„Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“ – Versionsunterschied
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DT = Chocolat| |
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| Deutscher Titel = Chocolat – Ein kleiner Biss genügt |
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OT = Chocolat| |
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| Originaltitel = Chocolat |
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PL = [[Vereinigtes Königreich|UK]]; [[USA]]| |
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| Produktionsland = Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten |
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PJ = 2000| |
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| Originalsprache = Englisch, Französisch |
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AF = 6| |
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| Erscheinungsjahr = 2000 |
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LEN = 121| |
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| Länge = 121 |
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OS = [[Englische Sprache|Englisch]]; [[Französische Sprache|Französisch]]| |
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DRB = [[Joanne Harris]] (Roman)<br />[[Robert Nelson Jacobs]]| |
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| Regie = [[Lasse Hallström]] |
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PRO = [[David Brown]]| |
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| Drehbuch = [[Robert Nelson Jacobs]] |
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MUSIK = [[Rachel Portman]]| |
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| Produzent = [[David Brown (Produzent)|David Brown]],<br />[[Leslie Holleran]],<br />[[Kit Golden]] |
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KAMERA =[[Roger Pratt]]| |
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| Musik = [[Rachel Portman]] |
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SCHNITT =[[Andrew Mondshein]]| |
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| Kamera = [[Roger Pratt]], [[Amy Gilliam]] |
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| Schnitt = [[Andrew Mondshein]] |
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| Besetzung = |
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* [[Juliette Binoche]]: Vianne Rocher |
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* [[Victoire Thivisol]]: Anouk Rocher |
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* [[Alfred Molina]]: Comte De Reynaud |
* [[Alfred Molina]]: Comte De Reynaud |
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* [[Carrie-Anne Moss]]: Caroline Clairmont |
* [[Carrie-Anne Moss]]: Caroline Clairmont |
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* [[Aurelien Parent Koenig]]: Luc Clairmont |
* [[Aurelien Parent Koenig]]: Luc Clairmont |
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* [[Lena Olin]]: Joséphine Muscat |
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* [[Peter Stormare]]: Serge Muscat |
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* [[Victoire Thivisol]]: Anouk Rocher |
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* [[Johnny Depp]]: Roux |
* [[Johnny Depp]]: Roux |
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* [[John Wood (Schauspieler)|John Wood]]: Guillaume Blerot |
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* [[Judi Dench]]: Armande Voizin |
* [[Judi Dench]]: Armande Voizin |
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* [[Hugh O’Conor]]: Père Henri |
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* [[Leslie Caron]]: Madame Audel |
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* [[Hélène Cardona]]: Francoise Drou |
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* [[Ron Cook]]: Alphonse Marceau |
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'''Chocolat – Ein kleiner Biss genügt''' (Originaltitel: ''Chocolat'') ist ein britisch-US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2000, der auf dem Roman ''Chocolat'' von [[Joanne Harris]] basiert. Der Film zeigt „ein [[Märchen]] für Erwachsene“ und ist gleichzeitig ein [[Appell (Kommunikation)|Appell]] zur [[Toleranz]]. Regie bei dem Romantikfilm führte [[Lasse Hallström]], das Drehbuch schrieb [[Robert Nelson Jacobs]]. Die Hauptrolle spielte [[Juliette Binoche]]. |
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== Handlung == |
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'''Chocolat''' ist ein Film von [[Lasse Hallström]] ("Gilbert Grape") mit [[Johnny Depp]], [[Juliette Binoche]], [[Lena Olin]] sowie [[Alfred Molina]]. |
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[[Datei:Flavigny sur Ozerain 09 Chocolat.jpg|mini|links|Haus in [[Flavigny-sur-Ozerain]], das als Kulisse für die Chocolaterie diente]] |
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An einem eiskalten, windigen Tag im Winter 1959 kommt Vianne Rocher mit ihrer Tochter Anouk im verschlafenen Provinzstädtchen Lansquenet-sous-Tannes zwischen [[Toulouse]] und [[Bordeaux]] an. Vianne ist eine Ruhelose, die mit dem Nordwind zieht und sich von ihrer verstorbenen Mutter Chiza leiten lässt, die einst als [[Nomade|Nomadin]] in Mexiko gelebt und ihrer Tochter die Geheimnisse der Schokoladenzubereitung anvertraut hat. |
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In dem Provinzstädtchen mietet Vianne eine leerstehende ehemalige [[Konditorei|Pâtisserie]] von der alten Dame Armande und baut sie in eine [[Chocolaterie]] um. Sie eröffnet ihren Laden während der Fastenzeit – sehr zum Missfallen des [[Bigotterie|bigotten]] Bürgermeisters Comte de Reynaud, der die Geschicke der Stadt mit konservativer, asketischer Hand leitet und selbst die Predigttexte des jungen Pfarrers vor ihrer Verkündigung sichtet und in seinem Sinne korrigiert. |
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== Inhalt == |
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An einem eiskalten, windigen Wintertag im Jahr [[1959]] kommt Vianne Rocher ([[Juliette Binoche]]) mit ihrer sechsjährigen Tochter Anouk (Victoire Thivisol) nach ihrer Reise im verschlafenen Provinzstädtchen Lansquenet-sous-Tannes, irgendwo zwischen [[Toulouse]] und [[Bordeaux]] an. Vianne ist eine Ruhelose, zieht mit dem Wind und lässt sich von ihrer verstorbenen Mutter Chiza leiten, die einst als Nomadin in Südamerika gelebt und ihrer Tochter die Geheimnisse der Schokoladenzubereitung anvertraut hatte. In dem Provinzstädtchen mietet Vianne ein Ladenlokal von der alten Dame Armande ([[Judi Dench]]) und verwandelt es in eine - wie mit einem verführerischen Zauber belegten - Chocolaterie, die sie zum Missfallen des strenggläubigen Bürgermeisters Comte de Reynaud ([[Alfred Molina]]), der die Geschicke der Stadt mit höchst konservativer Hand leitet, auch noch in der Fastenzeit eröffnet. Mit der Zeit verfällt das ganze Dorf den süßen, geheimnisvollen sowie lebensveränderden Pralinen und Süßigkeiten. Vianne bedeutet für den Comte de Reynaud allerdings immer noch die Sünderin und Verkörperung des Bösen, zumal sie auch noch ein uneheliches Kind hat. Sie zieht sich seinen Unmut noch mehr zu, als sie die [[Kleptomanie|Kleptomanin]] Josephine ([[Lena Olin]]), welche von ihrem Mann geschlagen wird, bei sich aufnimmt. |
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Noch mehr als mit ihren Süßigkeiten und Pralinen macht sich Vianne durch ihr offenes, herzliches Wesen in dem Städtchen einige Freunde. Darunter ist auch Armande, die mit ihrer verwitweten Tochter Caroline im Clinch liegt und daher ihren Enkel Luc nicht sehen darf. Reynaud sieht in Vianne immer stärker die Verkörperung der Versuchung, zumal sie nicht in die Kirche geht und alleinerziehende Mutter einer unehelichen Tochter ist. Sie zieht sich seinen Unmut noch weiter zu, als sie die von ihrem Ehemann Serge misshandelte [[Kleptomanie|Kleptomanin]] Joséphine bei sich aufnimmt und ihr das Handwerk der Pralinenherstellung beibringt. Reynaud versucht, den Kneipier Serge wieder auf den Pfad der Tugend zu bringen, um ihre Ehe zu retten, aber der kann nach anfänglichen Erfolgen nicht vom Alkohol lassen und wird erneut gewalttätig, als Joséphine seine Entschuldigung zwar akzeptiert, aber nicht zu ihm zurückkehren möchte. |
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Sie begrüßt die am Fluss Tannes kampierenden Zigeuner aufs herzlichste und lässt sich zudem auf ein Verhältnis mit dem Zigeuner Roux ([[Johnny Depp]]) ein, sehr zum Ärgernis der Bewohner von Lansquenet-sous-Tannes, die einen Boykott gegen die Unmoral erwecken. Denn das unstete Leben der "Flussratten" kann und soll nicht geduldet werden. Doch selbst der Bürgermeister muss sich irgendwann eingestehen, dass er der Macht der Pralinen nicht entrinnen kann, denn auch er ist nur ein Mensch, der auch Bedürfnisse hat ... |
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In einer [[Gutenachtgeschichte|Gute-Nacht-Geschichte]] erzählt Vianne ihrer Tochter von ihrem Vater, Anouks Großvater, einem Apotheker, der im Frühjahr 1927 mit der pharmazeutischen Gesellschaft eine Forschungsreise nach Mittelamerika unternahm, wo er zum ersten Mal naturbelassenen [[Kakao]] mit einer Prise Chilipfeffer zu trinken bekam, dasselbe Getränk also, wie es die alten [[Maya]] bei ihren heiligen Zeremonien zu sich nahmen. Dort lernte der Großvater auch seine Ehefrau kennen und lieben: die Nomadin Chiza. Von ihrer Mutter erbte Vianne Rocher den Drang, mit den uralten Kakao-Rezepten von Ort zu Ort zu ziehen. |
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Als Vianne eine Gruppe am Fluss Tannes kampierender Boots[[Fahrendes Volk|vagabunden]] auf das Herzlichste begrüßt und sich später auf ein Verhältnis mit dem Zigeuner Roux einlässt, initiiert Reynaud mit einer Flugblatt-Aktion einen „Boykott gegen die Unmoral“ und will die unsteten „Flussratten“ in seiner Stadt nicht dulden. Dem zum Trotz lässt Armande die Feier zu ihrem 70. Geburtstag auf dem Boot Rouxs ausklingen und verbringt dort mit ihren Gästen einen ausgelassenen Abend. Unter den Gästen ist auch Luc, der sich zum Unmut Carolines mit Viannes Hilfe regelmäßig in der Chocolaterie mit seiner Großmutter getroffen und ein Porträt von ihr gezeichnet hat. <br > |
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Vom Ärger Reynauds ermutigt, zündet Serge in dieser Nacht die Boote an. Roux und seine Sippe ziehen weiter. Vianne hält die Anfeindungen der Dorfbewohner nicht mehr aus und möchte ebenso weg, wird jedoch von ihrer Tochter davon abgehalten, die das unstete Leben leid ist. Armande, die an schwerem [[Diabetes mellitus|Diabetes]] leidet und versprochen hat, nach ihrer Geburtstagsfeier in ein Altenheim zu ziehen, ist zwischenzeitlich friedlich in ihrem Sessel entschlafen. |
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Reynaud ist entsetzt, als Serge ihm stolz erzählt, dass er "das Nötige" getan und die Boote angezündet hat, und jagt ihn aus der Stadt. Schließlich bricht Reynaud in Viannes Laden ein und beginnt diesen zu verwüsten. Während er die Schokoladenauslagen im Schaufenster zertrümmert, gelangt ein Schokoladensplitter auf seine Lippen. Der Geschmack überwältigt ihn und weckt seine lang unterdrückten Leidenschaften und Wünsche, so dass er sehr viel Schokolade isst und schließlich erschöpft in der Schaufensterdekoration einschläft. In dieser misslichen Lage findet ihn morgens der Pfarrer, der ihn mit Viannes Hilfe weckt. Er sieht ein, dass er im Unrecht war, und bittet Vianne um Verzeihung. |
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Die Geschichte endet mit einem großen Schokoladenfest mit Künstlern und Artisten, wobei die Bürger erstmals echte Lebenslust kosten. Selbst Reynaud, dessen Frau ihn vor Monaten verlassen hat, nimmt daran teil und kommt dabei seiner Sekretärin Caroline näher. Joséphine übernimmt die verlassene Kneipe von Serge und macht daraus das ''Café Armande''. Zudem kehrt Roux im nächsten Sommer zu Vianne zurück. |
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== Auszeichnungen == |
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Der Film war im Wettbewerb der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2001|Internationalen Filmfestspiele Berlin 2001]] um den [[Goldener Bär|Goldenen Bären]] vertreten, konnte sich aber nicht gegen [[Patrice Chéreau]]s Erotikdrama ''[[Intimacy]]'' durchsetzen. Auf dem [[Palm Springs International Film Festival]] 2001 gewann Lasse Hallström den Publikumspreis. |
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Bei der Verleihung des [[Europäischer Filmpreis|Europäischen Filmpreises]] im Jahr 2001 gewann Juliette Binoche den [[Europäischer Filmpreis/Jameson Publikumspreis – Beste Darstellerin|Jameson-Publikumspreis als beste Darstellerin]], für den auch [[Lena Olin]] nominiert war. Lasse Hallström war für den [[Europäischer Filmpreis/Jameson Publikumspreis – Beste Regie|Jameson-Publikumspreis als bester Regisseur]] nominiert. |
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Bei der [[Oscarverleihung 2001]] war ''Chocolat'' in den Kategorien ''Bester Film'', ''Beste Hauptdarstellerin'' (Juliette Binoche), ''Beste Nebendarstellerin'' ([[Judi Dench]]), ''Bestes adaptiertes Drehbuch'' und ''Beste Filmmusik'' nominiert, musste sich aber in allen Kategorien anderen Filmen geschlagen geben. Für den [[Golden Globe]] war der Film in den Kategorien ''Bester Film – Komödie oder Musical'', ''Beste Hauptdarstellerin in einem Musical oder einer Komödie'' (Juliette Binoche), ''Beste Nebendarstellerin'' (Judi Dench) und ''Beste Filmmusik'' nominiert. |
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Bei den [[British Academy Film Award|BAFTA Awards]] 2001 erhielt der Film Nominierungen in den Kategorien ''Beste Hauptdarstellerin'' (Juliette Binoche), ''Beste Nebendarstellerin'' (Lena Olin und Judi Dench), ''Bestes adaptiertes Drehbuch'', ''Beste Kamera'', ''Bestes Szenenbild'', ''Beste Kostüme'' und ''Beste Maske''. Den [[San Diego Film Critics Society Awards|San Diego Film Critics Society Award]] gewann Robert Nelson Jacobs 2000 für das ''Beste adaptierte Drehbuch''. Er war auch für den [[USC Scripter Award]] und den [[Writers Guild of America|Writers Guild of America Award]] nominiert. Judi Dench war für den [[Satellite Award]] als ''Beste Nebendarstellerin in einem Drama'' nominiert. Sie gewann außerdem den [[Screen Actors Guild Award]] als ''Beste Nebendarstellerin''. Für diesen Preis war der Film auch in den Kategorien ''Bestes Ensemble eines Spielfilms'' und ''Beste Hauptdarstellerin'' nominiert. |
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Die [[American Cinema Editors]] nominierten [[Andrew Mondshein]] in der Kategorie ''Bestgeschnittener Spielfilm – Komödie oder Musical''. Die [[Art Directors Guild]] zeichnete [[David Gropman]], [[John Frankish]], [[Lucy Richardson]] und [[Louise Marzaroli]] mit dem ''Exzellentes-Szenenbild-Preis'' aus. Die [[British Society of Cinematographers]] nominierte [[Roger Pratt]] für den ''Preis für die beste Kamera''. [[Renee Ehrlich Kalfus]] wurde für den [[Costume Designers Guild Award]] für ''Exzellente Kostüme in einem Spielfilm – Fantasy'' nominiert. [[Rachel Portman]] wurde für die Filmmusik zu ''Chocolat'' 2001 für den [[Oscar]] sowie den [[World Soundtrack Award]] und 2002 für den [[Grammy]] nominiert. |
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Bei den [[Japanese Academy Award]]s 2002 war ''Chocolat'' als ''Bester ausländischer Film'' nominiert. In derselben Kategorie war der Film für den italienischen Filmpreis [[David di Donatello]] nominiert. Für den spanischen [[Goya (Filmpreis)|Goya]] war der Film als ''Bester europäischer Film'' nominiert. Die [[Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater|Gilde deutscher Filmkunsttheater]] zeichnete ihn 2002 als ''Besten ausländischen Film'' mit einem [[Gilde-Filmpreis]] in Gold aus. |
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Den mit Besucherzahlen verbundenen [[Box Office Germany Award]] erhielt der Film 2001. |
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== Kritiken == |
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[[film-dienst]] schrieb über den Film: „[[Romantische Komödie]] mit berührenden und tragikomischen Momenten, die für Toleranz und die Würde des Menschen ebenso wie für Sinnlichkeit und Lebensfreude plädiert. In ihrer symbolhaften Persiflage durchaus erheiternd, krankt sie an einer allzu glatten und vorgestrigen Inszenierung, die ihre offenkundigen Vorbilder nur augenblicksweise erreicht.“<ref>{{Webarchiv|url=http://www.djfl.de/entertainment/djfl/1105/110957.html |wayback=20060813095016 |text=Chocolat – Ein kleiner Biss genügt}} im Dirk Jasper FilmLexikon</ref> |
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Der renommierte US-amerikanische Filmkritiker [[Roger Ebert]] meinte in der [[Chicago Sun-Times]] vom 22. Dezember 2000, der Film sei „entzückend“ ''(charming)'' und „skurril“ ''(whimsical)'' und Binoche regiere als eine gelassene und weise Göttin.<ref>{{Internetquelle |autor=Roger Ebert |url=https://www.rogerebert.com/reviews/chocolat-2000 |titel=Chocolat movie review & film summary (2000) {{!}} Roger Ebert |sprache=en |abruf=2023-05-01}}</ref> |
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== Anmerkungen == |
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* Lena Olin, die ''Joséphine Muscat'' darstellt, spielte 1988 in ''[[Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (Film)|Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins]]'' neben Juliette Binoche. Sie ist mit dem Regisseur des Films, dem Schweden Lasse Hallström, verheiratet. |
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* Der Ort Lansquenet-sous-Tannes ist fiktiv. Der Film wurde im mittelfranzösischen [[Flavigny-sur-Ozerain]] sowie in [[Beynac-et-Cazenac]] gedreht. |
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* Johnny Depp (Roux) spielte die beiden Gitarrenstücke der Fahrenden selbst, auch für den Soundtrack. |
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* Das Lied ''Minor Swing'', welches von Johnny Depp auf der Gitarre gespielt wird, war schon 1993 in einer längeren Szene in [[Arizona Dream]] (ebenfalls mit Depp in der Hauptrolle) zu hören. |
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* ''Minor Swing'' ist eine Komposition des Sinto-Gitarristen [[Django Reinhardt]], dessen Spielweise von Johnny Depp zitiert wird. |
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* In der Special-DVD-Fassung gab es je eine Schachtel Pralinen und ein Heft mit Rezepten, die Vianne (zusammen mit Joséphine) im Film kocht, dazu. |
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* Lena Olin und Johnny Depp spielten auch in dem Film [[Die neun Pforten]] zusammen. |
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== Weblinks == |
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* {{IMDb|tt0241303}} |
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* [http://www.filmhai.de/kino/film/0001/chocolat.php Ausführliche Filmvorstelllung] |
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* {{IMDb Titel|tt0241303|Chocolat}} |
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[[Kategorie:Britischer Film]] |
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[[Kategorie:US-amerikanischer Film]] |
[[Kategorie:US-amerikanischer Film]] |
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[[Kategorie:Schokolade als Thema]] |
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[[es:Chocolat]] |
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[[fr:Le Chocolat]] |
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[[tr:Çikolata (film)]] |
Aktuelle Version vom 12. Februar 2024, 03:22 Uhr
Film | |
Titel | Chocolat – Ein kleiner Biss genügt |
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Originaltitel | Chocolat |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch, Französisch |
Erscheinungsjahr | 2000 |
Länge | 121 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Lasse Hallström |
Drehbuch | Robert Nelson Jacobs |
Produktion | David Brown, Leslie Holleran, Kit Golden |
Musik | Rachel Portman |
Kamera | Roger Pratt, Amy Gilliam |
Schnitt | Andrew Mondshein |
Besetzung | |
|
Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (Originaltitel: Chocolat) ist ein britisch-US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2000, der auf dem Roman Chocolat von Joanne Harris basiert. Der Film zeigt „ein Märchen für Erwachsene“ und ist gleichzeitig ein Appell zur Toleranz. Regie bei dem Romantikfilm führte Lasse Hallström, das Drehbuch schrieb Robert Nelson Jacobs. Die Hauptrolle spielte Juliette Binoche.
Handlung
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An einem eiskalten, windigen Tag im Winter 1959 kommt Vianne Rocher mit ihrer Tochter Anouk im verschlafenen Provinzstädtchen Lansquenet-sous-Tannes zwischen Toulouse und Bordeaux an. Vianne ist eine Ruhelose, die mit dem Nordwind zieht und sich von ihrer verstorbenen Mutter Chiza leiten lässt, die einst als Nomadin in Mexiko gelebt und ihrer Tochter die Geheimnisse der Schokoladenzubereitung anvertraut hat.
In dem Provinzstädtchen mietet Vianne eine leerstehende ehemalige Pâtisserie von der alten Dame Armande und baut sie in eine Chocolaterie um. Sie eröffnet ihren Laden während der Fastenzeit – sehr zum Missfallen des bigotten Bürgermeisters Comte de Reynaud, der die Geschicke der Stadt mit konservativer, asketischer Hand leitet und selbst die Predigttexte des jungen Pfarrers vor ihrer Verkündigung sichtet und in seinem Sinne korrigiert.
Noch mehr als mit ihren Süßigkeiten und Pralinen macht sich Vianne durch ihr offenes, herzliches Wesen in dem Städtchen einige Freunde. Darunter ist auch Armande, die mit ihrer verwitweten Tochter Caroline im Clinch liegt und daher ihren Enkel Luc nicht sehen darf. Reynaud sieht in Vianne immer stärker die Verkörperung der Versuchung, zumal sie nicht in die Kirche geht und alleinerziehende Mutter einer unehelichen Tochter ist. Sie zieht sich seinen Unmut noch weiter zu, als sie die von ihrem Ehemann Serge misshandelte Kleptomanin Joséphine bei sich aufnimmt und ihr das Handwerk der Pralinenherstellung beibringt. Reynaud versucht, den Kneipier Serge wieder auf den Pfad der Tugend zu bringen, um ihre Ehe zu retten, aber der kann nach anfänglichen Erfolgen nicht vom Alkohol lassen und wird erneut gewalttätig, als Joséphine seine Entschuldigung zwar akzeptiert, aber nicht zu ihm zurückkehren möchte.
In einer Gute-Nacht-Geschichte erzählt Vianne ihrer Tochter von ihrem Vater, Anouks Großvater, einem Apotheker, der im Frühjahr 1927 mit der pharmazeutischen Gesellschaft eine Forschungsreise nach Mittelamerika unternahm, wo er zum ersten Mal naturbelassenen Kakao mit einer Prise Chilipfeffer zu trinken bekam, dasselbe Getränk also, wie es die alten Maya bei ihren heiligen Zeremonien zu sich nahmen. Dort lernte der Großvater auch seine Ehefrau kennen und lieben: die Nomadin Chiza. Von ihrer Mutter erbte Vianne Rocher den Drang, mit den uralten Kakao-Rezepten von Ort zu Ort zu ziehen.
Als Vianne eine Gruppe am Fluss Tannes kampierender Bootsvagabunden auf das Herzlichste begrüßt und sich später auf ein Verhältnis mit dem Zigeuner Roux einlässt, initiiert Reynaud mit einer Flugblatt-Aktion einen „Boykott gegen die Unmoral“ und will die unsteten „Flussratten“ in seiner Stadt nicht dulden. Dem zum Trotz lässt Armande die Feier zu ihrem 70. Geburtstag auf dem Boot Rouxs ausklingen und verbringt dort mit ihren Gästen einen ausgelassenen Abend. Unter den Gästen ist auch Luc, der sich zum Unmut Carolines mit Viannes Hilfe regelmäßig in der Chocolaterie mit seiner Großmutter getroffen und ein Porträt von ihr gezeichnet hat.
Vom Ärger Reynauds ermutigt, zündet Serge in dieser Nacht die Boote an. Roux und seine Sippe ziehen weiter. Vianne hält die Anfeindungen der Dorfbewohner nicht mehr aus und möchte ebenso weg, wird jedoch von ihrer Tochter davon abgehalten, die das unstete Leben leid ist. Armande, die an schwerem Diabetes leidet und versprochen hat, nach ihrer Geburtstagsfeier in ein Altenheim zu ziehen, ist zwischenzeitlich friedlich in ihrem Sessel entschlafen.
Reynaud ist entsetzt, als Serge ihm stolz erzählt, dass er "das Nötige" getan und die Boote angezündet hat, und jagt ihn aus der Stadt. Schließlich bricht Reynaud in Viannes Laden ein und beginnt diesen zu verwüsten. Während er die Schokoladenauslagen im Schaufenster zertrümmert, gelangt ein Schokoladensplitter auf seine Lippen. Der Geschmack überwältigt ihn und weckt seine lang unterdrückten Leidenschaften und Wünsche, so dass er sehr viel Schokolade isst und schließlich erschöpft in der Schaufensterdekoration einschläft. In dieser misslichen Lage findet ihn morgens der Pfarrer, der ihn mit Viannes Hilfe weckt. Er sieht ein, dass er im Unrecht war, und bittet Vianne um Verzeihung.
Die Geschichte endet mit einem großen Schokoladenfest mit Künstlern und Artisten, wobei die Bürger erstmals echte Lebenslust kosten. Selbst Reynaud, dessen Frau ihn vor Monaten verlassen hat, nimmt daran teil und kommt dabei seiner Sekretärin Caroline näher. Joséphine übernimmt die verlassene Kneipe von Serge und macht daraus das Café Armande. Zudem kehrt Roux im nächsten Sommer zu Vianne zurück.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film war im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2001 um den Goldenen Bären vertreten, konnte sich aber nicht gegen Patrice Chéreaus Erotikdrama Intimacy durchsetzen. Auf dem Palm Springs International Film Festival 2001 gewann Lasse Hallström den Publikumspreis.
Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises im Jahr 2001 gewann Juliette Binoche den Jameson-Publikumspreis als beste Darstellerin, für den auch Lena Olin nominiert war. Lasse Hallström war für den Jameson-Publikumspreis als bester Regisseur nominiert.
Bei der Oscarverleihung 2001 war Chocolat in den Kategorien Bester Film, Beste Hauptdarstellerin (Juliette Binoche), Beste Nebendarstellerin (Judi Dench), Bestes adaptiertes Drehbuch und Beste Filmmusik nominiert, musste sich aber in allen Kategorien anderen Filmen geschlagen geben. Für den Golden Globe war der Film in den Kategorien Bester Film – Komödie oder Musical, Beste Hauptdarstellerin in einem Musical oder einer Komödie (Juliette Binoche), Beste Nebendarstellerin (Judi Dench) und Beste Filmmusik nominiert. Bei den BAFTA Awards 2001 erhielt der Film Nominierungen in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin (Juliette Binoche), Beste Nebendarstellerin (Lena Olin und Judi Dench), Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera, Bestes Szenenbild, Beste Kostüme und Beste Maske. Den San Diego Film Critics Society Award gewann Robert Nelson Jacobs 2000 für das Beste adaptierte Drehbuch. Er war auch für den USC Scripter Award und den Writers Guild of America Award nominiert. Judi Dench war für den Satellite Award als Beste Nebendarstellerin in einem Drama nominiert. Sie gewann außerdem den Screen Actors Guild Award als Beste Nebendarstellerin. Für diesen Preis war der Film auch in den Kategorien Bestes Ensemble eines Spielfilms und Beste Hauptdarstellerin nominiert.
Die American Cinema Editors nominierten Andrew Mondshein in der Kategorie Bestgeschnittener Spielfilm – Komödie oder Musical. Die Art Directors Guild zeichnete David Gropman, John Frankish, Lucy Richardson und Louise Marzaroli mit dem Exzellentes-Szenenbild-Preis aus. Die British Society of Cinematographers nominierte Roger Pratt für den Preis für die beste Kamera. Renee Ehrlich Kalfus wurde für den Costume Designers Guild Award für Exzellente Kostüme in einem Spielfilm – Fantasy nominiert. Rachel Portman wurde für die Filmmusik zu Chocolat 2001 für den Oscar sowie den World Soundtrack Award und 2002 für den Grammy nominiert.
Bei den Japanese Academy Awards 2002 war Chocolat als Bester ausländischer Film nominiert. In derselben Kategorie war der Film für den italienischen Filmpreis David di Donatello nominiert. Für den spanischen Goya war der Film als Bester europäischer Film nominiert. Die Gilde deutscher Filmkunsttheater zeichnete ihn 2002 als Besten ausländischen Film mit einem Gilde-Filmpreis in Gold aus.
Den mit Besucherzahlen verbundenen Box Office Germany Award erhielt der Film 2001.
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]film-dienst schrieb über den Film: „Romantische Komödie mit berührenden und tragikomischen Momenten, die für Toleranz und die Würde des Menschen ebenso wie für Sinnlichkeit und Lebensfreude plädiert. In ihrer symbolhaften Persiflage durchaus erheiternd, krankt sie an einer allzu glatten und vorgestrigen Inszenierung, die ihre offenkundigen Vorbilder nur augenblicksweise erreicht.“[3]
Der renommierte US-amerikanische Filmkritiker Roger Ebert meinte in der Chicago Sun-Times vom 22. Dezember 2000, der Film sei „entzückend“ (charming) und „skurril“ (whimsical) und Binoche regiere als eine gelassene und weise Göttin.[4]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lena Olin, die Joséphine Muscat darstellt, spielte 1988 in Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins neben Juliette Binoche. Sie ist mit dem Regisseur des Films, dem Schweden Lasse Hallström, verheiratet.
- Der Ort Lansquenet-sous-Tannes ist fiktiv. Der Film wurde im mittelfranzösischen Flavigny-sur-Ozerain sowie in Beynac-et-Cazenac gedreht.
- Johnny Depp (Roux) spielte die beiden Gitarrenstücke der Fahrenden selbst, auch für den Soundtrack.
- Das Lied Minor Swing, welches von Johnny Depp auf der Gitarre gespielt wird, war schon 1993 in einer längeren Szene in Arizona Dream (ebenfalls mit Depp in der Hauptrolle) zu hören.
- Minor Swing ist eine Komposition des Sinto-Gitarristen Django Reinhardt, dessen Spielweise von Johnny Depp zitiert wird.
- In der Special-DVD-Fassung gab es je eine Schachtel Pralinen und ein Heft mit Rezepten, die Vianne (zusammen mit Joséphine) im Film kocht, dazu.
- Lena Olin und Johnny Depp spielten auch in dem Film Die neun Pforten zusammen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chocolat – Ein kleiner Biss genügt bei IMDb
- Chocolat – Ein kleiner Biss genügt bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Chocolat – Ein kleiner Biss genügt. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2009 (PDF; Prüfnummer: 87 136 V).
- ↑ Alterskennzeichnung für Chocolat – Ein kleiner Biss genügt. Jugendmedienkommission.
- ↑ Chocolat – Ein kleiner Biss genügt ( vom 13. August 2006 im Internet Archive) im Dirk Jasper FilmLexikon
- ↑ Roger Ebert: Chocolat movie review & film summary (2000) | Roger Ebert. Abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).