Zum Inhalt springen

„Heilbronn“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zwobot (Diskussion | Beiträge)
K Zwobot - Bot-unterstützte Redirectauflösung: Wein_(Getränk)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0,5em; background:#FFDEAD;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Art = Stadt
! Karte
|Wappen = Wappen Heilbronn.svg
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Breitengrad = 49/8/30/N
| align="center" | [[Bild:heilbronn-wappen.jpg|Wappen von Heilbronn]]
|Längengrad = 09/13/20/E
| align="center" | [[Bild:Karte_heilbronn_in_deutschland.png|Deutschlandkarte, Position von Heilbronn hervorgehoben]]
|Lageplan = Baden-Württemberg HN (town).svg
|-----
|Lageplanbeschreibung =
! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Basisdaten
|Bundesland = Baden-Württemberg
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Regierungsbezirk = Stuttgart
| [[Bundesland]]: || [[Baden-Württemberg]]
|Höhe = 157
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|PLZ = 74072–74081
| [[Regierungsbezirk]]:
|Vorwahl = 07131, 07066
| [[Regierungsbezirk Stuttgart|Stuttgart]]
|Gemeindeschlüssel = 08121000
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|NUTS = DE117
| [[Region]]: || [[Region Heilbronn-Franken|Heilbronn-Franken]]
|LOCODE = DE HEN
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Gliederung = 9 Stadtteile
| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Stadtkreis]]
|Adresse = Marktplatz 7<br />74072 Heilbronn
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Website = [https://www.heilbronn.de/ www.heilbronn.de]
| [[Fläche]]: || 99,88 [[Quadratkilometer|km2]]
|Bürgermeister = [[Harry Mergel]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
| [[Einwohner]]: || 120.752 ''(30.06.2003)''
|Partei = SPD
|----- bgcolor="#FFFFFF"
}}
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 1.209 Einwohner/km2

|----- bgcolor="#FFFFFF"
[[Datei:Heilbronn Innenstadt u Wartberg 20050918.jpg|mini|Blick über die Heilbronner Innenstadt in Richtung Wartberg]]
| [[Höhe]]: || 157 m ü. [[Normalnull|NN]]

|----- bgcolor="#FFFFFF"
'''Heilbronn''' ({{IPA|haɪ̯lˈbʁɔn|Tondatei=De-Heilbronn.ogg}}) ist eine [[Großstadt]] im Norden [[Baden-Württemberg]]s und mit {{FormatZahl|{{Metadaten Einwohnerzahl DE-BW|08121000}}}} Einwohnern ({{EWD|DE-BW}}) [[Liste der größten Städte in Baden-Württemberg|die sechstgrößte Stadt des Bundeslandes]]. Die Stadt liegt am [[Neckar]], etwa 50&nbsp;Kilometer nördlich der Landeshauptstadt [[Stuttgart]], ist ein eigener [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreis]] und darüber hinaus Sitz des [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]], der sie vollständig umgibt. Außerdem ist Heilbronn [[Oberzentrum]] der [[Region Heilbronn-Franken]] (bis 20.&nbsp;Mai 2003 ''Region Franken''), die den Nordosten Baden-Württembergs umfasst, und gehört zur Randzone der europäischen [[Metropolregion Stuttgart]]. Die Gegend um Heilbronn wird in der weiteren Region meistens das ''[[Unterland (Württemberg)|Unterland]]'' genannt.
| [[Postleitzahl]]en: || 74001-74081 (alte PLZ 7100)

|----- bgcolor="#FFFFFF"
Erstmals 741 erwähnt, erlangte Heilbronn 1371 den Status der [[Freie Reichsstadt|Reichsstadt]] und entwickelte sich aufgrund seiner Lage am Neckar ab dem späten Mittelalter zu einem bedeutenden Handelsplatz. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Heilbronn eines der Zentren der frühen [[Industrialisierung]] in Württemberg. Die Heilbronner Altstadt wurde beim [[Luftangriffe auf Heilbronn|Luftangriff vom 4. Dezember 1944]] fast vollständig zerstört und in den 1950er Jahren wieder errichtet. Aus dieser Zeit stammen heute die meisten Bauwerke der Innenstadt.
| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 07131 und 07066

|----- bgcolor="#FFFFFF"
Heilbronn ist wegen seiner ausgedehnten Rebflächen bekannt als Stadt des [[Wein]]s. Die Stadt wird auch ''Käthchenstadt'' genannt, nach der Titelperson in [[Heinrich von Kleist]]s Schauspiel ''[[Das Käthchen von Heilbronn]]''.
| [[Geografische Lage]]: || 49° 09' n. Br.<br>09° 13' ö. L.

|----- bgcolor="#FFFFFF"
Zum 1.&nbsp;Februar 2020 verlieh das [[Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg|Innenministerium Baden-Württemberg]] der Stadt Heilbronn die Bezeichnung ''[[Universitätsstadt]]''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heilbronn.de/rathaus/aktuelles/details/artikel/heilbronn-wird-universitaetsstadt.html |titel=Heilbronn wird Universitätsstadt |werk=heilbronn.de |hrsg=Stadt Heilbronn |datum=2019-12-13 |abruf=2020-03-11}}</ref>
| [[KFZ-Kennzeichen]]: || <code>HN</code>

|----- bgcolor="#FFFFFF"
== Geographie ==
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel]]: || 08 1 21 000
[[Datei:HeilbronnLandkarte.png|mini|Heilbronn und seine Nachbarorte]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"

| Gliederung des Stadtgebiets: || 10 Stadtteile
=== Geographische Lage ===
|----- bgcolor="#FFFFFF"
Die Kernstadt von Heilbronn liegt in der vom [[Neckar]] geschaffenen, fruchtbaren Talfläche des ''Heilbronner Beckens'', einem nördlichen Ausläufer des [[Neckarbecken]]s. Im Westen schließt sich das vergleichsweise wenig hügelige ''Gartacher Feld'' an. Im Osten umschließen von Norden nach Süden als Ausläufer der [[Löwensteiner Berge]] die [[Heilbronner Berge]]<ref name="Quellen-Geographie" /> die Stadt, an deren Hängen sich ausgedehnte Weinberglandschaften befinden; dazu gehören unter anderem die Erhebungen ''Büchelberg'', [[Galgenberg (Heilbronn)|Galgenberg]], [[Gaffenberg]], ''Hintersberg'', ''Reisberg'', [[Schweinsberg (Berg)|Schweinsberg]] und [[Wartberg (Heilbronn)|Wartberg]]. Nördlich davon liegt die [[Sulmer Bergebene]].
| Adresse der Stadtverwaltung: || Marktplatz 7 <br>74072 Heilbronn

|----- bgcolor="#FFFFFF"
Der höchste Punkt des Stadtgebiets liegt auf dem in der äußersten südöstlichen Spitze des Stadtwaldes gelegenen, {{Höhe|378|DE-NN}} hohen Reisberg, die zweithöchste Erhebung ist mit {{Höhe|372.8}} der Schweinsberg. Ihren tiefsten Punkt erreicht die Gemarkung mit {{Höhe|151}} am Neckar an der Gemarkungsgrenze zu [[Neckarsulm]]. Das Stadtgebiet dehnt sich in Nord-Süd-Richtung über 13&nbsp;Kilometer, in Ost-West-Richtung über 19&nbsp;Kilometer aus.<ref>Quelle für Höhenlagen sowie Ausdehnung: ''Amtlicher Stadtplan Heilbronn''. Maßstab 1: 15.000. 40. Auflage, Ausgabe 2007. Stadt Heilbronn, Vermessungs- und Katasteramt, Heilbronn 2007. Karte sowie Beilage S.&nbsp;2</ref> Heilbronn hat Anteil an den drei [[Naturraum|Naturräumen]] Neckarbecken, [[Kraichgau]] und [[Schwäbisch-Fränkische Waldberge]].<ref>''Naturräume Baden-Württembergs''. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009</ref>
| Website: || [http://www.heilbronn.de www.heilbronn.de]

|----- bgcolor="#FFFFFF"
Der [[Haalbrunner Dialekt|Heilbronner Dialekt]] ist eine Variante des [[süd-rheinfränkische Dialektgruppe|südfränkischen Dialekts]] in der Übergangszone zur [[Alemannische Dialekte|Alemannischen Dialektgruppe]].
| E-Mail-Adresse:

| [mailto:posteingang@stadt-heilbronn.de posteingang@stadt-heilbronn.de]
=== Geologie ===
|-----
[[Datei:Keuper Steinbruch Jaegerhaus Heilbronn.jpg|mini|hochkant|Übergangszone zwischen Gipskeuper und Schilfsandstein im früheren Heilbronner Steinbruch beim [[Jägerhaus (Heilbronn)|Jägerhaus]]]]
! colspan="2" | Politik
Heilbronn liegt im nördlichen Teil des vielfältig zergliederten [[Südwestdeutsches Stufenland|Südwestdeutschen Schichtstufenlandes]]. Eine [[Tiefbohrung]], die 1912/13 im Heilbronner Nachbarort [[Erlenbach (Landkreis Heilbronn)|Erlenbach]] auf {{Höhe|163.68|DE-NN}} bis in 856&nbsp;m Tiefe niedergebracht und 1954/56 durch [[Seismik|seismische]] Untersuchungen ergänzt wurde, erbrachte Aufschluss über die Gesteinszusammensetzung im Raum Heilbronn. Die Oberfläche des ursprünglichen, aus [[Gneis]]en und [[Granit]]en zusammengesetzten [[Variszische Orogenese|variszischen]] [[Grundgebirge]]s liegt demnach in 1080 bis {{Höhe|-1100|DE-NN}}. Darüber liegen mehrere hundert Meter dicke Schichten von [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimentgesteinen]], zuunterst die des [[Perm (Geologie)|Perm]] (rund 390&nbsp;m [[Rotliegend]], 23,6&nbsp;m [[Zechstein]]), gefolgt von denen der [[Trias (Geologie)|Trias]]: 517,2&nbsp;m [[Buntsandstein]] (rund 80&nbsp;m [[Unterer Buntsandstein]], 370&nbsp;m [[Mittlerer Buntsandstein]], 67&nbsp;m [[Oberer Buntsandstein]]), rund 238&nbsp;m [[Muschelkalk]] (72,7&nbsp;m [[Unterer Muschelkalk]], 86,1&nbsp;m [[Mittlerer Muschelkalk]], 78,7&nbsp;m [[Oberer Muschelkalk]]) und schließlich [[Keuper]] (27,5&nbsp;m [[Unterer Keuper]], 25,7&nbsp;m [[Mittlerer Keuper]]). Im mittleren Muschelkalk ist im Norden der Kernstadt und im Nordwesten des Stadtgebietes ein bis zu 45&nbsp;m mächtiges [[Steinsalz]]-Vorkommen abgelagert, das [[Bergbau|bergmännisch]] ausgebeutet wird.
|----- bgcolor="#FFFFFF"

| [[Oberbürgermeister]]: || Helmut Himmelsbach ([[CDU]])
Mit dem Mittleren Keuper ist fast das Niveau des Neckars erreicht, der das Stadtgebiet von Süden nach Norden teilt. In der Flussaue, die große Teile des Heilbronner Industriegebietes und den westlichen Stadtteil zwischen Altneckar und Neckarkanal umfasst, wird er von einer rund drei Meter hohen Decke des vom Neckar abgelagerten [[Schotter|Talaueschotters]] überlagert, auf der wiederum rund drei Meter angeschwemmte [[Lehm]]e liegen. Weiter entfernt vom Fluss befinden sich Schotterschichten, die unter der Kernstadt nur fünf bis zehn Meter mächtig sind, aber im Westen des Stadtgebietes zwischen Böckingen, Frankenbach und Neckargartach bis zu 35&nbsp;m erreichen. Fast überall liegt auf ihnen noch eine 6 bis 13 Meter dicke Schicht aus angewehtem, fruchtbarem [[Löss]] und [[Lehm|Lösslehm]].
|----- bgcolor="#FFFFFF"

| Größte [[Fraktion]]: || [[CDU]]
Die nicht von Flussablagerungen bedeckten Heilbronner Berge im Osten des Stadtgebietes spiegeln die weitere geologische Schichtenabfolge wider, die im übrigen Stadtgebiet durch Erosion abgetragen wurde. Auf 28 bis 29 Metern [[Unterer Keuper]] folgen 130 bis 150 Meter [[Gipskeuper]] ([[Grabfeld-Formation]]) und eine etwa 20 bis 45 Meter mächtige [[Stuttgart-Formation|Schilfsandstein]]-Schicht, die früher in [[Steinbruch|Steinbrüchen]] ausgebeutet wurde und deren braungelbe [[Heilbronner Sandstein]]e ehedem das Heilbronner Stadtbild prägten. Die drei höchsten Berge im Südosten des Stadtgebietes, der Reisberg ({{Höhe|378|DE-NN}}), der Schweinsberg ({{Höhe|372.8|DE-NN}}) und der Hintersberg ({{Höhe|364.8|DE-NN}}), tragen darüber noch die höheren Schichten der [[Steigerwald-Formation|Unteren Bunten Mergel]] und der Lehrbergschichten (zusammen rund 32 bis 35 Meter) sowie [[Hassberge-Formation|Kieselsandstein]] (5 bis 16 Meter).<ref name="Quellen-Geologie" />
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->

=== Nachbargemeinden ===
Im Norden beginnend und im [[Drehrichtung|Uhrzeigersinn]] aufgeführt grenzen die Städte [[Bad Wimpfen]] und [[Neckarsulm]], die Gemeinde [[Erlenbach (Landkreis Heilbronn)|Erlenbach]], die Stadt [[Weinsberg]], die Gemeinden [[Lehrensteinsfeld]], [[Untergruppenbach]], [[Flein]] und [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]], die Stadt [[Lauffen am Neckar]], die Gemeinde [[Nordheim (Württemberg)|Nordheim]], die Stadt [[Leingarten]], die Stadt [[Schwaigern]], die Gemeinde [[Massenbachhausen]] und die Stadt [[Bad Rappenau]] an Heilbronn. Alle Nachbarstädte und -gemeinden liegen im [[Landkreis Heilbronn]]. Mit Neckarsulm ist Heilbronn zu einer geschlossenen Siedlungsfläche zusammengewachsen.

=== Stadtgliederung ===
{{Hauptartikel|Liste der Orte in Heilbronn}}

{| class="wikitable float-right"
! Stadtteil
! Eingemeindung
! Einwohner<ref>Stand 31. Dezember 2023. Zahlen des Kommunalen Melderegisters gem. [https://www.heilbronn.de/leben/heilbronn-entdecken/heilbronn-in-stichworten.html ''Heilbronn in Stichworten''] auf heilbronn.de (abgerufen am 26. April 2024)</ref>
! Fläche<ref name="Fläche">Gem. ''Adressbuch Stadt Heilbronn 2009/2010''. Bleicher, Gerlingen 2009, ISBN 3-921097-84-3, S.&nbsp;30</ref>
! Postleitzahl(en)
! Vorwahl
|-
| Heilbronn ||style="text-align:center"| – ||style="text-align:center"| 64.852 ||style="text-align:right;"| 31,334&nbsp;km² || 74072, 74074,<br />74076, 74078 || 07131
|-
| [[Biberach (Heilbronn)|Biberach]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;Januar 1974 ||style="text-align:center"| {{0}}5.223 ||style="text-align:right;"| 10,582&nbsp;km² || 74078 || 07066
|-
| [[Böckingen]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;Juni 1933 ||style="text-align:center"| 23.169 ||style="text-align:right;"| 11,353&nbsp;km² || 74080 || 07131
|-
| [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;April 1974 ||style="text-align:center"| {{0}}5.956 ||style="text-align:right;"| 8,889&nbsp;km² || 74078, 74080 || 07131
|-
| [[Horkheim]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;April 1974 ||style="text-align:center"| {{0}}4.102 ||style="text-align:right;"| 4,852&nbsp;km² || 74081 || 07131
|-
| [[Kirchhausen]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;Juli 1972 ||style="text-align:center"| {{0}}4.016 ||style="text-align:right;"| 11,471&nbsp;km² || 74078 || 07066
|-
| [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;Januar 1970 ||style="text-align:center"| {{0}}2.583 ||style="text-align:right;"| 2,721&nbsp;km² || 74081 || 07131
|-
| [[Neckargartach]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;Oktober 1938 ||style="text-align:center"| {{0}}10.722 ||style="text-align:right;"| 11,249&nbsp;km² || 74078 || 07131
|-
| [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]] ||style="text-align:center"| 1.&nbsp;Oktober 1938 ||style="text-align:center"| 11.910 ||style="text-align:right;"| 7,400&nbsp;km² || 74074, 74081 || 07131
|}
|}
{{Imagemap Heilbronn Stadtteile|Heilbronn-Stadtbezirke.png|mini|299x299px|Heilbronner Stadtteile (anklickbare Karte)}}

Das Stadtgebiet von Heilbronn ist in neun Stadtteile gegliedert. Neben Heilbronn selbst sind dies die ehemals selbstständigen Gemeinden [[Biberach (Heilbronn)|Biberach]], [[Böckingen]], [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]], [[Horkheim]], [[Kirchhausen]], [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]], [[Neckargartach]] und [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]].

Zu manchen Stadtteilen gehören noch weitere [[Ortschaft|Orte]] im geographischen Sinne wie [[Einzelsiedlung|Einzelhöfe]] und [[Wohnplatz|Wohnplätze]]. Im Einzelnen sind dies zu Biberach die [[Gehöft|Höfe]] ''Konradsberg'', zu Frankenbach der ''[[Hipfelhof]]'' und zu Neckargartach der ''Altböllinger Hof'', ''Neckarau'' und der ''Neuböllinger Hof''.


Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind ''[[Hetensbach]]'' und ''[[Rühlingshausen]]'' auf Markung Böckingen, ''[[Utenhusa]]'' auf Markung Biberach, ''[[Altböckingen]]'', ''[[Hanbach (Heilbronn)|Hanbach]]'' und ''[[Rappach (Heilbronn)|Rappach]]'' auf Markung Heilbronn, ''[[Böllingen]]'' und ''[[Trapphof]]'' auf Markung Neckargartach sowie ''[[Ascheim]]'' und ''[[Widegavenhusa]]'' auf Markung Kirchhausen.
'''Heilbronn''' ist eine [[kreisfreie Stadt]] in [[Baden-Württemberg]]. Sie liegt am Fluss [[Neckar]] und steht mit derzeit ca. 120.000 Einwohnern an sechster Stelle unter den [[Großstadt|Großstädten]] des Landes.


Böckingen, Frankenbach und Neckargartach gehörten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als reichsstädtische Dörfer zu Heilbronn. Böckingen und Neckargartach wurden 1933 bzw. 1938 wieder eingemeindet; das einstige [[Deutscher Orden|Deutschorden]]<nowiki />s-Dorf Sontheim kam ebenfalls 1938 zu Heilbronn. Die restlichen Stadtteile folgten mit der [[Gebietsreform]] in den 1970er Jahren: 1970 Klingenberg, 1972 Kirchhausen, 1974 Biberach, Frankenbach und Horkheim. Abgesehen von den relativ weit von der Kernstadt entfernten Stadtteilen Biberach und Kirchhausen, die vollständig von landwirtschaftlichen Flächen umgeben sind, ist Heilbronn mit seinen Stadtteilen zu einem nahezu geschlossenen Siedlungsgebiet verwachsen.<ref name="Quellen-Stadtgliederung" />
== Stadt Heilbronn - Kurzportrait ==


=== Flächenaufteilung ===
'''Heilbronn''' ist das [[Oberzentrum]] der württembergischen [[Region Heilbronn-Franken]] innerhalb des [[Regierungsbezirk Stuttgart|Regierungsbezirks Stuttgart]] und gleichzeitig Sitz des [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]], von dem sie vollständig umgeben ist.
{{Datenbalken
Sie ist damit eines von 14 im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg ausgewiesenen Oberzentren. Sie gehört mit ihrem Umland zum nördlichen Bereich des "Verdichtungsraums Stuttgart" (Umfang siehe unter [[Stuttgart]]).<br>
| title = Flächennutzung [ha]
Das Oberzentrum Heilbronn übernimmt für die Städte und Gemeinden Abstatt, Bad Rappenau, Bad Wimpfen, Beilstein, Brackenheim, Cleebronn, Eberstadt, Ellhofen, Eppingen, Flein, Gemmingen, Güglingen, Ilsfeld, Ittlingen, Kirchardt, Lauffen am Neckar, Lehrensteinsfeld, Leingarten, Löwenstein, Massenbachhausen, Neckarwestheim, Nordheim (Württemberg), Obersulm, Pfaffenhofen an der Zaber, Schwaigern, Siegelsbach, Talheim, Untergruppenbach, Weinsberg, Wüstenrot und Zaberfeld auch die Aufgaben des Mitteilbereichs.<br>
| scale = 0.05 | style = 2
Die ehemalige Reichsstadt und spätere württembergische Oberamts- bzw. Kreisstadt überschritt mit der Eingliederung der Gemeinde Klingenberg zum 1. Januar 1970 die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde damit zur Großstadt.
| quelle = Nach Daten des [[Statistisches Landesamt Baden-Württemberg|Statistischen Landesamtes]], Stand 2015.<ref>[https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/BWHeft_derivate_00008321/3336_15001.pdf Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015]</ref>
| columns = 1 |
| darkgreen | 1417&nbsp;ha → 14,2 % Waldfläche | 1417
| gold | 4718&nbsp;ha → 47,2 % Landwirtschaftsfläche | 4718
| blue | 218&nbsp;ha → 2,2 % Wasserfläche | 218
| green | 248&nbsp;ha → 2,5 % Erholungsfläche | 248
| red | 2131&nbsp;ha → 21,3 % Gebäude- und Freifläche | 2131
| grey | 1080&nbsp;ha → 10,8 % Verkehrsfläche | 1080
| purple | 94&nbsp;ha → 0,9 % Sonstige Flächen | 94
}}


=== Naturschutz ===
Die Stadt Heilbronn ist bekannt als Stadt des [[Wein]]s sowie als "Käthchenstadt". Letztere Bezeichnung bekam die Stadt durch das Schauspiel [http://www.das-kaethchen-von-heilbronn.de Das Käthchen von Heilbronn] von [[Heinrich von Kleist]] (aktuell vertritt das Amt des "Käthchen von Heilbronn" die 20 jährige [[Siebenbürgen|Siebenbürgerin]] Christiane Henrich - ''Stand: 31. Mai 2004'').
{{Hauptartikel|Liste der Naturschutzgebiete in Heilbronn|Liste der Landschaftsschutzgebiete in Heilbronn}}


Im Stadtgebiet von Heilbronn finden sich folgende [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]]:<ref>''Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart''. Hrsg. von [[Reinhard Wolf (Geograph)|Reinhard Wolf]]. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-7995-5173-5</ref>
== Nachbargemeinden ==
* [[Altneckar Horkheim]]: 43,2&nbsp;ha (davon 30,9&nbsp;ha im Stadtgebiet Heilbronn); Gemarkung [[Horkheim]]
''(im Uhrzeigersinn von Norden)''<br>
* [[Frankenbacher Schotter]]: 14,4&nbsp;ha (davon 4,7&nbsp;ha im Stadtgebiet Heilbronn); Gemarkung [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]]
[[Bad Wimpfen]], [[Untereisesheim]], [[Neckarsulm]], [[Erlenbach]], [[Weinsberg]], [[Lehrensteinsfeld]], [[Untergruppenbach]], [[Flein]], [[Talheim]], [[Lauffen am Neckar]], [[Nordheim (Württemberg)]], [[Leingarten]], [[Schwaigern]], [[Massenbachhausen]] und [[Bad Rappenau]].
* [[Köpfertal]]: 32,0&nbsp;ha; Gemarkung Heilbronn
* [[Prallhang des Neckars bei Lauffen]]: 2,96&nbsp;ha; (davon 0,7&nbsp;ha im Stadtgebiet Heilbronn); Gemarkung Horkheim
* [[Schilfsandsteinbruch beim Jägerhaus mit Umgebung]]: 29,6&nbsp;ha; Gemarkung Heilbronn


== Geografie ==
=== Klima ===
<!--[[Datei:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Heilbronn-Deutschland-1961-1990.png|mini|250px|Klimadiagramm von Heilbronn]]-->
Das Neckartal bei Heilbronn gehört zu den wärmsten Gegenden Baden-Württembergs. Es herrscht ein gemäßigtes [[Kontinentalklima]] mit milden Wintern und warmen bis heißen Sommern vor, das den ausgiebig betriebenen Weinbau begünstigt.<ref>Otto Linck: ''Natur und Landschaft in Wandlung und Bewahrung.'' In: ''Stadt- und Landkreis Heilbronn.'' Theiss, Stuttgart und Aalen 1974, ISBN 3-8062-0121-8, S.&nbsp;118–128</ref> Die durchschnittliche Jahres[[temperatur]] lag lt. Daten des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] in der [[Normalperiode]] 1961–1990 bei 9,8&nbsp;°C, der jährliche [[Niederschlag]] bei 758,1&nbsp;mm.<ref>Quelle: Deutscher Wetterdienst, {{Webarchiv |url=https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/langj_mittelwerte.html |text=Langjährige Mittelwerte |wayback=20180110014357}} (abgerufen am 27. Februar 2017)</ref> In der [[USDA-Klimazonen]]-Klassifizierung werden die geschützten Lagen meist in Zone 8a (-12,2 bis – 9,5&nbsp;°C) und die exponierteren Lagen in die Zone 7b (-14,9 bis -12,3&nbsp;°C) eingeteilt.


<div class="center">
'''Heilbronn''' liegt in einer durch den Neckar gebildeten Talerweiterung am Fuße des Wartbergs (308 m), zu beiden Seiten des Neckars auf einer fruchtbaren Terrassenfläche im nördlichen Zipfel des Neckarbeckens.
{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE =
| QUELLE = DWD-Daten für die Normalperiode 1961–1990
| Überschrift =
| Ort = Heilbronn
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan = 1.0
| avfeb = 2.3
| avmär = 5.7
| avapr = 9.6
| avmai = 14.0
| avjun = 17.1
| avjul = 18.9
| avaug = 18.1
| avsep = 14.7
| avokt = 10.0
| avnov = 5.1
| avdez = 2.0
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 56.9
| nbfeb = 50.1
| nbmär = 54.6
| nbapr = 58.2
| nbmai = 79.2
| nbjun = 83.3
| nbjul = 67.5
| nbaug = 75.1
| nbsep = 55.0
| nbokt = 53.5
| nbnov = 62.5
| nbdez = 62.1
}}
</div>


== Wappen ==
=== Raumplanung ===
Heilbronn gehört mit dem Umland zum nördlichen Bereich des [[Metropolregion Stuttgart|Verdichtungsraums Stuttgart]]. Die Stadt ist [[Oberzentrum]] der [[Region Heilbronn-Franken]] und damit eines von insgesamt 14 im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg ausgewiesenen Oberzentren. Dieses übernimmt auch die Aufgaben des Mittelbereichs für den kompletten Landkreis Heilbronn außer dessen Nordosten, der den Mittelbereich der Stadt [[Neckarsulm]] bildet. Im Einzelnen sind dies die Städte und Gemeinden [[Abstatt]], [[Bad Rappenau]], [[Bad Wimpfen]], [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]], [[Brackenheim]], [[Cleebronn]], [[Eberstadt (Württemberg)|Eberstadt]], [[Ellhofen]], [[Eppingen]], [[Flein]], [[Güglingen]], [[Ilsfeld]], [[Ittlingen]], [[Kirchardt]], [[Lauffen am Neckar]], [[Lehrensteinsfeld]], [[Leingarten]], [[Massenbachhausen]], [[Neckarwestheim]], [[Nordheim (Württemberg)|Nordheim]], [[Obersulm]], [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen an der Zaber]], [[Schwaigern]], [[Siegelsbach]], [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]], [[Untergruppenbach]] und [[Weinsberg]].


Raumbedeutsame Maßnahmen werden für die Region Heilbronn-Franken durch den [[Regionalverband Heilbronn-Franken]] erarbeitet.<!-- === Klima === -->
'''Beschreibung''' <br>
In Gold der rot bewehrte und rot bezungte schwarze Reichsadler belegt mit einem von Rot, Silber und Blau geteilten Brustschild. Die Stadtflagge ist Rot-Weiß-Blau <br>
'''Bedeutung''' <br>
Der Adler ist das Symbol der Reichsfreiheit, welche die Stadt Heilbronn bis [[1803]] genoss, bevor sie zu Herzogtum bzw. Königreich Württemberg kam. Zur Unterscheidung von anderen Adlerdarstellungen tauchte seit [[1556]] der Brustschild auf, dessen Farbgebung allerdings bis heute nicht geklärt werden konnte und die auch in verschiedenen Kombinationen vorkam. Auch die sonstige Farbgebung des Wappens war teilweise anders (Weiß statt goldener Hintergrund).


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Heilbronn Stadtrechtsurkunde 1281.jpg|mini|hochkant|Stadtrecht 1281]]
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Heilbronn}}


=== Besiedlung und Stadtgründung ===
Die ältesten menschlichen Spuren in den fruchtbaren Neckarauen des Heilbronner Beckens stammen aus der [[Altsteinzeit]] (30.000&nbsp;v.&nbsp;Chr.). Bei Heilbronn trafen sich bereits in der Vorzeit uralte Fernwege, die dort den [[Neckar]] überquerten. Die [[Römisches Reich|Römer]] sicherten im 1.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. ihre Grenze längs des [[Neckarlimes]] mit [[Römisches Militärlager|Kastellen]], darunter das [[Kastell Heilbronn-Böckingen]], an dem sich acht Römerstraßen trafen. Nach den Römern herrschten ab Mitte des 3. Jahrhunderts die [[Alamannen]] im Neckarraum und wurden um 500 durch die [[Franken (Volk)|Franken]] verdrängt, die ihre östlichen Provinzen mit Königshöfen besiedelten. Auf einen solchen Königshof geht vermutlich die erste größere Siedlung im Bereich der heutigen Kernstadt zurück.


Der Ort wird erstmals als ''villa Helibrunna'' in einer auf das Jahr 741 datierten Schenkung erwähnt. Der Name deutet auf einen Brunnen bzw. eine Quelle hin. Ein Markt wurde um 1050, ein Hafen um 1140 erstmals genannt. Der Ort entwickelte sich früh zum bedeutenden Handelszentrum und ging nach dem Ende der [[Karolinger]] auf deren Regionalfürsten, die [[Grafen von Calw]], über. Der einstige fränkische Fürstenhof zersplitterte in Herrschaftshöfe, und diese wiederum zerfielen in kleinere Anteile. Neben verschiedenen Grafen, Klöstern mit ihren [[Liste der Pfleghöfe in Heilbronn|Heilbronner Pfleghöfen]] und dem ab um 1225 auftretenden [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]], der den [[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]] als Kommende errichtete und den Nachbarort [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]] besaß, gelangten Besitzrechte in Heilbronn auch in die Hände des immer einflussreicher werdenden [[Patrizier|Patriziats]], zu dessen frühen Vertretern unter anderem die [[Erer (Patriziergeschlecht)|Erer]] und die [[Lutwin (Patrizier)|Lutwin]] zählten. 1225 wurde die Stadt erstmals als ''[[oppidum]]'' (befestigte Stadt) bezeichnet und als [[Lehnswesen|Lehen]] des Stauferkönigs [[Heinrich (VII.) (HRR)|Heinrich (VII.)]] an Württemberg verliehen.
===Erste Besiedlung===


1281 verlieh König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I. von Habsburg]] Heilbronn das [[Stadtrecht]], wobei erstmals ein Rat der Stadt erwähnt wurde, der sich aus dem Patriziat bildete. Um 1300 wurde die [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]] erstmals namentlich genannt sowie ein [[Marktplatz (Städtebau)|Marktplatz]] mit [[Rathaus]]. Mit der Stiftung des [[Katharinenspital (Heilbronn)|Katharinenspitals]] 1306 bildete sich ein städtisches Gesundheits- und Fürsorgewesen. 1322 verlieh König [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig der Bayer]] der Stadt die [[Blutgerichtsbarkeit|hohe Gerichtsbarkeit]].
Die ältesten menschlichen Spuren in und um Heilbronn datieren bis in die Altsteinzeit (30.000 v. Chr.) zurück. Die fruchtbaren Neckarauen des Heilbronner Beckens förderten früh die Besiedlung durch Ackerbauern und Viehzüchter. Das heutige Stadtgebiet enthält auch zahlreiche bronzezeitliche Fundstellen. Später, aber noch in vorchristlicher Zeit haben die Kelten hier Salz aus Sole gewonnen.


Der Hafen und die durch Wasserkraft betriebenen Mühlen am [[Neckar]], der ab 1333 dank des [[Neckarprivileg]]s zum Nutzen der Stadt aufgestaut und umgeleitet werden konnte, ließen den Handel in Heilbronn erblühen. Heilbronn wurde aufgrund des Umschlagsmonopols zum „Klein-Venedig“<ref>Uwe Jacobi: ''Heilbronn so wie es war.'' Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8, S.&nbsp;12 und S.&nbsp;72</ref> der Binnenschifffahrt. 1360 konnte die Bürgerschaft das [[Schultheiß]]enamt vom vorigen Lehensträger [[Württemberg]] erwerben.
Unter dem römischen Kaiser Domizian (81-96 n. Vhr.) wird im heutigen Stadtteil Böckingen ein römisches Kastell errichtet. Die Römer waren vom Rhein aus westwärts vorgedrungen und als Außengrenze des römischen Reichs entstand der Neckarlimes mit weiteren Befestigungen in Wimpfen und um 150 n. Chr. in Jagsthausen. In der Umgebung entstehen zahlreiche weitere römische Villen und Gutshöfe.


=== Reichsstadt ab 1371 ===
Um 260 n. Chr. zerfällt der Neckarlimes und die Alemannen beherrschen das Neckarbecken. Zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert kommt das Gebiet zum Fränkischen Reich und es entsteht die erste Siedlung im Bereich der heutigen Kernstadt.
[[Datei:Heilbronn von Westen Braun Hogenberg 1617.tiff|mini|Ansicht der Reichsstadt von 1617]]
[[Datei:Heilbronn 1643 von Matthaeus Merian.jpg|mini|Heilbronn mit [[Bollwerk]] (1643)]]
Am 28. Dezember 1371 wurde die Stadt durch eine Verfassung Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karls IV.]] zur [[Reichsstadt]]. Ein äußerst enges Verhältnis zum Kaiser sowie ein Bündnis mit der [[Kurpfalz]] von 1417 bis 1622 festigten die Stellung gegenüber Württemberg.


Ab 1500 gehörte Heilbronn als Reichsstadt zum [[Schwäbischer Reichskreis|Schwäbischen Reichskreis]], während die Gebiete des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]], [[Deutschordensballei Franken|Ballei Franken]], zum [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreis]] zählten.
===Erste urkundliche Erwähnung===


Im Jahr 1519 war [[Götz von Berlichingen]] als Gefangener des [[Schwäbischer Bund|Schwäbischen Bundes]] in Heilbronn inhaftiert. Im [[Deutscher Bauernkrieg|Bauernkrieg]] trat [[Jäcklein Rohrbach]] als rebellischer Bauernführer in Heilbronn in Erscheinung. Er beging mit dem Neckar-Odenwälder Bauernhaufen um Ostern 1525 die [[Weinsberger Bluttat]] und plünderte anschließend das außerhalb der Stadtmauern gelegene [[Karmeliterkloster Heilbronn|Heilbronner Karmeliterkloster]]. In der Stadt selbst richtete sich der Zorn der Bauern lediglich gegen den Deutschen Orden im Deutschhof.
[[741]] wird Heilbronn als "villa Helibrunna" sowie eine Michaelsbasilika in einer Schenkungsurkunde des Bistums Würzburg erstmals urkundlich erwähnt. König Ludwig der Deutsche hielt im Jahr [[841]] hier Hof. Der Name "Heilbrunna" deutet auf einen unweit der Basilika gelegenen Brunnen hin.


Die Stadt Heilbronn, die das Patronatsrecht über die Predigerstelle in der Kilianskirche besaß, schloss sich früh der [[Reformation]] an. Der vom Kilianskirchprediger [[Johann Lachmann]] verfasste ''Heilbronner Katechismus'' von 1528 ist einer der frühesten protestantischen Katechismen. Der erste protestantische Bürgermeister [[Hans Riesser]] nahm 1529 an der Protestation zu Speyer teil. Die wirtschaftliche Stabilität im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts führte zu einer weiteren Blüte der Stadt, in der damals etwa 4000 Menschen lebten. Zahlreiche historische Bauten gehen auf diese Periode zurück, darunter der schmuckvolle Westturm der [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]], das [[Fleischhaus (Heilbronn)|Fleischhaus]] und das [[Rathaus (Heilbronn)|Heilbronner Rathaus]].
Um das Jahr [[1050]] wird eine bedeutenden Ansiedlung von Juden urkundlich erwähnt. Im Hirsauer Codex wird [[1146]] die Markt- und Münzgerechtigkeit festgehalten, ebenso ist darin die Existenz eines Hafens sowie der [[Weinbau]] in Heilbronn nachweisbar.


Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] litten die Stadt und die umliegenden reichsstädtischen Dörfer sehr. Nach der [[Schlacht bei Wimpfen]] wurde 1622 [[Neckargartach]] niedergebrannt. 1633 schlossen die Schweden im Deutschhof den [[Heilbronner Bund]] mit den protestantischen süddeutschen Reichsstädten. Zu jener Zeit wurde die Stadt von einem [[Bollwerk]] umgeben. 1634 bis 1647 war die Stadt wieder in der Hand kaiserlicher Truppen, danach zogen französische und anschließend kurpfälzische Truppen ein. Die Stadt blieb aber auch nach dem [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] 1648 Aufmarschplatz und ''evangelische'' Kreisfestung des [[Schwäbischer Reichskreis|Schwäbischen Reichskreises]]. Im Spätjahr 1688 wurde Heilbronn im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] von den Franzosen unter [[Ezéchiel de Mélac]] besetzt, die bei ihrem Abzug vor anrückenden kursächsischen Truppen im Dezember 1688 neun Mitglieder der Patrizierfamilien für teilweise über ein Jahr als Geiseln verschleppten. 1694 fand der letzte [[Hexenverfolgung|Hexenprozess]] in der Reichsstadt statt.
=== Deutscher Ritterorden und Stadtrecht ===


Nach der politischen Stabilisierung entstanden um 1750 prachtvolle Bauten im [[Rokoko]]stil, wie der [[Altes Stadtarchiv (Heilbronn)|städtische Archivbau]], das [[Bläß’sches Palais|Waisen-, Zucht- und Arbeitshaus]], das [[Kraichgauarchiv]] und das [[Schießhaus (Heilbronn)|Schießhaus]]. Ab 1770 wurde Heilbronn durch den [[Heilbronner Pferdemarkt|Vieh- und Pferdemarkt]] für über ein Jahrhundert einer der größten südwestdeutschen Umschlagplätze für Schlachtvieh.
[[1225]] wird Heilbronn als "oppidum Heilecbrunnen" Teil des Stauferreichs. "Oppidum" bezeichnet eine von Mauern und Gräben befestigte Stadt. Das älteste Stadtsiegel datiert aus dem Jahr [[1265]]. Während des 13. Jahrhunderts erhält auch der Deutsche Ritterorden im Süden von Heilbronn ein großes Gebiet, das erst 1805 säkularisiert werden sollte. Der Orden errichtet darauf ab [[1268]] den Deutschhof als Hauskommende. Die darin gelegene Deutschordenskirche wurde kontinuierlich ausgebaut (1350 gotische Erweiterung, 1719 Barockisierung, 1977 Weihe zum Deutschordensmünster).


=== Württembergische Oberamtsstadt ab 1802 ===
[[1281]] verleiht König Rudolf I. nach dem Untergang der Staufer Heilbronn ein neues Stadtrecht und setzt einen königlichen Vogt als Herrscher ein. Daneben gibt es einen Rath mit einem Schultheißen an der Spitze. Um 1300 wurde erstmals ein Rathaus mit Markplatz errichtet und die Kilianskirche auf den Überresten der früheren Michaelsbaslika erweitert. Das Neckarprivileg regelte ab [[1333]], dass die Stadt den Lauf des Flusses ändern konnte, wodurch neue Stauwehre, Hafenanlagen und Mühlen entstanden. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt dadurch zunehmend attraktiv für Handwerker und Kaufleute, deren Einfluss ständig wuchs, und die Mitbestimmung forderten.
[[Datei:Heilbronn Stadtplan 1858-2.jpg|mini|Heilbronn 1858]]
Heilbronn kam infolge der [[Mediatisierung]] im September 1802 mit anderen Reichsstädten an [[Württemberg]] und wurde Sitz des [[Oberamt Heilbronn|Oberamts Heilbronn]]. Zwei der [[Oberamtmann|Oberamtmänner]] des 19. Jahrhunderts, nämlich [[Joseph Christian Schliz]] und [[Friedrich Mugler]], wurden die beiden ersten Ehrenbürger der Stadt.


Ab 1815 machte man den Neckar wieder schiffbar, der seit dem hohen Mittelalter durch unzählige Wehre und Mühlen versperrt gewesen war. Zu diesem Zweck wurde von 1819 bis 1821 der [[Wilhelmskanal]] gebaut. Die Industrialisierung wurde in Heilbronn durch die [[Heilbronner Papierindustrie|Heilbronner Papiermühlen]] am Neckar vorangetrieben, die um 1820 mit der Installation von großen Papiermaschinen zur fabrikartigen Produktion übergingen und sich zu großen Betrieben entwickelten, denen wiederum nachgeordnete Verarbeitungsbetriebe folgten. 1832 war Heilbronn die Stadt mit den meisten Fabriken im [[Königreich Württemberg]], man nannte es das ''schwäbische Liverpool''.<ref>Uwe Jacobi: ''Heilbronn so wie es war.'' Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8, S.&nbsp;72</ref>
[[1371]] erhielt die Stadt eine neue Verfassung durch Kaiser Karl IV. Die Stadt war damit nur noch dem Kaiser unterstellt und somit Freie Reichsstadt, dem Rat der Stadt gehörten nunmehr auch Vertreter von Handwerkern und Kaufleuten an. Neben der eigentlichen Stadt Heilbronn gehörten zum reichsstädtischen Territorium auch die Dörfer [[Böckingen]], [[Flein]], [[Frankenbach]] und [[Neckargartach]].


Im Lauf des 19. Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl der Stadt etwa versechsfacht, so dass sie rasch über die seit Jahrhunderten nahezu unveränderten mittelalterlichen Stadtgrenzen hinauswuchs. Die alten Stadttore und Stadtmauern wurden abgerissen. Neue Straßen- und Brückenbauten entstanden. Ab 1839 erschloss man planmäßig Vorstädte, nun auch westlich des Neckars, wo ab 1848 der [[Alter Bahnhof (Heilbronn)|Alte Bahnhof]] stand. Heilbronn war anfangs Endbahnhof der [[Frankenbahn|Württembergischen Nordbahn]] von [[Stuttgart]] her. Bis 1880 entstanden dann unter der Regie der [[Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen|Württembergischen Staatsbahnen]] zusätzliche Eisenbahnverbindungen von Heilbronn zu weiteren wichtigen süddeutschen Städten.
Als Freie Reichsstadt sah sich Heilbronn ständig vom zu dieser Zeit aufstrebenden Haus Wirtemberg bedroht. Ein äußerst enges Verhältnis zum Kaiser sowie ab 1417 ein bis 1622 gültiges Bündnis mit der Kurpfalz festigten die Stellung gegenüber den späteren Württembergern. Die politische Stabilität des 15. Jahrhunderts bedingte eine weitere Blüte der Stadt. Zahlreiche historische Bauten gehen auf diese Periode zurück, z.B. die abermalige Vergrößerung der Kilianskirche 1455-1460.


Heilbronn galt 1848 als württembergisches Zentrum der [[Deutsche Revolution 1848/1849|Märzrevolution]]. Bis zum Sommer 1849 kam es oftmals zu Unruhen in der Stadt, die mehrfach nur durch die Entsendung [[Württembergische Armee#Königreich Württemberg im Deutschen Bund 1815–1870|königlichen Militärs]] aus Stuttgart unterdrückt werden konnten.
=== Zeit der Bauernkriege und Reformation ===


Mit dem stetigen weiteren Wachstum der Stadt wurde 1873 ein neuer Generalbauplan von [[Reinhard Baumeister]] erstellt, an den man sich bis etwa um 1900 beim weiteren Städtebau hielt. Die ''[[Kaiserstraße (Heilbronn)|Kaiserstraße]]'' wurde dabei zu einer wichtigen Ost-West-Verkehrsachse. 1875 wurde der Floßhafen errichtet, 1886 folgte der Salzhafen und 1888 der Karlshafen. Am 16. Januar 1892 nahm Heilbronn mit dem Anschluss an das Stromnetz des [[ZEAG Energie|Elektrizitätswerks in Lauffen]] als erste Stadt der Welt die Fernversorgung mit Strom auf. Mit dem [[Bahnhof Heilbronn Süd|Südbahnhof]] entstand im Jahr 1900 ein wichtiger weiterer Güterumschlagplatz.
[[1519]] wird Götz von Berlichingen für 3 Jahre in Heilbronn in "ritterliche Haft" genommen und verbringt auch eine Nacht im Bollwerkturm. Im selben Jahr tritt erstmals der Böckinger Gastwirt Jäcklein Rohrbach in Erscheinung, der mit Komplizen den Böckinger Schultheiß Jakob von Olnhausen erschießt. Nachdem er sich einige Zeit in Hohenlohe aufgehalten und Gleichgesinnte um sich gesammelt hatte, kehrt er im April 1525, inmitten des Bauernkriegs, nach Heilbronn zurück. Am 16. April ermorden die Bauern zahlreiiche Adlige in Weinsberg, am 18. April wird das Heilbronner Karmeliterkloster überfallen und geplündert. Der Rat der Stadt öffnet unter dem Druck der Bauern die Stadttore, worauf am kommenden Tag weitere Kirchen und städtische Einrichtungen geplündert wurden. Für etwa einen Monat bleibt Heilbronn in der Hand der aufständischen Bauern, die trotz der Intervention des späteren Heilbronner Reformators Johann Lachmann erst nach der Niederlage eines Bauernheers am 12. Mai 1525 in Böblingen aus Heilbronn abziehen. Anführer Rohrbach wird am 21. Mai 1525 in Neckargartach hingerichtet, sein Heimatdorf Böckingen wird zur Strafe teilweise niedergebrannt.


Zu den bedeutendsten Heilbronner Unternehmen jener Zeit gehörten die [[Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne]], die [[Zuckerfabrik Heilbronn|Heilbronner Zuckerfabrik]], die [[Cluss (Brauerei)|Brauerei Cluss]], die [[Knorr (Lebensmittelhersteller)|Suppenfabrik Knorr]] und die [[Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn]].
[[1528]] wird in Heilbronn durch die Ablösung des Bürgermeisters durch den Protestanten Hans Riesser die durch den Bauernkrieg zuvor verzögerte Reformation vollzogen. Durch Reformator Lachmann werden in der Folge auch das Schul- und Krankenwesen in Heilbronn neu organisiert. 1529 wird der Kiliansturm fertig gestellt. Er ist das erste bedeutende Bauwerk der Renaissance in Deutschland. 1530 bekennen sich Rat und Bürgerschaft zur Augsburger Konfession. Der auf Johann Lachmann zurückgehende "Heilbronner Katechismus" von 1536 ist der zweitälteste der evangelischen Kirche. 1538 tritt Heilbronn dem Schmalkaldischen Bund bei.


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in der ausgeprägten Industrie- und Arbeiterstadt zahlreiche Arbeiter- und Sportvereine und eine liberale Presselandschaft. Der spätere Bundespräsident [[Theodor Heuss]] war von 1912 bis 1917 Chefredakteur der [[Neckar-Zeitung]], die damals überregionale Beachtung genoss. Die Stadt galt als „rote Hochburg“. Bei der [[Novemberrevolution]] 1918/19 kam es zu keinen größeren revolutionären Handlungen.
Im Jahr 1546 kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Truppen der Schmalkaldener und den Truppen Kaiser Karls V., die von den den Kaisertruppen gewonnen werden. Der Kaiser hält sich infolgedessen zu Weihnachten 1546 zum Strafgerichtstermin in Heilbronn auf. Karl V. ist es auch, der im Jahr 1552 die Ratsverfassung der Stadt neu regelt, die beinahe unverändert bis 1803 Bestand haben sollte.


=== Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg ===
=== Dreißigjähriger Krieg ===
{{Anker|Zeit des Nationalsozialismus}}
[[Datei:Stadtgemeinde Heilbronn 1923.JPG|mini|hochkant|Schuldverschreibung über 1000 Mark der Stadtgemeinde Heilbronn vom 10. April 1923]]
[[Datei:Heilbronn 1945 US Army retouched-2.jpg|mini|Heilbronn 1945]]
Die 1923 gegründete Ortsgruppe der NSDAP war bis zur „[[Machtergreifung]]“ bedeutungslos, schaltete dann aber ab 1933 unter Kreisleiter [[Richard Drauz]] die örtlichen Vereine und die örtliche Presse energisch gleich. 1933 errichtete die Württembergische Politische Polizei, die ab 1936 als „Geheime Staatspolizei – [[Stapoleitstelle Stuttgart]]“ firmierte, eine Außendienststelle in Heilbronn, die bis Kriegsende politische Gegner, Juden und Zwangsarbeitskräfte observierte und verfolgte.<ref>Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier: ''Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern.'' Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2013, S.&nbsp;84&nbsp;ff.</ref>


1935 wurden mit der [[Neckarkanal|Kanalisierung des Neckars]] die Großschifffahrtsstraße Heilbronn-Mannheim und der [[Hafen Heilbronn|Heilbronner Kanalhafen]] eröffnet, der gemeinsam mit den übrigen Heilbronner Häfen bis heute ein wichtiger Umschlagplatz am Neckar und einer der zehn größten deutschen Binnenhäfen ist. 1936 wurde die Autobahn nach Stuttgart fertig.
Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] leiden die Stadt und ihre Dörfer stark. Nach der Schlacht bei Wimpfen wird 1622 Neckargartach niedergebrannt. 1631 wird Heilbronn von Truppen des Kaisers besetzt, aber noch im selben Jahr, gelingt es den Schweden, die Stadt einzunehmen. Von 1634 bis 1647 ist die Stadt wieder in der Hand kaiserlicher Truppen, danach zogen französische und anschließend kurpfälzische Truppen ein. Erst vier Jahre nach dem westfälischen Frieden von [[1648]] ziehen die letzten Besatzungstruppen aus Heilbronn ab, doch bereits in den 1670er Jahren wurde die Stadt wieder zum Schauplatz für Aufmärsche von Armeen der Franzosenkriege, bis sie im Jahr 1688 gar von den Franzosen besetzt wurde. Die französische Besatzung der Stadt endet zwar binnen weniger Monate, die Franzosen können aber erst durch den Aufmarsch eines großen Heeres 1691 sowie durch den Bau von Verteidigungsanlagen 1693 auch aus dem Umland vertrieben werden.


Die ehemalige Stadt [[Böckingen]] wurde 1933 nach Heilbronn eingemeindet. Im Zuge einer Verwaltungsreform kamen am 1. Oktober 1938 auch noch die zuvor selbstständigen Gemeinden [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]] und [[Neckargartach]] zu Heilbronn, das [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreis]] wurde und zugleich Sitz des neuen [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]]. Mit 72.000 Einwohnern war die Stadt nun die zweitgrößte in Württemberg nach Stuttgart.
=== Übergang zu Württemberg ===


Am 10. November 1938 wurde die [[Alte Synagoge (Heilbronn)|Heilbronner Synagoge]] durch Brandstiftung zerstört. Im Laufe des Jahres 1939 wurde die traditionsreiche [[Jüdische Gemeinde Heilbronn|jüdische Gemeinde in Heilbronn]] fast gänzlich ausgelöscht.
Im 18. Jahrhundert erlebt das Bürgertum eine Blüte in Heilbronn. In den Stadtarchiven ist überliefert, dass im 18. Jahrhundert fast alle Ratsmitglieder der Stadt über akademische Bildung verfügen. Nun halten sich hier auch Schiller und Goethe auf und es entstehen prachtvolle Bauten.


Im September 1944 errichtete die [[Schutzstaffel|SS]] im Stadtteil Neckargartach das '' [[KZ Neckargartach]]'', ein [[Liste der Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof|Außenlager]] des [[KZ Natzweiler-Struthof]], in dem zeitweise über 1.000 Häftlinge zusammengezogen wurden, die in der Rüstungsindustrie und anderswo im gesamten Stadtgebiet durch [[Zwangsarbeit]] ausgebeutet wurden (Juli 1944 bis April 1945). Es wurde zeitgenössisch als ''SS-Arbeitslager Steinbock'' geführt. 246 der dabei Umgekommenen liegen auf dem KZ-Friedhof an der ''Böllinger Straße'' begraben.<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd.&nbsp;1''. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0. S.&nbsp;47</ref>
Am 9. September 1802 endet die Reichsfreiheit der Stadt Heilbronn mit dem Einmarsch der Truppen des Herzogs von Württemberg. Als Folge der Erbfolgekriege hatte dieser seine auf dem linken Rheinufer gelegenen Ländereien an Frankreich abtreten müssen, war aber dafür mit dem Zuschlag der vormals Freien Reichsstadt entschädigt worden. Heilbronn kommt so [[1803]] an [[Württemberg]] und wird Sitz eines [[Oberamt Heilbronn|Oberamtes]], die 4 reichsstädtischen Dörfer werden selbständige Gemeinden innerhalb des neuen Oberamtes.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Heilbronn ab Dezember 1940 vielfach Ziel von angloamerikanischen Luftangriffen. Der britische [[Luftangriffe auf Heilbronn|Luftangriff vom 4. Dezember 1944]], bei dem die Altstadt völlig zerstört wurde und über 6500 Menschen ihr Leben verloren, wurde zur Katastrophe für die Stadt. Als amerikanische Truppen am 12. April 1945 Heilbronn besetzten, hatte die Stadt nur noch 46.350 Einwohner.
Im Jahr 1815 wird Heilbronn wieder zum Aufmarschplatz für große Truppenverbände vor dem Feldzug gegen Napoleon. Auf der Theresienwiese findet eine Parade von 10.000 Mann statt, wobei Kaiser Franz von Österreich und 126 deutsche Fürsten und Generale anwesend sind. Zar Alexander von Rußland trifft in Heilbronn die baltische Baronin Juliane von Krüdener, die ihn zur Gründung der "Heiligen Allianz" bekräftigt.


=== Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ===
=== Industrialisierung ===
[[Datei:Blick auf Heilbronner Allee mit Stadtbahn.jpg|mini|Blick auf Heilbronner Allee mit Stadtbahn 2021]]
[[Datei:HN-polizistenmord-gedenktafel.jpg|mini|Gedenktafel an den Polizistenmord auf der Theresienwiese 2007]]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Heilbronn zur [[Amerikanische Besatzungszone|amerikanischen Besatzungszone]] und bis 1952 zum Land [[Württemberg-Baden]]. In einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang in nur wenigen Jahren der Wiederaufbau der völlig zerstörten Stadt. Nur wenige bedeutende Einzelbauwerke wurden in historischer Gestalt wiederaufgebaut, die meisten Quartiere überbaute man mit zeitgenössischer Architektur der 1950er Jahre. Ab 1951 waren US-Truppen dauerhaft in Heilbronn stationiert.


Nachdem im Jahr 1968 die [[Bundesautobahn 6]] von Heilbronn nach [[Mannheim]] mit der monumentalen [[Neckartalbrücke Heilbronn|Neckartalbrücke]] für den Verkehr eröffnet wurde und die [[Bundesautobahn 81|A&nbsp;81]] nach [[Würzburg]] 1974, die A&nbsp;6 nach [[Nürnberg]] 1979 folgten, nahm die regionale Wirtschaft durch verbesserte Verkehrserschließung einen starken Aufschwung. Zahlreiche Großbetriebe siedelten sich in neu entstandenen Industrie- und Gewerbegebieten entlang der neuen Verkehrsadern an und die Wirtschaftsregion in ihrer heutigen Ausprägung entstand.
Ab [[1820]] setzt die Industrialisierung ein, die ab [[1848]] mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie nach Stuttgart rasch an Aufschwung gewinnt.


Durch die Eingemeindung von [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]] 1970 überschritt Heilbronn die Zahl von 100.000 Einwohnern und wurde damit [[Großstadt]]. 1972 und 1974 kamen noch [[Kirchhausen]], [[Biberach (Heilbronn)|Biberach]], [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]] und [[Horkheim]] hinzu. Bei der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973]] blieb Heilbronn [[Kreisfreie Stadt|Stadtkreis]] und Sitz des nunmehr vergrößerten [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]]. Die Stadt wurde Sitz des ''Regionalverbandes Franken'', aus dem der heutige [[Regionalverband Heilbronn-Franken]] entstand.
Im Jahr 1848 hat Heilbronn aber auch vorübergehend unter den Wirren der Revolution zu leiden. Das 8. Württembergische Infanterieregiment läuft zu den Aufständischen über und wird anschließend entwaffnet und strafversetzt. Die Heilbronner Bürgerwehr kämpfte im badisch-pfälzischen Freiheitskampf.


Die ''Fleiner Straße'' und die ''Sülmerstraße,'' die vor dem Krieg die zentrale Nord-Süd-Achse der Stadt bildeten und beim Wiederaufbau als Durchgangsstraßen beibehalten wurden, gestaltete man in den 1970er Jahren zu [[Fußgängerzone]]n um, in den umgebenden Bereichen beruhigte man den Verkehr. Die parallel verlaufende ''[[Allee (Heilbronn)|Allee]]'' wurde an ihrer statt zur wichtigsten innerstädtischen Nord-Süd-Achse, an ihr entstanden Unterführungen und Bauwerke im zeitgenössischen Stil wie das 14-stöckige [[Shoppinghaus]] von 1971, das 1974 erbaute [[Wollhauszentrum]] und das 1982 eröffnete [[Theater Heilbronn]].
Die Bahnlinie nach [[Stuttgart]] wurde über [[Ulm]] an den [[Bodensee]] fortgeführt und war bald die wichtigste Bahnlinie im Land. In den 1860er Jahren erfolgt dann der Bau der Bahnlinie von Heilbronn über [[Bad Wimpfen]] nach [[Heidelberg]]. Ende des 19. Jahrhundert ist Heilbronn ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und nach Stuttgart die zweitgrößte Industriestadt des Königreichs Württemberg.


1977 stationierten die USA auf der Heilbronner [[Waldheide]] nuklear bestückte [[Kurzstreckenrakete]]n des Typs [[MGM-31 Pershing|Pershing IA]], die im Rahmen des [[NATO-Doppelbeschluss]]es 1984–1985 durch Pershing-II-[[Mittelstreckenrakete]]n ersetzt wurden. Die Bevölkerung wurde darüber nicht informiert, ab Juli 1984 waren die Raketen auf öffentlichen Druck hin dann Thema im Gemeinderat und in der regionalen Presse. Ein Raketenunglück auf dem Gelände im Jahr 1985 erregte die Öffentlichkeit, es kam zu Protestkundgebungen und einer Blockade des Geländes. Nach Unterzeichnung der [[INF-Vertrag|INF-Verträge]] zog die [[United States Army|US-Armee]] 1987 die Raketen und 1992 die letzten Einheiten ab. Seitdem gibt es in Heilbronn keine militärischen Einrichtungen mehr.
Im Jahr [[1892]] erfolgt der Anschluss der Stadt an das Stromnetz des Elektrizitätswerks in Lauffen. Heilbronn hat damit als erste Stadt der Welt die Fernversorgung mit Strom aufgenommen.


Ab 1998 wurde die Stadt ans Nahverkehrs-Netz der [[Stadtbahn Karlsruhe]] angeschlossen, dafür wurden bis 2005 große Flächen der Heilbronner Innenstadt abermals umgebaut.
=== Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg ===


=== 21. Jahrhundert ===
Unter den Einwohnern Heilbronns um 1900 waren nach fast einem Jahrhundert wirtschaftlichen Aufschwungs und Wachstums der örtlichen Industrie sehr viele Arbeiter. Heilbronn galt als "rote Hochburg", es entstanden zahlreiche Arbeiter- und Sportvereine. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg erzielte bei der Reichstagswahl in Heilbronn die SPD den höchsten Stimmenanteil und konnte diesen in den Zeit der Weimarer Republik auch halten. Hitler war bei seinem Besuch in der Stadt am 15. Mai 1926 kein gern gesehener Gast und es kam zu einem Handgemenge mit mehreren Verletzten. Noch bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erhielt die SPD in Heilbronn mehr Stimmen als die NSDAP.
Die [[Stadtbahn Heilbronn]] wurde bis 2005 abschnittsweise bis nach [[Öhringen]] verlängert und durchquert Heilbronn nun von Westen nach Osten. Von dieser Strecke zweigt mittlerweile ein weiterer Streckenast nach [[Neckarsulm]] ab, der von 2011 bis 2013 gebaut wurde. Weitere in den letzten Jahren neu entstandene Großbauten im Stadtbereich sind zwei Neckarbrücken und die beiden Einkaufszentren ''Stadtgalerie'' und [[Klosterhof (Heilbronn)|''Klosterhof'']]. Außerdem wurden die Nord- und die Südstadt im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt“ begrünt und bebaut.


In den Jahren 2005 und 2006 war Heilbronn erste UNICEF-Kinderstadt Deutschlands.
NSDAP-Kreisleiter in Heilbronn war seit 1932 Richard Drauz, Sohn einer angesehenen Heilbronner Familie, der ab 1933 auch dem Reichstag angehörte, und der energisch die Gleichschaltung der Heilbronner Vereine und der Presse vorantrieb.


Die [[Polizistenmord von Heilbronn|Tötung einer Polizistin]] in Heilbronn im Frühsommer 2007 erregte großes Aufsehen und brachte die Stadt in die internationale Berichterstattung. Die mutmaßliche Täterin, das „[[Heilbronner Phantom]]“, erwies sich im März 2009 aber als bloßes Konstrukt aufgrund eines Ermittlungsfehlers. Seit dem 7. November 2011 wird das Verbrechen aufgrund von Waffenfunden in Zwickau der rechtsterroristischen Gruppe [[Nationalsozialistischer Untergrund]] zugeordnet.
[[1935]] wurde der Kanalhafen am Neckar eröffnet, und ein Jahr später wird die Autobahn nach Stuttgart fertig gestellt. Wirtschaft und Verkehr in Württemberg florieren und Heilbronn liegt im Schnittpunkt der neuesten und schnellsten Verkehrsachsen.


2007 erhielt die Stadt den Zuschlag für die [[Bundesgartenschau 2019]]. Über 2,3 Mio. Besucher kamen 2019 zur Garten- und Stadtausstellung, die auf einem etwa 40 Hektar großen ehemaligen Gewerbeareal unmittelbar nördlich des Hauptbahnhofes stattfand.<ref>''Bundesgartenschau Heilbronn 2019 – Die Garten- und Stadtausstellung'', Hrsg. Bundesgartenschau 2019 GmbH, Heilbronn, S.&nbsp;71. ISBN 978-3-00-066284-3</ref> Nach Ende der BuGa wird ein Teil des Geländes zum neuen Stadtquartier ''[[Neckarbogen]]'' weiterentwickelt, in dem künftig bis zu 3500 Menschen leben und 1000 arbeiten sollen. Die ersten Gebäude des grün und familienfreundlich geplanten Quartiers wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.<ref>[https://www.heilbronn.de/bauen-wohnen/stadtquartier-neckarbogen.html / Beitrag zum Neckarbogen auf Website der Stadt Heilbronn].</ref>
Nach Auflösung der württembergischen Oberämter [[1938]] wird Heilbronn Sitz des neuen [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]]. Die Stadt selbst scheidet aus dem Landkreis Heilbronn aus und wird kreisfrei. Die Stadtteile Böckingen, Sontheim und Neckargartach werden zum 1. Oktober 1938 eingemeindet. Mit 72.000 Einwohnern ist Heilbronn somit die zweitgrößte Stadt in Württemberg nach Stuttgart. Der Kanalhafen wird wichtiger Umschlagplatz am Neckar und zählt zu den zehn größten deutschen Binnenhäfen.
[[Datei:Stadtausstellung BuGa Heilbronn1.jpg|mini|Blick auf die Heilbronner Stadtausstellung im Neckarbogen während der BUGA 2019]]
Seit dem ersten Spatenstich des [[Bildungscampus Heilbronn]] der Dieter Schwarz Stiftung im Jahr 2010 in der Heilbronner Innenstadt ist die Hochschullandschaft der Stadt stark gewachsen. 2022 studieren auf dem etwa 65.000 m² großen Campus mit fünf Hochschuleinrichtungen sowie weiteren Forschungs- und Weiterbildungseinrichtungen rund 6.500 Menschen.<ref>[https://bildungscampus.hn/ Website des Bildungscampus Heilbronn (abgerufen am 15. März 2022)].</ref>


Im Wintersemester 2020/21 studierten in Heilbronn 9.054 Menschen, knapp 60 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.<ref>[https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/bauen_wohnen/20211020_Bericht_zur_Bautaetigkeit_2021_01.pdf / Bericht zur Bautätigkeit der Stadt Heilbronn 2021, S.&nbsp;6].</ref>
Am 10. November 1938 wird die Heilbronner Synagoge zerstört. Im Lauf des Jahres 1939 wird die jüdische Gemeinde in Heilbronn praktisch ausgerottet.


2021 beschloss der Ministerrat des Landes [[Baden-Württemberg]] nach einem Standortwettbewerb, den mit bis zu 50 Mio. Euro durch das Land geförderten neuen Innovationspark Künstliche Intelligenz (KI) Baden-Württemberg nach Heilbronn zu vergeben.<ref>[https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/realisierung-des-innovationsparks-kuenstliche-intelligenz-kann-starten/ Presseportal des Landes Baden-Württemberg (abgerufen am 15. März 2022)].</ref>
Ab 1942 werden in den Salzbergwerken in und um Heilbronn Kunstschätze aus Deutschland, Frankreich und Italien eingelagert. Ebenso werden rüstungswichtige Betriebe in die Bergwerksstollen verlagert. Der Ausbau der Stollen wird durch Kommandos der Konzentrationslager-Außenstellen in Kochendorf und Neckargartach übernommen. Von Heilbronn bis [[Neckarelz]] entsteht so eine Vielzahl teilweise gigantischer unterirdischer Anlagen. Das Arbeitsamt Heilbronn meldete in seinem Bezirk zum 20. November 1942 knapp 8.000 Zwangsarbeiter.


=== Religionen ===
[[Bild:Heilbronn_1945.jpg|thumb|right|Heilbronn, 1945]]
==== Konfessionsstatistik ====
Gemäß dem [[Zensus 2011]] waren 35,8 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 23,1 % [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|römisch-katholisch]] und 41,1 % waren [[Konfessionslosigkeit|konfessionslos]], gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>{{Webarchiv |url=https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:081210000000,BEK_4_2_6,m,table |text=Stadt Heilbronn Religion |wayback=20130621101339 |archiv-bot=2023-05-27 01:16:27 InternetArchiveBot}}, [[Zensus 2011]]</ref> Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. In Heilbronn gehörten im Dezember 2023 22,9 % der Gesamtbevölkerung der [[Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelischen Kirche]] an, 17,5 % gehörten der römisch-katholischen Kirche an und 59,6 % der Bevölkerung waren in der Statistik unter ''Sonstige / keine Religion'' zusammengefasst.<ref>[https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/wirtschaft/daten-fakten/EinwohnerstatistikenGesamtstadt_HeilbronnerStadtteile-31-12-2023.pdf Einwohnerstatistiken Heilbronn Einwohner nach Religionszugehörigkeit zum 31. Dezember 2023], abgerufen am 15. Mai 2024</ref><ref>[https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/leben/heilbronn_entdecken/stadtteile/Einwohnerstatistiken_Heilbronn_und_Stadtteile.pdf Einwohnerstatistiken Heilbronn Einwohner nach Religionszugehörigkeit zum 31. Dezember 2019] Abgerufen am 9. Februar 2020</ref>


==== Protestanten ====
Bei einem Bombenangriff am [[4. Dezember]] [[1944]] wird die Innenstadt völlig zerstört und die umliegenden Dörfer erheblich beschädigt. Innerhalb einer halben Stunde sterben 6.500 Menschen, von denen über 5.000 in Massengräbern im stadtnahen Köpfertal, dem heutigen Ehrenfriedhof, beigesetzt wurden. Insgesamt schrumpfte die Bevölkerung während des Krieges auf 46.350 Einwohner.
Heilbronn war seit der [[Reformation]] durch [[Johann Lachmann]] 1528 eine nahezu rein evangelische Stadt mit der [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]] als geistigem Zentrum. Der Rat und die Bürgerschaft bekannten sich 1530 geschlossen zur [[Confessio Augustana|Augsburger Konfession]], Bürgermeister [[Johann Spölin]] unterzeichnete für den Rat der Stadt Heilbronn die lutherische [[Konkordienformel]] von 1577.<ref>Vgl. [[BSLK]], S.&nbsp;765; vgl. S.&nbsp;17.</ref> Katholiken waren unerwünscht, Juden war es verboten, sich in Heilbronn niederzulassen. Nach dem Übergang an Württemberg wurde die Stadt 1803 Sitz eines Dekanats, des heutigen [[Kirchenbezirk Heilbronn|Kirchenbezirks Heilbronn]]. 1823 wurde ein Generalat eingerichtet, aus dem die heutige [[Prälatur Heilbronn]] der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]] hervorgegangen ist.


==== Katholiken ====
Nach zehntägigem Kampf um die strategisch wichtige Überquerung des Neckars der von Westen vorrückenden Alliierten endet der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] für die zerstörte Stadt am 12. April 1945 mit der Besatzung durch US-Truppen. Gauleiter Drauz hält auf seiner Flucht zahlreiche Standgerichte und wird dafür im Dezember 1946 in Landsberg gehängt.
Die katholische Gemeinde der Stadt hatte ihre Mutterkirche in dem vom [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] erbauten [[Deutschordensmünster St.&nbsp;Peter und Paul (Heilbronn)|Deutschordensmünster St.&nbsp;Peter und Paul]], das auch für die wenigen Katholiken in den historisch zur Stadt gehörenden Stadtteilen zuständig war. Die Stadtteile Biberach, Kirchhausen und Sontheim sind traditionell katholisch geprägt, da sie einst zum Deutschen Orden zählten und daher auch während der Reformation katholisch geblieben waren. Die katholischen Gemeinden gehören heute zum Dekanat Heilbronn der [[Diözese Rottenburg-Stuttgart]].


=== Gegenwart ===
==== Juden ====
{{Hauptartikel|Jüdische Gemeinde Heilbronn}}
[[Datei:Heilbronn Synagoge 1900 Zwei.jpg|mini|Die ehemalige Heilbronner Synagoge um 1900]]
Die Existenz von Juden in Heilbronn ist seit 1050 belegt, diese hatten jedoch von 1438 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Aufenthalts- bzw. Ansiedlungsverbot. In den 1860er Jahren wurden Juden rechtlich anderen Bürgern gleichgestellt. Im Jahr 1877 wurde die [[Alte Synagoge (Heilbronn)|Heilbronner Synagoge]] eingeweiht, das Bauwerk wurde in der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] 1938 zerstört. Die Nationalsozialisten löschten die jüdische Gemeinde bis 1939 fast vollständig aus. In den 1980er Jahren gab es nur sechs Familien jüdischen Glaubens in Heilbronn. Insbesondere durch den Zuzug aus Osteuropa wuchs die Gemeinde danach auf über 150 Mitglieder an. 2006 wurde das neue [[Jüdisches Zentrum Heilbronn|Jüdische Zentrum Heilbronn]] eingeweiht. Die jüdische Gemeinde Heilbronn ist eine Filialgemeinde der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg mit Sitz in Stuttgart.


==== Muslime ====
Nach Kriegsende wird Emil Beutinger, der bis 1933 Bürgermeister gewesen war, wieder in sein Amt eingeführt und beginnt sofort mit dem Wiederaufbau, der durch seine Nachfolger Paul Metz und Paul Meyle fortgeführt wurde. 1953 kann das wiederaufgebaute historische Rathaus eingeweiht werden, 1958 die städtische Festhalle "Harmonie".
Im Stadt- und Landkreis Heilbronn haben sich nach 1960 zahlreiche [[Gastarbeiter]] angesiedelt. Die Zahl der gemeldeten Ausländer stieg von rund 2500 Personen im Jahr 1961 auf 13.700 im Jahr 1974 (12 % der Wohnbevölkerung). Für die Muslime unter diesen Personen entstanden die ersten islamischen Gotteshäuser, zunächst provisorisch in kleinen Räumlichkeiten. Nach und nach wurden im Stadt- und Landkreis Heilbronn dann mehrere [[Moschee]]n erbaut, die im Stadtgebiet u.&nbsp;a. in der Goppeltstraße, Hans-Seyfer-Straße, Salzstraße, Weinsberger Straße und in der Böckinger Straße zu finden sind. In der [[Bilal-Moschee Heilbronn]] werden salafistische Positionen vermittelt.


Die Zahl der [[Muslim]]e im Stadtkreis Heilbronn wird auf über 10.000 Personen geschätzt. Den Großteil davon stellen Muslime türkischer Abstammung, die zum Teil von einer Heilbronner Niederlassung der [[Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion|DITIB]] vertreten werden; daneben gibt es Muslime bosnischer, kurdischer, arabischer und deutscher Abstammung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.moscheesuche.de/moschee/stadt/Heilbronn/5820 |titel=Moscheen in Heilbronn |sprache=de |archiv-url=http://web.archive.org/web/20240223103547/https://www.moscheesuche.de/moschee/stadt/Heilbronn/5820 |archiv-datum=2024-02-23 |abruf=2025-03-08}}</ref>
Ab 1951 sind US-Truppen fest in Heilbronn stationiert. Diese nutzen bestehende Kasernen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und errichten auch eigene Anlagen.


==== Sonstige ====
Die Einweihung der Autobahn von Heilbronn nach Mannheim im Jahr 1968 setzt wichtige wirtschaftliche Akzente für Heilbronn. Die Autobahn nach Würzburg folgt 1974, nach Nürnberg 1979. Heilbronn wird zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in Südwestdeutschland, zahlreiche Großbetriebe siedeln sich entlang der neuen Verkehrsadern an.
[[Datei:Neuapostolische Kirche Heilbronn, Pfühl.JPG|mini|Neuapostolische Kirche Heilbronn]]
Die [[Neuapostolische Kirche]] hatte ab 1896 Gemeinden in Heilbronn und Umgebung, die zunächst von Frankfurt am Main aus verwaltet wurden. In den 1920er Jahren bildeten sie dann den eigenen Bereich Heilbronn, der am 1. Januar 1926 zu einem eigenständigen Verwaltungsbezirk mit 212 Gemeinden in Württemberg und Bayern wurde; der Sitz des Bezirks befand sich in der Lerchenstraße 8 in Heilbronn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Bezirk Heilbronn bis 1953 der Bezirk Stuttgart, mit Sitz dort. Heute gibt es 3 Neuapostolische Gemeinden in Heilbronn, Böckingen und Horkheim.


[[Zeugen Jehovas]] sind für Heilbronn schon seit dem Jahr 1920 belegt, ihre ersten Gruppen sammelten sich in Heilbronn aus den „Ernsten Bibelforschern“. Die recht kleine Gemeinde wurde während des Nationalsozialismus angefeindet und verfolgt, zahlreiche Gemeindemitglieder starben in Konzentrationslagern. Die Zeugen Jehovas errichteten 1953 in Heilbronn wieder einen ersten Königreichssaal, dem zahlreiche weitere Säle bis in die Gegenwart folgten.
Durch die Eingemeindung von Klingenberg am 1. Januar 1970 hat Heilbronn über 100.000 Einwohner und wird damit Großstadt.


Sonstige in Heilbronn vertretene Glaubensrichtungen sind die [[Orthodoxe Kirchen in Griechenland|Griechisch-Orthodoxe]] Gemeinde in der [[Aukirche (Heilbronn)|Aukirche]], die [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien|Syrisch-Orthodoxe]] Gemeinde in der [[Mor-Ephräm-Kirche]], die [[Siebenten-Tags-Adventisten|Adventgemeinde]], die Gemeinde entschiedener Christen, die [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-Methodistische Gemeinde]] mit der [[Pauluskirche (Heilbronn)|Pauluskirche]], die [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]] Heilbronn, International Christian Fellowship mit dem ICF Heilbronn, die Freien Reformierten Baptisten sowie die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]].
Bei der Kreisreform zum [[1. Januar]] [[1973]] bleibt Heilbronn selbst kreisfrei und auch Sitz des nunmehr vergrößerten Landkreises Heilbronn. Sie wird ferner Sitz der neu gebildeten "Region Franken" (heute [[Region Heilbronn-Franken]]).


=== Eingemeindungen ===
In den 1970er Jahren erfolgt auch die Umgestaltung der Innenstadt zur Fußgängerzone. Die Einweihung des Stadttheaters im Jahr 1982 schließt eine der größten durch den Zweiten Weltkrieg entstandenen städtebaulichen Lücken in der Innenstadt.
Ehemals selbstständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Heilbronn eingegliedert wurden:


{| class="wikitable"
Der Nato-Doppelbeschluss führt ab [[1983]] zur Stationierung von Pershing-II-Atomraketen auf der Heilbronner Waldheide. Die Raketenbasis rückt [[1985]] weiter in das Zentrum der Beachtung der bundesdeutschen Friedensbewegung, nachdem bei einem Unfall beim Verladen einer Rakete sechs US-Soldaten zu Tode gekommen waren. In der Folge wird Heilbronn Ziel von vielen Friedensmärschen. Erst [[1992]] ziehen die Amerikaner aus Heilbronn ab und die Stadt übernimmt 300 Hektar vormals militärisch genutzte Flächen.
! Jahr !! Orte !! Zuwachs in Hektar !! Quelle
|-
| 1. Juni 1933 || Böckingen, Stadt (seit 1919) ||style="text-align:right;"| 1135 ||
|-
| 1. Oktober 1938 || Neckargartach ||style="text-align:right;"| 1125 ||
|-
| 1. Oktober 1938 || Sontheim ||style="text-align:right;"| 740 ||
|-
| 1. Januar 1970 || Klingenberg ||style="text-align:right;"| 272 ||
|-
| 1. Juli 1972 || Kirchhausen ||style="text-align:right;"| 1147 || <ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=445}}</ref>
|-
| 1. Januar 1974 || Biberach ||style="text-align:right;"| 1058 || <ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=464}}</ref>
|-
| 1. April 1974 || Frankenbach ||style="text-align:right;"| 889 || <ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" />
|-
| 1. April 1974 || Horkheim ||style="text-align:right;"| 486 || <ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" />
|}


=== Einwohnerentwicklung ===
Ab [[1998]] erfolgt der Anschluss der Stadt an das Nahverkehrs-Netz der Stadtbahn nach Karlsruhe. Hierfür wurde die Innenstadt abermals großflächig umgestaltet.
{{Manueller Rahmen
| align = right
| width = 400 <!-- exakt Bildbreite oder kl. Zuschlag??? -->
| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Heilbronn.svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Heilbronn - ab 1871.svg|400px]]
| caption = Einwohnerentwicklung von Heilbronn. Oben ab 1399 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
}}
[[Datei:Bevölkerungspyramide Heilbronn 2011.png|400px|mini|Bevölkerungspyramide für Heilbronn (Datenquelle: Zensus 2011.<ref>[https://ergebnisse2011.zensus2022.de/datenbank/online/ Datenbank Zensus 2011, Heilbronn, Alter + Geschlecht]</ref>)]]


Im 15.&nbsp;Jahrhundert lebten etwa 4000 Menschen innerhalb der Stadtbefestigung. 1840 wurden 11.300 Einwohner gezählt, 1890 hatte Heilbronn 30.000 Einwohner. Bis zum 1. Juni 1933 verdoppelte sich diese Zahl, unter anderem durch die Eingemeindung der Stadt Böckingen (11.593 Einwohner 1925), auf 60.000 Einwohner. Durch die Zerstörungen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verlor Heilbronn rund 40 Prozent seiner Bevölkerung, von 77.000 Einwohnern 1939 blieben 1945 nur 47.000.
== Religionen ==


1956 hatte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand erreicht, am 1. Januar 1970 überschritt sie durch die Eingemeindung von Klingenberg die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie [[Großstadt]] wurde. In den 1980er Jahren hatte die Stadt durchweg rund 112.000 Einwohner. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1989 und der Öffnung der osteuropäischen Staaten erreichte die Einwohnerzahl 1993 mit etwa 122.000 Einwohnern einen vorläufigen Höchststand, danach war die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2000 vor allem durch die Rückkehr jugoslawischer Bürgerkriegsflüchtlinge wieder rückläufig. Seitdem wird wieder ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet. Heilbronn rangierte zum 31. Dezember 2007 mit seinem Einwohnerstand auf Platz 59 der [[Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland]]. Zum 30. September 2012 wurden mit 125.129 Einwohnern erstmals über 125.000 Einwohner gezählt.<ref>[http://www.stimme.de/2703210 ''Heilbronn knackt 125.000-Einwohner-Marke'']. In: ''Heilbronner Stimme'', 4. Februar 2013.</ref> Ende Mai 2013 zeigte sich aber durch Bekanntwerden der Zahlen des [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011#Deutschland|Zensus 2011]], dass diese auf jahrzehntelanger Fortschreibung alter Daten beruhenden Einwohnerzahlen angeblich zu hoch waren und Heilbronn zum Stichtag 9. Mai 2011 vielmehr 116.059 Einwohner hatte.<ref name="Zensus_2011">[http://www.stimme.de/2812402 ''Heilbronn hat weniger Einwohner als angenommen'']. ''stimme.de, 31. Mai 2013 (abgerufen am 1. Juni 2013)''</ref> Eine von der Stadt Heilbronn dagegen erhobene Klage vor dem [[Verwaltungsgericht Stuttgart]]<ref>Siehe [https://www.stimme.de/regional/region/warum-heilbronn-7541-einwohner-verlor-art-4149734 Heilbronner Stimme vom 4. Februar 2019]</ref> hat sie zwischenzeitlich zurückgenommen.
Der Neckarraum wurde während der Besiedlung durch die Franken unter Chlodwig um das Jahr 500 christlich. Mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Stadtnamens wird im Jahr 741 auch eine christliche Michaelsbasilika (heute: Kilianskirche) erstmals in Heilbronnn erwähnt. Der Deutsche Ritterorden errichtet ab dem 13. Jahrhundert eine Ordenskirche in Heilbronn. Beide Kirchen werden kontinuierlich ausgebaut, und es folgen weitere Kirchen- und Klosterbauten auf dem heutigen Stadtgebiet.


Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.
Um das Jahr 1050 wird urkundlich auch eine bedeutende Judensiedlung in der Judengasse (heute: Lohtorstraße) genannt. Im Jahr 1298 werden beim so genannten Rintfleisch-Pogrom 143 Juden ermordet. Um 1350 kommt es im Zuge der Pest-Epidemie in Europa erneut zu Ausschreitungen gegen die Heilbronner Juden. Das Stadtrecht von 1361 gemahnt den Stadtrat, Juden in der Stadt aufzunehmen. Bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts herrscht in Heilbronn jedoch wieder Missgunst gegen Juden, die ab 1490 mit Zustimmung Kaiser Friedrichs III. aus der Stadt gewiesen werden.


Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. Die Angaben nennen ab 1843 die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 die Wohnbevölkerung und seit 1987 die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.
Heilbronn gehörte zum [[Bistum Würzburg]], die reichsstädtischen Dörfer Böckingen, Neckargartach und Frankenbach zum [[Bistum Worms]]. Ab 1514 war der gebürtige Heilbronner Johann Lachmann Pfarrverweser in St. Kilian. 1521 wurde er Prediger, ab 1524 vertrat er Luthers Thesen und
führte fortan die Reformation in Heilbronn gegen den Widerstand der Bistümer durch. Nachdem [[1528]] in Heilbronn die [[Reformation]] abgeschlossen war, blieb die Reichsstadt über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Der Rat und die Bürgerschaft bekannten sich geschlossen zum Protestantismus. Katholiken waren unerwünscht, Juden war es verboten, sich in Heilbronn niederzulassen.


{| class="toptextcells" style="text-align:right;"
Mit dem Zeitalter der Aufklärung zog Glaubensfreiheit in Heilbronn ein. Seit 1803 durften sich Juden wieder in Heilbronn ansiedeln und ab dem frühen 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken in die Stadt. Juden wurden in den 1860er Jahren rechtlich wieder anderen Bürgern gleichgestellt.
|style="white-space:nowrap;"|
{| class="wikitable"
|-
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1399 || 5.500
|-
| 1501 || 6.168
|-
| 1618 || 6.000
|-
| 1769 || 6.077
|-
| 1803 || 5.692
|-
| 1818 || 7.200
|-
| 1830 || 10.703
|-
| 1. Dezember 1840¹ || 11.311
|-
| 3. Dezember 1849¹ || 12.377
|-
| 3. Dezember 1852¹ || 13.687
|-
| 3. Dezember 1858¹ || 14.029
|-
| 3. Dezember 1861¹ || 14.333
|-
| 3. Dezember 1864¹ || 16.400
|-
| 3. Dezember 1867¹ || 16.700
|-
| 1. Dezember 1871¹ || 18.955
|-
| 1. Dezember 1875¹ || 21.200
|-
| 1. Dezember 1880¹ || 24.446
|}
|style="white-space:nowrap;"|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 1. Dezember 1885¹ || 28.038
|-
| 1. Dezember 1890¹ || 29.941
|-
| 2. Dezember 1895¹ || 33.461
|-
| 1. Dezember 1900¹ || 37.891
|-
| 1. Dezember 1905¹ || 40.004
|-
| 1. Dezember 1910¹ || 42.688
|-
| 1. Dezember 1916¹ || 38.104
|-
| 5. Dezember 1917¹ || 37.331
|-
| 8. Oktober 1919¹ || 44.012
|-
| 16. Juni 1925¹ || 45.520
|-
| 16. Juni 1933¹ || 60.308
|-
| 17. Mai 1939¹ || 77.569
|-
| 31. Dezember 1945 || 47.474
|-
| 29. Oktober 1946¹ || 52.745
|-
| 13. September 1950¹ || 64.643
|-
| 25. September 1956¹ || 79.458
|-
| 6. Juni 1961¹ || 89.100
|}
|style="white-space:nowrap;"|
{| class="wikitable"
! Jahr !! Einwohner
|-
| 31. Dezember 1965 || 95.348
|-
| 27. Mai 1970¹ || 101.660
|-
| 31. Dezember 1975 || 113.177
|-
| 31. Dezember 1980 || 111.938
|-
| 31. Dezember 1985 || 111.338
|-
| 25. Mai 1987¹ || 110.970
|-
| 31. Dezember 1990 || 115.843
|-
| 31. Dezember 1995 || 121.509
|-
| 31. Dezember 2000 || 119.305
|-
| 31. Dezember 2005 || 121.613
|-
| 31. Dezember 2010 || 122.879
|-
| 9. Mai 2011¹ || 116.059
|-
| 31. Dezember 2015 || 122.567
|-
| 31. Dezember 2020 || 126.458
|-
| 15. Mai 2022¹<ref>Zensus 2022 gem. [https://www.heilbronn.de/rathaus/aktuelles/details/artikel/heilbronner-bevoelkerung-auf-wachstumskurs.html ''Heilbronner Bevölkerung auf Wachstumskurs'']. ''heilbronn.de'', 27. Juni 2024</ref> || 128.303
|}
|}
¹ Volkszählungsergebnis


Unter den über 25.000 Ausländern<ref>Kommunales Melderegister, Stand 30. September 2011: 25.338 Ausländer, zitiert nach Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012.</ref> in der Stadt bilden Türken die größte Volksgruppe. Bereits 1999 lag der [[Ausländeranteil]] bei 20,5 %.<ref>[http://www.lpb-bw.de/publikationen/politischelandeskunde/99/bevoelkerung.htm lpb-bw.de]</ref> Diese Quote wurde auch 2011 knapp erreicht.<ref>http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U=99&T=99025010&E=GE&K=121&R=GE121000{{Toter Link|date=2018-04 |url=http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U=99&T=99025010&E=GE&K=121&R=GE121000}}</ref> Gemäß [[Volkszählung in der Europäischen Union 2011#Deutschland|Zensus 2011]] haben 46,1 % der Einwohner Heilbronns einen [[Migrationshintergrund]]. Heilbronn ist damit nach [[Offenbach am Main]] und [[Pforzheim]] in Deutschland die Stadt mit dem dritthöchsten Migrantenanteil.<ref>[http://www.stimme.de/2816649 Bärbel Kistner: ''Kaum eine Stadt ist bunter'']. stimme.de, 6. Juni 2013</ref> 2016 betrug der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 52 %, nachdem dieser Anteil 2006 noch bei 45 % gelegen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/archiv/region-hn/Heilbronn-verzeichnet-Einwohnerrekord;art16305,3896256 |titel=Heilbronn verzeichnet Einwohnerrekord – STIMME.de |sprache=de |abruf=2019-07-23}}</ref> Rund 63 % aller Kinder und Jugendlichen stammen aus Migrantenfamilien.<ref>[http://www.stimme.de/2162036 Bärbel Kistner: ''Lebensverhältnisse von Migranten werden sich angleichen'']. stimme.de, 14. Juni 2011</ref>
Nach dem Übergang an Württemberg [[1803]] wurde die Stadt Sitz eines Dekanats und einer Prälatur ("Sprengel" Heilbronn mit einem "Regionalbischof") der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]]. Protestanten stellen bis heute die Bevölkerungsmehrheit. Die katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Heilbronn der Diözese Rottenburg-Stuttgart.


== Politik ==
Um das Jahr 1920 bildeten sich in Heilbronn erste Gruppen der "Ernsten Bibelforscher" (heute: Zeugen Jehovas). Die relativ kleine Gemeinde wird während des Nationalsozialismus angefeindet, zahlreiche Gemeindemitglieder sterben in Konzentrationslagern.
=== Gemeinderat ===
Seit der [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|letzten Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] hat der Gemeinderat 40 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,55 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:<ref name="GRW_2024">[https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08121000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=2187&stimmentyp=0&id=ebene_-8643_id_14032 ''Stadt Heilbronn Gemeinderatswahl 2024 09.06.2024''] (abgerufen am 12. Juni 2024)</ref><ref name="GRW_2019">[https://wahlen.heilbronn.de/app/gw2019.html ''Stadt Heilbronn – Gemeinderatswahl 26.05.2019''] (abgerufen am 2. Juni 2019)</ref>
{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| DIFF2 = ja
| PROZENT = nein
| TITEL = Gemeinderatswahl 2024 in Heilbronn
| TITEL2 = in Prozent
| JAHRALT = 2019
| PARTEI1 = CDU
| ERGEBNIS1 = 23.59
| ERGEBNISALT1 = 22.4
| PARTEI2 = AfD
| ERGEBNIS2 = 15.93
| ERGEBNISALT2 = 9.7
| PARTEI3 = SPD
| ERGEBNIS3 = 14.66
| ERGEBNISALT3 = 18.7
| PARTEI4 = GRÜNE
| ERGEBNIS4 = 13.81
| ERGEBNISALT4 = 20.3
| PARTEI5 = FW(BW)
| ERGEBNIS5 = 7.57
| ERGEBNISALT5 = 10.0
| PARTEI6 = FDP
| ERGEBNIS6 = 7.31
| ERGEBNISALT6 = 9.9
| PARTEI7 = UfHN
| ERGEBNIS7 = 5.02
| ERGEBNISALT7 = 0.0
| FARBE7 = 21BBF1
| PARTEI8 = GfuHN
| ERGEBNIS8 = 3.70
| ERGEBNISALT8 = 0.0
| FARBE8 = BB6DE9
| PARTEI9 = LINKE
| ERGEBNIS9 = 3.40
| ERGEBNISALT9 = 5.3
| PARTEI10 = PARTEI
| ERGEBNIS10 = 2.63
| ERGEBNISALT10 = 0.0
| PARTEI11 = proHN
| ERGEBNIS11 = 1.76
| ERGEBNISALT11 = 2.7
| FARBE11 = 0000FF
| PARTEI12 = BIG
| ERGEBNIS12 = 0.64
| ERGEBNISALT12 = 1.1
| FARBE12 = acf
}}
{|style="float:right;"
|{{Sitzverteilung
| Beschriftung = Sitze
| Überschrift = Sitzverteilung im Heilbronner Gemeinderat seit der Wahl 2024
| Land = DE
| float = right
|LINKE|SPD|GRÜNE|PARTEI|FW(BW)|GfuHN|PRO HN|UfHN|FDP|CDU|AFD
| LINKE = 1
| GRÜNE = 6
| SPD = 6
| FW(BW) = 3
| UfHN = 2
| UfHN Link = [[Wählergruppe|UfHN]]
| UfHN Farbe = 21BBF1
| FDP = 3
| CDU = 10
| AFD = 6
| PRO HN = 1
| PRO HN Link = [[Pro-Bewegung|Pro HN]]
| PRO HN Farbe = 0000FF
| PARTEI = 1
| GfuHN = 1
| GfuHN Link = [[Wählergruppe|GfuHN]]
| GfuHN Farbe = BB6DE9
}}
|}
{{Absatz}}


{| class="wikitable" style="text-align:right;"
Die etwa 350 Personen umfassende jüdische Gemeinde muss im November 1938 mit ansehen, wie ihre prachtvolle Heilbronner Synagoge in Flammen aufgeht. Im Zuge der anschließenden Judenverfolgung wird die jüdische Gemeinde praktisch ausgerottet.
! Partei !! Sitze !! Stimmenanteil
|-
|style="text-align:left;"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 10 Sitze (+1) || 23,59 % (+1,19)
|-
|style="text-align:left;"| [[Alternative für Deutschland|AfD]] || 6 Sitze (+2) || 15,93 % (+6,23)
|-
|style="text-align:left;"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 6 Sitze (−2) || 14,66 % (−4,04)
|-
|style="text-align:left;"| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || 6 Sitze (−2) || 13,81 % (−6,49)
|-
|style="text-align:left;"| [[Freie Wähler Landesverband Baden-Württemberg|FWV]] || 3 Sitze (−1) || 7,57 % (−2,43)
|-
|style="text-align:left;"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]]/[[Demokratische Volkspartei|DVP]] || 3 Sitze (−1) || 7,31 % (−1,59)
|-
|style="text-align:left;"| [[Wählergruppe|Unabhängige für Heilbronn]] || 2 Sitze (+2) || 5,02 % (+ 5,02)
|-
|style="text-align:left;"| [[Wählergruppe|Gemeinsam für unser Heilbronn]] || 1 Sitz (+1) || 3,70 % (+3,70)
|-
|style="text-align:left;"| [[Die Linke|Linke]] || 1 Sitz (−1) || 3,40 % (−1,90)
|-
|style="text-align:left;"| [[Die PARTEI]] || 1 Sitz (+1) || 2,63 % (+2,63)
|-
|style="text-align:left;"| [[Pro-Bewegung#Pro Baden-Württemberg/Pro Heilbronn|Pro Heilbronn]] || 1 Sitz (±0) || 1,76 % (−0,94)
|-
|style="text-align:left;"| [[Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit|BIG]] || 0 Sitze (±0) || 0,64 % (−0,46)
|}


Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Oberbürgermeister.
Die Zeugen Jehovas errichten 1953 in Heilbronn wieder einen Versammlungssaal, dem zahlreiche weitere Säle bis in die Gegenwart folgen.


In den fünf Stadtteilen, die in den 1970er Jahren nach Heilbronn eingegliedert wurden (1970 Klingenberg, 1972 Kirchhausen, 1974 Biberach, Frankenbach und Horkheim), bestehen ''Bezirksbeiräte'', da sie entsprechend der [[Hauptsatzung]] der Stadt Heilbronn [[Stadtbezirk]]e im Sinne von §&nbsp;64 Abs.&nbsp;1 der [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Gemeindeordnung]] für Baden-Württemberg bilden. Diese Gremien sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Gemeinderat der Gesamtstadt Heilbronn.<br />
Durch die starke Ansiedlung von Gastarbeitern und Übersiedlern aus islamischen oder russisch-orthodoxen Ländern stellen solche Glaubensrichtungen seit den 1970er Jahren einen wachsenden Bevölkerungsanteil. Im Stadt- und Landkreis Heilbronn sind seit den 1990er Jahren zahlreiche islamische Moscheen entstanden.
Seit dem 1. Juni 2014 sind in allen Stadtteilen Bezirksbeiräte eingerichtet.


Im Januar 2020 wechselte der fraktionslose Stadtrat [[Alfred Dagenbach|Dagenbach]] von [[Pro-Bewegung|Pro Heilbronn]] zur [[Alternative für Deutschland|AfD]]-Fraktion.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/Pro-Stadtrat-Dagenbach-wechselt-zur-AfD;art140897,4312083 |titel=Pro-Stadtrat Dagenbach wechselt zur AfD – STIMME.de |sprache=de |abruf=2020-01-23}}</ref>
== Politik ==


Zwei der ursprünglichen vier Stadträte der FWV-Fraktion ''Freie Wählervereinigung Heilbronn'' bildeten eine eigene Gruppe, die sich zunächst ''Freie Wähler Heilbronn'' nannte, sich aber wegen Namensrechtsstreitigkeiten im Januar 2023 in UfHN (''Unabhängige für Heilbronn'') umbenannte.<ref>{{Internetquelle |autor=S. W. R. Aktuell |url=https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/im-namensstreit-um-freie-waehler-neuer-name-unabhaengige-fuer-heilbronn-100.html |titel=Namensstreit bei Freien Wählern in Heilbronn beigelegt |datum=2023-01-31 |sprache=de |abruf=2023-09-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/regional/heilbronn/stadt/lokales/namensstreit-bei-freien-waehlern-in-heilbronn-ist-beendet-art-4729417 |titel=Namensstreit bei Freien Wählern in Heilbronn ist beendet – STIMME.de |datum=2023-01-31 |sprache=de |abruf=2023-09-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Heilbronn – Pressestelle |url=https://www.heilbronn.de/rathaus/politik/gemeinderat.html |titel=Gemeinderat |sprache=de-DE |abruf=2023-09-11}}</ref>
An der Spitze der Stadt Heilbronn stand zunächst der königliche '''Vogt''' und der '''Schultheiß'''. Später standen der Stadt 2 Bürgermeister vor. In württembergischer Zeit wurde vom König ein '''Bürgermeister''' eingesetzt, später erhielt dieser den Titel '''Oberbürgermeister'''.


Seit 2023 ist durch Übertritt eines AfD-Stadtrats und des zeitweilig der AfD-Fraktion beigetretenen Stadtrats Dagenbach auch Pro Heilbronn wieder im Stadtrat vertreten.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Heilbronn – Pressestelle |url=https://www.heilbronn.de/rathaus/politik/gemeinderat.html |titel=Gemeinderat |sprache=de-DE |abruf=2023-09-11}}</ref> Die AfD-Stadträtin [[Franziska Gminder|Gminder]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.afd-hn.de/2193/kommunalwahl-2019/ |titel=Kommunalwahl 2019: Sitze verdoppelt! |sprache=de-DE |abruf=2023-09-11}}</ref> war ursprünglich auch der Pro-Heilbronn Fraktion beigetreten, wechselte aber nach wenigen Wochen zurück zur AfD-Fraktion.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/regional/heilbronn/stadt/lokales/heilbronner-afd-gemeinderatsfraktion-zerfaellt-art-4832644 |titel=Heilbronner AfD-Gemeinderatsfraktion zerfällt – STIMME.de |datum=2023-08-19 |sprache=de |abruf=2023-09-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/regional/heilbronn/stadt/lokales/droht-heilbronner-stadtraetin-gminder-der-ausschluss-aus-der-afd-art-4833804 |titel=Droht Heilbronner Stadträtin Gminder der Ausschluss aus der AfD? - STIMME.de |datum=2023-08-23 |sprache=de |abruf=2023-09-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/regional/heilbronn/stadt/lokales/beim-wechseltheater-von-afd-stadtraetin-gminder-steht-vorwurf-der-einschuechterung-im-raum-art-4838908 |titel=Beim Wechseltheater von AfD-Stadträtin Gminder steht Vorwurf der Einschüchterung im Raum – STIMME.de |datum=2023-09-08 |sprache=de |abruf=2023-09-11}}</ref>
*[[1803]] - [[1819]]: [[Georg Christian Franz Kübel]], Bürgermeister
*[[1819]] - [[1822]]: [[Lebrecht Landauer]], Oberbürgermeister
*[[1822]] - [[1835]]: [[Johann Clemens Bruckmann]], Stadtschultheiß
*[[1835]] - [[1848]]: [[Heinrich Titot]], Stadtschultheiß
*[[1848]] - [[1869]]: [[Christian August Klett]], Stadtschultheiß
*[[1869]]: [[Josef Baur]], Stadtschultheiß
*[[1869]] - [[1884]]: [[Karl Wüst]], Oberbürgermeister
*[[1884]] - [[1904]]: [[Paul Hegelmaier]], Oberbürgermeister
*[[1904]] - [[1921]]: [[Adolf Göbel|Dr. Paul Adolf Göbel]], Oberbürgermeister
*[[1921]] - [[1933]]: [[Emil Beutinger|Prof. Emil Beutinger]], Oberbürgermeister
*[[1933]] - [[1945]]: [[Heinrich Gültig]], Oberbürgermeister
*[[1945]] - [[1946]]: [[Emil Beutinger|Prof. Emil Beutinger]], Oberbürgermeister
*[[1946]] - [[1948]]: [[Paul Metz]], Oberbürgermeister
*[[1948]] - [[1967]]: [[Paul Meyle]], Oberbürgermeister
*[[1967]] - [[1983]]: [[Hans Hoffmann|Dr. Hans Hoffmann]], Oberbürgermeister
*[[1983]] - [[1999]]: [[Manfred Weinmann|Dr. Manfred Weinmann]], Oberbürgermeister
*[[1999]] - heute: [[Helmut Himmelsbach]], Oberbürgermeister


{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Heilbronn}}
Sitzverteilung im Gemeinderat der Stadt Heilbronn (''Stand: Kommunalwahl 2004''):


=== Stadtoberhaupt ===
Sitze im Gemeinderat: 40
Der Oberbürgermeister von Heilbronn wird für eine Amtszeit von acht Jahren von den Bürgern Heilbronns (einschließlich der EU-Ausländer) gewählt. Der derzeitige Amtsinhaber [[Harry Mergel]] ist seit dem 1. Mai 2014 im Amt.
* CDU: 16

* SPD: 12
* 1945–1946: [[Emil Beutinger]]
* FDP: 4
* 1946–1948: [[Paul Metz (Politiker)|Paul Metz]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
* Bündnis 90/Die Grünen: 3
* 1948–1967: [[Paul Meyle]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP/DVP]])
* Andere Parteien: 3
* 1967–1983: [[Hans Hoffmann (Politiker, 1915)|Hans Hoffmann]] (SPD)
* Wählervereinigungen: 2
* 1983–1999: [[Manfred Weinmann]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* 1999–2014: [[Helmut Himmelsbach]] (parteilos)
* seit 2014: [[Harry Mergel]] (SPD)

''Für eine ausführliche Darstellung der Stadtverwaltung siehe [[Geschichte der Stadt Heilbronn]]. Die Amtsträger bis 1945 werden in der [[Liste der Bürgermeister von Heilbronn]] behandelt.''

=== Wappen und Flagge ===
{{Siehe auch|Liste der Wappen in Heilbronn}}
[[Datei:Flagge Heilbronn.svg|mini|Flagge der Stadt Heilbronn]]
Die [[Blasonierung]] des Heilbronner Wappens lautet: ''In Gold der rot bewehrte und rot bezungte schwarze Reichsadler mit einem von Rot, Silber und Blau geteilten Brustschild.'' Die Stadtflagge ist Rot-Weiß-Blau.

<gallery>
Heilbronn Stadtsiegel von 1265.jpg|Das älteste bekannte Stadtsiegel von 1265
Wappen Heilbronn.svg|Wappen von Heilbronn
Heilbronn-Kilianskirche-WappenUeberKanzel.jpg|Stadtwappen (Ende 15.&nbsp;Jahrhundert) über der Kanzel der Kilianskirche
Heilbronn-Kilianskirche-Glasscheibe-WappenHN.JPG|Stadtwappen von 1487 auf einem Glasfenster in der Kilianskirche
</gallery>

Der [[Adler (Wappentier)|Reichsadler]] als Symbol der [[Reichsunmittelbarkeit]] Heilbronns ist in den [[Siegel]]n der Stadt seit 1265 belegt. In der Stadt Heilbronn erschien er bei farbiger Darstellung immer auf goldenem Schildgrund (zuerst nachweisbar in einem Wappenfenster von 1487 in der Kilianskirche), während er im Hauptbanner der Reichsstädte von 1462, in [[Johann Siebmacher|Siebmachers]] Wappenbuch von 1605 und in Wappenbüchern des 18. Jahrhunderts auf silbernem Grund dargestellt wird.

Zur Unterscheidung vom Reichs- und von anderen Adlerwappen trat seit 1556 in Wappenzeichnungen, seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert auch in Siegeln der Brustschild auf. Im Planprospekt J. S. Schlehenrieds von 1658 steht er sogar gleichberechtigt neben dem Schild mit dem Adlerwappen. Die Herkunft der Farben des Brustschildes konnte bis heute nicht sicher geklärt werden. 1556, 1581 und 1681 kamen sie auch in der Reihenfolge Blau-Silber-Rot vor; die heute übliche Reihenfolge Rot-Silber-Blau, die auch in die rot-weiß-blaue Stadtflagge Eingang gefunden hat, ist erstmals 1560 nachgewiesen. In manchen Siegeln des 17. und 18. Jahrhunderts enthielt der Brustschild nur die auf den Stadtnamen hinweisenden Großbuchstaben HB.<ref name="Quellen-Wappen-und-Flagge" /> Den Entwurf für die gegenwärtig verwendete Wappengrafik lieferte 1948 der Stuttgarter [[Heraldik]]er [[Alfred Dochtermann]], der Heilbronner Gemeinderat beschloss am 14. Juli 1949 darüber. Die endgültige grafische Gestaltung übernahm der Heilbronner Grafiker [[A. W. Sauter]].<ref name="HEUSS">[[Stadtarchiv Heilbronn]], Archivalien, [http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/ Datenbank HEUSS], Signatur B040A-97</ref>

=== Städtepartnerschaften ===
[[Datei:Partnerstädte Heilbronn.jpg|mini|Mosaik im Boden vor dem Rathaus. Dargestellt sind die Partnerstädte Heilbronns mit Flaggen von deren Ländern, Entfernungen dorthin und dem Heilbronner Stadtwappen.]]
Heilbronn unterhält zu fünf Städten in fünf Ländern eine [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaft]] oder -freundschaft:

* {{FRA|#}} [[Béziers]], [[Frankreich]], seit 1965
* {{CHE|#}} [[Solothurn]], [[Schweiz]], seit 1981
* {{GBR|#}} [[Stockport]], [[Vereinigtes Königreich]], seit 1982
* {{DEU|#}} [[Frankfurt (Oder)]], [[Deutschland]], seit 1988
* {{POL|#}} [[Słubice]], [[Polen]], seit 1998

Von 1966 bis 2015 bestand zudem eine Städtepartnerschaft mit [[Neath Port Talbot County Borough]] in [[Wales]]. Neath Port Talbot beendete diese Partnerschaft aus finanziellen Gründen im Juni 2015.<ref>{{Literatur |Autor=cf/kis |Titel=Kein Geld mehr in der Kasse: Port Talbot beendet Städtepartnerschaft |Sammelwerk=[[Heilbronner Stimme]] |Datum=2016-02-17}}</ref>

Von 2019 bis 2022 bestand auch eine Städtepartnerschaft mit [[Noworossijsk]] aus [[Russland]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/rathaus/aktuelles/stadtzeitung/2019/Heilbronner_Stadtzeitung_2019.pdf |titel=Heilbronner Stadtzeitung |titelerg=Amtsblatt der Stadt Heilbronn |hrsg=Stadt Heilbronn |datum=2019-09-25 |seiten=1 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190930094327/https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/rathaus/aktuelles/stadtzeitung/2019/Heilbronner_Stadtzeitung_2019.pdf |abruf=2019-09-30}}</ref> Durch den Einmarsch von Russland in die [[Ukraine]] wurde die Partnerschaft im April 2022 vorübergehend pausiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/ueberregional/baden-wuerttemberg/nachrichten/heilbronn-laesst-staedtepartnerschaft-nach-russland-ruhen-art-4610518 |titel=Heilbronn lässt Städtepartnerschaft nach Russland ruhen – STIMME.de |sprache=de |abruf=2022-04-03}}</ref>

=== Abgeordnete aus Heilbronn ===
Die Stadt Heilbronn bildet zusammen mit nördlichen Gemeinden und Städten des Landkreises den [[Bundestagswahlkreis Heilbronn|Wahlkreis Heilbronn]] für die Wahlen zum [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]]. Mit [[Direktmandat]] wurde bei den Wahlen [[Bundestagswahl 1998|1998]], [[Bundestagswahl 2002|2002]], [[Bundestagswahl 2005|2005]], [[Bundestagswahl 2009|2009]] und [[Bundestagswahl 2013|2013]] der Kandidat der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Thomas Strobl]] gewählt. Bei den Wahlen [[Bundestagswahl 2017|2017]], [[Bundestagswahl 2021|2021]] zog sein Nachfolger [[Alexander Throm]] (CDU) als direkt gewählter Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. [[Josip Juratovic]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) zog 2005, 2009, 2013, 2017 und 2021 über die Landesliste in den Bundestag ein. Bei den Wahlen 2005, 2009, 2017 und 2021 wurde zudem [[Michael Georg Link]] über die Landesliste der [[Freie Demokratische Partei|FDP]] in den Bundestag gewählt.

Für die Wahlen zum [[Landtag von Baden-Württemberg]] liegt die Stadt Heilbronn, seit 2006 mit anderen Gemeinden, im [[Landtagswahlkreis Heilbronn|Wahlkreis 18 (Heilbronn)]]. Momentan (Stand 2022) sitzen zwei Abgeordnete für den Wahlkreis 18 im Landtag: [[Gudula Achterberg]] (Grüne) und [[Nico Weinmann]] (FDP).

=== Heilbronn als Namensgeber ===
[[Datei:D-AIRW (16978424547).jpg|mini|Auf den Namen „Heilbronn“ getaufter Airbus der Lufthansa]]

Der Name ''Heilbronn'' wurde für folgende [[Lufthansa]]-Maschine vergeben:
* seit 1999: [[Airbus-A320-Familie#A321-100|Airbus A321-100]] (D-AIRW)


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Bauwerke ===
{{Hauptartikel|Architektur in Heilbronn|Liste der Bauwerke in Heilbronn}}


=== Theater ===
==== Kirchen ====
[[Datei:St Kilian Heilbronn.jpg|mini|hochkant|Die Kilianskirche vom Marktplatz aus gesehen]]
Das bekannteste Kirchenbauwerk in Heilbronn ist die evangelische [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]], deren 1529 vollendeter Westturm mit seinem reformatorischen Bildschmuck als erstes bedeutendes [[Renaissance]]-Bauwerk nördlich der Alpen gilt. Auch der in der Kilianskirche befindliche geschnitzte Marienaltar von [[Hans Seyfer]] aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert gilt als bedeutender Kunstschatz. Das katholische [[Deutschordensmünster St.&nbsp;Peter und Paul (Heilbronn)|Deutschordensmünster]] und die evangelische [[Nikolaikirche (Heilbronn)|Nikolaikirche]] bestehen ebenfalls schon seit dem Mittelalter. In der überwiegend protestantischen Stadt gibt es darüber hinaus noch mit [[Wichernkirche (Heilbronn)|Wichernkirche (ev.)]], [[Aukirche (Heilbronn)|Aukirche (griech-orth.)]], [[Martin-Luther-Kirche (Heilbronn)|Martin-Luther-Kirche (ev.)]], [[Kreuzkirche (Heilbronn)|Kreuzkirche (ev.)]], [[Christuskirche (Heilbronn)|Christuskirche (ev.)]], [[Wartbergkirche (Heilbronn)|Wartbergkirche (ev.)]], [[Mor-Ephräm-Kirche]] (syr.-orth.) und [[St. Augustinus (Heilbronn)|St.&nbsp;Augustinus (kath.)]] zahlreiche neuere Kirchenbauten.


<gallery>
*Stadttheater Heilbronn, erbaut 1982 mit wechselnden Darbietungen
Heilbronn-Kilianskirche-SeyfferAltar01.JPG|Marienaltar der Kilianskirche
Hn-dtordensmuenster-web.jpg|Deutschordensmünster
NikolaiKirche HN.JPG|Nikolaikirche
Heilbronn-hauptfriedhof-krematorium.jpg|Krematorium von 1905
</gallery>


==== Historische Gebäude der Innenstadt ====
=== Orchester ===
[[Datei:Heilbronn-marktplatz-web.jpg|mini|Heilbronner Marktplatz mit Käthchenhaus (links) und Rathaus (rechts)]]
Am Marktplatz befinden sich neben der Kilianskirche das auf das 16.&nbsp;Jahrhundert zurückgehende [[Rathaus (Heilbronn)|Heilbronner Rathaus]] mit seiner schmuckvollen [[Kunstuhr (Heilbronn)|Kunstuhr]] und der [[Ehrenhalle (Heilbronn)|Ehrenhalle]] im Innenhof, das historische [[Käthchenhaus]] mit markantem Erker, das barock anmutende Geschäftsgebäude [[Haus Zehender]] und die bis auf das 14.&nbsp;Jahrhundert zurückgehende [[Sicherer’sche Apotheke]]. Der nur wenig entfernt liegende [[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]] am Deutschordensmünster war eine seit dem Mittelalter bestehende Hauskommende des Deutschen Ordens und erhielt im 18.&nbsp;Jahrhundert im Wesentlichen seine heutige Gestalt. Heute sind dort unter anderem das [[Stadtarchiv Heilbronn]] mit dem [[Haus der Stadtgeschichte (Heilbronn)|Haus der Stadtgeschichte]] sowie die [[Städtische Museen Heilbronn|Städtischen Museen Heilbronn]] untergebracht. Das zeitweilig ebenfalls als Museum genutzte, um 1600 erbaute [[Fleischhaus (Heilbronn)|Fleischhaus]] hat seinen Namen von der einstigen Bestimmung als städtischer Gerichtsbau mit Fleischhalle. Die Fassaden der historischen Steinbauten bestehen üblicherweise aus [[Heilbronner Sandstein]].


Sämtliche heute noch bestehenden historischen Gebäude der Innenstadt wurden beim [[Luftangriff auf Heilbronn]] am 4. Dezember 1944 schwer beschädigt oder zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. Der [[Alter Milchhof (Heilbronn)|alte Milchhof]] blieb verschont.
*'''Württembergisches Kammerorchester e.V. Heilbronn''' - Das [[1961]] von Jörg Faerber gegründete Orchester spielt hauptsächlich Musik des [[Barock]] und der [[Klassik]].

<gallery>
Heilbronn-Rathaus-AstronomischeUhr.JPG|Astronomische Uhr am Rathaus
Heilbronn Kaetchenhaus 20060714.jpg|Käthchenhaus
DtOrdensMünsterAussen HN.JPG|Städtische Museen im Deutschhof
NaturHistMuseum HN01.JPG|Fleischhaus
</gallery>

==== Historische Gebäude außerhalb der Innenstadt ====
Das [[Trappenseeschlösschen]] ist ein kleines Wasserschlösschen im Osten der Stadt. Das [[Schießhaus (Heilbronn)|Schießhaus]] in der Bahnhofsvorstadt westlich des Neckars, das im Stil des Rokoko erbaut und auch als Veranstaltungssaal des [[Heilbronner Pferdemarkt]]es genutzt wurde, weist ebenso wie der [[Alter Bahnhof (Heilbronn)|Alte Heilbronner Bahnhof]] von 1848 und das ehemalige [[Postamt am Bahnhof (Heilbronn)|Postamt No.&nbsp;2]] von 1906 auf Epochen wirtschaftlicher Prosperität hin.

<gallery>
Heilbronn alter Bahnhof 20060611.jpg|Alter Bahnhof
Heilbronn altes Postamt.JPG|Postamt No.&nbsp;2
Heilbronn-schießhaus-2015.JPG|Schießhaus
Trappenseeschlösschen, Heilbronn.jpg|Trappenseeschlösschen
</gallery>

==== Türme ====
Der [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#Bollwerksturm|Bollwerksturm]] und der [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#Götzenturm|Götzenturm]] am Neckar sind Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#Hafenmarktturm|Hafenmarktturm]] in der Sülmerstraße war Teil der Klosterkirche des ehemaligen [[Franziskanerkloster Heilbronn|Heilbronner Franziskanerklosters]], von der nach Zerstörung 1688 nur noch der Turm erneuert wurde. Der weithin sichtbare Turm auf dem [[Wartberg (Heilbronn)|Wartberg]] wurde im 12.&nbsp;Jahrhundert als Wachturm oberhalb der Stadt angelegt. Der Aussichtsturm auf dem [[Schweinsberg (Berg)|Schweinsberg]] wurde 1886 im Stil des Historismus erbaut. Der [[Theresienturm]] auf der [[Theresienwiese (Heilbronn)|Theresienwiese]] ist ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

<gallery>
Heilbronn Bollwerksturm 20050828.jpg|Bollwerksturm
Heilbronn Goetzenturm 20050828.jpg|Götzenturm
Heilbronn-wartbergturm-mit-lichtskulptur.JPG|Wartbergturm
Hn-schweinsbergturm2.jpg|Schweinsbergturm
</gallery>

==== Brunnen und Denkmäler ====
[[Datei:Heilbronn-Siebenröhrenbrunnen-2012.jpg|mini|Siebenröhrenbrunnen bei der Kilianskirche]]
Heilbronn hat viele historische [[Brunnen]], um 1960 waren es noch 50 an der Zahl. Der [[Siebenröhrenbrunnen (Heilbronn)|Siebenröhrenbrunnen]] von 1541 bei der Kilianskirche geht vermutlich auf die Quelle zurück, die der Stadt den Namen gab, er wurde bereits mehrfach erneuert. In der Stadtmitte stehen außerdem der nach dem Zweiten Weltkrieg zeitgenössisch erneuerte [[Hafenmarktbrunnen]] von 1593 und der [[Fleinertorbrunnen]] von 1601. Ein großer Teil des Heilbronner Wassers floss durch das im Südosten der Stadt liegende [[Cäcilienbrunnen]]haus aus dem 16.&nbsp;Jahrhundert und von dort über eine Leitung in die Stadt. Die [[Köpferbrunnenanlage]] im Tal des Köpfers dient seit dem 19.&nbsp;Jahrhundert der Naherholung. Der [[Theaterbrunnen (Heilbronn)|Theaterbrunnen]] von 1983 am Stadttheater und der [[Komödiantenbrunnen]] von 1996 am Kiliansplatz wurden in jüngerer Zeit in Heilbronn errichtet.
{{Hauptartikel|Brunnen in Heilbronn}}

<gallery>
Heilbronn-fleinertorbrunnen-detail.JPG|Fleinertorbrunnen
Koepferbrunnen-heilbronn-mai2004.JPG|Köpferklause
Heilbronn-theaterbrunnen2.JPG|Theaterbrunnen
Heilbronn-komoediantenbrunnen2.JPG|Komödiantenbrunnen
</gallery>

Die markanten [[Denkmal (Gedenken)|Denkmäler]] in der Heilbronner Innenstadt sind das Denkmal für [[Robert Mayer]] auf dem Marktplatz und das Synagogen-Mahnmal an der [[Allee (Heilbronn)|Allee]]. Im und am Hafenmarktturm sind mehrere Krieger- und Vertriebenen-Ehrenmale. Gedenksteine im Stadtgebiet erinnern außerdem u.&nbsp;a. an das frühere [[KZ Neckargartach|KZ Steinbock]], an Euthanasie-Opfer sowie an den Raketenunfall von 1985 auf der [[Waldheide]].
{{Hauptartikel|Denkmäler in Heilbronn}}

<gallery>
Robert-Mayer-Denkmal Heilbronn.jpg|Robert-Mayer-Denkmal
Heilbronn-kuppelmahnmal.JPG|Synagogen-Mahnmal
Heilbronn-hafenmarkt-gedenkstaette2.JPG|Kriegerdenkmal im Hafenmarktturm
Heilbronn Bismarckdenkmal.jpg|Heilbronn Bismarckdenkmal (alt 1915)
Heilbronn-bismarckdenkmal.JPG|Bismarck-Denkmal
</gallery>

==== Villen ====
Im Gegensatz zur Innenstadt haben die weiter östlich und südlich gelegenen alten Heilbronner Villenviertel den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden. Aus diesem Grund machen repräsentative Bürgerhäuser verschiedener Epochen einen Großteil des Heilbronner Denkmalbestands aus. Die ältesten Heilbronner Villen sind die klassizistische [[Villa Rauch]] beim Wollhausplatz und die [[Villa Mertz]] am Rosenberg beim Götzenturm, beide von 1811. Im ab 1840 angelegten Bereich Wilhelmstraße/Cäcilienstraße befinden sich neben dem klassizistischen [[Wilhelmsbau (Heilbronn)|Wilhelmsbau]] (1845), der [[Villa Faißt]] (1875) und der [[Villa Louis Link|Villa Link]] (1871) mehrere weitere stattliche Bauten. Im östlich gelegenen Villenviertel um Dittmar- und Alexanderstraße liegen die [[Villa Schliz (Alexanderstraße 53)|Villa Schliz]] (Jugendstil, 1901), die [[Villa Hagenmayer]] (Historismus, 1899), die [[Villa Pielenz]] (Neue Sachlichkeit, 1905) und zahlreiche weitere Villen aus dem späten 19. und frühen 20.&nbsp;Jahrhundert.

<gallery>
Hn-alex53-schliz1-web.jpg|Villa Schliz
Hn-steinstr-rauch-web.jpg|Villa Rauch
Hn-dittmarstr5-web.jpg|Villa Hagenmeyer
Hn-wollhaus93-pielenz-web.jpg|Villa Pielenz
</gallery>

=== Kultur ===
[[Datei:Heilbronn-vogelmann-kunsthalle.jpg|mini|Die Kunsthalle Vogelmann ist Teil des Konzert- und Kongresszentrums ''Harmonie'']]
[[Datei:StadtTheater HN02.JPG|mini|Stadttheater Heilbronn]]
Das ''[[Konzert- und Kongresszentrum Harmonie (Heilbronn)|Konzert- und Kongresszentrum Harmonie]]'' ist ein bedeutender Veranstaltungsort in Heilbronn. Die Anlage wurde von 1999 bis 2001 zu ihrer heutigen Gestalt ausgebaut und in den Jahren 2009/10 um die ''[[Kunsthalle Vogelmann]]'' erweitert. Jährlich werden etwa 170.000 Besucher gezählt.<ref>Besucherzahl lt. {{Webarchiv |url=https://www.heilbronn.de/kul_frei/kultureinrichtungen/harmonie/ |text=''Konzert- und Kongresszentrum Harmonie'' |wayback=20151228102530}} auf heilbronn.de (abgerufen am 28. Dezember 2015)</ref>

Die bedeutendsten Kunstvereine der Stadt sind der mit zwei Neugründungen seit 1879 bestehende [[Kunstverein Heilbronn]], der seit 1956 mehr als 400 Veranstaltungen durchgeführt hat,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kunstverein-heilbronn.de/cms/front_content.php?idcat=53 |titel=Daten zum Kunstverein lt. www.kunstverein-heilbronn.de |hrsg=Kunstverein Heilbronn |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140116041230/http://www.kunstverein-heilbronn.de/cms/front_content.php?idcat=53 |archiv-datum=2014-01-16 |abruf=2016-04-01}}</ref> und der [[Künstlerbund Heilbronn]], der zwei Galerien in Heilbronn betreibt.

Die ''[[Stadtbibliothek Heilbronn]]'' hat einen Bestand von über 293.000 Medien an ihrem Hauptsitz im Theaterforum K3 sowie in den beiden Zweigstellen in Böckingen und Biberach. Außerdem gibt es eine [[Fahrbibliothek|Fahrbücherei]].

Die Stadt Heilbronn fördert verschiedene kulturelle Projekte, darunter das ''[[Zigarrenfabrik (Heilbronn)|Kunst- und Kulturwerkhaus Zigarre]]'', ein [[Kommunales Kino]] im Kulturkeller im Gewerkschaftshaus (seit Herbst 2023 kein Spielbetrieb), die Filmreihe ''arthaus EXTRA'' in den „Kinostar Arthaus Kinos“ sowie das freie Kulturzentrum Maschinenfabrik, das 2021 in einer alten Fabrik in der Olgastraße eröffnet hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://maschinenfabrik-hn.de/ |titel=Freies Kulturzentrum Maschinenfabrik Heilbronn e. V. |werk=Website |sprache= |abruf=2025-03-08}}</ref>

Seit 2020 residiert das Literaturhaus Heilbronn im ''[[Trappenseeschlösschen]]''.<ref>{{Internetquelle |url=https://literaturhaus.heilbronn.de/startseite.html |titel=Literaturhaus Heilbronn |abruf=2025-03-08}}</ref>


=== Museen ===
=== Museen ===
[[Datei:experimenta.jpg|mini|Die ''[[Experimenta Heilbronn|Experimenta]]'' ist das größte [[Science Center]] in Deutschland]]
[[Datei:HN Botanischer Obstgarten 17.jpg|mini|Historisches Wengerterhäuschen vom Wartberg im Botanischen Obstgarten Heilbronn]]
Die ''[[Städtische Museen Heilbronn|Städtischen Museen Heilbronn]]'' im [[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]] zeigen neben ihrer Kunst- und Skulpturensammlung auch stadtgeschichtliche, archäologische und erdgeschichtliche Exponate. Die städtische Kunstsammlung hat ihren Schwerpunkt auf Werken regionaler Künstler, darunter Maler des 18. und 19. Jahrhunderts wie [[Heinrich Friedrich Füger]] und Carl Doerr sowie Künstler des 20. Jahrhunderts wie [[Heinrich Altherr]] und [[Hal Busse]]. Außerdem pflegt man einen Sondersammelbereich mit Kleinplastiken und [[Bozzetto|Bozzetti]] internationaler Bildhauer wie [[Wilhelm Lehmbruck]] und [[Henry Moore]]. Die Archäologie-Sammlung steht in der Tradition der von [[Alfred Schliz]] (1849–1915) begründeten und im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten früheren städtischen Sammlung von Bodenfunden. Um die Erforschung der Erdgeschichte hat sich in und um Heilbronn vor allem [[Friedrich von Alberti]] (1795–1878) verdient gemacht, auf den die Benennung ''[[Trias (Geologie)|Trias]]'' der Abfolge von [[Buntsandstein]], [[Muschelkalk]] und [[Keuper]] zurückgeht.


Im Deutschhof befindet sich außerdem das ''[[Haus der Stadtgeschichte (Heilbronn)|Haus der Stadtgeschichte]]'', wo eine Dauerausstellung des [[Stadtarchiv Heilbronn|Heilbronner Stadtarchivs]] zur Stadtgeschichte zu sehen ist. Der Eintritt zu den Dauerausstellungen der Städtischen Museen und des Stadtarchivs ist frei, die Ausstellungsräume sind baulich miteinander verbunden. Die Städtischen Museen betreiben darüber hinaus gemeinsam mit dem [[Kunstverein Heilbronn]] die ''[[Kunsthalle Vogelmann]]''.
*Naturhistorisches Museum
*Neckarschiffahrtsmuseum
*Städtische Galerie Deutschhof


Das ''[[Kleist-Archiv Sembdner]]'' ist aus der Sammlung des Kleist-Forschers Helmut Sembdner hervorgegangen, die 1990 von der Stadt Heilbronn angekauft wurde.
=== Bauwerke ===

Museale Angebote zur Technikgeschichte in Heilbronn sind der ''Historische Industriepark Neckargartach'' der [[Stadtwerke Heilbronn]], der aus einem historischen Pumpwerk im Gebäude der ehemaligen [[Widmann’sche Papiermaschinenfabrik|Widmann’schen Papierfabrik]] und einer historischen Hammermühle im Stadtteil Neckargartach besteht, sowie das [[Süddeutsches Eisenbahnmuseum Heilbronn|Süddeutsche Eisenbahnmuseum Heilbronn]] auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks im Stadtteil Böckingen.

2009 eröffnete im umgebauten [[Hagenbucher (Heilbronn)|Hagenbucher]]-Gebäude die ''[[Experimenta Heilbronn|Experimenta]]'', das größte [[Science Center]] in [[Süddeutschland]]. Die Ausstellung wurde bis 2019 um einen Neubau in direkter Nachbarschaft erweitert.

=== Kunst im öffentlichen Raum ===
{{Hauptartikel|Skulpturen in Heilbronn}}
Mehrere größere Ausstellungen und Projekte in Heilbronn hatten [[Skulptur]]en zum Gegenstand, so u.&nbsp;a. das vom Kunstverein ausgerufene ''Jahr der Plastiken'' 1978, die ''Skulpturenallee'' 1985 oder die ''Skulpturenstadt'' 1996, von denen zahlreiche Arbeiten in Heilbronn verblieben sind. Im öffentlichen Raum befinden sich über 50 solcher Arbeiten. Dem Motto der Ausstellung von 1996 folgend findet die Präsentation der Objekte auch weiterhin unter dem Motto ''Skulpturenstadt Heilbronn'' statt.

=== Theater ===
Das städtische [[Stadttheater Heilbronn|Theater Heilbronn]] am ''Berliner Platz'' wurde von 1979 bis 1982 für insgesamt rund 55 Mio. DM erbaut und führt die Tradition des dort einst befindlichen [[Altes Theater (Heilbronn)|Stadttheaters]] fort. Zusammen mit dem angrenzenden, 2001 fertiggestellten Logentheater des Theaterforums ''K3'' bietet das Theater Heilbronn Schauspiel-, Musical- und Opernaufführungen. Speziell im Bereich der Musicals wurden von 1989 bis 2003 rund 20 Ur- und Erstaufführungen dargeboten. Neben dem Stadttheater bietet auch das ''[[Theaterschiff Heilbronn]]'' wechselnde Darbietungen.


=== Musik ===
*Alter Handkran
Der erste städtische Musikdirektor Heilbronns war der Komponist und spätere Maastrichter Konservatoriumsdirektor [[Otto Wolf (Komponist)|Otto Wolf]] (1849–1917).<ref>''Heilbronn'', in: Signale für die Musikalische Welt, Jg. 35 (1877), Nr.&nbsp;17, S.&nbsp;260.</ref> Er wirkte hier von 1876 bis 1883 und komponierte u.&nbsp;a. seinen ''Festmarsch zur Einweihung des neuen'' [Heilbronner] ''[[Alte Harmonie (Heilbronn)|Harmoniegebäudes]] op.&nbsp;50'' (1878).<ref>''Vorwort'', in: Otto Wolf: ''Air op.&nbsp;67 für Streichorchester. Partitur'', Ascheberg (Holstein) (Edition Claus Woschenko) 2019, S. I.</ref> Das 1960 von [[Jörg Faerber]] gegründete [[Württembergisches Kammerorchester Heilbronn|Württembergische Kammerorchester Heilbronn]] spielt hauptsächlich [[Barockmusik|Musik des Barock]] und der Klassik. Die ''Städtische Musikschule Heilbronn'' ist im Theaterforum K3 untergebracht.
*Bollwerksturm
*Deutschhof
*Festhalle "Harmonie"
*Gerichts- und Fleischhaus
*Götzenturm
*Hafenmarktturm
*Haus Zehender am Marktplatz
*[http://www.kleist.org/kaet/kaethchenhaus/index.htm Käthchenhaus] am Marktplatz
*Kirchen:
**Deutschordensmünster
**Kilianskirche (evang.) - [[Wahrzeichen]] der Stadt mit Hochaltar von Hans Seyfer
**Nikolaikirche
*Rathaus
*Schießhaus
*Trappenseeschlößchen


===Sonstige Sehenswürdigkeiten ===
=== Parks und Grünanlagen ===
Größere Parks sind der vom [[Pfühlbach (Neckar)|Pfühlbach]] durchflossene, 1926/27 neu gestaltete [[Pfühlpark]] im Heilbronner Osten und der aus der baden-württembergischen [[Landesgartenschau]] 1985 hervorgegangene [[Wertwiesenpark]] am Neckar im Süden der Stadt. Die [[Bundesgartenschau 2019]] hat in Heilbronn ein neues Parkgelände im ehemaligen Industriegebiet am Neckarbogen geschaffen. Der unterhalb des Wartbergs gelegene [[Botanischer Obstgarten Heilbronn|Botanische Obstgarten Heilbronn]] bietet neben einem [[Arboretum]] sowie [[Schulgarten|Schul-]] und Schaugärten eine Sammlung historischer Gartenhäuschen. Der [[Wartberg (Heilbronn)|Wartberg]] und das [[Jägerhaus (Heilbronn)|Jägerhaus]] sind beliebte Ausflugsziele auf den Bergen östlich der Stadt. Unweit des Jägerhauses liegt im Stadtwald zudem die als Naherholungsgebiet genutzte [[Waldheide]]. Die Gesamtfläche der öffentlichen Grünanlagen in Heilbronn beträgt 414 Hektar.<ref name="Infobroschüre2012/13">Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012</ref>


Unter den Heilbronner Friedhöfen sind der [[Hauptfriedhof (Heilbronn)|Hauptfriedhof]] mit einem der frühesten Krematoriumsbauten von 1905, der [[Ehrenfriedhof (Heilbronn)|Ehrenfriedhof]] für die Opfer des Luftangriffs auf Heilbronn, der [[Alter Friedhof (Heilbronn)|Alte Friedhof]] mit zahlreichen historischen Grabmalen und Denkmälern sowie der 1867 angelegte [[Jüdischer Friedhof (Heilbronn)|Jüdische Friedhof]] geschichtlich bedeutsam.
*Alter Friedhof (angelegt 1530, Park seit 1882)
*Aussichtsturm auf dem Wartberg
*Ehrenfriedhof für die Opfer des Fliegeangriffs am 4. Dezember 1944
*Fleinertorbrunnen
*Robert-Mayer-Denkmal am Eingang zum Stadtgarten
*Siebenröhrenbrunnen


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Heilbronn-Weihnachtsmarkt-2009-1.jpg|mini|''Heilbronner Weihnachtsmarkt'', 2009]]
[[Datei:Unterländer-VF-060812-01.JPG|mini|''Unterländer Volksfest'', 2006]]


* Januar: [[Zirkuspalast]]
*Februar: Pferdemarkt
* Februar: [[Heilbronner Pferdemarkt|Pferdemarkt]]
*Juli: "[http://www.gaffenbergfestival.de Gaffenberg] Festival"
* Mai: [[Trollinger-Marathon]]
*Juli/August: "Unterländer Volksfest"
* Juli/August: [[Heilbronner Volksfest]] auf der [[Theresienwiese (Heilbronn)|Theresienwiese]]
*September: "Heilbronner Weindorf"
* September: [[Heilbronner Weindorf]]
*Oktober: Hafenmarkt
* Oktober: Heilbronner Hafenmarkt (Töpfermarkt; von schwäbisch Haf(f)en = Topf)
*November/Dezember: Weihnachtsmarkt um die Kilianskirche
* November/Dezember: [[Weihnachtsmarkt Heilbronn|Weihnachtsmarkt]] auf dem Marktplatz und um die Kilianskirche
*im 4-Jahres-Turnus: "Neckarfest"
* alle zwei Jahre finden abwechselnd ''Neckarfest'' und ''Neckarvergnügen'' statt

=== Sport ===
Wichtige Heilbronner Sportvereine sind die [[Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins]], der Fußballverein VfR Heilbronn 96-18, der Heilbronner Eishockey Club (HEC) mit der Profimannschaft [[Heilbronner Falken]] und der Handballverein [[TSB Heilbronn-Horkheim]].

Der VfR Heilbronn 96-18 wurde 2018 neugegründet und bestreitet seine Heimspiele im gut 17.000 Zuschauer fassenden [[Frankenstadion Heilbronn|Frankenstadion]].<ref>''[https://www.europlan-online.de/frankenstadion/stadion-710.html VfR Heilbronn: Frankenstation]'', abgerufen am 14. April 2023</ref> Der HEC ging aus dem 1934 gegründeten [[REV Heilbronn|Rollschuh- und Eislaufverein Heilbronn]] hervor, der in den 1970er Jahren große Erfolge bei Deutschen und Internationalen Meisterschaften verbuchen konnte und 1976 die Deutsche und im Folgejahr die Europäische Rollkunstmeisterschaft austrug.<ref>Verwaltungsbericht Stadt Heilbronn 1975–1978, S.&nbsp;54&nbsp;ff.</ref> Die Heilbronner Falken bestreiten ihre Heimspiele im 4000 Zuschauer fassenden ''[[Eisstadion Heilbronn]]'' neben dem älteren Rollsportstadion.

Im [[Motorsport]] sind die Heilbronner Teams ''[[Live-Strip.com Racing]]'' sowie die AutoArenA Motorsport aktiv.

Das nach Heilbronn benannte ATP-Challenger-Tennisturnier [[ATP Challenger Heilbronn|Heilbronn Open]] fand von 1984 bis 2014 im benachbarten [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]] statt.

Für den [[Breitensport|Breiten-]] und [[Schulsport]] stehen in der Stadt 49 städtische Turn- und Sporthallen zur Verfügung, außerdem gibt es 37 Sportplätze, 34 Bolzplätze und 68 Tennisplätze sowie weitere Reitsportanlagen, Schießstände, Klettereinrichtungen, Squash-Courts, Wassersportmöglichkeiten und Skate-Anlagen. Die insgesamt 67 Sportvereine der Stadt haben rund 29.000 Mitglieder.<ref>Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012.</ref>

2021 bewarb sich die Stadt als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Host Town]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für [[Special Olympics Chile]] ausgewählt.<ref name="Host">{{Internetquelle |url=https://www.berlin2023.org/de/beyond-sports/hosttown |titel=Host Town Program |sprache=de |offline=1 |abruf=2023-03-21}}</ref> bestand aus 39 Athleten sowie 20 Unified-Partnern und Begleitpersonen.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Heilbronn – Pressestelle |url=https://www.heilbronn.de/kultur-freizeit/sportstadt/host-town-special-olympics-2023.html |titel=Host Town Special Olympics 2023 |sprache=de-DE |abruf=2023-06-18}}</ref>
Durch die Teilnahme am Host Town Program wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.<ref name="Host" />
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Datei:Heilbronn Dampfkraftwerk 20070725.jpg|mini|Das [[Kraftwerk Heilbronn]] ist die bedeutendste Landmarke der Stadt]]
[[Datei:Heilbronn Salzwerke 20070725 1.jpg|mini|Die [[Südwestdeutsche Salzwerke|Südwestdeutschen Salzwerke]] zählen zu den größten Arbeitgebern in Heilbronn]]
Im Jahre 2018 erbrachte Heilbronn, innerhalb der Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 6,993 Milliarden Euro und belegte damit Platz 55 in der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]]. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 52.004 Euro (Baden-Württemberg: 43.632 Euro, Deutschland 38.180 Euro) und liegt damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gab es 2016 etwa 96.500 erwerbstätige Personen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |abruf=2019-01-07}}</ref> Die [[Arbeitslosenstatistik|Arbeitslosenquote]] lag im Dezember 2018 bei 4,6 Prozent (im Landkreis Heilbronn betrug sie 2,8 Prozent).<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Baden-Wuerttemberg-Nav.html |titel=Bundesland Baden-Württemberg |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190109204814/https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Baden-Wuerttemberg-Nav.html |archiv-datum=2019-01-09 |abruf=2019-01-07}}</ref>

Die Heilbronner Gewerbestruktur hat sich beständig gewandelt. Dominierten zu Beginn der Industrialisierung Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der chemischen sowie der Papier- und der Silberwarenindustrie, so gesellten sich diesen bald die Branchen Steine und Erden sowie Textil hinzu. Manche Industriezweige wie etwa die Textil- und die Silberwarenindustrie sind heute vollkommen verschwunden, während sich andere neu angesiedelt haben, etwa die holz- und die metallverarbeitende Industrie.<ref>Ernst Schmid: ''Die gewerbliche Entwicklung in der Stadt Heilbronn seit Beginn der Industrialisierung.'' Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1993, ISBN 3-928990-39-X (''Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn.'' Bd.&nbsp;3), S.&nbsp;106.</ref> Heute haben vor allem die Metallindustrie (Kraftfahrzeugzubehör und Werkzeugbau), die Elektroindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaftszweig, die Papier- und Druckindustrie, die chemische Industrie sowie der Salzbergbau Bedeutung.

Im Jahr 2010 umfasste der Wirtschaftsstandort Heilbronn rund 92.000 Arbeitsplätze. Die zehn größten Arbeitgeber sind: [[Campina (Unternehmen)|Campina]], [[Heilbronner Stimme]], [[Illig Maschinenbau]], [[Kaufland]] (und Kaufland-Stiftung), [[Kreissparkasse Heilbronn]], [[Landratsamt Heilbronn]], [[SLK-Kliniken]], [[Südwestdeutsche Salzwerke]], [[Unilever]] und die Stadt Heilbronn selbst.<ref name="stichworte">''Heilbronn in Stichworten'', Stadt Heilbronn 2012</ref>

Unter den rund 61.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten arbeiten rund 30 Prozent im [[Produzierendes Gewerbe|produzierenden Gewerbe]], 24 Prozent in Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie 46 Prozent in sonstigen Dienstleistungsbetrieben. In Heilbronn gibt es außerdem rund 1500 Handwerksbetriebe. Der Einzelhandelsumsatz betrug im Jahr 2010 rund 950 Millionen Euro.<ref name="stichworte" />

Im sogenannten „[[Zukunftsatlas]]“ aus dem Jahr 2019 belegte der Stadtkreis Heilbronn Platz 32 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „sehr hohen Zukunftschancen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2019/ |titel=PROGNOS Zukunftsatlas 2019 |werk=Handelsblatt online |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190708181336/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2019/ |archiv-datum=2019-07-08 |sprache=de |abruf=2019-12-10}}</ref>

=== Industrie ===
Die Industrialisierung in Heilbronn ging von der [[Heilbronner Papierindustrie]] aus. Während die Papierherstellung der Gebrüder Rauch und von [[Gustav Schaeuffelen]] bereits bis zum Zweiten Weltkrieg einging, haben Papierverarbeiter und -großhändler wie [[Baier & Schneider]] (Markenname ''Brunnen''), ''Berberich Papier'', ''Mayer-Kuvert'' und ''Kilian-Verpackung'' bis heute Bedeutung.

Die 1805 gegründete [[Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne]] war einst die größte und modernste deutsche Silberwarenfabrik und arbeitete mit vielen international bedeutsamen Künstlern. [[Peter Bruckmann]] war Mitbegründer des [[Deutscher Werkbund|Deutschen Werkbundes]] und vermittelte [[Theodor Heuss]] 1918 die Geschäftsführung des Werkbundes.

Die heutige [[Münzing Chemie]] wurde 1830 als erste württembergische Schwefelsäurefabrik gegründet. Bis heute ist das Unternehmen ein weltweit tätiger Produzent von [[Additiv]]en.

Das Unternehmen [[Wolffkran]], im Jahr 1854 von Friedrich August Wolff in Heilbronn als Eisengießerei gegründet, ist einer der ältesten Kranhersteller in Deutschland. Heute sitzt die Firmenzentrale des inzwischen internationalen Kranherstellers in Zug in der Schweiz. Wolffkran produziert nach wie vor Baukrane in Heilbronn, seit 2008 auch in Luckau.

Das Chemieunternehmen [[Brüggemann-Gruppe|Brüggemann]] wurde 1868 in Heilbronn gegründet. Das Unternehmen stellt hauptsächlich Alkohole, Kunststoffadditive, Reduktionsmittel und Zinkverbindungen her.

Das Unternehmen „[[Schill+Seilacher]]“ (Chemikalien für die Lederherstellung) wurde 1877 von Christoph Seilacher und seinem Schwager Karl Schill in Heilbronn gegründet, aber bereits 1881 nach Stuttgart-[[Feuerbach (Stuttgart)|Feuerbach]] verlegt. Heute befindet sich der Firmensitz in [[Böblingen]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.schillseilacher.de/ueber-uns/historie.html |titel=Geschichte des Unternehmens |hrsg=Schill + Seilacher GmbH |abruf=2016-04-01}}</ref>

Seit 1914/15 besteht das Unternehmen [[KACO Dichtungswerke|KACO]], ein weltweit tätiger Hersteller von Spezial-Dichtungen und [[Wechselrichter]]n, der inzwischen zur chinesischen Zhongding Group gehört.

Ab 1925 bestand in Heilbronn ein Automobilwerk des Neckarsulmer Unternehmens [[NSU Motorenwerke|NSU]], das 1928 von [[Fiat]] übernommen wurde und fortan [[NSU-Fiat]]-Personenkraftwagen baute. In den Jahren 1952 bis 1955 wurde dort ein Modell des [[Fiat 500 Topolino|Fiat 500]] gefertigt, 1960 das Modell 1100&nbsp;D. Ab 1973 war Fiat Deutschland eine bloße Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Heilbronn, die Zentrale wurde 1996 nach [[Frankfurt am Main]] verlegt. In Heilbronn sind weitere Unternehmen des Konzerns wie die Fiat Bank GmbH ansässig.

Das Maschinenbauunternehmen [[Illig Maschinenbau|Illig]] wurde 1946 in Heilbronn gegründet und ist spezialisiert auf Form- und Stanzmaschinen, vor allem auf [[Thermoformen|Thermoformmaschinen]]. Das Unternehmen zählt inzwischen zu den zehn größten Arbeitgebern in der Stadt.

Die seit 1950 in Heilbronn ansässige [[Läpple (Unternehmen)|Läpple]]-Gruppe, ein Automobilzulieferer und Werkzeugbauer, beschäftigte über 2.100 Mitarbeiter im Jahr 2012, einen Großteil davon in Heilbronn.<ref>{{Literatur |Autor=Jürgen Paul |Titel=Läpple mit starkem Jahr |Sammelwerk=Heilbronner Stimme |Datum=2012-08-15 |Online=[http://www.stimme.de/2542062 bei stimme.de] |Abruf=2012-11-12}}</ref>

Aus dem 1960 eingeweihten Heilbronner [[Halbleiter]]-Werk des [[Telefunken]]-Konzerns ging der 50.000 Quadratmeter große ''Telefunkenpark'' hervor.<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Stockburger |Titel=50 Jahre Hightech in der Theresienstraße |TitelErg=Firmen auf dem Telefunkenpark feiern Jubiläum – Chips, LEDs und Sonnenstrom |Sammelwerk=Heilbronner Stimme |Datum=2010-09-23}}</ref> Mehrere Nachfolgeunternehmen von Telefunken, darunter [[Azur Space Solar Power]], [[AIM Infrarot-Module]] und [[Vishay]] produzieren im Telefunkenpark Halbleiter und [[Solarzelle]]n. Die Waferproduktion von [[Atmel]] wurde an [[Telefunken Semiconductors]] verkauft, die seit Februar 2015 insolvent ist. Mit Stand September 2015 beschäftigten dort fünf Unternehmen rund 1.200 Mitarbeiter.<ref>{{Literatur |Autor=Manfred Stockburger |Titel=Atmel wird verkauft, der Telefunkenpark ebenfalls |TitelErg=Dialog Semiconductor übernimmt Halbleiterkonzern – An wen der Standort beim Frankenstadion geht, ist noch offen |Sammelwerk=Heilbronner Stimme |Datum=2015-09-22}}</ref>

Seit 1948 hat der bekannte Hersteller von [[Kopfhörer]]n und [[Mikrofon]]en, die [[beyerdynamic]] GmbH & Co. KG, seinen Hauptsitz in Heilbronn. Nach völliger Zerstörung der Produktionsstätte in [[Berlin]] begann der Wiederaufbau des Unternehmens in Heilbronn als ''Eugen Beyer Elektrotechnische Fabrik''. Bis heute befindet sich das mittelständische Unternehmen mit etwa 400 Mitarbeitern in Familienbesitz.

=== Handel ===
Das in [[Ulm]] gegründete Handelsunternehmen [[Pflanzen-Kölle]] hat seit 1890 seinen Hauptsitz in Heilbronn und (Stand 2021) etwa 1600 Beschäftigte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pflanzen-koelle.de/unternehmen/ |titel=Unternehmen |abruf=2021-03-25}}</ref> Die von 1904 bis 1980 in Heilbronn bestehende [[Gustav Lichdi AG]] gehörte ab 1950 zu den ersten Handelsketten mit Selbstbedienungsläden. Die im benachbarten Neckarsulm ansässige Unternehmen [[Lidl]], [[Kaufland]] und die zugehörige ''Kaufland-Stiftung'' haben auch in Heilbronn Filialen und Verwaltungseinrichtungen, so dass die zum Konglomerat der [[Schwarz-Gruppe]] des Heilbronner Ehrenbürgers [[Dieter Schwarz]] zählende Unternehmen zu den zehn größten Arbeitgebern in Heilbronn zählt und die größte Einzelhandelgruppe Europas ist.

Zu den traditionsreichsten Unternehmen in Heilbronn zählt die [[Buchhandlung Fr. Stritter]], die seit 1688 besteht.

=== Banken und Versicherungen ===
[[Datei:Heilbronn Dresdner Bank 20060611.jpg|mini|Ehemalige Dresdner Bank (2006)]]
Annähernd 30 Banken sind im Stadtkreis Heilbronn vertreten, und das Bankgeschäft blickt am Ort auf eine lange Tradition zurück. Schon im 11.&nbsp;Jahrhundert sollen sich in Heilbronn Bankiers aufgehalten haben, die südfranzösischen sogenannten „[[Geldwechsler#Oberitalien und Frankreich|Kawerschen]]“.<ref>[https://stadtarchiv.heilbronn.de/stadtgeschichte/stadtgeschichte-im-ueberblick/stadtgeschichte-741-1803.html Stadtgeschichte Heilbronn: 741 bis 1803] von Christhard Schrenk, Stadtarchiv Heilbronn</ref> Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Heilbronn ein wichtiger Bankenstandort. Die erste Bank am Ort war die Privatbank Rümelin & Co, die gute Verbindungen zu Instituten in Frankfurt am Main ([[M. A. Rothschild & Söhne|Rothschild]]) hielt und einst die einzige Bank in Württemberg außerhalb Stuttgarts war.<ref>Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Industrie- und Handelskammern Stuttgart, Heilbronn, Reutlingen und Ulm 1855–1955</ref> Heute stehen auf drei der vier Blöcken an den Ecken der zentralen Innenstadtkreuzung von [[Allee (Heilbronn)|Allee]] und Kaiser-/Moltkestraße Bankgebäude.

Das größte Institut der Stadt ist die aus der 1856 gegründeten Oberamtssparkasse entstandene [[Kreissparkasse Heilbronn]] mit einem Geschäftsvolumen von 7,5 Milliarden Euro, etwa 100 Filialen und über 1.500 Mitarbeitern. Die [[Dresdner Bank (Heilbronn)|Heilbronner Filiale]] der ehemaligen [[Dresdner Bank]], heute [[Commerzbank]], ist die zweitälteste. Sie geht auf das 1860 gegründete Bankgeschäft Max Gumbel-Kiefe zurück, das 1918 von der Darmstädter Bank übernommen wurde,<ref name="franke">Hans Franke: ''Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn''. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 11) ({{Webarchiv |url=http://www.stadtarchiv-heilbronn.de/de/publikationen/online/online2/vr-11-franke-juden-in-heilbronn.pdf |text=hier |wayback=20070316174155}} als PDF mit 1,2&nbsp;MB)</ref> die 1930 mit der Dresdner Bank fusionierte. Die [[Volksbank Heilbronn]] geht auf den Heilbronner Bankier [[Abraham Gumbel]] zurück, der im Jahre 1909 den ''Heilbronner Bankverein'' gründete. 1956 nahm das Haus die genossenschaftliche Rechtsform an, seit 1982 heißt es Volksbank Heilbronn. Sie ist heute mit einer Bilanzsumme von knapp 1,6 Milliarden Euro die größte Kreditgenossenschaft der Region.

In Heilbronn sind außer diesen Banken folgende vertreten: die [[Südwestbank]], die [[Sparda-Bank Baden-Württemberg]], die [[Norisbank]], die [[Targobank]], die [[Santander Consumer Bank (Deutschland)|Santander Consumer Bank]], die [[Baden-Württembergische Bank]], die [[BBBank]], die [[Hoerner Bank]], die [[GE Money Bank]], die [[HypoVereinsbank]], die [[Skandinaviska Enskilda Banken|SEB]] AG, die [[Fürstlich Castell’sche Bank]] und die [[Fiat Bank]].<ref>Gelbe Seiten regional, Ausgabe 2010</ref>

Die [[Württembergische und Badische Versicherungs-Aktiengesellschaft]] (Wüba) wurde 1837 als ''Württembergische Schiffahrts-Assecuranz-Gesellschaft zu Heilbronn'' gegründet. Nach mehrfachen Verkäufen wurde die Wüba zum 1. Dezember 2009 mit damals rund 300 Mitarbeitern eine Marke des Versicherungsunternehmens [[Chartis#Chartis Europe|Chartis Europe S.&nbsp;A.]]<ref>{{Literatur |Autor=wet |Titel=Wüba ist integriert |Sammelwerk=[[Heilbronner Stimme]] |Datum=2009-12-02 |Online=[http://www.stimme.de/art2088,1707088 bei stimme.de] |Abruf=2009-12-06}}</ref>

=== Bergbau ===
Heilbronn ist Sitz der [[Südwestdeutsche Salzwerke]] AG, die in der Stadt seit 1883 ein [[Salzbergwerk]] betreibt, das mit dem 1994 stillgelegten [[Salzbergwerk Bad Friedrichshall]] durch einen [[Stollen (Bergbau)|Stollen]] verbunden ist. Für das Heilbronner Bergwerk, dessen Salzabbau im Laufe der Zeit weit nach Westen fortgeschritten ist, wurde 2004 der neue [[Schacht (Bergbau)|Schacht]] „Konradsberg“ beim Heilbronner Ortsteil Biberach fertiggestellt. Das Heilbronner Steinsalzbergwerk ist nach Unternehmensangaben das größte in Westeuropa.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.suedsalz.de/de/salzerlebnis/salzgewinnung.html |text=Selbstdarstellung des Unternehmens Südsalz |wayback=20160414174531}} (abgerufen am 1. April 2016)</ref>

=== Lebensmittel ===
[[Datei:Hn-knorr-kochzentrum.jpg|mini|''Knorr-Koch-Centrum'' in Heilbronn]]
Der 1838 in Heilbronn gegründete, lebensmittelverarbeitende Betrieb [[Knorr (Lebensmittelhersteller)|Knorr]] wurde inzwischen nach mehrmaligem Verkauf zu einer Marke des internationalen [[Unilever]]-Konzerns, der in Heilbronn weiterhin produziert und forscht.

Das milchverarbeitende Unternehmen [[FrieslandCampina Germany]] (ehemals ''Südmilch''), eine Tochter der [[Niederlande|niederländischen]] Firma [[FrieslandCampina]], hat seinen Sitz ebenfalls in Heilbronn.

Die Stadt war lange Zeit auch ein bedeutender [[Brauerei]]en-Standort. 1816 zählte man bereits sechs Betriebe dieser Branche in der Stadt. Zur bekanntesten und langlebigsten Marke wurde die 1865 gegründete Brauerei [[Cluss (Brauerei)|Cluss]], die 1982 an [[Dinkelacker]] verkauft wurde. Im heutigen Stadtteil Böckingen hatte um 1900 die [[Schuchmann’sche Brauerei]] Bedeutung. Heute existieren in Heilbronn nur noch einige wenige Hausbrauereien.

=== Weinbau ===
[[Datei:Heilbronn Weinbau 20050904.jpg|mini|Weinberge im Heilbronner Osten]]
Der [[Weinbau in Deutschland|Weinbau]] hat in Heilbronn eine lange Tradition und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Mit 514&nbsp;[[Hektar]] (davon ca. zwei Drittel für rote [[Rebsorte]]n) hat die Stadt Heilbronn nach [[Brackenheim]] und [[Lauffen am Neckar]] die drittgrößte Rebfläche im [[Württemberg (Weinanbaugebiet)|Weinbaugebiet Württemberg]]. Überwiegend werden [[Trollinger]], [[Schwarzriesling]], [[Blaufränkisch|Lemberger]], [[Riesling]] und [[Kerner (Rebsorte)|Kerner]] angebaut. Die [[Hochschule Heilbronn]] bietet einen ''Studiengang für Weinbetriebswirtschaft'' an.

Den 1146 erstmals urkundlich erwähnten Weinbau in Heilbronn gab es vermutlich zur Zeit der Römer. Der Stadt flossen starke Einnahmen durch die von den örtlichen [[Winzer|Wengertern]] erhobenen Steuern auf die Produktionserträge zu, zudem durch die Abgaben der für den Weinbau tätigen Handwerker und der mit Wein handelnden Kaufleute. Die ''Weinbüchlein'' aus der städtischen Steuerstube zählen zu den wichtigsten Quellen der Stadtgeschichte. In reichsstädtischer Zeit legte der Rat durch Verordnungen die Jahresarbeit der Weingärtner genauestens fest. 1556 gab es 170 Privatkeltern und Trotten. Goethe nannte 1797 die Zahl von 12.000 Morgen Weinbergen um die Stadt. Der junge [[Theodor Heuss]] verfasste 1905 seine Doktorarbeit über „Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn am Neckar“. Die erste ''Reichstagung des deutschen Weinbaus'' fand 1937 in Heilbronn statt.<ref>Hartmut Keil: Der deutsche Wein 1930 bis 1945, Dienheim 2010, S.&nbsp;176–184.</ref>

1888 schlossen sich Heilbronner Weingärtner zur Weingärtnergesellschaft Heilbronn zusammen, die schon früh mit den Winzergesellschaften in Weinsberg und Neckarsulm kooperierte und 1933 mit der 1919 gegründeten Winzergenossenschaft Heilbronn verschmolz. Am 14. Juli 1972 schloss sie sich weiter mit den Weingärtnergenossenschaften aus Erlenbach und Weinsberg zur [[Genossenschaftskellerei Heilbronn]]-Erlenbach-Weinsberg zusammen; diese sitzt seit 1973 knapp jenseits der Heilbronner Stadtgrenze auf der Gemarkung von [[Erlenbach (Landkreis Heilbronn)|Erlenbach]]. In ihr sind über 1000 Winzer zusammengeschlossen. Zahlreiche private [[Weingut|Weingüter]] haben ihren Sitz in Heilbronn.

=== Gastgewerbe ===
In Heilbronn gibt es über 550 gastronomische Betriebe und rund 1700 Gästebetten. Jährlich werden etwa 476.000 Übernachtungen gezählt<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Heilbronn – Pressestelle |url=https://www.heilbronn.de/tourismus/infos/presse/details/artikel/tourismuszahlen-fuer-2023-zeigen-heilbronn-ist-auf-starkem-wachstumskurs.html |titel=Tourismuszahlen für 2023 zeigen: Heilbronn ist auf starkem Wachstumskurs |datum=2024-02-23 |sprache=de |abruf=2024-12-29}}</ref>.<ref name="Infobroschüre2012/13" />

[[Datei:Hn-wasserkraftwerk2008.jpg|mini|ZEAG-Wasserkraftwerk in Heilbronn]]

=== Ver- und Entsorgung ===
Im Industriegebiet von Heilbronn betreibt die [[EnBW Energie Baden-Württemberg|EnBW AG]] das [[Kraftwerk Heilbronn]]. Von den insgesamt sieben Blöcken ist noch einer, Block&nbsp;7, im kommerziellen Betrieb. Die Blöcke&nbsp;5 und&nbsp;6 werden nur noch nach Anforderung des Netzbetreibers im Rahmen der Netzreserve betrieben. Befeuert werden alle Blöcke mit Steinkohle, Block&nbsp;7 hat zusätzlich die Möglichkeit, Klärschlamm mitzuverbrennen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.enbw.com/content/de/der_konzern/enbw_gesellschaften/kraftwerke_ag/konventionell/heizkraftwerk_heilbronn/index.jsp |text=Darstellung auf der Website des Betreibers |wayback=20110710192651}} (abgerufen am 18. November 2010)</ref> Das Kraftwerk ist durch seine beiden 250 Meter hohen Kamine, die zu den höchsten freistehenden Bauwerken Baden-Württembergs zählen, und seinen 140 Meter hohen Kühlturm weithin sichtbar. In einem stillgelegten Block des Kraftwerks befindet sich seit 1998 das Veranstaltungszentrum ''Block&nbsp;E''.

Die [[ZEAG Energie]] AG ist einer der ältesten deutschen Energieversorger. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Heilbronn und betreibt das [[Wasserkraftwerk Heilbronn]].

=== Medien ===
Heilbronn ist Sitz eines Studios des [[Südwestrundfunk]]s (SWR). Von hier wird das Regionalprogramm ''Frankenradio'' bei [[SWR4]] Baden-Württemberg ausgestrahlt. Der Privatsender [[L-TV]] produziert ein regionales Nachrichtenfenster für den Großraum Heilbronn/[[Ludwigsburg]]. Der private Rundfunksender [[Radio Ton]] hat seinen Sitz in Heilbronn; außerdem verfügt der private Radiosender [[Antenne 1]] über ein Studio in Heilbronn.

Als [[Tageszeitung]] erscheint in Heilbronn seit 1946 die ''[[Heilbronner Stimme]]''. Kostenlos wird zweimal pro Woche das [[Anzeigenblatt]] ''echo'' verteilt. Außerdem gibt es die monatlichen [[Stadtmagazin]]e ''Freizeit Journal'', ''Moritz'' und ''Phonk''.

Von September 2011 bis 2022 erschien zehnmal jährlich das unabhängige, multimediale Gesellschaftsmagazin ''Hanix''.

=== Logistik ===
Heilbronn ist Hauptsitz der [[Karl Schmidt Spedition]] GmbH & Co. KG, eines der größten Schüttglogistiker Deutschlands.

=== Verkehr ===
==== Straße ====
Im etwa sechs Kilometer ostnordöstlich des Stadtzentrums auf dem Gebiet der Nachbarstadt [[Weinsberg]] gelegenen [[Autobahnkreuz Weinsberg]] schneiden sich die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 81|81]] ([[Würzburg]]–[[Stuttgart]]) und [[Bundesautobahn 6|6]] ([[Mannheim]]–[[Nürnberg]]), die auf Teilstrecken durch die Gemarkung der Stadt verlaufen. Durch die Stadt selbst führen die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 27|27]] ([[Mosbach]]–Stuttgart), [[Bundesstraße 39|39]] ([[Mainhardt]]–[[Sinsheim]]) und [[Bundesstraße 293|293]] (nach [[Karlsruhe]]). Eine wichtige Entlastungsstraße, die die A&nbsp;6 im Norden bei Obereisesheim quer durch das Stadtgebiet mit der B&nbsp;27 im Süden bei Sontheim verbindet, ist die [[Neckartalstraße]]. Innerstädtische Hauptstraße ist die [[Allee (Heilbronn)|Allee]].

Heilbronn hat sich in einem für die [[Westdeutsche Länder|westdeutschen Länder]] außergewöhnlichen Maß um die Förderung des [[Grünpfeil]]s eingesetzt. An 52 Straßenkreuzungen im Stadtgebiet wurde seit 1996 dieses Verkehrszeichen angebracht, außerdem ging von der Stadt eine bundesweite Informationskampagne aus.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.heilbronn.de/umwelt_klima/mobilitaet/gruener_pfeil/ |text=Archivierte Kopie |wayback=20121024225739}}</ref>

{{Siehe auch|Liste der Straßennamen von Heilbronn}}

[[Datei:Heilbronn bei Nacht 2013.jpg|mini|Bahnanlagen in Heilbronn (Blick nach Südwesten), in der Bildmitte der Hauptbahnhof]]
[[Datei:Avg-903-00.jpg|mini|Stadtbahn überquert von der Kaiserstraße kommend die [[Allee (Heilbronn)|Allee]]]]

==== Eisenbahn ====
Heilbronn wird als eine von wenigen deutschen Großstädten nicht vom Fernzugnetz der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] bedient, gleichwohl ist die Stadt ein Bahnknotenpunkt: Die ''[[Frankenbahn]]'' verbindet Stuttgart mit [[Würzburg]], die im Bahnknotenpunkt [[Bad Friedrichshall Hauptbahnhof]] abzweigenden ''[[Neckartalbahn|Neckartal]]-'' und ''[[Elsenztalbahn]]en'' führen nach [[Heidelberg]] beziehungsweise [[Neckargemünd]], die [[Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn|Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim]] erreicht über [[Öhringen]] [[Schwäbisch Hall]] und schafft Verbindung nach [[Nürnberg]].

Zur [[Bundesgartenschau 2019]] in Heilbronn wurde die Stadt erstmals von einem [[Intercity-Express]]-Zugpaar bedient, das montags bis freitags [[Köln]] und [[Stuttgart]] über Heilbronn verbindet. An Wochenenden verkehrt samstags ein [[Intercity (Deutschland)|Intercity]] von [[Mainz]]/[[Wiesbaden]] nach Heilbronn, der sonntags in die Gegenrichtung fährt.<ref>Carsten Friese: ''Am 29. April um 9.41 Uhr soll der erste ICE einrollen''. In: ''Heilbronner Stimme'', 26. März 2019, S.&nbsp;23</ref> Medienberichten zufolge wird die ICE-Verbindung oft kurzfristig gestrichen und fällt mehrere Tage hintereinander aus. <!-- Die Ursache könnte sein, dass zeitweise zu wenige [[ICE 3|ICE-3]]-Züge zur Verfügung stehen. -->Als Reaktion auf einen Beschwerdebrief des Heilbronner Oberbürgermeisters teilte die Deutsche Bahn im Juli 2019 mit, dass „eventuell die ICE-Zugverbindung über Heilbronn ersatzlos aus dem Fahrplan gestrichen werden soll“.<ref>[https://www.stimme.de/heilbronn/free/Heilbronns-ICE-Anbindung-ist-vorerst-gekappt;art132111,4221404 Christian Gleichauf: ''Heilbronns ICE-Anbindung ist vorerst gekappt'']. ''stimme.de'', 11. Juli 2019</ref>

Neben dem [[Heilbronn Hauptbahnhof|Heilbronner Hauptbahnhof]] gibt es noch den Haltepunkt Sülmertor, der von wenigen [[Regionalbahn]]en angefahren wird. Der [[Heilbronn Güterbahnhof|Heilbronner Güterbahnhof]] liegt im Stadtteil Böckingen.

Auf der ''[[Kraichgaubahn]]'' verkehrt von Karlsruhe kommend die [[Stadtbahn Heilbronn]], die von der [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft]] betrieben wird. Die Linie S4 führt derzeit über mehrere Halte in Böckingen, den Hauptbahnhof, die Heilbronner Innenstadt und weiter über die Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim bis zum Öhringer Teilort Cappel. Weil es beim Neubau der Strecke durch das Heilbronner Stadtgebiet und bei der Sanierung und Elektrifizierung der bestehenden Strecke von Heilbronn nach Öhringen lange Verzögerungen gab, wurde die offizielle Eröffnung mehrmals verschoben und fand erst am 10. Dezember 2005 statt. Seit Dezember 2013 zweigt an der [[Allee (Heilbronn)|Allee]] in der Innenstadt von der bestehenden Trasse eine neue Strecke nach [[Bad Friedrichshall]] ab, die von den Linien S41 und S42 bedient wird. Seit 2014 führen diese Linien auf Bahngleisen nach [[Sinsheim]] und nach [[Mosbach]]-[[Neckarelz]]. In Untersuchung ist zudem eine weitere Stadtbahnlinie nach [[Zaberfeld]].

Mehrere alte Bahnhöfe in Heilbronn werden heute nicht mehr bedient. Am [[Bahnhof Heilbronn Süd|Heilbronner Südbahnhof]] begann früher die ''[[Bottwartalbahn]]'', eine [[Schmalspurbahn]] nach [[Marbach am Neckar]], deren Betrieb ab 1966 sukzessive eingestellt wurde. Der verbliebene Güterverkehr zum Südbahnhof endete im Jahr 2000. Ebenfalls aufgelassen wurden inzwischen der Haltepunkt in Klingenberg und der [[Bahnhof Heilbronn-Böckingen|Böckinger Bahnhof]] an der ''Frankenbahn'', mit dem Ausbau der Stadtbahn Richtung Öhringen ebenfalls der Haltepunkt Karlstor an der Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim.

Durch das Industriegebiet am Neckar und den Heilbronner Kanalhafen führt das Schienennetz der [[Industrie- und Hafenbahn Heilbronn|Industrie- und Hafenbahn]], betrieben von den [[Stadtwerke Heilbronn|Stadtwerken Heilbronn]].

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
Den [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr]] (ÖPNV) im Stadtgebiet besorgen Busse der Verkehrsbetriebe der [[Stadtwerke Heilbronn]] und einiger anderer Verkehrsunternehmen. Darüber hinaus verkehrt die Stadtbahn (siehe oben) nach dem [[Karlsruher Modell]]. Von 1897 bis 1955 verkehrte in der Stadt die [[Straßenbahn Heilbronn]], diese wiederum wurde durch den von 1951 bis 1960 bestehenden [[Oberleitungsbus Heilbronn]] ersetzt.

Die Stadt gehört dem Tarifgebiet des [[Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr]]s an, das außerdem den Landkreis Heilbronn sowie den Hohenlohekreis und Teile benachbarter Landkreise umfasst.

[[Datei:Heilbronn Kanalhafen 20050905.jpg|mini|Der Heilbronner Kanalhafen]]
[[Datei:Heilbronn Osthafen 20070725.jpg|mini|Der Osthafen im Industriegebiet]]

==== Schifffahrt ====
Mit dem [[Neckarprivileg]] von 1333 leitete man den Hauptarm des [[Neckar]]s längs der Stadtmauer um. Durch entstehende [[Stauwehr|Wehre]] und Mühlen wurde die Durchfahrt auf dem Fluss versperrt, so dass bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert die vom [[Rhein]] kommende Schifffahrt hier endete und allein [[Floß|Flöße]] den Neckar bei Heilbronn passieren konnten. Zur Umgehung dieses für Württemberg ungünstigen Engpasses wurde in württembergischer Zeit der [[Wilhelmskanal]] erbaut und am 17. Juli 1821 eröffnet. Im Zuge der Industrialisierung erweiterte man ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Hafenanlagen entlang des Flusses. Seit 1875 gab es den Floßhafen. Dort wurde per Eisenbahn aus dem Schwarzwald angeliefertes Holz zu Floßverbänden zusammengestellt, um es von hier auf dem Wasserweg in Richtung Rhein weiterzutransportieren. Der Holzumschlag in Heilbronn begründete die [[Heilbronner Sortierung]], eine heute noch in Bayern und Rheinland-Pfalz übliche Klassifizierungsmethode für Stammholz.

Ab 1878 betrieb die [[Kettenschifffahrt auf dem Neckar|Schleppschifffahrt auf dem Neckar AG]] zwischen Mannheim und Heilbronn auf dem Neckar [[Kettenschifffahrt]]. 1886 wurde als Umschlagzentrum für das [[Südwestdeutsche Salzwerke|Heilbronner Bergwerk]] der Salzhafen erbaut, 1888 der Karlshafen. Die 1921 begonnene und 1935 vollendete [[Neckarkanal|Kanalisierung des Neckars]] von Mannheim bis herauf nach Heilbronn förderte die weitere Entwicklung der Neckarschifffahrt. Die Kettenschifffahrt stellte man danach ein. Zur vollendeten Kanalisierung des Neckars bis Heilbronn eröffnete man 1935 den Heilbronner Kanalhafen. 1952 erreichte der Flussausbau flussaufwärts Stuttgart, 1968 [[Plochingen]].

Mit einem Umschlag von 3,6 Millionen Tonnen ist der [[Hafen Heilbronn]] heute (Stand 2012) der achtgrößte deutsche [[Binnenhafen]] und der wichtigste deutsche Binnenhafen jenseits des [[Rhein]]s. Im Heilbronner Neckarhafen fallen 50 Prozent des Gesamtumschlags am Neckar an. Alle Heilbronner Häfen zusammen (Kanalhafen, Osthafen, Salzhafen, Ostseite des alten Neckars) umfassen eine Gesamtfläche von ca. 78&nbsp;Hektar und Kaianlagen mit einer Länge von ca. 7,2&nbsp;Kilometern. Seit 2012 befindet sich am alten Neckar auf Höhe des Salzhafens ein 2,2&nbsp;Hektar großes Containerterminal. Die [[Industrie- und Hafenbahn Heilbronn]] verkehrt auf ca. 18&nbsp;Kilometern Schienen, 38 Krananlagen bewältigen den Umschlag, der zu 80 Prozent aus Salz aus dem Bergwerk, Kohle fürs Kraftwerk und Baustoffen besteht. Teil der Hafenanlagen sind auch ein Containerterminal und der zuletzt 2003 erweiterte Schwergutkai, auf dem Einzellasten von bis zu 350&nbsp;Tonnen Gewicht umgeschlagen werden können.<ref>Christof Krämer: ''Regionales Entwicklungskonzept Verkehr.'' Regionalverband Heilbronn-Franken, Heilbronn 2004</ref> Der Heilbronner Hafen ist Ausgangs- und Zielpunkt von [[Schwertransport]]en der [[Augsburg]]er Luftfahrtindustrie und des dortigen Schiffsmotorenherstellers [[MAN Diesel]].

==== Luftfahrt ====
Der nächste internationale Flughafen ist der [[Flughafen Stuttgart]]. Das [[Segelfluggelände Heilbronn-Böckingen]] liegt etwa 3,5&nbsp;km südwestlich des Zentrums im Stadtteil Böckingen. Weiterhin existiert ein [[Hubschrauberlandeplatz]] beim Klinikum am Gesundbrunnen.

==== Radverkehr ====
Der [[Modal Split]] des Radverkehrs lag im Jahr 2017 bei 11 %. Damit liegt Heilbronn unter den Großstädten in Baden-Württemberg im unteren Mittelfeld.<ref>{{Literatur |Hrsg=Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg |Titel=Ergebnisse Modal Split Radverkehr (MID 2017) |Datum= |Online=https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/PDF/PM_Anhang/PM_LPK_Radverkehr_2019/3_Ergebnisse_Modal_Split_2017.pdf}}</ref> Die Stadt plante den Wert um 4 % zu erhöhen.<ref>{{Literatur |Titel=Masterplan Nachhaltige Mobilität |Datum=2018-06 |Online=https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/umwelt_mobilitaet/mobilitaet/Masterplan_Nachhaltige_Mobilitaet.pdf}}</ref> Es existieren derzeit 60 Kilometer Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen und 60 Kilometer Rundradwanderwege.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Heilbronn – Pressestelle |url=https://www.heilbronn.de/umwelt-mobilitaet/mobilitaet/radverkehr.html |titel=Radverkehr |sprache=de |abruf=2024-03-07}}</ref>

Durch Alltagsrouten aus dem [[Radnetz Baden-Württemberg]] ist Heilbronn mit [[Bietigheim-Bissingen]], Öhringen, [[Eppingen]] und Bad Friedrichshall verbunden. Zudem besteht eine Strecke Richtung Kirchhausen, die zukünftig weiter direkt nach Sinsheim führen soll, das auf dem Radnetz Baden-Württemberg bislang nur über Bad Friedrichshall zu erreichen ist.

Außerdem gibt es ein Radroutenkonzept der Stadt aus dem Jahr 2011<ref name = radverkehr>[https://www.heilbronn.de/umwelt-mobilitaet/mobilitaet/radverkehr www.heilbronn.de]</ref>.

Durch die Stadt verlaufen zwei Landes-[[Radwanderweg|Radfernwege]]:
Der [[Neckartal-Radweg]] von [[Villingen-Schwenningen]] nach [[Mannheim]] führt von Lauffen am Neckar kommend durch Heilbronn, führt am linken Neckarufer an der Innenstadt vorbei und verlässt das Stadtgebiet in Richtung Neckarsulm. Außerdem führt der Württemberger Weinradweg durch das Stadtgebiet. Er führt von [[Rottenburg am Neckar]] nach [[Niederstetten]].

Früher erreichte auch der [[Alb-Neckar-Radweg]] Heilbronn als Radfernweg. Er führte von [[Ulm]] über die [[Schwäbische Alb]] an den Neckar. Er verlief ab Marbach am Neckar weitgehend auf der früheren Bahnstrecke durch das Bottwar- und das Schozachtal.

Am Hauptbahnhof wurde ein kostenpflichtiges, vollautomatisches Fahrradparkhaus für 120 Fahrzeuge auf 8 Parkebenen eingerichtet. Dies wurde durch das Land und den Bund gefördert.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Heilbronn – Pressestelle |url=https://www.heilbronn.de/umwelt-mobilitaet/mobilitaet/radverkehr/fahrradparkhaus.html |titel=Fahrradparkhaus "radhaus"|sprache=de |abruf=2024-03-07}}</ref>

Heilbronn ist Mitglied der AGFK (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen) in Baden-Württemberg und hat die "Qualitätsstufe" für eine [[Fahrradfreundliche_Kommune_(Baden-Württemberg)|fahrradfreundliche Kommune]] erreicht.<ref name=radverkehr />

=== Behörden, Gerichte und Einrichtungen ===
[[Datei:Heilbronn-amtsgericht2015.JPG|mini|Amtsgerichtsgebäude]]
[[Datei:Hn-landgericht-portal-web.jpg|mini|Portal des Heilbronner Landgerichts]]
[[Datei:Hn-klinik-gesundbrunnen.jpg|mini|Das Klinikum am Gesundbrunnen (2008)]]
Heilbronn ist Sitz des [[Region Heilbronn-Franken|Regionalverbands Heilbronn-Franken]], des Landratsamts Heilbronn sowie der [[Handwerkskammer Heilbronn-Franken]] und der [[Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken]], deren Kammerbezirk jeweils die Region Heilbronn-Franken ist. Ferner gibt es eine [[Bundesagentur für Arbeit|Agentur für Arbeit]], ein [[Finanzamt]] und ein [[Hauptzollamt]]. Das ''Klinikum am Gesundbrunnen'' in Heilbronn ist mit 850 Betten das größte der vier Krankenhäuser der regionalen Krankenhaus-Holding ''Stadt- und Landkreis Kliniken Heilbronn GmbH'' (SLK-Kliniken).

Die [[Polizei]] verfügt in Heilbronn über ein [[Polizeirevier]] und fünf Polizeiposten; die ''[[Polizeidirektion]] Heilbronn'' ist für die Stadt Heilbronn und den Landkreis zuständig.<ref>[http://www.polizei-heilbronn.de/PDHeilbronn/UeberUns/Seiten/default.aspx Polizeidirektion Heilbronn: ''Wir über uns'']{{Toter Link|url=http://www.polizei-heilbronn.de/PDHeilbronn/UeberUns/Seiten/default.aspx |date=2019-04}} (abgerufen am 31. August 2012)</ref> Nach der Umsetzung einer Polizeireform ist Heilbronn seit dem 1. Januar 2014 Sitz eines ''[[Polizeipräsidium]]s'', das für Stadt und Landkreis Heilbronn, den [[Hohenlohekreis]], den [[Main-Tauber-Kreis]] und den [[Neckar-Odenwald-Kreis]] zuständig ist.<ref>{{Literatur |Autor=Ralf Reichert |Titel=Diesch: 18 Kripo-Beamte in Hohenlohe |Sammelwerk=Hohenloher Zeitung |Datum=2012-08-22 |Online=[http://www.stimme.de/2547393 bei stimme.de] |Abruf=2012-08-31}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=red |Titel=Polizei-Umbau nimmt Form an |Sammelwerk=Heilbronner Stimme |Datum=2012-08-24 |Online=[http://www.stimme.de/2548926 bei stimme.de] |Abruf=2012-08-31}}</ref> Die [[Feuerwehr Heilbronn]] wurde 1847 gegründet. Sie bestand im Jahr 2012 aus der 1971 eingerichteten [[Berufsfeuerwehr]] mit 79 Einsatzbeamten und neun aktiven Abteilungen der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] mit zusammen rund 300 Angehörigen.<ref>[http://www.feuerwehr-heilbronn.de/index.php?d=/wir_ueber_uns Feuerwehr Heilbronn: ''Wir über uns''] (abgerufen am 31. August 2012)</ref><ref>[http://www.feuerwehr-heilbronn.de/index.php?d=/wir_ueber_uns/geschichte Feuerwehr Heilbronn: ''Geschichte''] (abgerufen am 31. August 2012)</ref>

Die Stadt ist Sitz des [[Amtsgericht Heilbronn|Amtsgerichts Heilbronn]] und des [[Landgericht Heilbronn|Landgerichts Heilbronn]], die beide zum [[Oberlandesgericht Stuttgart|Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart]] gehören. Ferner gibt es das [[Arbeitsgericht Heilbronn]] (mit Kammern in [[Crailsheim]]) und das [[Sozialgericht Heilbronn]], dessen Gerichtsbezirk den Stadtkreis Heilbronn, die [[Landkreis]]e [[Landkreis Heilbronn|Heilbronn]], [[Landkreis Ludwigsburg|Ludwigsburg]] und [[Landkreis Schwäbisch Hall|Schwäbisch Hall]] sowie den [[Hohenlohekreis]] und den [[Main-Tauber-Kreis]] umfasst. Die [[Justizvollzugsanstalt Heilbronn]], das Heilbronner [[Gefängnis]], befindet sich in 1867 bis 1870 errichteten Gebäuden auf einem 3,5 Hektar großen Gelände am Rande der Innenstadt. Außerdem gibt es eine Außenstelle der Justizvollzugsanstalt in [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]], die Staatsdomäne ''Hohrainhof'', wo im offenen Vollzug neben Ackerbau und Viehzucht Weinbau betrieben wird. Das Heilbronner Gefängnis war 2012 mit durchschnittlich knapp über 280 Gefangenen belegt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.jva-heilbronn.de/servlet/PB/menu/1157528/index.html?ROOT=1157490 |text=''Geschichte und Gebäude'' |wayback=20090629204844}} auf jva-heilbronn.de (abgerufen am 25. Juli 2013)</ref>

Die Stadt ist auch Sitz der [[Prälatur Heilbronn]] und des [[Kirchenbezirk Heilbronn|Kirchenbezirks Heilbronn]] der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]] sowie des [[Dekanat Heilbronn-Neckarsulm|Dekanats Heilbronn-Neckarsulm]] der römisch-katholischen [[Diözese Rottenburg-Stuttgart]].

In Heilbronn befindet sich eine Betriebsstätte der [[Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken|Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF)]], die als Systemhaus für den kommunalen Bereich den westlichen und nördlichen Teil Baden-Württembergs abdeckt, sowie die [[Beschützende Werkstätte Heilbronn]].

=== Bildung ===
==== Hochschulen ====
Die [[Hochschule Heilbronn]] wurde im April 1961 als Staatliche Ingenieurschule gegründet und bietet Technik-, Wirtschafts- und Informatikstudiengänge an.
[[Datei:Bildungscampus Heilbronn (4).jpg|mini|Blick in den Heilbronner Bildungscampus]]
Seit im Oktober 2010 eine Außenstelle der [[Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach|Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach]] (DHBW) in Heilbronn ihren Betrieb aufnahm, ist die Stadt auch ein Standort der [[Duale Hochschule Baden-Württemberg|Dualen Hochschule Baden-Württemberg]].<ref>{{Literatur |Autor=Iris Baars-Werner |Titel=Schwarz-Stiftung setzt 70 Millionen Euro |Sammelwerk=[[Heilbronner Stimme]] |Datum=2009-02-04 |Online=[http://www.stimme.de/art16305,1452451 bei stimme.de] |Abruf=2009-02-04}}</ref> Sie hat heute neben dem Center for Advanced Studies der DHBW, betriebswirtschaftlichen Fakultäten der Hochschule Heilbronn sowie einer Außenstelle der [[Technische Universität München|TU München]] ihren Standort auf dem in der Heilbronner Innenstadt gelegenen ''[[Bildungscampus Heilbronn]]'', der von der [[Dieter-Schwarz-Stiftung]] finanziert wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bildungscampus.org/institutionen.html |titel=10 Institutionen auf einem Campus – Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung in Heilbronn |abruf=2020-02-22}}</ref> Auch das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das Ferdinand-Steinbeis-Institut oder Campus Founders sind dort angesiedelt. Seit dem Wintersemester 2011/12 befindet sich auch ein Studienzentrum der privaten Fernhochschule [[DIPLOMA – FH Nordhessen]] in Heilbronn.
Im Wintersemester 20/21 studieren in Heilbronn 9054 Menschen, knapp 60 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.<ref>''[https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/bauen_wohnen/20211020_Bericht_zur_Bautaetigkeit_2021_01.pdf Bericht zur Bautätigkeit der Stadt Heilbronn 2021, S.&nbsp;6]'', Website der Stadt Heilbronn, abgerufen am 23. März 2022.</ref>

Neben diesen Hochschulen gibt es noch zwei ''[[Studienseminar|Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung]]'', an denen angehende Lehrer an Grundschulen, Hauptschulen und Gymnasien die zweite Phase der [[Lehrerausbildung]] absolvieren.

==== Schulen ====
Die Stadt Heilbronn unterhält als Schulträger 35 Schulen, in denen im Schuljahr 2023/24, 18.721 Schüler gemeldet waren. Insgesamt 28.761 Schüler besuchten im Schuljahr 2023/24 eine der 59 Heilbronner Primar-, Sekundar- oder Berufsschulen in öffentlicher oder privater Trägerschaft, einschließlich der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.<ref>[https://www.heilbronn.de/fileadmin/daten/stadtheilbronn/formulare/bildung/Publikationen/2024-Bildungsbericht-Nr-8.pdf / Bildungsbericht der Stadt Heilbronn 2024, S.&nbsp;11]</ref>

'''Allgemeinbildende Schulen'''
[[Datei:Hn-ehkg-mensa.jpg|mini|Mensa des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (erbaut 2007)]]
[[Datei:Hn-ghs-turnhalle.jpg|mini|Turnhalle der Fritz-Ulrich-Schule (ehemalig Gerhart-Hauptmann-Schule) (erbaut 2003)]]
[[Datei:Hn-schmollerschule3.jpg|mini|Gustav-von-Schmoller-Schule, Erweiterungsbau (2003)]]

In Heilbronn gibt es fünf allgemeinbildende [[Gymnasium|Gymnasien]] in öffentlicher Trägerschaft: neben dem [[Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn|Theodor-Heuss-Gymnasium]], das auf die alte Lateinschule der Stadt zurückgeht, entstanden das [[Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Heilbronn|Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium]], das [[Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn|Justinus-Kerner-Gymnasium]], das [[Mönchsee-Gymnasium Heilbronn|Mönchsee-Gymnasium]] und das [[Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn|Robert-Mayer-Gymnasium]] mit der [[Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte Heilbronn|Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte]]. Das ''Katholische Freie Bildungszentrum St.&nbsp;Kilian Heilbronn'' hat seit 2004 auch einen gymnasialen Zug,<ref>Gertrud Schubert: ''Hinter der Mauer ein Schülerparadies''. In: ''Heilbronner Stimme'', 20. September 2007</ref><ref>Katja Feiler: ''„Die Leidenszeit ist zu Ende“''. In: ''Heilbronner Stimme'', 24. September 2007</ref> und das Heilbronner [[Kolping-Bildungswerk|Kolpingbildungszentrum]] unterhält seit 1990 ein [[Abendgymnasium]].<ref>Gertrud Schubert: ''Erfolgreich mit Bildung''. In: ''Heilbronner Stimme'', 15. November 2014</ref>

In der Stadt bestehen außerdem fünf [[Realschule]]n: die [[Dammrealschule Heilbronn|Dammrealschule]], die Luise-Bronner-Realschule (ehem. "Außenstelle der [[Dammrealschule]] Heilbronn"<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stimme.de/archiv/stadt-hn/hn/heilbronns-fuenfte-realschule-heisst-luise-bronner-schule-art-3765673 |titel=Heilbronns fünfte Realschule heißt Luise-Bronner-Schule - STIMME.de |datum=2016-12-22 |sprache=de |abruf=2025-03-25}}</ref>), die [[Helene-Lange-Realschule Heilbronn|Helene-Lange-Realschule]], die [[Heinrich-von-Kleist-Realschule Heilbronn|Heinrich-von-Kleist-Realschule]] in Böckingen und die [[Mörike-Realschule Heilbronn|Mörike-Realschule]]. Außerdem gibt es einen Realschulzug am ''Katholischen Freien Bildungszentrum St.&nbsp;Kilian Heilbronn''.

Im Stadtgebiet befinden sich zudem sechs [[Förderschule (Deutschland)|Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren]]. Die Stadt ist Träger vier dieser Schulen, nämlich der Neckartalschule, der Pestalozzi-Schule (Förderschwerpunkt Lernen), der Paul-Meyle-Schule (für Geistig- und Körperbehinderte, Förderschwerpunkte geistige und körperliche und motorische Entwicklung) sowie der Gebrüder-Grimm-Schule (für Sprachbehinderte, Förderschwerpunkt Sprache). Träger der Hermann-Herzog-Schule (für Sehbehinderte, Förderschwerpunkt Sehen) ist der Landkreis Heilbronn, und Träger der Lindenparkschule Heilbronn (für Hörgeschädigte und Sprachbehinderte, Förderschwerpunkte Hören und Sprache, mit Internat und Beratungszentrum) ist das Land Baden-Württemberg.

[[Grundschule]]n sind die [[Dammgrundschule]], die Deutschorden-Grundschule Kirchhausen, die Grundschule Horkheim, die Grundschule Klingenberg, die [[Grünewaldschule Grundschule Böckingen]], die [[Grundschule Alt-Böckingen]], die Silcherschule Grundschule, die Uhlandschule Grundschule Sontheim und die [[Gerhart-Hauptmann-Schule Grund- und Werkrealschule Heilbronn|Gerhart-Hauptmann-Grundschule]]. Grund- und Hauptschulen (teilweise mit [[Werkrealschule]]) sind die [[Albrecht-Dürer-Schule Grund- und Werkrealschule Neckargartach|Albrecht-Dürer-Schule Neckargartach]], die Elly-Heuss-Knapp-Schule Böckingen, die [[Fritz-Ulrich-Schule Grund- und Werkrealschule Böckingen|Fritz-Ulrich-Schule Böckingen]], die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Biberach, die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Frankenbach, die Ludwig-Pfau-Schule, die [[Rosenauschule Grund- und Werkrealschule Heilbronn|Rosenauschule]], die [[Staufenbergschule]] Sontheim, die [[Wartbergschule Grund- und Werkrealschule Heilbronn|Wartbergschule]] und die Wilhelm-Hauff-Schule. Das ''Katholische Freie Bildungszentrum St.&nbsp;Kilian Heilbronn'' hat auch Grund- und Hauptschulklassen.

'''Berufsbildende Schulen'''<br />
[[Berufsbildende Schule|Berufsschulen]] in der Trägerschaft der Stadt Heilbronn sind die [[Gustav-von-Schmoller-Schule Heilbronn|Gustav-von-Schmoller-Schule]] (Kaufmännische Schule mit [[Wirtschaftsgymnasium]]) sowie das [[Technisches Schulzentrum Heilbronn|Technische Schulzentrum Heilbronn]], bestehend aus der Johann-Jakob-Widmann-Schule und der Wilhelm-Maybach-Schule (jeweils mit [[Technisches Gymnasium|Technischem Gymnasium]]). Der Landkreis Heilbronn ist Träger der Andreas-Schneider-Schule (Kaufmännische Schule mit [[Wirtschaftsgymnasium]]) und der Christiane-Herzog-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule mit [[Ernährungswissenschaftliches Gymnasium|Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium]] und [[Biotechnologisches Gymnasium|Biotechnologischem Gymnasium]]). Seit Herbst 2005 gibt es eine weitere Berufliche Schule, die Peter-Bruckmann-Schule (für die Berufsfelder: Gesundheit, Hauswirtschaft, Nahrung und Pflege), und im Oktober 2009 eröffnete das Heilbronner Kolpingbildungszentrum ein [[Sozialwissenschaftliches Gymnasium]].<ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Schubert |Titel=Abitur im Klosterhof |Sammelwerk=Heilbronner Stimme |Datum=2009-10-24 |Online=[http://www.stimme.de/art1925,1675503 bei stimme.de] |Abruf=2009-10-25}}</ref>

'''Privatschulen'''<br />
In Heilbronn besteht ein großes Angebot an privaten Schulen, u.&nbsp;a.:
* Abendrealschule Heilbronn e.&nbsp;V.
* Alice-Salomon-Schule für Erziehungshilfe (Träger ist die Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn e.&nbsp;V., ehemals Kleingartacher e.&nbsp;V.)
* Berufskolleg für Grafik Heilbronn
* Diakonisches Institut für Soziale Berufe – Berufsfachschule für Altenpflege, Fortbildung, Weiterbildung
* Freie Waldorfschule Heilbronn (Träger ist der Verein für Waldorfpädagogik Unterland e.&nbsp;V.)
* Internationaler Bund e.&nbsp;V. Bildungszentrum Heilbronn
* Katholisches Bildungszentrum St.&nbsp;Kilian Heilbronn (Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium, Träger ist die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart)
* Kolping-Bildungszentrum Heilbronn – [[Berufskolleg]] für Grafik-Design, Kolping-Abendgymnasium und Kolping-Akademie für Betriebswirtschaft
* Akademie für Kommunikation in der Innovationsfabrik mit den Berufskollegs für Grafik-Design, Mode und Design und Technik und Medien
* Paracelsus-Schule für Heilpraktiker
* [[Bernd-Blindow-Schulen|Bernd-Blindow-Schule]] (berufliche Ausbildung und Weiterbildung, Fachhochschulreife, Abitur und Studium)
* Josef-Schwarz-Schule (bilinguales Bildungsangebot von der Eingangsstufe, über die Grund- und Sekundarschule bis zum Abitur)

2021 hat in Heilbronn ein Standort der unkonventionellen, aus Frankreich stammenden [[42 (Schule)|Programmierschule 42]] eröffnet.<ref>[https://www.42heilbronn.de/de / Website der 42 Heilbronn Coding School]</ref>

==== Kindergärten ====
In Heilbronn gibt es insgesamt 97 Kindergärten und Kindertageseinrichtungen, 34 davon haben als Träger die Stadt Heilbronn.<ref>[https://www.heilbronn.de/ord_soz/kindertageseinrichtungen/ Datenbank der Stadt Heilbronn zu Betreuungsangeboten für Kinder (abgerufen am 15.3 2022)]</ref>
Als erste Großstadt bundesweit führte die Heilbronn im Januar 2008 kostenfreie Kindergartenplätze ein. Dies gilt für alle Kinder vom dritten Geburtstag bis zur Einschulung und in allen Kindergärten aller Träger.<ref>[https://www.heilbronn.de/leben/kinder-jugendliche-und-familien/kindertageseinrichtungen/gebuehren.html / Übersicht über die Kindergartengebühren, Website der Stadt Heilbronn (abgerufen am 15. März 2022)]</ref>


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Heilbronn}}


=== [[Liste der Ehrenbürger von Heilbronn|Ehrenbürger]] ===
=== Ehrenbürger der Stadt Heilbronn ===
Das [[Ehrenbürger]]recht in Heilbronn wurde durch das ''Württembergische Gesetz betreffend die Gemeindeangehörigkeit vom 16. Juni 1885'' eingeführt und von späteren ähnlichen Gesetzen fortgeführt. Vor 1885 gab es in Heilbronn den Begriff des „ehrenhalber verliehenen Bürgerrechts“. Die bisherigen Ehrenbürger der Stadt Heilbronn sind:<ref>{{Webarchiv |url=https://www.heilbronn.de/bue_rat/ehrungen/Ehrenbuergerrecht/ |text=Website der Stadt Heilbronn |wayback=20140820130659}}</ref>


* [[Joseph Christian Schliz|Joseph Christian von Schliz]] (1780–1861), Oberregierungsrat und erster Oberamtmann in Heilbronn
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Friedrich Mugler|Christoph Friedrich Ludwig von Mugler]] (1793–1869), Oberamtmann
* [[Friedrich Ludwig von Schmoller]] (1795–1865), Finanzrat
* Freiherr [[Karl von Gemmingen (1804–1885)|Karl von Gemmingen]] (1804–1885), Oberamtsrichter
* Johann Christoph Stephan Reiff (1805–1884), evangelischer Stadtpfarrer
* [[Wilhelm Happel]] (1817–1899), Kaufmann
* Christian Jäger (1818–1896), Oberlehrer
* [[Ludwig Pfau]] (1821–1894), Schriftsteller und Revolutionär
* [[Georg Härle]] (1821–1894), Kaufmann, Mitglied des Landtags und des Reichstags
* [[Peter Bruckmann]] (1865–1937), Fabrikant, Mitglied des Landtags von Württemberg
* [[Gustav Binder]] (1854–1935), Flaschnermeister und Feuerwehrkommandant
* [[Max Rosengart]] (1855–1943), Rechtsanwalt und Gemeinderatsmitglied
* [[Theodor Heuss]] (1884–1963), Bundespräsident
* [[Fritz Ulrich (Politiker)|Fritz Ulrich]] (1888–1969), Innenminister von Baden-Württemberg
* [[Emil Beutinger]] (1875–1957), Architekt und Oberbürgermeister
* [[Paul Meyle]] (1900–1977), Oberbürgermeister
* [[Albert Großhans]] (1907–2005), Schuhkaufmann, Mitglied im Gemeinderat
* [[Friedrich Niethammer (Staatsanwalt)|Friedrich Niethammer]] (1942–1996), Staatsanwalt, Mitglied im Gemeinderat
* [[Paula Fuchs]] (1922–2013), Mitglied im Gemeinderat
* [[Dieter Schwarz]] (* 1939), Unternehmer
* [[Manfred Weinmann]] (1934–2013), Oberbürgermeister
* [[Helmut Himmelsbach]] (* 1946), Oberbürgermeister


=== Ehrenringträger ===
*[[Jäcklein Rohrbach]], Böckinger Bauernführer im Bauernkrieg; hingerichtet 1525 in Neckargartach
Als zweithöchste städtische Auszeichnung wird seit 1959/60 der Ehrenring der Stadt Heilbronn vergeben. Unter den bisher rund 30 Trägern befinden sich sowohl Persönlichkeiten, die durch kulturelle Verdienste hervorgetreten sind, darunter der Heimatforscher und Museumsförderer [[Wilhelm Mattes (Heimatforscher)|Wilhelm Mattes]] (1884–1960), der langjährige Vorsitzende des Heilbronner Kulturrings [[Carl Robert Frühsorger]] (1915–2006) und der langjährige Leiter des Württembergischen Kammerorchesters [[Jörg Faerber]] (1929–2022), aber auch mehrere langjährige Stadträte und frühere Oberbürgermeister.
*[[1491]] [[Johann Lachmann]]; † 1538/39 in Heilbronn, Reformator
*[[1751]] [[Heinrich Friedrich Füger]], † [[1818]] in [[Wien]], Maler
*[[1804]] [[Wilhelm Waiblinger]], † [[1830]] in [[Rom]], Dichter und Schriftsteller
*[[1814]], [[25. November]], [[Robert Mayer|(Julius) Robert von Mayer]], † [[20. März]] [[1878]] in Heilbronn, Mediziner, Entdecker des Gesetzes von der Erhaltung der Energie
*[[1821]], [[25. August]], [[Ludwig Pfau]], † [[1894]] in [[Stuttgart]], Dichter
*[[1838]], [[24. Juni]], [[Gustav von Schmoller]], † [[27. Juni]] [[1917]] in [[Bad Harzburg]], Nationalökonom
*[[1846]], [[9. Februar]], [[Wilhelm Maybach]], † [[29. Dezember]] [[1929]] in [[Stuttgart]], Ingenieur und Autopionier (entwickelte zusammen mit [[Gottlieb Daimler]] den ersten schnelllaufenden Benzinmotor)
*[[1865]], [[13. Januar]], [[Peter Bruckmann]], † [[1937]], Kunsthandwerker, Vorsitzender des Deutschen Werkbundes 1909-1919
*[[1886]] [[Hellmuth Hirth]], † [[1. Juli]] [[1938]], Flugpionier, Flugzeug- und Luftschiffkonstrukteur
*[[1903]] [[Victoria Wolff]], † [[16. September]] [[1992]], Schriftstellerin
*[[1908]] [[Walter Vielhauer]], KPD-Funktionär und Antifaschist
*[[1923]], [[30. März]], [[Herbert Asmodi]], Dramatiker, Drehbuchautor ("Jenseits vom Paradies", "Räuber und Gendarm, eine Moritat")
*[[1924]], [[30. Mai]], [[Kurt Rebmann]], [[Generalbundesanwalt]] beim Bundesgerichtshof (1977-1990)
*[[Ingeborg Pilgram-Brückner]], Kinderbuch-, Theater- und Hörspielautorin
*[[1939]], [[31. Mai]], [[Klaus Zwickel]], Vorsitzender der Gewerkschaft IG Metall 1993-2001


=== Söhne und Töchter der Stadt (Auswahl) ===
== Städtepartnerschaften ==
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Heilbronn#Söhne und Töchter der Stadt}}


* [[Wilhelm Waiblinger]] (1804–1830), Dichter
Heilbronn unterhält zu sechs Städten in fünf Ländern eine [[Städtepartnerschaft]] bzw. -freundschaft:
* [[Robert Mayer]] (1814–1878), Arzt und Physiker
*[[Stockport]], [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]]
* [[Adolf Cluss]] (1825–1905), Architekt
*[[Neath Port Talbot]], [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]]
* [[Gustav von Schmoller (Ökonom)|Gustav von Schmoller]] (1838–1917), Wirtschaftswissenschaftler, Hauptvertreter der [[Historische Schule der Nationalökonomie|Historischen Schule der Nationalökonomie]]
*[[Béziers]], [[Frankreich]]
* [[Wilhelm Maybach]] (1846–1929), Automobilpionier
*[[Solothurn (Stadt)|Soluthurn]], [[Schweiz]]
* [[Otto Kirchheimer]] (1905–1965), Staats- und Verfassungstheoretiker
*[[Slubice]], [[Polen]]
* [[Kurt Rebmann]] (1924–2005), Jurist und Generalbundesanwalt
*[[Frankfurt (Oder)]], [[Deutschland]]
* [[Thomas Roth (Journalist, 1951)|Thomas Roth]] (* 1951), Journalist, ARD-Moderator und -Redakteur, Publizist
* [[Rainer Moritz]] (* 1958), Germanist, Literaturkritiker, Schriftsteller und Übersetzer, Leiter des [[Literaturhaus Hamburg|Literaturhauses Hamburg]]
* [[Oliver Maria Schmitt]] (* 1966), Schriftsteller, zeitweise Chefredakteur des Satiremagazins [[Titanic (Magazin)|Titanic]]
* [[Sibel Kekilli]] (* 1980), Schauspielerin

{{Panorama|Heilbronn Panorama 20050918.jpg|1500|150°-[[Panoramabild]] der Heilbronner Innenstadt, Standort: [[Rosenberg-Hochhaus]]}}

== Siehe auch ==
{{Portal|Heilbronn}}

== Literatur ==
* ''Chronik der Stadt Heilbronn''. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1895–2004, bislang erschienen sind die Bände I–VII (741 bis 1957) und X (1970 bis 1974)
* ''Heilbronner Köpfe. Lebensbilder aus vier Jahrhunderten.'' Bislang 7 Bde. Stadtarchiv Heilbronn, seit 1998.
* Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: ''Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Bd.&nbsp;8: Heilbronn''. [[Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg|Landesdenkmalamt Baden-Württemberg]], Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8.
* Julius Fekete: ''Kunst- und Kulturdenkmale im Stadt- und Landkreis Heilbronn''. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2.
* [[Helmut Schmolz]], Hubert Weckbach: ''Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt''. 2. Auflage. Konrad, Weißenhorn 1973, ISBN 3-87437-062-3.
* {{BibISBN|3-8062-1333-X}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=Heilbronn |wikt=Heilbronn |n=Portal:Heilbronn |s=Heilbronn |voy=Heilbronn}}
{{Dateikat|Heilbronn}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Baden-Württemberg/Städte_und_Gemeinden/H/Heilbronn/|Heilbronn}}
* {{DNB-Portal|4024025-3}}
* [https://www.heilbronn.de/startseite.html Website der Stadt Heilbronn]


== Einzelnachweise ==
* [http://www.heilbronn.de Offizielle Internetseite der Stadt]
<references responsive>
* http://www.landkreis-heilbronn.de
<ref name="Quellen-Geographie">
* http://www.gaffenbergfestival.de
Quellen für den Abschnitt zur geographischen Lage:


* ''Topographische Karte 1:25 000. Blatt 6821 Heilbronn''. 3. Auflage. Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-89021-059-7
<div id="toc" style="background:#efefef;margin-left:5px;font-size:-1;text-align:center;">
* ''Geologische Karte von Baden-Württemberg. 1:25 000''. 3. Auflage. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, [Freiburg] 1986
<small>'''Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg'''<br>
* Horst Brunner: ''Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Württemberg. Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn''. Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg 1995. S.&nbsp;4
[[Alb-Donau-Kreis]] |
</ref>
[[Baden-Baden]] |
<ref name="Quellen-Geologie">
[[Landkreis Biberach|Biberach]] |
Quellen für den Abschnitt Geologie:
[[Bodenseekreis]] |
[[Landkreis Böblingen|Böblingen]] |
[[Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald|Breisgau-Hochschwarzwald]] |
[[Landkreis Calw|Calw]] |
[[Landkreis Emmendingen|Emmendingen]] |
[[Enzkreis]] |
[[Landkreis Esslingen|Esslingen]] |
[[Freiburg im Breisgau]] |
[[Landkreis Freudenstadt|Freudenstadt]] |
[[Landkreis Göppingen|Göppingen]] |
[[Heidelberg]] |
[[Landkreis Heidenheim|Heidenheim]] |
[[Heilbronn]] |
[[Landkreis Heilbronn|Heilbronn]] |
[[Hohenlohekreis]] |
[[Karlsruhe]] |
[[Landkreis Karlsruhe|Karlsruhe]] |
[[Landkreis Konstanz|Konstanz]] |
[[Landkreis Lörrach|Lörrach]] |
[[Landkreis Ludwigsburg|Ludwigsburg]] |
[[Main-Tauber-Kreis]] |
[[Mannheim]] |
[[Neckar-Odenwald-Kreis]] |
[[Ortenaukreis]] |
[[Ostalbkreis]] |
[[Pforzheim]] |
[[Landkreis Rastatt|Rastatt]] |
[[Landkreis Ravensburg|Ravensburg]] |
[[Rems-Murr-Kreis]] |
[[Landkreis Reutlingen|Reutlingen]] |
[[Rhein-Neckar-Kreis]] |
[[Landkreis Rottweil|Rottweil]] |
[[Schwarzwald-Baar-Kreis]] |
[[Landkreis Schwäbisch Hall|Schwäbisch Hall]] |
[[Landkreis Sigmaringen|Sigmaringen]] |
[[Stuttgart]] |
[[Landkreis Tuttlingen|Tuttlingen]] |
[[Landkreis Tübingen|Tübingen]] |
[[Ulm]] |
[[Landkreis Waldshut|Waldshut]] |
[[Zollernalbkreis]]
</small></div>


* [[Otto Linck]] und Helmut Wild: ''Geologischer Aufbau und erdgeschichtliche Entwicklung''. In: ''Stadt- und Landkreis Heilbronn''. Theiss, Stuttgart und Aalen 1974, ISBN 3-8062-0121-8. S.&nbsp;91–117
[[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]]
* ''Geologische Karte von Baden-Württemberg. 1:25 000''. 3. Auflage. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, [Freiburg] 1986
* Horst Brunner: ''Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Württemberg. Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn''. Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg 1995. S.&nbsp;4–76, 188
</ref>
<ref name="Quellen-Stadtgliederung">
Quellen für den Abschnitt Stadtgliederung:


* ''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg.'' Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S.&nbsp;1–19
[[en:Heilbronn]]
* {{Webarchiv |url=http://www.heilbronn.de/bue_rat/stadtrecht/_files/0-Allgemeine-Verwaltung.pdf |text=Hauptsatzung der Stadt Heilbronn vom 15. Juni 2000 |wayback=20110515023116}} (PDF; abgerufen am 23. Dezember 2007; 191&nbsp;kB)
* Werner Heim: ''Die Ortswüstungen des Kreises Heilbronn''. In: ''Historischer Verein Heilbronn. 22. Veröffentlichung''. Heilbronn 1957. S.&nbsp;72
</ref>
<ref name="Quellen-Wappen-und-Flagge">
Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:

* Heinz Bardua: ''Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart''. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S.&nbsp;21
* Eberhard Gönner: ''Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes''. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S.&nbsp;45&nbsp;ff.
</ref>
</references>

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Landkreise und Stadtkreise in Baden-Württemberg
|Navigationsleiste Ehemalige Landkreise und kreisfreie Städte in Baden-Württemberg
|Navigationsleiste Deutsche Großstädte
}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4024025-3|LCCN=n80104782|VIAF=155528717}}

[[Kategorie:Heilbronn| ]]
[[Kategorie:Stadtkreis in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Reichsstadt]]
[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]
[[Kategorie:Weinort im Weinanbaugebiet Württemberg]]
[[Kategorie:Kreisstadt in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Oberamtsstadt in Württemberg]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 741]]
[[Kategorie:Ort am Neckar]]
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1281]]
[[Kategorie:Weinort in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]]

Aktuelle Version vom 15. April 2025, 16:13 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Heilbronn
Deutschlandkarte, Position der Stadt Heilbronn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 9′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 49° 9′ N, 9° 13′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Höhe: 157 m ü. NHN
Fläche: 99,9 km2
Einwohner: 131.653 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1318 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 74072–74081
Vorwahlen: 07131, 07066
Kfz-Kennzeichen: HN
Gemeindeschlüssel: 08 1 21 000
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 7
74072 Heilbronn
Website: www.heilbronn.de
Oberbürgermeister: Harry Mergel (SPD)
Lage der Stadt Heilbronn in Baden-Württemberg
KarteFrankreichSchweizÖsterreichBodenseeRheinland-PfalzHessenFreistaat BayernAlb-Donau-KreisBaden-BadenLandkreis BiberachLandkreis BöblingenBodenseekreisLandkreis Breisgau-HochschwarzwaldLandkreis CalwLandkreis EmmendingenEnzkreisLandkreis EsslingenFreiburg im BreisgauLandkreis FreudenstadtLandkreis GöppingenHeidelbergLandkreis HeidenheimLandkreis HeilbronnHeilbronnHohenlohekreisLandkreis KarlsruheKarlsruheLandkreis KonstanzLandkreis LörrachLandkreis LudwigsburgMain-Tauber-KreisMannheimNeckar-Odenwald-KreisOrtenaukreisOstalbkreisPforzheimLandkreis RastattLandkreis RavensburgRems-Murr-KreisLandkreis ReutlingenRhein-Neckar-KreisLandkreis RottweilLandkreis Schwäbisch HallSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis SigmaringenStuttgartLandkreis TübingenLandkreis TuttlingenUlmLandkreis WaldshutZollernalbkreis
Karte
Blick über die Heilbronner Innenstadt in Richtung Wartberg

Heilbronn ([haɪ̯lˈbʁɔnAudiodatei abspielen) ist eine Großstadt im Norden Baden-Württembergs und mit 131.653 Einwohnern (31. Dezember 2023) die sechstgrößte Stadt des Bundeslandes. Die Stadt liegt am Neckar, etwa 50 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Stuttgart, ist ein eigener Stadtkreis und darüber hinaus Sitz des Landkreises Heilbronn, der sie vollständig umgibt. Außerdem ist Heilbronn Oberzentrum der Region Heilbronn-Franken (bis 20. Mai 2003 Region Franken), die den Nordosten Baden-Württembergs umfasst, und gehört zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Die Gegend um Heilbronn wird in der weiteren Region meistens das Unterland genannt.

Erstmals 741 erwähnt, erlangte Heilbronn 1371 den Status der Reichsstadt und entwickelte sich aufgrund seiner Lage am Neckar ab dem späten Mittelalter zu einem bedeutenden Handelsplatz. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Heilbronn eines der Zentren der frühen Industrialisierung in Württemberg. Die Heilbronner Altstadt wurde beim Luftangriff vom 4. Dezember 1944 fast vollständig zerstört und in den 1950er Jahren wieder errichtet. Aus dieser Zeit stammen heute die meisten Bauwerke der Innenstadt.

Heilbronn ist wegen seiner ausgedehnten Rebflächen bekannt als Stadt des Weins. Die Stadt wird auch Käthchenstadt genannt, nach der Titelperson in Heinrich von Kleists Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn.

Zum 1. Februar 2020 verlieh das Innenministerium Baden-Württemberg der Stadt Heilbronn die Bezeichnung Universitätsstadt.[2]

Heilbronn und seine Nachbarorte

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kernstadt von Heilbronn liegt in der vom Neckar geschaffenen, fruchtbaren Talfläche des Heilbronner Beckens, einem nördlichen Ausläufer des Neckarbeckens. Im Westen schließt sich das vergleichsweise wenig hügelige Gartacher Feld an. Im Osten umschließen von Norden nach Süden als Ausläufer der Löwensteiner Berge die Heilbronner Berge[3] die Stadt, an deren Hängen sich ausgedehnte Weinberglandschaften befinden; dazu gehören unter anderem die Erhebungen Büchelberg, Galgenberg, Gaffenberg, Hintersberg, Reisberg, Schweinsberg und Wartberg. Nördlich davon liegt die Sulmer Bergebene.

Der höchste Punkt des Stadtgebiets liegt auf dem in der äußersten südöstlichen Spitze des Stadtwaldes gelegenen, 378 m ü. NN hohen Reisberg, die zweithöchste Erhebung ist mit 372,8 m der Schweinsberg. Ihren tiefsten Punkt erreicht die Gemarkung mit 151 m am Neckar an der Gemarkungsgrenze zu Neckarsulm. Das Stadtgebiet dehnt sich in Nord-Süd-Richtung über 13 Kilometer, in Ost-West-Richtung über 19 Kilometer aus.[4] Heilbronn hat Anteil an den drei Naturräumen Neckarbecken, Kraichgau und Schwäbisch-Fränkische Waldberge.[5]

Der Heilbronner Dialekt ist eine Variante des südfränkischen Dialekts in der Übergangszone zur Alemannischen Dialektgruppe.

Übergangszone zwischen Gipskeuper und Schilfsandstein im früheren Heilbronner Steinbruch beim Jägerhaus

Heilbronn liegt im nördlichen Teil des vielfältig zergliederten Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. Eine Tiefbohrung, die 1912/13 im Heilbronner Nachbarort Erlenbach auf 163,68 m ü. NN bis in 856 m Tiefe niedergebracht und 1954/56 durch seismische Untersuchungen ergänzt wurde, erbrachte Aufschluss über die Gesteinszusammensetzung im Raum Heilbronn. Die Oberfläche des ursprünglichen, aus Gneisen und Graniten zusammengesetzten variszischen Grundgebirges liegt demnach in 1080 bis 1100 m unter NN. Darüber liegen mehrere hundert Meter dicke Schichten von Sedimentgesteinen, zuunterst die des Perm (rund 390 m Rotliegend, 23,6 m Zechstein), gefolgt von denen der Trias: 517,2 m Buntsandstein (rund 80 m Unterer Buntsandstein, 370 m Mittlerer Buntsandstein, 67 m Oberer Buntsandstein), rund 238 m Muschelkalk (72,7 m Unterer Muschelkalk, 86,1 m Mittlerer Muschelkalk, 78,7 m Oberer Muschelkalk) und schließlich Keuper (27,5 m Unterer Keuper, 25,7 m Mittlerer Keuper). Im mittleren Muschelkalk ist im Norden der Kernstadt und im Nordwesten des Stadtgebietes ein bis zu 45 m mächtiges Steinsalz-Vorkommen abgelagert, das bergmännisch ausgebeutet wird.

Mit dem Mittleren Keuper ist fast das Niveau des Neckars erreicht, der das Stadtgebiet von Süden nach Norden teilt. In der Flussaue, die große Teile des Heilbronner Industriegebietes und den westlichen Stadtteil zwischen Altneckar und Neckarkanal umfasst, wird er von einer rund drei Meter hohen Decke des vom Neckar abgelagerten Talaueschotters überlagert, auf der wiederum rund drei Meter angeschwemmte Lehme liegen. Weiter entfernt vom Fluss befinden sich Schotterschichten, die unter der Kernstadt nur fünf bis zehn Meter mächtig sind, aber im Westen des Stadtgebietes zwischen Böckingen, Frankenbach und Neckargartach bis zu 35 m erreichen. Fast überall liegt auf ihnen noch eine 6 bis 13 Meter dicke Schicht aus angewehtem, fruchtbarem Löss und Lösslehm.

Die nicht von Flussablagerungen bedeckten Heilbronner Berge im Osten des Stadtgebietes spiegeln die weitere geologische Schichtenabfolge wider, die im übrigen Stadtgebiet durch Erosion abgetragen wurde. Auf 28 bis 29 Metern Unterer Keuper folgen 130 bis 150 Meter Gipskeuper (Grabfeld-Formation) und eine etwa 20 bis 45 Meter mächtige Schilfsandstein-Schicht, die früher in Steinbrüchen ausgebeutet wurde und deren braungelbe Heilbronner Sandsteine ehedem das Heilbronner Stadtbild prägten. Die drei höchsten Berge im Südosten des Stadtgebietes, der Reisberg (378 m ü. NN), der Schweinsberg (372,8 m ü. NN) und der Hintersberg (364,8 m ü. NN), tragen darüber noch die höheren Schichten der Unteren Bunten Mergel und der Lehrbergschichten (zusammen rund 32 bis 35 Meter) sowie Kieselsandstein (5 bis 16 Meter).[6]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn aufgeführt grenzen die Städte Bad Wimpfen und Neckarsulm, die Gemeinde Erlenbach, die Stadt Weinsberg, die Gemeinden Lehrensteinsfeld, Untergruppenbach, Flein und Talheim, die Stadt Lauffen am Neckar, die Gemeinde Nordheim, die Stadt Leingarten, die Stadt Schwaigern, die Gemeinde Massenbachhausen und die Stadt Bad Rappenau an Heilbronn. Alle Nachbarstädte und -gemeinden liegen im Landkreis Heilbronn. Mit Neckarsulm ist Heilbronn zu einer geschlossenen Siedlungsfläche zusammengewachsen.

Stadtgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtteil Eingemeindung Einwohner[7] Fläche[8] Postleitzahl(en) Vorwahl
Heilbronn 64.852 31,334 km² 74072, 74074,
74076, 74078
07131
Biberach 1. Januar 1974 05.223 10,582 km² 74078 07066
Böckingen 1. Juni 1933 23.169 11,353 km² 74080 07131
Frankenbach 1. April 1974 05.956 8,889 km² 74078, 74080 07131
Horkheim 1. April 1974 04.102 4,852 km² 74081 07131
Kirchhausen 1. Juli 1972 04.016 11,471 km² 74078 07066
Klingenberg 1. Januar 1970 02.583 2,721 km² 74081 07131
Neckargartach 1. Oktober 1938 010.722 11,249 km² 74078 07131
Sontheim 1. Oktober 1938 11.910 7,400 km² 74074, 74081 07131
HeilbronnBiberachBöckingenFrankenbachHorkheimKirchhausenKlingenbergNeckargartachSontheim
Heilbronner Stadtteile (anklickbare Karte)

Das Stadtgebiet von Heilbronn ist in neun Stadtteile gegliedert. Neben Heilbronn selbst sind dies die ehemals selbstständigen Gemeinden Biberach, Böckingen, Frankenbach, Horkheim, Kirchhausen, Klingenberg, Neckargartach und Sontheim.

Zu manchen Stadtteilen gehören noch weitere Orte im geographischen Sinne wie Einzelhöfe und Wohnplätze. Im Einzelnen sind dies zu Biberach die Höfe Konradsberg, zu Frankenbach der Hipfelhof und zu Neckargartach der Altböllinger Hof, Neckarau und der Neuböllinger Hof.

Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind Hetensbach und Rühlingshausen auf Markung Böckingen, Utenhusa auf Markung Biberach, Altböckingen, Hanbach und Rappach auf Markung Heilbronn, Böllingen und Trapphof auf Markung Neckargartach sowie Ascheim und Widegavenhusa auf Markung Kirchhausen.

Böckingen, Frankenbach und Neckargartach gehörten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als reichsstädtische Dörfer zu Heilbronn. Böckingen und Neckargartach wurden 1933 bzw. 1938 wieder eingemeindet; das einstige Deutschordens-Dorf Sontheim kam ebenfalls 1938 zu Heilbronn. Die restlichen Stadtteile folgten mit der Gebietsreform in den 1970er Jahren: 1970 Klingenberg, 1972 Kirchhausen, 1974 Biberach, Frankenbach und Horkheim. Abgesehen von den relativ weit von der Kernstadt entfernten Stadtteilen Biberach und Kirchhausen, die vollständig von landwirtschaftlichen Flächen umgeben sind, ist Heilbronn mit seinen Stadtteilen zu einem nahezu geschlossenen Siedlungsgebiet verwachsen.[9]

Flächenaufteilung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Stadtgebiet von Heilbronn finden sich folgende Naturschutzgebiete:[11]

Das Neckartal bei Heilbronn gehört zu den wärmsten Gegenden Baden-Württembergs. Es herrscht ein gemäßigtes Kontinentalklima mit milden Wintern und warmen bis heißen Sommern vor, das den ausgiebig betriebenen Weinbau begünstigt.[12] Die durchschnittliche Jahrestemperatur lag lt. Daten des Deutschen Wetterdienstes in der Normalperiode 1961–1990 bei 9,8 °C, der jährliche Niederschlag bei 758,1 mm.[13] In der USDA-Klimazonen-Klassifizierung werden die geschützten Lagen meist in Zone 8a (-12,2 bis – 9,5 °C) und die exponierteren Lagen in die Zone 7b (-14,9 bis -12,3 °C) eingeteilt.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Heilbronn
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,0 2,3 5,7 9,6 14,0 17,1 18,9 18,1 14,7 10,0 5,1 2,0 9,9
Niederschlag (mm) 56,9 50,1 54,6 58,2 79,2 83,3 67,5 75,1 55,0 53,5 62,5 62,1 Σ 758
Quelle: DWD-Daten für die Normalperiode 1961–1990

Heilbronn gehört mit dem Umland zum nördlichen Bereich des Verdichtungsraums Stuttgart. Die Stadt ist Oberzentrum der Region Heilbronn-Franken und damit eines von insgesamt 14 im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg ausgewiesenen Oberzentren. Dieses übernimmt auch die Aufgaben des Mittelbereichs für den kompletten Landkreis Heilbronn außer dessen Nordosten, der den Mittelbereich der Stadt Neckarsulm bildet. Im Einzelnen sind dies die Städte und Gemeinden Abstatt, Bad Rappenau, Bad Wimpfen, Beilstein, Brackenheim, Cleebronn, Eberstadt, Ellhofen, Eppingen, Flein, Güglingen, Ilsfeld, Ittlingen, Kirchardt, Lauffen am Neckar, Lehrensteinsfeld, Leingarten, Massenbachhausen, Neckarwestheim, Nordheim, Obersulm, Pfaffenhofen an der Zaber, Schwaigern, Siegelsbach, Talheim, Untergruppenbach und Weinsberg.

Raumbedeutsame Maßnahmen werden für die Region Heilbronn-Franken durch den Regionalverband Heilbronn-Franken erarbeitet.

Stadtrecht 1281

Besiedlung und Stadtgründung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten menschlichen Spuren in den fruchtbaren Neckarauen des Heilbronner Beckens stammen aus der Altsteinzeit (30.000 v. Chr.). Bei Heilbronn trafen sich bereits in der Vorzeit uralte Fernwege, die dort den Neckar überquerten. Die Römer sicherten im 1. Jahrhundert n. Chr. ihre Grenze längs des Neckarlimes mit Kastellen, darunter das Kastell Heilbronn-Böckingen, an dem sich acht Römerstraßen trafen. Nach den Römern herrschten ab Mitte des 3. Jahrhunderts die Alamannen im Neckarraum und wurden um 500 durch die Franken verdrängt, die ihre östlichen Provinzen mit Königshöfen besiedelten. Auf einen solchen Königshof geht vermutlich die erste größere Siedlung im Bereich der heutigen Kernstadt zurück.

Der Ort wird erstmals als villa Helibrunna in einer auf das Jahr 741 datierten Schenkung erwähnt. Der Name deutet auf einen Brunnen bzw. eine Quelle hin. Ein Markt wurde um 1050, ein Hafen um 1140 erstmals genannt. Der Ort entwickelte sich früh zum bedeutenden Handelszentrum und ging nach dem Ende der Karolinger auf deren Regionalfürsten, die Grafen von Calw, über. Der einstige fränkische Fürstenhof zersplitterte in Herrschaftshöfe, und diese wiederum zerfielen in kleinere Anteile. Neben verschiedenen Grafen, Klöstern mit ihren Heilbronner Pfleghöfen und dem ab um 1225 auftretenden Deutschen Orden, der den Deutschhof als Kommende errichtete und den Nachbarort Sontheim besaß, gelangten Besitzrechte in Heilbronn auch in die Hände des immer einflussreicher werdenden Patriziats, zu dessen frühen Vertretern unter anderem die Erer und die Lutwin zählten. 1225 wurde die Stadt erstmals als oppidum (befestigte Stadt) bezeichnet und als Lehen des Stauferkönigs Heinrich (VII.) an Württemberg verliehen.

1281 verlieh König Rudolf I. von Habsburg Heilbronn das Stadtrecht, wobei erstmals ein Rat der Stadt erwähnt wurde, der sich aus dem Patriziat bildete. Um 1300 wurde die Kilianskirche erstmals namentlich genannt sowie ein Marktplatz mit Rathaus. Mit der Stiftung des Katharinenspitals 1306 bildete sich ein städtisches Gesundheits- und Fürsorgewesen. 1322 verlieh König Ludwig der Bayer der Stadt die hohe Gerichtsbarkeit.

Der Hafen und die durch Wasserkraft betriebenen Mühlen am Neckar, der ab 1333 dank des Neckarprivilegs zum Nutzen der Stadt aufgestaut und umgeleitet werden konnte, ließen den Handel in Heilbronn erblühen. Heilbronn wurde aufgrund des Umschlagsmonopols zum „Klein-Venedig“[14] der Binnenschifffahrt. 1360 konnte die Bürgerschaft das Schultheißenamt vom vorigen Lehensträger Württemberg erwerben.

Reichsstadt ab 1371

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ansicht der Reichsstadt von 1617
Heilbronn mit Bollwerk (1643)

Am 28. Dezember 1371 wurde die Stadt durch eine Verfassung Kaiser Karls IV. zur Reichsstadt. Ein äußerst enges Verhältnis zum Kaiser sowie ein Bündnis mit der Kurpfalz von 1417 bis 1622 festigten die Stellung gegenüber Württemberg.

Ab 1500 gehörte Heilbronn als Reichsstadt zum Schwäbischen Reichskreis, während die Gebiete des Deutschen Ordens, Ballei Franken, zum Fränkischen Reichskreis zählten.

Im Jahr 1519 war Götz von Berlichingen als Gefangener des Schwäbischen Bundes in Heilbronn inhaftiert. Im Bauernkrieg trat Jäcklein Rohrbach als rebellischer Bauernführer in Heilbronn in Erscheinung. Er beging mit dem Neckar-Odenwälder Bauernhaufen um Ostern 1525 die Weinsberger Bluttat und plünderte anschließend das außerhalb der Stadtmauern gelegene Heilbronner Karmeliterkloster. In der Stadt selbst richtete sich der Zorn der Bauern lediglich gegen den Deutschen Orden im Deutschhof.

Die Stadt Heilbronn, die das Patronatsrecht über die Predigerstelle in der Kilianskirche besaß, schloss sich früh der Reformation an. Der vom Kilianskirchprediger Johann Lachmann verfasste Heilbronner Katechismus von 1528 ist einer der frühesten protestantischen Katechismen. Der erste protestantische Bürgermeister Hans Riesser nahm 1529 an der Protestation zu Speyer teil. Die wirtschaftliche Stabilität im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts führte zu einer weiteren Blüte der Stadt, in der damals etwa 4000 Menschen lebten. Zahlreiche historische Bauten gehen auf diese Periode zurück, darunter der schmuckvolle Westturm der Kilianskirche, das Fleischhaus und das Heilbronner Rathaus.

Während des Dreißigjährigen Kriegs litten die Stadt und die umliegenden reichsstädtischen Dörfer sehr. Nach der Schlacht bei Wimpfen wurde 1622 Neckargartach niedergebrannt. 1633 schlossen die Schweden im Deutschhof den Heilbronner Bund mit den protestantischen süddeutschen Reichsstädten. Zu jener Zeit wurde die Stadt von einem Bollwerk umgeben. 1634 bis 1647 war die Stadt wieder in der Hand kaiserlicher Truppen, danach zogen französische und anschließend kurpfälzische Truppen ein. Die Stadt blieb aber auch nach dem Westfälischen Frieden 1648 Aufmarschplatz und evangelische Kreisfestung des Schwäbischen Reichskreises. Im Spätjahr 1688 wurde Heilbronn im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen unter Ezéchiel de Mélac besetzt, die bei ihrem Abzug vor anrückenden kursächsischen Truppen im Dezember 1688 neun Mitglieder der Patrizierfamilien für teilweise über ein Jahr als Geiseln verschleppten. 1694 fand der letzte Hexenprozess in der Reichsstadt statt.

Nach der politischen Stabilisierung entstanden um 1750 prachtvolle Bauten im Rokokostil, wie der städtische Archivbau, das Waisen-, Zucht- und Arbeitshaus, das Kraichgauarchiv und das Schießhaus. Ab 1770 wurde Heilbronn durch den Vieh- und Pferdemarkt für über ein Jahrhundert einer der größten südwestdeutschen Umschlagplätze für Schlachtvieh.

Württembergische Oberamtsstadt ab 1802

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heilbronn 1858

Heilbronn kam infolge der Mediatisierung im September 1802 mit anderen Reichsstädten an Württemberg und wurde Sitz des Oberamts Heilbronn. Zwei der Oberamtmänner des 19. Jahrhunderts, nämlich Joseph Christian Schliz und Friedrich Mugler, wurden die beiden ersten Ehrenbürger der Stadt.

Ab 1815 machte man den Neckar wieder schiffbar, der seit dem hohen Mittelalter durch unzählige Wehre und Mühlen versperrt gewesen war. Zu diesem Zweck wurde von 1819 bis 1821 der Wilhelmskanal gebaut. Die Industrialisierung wurde in Heilbronn durch die Heilbronner Papiermühlen am Neckar vorangetrieben, die um 1820 mit der Installation von großen Papiermaschinen zur fabrikartigen Produktion übergingen und sich zu großen Betrieben entwickelten, denen wiederum nachgeordnete Verarbeitungsbetriebe folgten. 1832 war Heilbronn die Stadt mit den meisten Fabriken im Königreich Württemberg, man nannte es das schwäbische Liverpool.[15]

Im Lauf des 19. Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl der Stadt etwa versechsfacht, so dass sie rasch über die seit Jahrhunderten nahezu unveränderten mittelalterlichen Stadtgrenzen hinauswuchs. Die alten Stadttore und Stadtmauern wurden abgerissen. Neue Straßen- und Brückenbauten entstanden. Ab 1839 erschloss man planmäßig Vorstädte, nun auch westlich des Neckars, wo ab 1848 der Alte Bahnhof stand. Heilbronn war anfangs Endbahnhof der Württembergischen Nordbahn von Stuttgart her. Bis 1880 entstanden dann unter der Regie der Württembergischen Staatsbahnen zusätzliche Eisenbahnverbindungen von Heilbronn zu weiteren wichtigen süddeutschen Städten.

Heilbronn galt 1848 als württembergisches Zentrum der Märzrevolution. Bis zum Sommer 1849 kam es oftmals zu Unruhen in der Stadt, die mehrfach nur durch die Entsendung königlichen Militärs aus Stuttgart unterdrückt werden konnten.

Mit dem stetigen weiteren Wachstum der Stadt wurde 1873 ein neuer Generalbauplan von Reinhard Baumeister erstellt, an den man sich bis etwa um 1900 beim weiteren Städtebau hielt. Die Kaiserstraße wurde dabei zu einer wichtigen Ost-West-Verkehrsachse. 1875 wurde der Floßhafen errichtet, 1886 folgte der Salzhafen und 1888 der Karlshafen. Am 16. Januar 1892 nahm Heilbronn mit dem Anschluss an das Stromnetz des Elektrizitätswerks in Lauffen als erste Stadt der Welt die Fernversorgung mit Strom auf. Mit dem Südbahnhof entstand im Jahr 1900 ein wichtiger weiterer Güterumschlagplatz.

Zu den bedeutendsten Heilbronner Unternehmen jener Zeit gehörten die Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne, die Heilbronner Zuckerfabrik, die Brauerei Cluss, die Suppenfabrik Knorr und die Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in der ausgeprägten Industrie- und Arbeiterstadt zahlreiche Arbeiter- und Sportvereine und eine liberale Presselandschaft. Der spätere Bundespräsident Theodor Heuss war von 1912 bis 1917 Chefredakteur der Neckar-Zeitung, die damals überregionale Beachtung genoss. Die Stadt galt als „rote Hochburg“. Bei der Novemberrevolution 1918/19 kam es zu keinen größeren revolutionären Handlungen.

Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schuldverschreibung über 1000 Mark der Stadtgemeinde Heilbronn vom 10. April 1923
Heilbronn 1945

Die 1923 gegründete Ortsgruppe der NSDAP war bis zur „Machtergreifung“ bedeutungslos, schaltete dann aber ab 1933 unter Kreisleiter Richard Drauz die örtlichen Vereine und die örtliche Presse energisch gleich. 1933 errichtete die Württembergische Politische Polizei, die ab 1936 als „Geheime Staatspolizei – Stapoleitstelle Stuttgart“ firmierte, eine Außendienststelle in Heilbronn, die bis Kriegsende politische Gegner, Juden und Zwangsarbeitskräfte observierte und verfolgte.[16]

1935 wurden mit der Kanalisierung des Neckars die Großschifffahrtsstraße Heilbronn-Mannheim und der Heilbronner Kanalhafen eröffnet, der gemeinsam mit den übrigen Heilbronner Häfen bis heute ein wichtiger Umschlagplatz am Neckar und einer der zehn größten deutschen Binnenhäfen ist. 1936 wurde die Autobahn nach Stuttgart fertig.

Die ehemalige Stadt Böckingen wurde 1933 nach Heilbronn eingemeindet. Im Zuge einer Verwaltungsreform kamen am 1. Oktober 1938 auch noch die zuvor selbstständigen Gemeinden Sontheim und Neckargartach zu Heilbronn, das Stadtkreis wurde und zugleich Sitz des neuen Landkreises Heilbronn. Mit 72.000 Einwohnern war die Stadt nun die zweitgrößte in Württemberg nach Stuttgart.

Am 10. November 1938 wurde die Heilbronner Synagoge durch Brandstiftung zerstört. Im Laufe des Jahres 1939 wurde die traditionsreiche jüdische Gemeinde in Heilbronn fast gänzlich ausgelöscht.

Im September 1944 errichtete die SS im Stadtteil Neckargartach das KZ Neckargartach, ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, in dem zeitweise über 1.000 Häftlinge zusammengezogen wurden, die in der Rüstungsindustrie und anderswo im gesamten Stadtgebiet durch Zwangsarbeit ausgebeutet wurden (Juli 1944 bis April 1945). Es wurde zeitgenössisch als SS-Arbeitslager Steinbock geführt. 246 der dabei Umgekommenen liegen auf dem KZ-Friedhof an der Böllinger Straße begraben.[17]

Im Zweiten Weltkrieg war Heilbronn ab Dezember 1940 vielfach Ziel von angloamerikanischen Luftangriffen. Der britische Luftangriff vom 4. Dezember 1944, bei dem die Altstadt völlig zerstört wurde und über 6500 Menschen ihr Leben verloren, wurde zur Katastrophe für die Stadt. Als amerikanische Truppen am 12. April 1945 Heilbronn besetzten, hatte die Stadt nur noch 46.350 Einwohner.

Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick auf Heilbronner Allee mit Stadtbahn 2021
Gedenktafel an den Polizistenmord auf der Theresienwiese 2007

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Heilbronn zur amerikanischen Besatzungszone und bis 1952 zum Land Württemberg-Baden. In einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang in nur wenigen Jahren der Wiederaufbau der völlig zerstörten Stadt. Nur wenige bedeutende Einzelbauwerke wurden in historischer Gestalt wiederaufgebaut, die meisten Quartiere überbaute man mit zeitgenössischer Architektur der 1950er Jahre. Ab 1951 waren US-Truppen dauerhaft in Heilbronn stationiert.

Nachdem im Jahr 1968 die Bundesautobahn 6 von Heilbronn nach Mannheim mit der monumentalen Neckartalbrücke für den Verkehr eröffnet wurde und die A 81 nach Würzburg 1974, die A 6 nach Nürnberg 1979 folgten, nahm die regionale Wirtschaft durch verbesserte Verkehrserschließung einen starken Aufschwung. Zahlreiche Großbetriebe siedelten sich in neu entstandenen Industrie- und Gewerbegebieten entlang der neuen Verkehrsadern an und die Wirtschaftsregion in ihrer heutigen Ausprägung entstand.

Durch die Eingemeindung von Klingenberg 1970 überschritt Heilbronn die Zahl von 100.000 Einwohnern und wurde damit Großstadt. 1972 und 1974 kamen noch Kirchhausen, Biberach, Frankenbach und Horkheim hinzu. Bei der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 blieb Heilbronn Stadtkreis und Sitz des nunmehr vergrößerten Landkreises Heilbronn. Die Stadt wurde Sitz des Regionalverbandes Franken, aus dem der heutige Regionalverband Heilbronn-Franken entstand.

Die Fleiner Straße und die Sülmerstraße, die vor dem Krieg die zentrale Nord-Süd-Achse der Stadt bildeten und beim Wiederaufbau als Durchgangsstraßen beibehalten wurden, gestaltete man in den 1970er Jahren zu Fußgängerzonen um, in den umgebenden Bereichen beruhigte man den Verkehr. Die parallel verlaufende Allee wurde an ihrer statt zur wichtigsten innerstädtischen Nord-Süd-Achse, an ihr entstanden Unterführungen und Bauwerke im zeitgenössischen Stil wie das 14-stöckige Shoppinghaus von 1971, das 1974 erbaute Wollhauszentrum und das 1982 eröffnete Theater Heilbronn.

1977 stationierten die USA auf der Heilbronner Waldheide nuklear bestückte Kurzstreckenraketen des Typs Pershing IA, die im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses 1984–1985 durch Pershing-II-Mittelstreckenraketen ersetzt wurden. Die Bevölkerung wurde darüber nicht informiert, ab Juli 1984 waren die Raketen auf öffentlichen Druck hin dann Thema im Gemeinderat und in der regionalen Presse. Ein Raketenunglück auf dem Gelände im Jahr 1985 erregte die Öffentlichkeit, es kam zu Protestkundgebungen und einer Blockade des Geländes. Nach Unterzeichnung der INF-Verträge zog die US-Armee 1987 die Raketen und 1992 die letzten Einheiten ab. Seitdem gibt es in Heilbronn keine militärischen Einrichtungen mehr.

Ab 1998 wurde die Stadt ans Nahverkehrs-Netz der Stadtbahn Karlsruhe angeschlossen, dafür wurden bis 2005 große Flächen der Heilbronner Innenstadt abermals umgebaut.

21. Jahrhundert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtbahn Heilbronn wurde bis 2005 abschnittsweise bis nach Öhringen verlängert und durchquert Heilbronn nun von Westen nach Osten. Von dieser Strecke zweigt mittlerweile ein weiterer Streckenast nach Neckarsulm ab, der von 2011 bis 2013 gebaut wurde. Weitere in den letzten Jahren neu entstandene Großbauten im Stadtbereich sind zwei Neckarbrücken und die beiden Einkaufszentren Stadtgalerie und Klosterhof. Außerdem wurden die Nord- und die Südstadt im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt“ begrünt und bebaut.

In den Jahren 2005 und 2006 war Heilbronn erste UNICEF-Kinderstadt Deutschlands.

Die Tötung einer Polizistin in Heilbronn im Frühsommer 2007 erregte großes Aufsehen und brachte die Stadt in die internationale Berichterstattung. Die mutmaßliche Täterin, das „Heilbronner Phantom“, erwies sich im März 2009 aber als bloßes Konstrukt aufgrund eines Ermittlungsfehlers. Seit dem 7. November 2011 wird das Verbrechen aufgrund von Waffenfunden in Zwickau der rechtsterroristischen Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund zugeordnet.

2007 erhielt die Stadt den Zuschlag für die Bundesgartenschau 2019. Über 2,3 Mio. Besucher kamen 2019 zur Garten- und Stadtausstellung, die auf einem etwa 40 Hektar großen ehemaligen Gewerbeareal unmittelbar nördlich des Hauptbahnhofes stattfand.[18] Nach Ende der BuGa wird ein Teil des Geländes zum neuen Stadtquartier Neckarbogen weiterentwickelt, in dem künftig bis zu 3500 Menschen leben und 1000 arbeiten sollen. Die ersten Gebäude des grün und familienfreundlich geplanten Quartiers wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.[19]

Blick auf die Heilbronner Stadtausstellung im Neckarbogen während der BUGA 2019

Seit dem ersten Spatenstich des Bildungscampus Heilbronn der Dieter Schwarz Stiftung im Jahr 2010 in der Heilbronner Innenstadt ist die Hochschullandschaft der Stadt stark gewachsen. 2022 studieren auf dem etwa 65.000 m² großen Campus mit fünf Hochschuleinrichtungen sowie weiteren Forschungs- und Weiterbildungseinrichtungen rund 6.500 Menschen.[20]

Im Wintersemester 2020/21 studierten in Heilbronn 9.054 Menschen, knapp 60 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.[21]

2021 beschloss der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg nach einem Standortwettbewerb, den mit bis zu 50 Mio. Euro durch das Land geförderten neuen Innovationspark Künstliche Intelligenz (KI) Baden-Württemberg nach Heilbronn zu vergeben.[22]

Konfessionsstatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß dem Zensus 2011 waren 35,8 % der Einwohner evangelisch, 23,1 % römisch-katholisch und 41,1 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[23] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. In Heilbronn gehörten im Dezember 2023 22,9 % der Gesamtbevölkerung der Evangelischen Kirche an, 17,5 % gehörten der römisch-katholischen Kirche an und 59,6 % der Bevölkerung waren in der Statistik unter Sonstige / keine Religion zusammengefasst.[24][25]

Heilbronn war seit der Reformation durch Johann Lachmann 1528 eine nahezu rein evangelische Stadt mit der Kilianskirche als geistigem Zentrum. Der Rat und die Bürgerschaft bekannten sich 1530 geschlossen zur Augsburger Konfession, Bürgermeister Johann Spölin unterzeichnete für den Rat der Stadt Heilbronn die lutherische Konkordienformel von 1577.[26] Katholiken waren unerwünscht, Juden war es verboten, sich in Heilbronn niederzulassen. Nach dem Übergang an Württemberg wurde die Stadt 1803 Sitz eines Dekanats, des heutigen Kirchenbezirks Heilbronn. 1823 wurde ein Generalat eingerichtet, aus dem die heutige Prälatur Heilbronn der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hervorgegangen ist.

Die katholische Gemeinde der Stadt hatte ihre Mutterkirche in dem vom Deutschen Orden erbauten Deutschordensmünster St. Peter und Paul, das auch für die wenigen Katholiken in den historisch zur Stadt gehörenden Stadtteilen zuständig war. Die Stadtteile Biberach, Kirchhausen und Sontheim sind traditionell katholisch geprägt, da sie einst zum Deutschen Orden zählten und daher auch während der Reformation katholisch geblieben waren. Die katholischen Gemeinden gehören heute zum Dekanat Heilbronn der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Die ehemalige Heilbronner Synagoge um 1900

Die Existenz von Juden in Heilbronn ist seit 1050 belegt, diese hatten jedoch von 1438 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Aufenthalts- bzw. Ansiedlungsverbot. In den 1860er Jahren wurden Juden rechtlich anderen Bürgern gleichgestellt. Im Jahr 1877 wurde die Heilbronner Synagoge eingeweiht, das Bauwerk wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Die Nationalsozialisten löschten die jüdische Gemeinde bis 1939 fast vollständig aus. In den 1980er Jahren gab es nur sechs Familien jüdischen Glaubens in Heilbronn. Insbesondere durch den Zuzug aus Osteuropa wuchs die Gemeinde danach auf über 150 Mitglieder an. 2006 wurde das neue Jüdische Zentrum Heilbronn eingeweiht. Die jüdische Gemeinde Heilbronn ist eine Filialgemeinde der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg mit Sitz in Stuttgart.

Im Stadt- und Landkreis Heilbronn haben sich nach 1960 zahlreiche Gastarbeiter angesiedelt. Die Zahl der gemeldeten Ausländer stieg von rund 2500 Personen im Jahr 1961 auf 13.700 im Jahr 1974 (12 % der Wohnbevölkerung). Für die Muslime unter diesen Personen entstanden die ersten islamischen Gotteshäuser, zunächst provisorisch in kleinen Räumlichkeiten. Nach und nach wurden im Stadt- und Landkreis Heilbronn dann mehrere Moscheen erbaut, die im Stadtgebiet u. a. in der Goppeltstraße, Hans-Seyfer-Straße, Salzstraße, Weinsberger Straße und in der Böckinger Straße zu finden sind. In der Bilal-Moschee Heilbronn werden salafistische Positionen vermittelt.

Die Zahl der Muslime im Stadtkreis Heilbronn wird auf über 10.000 Personen geschätzt. Den Großteil davon stellen Muslime türkischer Abstammung, die zum Teil von einer Heilbronner Niederlassung der DITIB vertreten werden; daneben gibt es Muslime bosnischer, kurdischer, arabischer und deutscher Abstammung.[27]

Neuapostolische Kirche Heilbronn

Die Neuapostolische Kirche hatte ab 1896 Gemeinden in Heilbronn und Umgebung, die zunächst von Frankfurt am Main aus verwaltet wurden. In den 1920er Jahren bildeten sie dann den eigenen Bereich Heilbronn, der am 1. Januar 1926 zu einem eigenständigen Verwaltungsbezirk mit 212 Gemeinden in Württemberg und Bayern wurde; der Sitz des Bezirks befand sich in der Lerchenstraße 8 in Heilbronn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Bezirk Heilbronn bis 1953 der Bezirk Stuttgart, mit Sitz dort. Heute gibt es 3 Neuapostolische Gemeinden in Heilbronn, Böckingen und Horkheim.

Zeugen Jehovas sind für Heilbronn schon seit dem Jahr 1920 belegt, ihre ersten Gruppen sammelten sich in Heilbronn aus den „Ernsten Bibelforschern“. Die recht kleine Gemeinde wurde während des Nationalsozialismus angefeindet und verfolgt, zahlreiche Gemeindemitglieder starben in Konzentrationslagern. Die Zeugen Jehovas errichteten 1953 in Heilbronn wieder einen ersten Königreichssaal, dem zahlreiche weitere Säle bis in die Gegenwart folgten.

Sonstige in Heilbronn vertretene Glaubensrichtungen sind die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde in der Aukirche, die Syrisch-Orthodoxe Gemeinde in der Mor-Ephräm-Kirche, die Adventgemeinde, die Gemeinde entschiedener Christen, die Evangelisch-Methodistische Gemeinde mit der Pauluskirche, die Freie evangelische Gemeinde Heilbronn, International Christian Fellowship mit dem ICF Heilbronn, die Freien Reformierten Baptisten sowie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemals selbstständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Heilbronn eingegliedert wurden:

Jahr Orte Zuwachs in Hektar Quelle
1. Juni 1933 Böckingen, Stadt (seit 1919) 1135
1. Oktober 1938 Neckargartach 1125
1. Oktober 1938 Sontheim 740
1. Januar 1970 Klingenberg 272
1. Juli 1972 Kirchhausen 1147 [28]
1. Januar 1974 Biberach 1058 [29]
1. April 1974 Frankenbach 889 [29]
1. April 1974 Horkheim 486 [29]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerentwicklung von Heilbronn. Oben ab 1399 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Bevölkerungspyramide für Heilbronn (Datenquelle: Zensus 2011.[30])

Im 15. Jahrhundert lebten etwa 4000 Menschen innerhalb der Stadtbefestigung. 1840 wurden 11.300 Einwohner gezählt, 1890 hatte Heilbronn 30.000 Einwohner. Bis zum 1. Juni 1933 verdoppelte sich diese Zahl, unter anderem durch die Eingemeindung der Stadt Böckingen (11.593 Einwohner 1925), auf 60.000 Einwohner. Durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg verlor Heilbronn rund 40 Prozent seiner Bevölkerung, von 77.000 Einwohnern 1939 blieben 1945 nur 47.000.

1956 hatte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand erreicht, am 1. Januar 1970 überschritt sie durch die Eingemeindung von Klingenberg die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie Großstadt wurde. In den 1980er Jahren hatte die Stadt durchweg rund 112.000 Einwohner. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1989 und der Öffnung der osteuropäischen Staaten erreichte die Einwohnerzahl 1993 mit etwa 122.000 Einwohnern einen vorläufigen Höchststand, danach war die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2000 vor allem durch die Rückkehr jugoslawischer Bürgerkriegsflüchtlinge wieder rückläufig. Seitdem wird wieder ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet. Heilbronn rangierte zum 31. Dezember 2007 mit seinem Einwohnerstand auf Platz 59 der Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland. Zum 30. September 2012 wurden mit 125.129 Einwohnern erstmals über 125.000 Einwohner gezählt.[31] Ende Mai 2013 zeigte sich aber durch Bekanntwerden der Zahlen des Zensus 2011, dass diese auf jahrzehntelanger Fortschreibung alter Daten beruhenden Einwohnerzahlen angeblich zu hoch waren und Heilbronn zum Stichtag 9. Mai 2011 vielmehr 116.059 Einwohner hatte.[32] Eine von der Stadt Heilbronn dagegen erhobene Klage vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart[33] hat sie zwischenzeitlich zurückgenommen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. Die Angaben nennen ab 1843 die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 die Wohnbevölkerung und seit 1987 die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

Jahr Einwohner
1399 5.500
1501 6.168
1618 6.000
1769 6.077
1803 5.692
1818 7.200
1830 10.703
1. Dezember 1840¹ 11.311
3. Dezember 1849¹ 12.377
3. Dezember 1852¹ 13.687
3. Dezember 1858¹ 14.029
3. Dezember 1861¹ 14.333
3. Dezember 1864¹ 16.400
3. Dezember 1867¹ 16.700
1. Dezember 1871¹ 18.955
1. Dezember 1875¹ 21.200
1. Dezember 1880¹ 24.446
Jahr Einwohner
1. Dezember 1885¹ 28.038
1. Dezember 1890¹ 29.941
2. Dezember 1895¹ 33.461
1. Dezember 1900¹ 37.891
1. Dezember 1905¹ 40.004
1. Dezember 1910¹ 42.688
1. Dezember 1916¹ 38.104
5. Dezember 1917¹ 37.331
8. Oktober 1919¹ 44.012
16. Juni 1925¹ 45.520
16. Juni 1933¹ 60.308
17. Mai 1939¹ 77.569
31. Dezember 1945 47.474
29. Oktober 1946¹ 52.745
13. September 1950¹ 64.643
25. September 1956¹ 79.458
6. Juni 1961¹ 89.100
Jahr Einwohner
31. Dezember 1965 95.348
27. Mai 1970¹ 101.660
31. Dezember 1975 113.177
31. Dezember 1980 111.938
31. Dezember 1985 111.338
25. Mai 1987¹ 110.970
31. Dezember 1990 115.843
31. Dezember 1995 121.509
31. Dezember 2000 119.305
31. Dezember 2005 121.613
31. Dezember 2010 122.879
9. Mai 2011¹ 116.059
31. Dezember 2015 122.567
31. Dezember 2020 126.458
15. Mai 2022¹[34] 128.303

¹ Volkszählungsergebnis

Unter den über 25.000 Ausländern[35] in der Stadt bilden Türken die größte Volksgruppe. Bereits 1999 lag der Ausländeranteil bei 20,5 %.[36] Diese Quote wurde auch 2011 knapp erreicht.[37] Gemäß Zensus 2011 haben 46,1 % der Einwohner Heilbronns einen Migrationshintergrund. Heilbronn ist damit nach Offenbach am Main und Pforzheim in Deutschland die Stadt mit dem dritthöchsten Migrantenanteil.[38] 2016 betrug der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung 52 %, nachdem dieser Anteil 2006 noch bei 45 % gelegen war.[39] Rund 63 % aller Kinder und Jugendlichen stammen aus Migrantenfamilien.[40]

Seit der letzten Kommunalwahl am 9. Juni 2024 hat der Gemeinderat 40 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,55 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[41][42]

Gemeinderatswahl 2024 in Heilbronn
in Prozent
 %
30
20
10
0
23,59
15,93
14,66
13,81
7,57
7,31
5,02
3,70
3,40
2,63
1,76
0,64
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+1,19
+6,23
−4,04
−6,49
−2,43
−2,59
+5,02
+3,70
−1,90
+2,63
−0,94
−0,46
Sitzverteilung im Heilbronner Gemeinderat seit der Wahl 2024
1
6
6
1
3
1
1
2
3
10
6
10 
Insgesamt 40 Sitze
Partei Sitze Stimmenanteil
CDU 10 Sitze (+1) 23,59 % (+1,19)
AfD 6 Sitze (+2) 15,93 % (+6,23)
SPD 6 Sitze (−2) 14,66 % (−4,04)
Grüne 6 Sitze (−2) 13,81 % (−6,49)
FWV 3 Sitze (−1) 7,57 % (−2,43)
FDP/DVP 3 Sitze (−1) 7,31 % (−1,59)
Unabhängige für Heilbronn 2 Sitze (+2) 5,02 % (+ 5,02)
Gemeinsam für unser Heilbronn 1 Sitz (+1) 3,70 % (+3,70)
Linke 1 Sitz (−1) 3,40 % (−1,90)
Die PARTEI 1 Sitz (+1) 2,63 % (+2,63)
Pro Heilbronn 1 Sitz (±0) 1,76 % (−0,94)
BIG 0 Sitze (±0) 0,64 % (−0,46)

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Oberbürgermeister.

In den fünf Stadtteilen, die in den 1970er Jahren nach Heilbronn eingegliedert wurden (1970 Klingenberg, 1972 Kirchhausen, 1974 Biberach, Frankenbach und Horkheim), bestehen Bezirksbeiräte, da sie entsprechend der Hauptsatzung der Stadt Heilbronn Stadtbezirke im Sinne von § 64 Abs. 1 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg bilden. Diese Gremien sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Gemeinderat der Gesamtstadt Heilbronn.
Seit dem 1. Juni 2014 sind in allen Stadtteilen Bezirksbeiräte eingerichtet.

Im Januar 2020 wechselte der fraktionslose Stadtrat Dagenbach von Pro Heilbronn zur AfD-Fraktion.[43]

Zwei der ursprünglichen vier Stadträte der FWV-Fraktion Freie Wählervereinigung Heilbronn bildeten eine eigene Gruppe, die sich zunächst Freie Wähler Heilbronn nannte, sich aber wegen Namensrechtsstreitigkeiten im Januar 2023 in UfHN (Unabhängige für Heilbronn) umbenannte.[44][45][46]

Seit 2023 ist durch Übertritt eines AfD-Stadtrats und des zeitweilig der AfD-Fraktion beigetretenen Stadtrats Dagenbach auch Pro Heilbronn wieder im Stadtrat vertreten.[47] Die AfD-Stadträtin Gminder[48] war ursprünglich auch der Pro-Heilbronn Fraktion beigetreten, wechselte aber nach wenigen Wochen zurück zur AfD-Fraktion.[49][50][51]

Der Oberbürgermeister von Heilbronn wird für eine Amtszeit von acht Jahren von den Bürgern Heilbronns (einschließlich der EU-Ausländer) gewählt. Der derzeitige Amtsinhaber Harry Mergel ist seit dem 1. Mai 2014 im Amt.

Für eine ausführliche Darstellung der Stadtverwaltung siehe Geschichte der Stadt Heilbronn. Die Amtsträger bis 1945 werden in der Liste der Bürgermeister von Heilbronn behandelt.

Wappen und Flagge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Flagge der Stadt Heilbronn

Die Blasonierung des Heilbronner Wappens lautet: In Gold der rot bewehrte und rot bezungte schwarze Reichsadler mit einem von Rot, Silber und Blau geteilten Brustschild. Die Stadtflagge ist Rot-Weiß-Blau.

Der Reichsadler als Symbol der Reichsunmittelbarkeit Heilbronns ist in den Siegeln der Stadt seit 1265 belegt. In der Stadt Heilbronn erschien er bei farbiger Darstellung immer auf goldenem Schildgrund (zuerst nachweisbar in einem Wappenfenster von 1487 in der Kilianskirche), während er im Hauptbanner der Reichsstädte von 1462, in Siebmachers Wappenbuch von 1605 und in Wappenbüchern des 18. Jahrhunderts auf silbernem Grund dargestellt wird.

Zur Unterscheidung vom Reichs- und von anderen Adlerwappen trat seit 1556 in Wappenzeichnungen, seit dem 18. Jahrhundert auch in Siegeln der Brustschild auf. Im Planprospekt J. S. Schlehenrieds von 1658 steht er sogar gleichberechtigt neben dem Schild mit dem Adlerwappen. Die Herkunft der Farben des Brustschildes konnte bis heute nicht sicher geklärt werden. 1556, 1581 und 1681 kamen sie auch in der Reihenfolge Blau-Silber-Rot vor; die heute übliche Reihenfolge Rot-Silber-Blau, die auch in die rot-weiß-blaue Stadtflagge Eingang gefunden hat, ist erstmals 1560 nachgewiesen. In manchen Siegeln des 17. und 18. Jahrhunderts enthielt der Brustschild nur die auf den Stadtnamen hinweisenden Großbuchstaben HB.[52] Den Entwurf für die gegenwärtig verwendete Wappengrafik lieferte 1948 der Stuttgarter Heraldiker Alfred Dochtermann, der Heilbronner Gemeinderat beschloss am 14. Juli 1949 darüber. Die endgültige grafische Gestaltung übernahm der Heilbronner Grafiker A. W. Sauter.[53]

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mosaik im Boden vor dem Rathaus. Dargestellt sind die Partnerstädte Heilbronns mit Flaggen von deren Ländern, Entfernungen dorthin und dem Heilbronner Stadtwappen.

Heilbronn unterhält zu fünf Städten in fünf Ländern eine Städtepartnerschaft oder -freundschaft:

Von 1966 bis 2015 bestand zudem eine Städtepartnerschaft mit Neath Port Talbot County Borough in Wales. Neath Port Talbot beendete diese Partnerschaft aus finanziellen Gründen im Juni 2015.[54]

Von 2019 bis 2022 bestand auch eine Städtepartnerschaft mit Noworossijsk aus Russland.[55] Durch den Einmarsch von Russland in die Ukraine wurde die Partnerschaft im April 2022 vorübergehend pausiert.[56]

Abgeordnete aus Heilbronn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Heilbronn bildet zusammen mit nördlichen Gemeinden und Städten des Landkreises den Wahlkreis Heilbronn für die Wahlen zum Deutschen Bundestag. Mit Direktmandat wurde bei den Wahlen 1998, 2002, 2005, 2009 und 2013 der Kandidat der CDU, Thomas Strobl gewählt. Bei den Wahlen 2017, 2021 zog sein Nachfolger Alexander Throm (CDU) als direkt gewählter Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Josip Juratovic (SPD) zog 2005, 2009, 2013, 2017 und 2021 über die Landesliste in den Bundestag ein. Bei den Wahlen 2005, 2009, 2017 und 2021 wurde zudem Michael Georg Link über die Landesliste der FDP in den Bundestag gewählt.

Für die Wahlen zum Landtag von Baden-Württemberg liegt die Stadt Heilbronn, seit 2006 mit anderen Gemeinden, im Wahlkreis 18 (Heilbronn). Momentan (Stand 2022) sitzen zwei Abgeordnete für den Wahlkreis 18 im Landtag: Gudula Achterberg (Grüne) und Nico Weinmann (FDP).

Heilbronn als Namensgeber

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf den Namen „Heilbronn“ getaufter Airbus der Lufthansa

Der Name Heilbronn wurde für folgende Lufthansa-Maschine vergeben:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kilianskirche vom Marktplatz aus gesehen

Das bekannteste Kirchenbauwerk in Heilbronn ist die evangelische Kilianskirche, deren 1529 vollendeter Westturm mit seinem reformatorischen Bildschmuck als erstes bedeutendes Renaissance-Bauwerk nördlich der Alpen gilt. Auch der in der Kilianskirche befindliche geschnitzte Marienaltar von Hans Seyfer aus dem 15. Jahrhundert gilt als bedeutender Kunstschatz. Das katholische Deutschordensmünster und die evangelische Nikolaikirche bestehen ebenfalls schon seit dem Mittelalter. In der überwiegend protestantischen Stadt gibt es darüber hinaus noch mit Wichernkirche (ev.), Aukirche (griech-orth.), Martin-Luther-Kirche (ev.), Kreuzkirche (ev.), Christuskirche (ev.), Wartbergkirche (ev.), Mor-Ephräm-Kirche (syr.-orth.) und St. Augustinus (kath.) zahlreiche neuere Kirchenbauten.

Historische Gebäude der Innenstadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heilbronner Marktplatz mit Käthchenhaus (links) und Rathaus (rechts)

Am Marktplatz befinden sich neben der Kilianskirche das auf das 16. Jahrhundert zurückgehende Heilbronner Rathaus mit seiner schmuckvollen Kunstuhr und der Ehrenhalle im Innenhof, das historische Käthchenhaus mit markantem Erker, das barock anmutende Geschäftsgebäude Haus Zehender und die bis auf das 14. Jahrhundert zurückgehende Sicherer’sche Apotheke. Der nur wenig entfernt liegende Deutschhof am Deutschordensmünster war eine seit dem Mittelalter bestehende Hauskommende des Deutschen Ordens und erhielt im 18. Jahrhundert im Wesentlichen seine heutige Gestalt. Heute sind dort unter anderem das Stadtarchiv Heilbronn mit dem Haus der Stadtgeschichte sowie die Städtischen Museen Heilbronn untergebracht. Das zeitweilig ebenfalls als Museum genutzte, um 1600 erbaute Fleischhaus hat seinen Namen von der einstigen Bestimmung als städtischer Gerichtsbau mit Fleischhalle. Die Fassaden der historischen Steinbauten bestehen üblicherweise aus Heilbronner Sandstein.

Sämtliche heute noch bestehenden historischen Gebäude der Innenstadt wurden beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 schwer beschädigt oder zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. Der alte Milchhof blieb verschont.

Historische Gebäude außerhalb der Innenstadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Trappenseeschlösschen ist ein kleines Wasserschlösschen im Osten der Stadt. Das Schießhaus in der Bahnhofsvorstadt westlich des Neckars, das im Stil des Rokoko erbaut und auch als Veranstaltungssaal des Heilbronner Pferdemarktes genutzt wurde, weist ebenso wie der Alte Heilbronner Bahnhof von 1848 und das ehemalige Postamt No. 2 von 1906 auf Epochen wirtschaftlicher Prosperität hin.

Der Bollwerksturm und der Götzenturm am Neckar sind Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der Hafenmarktturm in der Sülmerstraße war Teil der Klosterkirche des ehemaligen Heilbronner Franziskanerklosters, von der nach Zerstörung 1688 nur noch der Turm erneuert wurde. Der weithin sichtbare Turm auf dem Wartberg wurde im 12. Jahrhundert als Wachturm oberhalb der Stadt angelegt. Der Aussichtsturm auf dem Schweinsberg wurde 1886 im Stil des Historismus erbaut. Der Theresienturm auf der Theresienwiese ist ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Brunnen und Denkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siebenröhrenbrunnen bei der Kilianskirche

Heilbronn hat viele historische Brunnen, um 1960 waren es noch 50 an der Zahl. Der Siebenröhrenbrunnen von 1541 bei der Kilianskirche geht vermutlich auf die Quelle zurück, die der Stadt den Namen gab, er wurde bereits mehrfach erneuert. In der Stadtmitte stehen außerdem der nach dem Zweiten Weltkrieg zeitgenössisch erneuerte Hafenmarktbrunnen von 1593 und der Fleinertorbrunnen von 1601. Ein großer Teil des Heilbronner Wassers floss durch das im Südosten der Stadt liegende Cäcilienbrunnenhaus aus dem 16. Jahrhundert und von dort über eine Leitung in die Stadt. Die Köpferbrunnenanlage im Tal des Köpfers dient seit dem 19. Jahrhundert der Naherholung. Der Theaterbrunnen von 1983 am Stadttheater und der Komödiantenbrunnen von 1996 am Kiliansplatz wurden in jüngerer Zeit in Heilbronn errichtet.

Die markanten Denkmäler in der Heilbronner Innenstadt sind das Denkmal für Robert Mayer auf dem Marktplatz und das Synagogen-Mahnmal an der Allee. Im und am Hafenmarktturm sind mehrere Krieger- und Vertriebenen-Ehrenmale. Gedenksteine im Stadtgebiet erinnern außerdem u. a. an das frühere KZ Steinbock, an Euthanasie-Opfer sowie an den Raketenunfall von 1985 auf der Waldheide.

Im Gegensatz zur Innenstadt haben die weiter östlich und südlich gelegenen alten Heilbronner Villenviertel den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden. Aus diesem Grund machen repräsentative Bürgerhäuser verschiedener Epochen einen Großteil des Heilbronner Denkmalbestands aus. Die ältesten Heilbronner Villen sind die klassizistische Villa Rauch beim Wollhausplatz und die Villa Mertz am Rosenberg beim Götzenturm, beide von 1811. Im ab 1840 angelegten Bereich Wilhelmstraße/Cäcilienstraße befinden sich neben dem klassizistischen Wilhelmsbau (1845), der Villa Faißt (1875) und der Villa Link (1871) mehrere weitere stattliche Bauten. Im östlich gelegenen Villenviertel um Dittmar- und Alexanderstraße liegen die Villa Schliz (Jugendstil, 1901), die Villa Hagenmayer (Historismus, 1899), die Villa Pielenz (Neue Sachlichkeit, 1905) und zahlreiche weitere Villen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Die Kunsthalle Vogelmann ist Teil des Konzert- und Kongresszentrums Harmonie
Stadttheater Heilbronn

Das Konzert- und Kongresszentrum Harmonie ist ein bedeutender Veranstaltungsort in Heilbronn. Die Anlage wurde von 1999 bis 2001 zu ihrer heutigen Gestalt ausgebaut und in den Jahren 2009/10 um die Kunsthalle Vogelmann erweitert. Jährlich werden etwa 170.000 Besucher gezählt.[57]

Die bedeutendsten Kunstvereine der Stadt sind der mit zwei Neugründungen seit 1879 bestehende Kunstverein Heilbronn, der seit 1956 mehr als 400 Veranstaltungen durchgeführt hat,[58] und der Künstlerbund Heilbronn, der zwei Galerien in Heilbronn betreibt.

Die Stadtbibliothek Heilbronn hat einen Bestand von über 293.000 Medien an ihrem Hauptsitz im Theaterforum K3 sowie in den beiden Zweigstellen in Böckingen und Biberach. Außerdem gibt es eine Fahrbücherei.

Die Stadt Heilbronn fördert verschiedene kulturelle Projekte, darunter das Kunst- und Kulturwerkhaus Zigarre, ein Kommunales Kino im Kulturkeller im Gewerkschaftshaus (seit Herbst 2023 kein Spielbetrieb), die Filmreihe arthaus EXTRA in den „Kinostar Arthaus Kinos“ sowie das freie Kulturzentrum Maschinenfabrik, das 2021 in einer alten Fabrik in der Olgastraße eröffnet hat.[59]

Seit 2020 residiert das Literaturhaus Heilbronn im Trappenseeschlösschen.[60]

Die Experimenta ist das größte Science Center in Deutschland
Historisches Wengerterhäuschen vom Wartberg im Botanischen Obstgarten Heilbronn

Die Städtischen Museen Heilbronn im Deutschhof zeigen neben ihrer Kunst- und Skulpturensammlung auch stadtgeschichtliche, archäologische und erdgeschichtliche Exponate. Die städtische Kunstsammlung hat ihren Schwerpunkt auf Werken regionaler Künstler, darunter Maler des 18. und 19. Jahrhunderts wie Heinrich Friedrich Füger und Carl Doerr sowie Künstler des 20. Jahrhunderts wie Heinrich Altherr und Hal Busse. Außerdem pflegt man einen Sondersammelbereich mit Kleinplastiken und Bozzetti internationaler Bildhauer wie Wilhelm Lehmbruck und Henry Moore. Die Archäologie-Sammlung steht in der Tradition der von Alfred Schliz (1849–1915) begründeten und im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten früheren städtischen Sammlung von Bodenfunden. Um die Erforschung der Erdgeschichte hat sich in und um Heilbronn vor allem Friedrich von Alberti (1795–1878) verdient gemacht, auf den die Benennung Trias der Abfolge von Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper zurückgeht.

Im Deutschhof befindet sich außerdem das Haus der Stadtgeschichte, wo eine Dauerausstellung des Heilbronner Stadtarchivs zur Stadtgeschichte zu sehen ist. Der Eintritt zu den Dauerausstellungen der Städtischen Museen und des Stadtarchivs ist frei, die Ausstellungsräume sind baulich miteinander verbunden. Die Städtischen Museen betreiben darüber hinaus gemeinsam mit dem Kunstverein Heilbronn die Kunsthalle Vogelmann.

Das Kleist-Archiv Sembdner ist aus der Sammlung des Kleist-Forschers Helmut Sembdner hervorgegangen, die 1990 von der Stadt Heilbronn angekauft wurde.

Museale Angebote zur Technikgeschichte in Heilbronn sind der Historische Industriepark Neckargartach der Stadtwerke Heilbronn, der aus einem historischen Pumpwerk im Gebäude der ehemaligen Widmann’schen Papierfabrik und einer historischen Hammermühle im Stadtteil Neckargartach besteht, sowie das Süddeutsche Eisenbahnmuseum Heilbronn auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks im Stadtteil Böckingen.

2009 eröffnete im umgebauten Hagenbucher-Gebäude die Experimenta, das größte Science Center in Süddeutschland. Die Ausstellung wurde bis 2019 um einen Neubau in direkter Nachbarschaft erweitert.

Kunst im öffentlichen Raum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere größere Ausstellungen und Projekte in Heilbronn hatten Skulpturen zum Gegenstand, so u. a. das vom Kunstverein ausgerufene Jahr der Plastiken 1978, die Skulpturenallee 1985 oder die Skulpturenstadt 1996, von denen zahlreiche Arbeiten in Heilbronn verblieben sind. Im öffentlichen Raum befinden sich über 50 solcher Arbeiten. Dem Motto der Ausstellung von 1996 folgend findet die Präsentation der Objekte auch weiterhin unter dem Motto Skulpturenstadt Heilbronn statt.

Das städtische Theater Heilbronn am Berliner Platz wurde von 1979 bis 1982 für insgesamt rund 55 Mio. DM erbaut und führt die Tradition des dort einst befindlichen Stadttheaters fort. Zusammen mit dem angrenzenden, 2001 fertiggestellten Logentheater des Theaterforums K3 bietet das Theater Heilbronn Schauspiel-, Musical- und Opernaufführungen. Speziell im Bereich der Musicals wurden von 1989 bis 2003 rund 20 Ur- und Erstaufführungen dargeboten. Neben dem Stadttheater bietet auch das Theaterschiff Heilbronn wechselnde Darbietungen.

Der erste städtische Musikdirektor Heilbronns war der Komponist und spätere Maastrichter Konservatoriumsdirektor Otto Wolf (1849–1917).[61] Er wirkte hier von 1876 bis 1883 und komponierte u. a. seinen Festmarsch zur Einweihung des neuen [Heilbronner] Harmoniegebäudes op. 50 (1878).[62] Das 1960 von Jörg Faerber gegründete Württembergische Kammerorchester Heilbronn spielt hauptsächlich Musik des Barock und der Klassik. Die Städtische Musikschule Heilbronn ist im Theaterforum K3 untergebracht.

Parks und Grünanlagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größere Parks sind der vom Pfühlbach durchflossene, 1926/27 neu gestaltete Pfühlpark im Heilbronner Osten und der aus der baden-württembergischen Landesgartenschau 1985 hervorgegangene Wertwiesenpark am Neckar im Süden der Stadt. Die Bundesgartenschau 2019 hat in Heilbronn ein neues Parkgelände im ehemaligen Industriegebiet am Neckarbogen geschaffen. Der unterhalb des Wartbergs gelegene Botanische Obstgarten Heilbronn bietet neben einem Arboretum sowie Schul- und Schaugärten eine Sammlung historischer Gartenhäuschen. Der Wartberg und das Jägerhaus sind beliebte Ausflugsziele auf den Bergen östlich der Stadt. Unweit des Jägerhauses liegt im Stadtwald zudem die als Naherholungsgebiet genutzte Waldheide. Die Gesamtfläche der öffentlichen Grünanlagen in Heilbronn beträgt 414 Hektar.[63]

Unter den Heilbronner Friedhöfen sind der Hauptfriedhof mit einem der frühesten Krematoriumsbauten von 1905, der Ehrenfriedhof für die Opfer des Luftangriffs auf Heilbronn, der Alte Friedhof mit zahlreichen historischen Grabmalen und Denkmälern sowie der 1867 angelegte Jüdische Friedhof geschichtlich bedeutsam.

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heilbronner Weihnachtsmarkt, 2009
Unterländer Volksfest, 2006

Wichtige Heilbronner Sportvereine sind die Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, der Fußballverein VfR Heilbronn 96-18, der Heilbronner Eishockey Club (HEC) mit der Profimannschaft Heilbronner Falken und der Handballverein TSB Heilbronn-Horkheim.

Der VfR Heilbronn 96-18 wurde 2018 neugegründet und bestreitet seine Heimspiele im gut 17.000 Zuschauer fassenden Frankenstadion.[64] Der HEC ging aus dem 1934 gegründeten Rollschuh- und Eislaufverein Heilbronn hervor, der in den 1970er Jahren große Erfolge bei Deutschen und Internationalen Meisterschaften verbuchen konnte und 1976 die Deutsche und im Folgejahr die Europäische Rollkunstmeisterschaft austrug.[65] Die Heilbronner Falken bestreiten ihre Heimspiele im 4000 Zuschauer fassenden Eisstadion Heilbronn neben dem älteren Rollsportstadion.

Im Motorsport sind die Heilbronner Teams Live-Strip.com Racing sowie die AutoArenA Motorsport aktiv.

Das nach Heilbronn benannte ATP-Challenger-Tennisturnier Heilbronn Open fand von 1984 bis 2014 im benachbarten Talheim statt.

Für den Breiten- und Schulsport stehen in der Stadt 49 städtische Turn- und Sporthallen zur Verfügung, außerdem gibt es 37 Sportplätze, 34 Bolzplätze und 68 Tennisplätze sowie weitere Reitsportanlagen, Schießstände, Klettereinrichtungen, Squash-Courts, Wassersportmöglichkeiten und Skate-Anlagen. Die insgesamt 67 Sportvereine der Stadt haben rund 29.000 Mitglieder.[66]

2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Chile ausgewählt.[67] bestand aus 39 Athleten sowie 20 Unified-Partnern und Begleitpersonen.[68] Durch die Teilnahme am Host Town Program wurde die Stadt Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[67]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kraftwerk Heilbronn ist die bedeutendste Landmarke der Stadt
Die Südwestdeutschen Salzwerke zählen zu den größten Arbeitgebern in Heilbronn

Im Jahre 2018 erbrachte Heilbronn, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 6,993 Milliarden Euro und belegte damit Platz 55 in der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 52.004 Euro (Baden-Württemberg: 43.632 Euro, Deutschland 38.180 Euro) und liegt damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gab es 2016 etwa 96.500 erwerbstätige Personen.[69] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,6 Prozent (im Landkreis Heilbronn betrug sie 2,8 Prozent).[70]

Die Heilbronner Gewerbestruktur hat sich beständig gewandelt. Dominierten zu Beginn der Industrialisierung Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der chemischen sowie der Papier- und der Silberwarenindustrie, so gesellten sich diesen bald die Branchen Steine und Erden sowie Textil hinzu. Manche Industriezweige wie etwa die Textil- und die Silberwarenindustrie sind heute vollkommen verschwunden, während sich andere neu angesiedelt haben, etwa die holz- und die metallverarbeitende Industrie.[71] Heute haben vor allem die Metallindustrie (Kraftfahrzeugzubehör und Werkzeugbau), die Elektroindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelwirtschaftszweig, die Papier- und Druckindustrie, die chemische Industrie sowie der Salzbergbau Bedeutung.

Im Jahr 2010 umfasste der Wirtschaftsstandort Heilbronn rund 92.000 Arbeitsplätze. Die zehn größten Arbeitgeber sind: Campina, Heilbronner Stimme, Illig Maschinenbau, Kaufland (und Kaufland-Stiftung), Kreissparkasse Heilbronn, Landratsamt Heilbronn, SLK-Kliniken, Südwestdeutsche Salzwerke, Unilever und die Stadt Heilbronn selbst.[72]

Unter den rund 61.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten arbeiten rund 30 Prozent im produzierenden Gewerbe, 24 Prozent in Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie 46 Prozent in sonstigen Dienstleistungsbetrieben. In Heilbronn gibt es außerdem rund 1500 Handwerksbetriebe. Der Einzelhandelsumsatz betrug im Jahr 2010 rund 950 Millionen Euro.[72]

Im sogenannten „Zukunftsatlas“ aus dem Jahr 2019 belegte der Stadtkreis Heilbronn Platz 32 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[73]

Die Industrialisierung in Heilbronn ging von der Heilbronner Papierindustrie aus. Während die Papierherstellung der Gebrüder Rauch und von Gustav Schaeuffelen bereits bis zum Zweiten Weltkrieg einging, haben Papierverarbeiter und -großhändler wie Baier & Schneider (Markenname Brunnen), Berberich Papier, Mayer-Kuvert und Kilian-Verpackung bis heute Bedeutung.

Die 1805 gegründete Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne war einst die größte und modernste deutsche Silberwarenfabrik und arbeitete mit vielen international bedeutsamen Künstlern. Peter Bruckmann war Mitbegründer des Deutschen Werkbundes und vermittelte Theodor Heuss 1918 die Geschäftsführung des Werkbundes.

Die heutige Münzing Chemie wurde 1830 als erste württembergische Schwefelsäurefabrik gegründet. Bis heute ist das Unternehmen ein weltweit tätiger Produzent von Additiven.

Das Unternehmen Wolffkran, im Jahr 1854 von Friedrich August Wolff in Heilbronn als Eisengießerei gegründet, ist einer der ältesten Kranhersteller in Deutschland. Heute sitzt die Firmenzentrale des inzwischen internationalen Kranherstellers in Zug in der Schweiz. Wolffkran produziert nach wie vor Baukrane in Heilbronn, seit 2008 auch in Luckau.

Das Chemieunternehmen Brüggemann wurde 1868 in Heilbronn gegründet. Das Unternehmen stellt hauptsächlich Alkohole, Kunststoffadditive, Reduktionsmittel und Zinkverbindungen her.

Das Unternehmen „Schill+Seilacher“ (Chemikalien für die Lederherstellung) wurde 1877 von Christoph Seilacher und seinem Schwager Karl Schill in Heilbronn gegründet, aber bereits 1881 nach Stuttgart-Feuerbach verlegt. Heute befindet sich der Firmensitz in Böblingen.[74]

Seit 1914/15 besteht das Unternehmen KACO, ein weltweit tätiger Hersteller von Spezial-Dichtungen und Wechselrichtern, der inzwischen zur chinesischen Zhongding Group gehört.

Ab 1925 bestand in Heilbronn ein Automobilwerk des Neckarsulmer Unternehmens NSU, das 1928 von Fiat übernommen wurde und fortan NSU-Fiat-Personenkraftwagen baute. In den Jahren 1952 bis 1955 wurde dort ein Modell des Fiat 500 gefertigt, 1960 das Modell 1100 D. Ab 1973 war Fiat Deutschland eine bloße Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Heilbronn, die Zentrale wurde 1996 nach Frankfurt am Main verlegt. In Heilbronn sind weitere Unternehmen des Konzerns wie die Fiat Bank GmbH ansässig.

Das Maschinenbauunternehmen Illig wurde 1946 in Heilbronn gegründet und ist spezialisiert auf Form- und Stanzmaschinen, vor allem auf Thermoformmaschinen. Das Unternehmen zählt inzwischen zu den zehn größten Arbeitgebern in der Stadt.

Die seit 1950 in Heilbronn ansässige Läpple-Gruppe, ein Automobilzulieferer und Werkzeugbauer, beschäftigte über 2.100 Mitarbeiter im Jahr 2012, einen Großteil davon in Heilbronn.[75]

Aus dem 1960 eingeweihten Heilbronner Halbleiter-Werk des Telefunken-Konzerns ging der 50.000 Quadratmeter große Telefunkenpark hervor.[76] Mehrere Nachfolgeunternehmen von Telefunken, darunter Azur Space Solar Power, AIM Infrarot-Module und Vishay produzieren im Telefunkenpark Halbleiter und Solarzellen. Die Waferproduktion von Atmel wurde an Telefunken Semiconductors verkauft, die seit Februar 2015 insolvent ist. Mit Stand September 2015 beschäftigten dort fünf Unternehmen rund 1.200 Mitarbeiter.[77]

Seit 1948 hat der bekannte Hersteller von Kopfhörern und Mikrofonen, die beyerdynamic GmbH & Co. KG, seinen Hauptsitz in Heilbronn. Nach völliger Zerstörung der Produktionsstätte in Berlin begann der Wiederaufbau des Unternehmens in Heilbronn als Eugen Beyer Elektrotechnische Fabrik. Bis heute befindet sich das mittelständische Unternehmen mit etwa 400 Mitarbeitern in Familienbesitz.

Das in Ulm gegründete Handelsunternehmen Pflanzen-Kölle hat seit 1890 seinen Hauptsitz in Heilbronn und (Stand 2021) etwa 1600 Beschäftigte.[78] Die von 1904 bis 1980 in Heilbronn bestehende Gustav Lichdi AG gehörte ab 1950 zu den ersten Handelsketten mit Selbstbedienungsläden. Die im benachbarten Neckarsulm ansässige Unternehmen Lidl, Kaufland und die zugehörige Kaufland-Stiftung haben auch in Heilbronn Filialen und Verwaltungseinrichtungen, so dass die zum Konglomerat der Schwarz-Gruppe des Heilbronner Ehrenbürgers Dieter Schwarz zählende Unternehmen zu den zehn größten Arbeitgebern in Heilbronn zählt und die größte Einzelhandelgruppe Europas ist.

Zu den traditionsreichsten Unternehmen in Heilbronn zählt die Buchhandlung Fr. Stritter, die seit 1688 besteht.

Banken und Versicherungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehemalige Dresdner Bank (2006)

Annähernd 30 Banken sind im Stadtkreis Heilbronn vertreten, und das Bankgeschäft blickt am Ort auf eine lange Tradition zurück. Schon im 11. Jahrhundert sollen sich in Heilbronn Bankiers aufgehalten haben, die südfranzösischen sogenannten „Kawerschen“.[79] Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Heilbronn ein wichtiger Bankenstandort. Die erste Bank am Ort war die Privatbank Rümelin & Co, die gute Verbindungen zu Instituten in Frankfurt am Main (Rothschild) hielt und einst die einzige Bank in Württemberg außerhalb Stuttgarts war.[80] Heute stehen auf drei der vier Blöcken an den Ecken der zentralen Innenstadtkreuzung von Allee und Kaiser-/Moltkestraße Bankgebäude.

Das größte Institut der Stadt ist die aus der 1856 gegründeten Oberamtssparkasse entstandene Kreissparkasse Heilbronn mit einem Geschäftsvolumen von 7,5 Milliarden Euro, etwa 100 Filialen und über 1.500 Mitarbeitern. Die Heilbronner Filiale der ehemaligen Dresdner Bank, heute Commerzbank, ist die zweitälteste. Sie geht auf das 1860 gegründete Bankgeschäft Max Gumbel-Kiefe zurück, das 1918 von der Darmstädter Bank übernommen wurde,[81] die 1930 mit der Dresdner Bank fusionierte. Die Volksbank Heilbronn geht auf den Heilbronner Bankier Abraham Gumbel zurück, der im Jahre 1909 den Heilbronner Bankverein gründete. 1956 nahm das Haus die genossenschaftliche Rechtsform an, seit 1982 heißt es Volksbank Heilbronn. Sie ist heute mit einer Bilanzsumme von knapp 1,6 Milliarden Euro die größte Kreditgenossenschaft der Region.

In Heilbronn sind außer diesen Banken folgende vertreten: die Südwestbank, die Sparda-Bank Baden-Württemberg, die Norisbank, die Targobank, die Santander Consumer Bank, die Baden-Württembergische Bank, die BBBank, die Hoerner Bank, die GE Money Bank, die HypoVereinsbank, die SEB AG, die Fürstlich Castell’sche Bank und die Fiat Bank.[82]

Die Württembergische und Badische Versicherungs-Aktiengesellschaft (Wüba) wurde 1837 als Württembergische Schiffahrts-Assecuranz-Gesellschaft zu Heilbronn gegründet. Nach mehrfachen Verkäufen wurde die Wüba zum 1. Dezember 2009 mit damals rund 300 Mitarbeitern eine Marke des Versicherungsunternehmens Chartis Europe S. A.[83]

Heilbronn ist Sitz der Südwestdeutsche Salzwerke AG, die in der Stadt seit 1883 ein Salzbergwerk betreibt, das mit dem 1994 stillgelegten Salzbergwerk Bad Friedrichshall durch einen Stollen verbunden ist. Für das Heilbronner Bergwerk, dessen Salzabbau im Laufe der Zeit weit nach Westen fortgeschritten ist, wurde 2004 der neue Schacht „Konradsberg“ beim Heilbronner Ortsteil Biberach fertiggestellt. Das Heilbronner Steinsalzbergwerk ist nach Unternehmensangaben das größte in Westeuropa.[84]

Knorr-Koch-Centrum in Heilbronn

Der 1838 in Heilbronn gegründete, lebensmittelverarbeitende Betrieb Knorr wurde inzwischen nach mehrmaligem Verkauf zu einer Marke des internationalen Unilever-Konzerns, der in Heilbronn weiterhin produziert und forscht.

Das milchverarbeitende Unternehmen FrieslandCampina Germany (ehemals Südmilch), eine Tochter der niederländischen Firma FrieslandCampina, hat seinen Sitz ebenfalls in Heilbronn.

Die Stadt war lange Zeit auch ein bedeutender Brauereien-Standort. 1816 zählte man bereits sechs Betriebe dieser Branche in der Stadt. Zur bekanntesten und langlebigsten Marke wurde die 1865 gegründete Brauerei Cluss, die 1982 an Dinkelacker verkauft wurde. Im heutigen Stadtteil Böckingen hatte um 1900 die Schuchmann’sche Brauerei Bedeutung. Heute existieren in Heilbronn nur noch einige wenige Hausbrauereien.

Weinberge im Heilbronner Osten

Der Weinbau hat in Heilbronn eine lange Tradition und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Mit 514 Hektar (davon ca. zwei Drittel für rote Rebsorten) hat die Stadt Heilbronn nach Brackenheim und Lauffen am Neckar die drittgrößte Rebfläche im Weinbaugebiet Württemberg. Überwiegend werden Trollinger, Schwarzriesling, Lemberger, Riesling und Kerner angebaut. Die Hochschule Heilbronn bietet einen Studiengang für Weinbetriebswirtschaft an.

Den 1146 erstmals urkundlich erwähnten Weinbau in Heilbronn gab es vermutlich zur Zeit der Römer. Der Stadt flossen starke Einnahmen durch die von den örtlichen Wengertern erhobenen Steuern auf die Produktionserträge zu, zudem durch die Abgaben der für den Weinbau tätigen Handwerker und der mit Wein handelnden Kaufleute. Die Weinbüchlein aus der städtischen Steuerstube zählen zu den wichtigsten Quellen der Stadtgeschichte. In reichsstädtischer Zeit legte der Rat durch Verordnungen die Jahresarbeit der Weingärtner genauestens fest. 1556 gab es 170 Privatkeltern und Trotten. Goethe nannte 1797 die Zahl von 12.000 Morgen Weinbergen um die Stadt. Der junge Theodor Heuss verfasste 1905 seine Doktorarbeit über „Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn am Neckar“. Die erste Reichstagung des deutschen Weinbaus fand 1937 in Heilbronn statt.[85]

1888 schlossen sich Heilbronner Weingärtner zur Weingärtnergesellschaft Heilbronn zusammen, die schon früh mit den Winzergesellschaften in Weinsberg und Neckarsulm kooperierte und 1933 mit der 1919 gegründeten Winzergenossenschaft Heilbronn verschmolz. Am 14. Juli 1972 schloss sie sich weiter mit den Weingärtnergenossenschaften aus Erlenbach und Weinsberg zur Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg zusammen; diese sitzt seit 1973 knapp jenseits der Heilbronner Stadtgrenze auf der Gemarkung von Erlenbach. In ihr sind über 1000 Winzer zusammengeschlossen. Zahlreiche private Weingüter haben ihren Sitz in Heilbronn.

In Heilbronn gibt es über 550 gastronomische Betriebe und rund 1700 Gästebetten. Jährlich werden etwa 476.000 Übernachtungen gezählt[86].[63]

ZEAG-Wasserkraftwerk in Heilbronn

Ver- und Entsorgung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Industriegebiet von Heilbronn betreibt die EnBW AG das Kraftwerk Heilbronn. Von den insgesamt sieben Blöcken ist noch einer, Block 7, im kommerziellen Betrieb. Die Blöcke 5 und 6 werden nur noch nach Anforderung des Netzbetreibers im Rahmen der Netzreserve betrieben. Befeuert werden alle Blöcke mit Steinkohle, Block 7 hat zusätzlich die Möglichkeit, Klärschlamm mitzuverbrennen.[87] Das Kraftwerk ist durch seine beiden 250 Meter hohen Kamine, die zu den höchsten freistehenden Bauwerken Baden-Württembergs zählen, und seinen 140 Meter hohen Kühlturm weithin sichtbar. In einem stillgelegten Block des Kraftwerks befindet sich seit 1998 das Veranstaltungszentrum Block E.

Die ZEAG Energie AG ist einer der ältesten deutschen Energieversorger. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Heilbronn und betreibt das Wasserkraftwerk Heilbronn.

Heilbronn ist Sitz eines Studios des Südwestrundfunks (SWR). Von hier wird das Regionalprogramm Frankenradio bei SWR4 Baden-Württemberg ausgestrahlt. Der Privatsender L-TV produziert ein regionales Nachrichtenfenster für den Großraum Heilbronn/Ludwigsburg. Der private Rundfunksender Radio Ton hat seinen Sitz in Heilbronn; außerdem verfügt der private Radiosender Antenne 1 über ein Studio in Heilbronn.

Als Tageszeitung erscheint in Heilbronn seit 1946 die Heilbronner Stimme. Kostenlos wird zweimal pro Woche das Anzeigenblatt echo verteilt. Außerdem gibt es die monatlichen Stadtmagazine Freizeit Journal, Moritz und Phonk.

Von September 2011 bis 2022 erschien zehnmal jährlich das unabhängige, multimediale Gesellschaftsmagazin Hanix.

Heilbronn ist Hauptsitz der Karl Schmidt Spedition GmbH & Co. KG, eines der größten Schüttglogistiker Deutschlands.

Im etwa sechs Kilometer ostnordöstlich des Stadtzentrums auf dem Gebiet der Nachbarstadt Weinsberg gelegenen Autobahnkreuz Weinsberg schneiden sich die Bundesautobahnen 81 (WürzburgStuttgart) und 6 (MannheimNürnberg), die auf Teilstrecken durch die Gemarkung der Stadt verlaufen. Durch die Stadt selbst führen die Bundesstraßen 27 (Mosbach–Stuttgart), 39 (MainhardtSinsheim) und 293 (nach Karlsruhe). Eine wichtige Entlastungsstraße, die die A 6 im Norden bei Obereisesheim quer durch das Stadtgebiet mit der B 27 im Süden bei Sontheim verbindet, ist die Neckartalstraße. Innerstädtische Hauptstraße ist die Allee.

Heilbronn hat sich in einem für die westdeutschen Länder außergewöhnlichen Maß um die Förderung des Grünpfeils eingesetzt. An 52 Straßenkreuzungen im Stadtgebiet wurde seit 1996 dieses Verkehrszeichen angebracht, außerdem ging von der Stadt eine bundesweite Informationskampagne aus.[88]

Bahnanlagen in Heilbronn (Blick nach Südwesten), in der Bildmitte der Hauptbahnhof
Stadtbahn überquert von der Kaiserstraße kommend die Allee

Heilbronn wird als eine von wenigen deutschen Großstädten nicht vom Fernzugnetz der Deutschen Bahn AG bedient, gleichwohl ist die Stadt ein Bahnknotenpunkt: Die Frankenbahn verbindet Stuttgart mit Würzburg, die im Bahnknotenpunkt Bad Friedrichshall Hauptbahnhof abzweigenden Neckartal- und Elsenztalbahnen führen nach Heidelberg beziehungsweise Neckargemünd, die Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim erreicht über Öhringen Schwäbisch Hall und schafft Verbindung nach Nürnberg.

Zur Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn wurde die Stadt erstmals von einem Intercity-Express-Zugpaar bedient, das montags bis freitags Köln und Stuttgart über Heilbronn verbindet. An Wochenenden verkehrt samstags ein Intercity von Mainz/Wiesbaden nach Heilbronn, der sonntags in die Gegenrichtung fährt.[89] Medienberichten zufolge wird die ICE-Verbindung oft kurzfristig gestrichen und fällt mehrere Tage hintereinander aus. Als Reaktion auf einen Beschwerdebrief des Heilbronner Oberbürgermeisters teilte die Deutsche Bahn im Juli 2019 mit, dass „eventuell die ICE-Zugverbindung über Heilbronn ersatzlos aus dem Fahrplan gestrichen werden soll“.[90]

Neben dem Heilbronner Hauptbahnhof gibt es noch den Haltepunkt Sülmertor, der von wenigen Regionalbahnen angefahren wird. Der Heilbronner Güterbahnhof liegt im Stadtteil Böckingen.

Auf der Kraichgaubahn verkehrt von Karlsruhe kommend die Stadtbahn Heilbronn, die von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft betrieben wird. Die Linie S4 führt derzeit über mehrere Halte in Böckingen, den Hauptbahnhof, die Heilbronner Innenstadt und weiter über die Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim bis zum Öhringer Teilort Cappel. Weil es beim Neubau der Strecke durch das Heilbronner Stadtgebiet und bei der Sanierung und Elektrifizierung der bestehenden Strecke von Heilbronn nach Öhringen lange Verzögerungen gab, wurde die offizielle Eröffnung mehrmals verschoben und fand erst am 10. Dezember 2005 statt. Seit Dezember 2013 zweigt an der Allee in der Innenstadt von der bestehenden Trasse eine neue Strecke nach Bad Friedrichshall ab, die von den Linien S41 und S42 bedient wird. Seit 2014 führen diese Linien auf Bahngleisen nach Sinsheim und nach Mosbach-Neckarelz. In Untersuchung ist zudem eine weitere Stadtbahnlinie nach Zaberfeld.

Mehrere alte Bahnhöfe in Heilbronn werden heute nicht mehr bedient. Am Heilbronner Südbahnhof begann früher die Bottwartalbahn, eine Schmalspurbahn nach Marbach am Neckar, deren Betrieb ab 1966 sukzessive eingestellt wurde. Der verbliebene Güterverkehr zum Südbahnhof endete im Jahr 2000. Ebenfalls aufgelassen wurden inzwischen der Haltepunkt in Klingenberg und der Böckinger Bahnhof an der Frankenbahn, mit dem Ausbau der Stadtbahn Richtung Öhringen ebenfalls der Haltepunkt Karlstor an der Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim.

Durch das Industriegebiet am Neckar und den Heilbronner Kanalhafen führt das Schienennetz der Industrie- und Hafenbahn, betrieben von den Stadtwerken Heilbronn.

Öffentlicher Personennahverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Stadtgebiet besorgen Busse der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Heilbronn und einiger anderer Verkehrsunternehmen. Darüber hinaus verkehrt die Stadtbahn (siehe oben) nach dem Karlsruher Modell. Von 1897 bis 1955 verkehrte in der Stadt die Straßenbahn Heilbronn, diese wiederum wurde durch den von 1951 bis 1960 bestehenden Oberleitungsbus Heilbronn ersetzt.

Die Stadt gehört dem Tarifgebiet des Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehrs an, das außerdem den Landkreis Heilbronn sowie den Hohenlohekreis und Teile benachbarter Landkreise umfasst.

Der Heilbronner Kanalhafen
Der Osthafen im Industriegebiet

Mit dem Neckarprivileg von 1333 leitete man den Hauptarm des Neckars längs der Stadtmauer um. Durch entstehende Wehre und Mühlen wurde die Durchfahrt auf dem Fluss versperrt, so dass bis ins 19. Jahrhundert die vom Rhein kommende Schifffahrt hier endete und allein Flöße den Neckar bei Heilbronn passieren konnten. Zur Umgehung dieses für Württemberg ungünstigen Engpasses wurde in württembergischer Zeit der Wilhelmskanal erbaut und am 17. Juli 1821 eröffnet. Im Zuge der Industrialisierung erweiterte man ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Hafenanlagen entlang des Flusses. Seit 1875 gab es den Floßhafen. Dort wurde per Eisenbahn aus dem Schwarzwald angeliefertes Holz zu Floßverbänden zusammengestellt, um es von hier auf dem Wasserweg in Richtung Rhein weiterzutransportieren. Der Holzumschlag in Heilbronn begründete die Heilbronner Sortierung, eine heute noch in Bayern und Rheinland-Pfalz übliche Klassifizierungsmethode für Stammholz.

Ab 1878 betrieb die Schleppschifffahrt auf dem Neckar AG zwischen Mannheim und Heilbronn auf dem Neckar Kettenschifffahrt. 1886 wurde als Umschlagzentrum für das Heilbronner Bergwerk der Salzhafen erbaut, 1888 der Karlshafen. Die 1921 begonnene und 1935 vollendete Kanalisierung des Neckars von Mannheim bis herauf nach Heilbronn förderte die weitere Entwicklung der Neckarschifffahrt. Die Kettenschifffahrt stellte man danach ein. Zur vollendeten Kanalisierung des Neckars bis Heilbronn eröffnete man 1935 den Heilbronner Kanalhafen. 1952 erreichte der Flussausbau flussaufwärts Stuttgart, 1968 Plochingen.

Mit einem Umschlag von 3,6 Millionen Tonnen ist der Hafen Heilbronn heute (Stand 2012) der achtgrößte deutsche Binnenhafen und der wichtigste deutsche Binnenhafen jenseits des Rheins. Im Heilbronner Neckarhafen fallen 50 Prozent des Gesamtumschlags am Neckar an. Alle Heilbronner Häfen zusammen (Kanalhafen, Osthafen, Salzhafen, Ostseite des alten Neckars) umfassen eine Gesamtfläche von ca. 78 Hektar und Kaianlagen mit einer Länge von ca. 7,2 Kilometern. Seit 2012 befindet sich am alten Neckar auf Höhe des Salzhafens ein 2,2 Hektar großes Containerterminal. Die Industrie- und Hafenbahn Heilbronn verkehrt auf ca. 18 Kilometern Schienen, 38 Krananlagen bewältigen den Umschlag, der zu 80 Prozent aus Salz aus dem Bergwerk, Kohle fürs Kraftwerk und Baustoffen besteht. Teil der Hafenanlagen sind auch ein Containerterminal und der zuletzt 2003 erweiterte Schwergutkai, auf dem Einzellasten von bis zu 350 Tonnen Gewicht umgeschlagen werden können.[91] Der Heilbronner Hafen ist Ausgangs- und Zielpunkt von Schwertransporten der Augsburger Luftfahrtindustrie und des dortigen Schiffsmotorenherstellers MAN Diesel.

Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Stuttgart. Das Segelfluggelände Heilbronn-Böckingen liegt etwa 3,5 km südwestlich des Zentrums im Stadtteil Böckingen. Weiterhin existiert ein Hubschrauberlandeplatz beim Klinikum am Gesundbrunnen.

Der Modal Split des Radverkehrs lag im Jahr 2017 bei 11 %. Damit liegt Heilbronn unter den Großstädten in Baden-Württemberg im unteren Mittelfeld.[92] Die Stadt plante den Wert um 4 % zu erhöhen.[93] Es existieren derzeit 60 Kilometer Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen und 60 Kilometer Rundradwanderwege.[94]

Durch Alltagsrouten aus dem Radnetz Baden-Württemberg ist Heilbronn mit Bietigheim-Bissingen, Öhringen, Eppingen und Bad Friedrichshall verbunden. Zudem besteht eine Strecke Richtung Kirchhausen, die zukünftig weiter direkt nach Sinsheim führen soll, das auf dem Radnetz Baden-Württemberg bislang nur über Bad Friedrichshall zu erreichen ist.

Außerdem gibt es ein Radroutenkonzept der Stadt aus dem Jahr 2011[95].

Durch die Stadt verlaufen zwei Landes-Radfernwege: Der Neckartal-Radweg von Villingen-Schwenningen nach Mannheim führt von Lauffen am Neckar kommend durch Heilbronn, führt am linken Neckarufer an der Innenstadt vorbei und verlässt das Stadtgebiet in Richtung Neckarsulm. Außerdem führt der Württemberger Weinradweg durch das Stadtgebiet. Er führt von Rottenburg am Neckar nach Niederstetten.

Früher erreichte auch der Alb-Neckar-Radweg Heilbronn als Radfernweg. Er führte von Ulm über die Schwäbische Alb an den Neckar. Er verlief ab Marbach am Neckar weitgehend auf der früheren Bahnstrecke durch das Bottwar- und das Schozachtal.

Am Hauptbahnhof wurde ein kostenpflichtiges, vollautomatisches Fahrradparkhaus für 120 Fahrzeuge auf 8 Parkebenen eingerichtet. Dies wurde durch das Land und den Bund gefördert.[96]

Heilbronn ist Mitglied der AGFK (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen) in Baden-Württemberg und hat die "Qualitätsstufe" für eine fahrradfreundliche Kommune erreicht.[95]

Behörden, Gerichte und Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amtsgerichtsgebäude
Portal des Heilbronner Landgerichts
Das Klinikum am Gesundbrunnen (2008)

Heilbronn ist Sitz des Regionalverbands Heilbronn-Franken, des Landratsamts Heilbronn sowie der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, deren Kammerbezirk jeweils die Region Heilbronn-Franken ist. Ferner gibt es eine Agentur für Arbeit, ein Finanzamt und ein Hauptzollamt. Das Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn ist mit 850 Betten das größte der vier Krankenhäuser der regionalen Krankenhaus-Holding Stadt- und Landkreis Kliniken Heilbronn GmbH (SLK-Kliniken).

Die Polizei verfügt in Heilbronn über ein Polizeirevier und fünf Polizeiposten; die Polizeidirektion Heilbronn ist für die Stadt Heilbronn und den Landkreis zuständig.[97] Nach der Umsetzung einer Polizeireform ist Heilbronn seit dem 1. Januar 2014 Sitz eines Polizeipräsidiums, das für Stadt und Landkreis Heilbronn, den Hohenlohekreis, den Main-Tauber-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis zuständig ist.[98][99] Die Feuerwehr Heilbronn wurde 1847 gegründet. Sie bestand im Jahr 2012 aus der 1971 eingerichteten Berufsfeuerwehr mit 79 Einsatzbeamten und neun aktiven Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr mit zusammen rund 300 Angehörigen.[100][101]

Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Heilbronn und des Landgerichts Heilbronn, die beide zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehören. Ferner gibt es das Arbeitsgericht Heilbronn (mit Kammern in Crailsheim) und das Sozialgericht Heilbronn, dessen Gerichtsbezirk den Stadtkreis Heilbronn, die Landkreise Heilbronn, Ludwigsburg und Schwäbisch Hall sowie den Hohenlohekreis und den Main-Tauber-Kreis umfasst. Die Justizvollzugsanstalt Heilbronn, das Heilbronner Gefängnis, befindet sich in 1867 bis 1870 errichteten Gebäuden auf einem 3,5 Hektar großen Gelände am Rande der Innenstadt. Außerdem gibt es eine Außenstelle der Justizvollzugsanstalt in Talheim, die Staatsdomäne Hohrainhof, wo im offenen Vollzug neben Ackerbau und Viehzucht Weinbau betrieben wird. Das Heilbronner Gefängnis war 2012 mit durchschnittlich knapp über 280 Gefangenen belegt.[102]

Die Stadt ist auch Sitz der Prälatur Heilbronn und des Kirchenbezirks Heilbronn der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm der römisch-katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart.

In Heilbronn befindet sich eine Betriebsstätte der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF), die als Systemhaus für den kommunalen Bereich den westlichen und nördlichen Teil Baden-Württembergs abdeckt, sowie die Beschützende Werkstätte Heilbronn.

Die Hochschule Heilbronn wurde im April 1961 als Staatliche Ingenieurschule gegründet und bietet Technik-, Wirtschafts- und Informatikstudiengänge an.

Blick in den Heilbronner Bildungscampus

Seit im Oktober 2010 eine Außenstelle der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach (DHBW) in Heilbronn ihren Betrieb aufnahm, ist die Stadt auch ein Standort der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.[103] Sie hat heute neben dem Center for Advanced Studies der DHBW, betriebswirtschaftlichen Fakultäten der Hochschule Heilbronn sowie einer Außenstelle der TU München ihren Standort auf dem in der Heilbronner Innenstadt gelegenen Bildungscampus Heilbronn, der von der Dieter-Schwarz-Stiftung finanziert wurde.[104] Auch das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das Ferdinand-Steinbeis-Institut oder Campus Founders sind dort angesiedelt. Seit dem Wintersemester 2011/12 befindet sich auch ein Studienzentrum der privaten Fernhochschule DIPLOMA – FH Nordhessen in Heilbronn. Im Wintersemester 20/21 studieren in Heilbronn 9054 Menschen, knapp 60 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.[105]

Neben diesen Hochschulen gibt es noch zwei Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung, an denen angehende Lehrer an Grundschulen, Hauptschulen und Gymnasien die zweite Phase der Lehrerausbildung absolvieren.

Die Stadt Heilbronn unterhält als Schulträger 35 Schulen, in denen im Schuljahr 2023/24, 18.721 Schüler gemeldet waren. Insgesamt 28.761 Schüler besuchten im Schuljahr 2023/24 eine der 59 Heilbronner Primar-, Sekundar- oder Berufsschulen in öffentlicher oder privater Trägerschaft, einschließlich der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.[106]

Allgemeinbildende Schulen

Mensa des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (erbaut 2007)
Turnhalle der Fritz-Ulrich-Schule (ehemalig Gerhart-Hauptmann-Schule) (erbaut 2003)
Gustav-von-Schmoller-Schule, Erweiterungsbau (2003)

In Heilbronn gibt es fünf allgemeinbildende Gymnasien in öffentlicher Trägerschaft: neben dem Theodor-Heuss-Gymnasium, das auf die alte Lateinschule der Stadt zurückgeht, entstanden das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, das Justinus-Kerner-Gymnasium, das Mönchsee-Gymnasium und das Robert-Mayer-Gymnasium mit der Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte. Das Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn hat seit 2004 auch einen gymnasialen Zug,[107][108] und das Heilbronner Kolpingbildungszentrum unterhält seit 1990 ein Abendgymnasium.[109]

In der Stadt bestehen außerdem fünf Realschulen: die Dammrealschule, die Luise-Bronner-Realschule (ehem. "Außenstelle der Dammrealschule Heilbronn"[110]), die Helene-Lange-Realschule, die Heinrich-von-Kleist-Realschule in Böckingen und die Mörike-Realschule. Außerdem gibt es einen Realschulzug am Katholischen Freien Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn.

Im Stadtgebiet befinden sich zudem sechs Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren. Die Stadt ist Träger vier dieser Schulen, nämlich der Neckartalschule, der Pestalozzi-Schule (Förderschwerpunkt Lernen), der Paul-Meyle-Schule (für Geistig- und Körperbehinderte, Förderschwerpunkte geistige und körperliche und motorische Entwicklung) sowie der Gebrüder-Grimm-Schule (für Sprachbehinderte, Förderschwerpunkt Sprache). Träger der Hermann-Herzog-Schule (für Sehbehinderte, Förderschwerpunkt Sehen) ist der Landkreis Heilbronn, und Träger der Lindenparkschule Heilbronn (für Hörgeschädigte und Sprachbehinderte, Förderschwerpunkte Hören und Sprache, mit Internat und Beratungszentrum) ist das Land Baden-Württemberg.

Grundschulen sind die Dammgrundschule, die Deutschorden-Grundschule Kirchhausen, die Grundschule Horkheim, die Grundschule Klingenberg, die Grünewaldschule Grundschule Böckingen, die Grundschule Alt-Böckingen, die Silcherschule Grundschule, die Uhlandschule Grundschule Sontheim und die Gerhart-Hauptmann-Grundschule. Grund- und Hauptschulen (teilweise mit Werkrealschule) sind die Albrecht-Dürer-Schule Neckargartach, die Elly-Heuss-Knapp-Schule Böckingen, die Fritz-Ulrich-Schule Böckingen, die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Biberach, die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Frankenbach, die Ludwig-Pfau-Schule, die Rosenauschule, die Staufenbergschule Sontheim, die Wartbergschule und die Wilhelm-Hauff-Schule. Das Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn hat auch Grund- und Hauptschulklassen.

Berufsbildende Schulen
Berufsschulen in der Trägerschaft der Stadt Heilbronn sind die Gustav-von-Schmoller-Schule (Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium) sowie das Technische Schulzentrum Heilbronn, bestehend aus der Johann-Jakob-Widmann-Schule und der Wilhelm-Maybach-Schule (jeweils mit Technischem Gymnasium). Der Landkreis Heilbronn ist Träger der Andreas-Schneider-Schule (Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium) und der Christiane-Herzog-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule mit Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium und Biotechnologischem Gymnasium). Seit Herbst 2005 gibt es eine weitere Berufliche Schule, die Peter-Bruckmann-Schule (für die Berufsfelder: Gesundheit, Hauswirtschaft, Nahrung und Pflege), und im Oktober 2009 eröffnete das Heilbronner Kolpingbildungszentrum ein Sozialwissenschaftliches Gymnasium.[111]

Privatschulen
In Heilbronn besteht ein großes Angebot an privaten Schulen, u. a.:

  • Abendrealschule Heilbronn e. V.
  • Alice-Salomon-Schule für Erziehungshilfe (Träger ist die Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn e. V., ehemals Kleingartacher e. V.)
  • Berufskolleg für Grafik Heilbronn
  • Diakonisches Institut für Soziale Berufe – Berufsfachschule für Altenpflege, Fortbildung, Weiterbildung
  • Freie Waldorfschule Heilbronn (Träger ist der Verein für Waldorfpädagogik Unterland e. V.)
  • Internationaler Bund e. V. Bildungszentrum Heilbronn
  • Katholisches Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn (Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium, Träger ist die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart)
  • Kolping-Bildungszentrum Heilbronn – Berufskolleg für Grafik-Design, Kolping-Abendgymnasium und Kolping-Akademie für Betriebswirtschaft
  • Akademie für Kommunikation in der Innovationsfabrik mit den Berufskollegs für Grafik-Design, Mode und Design und Technik und Medien
  • Paracelsus-Schule für Heilpraktiker
  • Bernd-Blindow-Schule (berufliche Ausbildung und Weiterbildung, Fachhochschulreife, Abitur und Studium)
  • Josef-Schwarz-Schule (bilinguales Bildungsangebot von der Eingangsstufe, über die Grund- und Sekundarschule bis zum Abitur)

2021 hat in Heilbronn ein Standort der unkonventionellen, aus Frankreich stammenden Programmierschule 42 eröffnet.[112]

In Heilbronn gibt es insgesamt 97 Kindergärten und Kindertageseinrichtungen, 34 davon haben als Träger die Stadt Heilbronn.[113] Als erste Großstadt bundesweit führte die Heilbronn im Januar 2008 kostenfreie Kindergartenplätze ein. Dies gilt für alle Kinder vom dritten Geburtstag bis zur Einschulung und in allen Kindergärten aller Träger.[114]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Stadt Heilbronn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ehrenbürgerrecht in Heilbronn wurde durch das Württembergische Gesetz betreffend die Gemeindeangehörigkeit vom 16. Juni 1885 eingeführt und von späteren ähnlichen Gesetzen fortgeführt. Vor 1885 gab es in Heilbronn den Begriff des „ehrenhalber verliehenen Bürgerrechts“. Die bisherigen Ehrenbürger der Stadt Heilbronn sind:[115]

Ehrenringträger

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als zweithöchste städtische Auszeichnung wird seit 1959/60 der Ehrenring der Stadt Heilbronn vergeben. Unter den bisher rund 30 Trägern befinden sich sowohl Persönlichkeiten, die durch kulturelle Verdienste hervorgetreten sind, darunter der Heimatforscher und Museumsförderer Wilhelm Mattes (1884–1960), der langjährige Vorsitzende des Heilbronner Kulturrings Carl Robert Frühsorger (1915–2006) und der langjährige Leiter des Württembergischen Kammerorchesters Jörg Faerber (1929–2022), aber auch mehrere langjährige Stadträte und frühere Oberbürgermeister.

Söhne und Töchter der Stadt (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Portal: Heilbronn – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Heilbronn
  • Chronik der Stadt Heilbronn. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1895–2004, bislang erschienen sind die Bände I–VII (741 bis 1957) und X (1970 bis 1974)
  • Heilbronner Köpfe. Lebensbilder aus vier Jahrhunderten. Bislang 7 Bde. Stadtarchiv Heilbronn, seit 1998.
  • Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Bd. 8: Heilbronn. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8.
  • Julius Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2.
  • Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage. Konrad, Weißenhorn 1973, ISBN 3-87437-062-3.
  • Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X.
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wiktionary – Wörterbucheinträge
Wikinews – Nachrichten
Wikisource – Quellen und Volltexte
Wikivoyage – Reiseführer
 Dateien: Heilbronn – lokale Sammlung von Bildern und Mediendateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Heilbronn wird Universitätsstadt. In: heilbronn.de. Stadt Heilbronn, 13. Dezember 2019, abgerufen am 11. März 2020.
  3. Quellen für den Abschnitt zur geographischen Lage:
    • Topographische Karte 1:25 000. Blatt 6821 Heilbronn. 3. Auflage. Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-89021-059-7
    • Geologische Karte von Baden-Württemberg. 1:25 000. 3. Auflage. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, [Freiburg] 1986
    • Horst Brunner: Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Württemberg. Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn. Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg 1995. S. 4
  4. Quelle für Höhenlagen sowie Ausdehnung: Amtlicher Stadtplan Heilbronn. Maßstab 1: 15.000. 40. Auflage, Ausgabe 2007. Stadt Heilbronn, Vermessungs- und Katasteramt, Heilbronn 2007. Karte sowie Beilage S. 2
  5. Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
  6. Quellen für den Abschnitt Geologie:
    • Otto Linck und Helmut Wild: Geologischer Aufbau und erdgeschichtliche Entwicklung. In: Stadt- und Landkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart und Aalen 1974, ISBN 3-8062-0121-8. S. 91–117
    • Geologische Karte von Baden-Württemberg. 1:25 000. 3. Auflage. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, [Freiburg] 1986
    • Horst Brunner: Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Württemberg. Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn. Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg 1995. S. 4–76, 188
  7. Stand 31. Dezember 2023. Zahlen des Kommunalen Melderegisters gem. Heilbronn in Stichworten auf heilbronn.de (abgerufen am 26. April 2024)
  8. Gem. Adressbuch Stadt Heilbronn 2009/2010. Bleicher, Gerlingen 2009, ISBN 3-921097-84-3, S. 30
  9. Quellen für den Abschnitt Stadtgliederung:
    • Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 1–19
    • Hauptsatzung der Stadt Heilbronn vom 15. Juni 2000 (Memento vom 15. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF; abgerufen am 23. Dezember 2007; 191 kB)
    • Werner Heim: Die Ortswüstungen des Kreises Heilbronn. In: Historischer Verein Heilbronn. 22. Veröffentlichung. Heilbronn 1957. S. 72
  10. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015
  11. Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Hrsg. von Reinhard Wolf. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-7995-5173-5
  12. Otto Linck: Natur und Landschaft in Wandlung und Bewahrung. In: Stadt- und Landkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart und Aalen 1974, ISBN 3-8062-0121-8, S. 118–128
  13. Quelle: Deutscher Wetterdienst, Langjährige Mittelwerte (Memento vom 10. Januar 2018 im Internet Archive) (abgerufen am 27. Februar 2017)
  14. Uwe Jacobi: Heilbronn so wie es war. Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8, S. 12 und S. 72
  15. Uwe Jacobi: Heilbronn so wie es war. Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8, S. 72
  16. Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier: Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2013, S. 84 ff.
  17. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd. 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0. S. 47
  18. Bundesgartenschau Heilbronn 2019 – Die Garten- und Stadtausstellung, Hrsg. Bundesgartenschau 2019 GmbH, Heilbronn, S. 71. ISBN 978-3-00-066284-3
  19. / Beitrag zum Neckarbogen auf Website der Stadt Heilbronn.
  20. Website des Bildungscampus Heilbronn (abgerufen am 15. März 2022).
  21. / Bericht zur Bautätigkeit der Stadt Heilbronn 2021, S. 6.
  22. Presseportal des Landes Baden-Württemberg (abgerufen am 15. März 2022).
  23. Stadt Heilbronn Religion (Memento des Originals vom 21. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de, Zensus 2011
  24. Einwohnerstatistiken Heilbronn Einwohner nach Religionszugehörigkeit zum 31. Dezember 2023, abgerufen am 15. Mai 2024
  25. Einwohnerstatistiken Heilbronn Einwohner nach Religionszugehörigkeit zum 31. Dezember 2019 Abgerufen am 9. Februar 2020
  26. Vgl. BSLK, S. 765; vgl. S. 17.
  27. Moscheen in Heilbronn. Archiviert vom Original am 23. Februar 2024; abgerufen am 8. März 2025.
  28. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 445 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  29. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 464 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  30. Datenbank Zensus 2011, Heilbronn, Alter + Geschlecht
  31. Heilbronn knackt 125.000-Einwohner-Marke. In: Heilbronner Stimme, 4. Februar 2013.
  32. Heilbronn hat weniger Einwohner als angenommen. stimme.de, 31. Mai 2013 (abgerufen am 1. Juni 2013)
  33. Siehe Heilbronner Stimme vom 4. Februar 2019
  34. Zensus 2022 gem. Heilbronner Bevölkerung auf Wachstumskurs. heilbronn.de, 27. Juni 2024
  35. Kommunales Melderegister, Stand 30. September 2011: 25.338 Ausländer, zitiert nach Infobroschüre Heilbronn in Stichworten 2012/13, Stadt Heilbronn 2012.
  36. lpb-bw.de
  37. http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U=99&T=99025010&E=GE&K=121&R=GE121000@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  38. Bärbel Kistner: Kaum eine Stadt ist bunter. stimme.de, 6. Juni 2013
  39. Heilbronn verzeichnet Einwohnerrekord – STIMME.de. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  40. Bärbel Kistner: Lebensverhältnisse von Migranten werden sich angleichen. stimme.de, 14. Juni 2011
  41. Stadt Heilbronn Gemeinderatswahl 2024 09.06.2024 (abgerufen am 12. Juni 2024)
  42. Stadt Heilbronn – Gemeinderatswahl 26.05.2019 (abgerufen am 2. Juni 2019)
  43. Pro-Stadtrat Dagenbach wechselt zur AfD – STIMME.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  44. S. W. R. Aktuell: Namensstreit bei Freien Wählern in Heilbronn beigelegt. 31. Januar 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  45. Namensstreit bei Freien Wählern in Heilbronn ist beendet – STIMME.de. 31. Januar 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  46. Stadt Heilbronn – Pressestelle: Gemeinderat. Abgerufen am 11. September 2023 (deutsch).
  47. Stadt Heilbronn – Pressestelle: Gemeinderat. Abgerufen am 11. September 2023 (deutsch).
  48. Kommunalwahl 2019: Sitze verdoppelt! Abgerufen am 11. September 2023 (deutsch).
  49. Heilbronner AfD-Gemeinderatsfraktion zerfällt – STIMME.de. 19. August 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  50. Droht Heilbronner Stadträtin Gminder der Ausschluss aus der AfD? - STIMME.de. 23. August 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  51. Beim Wechseltheater von AfD-Stadträtin Gminder steht Vorwurf der Einschüchterung im Raum – STIMME.de. 8. September 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  52. Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
    • Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 21
    • Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 45 ff.
  53. Stadtarchiv Heilbronn, Archivalien, Datenbank HEUSS, Signatur B040A-97
  54. cf/kis: Kein Geld mehr in der Kasse: Port Talbot beendet Städtepartnerschaft. In: Heilbronner Stimme. 17. Februar 2016.
  55. Heilbronner Stadtzeitung. (PDF) Amtsblatt der Stadt Heilbronn. Stadt Heilbronn, 25. September 2019, S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. September 2019.
  56. Heilbronn lässt Städtepartnerschaft nach Russland ruhen – STIMME.de. Abgerufen am 3. April 2022.
  57. Besucherzahl lt. Konzert- und Kongresszentrum Harmonie (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive) auf heilbronn.de (abgerufen am 28. Dezember 2015)
  58. Daten zum Kunstverein lt. www.kunstverein-heilbronn.de. Kunstverein Heilbronn, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2014; abgerufen am 1. April 2016.
  59. Freies Kulturzentrum Maschinenfabrik Heilbronn e. V. In: Website. Abgerufen am 8. März 2025.
  60. Literaturhaus Heilbronn. Abgerufen am 8. März 2025.
  61. Heilbronn, in: Signale für die Musikalische Welt, Jg. 35 (1877), Nr. 17, S. 260.
  62. Vorwort, in: Otto Wolf: Air op. 67 für Streichorchester. Partitur, Ascheberg (Holstein) (Edition Claus Woschenko) 2019, S. I.
  63. a b Infobroschüre Heilbronn in Stichworten 2012/13, Stadt Heilbronn 2012
  64. VfR Heilbronn: Frankenstation, abgerufen am 14. April 2023
  65. Verwaltungsbericht Stadt Heilbronn 1975–1978, S. 54 ff.
  66. Infobroschüre Heilbronn in Stichworten 2012/13, Stadt Heilbronn 2012.
  67. a b Host Town Program. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. März 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.berlin2023.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  68. Stadt Heilbronn – Pressestelle: Host Town Special Olympics 2023. Abgerufen am 18. Juni 2023 (deutsch).
  69. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  70. Bundesland Baden-Württemberg. Bundesagentur für Arbeit, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  71. Ernst Schmid: Die gewerbliche Entwicklung in der Stadt Heilbronn seit Beginn der Industrialisierung. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1993, ISBN 3-928990-39-X (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn. Bd. 3), S. 106.
  72. a b Heilbronn in Stichworten, Stadt Heilbronn 2012
  73. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt online. Archiviert vom Original am 8. Juli 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019.
  74. Geschichte des Unternehmens. Schill + Seilacher GmbH, abgerufen am 1. April 2016.
  75. Jürgen Paul: Läpple mit starkem Jahr. In: Heilbronner Stimme. 15. August 2012 (bei stimme.de [abgerufen am 12. November 2012]).
  76. Manfred Stockburger: 50 Jahre Hightech in der Theresienstraße. Firmen auf dem Telefunkenpark feiern Jubiläum – Chips, LEDs und Sonnenstrom. In: Heilbronner Stimme. 23. September 2010.
  77. Manfred Stockburger: Atmel wird verkauft, der Telefunkenpark ebenfalls. Dialog Semiconductor übernimmt Halbleiterkonzern – An wen der Standort beim Frankenstadion geht, ist noch offen. In: Heilbronner Stimme. 22. September 2015.
  78. Unternehmen. Abgerufen am 25. März 2021.
  79. Stadtgeschichte Heilbronn: 741 bis 1803 von Christhard Schrenk, Stadtarchiv Heilbronn
  80. Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Industrie- und Handelskammern Stuttgart, Heilbronn, Reutlingen und Ulm 1855–1955
  81. Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 11) (hier (Memento vom 16. März 2007 im Internet Archive) als PDF mit 1,2 MB)
  82. Gelbe Seiten regional, Ausgabe 2010
  83. wet: Wüba ist integriert. In: Heilbronner Stimme. 2. Dezember 2009 (bei stimme.de [abgerufen am 6. Dezember 2009]).
  84. Selbstdarstellung des Unternehmens Südsalz (Memento vom 14. April 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 1. April 2016)
  85. Hartmut Keil: Der deutsche Wein 1930 bis 1945, Dienheim 2010, S. 176–184.
  86. Stadt Heilbronn – Pressestelle: Tourismuszahlen für 2023 zeigen: Heilbronn ist auf starkem Wachstumskurs. 23. Februar 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  87. Darstellung auf der Website des Betreibers (Memento vom 10. Juli 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 18. November 2010)
  88. Archivierte Kopie (Memento vom 24. Oktober 2012 im Internet Archive)
  89. Carsten Friese: Am 29. April um 9.41 Uhr soll der erste ICE einrollen. In: Heilbronner Stimme, 26. März 2019, S. 23
  90. Christian Gleichauf: Heilbronns ICE-Anbindung ist vorerst gekappt. stimme.de, 11. Juli 2019
  91. Christof Krämer: Regionales Entwicklungskonzept Verkehr. Regionalverband Heilbronn-Franken, Heilbronn 2004
  92. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg (Hrsg.): Ergebnisse Modal Split Radverkehr (MID 2017). (baden-wuerttemberg.de [PDF]).
  93. Masterplan Nachhaltige Mobilität. Juni 2018 (heilbronn.de [PDF]).
  94. Stadt Heilbronn – Pressestelle: Radverkehr. Abgerufen am 7. März 2024.
  95. a b www.heilbronn.de
  96. Stadt Heilbronn – Pressestelle: Fahrradparkhaus "radhaus". Abgerufen am 7. März 2024.
  97. Polizeidirektion Heilbronn: Wir über uns@1@2Vorlage:Toter Link/www.polizei-heilbronn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) (abgerufen am 31. August 2012)
  98. Ralf Reichert: Diesch: 18 Kripo-Beamte in Hohenlohe. In: Hohenloher Zeitung. 22. August 2012 (bei stimme.de [abgerufen am 31. August 2012]).
  99. red: Polizei-Umbau nimmt Form an. In: Heilbronner Stimme. 24. August 2012 (bei stimme.de [abgerufen am 31. August 2012]).
  100. Feuerwehr Heilbronn: Wir über uns (abgerufen am 31. August 2012)
  101. Feuerwehr Heilbronn: Geschichte (abgerufen am 31. August 2012)
  102. Geschichte und Gebäude (Memento vom 29. Juni 2009 im Internet Archive) auf jva-heilbronn.de (abgerufen am 25. Juli 2013)
  103. Iris Baars-Werner: Schwarz-Stiftung setzt 70 Millionen Euro. In: Heilbronner Stimme. 4. Februar 2009 (bei stimme.de [abgerufen am 4. Februar 2009]).
  104. 10 Institutionen auf einem Campus – Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung in Heilbronn. Abgerufen am 22. Februar 2020.
  105. Bericht zur Bautätigkeit der Stadt Heilbronn 2021, S. 6, Website der Stadt Heilbronn, abgerufen am 23. März 2022.
  106. / Bildungsbericht der Stadt Heilbronn 2024, S. 11
  107. Gertrud Schubert: Hinter der Mauer ein Schülerparadies. In: Heilbronner Stimme, 20. September 2007
  108. Katja Feiler: „Die Leidenszeit ist zu Ende“. In: Heilbronner Stimme, 24. September 2007
  109. Gertrud Schubert: Erfolgreich mit Bildung. In: Heilbronner Stimme, 15. November 2014
  110. Heilbronns fünfte Realschule heißt Luise-Bronner-Schule - STIMME.de. 22. Dezember 2016, abgerufen am 25. März 2025.
  111. Gertrud Schubert: Abitur im Klosterhof. In: Heilbronner Stimme. 24. Oktober 2009 (bei stimme.de [abgerufen am 25. Oktober 2009]).
  112. / Website der 42 Heilbronn Coding School
  113. Datenbank der Stadt Heilbronn zu Betreuungsangeboten für Kinder (abgerufen am 15.3 2022)
  114. / Übersicht über die Kindergartengebühren, Website der Stadt Heilbronn (abgerufen am 15. März 2022)
  115. Website der Stadt Heilbronn (Memento vom 20. August 2014 im Internet Archive)