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„Carl von Hänisch“ – Versionsunterschied

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[[Image:Karl-Eduard-Hänisch.JPG|thumb|General Karl E. von Hänisch]]
[[Datei:GdK von Haenisch.jpg|mini|General der Kavallerie Carl von Hänisch]]
[[Datei:Carl Eduard von Hänisch im Ornat des Hohen Orden vom Schwarzen Adler.jpeg|mini|Carl Eduard von Hänisch im Ornat des Hohen [[Schwarzer Adlerorden|Orden vom Schwarzen Adler]]]]
[[Image:Wappen-Hänisch.JPG|thumb|Wappen der Familie von Hänisch]]
'''Karl Eduard Hänisch''', ab 1871 '''von Hänisch''' (* [[4. Januar]] [[1829]] in [[Racibórz|Ratibor]], [[Oberschlesien]]; † [[5. September]] [[1908]] in [[Berlin-Charlottenburg]]) war [[Preußen|Königlich Preußischer]] [[General der Kavallerie]].
'''Carl Eduard Hänisch''', ab 1871 '''von Hänisch''' (* [[4. Januar]] [[1829]] in [[Ratibor (Schlesien)|Ratibor]]; † [[5. September]] [[1908]] in [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburg]]), war ein [[Königreich Preußen|preußischer]] [[General der Kavallerie]].


== Familie ==
== Leben ==
=== Herkunft ===
Er entstammte einer [[Niederschlesien|niederschlesischen]] Familie, deren Stammreihe mit dem Kauf- und Handelsmann ''Christoph Hänisch'' (1694-1757) in [[Jelenia Góra|Hirschberg im Riesengebirge]] beginnt, und war der Sohn des ''Eduard Hänisch'' (1794-1845).
Er entstammte einer urkundlich bis ins Jahr 1548 nachgewiesenen [[Niederschlesien|niederschlesischen]] Familie und war der Sohn des Gymnasialdirektors Eduard Hänisch (1794–1845) und dessen Ehefrau Josephine, geborene Taistrzik (1803–1883).


=== Militärkarriere ===
Hänisch heiratete am 6. Juli [[1856]] auf Gut Dzwierzno ([[Landkreis Thorn]], [[Westpreußen]]) ''Laura von Hippel'' (* 11. Februar [[1834]] auf Gut Dzwierzno; † 19. Januar [[1918]] in Charlottenburg), die Tochter des königlich preußischen [[Oberförster]]s und [[Gutsbesitzer]]s ''Theodor von Hippel'' auf Gut Dzwierzno (deutsch: Schwirsen), und der ''Klara von Gentzkow''.
Hänisch trat nach dem Besuch des [[Gymnasium]]s in seiner Heimatstadt am 16. Juli 1847 in die 2. Eskadron des [[Ulanen-Regiment „von Katzler“ (Schlesisches) Nr. 2|2. Ulanen-Regiment]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] ein. Nachdem er 1863 zum [[Rittmeister]] befördert worden war, wurde er am 3. April 1866 zum [[Adjutant]]en der [[10. Division (Deutsches Kaiserreich)|10. Division]] ernannt. Als solcher nahm er im gleichen Jahr während des [[Deutscher Krieg|Krieges gegen Österreich]] an den Kämpfen bei [[Schlacht bei Nachod|Nachod]], [[Schlacht bei Skalitz|Skalitz]], [[Gefecht bei Schweinschädel|Schweinschädel]] und [[Schlacht bei Königgrätz|Königgrätz]] teil. Nach dem [[Prager Frieden (1866)|Friedensschluss]] war Hänisch ab Mitte September 1866 Adjutant beim [[Generalkommando]] des [[V. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|V. Armee-Korps]] und kam dann Ende Oktober in den Generalstab des Korps. 1867 wurde Hänisch zum [[Major]] befördert und 1869 zum [[Preußisches Kriegsministerium|Kriegsministerium]] versetzt.


Zu Beginn des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Kriegs]] 1870/71, zu dem Hänisch im Gefolge des Königs mit dem Hofzug nach Westen fuhr, kam er zum mobilen Stab des Kriegsministers, mit dem er an den Schlachten bei [[Schlacht bei Gravelotte|Gravelotte]], [[Gefecht bei Beaumont|Beaumont]], [[Schlacht bei Sedan|Sedan]] und an der Belagerung von [[Paris]] teilnahm. Hierbei kam es u. a. zum Ausfallgefecht bei [[Schloss Malmaison|Malmaison]] vor dem Fort [[Mont Valérien]], der [[Schlacht bei Buzenval]]. Für seine Leistungen erhielt er das [[Eisernes Kreuz|Eiserne Kreuz]] II. Klasse.
Hänisch wurde als preußischer [[Major]] im [[Generalstab]] am 16. Juni [[1871]] in Berlin in den erblichen preußischen [[Adel|Adelsstand]] erhoben.


Nachdem Hänisch am 16. Juni 1871 in Berlin in den erblichen preußischen [[Adel]]sstand erhoben worden war, wurde er 1872 zum [[Kommandeur]] des [[Garde-Dragoner-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 23]] ernannt und zum [[Oberstleutnant]] befördert. 1874 wurde er jedoch bereits wieder in den Generalstab zurückversetzt und zum [[Chef des Stabes]] des [[VIII. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|VIII. Armee-Korps]] ernannt. 1881 erfolgte die Beförderung zum [[Generalmajor]] und 1882 die Ernennung als Kommandeur der [[28. Kavallerie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|28. Kavallerie-Brigade]].
== Militärischer Werdegang ==
Hänisch trat [[1847]] in das 2. [[Ulanen]]-[[Regiment]] ein. Nachdem er [[1863]] zum [[Rittmeister]] befördert worden war, wurde er im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] [[1866]] [[Adjutant]] der 10. [[Division]] und machte als solcher den Feldzug gegen Österreich mit. Nach dessen Beendigung wurde er als Adjutant zum 5. [[Armeekorps]] kommandiert und noch im gleichen Jahr zum Generalstab versetzt.


1883 trat Hänisch als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements in das Kriegsministerium zurück, wurde dann Mitglied der Landesverteidigungskommission, Vorsitzender der [[Reichsrayonkommission]], Bevollmächtigter zum [[Bundesrat (Deutsches Reich)|Bundesrat]], Mitglied des [[Disziplinarhof (Preußen)|Disziplinarhofs]] für Reichsbeamte und 1884 Mitglied des [[Preußischer Staatsrat (1817–1918)|preußischen Staatsrats]]. 1885 wurde er zum [[Generalleutnant]] befördert und erhielt 1888 das Kommando der [[Kavalleriedivision]] des [[XV. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|XV. Armee-Korps]]. 1889 schließlich wurde er zum [[Kommandierender General|Kommandierenden General]] des [[IV. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|IV. Armee-Korps]] ernannt und 1890 zum [[General der Kavallerie]] befördert.
[[1867]] wurde Hänisch zum Major befördert und [[1869]] zum [[Kriegsministerium]] versetzt. Zu Beginn des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Kriegs]] [[1870]]/[[1871|71]] kam er zum mobilen Stab des Kriegsministers, mit dem er die Schlachten bei [[Schlacht bei Gravelotte|Gravelotte]], [[Schlacht bei Beaumont|Beaumont]], [[Schlacht bei Sedan|Sedan]], an der Belagerung von [[Paris]], am Ausfallgefecht bei [[Malmaison]] und der Schlacht vor dem [[Mont Valerien|Mont Valérien]] teilnahm.


Hänisch war mehrfach Mitglied von [[Expertenkommission|Kommissionen]] zur Behandlung kavalleristischer Probleme und wirkte seit 1883 während mehrerer Jahre als Schiedsrichter bei den großen [[Militärmanöver|Manövern]] und Truppenübungen. Am 1. September 1897 wurde Hänisch unter Belassung als [[Regimentschef|Chef]] des Ulanen-Regiments „von Katzler“ (Schlesisches) Nr. 2 mit Pension zur [[Z. D. (Militärsprache)|Disposition]] gestellt.
Nachdem Hänisch 1871 in den Adelsstand erhoben worden war, wurde er [[1872]] zum [[Kommandeur]] des 23. (hessischen) [[Dragoner]]-Regiments ernannt und zum [[Oberstleutnant]] befördert. [[1874]] wurde er jedoch bereits wieder in den Generalstab zurückversetzt und zum [[Stabschef|Chef des Stabes]] der 8. Armee ernannt. [[1881]] erfolgte die Beförderung zum [[Generalmajor]] und [[1882]] die Ernennung als Kommandeur der 28. [[Kavallerie]]-[[Brigade]].
[[Datei:Invalidenfriedhof, Grab von Hänisch.jpg|mini|Grabstein auf dem Invalidenfriedhof]]
Er wurde auf dem [[Invalidenfriedhof]] in Berlin beigesetzt. Sein Grabstein und die oberirdischen Grabanlagen wurde von den [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-Behörden zerstört, aber nach der Wende 1989 von der Familie in schlichter Ausführung wieder erneuert.


=== Familie ===
[[1883]] trat Hänisch als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements in das Kriegsministerium zurück, wurde dann Mitglied der Landesverteidigungskommission, Vorsitzender der Reichsrayonkommission, Bevollächtigter zum [[Bundesrat (Deutsches Reich)|Bundesrat]], Mitglied des Disziplinarhofs für Reichsbeamte und [[1884]] Mitglied des [[Preußischer Staatsrat|preußischen Staatsrats]]. [[1885]] wurde er zum [[Generalleutnant]] befördert und erhielt [[1888]] das Kommando der [[Kavalleriedivision]] des 15. Armeekorps. [[1889]] schließlich wurde er zum [[Kommandierender General|kommandierenden General]] des 4. Armeekorps ernannt und [[1890]] zum General der Kavallerie befördert.
Hänisch heiratete am 6. Juli 1856 auf Gut [[Dźwierzno (Chełmża)|Schwirsen]] Laura von Hippel (1834–1918). Sie war die Tochter des preußischen [[Oberförster]]s und [[Gutsbesitzer]]s Theodor [[Hippel (Adelsgeschlecht)|von Hippel]] auf Gut Schwirsen, Sohn von [[Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere|Theodor Gottlieb von Hippel]] (1775–1843), und der Clara Rosalie Leopoldine [[Gentzkow (Adelsgeschlecht)|von Gentzkow]].<ref>''Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1916.'' Zehnter Jahrgang, Justus Perhes, Gotha 1915, [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/1237018 S. 407.]</ref> Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
* Eduard Karl Theodor (1858–1925), preußischer Oberstleutnant ⚭ Hedwig Wohgemuth (* 1864)
* [[Karl Heinrich von Hänisch|Karl Heinrich]] (1861–1921), preußischer General der Infanterie ⚭ Elly Schröder (* 1862)
* Laura (1865–1953) ⚭ [[Johannes Simon (General)|Johannes Simon]] (1855–1929), preußischer Generalleutnant
* Anna (1867–1944) ⚭ [[Konstantin Fritsch]] (1857–1934), Präsident des [[Reichseisenbahnamt]]es
* Marie (1868–1953), Lehrerin
* Elisabeth (1870–1943) ⚭ [[Ernst von Heynitz (General)|Ernst von Heynitz]] (1863–1927), preußischer Generalmajor
* Friedrich Karl (1872–1942), Jurist


== Auszeichnungen ==
Hänisch war mehrfach Mitglied von [[Kommission]]en zur Behandlung kavalleristischer Probleme und wirkte seit [[1883]] während mehrerer Jahre als Schiedsrichter bei den großen [[Manöver]]n und Truppenübungen. Am [[1. September]] [[1897]] wurde Hänisch unter Belassung als Chef des 2. Ulanenregiments vom aktiven Dienst frei- und zur Disposition gestellt.
Am 12. September 1896 erhielt Hänisch zusammen mit einem Handschreiben Kaiser Wilhelm II. den [[Schwarzer Adlerorden|Hohen Orden vom Schwarzen Adler]] sowie am 18. Januar 1897 die [[Kollane|Kette]] dazu. Zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum verlieh ihm der Kaiser mit Handschreiben am 16. Juli 1897 die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden. Er war ferner Inhaber höchster [[Orden und Ehrenzeichen]]:
* Großkreuz des [[Albrechts-Orden]]s am 29. April 1886
* Großkreuz mit Schwertern des [[Orden Heinrichs des Löwen|Ordens Heinrichs des Löwen]] am 13. Juni 1886
* Großkomtur des [[Militärverdienstorden (Bayern)|Bayerischen Militärverdienstordens]] am 6. Januar 1887
* Großkreuz des [[Dannebrogorden]]s am 14. April 1887
* [[Orden der Eisernen Krone (Österreich)|Orden der Eisernen Krone]] I. Klasse am 16. Juli 1887
* Großkreuz des [[Friedrichs-Orden]]s am 3. September 1887
* Großkreuz des [[Roter Adlerorden|Roten Adlerordens]] mit Eichenlaub und Schwertern am 19. September 1891


== Militärischer Nachlass ==
==Bibliografie==
Teile seines militärischen Nachlasses befinden sich im [[Wehrgeschichtliches Museum Rastatt|Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt]] (das hier dargestellte, fast lebensgroße Porträt) und im [[Militärhistorisches Museum der Bundeswehr|Militärmuseum Dresden]] (Silberner Tafelaufsatz und Silbergeschenke).
*''[[August Karl von Goeben|August von Goeben]], Königlich Preußischer General der Infanterie und Kommandierender General des VIII. Armeekorps''. Eine Lebensskizze. In: Militär-Wochenblatt vom 4. Mai 1881, Berlin


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Kurt von Priesdorff]]: ''[[Soldatisches Führertum]].'' Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o.&nbsp;O. [Hamburg], o.&nbsp;J. [1942], {{DNB|986919810}}, S. 81–86, Nr. 3092.
*[[Genealogisches Handbuch des Adels]], Adelige Häuser B XV, Seite 182, Band 83 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, {{ISSN|0435-2408}}
*[[Genealogisches Handbuch des Adels]], ''Adelslexikon'' Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, {{ISSN|0435-2408}}
* ''[[Genealogisches Handbuch des Adels]].'' Adelige Häuser B XV, S. 182, Band 83 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, {{ISSN|0435-2408}}
* ''Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon.'' Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, {{ISSN|0435-2408}}
* ''Familie Hänisch im Zeitgeschehen.'' I. Teil 1611–1845 und II. Teil 1829–1953, von Adolf v. Hänisch, Vervielfältigtes Manuskript mit Abbildungen im Familienbesitz und in der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne ([http://okeanos-www.hbz-nrw.de/F/?func=find-a&request=h%C3%A4nisch+im+zeitgeschehen Online])
* ''Illustrierte Zeitung.'' 29. Juli 1897, S. 146, ''Zum 50jährigen Dienstjubiläum des Generals Karl v. Hänisch.''
* ''[[August Karl von Goeben|August von Goeben]], Königlich Preußischer General der Infanterie und Kommandierender General des VIII. Armeekorps.'' Eine Lebensskizze. In: ''[[Militär-Wochenblatt]]'' vom 4. Mai 1881, Berlin
* ''Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1907.'' Erster Jahrgang, [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/pageview/1198528 S. 247.]


== Weblinks ==
[[Kategorie:Militärperson (Preußen)|Hanisch, Karl von]]
* [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/pageview/850303 Lebenslauf mit Bild]
[[Kategorie:Deutscher Krieg (Person)|Hanisch, Karl von]]
[[Kategorie:Deutsch-Französischer Krieg (Person)|Hanisch, Karl von]]
[[Kategorie:Deutscher|Hanisch, Karl von]]
[[Kategorie:Schlesier|Hanisch, Karl von]]
[[Kategorie:Mann|Hanisch, Karl von]]
[[Kategorie:Geboren 1829|Hanisch, Karl von]]
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 15. April 2025, 15:15 Uhr

General der Kavallerie Carl von Hänisch
Carl Eduard von Hänisch im Ornat des Hohen Orden vom Schwarzen Adler

Carl Eduard Hänisch, ab 1871 von Hänisch (* 4. Januar 1829 in Ratibor; † 5. September 1908 in Charlottenburg), war ein preußischer General der Kavallerie.

Er entstammte einer urkundlich bis ins Jahr 1548 nachgewiesenen niederschlesischen Familie und war der Sohn des Gymnasialdirektors Eduard Hänisch (1794–1845) und dessen Ehefrau Josephine, geborene Taistrzik (1803–1883).

Militärkarriere

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Hänisch trat nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Heimatstadt am 16. Juli 1847 in die 2. Eskadron des 2. Ulanen-Regiment der Preußischen Armee ein. Nachdem er 1863 zum Rittmeister befördert worden war, wurde er am 3. April 1866 zum Adjutanten der 10. Division ernannt. Als solcher nahm er im gleichen Jahr während des Krieges gegen Österreich an den Kämpfen bei Nachod, Skalitz, Schweinschädel und Königgrätz teil. Nach dem Friedensschluss war Hänisch ab Mitte September 1866 Adjutant beim Generalkommando des V. Armee-Korps und kam dann Ende Oktober in den Generalstab des Korps. 1867 wurde Hänisch zum Major befördert und 1869 zum Kriegsministerium versetzt.

Zu Beginn des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71, zu dem Hänisch im Gefolge des Königs mit dem Hofzug nach Westen fuhr, kam er zum mobilen Stab des Kriegsministers, mit dem er an den Schlachten bei Gravelotte, Beaumont, Sedan und an der Belagerung von Paris teilnahm. Hierbei kam es u. a. zum Ausfallgefecht bei Malmaison vor dem Fort Mont Valérien, der Schlacht bei Buzenval. Für seine Leistungen erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse.

Nachdem Hänisch am 16. Juni 1871 in Berlin in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben worden war, wurde er 1872 zum Kommandeur des Garde-Dragoner-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 23 ernannt und zum Oberstleutnant befördert. 1874 wurde er jedoch bereits wieder in den Generalstab zurückversetzt und zum Chef des Stabes des VIII. Armee-Korps ernannt. 1881 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor und 1882 die Ernennung als Kommandeur der 28. Kavallerie-Brigade.

1883 trat Hänisch als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements in das Kriegsministerium zurück, wurde dann Mitglied der Landesverteidigungskommission, Vorsitzender der Reichsrayonkommission, Bevollmächtigter zum Bundesrat, Mitglied des Disziplinarhofs für Reichsbeamte und 1884 Mitglied des preußischen Staatsrats. 1885 wurde er zum Generalleutnant befördert und erhielt 1888 das Kommando der Kavalleriedivision des XV. Armee-Korps. 1889 schließlich wurde er zum Kommandierenden General des IV. Armee-Korps ernannt und 1890 zum General der Kavallerie befördert.

Hänisch war mehrfach Mitglied von Kommissionen zur Behandlung kavalleristischer Probleme und wirkte seit 1883 während mehrerer Jahre als Schiedsrichter bei den großen Manövern und Truppenübungen. Am 1. September 1897 wurde Hänisch unter Belassung als Chef des Ulanen-Regiments „von Katzler“ (Schlesisches) Nr. 2 mit Pension zur Disposition gestellt.

Grabstein auf dem Invalidenfriedhof

Er wurde auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Sein Grabstein und die oberirdischen Grabanlagen wurde von den DDR-Behörden zerstört, aber nach der Wende 1989 von der Familie in schlichter Ausführung wieder erneuert.

Hänisch heiratete am 6. Juli 1856 auf Gut Schwirsen Laura von Hippel (1834–1918). Sie war die Tochter des preußischen Oberförsters und Gutsbesitzers Theodor von Hippel auf Gut Schwirsen, Sohn von Theodor Gottlieb von Hippel (1775–1843), und der Clara Rosalie Leopoldine von Gentzkow.[1] Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Eduard Karl Theodor (1858–1925), preußischer Oberstleutnant ⚭ Hedwig Wohgemuth (* 1864)
  • Karl Heinrich (1861–1921), preußischer General der Infanterie ⚭ Elly Schröder (* 1862)
  • Laura (1865–1953) ⚭ Johannes Simon (1855–1929), preußischer Generalleutnant
  • Anna (1867–1944) ⚭ Konstantin Fritsch (1857–1934), Präsident des Reichseisenbahnamtes
  • Marie (1868–1953), Lehrerin
  • Elisabeth (1870–1943) ⚭ Ernst von Heynitz (1863–1927), preußischer Generalmajor
  • Friedrich Karl (1872–1942), Jurist

Am 12. September 1896 erhielt Hänisch zusammen mit einem Handschreiben Kaiser Wilhelm II. den Hohen Orden vom Schwarzen Adler sowie am 18. Januar 1897 die Kette dazu. Zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum verlieh ihm der Kaiser mit Handschreiben am 16. Juli 1897 die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden. Er war ferner Inhaber höchster Orden und Ehrenzeichen:

Militärischer Nachlass

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Teile seines militärischen Nachlasses befinden sich im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt (das hier dargestellte, fast lebensgroße Porträt) und im Militärmuseum Dresden (Silberner Tafelaufsatz und Silbergeschenke).

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], DNB 986919810, S. 81–86, Nr. 3092.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser B XV, S. 182, Band 83 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1978, ISSN 0435-2408
  • Familie Hänisch im Zeitgeschehen. I. Teil 1611–1845 und II. Teil 1829–1953, von Adolf v. Hänisch, Vervielfältigtes Manuskript mit Abbildungen im Familienbesitz und in der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne (Online)
  • Illustrierte Zeitung. 29. Juli 1897, S. 146, Zum 50jährigen Dienstjubiläum des Generals Karl v. Hänisch.
  • August von Goeben, Königlich Preußischer General der Infanterie und Kommandierender General des VIII. Armeekorps. Eine Lebensskizze. In: Militär-Wochenblatt vom 4. Mai 1881, Berlin
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1907. Erster Jahrgang, S. 247.

Einzelnachweise

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  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1916. Zehnter Jahrgang, Justus Perhes, Gotha 1915, S. 407.