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„Mutter (Album)“ – Versionsunterschied

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<!--[[Wikipedia:Formatvorlage Musikalbum]]-->
{{Infobox Musikalbum
| Typ = Studio
{{Musikalbum|
| Titel = Mutter
Künstler = [[Rammstein]] |
| Interpret = [[Rammstein]]
Titel = Mutter |
| Cover =
Genre = [[Neue Deutsche Härte]] |
| Veröffentlichung = [[Musikjahr 2001|2. April 2001]]
Jahr = <!-- Nur Jahr gefragt, genaue VÖ in Beschreibung [[April]], -->[[2001]] |
| Aufnahme = [[Musikjahr 2000|Mai–Juni 2000]]
Label = [[Motor Music]] |
| Label = [[Motor Music]]
Formate = CD<!--, LP?--> |
| Formate = [[CD]], [[Schallplatte|LP]]
AnzahlTitel = 11 <!-- Bitte nicht verändern; wir gehen bei jeder CD-Angabe von der Standardedition aus und nicht von einer limiterten Edition. Die 11-Track-Standardedition hat eine Spiellänge von 44:55 Min. Die limiterte Edition wird erst weiter unten angeführt. --> |
| Genres = [[Neue Deutsche Härte]]
Laufzeit = 44:55 Min. |
| AnzahlTitel = 11 / 12
Besetzung = Gesang: [[Till Lindemann]]<br>Rhythm-Gitarre: [[Richard Z. Kruspe]]<br>Lead-Gitarre: [[Paul Landers]]<br>E-Bass: [[Oliver Riedel]]<br>Schlagzeug: [[Christoph Schneider]]<br>Keyboard: [[Christian Lorenz]] |
| Länge = 44:55
Produzent = [[Jacob Hellner]] und [[Rammstein]] |
| Besetzung =
Studio = Studio Miraval, Südfrankreich |
* [[Gesang]]: [[Till Lindemann]]
Vorheriges = [[Live aus Berlin]]<br />([[1999]])|
* [[E-Gitarre|Gitarre]]: [[Richard Kruspe]]
Nächstes = [[Reise, Reise]]<br />([[2004]])|
* Gitarre: [[Paul Landers]]
* [[E-Bass|Bass]]: [[Oliver Riedel]]
* [[Schlagzeug]]: [[Christoph Schneider]]
* [[Keyboard]]: [[Christian Lorenz]]
| Produzent = [[Jacob Hellner]] und Rammstein
| Studio = Studio Miraval, Südfrankreich
| Vorheriges = [[Live aus Berlin (Rammstein-Album)|Live aus Berlin]]<br />(1999)
| Nächstes = [[Reise, Reise]]<br />(2004)
| Single1 = [[Sonne (Rammstein-Lied)|Sonne]]
| Datum1 = 12. Februar 2001
| Single2 = [[Links 2 3 4]]
| Datum2 = 14. Mai 2001
| Single3 = [[Ich will]]
| Datum3 = 10. September 2001
| Single4 = [[Mutter (Lied)|Mutter]]
| Datum4 = 25. März 2002
| Single5 = [[Feuer frei!]]
| Datum5 = 14. Oktober 2002
| Single6 = [[Mein Herz brennt]]
| Datum6 = 7. Dezember 2012
}}
}}
'''Mutter''' ist das dritte [[Studioalbum]] der deutschen Band [[Rammstein]]. Es wurde am 2. April 2001 veröffentlicht.


== Allgemeines ==
'''Mutter''' ist [[Rammstein]]s drittes Studioalbum. Es erschien am 2. April [[2001]] – Rammstein nannte diesen Tag scherzhaft „Muttertag“, jedoch liegt der wahre [[Muttertag]] im Mai und deckte sich nicht mit dem Veröffentlichungstermin.
=== Entstehung ===
Für die [[Vorproduktion (Musik)|Vorproduktion]] mietete die Band von September bis Dezember 1999 das [[Alexandrinen-Cottage|Haus Weimar]] in [[Heiligendamm]] an der Ostsee. Die Tonaufnahmen erfolgten von Mai bis Juni 2000 im Studio Miraval in Südfrankreich. Bereits über Weihnachten 2000 stellte Rammstein den Song ''[[Links 2 3 4]]'' auf ihrer Website zum Download bereit. Im Januar 2001 wurde das Video, im Februar die Single ''[[Sonne (Rammstein-Lied)|Sonne]]'' veröffentlicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rammstein.de/Timeline/T1999.html |text=Zeitstrahl |wayback=20100420105851 |archiv-bot=2018-08-28 06:03:29 InternetArchiveBot}} auf rammstein.de</ref>


=== Stimmung der Texte ===
Das Album erschien in verschiedenen Versionen. In Europa erschien ein [[Digipack]], das in andere Länder importiert wurde. Eine andere 2-CD-Ausgabe mit dem Video von „Sonne“ und dem Lied "Hallelujah" erschien in den USA. Die japanische Version enthält „Hallelujah“, versteckt nach zwei Minuten des letzten Liedes.
In der ''[[Die Zeit]]'' wurde 2001 das, was in ''Sonne'' „aus den Fäusten bricht“ als eine Atombombe oder eine Supernova gedeutet. Gleichzeitig fragte sich der Autor des Artikels, Thomas Gross, ob im Titellied ''Mutter'' von „Technikgeißelung, Menschheitsdämmerung, Gendebatte“ gesungen wurde. Im Stück ''Spieluhr'' sei, so Gross, von einem „Gnom“ die Rede. Er geht also von einem kritischen, vielleicht romantischen, Blick des Albums auf die Moderne aus.<ref>Thomas Gross: [https://www.zeit.de/2001/14/Schlafes_Brueder ''Schlafes Brüder''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 14/2001/</ref> Swantje-Britt Koerner stützt die These Gross’ bezüglich des Textes des Titelstücks.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop-wie-deutsch-kann-rammstein-bleiben-119720.html faz.net]</ref>


=== Versionen ===
Das Cover des Albums ist ein Foto eines Kindes, das im Mutterleib starb.
Das Album erschien in verschiedenen Versionen, zunächst als normale [[CD]] und in Deutschland auch als [[Schallplatte|Vinyl]]-LP. Außerdem erschien ein [[Digipack]], das in andere Länder exportiert wurde. Eine andere Doppel-CD-Ausgabe mit dem Video von „Sonne“ und dem Stück ''Hallelujah'' erschien in den USA. Die japanische Version enthält ''Hallelujah'' zwei Minuten verzögert –&nbsp;als sogenannten „[[Hidden Track]]“&nbsp;– nach dem Ende der regulären CD. Später wurde das Album noch als Limited-Tour-Edition, welche auf einer zweiten CD vier Live-Tracks enthält, veröffentlicht. Das Cover blieb, bis auf die Farbe, welche rot wurde, unverändert.


Seit 2013 existiert eine Vinyl-Pressung der japanischen Version, bei der es sich aber lediglich um ein sogenanntes [[Bootleg]], genauer gesagt, ein Counterfeit handelt. Sie enthält ebenfalls den Song ''Halleluja(h)'', allerdings in zwei verschiedenen Versionen: Einmal als ''Halleluja'' (mit Chören am Anfang) und einmal als „Halleluja'''h'''“ (ohne Chöre am Anfang).
== Artwork ==


=== Grafische Gestaltung ===
Das Lied „Mutter“ handelt von einem künstlich hergestellten Menschen. Das Artwork der Mutter-CD folgt diesem Thema.
Das Cover des Albums zeigt das Foto eines Fötus im Mutterleib. Die Boulevardpresse kritisierte das Cover mit der Aussage, der Fötus sei abgestorben.<ref>[https://www.amazon.de/gp/product/images/B00005AAFS/ref=dp_image_0?ie=UTF8&n=290380&s=music Albumcover] auf amazon.de</ref> Im Booklet sind die Bandmitglieder einzeln und gemeinsam abgebildet, wie sie im Stil des Coverfotos in einer Flüssigkeit treiben. Für Cover- und Bookletbilder zeichnete das Künstlerpaar [[Daniel & Geo Fuchs]] verantwortlich.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/kultur/conserving-am-anfang-war-der-fisch/216324.html tagesspiegel.de: ''Conserving – am Anfang war der Fisch''], Artikel vom 2. April 2001, abgerufen am 27. Januar 2018</ref>
Das Cover des Mutter-Albums wurde auch wieder in der Boulevardpresse
stark kritisiert.
Die [[Bild (Zeitung)|Bild-Zeitung]] schrieb einen großen Artikel darüber, in dem auch
Geistliche zitiert werden und das Bild als widerlich abgestempelt wurde.
Doch das Album wurde trotz schwerer Kritik selbst von Rammstein-Gegner für gut befunden und ging in der ersten Woche auf Platz 1 in den deutschen Charts hielt sich dort für vier Wochen.
Rammstein sah es mit Humor und freute sich über eine größere Aufmerksamkeit.


== Inhalt ==
== Titelliste ==
{{Infobox Chartplatzierungen

| Singles =
#[[#Mein Herz Brennt|Mein Herz brennt]] (4.39)
{{Single
#[[#Links 2-3-4|Links 2-3-4]] (3.36)
#[[#Sonne|Sonne]] (4.32)
|[[Sonne (Rammstein-Lied)|Sonne]]
|{{Charts|DE|2 3G|26.02.2001|13}}
#[[#Ich Will|Ich will]] (3.37)
|{{Charts|AT|5|25.02.2001|15}}
#[[#Feuer Frei!|Feuer frei!]] (3.08)
|{{Charts|CH|18|25.02.2001|12}}
#[[#Mutter|Mutter]] (4.28)
}}
#[[#Spieluhr|Spieluhr]] (4.46)
{{Single
#[[#Zwitter|Zwitter]] (4.17)
|[[Links 2 3 4]]
#[[#Rein, raus| Rein, raus]] (3.10)
|{{Charts|DE|26|28.05.2001|9}}
#[[#Adios|Adios]] (3.48)
|{{Charts|AT|33|27.05.2001|6}}
#[[#Nebel|Nebel]] (4.54)
|{{Charts|CH|65|27.05.2001|3}}
#[[#Hallelujah|Halleluja]] (3.45)
}}
{{Single
|[[Ich will]]
|{{Charts|DE|29 G|24.09.2001|9}}
|{{Charts|AT|59|23.09.2001|3}}
|{{Charts|UK|30|25.05.2002|2}}
}}
{{Single
|[[Mutter (Lied)|Mutter]]
|{{Charts|DE|47|08.04.2002|4}}
}}
{{Single
|[[Feuer frei!]]
|{{Charts|DE|33 G|28.10.2002|9}}
|{{Charts|AT|28|27.10.2002|8}}
|{{Charts|UK|35|23.11.2002|2}}
}}
{{Single
|[[Mein Herz brennt]]
|{{Charts|DE|7 G|21.12.2012|5}}
|{{Charts|AT|31|21.12.2012|1}}
|{{Charts|CH|33|23.12.2012|1}}
}}
| Quellen Singles = <ref name="charts">Chartquellen: [https://www.offiziellecharts.de/suche?artist_search=Rammstein&do_search=do DE] [https://austriancharts.at/showinterpret.asp?interpret=Rammstein AT] [https://hitparade.ch/artist/Rammstein CH] [https://www.officialcharts.com/artist/3931/rammstein/ UK] [https://www.billboard.com/artist/rammstein/chart-history/ US]</ref>
}}
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
!#
!Titel
!Länge
|-
|align="center" | 1 || [[Mein Herz brennt]] || align="center" | 4:39
|-
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|-
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|-
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|-
|align="center" | 12 || Halleluja{{FN|*}} || align="center" | 3:45
|}
{{FNZ|*|''Halleluja'' erschien nur auf der japanischen Version (als [[Hidden Track]]).}}


== Informationen zu einzelnen Liedern ==
=== Mein Herz brennt ===
=== Mein Herz brennt ===
{{Hauptartikel|Mein Herz brennt}}
Der Arbeitstitel für ''Mein Herz brennt'' war ''Sandmann''. Der [[Sandmann]] ist eine positiv besetzte Figur des deutschsprachigen Volksmythos. Er soll die kleinen Kinder zum Einschlafen bringen, indem er ihnen Sand in die Augen streut. Ebenfalls trägt den Titel eine Erzählung von [[E. T. A. Hoffmann]], in der der [[Der Sandmann (Hoffmann)|Sandmann]] ein Monster ist, das kleinen Kindern die Augen ausreißt um sie an seine Jungen zu verfüttern.


Das Lied beschreibt in bandtypischer, verrätselter Weise Kinderalbträume mit „Dämonen, Geistern, schwarzen Feen“ aus Sicht des Sandmanns, der laut einer wiederkehrenden Textzeile des Refrains „Die Stimme aus dem Kissen“ sei, die die Kinder Nacht für Nacht heimsucht.
Der Arbeitstitel für „Mein Herz brennt“ war „Sandmann“. Der [[Sandmann]] ist ursprünglich eine positiv besetzte Figur des deutschsprachigen Volksmythos. Er soll die kleinen Kinder zum Einschlafen bringen, indem er ihnen Sand in die Augen streut.


=== Links 2-3-4 ===
=== Links 2 3 4 ===
{{Hauptartikel|Links 2 3 4}}
Dieses Lied ist eine Reaktion Rammsteins auf die andauernden Vorwürfe angeblich rechtspolitischer Hintergründe die zu dementieren sich die Band zwar nie zu schade war, die aber immer wieder mit dem Thema kokketierten (Beispielsweise das Video zu „Stripped“ mit Bildmaterial von [[Leni Riefenstahl]]). Rammstein wehren sich in diesem Lied gegen die Vorwürfe, dass ihre Musik einen nationalsozialistischen Hintergrund habe.
''Links 2 3 4'' ist eine Reaktion Rammsteins auf die andauernden Vorwürfe [[Politische Rechte (Politik)|rechter]] Gesinnung, welche die Band dementiert. Der Titel selbst ist abgeleitet von der deutschen Taktzählung beim [[Marsch]].

Auch der Videoclip ist bemerkenswert mehrdeutig. Eine heile Welt brauner Ameisen wird durch den Angriff großer Käfer völlig zerstört. Nun organisieren sich die Ameisen und marschieren nach einem nicht ganz uneindeutigen Einschwören des Ameisenführers gegen die Käfer um sie zu vernichten. Natürlich ist auch hier wieder die Provokation sehr rammsteintypisch gezielt und natürlich wunderte man sich wieder offiziell über die merkwürdigen Interpretationsversuche.


=== Sonne ===
=== Sonne ===
{{Hauptartikel|Sonne (Rammstein-Lied)}}
Dieses Lied sollte einmal die Hymne des Boxers [[Wladimir Klitschko]] werden. Es entstand nur deshalb, weil es eine entsprechende Anfrage an Rammstein gab. Das Ergebnis war Klitschko jedoch zu „hart“ und wurde nicht als Hymne eingesetzt.
Dieses Lied sollte einmal das „Kampflied“ der Klitschko-Brüder werden.<ref>[http://rammsteintill.free.fr/allemand/interviewtillall.html rammsteintill.free.fr]</ref> Es entstand nur deshalb, weil es eine entsprechende Anfrage an Rammstein gab. Das Ergebnis war Klitschkos Management jedoch zu „hart“ und wurde nicht als Hymne eingesetzt.


Der Song wurde 2013 von [[Heino]] auf seinem Album ''[[Mit freundlichen Grüßen (Album)|Mit freundlichen Grüßen]]'' gecovert.<ref>[https://www.rollingstone.de/news/meldungen/article366817/sonnenbrillen-auf-hier-kommt-die-sonne-heino-im-album-stream.html ''Sonnenbrillen auf, hier kommt die Sonne: Heino im Album-Stream''.] [[Rolling Stone]] (online), 31. Januar 2013</ref>
Der Videoclip greift ein beliebtes Motiv der [[Brüder Grimm]] auf und stellt Rammstein als Zwerge dar, die für ein tyrannisches, drogenabhängiges Schneewittchen arbeiten.


=== Ich will ===
=== Ich will ===
{{Hauptartikel|Ich will}}
Der recht gewalttätige Videoclip wurde im Gebäude des ehemaligen DDR-Aussenministerium gedreht und stellt Rammstein als brutale, terroristische Verbrecher dar, die von den Gesetzeshütern verfolgt und dennoch von den Medien und den Fans geliebt werden.
Das Video zu ''Ich will'' wurde am 9. August 2001 am und im ehemaligen [[Staatsratsgebäude]] der [[DDR]] am [[Schloßplatz (Berlin)|Berliner Schloßplatz]] gedreht. Etwa 250 Statisten und ein Helikopter kamen bei dem Dreh zum Einsatz. Regie führte [[Joern Heitmann]], der zuvor schon das Video zum Lied [[Sonne (Rammstein-Lied)|Sonne]] umgesetzt hatte.<ref>[https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/rammstein-stuermt-staatsratsgebaeude bz-berlin: ''Rammstein stürmt Staatsratsgebäude!''], 11. August 2001, abgerufen am 27. Mai 2018</ref>
Die Mitglieder von Rammstein werden aber im Verlauf des Videos vom SEK der Polizei festgenommen.
Nur Flake trägt eine Bombe, ein kinetisches Objekt des Synästhetik-Künstlers Marva H. Kuebler, dass dieser mit der Unterstützung des Hard- und Softwareentwicklers Werner Star baute ( W. Star hatte mehr als 10 Jahre lang die Motoren und Maschinensteuerungen der Berliner Künstlergruppe Dead Chickens entwickelt)
Die "lebende Bombe Flake" wird am Ende des Videos ( Regie: Jörn Heitmann, Setdesign: Morawietz/Böhm) in Form von einer schnellen Abfolge von Bildern aus anderen Rammstein-Musikvideos „explodieren“.


=== Feuer frei! ===
=== Feuer frei! ===
{{Hauptartikel|Feuer frei!}}
Dieses Lied erschien auch auf dem Soundtrack des [[2002]] erschienenen Actionfilms [[XXX (Film)|xXx]], in dem Rammstein einen Gastauftritt haben.
Dieser Song erschien auch auf dem Soundtrack des 2002 erschienenen Actionfilms ''[[xXx – Triple&nbsp;X]]'', in dem Rammstein einen Gastauftritt haben, in dessen Rahmen sie ''Feuer frei!'' live aufführten. Das Bildmaterial des Gastauftrittes wurde auch für das Video zu ''Feuer frei!'' verwendet. Das Video entstand ebenfalls unter Regie von [[Rob Cohen]].

=== Mutter ===
{{Hauptartikel|Mutter (Lied)}}
''Mutter'' war die vierte [[Single (Musik)|Single]] des Albums. Im von Till Lindemann verfassten Text wird die Situation eines Klons beschrieben, der nach einer Identität schreit. Die Komposition stammt Flake Lorenz zufolge vom Leadgitarristen Richard Kruspe.<ref>Flake: ''Heute hat die Welt Geburtstag'', S. 157, S. Fischer Verlag, 1. Auflage 2017, ISBN 978-3-10-397263-4.</ref>

=== Spieluhr ===
Dieses Lied handelt von einem kleinen Kind, das, scheintot, irrtümlich begraben wird. Als Grabbeigabe erhält es eine Spieluhr. Als es wieder erwacht, zieht es diese auf, so dass eine Melodie erklingt. Durch den Klang wird man auf das Kind aufmerksam, und so wird es aus seinem Grab befreit.

Im Refrain werden die Zeilen „Hoppe hoppe Reiter“, „Mein Herz schlägt nicht mehr weiter“ von Khira Li Lindemann, der Tochter von Richard Z. Kruspe und Till Lindemanns Ex-Ehefrau, gesungen.

=== Adios ===
In diesem Song singt Till Lindemann mehrmals im Hintergrund ''Bobbobschubob'' in Anlehnung an US-amerikanische Rock-’n’-Roll-Titel aus den 1950er und 1960er Jahren. Damals war es üblich, sich und seine eigene Melodie mit diesem rhythmischen [[Staccato]] zu begleiten. Das Lied handelt von einem Heroinabhängigen, welcher sich gerade eine tödliche Injektion verabreicht (den sogenannten [[Goldener Schuss|Goldenen Schuss]]). Die ersten beiden Strophen beschreiben die berauschende Wirkung der Droge. „Er hat die Augen zugemacht, in seinem Blut tobt eine Schlacht, ein Heer marschiert durch seinen Darm, die Eingeweide werden langsam warm“. Nach den beiden Strophen folgt der Refrain sowie ein aggressiv gespielter Instrumental-Abschnitt. Es folgt die dritte Strophe, in der die besungene Person stirbt „Er hat die Augen aufgemacht, doch er ist nicht aufgewacht“, danach ein weiteres Mal der Refrain.


=== Nebel ===
=== Nebel ===
Nebel, rückwärts gelesen „Leben“, ist ungewöhnlicherweise eine weitere Ballade. Bemerkenswert ist bei diesem Lied, dass zuerst alle Strophen gesungen werden und dann dreimal hintereinander der Refrain:
Nebel ist eine weitere Ballade. Bei diesem Lied werden zuerst alle drei Strophen gesungen und dann viermal hintereinander der Refrain.
Rückwärts gelesen lautet der Titel ''Leben''. Der Song handelt von zwei Liebenden. Die Frau erzählt dem Mann, dass sie sterben wird und möchte von diesem noch ein letztes Mal geküsst werden, was er abschließend auch tut. Die letzten Worte des Songtextes lassen den Schluss zu, dass die Geschichte rückblickend erzählt wird. Durch die [[Zäsur]] zwischen ''Der letzte Kuss'' (und der Wiederholung der Stelle) und ''ist so lang her'' wird der Tod der Protagonistin ausgedrückt:

''Der letzte Kuss ist so lang her.''<br />
''Der letzte Kuss.''<br />
''Er erinnert sich nicht mehr.''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.magistrix.de/lyrics/Rammstein/Nebel-14026.html |text=Liedtext |wayback=20140724180351 |archiv-bot=2018-08-28 06:03:29 InternetArchiveBot}} auf magistrix.de</ref>

=== Halleluja(h) ===
Der Song ist auf zwei verschiedenen Spezial-Editionen des Albums zu finden. Zum einen als [[Hidden Track]] auf der japanischen Version des Albums und zum anderen auf einer zweiten CD mit dem Video zum Lied ''Sonne'' auf einer amerikanischen Ausgabe von ''Mutter''. Außerdem ist das Song als B-Seite der Single ''[[Links 2 3 4]]'' erschienen, welche auch in Europa auf den Markt kam. In dem Stück geht es um einen pädophilen Priester, der sich an den Chorknaben vergeht.

Irrtümlicherweise werden ''Halleluja'' und ''Hallelujah'' oft miteinander gleichgestellt. Bei der Version der Single ''Links 2 3 4'' – Halleluja – sind aber klare Unterschiede zu erkennen. So gibt es beim Intro im Hintergrund einen düsteren Chor. Des Weiteren wurden die Gitarren- und Bassklänge besser abgemischt und die Hintergrundklänge allgemein besser abgerundet.

Die Hidden-Track-Version ist im Soundtrack zum Film ''[[Resident Evil (Film)|Resident Evil]]'' zu hören.

== Singles und Videos ==
'''Sonne'''
* Singleveröffentlichung: 12. Februar 2001
'''Links 2 3 4'''
* Singleveröffentlichung: 14. Mai 2001
* Videopremiere: 18. Mai 2001
'''Ich will'''
* Singleveröffentlichung: 10. September 2001
* Singleveröffentlichung (UK-Edition): 13. Mai 2002
* Videopremiere: August 2001
'''Mutter'''
* Singleveröffentlichung: 25. März 2002
* Videopremiere: 25. März 2002
'''Feuer frei!'''
* Singleveröffentlichung: 14. Oktober 2002
* Singleveröffentlichung (UK-Edition): 13. November 2002
* Videopremiere: September 2002
'''Mein Herz brennt'''
* Singleveröffentlichung: 7. Dezember 2012
* Videopremiere: Dezember 2012

== Kommerzieller Erfolg ==
=== Chartplatzierungen ===
''Mutter'' stieg in der 16. Kalenderwoche des Jahres 2001 auf Platz eins in die [[Deutsche Albumcharts|deutschen Albumcharts]] ein und hielt sich dort für vier Wochen, bevor es auf Position zwei fiel. Insgesamt war das Album 208 Wochen in den Top 100 vertreten, womit es zu den [[Liste der Musikalben, die am längsten in den deutschen Albumcharts verweilten|am längsten in den deutschen Charts platzierten Alben]] zählt.<ref>[https://www.offiziellecharts.de/album-details-3630 Chartverfolgung ''Mutter'' bei offiziellecharts.de]</ref> In den [[Liste der Hard-Rock- und Metalalben, die Platz eins der österreichischen Charts erreichten|österreichischen Charts]] hielt sich das Album zwei Wochen auf Platz eins.

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{{Chartplatzierungen
| Titel = Chartplatzierungen
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}}
|}

=== Auszeichnungen für Musikverkäufe ===
''Mutter'' erhielt weltweit elf [[Goldene Schallplatte|Goldene]] sowie zehn Platin-Schallplatten für über 1,8 Millionen verkaufte Einheiten. Quellen zufolge verkaufte sich das Album mehr als 2,4 Millionen Mal.<ref>{{Literatur |Autor=Claire Berlinski |Titel=Menace in Europe: Why the Continent’s Crisis Is America’s, Too |Auflage=3. |Verlag=Crown Publishing Group |Datum=2007 |ISBN=978-0-307-42128-9 |Seiten=248 |Sprache=en |Online=[https://books.google.de/books?id=AJOl8Tv9gYIC books.google.de] |Abruf=2022-10-24}}</ref>

{{AfM-Tabelle
|Hauptartikel=Rammstein/Auszeichnungen für Musikverkäufe
|{{AfM|BEL|G|1|15.000}}
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|{{AfM|KOR|||9.132|Q=<ref>{{Webarchiv |url=http://www.miak.or.kr/stat/pop_200104.htm |text=RIAK Pop Album Charts 2001.4 |wayback=20050309021353}} miak.or.kr, abgerufen am 14. Januar 2022 (koreanisch).</ref>}}
|{{AfM|GBR|G|1|203.610|Q=<ref>{{Internetquelle |autor=Alan Jones |url=http://www.musicweek.com/analysis/read/charts-analysis-lewis-capaldi-makes-no-1-debut-with-first-album/076294 |titel=Charts analysis: Lewis Capaldi makes No.1 debut with first album |hrsg=Music Week |datum=2019-05-24 |sprache=en |abruf=2020-03-31}}</ref>}}
|GesG=11 |GesP=10 |GesZ=1.840.435
}}


=== Halleluja ===
== Weblinks ==
* [https://www.laut.de/Rammstein/Mutter-%28Album%29 Albumkritik] auf laut.de (4/5)
Das Lied ist auf einer Spezial-Edition zu finden, welche nur in den USA verkauft wurde. Das Lied ist aber auch auf der Single „Links 2-3-4“ erschienen, welche auch in Europa auf den Markt kam.


== Einzelnachweise ==
Der Song ist ebenfalls als Soundtrack zum Film [[Resident Evil (Film)|Resident Evil]] zu hören.
<references responsive />


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== Single-Auskopplungen mit Videos ==
* '''„Sonne“'''<br />Singleveröffentlichung: [[12. Februar]] [[2001]]<br />Videopremiere: [[29. Januar]] [[2001]]
* '''„Ich will“'''<br />Singleveröffentlichung: [[10. September]] [[2001]]<br />Singleveröffentlichung (UK-Edition): [[13. Mai]] [[2002]]<br />Videopremiere: August [[2001]]
* '''„Mutter“'''<br />Singleveröffentlichung: [[25. März]] [[2002]]<br />Videopremiere: [[2002]]
* '''„Links 2-3-4“'''<br />Singleveröffentlichung: [[14. Mai]] [[2001]]<br />Videopremiere: [[18. Mai]] [[2001]]
* '''„Feuer frei!“'''<br />Singleveröffentlichung: [[14. Oktober]] [[2002]]<br />Singleveröffentlichung (UK-Edition): [[13. November]] [[2002]]<br />Videopremiere: September [[2002]]


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[[Kategorie:Album (Neue Deutsche Härte)|Mutter]]


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[[ru:Mutter]]
[[sk:Mutter]]
[[sv:Mutter (album)]]

Aktuelle Version vom 7. Mai 2025, 00:35 Uhr

Mutter
Studioalbum von Rammstein

Veröffent-
lichung(en)

2. April 2001

Aufnahme

Mai–Juni 2000

Label(s) Motor Music

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Neue Deutsche Härte

Titel (Anzahl)

11 / 12

Länge

44:55

Besetzung

Produktion

Jacob Hellner und Rammstein

Studio(s)

Studio Miraval, Südfrankreich

Chronologie
Live aus Berlin
(1999)
Mutter Reise, Reise
(2004)
Singleauskopplungen
12. Februar 2001 Sonne
14. Mai 2001 Links 2 3 4
10. September 2001 Ich will
25. März 2002 Mutter
14. Oktober 2002 Feuer frei!
7. Dezember 2012 Mein Herz brennt

Mutter ist das dritte Studioalbum der deutschen Band Rammstein. Es wurde am 2. April 2001 veröffentlicht.

Für die Vorproduktion mietete die Band von September bis Dezember 1999 das Haus Weimar in Heiligendamm an der Ostsee. Die Tonaufnahmen erfolgten von Mai bis Juni 2000 im Studio Miraval in Südfrankreich. Bereits über Weihnachten 2000 stellte Rammstein den Song Links 2 3 4 auf ihrer Website zum Download bereit. Im Januar 2001 wurde das Video, im Februar die Single Sonne veröffentlicht.[1]

Stimmung der Texte

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In der Die Zeit wurde 2001 das, was in Sonne „aus den Fäusten bricht“ als eine Atombombe oder eine Supernova gedeutet. Gleichzeitig fragte sich der Autor des Artikels, Thomas Gross, ob im Titellied Mutter von „Technikgeißelung, Menschheitsdämmerung, Gendebatte“ gesungen wurde. Im Stück Spieluhr sei, so Gross, von einem „Gnom“ die Rede. Er geht also von einem kritischen, vielleicht romantischen, Blick des Albums auf die Moderne aus.[2] Swantje-Britt Koerner stützt die These Gross’ bezüglich des Textes des Titelstücks.[3]

Das Album erschien in verschiedenen Versionen, zunächst als normale CD und in Deutschland auch als Vinyl-LP. Außerdem erschien ein Digipack, das in andere Länder exportiert wurde. Eine andere Doppel-CD-Ausgabe mit dem Video von „Sonne“ und dem Stück Hallelujah erschien in den USA. Die japanische Version enthält Hallelujah zwei Minuten verzögert – als sogenannten „Hidden Track“ – nach dem Ende der regulären CD. Später wurde das Album noch als Limited-Tour-Edition, welche auf einer zweiten CD vier Live-Tracks enthält, veröffentlicht. Das Cover blieb, bis auf die Farbe, welche rot wurde, unverändert.

Seit 2013 existiert eine Vinyl-Pressung der japanischen Version, bei der es sich aber lediglich um ein sogenanntes Bootleg, genauer gesagt, ein Counterfeit handelt. Sie enthält ebenfalls den Song Halleluja(h), allerdings in zwei verschiedenen Versionen: Einmal als Halleluja (mit Chören am Anfang) und einmal als „Hallelujah“ (ohne Chöre am Anfang).

Grafische Gestaltung

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Das Cover des Albums zeigt das Foto eines Fötus im Mutterleib. Die Boulevardpresse kritisierte das Cover mit der Aussage, der Fötus sei abgestorben.[4] Im Booklet sind die Bandmitglieder einzeln und gemeinsam abgebildet, wie sie im Stil des Coverfotos in einer Flüssigkeit treiben. Für Cover- und Bookletbilder zeichnete das Künstlerpaar Daniel & Geo Fuchs verantwortlich.[5]

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[6]
Sonne
 DE2 
Dreifachgold
×3
Dreifachgold
26.02.2001(13 Wo.)
 AT525.02.2001(15 Wo.)
 CH1825.02.2001(12 Wo.)
Links 2 3 4
 DE2628.05.2001(9 Wo.)
 AT3327.05.2001(6 Wo.)
 CH6527.05.2001(3 Wo.)
Ich will
 DE29 
Gold
Gold
24.09.2001(9 Wo.)
 AT5923.09.2001(3 Wo.)
 UK3025.05.2002(2 Wo.)
Mutter
 DE4708.04.2002(4 Wo.)
Feuer frei!
 DE33 
Gold
Gold
28.10.2002(9 Wo.)
 AT2827.10.2002(8 Wo.)
 UK3523.11.2002(2 Wo.)
Mein Herz brennt
 DE7 
Gold
Gold
21.12.2012(5 Wo.)
 AT3121.12.2012(1 Wo.)
 CH3323.12.2012(1 Wo.)
# Titel Länge
1 Mein Herz brennt 4:39
2 Links 2 3 4 3:36
3 Sonne 4:32
4 Ich will 3:37
5 Feuer frei! 3:08
6 Mutter 4:28
7 Spieluhr 4:46
8 Zwitter 4:17
9 Rein raus 3:10
10 Adios 3:48
11 Nebel 4:54
12 Halleluja * 3:45
* 
Halleluja erschien nur auf der japanischen Version (als Hidden Track).

Informationen zu einzelnen Liedern

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Mein Herz brennt

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Der Arbeitstitel für Mein Herz brennt war Sandmann. Der Sandmann ist eine positiv besetzte Figur des deutschsprachigen Volksmythos. Er soll die kleinen Kinder zum Einschlafen bringen, indem er ihnen Sand in die Augen streut. Ebenfalls trägt den Titel eine Erzählung von E. T. A. Hoffmann, in der der Sandmann ein Monster ist, das kleinen Kindern die Augen ausreißt um sie an seine Jungen zu verfüttern.

Das Lied beschreibt in bandtypischer, verrätselter Weise Kinderalbträume mit „Dämonen, Geistern, schwarzen Feen“ aus Sicht des Sandmanns, der laut einer wiederkehrenden Textzeile des Refrains „Die Stimme aus dem Kissen“ sei, die die Kinder Nacht für Nacht heimsucht.

Links 2 3 4 ist eine Reaktion Rammsteins auf die andauernden Vorwürfe rechter Gesinnung, welche die Band dementiert. Der Titel selbst ist abgeleitet von der deutschen Taktzählung beim Marsch.

Dieses Lied sollte einmal das „Kampflied“ der Klitschko-Brüder werden.[7] Es entstand nur deshalb, weil es eine entsprechende Anfrage an Rammstein gab. Das Ergebnis war Klitschkos Management jedoch zu „hart“ und wurde nicht als Hymne eingesetzt.

Der Song wurde 2013 von Heino auf seinem Album Mit freundlichen Grüßen gecovert.[8]

Das Video zu Ich will wurde am 9. August 2001 am und im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR am Berliner Schloßplatz gedreht. Etwa 250 Statisten und ein Helikopter kamen bei dem Dreh zum Einsatz. Regie führte Joern Heitmann, der zuvor schon das Video zum Lied Sonne umgesetzt hatte.[9]

Dieser Song erschien auch auf dem Soundtrack des 2002 erschienenen Actionfilms xXx – Triple X, in dem Rammstein einen Gastauftritt haben, in dessen Rahmen sie Feuer frei! live aufführten. Das Bildmaterial des Gastauftrittes wurde auch für das Video zu Feuer frei! verwendet. Das Video entstand ebenfalls unter Regie von Rob Cohen.

Mutter war die vierte Single des Albums. Im von Till Lindemann verfassten Text wird die Situation eines Klons beschrieben, der nach einer Identität schreit. Die Komposition stammt Flake Lorenz zufolge vom Leadgitarristen Richard Kruspe.[10]

Dieses Lied handelt von einem kleinen Kind, das, scheintot, irrtümlich begraben wird. Als Grabbeigabe erhält es eine Spieluhr. Als es wieder erwacht, zieht es diese auf, so dass eine Melodie erklingt. Durch den Klang wird man auf das Kind aufmerksam, und so wird es aus seinem Grab befreit.

Im Refrain werden die Zeilen „Hoppe hoppe Reiter“, „Mein Herz schlägt nicht mehr weiter“ von Khira Li Lindemann, der Tochter von Richard Z. Kruspe und Till Lindemanns Ex-Ehefrau, gesungen.

In diesem Song singt Till Lindemann mehrmals im Hintergrund Bobbobschubob in Anlehnung an US-amerikanische Rock-’n’-Roll-Titel aus den 1950er und 1960er Jahren. Damals war es üblich, sich und seine eigene Melodie mit diesem rhythmischen Staccato zu begleiten. Das Lied handelt von einem Heroinabhängigen, welcher sich gerade eine tödliche Injektion verabreicht (den sogenannten Goldenen Schuss). Die ersten beiden Strophen beschreiben die berauschende Wirkung der Droge. „Er hat die Augen zugemacht, in seinem Blut tobt eine Schlacht, ein Heer marschiert durch seinen Darm, die Eingeweide werden langsam warm“. Nach den beiden Strophen folgt der Refrain sowie ein aggressiv gespielter Instrumental-Abschnitt. Es folgt die dritte Strophe, in der die besungene Person stirbt „Er hat die Augen aufgemacht, doch er ist nicht aufgewacht“, danach ein weiteres Mal der Refrain.

Nebel ist eine weitere Ballade. Bei diesem Lied werden zuerst alle drei Strophen gesungen und dann viermal hintereinander der Refrain. Rückwärts gelesen lautet der Titel Leben. Der Song handelt von zwei Liebenden. Die Frau erzählt dem Mann, dass sie sterben wird und möchte von diesem noch ein letztes Mal geküsst werden, was er abschließend auch tut. Die letzten Worte des Songtextes lassen den Schluss zu, dass die Geschichte rückblickend erzählt wird. Durch die Zäsur zwischen Der letzte Kuss (und der Wiederholung der Stelle) und ist so lang her wird der Tod der Protagonistin ausgedrückt:

Der letzte Kuss ist so lang her.
Der letzte Kuss.
Er erinnert sich nicht mehr.[11]

Der Song ist auf zwei verschiedenen Spezial-Editionen des Albums zu finden. Zum einen als Hidden Track auf der japanischen Version des Albums und zum anderen auf einer zweiten CD mit dem Video zum Lied Sonne auf einer amerikanischen Ausgabe von Mutter. Außerdem ist das Song als B-Seite der Single Links 2 3 4 erschienen, welche auch in Europa auf den Markt kam. In dem Stück geht es um einen pädophilen Priester, der sich an den Chorknaben vergeht.

Irrtümlicherweise werden Halleluja und Hallelujah oft miteinander gleichgestellt. Bei der Version der Single Links 2 3 4 – Halleluja – sind aber klare Unterschiede zu erkennen. So gibt es beim Intro im Hintergrund einen düsteren Chor. Des Weiteren wurden die Gitarren- und Bassklänge besser abgemischt und die Hintergrundklänge allgemein besser abgerundet.

Die Hidden-Track-Version ist im Soundtrack zum Film Resident Evil zu hören.

Singles und Videos

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Sonne

  • Singleveröffentlichung: 12. Februar 2001

Links 2 3 4

  • Singleveröffentlichung: 14. Mai 2001
  • Videopremiere: 18. Mai 2001

Ich will

  • Singleveröffentlichung: 10. September 2001
  • Singleveröffentlichung (UK-Edition): 13. Mai 2002
  • Videopremiere: August 2001

Mutter

  • Singleveröffentlichung: 25. März 2002
  • Videopremiere: 25. März 2002

Feuer frei!

  • Singleveröffentlichung: 14. Oktober 2002
  • Singleveröffentlichung (UK-Edition): 13. November 2002
  • Videopremiere: September 2002

Mein Herz brennt

  • Singleveröffentlichung: 7. Dezember 2012
  • Videopremiere: Dezember 2012

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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Mutter stieg in der 16. Kalenderwoche des Jahres 2001 auf Platz eins in die deutschen Albumcharts ein und hielt sich dort für vier Wochen, bevor es auf Position zwei fiel. Insgesamt war das Album 208 Wochen in den Top 100 vertreten, womit es zu den am längsten in den deutschen Charts platzierten Alben zählt.[12] In den österreichischen Charts hielt sich das Album zwei Wochen auf Platz eins.

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungen[6]Höchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)1 (…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig
 Österreich (Ö3)1 (104 Wo.)104
 Schweiz (IFPI)1 (79 Wo.)79
 Vereinigte Staaten (Billboard)77 (6 Wo.)6
 Vereinigtes Königreich (OCC)86 (2 Wo.)2
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2001)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[13]3
 Österreich (Ö3)[14]13
 Schweiz (IFPI)[15]37
ChartsJahres­charts (2022)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[16]83
ChartsJahres­charts (2023)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[17]82
ChartsJahres­charts (2024)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[18]87

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Mutter erhielt weltweit elf Goldene sowie zehn Platin-Schallplatten für über 1,8 Millionen verkaufte Einheiten. Quellen zufolge verkaufte sich das Album mehr als 2,4 Millionen Mal.[19]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Belgien (BRMA) Gold15.000
 Dänemark (IFPI) 2× Platin40.000
 Deutschland (BVMI) 3× Platin900.000
 Finnland (IFPI) Gold15.193
 Island (IFPI) Gold5.000
 Mexiko (AMPROFON) Gold75.000
 Neuseeland (RMNZ) Gold7.500
 Niederlande (NVPI) Gold40.000
 Norwegen (IFPI) Gold20.000
 Österreich (IFPI) Gold20.000
 Polen (ZPAV) Platin40.000
 Russland (NFPF) Gold25.000
 Schweden (IFPI) Gold40.000
 Schweiz (IFPI) Platin80.000
 Spanien (Promusicae) 3× Platin300.000
 Südkorea (KMCA)[20]9.132
 Vereinigtes Königreich (BPI)[21] Gold203.610
Insgesamt 11× Gold
10× Platin
1.840.435

Hauptartikel: Rammstein/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

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  1. Zeitstrahl (Memento des Originals vom 20. April 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rammstein.de auf rammstein.de
  2. Thomas Gross: Schlafes Brüder. In: Die Zeit, Nr. 14/2001/
  3. faz.net
  4. Albumcover auf amazon.de
  5. tagesspiegel.de: Conserving – am Anfang war der Fisch, Artikel vom 2. April 2001, abgerufen am 27. Januar 2018
  6. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  7. rammsteintill.free.fr
  8. Sonnenbrillen auf, hier kommt die Sonne: Heino im Album-Stream. Rolling Stone (online), 31. Januar 2013
  9. bz-berlin: Rammstein stürmt Staatsratsgebäude!, 11. August 2001, abgerufen am 27. Mai 2018
  10. Flake: Heute hat die Welt Geburtstag, S. 157, S. Fischer Verlag, 1. Auflage 2017, ISBN 978-3-10-397263-4.
  11. Liedtext (Memento des Originals vom 24. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.magistrix.de auf magistrix.de
  12. Chartverfolgung Mutter bei offiziellecharts.de
  13. Top 100 Album-Jahrescharts: 2001. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  14. Jahreshitparade Alben 2001. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  15. Schweizer Jahreshitparade 2001. In: hitparade.ch. Hung Medien, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  16. Top 100 Album-Jahrescharts: 2022. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, Dezember 2022, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  17. Top 100 Album-Jahrescharts: 2023. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  18. Jahrescharts 2024 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 11. Dezember 2024.
  19. Claire Berlinski: Menace in Europe: Why the Continent’s Crisis Is America’s, Too. 3. Auflage. Crown Publishing Group, 2007, ISBN 978-0-307-42128-9, S. 248 (englisch, books.google.de [abgerufen am 24. Oktober 2022]).
  20. RIAK Pop Album Charts 2001.4 (Memento vom 9. März 2005 im Internet Archive) miak.or.kr, abgerufen am 14. Januar 2022 (koreanisch).
  21. Alan Jones: Charts analysis: Lewis Capaldi makes No.1 debut with first album. Music Week, 24. Mai 2019, abgerufen am 31. März 2020 (englisch).