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„Wuestenstrom“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt eine christliche Organisation, das auch „Operation Wüstenstrom“ genannte Strom-Projekt wird unter [[Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation]] behandelt.}}
Der Verein '''Wüstenstrom e.V.''' mit Sitz in [[Tamm]] wurde in seiner jetzigen Form 1997 von [[Günter Baum]] ins Leben gerufen. Vorbild war [[Desert Stream]], eine amerikanische Gruppierung der [[Ex-Gay-Bewegung]]. Baum informierte Wüstenstrom später über aktuelle homosexuelle Handlungen, wurde aller Funktionen enthoben, verließ Wüstenstrom wieder und gründete den Verein ''Zwischenraum'', der homosexuellen Christen Unterstützung bei der Selbstannahme gibt.
{{Veraltet||Verein hat sich in Deutschland umbenannt zu ''Institut für dialogische und identitätsstiftende Seelsorge und Beratung'' (IdiSB)|seit=2018}}
[[Datei:Wüstenstrom-logo.gif|rechts|miniatur|Logo von ''Wuestenstrom'']]
'''Wuestenstrom''' (eigene Schreibung ''wuestenstrom'', auch ''Wüstenstrom'') ist eine [[Evangelikalismus|evangelikale]] christliche Organisation mit Sitz in [[Tamm]], [[Baden-Württemberg]]. Sie bietet Beratungen, Seminare und Selbsthilfegruppen für Menschen an, die [[Liebesbeziehung|Beziehungen]], „ihre [[Geschlechtsidentität|Identität als Frau oder als Mann]]“ oder ihre [[Sexualität]] konflikthaft erleben.<ref name="W-werwirsind"/>


Wuestenstrom ist bekannt geworden für ihre kontrovers beurteilte Arbeit, die auf der These beruht, [[Homosexualität]] sei kein integraler Bestandteil der Persönlichkeit, sondern Symptom eines tieferliegenden, therapierbaren und heilbaren Konflikts und daher veränderbar. Wuestenstrom wird deshalb der [[Ex-Gay-Bewegung]] zugeordnet. Aufgrund ihrer weltanschaulichen Überzeugung ordnet sie gleichgeschlechtlichen [[Geschlechtsverkehr]] als [[Sünde]] ein.
Einen weiteren derartigen Verein gibt es in [[Pfäffikon ZH|Pfäffikon]] in der Schweiz. Vereinsziel ist es, die sexuelle Orientierung von Homosexuellen zu verändern, da der Verein im Gegensatz zu herrschender und gefestigter Meinung Homosexualität als "krankhaft" ansieht. Nach Angaben des Vereins werden Angebote für Menschen gemacht, die mit ihrer [[Identität]] als Frau und Mann oder mit ihrer sexuellen Orientierung Probleme haben. Die Qualität und insbesondere die Wirksamkeit dieser Hilfsangebote ist jedoch sehr umstritten, einige Kritiker werfen dem Verein sogar vor, die angebotenen Maßnahmen seien schädlich für die physische und psychische Gesundheit der Klienten. Ferner wird dieser Selbstdarstellung entgegengehalten, dass Schwule sich sehr wohl als Männer identifizieren und Lesben stark frauenidentifiziert sind, und es deshalb auch unzutreffend wäre, bei Homosexualität Probleme mit der Geschlechtsidentität zu unterstellen. Wüstenstrom will Menschen in christlichen Gemeinden ermutigen, Angebote zu machen, die darauf abzielen, Homosexuelle "umzuerziehen". Mit diesen Standpunkten ist der Verein Gruppierungen der [[Ex-Gay-Bewegung]] zuzuordnen.

Das Beratungsangebot von Wuestenstrom ist keine Therapie im Sinne einer [[Therapie|medizinischen Leistung]] oder des [[Psychotherapeutengesetz]]es. Hierfür wäre eine [[Approbationsordnung|Approbation]] notwendig.

== Geschichte ==
1990 erhielt Günter Baum den Auftrag, in Deutschland als Angestellter des christlich diakonischen Vereins Elops aus den USA die Living–Waters–Seelsorgeinitiative "Wuestenstrom" (genannt nach [[Andrew Comiskey]]s [[Desert Stream Ministries]]) als Arbeitszweig von Elops aufzubauen, wofür er von Comiskey offiziell eingesetzt wurde. In den nächsten Jahren entstanden in Deutschland durch Baums Arbeit einige Living–Waters–Gruppen. Günter Baum hatte zuvor bei Elops in den USA von Comiskey das Living–Waters–Seelsorgekonzept und dessen seelsorgerliche Arbeit im Aids-Bereich kennengelernt. Heute ist Baum ein [[Ex-Ex-Gay]].

Unabhängig davon arbeitete Diplom-Sozialarbeiter Markus Hoffmann nach einem vorläufigen Selbsthilfekonzept mit einer Gruppe von homosexuellen Männern an einer Veränderung ihrer sexuellen Orientierung.

1994 trafen Baum und Hoffmann auf einem internationalen Symposium zusammen, daraus entwickelten sich Pläne für eine gemeinsame Arbeit. Baum, als Pflegepädagoge, lag besonders die Betreuung von aidskranken Homosexuellen am Herzen. Bei Hoffmann, einem Sozialarbeiter und Diakon, stand die Entwicklung eines Beratungsansatzes für Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen im Vordergrund.

Nach einem homosexuellen „Rückfall“ konnte Baum die Arbeit nicht weiterführen, da ''Desert Stream Ministries'' von ihren nationalen Leitern jahrelange homosexuelle Abstinenz verlangt. Im Einvernehmen entschieden sich Elops, Baum und Hoffmann, die Arbeit an Hoffmann zu übergeben. Baum unterzog sich in Berlin einer Therapie, um seinen weiteren Lebensweg zu klären, und entschied sich in der Folge, seine Homosexualität als Christ zu leben. Er gründete den Verein [[Zwischenraum (Organisation)|Zwischenraum]], der homosexuellen Christen Unterstützung bei der Selbstannahme einschließlich ihrer sexuellen Orientierung gibt. Dem Living–Waters–Konzept steht er heute sehr kritisch gegenüber. In einer gemeinsamen Erklärung wandten sich Baum und Hoffmann gegen ein „Instrumentalisieren durch jene Medien, die um einer Effekthascherei willen uns und den uns anvertrauten Menschen nur Schaden zufügen.“.<ref name="W-ErklärungBaumHoffmann2006"/>

Hoffmann widmet sich seit dem Jahr 1997 in Vollzeit der Arbeit mit Wuestenstrom. Im Jahr 2000 wurde Wuestenstrom ein eingetragener Verein.

Im Jahr 2004 wurde Wuestenstrom Schweiz gegründet, geleitet von Rolf und Ria Rietmann.<ref name="WCH-jesusCH"/><ref name="WCH-geschichte"/>

Wie auch bei Desert Stream in den USA kam neben der Arbeit mit Homosexuellen die Arbeit mit Menschen dazu, die sexuellen oder psychischen Missbrauch durch Geistliche erlebt haben, mit [[Pornografie]]- und [[Sexsucht|Sexsüchtigen]] sowie mit Menschen, die allgemein Probleme mit dem Selbstwertgefühl haben.


== Arbeitsbereiche ==
== Arbeitsbereiche ==
{{Neutralität}}
Die Arbeit von Wüstenstrom gliedert sich in die drei Bereiche ''Living Waters'', "Therapeutische Beratung" sowie Politisches Handeln/Lobbyarbeit.
Die Arbeit von Wuestenstrom gliedert sich in drei Bereiche.


=== Selbsthilfe Aufbruch Leben ===
===Living Waters===
Aufbruch Leben ist ein Selbsthilfe-[[Seelsorge]]programm für die Gemeindearbeit, das von unterschiedlichen [[evangelikal]]en Gemeinden durchgeführt wird. Es handelt sich um ein von Markus Hoffmann umgearbeitetes Nachfolgeprogramm von [[Living Waters]], das im Gegensatz zu Living Waters nicht mehr speziell für Homosexuelle konzipiert ist.
[[Living Waters]] ist eine von unterschiedlichen [[evangelikal]]en Gemeinden getragene [[Seelsorge]]arbeit. Sie folgt einem Konzept von [[Andrew Comiskey]] aus [[Los Angeles]]. Es besteht aus Abenden mit Gebet, einem Vortragsteil zur heterosexuellen Identität als Frau bzw. Mann sowie Gruppenarbeit (geschlechtsgetrennt).


Das Programm richtet sich laut Wuestenstrom an Menschen, die Probleme mit ihrer Sexualität oder ihrem „Frau-/Mann-Sein“ haben, die sexuelle Traumata verarbeiten müssen, oder die ihre Beziehungen klären und ihre Beziehungsfähigkeit verbessern wollen. Wuestenstrom Schweiz bietet ein spezielles zwanzigwöchiges Programm für Sexsüchtige im Rahmen einer geschlossenen Kleingruppe an.
==="Therapeutische Beratung"===
Im diesem Bereich strebt Wüstenstrom danach, auf der Grundlage der Sexualwissenschaften<ref>Wüstenstrom - wir über uns; in: http://www.wuestenstrom.de/we.htm</ref> sowie des christlichen Glaubens und den Ansichten wissenschaftlich umstrittener Aktivisten aus dem Bereich der [[Ex-Gay]]-Bewegung eine Beratung mit dem Ziel anzubieten, Menschen eine heterosexuelle Lebensführung nahezulegen.


Aufbruch Leben besteht aus drei Kursmodulen von je etwa zehn Wochen, geleitet von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Wuestenstrom ausgebildet hat. Laut Wuestenstrom gibt es heute rund 450 ehrenamtliche Mitarbeiter mit dieser Ausbildung. In den drei Kursmodulen geht es um Gottesbeziehung, persönliche Reife, Lebenskonflikte, Vergebung, und Beziehungsfähigkeit.<ref name="W-3selbsthilfe"/>
===Politisches Handeln===


=== Beratende und begleitende Arbeit ===
Wüstenstrom will dafür eintreten, "dass es in [[Deutschland]] ein Recht auf Veränderung der [[sexuelle Orientierung|sexuellen Orientierung]] geben muss," dass Kinder ohne Kontakt zu offen lebenden Homosexuellen <!--oder wovor sollen sie "geschützt" werden? Reines Zitieren finde ich hier nicht hilfreich--> aufwachsen sollen und "dass jeder Mensch das Recht auf körperliche Unversehrtheit hat." Letzteres Ziel ist spätestens mit dem gesetzlichen Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe erreicht worden, auch wenn Wüstenstrom kein Augenmerk auf diesem Bereich geworfen hat.
Wuestenstrom bezeichnet diesen Arbeitsbereich als Lebensberatung und bietet dabei Einzelseminare, Gruppenarbeit und Intensivseminare für spezifische Probleme an. Die Beratung richtet sich laut Wuestenstrom an Menschen, die ihre Sexualität als konflikthaft empfinden oder die in ihrer Identität verunsichert sind.<ref name="W-1lebensberatung"/>

==== Beratung zur Homosexualität ====
Im besonderen Interesse der Öffentlichkeit ist Wuestenstroms Beratung zur Homosexualität. Man berate „ergebnisoffen“ bei verschiedensten Konflikten, heißt es, spricht aber auch von Veränderung und der „Möglichkeit, dass Homosexualität dann veränderbar ist, wenn bestimmte damit verbundene traumatische (...) Inhalte gelöst werden können“.<ref name="faz-gelinsky2007"/>

Wuestenstrom räumt zwar ein, dass Homosexualität nach medizinisch-psychiatrischen Kriterien keine Krankheit ist, betrachtet sie aber dennoch als Symptom einer Störung.<ref name="W-homosexualitaet1"/> Bei der Begleitung von Menschen, die unter ihrer homosexuellen Empfindungen leiden, hätten sie nach eigenen Angaben daher nicht das Ziel, „letztlich doch wieder Homosexualität als Krankheit darzustellen oder als solche zu behandeln.“<ref name="W-Klarstellung2008"/> Wuestenstrom gibt an, „ergebnisoffen“ zu beraten, und habe sich ausdrücklich verpflichtet „die Entscheidung eines Menschen, in welcher Form er seine sexuelle Orientierung auslebt, zu respektieren.“<ref name="W-Selbstverpflichtung2006"/> Dennoch wolle man nach Veränderungsmöglichkeiten für diejenigen fragen, die sich nicht für eine „homosexuelle Identität“ entscheiden wollten, sondern eine Veränderung wünschten.<ref name="W-homosexualitaet2"/>

Wuestenstrom lehnt es nach eigenen Angaben ab, mit Leuten zu arbeiten, die nur auf äußeren Druck hin eine Veränderung anstreben. Manipulative Umpolung wird ausdrücklich als schädlich und gefährlich bezeichnet.<ref name="W-Selbstverpflichtung2006"/> Ebenso distanzieren sie sich von Heilungskonzepten der charismatischen Szene.<ref name="W-idea2006"/>

Neben der durch Wuestenstrom selbst durchgeführten Beratung hat Wuestenstrom nach eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren über 60 Seelsorger und Berater ausgebildet.<!--Stand?-->

==== Finanzierung ====
Die Seminare und Beratungen werden durch Teilnehmerbeiträge finanziert. Diese können beispielsweise etwa 90&nbsp;[[Schweizer Franken]] für ein Tagesseminar betragen, 180&nbsp;Euro für einen dreitägigen Intensivseminar, oder 50&nbsp;Euro pro Stunde für eine Individualberatung.<ref name="WCH-frauensemi"/><ref name="W-swr2008"/> Für langjähriger Betreuung können nach einzelnen Berichten auch größerer (beispielsweise vierstellige) Summen so zustande kommen. Ein anonymer Betroffener berichtet von angeblichen Zahlungen in Höhe von 4.000&nbsp;€ an Wuestenstrom.<ref name="swr15052008"/>

==== Ethikkodex und Unterschiede in der Praxis ====
Der Ethikkodex des Vereins wurde von drei österreichischen Universitätsprofessoren, die einen Kongress zum Thema "Therapeutisches Arbeiten bei ichdystoner Sexualorientierung" ausrichten wollten, geprüft, und „für eine vertretbare Position einer religiösen Organisation“ befunden, „auch wenn sich die therapeutische Arbeit auf unseren beiden Kliniken von dieser Praxis deutlich unterscheidet.“<ref name="rpp2007"/>

=== Öffentlichkeitsarbeit ===
Wuestenstrom befasst sich bei der Öffentlichkeitsarbeit mit Themen wie Partnerschaft und Sexualität, [[Homosexualität]], [[Transgeschlechtlichkeit]], [[Pädophilie]], sexueller Sucht, Jugendsexualität, und [[Sexueller Missbrauch|sexuellem Missbrauch]].

Mit Verweis auf ihre Interpretation der Bibel sieht sich Wuestenstrom dem Lebensentwurf der Ehe von Frau und Mann verpflichtet, will nach eigenen Angaben aber auch anderen Lebensentwürfen mit Respekt begegnen. Unklar ist vor diesem Hintergrund, wie die Organisation ihre Zusammenarbeit mit Organisationen in den USA erklärt, die bis zur Entscheidung des [[Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten|Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten]] im Fall [[Lawrence v. Texas]] für die Beibehaltung der Kriminalisierung von homosexuellen Handlungen plädierten.

So hat Wuestenstrom kurz vor der Abstimmung zum [[Lebenspartnerschaftsgesetz]] die vierte Auflage des Thesenpapiers ''„Homo-Ehe?! Nein zum Ja-Wort“'' herausgebracht, im September 2000 wurde es verteilt.<ref name="rauchfleisch-ch"/> Auch kurz vor dem Schweizer Referendum zum [[Partnerschaftsgesetz]] wurde im April 2005 eine Auflage versendet. Wüstenstrom sprach darin von einem „[[gay agenda|Diktat]] der [[Lesben- und Schwulenbewegung|Schwulenbewegung]]“ und schreibt unter anderem: „Das Gesetz bedeutet eine wesentliche Gefährdung der Entwicklung unserer Kinder“. Da Homosexualität (erst) mit dem Gesetz den Rang eines Lebensmodells erwürbe, würden Jugendliche durch diese „zusätzliche Option“ bei der Suche nach ihrer geschlechtlichen Identität verwirrt werden. Jugendliche mit homoerotischen Gefühlen könnten sich auf diesen Lebensstil „fixieren“ und in der Entfaltung ihrer Sexualität stecken bleiben. Diese Verwirrung sei schon vor der Einführung „durch die Propagierung des homosexuellen Lebensstils“ feststellbar gewesen. In der deutschen Version wird dann gefragt, ob dadurch nicht auch die im Grundgesetz garantierte Unversehrtheit des Körpers bedroht wird.<ref name="W-neinzumja"/> Die ''American Psychological Association'' hält eine solche Behauptung durch Forschungsergebnisse für widerlegt. So seien selbst Kinder, die bei schwulen oder lesbischen Eltern aufwachsen, genauso gesund wie Kinder in traditionellen Familien. Zudem habe der Umstand, lesbische oder schwule Eltern zu haben, weder Einfluss auf den schulischen Erfolg noch auf die sexuelle Orientierung von Kindern.<ref name="APA-answers2008"/><ref name="APA-kids2005"/><ref name="APA-timely2004"/> In der schweizerischen Version stellen sie fest, dass sie sogar unter erwachsenen, klar heterosexuellen Männern eine zunehmende Verunsicherung in Bezug auf die eigenen Gefühle feststellen würden „- meist von Männern mit einer etwas feminineren Ausstrahlung.“<ref name="W-neinzumja"/> In der deutschen Version wird die Möglichkeit einer testamentarischen Verfügung für einen gleichgeschlechtlichen Partner als „rechtliche Vergünstigung“ bezeichnet, ebenso dass ein Vermieter einen „gleichgeschlechtlichen Lebenspartner als Mitmieter akzeptieren muss“ (das wurde 1984 vor dem Bundesgerichtshof erstritten<ref name="augstein-bruns1994"/>). In der Schweizer Version ist die Formulierung ein wenig moderater, beim Erbrecht wird die vergessene Ausnahme der [[Pflichtteil]]e hinzugefügt und statt des Mietrechts wird das in einigen Kantonen schon vorhandene Zeugnisverweigerungsrecht angeführt.<ref name="W-neinzumja"/>

Der Verein geht mit juristischen Mitteln gegen kritische Journalisten, die von „Umpolung“ im Zusammenhang mit Wuestenstrom berichten, sowie auch gegen mindestens einen ehemaligen Klienten vor. 2008 urteilte das [[Landgericht Frankfurt am Main]], dass das Bezeichnen von christlich geprägten „Therapien“ als „Umpolen“ von der [[Meinungsfreiheit]] gedeckt ist, und hob die gegen einen Journalisten ergangene [[einstweilige Verfügung]] auf.<ref name="taz2008"/>


== Kritik ==
== Kritik ==
Der Ansatz von Wuestenstrom steht im Widerspruch zur wissenschaftlichen Mehrheitsposition, dass eine homosexuelle Orientierung nicht geändert, also nicht in eine heterosexuelle Orientierung „umgewandelt“ werden könne.<ref name="bundestag2008"/> Der Psychologe und Buchautor [[Kurt Wiesendanger]] etwa bezeichnete „Umpolungstherapien“ wie diejenigen Wuestenstroms als Resultat einer „menschenverachtenden Geisteshaltung,“ sie schlügen gewaltsam in die Wunde, die Jahre der Ausgrenzung und Diskriminierung gerissen haben.<ref name="wiesedanger2005"/> Udo Rauchfleisch, Professor für Klinische Psychologie an der Universität Basel, rief in einer Stellungnahme zu einer Wüstenstrom-Kampagne die medizinischen und psychologischen Fachverbände dazu auf, „eindeutig Stellung nehmen gegen derartige unprofessionelle und ethisch nicht vertretbare Aktivitäten.“ Angesichts häufiger Folgen wie Depressionen und Verzweiflung bis hin zum Suizid benannte er reparative Therapien als eindeutigen „Missbrauch und […] Schädigung durch sogenannte therapeutische oder seelsorgerliche Interventionen.“<ref name="rauchfleisch-ch"/>
Wüstenstrom ist stark umstritten, da die von Wüstenstrom vertretenen Grundansichten zur [[Homosexualität]]{{ref|WS1}} im Widerspruch zu den heute in [[Psychiatrie]] und [[Psychologie]] etablierten Auffassungen stehen.{{ref|RT}} In Maßnahmen, mit denen Homosexuelle zu Heterosexuellen gemacht werden sollen, also auch die von Wüstenstrom angebotenen Maßnahmen, sehen die weltweit führenden psychiatrischen und psychologischen Organisationen die Gefahr einer eventuell schädigenden Wirkung für die Klienten.{{ref2|2|RT}}


[[Günter Baum]], der Gründer der ersten Wuestenstrom-Organisation, lebt heute wieder offen homosexuell. So erklärte er der Basler Zeitung im Jahr 2000: „Je länger je mehr wurde mir bewusst, dass ich vor der Wahl stand: Entweder ich bin fromm, 'asexuell' und psychoneurotisch oder ich lebe als Christ mein Schwulsein und bin psychisch gesund.“ Er kritisiert, dass die meisten [[Ex-Gay]]s nicht akzeptieren, dass es „Kernhomosexuelle“ gebe, bezweifelt aber nicht, dass es Homosexuelle gebe, die ihr sexuelles Verhalten dauerhaft ändern könnten.<ref name="stoldt-baum2003"/> Günter Baum macht einen deutlichen Unterschied zwischen der heutigen Arbeit von Wuestenstrom, die er einige Jahre nach diesen Äußerungen nicht weiter kommentierte, ohne jedoch von seiner früheren Kritik etwas zurückzunehmen, und dem seinerzeit von ihm angewandten Ansatz von „Living Waters“, den er weiterhin scharf ablehnt.<ref name="W-ErklärungBaumHoffmann2006"/>
Auf Grundlage evangelikal-christlicher Werte vertritt der Verein die Auffassung, dass homosexuelles Verhalten gott-unerwünscht ist - eine Auffassung, die von anderen Weltanschauungen wie beispielsweise dem säkulären [[Humanismus]] stark kritisiert wird. Der Verein hat das Ziel, Homosexuelle darin zu unterstützen, ihr Leben von homosexuell zu heterosexuell zu verändern, statt sie in ihrer bisherigen Identität zu stärken.


Anlässlich der Einladung Markus Hoffmanns zu einem Kongress der Grazer Universitätsklinik für Psychiatrie im Oktober 2007 kam es zu Protesten seitens Homosexuellenverbänden, Psychiatern und psychologischen Psychotherapeuten. Die [[Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie]] kündigte an, sie werde sich von der Patronanz zurückziehen, falls der als Referent eingeplante Hoffmann vom Kongress nicht ausgeladen würde.<ref name="SN2007"/> Diesen Schritt vollzog die [[HOSI|Homosexuelle Initiative Wien]] (HOSI) aus Protest.<ref name="standard2007"/> In einer Stellungnahme erklärten die Veranstalter, dass sie sich von jeglicher Form der Zwangstherapie distanzierten, Hoffmanns Workshop gleichwohl im Programm beibehalten würden, da er nicht Homosexualität, sondern [[ichdystone Sexualorientierung]]en zum Gegenstand habe.<ref name="rpp2007"/>
Die Argumente der Kritiker finden eine besondere Unterstützung dadurch, dass der Gründer von Wüstenstrom Deutschland (1994), [[Günter Baum]], inzwischen selbst homosexuell lebt und dies entgegen seinen ursprünglichen Absichten inzwischen auch offen anspricht. So erklärte er der Basler Zeitung im Jahr 2000: "Je länger je mehr wurde mir bewusst, dass ich vor der Wahl stand: Entweder ich bin fromm, 'asexuell' und psychoneurotisch oder ich lebe als Christ mein Schwulsein und bin psychisch gesund."


Die [[Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche]] kommentierte: „Es liegt sicher in der Verantwortung eines/einer jeden Einzelnen, von Angeboten „Veränderung im Bereich Homosexualität“ Gebrauch zu machen oder auch nicht; wir können aber nach dem, was wir über Wüstenstrom wissen, von einer Beratung durch diese Organisation nur abraten.“<ref name="HuK-wuestenstrom2007"/>
== Siehe auch ==
*[[Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft]]


Unter Psychologen wird die Ansicht vertreten, dass der Wunsch von Homosexuellen, ihre Orientierung zu ändern, nicht immer freiwillig sei, sondern auf sozialem Druck ihres Umfelds beruhe (s. auch: [[Heteronormativität]]). Psychiatrische und psychologische Verbände weisen deutlich auf die Gefahr einer schädigenden Wirkung für die Klienten durch Maßnahmen hin, mit denen Homosexuelle zu Heterosexuellen gemacht werden sollen. Im [[DSM-IV]] der [[American Psychiatric Association]] (APA), der weltweit einflussreichsten Vereinigung in ihrem Fachgebiet,<ref name="WCH-apa"/> das auch in die Internationale Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) der [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) Eingang gefunden hat, wird nicht Homosexualität als Störung aufgeführt, sondern die ''[[Ichdystone Sexualorientierung]]'': die Ablehnung und Abwehr der eigenen sexuellen Orientierung. Diese Ablehnung beruht Psychologen und Psychotherapeuten zufolge auf einer sogenannten ''verinnerlichten [[Homophobie]]''. So schreibt z.&nbsp;B. der Psychologe und Psychotherapeut Kurt Wiesendanger, dass „Umpolungstherapien“ Homosexueller einer menschenverachtenden Geisteshaltung entspringen würden und dass ''"krankhaft und daher therapiebedürftig [...] nicht die Homosexualität, sondern deren Abwehrform, die Homophobie"'' sei.<!-- Da er weder über Wuestenstrom spricht noch über eine von Wuestenstrom vertretene These (W bezeichnet H weder als krankhaft noch als therapiebedürftig) hat diese allgemeines Kritik nichts in diesem konkreten Artikel zu suchen...auch hier geht es darum, dass die HS nach Wiesendanger nicht problematisch sei...ob nun als eigene Krankheit (was Wuestenstrom nicht behauptet) oder als Symptom einer tieferliegenden Störung (was Wuestenstrom doch behauptet). Diese Kritik dient der Untermauerung der These, dass problematisch sei die Homophobie bzw. Heteronormativität, also das, was in dem obigen Satz mit "Ansicht, dass der Wunsch von Homosexuellen, ihre Orientierung zu ändern, nicht immer wirklich "freiwillig" sei, sondern auf sozialem Druck ihres Umfelds beruhe" als Argument angefangen wird. Auch im folgenden Satz ist er zwar mit WS einig, nicht die Homosexualität selbst sei behandlungsbedürftig, aber er unterscheidet sich darin, dass er die tieferliegende Störung als internalisierte Homophobie identifiziert, eine Ansicht, die von Wuestenstrom vermieden wird...eben an diese Vermeidung liegt ja die Kritik--> Bezogen auf die sogenannte Therapie sagt er: ''"So leiden Lesben und Schwule, die sich „umpolen“ lassen wollen, an internalisierter Homophobie. Diese ist behandlungsbedürftig, jedoch keineswegs die sexuelle Orientierung selbst."''<ref name="wiesedanger2005"/>
== Weblinks ==


Armin Traute, Hauptgeschäftsführer des [[Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen|Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen]], machte auf eine Anfrage zu Wuestenstroms „christlicher Sexualberatung“ hin deutlich, dass Therapien, die eine „Verlernung“ von Homosexualität zum Ziel hätten, gegen die ethischen Richtlinien des Verbandes verstießen und einer Verletzung des „Schutzes der Rechte der beruflich anvertrauten Personen“ gleichkämen. Nach Ansicht des Verbandes ginge von „nicht professionell ausgebildeten Beratern“ generell ein Gefährdungspotenzial aus, wenn diese psychologische Beratungen anböten oder psychotherapeutisch agierten.<ref name="bpd-gaynial2006"/>
*Wüstenstrom in [http://www.wuestenstrom.de Deutschland], [http://www.wuestenstrom.ch Schweiz]

*[http://en.wikipedia.org/wiki/Living_Waters_Publications Living Waters] (englisch)
=== Presseberichterstattung ===
*[http://www.huk.org/aktuell/umpolung-spitzer-basg.htm ''Christlicher Fundamentalismus. Umorientierungsversuche bei Homosexuellen.''] Ralph Gebhardt, 2003, Schwule im Gesundheitswesen e.V.
Der [[SWR]] zeigte Fernsehbeiträge, in denen ein anonymer 25-jähriger Mann davon berichtete, dass er für Kurse und Beratungsgespräche über Wuestenstrom 4000&nbsp;€ bezahlt habe. Er sowie ein weiterer anonymer Interviewpartner berichteten auch, dass schwere Depressionen und Suizidversuche Folge der Beratung gewesen seien.<ref name="swr15052008"/><ref name="swr29052008"/> Wuestenstrom behauptet in einer Gegendarstellung, dass der Bericht von Martin Klein unwahre Tatsachenbehauptungen sowie beleglose Mutmaßungen enthielte, darunter auch die Behauptung eines im Vorfeld geschehenen Einschüchterungsversuchs. Für Wuestenstrom sind Kurskosten von 4.000&nbsp;€ nicht nachvollziehbar. Für die Kosten von Einzelberatungen würden 50&nbsp;€ pro Stunde und für dreitägige Intensivseminare 180&nbsp;€ „erbeten“. Suizidversuche infolge der Beratung durch Wuestenstrom weist dieser als unwahr zurück<ref name="W-swr2008"/> und veröffentlicht im eigenen Netzauftritt Protestschreiben Dritter an den SWR bezüglich der Sendung, in denen von gegenteiligen Erfahrungen mit Wuestenstrom berichtet wird.<ref name="W-protest2008"/>
*[http://www.lsbk.ch/zwischenraum/jens_lang.asp Analyse und Kritik der Ex-Gay-Bewegung] Jens Lang, Lesbische und Schwule Basiskirche Basel

*[http://www.zwischenraum.net/grotesk.htm ''"Grotesk" - Ex-Gay-Literatur und die Wissenschaftler, auf die sie sich beruft.''] Valeria Hinck, 2005
Wuestenstrom erwirkte anfangs beim Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Gebrauch des Ausdrucks „Umpolen“ durch den Journalisten Eckhard Stengel, da Wuestenstrom das angesichts ihres offenen Beratungsansatzes als [[Üble Nachrede (Deutschland)|üble Nachrede]] ansieht. Nach Ansicht des beklagten Journalisten habe Wuestenstrom durch diese Maßnahme versucht, eine öffentliche Debatte über seine „Umpolungsarbeit“ zu vermeiden. Das Landgericht hob diese einstweilige Verfügung anschließend selbst wieder auf, da der Ausdruck „Umpolen“ nicht eindeutig definiert sei, zum Bereich der Meinungsäußerung gehöre, und vom Durchschnittsleser neutral als Synonym für Veränderung verstanden werde. Auf den Einwand der Anwältin des Vereins, Wuestenstroms Beratungsangebot sei „ergebnisoffen“, fragte die beisitzende Richterin Regina Zöller-Mirbach, wie das denn miteinander einhergehen könne – „einerseits überall schriftlich die Veränderung Homosexueller zu propagieren, sie andererseits aber in ihrer Neigung bestärken zu wollen“.<ref name="taz2008"/><ref name="W-taz2008"/>
* [http://queer.de/szene_politik_international_detail.php?article_id=1406&ptitle=Die%20Schwulenheiler%20greifen%20an Kritischer Bericht über den Ausschluß des ehemaligen Vereinsvorsitzenden Günter Baum]

Die TAZ berichtet, dass Wuestenstrom ehemalige Klienten und Kritiker bedroht habe, damit die Methodik der Organisation nicht öffentlich gemacht werde. So berichtet sie von Einschüchterungsversuchen seitens Wuestenstrom gegen Aussteiger<!--hier nennt sie den Anwalt des Bedrohten--> und Journalisten<!--hier nennt sie das öffentliche Gerichtsverfahren-->. Wuestenstrom steht unter besonderer Kritik, weil gezielt vermeintlich „Schwache“ angegangen würden.<ref name="taz-schirrmeister2008"/>

Karin Kontny schrieb am 18. Januar 2007 unter dem Titel ''Heilung in Gottes Namen'' einen Artikel in der [[Die Zeit|Zeit]],<ref name="zeit2007"/> gegen den Wuestenstrom wegen falscher Tatsachenbehauptungen beim [[Deutscher Presserat|deutschen Presserat]] Beschwerde einreichte, der den größten Teil der Anschuldigungen verwarf, aber, so die Zeit selbst: „wegen kleinerer Mängel“, entschied: „Der Beschwerdeausschuss hält den Verstoß gegen die Ziffern 2 ''[journalistische Sorgfalt]'' und 9 ''[Schutz der Ehre]'' des Pressekodex für so schwerwiegend, dass er gemäß § 12 Beschwerdeordnung die Maßnahme der Missbilligung wählt“.<ref name="presserat2007"/><ref name="W-presserat2007"/> Die Missbilligung hat keinerlei rechtliche Relevanz.

Die Zeit berichtete: „Selten einmal hat ein ZEIT-Artikel für seine Autorin so unerfreuliche Folgen, wie sie der Bericht über die Organisation Wuestenstrom und ihren therapeutischen Umgang mit Homosexuellen in Baden-Württemberg für die Länderspiegel-Mitarbeiterin Karin Kontny nach sich zog (Nr. 4/07). Der Verein erwirkte eine Missbilligung der ZEIT-Berichterstattung durch den Deutschen Presserat, deren Begründung die Redaktion nicht nachvollziehen kann. Schlimmer war, dass die Autorin in der folgenden Zeit mit Drohanrufen und gehässigen Mails aus dem Spektrum christlich-konservativer Sekten verfolgt wurde. Als eine ihr unbekannte Frau sie im Supermarkt beschimpfte, stellte sie zudem fest, dass ihr Foto im Internet veröffentlicht worden war.“<ref name="zeit2008reaktion"/>

== Siehe auch ==
* [[Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft]]

== Literatur ==
<!-- * [[Robert A. J. Gagnon]], W. Simon: ''Sexual Conduct: The Social Sources of Human Sexuality'', Chicago 1973
* [[Fritz Morgenthaler]]: Sexualität und Psychoanalyse. In: ''Beiträge zur Sexualforschung, 59'': 20; 1984
* [[Eberhard Schorsch]]: ''Perversion als Straftat, Dynamik und Psychotherapie''; Stuttgart 1996
* [[Gunter Schmidt]]: Motivationale Grundlagen sexuellen Verhaltens. In: Thomae, H. (Hg.), ''Psychologie der Motive, Bd.'' Göttingen 1983
* [[Robert Stoller]]: ''Perversion. Die erotische Form von Hass'', Hamburg 1979 -->
* Kurt Wiesendanger: ''Schwule und Lesben in Psychotherapie, Seelsorge und Beratung. Ein Wegweiser'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-45878-9
* Renate Hauser/Martin Friedrich: "Nuts and Bolts oder: Wie Living Waters deine Schraube zu ihrer Mutter bringt", in: Lambda Nachrichten IV 2003, 38-40
<!--* Renate Hauser/Martin Friedrich: "Kein Schicksal", in: Lambda Nachrichten IV 2003, 35-37 -->


== Quellen ==
== Quellen ==
<references>
#{{Fußnote|WS1|Grundansichten von Wüstenstrom zur Homosexualität, http://www.wuestenstrom.de/Pages/id_konfl.htm}}
<ref name="W-werwirsind">Wuestenstrom: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/524b60b68b361449768f/-/deDE/-/CS/-/Wirberuns Wer wir sind]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/524b60b68b361449768f/-/deDE/-/CS/-/Wirberuns |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:40 InternetArchiveBot }}, wuestenstrom.de</ref>
#{{Fußnote|RT|Einen Überblick über den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Homosexualität und die Standpunkte der weltweit führenden wissenschaftlichen Organisationen (wie beispielsweise der ''American Psychiatric Association'', der ''American Psychological Association'', der ''American Medical Association'', der ''American Counseling Association'' und der ''American Federation of Teachers'' gibt zum Beispiel die Website http://www.religioustolerance.org/hom_expr.htm. Die ''American Psychological Association'' beantwortet Fragen zum Thema Homosexualität auf ihrer Website http://www.apa.org/topics/sbehaviorsub1.html.}}
<ref name="W-homosexualitaet1">Wuestenstrom: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/504b60c287361750009c/-/deDE/-/CS/-/schwerpunktthemen/homosexualitaet/Homosexualitaet Schwerpunktthemen - Homosexualität]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/504b60c287361750009c/-/deDE/-/CS/-/schwerpunktthemen/homosexualitaet/Homosexualitaet |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:40 InternetArchiveBot }}, wuestenstrom.de, URL-1</ref>
<ref name="W-homosexualitaet2">Wuestenstrom: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/574b60c2ce360f50022h/-/deDE/-/CS/-/schwerpunktthemen/homosexualitaet/Homosexualitaet Schwerpunktthemen - Homosexualität]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/574b60c2ce360f50022h/-/deDE/-/CS/-/schwerpunktthemen/homosexualitaet/Homosexualitaet |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, wuestenstrom.de, URL-2</ref>
<!-- Der Unterschied sind auf jeden Fall 2 verschiedene URLs. Die Texte habe ich noch nicht verglichen -->
<ref name="W-3selbsthilfe">Wuestenstrom: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/354b60c29d361050012s/-/deDE/-/CS/-/arbeitsbereiche/unit03 Arbeitsbereiche - Selbsthilfe: Aufbruch Leben]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/354b60c29d361050012s/-/deDE/-/CS/-/arbeitsbereiche/unit03 |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, wuestenstrom.de</ref>
<ref name="W-1lebensberatung">Wuestenstrom: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/114b60c2ae361650015i/-/deDE/-/CS/-/arbeitsbereiche/unit01 Arbeitsbereiche - Lebensberatung]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/114b60c2ae361650015i/-/deDE/-/CS/-/arbeitsbereiche/unit01 |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, wuestenstrom.de</ref>

<ref name="W-ErklärungBaumHoffmann2006">Baum/Hoffmann: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/2744eea43471c752070m/-/deDE/-/CS/-/news/news/2006/200603/n1 GEMEINSAME ERKLÄRUNG MIT "ZWISCHENRAUM" - Entwicklung der Seelsorgeinitiative "Wüstenstrom" zu wuestenstrom e.V.]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/2744eea43471c752070m/-/deDE/-/CS/-/news/news/2006/200603/n1 |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }} - Gemeinsame Erklärung von Günter Baum und Markus Hoffmann, 2006, wuestenstrom.de</ref>
<ref name="W-Selbstverpflichtung2006">Markus Hoffmann, Vorstandsmitglieder: {{Webarchiv|url=http://www.wuestenstrom.de/dyn/mediaout.dhtml/-/mime/pdfArbeitsbereiche/Selbstverpflichtung/Selbstverpflichtung.pdf |wayback=20070927002656 |text=Selbstverpflichtung und Grundlagen der Arbeit }} (PDF-Datei; 114&nbsp;kB), 27. Juli 2001, Version vom 31. Juli 2006, wuestenstrom.de</ref>
<ref name="W-idea2006">[http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/4448451f6a3d6750170h/-/deDE/-/CS/-/news/news/2007/200701/ideaHUK Schwule können 'anders' werden]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/4448451f6a3d6750170h/-/deDE/-/CS/-/news/news/2007/200701/ideaHUK |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }} - Interview von Markus Hoffmann mit der Zeitschrift IDEA, 28. Dezember 2006, wuestenstrom.de</ref>
<ref name="W-presserat2007">Wuestenstrom: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/074696b03635811573pb/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2007/200707/Missbilligung Deutscher Presserat spricht Missbilligung gegen "Zeit"-Artikel aus]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/074696b03635811573pb/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2007/200707/Missbilligung |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, Juli 2007, wuestenstrom.de ( = Deutscher Presserat / Manfred Protze: ''Entscheidung des Beschwerdeausschusses 1 in der Beschwerdesache BK1-64/07'', 5. Juni 2007)</ref>
<ref name="W-Klarstellung2008">Markus Hoffmann, Stefan Schmidt: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/3648595f50432362695r/-/deDE/-/CS/-/news/artikel/erklaerungen/news/2008/200806/Beratung Klarstellung: Auf welcher Grundlage begleiten wir Ratsuchende?]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/3648595f50432362695r/-/deDE/-/CS/-/news/artikel/erklaerungen/news/2008/200806/Beratung |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, wuestenstrom.de, 27. Mai 2008</ref>
<ref name="W-swr2008">Stefan Schmidt: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/444844661b3a3065113b/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2008/200805/SWR Falschaussagen beim SWR]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/444844661b3a3065113b/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2008/200805/SWR |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, 19. Mai 2008, wuestenstrom.de</ref>
<ref name="W-protest2008">Verschiedene: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/444844661b3a3065113b/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2008/200805/PROTESTSWR Aktuelles - Politik - Protestschreiben an den SWR]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/444844661b3a3065113b/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2008/200805/PROTESTSWR |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, Mai 2008, wuestenstrom.de</ref>
<ref name="W-taz2008">Stefan Schmidt: [http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/05483dde5170a1435oif/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2008/200805/StengelWiderspruch Aktuelles - Politik - „Umpolung“ als Meinung?]{{Toter Link|url=http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/05483dde5170a1435oif/-/deDE/-/CS/-/news/politik/news/2008/200805/StengelWiderspruch |date=2018-12 |archivebot=2018-12-01 21:16:41 InternetArchiveBot }}, 21. Mai 2008, wuestenstrom.de</ref>
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<ref name="rpp2007">[[Raphael M. Bonelli]], Walter Pieringer, Hans-Peter Kapfhammer als Veranstalter: [http://www.rpp2007.org/downloads/rpp-stellungnahme210807-1.pdf RPP 2007: Stellungnahme zum Workshop 4.6 mit dem Titel „Therapeutisches Arbeiten bei ichdystoner Sexualorientierung“] (PDF-Datei; 29&nbsp;kB), Kongress [[Institut für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie|Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie]], 21. August 2007, rpp2007.org<!-- Permalink: {{Webarchiv | url=http://www.webcitation.org/5mUCAMnOu | webciteID=5mUCAMnOu | text=}} --></ref>
<ref name="HuK-wuestenstrom2007">Reinhold Weicker: {{Webarchiv|url=http://www.huk.org/aktuell/06-11-wuestenstrom.htm |wayback=20100613065219 |text=Die HuK und der Verein "wuestenstrom e.V.": Ein kritischer Rückblick }}, 2007, Version vom 1. Dezember 2009, huk.org</ref>
<ref name="swr15052008">SWR: ''Umstrittene Therapien für Homosexuelle bei Wuestenstrom'', 15. Mai 2008 ([https://www.youtube.com/watch?v=_Fm1v0JnJuc Youtube: Wüstenstrom beim Christival])</ref>
<ref name="swr29052008">SWR-Bericht über angebliche Wuestenstromopfer vom 29. Mai 2008 in: Zur Sache Baden-Württemberg; abgerufen am 2. Juni 2008. ([https://www.youtube.com/watch?v=zmOHnEaM4Fw Youtube: Wüstenstrom in der Kritik])</ref>
<ref name="APA-answers2008">APA / Office of Public and Member Communications: [https://www.apa.org/topics/sexuality/sorientation.pdf Answers to Your Questions for a Better Understanding of Sexual Orientation & Homosexuality] (PDF-Datei; 128&nbsp;kB) - „Can lesbians and gay men be good parents?“, apa.org, 29. Jänner 2008</ref>
<ref name="taz2008">Gitta Düperthal: [http://www.taz.de/1/nord/artikel/?dig=2008%2F05%2F10%2Fa0124&src=UA&cHash=a4f2dc91c0 Zulässige Aussage getätigt], taz, 10. Mai 2008</ref>
<ref name="taz-schirrmeister2008">Benno Schirrmeister: [https://taz.de/Verein-will-Homosexuelle-heilen/!5181451/ Verein will Homosexuelle „heilen“ - Umpolerclub im Visier], taz, 29. Mai 2008</ref>
<ref name="zeit2008reaktion">Frank Drieschner: [http://www.zeit.de/2008/14/Was_weiter_geschah?page=all Was weiter geschah], Die Zeit Nr. 14, 27. März 2008, S. 11</ref>
<ref name="bundestag2008">Bundesregierung Deutschland: [https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/080/1608022.pdf Antihomosexuelle Seminare und pseudowissenschaftliche Therapieangebote religiöser Fundamentalisten. Antwort der Bundesregierung auf 16/7917] (PDF-Datei; 108&nbsp;kB), 16/8022, 12. Februar 2008</ref>
</references>

== Weblinks ==
* [http://www.wuestenstrom.de/ Wuestenstrom Deutschland]
* [http://www.wuestenstrom.ch/ Wuestenstrom Schweiz]
* [https://lsbk.ch/gutmuetige-mamas-und-papas-wollen-den-schwulen-helfen/ Jens Lang: ''"Gutmütige Mamas und Papas wollen den Schwulen helfen": Die Ex-Gay-Bewegung schwappt aus den USA nach Deutschland''] Lesbische und Schwule Basiskirche Basel
* [http://queer.de/szene_politik_international_detail.php?article_id=1406&ptitle=Die%20Schwulenheiler%20greifen%20an Dennis Klein: ''Die Schwulenheiler greifen an''] 2004
* Grundansichten von Wüstenstrom zur Homosexualität, http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml

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Aktuelle Version vom 30. März 2025, 09:56 Uhr

Logo von Wuestenstrom

Wuestenstrom (eigene Schreibung wuestenstrom, auch Wüstenstrom) ist eine evangelikale christliche Organisation mit Sitz in Tamm, Baden-Württemberg. Sie bietet Beratungen, Seminare und Selbsthilfegruppen für Menschen an, die Beziehungen, „ihre Identität als Frau oder als Mann“ oder ihre Sexualität konflikthaft erleben.[1]

Wuestenstrom ist bekannt geworden für ihre kontrovers beurteilte Arbeit, die auf der These beruht, Homosexualität sei kein integraler Bestandteil der Persönlichkeit, sondern Symptom eines tieferliegenden, therapierbaren und heilbaren Konflikts und daher veränderbar. Wuestenstrom wird deshalb der Ex-Gay-Bewegung zugeordnet. Aufgrund ihrer weltanschaulichen Überzeugung ordnet sie gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehr als Sünde ein.

Das Beratungsangebot von Wuestenstrom ist keine Therapie im Sinne einer medizinischen Leistung oder des Psychotherapeutengesetzes. Hierfür wäre eine Approbation notwendig.

1990 erhielt Günter Baum den Auftrag, in Deutschland als Angestellter des christlich diakonischen Vereins Elops aus den USA die Living–Waters–Seelsorgeinitiative "Wuestenstrom" (genannt nach Andrew Comiskeys Desert Stream Ministries) als Arbeitszweig von Elops aufzubauen, wofür er von Comiskey offiziell eingesetzt wurde. In den nächsten Jahren entstanden in Deutschland durch Baums Arbeit einige Living–Waters–Gruppen. Günter Baum hatte zuvor bei Elops in den USA von Comiskey das Living–Waters–Seelsorgekonzept und dessen seelsorgerliche Arbeit im Aids-Bereich kennengelernt. Heute ist Baum ein Ex-Ex-Gay.

Unabhängig davon arbeitete Diplom-Sozialarbeiter Markus Hoffmann nach einem vorläufigen Selbsthilfekonzept mit einer Gruppe von homosexuellen Männern an einer Veränderung ihrer sexuellen Orientierung.

1994 trafen Baum und Hoffmann auf einem internationalen Symposium zusammen, daraus entwickelten sich Pläne für eine gemeinsame Arbeit. Baum, als Pflegepädagoge, lag besonders die Betreuung von aidskranken Homosexuellen am Herzen. Bei Hoffmann, einem Sozialarbeiter und Diakon, stand die Entwicklung eines Beratungsansatzes für Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen im Vordergrund.

Nach einem homosexuellen „Rückfall“ konnte Baum die Arbeit nicht weiterführen, da Desert Stream Ministries von ihren nationalen Leitern jahrelange homosexuelle Abstinenz verlangt. Im Einvernehmen entschieden sich Elops, Baum und Hoffmann, die Arbeit an Hoffmann zu übergeben. Baum unterzog sich in Berlin einer Therapie, um seinen weiteren Lebensweg zu klären, und entschied sich in der Folge, seine Homosexualität als Christ zu leben. Er gründete den Verein Zwischenraum, der homosexuellen Christen Unterstützung bei der Selbstannahme einschließlich ihrer sexuellen Orientierung gibt. Dem Living–Waters–Konzept steht er heute sehr kritisch gegenüber. In einer gemeinsamen Erklärung wandten sich Baum und Hoffmann gegen ein „Instrumentalisieren durch jene Medien, die um einer Effekthascherei willen uns und den uns anvertrauten Menschen nur Schaden zufügen.“.[2]

Hoffmann widmet sich seit dem Jahr 1997 in Vollzeit der Arbeit mit Wuestenstrom. Im Jahr 2000 wurde Wuestenstrom ein eingetragener Verein.

Im Jahr 2004 wurde Wuestenstrom Schweiz gegründet, geleitet von Rolf und Ria Rietmann.[3][4]

Wie auch bei Desert Stream in den USA kam neben der Arbeit mit Homosexuellen die Arbeit mit Menschen dazu, die sexuellen oder psychischen Missbrauch durch Geistliche erlebt haben, mit Pornografie- und Sexsüchtigen sowie mit Menschen, die allgemein Probleme mit dem Selbstwertgefühl haben.

Arbeitsbereiche

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Die Arbeit von Wuestenstrom gliedert sich in drei Bereiche.

Selbsthilfe Aufbruch Leben

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Aufbruch Leben ist ein Selbsthilfe-Seelsorgeprogramm für die Gemeindearbeit, das von unterschiedlichen evangelikalen Gemeinden durchgeführt wird. Es handelt sich um ein von Markus Hoffmann umgearbeitetes Nachfolgeprogramm von Living Waters, das im Gegensatz zu Living Waters nicht mehr speziell für Homosexuelle konzipiert ist.

Das Programm richtet sich laut Wuestenstrom an Menschen, die Probleme mit ihrer Sexualität oder ihrem „Frau-/Mann-Sein“ haben, die sexuelle Traumata verarbeiten müssen, oder die ihre Beziehungen klären und ihre Beziehungsfähigkeit verbessern wollen. Wuestenstrom Schweiz bietet ein spezielles zwanzigwöchiges Programm für Sexsüchtige im Rahmen einer geschlossenen Kleingruppe an.

Aufbruch Leben besteht aus drei Kursmodulen von je etwa zehn Wochen, geleitet von ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Wuestenstrom ausgebildet hat. Laut Wuestenstrom gibt es heute rund 450 ehrenamtliche Mitarbeiter mit dieser Ausbildung. In den drei Kursmodulen geht es um Gottesbeziehung, persönliche Reife, Lebenskonflikte, Vergebung, und Beziehungsfähigkeit.[5]

Beratende und begleitende Arbeit

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Wuestenstrom bezeichnet diesen Arbeitsbereich als Lebensberatung und bietet dabei Einzelseminare, Gruppenarbeit und Intensivseminare für spezifische Probleme an. Die Beratung richtet sich laut Wuestenstrom an Menschen, die ihre Sexualität als konflikthaft empfinden oder die in ihrer Identität verunsichert sind.[6]

Beratung zur Homosexualität

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Im besonderen Interesse der Öffentlichkeit ist Wuestenstroms Beratung zur Homosexualität. Man berate „ergebnisoffen“ bei verschiedensten Konflikten, heißt es, spricht aber auch von Veränderung und der „Möglichkeit, dass Homosexualität dann veränderbar ist, wenn bestimmte damit verbundene traumatische (...) Inhalte gelöst werden können“.[7]

Wuestenstrom räumt zwar ein, dass Homosexualität nach medizinisch-psychiatrischen Kriterien keine Krankheit ist, betrachtet sie aber dennoch als Symptom einer Störung.[8] Bei der Begleitung von Menschen, die unter ihrer homosexuellen Empfindungen leiden, hätten sie nach eigenen Angaben daher nicht das Ziel, „letztlich doch wieder Homosexualität als Krankheit darzustellen oder als solche zu behandeln.“[9] Wuestenstrom gibt an, „ergebnisoffen“ zu beraten, und habe sich ausdrücklich verpflichtet „die Entscheidung eines Menschen, in welcher Form er seine sexuelle Orientierung auslebt, zu respektieren.“[10] Dennoch wolle man nach Veränderungsmöglichkeiten für diejenigen fragen, die sich nicht für eine „homosexuelle Identität“ entscheiden wollten, sondern eine Veränderung wünschten.[11]

Wuestenstrom lehnt es nach eigenen Angaben ab, mit Leuten zu arbeiten, die nur auf äußeren Druck hin eine Veränderung anstreben. Manipulative Umpolung wird ausdrücklich als schädlich und gefährlich bezeichnet.[10] Ebenso distanzieren sie sich von Heilungskonzepten der charismatischen Szene.[12]

Neben der durch Wuestenstrom selbst durchgeführten Beratung hat Wuestenstrom nach eigenen Angaben in den letzten fünf Jahren über 60 Seelsorger und Berater ausgebildet.

Die Seminare und Beratungen werden durch Teilnehmerbeiträge finanziert. Diese können beispielsweise etwa 90 Schweizer Franken für ein Tagesseminar betragen, 180 Euro für einen dreitägigen Intensivseminar, oder 50 Euro pro Stunde für eine Individualberatung.[13][14] Für langjähriger Betreuung können nach einzelnen Berichten auch größerer (beispielsweise vierstellige) Summen so zustande kommen. Ein anonymer Betroffener berichtet von angeblichen Zahlungen in Höhe von 4.000 € an Wuestenstrom.[15]

Ethikkodex und Unterschiede in der Praxis

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Der Ethikkodex des Vereins wurde von drei österreichischen Universitätsprofessoren, die einen Kongress zum Thema "Therapeutisches Arbeiten bei ichdystoner Sexualorientierung" ausrichten wollten, geprüft, und „für eine vertretbare Position einer religiösen Organisation“ befunden, „auch wenn sich die therapeutische Arbeit auf unseren beiden Kliniken von dieser Praxis deutlich unterscheidet.“[16]

Öffentlichkeitsarbeit

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Wuestenstrom befasst sich bei der Öffentlichkeitsarbeit mit Themen wie Partnerschaft und Sexualität, Homosexualität, Transgeschlechtlichkeit, Pädophilie, sexueller Sucht, Jugendsexualität, und sexuellem Missbrauch.

Mit Verweis auf ihre Interpretation der Bibel sieht sich Wuestenstrom dem Lebensentwurf der Ehe von Frau und Mann verpflichtet, will nach eigenen Angaben aber auch anderen Lebensentwürfen mit Respekt begegnen. Unklar ist vor diesem Hintergrund, wie die Organisation ihre Zusammenarbeit mit Organisationen in den USA erklärt, die bis zur Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten im Fall Lawrence v. Texas für die Beibehaltung der Kriminalisierung von homosexuellen Handlungen plädierten.

So hat Wuestenstrom kurz vor der Abstimmung zum Lebenspartnerschaftsgesetz die vierte Auflage des Thesenpapiers „Homo-Ehe?! Nein zum Ja-Wort“ herausgebracht, im September 2000 wurde es verteilt.[17] Auch kurz vor dem Schweizer Referendum zum Partnerschaftsgesetz wurde im April 2005 eine Auflage versendet. Wüstenstrom sprach darin von einem „Diktat der Schwulenbewegung“ und schreibt unter anderem: „Das Gesetz bedeutet eine wesentliche Gefährdung der Entwicklung unserer Kinder“. Da Homosexualität (erst) mit dem Gesetz den Rang eines Lebensmodells erwürbe, würden Jugendliche durch diese „zusätzliche Option“ bei der Suche nach ihrer geschlechtlichen Identität verwirrt werden. Jugendliche mit homoerotischen Gefühlen könnten sich auf diesen Lebensstil „fixieren“ und in der Entfaltung ihrer Sexualität stecken bleiben. Diese Verwirrung sei schon vor der Einführung „durch die Propagierung des homosexuellen Lebensstils“ feststellbar gewesen. In der deutschen Version wird dann gefragt, ob dadurch nicht auch die im Grundgesetz garantierte Unversehrtheit des Körpers bedroht wird.[18] Die American Psychological Association hält eine solche Behauptung durch Forschungsergebnisse für widerlegt. So seien selbst Kinder, die bei schwulen oder lesbischen Eltern aufwachsen, genauso gesund wie Kinder in traditionellen Familien. Zudem habe der Umstand, lesbische oder schwule Eltern zu haben, weder Einfluss auf den schulischen Erfolg noch auf die sexuelle Orientierung von Kindern.[19][20][21] In der schweizerischen Version stellen sie fest, dass sie sogar unter erwachsenen, klar heterosexuellen Männern eine zunehmende Verunsicherung in Bezug auf die eigenen Gefühle feststellen würden „- meist von Männern mit einer etwas feminineren Ausstrahlung.“[18] In der deutschen Version wird die Möglichkeit einer testamentarischen Verfügung für einen gleichgeschlechtlichen Partner als „rechtliche Vergünstigung“ bezeichnet, ebenso dass ein Vermieter einen „gleichgeschlechtlichen Lebenspartner als Mitmieter akzeptieren muss“ (das wurde 1984 vor dem Bundesgerichtshof erstritten[22]). In der Schweizer Version ist die Formulierung ein wenig moderater, beim Erbrecht wird die vergessene Ausnahme der Pflichtteile hinzugefügt und statt des Mietrechts wird das in einigen Kantonen schon vorhandene Zeugnisverweigerungsrecht angeführt.[18]

Der Verein geht mit juristischen Mitteln gegen kritische Journalisten, die von „Umpolung“ im Zusammenhang mit Wuestenstrom berichten, sowie auch gegen mindestens einen ehemaligen Klienten vor. 2008 urteilte das Landgericht Frankfurt am Main, dass das Bezeichnen von christlich geprägten „Therapien“ als „Umpolen“ von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, und hob die gegen einen Journalisten ergangene einstweilige Verfügung auf.[23]

Der Ansatz von Wuestenstrom steht im Widerspruch zur wissenschaftlichen Mehrheitsposition, dass eine homosexuelle Orientierung nicht geändert, also nicht in eine heterosexuelle Orientierung „umgewandelt“ werden könne.[24] Der Psychologe und Buchautor Kurt Wiesendanger etwa bezeichnete „Umpolungstherapien“ wie diejenigen Wuestenstroms als Resultat einer „menschenverachtenden Geisteshaltung,“ sie schlügen gewaltsam in die Wunde, die Jahre der Ausgrenzung und Diskriminierung gerissen haben.[25] Udo Rauchfleisch, Professor für Klinische Psychologie an der Universität Basel, rief in einer Stellungnahme zu einer Wüstenstrom-Kampagne die medizinischen und psychologischen Fachverbände dazu auf, „eindeutig Stellung nehmen gegen derartige unprofessionelle und ethisch nicht vertretbare Aktivitäten.“ Angesichts häufiger Folgen wie Depressionen und Verzweiflung bis hin zum Suizid benannte er reparative Therapien als eindeutigen „Missbrauch und […] Schädigung durch sogenannte therapeutische oder seelsorgerliche Interventionen.“[17]

Günter Baum, der Gründer der ersten Wuestenstrom-Organisation, lebt heute wieder offen homosexuell. So erklärte er der Basler Zeitung im Jahr 2000: „Je länger je mehr wurde mir bewusst, dass ich vor der Wahl stand: Entweder ich bin fromm, 'asexuell' und psychoneurotisch oder ich lebe als Christ mein Schwulsein und bin psychisch gesund.“ Er kritisiert, dass die meisten Ex-Gays nicht akzeptieren, dass es „Kernhomosexuelle“ gebe, bezweifelt aber nicht, dass es Homosexuelle gebe, die ihr sexuelles Verhalten dauerhaft ändern könnten.[26] Günter Baum macht einen deutlichen Unterschied zwischen der heutigen Arbeit von Wuestenstrom, die er einige Jahre nach diesen Äußerungen nicht weiter kommentierte, ohne jedoch von seiner früheren Kritik etwas zurückzunehmen, und dem seinerzeit von ihm angewandten Ansatz von „Living Waters“, den er weiterhin scharf ablehnt.[2]

Anlässlich der Einladung Markus Hoffmanns zu einem Kongress der Grazer Universitätsklinik für Psychiatrie im Oktober 2007 kam es zu Protesten seitens Homosexuellenverbänden, Psychiatern und psychologischen Psychotherapeuten. Die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie kündigte an, sie werde sich von der Patronanz zurückziehen, falls der als Referent eingeplante Hoffmann vom Kongress nicht ausgeladen würde.[27] Diesen Schritt vollzog die Homosexuelle Initiative Wien (HOSI) aus Protest.[28] In einer Stellungnahme erklärten die Veranstalter, dass sie sich von jeglicher Form der Zwangstherapie distanzierten, Hoffmanns Workshop gleichwohl im Programm beibehalten würden, da er nicht Homosexualität, sondern ichdystone Sexualorientierungen zum Gegenstand habe.[16]

Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche kommentierte: „Es liegt sicher in der Verantwortung eines/einer jeden Einzelnen, von Angeboten „Veränderung im Bereich Homosexualität“ Gebrauch zu machen oder auch nicht; wir können aber nach dem, was wir über Wüstenstrom wissen, von einer Beratung durch diese Organisation nur abraten.“[29]

Unter Psychologen wird die Ansicht vertreten, dass der Wunsch von Homosexuellen, ihre Orientierung zu ändern, nicht immer freiwillig sei, sondern auf sozialem Druck ihres Umfelds beruhe (s. auch: Heteronormativität). Psychiatrische und psychologische Verbände weisen deutlich auf die Gefahr einer schädigenden Wirkung für die Klienten durch Maßnahmen hin, mit denen Homosexuelle zu Heterosexuellen gemacht werden sollen. Im DSM-IV der American Psychiatric Association (APA), der weltweit einflussreichsten Vereinigung in ihrem Fachgebiet,[30] das auch in die Internationale Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Eingang gefunden hat, wird nicht Homosexualität als Störung aufgeführt, sondern die Ichdystone Sexualorientierung: die Ablehnung und Abwehr der eigenen sexuellen Orientierung. Diese Ablehnung beruht Psychologen und Psychotherapeuten zufolge auf einer sogenannten verinnerlichten Homophobie. So schreibt z. B. der Psychologe und Psychotherapeut Kurt Wiesendanger, dass „Umpolungstherapien“ Homosexueller einer menschenverachtenden Geisteshaltung entspringen würden und dass "krankhaft und daher therapiebedürftig [...] nicht die Homosexualität, sondern deren Abwehrform, die Homophobie" sei. Bezogen auf die sogenannte Therapie sagt er: "So leiden Lesben und Schwule, die sich „umpolen“ lassen wollen, an internalisierter Homophobie. Diese ist behandlungsbedürftig, jedoch keineswegs die sexuelle Orientierung selbst."[25]

Armin Traute, Hauptgeschäftsführer des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen, machte auf eine Anfrage zu Wuestenstroms „christlicher Sexualberatung“ hin deutlich, dass Therapien, die eine „Verlernung“ von Homosexualität zum Ziel hätten, gegen die ethischen Richtlinien des Verbandes verstießen und einer Verletzung des „Schutzes der Rechte der beruflich anvertrauten Personen“ gleichkämen. Nach Ansicht des Verbandes ginge von „nicht professionell ausgebildeten Beratern“ generell ein Gefährdungspotenzial aus, wenn diese psychologische Beratungen anböten oder psychotherapeutisch agierten.[31]

Presseberichterstattung

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Der SWR zeigte Fernsehbeiträge, in denen ein anonymer 25-jähriger Mann davon berichtete, dass er für Kurse und Beratungsgespräche über Wuestenstrom 4000 € bezahlt habe. Er sowie ein weiterer anonymer Interviewpartner berichteten auch, dass schwere Depressionen und Suizidversuche Folge der Beratung gewesen seien.[15][32] Wuestenstrom behauptet in einer Gegendarstellung, dass der Bericht von Martin Klein unwahre Tatsachenbehauptungen sowie beleglose Mutmaßungen enthielte, darunter auch die Behauptung eines im Vorfeld geschehenen Einschüchterungsversuchs. Für Wuestenstrom sind Kurskosten von 4.000 € nicht nachvollziehbar. Für die Kosten von Einzelberatungen würden 50 € pro Stunde und für dreitägige Intensivseminare 180 € „erbeten“. Suizidversuche infolge der Beratung durch Wuestenstrom weist dieser als unwahr zurück[14] und veröffentlicht im eigenen Netzauftritt Protestschreiben Dritter an den SWR bezüglich der Sendung, in denen von gegenteiligen Erfahrungen mit Wuestenstrom berichtet wird.[33]

Wuestenstrom erwirkte anfangs beim Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Gebrauch des Ausdrucks „Umpolen“ durch den Journalisten Eckhard Stengel, da Wuestenstrom das angesichts ihres offenen Beratungsansatzes als üble Nachrede ansieht. Nach Ansicht des beklagten Journalisten habe Wuestenstrom durch diese Maßnahme versucht, eine öffentliche Debatte über seine „Umpolungsarbeit“ zu vermeiden. Das Landgericht hob diese einstweilige Verfügung anschließend selbst wieder auf, da der Ausdruck „Umpolen“ nicht eindeutig definiert sei, zum Bereich der Meinungsäußerung gehöre, und vom Durchschnittsleser neutral als Synonym für Veränderung verstanden werde. Auf den Einwand der Anwältin des Vereins, Wuestenstroms Beratungsangebot sei „ergebnisoffen“, fragte die beisitzende Richterin Regina Zöller-Mirbach, wie das denn miteinander einhergehen könne – „einerseits überall schriftlich die Veränderung Homosexueller zu propagieren, sie andererseits aber in ihrer Neigung bestärken zu wollen“.[23][34]

Die TAZ berichtet, dass Wuestenstrom ehemalige Klienten und Kritiker bedroht habe, damit die Methodik der Organisation nicht öffentlich gemacht werde. So berichtet sie von Einschüchterungsversuchen seitens Wuestenstrom gegen Aussteiger und Journalisten. Wuestenstrom steht unter besonderer Kritik, weil gezielt vermeintlich „Schwache“ angegangen würden.[35]

Karin Kontny schrieb am 18. Januar 2007 unter dem Titel Heilung in Gottes Namen einen Artikel in der Zeit,[36] gegen den Wuestenstrom wegen falscher Tatsachenbehauptungen beim deutschen Presserat Beschwerde einreichte, der den größten Teil der Anschuldigungen verwarf, aber, so die Zeit selbst: „wegen kleinerer Mängel“, entschied: „Der Beschwerdeausschuss hält den Verstoß gegen die Ziffern 2 [journalistische Sorgfalt] und 9 [Schutz der Ehre] des Pressekodex für so schwerwiegend, dass er gemäß § 12 Beschwerdeordnung die Maßnahme der Missbilligung wählt“.[37][38] Die Missbilligung hat keinerlei rechtliche Relevanz.

Die Zeit berichtete: „Selten einmal hat ein ZEIT-Artikel für seine Autorin so unerfreuliche Folgen, wie sie der Bericht über die Organisation Wuestenstrom und ihren therapeutischen Umgang mit Homosexuellen in Baden-Württemberg für die Länderspiegel-Mitarbeiterin Karin Kontny nach sich zog (Nr. 4/07). Der Verein erwirkte eine Missbilligung der ZEIT-Berichterstattung durch den Deutschen Presserat, deren Begründung die Redaktion nicht nachvollziehen kann. Schlimmer war, dass die Autorin in der folgenden Zeit mit Drohanrufen und gehässigen Mails aus dem Spektrum christlich-konservativer Sekten verfolgt wurde. Als eine ihr unbekannte Frau sie im Supermarkt beschimpfte, stellte sie zudem fest, dass ihr Foto im Internet veröffentlicht worden war.“[39]

  • Kurt Wiesendanger: Schwule und Lesben in Psychotherapie, Seelsorge und Beratung. Ein Wegweiser, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-45878-9
  • Renate Hauser/Martin Friedrich: "Nuts and Bolts oder: Wie Living Waters deine Schraube zu ihrer Mutter bringt", in: Lambda Nachrichten IV 2003, 38-40
  1. Wuestenstrom: Wer wir sind@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., wuestenstrom.de
  2. a b Baum/Hoffmann: GEMEINSAME ERKLÄRUNG MIT "ZWISCHENRAUM" - Entwicklung der Seelsorgeinitiative "Wüstenstrom" zu wuestenstrom e.V.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - Gemeinsame Erklärung von Günter Baum und Markus Hoffmann, 2006, wuestenstrom.de
  3. Rolf Rietmann: Sex und Würde, Jesus.ch
  4. Wuestenstrom-CH: Geschichte Version vom 10. Dezember 2009, wuestenstrom.ch
  5. Wuestenstrom: Arbeitsbereiche - Selbsthilfe: Aufbruch Leben@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., wuestenstrom.de
  6. Wuestenstrom: Arbeitsbereiche - Lebensberatung@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., wuestenstrom.de
  7. Katja Gelinsky: Kirche und Homosexualität - Umschwulung zum Ehemann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17. Juni 2007, Nr. 24, S. 59
  8. Wuestenstrom: Schwerpunktthemen - Homosexualität@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., wuestenstrom.de, URL-1
  9. Markus Hoffmann, Stefan Schmidt: Klarstellung: Auf welcher Grundlage begleiten wir Ratsuchende?@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., wuestenstrom.de, 27. Mai 2008
  10. a b Markus Hoffmann, Vorstandsmitglieder: Selbstverpflichtung und Grundlagen der Arbeit (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei; 114 kB), 27. Juli 2001, Version vom 31. Juli 2006, wuestenstrom.de
  11. Wuestenstrom: Schwerpunktthemen - Homosexualität@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., wuestenstrom.de, URL-2
  12. Schwule können 'anders' werden@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - Interview von Markus Hoffmann mit der Zeitschrift IDEA, 28. Dezember 2006, wuestenstrom.de
  13. Wuestenstrom-CH: Frauen-Seminare (Memento vom 15. Januar 2008 im Internet Archive), wuestenstrom.ch
  14. a b Stefan Schmidt: Falschaussagen beim SWR@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 19. Mai 2008, wuestenstrom.de
  15. a b SWR: Umstrittene Therapien für Homosexuelle bei Wuestenstrom, 15. Mai 2008 (Youtube: Wüstenstrom beim Christival)
  16. a b Raphael M. Bonelli, Walter Pieringer, Hans-Peter Kapfhammer als Veranstalter: RPP 2007: Stellungnahme zum Workshop 4.6 mit dem Titel „Therapeutisches Arbeiten bei ichdystoner Sexualorientierung“ (PDF-Datei; 29 kB), Kongress Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie, 21. August 2007, rpp2007.org
  17. a b Udo Rauchfleisch: Stellungnahme zur Broschüre „Homo-Ehe?! Nein zum Ja-Wort“ der Seelsorgeorganisation Wuestenstrom, lsbk.ch/zwischenraum
  18. a b c "Schwulen-Ehe!?" Nein zum Ja-Wort. 8 Thesen zum Lebenspartnerschaftsgesetz. 4. Auflage 11/2000 Wuestenstrom Tamm. 28 Seiten
    "Schwulen-Ehe!?" Nein zum Ja-Wort. 8 Thesen zum Bundesgesetz über die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare. 2. PDF-Version vom 17. März 2005. Wuestenstrom Pfäffikon. 30 Seiten
  19. APA / Office of Public and Member Communications: Answers to Your Questions for a Better Understanding of Sexual Orientation & Homosexuality (PDF-Datei; 128 kB) - „Can lesbians and gay men be good parents?“, apa.org, 29. Jänner 2008
  20. Sadie F. Dingfelder: The kids are all right, (APA)-Monitor, Vol. 36, Nr. 11, Dezember 2005, S. 66
  21. Lea Winerman: Timely action, (APA-)Monitor, Vol. 35, Nr. 10, November 2004, S. 48
  22. Maria Sabine Augstein: Ehe und Scheidung. Warum es für Lesben und Schwule angeblich nicht geht; Manfred Bruns: Die „Aktion Standesamt“ des SVD und der „Schwulen Juristen“, beide in: [Berliner] Senatsverwaltung für Jugend und Familie – Referat für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (Hrsg.): Lesben. Schwule. Partnerschaften (Memento vom 15. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 955 kB), Berlin 1994, in der Reihe: Dokumente lesbisch-schwuler Emanzipation des Referates für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, Nr. 9
  23. a b Gitta Düperthal: Zulässige Aussage getätigt, taz, 10. Mai 2008
  24. Bundesregierung Deutschland: Antihomosexuelle Seminare und pseudowissenschaftliche Therapieangebote religiöser Fundamentalisten. Antwort der Bundesregierung auf 16/7917 (PDF-Datei; 108 kB), 16/8022, 12. Februar 2008
  25. a b Kurt Wiesendanger: Stellungnahme zu „Umpolungstherapien“ für Homosexuelle aus psychologischer und psychotherapeutischer Sicht (Memento vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive), Brief vom 1. November 2005, gaynial.net
  26. Till-R. Stoldt: Ich war stockschwul, Welt am Sonntag, 30. November 2003, S. 2
  27. Salzburger Nachrichten: Protest gegen „Heiler“ von Homosexuellen, 2007
  28. Irene Brickner: Schwulen-"Heiler" und Exorzist beim Kongress der Psychiater, Der Standard, 5. September 2007; derstandard.at, 12. September 2007
  29. Reinhold Weicker: Die HuK und der Verein "wuestenstrom e.V.": Ein kritischer Rückblick (Memento vom 13. Juni 2010 im Internet Archive), 2007, Version vom 1. Dezember 2009, huk.org
  30. Wuestenstrom Schweiz: Startseite, wörtlich: „Die APA (American Psychiatric Association) ist die wichtigste Vereinigung von Psychiatern und Psychiatern in Ausbildung in den Vereinigten Staaten und ist weltweit die einflussreichste Vereinigung in ihrem Fachgebiet.“, gesehen am 29. Juni 2008.
  31. Bund Deutscher Psychologen und Psychologinnen (bpd) / Armin Traute (Hauptgeschäftsführer): Christliche Sexualberatung durch Wüstenstrom e.V. - Therapie von Homosexualität (Memento vom 7. Januar 2009 im Internet Archive), Brief vom 16. Februar 2006, gaynial.net
  32. SWR-Bericht über angebliche Wuestenstromopfer vom 29. Mai 2008 in: Zur Sache Baden-Württemberg; abgerufen am 2. Juni 2008. (Youtube: Wüstenstrom in der Kritik)
  33. Verschiedene: Aktuelles - Politik - Protestschreiben an den SWR@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Mai 2008, wuestenstrom.de
  34. Stefan Schmidt: Aktuelles - Politik - „Umpolung“ als Meinung?@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 21. Mai 2008, wuestenstrom.de
  35. Benno Schirrmeister: Verein will Homosexuelle „heilen“ - Umpolerclub im Visier, taz, 29. Mai 2008
  36. Karin Kontny: Heilung in Gottes Namen, Die Zeit, Nr. 4, 18. Jänner 2007 (online nicht mehr verfügbar)
  37. Deutscher Presserat, Beschwerdesache BK1-64/07, Beschwerdeführer: Wuestenstrom e. V., Markus Hoffmann, Beschwerdegegner: Die Zeit, Entscheid vom 5. Juni 2007.
  38. Wuestenstrom: Deutscher Presserat spricht Missbilligung gegen "Zeit"-Artikel aus@1@2Vorlage:Toter Link/www.wuestenstrom.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Juli 2007, wuestenstrom.de ( = Deutscher Presserat / Manfred Protze: Entscheidung des Beschwerdeausschusses 1 in der Beschwerdesache BK1-64/07, 5. Juni 2007)
  39. Frank Drieschner: Was weiter geschah, Die Zeit Nr. 14, 27. März 2008, S. 11