„Spanische Sprache“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Sprache |
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Sprache=Spanisch ''(español, castellano)'' |
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| Sprache = Spanisch<br />español<br />castellano |
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|Länder=[[Spanien]], [[Mexiko]], [[Peru]], [[Kolumbien]], [[Argentinien]], [[Chile]], [[Venezuela]], [[Nicaragua]], [[USA]], [[Costa Rica]], [[Kuba]], und 34 weiteren Ländern |
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| Länder = {{ESP}},<br />{{ESH}},<br />{{GNQ}},<br />sowie in [[Hispanoamerika]],<br />in [[Spanisch in den Vereinigten Staaten|Teilen der USA]] |
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|Sprecher= 360 Millionen (Muttersprachler) <small>([[Liste von Sprachen nach der Anzahl ihrer Muttersprachler|Platz 2]])</small><br /> |
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| Sprecher = 485 Millionen [[Muttersprache|Muttersprachler]] (2023) |
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417 Millionen (Zweitsprachler) |
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|Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen |
| Klassifikation = * [[Indogermanische Sprachen]] |
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*: [[Italische Sprachen |
*: [[Italische Sprachen]] |
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*:: [[Romanische Sprachen |
*:: [[Romanische Sprachen]] |
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*::: [[Iberoromanische Sprachen |
*::: [[Iberoromanische Sprachen]] |
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|KSprache=Spanisch |
| KSprache = Spanisch |
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| Amtssprache = ''[[Europa]]:''<br />{{ESP}},<br />{{EU}}<br />''[[Afrika]]:''<br />{{GNQ}}<br />''[[Karibik]]'':<br />{{CUB}},<br />{{DOM}},<br />{{USA}}<br /> |
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|Amtssprache=[[Spanien]], [[Mexiko]], [[Peru]], [[Kolumbien]], [[Argentinien]], [[Chile]], [[Venezuela]], [[Nicaragua]], [[Costa Rica]], [[Kuba]], und 13 weitere Länder sowie der [[Europäische Union|Europäischen Union]], der [[UNO]] und der [[OAS]] |
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* {{US-PR}} |
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|ISO1=es |
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''[[Nordamerika]]:''<br />{{MEX}}<br /> ''[[Mittelamerika]]'':<br />{{GTM}},<br />{{SLV}},<br />{{HND}},<br />{{NIC}},<br />{{CRI}},<br />{{PAN}}<hr />''[[Südamerika]]'':<br />{{VEN}},<br />{{COL}},<br />{{ECU}},<br />{{PER}},<br />{{BOL}},<br />{{CHL}},<br />{{ARG}},<br />{{PRY}},<br />{{URY}}<hr />''[[Internationale Organisation]]en'':<br />{{UNO|2=Vereinte Nationen}} (UN),<br />{{AU}} (AU),<br />{{SICA}} (SICA),<br />[[Datei:Flag of UNASUR.svg|20px]] [[Union Südamerikanischer Nationen]] (UNASUR),<br />[[Datei:Logo Celac.jpg|20px]] [[Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten]] (CELAC),<br />[[Datei:Flagge der Organization of American States.svg|20px]] [[Organisation Amerikanischer Staaten]] (OAS),<br />[[Lateinische Union]] |
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|ISO2B=spa |
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| Weiteres = {{USA}}<br /> |
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|ISO2T= |
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* {{US-NM}} |
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| ISO1 = es |
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| ISO3 = spa |
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Die '''spanische Sprache''' (''Spanisch;'' span. ''español,'' ''castellano'') gehört zum [[Romanische Sprachen|romanischen Zweig]] der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachen]] und wird manchmal mit dem [[Portugiesische Sprache|Portugiesischen]] und [[Katalanische Sprache|Katalanischen]] in die engere Einheit des [[Iberoromanische Sprache|Iberoromanischen]] eingeordnet. Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit gliedert das Spanische zusammen mit dem Französischen, dem Katalanischen, dem Portugiesischen, dem [[Okzitanische_Sprache|Okzitanischen]] und weiteren kleineren romanischen Sprachen in die Westromania ein. |
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[[Datei:Detailed SVG map of the Hispanophone world.svg|mini|400px| {{Farblegende|#045a8d|Spanisch als einzige [[Amtssprache]]}} |
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Da die spanische [[Schriftsprache]] vom Sprachgebrauch der zentralspanischen Region [[Kastilien]] geprägt wurde, und um die [[Sprache]] von den anderen in Spanien gesprochenen romanischen Idiomen (vor allem [[Galicische Sprache|Galicisch]] und [[Katalanische Sprache|Katalanisch]]) sowie der Nationalitätsbezeichnung „Spanisch“ abzugrenzen, findet man auch die Bezeichnung ''castellano'' („kastilische Sprache“). Während diese Bezeichnung in Spanien vorwiegend von Sprechern der anderen Sprachen (Katalanisch, Galicisch, Baskisch) benutzt wird, um dem Spanischen den Vorherrschaftsanspruch durch den Gleichklang des Namens der Sprache und des Landes abzusprechen, wird die Bezeichnung ''castellano'' in Hispanoamerika ohne politischen Hintergedanken verwendet. |
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{{Farblegende|#0674b6|Spanisch als Amtssprache}} |
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{{Farblegende|#9bbae1|Inoffiziell, gesprochen von 20 % der Bevölkerung}}]] |
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[[Datei:Romance-lg-classification-en.svg|mini|400px|Beziehungen und Verwandtschaften der [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] ([[Romania (Linguistik)|Romania]])]] |
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[[Datei:Linguistic map Southwestern Europe-en.gif|mini|250px|Sprachräumliche Entwicklung Südwesteuropas im 2. Jahrtausend n. Chr.]] |
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Die '''spanische''' oder auch '''kastilische Sprache''' (''Spanisch''; Eigenbezeichnung: ''español'' [{{IPA|espaˈɲol}}] bzw. ''castellano'' [{{IPA|kasteˈʎano}}]) gehört zum [[Romanische Sprachen|romanischen]] Zweig der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachfamilie]] und bildet mit dem [[Aragonesische Sprache|Aragonesischen]], dem [[Asturleonesische Sprache|Asturleonesischen]], dem [[Galicische Sprache|Galicischen]] und dem [[Portugiesische Sprache|Portugiesischen]] die engere Einheit des [[Iberoromanische Sprachen|Iberoromanischen]].<ref>Siehe hierzu [[Vergleich von Spanisch und Portugiesisch]].</ref> In einer weiter gefassten Sicht kann das Spanische auch noch zusammen mit dem [[Katalanische Sprache|Katalanischen]], dem [[Französische Sprache|Französischen]], dem [[Okzitanische Sprache|Okzitanischen]] und weiteren kleineren romanischen Sprachen wie [[Norditalienisch]] in die [[Romania (Linguistik)#Unterteilung nach von Wartburg (1950)|Westromania]] eingeordnet werden. |
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Spanisch wird mit [[latein]]ischen Buchstaben geschrieben. |
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Im modernen Spanisch werden der [[Akut]]-Akzent für Vokale und die beiden Zeichen ''ñ'' und ''ü'' verwendet. In vielen Wörterbüchern finden sich auch das ''ch'' und das ''ll'' noch als eigenständiger Buchstabe. |
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Die [[Sprachwissenschaft|Wissenschaft]], die sich mit der spanischen [[Sprache]]<ref>siehe u. a. [[Symbiosismus]], [[Generative Grammatik]]</ref> und [[Spanische Literatur|spanischen Literatur]] beschäftigt, heißt [[Hispanistik]]. Der spanische [[Sprachraum]] wird als [[Hispanophonie]] bezeichnet. Spanisch ist wegen des historischen [[Kolonialismus]] die häufigste [[Muttersprache]] auf dem [[Amerika|amerikanischen Doppelkontinent]] und gilt z. B. durch die Funktion als [[Amtssprache]] zahlreicher [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|internationaler Organisationen]] als [[Weltsprache]] (in Spanien selbst ist Spanisch jedoch nicht die einzige Sprache, siehe [[Sprachen in Spanien]]). Mit der Pflege der spanischen Sprache weltweit ist das [[Instituto Cervantes]] betraut. |
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Die Sprachkürzel nach [[ISO 639]] sind <code>es</code> und <code>spa</code>. |
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[[Datei:Academia de la Lengua.jpg|mini|Die spanische Sprachakademie in [[Madrid]], die Real Academia Española]] |
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Geschrieben wird Spanisch mit [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Buchstaben]]. Im modernen Spanisch werden zusätzlich der [[Akut]]-Akzent für [[Vokal]]e sowie die beiden Zeichen ''[[ñ]]'' und ''[[ü]]'' verwendet. In älteren [[Wörterbuch|Wörterbüchern]] finden sich auch das ''[[Ch (spanische Sprache)|ch]]'' und ''[[Stimmhafter lateraler palataler Approximant|ll]]'' noch als eigenständige Buchstaben. |
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[[Datei:Retrato de Antonio de Nebrija (fondo blanco).jpg|mini|links|200px|Porträt des [[Antonio de Nebrija]]]] |
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[[Datei:AndresBello.jpg|200px|mini|[[Andrés Bello]]]] |
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== Geschichte und Hintergrund zur kastilischen Sprache == |
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Am Ende der [[Punische Kriege|Punischen Kriege]] versuchte das [[Römisches Reich|Römische Reich]], mit dem Sieg über [[Karthago]]<ref>Vergleiche auch [[Phönizisch-punische Sprache]]</ref> seinen Einfluss vom Nordosten [[Hispanien]]s aus über die ganze [[iberische Halbinsel]] schrittweise auszubauen. Die römische Militärpräsenz einerseits und der Ausbau der römischen Verwaltungsstrukturen andererseits führten dazu, dass sich die [[Latein|lateinische Sprache]] fast in der ganzen iberischen Einflusssphäre verbreitete. Latein wurde zur Amtssprache und dadurch zur dominierenden [[Verkehrssprache]] im westlichen Mittelmeerraum. Sodann entwickelte sich ein regionales Volkslatein, ''sermo vulgaris'' oder [[Vulgärlatein]],<ref>Ein Begriff, der auf [[Hugo Schuchardt]] zurückgeht und den er in seiner 1864 veröffentlichten Dissertation ''De sermonis Romani plebei vocalibus'' erstmals entwickelte.</ref> das in der [[Römische Kaiserzeit|römischen Kaiserzeit]] von Militärpersonen, den [[Römische Legion|Legionären]], aber auch Händlern, Einwanderern aus anderen [[Römische Provinz|römischen Provinzen]] sowie administrativem Personal, den Beamten, gesprochen wurde, sich jedoch vielfach im Hinblick auf [[Phonetik|phonetische]], [[Syntax|syntaktische]], [[Morphologie (Linguistik)|morphologische]] und [[Wortschatz|lexikalische]] Strukturen von der lateinischen [[Geschriebene Sprache|Schrift]]- und [[Standardsprache|Hochsprache]] unterschied. Dennoch stellte diese verwendete [[Umgangssprache]] keine fest umrissene [[Verkehrssprache|Sprache]] mit einer definierten Struktur dar.<ref>[https://www.fachdidaktik.klassphil.uni-muenchen.de/studium_lehre/lehrverans/winter_1011/uebung_grundwissen/latein-tochterspr.pdf ''Latein und seine Tochtersprachen.'' Universität München Lehramt, S. 1–11] (PDF; 2,3 MB).</ref><ref>Eugenio Coseriu: {{Webarchiv |url=http://www.romling.uni-tuebingen.de/coseriu/publi/coseriu139.pdf |wayback=20220121050046 |text=''Das sogenannte „Vulgärlatein“ und die Erstdifferenzierungen in der Romania.'' |format=PDF; 1,7 MB |()=[]}} Aus dem Spanischen von Wulf Oesterreicher. ''Unveröffentlichtes Manuskript''. Montevideo 1954, S. 2–43, 135–150, 172–202.</ref> |
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[[Datei:Cantar de mio Cid f. 1r (rep).jpg|mini|hochkant|links|Eine Seite aus der ''Historia Roderici'', in welcher die Taten von [[El Cid]] erzählt werden]] |
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In der [[Spätantike]] führten die politischen und ökonomischen Veränderungen letztlich zum [[Untergang des Römischen Reiches]]. In der Zeit zwischen 375 und 568 kam es zur [[Völkerwanderung]] sowie zur [[Reichsteilung von 395|Reichsteilung]] und Anfang des 7. Jahrhunderts zum Übergang zum [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]] im östlichen Mittelmeerraum. Es folgte die Phase der [[Westgoten|westgotischen]] Okkupation und der Ausbreitung des islamischen Herrschaftsbereichs im Süden ([[al-Andalus]]) der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]]. Dabei hatte die westgotische Kultur<ref>Marcos Roman Prieto: ''Spanisch-germanischer Lehnaustausch.'' Books on Demand (BoD), 2008, ISBN 978-3-638-94414-4, S. 6 f.</ref> weit weniger [[Superstrat (Linguistik)|Einfluss]] auf die von der Bevölkerung gesprochene und in Entstehung befindliche spanische Sprache, als es durch die islamischen [[Okkupation|Okkupanten]] erreicht worden war (siehe [[Mozarabische Sprache]]).<ref>Wolf Dietrich; Volker Noll (Hrsg.): ''Einführung in die spanische Sprachwissenschaft Ein Lehr- und Arbeitsbuch.'' Erich Schmidt Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-503-13719-0, S. 15 f.</ref> Im Zeitraum von 711 bis 719 zerstörten die aus Nordafrika kommenden muslimischen Eroberer ([[Araber]] und [[Berber]]) das Westgotenreich und eroberten fast die gesamte Iberische Halbinsel ([[Islamische Expansion]]). Die christliche Rebellion gegen die muslimische Herrschaft begann 718 in [[Königreich Asturien|Asturien]] und wurde zum Ausgangspunkt der [[Reconquista]] (siehe auch [[Zeittafel Reconquista]]). Letztere endete erst im Jahr 1492 mit dem vollständigen Auflösen des letzten muslimischen Herrschaftsbereichs im [[Emirat von Granada]] und der [[Alhambra-Edikt|Vertreibung der Juden aus Spanien]].<ref name="Trepp_Juden">Leo Trepp: ''Die Rückeroberung Spaniens durch die Christen – Die Inquisition.'' In: ''Die Juden; Volk, Geschichte, Religion.'' Hamburg 1999, ISBN 3-499-60618-6, S. 61/62.</ref> |
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Das erste bekannte schriftliche Dokument aus [[Spanien]] wurde von einem Mönch im [[Kloster San Millán de la Cogolla]] verfasst. Die ''[[Glosas Emilianenses]]'', ursprünglich in lateinischer Sprache verfasst, erschienen 964 auf West[[Aragonesische Sprache|aragonesisch]] (auch Navarro-Aragonesisch), einer iberoromanischen Sprache, die aus dem Vulgärlatein hervorging und eng mit dem [[Kastilien|Kastilischen]] verwandt ist. Mit der Reconquista breiteten sich schließlich die Sprachen des Nordens im Süden der Iberischen Halbinsel aus, besonders erfolgreich waren das Kastilische im Zentrum der Halbinsel sowie das Galicische im Westen (siehe auch [[Alfons VI. (León)|Alfons VI.]]).<ref>Heiner Böhmer: ''Grammatikalisierungsprozesse zwischen Latein und Iberoromanisch.'' Gunter Narr Verlag, Tübingen 2010, ISBN 978-3-8233-6564-8.</ref> |
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Zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstand die ''Historia Roderici'', welche die Taten von [[El Cid]] zunächst auf [[Latein]] erzählte. Später erschien im Jahr 1235 ein handschriftliches und im Altspanischen geschriebenes [[Epos]], ''[[El Cantar de Mio Cid]]''.<ref>Hinweis für [[Philologe]]n: Das Wort ''Mio'' im Werktitel ist ein im modernen Spanischen nicht mehr existierendes atonales [[Possessivpronomen]] (Verwendung strukturell ähnlich wie [[Portugiesische Sprache|port.]] ''meu'', [[Italienische Sprache|ital.]] ''mio'' und [[Französische Sprache|frz.]] ''mon'') und schreibt sich (anders als das moderne spanische Wort ''mío'') <u>ohne</u> [[Akut]].</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://descargas.cervantesvirtual.com/servlet/SirveObras/cid/02405030878817831754491/010379.pdf?incr=1 |wayback=20090320003316 |text=Untersuchung von ''Riaño Rodríguez'' und ''Gutiérrez Aja'', 2003 |format=PDF; 382 kB}}</ref> |
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Anschließend kam mit [[Alfons X.|Alfonso X. (dem Weisen)]] ein vielseitig gebildeter Monarch an die Macht, der sich schon vor seiner [[Inthronisation]] durch das Verfassen von Texten auszeichnete. Während seiner Herrschaft vollendete er sein umfangreiches Gesamtwerk mit Themen zu Wissenschaft ([[Astronomie]]), Geschichte und Recht. Er war als intellektueller Angelpunkt für die Konsolidierung der spanischen Sprache sowie deren [[Emanzipation]] vom Lateinischen bzw. [[Vulgärlatein]]ischen die herausragende Person im 13. Jahrhundert.<ref>Reinhard Kiesler: ''Einführung in die Problematik des Vulgärlateins.'' Walter de Gruyter, 2006, ISBN 3-11-091655-X, S. 105 f.</ref> |
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Zur Zeit der [[Katholische Könige|katholischen Könige]] entstanden mit dem bekannten lateinisch-spanischen Wörterbuch ''Universal vocabulario en latín y en romance'' (1490) durch [[Alfonso de Palencia|Alfonso Fernández de Palencia]] eine Reihe von Wörterbüchern. De Palencia stützte sich dabei auf das lateinisch-lateinische Wörterbuch ''Elementarium Doctrinae Rudimentum'' des aus Italien stammenden [[Papias (Lexigraph)|Papias]], welches um die Jahre 1040 bis 1050 entstanden war, und fügte dem lateinischen Lexikon kastilische Ausdrücke hinzu.<ref>Annegret Alsdorf-Bollee, Ingrid Neumann-Holzschuh: ''Spanische Sprachgeschichte.'' 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-12-939624-7, S. 107.</ref><ref>Medina Guerra: [https://rua.ua.es/dspace/bitstream/10045/6501/1/ELUA_07_03.pdf Antonia M<sup>a</sup> ''Modernidad del universal vocabulario de Alfonso Fernández de Palencia.''] (PDF; 803 kB) E. L. U. A.,7, 1991, S. 45–60 (spanisch).</ref> |
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Im Jahre 1492 erschien von [[Antonio de Nebrija]] die ''Gramática de la lengua castellana'' („Grammatik der kastilischen Sprache“). Nebrijas Grammatik war die erste gedruckte [[Spanische Grammatik|Grammatik]] einer romanischen und [[Klassische Philologie|nichtklassischen Sprache]].<ref>Gustav Ineichen: ''Zur Stellung der spanischen Grammatik Nebrijas.'' In: Wolfgang Dahmen (Hrsg.): ''Zur Geschichte der Grammatiken romanischer Sprachen: Romanistisches Kolloquium IV.'' (= Tübinger Beiträge zur Linguistik. Band 357). Narr Verlag, 1991, ISBN 3-8233-4212-6, S. 227 f.</ref> Der [[Chile]]ne [[Andrés Bello]] beschäftigte sich ebenfalls sprachwissenschaftlich. Seine Befürchtung war, die spanische Sprache könne in den nun unabhängigen Ländern Hispanoamerikas eine ähnliche Entwicklung nehmen, wie es das Lateinische mit ihrer Aufsplitterung in die verschiedenen romanischen Sprachen nahm. Sein erklärtes Ziel war demnach, mit seiner Grammatik zur Einheit der spanischen Sprache beizutragen. |
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[[Esteban de Terreros y Pando]], ein [[Jesuiten|jesuitischer]] spanischer [[Philologe]] und [[Lexikograph]] während der Zeit der [[Aufklärung]], erstellte ein kastilisches Wörterbuch, das ''Diccionario castellano con las voces de ciencias y artes'',<ref>Francisco M. Carriscondo Esquivel: {{Webarchiv |url=http://www.euskomedia.org/PDFAnlt/literatura/23/23013034.pdf |wayback=20140907010318 |text=''La labor lexicográfica de Esteban (Esteban de Terreros’ Lexicographical Work).'' |format=PDF; 140 kB}} In: ''Oihenart.'' 23, 2008, S. 13–34 (spanisch).</ref> dessen erster Band 1786 gedruckt wurde.<ref>Emilio Cotarelo y Mori: [https://aunamendi.eusko-ikaskuntza.eus/artikuluak/artikulua.php?id=eu&ar=139688# ''Diccionario Biográfico y Bibliográfico de Calígrafos Españoles.''] Band II, S. 269 in Auñamendi Eusko Entziklopedia Consultado 21. März 2011.</ref><!-- Originaleintrag bitte nicht löschen, bei Bedarf Kommentierung aufheben, THX!<ref>{{Webarchiv |url=http://www.euskomedia.org/aunamendi/139688 |wayback=20150924123448 |text=''Diccionario Biográfico y Bibliográfico de Calígrafos Españoles.''}} Band II, S. 269 in Auñamendi Eusko Entziklopedia Consultado 21. März 2011.</ref> --> |
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Die [[Real Academia Española]] ist seit dem Jahr 1713 die maßgebliche Institution für die Pflege der spanischen Sprache. Ein Gründungsdirektor war [[Juan Manuel Fernández Pacheco]]. Regelmäßig erscheinen unter dem Dach ihres Hauses [[Wörterbuch|Wörterbücher]], [[Grammatik]]en und [[Orthographisches Wörterbuch|orthographische Wörterbücher]]. Die Akademie stellt eine der wichtigsten [[Quelle (Geschichtswissenschaft)|Quellen]] der spanischen Sprachgeschichte dar. Ihre Vorgaben sind im Schulunterricht und Behördengebrauch [[Spanien]]s und der Spanisch sprechenden Länder [[Amerika]]s verbindlich. In der Umgangssprache wird sie ohne den Zusatz ''{{lang|es|Española}}'' häufig ''{{lang|es|Real Academia de la Lengua}}'' („Königliche Akademie für Sprache“) genannt.<ref>Alonso Zamora Vicente: ''La Real Academia Española''. Espasa Calpe, Madrid 1999, ISBN 84-239-9185-7, S. 33.</ref> 1771 wurde die erste Grammatik der Akademie veröffentlicht. |
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=== Ursprung und Name === |
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Das Spanische respektive Kastilische entwickelte sich aus einem im Grenzgebiet zwischen [[Kantabrien|Cantabria]], [[Burgos]], [[Álava]] und [[Logroño|La Rioja]] gesprochenen [[latein]]ischen [[Dialekt]] zur [[Volkssprache]] [[Königreich Kastilien|Kastiliens]] (die geschriebene Sprache blieb dagegen lange das Lateinische). Davon wurde dann der Name ''castellano'' (Kastilisch) abgeleitet, der sich auf den geographischen Ursprung der Sprache bezieht. |
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Die andere Bezeichnung, ''español'' (spanisch), stammt von der [[mittelalter]]lichen lateinischen Bezeichnung ''Hispaniolus'' beziehungsweise ''Spaniolus'' ([[Diminutiv]] von „Spanisch“) ab. [[Ramón Menéndez Pidal]] befürwortet eine weitere [[Etymologie|etymologische]] Erklärung: Die klassische Form ''hispanus'' oder ''hispanicus'' habe im [[Vulgärlatein]]ischen das Suffix -one erhalten (wie etwa in den Begriffen ''bretón'' (Bretonisch), ''frisón'' (Friesisch) usw.) und sich von ''hispanione'' zum altkastilischen ''españón'' gewandelt, „das sich durch die [[Dissimilation (Phonologie)|Dissimilation]] der beiden [[Nasal (Phonetik)|Nasale]] bald zu ''español'' weiterentwickelte, mit der Endung -ol, das nicht gebraucht wird, um Nationen zu bezeichnen“.<ref>[[Ramón Menéndez Pidal]], ''Manual de gramática histórica española'', Espasa-Calpe, 1985, S. 181.</ref> |
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Historische und [[Sozioökonomie|sozioökonomische]] Entwicklungen und seine weit verbreitete Verwendung als Verkehrssprache machten das Kastilische zur [[Lingua franca]] der gesamten iberischen Halbinsel in Koexistenz mit anderen dort gesprochenen Sprachen: Man vermutet, dass gegen Mitte des 16. Jahrhunderts bereits etwa 80 % der Spanier Kastilisch sprachen.<ref>Irene Lozano: ''Lenguas en guerra.'' Espasa Calpe, 2005, S. 92.</ref> |
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Durch die Eroberung Amerikas, das als Privatbesitz in den Händen der kastilischen Krone war, dehnte sich die spanische Sprache über den halben Kontinent aus, von [[Kalifornien (historische Landschaft)|Kalifornien]] bis [[Feuerland]]. |
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=== ''Castellano'' oder ''Español''? === |
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In spanischsprachigen Ländern finden sich für das Hochspanische die Begriffe ''español'' und ''castellano'' parallel, während in nichtspanischsprachigen die Sprache fast ausschließlich als „Spanisch“ ({{enS|Spanish}}, {{frS|espagnol}}, {{itS|spagnolo}}, {{arS|لغة إسبانية‎|d=luġa isbāniyya}} etc.) bezeichnet wird. |
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In [[Südamerika]] wird tendenziell ''{{lang|es|castellano}}'' bevorzugt, wohingegen in [[Mittelamerika]], [[Mexiko]] und den [[USA]] eher ''{{lang|es|español}}'' gebräuchlich ist. Die Verfassungen von Spanien, [[Bolivien]], [[Ecuador]], [[El Salvador]], [[Kolumbien]], [[Paraguay]], [[Peru]] und [[Venezuela]] verwenden den Begriff ''castellano''; [[Guatemala]], [[Honduras]], [[Kuba]], Mexiko, [[Nicaragua]] und [[Panama]] ''español''. In Spanien sind beide Bezeichnungen üblich. Die Real Academia Española empfiehlt außer in Situationen, in denen es gerade um die Unterscheidung zu den anderen in [[Sprachen in Spanien|Spanien vorkommenden eigenständigen Sprachen]] ([[Katalanische Sprache|Katalanisch]], [[Baskische Sprache|Baskisch]], [[Galicische Sprache|Galicisch]] etc.) geht, die Verwendung von ''español''. |
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Der Begriff ''{{lang|es|castellano}}'' wird darüber hinaus auch als Benennung für den im Mittelalter in Kastilien gesprochenen romanischen Dialekt (aus dem das moderne Spanisch hervorgegangen ist) und für den heutzutage in dieser Region gesprochenen Dialekt verwendet. In Spanien ist die Entscheidung für die Verwendung des einen oder anderen Begriffs gelegentlich politisch motiviert. |
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== Verbreitung == |
== Verbreitung == |
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Spanisch wird von gegenwärtig (2023) um die 559 Millionen Menschen [[Hispanophonie|als Muttersprache]] gesprochen und ist damit nach [[Chinesische Sprachen|Chinesisch]] die am zweitweitesten verbreitete Muttersprache und nach Englisch die zweitweitest verbreitete [[Weltsprache]]<ref>{{Internetquelle |autor=Einar H. Dyvik (Hrsg.) |url=https://www.statista.com/statistics/266808/the-most-spoken-languages-worldwide/ |titel=The most spoken languages worldwide in 2023 (by speakers in millions) |werk=Statista.com |hrsg=[[Statista]] GmbH |datum=2024-05-24 |sprache=en |abruf=2024-06-07 |zitat=Spanissh: 559,1 Millionen}}</ref><ref name="ethnologue">{{Internetquelle |url=https://www.ethnologue.com/language/spa/ |titel=SPANISH: a language of Spain |werk=ethnologue.com |sprache=en |abruf=2024-06-07 |zitat=Total users in all countries: 512,991,890 (as L1: 442,384,990; as L2: 70,606,900).}}</ref><ref name="IC2017">{{Literatur |Hrsg=Instituto Cervantes |Titel=EL ESPAÑOL: UNA LENGUA VIVA |TitelErg=Informe 2017 |Datum=2017 |Sprache=es |Online=https://cvc.cervantes.es/lengua/espanol_lengua_viva/pdf/espanol_lengua_viva_2017.pdf |Format=PDF |KBytes=3105 |Abruf=2024-06-07}}</ref> im engeren Sinne von deren Definition.<ref>Bei der Definition der „Weltsprache“ ist nicht die Zahl der Sprecher allein ausschlaggebend, sondern es muss auch noch die weite Verbreitung über das [[wikt:autochthon|autochthone]] Ursprungsgebiet der Sprache hinzukommen. [[Chinesische Sprache|Chinesisch]], [[Hindi]] und [[Bengalische Sprache|Bengali]] sind daher trotz der hohen Sprecherzahl nicht Weltsprachen im engeren Sinne.</ref> |
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{| cellpadding="2" cellspacing="2" border="0" align="center" |
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Inklusive [[Zweitsprache|Zweitsprachler]] beläuft sich die Sprecherzahl (2017) auf 512 bis 572 Millionen<ref name="ethnologue" /><ref name="IC2017" /><ref name="el pais">{{Internetquelle |url=https://elpais.com/cultura/2017/11/27/actualidad/1511805887_509321.html |titel=Los hispanohablantes ascienden ya a 572 millones de personas |werk=El País |datum=2017-11-28 |sprache=es |abruf=2018-02-26}}</ref> Damit nimmt Spanisch – nach [[Englische Sprache|Englisch]], [[Hochchinesisch|Mandarin]] und [[Hindi]] – den vierten Platz der weltweit meistgesprochenen Sprachen ein. Die meisten Spanisch-Sprecher leben in Mexiko, der Karibik, Süd- und Mittelamerika sowie in Spanien. [[Spanisch in den Vereinigten Staaten|In den Vereinigten Staaten]] leben (Stand 2017) rund 58 Millionen Sprecher<ref name="IC2017" />, damit liegen die USA nach Mexiko und noch vor Kolumbien und Spanien weltweit an zweiter Stelle. Obwohl die Sprache in keinem Bundesstaat Amtsstatus hat, liegt die Zahl der Sprecher in einigen US-Bundesstaaten des Südwestens wie in [[New Mexico]] oder [[Kalifornien]], aber auch in [[Texas]] bei über 30 %. In [[Belize]] (> 55 % im Jahr 2010<ref name="el pais" /> gegenüber 46 % im Jahr 2000<ref>{{Literatur |Autor=Helmut Berschin, Josef Felixberger |Titel=Die spanische Sprache: Verbreitung, Geschichte, Struktur |Verlag=Georg Olms Verlag |Datum=2012 |Fundstelle=S. 19 |Online=[https://books.google.de/books?id=zI9MBgAAQBAJ&pg=PA19&lpg=PA19&dq=belize+spanischsprecher&source=bl&ots=t57sdyUPeZ&sig=CJ_VqoM5ctZCmfs8yyLCRDNaWi0&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiRrPOh75HXAhWHMhoKHan9Ar4Q6AEIJzAA#v=onepage&q=belize%20spanischsprecher&f=false Google Books]}}</ref>), [[Marokko]] (knapp 5 % im Jahr 2017)<ref name="IC2017" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fundeu.es/noticia/la-lengua-espanola-pierde-peso-e-influencia-en-marruecos/ |titel=La lengua española pierde peso e influencia en Marruecos |hrsg=fundeu.es |datum=2015-02-17 |sprache=es |abruf=2018-02-26}}</ref>, [[Westsahara]] sowie in [[Trinidad und Tobago]] wird Spanisch von einem großen Bevölkerungsanteil gesprochen. Einer Studie von 2015 zufolge ([[SIL International#Ethnologue und ISO 639-3|Ethnologue]] 2015) steht das Spanische mit 399 Millionen Muttersprachlern an zweiter Stelle hinter Mandarin.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ethnologue.com/statistics/size |titel=Summary by language size |werk=ethnologue.com |hrsg=Ethnologue |datum=2018 |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190103095711/http://www.ethnologue.com/statistics/size |archiv-datum=20190103095711 |abruf=2024-06-07}}</ref> In [[Lusophonie|portugiesischsprachigen Ländern]] wie [[Portugal]] und [[Brasilien]] wird das Spanische aufgrund der [[Vergleich von Spanisch und Portugiesisch|sprachlichen Nähe]] oft verstanden, auch wenn die Portugiesischsprecher die Sprache selbst nicht sprechen. Umgekehrt ist das Portugiesische für nicht sprachkundige Spanischsprecher wegen seiner phonetischen Eigenheiten allerdings kaum verständlich. In sprachlichen Kontaktzonen in Südamerika sind Mischdialekte entstanden, die teils als „[[Portuñol]]“ bezeichnet werden. |
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| valign="top" | [[Image:Map-Hispanophone World.png|750px]]<br /> |
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| valign="top" align="center" | <font SIZE=-1>''Mundo hispanohablante''</font><br /> |
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Mit über 21 Millionen Lernenden ist Spanisch nach Englisch außerdem (zusammen mit Französisch und Mandarin) die weltweit am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache.<ref name="el pais" /> Als [[Supranationalität|supranationale]] Amts- bzw. [[Arbeitssprache]] dient Spanisch in der [[Europäische Union|Europäischen Union]], in der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], in der [[Organisation Amerikanischer Staaten]], in der [[Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten]], in der [[Union Südamerikanischer Nationen]], im [[Zentralamerikanisches Integrationssystem|Zentralamerikanischen Integrationssystem]] sowie bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. |
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== Institutionen zur Sprachpflege des Spanischen == |
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{{Hauptartikel|Sprachen in Spanien}} |
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In der [[Verfassung des Königreichs Spanien]]s vom 29. Dezember 1978 wird im [[Artikel (Recht)|Art.]] 3 folgender Wortlaut wiedergegeben: |
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Spanisch ist [[Amtssprache]] in folgenden Ländern (in Klammern Anzahl der Muttersprachler): |
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: ''(1) Das Kastilische ist die offizielle spanische Sprache des Staates. Alle Spanier haben die Pflicht, sie zu beherrschen, und das Recht, sie zu benutzen.'' |
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: ''(2) Die anderen spanischen Sprachen sind in den jeweiligen [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Autonomen Gemeinschaften]] ebenfalls Amtssprachen, soweit ihre Autonomiestatute dies bestimmen.'' |
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*[[Äquatorialguinea]] (11.500) |
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*[[Argentinien]] (39.000.000) |
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: ''(3) Der Reichtum Spaniens an sprachlicher Vielfalt ist ein Kulturgut, das Gegenstand besonderer Achtung und besonderen Schutzes ist.'' |
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*[[Bolivien]] (8.000.000) |
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*[[Chile]] (15.500.000) |
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In einem Grundsatzurteil<ref name="STC 82/1986">Urteil des Verfassungsgerichts v. 26. Juni 1986, STC 82/1986: [https://www.congreso.es/constitucion/ficheros/sentencias/stc_082_1986.pdf PDF; 1,6 MB] (spanisch).</ref> hat das [[Spanisches Verfassungsgericht|spanische Verfassungsgericht]] ''Tribunal Constitucional'' hierzu entschieden: Nach Absatz 1 kann sich jeder Bürger im Verkehr mit jeder öffentlichen Institution (unabhängig davon, ob sie in Trägerschaft des Staates, einer Autonomen Gemeinschaft, einer Provinz oder einer Kommune steht) des Kastilischen bedienen und hat Anspruch darauf, dass ihm in dieser Sprache geantwortet wird. Umgekehrt folgt nach Absatz 2 aus der Statuierung einer zusätzlichen regionalen Amtssprache, dass dies dann nicht nur für die Behörden der Autonomen Gemeinschaft selbst, sondern auch für die staatlichen Behörden in dieser Region gilt. Mit anderen Worten: So wie es regionalen Behörden verwehrt ist, das Kastilische nicht zu akzeptieren, ist es den staatlichen Institutionen in den Regionen (wie Gerichten, der Policía Nacional oder der Guardia Civil) verboten, die jeweilige regionale Amtssprache nicht zu akzeptieren. |
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*[[Costa Rica]] (3.700.000) |
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*[[Dominikanische Republik]] (8.500.000) |
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Im Königreich Spanien ist die [[Real Academia Española]] (RAE) für die Pflege der spanischen Sprache maßgeblich. Ihre 46 Mitglieder sind auf Lebenszeit berufene bekannte [[Autor]]en des Landes. Sie kooperiert mit den entsprechenden Akademien der anderen spanischsprechenden Länder in der [[Asociación de Academias de la Lengua Española]]. Die Asociación de Academias de la Lengua Española wurde [[1951]] in [[Mexiko]] gegründet, hat ihren Sitz jedoch in [[Madrid]]. Sie umfasst 22 bestehende nationale Akademien der spanischen Sprache unter der Führung der Real Academia Española. Hierin zeigt sich, dass Spanisch eine [[plurizentrische Sprache]] ist.<ref>{{Literatur |Autor=Mechthild Bierbach |Titel=Spanisch – eine plurizentrische Sprache? Zum Problem von ''norma culta'' und Varietät in der hispanophonen Welt |Verlag=[[A. Francke Verlag|Francke Verlag]] |Ort=Thübingen |Datum=2000-12 |Sprache=de |Reihe=[[Vox Romanica]] |NummerReihe=59/1 |Seiten=143–170 |ISSN=0042-899X |Kommentar=[https://elibrary.narr.digital/xibrary/start.xav?zeitschriftid=vox#__xibrary__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27vox591%27%5D__1717747014826 elibrary.narr.digital] |Online={{Webarchiv |url=http://periodicals.narr.de/index.php/vox_romanica/article/download/1765/1744 |wayback=20190523083147 |text=''archivierte Kopie.''<!--|format=PDF; 189 kB-->|()=[]}} |Format=PDF |KBytes=189}}</ref><ref>Franz Lebsanft: ''Spanische Sprachkultur: Studien zur Bewertung und Pflege des öffentlichen Sprachgebrauchs im heutigen Spanien.'' Bd. 282 Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie, Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-11-093163-X, S. 83 f.</ref> |
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*[[Ecuador]] (10.500.000) |
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*[[El Salvador]] (6.200.000) |
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Das [[Instituto Cervantes]] wurde 1991 vom spanischen Staat mit dem Ziel gegründet, die spanische Sprache zu fördern und zu verbreiten sowie die Kultur Spaniens und aller spanischsprachigen Länder im Ausland bekannt zu machen. |
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*[[Guatemala]] (7.500.000) |
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*[[Honduras]] (5.800.000) |
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Die Vereinigung [[Asociación para la Enseñanza del Español como Lengua Extranjera]] (ASELE) ist eine am 30. Januar 1987 in Madrid von Fachleuten gegründeter Verband zur Förderung der spanischen Sprache für Nicht-Muttersprachler. |
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*[[Kolumbien]] (44.000.000) |
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Das [[Instituto Caro y Cuervo]], es wurde im Jahre 1942 per Gesetz gegründet, ist ein [[Kolumbien|kolumbianisches]] Forschungsinstitut für spanische [[Literatur]], [[Philologie]] und [[Linguistik]] mit Sitz in [[Bogotá]]s Stadtbezirk [[La Candelaria (Bogotá)|La Candelaria]]. |
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*[[Kuba]] (11.100.000) |
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*[[Mexiko]] (104.000.000) |
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== Sprachgeschichtliche Entwicklung == |
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*[[Nicaragua]] (5.000.000) |
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Das Spanische lässt sich ungefähr in folgende Entwicklungsabschnitte ([[Sprachstufe]]n) unterteilen: |
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*[[Panama]] (2.900.000) |
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*[[Paraguay]] (4.000.000) |
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* Ursprünge des Spanischen (''orígenes de español''), bis 1200, |
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*[[Peru]] (22.000.000) |
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* [[Altspanisch]] (''español medieval''), von 1200 bis 1450, |
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*[[Spanien]] (43.000.000) |
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* [[Mittelspanisch]] (''español clásico''), von 1450 bis 1650, |
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*[[Uruguay]] (3.300.000) |
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* Neuspanisch (''español moderno'' oder ''español contemporáneo''), seit 1650. |
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*[[Venezuela]] (24.000.000) |
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*[[USA]] (regional, 40.800.000) |
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In diesen Perioden und deren Vorfeld unterlag es mehreren Beeinflussungen. Teilweise wird die Kategorie des vorklassischen Spanisch (''español preclásico''), von 1500 bis 1560, ergänzt.<ref>Johannes Kabatek, Claus D. Pusch: ''Spanische Sprachwissenschaft.'' Gunter Narr, Tübingen 2009, ISBN 978-3-8233-6404-7, S. 253.</ref> |
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In der britischen Kolonie [[Gibraltar]] ist Spanisch neben [[Englische Sprache|Englisch]] ebenfalls Amtssprache. |
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=== Baskische Einflüsse in der spanischen Sprache === |
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{{Hauptartikel|Baskische Sprache#Wechselbeziehungen zu Nachbarsprachen|titel1=„Wechselbeziehungen zu Nachbarsprachen“ im Artikel Baskische Sprache}} |
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Das Baskische ist, so der aktuelle Forschungsstand, mit keiner anderen bekannten Sprache bewiesenermaßen [[Genetische Verwandtschaft (Linguistik)|genetisch verwandt]]. Es ist eine sogenannte [[isolierte Sprache]]. Baskisch konnte sich im westlichen [[Pyrenäen]]gebiet Spaniens (in den [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Autonomen Gemeinschaften]] [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] und [[Navarra]]) und Frankreichs ([[Baskenland (Frankreich)|französisches Baskenland]]) über Jahrtausende gegen verschiedene [[indogermanische Sprachen]] behaupten, darunter das [[Keltisch]]e, das [[Lateinisch]]e und die heutigen [[Romanische Sprachen|romanischen]] Sprachen. Inwieweit seine ursprüngliche Ausdehnung auf der iberischen Halbinsel aussah, bleibt hypothetisch. Das Baskische ist der einzige sprachliche Überrest aus jener Epoche. Einige Einflüsse scheinen die romanischen Sprachen geprägt zu haben, so etwa, dass die zwei benachbarten romanischen Sprachen, das Spanische, aber stärker noch die südwest[[Okzitanische Sprache|okzitanische]] Regionalsprache [[Gaskognische Sprache|Gaskognisch]], eine Reduktion des lateinischen „f“ zu „h“ aufweisen, das in der spanischen Hochsprache heute verstummt ist. Dieses Phänomen wird auf den Einfluss des Baskischen zurückgeführt, zum Vergleich der spanische Ortsname ''Fuenterrabia,'' baskisch ''Hondarribia,'' hoch-aragonisch ''Ongotituero''. Weitere Beispiele für diesen Ersatz des anlautenden „[f]“ durch „[h]“, das jedoch im weiteren Verlauf ganz wegfiel, sind etwa ''farina → harina, factus → hecho, filius → hijo, furnus → horno, ferrum → hierro''. |
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Das Baskische ist ein [[Adstrat]], denn keine der Sprachen wurde aufgegeben. |
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=== Keltiberisch-vorromanischer Einfluss === |
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In folgenden weiteren Gebieten wird Spanisch – teilweise aufgrund der kolonialen Vergangenheit |
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[[Datei:Iberia 300BC-en.svg|mini|hochkant=1.5|Rekonstruierte [[Sprachraum|Sprachräume]] um 300 v. Chr.]] |
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– von einem größeren Bevölkerungsanteil gesprochen: [[Andorra]], [[Belize]], [[Marokko]], [[Niederländische Antillen]], [[Philippinen]], [[Trinidad und Tobago]], [[Westsahara]], [[Brasilien]] ([[Portunhol]]), [[Puerto Rico]]. |
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Die ältesten historisch ermittelten Bewohner der Iberischen Halbinsel waren die [[Iberer]] ([[Iberische Sprache]]). Um [[600 v. Chr.]] wanderten [[Kelten|keltische]] Stämme ([[Keltische Sprachen]]) über die [[Pyrenäen]] ein, die sich daraufhin mit den Iberern zu den [[Keltiberer]]n vermischten. |
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Spanisch wird gegenwärtig von ca. 360 Millionen Menschen als [[Muttersprache]] gesprochen. Damit hat das Spanische 20 Millionen Muttersprachler mehr als das [[Englische Sprache|Englische]]. |
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Gibt eine Bevölkerung unter dem Einfluss einer neuen Sprache die eigene nach einer Periode der [[Zweisprachigkeit]] zu Gunsten der prestigeträchtigeren neuen Sprache auf, wirken sich dennoch Sprechgewohnheiten auf diese aus. Man bezeichnet die aufgegebene Sprache dann als [[Substrat (Linguistik)|Substrat]]. |
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Die meisten Spanisch-Sprecher leben in [[Südamerika|Süd-]] und [[Mittelamerika]]. |
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Inklusive [[Zweisprachigkeit|Zweitsprachler]] beläuft sich die Zahl der Sprecher auf ca. 420 Millionen. Damit ist Spanisch – nach [[Chinesische Sprache|Mandarin-Chinesisch]], [[Hindi]] und [[Englische Sprache|Englisch]] - |
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die am vierthäufigsten gesprochene Sprache der Welt. |
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Das Keltiberische wirkte sich nach Übernahme des Lateinischen wie folgt aus: |
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Als offizielle Amtssprache dient Spanisch in der [[Europäische Union|Europäischen Union]], in der [[Organisation Amerikanischer Staaten]] sowie bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. |
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# [[Sonorisierung]] der [[intervokalisch]]en [[Verschlusslaut]]e „[p]“, „[t]“, „[k]“ zu „[b]“, „[d]“, „[g]“ ''(amica → amiga / apotheca → bodega)''. |
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== Geschichtliche Entwicklung == |
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# [[Lenisierung]] des [[Nexus (Laut)|Nexus]] „[kt]“ über „[çt]“ zu „[it]“. Im Kastilischen entwickelte sich der Nexus weiter. Das „t“ wurde durch vorangehenden [[Palatal]] ebenfalls palatalisiert. Daher ''noctem → noche''. |
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=== Vorromanischer Einfluss === |
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Die ältesten uns bekannten Bewohner der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] sind die Iberer, die ein Volk [[afrika]]nischen Ursprungs sind. Um [[600 v. Chr.]] kommen die [[Kelten]] über die [[Pyrenäen]], die sich daraufhin mit den Iberern zu den [[Keltiberer]]n vermischen. Das [[Baskische Sprache|Baskische]] ist der einzige sprachliche Überrest aus jener Epoche, das noch von ca. 850.000 Menschen am [[Golf von Biskaya]] beiderseits der spanisch-französischen Grenze gesprochen wird. |
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=== Latein als Grundlage === |
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Gibt ein erobertes Volk die eigene Sprache nach einer Periode der Zweisprachigkeit zu Gunsten der prestigeträchtigeren Sprache der Eroberer auf, so wirken sich dennoch Sprechgewohnheiten (vor allem in Lautung und Wortschatz) auf die neue Sprache aus, und man bezeichnet die aufgegebene Sprache als Substrat. |
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[[Datei:Conquista Hispania.svg|mini|hochkant=1.5|Römische Eroberung der Iberischen Halbinsel, 218–19 v. Chr.]] |
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''Das Keltiberische'' wirkte sich wie folgt aus: |
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# [[Sonorisierung]] der [[intervokalisch|intervokalischen]] [[Verschlusslaut|Verschlusslaute]] p;t;k zu b;d;g (amica->amiga). |
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# [[Lenition]] des [[Nexus (Laut)|Nexus]] [kt] über [çt] zu [it]. Im Kastilischen entwickelte sich der Nexus weiter. Das t wurde durch vorangehenden [[Palataler Laut|Palatal]] ebenfalls palatalisiert. Daher nocte->noche. |
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''Das Baskische'' ist ein [[Adstrat]], da keine der Sprachen aufgegeben wurde. Auf baskischen Einfluss ist folgendes Phänomen zurückzuführen: |
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Ersatz des anlautenden f durch h, das jedoch im weiteren Verlauf aspiriert wurde. (farina->harina, factu->hecho) |
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Im 3. Jahrhundert v. Chr. begannen die Römer mit der Eroberung der Iberischen Halbinsel. Zu jener Zeit wurden hier unter anderem [[Iberische Sprache|Iberisch]], [[Keltiberisch]], [[Baskische Sprache|Baskisch]], [[Tartessisch]], [[Lusitanisch]] sowie vor allem in Küstenorten [[Phönizisch-punische Sprache|Punisch]] und [[Griechische Sprache|Griechisch]] gesprochen. Seit [[Augustus|Kaiser Augustus]] befand sich die gesamte Halbinsel in römischer Hand.<ref>[[Gerhard Jäger (Linguist)|Gerhard Jäger]]: ''Computational historical linguistics.'' University of Tübingen, Institute of Linguistics [https://arxiv.org/pdf/1805.08099 (PDF; 680 kB)] S. 5 f.</ref> |
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=== Lateinische Grundlage === |
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Im [[3. Jahrhundert v. Chr.]] beginnen die [[Römisches Reich|Römer]] mit der Eroberung der Iberischen Halbinsel. Zu jener Zeit werden hier (abgesehen von einzelnen Dialekten) [[Iberische Sprache|Iberisch]], [[Keltische Sprachen|Keltisch]], [[Keltiberisch]], [[Baskische Sprache|Baskisch]] und [[Griechische Sprache|Griechisch]] gesprochen. Unter [[Augustus|Kaiser Augustus]] befindet sich die gesamte Halbinsel in römischer Hand. |
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Durch eine starke |
Durch eine starke Militärpräsenz und durch zahlreiche römische Beamte verbreitete sich die lateinische Sprache sehr schnell. Latein wurde so über den Weg des [[Vulgärlatein]]s<ref>Christian Lehmann: [https://www.christianlehmann.eu/ling/sprachen/indogermania/SpanPhon/11_Latein.html ''11. Phonologie des Lateinischen und Vulgärlateinischen.''] online</ref> zu der [[kultur]]bestimmenden Umgangssprache, welche die ursprünglichen iberischen Sprachen allmählich zurückdrängte. Einzig in den westlichen Pyrenäen stieß das Lateinische auf stärkeren Widerstand, sodass die [[Ursprache]] Baskisch dort erhalten blieb. |
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=== Germanischer Einfluss === |
=== Germanischer Einfluss === |
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Als die |
Als die Westgoten 414 in Spanien einfielen, wurde bereits auf der gesamten Halbinsel Latein mit lokaler Färbung gesprochen. Obwohl die Westgoten die darauffolgenden drei Jahrhunderte Spanien beherrschten, beeinflussten sie Sprache und soziales Leben lediglich in geringem Maße (nur etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung waren Goten). Ein Grund dafür, dass sich [[Romanen]] und Goten nicht vermischten, war hauptsächlich religiöser Natur: Die Romanen waren [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]], die Goten [[Arianer]]. Nachdem im Jahr 589 König [[Rekkared I.]] mit seinem Volk zum [[Katholizismus]] übertrat, verschwand das [[Gotische Sprache|Gotische]] bald vollkommen. |
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Dennoch gibt es |
Dennoch gibt es einige Wörter im Spanischen, die germanischen Ursprungs sind (z. B. ''ganso''). Man nimmt aber an, dass diese nicht durch die Goten, sondern schon vorher durch die Römer, die in [[Gallien]] mit germanischen Stämmen in Berührung gekommen waren, nach Spanien gebracht wurden. |
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Auf die Sprache der Westgoten geht wahrscheinlich auch die Endung ''-ez'' vieler heutiger spanischer Familiennamen zurück (siehe [[Patronym]]).<ref>Ralph Penny: ''Gramática histórica del español.'' Editorial Ariel, 2006, S. 31.</ref> Sie hatte die Bedeutung „Sohn von“ (vgl. isl. ''-son''), so war ''Rodríguez'' der Sohn von ''Rodrigo'' (Roderich). Beispielhaft sind die Könige von [[Königreich Navarra|Navarra]] aus dem [[Haus Jiménez]] von 905 bis 1076: Auf den Begründer der Dynastie Sancho I. Garcés folgten nacheinander García I. Sánchez, Sancho II. Garcés, García II. Sánchez, Sancho III. Garcés, García III. Sánchez und Sancho IV. Garcés, wobei der Nachfolger jeweils der Sohn des Vorgängers war. |
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=== Arabischer Einfluss === |
=== Arabischer Einfluss === |
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Einen |
Einen dauerhafteren Einfluss auf das Vokabular des Spanischen hatten die [[Mauren|maurischen]] Eroberer, die 711 von Afrika aus ihre Expansion nach Osten und Norden der Halbinsel begannen. Sie besetzten die ganze Iberische Halbinsel mit Ausnahme des [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrischen Gebirges]], wo Gruppen der christlichen Urbevölkerung Zuflucht suchten und von wo die spätere Rückeroberung („Reconquista“) ausging. |
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Als im Jahr |
Als im Jahr 1492 diese Rückeroberung mit dem [[Fall von Granada]] abgeschlossen war, waren bis dahin viele arabische Wörter in das Spanische gelangt. Viele dieser Wörter kamen ursprünglich gar nicht aus dem Arabischen, sondern aus anderen Sprachen und wurden nur über das Arabische vermittelt. Nach Auswertung des Wörterbuches der Real Academia Española von 1995 enthält das heutige Spanisch noch 1285 Entlehnungen aus dem Arabischen, die „Arabismen“.<ref>Vgl. hierzu {{Webarchiv |url=http://www.uni-muenster.de/Romanistik/dozenten/noll/al.pdf |text=Volker Noll in ''Romania Arabica – Der arabische Artikel „al“ und das Iberoromanische'' |wayback=20070102202847 |format=PDF; 213 kB}}, Fs. [[Reinhold Kontzi|Kontzi]], 1996, S. 299–313.</ref> Somit ist das Spanische die romanische Sprache mit den meisten arabischen [[Lehnwort|Lehnwörtern]]. |
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Es handelt sich dabei nicht nur um Kulturbegriffe, sondern auch um Bezeichnungen für Begriffe des alltäglichen Lebens, z. B. ''aceite'' „Öl“, ''aceituna'' (auch: ''oliva'') „Olive“, ''alfombra'' „Teppich“. Auch ''azafata'' („Flugbegleiterin“, das Wort wurde reaktiviert) ist arabischen Ursprungs. Das Wort ''ojalá'' („hoffentlich“) ist eine hispanisierte Form der arabischen Redewendung ''[[Inschallah]]'' ({{ar|ان شاء الله‎}}) und bedeutet eigentlich „So Gott will“. |
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Arabische Lehnwörter und ihre Ableitungen finden sich in den folgenden Wortschatzbereichen: Verwaltung und Staatswesen, Heerwesen, Münzprägung, Naturwissenschaften, Landwirtschaft (Ackerbau, Bewässerungsanlagen), Hausrat, Kleidung, Speisen, Flora und Fauna sowie weiteren. Ein beträchtlicher Teil dieser Wörter stammt ursprünglich aus dem [[Persische Sprache|Persischen]], dem [[Aramäische Sprache|Aramäischen]], aus [[Indoarische Sprachen|indischen Sprachen]] (z. B. ''ajedrez'' aus ''čaturaṅga'', über das persische ''chatrang'' und das arabische ''shatranj''), dem Griechischen (z. B. ''guitarra'' über arabisch ''qiθārā'', aus griechisch ''κιθάρα'') oder sogar dem Lateinischen (z. B. ''alcázar'' aus lateinisch ''castra'') und ist nur mittels des Arabischen und in arabischer Form ins Spanische gelangt. |
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Das Wort ''ojalá'' ("hoffentlich") ist eine hispanisierte Form der arabischen Redewendung ''[[Inschallah]]'' ('''ان شاء الله''') und bedeutet eigentlich "So Gott will". |
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Im Gegensatz zu anderen Sprachen, die bei der Übernahme arabischer Wörter den arabischen Artikel ''al'' ({{ar|ال‎}}) abtrennten, findet sich in vielen Lehnwörtern im Spanischen jenes ''al'' wieder, etwa bei „Zucker“ (spanisch ''azúcar'', italienisch ''zucchero'', arabisch {{ar|السكر‎}} ''as-sukkar'' – hier wird das {{ar|ﻝ‎}} (l) des Artikels [[Sonnenbuchstabe|assimiliert]]).<ref>{{Literatur |Autor=Volker Noll |Hrsg=Jens Lüdtke |Titel=Der arabische Artikel „al“ und das Iberoromanische |Sammelwerk=Romania Arabica. Fs. für Reinhold Kontzi zum 70. Geburtstag |Verlag=Gunter Narr Verlag |Ort=Tübingen |Datum=1996 |ISBN=3-8233-5173-7 |Seiten=299–313 |Online=https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/romanistik/noll/noll-al.pdf |Format=PDF |KBytes=213 |Abruf=2024-06-07}}</ref> |
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Arabische Lehnwörter und ihre Ableitungen finden sich in den folgenden Wortschatzbereichen: Verwaltung und Staatswesen, Heerwesen, Münzprägung, Naturwissenschaften, Landwirtschaft (Ackerbau, Bewässerungsanlagen), Hausrat, Kleidung, Speisen, Pflanzen- und Tierbezeichnungen und andere. |
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=== Amerikanisch-indigene Einflüsse === |
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=== Das heutige Spanisch === |
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[[Datei:Knowledge of Spanish EU map.svg|hochkant=1.5|mini|EU-weite Spanischkenntnisse (laut [[Eurobarometer]] 2006)]] |
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Das Lateinische, das von den Römern nach Spanien gebracht wird, ist nicht die klassische lateinische Sprache, sondern die gewöhnliche Umgangssprache der Legionäre ([[Vulgärlatein]]). |
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Aus dieser Sprache entwickeln sich mit der Zeit unter verschiedenen [[Geographie|geographischen]] und [[Ethnographie|ethnographischen]] Einwirkungen unterschiedliche romanische [[Dialekt|Dialekte]]. Einer dieser Dialekte, das |
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Kastilische, entsteht in einer schwach romanisierten Gegend im Norden Spaniens, im Grenzgebiet der |
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heutigen spanischen Provinzen [[Burgos]], [[La Rioja]], [[Vizcaya]] und [[Álava]]. |
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Dieser Dialekt [[Kastilien|Altkastiliens]] zeichnet sich dadurch aus, dass er stärker von |
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den vorromanischen Sprachen ([[Baskische Sprache|Baskisch]]) geprägt ist und wird später durch politische Umstände zur [[Schriftsprache|Schrift-]] und [[Nationalsprache]] Spaniens. |
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Vor allem die [[lateinamerika]]nischen Dialekte des Spanischen enthalten eine Vielzahl von Ausdrücken [[Indigene Völker|indigener]] Sprachen. |
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Es sind nämlich die Grafen Altkastiliens, die in andauernden Kämpfen gegen die Araber ihr Staatsgebiet nach Süden hin erweitern. Im Verlauf dieser Reconquista-Bewegung schiebt sich das Altkastilische wie ein Keil in das übrige romanische Sprachgebiet hinein und drängt die anderen Sprachformen an die westliche ([[Asturisch]]-[[Leonesisch]] und [[Galicisch]], aus dem sich später [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]] entwickelt) und östliche ([[Aragonesisch]], [[Katalanische Sprache|Katalanisch]]) Peripherie des Landes ab, wodurch sich der Bereich der kastilischen Sprache enorm vergrößert. |
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Wortbeispiele: |
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In der zweiten Hälfte des [[11. Jahrhundert]]s wird Kastilien zum Königreich ausgerufen und im Jahr [[1085]] [[Toledo (Spanien)|Toledo]] zur Hauptstadt bestimmt. So wird die kastilische Mundart zur Hof- und Umgangssprache des jungen Königreichs. Von sprachpolitischer Bedeutung sind die Reformen [[Ferdinand III. (Kastilien)|Ferdinands III.]] ([[1217]]–[[1252]]) und [[Alfons X. (Kastilien)|Alfons X.]] ([[1252]]–[[1282]]), durch die das Lateinische als Urkundensprache abgeschafft wird, und das Kastilische diese Funktion übernimmt. |
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* ''el aguacate'' oder ''la palta'' (die Avocado) |
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* ''el ají'' (die scharfe Paprika, Chilischote) |
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* ''la batata'' (die Wade) |
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* ''el batey'' (das Dorf) |
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* ''el bohío'' (die Schilfhütte) |
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* ''el bohuco'' (die Rank- oder Schlingpflanze) |
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* ''el cacique'' (der Kazike, Häuptling) |
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* ''el caimán'' (der Kaiman, das Krokodil) |
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* ''la canoa'' (das Kanu) |
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* ''el casabe'' (das Fladenbrot) |
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* ''el cayo'' (die kleine Insel) |
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* ''el cayuco'' (das Boot) |
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* ''la chacra'' (das kleine Landgut) |
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* ''el cocote'' (der Nacken) |
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* ''el conuco'' (der Garten) |
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* ''la guayaba'' (die Guave) |
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* ''el huracán'' (der Hurrikan, Wirbelsturm) |
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* ''la lambí'' (die Flügelschnecke) |
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* ''el maíz'' oder ''el choclo'' (der Mais) |
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* ''el manatí'' (die Seekuh) |
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* ''el maní'' oder ''el cacahuate'' (die Erdnuss) |
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* ''la papa'' (die Kartoffel) |
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* ''la sabana'' (die Ebene) |
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* ''el tabaco'' (der Tabak) |
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* ''el tiburón'' (der Hai) |
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* ''la yuca'' (die Maniokpflanze, -frucht) |
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=== Inneriberische Einflüsse bis zum Spanischen heute === |
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Schon im Verlauf des späten Mittelalters verbreitet sich das Kastilische nicht nur als Schriftmedium, sondern auch als gesprochene Sprache außerhalb Kastiliens. Nach der Vereinigung von Kastilien und [[Aragonien|Aragón]] ([[1479]]) wird es zur Staatssprache des Königreichs Spanien. |
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{{Belege fehlen|1=Siehe [[Diskussion:Spanische Sprache#Fehlende Belege|Diskussion]].|2=Die folgenden Absätze|3=P}} |
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Aus dem nichtklassischen [[Vulgärlatein]] entwickelten sich mit der Zeit unter verschiedenen [[Geographie|geographischen]] und [[Ethnographie|ethnographischen]] Einwirkungen unterschiedliche romanische Dialekte. Einer dieser Dialekte, das Kastilische, entstand in einer schwach romanisierten Gegend Nordspaniens, im Grenzgebiet der heutigen spanischen Provinzen [[Burgos]], [[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]], [[Vizcaya]] und [[Álava]]. Dieser Dialekt [[Kastilien|Altkastiliens]] zeichnet sich dadurch aus, dass er stärker von den vorromanischen Sprachen geprägt war und später durch politische Umstände zur Schrift- und [[Nationalsprache]] Spaniens wurde. |
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Es waren namentlich die Grafen Altkastiliens, die in andauernden Kämpfen gegen die Araber ihr Staatsterritorium nach Süden hin erweiterten. Im Verlauf dieser Reconquista-Bewegung schob sich das Altkastilische wie ein Keil in den übrigen romanischen Sprachraum hinein und drängte die anderen Sprachformen an die westliche ([[Asturisch]]-[[Leonesisch]] und Galicisch, aus dem sich später Portugiesisch entwickelte) und östliche (Aragonesisch, Katalanisch) Peripherie des Landes ab, wodurch sich der Bereich der kastilischen Sprache enorm vergrößerte. In den von den Mauren eroberten Gebieten verdrängte sie danach das Arabische und das Mozarabische (romanische Dialekte, die in den maurisch beherrschten Ländereien von den Christen artikuliert, aber in arabischer Schrift geschrieben wurden). |
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Das Spanische wie wir es heute kennen, ist also eine Weiterentwicklung der lateinisch-kastilischen Mundart mit toledanischer Färbung. |
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In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde Kastilien zum Königreich ausgerufen und [[Toledo]] 1085 zur Hauptstadt bestimmt. Daraufhin etablierte sich die kastilische Mundart zur Hof- und Umgangssprache des jungen Königreichs, weshalb das gegenwärtige Spanisch toledanische Färbung innehat. Von sprachpolitischer Bedeutung sind die Reformen [[Ferdinand III. (Kastilien)|Ferdinands III.]] (1217–1252) und [[Alfons X.]] (1252–1282), durch die das Lateinische in seiner urkundlichen Benutzung abgeschafft wurde und das Kastilische dessen Funktion übernahm. Während des ausgehenden Mittelalters verbreitete sich dann das Kastilische nicht nur als Schriftmedium, sondern auch verbal außerhalb Kastiliens. |
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Im Jahr [[1713]] entsteht nach französischem Vorbild die „[[Real Academia Española|Real Academia de la Lengua]]“, die als anerkannte Autorität in Sprachfragen gilt. Zwischen [[1726]] und [[1739]] wird das „Diccionario de Autoridades“ herausgegeben, im Jahr [[1771]] erscheint die Grammatik der Akademie. |
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Im Jahr 1713 entstand nach französischem Vorbild schließlich die ''Real Academia de la Lengua,'' die als anerkannte Autorität in Sprachfragen gilt. Zwischen 1726 und 1739 wurde das ''[[Diccionario de Autoridades]]'' herausgegeben und im Jahr 1771 erschien die erste Grammatik. Heute gibt die Akademie in Zusammenarbeit mit den Sprachakademien der anderen spanischsprachigen Länder unter anderem das Wörterbuch ''[[Diccionario de la lengua española de la Real Academia Española|Diccionario de la Lengua Española]]'' und das umfangreiche Grammatikwerk ''Nueva Gramática de la Lengua Española'' heraus. |
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== Rechtschreibung == |
== Rechtschreibung == |
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Die Rechtschreibung des Spanischen |
Die Rechtschreibung des Spanischen verfolgt das Ideal, Laut für Laut das gesprochene Wort nachzubilden. So werden häufig übernommene Fremdwörter in ihrer Schreibung derart angepasst, dass sich die Aussprache wieder automatisch ergibt (Beispiele: englisch ''bacon'' wird zu spanisch ''beicon'' oder englisch ''football'' wird zu spanisch ''fútbol''). Bei den lateinamerikanischen Varianten gilt dies nur mit Einschränkungen (teilweise werden Buchstaben anders ausgesprochen, wenn das Wort [[Indianer|indianischen]] Ursprungs ist, besonders ''ll'' und ''x''). |
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Bei den lateinamerikanischen Varianten gilt dies nur mit Einschränkungen (teilweise werden Buchstaben anders ausgesprochen wenn das Wort indianischen Ursprungs ist, besonders „ll“ und „x“). |
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Die Rechtschreibung des Spanischen ist heutzutage so normiert, dass Lernende - mit Ausnahme weniger Fremdwörter wie ''chalet,'' zu denen es meist auch eine alternative Form (''chalé'') gibt, immer von der Schreibung auf die Aussprache schließen kann. Dies funktioniert allerdings nur in eine Richtung. Durch Dopplungen in der Repräsentation von Lauten im Buchstabensystem kann nicht automatisch von der Aussprache auf die Schreibung eines Wortes geschlossen werden. So kann der Laut [k] im Spanischen durch die Buchstaben ⟨c⟩, ⟨k⟩, ⟨q⟩ und die Buchstabenverbindung ⟨qu⟩ im Schriftsystem repräsentiert werden.<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/ortograf%C3%ADa/representaci%C3%B3n-gr%C3%A1fica-del-fonema-k?resaltar=kilo#I.6.2.2.4 |titel=Representación gráfica del fonema /k/ {{!}} Ortografía de la lengua española |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=RAE- ASALE, RAE |url=https://dle.rae.es/chal%C3%A9#4xh9wrp |titel=chalé {{!}} Diccionario de la lengua española |sprache=es |abruf=2025-05-07}}</ref> |
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'''Siehe auch:''' [[Spanisches Alphabet]] |
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Im Spanischen wird der Akut (á é í ó ú), sowie das Trema (''antig'''ü'''edad'') verwendet (zum Akut: siehe Hauptartikel [[Wortbetonung in der spanischen Sprache]]).<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/acento |titel=acento {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-08}}</ref> Das Trema, das im Spanischen nur auf den Buchstaben ‹u› gesetzt wird, darf von deutschen Muttersprachlern nicht als eine Repräsentation des Phonems /y/ wahrgenommen werden, da dieses [[Phonem]] im Spanischen nicht existiert. Stattdessen wird ein stummes "u" in der Verbindung ‹gue-› und ‹gui-› durch das Setzen des Tremas wieder ausgesprochen. Das ‹u› ist in den genannten Kombinationen im Normalfall stumm, da die Kombinationen ‹ge› und ‹gi› als [xe] und [xi] gesprochen werden. Damit ‹g› wieder seinen Lautwert [g] bzw. [ɣ] erhält, wird ein (stummes) ‹u› eingefügt. Als Zeichen, dass das ‹u› wieder gesprochen wird, muss deshalb ein Trema gesetzt werden. Das Trema wird dann nicht gesetzt, wenn das ‹ú› einen Akut enthält, da die Kennzeichnung dann durch den Akut, der die betonte Silbe anzeigt, vorliegt (z. B. ''ambigüedad'' aber ''ambigúes).'' In poetischen Texten wird das Trema auch auf andere Vokale gesetzt, um anzuzeigen, dass ein [[Hiat]] gesprochen werden muss; dies passiert selbst dann, wenn die Standardlautung eigentlich ein [[Diphthong]] wäre. Diese Funktion wird im Spanischen im Normalfall ebenfalls vom Akut, und nicht vom Trema, übernommen, was am Wort ‹país› "Land" sichtbar wird.<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/di%C3%A9resis |titel=diéresis {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/tilde |titel=tilde {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-08}}</ref> |
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== Phonologie == |
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'''Siehe auch:''' [[Aussprache der spanischen Sprache]] |
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{{Siehe auch|Spanisches Alphabet|Silbentrennung in der spanischen Sprache}} |
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=== ¿ und ¡ === |
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Ein besonderes Merkmal der spanischen Sprache ist es, [[Frage]]n und [[Ausruf]]esätze mit dem [[¿]] (''signo de interrogación'') bzw. dem [[Ausrufezeichen#Spanisch: „¡“|¡]] (''signo de exclamación'', manchmal auch ''signo de admiración'') einzuleiten. Dies geschieht sonst nur in der [[Asturische Sprache|asturischen]] und der [[Galicische Sprache|galicischen Sprache]]. Das Fragezeichen wurde von der [[Real Academia Española]] 1754 in der zweiten Edition der Orthografie eingeführt.<ref>{{Literatur |Autor=Roger Chartier |Titel=The Author’s Hand and the Printer’s Mind |Verlag=Polity Press |Ort=Cambridge |Datum=2014 |ISBN=978-0-7456-5601-4 |Online={{Google Buch|BuchID=moILMK2r9j0C|Seite=96|Hervorhebung=Real Academia}}}}</ref> |
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[[Datei:Billboard at Montjuïc, Barcelona (detail).jpg|mini|Dreisprachige Werbetafel in [[Barcelona]] (Detail). Das öffnende Ausrufezeichen wird nur im Spanischen verwendet, nicht in der Regionalsprache ([[Katalanische Sprache|Katalanisch]]).]] |
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;Beispiele |
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* ''El español es muy fácil, ¿verdad?'' |
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::''¡Por supuesto!'' |
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:Spanisch ist sehr leicht, stimmt’s? |
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::Auf jeden Fall! |
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* ''¡Hola! ¿Cómo estás?'' |
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::''Bien, ¿y tú?'' |
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: Hallo! Wie geht’s? |
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:: Gut, und dir? |
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Das '''umgekehrte Ausrufezeichen''' „'''¡'''“ für die spanische Sprache liegt in [[ISO 8859-1]] und Unicode auf Code 161 (U+00A1) und lässt sich unter Windows auf jeder Tastatur über '''{{Taste|Alt}} + {{Taste|1}}{{Taste|7}}{{Taste|3}}''' auf dem Nummernblock beziehungsweise {{Taste|Alt}} + {{Taste|0}}{{Taste|1}}{{Taste|6}}{{Taste|1}} erzeugen. Bei einem Macintosh wird dieses durch {{Taste|Alt}} + {{Taste|1/!}} erzeugt, unter Linux/X11 durch {{Taste|⇧}} + {{Taste|Alt Gr}} + {{Taste|1/!}}. |
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Ein '''umgedrehtes, kopfstehendes Fragezeichen''' „'''¿'''“ kann wie folgt eingegeben werden; unter ''[[Microsoft Windows|Windows]] mit deutscher Belegung'' mittels der Tastenkombination '''{{Taste|[[Alt (Taste)|Alt]]|halten}}+{{Taste|1}}{{Taste|6}}{{Taste|8}}''' dabei müssen zwingend die Ziffern des sog. [[Ziffernblock]]s benutzt werden oder {{Taste|[[Alt (Taste)|Alt]]|halten}}+{{Taste|0}}{{Taste|1}}{{Taste|9}}{{Taste|1}}. Auf dem Macintosh wird es durch {{Taste|Alt}} + {{Taste|ß/?}} erzeugt, unter Linux mit {{Taste|⇧}} + {{Taste|Alt Gr}} + {{Taste|ß/?}}. |
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Die Zeichen wurden von der [[Real Academia Española]] eingeführt, da im Spanischen die Syntax des Frage- und Imperativsatzes der Syntax des Aussagesatzes gleicht. In der gesprochenen Sprache wird die Frage durch steigende Intonation zum Ausdruck gebracht. So können vor allem Missverständnisse beim (Vor-)Lesen verhindert werden, da Sprecher sonst zu spät erkennen könnten, dass es sich um eine Frage handelt. Entsprechend können sie durch ein einführendes "¿" beim Lesen ihre Satzmelodie rechtzeitig anpassen. Die Zeichen stehen demnach für eine rechtzeitige Kennzeichnung der verschiedenen Satzarten und vor allem des Fragesatzes, wie sie im Englischen durch die ''do-''Umschreibung, im Französischen durch den Partikel ''est-ce que ...'' oder im Deutschen durch die Inversion der Stellung von Subjekt und konjugiertem Verb ausgedrückt werden: |
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* Spanisch: ''¿''Quieres comer algo''?'' (steigende ''Satzmelodie'' als Indikator in der gesprochenen Sprache; der Aussagesatz würde ebenfalls ''Quieres comer algo'' lauten.) |
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* Englisch: '''Do''' you want to eat something? (''do''-Umschreibung) |
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* Deutsch: '''Willst du''' etwas essen? (Inversion von Subjekt und konjugiertem Verb) |
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* Französisch: ''Est-ce que'' tu veux manger quelque chose? (Umschreibung mit ''est-ce que'') |
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Die Zeichen werden erst dann gesetzt, wenn die wirkliche Frage beginnt: ''María, ¿quieres comer algo?;'' andere, nicht zur Frage gehörende Partikel werden nicht von den Zeichen umschlossen. Die Ausrufezeichen können bis zu dreimal gesetzt werden, um eine Emphase zu erzeugen (''¡¡¡Qué vergüenza!!!''). Die Fragezeichen werden zur Erzeugung der Emphase mit den Ausrufezeichen kombiniert und nicht mehrfach gesetzt. Kombinationen sollten laut der RAE sowohl die Öffnungs- als auch die Schlusszeichen enthalten (''¡¿Qué estás haciendo?!'' oder ''¿¡Qué estás haciendo!?),'' können aber auch einzeln verwendet werden: ''¿Qué estás haciendo!'' oder ''¡Qué estás haciendo?'' |
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Vereinzelt dürfen die Zeichen auch ohne die Öffnungszeichen verwendet werden. Dies ist nicht der Fall, wenn der Stil anderer Sprachen imitiert werden soll. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um den Ausdruck von Zweifel, Überraschung oder Ironie: |
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* ''Ha terminado su carrera con 40 años y está tan orgulloso (!).'' |
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* ''Es algo positivo (?) que tengamos un trabajo seguro, ¿no?''<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/signos%20de%20interrogaci%C3%B3n%20y%20exclamaci%C3%B3n |titel=signos de interrogación y exclamación {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-07}}</ref> |
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=== Nutzung der Anführungszeichen === |
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Die [[Real Academia Española|RAE]] empfiehlt, in gedruckten Texten die doppelten französischen Anführungszeichen «» zu verwenden. Diese sollen an erster Stelle stehen. Werden innerhalb eines in Anführungszeichen gesetzten Textes Zitate eingebunden oder anderweitig Anführungszeichen benötigt, werden die englischen doppelten Anführungszeichen “ ” verwendet. Danach folgen die einfachen englischen Anführungszeichen ‘ ’. Die deutschen Anführungszeichen mit dem Öffnungszeichen unten „ “ werden im Spanischen nicht verwendet. |
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Im Spanischen folgen Punkt, Komma, Strichpunkt und Doppelpunkt auf das Schlusszeichen: |
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* ''Él dijo: «Dame el libro que se llama “Diccionario”», pero no se lo di.'' |
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* ''Sus palabras eran: «Lo voy a hacer»; pero al final no lo hizo.'' |
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In Kombination mit anderen Zeichen, die Äußerungen umschließen wie die doppelten Frage- und Anführungszeichen ¿? ¡! wird eine Spiegelung herbeigeführt: Hierbei stehen zuerst diejenigen Schlusszeichen, die bei den Öffnungszeichen an zweiter Stelle stehen: ''Me preguntó: «¿Qué vas a hacer?»''.<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/comillas |titel=comillas {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-08}}</ref> |
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== Aussprache == |
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{{Hauptartikel|Aussprache der spanischen Sprache}} |
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=== Vokale === |
=== Vokale === |
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[[Datei:Spanish vowel chart.svg|mini|[[Vokaltrapez]]<ref>[https://sengpielaudio.com/Vokaldreieck.pdf ''Vokaldreieck – Frequenzlage der ersten beiden Formanten (schematisch für die Tontechnik)''] (PDF; 178 kB)</ref> für die spanische Sprache]] |
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Das Spanische besitzt 5 [[Monophthong]]e. |
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[[Datei:Spanish Vowel Formants Bradlow1995.png|mini|Messungen der ersten [[Formant]]en der spanischen [[Vokal]]e (Bradlow, 1995); in Zuordnung zu den Frequenzen ([[Hertz (Einheit)|Hz]]) ([[Artikulation (Linguistik)|Artikulation]])]] |
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Das Spanische kennt fünf [[Monophthong]]e. |
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{| class="wikitable" style="text-align: center; font-size: 95%;" |
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|+Monophthonge des Spanischen |
|+ Monophthonge des Spanischen |
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! vorne |
! vorne |
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! zentral |
! zentral |
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! hinten |
! hinten |
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! style="text-align:left"| geschlossen |
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| {{IPA|i}} |
| {{IPA-Zeichen|i}} |
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| {{IPA|u}} |
| {{IPA-Zeichen|u}} |
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|- |
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! |
! style="text-align:left"| mittel |
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| {{IPA|e}} |
| {{IPA-Zeichen|e}} |
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| {{IPA|o}} |
| {{IPA-Zeichen|o}} |
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|- |
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! |
! style="text-align:left"| offen |
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| {{IPA|a}} |
| {{IPA-Zeichen|a}} |
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=== Konsonanten === |
=== Konsonanten === |
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Das Spanische |
Das Spanische kennt 24 [[Konsonant]]en, wobei die [[Frikativ]]e {{IPA|[β ð ɣ]}} und die [[Plosiv]]e {{IPA|[b d g]}} [[Allophon]]e der [[Phonem]]e {{IPA|/b d g/}} sind. Zum Deutschen unterschiedliche Konsonanten sind das [[ñ]] ([ɲ]) und die beiden [[Digraph (Linguistik)|Digraphen]] [[Stimmhafter lateraler palataler Approximant|ll]] ([ʎ]) und [[Ch (spanische Sprache)|ch]] ([t͡ʃ]). |
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{| class="wikitable" |
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{| border="2" cellpadding="5" style="margin: 1em 1em 1em 0; background: #f9f9f9; border: 1px #aaa solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%;" |
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| Konsonanten des Spanischen<ref>[https://www.phon.ucl.ac.uk/home/sampa/spanish.htm ''SAMPA für Spanisch.''] (englisch).</ref> |
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! [[bilabial]] |
! [[bilabial]] |
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! [[ |
! [[Labiodental|labio-<br />dental]] |
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! [[dental]] |
! [[dental]] |
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! [[alveolar]] |
! [[alveolar]] |
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! [[ |
! [[Postalveolar|post-<br />alveolar]] |
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! [[palatal]] |
! [[palatal]] |
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! [[velar]] |
! [[velar]] |
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! style="text-align:left"| [[Plosiv]]e |
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| {{IPA|p}} {{IPA|b}} |
| {{IPA-Zeichen|p}} {{IPA-Zeichen|b}} |
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| {{IPA|t}} {{IPA|d}} |
| {{IPA-Zeichen|t}} {{IPA-Zeichen|d}} |
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| {{IPA|k}} {{IPA|g}} |
| {{IPA-Zeichen|k}} {{IPA-Zeichen|g}} |
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! style="text-align:left"| [[Affrikate]]n |
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| {{IPA| |
| {{IPA-Zeichen|t͡ʃ}} |
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! style="text-align:left"| [[Nasal (Phonetik)|Nasale]] |
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| {{IPA|m}} |
| {{IPA-Zeichen|m}} |
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| {{IPA|n}} |
| {{IPA-Zeichen|n}} |
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| {{IPA|ɲ}} |
| {{IPA-Zeichen|ɲ}} |
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! style="text-align:left"| [[Flap (Phonetik)|Flaps]]/[[Vibrant|Trills]] |
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| {{IPA|ɾ}} {{IPA|r}} |
| {{IPA-Zeichen|ɾ}} {{IPA-Zeichen|r}} |
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! style="text-align:left"| [[Frikativ]]e |
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| {{IPA|β}} |
| {{IPA-Zeichen|β}} |
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| {{IPA|f}} |
| {{IPA-Zeichen|f}} |
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| {{IPA|θ}} {{IPA|ð}} |
| {{IPA-Zeichen|θ}} {{IPA-Zeichen|ð}} |
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| {{IPA|s}} |
| {{IPA-Zeichen|s}} |
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| {{IPA|x}} {{IPA|ɣ}} |
| {{IPA-Zeichen|x}} {{IPA-Zeichen|ɣ}} |
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|- |
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! |
! style="text-align:left"| [[Approximant]]en |
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| {{IPA|w}} |
| {{IPA-Zeichen|w}} |
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| {{IPA|j}} |
| {{IPA-Zeichen|j}} |
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! |
! style="text-align:left"| [[Lateral (Phonetik)|Laterale]] |
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| {{IPA|l}} |
| {{IPA-Zeichen|l}} |
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| {{IPA|ʎ}} |
| {{IPA-Zeichen|ʎ}} |
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Mundartlich wird ''s'' vor Verschlusslauten manchmal wie {{IPA-Zeichen|h}} ausgesprochen, z. B. ''España'' („Spanien“) als {{IPA-Zeichen|ɛhˈpaɲa}}. |
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'''Quelle:''' [http://www.phon.ucl.ac.uk/home/sampa/spanish.htm SAMPA für Spanisch (englisch)] |
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==== Yeísmo / Šeísmo / Žeísmo ==== |
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=== Hörbeispiel === |
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Eine Unterscheidung der Laute /ʎ/ und /j/ bzw. /ʝ/ erfolgt nicht im gesamten spanischsprachigen Raum, vor allem nicht in [[Lateinamerika]], was am [[Yeísmo]] deutlich wird. In Spanien selber wird ''ll'' mundartlich manchmal wie {{IPA-Zeichen|d͡ʑ}} oder {{IPA-Zeichen|d͡ʐ}} ausgesprochen. Inzwischen liegt der Yeísmo auch in weiten Teilen Spaniens vor. Eine Unterscheidung zwischen /ʎ/ und /j/ bzw. /ʝ/ gilt heutzutage teilweise als untypisch. Es bestehen aber im gesamten spanischsprachigen Raum noch Zonen, in denen die Phoneme unterschieden werden. Die hohe Verbreitung des Yeísmo in der gesamten spanischsprachigen Welt führte zu seiner Akzeptanz in der gebildeten Sprache - so wird er unter anderem von der [[Real Academia Española]] akzeptiert.<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/ye%C3%ADsmo |titel=yeísmo {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-10}}</ref> Durch den Yeísmo kommt es zu einer Aufhebung von Minimalpaaren, da mit ihm die Wortpaare ‹halla› und ‹haya› gleich ausgesprochen werden. Des Weiteren existieren in Lateinamerika die Aussprachephänomene des [[Žeísmo]] und des [[Šeísmo]], bei denen nicht /ʎ/, /j/ bzw. /ʝ/, sondern /ʒ/ und /ʃ/ gesprochen werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.christopheweber.de/homepage/spanien/sprache/variet/text6.php?PHPSESSID=ee1f736b9cc7a80eaddd901e1a55db5f |titel=Standardvarietäten des Spanischen - Der Yeísmo |abruf=2025-05-10}}</ref> |
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*[[Bild:Audiobutton.png]] ''[[Media:Adiós, hasta mañana.ogg|Adiós, hasta mañana.]]'' (27 KB) – „Auf Wiedersehen, bis morgen.“ |
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*[[Bild:Audiobutton.png]] ''[[Media:Qué hay de nuevo.ogg|¿Qué hay de nuevo?]]'' (24 KB) – „Was gibt's Neues?“ |
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*[[Bild:Audiobutton.png]] ''[[Media:Yo estoy bien gracias, y tú.ogg|Yo estoy bien, gracias, ¿y tú?]]'' (29 KB) – „Danke, mir geht es gut, und Dir?“ |
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==== Seseo und Ceceo ==== |
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Gesprochen von einem Einwohner [[Madrid]]s. |
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Große Aussprachevariationen in der spanischsprachigen Welt gibt es auch bezüglich der Laute /s/ und /θ/. Zonen, in denen die Wörter ‹ca'''s'''a› und ‹ca'''z'''a› beide mit dem Phonem /s/ gesprochen werden (große Teile Lateinamerikas und Südspanien: Sevilla, Kanaren, Murcia, aber auch in Valencia, Katalonien, Mallorca und im Baskenland), bezeichnet man als [[Ceceo und Seseo|Seseo]]-Regionen. Zonen, in denen beide Laute als /θ/ gesprochen werden (ebenfalls vor allem Südspanien: z. B. Málaga, Granada), werden als [[Ceceo und Seseo|Ceceo]]-Regionen bezeichnet. In großen Teilen Lateinamerikas gilt der Seseo auch als Standardaussprache und der [[Stimmloser dentaler Frikativ|stimmlose interdentale Frikativ]] wird nahezu gar nicht verwendet. Im Süden Spaniens wird der Seseo auch in der gebildeten Sprache akzeptiert. Der Ceceo ist im spanischsprachigen Raum jedoch deutlich seltener vertreten und gilt als dialektal.<ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/ceceo |titel=ceceo {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=RAE |url=https://www.rae.es/dpd/seseo |titel=seseo {{!}} Diccionario panhispánico de dudas |datum=2024-01-19 |sprache=es |abruf=2025-05-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.christopheweber.de/homepage/spanien/sprache/variet/text3.php? |titel=Der Seseo - Der Seseo |abruf=2025-05-10}}</ref> |
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== Grammatik == |
== Grammatik == |
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{{Hauptartikel|Spanische Grammatik}} |
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=== Perfecto === |
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Das '''Perfecto''' ist ein [[Tempus]] der [[spanische Sprache|spanischen Sprache]], der seine deutsche Entsprechung im ''[[Perfekt]]'' findet. Im ''Perfecto'' werden Umstände dargestellt, die in der Vergangenheit ihren Anfang fanden und bis in die Gegenwart anhalten. Das ''Perfecto'' wird mithilfe des [[Hilfsverb]]s ''haber'' und dem [[Partizip Perfekt]] des [[Verb]]s gebildet. Dazu werden an die Stämme der zu konjugierten Verben ''-ado'' (bei Verben auf ''-ar'') bzw. ''-ido'' (bei Verben auf ''-er'' und ''-ir'') angehängt; ''haber'' wird den Personen entsprechend konjugiert. |
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Das Spanische weist über 50 [[Konjugation (Grammatik)|konjugierte]] Formen pro [[Verb]] auf, mit Endungen für [[Personalform]]en, [[Tempus]] und [[Aspekt (Linguistik)|Aspekt]], hat aber nur eine eingeschränkte Flexion von [[Substantiv]]en und [[Determinativ (Wortart)|Determinativen]].<ref>Irene Balles: ''Die Tendenz zum analytischen Sprachtyp aus der Sicht der Indogermanistik.'' In: Uwe Hinrichs; Uwe Büttner (Hrsg.): ''Die europäischen Sprachen auf dem Wege zum analytischen Sprachtyp.'' Band 1 von Eurolinguistische Arbeiten, Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-447-04785-2, S. 33–54.</ref> Letztere zeigen nur zwei [[Genus|grammatische Geschlechter]] sowie Singular- und Pluralformen. |
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In vielen Ländern [[Lateinamerika]]s wird das Perfecto vor allem in der gesprochenen Sprache kaum verwendet, sondern durch das [[Indefinido]] ersetzt. |
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Die [[Wortstellung]] des Spanischen ist grundsätzlich [[Subjekt-Verb-Objekt]], erlaubt aber viel Variation. Ein [[Personalpronomen]] als Subjekt kann wegfallen, d. h. Spanisch ist eine [[Pro-Drop-Sprache]]. Die Merkmale des Subjekts werden dann nur von der Verbform angezeigt. Das Spanische besitzt ferner ein System von unselbständigen ([[Klitikon|klitischen]]) [[Pronomen in der spanischen Sprache|Objektpronomen]], wie es auch für die anderen romanischen Sprachen typisch ist. |
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Signalwörter sind: hoy, esta semana, éste mes / año..., nunca, todavía, aún, en nuestro siglo, hace poco |
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== Wortarten und Wortbildung == |
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====Regelmäßige Konjugation==== |
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{{Hauptartikel|Wortbildung und Wortarten im Spanischen}} |
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Lediglich das Hilfsverb '''haber''' wird dem Subjekt in Genus und Numerus angeglichen. |
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{| class="wikitable" style="text-align:center;" |
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''Bsp.: tomar'' |
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! rowspan="2"| Bedeutung, Funktion ↓ || colspan="2" |Formen, Klassen |
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! style="background:#F0FFFF"| [[Flexion|flektierbar]]||style="background:#F0FFFF" | flexionslos |
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| ''[[Lexikalisch]]''|| [[Substantiv]] ''([[Spanische Grammatik#Substantiv|sustantivo]])'', [[Verb]] ''([[Spanische Grammatik#Verb|verbo]]),'' [[Adjektiv]] (''[[Spanische Grammatik#Adjektiv|adjetivo]]'')|| colspan="2" | [[Adverb]] ''([[Spanische Grammatik#Adverb|adverbio]]),'' [[Zahlwort]] (''[[Zahlwörter in der spanischen Sprache|nombre numeral]]''<ref>Zahlwörter, ''nombres numerales'' können eingeschränkt [[Flexion|flektierbar]] sein.</ref>) |
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| ''Grammatikalisch''|| [[Artikel (Wortart)|Artikel]] ''([[Spanische Grammatik#Artikel|articulo]]),'' [[Pronomen]] ''([[Spanische Grammatik#Pronomen|pronombre]])'' || [[Präposition]] ''([[Spanische Grammatik#Präposition|preposición]]),'' [[Konjunktion (Wortart)|Konjunktion]] ''([[Konjunktion in der spanischen Sprache|conjuncion]])'' |
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|}<ref>modifiziert nach [[Helmut Berschin]], Julio Fernández-Sevilla, Josef Felixberger: ''Die spanische Sprache. Verbreitung, Geschichte, Struktur.'' 3. Auflage. Georg Olms, Hildesheim/ Zürich/ New York 2005, ISBN 3-487-12814-4, S. 161.</ref><ref>[[Leo.org]] – [https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/Wort/index.xml ''Grammatik für Deutsch - Wortgrammatik''], abgerufen am 7. Juni 2024.</ref> |
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Für die Produktion neuer Wörter aus vorhandenen Wörtern, also die [[Wortbildung]], ''formación de palabras'' werden zwei Varianten unterschieden: Wortableitung ([[Derivation (Linguistik)|Derivation]], ''derivación'') und Wortzusammensetzung ([[Komposition (Grammatik)|Komposition]], ''composición''). |
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yo '''he''' tomado |
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Im Bereich der [[Lehnwort|Lehnwörter]] bzw. [[Entlehnung]], so etwa in der Begrifflichkeit der [[Elektronische Datenverarbeitung|elektronischen Datenverarbeitung]], zeigt sich ein großer Einfluss der [[Englische Sprache|englischen Sprache]]. So weist vor allem der Internetwortschatz im Spanischen eine hohe Anzahl von [[Anglizismen]] oder angloamerikanisch geprägten spanischen Wortschöpfungen auf.<ref>Martina Rüdel-Hahn: [https://d-nb.info/993736947/34 ''Anglizismen im Internetwortschatz der romanischen Sprachen: Französisch – Italienisch – Spanisch.''] [[Dissertation]]sschrift. Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf 2008 (PDF; 1,2 MB).</ref> |
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tú '''has''' tomado |
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=== Lexikalische Negation === |
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usted, él, ella '''ha''' tomado |
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Durch den Gebrauch folgender Präfixe können Worte mit [[Negation (Grammatik)|negativer]] Bedeutung, als Ausdruck einer syntaktischen Negation (siehe im Gegensatz hierzu die [[Spanische Grammatik#Adverb|Adverbien der Verneinung]]), entstehen: |
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* ''a-'', ''des-'', ''in-'', ''i-'', ''im-'', ''ir-''. Beispiele: '''''a-''político''', '''''des-''acertado''', '''''in-''formal''', '''''i-''legible''', '''''im-''posible''', '''''ir-''racional'''. |
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nosotros '''hemos''' tomado |
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Als Basislexeme für die negative Wortbildung dienen [[Spanische Grammatik#Substantiv|Substantive]], [[Spanische Grammatik#Adverb|Adverbien]], [[Spanische Grammatik#Verb|Verben]] und [[Spanische Grammatik#Adjektiv|Adjektive]]. Wortarten welche allesamt zu den [[Autosemantikum|Autosemantika]] zählen. Dabei sind einige Worte in der Lage, jeweils zwei unterschiedliche Präfixe zu binden. Beispiel: '''in-moral''' und '''a-moral'''.<ref>Roberto Ibañez: ''Negation im Spanischen.'' (= Structura Schriftenreihe zur Linguistik. Band 5). Wilhelm Fink Verlag, München 1972, S. 7.</ref> |
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vosotros '''habéis''' tomado |
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== Varietäten der spanischen Sprache == |
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ustedes, ellos, ellas '''han''' tomado |
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=== Das äquatorialguineische Spanisch === |
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{{Hauptartikel|Äquatorialguineisches Spanisch}} |
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=== Das philippinische Spanisch === |
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{{Hauptartikel|Philippinisches Spanisch}} |
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Neben der Verbreitung in Europa wird Spanisch ebenfalls in Asien, d. h. auf den Philippinen gesprochen. Viele Inseln, Ortschaften sowie die Filipinos und das Land selbst tragen spanische Namen, die aus der [[Kolonialisierung|kolonialen]] Epoche herrühren. |
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''Bsp.: comer'' |
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=== Das amerikanische Spanisch === |
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yo '''he''' comido |
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Am weitaus bedeutsamsten ist Spanisch in Amerika, indem es in den meisten Ländern als Muttersprache gesprochen wird. Da sie dort ein sehr großes Gebiet einnimmt und da seit der [[Spanisches Kolonialreich#Eroberung des Kolonialreichs|Kolonialisierung durch die Spanier]] bereits Jahrhunderte vergangen sind, weist die [[spanische Sprache auf den Großen Antillen]] und im übrigen Lateinamerika gewisse Abweichungen zum europäischen Spanisch auf. Diese sind in der Schrift- und Verkehrssprache nicht allzu groß, wohingegen sich Umgangssprache und Dialekte der einzelnen Länder teilweise recht deutlich unterscheiden, und zwar nicht nur in der Aussprache, sondern auch im Vokabular. |
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<div style="clear:right;"></div> |
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tú '''has''' comido |
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{| cellpadding="2" cellspacing="2" border="0" |
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|----- |
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usted, él, ella '''ha''' comido |
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| valign="top" | [[Datei:Spanish language World Map.svg|750px|Die spanischsprachige Welt]] |
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nosotros '''hemos''' comido |
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| valign="top" | ''Die spanischsprachige Welt''<br /><small>Rot: Amtssprache, Blau: Amtssprache neben anderen, Gelb: Bedeutende Sprache, aber keine Amtssprache</small> |
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|} |
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vosotros '''habéis''' comido |
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ustedes, ellos, ellas que '''han''' comido |
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''Bsp.: vivir'' |
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yo '''he''' vivido |
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tú '''has''' vivido |
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usted, él, ella '''ha''' vivido |
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nosotros '''hemos''' vivido |
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Im grammatikalischen Bereich sind bis auf die Eigenheiten in der Verwendung der Vergangenheitstempora (Dominanz des ''Indefinido''), der Nichtexistenz von Vosotros und dem [[Voseo]] (nur regional geprägt) keine nennenswerten Besonderheiten festzustellen. |
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vosotros '''habéis''' vivido |
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Demgegenüber haben einige Wörter durchaus einen Bedeutungswandel vollzogen. Manche Abweichungen sind konkret auf den Einfluss indigener Sprachen zurückzuführen, der in den einzelnen Regionen unterschiedlich intensiv ausgestaltet ist. Vorrangig in Mexiko, der Karibik, Zentralamerika und [[Venezolanisches Spanisch|Venezuela]] spürbar sind auch die Einflüsse des [[Amerikanisches Englisch|US-amerikanischen Englischen]] auf den Wortschatz des Spanischen, die sich wesentlich stärker niederschlagen als in Europa. Generell lässt sich in Spanien der lateinamerikanische Wortschatz als archaischer, verglichen mit dem kontinentaleuropäischen, beschreiben. In Lateinamerika wird dagegen das iberische Spanisch als altmodisch und harsch empfunden. |
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ustedes, ellos, ellas '''han''' vivido |
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Ein charakteristisch-markantes Erkennungszeichen lateinamerikanischer Sprecher ist die vom europäischen Spanisch stark abweichende [[Prosodie|Sprachmelodie]]. Die Unterschiede in dieser Beziehung sind jedoch zwischen dem [[Andines Spanisch|andinen Spanisch]], den [[Río-de-la-Plata-Spanisch|La-Plata]]-Dialekten, Mexiko und Zentralamerika sowie den karibischen Dialekten praktisch ebenso groß wie zum Kontinentalspanischen, sodass sich allgemeine Regeln nur schwer definieren lassen. |
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====Unregelmäßige Konjugation==== |
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Die Partizipien (PPP) einiger Verben werden nicht nach der herkömmlichen Bildungsregel gebildet. Da sie nicht erschlossen werden können, müssen sie auswendig gelernt werden. |
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Obgleich Aussprache und Wortschatz zwischen den und ebenso in den einzelnen lateinamerikanischen Ländern mitunter stark variieren, lassen sich doch einige Hauptunterschiede zwischen der Sprache Mexikos und Süd- und Mittelamerikas und dem europäischen Spanischen festhalten. |
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Die wichtigsten ''unregelmäßigen'' PPPs: |
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==== Unterschiede in der Grammatik ==== |
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* ''abrir – abierto'': (yo) he abierto – ich habe geöffnet |
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* Die Vergangenheitsform ''[[Spanische Grammatik#Pretérito perfecto oder Pretérito perfecto compuesto|Pretérito Perfecto]]'' ''(he comprado)'' ist in einigen Ländern wie [[Argentinien]] marginal gebräuchlich, stattdessen wird meist das ''[[Spanische Grammatik#Pretérito indefinido oder Pretérito perfecto simple|Pretérito Indefinido]]'' verwendet ''(compré),'' soweit man das „Noch-Andauern“ einer Handlung nicht explizit betonen möchte. |
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* ''decir – dicho'': (tú) has dicho – du hast gesagt |
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* Die in Spanien ausschließlich als Höflichkeitsform im förmlichen Umgang (vgl. „Siezen“ im Deutschen) verwendete Anrede ''ustedes'' (von ''vuestra merced,'' etwa: „Euer Gnaden“) ist in Lateinamerika die standardsprachliche und allgemein verbreitete Anredeform, unabhängig von Sprachebene oder Vertrautheit. So wird die 2. Person Plural im amerikanischen Sprachraum überhaupt nicht benutzt und stets durch die Anrede in der 3. Person ersetzt. An die Stelle des [[Pronomen in der spanischen Sprache#Personalpronomen|Personalpronomens]] ''vosotros'' tritt hingegen <u>immer</u> ''ustedes'' (eine der wenigen Regeln, die universal für ganz Lateinamerika gelten). Auch im Singular ist die Anrede in der 2. Person mit ''tú'' in manchen Gebieten weniger gebräuchlich (oder wirkt schroff bzw. pedantisch) und man greift entweder zu ''vos'' oder zur 3. Person mit ''usted''. |
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* ''escribir – escrito'': (él/ella/usted) ha escrito – er/sie/Sie hat/haben geschrieben |
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* Mit dem in vielen Teilen Lateinamerikas verbreiteten ''[[Voseo]]'' wird anstelle des Personalpronomens ''tú'' oder ''ti'' in der 2. Person Singular das Pronomen ''vos'' verwendet und die Verben werden dementsprechend abweichend konjugiert (beispielsweise ''vos sos,'' standardspanisch ''tú eres'' „du bist“). Die grammatikalischen Regeln zum Voseo werden regional unterschiedlich angewandt, so sind Varianten wie ''vos tomás,'' ''tú tomás'' und ''vos tomas'' (standardspanisch ''tú tomas'') möglich. |
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* ''hacer – hecho'': (nosotros/-as) hemos hecho – wir haben gemacht/getan |
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** Er ist praktisch in Argentinien, [[Uruguay]], [[Paraguay]] und [[Nicaragua]] anzutreffen und in abgeschwächter Form auch in anderen Ländern wie [[Guatemala]], dem venezolanischen Bundesstaat [[Zulia]] sowie den [[Kolumbien|kolumbianischen]] Regionen Paisa und Valle de Cauca. |
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* ''poner – puesto'': (vosotros/-as) habéis puesto – ihr habt gekonnt (idF.: konntet.) |
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** [[Costa Rica]] stellt einen Sonderfall dar, da ''tú'' nicht gebraucht wird, dafür aber ''vos'' <u>und</u> ''usted'' gleichermaßen. |
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* ''traer – traído'': (ellos/ellas/ustedes) han traído – sie/sie/Sie haben gezogen |
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** Eine kleinere Sonderform des Voseo ist in [[Chile]] verbreitet, wo in der informellen Sprache in der 2. Person Singular eine an die 2. Person Plural bzw. die Konjugationsformen des Voseo erinnernde Verbform in Gebrauch ist. Die auf -ar endenden Verben erhalten in der 2. Person Singular die Endung ''-ái(s),'' wobei das Schluss-s nicht ausgesprochen wird. Die Verben auf ''-er/-ir'' erhalten die Endung ''-ís,'' wobei das Schluss-s nur manchmal gehaucht wird. |
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* ''ver – visto'': analog zum obigen |
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**: Beispiele: ''¿Cómo estás?'' wird zu ''¿Cómo estái(s)?'' ''¿Qué haces?'' wird zu ''¿Qué hacís?'' bzw. ''¿Qué hací(h)?'' oder ''¿Te acuerdas?'' wird zu ''¿Te acordái(s)?'' |
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* ''volver – vuelto'': analog zum obigen |
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**: Beachtenswert sind diesbezüglich die Parallelen zum [[Italienische Sprache|Italienischen]], wo die Endung der 2. Person Singular stets ''-i'' ist. Als Pronomen wird generell ''tú'' verwendet und nur selten ''vos,'' was einen noch legereren (oft auch aggressiven) Charakter hat. |
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** [[Phonologie|Phonetisch]] ähneln sich der Voseo in Chile und der in [[Venezuela]], da in diesem die [[Konjugation (Grammatik)|Konjugation]] der klassischen Form ''(-áis, -éis, -ís)'' entspricht, das [[Suffix|Schluss-s]] aber genauso wie in Chile gehaucht wird. |
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**: Beispiele: ''¿Cómo estáis?'' ''¿Qué hacéis?'' ''¿Venís?'' (gesprochen ''¿kómo ehtáih?'' ''¿ké aséih?'' ''¿beníh?''). |
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{{Siehe auch|Spanische Sprache#Unterschiede in der Aussprache|titel1=Tabelle unten}} |
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== Das amerikanische Spanisch == |
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In den meisten Ländern Süd- und Mittelamerikas wird Spanisch als Muttersprache gesprochen. Da es sich hierbei um ein großes Gebiet handelt und seit der [[Kolonialisierung]] durch die Spanier bereits Jahrhunderte vergangen sind, weist das lateinamerikanische Spanisch gewisse Abweichungen zum ''Kastilischen'' auf. |
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==== Unterschiede im Wortschatz ==== |
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Diese sind in der [[Schriftsprache|Schrift-]] und [[Verkehrssprache]] nicht allzu groß; die Umgangssprachen und Dialekte der einzelnen Länder unterscheiden sich dagegen teilweise recht deutlich, und zwar nicht nur in der [[Aussprache der spanischen Sprache|Aussprache]], sondern auch im Vokabular. Nicht zuletzt sind diese Abweichungen auf den (in den einzelnen Regionen unterschiedlich starken) Einfluss verschiedener indigener Sprachen zurückzuführen. |
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Es gibt viele Abweichungen zwischen dem europäischen und dem lateinamerikanischen Wortschatz und überdies auch innerhalb Lateinamerikas von Land zu Land diverse [[Semantik|semantische]] Eigenarten. Sie betreffen hauptsächlich die Umgangssprache und Begriffe des täglichen Lebens. Ernsthafte Verständigungsprobleme zwischen Sprechern (und ihrem [[Mentales Lexikon|mentalen Lexikon]]) aus verschiedenen europäischen und amerikanischen Teilarealen des spanischen Sprachraums gibt es in der Regel jedoch kaum. |
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; Einige Beispiele: |
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Einige Wörter haben in Amerika einen Bedeutungswandel durchgemacht, auf grammatikalischem Gebiet sind aber bis auf Besonderheiten in der Verwendung der Vergangenheitstempora (Dominanz des [[Indefinido]]) und den „voseo“ in Argentinien und Uruguay, aber auch in Nicaragua oder Guatemala, keine nennenswerten Veränderungen eingetreten. |
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{| class="wikitable" |
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|- style="background:#F0FFFF; text-align:center" |
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Auch wenn Aussprache und Wortschatz in den einzelnen amerikanischen Ländern variieren, kann man doch einige allgemeine Hauptunterschiede zwischen der Sprache Süd- und Mittelamerikas und dem ''Kastilischen'' festhalten: |
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! Deutsch |
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! europ. Span. |
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* Typisch für Lateinamerika ist der so genannte [[seseo]]. Während im europäischen Spanisch ein z meist wie ein [[Stimmloser dentaler Frikativ|stimmloses englisches ''th'']] ausgesprochen wird, wird es in lateinamerikanischer Aussprache zu einem normalen [[Stimmloser alveolarer Frikativ|stimmlosen ''s''-Laut]]. Dasselbe trifft auf das ''c'' vor e und i zu (z. B. in ''nación''). Diese Aussprache kommt aus dem Südspanischen und hat sich auch deshalb in Lateinamerika durchgesetzt, weil im 16. und 17. Jahrhundert die meisten spanischen Einwanderer nach Amerika aus dem Süden Spaniens (v. a. [[Extremadura]] und [[Andalusien]]) kamen. |
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! amerik. Span. |
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! ein Spanier oder Nicht-Muttersprachler könnte verstehen |
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* Auch die Tendenz das s anzuhauchen (z. B. „ehtoy“ statt „estoy“) ist in vielen lateinamerikanischen Ländern vorzufinden und ist ebenfalls mit dem Andalusischen zu vergleichen. |
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* Die Vergangenheitsform ''Pretérito [[Perfecto]]'' (He comprado) ist unüblich. Stattdessen verwendet man meist das ''Pretérito [[Indefinido]]'' (Yo compré), soweit man das „Noch-Andauern“ einer Handlung nicht explizit betonen will. |
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* Die in Spanien nur als Höflichkeitsform (etwa dem „Siezen“ im Deutschen vergleichbar) im förmlichen Umgang verwendete Anrede „usted(es)“ (< ''vuestra merced,'' übersetzt etwa: „Euer Gnaden“) ist in Lateinamerika die standardsprachliche und allgemein verbreitete Anredeform, ganz unabhängig von Sprachebene oder Vertrautheit. So wird die 2. Person Plural im amerikanischen Sprachraum überhaupt nicht benutzt und stets durch die Anrede in der 3. Person ersetzt, an die Stelle des Personalpronomens „vosotros“ tritt immer „ustedes“. Auch im Singular ist die Anrede in der 2. Person mit „tú“ in vielen Gebieten unüblich (oder gilt als unhöflich) und man greift generell zur 3. Person mit „usted“. |
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* Eine grammatikalische Besonderheit der argentinischen, uruguayischen und auch guatemaltekischen Sprachvariante ist der ''voseo,'' d. h. anstatt des Personalpronomens ''tú'' wird in der 2. Person Singular ''vos'' verwendet. Die Verben werden dann anders konjugiert (beispielsweise ''vos sos:'' „du bist“, standardspanisch ''tú eres''). |
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* Je nach Land gibt es auch eine unterschiedliche Anzahl Wörter, die aus den jeweiligen Sprachen der [[Indigene Völker Südamerikas|indigenen Völker]] entliehen wurden. Einige davon haben auch das europäische Spanisch erreicht. Dazu gehören Begriffe wie [[Avocado|Aguacate]] (Avocado) oder [[Kartoffel|Papa]]. |
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* Es gibt viele Abweichungen zwischen dem kontinentalspanischen und dem lateinamerikanischen Wortschatz und überdies auch innerhalb Lateinamerikas von Land zu Land verschiedene semantische Eigenarten. Sie betreffen aber hauptsächlich die Umgangssprache und Begriffe des täglichen Lebens. Ernsthafte Verständigungsprobleme zwischen Sprechern aus verschiedenen europäischen und amerikanischen Teilgebieten des spanischen Sprachraums gibt es deshalb kaum. |
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Einige Beispiele: |
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{| {{prettytable}} |
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|'''Deutsch''' |
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|'''europ. Span.''' |
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|'''amerik. Span.''' |
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|'''ein Spanier oder Nicht-Muttersprachler könnte verstehen''' |
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|Butter |
|Butter |
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|mantequilla |
|''mantequilla'' |
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|manteca ( |
|''manteca'' (Argentinien, Paraguay) |
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|Schmalz, Fett |
|Schmalz, Fett |
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|Erdbeere |
|Erdbeere |
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|fresa |
|''fresa'' |
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|frutilla (Argentinien) |
|''frutilla'' (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Paraguay) |
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|Früchtchen |
|Früchtchen |
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|Eisschrank |
|Eisschrank |
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|nevera |
|''nevera'' |
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|''refrigerador, heladera'' (Argentinien, Bolivien, Chile, Mexiko - nur Refrigerador-, Peru, Paraguay) |
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|refrigerador |
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|Kühler |
|Kühler; Eisverkäuferin |
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|Rock |
|Rock |
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|falda |
|''falda'' |
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|''pollera'' (Argentinien, Uruguay, Paraguay) |
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|pollera |
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|Hühnerverkäuferin |
|Hühnerverkäuferin |
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|Auto(mobil) |
|Auto(mobil) |
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|coche |
|''coche'' |
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|''carro'' (Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru, Venezuela, Zentralamerika)<br /> ''auto'' (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru, Paraguay)<br /> ''máquina'' (Argentinien; von ital. ''macchina'' für Auto) |
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|carro, auto, máquina |
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|Karren, Handwagen |
|Karren, Handwagen ''(carro)''<br /><br /> Maschine ''(máquina)'' |
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|Banane |
|Banane |
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|plátano |
|''plátano'' |
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|''banano, guineo'' (Karibik, Zentralamerika)<br /> ''cambur'' (Venezuela)<br /> ''banana'' (Argentinien, Paraguay) |
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|banana, guineo |
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|Bohnen |
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|''judías'' |
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|''alubias'' (Kanarische Inseln)<br /> ''caraotas'' (Venezuela)<br /> ''frijoles'' (Mexiko, Peru, Zentralamerika)<br /> ''habichuelas'' (Kolumbien)<br /> ''fréjol'' (Ecuador)<br /> ''porotos'' (Argentinien, Bolivien, Chile, Paraguay) |
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|Kartoffel |
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|''patata'' |
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|''papa'' (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru, Zentralamerika, Kanarische Inseln) |
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|Papst (dann jedoch Maskulinum),<br />Vater (falls als ''papá'' endbetont) |
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|Lastwagen |
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|''camión'' |
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|''troca'' (nördliche mexikanische Bundesstaaten und „kalifornisches Slang-Spanisch“, von amer.-engl. ''truck'') |
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|} |
|} |
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* Je nach Land gibt es eine unterschiedliche Anzahl Wörter, die aus den jeweiligen Sprachen der [[Indigene Völker Südamerikas|indigenen Völker]] entlehnt wurden. Einige davon haben auch das europäische Spanisch erreicht. Dazu gehören u. a. die Begriffe ''aguacate'' („Avocado“) und ''patata'' („Kartoffel“, siehe Tabelle). |
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Zu Missverständnissen kommt es am ehesten durch Worte, die neben der allgemeinen Bedeutung in bestimmten Ländern eine umgangssprachliche Spezialbedeutung besitzen. So ist etwa das in Spanien unproblematische und für alle möglichen Sachverhalte häufig gebrauchte Verb ''coger'' („nehmen, ergreifen, fangen“) in einigen Ländern Lateinamerikas ein ordinärer Ausdruck für die Ausübung des [[Geschlechtsverkehr]]s. Der Satz „Ich werde den Bus nehmen“ (''Voy a coger el autobús'') ist daher in Anwesenheit von Argentiniern ein sicherer Lacherfolg (Ich werde den Bus ficken.). Das gleiche gilt für Begriffe wie ''cola'' (was u.a. auch ''Strohhalm'' bedeuten kann). |
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* Insbesondere Namen für Obst- oder Gemüsesorten variieren unter den lokalen Varietäten der unterschiedlichen spanischsprachigen Länder sehr stark. So heißt etwa in der Dominikanischen Republik „die Orange“ ''la china'', „die Mandarine“ ''la italiana'', „die Papaya“ ''la lechoza'', „die Banane“ ''el guineo'' und „die Maracuja“ ''la chinola'' – Ausdrücke, die oft nicht nur in Spanien und Südamerika, sondern selbst in benachbarten Ländern wie Kuba oder Mexiko bereits nicht mehr verstanden werden. Ähnliches gilt für Bezeichnungen wie ''frutilla'' – „Erdbeere“ (in Europa ''fresa'' genannt), ''ají'' – „scharfe Paprika“ (europ. ''chili'') oder ''palta'' – „Avocado“ (europ. ''aguacate''), wie sie in Chile und einigen anderen südamerikanischen Ländern geläufig sind. |
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* Zu Missverständnissen kommt es am ehesten bei Wörtern, die neben der allgemeinen Bedeutung in bestimmten Ländern über eine umgangssprachliche Spezialbedeutung verfügen. |
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** Das in Spanien unverfängliche und für alle möglichen Sachverhalte häufig gebrauchte Verb ''coger'' („nehmen, ergreifen, fangen“) etwa ist in ein paar Ländern Lateinamerikas (vor allem Mexiko, Argentinien, Uruguay und Paraguay) ein ordinärer Ausdruck für die Ausübung des [[Geschlechtsverkehr]]s. Der Satz „Ich werde den Bus nehmen“ (''Voy a coger el autobús'') bedeutet daher bei Argentiniern „Ich werde den Bus bumsen“. In ganz Lateinamerika wird anstelle von ''coger'' häufiger das Verb agarrar oder ''tomar'' („nehmen, einnehmen, trinken“) verwendet. |
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** Das Wort ''guagua'' bezeichnet in der Dominikanischen Republik, auf Kuba und auf den Kanarischen Inseln einen innenstädtischen „[[Guagua (Bus)|Linienbus]]“, in [[Andenländer]]n wie Chile, Peru oder Ecuador steht es für „Krabbel-“ oder „Kleinkind“ (hier: [[Xenismus]] aus den [[Quechua]]), sodass auch in diesem Fall Missverständnisse vorbestimmt sind. |
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** Für „hübsch“ oder „schön“ formuliert man in den meisten Ländern Lateinamerikas Adjektive wie ''bonito/-a'' oder ''lindo/-a''. Das in Spanien verbreitete ''guapo/-a'' ist demgegenüber ungebräuchlich und hat in manchen Ländern (etwa auf Kuba und in der Dominikanischen Republik) die Bedeutung „aggressiv“ oder „wild“. Somit ist ''una chica guapa'' in [[Madrid]] ein hübsches, in [[Havanna]] ein wütendes Mädchen. |
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==== Unterschiede in der Aussprache ==== |
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Auch das Wort ''guagua'' sorgt in diesem Zusammenhang immer wieder für Heiterkeit. Während es auf den Kanarischen Inseln, Kuba und der Dominikanischen Republik gleichbedeutend mit ''(Stadt)-Bus'' ist, steht es in Andenländern wie Chile, Peru oder Ecuador für ''Krabbel-'' oder ''Kleinkind'' (hier: [[Xenismus]] aus [[Quechua]]), so dass auch hier Missverständnisse programmiert sind. |
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Viele lateinamerikanische Aussprachebesonderheiten erinnern an südspanische Dialekte und sind in erster Linie gerade deswegen präsent, weil im 16. und 17. Jahrhundert die meisten spanischen Einwanderer aus dem Süden Spaniens (v. a. [[Extremadura]] und [[Andalusien]]) kamen (siehe auch [[Andalusischer Dialekt]]). |
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* Typisch ist der [[Seseo]]. Während im europäischen Spanisch ein z zumeist wie ein [[Stimmloser dentaler Frikativ|stimmloses englisches „th“]] ausgesprochen wird, klingt es in lateinamerikanischer Artikulation wie ein [[Stimmloser alveolarer Frikativ|stimmloser „s“-Laut]]. Dasselbe trifft auf das „c“ vor e und i zu (z. B. in ''nación''). |
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Weitere Beispiele, hier aus der Dominikanischen Republik, zeigen, wie die Wörter vom europäischen Spanisch abweichen können: ''la china'' - die Orange, ''la italiana'' - die Mandarine, ''la lechoza'' - die Papaya, ''el guineo'' - die Banane, ''la chinola'' - die Maracuja. |
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* Der ''Yeísmo'' tritt praktisch in ganz Lateinamerika auf, mit Ausnahme des Andengebiets und Paraguays. Zwei Sonderformen sind in den Río-de-la-Plata-Staaten (Argentinien, Uruguay) weit verbreitet. Dort wird das Phonem ''ll'' nicht wie ein deutsches „j“, sondern stimmhaft wie ein weiches „sch“, zunehmend auch stimmlos ähnlich einem deutschen „sch“ ''(Šeísmo)'' ausgesprochen wird. |
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* „j“ wird je nach Region mal mehr und mal weniger hart ausgesprochen. Die Aussprache variiert vom spanischen harten und [[Velar|hinteren]] „ch“ über das deutsche eher weichere „ch“ (wie in Bu-„ch“) bis hin zum herkömmlichen „h“. |
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* Regional differenziert in der Ausprägung ist das [[Verstummen]] oder Verändern bestimmter Endungen. |
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** Besonders in der Karibik ist diese Erscheinung ausgeprägt und führt mitunter zu starken Verständnisproblemen bei ungeübten Hörern. So wird insbesondere die Wortendung ''-ar'' abweichend als ''-á'', ''-al'' oder auch ''-ai'' (z. B. im Norden der [[Dominikanisches Spanisch|Dominikanischen Republik]] nahe [[Puerto Plata]]) ausgesprochen. Der Infinitiv ''caminar'' wird demnach zu ''caminá'', ''caminal'' oder ''caminai'' – analog bei Verben auf -er oder -ir wird ''poner'' oft ''ponel'' oder auch ''ponei'' ausgesprochen. |
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** „d“ wird am Wortende oft nicht gesprochen, die Betonung bleibt aber auf der letzten Silbe. Beispiel: ''ciudad'' wird gesprochen wie ''siudá''. Das „d“ wird auch zwischen Vokalen meist ausgelassen, beispielsweise wird ''cansado'' zu ''cansao''. |
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** „s“ im Silbenauslaut bzw. am Wortende wird oft als Hauchlaut gesprochen oder verstummt ganz. Die Tendenz, das „s“ anzuhauchen (z. B. ''ehtoy'' statt ''estoy'') ist in vielen Küstendialekten vorzufinden und scheint abermals dem Andalusischen ähnlich. |
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**# Durch faktisches Verschwinden der 2. Person Plural im lateinamerikanischen Spanisch lässt sich auch die 2. Person Singular oft nicht von der 3. Person Singular unterscheiden. |
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**#: Beispiel: ''¿Qué quiere?'' („Was möchte er/sie?“) könnte vor Wegfall des „s“ auch ''¿Qué quieres?'' („Was möchtest du?“) bedeutet haben. |
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**#: Ausnahmen gibt es in Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay, einigen mittelamerikanischen Ländern und einigen Regionen Kolumbiens, Venezuelas und Boliviens. |
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**# In großen Teilen Chiles wird in der 2. Person Singular ''querís'' anstatt ''quieres'' gesagt. Die Endung ''-as'' wird durch ''-ái'' und ''-es'' durch ein ''-ís'' ersetzt, wobei das Schluss-s entweder gehaucht wird oder in der Aussprache ganz wegfällt. In beiden Fällen wird die letzte Silbe betont, was teilweise eine Änderung der anderen Vokale innerhalb des Wortes nach sich zieht. |
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**#: Beispiel: ''¿Adonde vai?'' („Wohin gehst du?“) statt ''¿Adonde vas?'' ''venís'' („du kommst“) statt ''vienes''; ''podís'' („du kannst“) statt ''puedes''. |
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**#: Dies gilt auch für fast alle anderen Formen der 2. Person Singular. |
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**# In Argentinien, Uruguay, Paraguay, einigen mittelamerikanischen Ländern und auch in Teilen Kolumbiens und Boliviens wird statt ''quieres'' ''querés'' (auch oft mit gehauchtem Schluss-s) gesagt, was seine Grundlage in der Konjugationsform des altspanischen ''vos'' hat. In diesen Ländern wird außerdem statt ''tú'' ''vos'' gesagt, was ebenfalls „du“ bedeutet, aber eine andere Konjugationsform nach sich zieht. |
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**#: So heißt es nicht ''puedes'' („du kannst“), sondern ''podés''. Hier wird – anders als in der in Spanien gebräuchlichen vosotros-Form – das „i“ nicht ausgesprochen. |
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**#: Eine Ausnahme bilden die Verben der -ir-Konjugation, die der vosotros-Form entsprechen (z. B. ''vivís''). |
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**# Die von ''vos'' abhängige Konjugation in Venezuela (Bundesstaat Zulia) entspricht der des ''vosotros'' (''-áis, -éis, -ís''), obschon das „Schluss-s“ nur gehaucht wird, wodurch die Verben klanglich den chilenischen ähneln. |
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**# Durch die insgesamt starken Unterschiede zwischen der 2. und 3. Person Singular wird die tendenzielle Schwächung des „Schluss-s“ wieder relativiert. |
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** Beispiel für das Verstummen von „d“ und „s“ in einem Satz: ''estamos cansados'' („wir sind müde“) wird bei der Aussprache zu ''e(h)tamo(h) cansao''. |
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{| cellpadding="4" cellspacing="0" class="wikitable" style="margin:1em auto 1em auto" |
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Das spanische Wort ''guapo/-a'' für hübsch wird in der Dominikanischen Republik im Sinne von aggressiv oder wild verwendet. Hübsch wird hier mit ''bonito/-a'' oder ''lindo/-a'' übersetzt. ''Una chica guapa'' ist in Spanien ein hübsches Mädchen, in der Dominikanischen Republik ein wütendes Mädchen. |
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|+ VOSEO |
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! style="text-align:center"|Allgemein<sup>1</sup> |
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! style="text-align:center"|Chile |
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! style="text-align:center"|Venezuela<sup>2</sup> |
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|- |
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! colspan="3"| vivís |
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|- |
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! colspan="3"| venís |
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|- |
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! podés |
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! podís |
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! podéis |
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|- |
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! querés |
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! querís |
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! queréis |
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|- |
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! ¿qué hacés? |
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! ¿qué hacís? |
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! ¿qué hacéis? |
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|- |
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! ¿cómo estás? |
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! ¿cómo estái? |
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! ¿cómo estáis? |
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|- |
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! ¿adonde vas? |
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! ¿adonde vai? |
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! ¿adonde vais? |
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|- |
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|colspan="3"| <small><sup>1</sup> Allgemein bedeutet alle anderen Länder mit Voseo</small><br /><small><sup>2</sup> Im Bundesstaat Zulia</small> |
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|} |
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=== Vom Spanischen abgeleitete Sprachen === |
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In der Aussprache wird im lateinamerikanischen Spanisch das "s", "z" oder "c" (vor "e" und "i") nicht wie das englische "th" gesprochen, sondern wie ein stimmloses "s". |
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Spanisch hat z. T. andere Varianten und Mischformen entwickelt. |
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* Tochtersprache: |
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Ein "d" am Wortende wird oft nicht gesprochen. Die Betonung bleibt aber auf der letzten Silbe. Beispiel: "ciudad" wird gesprochen wie "ciudá". Diese Aussprache findet man auch in Andalusien. |
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** [[Sephardische Sprache|Ladino]] (auch „sephardische Sprache“) ist das Spanisch der 1492 ([[Alhambra-Edikt]]) aus Spanien vertriebenen Juden ([[Sephardim]]). Sie leben heute in [[Israel]], [[Griechenland]], der [[Türkei]], Nordmarokko und den USA. Die Sprecherzahl wird auf höchstens 100.000 geschätzt |
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* Hybriddialekte, d. h. Mischsprachen existieren überall dort, wo Spanisch und Portugiesisch aufeinandertreffen: |
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Ein "s" wird oft nur gehaucht oder weggelassen. Dadurch läßt sich - bei tatsächlichem Wegfall der zweiten Person Plural im lateinamerikanischen Spanisch - auch die zweite Person Singular oft nicht von der dritten Person unterscheiden. |
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** [[Barranquenho]] in [[Portugal]] oder |
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** [[Portuñol]] in [[Uruguay]] und [[Brasilien]]. |
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* [[Kreolsprachen]]: |
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Beispiel: "¿Qué quiere?" ("Was möchte er/sie?") könnte bei Wegfall des "s" auch "¿Qué quieres?" ("Was möchtest du") bedeuten. |
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** [[Palenquero]] in Kolumbien, |
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** [[Papiamentu]] auf den [[ABC-Inseln]] oder |
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** [[Chabacano]] auf den [[Philippinen]]. |
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* Weitere Einzelformen: |
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Die Endung der Verben in der Grundform ist je nach Region unterschiedlich. Oft wird aus "-ar" ein "-á", "-al" oder auch (z.B. im Norden der Dominikanischen Republik Nähe Puerto Plata) ein "ai". Das Wort "caminar" wird also gesprochen "caminá", "caminal" oder "caminai". Analog bei Verben auf -er oder -ir. "Poner" wird oft "ponel", auch "ponei" ausgesprochen. |
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** [[Lunfardo]] ist eine Gaunersprache in Argentinien, die auch im [[Tango (Musikrichtung)|Tango]] Verwendung findet. |
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== Sprachbeispiel == |
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== Vom Spanischen abgeleitete Sprachen == |
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[[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]]: |
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=== Spanischbasierte Kreolsprachen === |
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: [[Datei:Universal Declaration of Human Rights - spn - krs - Art1.ogg]] |
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* [[Chabacano]] ([[Philippinen]]) |
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{{Zitat |
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* [[Palenquero]] ([[Kolumbien]]) |
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|Text=''Todos los seres humanos nacen libres e iguales en dignidad y derechos y, dotados como están de razón y conciencia, deben comportarse fraternalmente los unos con los otros.'' |
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|Sprache=es |
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|Übersetzung=Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.}} |
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Beispiele gesprochen von einem Einwohner Madrids: |
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=== Hybriddialekte === |
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Hybriddialekte (Mischsprachen) existieren dort, wo Spanisch und [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]] aufeinandertreffen |
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* {{Audio|Qué hay de nuevo.ogg|''¿Qué hay de nuevo?''}} (24 KB) – „Was gibt’s Neues?“ |
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* [[A Fala]] in [[Spanien]] |
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* {{Audio|Yo estoy bien gracias, y tú.ogg|''Yo estoy bien, gracias, ¿y tú?''}} (29 KB) – „Danke, mir geht es gut, und dir?“ |
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* [[Barranquenho]] in [[Portugal]] |
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* {{Audio|Adiós, hasta mañana.ogg|''Adiós, hasta mañana.''}} (27 KB) – „Auf Wiedersehen, bis morgen.“ |
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* [[Portuñol]] in [[Uruguay]] |
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Zwei Beispiele aus dem Buch ''[[Der kleine Prinz]]'' deuten die Unterschiede der europäischen und amerikanischen Aussprache an. Sie stammen aus zwei unterschiedlichen Übersetzungen des französischen Originals: |
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=== Judenspanisch/[[Sephardische Sprache|Ladino]] === |
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Judenspanisch ist das Spanisch der 1492 aus Spanien vertriebenen Juden [[Sephardim]]. Sie leben heute in Griechenland, der Türkei, Israel, Nordmarokko und den USA. Die Sprecherzahl wird auf 150.000 geschätzt. |
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* [[Datei:Loudspeaker.svg|12px]] [https://der-kleine-prinz-in-100-sprachen.de/spanisch-2 (Barcelona, Spanien)] |
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=== Sonstiges === |
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* [[Datei:Loudspeaker.svg|12px]] [https://der-kleine-prinz-in-100-sprachen.de/spanisch (Sinaloa, Mexiko)] |
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* [[Lunfardo]]: eine [[Gaunersprache]] in [[Argentinien]], die auch im [[Tango]] Verwendung findet |
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== Sprachfallen: „Falsos Amigos“ == |
|||
Mit den typischen Fehlern, die beim Erlernen und Übersetzen der spanischen Sprache auftreten können, beschäftigen sich folgende Beiträge: |
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* [[Falscher Freund]] |
|||
* [[Liste falscher Freunde#Iberoromanische Sprachen|Liste falscher Freunde in der spanischen Sprache]] |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
||
* [[Liste spanischer Exonyme für deutsche Toponyme|Spanische Bezeichnungen für geographische Orte]] |
|||
* [[Das amerikanische Spanisch der USA]] |
|||
* [[Aussprache der spanischen Sprache]] |
|||
* [[Río-de-la-Plata-Spanisch]] |
|||
* [[Liste spanischer Sprichwörter]] |
|||
* [[Dominikanisches Spanisch]] |
|||
* [[Asociación para la Enseñanza del Español como Lengua Extranjera]] (ASELE) |
|||
* [[Philippinisches Spanisch]] |
|||
* [[ |
* [[Instituto Cervantes]] |
||
* [[Liste von Sprachakademien der spanischen Sprache]] |
|||
* [[Rusinol]] |
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* [[Frespañol]] |
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* [[Murciano]] |
|||
* [[Andalusischer Dialekt]] |
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* [[Antonio de Nebrija]] |
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* Redewendung: [[Das kommt mir spanisch vor]] |
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*[[Belgranodeutsch]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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'''Allgemein''' |
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=== Spanische Sprachgeschichte === |
|||
* Joachim Born, Robert Folger, Christopher F. Laferl, Bernhard Pöll (Hrsg.): ''Handbuch Spanisch. Sprache, Literatur, Kultur, Geschichte in Spanien und Hispanoamerika. Für Studium, Lehre, Praxis.'' Schmidt, Berlin 2012, ISBN 978-3-503-09875-0. |
|||
* Antonio Tovar: ''Einführung in die Sprachgeschichte der Iberischen Halbinsel.'' 1983 |
|||
* Ursula Klenk: [https://webdoc.sub.gwdg.de/pub/mon/2008/klenk.pdf ''Einführung in die Linguistik: Spanisch.''] GOEDOC – Dokumenten- und Publikationsserver der Georg-August-Universität Göttingen, (2008) [[doi:10.3249/webdoc-1933]] (PDF; 934 kB) |
|||
* Annegret Alsdorf-Bollee: ''Spanische Sprachgeschichte.'' 2003 |
|||
* {{Literatur |Autor=Reinhard Meyer-Hermann |Titel=Spanisch |Sammelwerk=Variationstypologie / Variation Typology |WerkErg=Ein sprachtypologisches Handbuch der europäischen Sprachen in Geschichte und Gegenwart / A Typological Handbook of European Languages Past an Present |Hrsg=Thorsten Roelcke |Verlag=De Gruyter |Ort=Berlin / New York |Datum=2003 |Sprache=de |ISBN=3-11-016083-8 |Seiten=449–479 |Kommentar=[https://books.google.de/books?id=eP9NoBW73qUC&hl=de books.google.de] |Online={{Webarchiv |url=http://www.uni-bielefeld.de/lili/personen/meyer-hermann/pdf/Variationstypologieadaptierteversion27042015.pdf |wayback=20210412184424 |text=''archivierte Kopie.''<!--|format=PDF; 492 kB-->|()=[]}} |Format=PDF |KBytes=492}} |
|||
*Wolf Dietrich/ Horst Geckeler: ''Einführung in die spanische Sprachwissenschaft.'' 2004 |
|||
* Daniel Reimann: ''Sprachbeschreibung Spanisch.'' Universität Duisburg/Essen, [[Stiftung Mercator]], proDaZ, Dezember 2016 [https://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/sprachbeschreibung_spanisch.pdf PDF; 21 MB] |
|||
'''Spanische Sprachwissenschaft''' |
|||
* [[Helmut Berschin]], Julio Fernández-Sevilla, Josef Felixberger: ''Die Spanische Sprache. Verbreitung, Geschichte, Struktur.'' 3. Auflage. Georg Olms, Hildesheim / Zürich / New York 2005, ISBN 3-487-12814-4. |
|||
* Volker Noll: ''Das amerikanische Spanisch.'' 2001 |
|||
* Annegret Alsdorf-Bollee, Ingrid Neumann-Holzschuh: ''Spanische Sprachgeschichte.'' 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2009. |
|||
* Hugo Kubarth: ''Das lateinamerikanische Spanisch.'' 1987 |
|||
* Wolf Dietrich, Horst Geckeler: ''Einführung in die spanische Sprachwissenschaft: Ein Lehr- und Arbeitsbuch.'' 5. Auflage. Schmidt, Berlin 2007. |
|||
* Hans-Dieter Paufler: ''Lateinamerikanisches Spanisch.'' 1977 |
|||
* Arnim Gassner: [https://archive.org/details/dasaltspanische00gassgoog/page/n11/mode/2up ''Das altspanische Verbum.''] Niemeyer, Halle 1897. (als Nachdruck bei Hansebooks GmbH. Norderstedt 2016, ISBN 3-7434-8817-5, {{DNB|1178098451|suffix=1}}) |
|||
* Johannes Kabatek, Claus D. Pusch: ''Spanische Sprachwissenschaft.'' Narr Francke Attempto, Tübingen 2009, ISBN 978-3-8233-6404-7. |
|||
* Petrea Lindenbauer, [[Michael Metzeltin]], Margit Thir: ''Die romanischen Sprachen. Eine einführende Übersicht.'' Egert, Wilhelmsfeld 1995. |
|||
* [[Michael Metzeltin]]: ''Las lenguas románicas estándar. Historia de su formación y de su uso.'' Academia de la Llingua Asturiana, Uviéu 2004 |
|||
* Ralph Penny: ''A History of the Spanish Language.'' Cambridge University Press 2002, ISBN 0-521-80587-2. ([https://books.google.de/books?id=ZjcrhyQlFa0C&pg=PR3&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=2#v=onepage&q&f=false ''eingeschränkte Vorschau'' bei „google-books“]) |
|||
* Antonio Tovar: ''Einführung in die Sprachgeschichte der Iberischen Halbinsel: das heutige Spanisch und seine historischen Grundlagen.'' 3. Auflage. Narr Francke Attempto, Tübingen 1989. |
|||
* Gesina Volkmann: ''Weltsicht und Sprache. Epistemische Relativierung am Beispiel des Spanischen.'' Narr Francke Attempto, Tübingen 2005, ISBN 3-8233-6101-5. |
|||
* Andreas Wesch: ''Grundkurs Sprachwissenschaft Spanisch.'' 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2006. |
|||
* Johannes Kabatek, Claus Dieter Pusch: ''Spanische Sprachwissenschaft: Eine Einführung (bachelor-wissen).'' Gunter Narr Verlag, Tübingen 2011, ISBN 978-3-8233-6658-4 |
|||
'''Spanische Wortschätze''' |
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== Weblinks == |
|||
* André Höchemer: ''Man spricht Spanisch! Spanische Wortschätze auf gut Deutsch.'' Verlag Winfried Jenior, Kassel 2011, ISBN 978-3-934377-19-6. |
|||
{{Wikipedia|es|Spanisch}} |
|||
* [[Manuel Seco y Reymundo|Manuel Seco]], [[Olimpia Andrés]], [[Gabino Ramos]]: ''Diccionario fraseológico documentado del español actual. Locuciones y modismos españoles.'' Aguilar lexicografía, Madrid 2004, ISBN 84-294-7674-1. |
|||
{{Wikibooks|Spanisch}} |
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{{Wikiquote|Spanische Sprichwörter}} |
|||
* [http://enciclopedia.us.es/ Enciclopedia Libre (spanisch)] |
|||
'''Spanische Grammatiken''' |
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=== Lernhilfen === |
|||
* Michael Metzeltin: ''Erklärende Grammatik der romanischen Sprachen.'' Praesens, Wien 2010. |
|||
*[http://www.vocabulix.com Kostenlos, online spanische Vokabeln und Konjugationen lernen mit Vocabulix] |
|||
* Michael Metzeltin: ''Gramática explicativa de la lengua castellana. De la sintaxis a la semántica.'' Praesens, Wien 2009. |
|||
*[http://www.lern-online.net/spanisch/ Spanisch online lernen mit Lern-Online.net] |
|||
*[http://www.ibiza-hotels.com/tour_guide/spanish_class_ger.php/ Kurzer Spanischkurs] |
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'''Didaktik''' |
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=== Sprachwissenschaft und Grammatik === |
|||
* R. del Río Miguel: {{Webarchiv |url=https://www.uni-weimar.de/Bauing/wbbau/studium/online/ww81r/WW81R.pdf |wayback=20161013055058 |text=''Unterrichtsmaterialien Spanisch – Reaktivierung.'' |format=PDF; 4,8 MB |()=[]}} Unterrichtsmaterialien – Weiterbildendes Studium, Wasser und Umwelt – Fachsprachen. Universität Weimar, Wintersemester 2002/2003. |
|||
*[http://www.garske.be/Homepage/Seiten/dokumente/Hisp_Linguistik_Einfuehrung_SpanSprachwissenschaft.pdf Einführung in die spanische Sprachwissenschaft (PDF)] |
|||
* Dee L. Eldredge: ''Teaching spanish, my way.'' Xlibris LLC, 2014, ISBN 978-1-4931-2657-6. |
|||
*[http://www.garske.be/Homepage/Seiten/dokumente/Hisp_Linguistik_Zusatzblatt.pdf Phonetische und phonologische Klassifikation der spanischen Konsonanten (PDF)] |
|||
*[http://www.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/personal/lehmann/CL_Lehr/RomGesch/RomGesch_Index.html Romanische Sprachgeschichte], Veranstaltungsskript von Pr.Dr.Christian Lehmann, Uni Erfurt. Spanisch siehe ab Kapitel 7 |
|||
'''Spanische Varietäten und Mundarten''' |
|||
* [[Günter Holtus]], [[Michael Metzeltin]], Christian Schmitt (Hrsg.): ''[[Lexikon der Romanistischen Linguistik]].'' 12 Bände. Niemeyer, Tübingen 1988–2005; Band VI,1: ''Aragonesisch/Navarresisch, Spanisch, Asturianisch/Leonesisch.'' 1992. |
|||
* Hugo Kubarth: ''Das lateinamerikanische Spanisch.'' 1987. |
|||
* Steve Pagel: ''Spanisch in Asien und Ozeanien.'' Lang, Frankfurt am Main 2010. |
|||
* Hans-Dieter Paufler: ''Lateinamerikanisches Spanisch.'' 1977. |
|||
* Volker Noll: ''Das amerikanische Spanisch.'' 2001. |
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== Weblinks == |
|||
*[http://languages4everyone.com/spanish/de/ Spanisch Online Lernen] Ein Internet-Spanischkurs für Anfänger |
|||
{{Wiktionary|Kategorie:Spanisch|Wörterbuch Spanisch–Deutsch}} |
|||
*[http://www.sprachurlaub.de/service/sprachurlaub.de_grammatik-spanisch.pdf Spanische Grammatik (PDF)] |
|||
{{Wiktionary|Wiktionary:Spanisch/Wörterbücher|Wörterbücher der spanischen Sprache}} |
|||
*[http://verbs.obrist.org/ Online-Tool für spanische Verben] |
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{{Wikibooks|Spanisch}} |
|||
*[http://www.verben.info/spanische-verben/spanische-verben.htm Spanische Verben online üben] |
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{{Wikiquote|Spanische Sprichwörter}} |
|||
*[http://hispanoteca.de/ verschiedene Aspekte der spanischen Sprache (deutsch und spanisch)] |
|||
{{Wikisource|Wörterbücher#Spanisch|Spanische Wörterbücher}} |
|||
*[http://www.estudiando.de/ curso de español – Online-Lehrbuch mit Sounddateien] |
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{{Commonscat|Spanish language|Spanische Sprache}} |
|||
*[http://spanisch.glawar.at/ Spanische Grammatik, Märchen und andere nützliche Dinge rund um die spanische Sprache] |
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{{Commonscat|Spanish pronunciation|Spanische Aussprache}} |
|||
*[http://www.spanisch-live.de/ Online Spanischkurse | Onlinetraining] |
|||
* [https://www.rae.es/ Real Academia Española, 2024] |
|||
* [https://www.veintemundos.com/ VeinteMundos Sprachmagazin]: {{Webarchiv |url=http://www.veintemundos.com/de/spanisch |wayback=20171022082944 |text=''Sprachbesonderheiten aller spanischsprachigen Länder im Überblick.'' |()=[]}} |
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=== Wörterbücher und Übersetzung === |
|||
* [http://cornelia.siteware.ch/linguistik/fachbwoebue.html Linguistische Fachbegriffe und Wörterbücher. Erstellt am 25. Dezember 2003 von Cornelia Steinmann. Webhosting durch Siteware Systems GmbH. Ein Verweis auf spanische Lexika findet sich auf der Seite unter ''Einsprachige Wörterbücher. Spanisch'', online] |
|||
* [http://dix.osola.com/ Gratis Deutsch-Spanisch Wörterbuch betreut durch ein Expertenteam] |
|||
* [https://hispanismo.cervantes.es/ Portal del hispanismo. Instituto Cervantes y Ministerio de Educación, Cultura y Deporte.] |
|||
* [http://www.myjmk.com/ Deutsch/Spanisch-Wörterbuch und Forum] |
|||
* [https://www.wikilengua.org/index.php/Portada Wikilengua del español. Fundéu BBVA] |
|||
* [http://pauker.at/deutsch/W%F6rterb%FCcher/Spanisch.html Wörterbuch, Vokabeltrainer und Übersetzungsforum] |
|||
* [https://www.cervantesvirtual.com/centro Centro Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes] |
|||
* [http://buscon.rae.es/diccionario/drae.htm Wörterbuch der Real Academia Española (spanisch)] |
|||
* [https://www.rae.es/sites/default/files/Tabla_ediciones_Gramatica.pdf Liste der Ausgaben und Jahreszahlen der veröffentlichten spanischen Grammatiken der Real Academia Española – RAE] (PDF; 108 kB, spanisch) |
|||
* [http://www.kuba-cuba.com/woerterbuch.htm Deutsch/Kubanisch-Wörterbuch] |
|||
* Karten der [http://crandall.altervista.org/sp/dialectos-del-espanol.html Phonologie des Spanischen in vielen Ländern] und [http://crandall.altervista.org/sp/spanish_isoglosses.html mit spanischsprachigem Slang] |
|||
* [http://www.applelanguages.de/de/lernen/spanisch.php Spanisch Sprachkurs] |
|||
* [http://spanisch.glawar.at/ gratis Wörterbuch Spanisch/Deutsch ohne lästige Werbung] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Schwesterprojekte|code=es|text=spanischer Sprache}} |
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[[Kategorie:Romanische Sprache]] |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4077640-2}} |
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[[Kategorie:Spanische Sprache]] |
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[[Kategorie:Spanische Sprache| ]] |
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[[af:Spaans]] |
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[[Kategorie:Einzelsprache]] |
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[[an:Idioma español]] |
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[[Kategorie:Kultur (Spanien)]] |
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[[ar:لغة إسبانية]] |
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[[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]] |
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[[ast:Castellanu]] |
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[[bg:Испански език]] |
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[[bs:Španski jezik]] |
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[[ca:Castellà]] |
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[[cy:Sbaeneg]] |
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[[da:Spansk (sprog)]] |
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[[en:Spanish language]] |
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[[eo:Hispana lingvo]] |
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[[es:Idioma español]] |
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[[eu:Gaztelera]] |
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[[fi:Espanjan kieli]] |
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[[fr:Castillan]] |
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[[ga:Spáinnis]] |
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[[gl:Lingua española]] |
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[[he:ספרדית]] |
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[[hi:स्पैनिश]] |
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[[hr:Španjolski jezik]] |
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[[hu:Spanyol nyelv]] |
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[[hy:Իսպաներեն]] |
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[[ia:Lingua espaniol]] |
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[[id:Bahasa Spanyol]] |
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[[ilo:Pagsasao nga Espaniol]] |
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[[io:Hispaniana linguo]] |
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[[it:Lingua spagnola]] |
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[[ja:スペイン語]] |
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[[jbo:sanban]] |
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[[ko:에스파냐어]] |
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[[kw:Spaynek]] |
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[[la:Lingua Hispanica]] |
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[[lb:Spuenesch]] |
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[[li:Castiliaans]] |
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[[lt:Ispanų kalba]] |
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[[mk:Шпански јазик]] |
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[[nl:Spaans]] |
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[[no:Spansk språk]] |
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[[nv:Naakai bizaad]] |
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[[oc:Castelhan]] |
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[[pl:Język hiszpański]] |
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[[pt:Língua castelhana]] |
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[[rm:Lingua spagnola]] |
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[[ro:Limba spaniolă]] |
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[[ru:Испанский язык]] |
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[[scn:Lingua spagnola]] |
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[[simple:Spanish language]] |
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[[sl:Španščina]] |
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[[sr:Шпански језик]] |
|||
[[sv:Spanska]] |
|||
[[th:ภาษาสเปน]] |
|||
[[tl:Wikang Kastila]] |
|||
[[tr:İspanyolca]] |
|||
[[vi:Tiếng Tây Ban Nha]] |
|||
[[zh:西班牙语]] |
Aktuelle Version vom 10. Mai 2025, 11:26 Uhr
Spanisch español castellano | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
![]() ![]() ![]() sowie in Hispanoamerika, in Teilen der USA | |
Sprecher | 485 Millionen Muttersprachler (2023) | |
Linguistische Klassifikation |
||
Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Europa:![]() ![]() Afrika: ![]() Karibik: ![]() ![]() ![]() Nordamerika: ![]() Mittelamerika: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Südamerika: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Internationale Organisationen: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Lateinische Union | |
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Die spanische oder auch kastilische Sprache (Spanisch; Eigenbezeichnung: español [romanischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie und bildet mit dem Aragonesischen, dem Asturleonesischen, dem Galicischen und dem Portugiesischen die engere Einheit des Iberoromanischen.[1] In einer weiter gefassten Sicht kann das Spanische auch noch zusammen mit dem Katalanischen, dem Französischen, dem Okzitanischen und weiteren kleineren romanischen Sprachen wie Norditalienisch in die Westromania eingeordnet werden.
] bzw. castellano [ ]) gehört zumDie Wissenschaft, die sich mit der spanischen Sprache[2] und spanischen Literatur beschäftigt, heißt Hispanistik. Der spanische Sprachraum wird als Hispanophonie bezeichnet. Spanisch ist wegen des historischen Kolonialismus die häufigste Muttersprache auf dem amerikanischen Doppelkontinent und gilt z. B. durch die Funktion als Amtssprache zahlreicher internationaler Organisationen als Weltsprache (in Spanien selbst ist Spanisch jedoch nicht die einzige Sprache, siehe Sprachen in Spanien). Mit der Pflege der spanischen Sprache weltweit ist das Instituto Cervantes betraut.

Geschrieben wird Spanisch mit lateinischen Buchstaben. Im modernen Spanisch werden zusätzlich der Akut-Akzent für Vokale sowie die beiden Zeichen ñ und ü verwendet. In älteren Wörterbüchern finden sich auch das ch und ll noch als eigenständige Buchstaben.


Geschichte und Hintergrund zur kastilischen Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ende der Punischen Kriege versuchte das Römische Reich, mit dem Sieg über Karthago[3] seinen Einfluss vom Nordosten Hispaniens aus über die ganze iberische Halbinsel schrittweise auszubauen. Die römische Militärpräsenz einerseits und der Ausbau der römischen Verwaltungsstrukturen andererseits führten dazu, dass sich die lateinische Sprache fast in der ganzen iberischen Einflusssphäre verbreitete. Latein wurde zur Amtssprache und dadurch zur dominierenden Verkehrssprache im westlichen Mittelmeerraum. Sodann entwickelte sich ein regionales Volkslatein, sermo vulgaris oder Vulgärlatein,[4] das in der römischen Kaiserzeit von Militärpersonen, den Legionären, aber auch Händlern, Einwanderern aus anderen römischen Provinzen sowie administrativem Personal, den Beamten, gesprochen wurde, sich jedoch vielfach im Hinblick auf phonetische, syntaktische, morphologische und lexikalische Strukturen von der lateinischen Schrift- und Hochsprache unterschied. Dennoch stellte diese verwendete Umgangssprache keine fest umrissene Sprache mit einer definierten Struktur dar.[5][6]

In der Spätantike führten die politischen und ökonomischen Veränderungen letztlich zum Untergang des Römischen Reiches. In der Zeit zwischen 375 und 568 kam es zur Völkerwanderung sowie zur Reichsteilung und Anfang des 7. Jahrhunderts zum Übergang zum Byzantinischen Reich im östlichen Mittelmeerraum. Es folgte die Phase der westgotischen Okkupation und der Ausbreitung des islamischen Herrschaftsbereichs im Süden (al-Andalus) der Iberischen Halbinsel. Dabei hatte die westgotische Kultur[7] weit weniger Einfluss auf die von der Bevölkerung gesprochene und in Entstehung befindliche spanische Sprache, als es durch die islamischen Okkupanten erreicht worden war (siehe Mozarabische Sprache).[8] Im Zeitraum von 711 bis 719 zerstörten die aus Nordafrika kommenden muslimischen Eroberer (Araber und Berber) das Westgotenreich und eroberten fast die gesamte Iberische Halbinsel (Islamische Expansion). Die christliche Rebellion gegen die muslimische Herrschaft begann 718 in Asturien und wurde zum Ausgangspunkt der Reconquista (siehe auch Zeittafel Reconquista). Letztere endete erst im Jahr 1492 mit dem vollständigen Auflösen des letzten muslimischen Herrschaftsbereichs im Emirat von Granada und der Vertreibung der Juden aus Spanien.[9]
Das erste bekannte schriftliche Dokument aus Spanien wurde von einem Mönch im Kloster San Millán de la Cogolla verfasst. Die Glosas Emilianenses, ursprünglich in lateinischer Sprache verfasst, erschienen 964 auf Westaragonesisch (auch Navarro-Aragonesisch), einer iberoromanischen Sprache, die aus dem Vulgärlatein hervorging und eng mit dem Kastilischen verwandt ist. Mit der Reconquista breiteten sich schließlich die Sprachen des Nordens im Süden der Iberischen Halbinsel aus, besonders erfolgreich waren das Kastilische im Zentrum der Halbinsel sowie das Galicische im Westen (siehe auch Alfons VI.).[10]
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstand die Historia Roderici, welche die Taten von El Cid zunächst auf Latein erzählte. Später erschien im Jahr 1235 ein handschriftliches und im Altspanischen geschriebenes Epos, El Cantar de Mio Cid.[11][12]
Anschließend kam mit Alfonso X. (dem Weisen) ein vielseitig gebildeter Monarch an die Macht, der sich schon vor seiner Inthronisation durch das Verfassen von Texten auszeichnete. Während seiner Herrschaft vollendete er sein umfangreiches Gesamtwerk mit Themen zu Wissenschaft (Astronomie), Geschichte und Recht. Er war als intellektueller Angelpunkt für die Konsolidierung der spanischen Sprache sowie deren Emanzipation vom Lateinischen bzw. Vulgärlateinischen die herausragende Person im 13. Jahrhundert.[13]
Zur Zeit der katholischen Könige entstanden mit dem bekannten lateinisch-spanischen Wörterbuch Universal vocabulario en latín y en romance (1490) durch Alfonso Fernández de Palencia eine Reihe von Wörterbüchern. De Palencia stützte sich dabei auf das lateinisch-lateinische Wörterbuch Elementarium Doctrinae Rudimentum des aus Italien stammenden Papias, welches um die Jahre 1040 bis 1050 entstanden war, und fügte dem lateinischen Lexikon kastilische Ausdrücke hinzu.[14][15]
Im Jahre 1492 erschien von Antonio de Nebrija die Gramática de la lengua castellana („Grammatik der kastilischen Sprache“). Nebrijas Grammatik war die erste gedruckte Grammatik einer romanischen und nichtklassischen Sprache.[16] Der Chilene Andrés Bello beschäftigte sich ebenfalls sprachwissenschaftlich. Seine Befürchtung war, die spanische Sprache könne in den nun unabhängigen Ländern Hispanoamerikas eine ähnliche Entwicklung nehmen, wie es das Lateinische mit ihrer Aufsplitterung in die verschiedenen romanischen Sprachen nahm. Sein erklärtes Ziel war demnach, mit seiner Grammatik zur Einheit der spanischen Sprache beizutragen.
Esteban de Terreros y Pando, ein jesuitischer spanischer Philologe und Lexikograph während der Zeit der Aufklärung, erstellte ein kastilisches Wörterbuch, das Diccionario castellano con las voces de ciencias y artes,[17] dessen erster Band 1786 gedruckt wurde.[18]
Die Real Academia Española ist seit dem Jahr 1713 die maßgebliche Institution für die Pflege der spanischen Sprache. Ein Gründungsdirektor war Juan Manuel Fernández Pacheco. Regelmäßig erscheinen unter dem Dach ihres Hauses Wörterbücher, Grammatiken und orthographische Wörterbücher. Die Akademie stellt eine der wichtigsten Quellen der spanischen Sprachgeschichte dar. Ihre Vorgaben sind im Schulunterricht und Behördengebrauch Spaniens und der Spanisch sprechenden Länder Amerikas verbindlich. In der Umgangssprache wird sie ohne den Zusatz Española häufig Real Academia de la Lengua („Königliche Akademie für Sprache“) genannt.[19] 1771 wurde die erste Grammatik der Akademie veröffentlicht.
Ursprung und Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spanische respektive Kastilische entwickelte sich aus einem im Grenzgebiet zwischen Cantabria, Burgos, Álava und La Rioja gesprochenen lateinischen Dialekt zur Volkssprache Kastiliens (die geschriebene Sprache blieb dagegen lange das Lateinische). Davon wurde dann der Name castellano (Kastilisch) abgeleitet, der sich auf den geographischen Ursprung der Sprache bezieht.
Die andere Bezeichnung, español (spanisch), stammt von der mittelalterlichen lateinischen Bezeichnung Hispaniolus beziehungsweise Spaniolus (Diminutiv von „Spanisch“) ab. Ramón Menéndez Pidal befürwortet eine weitere etymologische Erklärung: Die klassische Form hispanus oder hispanicus habe im Vulgärlateinischen das Suffix -one erhalten (wie etwa in den Begriffen bretón (Bretonisch), frisón (Friesisch) usw.) und sich von hispanione zum altkastilischen españón gewandelt, „das sich durch die Dissimilation der beiden Nasale bald zu español weiterentwickelte, mit der Endung -ol, das nicht gebraucht wird, um Nationen zu bezeichnen“.[20]
Historische und sozioökonomische Entwicklungen und seine weit verbreitete Verwendung als Verkehrssprache machten das Kastilische zur Lingua franca der gesamten iberischen Halbinsel in Koexistenz mit anderen dort gesprochenen Sprachen: Man vermutet, dass gegen Mitte des 16. Jahrhunderts bereits etwa 80 % der Spanier Kastilisch sprachen.[21]
Durch die Eroberung Amerikas, das als Privatbesitz in den Händen der kastilischen Krone war, dehnte sich die spanische Sprache über den halben Kontinent aus, von Kalifornien bis Feuerland.
Castellano oder Español?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In spanischsprachigen Ländern finden sich für das Hochspanische die Begriffe español und castellano parallel, während in nichtspanischsprachigen die Sprache fast ausschließlich als „Spanisch“ (englisch Spanish, französisch espagnol, italienisch spagnolo, arabisch لغة إسبانية, DMG luġa isbāniyya etc.) bezeichnet wird.
In Südamerika wird tendenziell castellano bevorzugt, wohingegen in Mittelamerika, Mexiko und den USA eher español gebräuchlich ist. Die Verfassungen von Spanien, Bolivien, Ecuador, El Salvador, Kolumbien, Paraguay, Peru und Venezuela verwenden den Begriff castellano; Guatemala, Honduras, Kuba, Mexiko, Nicaragua und Panama español. In Spanien sind beide Bezeichnungen üblich. Die Real Academia Española empfiehlt außer in Situationen, in denen es gerade um die Unterscheidung zu den anderen in Spanien vorkommenden eigenständigen Sprachen (Katalanisch, Baskisch, Galicisch etc.) geht, die Verwendung von español.
Der Begriff castellano wird darüber hinaus auch als Benennung für den im Mittelalter in Kastilien gesprochenen romanischen Dialekt (aus dem das moderne Spanisch hervorgegangen ist) und für den heutzutage in dieser Region gesprochenen Dialekt verwendet. In Spanien ist die Entscheidung für die Verwendung des einen oder anderen Begriffs gelegentlich politisch motiviert.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spanisch wird von gegenwärtig (2023) um die 559 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen und ist damit nach Chinesisch die am zweitweitesten verbreitete Muttersprache und nach Englisch die zweitweitest verbreitete Weltsprache[22][23][24] im engeren Sinne von deren Definition.[25] Inklusive Zweitsprachler beläuft sich die Sprecherzahl (2017) auf 512 bis 572 Millionen[23][24][26] Damit nimmt Spanisch – nach Englisch, Mandarin und Hindi – den vierten Platz der weltweit meistgesprochenen Sprachen ein. Die meisten Spanisch-Sprecher leben in Mexiko, der Karibik, Süd- und Mittelamerika sowie in Spanien. In den Vereinigten Staaten leben (Stand 2017) rund 58 Millionen Sprecher[24], damit liegen die USA nach Mexiko und noch vor Kolumbien und Spanien weltweit an zweiter Stelle. Obwohl die Sprache in keinem Bundesstaat Amtsstatus hat, liegt die Zahl der Sprecher in einigen US-Bundesstaaten des Südwestens wie in New Mexico oder Kalifornien, aber auch in Texas bei über 30 %. In Belize (> 55 % im Jahr 2010[26] gegenüber 46 % im Jahr 2000[27]), Marokko (knapp 5 % im Jahr 2017)[24][28], Westsahara sowie in Trinidad und Tobago wird Spanisch von einem großen Bevölkerungsanteil gesprochen. Einer Studie von 2015 zufolge (Ethnologue 2015) steht das Spanische mit 399 Millionen Muttersprachlern an zweiter Stelle hinter Mandarin.[29] In portugiesischsprachigen Ländern wie Portugal und Brasilien wird das Spanische aufgrund der sprachlichen Nähe oft verstanden, auch wenn die Portugiesischsprecher die Sprache selbst nicht sprechen. Umgekehrt ist das Portugiesische für nicht sprachkundige Spanischsprecher wegen seiner phonetischen Eigenheiten allerdings kaum verständlich. In sprachlichen Kontaktzonen in Südamerika sind Mischdialekte entstanden, die teils als „Portuñol“ bezeichnet werden.
Mit über 21 Millionen Lernenden ist Spanisch nach Englisch außerdem (zusammen mit Französisch und Mandarin) die weltweit am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache.[26] Als supranationale Amts- bzw. Arbeitssprache dient Spanisch in der Europäischen Union, in der Afrikanischen Union, in der Organisation Amerikanischer Staaten, in der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten, in der Union Südamerikanischer Nationen, im Zentralamerikanischen Integrationssystem sowie bei den Vereinten Nationen.
Institutionen zur Sprachpflege des Spanischen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Verfassung des Königreichs Spaniens vom 29. Dezember 1978 wird im Art. 3 folgender Wortlaut wiedergegeben:
- (1) Das Kastilische ist die offizielle spanische Sprache des Staates. Alle Spanier haben die Pflicht, sie zu beherrschen, und das Recht, sie zu benutzen.
- (2) Die anderen spanischen Sprachen sind in den jeweiligen Autonomen Gemeinschaften ebenfalls Amtssprachen, soweit ihre Autonomiestatute dies bestimmen.
- (3) Der Reichtum Spaniens an sprachlicher Vielfalt ist ein Kulturgut, das Gegenstand besonderer Achtung und besonderen Schutzes ist.
In einem Grundsatzurteil[30] hat das spanische Verfassungsgericht Tribunal Constitucional hierzu entschieden: Nach Absatz 1 kann sich jeder Bürger im Verkehr mit jeder öffentlichen Institution (unabhängig davon, ob sie in Trägerschaft des Staates, einer Autonomen Gemeinschaft, einer Provinz oder einer Kommune steht) des Kastilischen bedienen und hat Anspruch darauf, dass ihm in dieser Sprache geantwortet wird. Umgekehrt folgt nach Absatz 2 aus der Statuierung einer zusätzlichen regionalen Amtssprache, dass dies dann nicht nur für die Behörden der Autonomen Gemeinschaft selbst, sondern auch für die staatlichen Behörden in dieser Region gilt. Mit anderen Worten: So wie es regionalen Behörden verwehrt ist, das Kastilische nicht zu akzeptieren, ist es den staatlichen Institutionen in den Regionen (wie Gerichten, der Policía Nacional oder der Guardia Civil) verboten, die jeweilige regionale Amtssprache nicht zu akzeptieren.
Im Königreich Spanien ist die Real Academia Española (RAE) für die Pflege der spanischen Sprache maßgeblich. Ihre 46 Mitglieder sind auf Lebenszeit berufene bekannte Autoren des Landes. Sie kooperiert mit den entsprechenden Akademien der anderen spanischsprechenden Länder in der Asociación de Academias de la Lengua Española. Die Asociación de Academias de la Lengua Española wurde 1951 in Mexiko gegründet, hat ihren Sitz jedoch in Madrid. Sie umfasst 22 bestehende nationale Akademien der spanischen Sprache unter der Führung der Real Academia Española. Hierin zeigt sich, dass Spanisch eine plurizentrische Sprache ist.[31][32]
Das Instituto Cervantes wurde 1991 vom spanischen Staat mit dem Ziel gegründet, die spanische Sprache zu fördern und zu verbreiten sowie die Kultur Spaniens und aller spanischsprachigen Länder im Ausland bekannt zu machen.
Die Vereinigung Asociación para la Enseñanza del Español como Lengua Extranjera (ASELE) ist eine am 30. Januar 1987 in Madrid von Fachleuten gegründeter Verband zur Förderung der spanischen Sprache für Nicht-Muttersprachler.
Das Instituto Caro y Cuervo, es wurde im Jahre 1942 per Gesetz gegründet, ist ein kolumbianisches Forschungsinstitut für spanische Literatur, Philologie und Linguistik mit Sitz in Bogotás Stadtbezirk La Candelaria.
Sprachgeschichtliche Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spanische lässt sich ungefähr in folgende Entwicklungsabschnitte (Sprachstufen) unterteilen:
- Ursprünge des Spanischen (orígenes de español), bis 1200,
- Altspanisch (español medieval), von 1200 bis 1450,
- Mittelspanisch (español clásico), von 1450 bis 1650,
- Neuspanisch (español moderno oder español contemporáneo), seit 1650.
In diesen Perioden und deren Vorfeld unterlag es mehreren Beeinflussungen. Teilweise wird die Kategorie des vorklassischen Spanisch (español preclásico), von 1500 bis 1560, ergänzt.[33]
Baskische Einflüsse in der spanischen Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Baskische ist, so der aktuelle Forschungsstand, mit keiner anderen bekannten Sprache bewiesenermaßen genetisch verwandt. Es ist eine sogenannte isolierte Sprache. Baskisch konnte sich im westlichen Pyrenäengebiet Spaniens (in den Autonomen Gemeinschaften Baskenland und Navarra) und Frankreichs (französisches Baskenland) über Jahrtausende gegen verschiedene indogermanische Sprachen behaupten, darunter das Keltische, das Lateinische und die heutigen romanischen Sprachen. Inwieweit seine ursprüngliche Ausdehnung auf der iberischen Halbinsel aussah, bleibt hypothetisch. Das Baskische ist der einzige sprachliche Überrest aus jener Epoche. Einige Einflüsse scheinen die romanischen Sprachen geprägt zu haben, so etwa, dass die zwei benachbarten romanischen Sprachen, das Spanische, aber stärker noch die südwestokzitanische Regionalsprache Gaskognisch, eine Reduktion des lateinischen „f“ zu „h“ aufweisen, das in der spanischen Hochsprache heute verstummt ist. Dieses Phänomen wird auf den Einfluss des Baskischen zurückgeführt, zum Vergleich der spanische Ortsname Fuenterrabia, baskisch Hondarribia, hoch-aragonisch Ongotituero. Weitere Beispiele für diesen Ersatz des anlautenden „[f]“ durch „[h]“, das jedoch im weiteren Verlauf ganz wegfiel, sind etwa farina → harina, factus → hecho, filius → hijo, furnus → horno, ferrum → hierro.
Das Baskische ist ein Adstrat, denn keine der Sprachen wurde aufgegeben.
Keltiberisch-vorromanischer Einfluss
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Die ältesten historisch ermittelten Bewohner der Iberischen Halbinsel waren die Iberer (Iberische Sprache). Um 600 v. Chr. wanderten keltische Stämme (Keltische Sprachen) über die Pyrenäen ein, die sich daraufhin mit den Iberern zu den Keltiberern vermischten. Gibt eine Bevölkerung unter dem Einfluss einer neuen Sprache die eigene nach einer Periode der Zweisprachigkeit zu Gunsten der prestigeträchtigeren neuen Sprache auf, wirken sich dennoch Sprechgewohnheiten auf diese aus. Man bezeichnet die aufgegebene Sprache dann als Substrat.
Das Keltiberische wirkte sich nach Übernahme des Lateinischen wie folgt aus:
- Sonorisierung der intervokalischen Verschlusslaute „[p]“, „[t]“, „[k]“ zu „[b]“, „[d]“, „[g]“ (amica → amiga / apotheca → bodega).
- Lenisierung des Nexus „[kt]“ über „[çt]“ zu „[it]“. Im Kastilischen entwickelte sich der Nexus weiter. Das „t“ wurde durch vorangehenden Palatal ebenfalls palatalisiert. Daher noctem → noche.
Latein als Grundlage
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Im 3. Jahrhundert v. Chr. begannen die Römer mit der Eroberung der Iberischen Halbinsel. Zu jener Zeit wurden hier unter anderem Iberisch, Keltiberisch, Baskisch, Tartessisch, Lusitanisch sowie vor allem in Küstenorten Punisch und Griechisch gesprochen. Seit Kaiser Augustus befand sich die gesamte Halbinsel in römischer Hand.[34]
Durch eine starke Militärpräsenz und durch zahlreiche römische Beamte verbreitete sich die lateinische Sprache sehr schnell. Latein wurde so über den Weg des Vulgärlateins[35] zu der kulturbestimmenden Umgangssprache, welche die ursprünglichen iberischen Sprachen allmählich zurückdrängte. Einzig in den westlichen Pyrenäen stieß das Lateinische auf stärkeren Widerstand, sodass die Ursprache Baskisch dort erhalten blieb.
Germanischer Einfluss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als die Westgoten 414 in Spanien einfielen, wurde bereits auf der gesamten Halbinsel Latein mit lokaler Färbung gesprochen. Obwohl die Westgoten die darauffolgenden drei Jahrhunderte Spanien beherrschten, beeinflussten sie Sprache und soziales Leben lediglich in geringem Maße (nur etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung waren Goten). Ein Grund dafür, dass sich Romanen und Goten nicht vermischten, war hauptsächlich religiöser Natur: Die Romanen waren Katholiken, die Goten Arianer. Nachdem im Jahr 589 König Rekkared I. mit seinem Volk zum Katholizismus übertrat, verschwand das Gotische bald vollkommen.
Dennoch gibt es einige Wörter im Spanischen, die germanischen Ursprungs sind (z. B. ganso). Man nimmt aber an, dass diese nicht durch die Goten, sondern schon vorher durch die Römer, die in Gallien mit germanischen Stämmen in Berührung gekommen waren, nach Spanien gebracht wurden.
Auf die Sprache der Westgoten geht wahrscheinlich auch die Endung -ez vieler heutiger spanischer Familiennamen zurück (siehe Patronym).[36] Sie hatte die Bedeutung „Sohn von“ (vgl. isl. -son), so war Rodríguez der Sohn von Rodrigo (Roderich). Beispielhaft sind die Könige von Navarra aus dem Haus Jiménez von 905 bis 1076: Auf den Begründer der Dynastie Sancho I. Garcés folgten nacheinander García I. Sánchez, Sancho II. Garcés, García II. Sánchez, Sancho III. Garcés, García III. Sánchez und Sancho IV. Garcés, wobei der Nachfolger jeweils der Sohn des Vorgängers war.
Arabischer Einfluss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einen dauerhafteren Einfluss auf das Vokabular des Spanischen hatten die maurischen Eroberer, die 711 von Afrika aus ihre Expansion nach Osten und Norden der Halbinsel begannen. Sie besetzten die ganze Iberische Halbinsel mit Ausnahme des Kantabrischen Gebirges, wo Gruppen der christlichen Urbevölkerung Zuflucht suchten und von wo die spätere Rückeroberung („Reconquista“) ausging.
Als im Jahr 1492 diese Rückeroberung mit dem Fall von Granada abgeschlossen war, waren bis dahin viele arabische Wörter in das Spanische gelangt. Viele dieser Wörter kamen ursprünglich gar nicht aus dem Arabischen, sondern aus anderen Sprachen und wurden nur über das Arabische vermittelt. Nach Auswertung des Wörterbuches der Real Academia Española von 1995 enthält das heutige Spanisch noch 1285 Entlehnungen aus dem Arabischen, die „Arabismen“.[37] Somit ist das Spanische die romanische Sprache mit den meisten arabischen Lehnwörtern.
Es handelt sich dabei nicht nur um Kulturbegriffe, sondern auch um Bezeichnungen für Begriffe des alltäglichen Lebens, z. B. aceite „Öl“, aceituna (auch: oliva) „Olive“, alfombra „Teppich“. Auch azafata („Flugbegleiterin“, das Wort wurde reaktiviert) ist arabischen Ursprungs. Das Wort ojalá („hoffentlich“) ist eine hispanisierte Form der arabischen Redewendung Inschallah (ان شاء الله) und bedeutet eigentlich „So Gott will“.
Arabische Lehnwörter und ihre Ableitungen finden sich in den folgenden Wortschatzbereichen: Verwaltung und Staatswesen, Heerwesen, Münzprägung, Naturwissenschaften, Landwirtschaft (Ackerbau, Bewässerungsanlagen), Hausrat, Kleidung, Speisen, Flora und Fauna sowie weiteren. Ein beträchtlicher Teil dieser Wörter stammt ursprünglich aus dem Persischen, dem Aramäischen, aus indischen Sprachen (z. B. ajedrez aus čaturaṅga, über das persische chatrang und das arabische shatranj), dem Griechischen (z. B. guitarra über arabisch qiθārā, aus griechisch κιθάρα) oder sogar dem Lateinischen (z. B. alcázar aus lateinisch castra) und ist nur mittels des Arabischen und in arabischer Form ins Spanische gelangt.
Im Gegensatz zu anderen Sprachen, die bei der Übernahme arabischer Wörter den arabischen Artikel al (ال) abtrennten, findet sich in vielen Lehnwörtern im Spanischen jenes al wieder, etwa bei „Zucker“ (spanisch azúcar, italienisch zucchero, arabisch السكر as-sukkar – hier wird das ﻝ (l) des Artikels assimiliert).[38]
Amerikanisch-indigene Einflüsse
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Vor allem die lateinamerikanischen Dialekte des Spanischen enthalten eine Vielzahl von Ausdrücken indigener Sprachen. Wortbeispiele:
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Inneriberische Einflüsse bis zum Spanischen heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem nichtklassischen Vulgärlatein entwickelten sich mit der Zeit unter verschiedenen geographischen und ethnographischen Einwirkungen unterschiedliche romanische Dialekte. Einer dieser Dialekte, das Kastilische, entstand in einer schwach romanisierten Gegend Nordspaniens, im Grenzgebiet der heutigen spanischen Provinzen Burgos, La Rioja, Vizcaya und Álava. Dieser Dialekt Altkastiliens zeichnet sich dadurch aus, dass er stärker von den vorromanischen Sprachen geprägt war und später durch politische Umstände zur Schrift- und Nationalsprache Spaniens wurde.
Es waren namentlich die Grafen Altkastiliens, die in andauernden Kämpfen gegen die Araber ihr Staatsterritorium nach Süden hin erweiterten. Im Verlauf dieser Reconquista-Bewegung schob sich das Altkastilische wie ein Keil in den übrigen romanischen Sprachraum hinein und drängte die anderen Sprachformen an die westliche (Asturisch-Leonesisch und Galicisch, aus dem sich später Portugiesisch entwickelte) und östliche (Aragonesisch, Katalanisch) Peripherie des Landes ab, wodurch sich der Bereich der kastilischen Sprache enorm vergrößerte. In den von den Mauren eroberten Gebieten verdrängte sie danach das Arabische und das Mozarabische (romanische Dialekte, die in den maurisch beherrschten Ländereien von den Christen artikuliert, aber in arabischer Schrift geschrieben wurden).
In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde Kastilien zum Königreich ausgerufen und Toledo 1085 zur Hauptstadt bestimmt. Daraufhin etablierte sich die kastilische Mundart zur Hof- und Umgangssprache des jungen Königreichs, weshalb das gegenwärtige Spanisch toledanische Färbung innehat. Von sprachpolitischer Bedeutung sind die Reformen Ferdinands III. (1217–1252) und Alfons X. (1252–1282), durch die das Lateinische in seiner urkundlichen Benutzung abgeschafft wurde und das Kastilische dessen Funktion übernahm. Während des ausgehenden Mittelalters verbreitete sich dann das Kastilische nicht nur als Schriftmedium, sondern auch verbal außerhalb Kastiliens.
Im Jahr 1713 entstand nach französischem Vorbild schließlich die Real Academia de la Lengua, die als anerkannte Autorität in Sprachfragen gilt. Zwischen 1726 und 1739 wurde das Diccionario de Autoridades herausgegeben und im Jahr 1771 erschien die erste Grammatik. Heute gibt die Akademie in Zusammenarbeit mit den Sprachakademien der anderen spanischsprachigen Länder unter anderem das Wörterbuch Diccionario de la Lengua Española und das umfangreiche Grammatikwerk Nueva Gramática de la Lengua Española heraus.
Rechtschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rechtschreibung des Spanischen verfolgt das Ideal, Laut für Laut das gesprochene Wort nachzubilden. So werden häufig übernommene Fremdwörter in ihrer Schreibung derart angepasst, dass sich die Aussprache wieder automatisch ergibt (Beispiele: englisch bacon wird zu spanisch beicon oder englisch football wird zu spanisch fútbol). Bei den lateinamerikanischen Varianten gilt dies nur mit Einschränkungen (teilweise werden Buchstaben anders ausgesprochen, wenn das Wort indianischen Ursprungs ist, besonders ll und x).
Die Rechtschreibung des Spanischen ist heutzutage so normiert, dass Lernende - mit Ausnahme weniger Fremdwörter wie chalet, zu denen es meist auch eine alternative Form (chalé) gibt, immer von der Schreibung auf die Aussprache schließen kann. Dies funktioniert allerdings nur in eine Richtung. Durch Dopplungen in der Repräsentation von Lauten im Buchstabensystem kann nicht automatisch von der Aussprache auf die Schreibung eines Wortes geschlossen werden. So kann der Laut [k] im Spanischen durch die Buchstaben ⟨c⟩, ⟨k⟩, ⟨q⟩ und die Buchstabenverbindung ⟨qu⟩ im Schriftsystem repräsentiert werden.[39][40]
Im Spanischen wird der Akut (á é í ó ú), sowie das Trema (antigüedad) verwendet (zum Akut: siehe Hauptartikel Wortbetonung in der spanischen Sprache).[41] Das Trema, das im Spanischen nur auf den Buchstaben ‹u› gesetzt wird, darf von deutschen Muttersprachlern nicht als eine Repräsentation des Phonems /y/ wahrgenommen werden, da dieses Phonem im Spanischen nicht existiert. Stattdessen wird ein stummes "u" in der Verbindung ‹gue-› und ‹gui-› durch das Setzen des Tremas wieder ausgesprochen. Das ‹u› ist in den genannten Kombinationen im Normalfall stumm, da die Kombinationen ‹ge› und ‹gi› als [xe] und [xi] gesprochen werden. Damit ‹g› wieder seinen Lautwert [g] bzw. [ɣ] erhält, wird ein (stummes) ‹u› eingefügt. Als Zeichen, dass das ‹u› wieder gesprochen wird, muss deshalb ein Trema gesetzt werden. Das Trema wird dann nicht gesetzt, wenn das ‹ú› einen Akut enthält, da die Kennzeichnung dann durch den Akut, der die betonte Silbe anzeigt, vorliegt (z. B. ambigüedad aber ambigúes). In poetischen Texten wird das Trema auch auf andere Vokale gesetzt, um anzuzeigen, dass ein Hiat gesprochen werden muss; dies passiert selbst dann, wenn die Standardlautung eigentlich ein Diphthong wäre. Diese Funktion wird im Spanischen im Normalfall ebenfalls vom Akut, und nicht vom Trema, übernommen, was am Wort ‹país› "Land" sichtbar wird.[42][43]
¿ und ¡
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein besonderes Merkmal der spanischen Sprache ist es, Fragen und Ausrufesätze mit dem ¿ (signo de interrogación) bzw. dem ¡ (signo de exclamación, manchmal auch signo de admiración) einzuleiten. Dies geschieht sonst nur in der asturischen und der galicischen Sprache. Das Fragezeichen wurde von der Real Academia Española 1754 in der zweiten Edition der Orthografie eingeführt.[44]

- Beispiele
- El español es muy fácil, ¿verdad?
- ¡Por supuesto!
- Spanisch ist sehr leicht, stimmt’s?
- Auf jeden Fall!
- ¡Hola! ¿Cómo estás?
- Bien, ¿y tú?
- Hallo! Wie geht’s?
- Gut, und dir?
Das umgekehrte Ausrufezeichen „¡“ für die spanische Sprache liegt in ISO 8859-1 und Unicode auf Code 161 (U+00A1) und lässt sich unter Windows auf jeder Tastatur über Alt + 173 auf dem Nummernblock beziehungsweise Alt + 0161 erzeugen. Bei einem Macintosh wird dieses durch Alt + 1/! erzeugt, unter Linux/X11 durch ⇧ + Alt Gr + 1/!. Ein umgedrehtes, kopfstehendes Fragezeichen „¿“ kann wie folgt eingegeben werden; unter Windows mit deutscher Belegung mittels der Tastenkombination Alt+168 dabei müssen zwingend die Ziffern des sog. Ziffernblocks benutzt werden oder Alt+0191. Auf dem Macintosh wird es durch Alt + ß/? erzeugt, unter Linux mit ⇧ + Alt Gr + ß/?.
Die Zeichen wurden von der Real Academia Española eingeführt, da im Spanischen die Syntax des Frage- und Imperativsatzes der Syntax des Aussagesatzes gleicht. In der gesprochenen Sprache wird die Frage durch steigende Intonation zum Ausdruck gebracht. So können vor allem Missverständnisse beim (Vor-)Lesen verhindert werden, da Sprecher sonst zu spät erkennen könnten, dass es sich um eine Frage handelt. Entsprechend können sie durch ein einführendes "¿" beim Lesen ihre Satzmelodie rechtzeitig anpassen. Die Zeichen stehen demnach für eine rechtzeitige Kennzeichnung der verschiedenen Satzarten und vor allem des Fragesatzes, wie sie im Englischen durch die do-Umschreibung, im Französischen durch den Partikel est-ce que ... oder im Deutschen durch die Inversion der Stellung von Subjekt und konjugiertem Verb ausgedrückt werden:
- Spanisch: ¿Quieres comer algo? (steigende Satzmelodie als Indikator in der gesprochenen Sprache; der Aussagesatz würde ebenfalls Quieres comer algo lauten.)
- Englisch: Do you want to eat something? (do-Umschreibung)
- Deutsch: Willst du etwas essen? (Inversion von Subjekt und konjugiertem Verb)
- Französisch: Est-ce que tu veux manger quelque chose? (Umschreibung mit est-ce que)
Die Zeichen werden erst dann gesetzt, wenn die wirkliche Frage beginnt: María, ¿quieres comer algo?; andere, nicht zur Frage gehörende Partikel werden nicht von den Zeichen umschlossen. Die Ausrufezeichen können bis zu dreimal gesetzt werden, um eine Emphase zu erzeugen (¡¡¡Qué vergüenza!!!). Die Fragezeichen werden zur Erzeugung der Emphase mit den Ausrufezeichen kombiniert und nicht mehrfach gesetzt. Kombinationen sollten laut der RAE sowohl die Öffnungs- als auch die Schlusszeichen enthalten (¡¿Qué estás haciendo?! oder ¿¡Qué estás haciendo!?), können aber auch einzeln verwendet werden: ¿Qué estás haciendo! oder ¡Qué estás haciendo?
Vereinzelt dürfen die Zeichen auch ohne die Öffnungszeichen verwendet werden. Dies ist nicht der Fall, wenn der Stil anderer Sprachen imitiert werden soll. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um den Ausdruck von Zweifel, Überraschung oder Ironie:
- Ha terminado su carrera con 40 años y está tan orgulloso (!).
- Es algo positivo (?) que tengamos un trabajo seguro, ¿no?[45]
Nutzung der Anführungszeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die RAE empfiehlt, in gedruckten Texten die doppelten französischen Anführungszeichen «» zu verwenden. Diese sollen an erster Stelle stehen. Werden innerhalb eines in Anführungszeichen gesetzten Textes Zitate eingebunden oder anderweitig Anführungszeichen benötigt, werden die englischen doppelten Anführungszeichen “ ” verwendet. Danach folgen die einfachen englischen Anführungszeichen ‘ ’. Die deutschen Anführungszeichen mit dem Öffnungszeichen unten „ “ werden im Spanischen nicht verwendet.
Im Spanischen folgen Punkt, Komma, Strichpunkt und Doppelpunkt auf das Schlusszeichen:
- Él dijo: «Dame el libro que se llama “Diccionario”», pero no se lo di.
- Sus palabras eran: «Lo voy a hacer»; pero al final no lo hizo.
In Kombination mit anderen Zeichen, die Äußerungen umschließen wie die doppelten Frage- und Anführungszeichen ¿? ¡! wird eine Spiegelung herbeigeführt: Hierbei stehen zuerst diejenigen Schlusszeichen, die bei den Öffnungszeichen an zweiter Stelle stehen: Me preguntó: «¿Qué vas a hacer?».[46]
Aussprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vokale
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Das Spanische kennt fünf Monophthonge.
vorne | zentral | hinten | |
---|---|---|---|
geschlossen | i | u | |
mittel | e | o | |
offen | a |
Konsonanten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spanische kennt 24 Konsonanten, wobei die Frikative und die Plosive Allophone der Phoneme sind. Zum Deutschen unterschiedliche Konsonanten sind das ñ ([ɲ]) und die beiden Digraphen ll ([ʎ]) und ch ([t͡ʃ]).
Konsonanten des Spanischen[48] | bilabial | labio- dental |
dental | alveolar | post- alveolar |
palatal | velar |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Plosive | p b | t d | k g | ||||
Affrikaten | t͡ʃ | ||||||
Nasale | m | n | ɲ | ||||
Flaps/Trills | ɾ r | ||||||
Frikative | β | f | θ ð | s | x ɣ | ||
Approximanten | w | j | |||||
Laterale | l | ʎ |
Mundartlich wird s vor Verschlusslauten manchmal wie h ausgesprochen, z. B. España („Spanien“) als ɛhˈpaɲa.
Yeísmo / Šeísmo / Žeísmo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Unterscheidung der Laute /ʎ/ und /j/ bzw. /ʝ/ erfolgt nicht im gesamten spanischsprachigen Raum, vor allem nicht in Lateinamerika, was am Yeísmo deutlich wird. In Spanien selber wird ll mundartlich manchmal wie d͡ʑ oder d͡ʐ ausgesprochen. Inzwischen liegt der Yeísmo auch in weiten Teilen Spaniens vor. Eine Unterscheidung zwischen /ʎ/ und /j/ bzw. /ʝ/ gilt heutzutage teilweise als untypisch. Es bestehen aber im gesamten spanischsprachigen Raum noch Zonen, in denen die Phoneme unterschieden werden. Die hohe Verbreitung des Yeísmo in der gesamten spanischsprachigen Welt führte zu seiner Akzeptanz in der gebildeten Sprache - so wird er unter anderem von der Real Academia Española akzeptiert.[49] Durch den Yeísmo kommt es zu einer Aufhebung von Minimalpaaren, da mit ihm die Wortpaare ‹halla› und ‹haya› gleich ausgesprochen werden. Des Weiteren existieren in Lateinamerika die Aussprachephänomene des Žeísmo und des Šeísmo, bei denen nicht /ʎ/, /j/ bzw. /ʝ/, sondern /ʒ/ und /ʃ/ gesprochen werden.[50]
Seseo und Ceceo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Große Aussprachevariationen in der spanischsprachigen Welt gibt es auch bezüglich der Laute /s/ und /θ/. Zonen, in denen die Wörter ‹casa› und ‹caza› beide mit dem Phonem /s/ gesprochen werden (große Teile Lateinamerikas und Südspanien: Sevilla, Kanaren, Murcia, aber auch in Valencia, Katalonien, Mallorca und im Baskenland), bezeichnet man als Seseo-Regionen. Zonen, in denen beide Laute als /θ/ gesprochen werden (ebenfalls vor allem Südspanien: z. B. Málaga, Granada), werden als Ceceo-Regionen bezeichnet. In großen Teilen Lateinamerikas gilt der Seseo auch als Standardaussprache und der stimmlose interdentale Frikativ wird nahezu gar nicht verwendet. Im Süden Spaniens wird der Seseo auch in der gebildeten Sprache akzeptiert. Der Ceceo ist im spanischsprachigen Raum jedoch deutlich seltener vertreten und gilt als dialektal.[51][52][53]
Grammatik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spanische weist über 50 konjugierte Formen pro Verb auf, mit Endungen für Personalformen, Tempus und Aspekt, hat aber nur eine eingeschränkte Flexion von Substantiven und Determinativen.[54] Letztere zeigen nur zwei grammatische Geschlechter sowie Singular- und Pluralformen.
Die Wortstellung des Spanischen ist grundsätzlich Subjekt-Verb-Objekt, erlaubt aber viel Variation. Ein Personalpronomen als Subjekt kann wegfallen, d. h. Spanisch ist eine Pro-Drop-Sprache. Die Merkmale des Subjekts werden dann nur von der Verbform angezeigt. Das Spanische besitzt ferner ein System von unselbständigen (klitischen) Objektpronomen, wie es auch für die anderen romanischen Sprachen typisch ist.
Wortarten und Wortbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutung, Funktion ↓ | Formen, Klassen | ||
---|---|---|---|
flektierbar | flexionslos | ||
Lexikalisch | Substantiv (sustantivo), Verb (verbo), Adjektiv (adjetivo) | Adverb (adverbio), Zahlwort (nombre numeral[55]) | |
Grammatikalisch | Artikel (articulo), Pronomen (pronombre) | Präposition (preposición), Konjunktion (conjuncion) |
Für die Produktion neuer Wörter aus vorhandenen Wörtern, also die Wortbildung, formación de palabras werden zwei Varianten unterschieden: Wortableitung (Derivation, derivación) und Wortzusammensetzung (Komposition, composición).
Im Bereich der Lehnwörter bzw. Entlehnung, so etwa in der Begrifflichkeit der elektronischen Datenverarbeitung, zeigt sich ein großer Einfluss der englischen Sprache. So weist vor allem der Internetwortschatz im Spanischen eine hohe Anzahl von Anglizismen oder angloamerikanisch geprägten spanischen Wortschöpfungen auf.[58]
Lexikalische Negation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Gebrauch folgender Präfixe können Worte mit negativer Bedeutung, als Ausdruck einer syntaktischen Negation (siehe im Gegensatz hierzu die Adverbien der Verneinung), entstehen:
- a-, des-, in-, i-, im-, ir-. Beispiele: a-político, des-acertado, in-formal, i-legible, im-posible, ir-racional.
Als Basislexeme für die negative Wortbildung dienen Substantive, Adverbien, Verben und Adjektive. Wortarten welche allesamt zu den Autosemantika zählen. Dabei sind einige Worte in der Lage, jeweils zwei unterschiedliche Präfixe zu binden. Beispiel: in-moral und a-moral.[59]
Varietäten der spanischen Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das äquatorialguineische Spanisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das philippinische Spanisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der Verbreitung in Europa wird Spanisch ebenfalls in Asien, d. h. auf den Philippinen gesprochen. Viele Inseln, Ortschaften sowie die Filipinos und das Land selbst tragen spanische Namen, die aus der kolonialen Epoche herrühren.
Das amerikanische Spanisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am weitaus bedeutsamsten ist Spanisch in Amerika, indem es in den meisten Ländern als Muttersprache gesprochen wird. Da sie dort ein sehr großes Gebiet einnimmt und da seit der Kolonialisierung durch die Spanier bereits Jahrhunderte vergangen sind, weist die spanische Sprache auf den Großen Antillen und im übrigen Lateinamerika gewisse Abweichungen zum europäischen Spanisch auf. Diese sind in der Schrift- und Verkehrssprache nicht allzu groß, wohingegen sich Umgangssprache und Dialekte der einzelnen Länder teilweise recht deutlich unterscheiden, und zwar nicht nur in der Aussprache, sondern auch im Vokabular.
![]() |
Die spanischsprachige Welt Rot: Amtssprache, Blau: Amtssprache neben anderen, Gelb: Bedeutende Sprache, aber keine Amtssprache |
Im grammatikalischen Bereich sind bis auf die Eigenheiten in der Verwendung der Vergangenheitstempora (Dominanz des Indefinido), der Nichtexistenz von Vosotros und dem Voseo (nur regional geprägt) keine nennenswerten Besonderheiten festzustellen.
Demgegenüber haben einige Wörter durchaus einen Bedeutungswandel vollzogen. Manche Abweichungen sind konkret auf den Einfluss indigener Sprachen zurückzuführen, der in den einzelnen Regionen unterschiedlich intensiv ausgestaltet ist. Vorrangig in Mexiko, der Karibik, Zentralamerika und Venezuela spürbar sind auch die Einflüsse des US-amerikanischen Englischen auf den Wortschatz des Spanischen, die sich wesentlich stärker niederschlagen als in Europa. Generell lässt sich in Spanien der lateinamerikanische Wortschatz als archaischer, verglichen mit dem kontinentaleuropäischen, beschreiben. In Lateinamerika wird dagegen das iberische Spanisch als altmodisch und harsch empfunden.
Ein charakteristisch-markantes Erkennungszeichen lateinamerikanischer Sprecher ist die vom europäischen Spanisch stark abweichende Sprachmelodie. Die Unterschiede in dieser Beziehung sind jedoch zwischen dem andinen Spanisch, den La-Plata-Dialekten, Mexiko und Zentralamerika sowie den karibischen Dialekten praktisch ebenso groß wie zum Kontinentalspanischen, sodass sich allgemeine Regeln nur schwer definieren lassen.
Obgleich Aussprache und Wortschatz zwischen den und ebenso in den einzelnen lateinamerikanischen Ländern mitunter stark variieren, lassen sich doch einige Hauptunterschiede zwischen der Sprache Mexikos und Süd- und Mittelamerikas und dem europäischen Spanischen festhalten.
Unterschiede in der Grammatik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Vergangenheitsform Pretérito Perfecto (he comprado) ist in einigen Ländern wie Argentinien marginal gebräuchlich, stattdessen wird meist das Pretérito Indefinido verwendet (compré), soweit man das „Noch-Andauern“ einer Handlung nicht explizit betonen möchte.
- Die in Spanien ausschließlich als Höflichkeitsform im förmlichen Umgang (vgl. „Siezen“ im Deutschen) verwendete Anrede ustedes (von vuestra merced, etwa: „Euer Gnaden“) ist in Lateinamerika die standardsprachliche und allgemein verbreitete Anredeform, unabhängig von Sprachebene oder Vertrautheit. So wird die 2. Person Plural im amerikanischen Sprachraum überhaupt nicht benutzt und stets durch die Anrede in der 3. Person ersetzt. An die Stelle des Personalpronomens vosotros tritt hingegen immer ustedes (eine der wenigen Regeln, die universal für ganz Lateinamerika gelten). Auch im Singular ist die Anrede in der 2. Person mit tú in manchen Gebieten weniger gebräuchlich (oder wirkt schroff bzw. pedantisch) und man greift entweder zu vos oder zur 3. Person mit usted.
- Mit dem in vielen Teilen Lateinamerikas verbreiteten Voseo wird anstelle des Personalpronomens tú oder ti in der 2. Person Singular das Pronomen vos verwendet und die Verben werden dementsprechend abweichend konjugiert (beispielsweise vos sos, standardspanisch tú eres „du bist“). Die grammatikalischen Regeln zum Voseo werden regional unterschiedlich angewandt, so sind Varianten wie vos tomás, tú tomás und vos tomas (standardspanisch tú tomas) möglich.
- Er ist praktisch in Argentinien, Uruguay, Paraguay und Nicaragua anzutreffen und in abgeschwächter Form auch in anderen Ländern wie Guatemala, dem venezolanischen Bundesstaat Zulia sowie den kolumbianischen Regionen Paisa und Valle de Cauca.
- Costa Rica stellt einen Sonderfall dar, da tú nicht gebraucht wird, dafür aber vos und usted gleichermaßen.
- Eine kleinere Sonderform des Voseo ist in Chile verbreitet, wo in der informellen Sprache in der 2. Person Singular eine an die 2. Person Plural bzw. die Konjugationsformen des Voseo erinnernde Verbform in Gebrauch ist. Die auf -ar endenden Verben erhalten in der 2. Person Singular die Endung -ái(s), wobei das Schluss-s nicht ausgesprochen wird. Die Verben auf -er/-ir erhalten die Endung -ís, wobei das Schluss-s nur manchmal gehaucht wird.
- Beispiele: ¿Cómo estás? wird zu ¿Cómo estái(s)? ¿Qué haces? wird zu ¿Qué hacís? bzw. ¿Qué hací(h)? oder ¿Te acuerdas? wird zu ¿Te acordái(s)?
- Beachtenswert sind diesbezüglich die Parallelen zum Italienischen, wo die Endung der 2. Person Singular stets -i ist. Als Pronomen wird generell tú verwendet und nur selten vos, was einen noch legereren (oft auch aggressiven) Charakter hat.
- Phonetisch ähneln sich der Voseo in Chile und der in Venezuela, da in diesem die Konjugation der klassischen Form (-áis, -éis, -ís) entspricht, das Schluss-s aber genauso wie in Chile gehaucht wird.
- Beispiele: ¿Cómo estáis? ¿Qué hacéis? ¿Venís? (gesprochen ¿kómo ehtáih? ¿ké aséih? ¿beníh?).
Unterschiede im Wortschatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt viele Abweichungen zwischen dem europäischen und dem lateinamerikanischen Wortschatz und überdies auch innerhalb Lateinamerikas von Land zu Land diverse semantische Eigenarten. Sie betreffen hauptsächlich die Umgangssprache und Begriffe des täglichen Lebens. Ernsthafte Verständigungsprobleme zwischen Sprechern (und ihrem mentalen Lexikon) aus verschiedenen europäischen und amerikanischen Teilarealen des spanischen Sprachraums gibt es in der Regel jedoch kaum.
- Einige Beispiele
Deutsch | europ. Span. | amerik. Span. | ein Spanier oder Nicht-Muttersprachler könnte verstehen |
---|---|---|---|
Butter | mantequilla | manteca (Argentinien, Paraguay) | Schmalz, Fett |
Erdbeere | fresa | frutilla (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Paraguay) | Früchtchen |
Eisschrank | nevera | refrigerador, heladera (Argentinien, Bolivien, Chile, Mexiko - nur Refrigerador-, Peru, Paraguay) | Kühler; Eisverkäuferin |
Rock | falda | pollera (Argentinien, Uruguay, Paraguay) | Hühnerverkäuferin |
Auto(mobil) | coche | carro (Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru, Venezuela, Zentralamerika) auto (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Mexiko, Peru, Paraguay) máquina (Argentinien; von ital. macchina für Auto) |
Karren, Handwagen (carro) Maschine (máquina) |
Banane | plátano | banano, guineo (Karibik, Zentralamerika) cambur (Venezuela) banana (Argentinien, Paraguay) |
|
Bohnen | judías | alubias (Kanarische Inseln) caraotas (Venezuela) frijoles (Mexiko, Peru, Zentralamerika) habichuelas (Kolumbien) fréjol (Ecuador) porotos (Argentinien, Bolivien, Chile, Paraguay) |
|
Kartoffel | patata | papa (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Peru, Zentralamerika, Kanarische Inseln) | Papst (dann jedoch Maskulinum), Vater (falls als papá endbetont) |
Lastwagen | camión | troca (nördliche mexikanische Bundesstaaten und „kalifornisches Slang-Spanisch“, von amer.-engl. truck) |
- Je nach Land gibt es eine unterschiedliche Anzahl Wörter, die aus den jeweiligen Sprachen der indigenen Völker entlehnt wurden. Einige davon haben auch das europäische Spanisch erreicht. Dazu gehören u. a. die Begriffe aguacate („Avocado“) und patata („Kartoffel“, siehe Tabelle).
- Insbesondere Namen für Obst- oder Gemüsesorten variieren unter den lokalen Varietäten der unterschiedlichen spanischsprachigen Länder sehr stark. So heißt etwa in der Dominikanischen Republik „die Orange“ la china, „die Mandarine“ la italiana, „die Papaya“ la lechoza, „die Banane“ el guineo und „die Maracuja“ la chinola – Ausdrücke, die oft nicht nur in Spanien und Südamerika, sondern selbst in benachbarten Ländern wie Kuba oder Mexiko bereits nicht mehr verstanden werden. Ähnliches gilt für Bezeichnungen wie frutilla – „Erdbeere“ (in Europa fresa genannt), ají – „scharfe Paprika“ (europ. chili) oder palta – „Avocado“ (europ. aguacate), wie sie in Chile und einigen anderen südamerikanischen Ländern geläufig sind.
- Zu Missverständnissen kommt es am ehesten bei Wörtern, die neben der allgemeinen Bedeutung in bestimmten Ländern über eine umgangssprachliche Spezialbedeutung verfügen.
- Das in Spanien unverfängliche und für alle möglichen Sachverhalte häufig gebrauchte Verb coger („nehmen, ergreifen, fangen“) etwa ist in ein paar Ländern Lateinamerikas (vor allem Mexiko, Argentinien, Uruguay und Paraguay) ein ordinärer Ausdruck für die Ausübung des Geschlechtsverkehrs. Der Satz „Ich werde den Bus nehmen“ (Voy a coger el autobús) bedeutet daher bei Argentiniern „Ich werde den Bus bumsen“. In ganz Lateinamerika wird anstelle von coger häufiger das Verb agarrar oder tomar („nehmen, einnehmen, trinken“) verwendet.
- Das Wort guagua bezeichnet in der Dominikanischen Republik, auf Kuba und auf den Kanarischen Inseln einen innenstädtischen „Linienbus“, in Andenländern wie Chile, Peru oder Ecuador steht es für „Krabbel-“ oder „Kleinkind“ (hier: Xenismus aus den Quechua), sodass auch in diesem Fall Missverständnisse vorbestimmt sind.
- Für „hübsch“ oder „schön“ formuliert man in den meisten Ländern Lateinamerikas Adjektive wie bonito/-a oder lindo/-a. Das in Spanien verbreitete guapo/-a ist demgegenüber ungebräuchlich und hat in manchen Ländern (etwa auf Kuba und in der Dominikanischen Republik) die Bedeutung „aggressiv“ oder „wild“. Somit ist una chica guapa in Madrid ein hübsches, in Havanna ein wütendes Mädchen.
Unterschiede in der Aussprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele lateinamerikanische Aussprachebesonderheiten erinnern an südspanische Dialekte und sind in erster Linie gerade deswegen präsent, weil im 16. und 17. Jahrhundert die meisten spanischen Einwanderer aus dem Süden Spaniens (v. a. Extremadura und Andalusien) kamen (siehe auch Andalusischer Dialekt).
- Typisch ist der Seseo. Während im europäischen Spanisch ein z zumeist wie ein stimmloses englisches „th“ ausgesprochen wird, klingt es in lateinamerikanischer Artikulation wie ein stimmloser „s“-Laut. Dasselbe trifft auf das „c“ vor e und i zu (z. B. in nación).
- Der Yeísmo tritt praktisch in ganz Lateinamerika auf, mit Ausnahme des Andengebiets und Paraguays. Zwei Sonderformen sind in den Río-de-la-Plata-Staaten (Argentinien, Uruguay) weit verbreitet. Dort wird das Phonem ll nicht wie ein deutsches „j“, sondern stimmhaft wie ein weiches „sch“, zunehmend auch stimmlos ähnlich einem deutschen „sch“ (Šeísmo) ausgesprochen wird.
- „j“ wird je nach Region mal mehr und mal weniger hart ausgesprochen. Die Aussprache variiert vom spanischen harten und hinteren „ch“ über das deutsche eher weichere „ch“ (wie in Bu-„ch“) bis hin zum herkömmlichen „h“.
- Regional differenziert in der Ausprägung ist das Verstummen oder Verändern bestimmter Endungen.
- Besonders in der Karibik ist diese Erscheinung ausgeprägt und führt mitunter zu starken Verständnisproblemen bei ungeübten Hörern. So wird insbesondere die Wortendung -ar abweichend als -á, -al oder auch -ai (z. B. im Norden der Dominikanischen Republik nahe Puerto Plata) ausgesprochen. Der Infinitiv caminar wird demnach zu caminá, caminal oder caminai – analog bei Verben auf -er oder -ir wird poner oft ponel oder auch ponei ausgesprochen.
- „d“ wird am Wortende oft nicht gesprochen, die Betonung bleibt aber auf der letzten Silbe. Beispiel: ciudad wird gesprochen wie siudá. Das „d“ wird auch zwischen Vokalen meist ausgelassen, beispielsweise wird cansado zu cansao.
- „s“ im Silbenauslaut bzw. am Wortende wird oft als Hauchlaut gesprochen oder verstummt ganz. Die Tendenz, das „s“ anzuhauchen (z. B. ehtoy statt estoy) ist in vielen Küstendialekten vorzufinden und scheint abermals dem Andalusischen ähnlich.
- Durch faktisches Verschwinden der 2. Person Plural im lateinamerikanischen Spanisch lässt sich auch die 2. Person Singular oft nicht von der 3. Person Singular unterscheiden.
- Beispiel: ¿Qué quiere? („Was möchte er/sie?“) könnte vor Wegfall des „s“ auch ¿Qué quieres? („Was möchtest du?“) bedeutet haben.
- Ausnahmen gibt es in Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay, einigen mittelamerikanischen Ländern und einigen Regionen Kolumbiens, Venezuelas und Boliviens.
- In großen Teilen Chiles wird in der 2. Person Singular querís anstatt quieres gesagt. Die Endung -as wird durch -ái und -es durch ein -ís ersetzt, wobei das Schluss-s entweder gehaucht wird oder in der Aussprache ganz wegfällt. In beiden Fällen wird die letzte Silbe betont, was teilweise eine Änderung der anderen Vokale innerhalb des Wortes nach sich zieht.
- Beispiel: ¿Adonde vai? („Wohin gehst du?“) statt ¿Adonde vas? venís („du kommst“) statt vienes; podís („du kannst“) statt puedes.
- Dies gilt auch für fast alle anderen Formen der 2. Person Singular.
- In Argentinien, Uruguay, Paraguay, einigen mittelamerikanischen Ländern und auch in Teilen Kolumbiens und Boliviens wird statt quieres querés (auch oft mit gehauchtem Schluss-s) gesagt, was seine Grundlage in der Konjugationsform des altspanischen vos hat. In diesen Ländern wird außerdem statt tú vos gesagt, was ebenfalls „du“ bedeutet, aber eine andere Konjugationsform nach sich zieht.
- So heißt es nicht puedes („du kannst“), sondern podés. Hier wird – anders als in der in Spanien gebräuchlichen vosotros-Form – das „i“ nicht ausgesprochen.
- Eine Ausnahme bilden die Verben der -ir-Konjugation, die der vosotros-Form entsprechen (z. B. vivís).
- Die von vos abhängige Konjugation in Venezuela (Bundesstaat Zulia) entspricht der des vosotros (-áis, -éis, -ís), obschon das „Schluss-s“ nur gehaucht wird, wodurch die Verben klanglich den chilenischen ähneln.
- Durch die insgesamt starken Unterschiede zwischen der 2. und 3. Person Singular wird die tendenzielle Schwächung des „Schluss-s“ wieder relativiert.
- Durch faktisches Verschwinden der 2. Person Plural im lateinamerikanischen Spanisch lässt sich auch die 2. Person Singular oft nicht von der 3. Person Singular unterscheiden.
- Beispiel für das Verstummen von „d“ und „s“ in einem Satz: estamos cansados („wir sind müde“) wird bei der Aussprache zu e(h)tamo(h) cansao.
Allgemein1 | Chile | Venezuela2 |
---|---|---|
vivís | ||
venís | ||
podés | podís | podéis |
querés | querís | queréis |
¿qué hacés? | ¿qué hacís? | ¿qué hacéis? |
¿cómo estás? | ¿cómo estái? | ¿cómo estáis? |
¿adonde vas? | ¿adonde vai? | ¿adonde vais? |
1 Allgemein bedeutet alle anderen Länder mit Voseo 2 Im Bundesstaat Zulia |
Vom Spanischen abgeleitete Sprachen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spanisch hat z. T. andere Varianten und Mischformen entwickelt.
- Tochtersprache:
- Ladino (auch „sephardische Sprache“) ist das Spanisch der 1492 (Alhambra-Edikt) aus Spanien vertriebenen Juden (Sephardim). Sie leben heute in Israel, Griechenland, der Türkei, Nordmarokko und den USA. Die Sprecherzahl wird auf höchstens 100.000 geschätzt
- Hybriddialekte, d. h. Mischsprachen existieren überall dort, wo Spanisch und Portugiesisch aufeinandertreffen:
- Barranquenho in Portugal oder
- Portuñol in Uruguay und Brasilien.
- Kreolsprachen:
- Palenquero in Kolumbien,
- Papiamentu auf den ABC-Inseln oder
- Chabacano auf den Philippinen.
- Weitere Einzelformen:
Sprachbeispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:
Todos los seres humanos nacen libres e iguales en dignidad y derechos y, dotados como están de razón y conciencia, deben comportarse fraternalmente los unos con los otros.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Beispiele gesprochen von einem Einwohner Madrids:
- (24 KB) – „Was gibt’s Neues?“
- (29 KB) – „Danke, mir geht es gut, und dir?“
- (27 KB) – „Auf Wiedersehen, bis morgen.“
Zwei Beispiele aus dem Buch Der kleine Prinz deuten die Unterschiede der europäischen und amerikanischen Aussprache an. Sie stammen aus zwei unterschiedlichen Übersetzungen des französischen Originals:
Sprachfallen: „Falsos Amigos“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit den typischen Fehlern, die beim Erlernen und Übersetzen der spanischen Sprache auftreten können, beschäftigen sich folgende Beiträge:
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Spanische Bezeichnungen für geographische Orte
- Aussprache der spanischen Sprache
- Liste spanischer Sprichwörter
- Asociación para la Enseñanza del Español como Lengua Extranjera (ASELE)
- Instituto Cervantes
- Liste von Sprachakademien der spanischen Sprache
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemein
- Joachim Born, Robert Folger, Christopher F. Laferl, Bernhard Pöll (Hrsg.): Handbuch Spanisch. Sprache, Literatur, Kultur, Geschichte in Spanien und Hispanoamerika. Für Studium, Lehre, Praxis. Schmidt, Berlin 2012, ISBN 978-3-503-09875-0.
- Ursula Klenk: Einführung in die Linguistik: Spanisch. GOEDOC – Dokumenten- und Publikationsserver der Georg-August-Universität Göttingen, (2008) doi:10.3249/webdoc-1933 (PDF; 934 kB)
- Reinhard Meyer-Hermann: Spanisch. In: Thorsten Roelcke (Hrsg.): Variationstypologie / Variation Typology. Ein sprachtypologisches Handbuch der europäischen Sprachen in Geschichte und Gegenwart / A Typological Handbook of European Languages Past an Present. De Gruyter, Berlin / New York 2003, ISBN 3-11-016083-8, S. 449–479 (archivierte Kopie. [ vom 12. April 2021 im Internet Archive] [PDF; 492 kB] books.google.de).
- Daniel Reimann: Sprachbeschreibung Spanisch. Universität Duisburg/Essen, Stiftung Mercator, proDaZ, Dezember 2016 PDF; 21 MB
Spanische Sprachwissenschaft
- Helmut Berschin, Julio Fernández-Sevilla, Josef Felixberger: Die Spanische Sprache. Verbreitung, Geschichte, Struktur. 3. Auflage. Georg Olms, Hildesheim / Zürich / New York 2005, ISBN 3-487-12814-4.
- Annegret Alsdorf-Bollee, Ingrid Neumann-Holzschuh: Spanische Sprachgeschichte. 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2009.
- Wolf Dietrich, Horst Geckeler: Einführung in die spanische Sprachwissenschaft: Ein Lehr- und Arbeitsbuch. 5. Auflage. Schmidt, Berlin 2007.
- Arnim Gassner: Das altspanische Verbum. Niemeyer, Halle 1897. (als Nachdruck bei Hansebooks GmbH. Norderstedt 2016, ISBN 3-7434-8817-5, DNB 1178098451 – Katalogeintrag der Deutschen Nationalbibliothek)
- Johannes Kabatek, Claus D. Pusch: Spanische Sprachwissenschaft. Narr Francke Attempto, Tübingen 2009, ISBN 978-3-8233-6404-7.
- Petrea Lindenbauer, Michael Metzeltin, Margit Thir: Die romanischen Sprachen. Eine einführende Übersicht. Egert, Wilhelmsfeld 1995.
- Michael Metzeltin: Las lenguas románicas estándar. Historia de su formación y de su uso. Academia de la Llingua Asturiana, Uviéu 2004
- Ralph Penny: A History of the Spanish Language. Cambridge University Press 2002, ISBN 0-521-80587-2. (eingeschränkte Vorschau bei „google-books“)
- Antonio Tovar: Einführung in die Sprachgeschichte der Iberischen Halbinsel: das heutige Spanisch und seine historischen Grundlagen. 3. Auflage. Narr Francke Attempto, Tübingen 1989.
- Gesina Volkmann: Weltsicht und Sprache. Epistemische Relativierung am Beispiel des Spanischen. Narr Francke Attempto, Tübingen 2005, ISBN 3-8233-6101-5.
- Andreas Wesch: Grundkurs Sprachwissenschaft Spanisch. 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2006.
- Johannes Kabatek, Claus Dieter Pusch: Spanische Sprachwissenschaft: Eine Einführung (bachelor-wissen). Gunter Narr Verlag, Tübingen 2011, ISBN 978-3-8233-6658-4
Spanische Wortschätze
- André Höchemer: Man spricht Spanisch! Spanische Wortschätze auf gut Deutsch. Verlag Winfried Jenior, Kassel 2011, ISBN 978-3-934377-19-6.
- Manuel Seco, Olimpia Andrés, Gabino Ramos: Diccionario fraseológico documentado del español actual. Locuciones y modismos españoles. Aguilar lexicografía, Madrid 2004, ISBN 84-294-7674-1.
Spanische Grammatiken
- Michael Metzeltin: Erklärende Grammatik der romanischen Sprachen. Praesens, Wien 2010.
- Michael Metzeltin: Gramática explicativa de la lengua castellana. De la sintaxis a la semántica. Praesens, Wien 2009.
Didaktik
- R. del Río Miguel: Unterrichtsmaterialien Spanisch – Reaktivierung. [ vom 13. Oktober 2016 im Internet Archive; PDF; 4,8 MB] Unterrichtsmaterialien – Weiterbildendes Studium, Wasser und Umwelt – Fachsprachen. Universität Weimar, Wintersemester 2002/2003.
- Dee L. Eldredge: Teaching spanish, my way. Xlibris LLC, 2014, ISBN 978-1-4931-2657-6.
Spanische Varietäten und Mundarten
- Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik. 12 Bände. Niemeyer, Tübingen 1988–2005; Band VI,1: Aragonesisch/Navarresisch, Spanisch, Asturianisch/Leonesisch. 1992.
- Hugo Kubarth: Das lateinamerikanische Spanisch. 1987.
- Steve Pagel: Spanisch in Asien und Ozeanien. Lang, Frankfurt am Main 2010.
- Hans-Dieter Paufler: Lateinamerikanisches Spanisch. 1977.
- Volker Noll: Das amerikanische Spanisch. 2001.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Real Academia Española, 2024
- VeinteMundos Sprachmagazin: Sprachbesonderheiten aller spanischsprachigen Länder im Überblick. [ vom 22. Oktober 2017 im Internet Archive]
- Linguistische Fachbegriffe und Wörterbücher. Erstellt am 25. Dezember 2003 von Cornelia Steinmann. Webhosting durch Siteware Systems GmbH. Ein Verweis auf spanische Lexika findet sich auf der Seite unter Einsprachige Wörterbücher. Spanisch, online
- Portal del hispanismo. Instituto Cervantes y Ministerio de Educación, Cultura y Deporte.
- Wikilengua del español. Fundéu BBVA
- Centro Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes
- Liste der Ausgaben und Jahreszahlen der veröffentlichten spanischen Grammatiken der Real Academia Española – RAE (PDF; 108 kB, spanisch)
- Karten der Phonologie des Spanischen in vielen Ländern und mit spanischsprachigem Slang
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe hierzu Vergleich von Spanisch und Portugiesisch.
- ↑ siehe u. a. Symbiosismus, Generative Grammatik
- ↑ Vergleiche auch Phönizisch-punische Sprache
- ↑ Ein Begriff, der auf Hugo Schuchardt zurückgeht und den er in seiner 1864 veröffentlichten Dissertation De sermonis Romani plebei vocalibus erstmals entwickelte.
- ↑ Latein und seine Tochtersprachen. Universität München Lehramt, S. 1–11 (PDF; 2,3 MB).
- ↑ Eugenio Coseriu: Das sogenannte „Vulgärlatein“ und die Erstdifferenzierungen in der Romania. [ vom 21. Januar 2022 im Internet Archive; PDF; 1,7 MB] Aus dem Spanischen von Wulf Oesterreicher. Unveröffentlichtes Manuskript. Montevideo 1954, S. 2–43, 135–150, 172–202.
- ↑ Marcos Roman Prieto: Spanisch-germanischer Lehnaustausch. Books on Demand (BoD), 2008, ISBN 978-3-638-94414-4, S. 6 f.
- ↑ Wolf Dietrich; Volker Noll (Hrsg.): Einführung in die spanische Sprachwissenschaft Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-503-13719-0, S. 15 f.
- ↑ Leo Trepp: Die Rückeroberung Spaniens durch die Christen – Die Inquisition. In: Die Juden; Volk, Geschichte, Religion. Hamburg 1999, ISBN 3-499-60618-6, S. 61/62.
- ↑ Heiner Böhmer: Grammatikalisierungsprozesse zwischen Latein und Iberoromanisch. Gunter Narr Verlag, Tübingen 2010, ISBN 978-3-8233-6564-8.
- ↑ Hinweis für Philologen: Das Wort Mio im Werktitel ist ein im modernen Spanischen nicht mehr existierendes atonales Possessivpronomen (Verwendung strukturell ähnlich wie port. meu, ital. mio und frz. mon) und schreibt sich (anders als das moderne spanische Wort mío) ohne Akut.
- ↑ Untersuchung von Riaño Rodríguez und Gutiérrez Aja, 2003 ( vom 20. März 2009 im Internet Archive; PDF; 382 kB)
- ↑ Reinhard Kiesler: Einführung in die Problematik des Vulgärlateins. Walter de Gruyter, 2006, ISBN 3-11-091655-X, S. 105 f.
- ↑ Annegret Alsdorf-Bollee, Ingrid Neumann-Holzschuh: Spanische Sprachgeschichte. 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-12-939624-7, S. 107.
- ↑ Medina Guerra: Antonia Ma Modernidad del universal vocabulario de Alfonso Fernández de Palencia. (PDF; 803 kB) E. L. U. A.,7, 1991, S. 45–60 (spanisch).
- ↑ Gustav Ineichen: Zur Stellung der spanischen Grammatik Nebrijas. In: Wolfgang Dahmen (Hrsg.): Zur Geschichte der Grammatiken romanischer Sprachen: Romanistisches Kolloquium IV. (= Tübinger Beiträge zur Linguistik. Band 357). Narr Verlag, 1991, ISBN 3-8233-4212-6, S. 227 f.
- ↑ Francisco M. Carriscondo Esquivel: La labor lexicográfica de Esteban (Esteban de Terreros’ Lexicographical Work). ( vom 7. September 2014 im Internet Archive; PDF; 140 kB) In: Oihenart. 23, 2008, S. 13–34 (spanisch).
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- ↑ Bei der Definition der „Weltsprache“ ist nicht die Zahl der Sprecher allein ausschlaggebend, sondern es muss auch noch die weite Verbreitung über das autochthone Ursprungsgebiet der Sprache hinzukommen. Chinesisch, Hindi und Bengali sind daher trotz der hohen Sprecherzahl nicht Weltsprachen im engeren Sinne.
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- ↑ Vgl. hierzu Volker Noll in Romania Arabica – Der arabische Artikel „al“ und das Iberoromanische ( vom 2. Januar 2007 im Internet Archive; PDF; 213 kB), Fs. Kontzi, 1996, S. 299–313.
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- ↑ Zahlwörter, nombres numerales können eingeschränkt flektierbar sein.
- ↑ modifiziert nach Helmut Berschin, Julio Fernández-Sevilla, Josef Felixberger: Die spanische Sprache. Verbreitung, Geschichte, Struktur. 3. Auflage. Georg Olms, Hildesheim/ Zürich/ New York 2005, ISBN 3-487-12814-4, S. 161.
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