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„BMW R 51/3“ – Versionsunterschied

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[[Datei:BMW R51-3.jpg|miniatur|hochkant=1.1|BMW R 51/3, Baujahr 1951]]
=Vorgängerversion=
[[Datei:R51-engine2.jpg|miniatur|hochkant=1.1|Motor der R 51/3]]
[[Datei:1954 BMW R51-3.jpg|miniatur|hochkant=1.1|BMW R 51/3, Baujahr 1954]]
Die '''BMW R 51/3''' ist ein von 1951 bis 1954 in 18.420 Stück produziertes seitenwagentaugliches Zweizylinder-[[Motorrad]] des Herstellers [[BMW-Motorrad|BMW]] mit 500&nbsp;[[Kubikmeter#Kubikzentimeter|cm³]] [[Hubraum]], [[Boxermotor]] mit 18&nbsp;[[Watt (Einheit)|kW]] (24 PS) und Kardanantrieb. Der Verkaufspreis betrug 2750 DM.<ref name="BMW_3126896_Preisliste"/> Zusammen mit der gleichzeitig erschienenen [[BMW R 67]] war sie die erste wesentliche BMW-Motorrad-Neuentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, die auf die [[BMW R 51]] (1938–1940) und die nur 1950 produzierte [[BMW R 51/2|R 51/2]] folgte.


== Konstruktionsmerkmale ==
Der Doppelschleifenrahmen ist aus Stahlrohr geschweißt und hat seitliche Kugelköpfe zur Aufnahme eines Seitenwagens. Passende [[Motorradgespann|Seitenwagen]] sind der S 350, LS 200 besser noch der TR 500 von [[Steib Metallbau|Steib]]. Für den Seitenwagenbetrieb ist eine geänderte (kürzere) Übersetzung des [[Kardanantrieb]]s erforderlich.


Schutzbleche und Tank sind aus Stahlblech gefertigt, der Motorblock, das Getriebe- und das Kardangetriebe-Gehäuse bestehen aus [[Aluminiumguss]]. Wie bei den Vormodellen BMW R 51/2 und BMW R 51 ist der Motor mit zwei Steckachsen in Gummibuchsen des Rahmens gelagert. Die „Fischschwanz“-[[Auspuff]]töpfe waren mit Schellen direkt an Motorachse und Rahmen befestigt. 1954 wurden sie durch eine moderne Form ersetzt.
Die '''BMW R 51/3''' ist ein Zweizylinder-[[Motorrad]] des Herstellers [[BMW]] mit 500 [[Kubikzentimeter|ccm]] [[Hubraum]] [[Boxermotor]] und 18 [[Kilowatt|kW]] und die erste wesentliche BMW-Motorrad-Neuentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, die auf die BMW R 51 (1938 - 1940) folgte. Der Vorgänger der R 51/3 war das Modell [[BMW R 51/2]] mit im wesentlichen gleichem Fahrwerk, [[Teleskopgabel]] und Geradweg-Hinterradfederung. Sie war das Kernmodell einer schnellen Tourenmaschine für den ambitionierten Motorradfahrer. Mit ihr zusammen erschien das hubraumstärkere Schwestermodell [[BMW R 67/2]] mit 600 ccm, 28 PS / 21 kW und gleichem [[Fahrwerk]].


=== Motor ===
=Konstruktionsmerkmale=
Der Motor der R 51/3 ist gegenüber dem leistungsgleichen Vorgänger der R 51/2 völlig neu entwickelt mit nur noch einer zahnradgetriebenen [[Nockenwelle]] über der [[Kurbelwelle]]; der Vorgänger-Motor BMW R 51/2 hatte zwei Nockenwellen, die über Kette angetrieben wurden.
Der Rahmen ist aus Stahlrohr geschweißt mit seitlich angebrachten Kugelköpfen für den Seitenwagen-Betrieb. Der S 350, besser noch der TR 500 von [[Steib]] ist ein angemessener [[Seitenwagen]], wozu das Motorrad eine spezielle Zahnrad[[übersetzung]] des [[Kardanantrieb]]es erfordert.


Wie bei den Vorgängermodellen [[BMW R 51]] und BMW R 51/2 ist der Motor ein längs eingebauter Zweizylinder-[[Boxermotor|Boxer-Viertakt-Motor]] mit außen über den Zylindern in Schutzrohren aus verchromtem Stahl laufenden Stoßstangen ([[OHV-Ventilsteuerung|OHV]]). Diese Stoßstangen betätigen die [[Kipphebel]] in den Zylinderköpfen, diese ihrerseits die hängenden Ventile. Kipphebel, Kolbenbolzen und [[Pleuel]] sind in Bronzebuchsen gelagert; die Kurbelwelle läuft in Kugellagern. Die [[Zahnradpumpe|Zahnrad]]-[[Ölpumpe]] befindet sich hinter dem vorderen Gehäusedeckel und wird durch [[Stirnräder]] angetrieben.
Schutzbleche, Tank und Felgen sind aus Stahlblech. Der Motorblock ist wie das Getriebe und das Kardangetriebe-Gehäuse aus [[Aluminiumguss]]. Wie bei den Vormodellen BMW R 51/2 und BMW R 51 sind zur Lagerung des Motors im Rahmen zwei Steckachsen mit Gummibuchsen verbaut. Die [[Auspuff]]töpfe sind mit Schellen direkt an Motorachse und Rahmen befestigt. Es sind die zeittypischen "Fischschwanz"-Auspufftöpfe, die den besonderen Charme des Modelles ausmachen.


==Motor==
=== Getriebe ===
Auf dem hinteren Kurbelwellenstumpf sitzt die schwere Schwungscheibe (mit Zündeinstellmarkierung), die die [[Einscheibentrockenkupplung]] aufnimmt. Die Kupplung wird mit [[Axiallager]] über eine Druckstange betätigt, die durch die hohle Hauptwelle des 4-Gang-Getriebes verläuft. Dieses Modell hat den klassisch geschwungenen verchromten Anlaßhebel. Links ist ein Fußschalthebel und rechts ein Handschalthebel entsprechend der damaligen Norm DIN 73005 (Ausgabe Mai 1940) angebracht, die (bis März 1970) forderte: „Fußschaltung für alle Krafträder vorgeschrieben. Zusätzlich muss ein Handschalthebel zum Betätigen der Schaltung unter besonderen Verhältnissen bei den Krafträdern mit 250 cm³ Hubraum und darüber vorhanden sein“.
Der Motor der R 51/3 ist jegenüber dem leistungsgleichen Vorgänger der R 51/2 eine komplette Neuentwicklung mit nur noch einer zahnradgetriebenen Nockenwelle über der Kurbelwelle; der Vorgänger-Motor BMW R 51/2 hatte zwei Nockenwellen, über Kette angetrieben.


=== Zündung und Lichtmaschine ===
Der [[Motorblock]] ist wie das [[Getriebe]] und das Kardangetriebe-Gehäuse aus [[Aluminiumguss]]. Der Motor ist wie bei den Vorgängermodellen [[BMW R 51]] und BMW R 51/2 ein längslaufender Zweizylinder-[[Boxermotor|Boxer-Viertakt-Motor]] mit außen, über den Zylindern in verchromten Stahlrohren geführte Stößelstangen ([[OHV]]-Motor). Diese Stößelstangen betätigen die Kipphebel im Zylinderkopf, die ihrerseits die hängenden Ventile betätigen. Die [[Kipphebel]] sind wie die beiden [[Pleuellager]] in Bronzebuchsen gelagert; die Kurbelwelle läuft in Kugellagern. Die [[Nockenwelle]] wird über einen Zahnradsatz von der [[Kurbelwelle]] im Ölbad laufend angetrieben. Die [[Ölpumpe]] befindet sich hinter dem vorderen Gehäusedeckel und ist eine einfache [[Zahnradpumpe]], die von den [[Stirnräder]]n durch [[Untersetzung]] angetrieben wird.
Auf dem vorderen Kurbelwellenstumpf sitzt hinter dem Gehäusedeckel die Gleichstrom-[[Lichtmaschine]] von Noris mit [[Laderegler]]. Die [[Zündung (Verbrennungsmotor)|Zündanlage]] ist keine Batteriezündung, sondern ein Magnetzünder mit [[Fliehkraftregler|Fliehkraftverstellung]], und wird von der Nockenwelle angetrieben. Das Motorrad kann demnach auch mit leerer Batterie (bzw. ohne) noch fahren, da der Zündstrom batterieunabhängig erzeugt wird. Der [[Bleiakkumulator]] ist ungekapselt auf einem Halter unter dem Sattel befestigt.


=== Vergaser, Luftfilter ===
==Getriebe==
Die [[Vergaser]] sind [[Bing Power Systems|Bing]]-Schwimmerkammervergaser mit konischer Nadel im Rundschieber und 22&nbsp;mm Durchlassquerschnitt. Das Nass-[[Luftfilter]]element sitzt auf dem Getriebegehäuse, ein Stahlnetz, an dem der Staub sich beim Ansaugen der Luft festsetzt, und das bei der Wartung ausgewaschen und mit Öl benetzt wird.
Auf dem hinteren Kurbelwellenstumpf sitzt die schwere Schwungscheibe (mit im Schauloch einsehbarer Zündeinstellmarkierung), die die [[Einscheibentrockenkupplung]] aufnimmt. Die Kupplung wird mit [[Axiallager]] über eine Druckstange betätigt, die durch die hohle Getriebehauptwelle verläuft. Dieses Modell hat den klassisch geschwungenen verchromten Kickstarter-Hebel. Am Getriebe befindet sich auf der rechten Seite des Motorrades zusätzlich noch ein Handschalthebel.


=== Antrieb ===
==Zündung und Lichtmaschine==
Der Antriebsstrang hat am Getriebeausgang ein elastisches Drehmoment-Übertragungselement, eine textilverstärkte Gummi-Vierlochscheibe ([[Hardyscheibe]]). Sie ist am Zweifingerflansch des Getriebes aufgeschoben und überträgt das [[Drehmoment]] der Getriebeausgangswelle auf die Zweifingeraufnahme der [[Kardanwelle]]. Die Hardyscheibe hat wegen der hohen Fliehkräfte der rotierenden Gummischeibe umfangsseitig einen verchromten Stahlring.
Auf dem vorderen Kurbelwellenstumpf sitzt hinter dem Aluminiumguss-Deckel die spritzwasserdicht gekapselte [[Lichtmaschine]]. Die Lichtmaschine ist eine Gleichstrom-Lichtmaschine mit [[Laderegler]]. Die [[Zündung|Zündanlage]] ist keine Batteriezündung, sondern ein Magnetzünder mit [[ Fliehkraftregler|Fliehkraftverstellung]], von der Nockenwelle angetrieben. Das Motorrad kann demnach auch mit leerer Batterie (bzw. ohne) noch fahren, da der Zündstrom unabhängig erzeugt wird. Der Bleiakku ist ungekapselt auf einem Halter unter dem Sattel befestigt.


Die hochglanzverchromte Kardanwelle ist nicht gekapselt. Das am Winkelgetriebe befestigte Kreuzgelenk der Kardanwelle ist gegen Staub mit einer verchromten Schraubkappe abgedeckt. Gegen diese Schraubkappe läuft ein mit der Welle rotierender Dichtungsgummi, der Schmutz aus dem Kardangelenk fernhält.
==Vergaser, Luftfilter==
Die [[Vergaser]] sind 22er [[Bing]]-Schwimmerkammervergaser mit konischer Nadel im Rundschieber. Das Nass-[[Luftfilter]]element sitzt auf dem Getriebegehäuse, ein Stahlnetz, an dem der Staub sich beim Ansaugen der Luft festsetzt, und das zu Wartungszwecken ausgewaschen und mit Öl benetzt wird.


Das [[Kegelradgetriebe]] mit 90° Umlenkung an der Hinterachse ist mit Schwergetriebeöl für hohe Flankenpressungen (Hypoidöl) gefüllt.
==Antrieb==
Der Antriebsstrang hat am Getriebeausgang ein elastisches Drehmoment-Übertragungselement, eine textilverstärkte Gummi-Vierlochscheibe ([[Hardyscheibe]]). Sie ist am Zweifingerflansch des Getriebes aufgeschoben und überträgt das [[Drehmoment]] der Getriebeausgangswelle auf die Zweifingeraufnahme der [[Kardanwelle]]. Die Hardyscheibe hat wegen der hohen Fliehkräfte der rotierenden Gummischeibe umfangsseitig einen verchromten Stahring.


=== Räder ===
Die [[Kardanwelle]] zum Hinterrad ist hochglanzverchromt und freilaufend. Das am Winkelgetriebe befestigte Kreuzgelenk der Kardanwelle ist gegen Staub mit einer verchromten Schraubkappe abgedeckt. Gegen diese Schraubkappe läuft ein mit der Welle rotierender Dichtungsgummi, der Schmutz aus dem Kardangelenk fernhält.
1954 wurden die zweifarbig lackierten Stahlfelgen (3×19) durch Leichtmetallfelgen ersetzt und die Stahl-Halbnabenbremsen („Dosendeckelbremse“) durch breite Aluminium-Vollbremsnaben, nachdem bereits 1952 die Vorderradbremse mit Hilfe einer Duplex-Ausführung verbessert worden war. Der [[Bremstrommel]]durchmesser blieb mit 200&nbsp;mm genauso unverändert wie die Bereifungsgröße 3.50-19.


== Technische Daten ==
Die Kardanwelle ist mit einem Kardangelenk versehen und am Winkelgetriebe mittels Verzahnung befestigt. Das Umlenkgetriebe ist ein Kegelgetriebe mit [[Kegelradgetriebe|Hypoidverzahnung]] und 90° Umlenkung. Die Hypoidzahnräder des Umlenkgetriebes laufen in einem speziellen Schwergetriebeöl für hohe Flankenpressungen (Hypoidöl).
{{Tabellenstile}}

{| class="wikitable mw-datatable"
==Räder==
|- class="hintergrundfarbe5"
Die R 51/3 ist ab 1954 mit breiten Aluminium-Vollbremsnaben ausgerüstet. Gegenüber den Stahl-Halbnabenbremsen ("Dosendeckelbremse") brachte diese Änderung der Vollnabenbremsen eine erhebliche Verbesserung der Verzögerungswerte.
! align="left" | Kenngröße

! align="left" | Daten der R 51/3<ref name="BMW_3090795_Handbuch_1951"/>
=Technische Daten:=

{| {{Prettytable}}
!&nbsp;
!R 51/3
!R 67/2
|-
|-
|'''Bauart'''
| Bauart
| colspan="2" align="center" |Zweizylinder-Boxer mit Kardan
| colspan="2" align="center" |Zweizylinder-Boxer mit Kardan
|-
|-
|'''Motor'''
| Motor
| colspan="2" align="center" | Viertakt [[OHV]]
| colspan="2" align="center" | Viertakt [[OHV-Ventilsteuerung|OHV]]
|-
|-
|'''Bauzeit'''
| Bauzeit
| colspan="2" align="center" | 1953-1955
| colspan="2" align="center" | 1951–1954
|-
|-
|'''Bohrung'''
| Bohrung
| align="center" | 68 mm
| align="center" | 68 mm
| align="center" | 72 mm
|-
|-
|'''Hub'''
| Hub
| align="center" | 68 mm
| align="center" | 68 mm
| align="center" | 73 mm
|-
|-
|'''Hubraum'''
| Hubraum
| align="center" |494 cm³
| align="center" | 494 cm³
| align="center" |594 cm³
|-
|-
|'''Leistung'''
| Leistung (kW/PS)
| align="center" |18 kW / 24 PS
| align="center" | 18 / 24 bei 5.800&nbsp;min<sup>−1</sup>
| align="center" |20 kW / 28 PS
|-
|-
| Höchstgeschwindigkeit
|'''V<sub>max</sub>'''
| align="center" |140 km/h
| align="center" |135 km/h
| align="center" |150 km/h
|-
|-
|'''Leergewicht'''
| Leergewicht
| colspan="2" align="center" | 190 kg
| colspan="2" align="center" | 190 kg
|-
|'''Gesamtgewicht'''
| colspan="2" align="center" | --- kg
|-
|'''Tankinhalt'''
| colspan="2" align="center" | - ltr
|}
|}


* Bremsbauart vorn Duplex ab 1952

* Reifen 3,50 x 19 Zoll
* Bremstrommeldurchmesser 200 mm
* Bremsbauart vorn Duplex
* Bremsbauart hinten Simplex
* Bremsbauart hinten Simplex
* größte Breite 790 mm
* größte Breite 790 mm
* größte Länge 2150 mm
* größte Länge 2130 mm
* Sattelhöhe 725 mm
* Sattelhöhe 725 mm
* Bodenfreiheit 103 mm
* Bodenfreiheit 103 mm
Zeile 91: Zeile 77:
* zulässiges Gesamtgewicht solo 355 kg
* zulässiges Gesamtgewicht solo 355 kg
* zulässiges Gesamtgewicht Gespann 600 kg
* zulässiges Gesamtgewicht Gespann 600 kg
* Leergewicht mit orig. BMW-Seitenwagen 320 kg
* Reifenluftdruck vorn solo / mit Sozius 1,5 atü

* Reifenluftdruck vorn mit Gespann und Sozius / drei Personen 1,9 atü
== Literatur ==
* Reifenluftdruck hinten solo /& mit Sozius / Gespann +2 Pers. / 3 Pers. 1,8 / 1,9 / 1,9 / 1,9-2,6 atü
* Jan Leek: ''BMW: Motorräder seit 1945''. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03475-4, Seite 21 (Reihe Typenkompass)
* Seitenwagenrad 1,8 atü
* Hans-Joachim Mai: ''1000 Tricks für schnelle BMW's''. 3. Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1972.
* Motoröl (Sommer) SAE 40 / 2 ltr.

* Motoröl (Winter) SAE 20 / 2 ltr.
== Siehe auch ==
* Getriebe SAE 40 / 0,8 ltr.
* [[Liste der BMW-Motorräder]]
* Hinterachsgetriebe SAE 90 / 0,13 ltr.

* Telegabelöl SAE 20 / pro Holm 160 cm³
== Weblinks ==
* Lichtmaschine 90 W / 6 V
{{commonscat|BMW_R51|BMW R 51/3}}
* Zylinder-Schleifmaße 68,5 / 69 mm
*{{Internetquelle
* Kolbenlaufspiel 0,05 - 0,07 mm
| url= https://bmw-grouparchiv.de/research/detail/index.xhtml?id=3861699
* Verschleißgrenze Laufspiel 0,19 mm
| titel= BMW R 51/3 | titelerg= | autor=
* Kolbenring-Stoßspiel im Zyl. 0,4 mm
| hrsg= BMW&nbsp;AG
* Kolbenring-Höhenspiel im 1. Ring 0,04 mm
| werk= BMW Geschichte | seiten= | datum= | archiv-url= | archiv-datum=
* Kolbenring-Höhenspiel im 2. und 3. Ring 0,03 mm
| zugriff= 2016-06-19 | sprache= | format=
* Kolbenring-Höhenspiel Ölabstreifring 0,02 mm
| kommentar= Dossier des BMW Group Archivs | zitat= }}
* Ventilschaftdurchmesser / Toleranz 7 mm -0,05/+0,065 mm
*<!--ref name = "BMW_3127634_Ersatzteilliste_1952"-->{{Internetquelle
* Ventilteller-Durchmesser Einlass/Auslass 34/32 mm
| url= https://bmw-grouparchiv.de/research/detail/index.xhtml?id=3127634
* max. Schlag am Ventilteller 0,03 mm
| titel= Ersatzteilliste BMW Motorräder R 51/3, R 67, R 67/2
* Ventilsitzwinkel 45°
| titelerg= Ausgabe Mai 1952 | autor=
* Korrekturwinkel außen 15°
| hrsg= BMW&nbsp;AG
* Ventilsitzbreite 2 mm
| werk= BMW Geschichte | seiten=
* Ventilschaft-Laufspiel in Führung 0,05 - 0,085 mm
| datum= 1954-05 | archiv-url= | archiv-datum=
* Verschleißgrenze Ventilschaft-Laufspiel 0,18 mm
| zugriff= 2016-06-19 | sprache= | format=
* Presssitz Ventiführung im Zylinderkopf 0,03 - 0,05 mm
| kommentar= Ersatzteilliste mit Bildern, 32 Seiten | zitat= }}
* Presssitz Ventilsitz im Zylinderkopf 0,125 - 0,175 mm

* Ventilfeder-Einbaulänge aussen/innen 34,5/30,5 mm
== Einzelnachweise ==
* Länge entspannt außen/innen 46/42 mm
<references>
* Drahtstärke außen/innen 3,5/2,8 mm

* Äußerer Windungsdurchmesser außen/innen 32,7/23,8 mm
<ref name = "BMW_3090795_Handbuch_1951">{{Internetquelle
* Kipphebel-Axialspiel 0,01 - 0,02 mm
| url= https://bmw-grouparchiv.de/research/detail/index.xhtml?id=3090795
* Kurbelwellen-Hubzapfendurchmesser 32 / -0,016 mm
| titel= Handbuch BMW Motorrad R 51/3 R 67 | titelerg= | autor=
* Hubzapfen-Verschleißgrenze -0,03 mm
| hrsg= BMW&nbsp;AG
* Durchmesserspiel der Kurbelwellen-Rollenlager-Rollen im Käfig 0,05-0,15 mm
| werk= BMW Geschichte | seiten=
* Axialspiel der Pleuellagerrollen 0,10-0,20 mm
| datum= 1951-12 | archiv-url= | archiv-datum=
* Rollenmaße Durchm/Länge 7 mm x 10mm
| zugriff= 2016-06-19 | sprache= | format=
* Aufmaß-Rollen von/bis in Stufen von 0,01 mm: 7,01-7,06
| kommentar= Handbuch mit Bildern, 85 Seiten | zitat=
* Käfigbreite 15 mm
}}</ref>
* Axialspiel der Pleuel 0,07 - 0,1 mm

* Laufspiel Kolbenbolzen/Pleuelbuchse 0,01-0,02 mm
<ref name="BMW_3126896_Preisliste">{{Internetquelle
* Laufspiel Stößel in Führungen 0,02-0,04 mm
| url= https://bmw-grouparchiv.de/research/detail/index.xhtml?id=3126896
* Zahnflankenspiel Steuerräder 0,01-0,02 mm
| titel= Preisliste Nr. 2/1951 | titelerg= | autor=
* Zahnflankenspiel Ölpumpenräder 0,03-0,05 mm
| hrsg= BMW AG
* Axialspiel Ölpumenbräder 0,01-0,04 mm
| werk= BMW Geschichte | seiten=
* Max. Schlag am Lichtmaschinen-Kollektor 0,06 mm
| datum= 1951-10 | archiv-url= | archiv-datum=
* Max. Schlag am Magnetläuferzapfen 0,03 mm
| zugriff= 2016-06-19 | sprache= | format=
* Max. Schlag an Kurbelwellenenden 0,02 mm
| kommentar= Dokument im BMW Group Archiv | zitat= | offline=
* Max. Abweichung von 180° des Hubzapfen am Pleuel 0,2 mm
}}</ref>
* Anzugsmoment Zylinderrkopf 30-35 Nm

* Anzugsmoment Fliehkraftregler 20 Nm
</references>
* Axialspiel Unterbrechernocken 0,2-0,6 mm

* Axialspiel Getriebewellen 0,2 mm
{{Navigationsleiste BMW-Motorräder}}
* Drahtstärke Hinterradfeder solo 7,5 mm
* Drahtstärke Hinterradfeder Gespann 8 mm
* Federlänge entspannt solo 145 mm
* Federlänge entspannt Gespann 141,5 mm
* Zahnflankenspiel Ritzel/Tellerrad 0,15-0,22 mm
* Grundeinstellmaß Hinterachsgetriebe-Gehäuse 77 +- 0,1 mm
* Fertigungsabweichung der Kegelräder +- 0,30 mm
* Flansch Getriebe bis Flansch Kardanwelle 31 +- 1 mm
* Lenkungslagerkugeln Anzahl/Durchmesser 2x 24 / 5,5 mm
* Max. Schlag Gabelrohre 0,2 mm
* Unterkante untere Gabelbrücke bis Oberkante Gabelrohr 192 mm
* Laufspiel oberer Gabelbuchse 0,08-0,11 mm
* Laufspiel untere Gabelbuchse 0,04-0,08 mm
* Gabelfeder Drahtstärke solo 5,5 mm
* Gabelfeder Drahtstärke Gespann 6,5 mm
* Federlänge entspannt, solo 227,5 mm
* Federlänge entspannt, Gespann 204 mm
* Max. Schlag der Bremstrommel 0,1 mm
* Seitenspiel der Radlager in der Nabe 0,1 mm
* Drahtstärke vordere Bresrückholfeder 2,5 mm
* Drahtstärke hintere Bremsrückholfeder 2,2 mm


{{SORTIERUNG:Bmw R 0051 3}}
[[Kategorie:Motorradmodell]]
[[Kategorie:Motorradmodell]]
[[Kategorie:BMW|R 51/3]]
[[Kategorie:BMW-Kraftrad|R 0051 3]]
[[Kategorie:Motorradmodell mit Boxermotor]]

Aktuelle Version vom 9. September 2023, 19:17 Uhr

BMW R 51/3, Baujahr 1951
Motor der R 51/3
BMW R 51/3, Baujahr 1954

Die BMW R 51/3 ist ein von 1951 bis 1954 in 18.420 Stück produziertes seitenwagentaugliches Zweizylinder-Motorrad des Herstellers BMW mit 500 cm³ Hubraum, Boxermotor mit 18 kW (24 PS) und Kardanantrieb. Der Verkaufspreis betrug 2750 DM.[1] Zusammen mit der gleichzeitig erschienenen BMW R 67 war sie die erste wesentliche BMW-Motorrad-Neuentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, die auf die BMW R 51 (1938–1940) und die nur 1950 produzierte R 51/2 folgte.

Konstruktionsmerkmale

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Der Doppelschleifenrahmen ist aus Stahlrohr geschweißt und hat seitliche Kugelköpfe zur Aufnahme eines Seitenwagens. Passende Seitenwagen sind der S 350, LS 200 besser noch der TR 500 von Steib. Für den Seitenwagenbetrieb ist eine geänderte (kürzere) Übersetzung des Kardanantriebs erforderlich.

Schutzbleche und Tank sind aus Stahlblech gefertigt, der Motorblock, das Getriebe- und das Kardangetriebe-Gehäuse bestehen aus Aluminiumguss. Wie bei den Vormodellen BMW R 51/2 und BMW R 51 ist der Motor mit zwei Steckachsen in Gummibuchsen des Rahmens gelagert. Die „Fischschwanz“-Auspufftöpfe waren mit Schellen direkt an Motorachse und Rahmen befestigt. 1954 wurden sie durch eine moderne Form ersetzt.

Der Motor der R 51/3 ist gegenüber dem leistungsgleichen Vorgänger der R 51/2 völlig neu entwickelt mit nur noch einer zahnradgetriebenen Nockenwelle über der Kurbelwelle; der Vorgänger-Motor BMW R 51/2 hatte zwei Nockenwellen, die über Kette angetrieben wurden.

Wie bei den Vorgängermodellen BMW R 51 und BMW R 51/2 ist der Motor ein längs eingebauter Zweizylinder-Boxer-Viertakt-Motor mit außen über den Zylindern in Schutzrohren aus verchromtem Stahl laufenden Stoßstangen (OHV). Diese Stoßstangen betätigen die Kipphebel in den Zylinderköpfen, diese ihrerseits die hängenden Ventile. Kipphebel, Kolbenbolzen und Pleuel sind in Bronzebuchsen gelagert; die Kurbelwelle läuft in Kugellagern. Die Zahnrad-Ölpumpe befindet sich hinter dem vorderen Gehäusedeckel und wird durch Stirnräder angetrieben.

Auf dem hinteren Kurbelwellenstumpf sitzt die schwere Schwungscheibe (mit Zündeinstellmarkierung), die die Einscheibentrockenkupplung aufnimmt. Die Kupplung wird mit Axiallager über eine Druckstange betätigt, die durch die hohle Hauptwelle des 4-Gang-Getriebes verläuft. Dieses Modell hat den klassisch geschwungenen verchromten Anlaßhebel. Links ist ein Fußschalthebel und rechts ein Handschalthebel entsprechend der damaligen Norm DIN 73005 (Ausgabe Mai 1940) angebracht, die (bis März 1970) forderte: „Fußschaltung für alle Krafträder vorgeschrieben. Zusätzlich muss ein Handschalthebel zum Betätigen der Schaltung unter besonderen Verhältnissen bei den Krafträdern mit 250 cm³ Hubraum und darüber vorhanden sein“.

Zündung und Lichtmaschine

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Auf dem vorderen Kurbelwellenstumpf sitzt hinter dem Gehäusedeckel die Gleichstrom-Lichtmaschine von Noris mit Laderegler. Die Zündanlage ist keine Batteriezündung, sondern ein Magnetzünder mit Fliehkraftverstellung, und wird von der Nockenwelle angetrieben. Das Motorrad kann demnach auch mit leerer Batterie (bzw. ohne) noch fahren, da der Zündstrom batterieunabhängig erzeugt wird. Der Bleiakkumulator ist ungekapselt auf einem Halter unter dem Sattel befestigt.

Vergaser, Luftfilter

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Die Vergaser sind Bing-Schwimmerkammervergaser mit konischer Nadel im Rundschieber und 22 mm Durchlassquerschnitt. Das Nass-Luftfilterelement sitzt auf dem Getriebegehäuse, ein Stahlnetz, an dem der Staub sich beim Ansaugen der Luft festsetzt, und das bei der Wartung ausgewaschen und mit Öl benetzt wird.

Der Antriebsstrang hat am Getriebeausgang ein elastisches Drehmoment-Übertragungselement, eine textilverstärkte Gummi-Vierlochscheibe (Hardyscheibe). Sie ist am Zweifingerflansch des Getriebes aufgeschoben und überträgt das Drehmoment der Getriebeausgangswelle auf die Zweifingeraufnahme der Kardanwelle. Die Hardyscheibe hat wegen der hohen Fliehkräfte der rotierenden Gummischeibe umfangsseitig einen verchromten Stahlring.

Die hochglanzverchromte Kardanwelle ist nicht gekapselt. Das am Winkelgetriebe befestigte Kreuzgelenk der Kardanwelle ist gegen Staub mit einer verchromten Schraubkappe abgedeckt. Gegen diese Schraubkappe läuft ein mit der Welle rotierender Dichtungsgummi, der Schmutz aus dem Kardangelenk fernhält.

Das Kegelradgetriebe mit 90° Umlenkung an der Hinterachse ist mit Schwergetriebeöl für hohe Flankenpressungen (Hypoidöl) gefüllt.

1954 wurden die zweifarbig lackierten Stahlfelgen (3×19) durch Leichtmetallfelgen ersetzt und die Stahl-Halbnabenbremsen („Dosendeckelbremse“) durch breite Aluminium-Vollbremsnaben, nachdem bereits 1952 die Vorderradbremse mit Hilfe einer Duplex-Ausführung verbessert worden war. Der Bremstrommeldurchmesser blieb mit 200 mm genauso unverändert wie die Bereifungsgröße 3.50-19.

Technische Daten

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Kenngröße Daten der R 51/3[2]
Bauart Zweizylinder-Boxer mit Kardan
Motor Viertakt OHV
Bauzeit 1951–1954
Bohrung 68 mm
Hub 68 mm
Hubraum 494 cm³
Leistung (kW/PS) 18 / 24 bei 5.800 min−1
Höchstgeschwindigkeit 135 km/h
Leergewicht 190 kg
  • Bremsbauart vorn Duplex ab 1952
  • Bremsbauart hinten Simplex
  • größte Breite 790 mm
  • größte Länge 2130 mm
  • Sattelhöhe 725 mm
  • Bodenfreiheit 103 mm
  • Radstand 1400 mm
  • zulässiges Gesamtgewicht solo 355 kg
  • zulässiges Gesamtgewicht Gespann 600 kg
  • Leergewicht mit orig. BMW-Seitenwagen 320 kg
  • Jan Leek: BMW: Motorräder seit 1945. 1. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03475-4, Seite 21 (Reihe Typenkompass)
  • Hans-Joachim Mai: 1000 Tricks für schnelle BMW's. 3. Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1972.
Commons: BMW R 51/3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Preisliste Nr. 2/1951. In: BMW Geschichte. BMW AG, Oktober 1951, abgerufen am 19. Juni 2016 (Dokument im BMW Group Archiv).
  2. Handbuch BMW Motorrad R 51/3 R 67. In: BMW Geschichte. BMW AG, Dezember 1951, abgerufen am 19. Juni 2016 (Handbuch mit Bildern, 85 Seiten).