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„Zoltán Kelemen (Sänger)“ – Versionsunterschied

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'''Zoltán Kelemen''' (* [[12. März]] [[1926]] in [[Budapest]]; † [[9. Mai]] [[1979]] in [[Zürich]]) war ein ungarischer [[Bassbariton]].
{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit dem Bariton Zoltán Kelemen. Für den Turner und Olympiateilnehmer 1980 siehe [[Zoltán Kelemen (Turner)]].}}


'''Zoltán Kelemen''' war ein [[Ungarn|ungarischer]] [[Bariton]] (*[[12. März]] [[1926]] in [[Budapest]] - † [[9. Mai]] [[1979]] in [[Zürich]]). Er begann sein Gesangsstudium in Budapest, verließ Ungarn jedoch bald und setzte seine Ausbildung in [[Rom]] fort. Ab [[1959]] lebte er in Deutschland, zunächst in [[Augsburg]] (bis [[1962]]) dann in [[Köln]]. 1962 debütierte er als [[Alberich]] bei den [[Bayreuther Festspielen]]. Diese Rolle wurde international zu seinem Markenzeichen, und er gilt neben [[Gustav Neidlinger]] als einer ihrer besten Exponenten.
Er begann sein Gesangsstudium in Budapest, verließ Ungarn jedoch bald und setzte seine Ausbildung in [[Rom]] fort. Ab 1959 lebte er in Deutschland, zunächst in [[Augsburg]] (bis 1962) dann in [[Köln]]. 1962 debütierte er als [[Alberich (Mythologie)|Alberich]] bei den [[Bayreuther Festspiele]]n. Diese Rolle wurde international zu seinem Markenzeichen, und er gilt neben [[Gustav Neidlinger]] als einer ihrer besten Exponenten. 1965 gehörte er zum Uraufführungsensemble von [[Bernd Alois Zimmermann]]s Oper ''[[Die Soldaten (Oper)|Die Soldaten]]'', in der er den Wesener sang.


Um [[1970]] herum war Zoltán Kelemen der Lieblingsbariton [[Herbert von Karajan]]s, der mit ihm u.a. [[Fidelio]] (als ''Don Pizarro''), den [[Der Ring des Nibelungen|Ring]] (als ''Alberich''), [[Boris Godunow]] (als ''Rangoni''), [[Die Meistersinger von Nürnberg]] (als ''Fritz Kothner'') und [[Die lustige Witwe]] (als ''Mirko Zeta'') aufnahm. Kelemen sang ebenfalls den ''Klingsor'' in [[Georg Solti]]s [[Parsifal]], und mehrmals den Alberich unter dem Bayreuther Dirigat von [[Pierre Boulez]].
Um 1970 herum war Zoltán Kelemen der Lieblingsbassbariton [[Herbert von Karajan]]s, der mit ihm u. a. ''[[Fidelio]]'' (als Don Pizarro), den ''[[Der Ring des Nibelungen|Ring]]'' (als Alberich), ''[[Boris Godunow (Oper)|Boris Godunow]]'' (als Rangoni), ''[[Die Meistersinger von Nürnberg]]'' (als Sixtus Beckmesser) und ''[[Die lustige Witwe]]'' (als Mirko Zeta) aufnahm. Kelemen sang ebenfalls den Klingsor in [[Georg Solti]]s ''[[Parsifal]]'' und mehrmals den Alberich unter dem Bayreuther Dirigat von [[Pierre Boulez]].


Kelemen hatte einen enormen Stimmumfang, der es ihm ermöglichte, sowohl von der tiefsten Basslage (''Osmin'' in [[Die Entführung aus dem Serail]] und ''Ochs'' in [[Der Rosenkavalier]]) bis zur hohen Exposition (''Alberich'' in der [[Götterdämmerung (Oper)|Götterdämmerung ]]) vielseitigen Ansprüchen gerecht zu werden. Er verkörperte dämonische Figuren (''Komtur'' in [[Don Giovanni]]) ebenso gut wie komödiantische Charaktere (''Bartolo'' in [[Le Nozze di Figaro]]). Seinen ungarischen Akzent nahm man als liebenswert in Kauf. Gelegentlich wird ihm heute vorgeworfen, seine Rollen „zu schön“ gesungen zu haben. Tatsächlich verströmt er als ''Alberich'' oder als ''Don Pizarro'' eine lyrische Wärme und Eleganz, die zu den Zielen des heutigen Regietheaters nicht recht passen würden.
Kelemen hatte einen enormen Stimmumfang, der es ihm ermöglichte, sowohl von der tiefsten Basslage (Osmin in der ''[[Die Entführung aus dem Serail|Entführung aus dem Serail]]'' und Ochs im ''[[Der Rosenkavalier|Rosenkavalier]]'') bis zur hohen Exposition (Alberich in der ''[[Götterdämmerung]]'') vielseitigen Ansprüchen gerecht zu werden. Er verkörperte dämonische Figuren (Komtur in ''[[Don Giovanni]]'') ebenso gut wie komödiantische Charaktere (Bartolo in ''[[Le nozze di Figaro]]''). Seinen ungarischen Akzent nahm man als liebenswert in Kauf. Gelegentlich wird ihm heute vorgeworfen, seine Rollen „zu schön“ gesungen zu haben. Tatsächlich verströmt er als Alberich oder als Don Pizarro eine lyrische Wärme und Eleganz, die zu den Zielen des heutigen Regietheaters nicht recht passen würden.


== Literatur ==
[[Kategorie:Mann|Kelemen, Zoltan]]
[[Kategorie:Ungar|Kelemen, Zoltán]]
* {{OeML|Kelemen_Zoltan| Kelemen, Zoltán|AH}}
* {{Theaterlexikon|Zoltán Kelemen|2|975|976|Autor=Paul Suter}}
[[Kategorie:Opernsänger|Kelemen, Zoltan]]
[[Kategorie:Bariton|Kelemen, Zoltan]]
[[Kategorie:geboren 1926|Kelemen, Zoltan]]
[[Kategorie:gestorben 1979|Kelemen, Zoltan]]


== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|126925267|TYP=Werke von und über|NAME=Zoltán Kelemen}}
* {{BMLO|k0212}}
* {{Internetquelle |url=http://bayreuther-festspiele.de/fsdb/personen/170/index.htm |titel=Zoltán Kelemen |hrsg=Bayreuther Festspiele (Aufführungsdatenbank) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141006091756/http://bayreuther-festspiele.de/fsdb/personen/170/index.htm |archiv-datum=2014-10-06 |abruf=2024-09-16 |abruf-verborgen=1}}


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}}

[[fr:Zoltán Kelemen]]

Aktuelle Version vom 16. September 2024, 20:38 Uhr

Zoltán Kelemen (* 12. März 1926 in Budapest; † 9. Mai 1979 in Zürich) war ein ungarischer Bassbariton.

Er begann sein Gesangsstudium in Budapest, verließ Ungarn jedoch bald und setzte seine Ausbildung in Rom fort. Ab 1959 lebte er in Deutschland, zunächst in Augsburg (bis 1962) dann in Köln. 1962 debütierte er als Alberich bei den Bayreuther Festspielen. Diese Rolle wurde international zu seinem Markenzeichen, und er gilt neben Gustav Neidlinger als einer ihrer besten Exponenten. 1965 gehörte er zum Uraufführungsensemble von Bernd Alois Zimmermanns Oper Die Soldaten, in der er den Wesener sang.

Um 1970 herum war Zoltán Kelemen der Lieblingsbassbariton Herbert von Karajans, der mit ihm u. a. Fidelio (als Don Pizarro), den Ring (als Alberich), Boris Godunow (als Rangoni), Die Meistersinger von Nürnberg (als Sixtus Beckmesser) und Die lustige Witwe (als Mirko Zeta) aufnahm. Kelemen sang ebenfalls den Klingsor in Georg Soltis Parsifal und mehrmals den Alberich unter dem Bayreuther Dirigat von Pierre Boulez.

Kelemen hatte einen enormen Stimmumfang, der es ihm ermöglichte, sowohl von der tiefsten Basslage (Osmin in der Entführung aus dem Serail und Ochs im Rosenkavalier) bis zur hohen Exposition (Alberich in der Götterdämmerung) vielseitigen Ansprüchen gerecht zu werden. Er verkörperte dämonische Figuren (Komtur in Don Giovanni) ebenso gut wie komödiantische Charaktere (Bartolo in Le nozze di Figaro). Seinen ungarischen Akzent nahm man als liebenswert in Kauf. Gelegentlich wird ihm heute vorgeworfen, seine Rollen „zu schön“ gesungen zu haben. Tatsächlich verströmt er als Alberich oder als Don Pizarro eine lyrische Wärme und Eleganz, die zu den Zielen des heutigen Regietheaters nicht recht passen würden.

  • Werke von und über Zoltán Kelemen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Zoltán Kelemen im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
  • Zoltán Kelemen. Bayreuther Festspiele (Aufführungsdatenbank), archiviert vom Original am 6. Oktober 2014;.