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„Champvent“ – Versionsunterschied

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'''Champvent''' ist eine politische Gemeinde im Distrikt [[Yverdon (Bezirk)|Yverdon]] des [[Kanton (Schweiz)|Kantons]] [[Kanton Waadt|Waadt]] in der [[Schweiz]].
'''Champvent''' ist eine [[politische Gemeinde]] im [[Bezirk Jura-Nord vaudois]] des [[Kanton Waadt|Kantons Waadt]] in der [[Schweiz]].


==Geographie==
== Geographie ==
[[Datei:ETH-BIB-Champvent, Schloss Champvent-LBS H1-011707.tif|mini| Luftbild (1949)]]
Champvent liegt auf 530 m ü. M., 5 km westlich der Bezirkshauptstadt [[Yverdon-les-Bains]] (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich am Rand des Jurafussplateaus, über der Talniederung des Bey und der [[Orbeebene]], gegenüber des ''Mont de Chamblon'', im nördlichen Waadtländer [[Mittelland (Schweiz)|Mittelland]].
Champvent liegt auf {{Höhe|530|CH}}, 5 km westlich der Bezirkshauptstadt [[Yverdon-les-Bains]] (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich am Rand des Jurafussplateaus, über der Talniederung des Bey und der [[Orbeebene]], gegenüber dem ''Mont de Chamblon'', im nördlichen Waadtländer [[Mittelland (Schweiz)|Mittelland]].


Die Fläche des 6.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Jurafussplateaus. Zentraler Teil des Gebiets ist die Hochfläche von Champvent (im ''Montilier'' 547 m ü. M.), die im Norden vom Tälchen der ''Brine'', im Süden von der Talniederung des ''Bey'' begrenzt wird. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden über den Bey bis an den Fuss des Mont de Chamblon, nach Südwesten in das Tal des [[Mujon]]. Im Nordwesten gehört der untere Hang des Höhenrückens ''Pipechat'' zu Champvent. Hier wird mit 590 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde erreicht. Im Nordosten befindet sich jenseits des Baches Brine die Exklave ''Mornens'', die eine Rodungsinsel und einen Teil des umliegenden Waldgebietes umfasst. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 % auf Siedlungen, 25 % auf Wald und Gehölze, 70 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Die Fläche des vor der Eingemeindung von Essert und Villars 6,9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Jurafussplateaus. Zentraler Teil des Gebiets ist die Hochfläche von Champvent (im ''Montilier'' {{Höhe|547|CH}}), die im Norden vom Tälchen der ''[[Brine (Neuenburgersee)|Brine]]'', im Süden von der Talniederung des ''Bey'' begrenzt wird. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden über den Bey bis an den Fuss des Mont de Chamblon, nach Südwesten in das Tal des [[Mujon]]. Im Nordwesten gehört der untere Hang des Höhenrückens ''Pipechat'' zu Champvent. Hier wird mit {{Höhe|590|CH}} der höchste Punkt der Gemeinde erreicht. Im Nordosten befindet sich jenseits des Baches Brine die frühere Exklave ''Mornens'', die eine Rodungsinsel und einen Teil des umliegenden Waldgebietes umfasst. Seit der Eingemeindung von Essert-sous-Champvent ist die frühere Exklave mit dem Gemeindegebiet verbunden. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4&nbsp;Prozent auf Siedlungen, 25&nbsp;Prozent auf Wald und Gehölze, 70&nbsp;Prozent auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1&nbsp;Prozent war unproduktives Land.


Zu Champvent gehören die Hofsiedlungen ''Grange Neuve '' (446 m ü. M.) im Tal des Bey unterhalb des Dorfes und ''Saint-Christophe'' (545 m ü. M.) am Rand des Jurafussplateaus über dem Tal des Mujon sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Champvent sind [[Essert-sous-Champvent]], [[Villars-sous-Champvent]], [[Suscévaz]], [[Mathod]], [[Rances VD|Rances]], [[Baulmes]], [[Vuiteboeuf]], [[Orges VD|Orges]] und [[Valeyres-sous-Montagny]].
Zu Champvent gehören die Hofsiedlungen ''Grange Neuve '' ({{Höhe|446|CH}}) im Tal des Bey unterhalb des Dorfes und ''Saint-Christophe'' ({{Höhe|545|CH}}) am Rand des Jurafussplateaus über dem Tal des Mujon sowie einige Einzelhöfe und seit dem 1.&nbsp;Januar 2012 die früheren Gemeinden [[Essert-sous-Champvent]] und [[Villars-sous-Champvent]]. Nachbargemeinden von Champvent sind [[Suscévaz]], [[Mathod]], [[Rances VD|Rances]], [[Baulmes]], [[Vuiteboeuf]], [[Orges VD|Orges]], [[Valeyres-sous-Montagny]], [[Montagny-près-Yverdon]] und [[Chamblon]].


==Bevölkerung==
== Bevölkerung ==
Mit 340 Einwohnern (Ende 2005) gehört Champvent zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 94.0 % französischsprachig, 3.0 % deutschsprachig und 1.3 % spanischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Champvent belief sich [[1850]] auf 431 Einwohner, [[1900]] auf 416 Einwohner. Nachdem die Bevölkerung bis [[1970]] auf 264 Personen abgenommen hatte, wurde seither wieder eine leichte Bevölkerungszunahme verzeichnet.
Mit {{EWZ CH|CH-VD|5905}} Einwohnern (Stand {{EWD|CH-VD|TIMESTAMP}}) gehört Champvent zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 94,0 % französischsprachig, 3,0 % deutschsprachig und 1,3 % spanischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Champvent belief sich 1850 auf 431 Einwohner, 1900 auf 416 Einwohner. Nachdem die Bevölkerung bis 1970 auf 264 Personen abgenommen hatte, wurde seither wieder eine leichte Bevölkerungszunahme verzeichnet.


==Wirtschaft==
== Wirtschaft ==
Champvent war bis in die zweite Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s ein vorwiegend durch die [[Landwirtschaft]] geprägtes Dorf. Noch heute haben der [[Ackerbau]] eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. An den Südhängen des Jurafussplateaus unterhalb des Dorfes gibt es einige [[Weinbau]]gebiete. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich Champvent dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem in [[Yverdon]] arbeiten.
Champvent war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die [[Landwirtschaft]] geprägtes Dorf. Noch heute hat der [[Ackerbau]] eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. An den Südhängen des Jurafussplateaus unterhalb des Dorfes gibt es einige [[Weinbau]]gebiete. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich Champvent dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem in [[Yverdon-les-Bains|Yverdon]] arbeiten.


==Verkehr==
== Verkehr ==
Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von Yverdon leicht erreichbar. Die Autobahnanschlüsse Yverdon-Ouest an der [[1984]] eröffneten [[A5 (Schweiz)|A5]] (Yverdon-Grandson) und Orbe an der [[1989]] eröffneten [[A9 (Schweiz)|A9]] sind jeweils rund 5 km vom Ortskern entfernt. Durch einen Postautokurs ist Champvent mit dem Bahnhof Essert-sous-Champvent an der Schmalspurlinie Yverdon - [[Sainte-Croix VD|Sainte-Croix]] verbunden und damit an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von [[Yverdon-les-Bains|Yverdon]] leicht erreichbar. Die Autobahnanschlüsse Yverdon-Ouest an der 1984 eröffneten [[Autobahn 5 (Schweiz)|A5]] (Yverdon-Grandson) und [[Orbe]] an der 1989 eröffneten [[Autobahn 9 (Schweiz)|A9]] sind jeweils rund 5 km vom Ortskern entfernt. Durch einen Postautokurs ist Champvent mit dem Bahnhof [[Essert-sous-Champvent]] an der Schmalspurlinie Yverdon—[[Sainte-Croix VD|Sainte-Croix]] verbunden und damit an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.


==Geschichte==
== Geschichte ==
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte [[1011]] unter dem Namen ''Canvent''. Später erschienen zahlreiche weitere Bezeichnungen: ''Canventum'' ([[1012]]), ''Chaventum'' ([[1049]]), ''Chanvent'' ([[1224]]), ''Chanvenz'' ([[1237]]), ''Chanvens'' ([[1260]]), ''Chanventz'' ([[1275]]), ''Chanvant'' und erstmals ''Champvent'' ([[1315]]) sowie ''Champvenz'' ([[1347]]).
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1011 unter dem Namen ''Canvent''. Später erschienen zahlreiche weitere Bezeichnungen: ''Canventum'' (1012), ''Chaventum'' (1049), ''Chanvent'' (1224), ''Chanvenz'' (1237), ''Chanvens'' (1260), ''Chanventz'' (1275), ''Chanvant'' und erstmals ''Champvent'' (1315) sowie ''Champvenz'' (1347).


Champvent bildete seit dem [[11. Jahrhundert]] eine Herrschaft, die den Herren von Grandson unterstand. Durch eine Erbteilung kam Champvent im [[13. Jahrhundert]] an einen Seitenzweig der Herren von Grandson-La Sarra. Die neuen Herren nannten sich seit dieser Zeit de Champvent, und ihre Herrschaft bestand fortan unabhängig von der Herrschaft Grandson. Diese erstreckte sich von der Orbeebene bei Suscévaz nordwärts über das Jurafussplateau bis nach [[Sainte-Croix VD|Sainte-Croix]]. Kurz nach [[1300]] spalteten sich La Mothe und [[1317]] auch Sainte-Croix mit Bullet von der Herrschaft Champvent ab. Die gleichnamige Siedlung nördlich des Schlosses wurde vermutlich im [[13. Jahrhundert]] von den Herren von Champvent gegründet.
Champvent bildete seit dem 11. Jahrhundert eine Herrschaft, die den [[Grandson (Adelsgeschlecht)|Herren von Grandson]] unterstand. Durch eine Erbteilung kam Champvent im 13. Jahrhundert an einen Seitenzweig der Herren von Grandson-[[La Sarraz#Geschichte|La Sarraz]]. Die neuen Herren nannten sich seit dieser Zeit [[Champvent (Adelsgeschlecht)|de Champvent]], und ihre Herrschaft bestand fortan unabhängig von der Herrschaft Grandson. Diese erstreckte sich von der [[Orbeebene]] bei [[Suscévaz]] nordwärts über das Jurafussplateau bis nach [[Sainte-Croix VD|Sainte-Croix]]. Kurz nach 1300 spalteten sich La Mothe und 1317 auch Sainte-Croix mit Bullet von der Herrschaft Champvent ab. Die gleichnamige Siedlung nördlich des Schlosses wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von den Herren von Champvent gegründet.


Nachdem das Geschlecht der Herren von Champvent erlosch, kam die Herrschaft [[1336]] an die Herren von Neuenburg, [[1373]] an Marguerite de Vufflens und nach ihrer Heirat an die burgundische Familie de Vergy. Weil der Schlossherr Verbindungen zu Herzog [[Karl der Kühne|Karl dem Kühnen]] unterhielt, brannten die Eidgenossen das Schloss [[1475]] nieder. Die Herrschaft Champvent hatte danach noch bis [[1798]] Bestand, erfuhr aber zahlreiche Besitzerwechsel. Schloss und Grundbesitz blieben bis zum Aussterben des letzten Geschlechts [[1940]] im Besitz der Nachkommen.
Nachdem das Geschlecht der Herren von Champvent erlosch, kam die Herrschaft 1336 an die [[Neuenburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Neuenburg]], 1373 an Marguerite de Vufflens und nach ihrer Heirat an die burgundische [[Haus Vergy|Familie de Vergy]]. Weil der Schlossherr Verbindungen zu Herzog [[Karl der Kühne|Karl dem Kühnen]] unterhielt, brannten die Eidgenossen das Schloss 1475 nieder. Nach der Eroberung der Waadt durch [[Stadt und Republik Bern|Bern]] im Jahr 1536 gehörte die Herrschaft Champvent zur Landvogtei [[Yverdon-les-Bains|Yverdon]]. Von 1611 bis 1731 gehörte die Herrschaft der [[Diesbach (Patrizierfamilie)|Familie von Diesbach]], danach wurde Johann Rudolf [[Tillier (Patrizierfamilie)|Tillier]] durch Heirat Herr zu Champvent. Schloss und Grundbesitz blieben bis zu ihrem Aussterben 1940 im Besitz der letzten Besitzerfamilie. Nach dem Zusammenbruch des [[Ancien Régime]] gehörte das Dorf von 1798 bis 1803 während der [[Helvetik]] zum [[Kanton Léman]], der anschliessend mit der Inkraftsetzung der [[Mediation (Geschichte)|Mediationsverfassung]] im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem [[Bezirk Yverdon]] zugeteilt. Der vorher zu Mathod gehörige Weiler Saint-Christophe wurde 1811 der Gemeinde Champvent zugeschlagen. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2012 wurden die früher selbständigen Gemeinden [[Essert-sous-Champvent]] und [[Villars-sous-Champvent]] nach Champvent eingemeindet. Die neue Gemeinde erhielt damit ein neues Wappen.


[[Datei:Champvent-coat of arms.svg |mini|100px|Das alte Wappen von Champvent]]
Mit der Eroberung der Waadt durch [[Bern]] im Jahr [[1536]] kam Champvent unter die Verwaltung der Landvogtei [[Yverdon]], bildete darin aber einen eigenen Gerichtshof. Nach dem Zusammenbruch des [[Ancien régime]] gehörte das Dorf von [[1798]] bis [[1803]] während der [[Helvetik]] zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der [[Mediation|Mediationsverfassung]] im Kanton Waadt aufging. [[1798]] wurde es dem Bezirk Yverdon zugeteilt. Der vorher zu Mathod gehörige Weiler Saint-Christophe wurde [[1811]] der Gemeinde Champvent zugeschlagen.


==Sehenswürdigkeiten==
== Sehenswürdigkeiten ==
{{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Champvent}}
Die Pfarrkirche Notre-Dame wurde [[1693]] an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus neu errichtet, der Frontturm stammt von [[1890]] und das Pfarrhaus von [[1682]]. Im Ortskern sind einige charakteristische Acker- und Weinbauernhäuser aus dem [[17. Jahrhundert|17.]] bis [[19. Jahrhundert]] erhalten.
[[Datei:Champvent chateau.jpg|mini|Schloss von Champvent]]
Die Pfarrkirche Notre-Dame wurde 1693 an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus neu errichtet, der Frontturm stammt von 1890 und das Pfarrhaus von 1682. Im Ortskern sind einige charakteristische Acker- und Weinbauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.


Das heutige Schloss, ein hervorragendes Beispiel des Carré savoyard (Viereckgrundriss) stammt aus der zweiten Hälfte des [[13. Jahrhundert]]s. Es befindet sich auf einem Bergsporn südlich des Dorfes, über der Orbeebene. Vier ungleich grosse runde Ecktürme flankieren das Schloss. Der grösste davon diente früher als Bergfried, wurde aber im [[18. Jahrhundert]] um 15 Meter verkürzt und höhenmässig den anderen drei Türmen angeglichen. Ansonsten behielt das Schloss weitgehend seine ursprüngliche Gestalt. Bemerkenswert ist auch die [[Gotik|gotische]] Schlosskapelle. Noch heute befindet sich das Schloss Champvent in Privatbesitz und ist deshalb der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Das heutige Schloss, ein hervorragendes Beispiel des ''Carré savoyard'' (Viereckgrundriss), stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es befindet sich auf einem Bergsporn südlich des Dorfes, über der Orbeebene. Vier ungleich grosse runde Ecktürme flankieren das Schloss. Der grösste davon diente früher als Bergfried, wurde aber im 18. Jahrhundert um 15 Meter verkürzt und höhenmässig den anderen drei Türmen angeglichen. Ansonsten behielt das Schloss weitgehend seine ursprüngliche Gestalt. Bemerkenswert ist auch die [[Gotik|gotische]] Schlosskapelle. Noch heute befindet sich das Schloss Champvent in Privatbesitz und ist deshalb der Öffentlichkeit nicht zugänglich.


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==Weblinks==
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 036.JPG|Panoramaansicht von Champvent
*[http://www.ucv.ch/communal/Co_Ucv.asp?NumStr=09.20&NoOFS=5905 Gemeindeinformationen]
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 319.JPG|Blick von Mathod auf das Schloss Champvent
*[http://www.dhs.ch/externe/protect/textes/d/D2626.html Artikel ''Champvent''] im [[Historisches Lexikon der Schweiz|Historischen Lexikon der Schweiz]]
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 065.JPG|Pfarrkirche Notre Dame
*[http://www.swisscastles.ch/aviation/Vaud/Champvent.html Luftaufnahmen]
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 060.JPG|Innenansicht der Kirche
*[http://www.swisscastles.ch/Vaud/chateau/Champvent.html Château de Champvent]
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 069.JPG|Fronturm im Zentrum des Städtchens
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 072.JPG|Das Städtchen
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 090.JPG|Schulhaus Essert-sous-Champvent
2014-05-20-Yverdon (Foto Dietrich Michael Weidmann) 049.JPG|Villars-sous-Champvent
</gallery>


== Weblinks ==
{{Vorlage:Navigationsleiste Bezirk Yverdon}}
{{Commonscat}}
* [https://www.champvent.ch/ Offizielle Website der Gemeinde Champvent]
* {{HLS|2626|Champvent (Gemeinde)|Autor=Pierre-Yves Favez / AL}}
* {{ISOS|5864|Champvent|Abruf=|Sprache=fr}}
* {{ISOS|6079|Saint-Christophe (Champvent)|Abruf=|Sprache=fr}}
* {{internetquelle| hrsg=Union des Communes Vaudoises, Pully| url=http://www.ucv.ch/net/Net_ucv.asp?NumStr=30.01&NoOFS=5905| sprache=fr| titel=Champvent| zugriff=2010-10-18| kommentar=Gemeindeinformationen}}
* {{internetquelle| autor=André Locher, Oron-le-Châtel| hrsg=swisscastles.ch| url=http://www.swisscastles.ch/Vaud/chateau/Champvent_d.html| titel=Schloss Champvent| zugriff=2010-10-18}}
* {{internetquelle| autor=André Locher, Oron-le-Châtel| url=http://www.swisscastles.ch/aviation/Vaud/Champvent.html| titel=Champvent |werk=www.swisscastles.ch | datum=2010-07 | zugriff=2010-10-18| kommentar=Luftaufnahmen}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Bezirk Jura-Nord vaudois}}

{{Normdaten|TYP=g|GND=1032547219|VIAF=297143744}}


{{Koordinate Artikel|46_46_56_N_6_34_17_E_type:city_region:CH-VD|46° 47' N, 6° 34' O}}
[[Kategorie:Ort in der Schweiz]]
[[Kategorie:Ort im Kanton Waadt]]
[[Kategorie:Ort im Kanton Waadt]]
[[Kategorie:Schweizer Gemeinde]]
[[Kategorie:Schweizer Gemeinde]]
[[Kategorie:Ortsbild von nationaler Bedeutung im Kanton Waadt]]

[[Kategorie:Ersterwähnung 1011]]
[[en:Champvent]]
[[fr:Champvent]]

Aktuelle Version vom 22. April 2025, 13:41 Uhr

Champvent
Wappen von Champvent
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Waadt Waadt (VD)
Bezirk: Jura-Nord vaudoisw
BFS-Nr.: 5905i1f3f4
Postleitzahl: 1443
Koordinaten: 533774 / 181596Koordinaten: 46° 46′ 56″ N, 6° 34′ 17″ O; CH1903: 533774 / 181596
Höhe: 530 m ü. M.
Höhenbereich: 434–585 m ü. M.[1]
Fläche: 9,03 km²[2]
Einwohner: 730 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 81 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
16,6 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.champvent.ch
Schloss von Champvent
Schloss von Champvent
Lage der Gemeinde
Karte von ChampventGenferseeNeuenburgerseeLac de Saint-PointLac de RemorayLac des RoussesLac de JouxLac BrenetFrankreichKanton FreiburgKanton FreiburgKanton FreiburgKanton FreiburgKanton NeuenburgBezirk Broye-VullyBezirk Broye-VullyBezirk Gros-de-VaudBezirk LausanneLavaux-OronBezirk MorgesBezirk NyonBezirk Ouest lausannoisBezirk Riviera-Pays-d’EnhautAgiezL’AbbayeL’Abergement VDArnex-sur-OrbeBallaiguesBaulmesBavoisBelmont-sur-YverdonBioley-MagnouxBofflensBonvillarsBretonnièresBullet VDChamblonChampagne VDChampventChavannes-le-ChêneChavornayChêne-PâquierLe ChenitCheseaux-NoréazLes CléesConciseCorcelles-près-ConciseCronayCroy VDCroy VDCuarnyDémoretDonneloyeEpendes VDFiezFiezFontaines-sur-GrandsonGiez VDGrandeventGrandsonJuriensLe LieuLignerolleMathodMauborgetMolondinMontagny-près-YverdonMontcherandMutruxNovallesOnnens VDOrbeOrges VDOrzensPomy VDLa Praz VDPremier VDProvence VDRances VDRomainmôtier-EnvyRovraySainte-Croix VDSergeySuchySuscévazTreycovagnesUrsinsValeyres-sous-MontagnyValeyres-sous-RancesValeyres-sous-UrsinsVallorbeVaulionVillars-EpeneyVugelles-La MotheVuiteboeufYverdon-les-BainsYvonandTévenon
Karte von Champvent
{w

Champvent ist eine politische Gemeinde im Bezirk Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz.

Luftbild (1949)

Champvent liegt auf 530 m ü. M., 5 km westlich der Bezirkshauptstadt Yverdon-les-Bains (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich am Rand des Jurafussplateaus, über der Talniederung des Bey und der Orbeebene, gegenüber dem Mont de Chamblon, im nördlichen Waadtländer Mittelland.

Die Fläche des vor der Eingemeindung von Essert und Villars 6,9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Jurafussplateaus. Zentraler Teil des Gebiets ist die Hochfläche von Champvent (im Montilier 547 m ü. M.), die im Norden vom Tälchen der Brine, im Süden von der Talniederung des Bey begrenzt wird. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden über den Bey bis an den Fuss des Mont de Chamblon, nach Südwesten in das Tal des Mujon. Im Nordwesten gehört der untere Hang des Höhenrückens Pipechat zu Champvent. Hier wird mit 590 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde erreicht. Im Nordosten befindet sich jenseits des Baches Brine die frühere Exklave Mornens, die eine Rodungsinsel und einen Teil des umliegenden Waldgebietes umfasst. Seit der Eingemeindung von Essert-sous-Champvent ist die frühere Exklave mit dem Gemeindegebiet verbunden. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 Prozent auf Siedlungen, 25 Prozent auf Wald und Gehölze, 70 Prozent auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 Prozent war unproduktives Land.

Zu Champvent gehören die Hofsiedlungen Grange Neuve (446 m ü. M.) im Tal des Bey unterhalb des Dorfes und Saint-Christophe (545 m ü. M.) am Rand des Jurafussplateaus über dem Tal des Mujon sowie einige Einzelhöfe und seit dem 1. Januar 2012 die früheren Gemeinden Essert-sous-Champvent und Villars-sous-Champvent. Nachbargemeinden von Champvent sind Suscévaz, Mathod, Rances, Baulmes, Vuiteboeuf, Orges, Valeyres-sous-Montagny, Montagny-près-Yverdon und Chamblon.

Mit 730 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört Champvent zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 94,0 % französischsprachig, 3,0 % deutschsprachig und 1,3 % spanischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Champvent belief sich 1850 auf 431 Einwohner, 1900 auf 416 Einwohner. Nachdem die Bevölkerung bis 1970 auf 264 Personen abgenommen hatte, wurde seither wieder eine leichte Bevölkerungszunahme verzeichnet.

Champvent war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute hat der Ackerbau eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. An den Südhängen des Jurafussplateaus unterhalb des Dorfes gibt es einige Weinbaugebiete. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich Champvent dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die vor allem in Yverdon arbeiten.

Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von Yverdon leicht erreichbar. Die Autobahnanschlüsse Yverdon-Ouest an der 1984 eröffneten A5 (Yverdon-Grandson) und Orbe an der 1989 eröffneten A9 sind jeweils rund 5 km vom Ortskern entfernt. Durch einen Postautokurs ist Champvent mit dem Bahnhof Essert-sous-Champvent an der Schmalspurlinie Yverdon—Sainte-Croix verbunden und damit an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1011 unter dem Namen Canvent. Später erschienen zahlreiche weitere Bezeichnungen: Canventum (1012), Chaventum (1049), Chanvent (1224), Chanvenz (1237), Chanvens (1260), Chanventz (1275), Chanvant und erstmals Champvent (1315) sowie Champvenz (1347).

Champvent bildete seit dem 11. Jahrhundert eine Herrschaft, die den Herren von Grandson unterstand. Durch eine Erbteilung kam Champvent im 13. Jahrhundert an einen Seitenzweig der Herren von Grandson-La Sarraz. Die neuen Herren nannten sich seit dieser Zeit de Champvent, und ihre Herrschaft bestand fortan unabhängig von der Herrschaft Grandson. Diese erstreckte sich von der Orbeebene bei Suscévaz nordwärts über das Jurafussplateau bis nach Sainte-Croix. Kurz nach 1300 spalteten sich La Mothe und 1317 auch Sainte-Croix mit Bullet von der Herrschaft Champvent ab. Die gleichnamige Siedlung nördlich des Schlosses wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von den Herren von Champvent gegründet.

Nachdem das Geschlecht der Herren von Champvent erlosch, kam die Herrschaft 1336 an die Grafen von Neuenburg, 1373 an Marguerite de Vufflens und nach ihrer Heirat an die burgundische Familie de Vergy. Weil der Schlossherr Verbindungen zu Herzog Karl dem Kühnen unterhielt, brannten die Eidgenossen das Schloss 1475 nieder. Nach der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 gehörte die Herrschaft Champvent zur Landvogtei Yverdon. Von 1611 bis 1731 gehörte die Herrschaft der Familie von Diesbach, danach wurde Johann Rudolf Tillier durch Heirat Herr zu Champvent. Schloss und Grundbesitz blieben bis zu ihrem Aussterben 1940 im Besitz der letzten Besitzerfamilie. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte das Dorf von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem Bezirk Yverdon zugeteilt. Der vorher zu Mathod gehörige Weiler Saint-Christophe wurde 1811 der Gemeinde Champvent zugeschlagen. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2012 wurden die früher selbständigen Gemeinden Essert-sous-Champvent und Villars-sous-Champvent nach Champvent eingemeindet. Die neue Gemeinde erhielt damit ein neues Wappen.

Das alte Wappen von Champvent

Sehenswürdigkeiten

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Schloss von Champvent

Die Pfarrkirche Notre-Dame wurde 1693 an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus neu errichtet, der Frontturm stammt von 1890 und das Pfarrhaus von 1682. Im Ortskern sind einige charakteristische Acker- und Weinbauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.

Das heutige Schloss, ein hervorragendes Beispiel des Carré savoyard (Viereckgrundriss), stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es befindet sich auf einem Bergsporn südlich des Dorfes, über der Orbeebene. Vier ungleich grosse runde Ecktürme flankieren das Schloss. Der grösste davon diente früher als Bergfried, wurde aber im 18. Jahrhundert um 15 Meter verkürzt und höhenmässig den anderen drei Türmen angeglichen. Ansonsten behielt das Schloss weitgehend seine ursprüngliche Gestalt. Bemerkenswert ist auch die gotische Schlosskapelle. Noch heute befindet sich das Schloss Champvent in Privatbesitz und ist deshalb der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Commons: Champvent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024