„Sakartwelos Rkinigsa“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
ChrisM (Diskussion | Beiträge) K →Gegenwart: Kars |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(138 dazwischenliegende Versionen von 69 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Georgian Railway Network.svg|miniatur]] |
|||
Die '''Georgische Eisenbahn''' ([[georgische Sprache|georgisch]] ''საქართველოს რკინიგზა'') ist die nationale [[Georgien|georgische]] Eisenbahngesellschaft, die insbesondere das [[Schwarzes Meer|Schwarze]] mit dem [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] verbindet. |
|||
[[Datei:Sestaponi-10-463.jpg|mini|Ölzug der Sakartwelos Rkinigsa in [[Sestaponi]] (2009)]] |
|||
'''Sakartwelos Rkinigsa''' ({{kaS|საქართველოს რკინიგზა}}; ''Georgische Eisenbahn'') (JS<ref>[https://www.railway.ge/en/passenger-traffic/ Homepage der Georgischen Eisenbahn].</ref> oder JSC<ref>[[Organisation für die Zusammenarbeit der Eisenbahnen|OSJD]] Committee: ''Georgian Railway Marks Its 150<sup>th</sup> Anniversary!''. In: ''OSJD Bulletin'' 5/2022, S. 1.</ref>) ist die nationale [[Georgien|georgische]] Eisenbahngesellschaft. |
|||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
Das Unternehmen ging 1992 aus dem [[Sowetskije schelesnyje dorogi|sowjetischen Eisenbahnsystem]] hervor, als dieses sich infolge des [[Zerfall der Sowjetunion|Zerfalls der Sowjetunion]] ebenfalls auflöste. {{Hauptartikel|Eisenbahnverkehr in Georgien#Geschichte|titel1=„Geschichte“ im Artikel Eisenbahnverkehr in Georgien}} |
|||
Bis 2004 litt die [[Schienenverkehr in Georgien|Eisenbahn in Georgien]] unter [[Korruption]]. Generaldirektor Akaki Tschchaidse wurde 2004 verhaftet und verbrachte mehrere Monate in [[Untersuchungshaft]], bevor er sich für drei Millionen [[US-Dollar]] freikaufte. Die Eisenbahngesellschaft wurde noch im gleichen Jahr umstrukturiert, der Generaldirektor einem Aufsichtsrat unterstellt. Von Juni 2004 bis Oktober 2005 war David Onoprischwili, ein früherer Finanzminister und Professor an der [[Vanderbilt University]] in [[Nashville]], Generaldirektor. Er reformierte die [[Unternehmensführung]] und beauftragte die US-[[Unternehmensberater|Unternehmensberatung]] [[Booz Allen Hamilton]], die auch für die [[Deutsche Bahn]] arbeitet, mit einem Organisations[[gutachten]]. |
|||
Der Aufbau des Netzes begann [[1865]], die Hauptstadt [[Tiflis]] wurde [[1872]] erreicht, [[1883]] war die Verbindung ins [[aserbaidschan]]ische [[Baku]] hergestellt. Eine elektrische Traktion wurde [[1932]] eingeführt, seit [[1967]] ist das gesamte Netz elektrifiziert. [[2004]] wurde eine Verbindung nach [[Constanza (Georgien)|Constanza]] in europäischer Standardspurweite aufgenommen. |
|||
[[Datei:NEW STATIONS GEORGIA 2006 KOBULETI NEW Station.jpg|mini|Neubau des Bahnhofs in [[Kobuleti]] (2006)]] |
|||
== Gegenwart == |
|||
Um die Modernisierung voranzutreiben, wurden 2445 Mitarbeiter entlassen und die Löhne zugleich um 17 % angehoben. Die Tarife für den Gütertransport wurden gesenkt, im Reiseverkehr modernisierte klimatisierte Wagen und Express-Linien in Betrieb genommen. 2006 wurde ein Programm zur [[Renovierung]] und zum Neubau von Bahnhöfen aufgelegt. |
|||
In sowjetischer Tradition war die Eisenbahn eine [[Staatsbahn]]. 2007 entschied die georgische Regierung, die Gesellschaft zu [[Privatisierung|privatisieren]]. Zwar sollte die Bahn weiterhin in Staatsbesitz bleiben, die Betreiberrechte sollten jedoch in Privathand gegeben werden. Verhandlungen mit dem britischen Unternehmen ''Parkfield Investment Ltd.'' dazu scheiterten jedoch im Oktober 2007. |
|||
Georgiens Eisenbahn verfügt heute über ein insgesamt 1.583 Kilometer langes Schienenverkehrsnetz. Die Hauptstrecke durchquert das Land von Ost nach West. Sie beginnt in [[Baku]], [[Aserbaidschan]], verläuft über [[Tiflis]] nach [[Samtredia]]. Von dort gibt es Verbindungen zu den Häfen [[Batumi]] und [[Poti]] sowie über [[Sochumi]] nach [[Russland]]. Künftig soll Tiflis auch mit [[Kars]] in der [[Türkei]] verbunden werden. Etwa 80 % des Netzes verlaufen auf gebirgigem Gelände mit Steigungen bis 4,9 %. 247 Kilometer verlaufen in Kurven mit einem Radius von weniger als 300 Metern. |
|||
== Organisation == |
|||
⚫ | |||
Die Gesellschaft befindet sich in Staatsbesitz und hat die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach [[Georgisches Recht|georgischem Recht]]. Sie arbeitet so formal unabhängig. |
|||
== |
== Betrieb == |
||
Die Gesellschaft betreibt ein überwiegend in der [[Russische Breitspur|russischen Breitspur]] errichtetes Eisenbahnnetz sowie mit der [[Bahnstrecke Bordschomi–Bakuriani|Bahnstrecke Borschomi–Bakuriani]] eine [[Schmalspurbahn]] ([[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] 900 mm, 37 km Länge, [[Bahnstrom|elektrifiziert]]).<ref>Rabanser, S. 25.</ref> |
|||
⚫ | |||
Bis [[2004]] litt die Georgische Eisenbahn unter Korruption. Es wurde kaum in die [[Modernisierung]] und Instandsetzung der Bahn investiert. Von 11.000 Waggons waren nur noch 7.000 betriebsfähig. Dafür verfügte das im Bahnbesitz befindliche Fußballstation von ''Lokomotive Tiflis'' über die modernsten Sportanlagen im Land. Generaldirektor Akaki Tschchaidse wurde im 2004 verhaftet und verbrachte mehrer Monate in [[Untersuchungshaft]], bevor er sich für 3 Millionen [[US-Dollar]] freikaufte. |
|||
== Literatur == |
|||
Die Eisenbahn wurde im gleichen Jahr umstrukturiert, der Generaldirektor einem Aufsichtsrat unterstellt. Von Juni 2004 bis Oktober [[2005]] war David Onoprischwili, ein früherer Finanzminister und Professor an der ''Vanderbilt University'' Generaldirektor. Er reformierte die [[Unternehmensführung]] und legte erstmals einen [[Geschäftsplan]] vor. Es wurden 2.445 Mitarbeiter entlassen, die Löhne zugleich um 17% angehoben. Die Tarife für den Gütertransport wurden gesenkt, im Passagierverkehr neue klimatisierte Waggons in Betrieb genommen. |
|||
* Markus Rabanser: ''Georgien''. In: Fern-Express 1/2016, S. 20–27. |
|||
==Weblinks== |
== Weblinks == |
||
⚫ | |||
== Einzelnachweise == |
|||
⚫ | |||
<references /> |
|||
[[Kategorie:Bahngesellschaft]] |
[[Kategorie:Bahngesellschaft (Georgien)]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Unternehmen (Tiflis)]] |
||
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1992]] |
|||
[[ka:საქართველოს რკინიგზა]] |
Aktuelle Version vom 25. November 2024, 12:19 Uhr


Sakartwelos Rkinigsa (georgisch საქართველოს რკინიგზა; Georgische Eisenbahn) (JS[1] oder JSC[2]) ist die nationale georgische Eisenbahngesellschaft.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen ging 1992 aus dem sowjetischen Eisenbahnsystem hervor, als dieses sich infolge des Zerfalls der Sowjetunion ebenfalls auflöste.
Bis 2004 litt die Eisenbahn in Georgien unter Korruption. Generaldirektor Akaki Tschchaidse wurde 2004 verhaftet und verbrachte mehrere Monate in Untersuchungshaft, bevor er sich für drei Millionen US-Dollar freikaufte. Die Eisenbahngesellschaft wurde noch im gleichen Jahr umstrukturiert, der Generaldirektor einem Aufsichtsrat unterstellt. Von Juni 2004 bis Oktober 2005 war David Onoprischwili, ein früherer Finanzminister und Professor an der Vanderbilt University in Nashville, Generaldirektor. Er reformierte die Unternehmensführung und beauftragte die US-Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton, die auch für die Deutsche Bahn arbeitet, mit einem Organisationsgutachten.

Um die Modernisierung voranzutreiben, wurden 2445 Mitarbeiter entlassen und die Löhne zugleich um 17 % angehoben. Die Tarife für den Gütertransport wurden gesenkt, im Reiseverkehr modernisierte klimatisierte Wagen und Express-Linien in Betrieb genommen. 2006 wurde ein Programm zur Renovierung und zum Neubau von Bahnhöfen aufgelegt.
In sowjetischer Tradition war die Eisenbahn eine Staatsbahn. 2007 entschied die georgische Regierung, die Gesellschaft zu privatisieren. Zwar sollte die Bahn weiterhin in Staatsbesitz bleiben, die Betreiberrechte sollten jedoch in Privathand gegeben werden. Verhandlungen mit dem britischen Unternehmen Parkfield Investment Ltd. dazu scheiterten jedoch im Oktober 2007.
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesellschaft befindet sich in Staatsbesitz und hat die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach georgischem Recht. Sie arbeitet so formal unabhängig.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesellschaft betreibt ein überwiegend in der russischen Breitspur errichtetes Eisenbahnnetz sowie mit der Bahnstrecke Borschomi–Bakuriani eine Schmalspurbahn (Spurweite 900 mm, 37 km Länge, elektrifiziert).[3]
Die Gesellschaft hat Verträge mit den Eisenbahnen von Aserbaidschan und Armenien über den Transit und den Verkehrsaustausch geschlossen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Markus Rabanser: Georgien. In: Fern-Express 1/2016, S. 20–27.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der Georgischen Eisenbahn (en, ge, ru).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Homepage der Georgischen Eisenbahn.
- ↑ OSJD Committee: Georgian Railway Marks Its 150th Anniversary!. In: OSJD Bulletin 5/2022, S. 1.
- ↑ Rabanser, S. 25.