„Baskenland“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Bot-unterstützte Redirectauflösung: Atlantik |
Jordi (Diskussion | Beiträge) EW der ganzen Enklave (bestehend aus Treviño und Puebla), nicht nur der Gemeinde Treviño |
||
(731 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Dieser Artikel|behandelt das Baskenland als kulturgeografischen Raum. Zur gleichnamigen politischen Verwaltungseinheit in Spanien siehe [[Autonome Gemeinschaft Baskenland]], zum französischen Teil [[Baskenland (Frankreich)]].}} |
|||
[[Image:Basque Country location map.png|right]] |
|||
[[Datei:Euskal Herria Europa.png|mini|Lage des Baskenlandes]] |
|||
<!--[[Image:Euskal_herria.jpg|thumb|Euskal Herriko ikurra, das baskische Wappen]]--> |
|||
[[ |
[[Datei:Flag of the Basque Country.svg|mini|Die [[Flagge des Baskenlandes]]]] |
||
[[Datei:Euskal Herriko herrialdeen mapa.svg|mini|Aufteilung des Baskenlandes:<br />{{Farblegende|#f4a8e3|Autonome Region Baskenland}} |
|||
Das '''Baskenland''' ([[Baskische Sprache|bask.]] ''Euskal Herria'', [[Spanische Sprache|span.]] ''País Vasco'', [[Französische Sprache|französ.]] ''Pays Basque'') ist eine Landschaft an der [[Atlantischer Ozean|Atlantikküste]] in der Grenzregion zwischen [[Spanien]] und [[Frankreich]]. |
|||
{{Farblegende|#98f193|Autonome Region Navarra}} |
|||
{{Farblegende|#fff98d|Französisches Baskenland}}]] |
|||
[[Datei:Euskal Herriko megalitoen zonaldeak.png|mini|Megalithzonen im Baskenland]] |
|||
[[Datei:Idioma vasco.png|mini|[[Baskische Sprache|Baskisches Sprachgebiet]] am Golf von Biskaya,<br /> hell – geringer Anteil an Baskisch-Sprechern,<br />dunkelblau – hoher Anteil an Baskisch-Sprechern]] |
|||
[[Datei:Béarn - Pays Basque dans les Pyrénées-Atlantiques.svg|mini|Das [[Département Pyrénées-Atlantiques]] mit dem französischen Baskenland und der [[Béarn|Provinz Béarn]]]] |
|||
Das '''Baskenland''' ({{euS|''Euskal Herria''}} oder {{lang|eu|''Euskadi''}}, {{esS|''País Vasco''}} oder ''Vasconia'', {{frS|''Pays Basque''}}) ist eine an der Südspitze der [[Biskaya]] am [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] gelegene Region auf dem Gebiet [[Spanien]]s und [[Frankreich]]s. Das spanische Baskenland umfasst die drei Provinzen der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]]; zusätzlich wird je nach ideologischem Standpunkt auch die Autonome Gemeinschaft [[Navarra]] (baskisch ''Nafarroa'') ganz oder teilweise zum Baskenland gerechnet. Das [[Baskenland (Frankreich)|französische Baskenland]], im Baskischen ''Iparralde'' („nördliches Baskenland“) genannt, bildet den Westen des französischen [[Département]]s [[Département Pyrénées-Atlantiques|Pyrénées-Atlantiques]]. |
|||
Das Baskenland leitet seine Bezeichnung von den [[Basken]], den Sprechern des [[Baskische Sprache|Baskischen]], ab. |
|||
Die Ausdehnung des Baskenlandes ist politisch und gesellschaftlich umstritten und wird im Spannungsfeld von baskischem, spanischem und französischem [[Nationalismus]] diskutiert. Kontroversen gibt es vor allem um die Zugehörigkeit Navarras zum Baskenland, da der Süden dieser Provinz, die historisch eng mit dem übrigen Baskenland verwoben ist, nicht mehr zum baskischen Sprachgebiet gehört. Die [[Provinz Burgos|burgalesische]] [[Enklave]] [[Condado de Treviño|Treviño]], die aus historischen Gründen zu [[Kastilien]] gehört, hat weniger als 2000 Einwohner, die aber mehrheitlich eine Aufnahme ihres Territoriums in die baskische [[Provinz Álava]] (''Araba'') befürworten, weshalb die Grafschaft kulturlandschaftlich ebenfalls zum Baskenland gezählt werden kann. |
|||
== Politische Gliederung == |
|||
[[Bild:Mapa provincias Euskal Herria.svg|thumb|250px|Die historischen Territorien des Baskenlandes]] |
|||
Politisch besteht das Baskenland heute aus drei verschiedenen Gebieten: |
|||
#Die spanische [[Autonome Regionen Spaniens|Autonome Region]] ''[[Baskenland (Region)|Baskenland]]'' (bask. ''Euskadi'') umfasst die drei Provinzen [[Gipuzkoa]] (span. ''Guipúzcoa''), [[Bizkaia]] (span. ''Vizcaya'') und [[Álava|Araba]] (span. ''Álava''). Hauptstadt der autonomen Region ist [[Vitoria|Gasteiz]] (span. ''Vitoria''). Weitere bedeutende Städte sind [[Bilbao|Bilbo]] (span. ''Bilbao'') und [[Donostia]] (span. ''San Sebastián''). |
|||
#Teile der spanischen autonomen Region [[Navarra]] (bask. ''Nafarroa'') werden ebenfalls dem Baskenland zugerechnet. |
|||
#Zum [[Baskenland (Frankreich)|französischen Teil des Baskenlandes]] gehören die drei historischen ''herrialdes'' (Gebiete) ''Lapurdi'' (französ. ''[[Labourd]]''), ''Zuberoa'' (französ. ''Soule'') und ''Behenafarroa'' oder ''Nafarroa Behera'' (französ. ''Basse-Navarre''). |
|||
Das Baskenland (Euskadi) ist benannt nach dem [[Ethnie|Volk]] der [[Basken]] (''Euskaldunak'' – „Baskisch-Sprecher“). Die [[baskische Sprache]] (''Euskara'' oder ''Euskera'') ist nach den Repressionen des 20. Jahrhunderts, vor allem während der [[Franquismus|Franco-Diktatur]], durch [[Baskische Sprachpolitik|gezielte Förderung]] auf regionaler Ebene, besonders durch baskischsprachige Schulen (''Ikastolas''), wieder zu stärkerer Verbreitung gelangt. |
|||
Im heutigen baskischen Sprachgebrauch wird die Gesamtheit der historischen Gebiete des Baskenlandes, die heute zu Spanien und Frankreich gehören, als ''Euskal Herria'' bezeichnet, während die Bezeichnung ''Euskadi'' vor allem für die [[Baskenland (Region)|Autonome Region Baskenland]] verwendet wird. Die südlichen bzw. spanischen Gebiete des Baskenlandes werden baskisch auch ''Hegoalde'', die nördlichen bzw. französischen Teile des Baskenlandes ''Iparralde'' genannt. |
|||
== |
== Geografie == |
||
Das Baskenland wird auf der Seeseite durch das kantabrische Meer ([[Golf von Biskaya]]) begrenzt, im Süden durch den [[Ebro]]. In seinen Anteilen am Ebro-Tiefland ist der baskische Bevölkerungsanteil allerdings sehr gering. |
|||
=== Vorgeschichte === |
|||
Landschaftlich besteht das Baskenland im Wesentlichen aus dem Übergang der [[Pyrenäen]] (baskisch ''Pirinioak'') in das [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrische Gebirge]] (baskisch ''Kantauriar mendilerroa''). Südlich der Pyrenäen fällt das Land nur langsam zum Ebrobecken hin ab. Auf der Nordseite liegt das Talniveau dagegen bis ins Gebirge hinein nur bei {{Höhe|100|ES|link=true}}. Der höchste Gipfel des Baskenlandes ist die ''Tafel der drei Könige'' (baskisch ''[[Hiru Erregeen Mahaia]]'') mit {{Höhe|2444|ES}} am Dreiländereck ({{Höhe|2421}}) von Navarra (E), [[Aragonien|Aragón]] (E) und [[Béarn]] (F). Es folgen der {{Höhe|2007}} hohe [[Orhi]] an der Grenze Navarras mit dem französischen Baskenland (somit höchster Berg innerhalb des Baskenlandes) und der {{Höhe|1551|ES}} hohe [[Aitxuri]] in [[Gipuzkoa]]. In den Tälern der Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa drängen sich zahlreiche Städte, außerhalb der verwinkelten Altstädte industriell geprägt. |
|||
Aus der Zeit um 7000 v.Chr. stammt das älteste im Baskenland gefundene menschliche Skelett. Um 3500 v.Chr. begann das [[Neolithikum]] im Baskenland. Um 2000 v.Chr. begann dort mit der frühen [[Bronzezeit]] das Zeitalter der Metalle. Um 900 v.Chr. durchzogen die [[Kelten]] das Land und ließen sich teilweise im mediterranen Baskenland nieder. |
|||
Im Westen und Südwesten grenzt das Baskenland an die [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|spanischen autonomen Gemeinschaften]] [[Kantabrien]] und [[Kastilien-León]], im Süden an die spanische autonome Gemeinschaft [[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]], im Südosten an die spanische autonome Gemeinschaft Aragonien, im Norden an das französische [[Département Landes]] und im Nordosten an die historische Provinz Béarn, mit der zusammen der französische Teil des Baskenlandes heute das [[Département Pyrénées-Atlantiques]] bildet. |
|||
=== Zeit des Römischen Reiches === |
|||
Das Klima ist auf der Nordseite der inneriberischen Gebirge zu jeder Jahreszeit mild und deutlich vom nahen Atlantik und somit feuchtgemäßigtem [[maritimes Klima|maritimem Klima]] geprägt. Aus diesem Grund ist das Baskenland im Vergleich zum Landesinneren sehr grün und vegetationsreich. |
|||
Ab 178 v.Chr. wurde das Baskenland im mediterranen Gebiet vollständig, im atlantischen Gebiet nur teilweise romanisiert. 75/74 v.Chr. wurde die Stadt ''Pompaelo'' (heute [[Pamplona]]) durch [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]] gegründet. |
|||
Das Ebrobecken ist dagegen eher kontinental geprägt, vergleichsweise niederschlagsarm und im Sommer mitunter extrem heiß. |
|||
== Politische Gliederung == |
|||
Im [[2. Jahrhundert]] wurde in Aquitanien die [[römische Provinz]] ''Novempopulania'' gegründet. |
|||
Politisch besteht das Baskenland heute aus drei verschiedenen [[Gebiet]]en: |
|||
Im [[3. Jahrhundert|3.]]-[[5. Jahrhundert]] kam es zu einer Krise in den römisch-baskischen Beziehungen und Aufständen der Landbevölkerung (''bagaudae''). In den Randgebieten des Baskenlandes wurden römische befestigte Städte angelegt. |
|||
# Die spanische ''[[Autonome Gemeinschaft Baskenland]]'' (baskisch ''Euskadi'') umfasst die drei [[Liste der Provinzen Spaniens|Provinzen]] [[Gipuzkoa]] (spanisch ''Guipúzcoa''), Biskaya (baskisch ''[[Bizkaia]]'', spanisch ''Vizcaya'') und [[Álava]] (baskisch ''Araba''). Hauptstadt der autonomen Region ist [[Vitoria-Gasteiz]]. Weitere bedeutende Städte sind [[Bilbao]] und [[Donostia-San Sebastián]], Hauptstädte der Provinzen Bizkaia bzw. Gipuzkoa. |
|||
# Die spanische autonome Region [[Navarra]] (baskisch ''Nafarroa'') gehört nicht zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland; in ihrem nördlichen Teil ist Baskisch verbreitete Umgangs- und zugelassene Amtssprache. |
|||
# Zum [[Baskenland (Frankreich)|französischen Teil des Baskenlandes]] gehören die drei historischen ''herrialdes'' (Gebiete) ''Lapurdi'' (französisch ''[[Labourd]]''), ''Zuberoa'' (französisch ''[[Soule (Region)|Soule]]'') und ''[[Nieder-Navarra|Behenafarroa]]'' oder ''Nafarroa Behera'' (französisch ''Basse-Navarre''). |
|||
Im heutigen baskischen Sprachgebrauch wird die Gesamtheit der historischen Gebiete des Baskenlandes, die heute zu Spanien und Frankreich gehören, als ''Euskal Herria'' bezeichnet, während die Bezeichnung ''Euskadi'' vor allem für die Autonome Region Baskenland verwendet wird. Die zu Spanien gehörigen südlichen Gebiete des Baskenlandes werden baskisch auch ''Hegoalde'', die zu Frankreich gehörigen nördlichen Teile ''Iparralde'' genannt. |
|||
Im [[4. Jahrhundert|4.]]/[[5. Jahrhundert]] begann die [[Christianisierung]], die erst im Spätmittelalter abgeschlossen war. |
|||
== Bevölkerung == |
|||
=== Frühes Mittelalter === |
|||
Soweit sich feststellen lässt, bewohnten Sprecher der [[Isolierte Sprachen|isolierten]] baskischen Sprache oder deren Vorläufer schon das heutige Baskenland, als die [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachen]] sich über Europa ausbreiteten und dabei verzweigten. Siehe hierzu auch [[Vaskonische Hypothese]]. |
|||
Während der [[Völkerwanderung]] zogen seit 409 [[Sweben]], [[Alanen]] und [[Westgoten]] durch das Baskenland. |
|||
[[Datei:Navarra+Euskadi - Mapa densidad euskera 2001.svg|mini|Verteilung der Sprecher des [[Baskische Sprache|Baskischen]] im [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|spanischen Baskenland]] und [[Navarra]] 2001]] |
|||
Ende des 5. Jahrhunderts stabilisierten sich die Herrschaftsgebiete der neuen Nachbarvölker, der [[Franken (Volk)|Franken]] im Norden und der Westgoten im Süden. |
|||
[[Datei:Irakatsia.png|mini|Anteile der baskischsprachig beschulten Kinder und Jugendlichen innerhalb des Baskenlandes und Navarras in den Jahren 2000 bis 2005<br /><small>Graue Flächen (''Parkeak'') = Naturparks</small><br /><small>Rote Linie (''Muga'') = Staatsgrenze Span./Frkr.</small>]] |
|||
Von den 2,7 Mio. Einwohnern des Baskenlandes sprechen nur 700.000 bis 800.000 die [[baskische Sprache]]. Allein im kleinen französischen Teil sind es etwa 82.000 von 246.000 Einwohnern, in der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] 27 % der 2.123.000 Einwohner. Dabei unterscheidet sich die Anzahl der baskisch Sprechenden in den drei Provinzen erheblich. Während in [[Gipuzkoa]] ca. 44 % der Einwohner angeben, zuhause baskisch zu sprechen, sind es in [[Bizkaia]] knapp 17 % und in der Provinz [[Álava]] nur ca. 6 %.<ref> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.eustat.eus/document/datos/euskadi%20en%20cifras/04_euskadi_cifras_c.pdf |wayback=20151006220228 }}</ref> In der Autonomen Gemeinschaft [[Navarra]] sind es insgesamt etwa 12 % der 600.000 Einwohner. Dabei ist ein starkes Nord-Süd-Gefälle zu verzeichnen; im Norden sind über 75 % Baskisch-Sprecher, während in der Mitte etwa 15–25 % und im Süden weniger als 5 % Baskisch sprechen. Die Zahl der Personen, die sich überwiegend als Basken definieren, ist ein wenig höher. |
|||
Während die Basken sprachlich isoliert sind, legen genetische Untersuchungen nahe, dass die Vorfahren der heutigen europäischen Sprecher indogermanischer Sprachen zu drei Vierteln die Genvarianten trugen, die bei heutigen Basken üblich sind<ref>{{Webarchiv | url=http://www.lrz-muenchen.de/~wolfgang_schindler/skripte/Sprachgeschichte1.pdf | wayback=20041012155858 | text=''Die sprachliche Frühgeschichte oder: Was war eigentlich vor „den Indogermanen“?''}} In: Wolfgang Schindler: ''Einführung in die Sprachgeschichte''. (PDF-Datei; 295 kB)</ref>. Ein Beispiel ist die Blutgruppenvariante [[Rhesusfaktor|Rhesus]]-negativ (0-), bei den Basken dominierend, unter den übrigen Europäern häufig, bei Nichteuropäern extrem selten. Den biochemischen Befunden entspricht die [[phänotyp]]ische Unauffälligkeit der Basken unter den übrigen Europäern. |
|||
Seit Ende des [[6. Jahrhundert]]s strebten die [[Westgoten]] nach der Herrschaft über das Baskenland, u.a. durch die Gründung von ''Victoriaco'' (581; heute [[Vitoria]]) und die Anlage der Festung Olite (621). |
|||
== Kultur == |
|||
Anfang des [[7. Jahrhundert]]s wurde die Grafschaft ''Vasconia'' (später ''[[Gascogne]]'') innerhalb [[Aquitanien]]s bzw. des [[Fränkisches Reich|Frankenreiches]] gegründet. |
|||
[[Datei:Euskal presoak.jpg|mini|Demonstration baskischen Selbstbehauptungswillens im Straßenbild (Zarautz, 2003).]] |
|||
Anfang des [[8. Jahrhundert]]s drangen die [[Araber]] in die Randgebiete des südlichen Baskenlandes vor. |
|||
Die Basken gelten traditionell als eigenwillig und traditionsbewusst. Die Bemerkung [[Wilhelm von Humboldt]]s: „Selbst in neueren Zeiten in zwei sehr ungleiche Theile<!--sic: Zitat! --> zerrissen und zwei grossen und mächtigen Nationen untergeordnet, haben die Vasken dennoch keineswegs ihre Selbständigkeit aufgegeben“,<ref>Wilhelm von Humboldt: ''Werke in fünf Bänden.'' Herausgegeben von [[Andreas Flitner]] und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: ''Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken.'' S. 419.</ref> trifft auch heute noch zu. Ihr Selbstbewusstsein äußert sich unter anderem in der soliden Bauweise der [[Bauernhaus|Bauernhäuser]], die südlich der Pyrenäen nicht selten Ähnlichkeit teils zu alpinen [[Bauernhof|Eindachhöfen]], teils zu solchen des [[Jura (Gebirge)|Jura]] aufweisen. |
|||
Die Seefahrt hat bei den Basken eine jahrhundertealte Tradition. Schon im 15. Jahrhundert unternahmen baskische Walfänger ausgedehnte Expeditionen nach [[Neufundland]]. Dort verbrachten die Fischer den Sommer damit, Fische zu fangen und vor Ort weiterzuverarbeiten. Eine Besonderheit ist bis heute der [[Stockfisch#Spanien|Bacalao]], ein Stockfisch der eine kulinarische Spezialität der Region ist und in keiner [[Pintxo]]sbar in San Sebastián, Bilbao oder Vitoria fehlt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gab es an den Küsten eine ausgeprägte Fischfangbewegung. Es wurden unterschiedliche Boote genutzt, die teilweise mit Segeln, teilweise mit Rudern angetrieben wurden. Die Boote wurden aus Eiche und Kiefer hergestellt. Diese Holzarten konnten in den bergigen Küstengebieten aus dem reichhaltigen Waldbestand gewonnen werden. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Fischerei auf das Küstengebiet konzentriert. Durch verschiedene Bootsarten konnten die Fischgründe perfekt ausgeschöpft werden. Dabei kamen Boote zum Einsatz, die eine Besatzung von bis zu 18 Mann hatten und sowohl mit Rudern als auch mit Segeln angetrieben wurden. Mit dem Aufkommen der Dampf- und Motorschifffahrt gingen viele Konstruktionskonzepte verloren. Denn die Fischer bauten sich ihre Boote selbst. Grundlage dafür waren ihre Erfahrungen und die Erkenntnisse ihrer Vorfahren. Mit der Professionalisierung der Bootskonstruktion entstanden im ganzen Baskenland Werften. Dadurch wurden im Laufe der Jahre die Schiffe immer universeller hergestellt. Die Folge war, dass sich das Erscheinungsbild der Fischerboote denen in anderen Küstenstreifen angeglichen hat. Baskische [[Fischer (Beruf)|Fischer]] sind heute auf allen Weltmeeren unterwegs und fangen insbesondere jungen [[Thunfische|Thunfisch]]. [[Echter Bonito]] (''Bonito del Norte'' genannt) zählt zu den bevorzugten Fangtieren. |
|||
778 überfielen die Basken in der Schlacht von [[Roncesvalles]] ein vom Markgrafen [[Hruotland|Roland]] geführtes fränkisches Heer. |
|||
[[Datei:Pelota N-Navarra.jpg|mini|Pelota-Spieler, Navarra]] |
|||
=== Königreich von Pamplona === |
|||
Zur sportlichen Tradition der Basken gehört neben archaischen Kraftwettbewerben wie Baumstammwerfen und Mühlsteinstemmen besonders das Ballspiel [[Pelota]]. In nahezu jedem Dorf gibt es einen Pelotaplatz (''Frontón'') mit der charakteristischen, sehr hohen Prallwand aus Stein. In den Küstengebieten tief verwurzelt ist auch der [[Rudern|Rudersport]], an vielen Orten werden folkloristisch geprägte [[Regatta|Ruderregatten]] veranstaltet. |
|||
Zum Erscheinungsbild von Basken in Bizkaia notierte Humboldt: „Der ächte Vizcayer<!--sic: Zitat! --> hat seine ganz eigene Kleidung. Statt der Schuhe trägt er Stierlederne Sohlen, die nur einen kleinen umgebogenen Rand haben und mit Bindfaden zugebunden sind […] Die Männer wickeln wollene, gewöhnlich mit schmalen schwarzen Streifen versehene Tücher um die Beine, die mit den Bindfaden der ''Abarca'' festgebunden werden. Die Farbe der Hosen ist meistentheils schwarz, und die Weste roth. […] Die Stelle des Mantels oder Rocks vertritt die ''Longarina'', eine weite Jacke mit langen Schössen und Ärmeln. Wer sie noch nach altem Brauch trägt, hat die Aermel nur an der Jacke mit Bändern oder Knöpfen befestigt, um sie, wenn es nöthig ist, loszumachen und hoch hinten überwerfen zu können, und so freier bei der Arbeit zu seyn. […] In der Hand halten sie einen langen Stock, […] [der] bei ihnen die Stelle des Degens vertritt. In diesem Anzug sieht man sie nach der Kirche auf den Märkten der Städte, wo wahre kleine Volksversammlungen sind, da die Gebirgsbewohner, um in der Woche keine Zeit zu verlieren, ihren kleinen Einkauf am Sonntag besorgen, von allen Altern stehen, bald einzeln und ruhig mit unter die Schultern gesetztem Stock und übergeschlagenen Beinen, bald in Haufen in lebhaftem Gespräch […]“<ref>Wilhelm von Humboldt: ''Werke in fünf Bänden.'' Herausgegeben von [[Andreas Flitner]] und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: ''Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken.'' S. 546 f.</ref> |
|||
816-851 herrschte [[Iñigo Arista]] über das christliche [[Pamplona]]. |
|||
Zu den von Humboldt geschilderten baskischen Sonntagsaktivitäten nach dem Ballspiel zählt auch der bis heute in vielfältigen Variationen weiterhin gepflegte Volkstanz: „Man tanzt öffentlich auf dem Markt, ohne Unterschied des Standes, an allen Sonn- und Festtagen, auf Kosten der ganzen Gemeine<!--sic: Zitat! --> und unter öffentlicher Aufsicht, und verschiedene Orte unterscheiden sich ebenso wohl durch verschiedene Tänze die nur diesem oder jenem ausschliessend gehören, als durch Verfassung und Dialect.“<ref>Wilhelm von Humboldt: ''Werke in fünf Bänden.'' Herausgegeben von [[Andreas Flitner]] und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: ''Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken.'' S. 553.</ref> |
|||
Vom [[9. Jahrhundert|9.]] bis [[11. Jahrhundert]] bildeten sich innerhalb des navarrischen Einflussbereichs die Grafschaften [[Bizkaia]], [[Álava]] und [[Gipuzkoa]] und der Vizegrafschaften [[Labourd]] und [[Soule (Region)|Soule]] heraus. |
|||
Markttag und Dorfplatz bieten für die jungen Basken auch Gelegenheit, einander kennenzulernen. Da die Erstgeborenen beider Geschlechter im Baskenland den Hof zu erben berechtigt sind – ein Merkmal der zivilrechtlichen Gleichstellung der Frauen – betrachten Hoferbinnen mögliche Heiratskandidaten auch hinsichtlich ihrer Eignung für bäuerliche Tätigkeiten. „Vom Tag an, wo der Vermählte das Haus bewohnt, verliert er seinen Familiennamen. Man nennt ihn von nun an nur unter der Bezeichnung des Hauses, dessen Herr er geworden ist. Und so wird bei den Basken die Frau, wenn sie Erbin ist, dem Mann ihren Namen geben – nicht der Mann gibt seiner Frau den Namen.“<ref>''„Nicht der Mann gibt seiner Frau den Namen“, aus ‚Causeries sur le pays basque‘ von Echauzego Andería''. In: Gerd Schumann und [[Florence Hervé]] 2000, S. 19 f.</ref> Doch ist von den baskischen Frauen und ihrer historischen Rolle im Übrigen wenig überliefert: „Wie fast überall in der Welt des Patriarchats gilt auch in diesem Fall, daß Geschichte männlich ist, von Männern gemacht und geschrieben wird. In Sachen Baskenland (Euskal Herria) liegen die Dinge sogar noch einen Ticken komplizierter, da dieses Land – wenn überhaupt – zwar als ethnisches und kulturelles Gebilde betrachtet wurde, Geschichte und deren Niederschrift jedoch den Zentralstaaten anhingen. Entsprechend niedrig stellt sich der Forschungsstand dar.“<ref>''Baskinnen – eine historische Spurensuche. Mit Professorin Teresa del Valle.'' In: Gerd Schumann und [[Florence Hervé]] 2000, S. 7.</ref> |
|||
905 begründete König [[Sancho I. (Navarra)|Sancho Garcés I.]] die erbliche Monarchie von Pamplona, die auch als [[Königreich Navarra]] bekannt wurde. |
|||
Eine alte baskische Spezialität waren die als Schuhwerk in Handarbeit gefertigten [[Espadrilles|Espadrillas]] mit ihrem Verbreitungsgebiet in Südfrankreich und Spanien. Auch als Miterfinder von Badeorten am Meer werden die Basken mit den Seebädern [[Donostia-San Sebastián|San Sebastián]] auf spanischer und [[Biarritz]] auf französischer Seite angesehen.<ref>Kurlansky 2000, S. 384–386.</ref> Gastronomisch stehen sie unter anderem für den ''gâteau basque'', einen ursprünglich mit Kirschmarmelade, heute auch mit Konditorcreme gefüllten Kuchen. [[Meerbrassen]], die bereits in steinzeitlichen Höhlenmalereien im Baskenland vermutet werden, gehören zu den traditionellen Weihnachtsmahlzeiten. Am [[Heiliger Abend|Weihnachtsabend]] wird eine Pastete in Form einer Brasse serviert.<ref>Kurlansky 2000, S. 24 und 57.</ref> |
|||
1000-1035 erreichte das Königreich Pamplona unter König [[Sancho III. (Navarra)|Sancho dem Großen]] (''Sancho el mayor''), dem "König aller Basken", den Höhepunkt seiner Macht. |
|||
'''Baskisches Spielgerät im Berliner [[Museum Europäischer Kulturen]]''' |
|||
Beim Tod König Sanchos wurde das Königreich unter seinen Söhnen geteilt. |
|||
<gallery class="center"> |
|||
Datei:MEK II-267.jpg|[[Kreisel|Holzkreisel]] |
|||
Datei:MEK II-257.jpg|[[Diabolo (Spielgerät)|Diabolo-Spiel]] |
|||
Datei:MEK II-272.jpg|[[Jai Alai|Pelota-Ball]] |
|||
Datei:MEK II-275.jpg|Schlagbrett (Pala) |
|||
Datei:MEK II-278.jpg|Ballkorb ([[Jai Alai|Txistera]]) |
|||
</gallery> |
|||
'''Baskische Literatur''' |
|||
1076 löste sich das Königreich Pamplona auf. [[Gipuzkoa]], [[Álava]] und [[Bizkaia]] fielen an [[Kastilien]], das Kerngebiet [[Königreich Navarra|Navarras]] an [[Aragonien]]. |
|||
{{Hauptartikel|Liste baskischer Schriftsteller}} |
|||
== Geschichte == |
|||
=== Hoch- und Spätmittelalter === |
|||
{{Hauptartikel|Geschichte der Basken}} |
|||
In vorgeschichtlicher Zeit war das Baskenland in die überregionale kulturelle Entwicklung eingebunden, worauf [[Dolmen]] ({{euS|''Trikuharria''}}), [[Menhire]] ({{euS|''Zutarria''}}) und [[Steinkreis]]e ({{euS|''Harrespils''}}) verweisen. |
|||
seit 1090 Städtegründungen am Jakobsweg, dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, auf seinem Weg durch Navarra; erste Städte sind Sangüesa und Estella. |
|||
<gallery mode="packed" heights="110" caption="Baskische Megalithen"> |
|||
File:Jentilarri trikuharria, Aralar mendilerroa.jpg |
|||
File:Eteneta. Euskal Herria.jpg |
|||
File:Harrespil Okabe.jpg |
|||
File:Neolithic in the Basque Country.gif|Neolithische Fundorte |
|||
</gallery> |
|||
Das älteste im Baskenland gefundene menschliche Skelett stammt aus der Zeit um 7000 v. Chr. Um 3500 v. Chr. begann dort das [[Neolithikum]] und um 2000 v. Chr. mit der frühen [[Bronzezeit]] das Zeitalter der Metalle. Um 900 v. Chr. wanderten [[Kelten]] in das Land ein. Die Römer legten in den Randgebieten des Baskenlandes befestigte Städte an. Die [[Christianisierung]] des Baskenlandes, die wie alle kulturellen Einflüsse von außen hier nur langsam vorankam, zog sich bis zum Spätmittelalter hin. |
|||
1134 Nach dem Tod des kinderlosen aragonesischen Königs Alfons I. erneute Unabhängigkeit des Königreichs Navarra; auch Gipuzkoa, Alava und Bizkaia geraten wieder unter navarrischen Einfluss. |
|||
[[Datei:Leon 1030.png|mini|1030: Leon (orange), Navarra (gelb), [[Kalifat von Córdoba]] (braun)]] |
|||
12. Jahrhundert Städtegründungen in Navarra und Alava aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen, u.a. Vitoria im Jahr 1181. |
|||
Nur Anfang des 11. Jahrhunderts unter [[Sancho III. (Navarra)|Sancho dem Großen]] (''Sancho el Mayor''), dem „König aller Basken“, war das Baskenland diesseits und jenseits der Pyrenäen einmal politisch geeint. Zu bedeutenden Stadtgründungen an der baskischen Küste kam es im 13. und 14. Jahrhundert, darunter [[Bilbao]] im Jahr 1300. [[Labourd]] und [[Soule (Region)|Soule]] nördlich der Pyrenäen, die zwischenzeitlich unter englischer Herrschaft standen, fielen Mitte des 15. Jahrhunderts zurück an Frankreich. |
|||
Das 15. und 16. Jahrhundert waren wirtschaftlich gute Zeiten für das Baskenland, da baskisches Eisenerz im europäischen Ausland stark nachgefragt war, baskische Fischer sich im [[Nordatlantik]] aus reichen Fischgründen bedienen konnten und Schiffswerften an der baskischen Küste aus dem Vollen schöpften. Mit der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] verlor das nördliche Baskenland seine Einheit und Sonderrechte und wurde dem Département ''Basses-Pyrénées'' („Unteren Pyrenäen“, seit 1969 ''Pyrénées Atlantiques'') unterstellt. Der [[Spanischer Unabhängigkeitskrieg|Spanische Unabhängigkeitskrieg]] gegen [[Napoleon Bonaparte|Napoleon I.]] und die [[Carlismus|Carlistenkriege]] im 19. Jahrhundert stellten die im Baskenland stets hoch gehaltenen politischen Autonomierechte in Form der ''[[Fueros]]'' mehrfach in Frage und hatten schließlich ihr Ende zur Folge. |
|||
1152 Durch Heiratsverbindung werden die Könige von England zu Herzögen von Aquitanien. |
|||
Während 6.000 baskische Soldaten aus dem nördlichen, französischen Baskenland im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ihr Leben ließen, erlebte das von der spanischen Neutralität profitierende südliche Baskenland einen wirtschaftlichen Aufschwung. Umgekehrt stand dieses im Brennpunkt des Geschehens, als es im [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] unter anderem die weitgehende [[Luftangriff auf Gernika|Zerstörung Gernikas]] erlebte und nachfolgend die Unterdrückung in der [[Franquismus|Franco-Diktatur]]. In der [[Transition in Spanien|Übergangsphase]] zur gegenwärtigen spanischen Demokratie lebten die baskischen Autonomieansprüche wieder auf und kamen bei der Einrichtung der [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] zur Entfaltung. Weitergehende und zum Teil mit den terroristischen Mitteln der [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] untersetzte Forderungen nach vollständiger Unabhängigkeit des Baskenlandes blieben jedoch unerfüllt. |
|||
1174 Bayonne erhält innerhalb des englischen Einflussbereichs die Stadtrechte. |
|||
== Euskadi: Politik, Parteien und Wahlen im 21. Jahrhundert == |
|||
1179-1200 Bizkaia, Alava und Gipuzkoa fallen endgültig an Kastilien. |
|||
{{Hauptartikel|Politische Parteien in Spanien#Regionale Parteien}} |
|||
[[Datei:Plaza Moyúa.JPG|mini|Plaza Moyua, Bilbao Stadtzentrum]] |
|||
1181 Gründung von San Sebastián durch den König von Navarra, aus Interesse am Seehandel. |
|||
Am 29. Dezember 2007 demonstrierten anlässlich eines Freundschaftsspiels ''Euskal Herria'' – ''Catalunya'' im Stadion des Erstligisten [[Athletic Bilbao]] mehrere Tausend Basken und Katalanen für die offizielle Zulassung der baskischen und katalanischen Fußballnationalmannschaften, auch Forderungen nach Unabhängigkeit dieser Regionen wurden vielfach artikuliert. Offizielle Vertreter der Regierungen von [[Galicien]], [[Katalonien]] und Baskenland unterzeichneten eine Erklärung (''Declaración de [[San Mamés (1913)|San Mamés]]''), in der sie sich für die offizielle Zulassung eigener nationaler Sportauswahlen aussprechen.<ref>[http://www.elpais.com/articulo/espana/Miles/personas/piden/Bilbao/oficialidad/selecciones/deportivas/vascas/catalanas/elpepuesp/20071229elpepunac_5/Tes El Pais: Miles de personas piden en Bilbao la oficialidad de las selecciones deportivas vascas y catalanas (3. Dezember 2007)]</ref> |
|||
Am 7. März 2008, zwei Tage vor den [[Parlamentswahl in Spanien 2008|spanischen Parlamentswahlen]], wurde der Kommunalpolitiker der regierenden Sozialisten Isaias Carrasco in seinem baskischen Heimatort von einem ETA-Attentäter erschossen. Auch nach den Wahlen setzte ETA die Anschlagsserie fort. Am 27. Mai 2008 beschloss das baskische Parlament eine unverbindliche Volksbefragung für den 25. Oktober desselben Jahres, in der sich die Bevölkerung über eine mögliche Vorgehensweise zur Konfliktlösung äußern sollte.<ref>''[https://www.welt.de/welt_print/article2155865/Basken-Parlament-fuer-Abstimmung-ueber-Unabhaengigkeit.html Basken-Parlament für Abstimmung über Unabhängigkeit]'' auf [[Die Welt|welt.de]], 28. Juni 2008 (abgerufen am 1. Juli 2008)</ref> Auf die Normenkontrollklage der Zentralregierung erklärte das Verfassungsgericht am 11. September 2008 das baskische Gesetz über das Referendum für verfassungswidrig und nichtig.<ref>{{Webarchiv | url=http://governacio.gencat.cat/web/.content/qualitat_democratica/06_normativa/jurisprudencia/rtc_2008_103.pdf | wayback=20151123140805 | text=Urteil 103/2008 des Verfassungsgerichts}} (englisch; PDF; 96 kB)</ref> |
|||
1193 Labourd wird direkt der englischen Verwaltung unterstellt. |
|||
Erstmals seit dem Ende der Diktatur wurden bei den Wahlen zum [[Parlament der Autonomen Gemeinschaft Baskenland]] (CAV) am 1. März 2009 die baskischen Nationalisten abgelöst. Während der darauf folgenden Wahlperiode regierte eine Koalition aus spanischen Sozialisten (PSOE) und der konservativen Volkspartei (PP) [[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular]] die Region. Mit knapp 31 % der gültig gewerteten Stimmen blieb die PSOE aber deutlich hinter der Baskisch-Nationalistischen Partei (PNV) zurück, die 39 % der gültig gezählten Stimmen erreichte. Mit den 14 % der PP kam die Koalition auf 45 % der gültig gewerteten Stimmen. Die Wahlen brachten folgendes offizielles Ergebnis<ref name="BOE2">Gobierno Vasco: {{Webarchiv | url=http://www9.euskadi.net/q93TodoWar/q93Desplegar.jsp | wayback=20050507061131 | text=''Elecciones Parlamento Europeo 2009''}}. Auf: euskadi.net.</ref>: |
|||
1194-1249 Integration der Territorien Nieder-Navarras in das Königreich Navarra. |
|||
{| class="wikitable" |
|||
1234 Mit König Theobald I. gerät Navarra unter französischen Einfluss. |
|||
|- bgcolor="#EEEEEE" |
|||
! width="100" align="center"|Partei |
|||
! width="60" align="center"|Prozent |
|||
! width="60" align="center"|Sitze 2009 |
|||
! width="60" align="center"|Sitze 2005 |
|||
|- |
|||
|[[Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco|EAJ/PNV]] |
|||
|align="right"|38,56 |
|||
|align="right"|30 |
|||
|align="right"|22 |
|||
|- |
|||
|[[Partido Socialista Obrero Español|PSE-EE]] |
|||
|align="right"|30,71 |
|||
|align="right"|25 |
|||
|align="right"|18 |
|||
|- |
|||
|[[Partido Popular (Spanien)|PP]] |
|||
|align="right"|14,09 |
|||
|align="right"|13 |
|||
|align="right"|15 |
|||
|- |
|||
|[[Euskal Herrialdeetako Alderdi Komunista|PCTV-EHAK]] |
|||
|align="right"|- |
|||
|align="right"|- |
|||
|align="right"|9 |
|||
|- |
|||
|[[Eusko Alkartasuna|EA]] |
|||
|align="right"|3,68 |
|||
|align="right"|1 |
|||
|align="right"|7 |
|||
|- |
|||
|[[Izquierda Unida|EB-IU]] |
|||
|align="right"|3,51 |
|||
|align="right"|1 |
|||
|align="right"|3 |
|||
|- |
|||
|[[Aralar]] |
|||
|align="right"|6,05 |
|||
|align="right"|4 |
|||
|align="right"|1 |
|||
|- |
|||
|[[UPyD]] |
|||
|align="right"|2,14 |
|||
|align="right"|1 |
|||
|align="right"|- |
|||
|} |
|||
Damit erreichten die spanienweit organisierten Parteien PP und PSE-EE zusammen erstmals seit Einführung der Demokratie eine Sitzmehrheit im Parlament der Autonomen Gemeinschaft Baskenland. Dem Aufruf, gegen den Wahlausschluss der Linksseparatisten mit der Abgabe von ungültigen Stimmen für die verbotenen Listen zu protestieren, kamen etwa 101.000 Wähler nach, was 8,84 % der Stimmen entsprach. Die Wahlbeteiligung lag etwa 3,2 % unter der von 2005.<ref>{{Webarchiv | url=http://www9.euskadi.net/q93TodoWar/q93Desplegar.jsp | wayback=20050507061131 | text=Archiv der Wahlergebnisse der Autonomen Gemeinschaft Baskenland}} (spanisch)</ref> Das Wahlbündnis aus PSOE und PP wählte am 5. Mai 2009 den Sozialisten [[Patxi López]] zum Lehendakari (Präsidenten des Baskischen Parlaments), womit die drei Jahrzehnte dauernde Regierungszeit der Nationalisten vorübergehend beendet wurde. |
|||
1253 Ausdehnung des englischen Herrschaftsbereichs auf Soule. |
|||
Zu den Parlamentswahlen 2012 trat erstmals das linksnationalistische Parteienbündnis [[EH Bildu|Euskal Herria Bildu]] an und konnte auf Anhieb 25 % der Stimmen auf sich vereinen. Die PNV ging als stärkste Partei daraus hervor und regierte ab 2012 wieder die [[autonome Gemeinschaft Baskenland]] als von EH Bildu tolerierte Minderheitsregierung unter dem Ministerpräsidenten (''lehendakari'') [[Iñigo Urkullu]]. Die Regionalwahlen 2016 brachten starke Verluste für die PSE-EE, die fast die Hälfte ihrer Sitze einbüßte (von 16 auf 9) und nur noch knapp 12 % erreichte. [[Elkarrekin Podemos]], ein linkes Wahlbündnis aus [[Podemos|Podemos Euskadi]], [[Izquierda Unida|Ezker Anitza]] und der Partei [[Equo]], konnte aus dem Stand knapp 15 % der Stimmen erzielen und erhielt 11 Sitze. Die PNV konnte um ca. 3 %-Punkte zulegen und stellt – nunmehr in einer Koalition mit der PSE-EE – weiter den [[Lehendakari]]. |
|||
13./14. Jahrhundert Städtegründungen an der Küste una an den wichtigsten Handelstraßen in Bizkaia und Gipuzkoa; Gründung von Bilbao im Jahr 1300. |
|||
Die Wahlen brachten folgendes Resultat: |
|||
1285-1314 Philipp IV., der Schöne, König von Frankreich und Navarra. |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- bgcolor="#EEEEEE" |
|||
! width="130" align="left"|Partei |
|||
! width="70" align="right"|Stimmen |
|||
! width="60" align="right"|Prozent |
|||
! width="60" align="center"|Sitze 2016 |
|||
! width="60" align="center"|Sitze 2012 |
|||
|- |
|||
|[[Eusko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco|EAJ/PNV]] |
|||
|align="right"|398.168 |
|||
|align="right"|37,36 |
|||
|align="right"|28 |
|||
|align="right"|27 |
|||
|- |
|||
|[[EH Bildu]] |
|||
|align="right"|225.172 |
|||
|align="right"|21,13 |
|||
|align="right"|18 |
|||
|align="right"|21 |
|||
|- |
|||
|[[Podemos|Elkarrekin Podemos]] |
|||
|align="right"|157.334 |
|||
|align="right"|14,76 |
|||
|align="right"|11 |
|||
|align="right"|– |
|||
|- |
|||
|[[Partido Socialista Obrero Español|PSE-EE]] |
|||
|align="right"|126.420 |
|||
|align="right"|11,86 |
|||
|align="right"|9 |
|||
|align="right"|16 |
|||
|- |
|||
|[[Partido Popular (Spanien)|PP]] |
|||
|align="right"|107.771 |
|||
|align="right"|10,11 |
|||
|align="right"|9 |
|||
|align="right"|10 |
|||
|- |
|||
|[[Ciudadanos]] |
|||
|align="right"|21.477 |
|||
|align="right"|2,02 |
|||
|align="right"|0 |
|||
|align="right"|– |
|||
|- |
|||
|[[Partido Animalista Contra el Maltrato Animal|PACMA-ATTKA]] |
|||
|align="right"|8.589 |
|||
|align="right"|0,81 |
|||
|align="right"|0 |
|||
|align="right"|– |
|||
|- |
|||
|[[Unión Progreso y Democracia|UPyD]] |
|||
|align="right"|– |
|||
|align="right"|– |
|||
|align="right"|– |
|||
|align="right"|1 |
|||
|} |
|||
== Siehe auch == |
|||
1328 Nach dem Tod Karls IV. Trennung der Kronen von Navarra und Frankreich; Navarra bleibt unter dem Einfluss französischer Adelsfamilien. |
|||
*[[Baskische Sprache]] |
|||
{{Portal|Basken}} |
|||
== Literatur == |
|||
1362-1379 Verlust sämtlicher französischer Besitzungen der Könige von Navarra. |
|||
* [[Roger Collins]]: ''The Basques''. 2nd ed. (The peoples of Europe). Oxford: Blackwell, 1990 |
|||
14./15. Jahrhundert Schwere Wirtschafts- und Sozialkrise im Baskenland: Höhepunkt der Bandenkriege zwischen den Ahaide Nagusiak/Parientes Mayores; Einrichtung der Hermandades (Polizeitruppen zur Bekämpfung der Banden); zahlreiche Städtegründungen als Schutzmaßnahme vor den Bandenkriegen; Sieg der Hermandades; Entmachtung der feudalen und vorfeudalen Eliten im atlantischen Baskenland. |
|||
*Kristina Eichhorst: ''Ethnisch-separatistische Konflikte in Kanada, Spanien und Sri Lanka'' (= Kieler Schriften zur politischen Wissenschaft, Bd. 15). Lang, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-631-54069-8. |
|||
* [[Marianne Heiberg]]: ''The making of the Basque nation''. Cambridge studies in social anthropology, 66. Cambridge: Cambridge University Press, 1989. |
|||
* Mark Kurlansky: ''Die Basken. Eine kleine Weltgeschichte.'' München 2000. (Englischsprachige Originalausgabe: New York 1999) |
|||
* [[André Lecours]]: ''Basque nationalism and the Spanish state''. (The Basque series). Reno: University of Nevada Press, 2007. |
|||
* Ingo Niebel: ''Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts''. Promedia, Wien 2009, ISBN 978-3-85371-294-8.<ref>Vgl. [[Michel Espagne]]: [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-1-129 ''Rezension zu: Niebel, Ingo: Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts. Wien 2009'']. In: ''H-Soz-u-Kult'', 19. Februar 2010.</ref> |
|||
* Jean-Baptiste Orpustan: ''1789 et les Basques – histoire, langue et littérature''. Presses univ. de Bordeaux, Bordeaux 1991, ISBN 2-86781-115-5. |
|||
* {{Literatur |Autor=Antonio Elorza |Hrsg=[[Georg Grote (Historiker)|Georg Grote]], [[Hannes Obermair]] |Titel=Alsace, South Tyrol, Basque Country (Euskadi): Denationalization and Identity |Sammelwerk=A Land on the Threshold. South Tyrolean Transformations, 1915–2015 |Verlag=Peter Lang |Ort=Oxford-Bern-New York |Datum=2017 |ISBN=978-3-0343-2240-9 |Seiten=307–325}} |
|||
* Gerd Schumann und [[Florence Hervé]]: ''Baskenland. Frauengeschichten – Frauengesichter.'' Berlin 2000. |
|||
* Eguzki Urteaga: ''Les médias en Pays basque – histoire d’une mutation''. Mare et Martin, Paris 2005. |
|||
* Rainer Wandler (Hrsg.): ''EUSKADI: Ein Lesebuch zu Politik, Geschichte und Kultur des Baskenlands.'' Berlin 1999 |
|||
Reihenpublikation ''Towards a Basque State'': |
|||
1447-1452 Bürgerkrieg in Navarra um die Thronfolge. |
|||
* Iñaki Antiguedad u. a.: [http://www.scribd.com/doc/175063197/Towards-a-Basque-State-TERRITORY-AND-SOCIOECONOMICS ''Towards a Basque State. Territory and socioeconomics.''] UEU, Bilbo 2012, ISBN 978-84-8438-423-6. |
|||
* Txoli Mateos u. a.: [http://www.academia.edu/4584451/Towards_a_Basque_State._Citizenship_and_Culture ''Towards a Basque State. Citizenship and culture.''] UEU, Bilbo 2012, ISBN 978-84-8438-422-9. |
|||
* Mario Zubiaga u. a.: [http://www.academia.edu/4681318/The_Basque_State_as_an_effective_management_tool_diversity_democracy_and_Social_Justice ''Towards a Basque State. Nation-building and institutions.''] UEU, Bilbo 2012, {{Falsche ISBN|978-84-8438-421-9}}. |
|||
== Dokumentarfilme == |
|||
1449 und 1451 England verliert Labourd (1449) und Soule (1451) an Frankreich. |
|||
* Julio Médem: „La Pelota vasca. La piel contra la piedra“, 2004. Sprachen: Spanisch, Baskisch, Französisch, Englisch. Untertitel: Englisch. 107 Min. |
|||
=== Frühe Neuzeit === |
|||
* "Das Baskenland in Frankreich", [[Arte]] 2015.<ref> {{Webarchiv|text=Das Baskenland in Frankreich |url=http://www.arte.tv/guide/de/057850-001-A/das-baskenland-in-frankreich |wayback=20160423151540 }}</ref> |
|||
* "Das Baskenland in Spanien", Arte 2015.<ref> {{Webarchiv|text=Das Baskenland in Spanien |url=http://www.arte.tv/guide/de/057850-002-A/das-baskenland-in-spanien |wayback=20160424082617 }}</ref> |
|||
== Weblinks == |
|||
1512 Besetzung Navarras unter Ferdinand dem Katholischen und Anschluss an Kastilien. |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
1530 Rückzug der kastilischen Truppen aus Nieder-Navarra; Fortsetzung der navarrischen Monarchie in Nieder-Navarra (1620 definitive Vereinigung mit der französischen Krone). |
|||
{{Commonscat|Basque Country|Baskenland}} |
|||
* [http://www.buber.net/Basque/ Buber’s Basque Page] – umfangreiche Seite über baskische Kultur und das Baskenland (englisch, baskisch, spanisch, französisch) |
|||
* {{Internetquelle |url=https://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54582/baskenland |hrsg=Bundeszentrale für politische Bildung |titel=Baskenland |autor=Ingo Niebel |kommentar=über die jüngere Geschichte des Baskenlandes mit besonderem Fokus auf den Friedensbemühungen |datum=2020-08 |abruf=2021-11-25 |abruf-verborgen=1}} |
|||
* [http://www.euskadi.net/ Euskadi.net] – offizielle Website der spanischen autonomen Region Baskenland |
|||
* {{Internetquelle |url=https://www.spain.info/de/region/baskenland/ |titel=Offizielle Website für den Tourismus in Spanien: Informationen über das Baskenland |sprache=de-DE |abruf=2021-11-25 |abruf-verborgen=1}} |
|||
* {{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/2005/16/Baskenland?page=all |titel=Utopie, Terror, Angst |autor=Werner A. Perger |werk=Die Zeit 16/2005 |datum=2005-04-14 |kommentar=zu den Regionalwahlen 2005 |abruf=1970-01-01 |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081210184852/http://www.zeit.de/2005/16/Baskenland?page=all |archiv-datum=2008-12-10}} |
|||
== Anmerkungen == |
|||
15./16. Jahrhundert Wirtschaftliche Erholung im gesamten Baskenland: Aufschwung der eisenschaffenden Industrie; im 16. Jahrhundert ist Bizkaia wichtigster Eisenlieferant Westeuropas; Entwicklung der Hochseefischerei; baskische Fischer im Nordatlantik; Zunahme des Seehandels und des Schiffbaus; 1511 wird das ''Konsulat und Handelshaus von Bilbao'' gegründet. |
|||
<references /> |
|||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4256908-4|VIAF=234692152}} |
|||
17. Jahrhundert Wirtschaftliche Veränderungen: Rückgang der europäischen Nachfrage nach baskischem Eisen; Maisrevolution im atlantischen Baskenland; Verlust der Fischfanggründe im Nordatlantik; Bilbao wird der wichtigste Hafen für die kastilische Wollausfuhr; Ende des 17. Jahrhunderts Blütezeit Bayonnes in Handel und Schiffbau. |
|||
{{Coordinate|article=/ |NS=43.046329 |EW=-1.441196<!--ein Grenzpunkt in der Mitte der Grenze bei Urepel, http://www.geonames.org/search.html?q=Basque+Country gibt sie nicht gemeinsam: Geomittel zwischen den beiden Landesteilen wäre ca. 43/10/00/N 2/15/00/W bei Azpeita schon tief in Spanien--> |dim= |region=ES/FR | type= landmark }} |
|||
17./18. Jahrhundert Zahlreiche Volksaufstände (Matxinada) gegen die Einschränkung der baskischen Freiheiten durch die Zentralregierungen Frankreichs und Spaniens. |
|||
Um 1700 Aufstieg des Handelsbürgertums von San Sebastián, Bilbao und Bayonne, besonders dank der Kontrolle des internationalen Handels durch das einheimische Bürgertum. |
|||
1728 Gründung der ''Königlichen Handelsgesellschaft Gipuzkoa-Caracas'' (''Real Compañía Guipuzcoana de Caracas''); Blütezeit bis 1740 |
|||
18. Jahrhundert Wirtschaftsaufschwung: Blütezeit des Schiffbaus in Bayonne, Saint-Jean-de Luz, Pasaia (Gipuzkoa) und Zorroza (bei Bilbao); Aufschwung des Handels und der eisenschaffenden Industrie; Höhepunkt der Maisrevolution. |
|||
1765 Gründung der ''Königlichen Gesellschaft der Freunde des Baskenlandes'' (''Real Sociedad Bascongada de Amigos del País''); nach 1785 Rückfall in die Bedeutungslosigkeit. |
|||
Ende des 18. Jahrhunderts Schwere strukturelle Krise in Landwirtschaft, Handel und Industrie. |
|||
=== 1789 - Beginn des 20. Jahrhunderts === |
|||
1789 Französische Revolution; in ihrer Folge Abschaffung der traditionellen Institutionen und Sonderrechte im nördlichen Baskenland. |
|||
1790 Bildung des Départements der Unteren Pyrenäen (''Basse-Pyrénées'', seit 1969 ''Pyrénées Atlantiques''), zu dem das nördliche Baskenland und die Region des Béarn gehören. |
|||
1793-1795 Krieg zwischen dem revolutionären Frankreich und der spanischen Monarchie; zeitweilige Besetzung von Teilen des südlichen Baskenlandes durch französische Truppen. |
|||
1808-1813 Volkskrieg gegen Napoleon (Spanischer Unabhängigkeitskrieg; ''Francesada'') mit reger Guerrilla-Aktivität im Baskenland. |
|||
1820-1823 Liberale ''Drei konstitutionelle Jahre'' (''Trieno Constitucional''): allmähliche Abschaffung der baskischen ''Fueros''; Entstehung von Guerrilla-Bewegungen; im April 1823 Invasion eines französischen Heeres und Restauration des Absolutismus und der ''Fueros''. |
|||
1823-1833 ''Ominöse Dekade'' (''Ominosa Década''): häufige Verletzungen der Fueros. |
|||
1833-1839 Erster Karlistenkrieg: Beherrschung des Baskenlandes durch die Karlisten, mit Ausnahme der Städte; Friedensschluss durch den Kompromiss des Abkommens von Bergara (''Convenio de Bergara''). |
|||
1836 Desamortisationsgesetz des spanischen Wirtschaftsministers Mendizábal, im Baskenland erst nach Kriegsende wirksam. |
|||
1841 Gesetz ''Ley Paccionada'' in Navarra: definitive Integration Navarras in den spanischen Staat, Aufgabe der Fueros, im Gegenzug weitgehende fiskale Autonomie. |
|||
Mitte des 19. Jahrhunderts Beginn der Industrialisierung in Bizkaia und Gipuzkoa: Fortschritte im Bergbau und in der metallurgischen Industrie; erste Hochöfen und Papierfabriken; Gründung des ''Banco de Bilbao'' (1875). |
|||
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts Tourismus in Bayonne, San Sebastián und anderen Küstenorten. |
|||
1855 Spanisches Gesetz zur Desamortisation von Gemeinschaftsland. |
|||
1855-1864 Anlage von Bahnlinien und damit infrastrukturelle Integration der baskischen Territorien in die Wirtschaften Spaniens und Frankreichs. |
|||
1872-1876 Zweiter Karlistenkrieg: Beherrschung des Baskenlandes durch die Karlisten, mit Ausnahme der Städte; militärische Niederlage der Karlisten; Abschaffung der Fueros in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa. |
|||
1878 Einrichtung der fiskalen Autonomie für Alava, Bizkaia und Gipuzkoa durch die ''Wirtschaftlichen Übereinkommen'' (''Conciertos Económicos''). |
|||
1878-1910 Eisenerzabbau in Bizkaia als Motor der Industrialisierung im atlantischen Baskenland; Gründung bedeutender metallurgischer Unternehmen (''Forges de l'Adour'' 1881, ''Altos Hornos de Vizcaya'' 1902), Werften (''Euskalduna'' 1900) und Banken (''Banco de Vizcaya'' 1901); Bevölkerungsexplosion in den Küstengebieten. |
|||
Seit 1879 Entstehung der Arbeiterbewegung in Bizkaia durch die Gründung der ''Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens'' (PSOE) (1879) und der sozialistischen Gewerkschaft UGT (1888). |
|||
Seit 1893 Entstehung der Bewegung des baskischen Nationalismus durch Sabino Arana Goiri; Gründung der ''Baskischen Nationalistischen Partei'' (EAJ-PNV) (1895) und der nationalistischen Arbeitergewerkschaft ELA-SOV (1911; später ELA-STV); von Bilbao ausgehend, allmähliche Ausbreitung der Ideologie des baskischen Nationalismus. |
|||
Seit 1901 Erschließung von Stromquellen durch Wasserkraft; Anlage der bedeutsamsten Stauanlagen Europas im Baskenland und in Kastilien durch baskische Unternehmen. |
|||
=== 20. Jahrhundert === |
|||
1914-1918 [[Erster Weltkrieg]]: 6000 Soldaten aus dem nördlichen Baskenland lassen ihr Leben. |
|||
1917 Gründung der ''Gesellschaft für Baskische Studien'' (''Eusko Ikaskuntza'') |
|||
1918 Gründung der ''Akademie der Baskischen Sprache'' (''Euskaltzaindia'') |
|||
1930-1935 Schwere Wirtschafts- und Finanzkrise im Zuge der [[Weltwirtschaftskrise]]. |
|||
[[14. April]] [[1931]] Ausrufung der spanischen Republik im Ort [[Eibar]] im spanischen Baskenland. |
|||
[[17. Juli]] [[1936]] Militäraufstand und Beginn des [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkriegs]] (Pamplona war eines der wichtigsten Zentren der republikfeindlichen Verschwörung): in [[Navarra]] und [[Alava]] Sieg der Rebellen innerhalb weniger Tage; im September Fall [[Gipuzkoa]]s; nur [[Bizkaia]] bleibt auf Seiten der Republik. |
|||
[[1. Oktober]] [[1936]] Annahme des baskischen Autonomiestatuts durch das spanische Parlament; [[José Antonio Aguirre]] wird ''Lehendakari'', d.h. Präsident der Regierung von ''Euskadi'', das Alava, Bizkaia und Gipuzkoa umfassen soll. |
|||
[[26. April]] [[1937]] Bombardierung der baskischen Symbolstadt [[Gernika]] durch die Flugzeuge der deutschen [[Legion Condor]] als Hilfstruppen des aufständischen spanischen Militärs. |
|||
Mitte Juni 1937 Eroberung Bizkaias durch die Rebellen; Erklärung von Bizkaia und Gipuzkoa zu "Verräterprovinzen" und Entzug ihrer fiskalen Sonderrechte der ''Conciertos Económicos''; Ende des Spanischen Bürgerkriegs im Baskenland (im übrigen Spanien am [[1. April]] [[1939]]); Einrichtung der franquistischen Diktatur. |
|||
1939-[[1945]] [[Zweiter Weltkrieg]]: Besetzung der französischen Atlantikküste durch die Deutschen, einschließlich [[Labourd]]s und des westlichen Nieder-Navarra von Juni 1940 bis August 1944. |
|||
[[1959]]-[[1973]] Spanischer Wirtschaftsaufschwung: starker Industrialisierungsschub in den vier Provinzen des südlichen Baskenlandes; [[Bevölkerungsexplosion]] in Bizkaia, Gipuzkoa, Vitoria und Pamplona aufgrund hoher Einwanderung. |
|||
1959 Entstehung der radikal-nationalistischen Gruppe [[ETA]] (''Euskadi ta Askatasuna'' = ''Baskenland und Freiheit'') mit dem Ziel der Befreiung des Baskenlandes durch den bewaffneten Kampf, seit [[1961]] Verübung von [[Sabotage]]akten; [[1968]] erste Todesopfer. |
|||
Seit [[1963]] Teilnahme verschiedener kleiner baskisch-nationalstischer Parteien an den Wahlen im nördlichen Baskenland. |
|||
Dezember [[1970]] Prozess von Burgos gegen 15 ETA-Mitglieder: als Schauprozess der Diktatur geplant, bringt er der ETA weltweit Sympathien ein. |
|||
[[20. Dezember]] [[1973]] Ermordung des Nachfolgers Francos, des spanischen Ministerpräsidenten [[Luis Carrero Blanco]] durch die ETA. |
|||
Seit 1973 Brand- und Bombenanschläge im nördlichen Baskenland durch die linksnationalistische Gruppe ''Iparretarrak'', [[1982]] erste Todesopfer bei einem Schusswechsel mit der Polizei. |
|||
[[20. November]] [[1975]] Tod des spanischen [[Diktator]]s [[Francisco Franco]]; Ende der [[Diktatur]]. |
|||
Seit 1975 "Schmutziger Krieg" gegen die ETA mit Dutzenden von Todesopfern durch illegale, vom spanischen Staat unterstützte Gruppen, besonders [[1983]]-[[1987]] durch die GAL; die meisten Anschläge passieren im nördlichen Baskenland. |
|||
[[1976]] Konstituierung der ''Taktischen Alternative KAS'', der verschiedene legale und illegale linksnationalistische Organisationen beitreten, u. a. die ETA und die Gewerkschaft LAB; Ende [[1978]] innerhalb der KAS Gründung der Wahlplattform ''Herri Batasuna'', die seitdem an Wahlen teilnimmt. |
|||
1976-[[1977]] Amnestierung aller fast 600 inhaftierten ETA-Mitglieder. |
|||
1977 Wiederherstellung der 1937 entzogenen ''Conciertos Económicos'' in Bizkaia und Gipuzkoa. |
|||
[[1978]]-[[1980]] Serie von gewalttätigen Anschlägen durch die ETA; der Kampagne fallen 253 Personen zum Opfer. |
|||
[[6. Dezember]] 1978 Volksabstimmung über den spanischen Verfassungsentwurf, deutliche Ablehnung in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa; knappe Annahme in Navarra. |
|||
[[25. Oktober]] [[1979]] Volksabstimmung über das baskische Autonomiestatut in Alava, Bizkaia und Gipuzkoa, die die spanische autonome Region ''Euskadi'' bilden. |
|||
Seit 1980 Alle vier Jahre Wahlen zum Parlament von Euskadi: die [[EAJ-PNV]] ist ständig stärkste Partei, aber ohne absolute Mehrheit. |
|||
[[1982]] Einrichtung der spanischen autonomen Region Navarra; die Wahlen zum Parlament von Navarra zeigen immer noch ein deutliches Übergewicht der nicht-baskischen Parteien. |
|||
Seit Ende [[1986]] Kontakte zwischen der spanischen Regierung und der ETA mit dem Ziel, den baskischen Konflikt auf dem Verhandlungsweg beizulegen. |
|||
Januar [[1988]] Antiterrorismus-''Pakt von Ajuria Enea'' durch alle im baskischen Parlament vertretenen Parteien des südlichen Baskenlandes mit Ausnahme von ''Herri Batasuna''. |
|||
Am 24. März [[2006]] verkündet die ETA eine einseitige Waffenruhe zur Aufnahme von Friedensgesprächen mit der spanischen Regierung. |
|||
== Weblinks == |
|||
*[http://www.buber.net/Basque/ Buber's Basque Page], umfangreiche Seite über baskische Kultur und das Baskenland (englisch, baskisch, spanisch, französisch) |
|||
[[Kategorie:Historische Landschaft]] |
|||
*[http://www.steffenlay.de/ Steffen-Lay.de], private Homepage über das Baskenland und Bilbao mit vielen Bildern |
|||
[[Kategorie:Historische Landschaft oder Region in Europa]] |
|||
[[Kategorie:Baskenland| ]] |
|||
[[Kategorie:Region in Europa]] |
[[Kategorie:Region in Europa]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Landschaft in Frankreich]] |
||
[[Kategorie:Geographie (Spanien)]] |
[[Kategorie:Geographie (Spanien)]] |
||
[[ar:إقليم الباسك]] |
|||
[[bg:Страна на баските]] |
|||
[[ca:País Basc]] |
|||
[[da:Baskerlandet]] |
|||
[[en:Basque Country]] |
|||
[[eo:Eŭskio]] |
|||
[[es:Euskal Herria]] |
|||
[[et:Baskimaa]] |
|||
[[eu:Euskal Herria]] |
|||
[[fr:Pays basque]] |
|||
[[gl:Euskal Herria]] |
|||
[[it:Nazione Basca]] |
|||
[[jbo:auskalerik]] |
|||
[[ko:바스크]] |
|||
[[kw:Pow Bask]] |
|||
[[nl:Baskenland]] |
|||
[[nn:Baskarland]] |
|||
[[no:Baskerland]] |
|||
[[oc:País Basc]] |
|||
[[simple:Basque Country]] |
Aktuelle Version vom 21. November 2024, 23:04 Uhr





hell – geringer Anteil an Baskisch-Sprechern,
dunkelblau – hoher Anteil an Baskisch-Sprechern

Das Baskenland (baskisch Euskal Herria oder Euskadi, spanisch País Vasco oder Vasconia, französisch Pays Basque) ist eine an der Südspitze der Biskaya am Atlantik gelegene Region auf dem Gebiet Spaniens und Frankreichs. Das spanische Baskenland umfasst die drei Provinzen der Autonomen Gemeinschaft Baskenland; zusätzlich wird je nach ideologischem Standpunkt auch die Autonome Gemeinschaft Navarra (baskisch Nafarroa) ganz oder teilweise zum Baskenland gerechnet. Das französische Baskenland, im Baskischen Iparralde („nördliches Baskenland“) genannt, bildet den Westen des französischen Départements Pyrénées-Atlantiques.
Die Ausdehnung des Baskenlandes ist politisch und gesellschaftlich umstritten und wird im Spannungsfeld von baskischem, spanischem und französischem Nationalismus diskutiert. Kontroversen gibt es vor allem um die Zugehörigkeit Navarras zum Baskenland, da der Süden dieser Provinz, die historisch eng mit dem übrigen Baskenland verwoben ist, nicht mehr zum baskischen Sprachgebiet gehört. Die burgalesische Enklave Treviño, die aus historischen Gründen zu Kastilien gehört, hat weniger als 2000 Einwohner, die aber mehrheitlich eine Aufnahme ihres Territoriums in die baskische Provinz Álava (Araba) befürworten, weshalb die Grafschaft kulturlandschaftlich ebenfalls zum Baskenland gezählt werden kann.
Das Baskenland (Euskadi) ist benannt nach dem Volk der Basken (Euskaldunak – „Baskisch-Sprecher“). Die baskische Sprache (Euskara oder Euskera) ist nach den Repressionen des 20. Jahrhunderts, vor allem während der Franco-Diktatur, durch gezielte Förderung auf regionaler Ebene, besonders durch baskischsprachige Schulen (Ikastolas), wieder zu stärkerer Verbreitung gelangt.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Baskenland wird auf der Seeseite durch das kantabrische Meer (Golf von Biskaya) begrenzt, im Süden durch den Ebro. In seinen Anteilen am Ebro-Tiefland ist der baskische Bevölkerungsanteil allerdings sehr gering.
Landschaftlich besteht das Baskenland im Wesentlichen aus dem Übergang der Pyrenäen (baskisch Pirinioak) in das Kantabrische Gebirge (baskisch Kantauriar mendilerroa). Südlich der Pyrenäen fällt das Land nur langsam zum Ebrobecken hin ab. Auf der Nordseite liegt das Talniveau dagegen bis ins Gebirge hinein nur bei 100 msnm. Der höchste Gipfel des Baskenlandes ist die Tafel der drei Könige (baskisch Hiru Erregeen Mahaia) mit 2444 msnm am Dreiländereck (2421 m) von Navarra (E), Aragón (E) und Béarn (F). Es folgen der 2007 m hohe Orhi an der Grenze Navarras mit dem französischen Baskenland (somit höchster Berg innerhalb des Baskenlandes) und der 1551 msnm hohe Aitxuri in Gipuzkoa. In den Tälern der Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa drängen sich zahlreiche Städte, außerhalb der verwinkelten Altstädte industriell geprägt.
Im Westen und Südwesten grenzt das Baskenland an die spanischen autonomen Gemeinschaften Kantabrien und Kastilien-León, im Süden an die spanische autonome Gemeinschaft La Rioja, im Südosten an die spanische autonome Gemeinschaft Aragonien, im Norden an das französische Département Landes und im Nordosten an die historische Provinz Béarn, mit der zusammen der französische Teil des Baskenlandes heute das Département Pyrénées-Atlantiques bildet.
Das Klima ist auf der Nordseite der inneriberischen Gebirge zu jeder Jahreszeit mild und deutlich vom nahen Atlantik und somit feuchtgemäßigtem maritimem Klima geprägt. Aus diesem Grund ist das Baskenland im Vergleich zum Landesinneren sehr grün und vegetationsreich. Das Ebrobecken ist dagegen eher kontinental geprägt, vergleichsweise niederschlagsarm und im Sommer mitunter extrem heiß.
Politische Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politisch besteht das Baskenland heute aus drei verschiedenen Gebieten:
- Die spanische Autonome Gemeinschaft Baskenland (baskisch Euskadi) umfasst die drei Provinzen Gipuzkoa (spanisch Guipúzcoa), Biskaya (baskisch Bizkaia, spanisch Vizcaya) und Álava (baskisch Araba). Hauptstadt der autonomen Region ist Vitoria-Gasteiz. Weitere bedeutende Städte sind Bilbao und Donostia-San Sebastián, Hauptstädte der Provinzen Bizkaia bzw. Gipuzkoa.
- Die spanische autonome Region Navarra (baskisch Nafarroa) gehört nicht zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland; in ihrem nördlichen Teil ist Baskisch verbreitete Umgangs- und zugelassene Amtssprache.
- Zum französischen Teil des Baskenlandes gehören die drei historischen herrialdes (Gebiete) Lapurdi (französisch Labourd), Zuberoa (französisch Soule) und Behenafarroa oder Nafarroa Behera (französisch Basse-Navarre).
Im heutigen baskischen Sprachgebrauch wird die Gesamtheit der historischen Gebiete des Baskenlandes, die heute zu Spanien und Frankreich gehören, als Euskal Herria bezeichnet, während die Bezeichnung Euskadi vor allem für die Autonome Region Baskenland verwendet wird. Die zu Spanien gehörigen südlichen Gebiete des Baskenlandes werden baskisch auch Hegoalde, die zu Frankreich gehörigen nördlichen Teile Iparralde genannt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soweit sich feststellen lässt, bewohnten Sprecher der isolierten baskischen Sprache oder deren Vorläufer schon das heutige Baskenland, als die indogermanischen Sprachen sich über Europa ausbreiteten und dabei verzweigten. Siehe hierzu auch Vaskonische Hypothese.


Graue Flächen (Parkeak) = Naturparks
Rote Linie (Muga) = Staatsgrenze Span./Frkr.
Von den 2,7 Mio. Einwohnern des Baskenlandes sprechen nur 700.000 bis 800.000 die baskische Sprache. Allein im kleinen französischen Teil sind es etwa 82.000 von 246.000 Einwohnern, in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland 27 % der 2.123.000 Einwohner. Dabei unterscheidet sich die Anzahl der baskisch Sprechenden in den drei Provinzen erheblich. Während in Gipuzkoa ca. 44 % der Einwohner angeben, zuhause baskisch zu sprechen, sind es in Bizkaia knapp 17 % und in der Provinz Álava nur ca. 6 %.[1] In der Autonomen Gemeinschaft Navarra sind es insgesamt etwa 12 % der 600.000 Einwohner. Dabei ist ein starkes Nord-Süd-Gefälle zu verzeichnen; im Norden sind über 75 % Baskisch-Sprecher, während in der Mitte etwa 15–25 % und im Süden weniger als 5 % Baskisch sprechen. Die Zahl der Personen, die sich überwiegend als Basken definieren, ist ein wenig höher.
Während die Basken sprachlich isoliert sind, legen genetische Untersuchungen nahe, dass die Vorfahren der heutigen europäischen Sprecher indogermanischer Sprachen zu drei Vierteln die Genvarianten trugen, die bei heutigen Basken üblich sind[2]. Ein Beispiel ist die Blutgruppenvariante Rhesus-negativ (0-), bei den Basken dominierend, unter den übrigen Europäern häufig, bei Nichteuropäern extrem selten. Den biochemischen Befunden entspricht die phänotypische Unauffälligkeit der Basken unter den übrigen Europäern.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Basken gelten traditionell als eigenwillig und traditionsbewusst. Die Bemerkung Wilhelm von Humboldts: „Selbst in neueren Zeiten in zwei sehr ungleiche Theile zerrissen und zwei grossen und mächtigen Nationen untergeordnet, haben die Vasken dennoch keineswegs ihre Selbständigkeit aufgegeben“,[3] trifft auch heute noch zu. Ihr Selbstbewusstsein äußert sich unter anderem in der soliden Bauweise der Bauernhäuser, die südlich der Pyrenäen nicht selten Ähnlichkeit teils zu alpinen Eindachhöfen, teils zu solchen des Jura aufweisen.
Die Seefahrt hat bei den Basken eine jahrhundertealte Tradition. Schon im 15. Jahrhundert unternahmen baskische Walfänger ausgedehnte Expeditionen nach Neufundland. Dort verbrachten die Fischer den Sommer damit, Fische zu fangen und vor Ort weiterzuverarbeiten. Eine Besonderheit ist bis heute der Bacalao, ein Stockfisch der eine kulinarische Spezialität der Region ist und in keiner Pintxosbar in San Sebastián, Bilbao oder Vitoria fehlt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gab es an den Küsten eine ausgeprägte Fischfangbewegung. Es wurden unterschiedliche Boote genutzt, die teilweise mit Segeln, teilweise mit Rudern angetrieben wurden. Die Boote wurden aus Eiche und Kiefer hergestellt. Diese Holzarten konnten in den bergigen Küstengebieten aus dem reichhaltigen Waldbestand gewonnen werden. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Fischerei auf das Küstengebiet konzentriert. Durch verschiedene Bootsarten konnten die Fischgründe perfekt ausgeschöpft werden. Dabei kamen Boote zum Einsatz, die eine Besatzung von bis zu 18 Mann hatten und sowohl mit Rudern als auch mit Segeln angetrieben wurden. Mit dem Aufkommen der Dampf- und Motorschifffahrt gingen viele Konstruktionskonzepte verloren. Denn die Fischer bauten sich ihre Boote selbst. Grundlage dafür waren ihre Erfahrungen und die Erkenntnisse ihrer Vorfahren. Mit der Professionalisierung der Bootskonstruktion entstanden im ganzen Baskenland Werften. Dadurch wurden im Laufe der Jahre die Schiffe immer universeller hergestellt. Die Folge war, dass sich das Erscheinungsbild der Fischerboote denen in anderen Küstenstreifen angeglichen hat. Baskische Fischer sind heute auf allen Weltmeeren unterwegs und fangen insbesondere jungen Thunfisch. Echter Bonito (Bonito del Norte genannt) zählt zu den bevorzugten Fangtieren.

Zur sportlichen Tradition der Basken gehört neben archaischen Kraftwettbewerben wie Baumstammwerfen und Mühlsteinstemmen besonders das Ballspiel Pelota. In nahezu jedem Dorf gibt es einen Pelotaplatz (Frontón) mit der charakteristischen, sehr hohen Prallwand aus Stein. In den Küstengebieten tief verwurzelt ist auch der Rudersport, an vielen Orten werden folkloristisch geprägte Ruderregatten veranstaltet.
Zum Erscheinungsbild von Basken in Bizkaia notierte Humboldt: „Der ächte Vizcayer hat seine ganz eigene Kleidung. Statt der Schuhe trägt er Stierlederne Sohlen, die nur einen kleinen umgebogenen Rand haben und mit Bindfaden zugebunden sind […] Die Männer wickeln wollene, gewöhnlich mit schmalen schwarzen Streifen versehene Tücher um die Beine, die mit den Bindfaden der Abarca festgebunden werden. Die Farbe der Hosen ist meistentheils schwarz, und die Weste roth. […] Die Stelle des Mantels oder Rocks vertritt die Longarina, eine weite Jacke mit langen Schössen und Ärmeln. Wer sie noch nach altem Brauch trägt, hat die Aermel nur an der Jacke mit Bändern oder Knöpfen befestigt, um sie, wenn es nöthig ist, loszumachen und hoch hinten überwerfen zu können, und so freier bei der Arbeit zu seyn. […] In der Hand halten sie einen langen Stock, […] [der] bei ihnen die Stelle des Degens vertritt. In diesem Anzug sieht man sie nach der Kirche auf den Märkten der Städte, wo wahre kleine Volksversammlungen sind, da die Gebirgsbewohner, um in der Woche keine Zeit zu verlieren, ihren kleinen Einkauf am Sonntag besorgen, von allen Altern stehen, bald einzeln und ruhig mit unter die Schultern gesetztem Stock und übergeschlagenen Beinen, bald in Haufen in lebhaftem Gespräch […]“[4]
Zu den von Humboldt geschilderten baskischen Sonntagsaktivitäten nach dem Ballspiel zählt auch der bis heute in vielfältigen Variationen weiterhin gepflegte Volkstanz: „Man tanzt öffentlich auf dem Markt, ohne Unterschied des Standes, an allen Sonn- und Festtagen, auf Kosten der ganzen Gemeine und unter öffentlicher Aufsicht, und verschiedene Orte unterscheiden sich ebenso wohl durch verschiedene Tänze die nur diesem oder jenem ausschliessend gehören, als durch Verfassung und Dialect.“[5]
Markttag und Dorfplatz bieten für die jungen Basken auch Gelegenheit, einander kennenzulernen. Da die Erstgeborenen beider Geschlechter im Baskenland den Hof zu erben berechtigt sind – ein Merkmal der zivilrechtlichen Gleichstellung der Frauen – betrachten Hoferbinnen mögliche Heiratskandidaten auch hinsichtlich ihrer Eignung für bäuerliche Tätigkeiten. „Vom Tag an, wo der Vermählte das Haus bewohnt, verliert er seinen Familiennamen. Man nennt ihn von nun an nur unter der Bezeichnung des Hauses, dessen Herr er geworden ist. Und so wird bei den Basken die Frau, wenn sie Erbin ist, dem Mann ihren Namen geben – nicht der Mann gibt seiner Frau den Namen.“[6] Doch ist von den baskischen Frauen und ihrer historischen Rolle im Übrigen wenig überliefert: „Wie fast überall in der Welt des Patriarchats gilt auch in diesem Fall, daß Geschichte männlich ist, von Männern gemacht und geschrieben wird. In Sachen Baskenland (Euskal Herria) liegen die Dinge sogar noch einen Ticken komplizierter, da dieses Land – wenn überhaupt – zwar als ethnisches und kulturelles Gebilde betrachtet wurde, Geschichte und deren Niederschrift jedoch den Zentralstaaten anhingen. Entsprechend niedrig stellt sich der Forschungsstand dar.“[7]
Eine alte baskische Spezialität waren die als Schuhwerk in Handarbeit gefertigten Espadrillas mit ihrem Verbreitungsgebiet in Südfrankreich und Spanien. Auch als Miterfinder von Badeorten am Meer werden die Basken mit den Seebädern San Sebastián auf spanischer und Biarritz auf französischer Seite angesehen.[8] Gastronomisch stehen sie unter anderem für den gâteau basque, einen ursprünglich mit Kirschmarmelade, heute auch mit Konditorcreme gefüllten Kuchen. Meerbrassen, die bereits in steinzeitlichen Höhlenmalereien im Baskenland vermutet werden, gehören zu den traditionellen Weihnachtsmahlzeiten. Am Weihnachtsabend wird eine Pastete in Form einer Brasse serviert.[9]
Baskisches Spielgerät im Berliner Museum Europäischer Kulturen
-
Schlagbrett (Pala)
-
Ballkorb (Txistera)
Baskische Literatur
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In vorgeschichtlicher Zeit war das Baskenland in die überregionale kulturelle Entwicklung eingebunden, worauf Dolmen (baskisch Trikuharria), Menhire (baskisch Zutarria) und Steinkreise (baskisch Harrespils) verweisen.
- Baskische Megalithen
-
Neolithische Fundorte
Das älteste im Baskenland gefundene menschliche Skelett stammt aus der Zeit um 7000 v. Chr. Um 3500 v. Chr. begann dort das Neolithikum und um 2000 v. Chr. mit der frühen Bronzezeit das Zeitalter der Metalle. Um 900 v. Chr. wanderten Kelten in das Land ein. Die Römer legten in den Randgebieten des Baskenlandes befestigte Städte an. Die Christianisierung des Baskenlandes, die wie alle kulturellen Einflüsse von außen hier nur langsam vorankam, zog sich bis zum Spätmittelalter hin.

Nur Anfang des 11. Jahrhunderts unter Sancho dem Großen (Sancho el Mayor), dem „König aller Basken“, war das Baskenland diesseits und jenseits der Pyrenäen einmal politisch geeint. Zu bedeutenden Stadtgründungen an der baskischen Küste kam es im 13. und 14. Jahrhundert, darunter Bilbao im Jahr 1300. Labourd und Soule nördlich der Pyrenäen, die zwischenzeitlich unter englischer Herrschaft standen, fielen Mitte des 15. Jahrhunderts zurück an Frankreich.
Das 15. und 16. Jahrhundert waren wirtschaftlich gute Zeiten für das Baskenland, da baskisches Eisenerz im europäischen Ausland stark nachgefragt war, baskische Fischer sich im Nordatlantik aus reichen Fischgründen bedienen konnten und Schiffswerften an der baskischen Küste aus dem Vollen schöpften. Mit der Französischen Revolution verlor das nördliche Baskenland seine Einheit und Sonderrechte und wurde dem Département Basses-Pyrénées („Unteren Pyrenäen“, seit 1969 Pyrénées Atlantiques) unterstellt. Der Spanische Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon I. und die Carlistenkriege im 19. Jahrhundert stellten die im Baskenland stets hoch gehaltenen politischen Autonomierechte in Form der Fueros mehrfach in Frage und hatten schließlich ihr Ende zur Folge.
Während 6.000 baskische Soldaten aus dem nördlichen, französischen Baskenland im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen, erlebte das von der spanischen Neutralität profitierende südliche Baskenland einen wirtschaftlichen Aufschwung. Umgekehrt stand dieses im Brennpunkt des Geschehens, als es im Spanischen Bürgerkrieg unter anderem die weitgehende Zerstörung Gernikas erlebte und nachfolgend die Unterdrückung in der Franco-Diktatur. In der Übergangsphase zur gegenwärtigen spanischen Demokratie lebten die baskischen Autonomieansprüche wieder auf und kamen bei der Einrichtung der Autonomen Gemeinschaft Baskenland zur Entfaltung. Weitergehende und zum Teil mit den terroristischen Mitteln der ETA untersetzte Forderungen nach vollständiger Unabhängigkeit des Baskenlandes blieben jedoch unerfüllt.
Euskadi: Politik, Parteien und Wahlen im 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 29. Dezember 2007 demonstrierten anlässlich eines Freundschaftsspiels Euskal Herria – Catalunya im Stadion des Erstligisten Athletic Bilbao mehrere Tausend Basken und Katalanen für die offizielle Zulassung der baskischen und katalanischen Fußballnationalmannschaften, auch Forderungen nach Unabhängigkeit dieser Regionen wurden vielfach artikuliert. Offizielle Vertreter der Regierungen von Galicien, Katalonien und Baskenland unterzeichneten eine Erklärung (Declaración de San Mamés), in der sie sich für die offizielle Zulassung eigener nationaler Sportauswahlen aussprechen.[10]
Am 7. März 2008, zwei Tage vor den spanischen Parlamentswahlen, wurde der Kommunalpolitiker der regierenden Sozialisten Isaias Carrasco in seinem baskischen Heimatort von einem ETA-Attentäter erschossen. Auch nach den Wahlen setzte ETA die Anschlagsserie fort. Am 27. Mai 2008 beschloss das baskische Parlament eine unverbindliche Volksbefragung für den 25. Oktober desselben Jahres, in der sich die Bevölkerung über eine mögliche Vorgehensweise zur Konfliktlösung äußern sollte.[11] Auf die Normenkontrollklage der Zentralregierung erklärte das Verfassungsgericht am 11. September 2008 das baskische Gesetz über das Referendum für verfassungswidrig und nichtig.[12]
Erstmals seit dem Ende der Diktatur wurden bei den Wahlen zum Parlament der Autonomen Gemeinschaft Baskenland (CAV) am 1. März 2009 die baskischen Nationalisten abgelöst. Während der darauf folgenden Wahlperiode regierte eine Koalition aus spanischen Sozialisten (PSOE) und der konservativen Volkspartei (PP) Partido Popular die Region. Mit knapp 31 % der gültig gewerteten Stimmen blieb die PSOE aber deutlich hinter der Baskisch-Nationalistischen Partei (PNV) zurück, die 39 % der gültig gezählten Stimmen erreichte. Mit den 14 % der PP kam die Koalition auf 45 % der gültig gewerteten Stimmen. Die Wahlen brachten folgendes offizielles Ergebnis[13]:
Partei | Prozent | Sitze 2009 | Sitze 2005 |
---|---|---|---|
EAJ/PNV | 38,56 | 30 | 22 |
PSE-EE | 30,71 | 25 | 18 |
PP | 14,09 | 13 | 15 |
PCTV-EHAK | - | - | 9 |
EA | 3,68 | 1 | 7 |
EB-IU | 3,51 | 1 | 3 |
Aralar | 6,05 | 4 | 1 |
UPyD | 2,14 | 1 | - |
Damit erreichten die spanienweit organisierten Parteien PP und PSE-EE zusammen erstmals seit Einführung der Demokratie eine Sitzmehrheit im Parlament der Autonomen Gemeinschaft Baskenland. Dem Aufruf, gegen den Wahlausschluss der Linksseparatisten mit der Abgabe von ungültigen Stimmen für die verbotenen Listen zu protestieren, kamen etwa 101.000 Wähler nach, was 8,84 % der Stimmen entsprach. Die Wahlbeteiligung lag etwa 3,2 % unter der von 2005.[14] Das Wahlbündnis aus PSOE und PP wählte am 5. Mai 2009 den Sozialisten Patxi López zum Lehendakari (Präsidenten des Baskischen Parlaments), womit die drei Jahrzehnte dauernde Regierungszeit der Nationalisten vorübergehend beendet wurde.
Zu den Parlamentswahlen 2012 trat erstmals das linksnationalistische Parteienbündnis Euskal Herria Bildu an und konnte auf Anhieb 25 % der Stimmen auf sich vereinen. Die PNV ging als stärkste Partei daraus hervor und regierte ab 2012 wieder die autonome Gemeinschaft Baskenland als von EH Bildu tolerierte Minderheitsregierung unter dem Ministerpräsidenten (lehendakari) Iñigo Urkullu. Die Regionalwahlen 2016 brachten starke Verluste für die PSE-EE, die fast die Hälfte ihrer Sitze einbüßte (von 16 auf 9) und nur noch knapp 12 % erreichte. Elkarrekin Podemos, ein linkes Wahlbündnis aus Podemos Euskadi, Ezker Anitza und der Partei Equo, konnte aus dem Stand knapp 15 % der Stimmen erzielen und erhielt 11 Sitze. Die PNV konnte um ca. 3 %-Punkte zulegen und stellt – nunmehr in einer Koalition mit der PSE-EE – weiter den Lehendakari.
Die Wahlen brachten folgendes Resultat:
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze 2016 | Sitze 2012 |
---|---|---|---|---|
EAJ/PNV | 398.168 | 37,36 | 28 | 27 |
EH Bildu | 225.172 | 21,13 | 18 | 21 |
Elkarrekin Podemos | 157.334 | 14,76 | 11 | – |
PSE-EE | 126.420 | 11,86 | 9 | 16 |
PP | 107.771 | 10,11 | 9 | 10 |
Ciudadanos | 21.477 | 2,02 | 0 | – |
PACMA-ATTKA | 8.589 | 0,81 | 0 | – |
UPyD | – | – | – | 1 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roger Collins: The Basques. 2nd ed. (The peoples of Europe). Oxford: Blackwell, 1990
- Kristina Eichhorst: Ethnisch-separatistische Konflikte in Kanada, Spanien und Sri Lanka (= Kieler Schriften zur politischen Wissenschaft, Bd. 15). Lang, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-631-54069-8.
- Marianne Heiberg: The making of the Basque nation. Cambridge studies in social anthropology, 66. Cambridge: Cambridge University Press, 1989.
- Mark Kurlansky: Die Basken. Eine kleine Weltgeschichte. München 2000. (Englischsprachige Originalausgabe: New York 1999)
- André Lecours: Basque nationalism and the Spanish state. (The Basque series). Reno: University of Nevada Press, 2007.
- Ingo Niebel: Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts. Promedia, Wien 2009, ISBN 978-3-85371-294-8.[15]
- Jean-Baptiste Orpustan: 1789 et les Basques – histoire, langue et littérature. Presses univ. de Bordeaux, Bordeaux 1991, ISBN 2-86781-115-5.
- Antonio Elorza: Alsace, South Tyrol, Basque Country (Euskadi): Denationalization and Identity. In: Georg Grote, Hannes Obermair (Hrsg.): A Land on the Threshold. South Tyrolean Transformations, 1915–2015. Peter Lang, Oxford-Bern-New York 2017, ISBN 978-3-0343-2240-9, S. 307–325.
- Gerd Schumann und Florence Hervé: Baskenland. Frauengeschichten – Frauengesichter. Berlin 2000.
- Eguzki Urteaga: Les médias en Pays basque – histoire d’une mutation. Mare et Martin, Paris 2005.
- Rainer Wandler (Hrsg.): EUSKADI: Ein Lesebuch zu Politik, Geschichte und Kultur des Baskenlands. Berlin 1999
Reihenpublikation Towards a Basque State:
- Iñaki Antiguedad u. a.: Towards a Basque State. Territory and socioeconomics. UEU, Bilbo 2012, ISBN 978-84-8438-423-6.
- Txoli Mateos u. a.: Towards a Basque State. Citizenship and culture. UEU, Bilbo 2012, ISBN 978-84-8438-422-9.
- Mario Zubiaga u. a.: Towards a Basque State. Nation-building and institutions. UEU, Bilbo 2012, ISBN 978-84-8438-421-9.
Dokumentarfilme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julio Médem: „La Pelota vasca. La piel contra la piedra“, 2004. Sprachen: Spanisch, Baskisch, Französisch, Englisch. Untertitel: Englisch. 107 Min.
- "Das Baskenland in Frankreich", Arte 2015.[16]
- "Das Baskenland in Spanien", Arte 2015.[17]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Buber’s Basque Page – umfangreiche Seite über baskische Kultur und das Baskenland (englisch, baskisch, spanisch, französisch)
- Ingo Niebel: Baskenland. Bundeszentrale für politische Bildung, August 2020 (über die jüngere Geschichte des Baskenlandes mit besonderem Fokus auf den Friedensbemühungen).
- Euskadi.net – offizielle Website der spanischen autonomen Region Baskenland
- Offizielle Website für den Tourismus in Spanien: Informationen über das Baskenland. (deutsch).
- Werner A. Perger: Utopie, Terror, Angst. In: Die Zeit 16/2005. 14. April 2005, archiviert vom am 10. Dezember 2008 (zu den Regionalwahlen 2005).
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Archivlink ( vom 6. Oktober 2015 im Internet Archive)
- ↑ Die sprachliche Frühgeschichte oder: Was war eigentlich vor „den Indogermanen“? ( vom 12. Oktober 2004 im Internet Archive) In: Wolfgang Schindler: Einführung in die Sprachgeschichte. (PDF-Datei; 295 kB)
- ↑ Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 419.
- ↑ Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 546 f.
- ↑ Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Andreas Flitner und Klaus Giel, Darmstadt 1961, Band 2: Schriften zur Altertumskunde und Ästhetik. Die Vasken. S. 553.
- ↑ „Nicht der Mann gibt seiner Frau den Namen“, aus ‚Causeries sur le pays basque‘ von Echauzego Andería. In: Gerd Schumann und Florence Hervé 2000, S. 19 f.
- ↑ Baskinnen – eine historische Spurensuche. Mit Professorin Teresa del Valle. In: Gerd Schumann und Florence Hervé 2000, S. 7.
- ↑ Kurlansky 2000, S. 384–386.
- ↑ Kurlansky 2000, S. 24 und 57.
- ↑ El Pais: Miles de personas piden en Bilbao la oficialidad de las selecciones deportivas vascas y catalanas (3. Dezember 2007)
- ↑ Basken-Parlament für Abstimmung über Unabhängigkeit auf welt.de, 28. Juni 2008 (abgerufen am 1. Juli 2008)
- ↑ Urteil 103/2008 des Verfassungsgerichts ( vom 23. November 2015 im Internet Archive) (englisch; PDF; 96 kB)
- ↑ Gobierno Vasco: Elecciones Parlamento Europeo 2009 ( vom 7. Mai 2005 im Internet Archive). Auf: euskadi.net.
- ↑ Archiv der Wahlergebnisse der Autonomen Gemeinschaft Baskenland ( vom 7. Mai 2005 im Internet Archive) (spanisch)
- ↑ Vgl. Michel Espagne: Rezension zu: Niebel, Ingo: Das Baskenland. Geschichte und Gegenwart eines politischen Konflikts. Wien 2009. In: H-Soz-u-Kult, 19. Februar 2010.
- ↑ Das Baskenland in Frankreich ( vom 23. April 2016 im Internet Archive)
- ↑ Das Baskenland in Spanien ( vom 24. April 2016 im Internet Archive)
Koordinaten: 43° 2′ 46,8″ N, 1° 26′ 28,3″ W