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„Heinrich Rehkemper“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Heinrich Rehkemper.jpg|mini|Heinrich Rehkemper, um 1928]]
'''Rehkemper, Heinrich''' *[[23. Mai]] [[1894]] in [[Schwerte]], [[30. Dezember]] [[1949]] in [[München]], war ein deutscher [[Bariton]].
'''Heinrich Rehkemper''' (* [[23. Mai]] [[1894]] in [[Schwerte]]; † [[30. Dezember]] [[1949]] in [[München]]) war ein deutscher [[Opernsänger]] ([[Bariton|lyrischer Bariton]]).


== Leben ==
Heinrich Rehkemper Eltern waren Konrad und Eva Maria Rehkemper, geb. Schnitker. Er war zunächst Maschinenbautechniker. Ein Hagener Industrieller förderte ihn, so dass er an ''[[Robert Laugs|Laugs Musikschule]]'' in [[Hagen]] studieren und dann seine musikalische Ausbildung bei Hans Hoppe in [[München]] und Heinrich van Heldern in [[Düsseldorf]] fortsetzen konnte. Sein erstes Engagement bekam Rehkemper von 1919 bis 1921 am [[Landestheater Coburg]]. Mit wachsender Popularität bekam er zahlreiche Angebote und schloss von 1921 bis 1924 einen Vertrag mit dem [[Staatsoper Stuttgart|Württembergischen Landestheater Stuttgart]]. Von 1924 bis 1926 baute er bei Konzertreisen sein Liedrepertoire auf. 1926 ging er an die [[Bayerische Staatsoper|Münchener Staatsoper]]. Rehkemper gehörte zu den bekanntesten Liedinterpreten seiner Zeit. Den Komponisten [[Richard Strauss]] begeisterte er auf einer gemeinsamen Reise nach [[Skandinavien]]. Später sang Rehkemper unter [[Karl Böhm]] und [[Hans Knappertsbusch]]. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Aufführung des romantischen Singspiels „Die lockende Flamme“ 1933 im Berliner [[Theater des Westens]]. Dabei stand [[Eduard Künneke]], der [[Komponist]] des Stückes, auch am Dirigentenpult – Rehkemper sang den „Hoffmann“. Rehkemper spielte auch den Amfortas im [[Parsifal]] und den Wolfram im [[Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg|Tannhäuser]]. Da er eine „jüdische“ Ehefrau hatte, spielte er mit Sondergenehmigung.<ref>Vgl. [[Ernst Klee]]: ''Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945.'' Vollständig überarbeitete Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 432.</ref>


1926 wurde ihm der Titel eines [[Kammersänger]]s verliehen.


Eine schwere Erkrankung bedeutete des Ende der Bühnenkarriere des großen Baritons. 1940 bis 1945 war Rehkemper als Gesangspädagoge am Salzburger [[Mozarteum]] in der Nachwuchsausbildung tätig. Er starb vier Jahre später in [[München]] an einem Herzleiden im Alter von 55 Jahren.
==Literatur==
*Hintz, Alfred: Vom märchenhaften Aufstieg des Heinrich Rehkemper: der Bühnenstar ist in
Schwerte fast vergessen. - In: Jahrbuch / Kreis Unna / Hrsg.: Kreis Unna, der Landrat. - Unna. - Bd. 26 (2005). - S. 68-73


Rehkemper war seit 1924 verheiratet mit Franzi Engelhardt. Das Paar hatte einen Sohn, Joachim Paul (* 9. Juli 1925; † 21. April 1944, vermisst auf See).<ref>Online-Gäbersuche Volksbund</ref>


== Grabstätte ==
[[Kategorie:Mann|Rehkemper, Heinrich]]
[[Kategorie:Deutscher|Rehkemper, Heinrich]]
[[Kategorie:Bariton|Rehkemper, Heinrich]]
[[Kategorie:Geboren 1894|Rehkemper, Heinrich]]
[[Kategorie:Gestorben 1949|Rehkemper, Heinrich]]


Die Grabstätte von Heinrich Rehkemper befindet sich auf dem [[Waldfriedhof (München)|Münchner Waldfriedhof]] (Grabnr. 41-W-22).<ref>Franz Schiermeier: ''Waldfriedhof München, Übersichtsplan der Grabmäler'', 2021, ISBN  978-3-948974-07-7 [https://www.stadtatlas-muenchen.de/shopdb1f8b85/Waldfriedhof-Munchen-p404985599 Titel auf Verlagsseite]</ref>


== Namensgeber für Straße ==
{{Personendaten|

NAME=Rehkemper, Heinrich
Nach Heinrich Rehkemper wurde 1956 in München im Stadtteil Obermenzing (Stadtbezirk 21 - Pasing-Obermenzing) die Rehkemperstraße benannt.{{Coordinate|NS=48.17313|EW=11.46620|type=landmark|region=DE-BY|text=ICON2|name=Rehkemperstraße}}<ref>[https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=4252 Rehkemperstraße], auf stadtgeschichte-muenchen.de</ref>

== Stimmcharakteristik ==
[[Datei:Heiterkeit.ogg|mini|Heinrich Rehkemper singt die Arie des Grafen von Eberbach aus dem ''Wildschütz'' von Albert Lortzing]]
Rehkempers Bariton-Stimme zeichnete sich durch große Beweglichkeit, eine sehr klare Diktion und eine leicht ansprechende Höhe aus. Als so genannter lyrischer bzw. „Kavalierbariton“ war er geradezu prädestiniert für die Partien der deutschen Spieloper.

== Tondokumente ==
Rehkemper mache zwischen 1922 und 1929 eine Reihe von Aufnahmen für die [[Deutsche Grammophon]], u.&nbsp;a wiederveröffentlicht auf dem Label [[Preiser Records]] in seiner Reihe ''Lebendige Vergangenheit'' (auf 3 LPs bzw. 3 CDs).

== Literatur ==
* ''Rehkemper, Heinrich'' in: [[Erich Hermann Müller von Asow|Erich H. Müller]] (Hrsg.): ''Deutsches Musiker-Lexikon''. Limpert, Dresden 1929, Spalte 1122 ([https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/257425/7 Online]). Einträge beruhen auf Eigenauskunft der Künstler
* ''Rehkemper, Heinrich'' in: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens, Hansjörg Rost: ''[[Großes Sängerlexikon]]''. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-11598-9 (7 Bände). S. 3867 f
* Alfred Hintz: ''Vom märchenhaften Aufstieg des Heinrich Rehkemper: der Bühnenstar ist in Schwerte fast vergessen.'' In: ''Jahrbuch Kreis Unna''. Hrsg.: Kreis Unna, der Landrat. Bd. 26 (2005), S. 68–73.

== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references />

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{{Personendaten
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Aktuelle Version vom 25. März 2025, 20:01 Uhr

Heinrich Rehkemper, um 1928

Heinrich Rehkemper (* 23. Mai 1894 in Schwerte; † 30. Dezember 1949 in München) war ein deutscher Opernsänger (lyrischer Bariton).

Heinrich Rehkemper Eltern waren Konrad und Eva Maria Rehkemper, geb. Schnitker. Er war zunächst Maschinenbautechniker. Ein Hagener Industrieller förderte ihn, so dass er an Laugs Musikschule in Hagen studieren und dann seine musikalische Ausbildung bei Hans Hoppe in München und Heinrich van Heldern in Düsseldorf fortsetzen konnte. Sein erstes Engagement bekam Rehkemper von 1919 bis 1921 am Landestheater Coburg. Mit wachsender Popularität bekam er zahlreiche Angebote und schloss von 1921 bis 1924 einen Vertrag mit dem Württembergischen Landestheater Stuttgart. Von 1924 bis 1926 baute er bei Konzertreisen sein Liedrepertoire auf. 1926 ging er an die Münchener Staatsoper. Rehkemper gehörte zu den bekanntesten Liedinterpreten seiner Zeit. Den Komponisten Richard Strauss begeisterte er auf einer gemeinsamen Reise nach Skandinavien. Später sang Rehkemper unter Karl Böhm und Hans Knappertsbusch. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Aufführung des romantischen Singspiels „Die lockende Flamme“ 1933 im Berliner Theater des Westens. Dabei stand Eduard Künneke, der Komponist des Stückes, auch am Dirigentenpult – Rehkemper sang den „Hoffmann“. Rehkemper spielte auch den Amfortas im Parsifal und den Wolfram im Tannhäuser. Da er eine „jüdische“ Ehefrau hatte, spielte er mit Sondergenehmigung.[1]

1926 wurde ihm der Titel eines Kammersängers verliehen.

Eine schwere Erkrankung bedeutete des Ende der Bühnenkarriere des großen Baritons. 1940 bis 1945 war Rehkemper als Gesangspädagoge am Salzburger Mozarteum in der Nachwuchsausbildung tätig. Er starb vier Jahre später in München an einem Herzleiden im Alter von 55 Jahren.

Rehkemper war seit 1924 verheiratet mit Franzi Engelhardt. Das Paar hatte einen Sohn, Joachim Paul (* 9. Juli 1925; † 21. April 1944, vermisst auf See).[2]

Die Grabstätte von Heinrich Rehkemper befindet sich auf dem Münchner Waldfriedhof (Grabnr. 41-W-22).[3]

Namensgeber für Straße

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Nach Heinrich Rehkemper wurde 1956 in München im Stadtteil Obermenzing (Stadtbezirk 21 - Pasing-Obermenzing) die Rehkemperstraße benannt.Welt-Icon[4]

Stimmcharakteristik

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Heinrich Rehkemper singt die Arie des Grafen von Eberbach aus dem Wildschütz von Albert Lortzing

Rehkempers Bariton-Stimme zeichnete sich durch große Beweglichkeit, eine sehr klare Diktion und eine leicht ansprechende Höhe aus. Als so genannter lyrischer bzw. „Kavalierbariton“ war er geradezu prädestiniert für die Partien der deutschen Spieloper.

Rehkemper mache zwischen 1922 und 1929 eine Reihe von Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, u. a wiederveröffentlicht auf dem Label Preiser Records in seiner Reihe Lebendige Vergangenheit (auf 3 LPs bzw. 3 CDs).

  • Rehkemper, Heinrich in: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. Limpert, Dresden 1929, Spalte 1122 (Online). Einträge beruhen auf Eigenauskunft der Künstler
  • Rehkemper, Heinrich in: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens, Hansjörg Rost: Großes Sängerlexikon. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-11598-9 (7 Bände). S. 3867 f
  • Alfred Hintz: Vom märchenhaften Aufstieg des Heinrich Rehkemper: der Bühnenstar ist in Schwerte fast vergessen. In: Jahrbuch Kreis Unna. Hrsg.: Kreis Unna, der Landrat. Bd. 26 (2005), S. 68–73.

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Vollständig überarbeitete Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 432.
  2. Online-Gäbersuche Volksbund
  3. Franz Schiermeier: Waldfriedhof München, Übersichtsplan der Grabmäler, 2021, ISBN 978-3-948974-07-7 Titel auf Verlagsseite
  4. Rehkemperstraße, auf stadtgeschichte-muenchen.de