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„Tom Toelle“ – Versionsunterschied

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'''Tom Toelle''' (* [[19. Mai]] [[1931]] in [[Berlin]]; † [[25. März]] [[2006]] in [[München]]) war ein deutscher [[Regisseur]].
'''Tom Toelle''' (* [[19. Mai]] [[1931]] in [[Berlin]]; † [[25. März]] [[2006]] in [[München]]) war ein deutscher [[Regisseur]].


== Leben und Schaffen ==
== Leben ==
Tom Toelles Eltern waren die Fotografen Karl und Helma Toelle. Im Jahr 1950 begann Toelle nach dem Besuch des Französischen Gymnasiums in Berlin zunächst ein Studium der [[Philosophie]] und [[Geschichte]] an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], arbeitete nebenbei jedoch schon zeitweilig als Regieassistent bei Inszenierungen an Berliner Bühnen und später sogar bei Funk und Fernsehen, weshalb er sein Studium 1954 aufgab. Daneben schrieb er noch [[Hörspiel]]e, drehte Werbefilme und inszenierte Theaterstücke, und zwar am [[Hamburg]]er [[Thalia Theater (Hamburg)|Thalia-Theater]] und am dortigen Schauspielhaus sowie am [[Schillertheater (Berlin)|Schillertheater]] und [[Schlossparktheater]] in Berlin und am [[Schauspielhaus Zürich|Zürcher Schauspielhaus]], aber auch bei den [[Bad Hersfelder Festspiele]]n. Weiterhin inszenierte er Opern am [[Aalto-Theater]] [[Essen]].


Zu seinen Bühneninszenierungen gehörten unter anderem ''Prinz von Hamburg'' (1972 in Bad Hersfeld), ''P in Kölle'' (1971), ''Macbeth'' (1974) und ''Ein Eremit wird entdeckt'' (1975 am Thalia Theater). Er wirkte auch am [[Ernst-Deutsch-Theater]].
Im Jahre [[1950]] begann Toelle zunächst ein Studium der [[Philosophie]] und [[Geschichte]] an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], arbeitete nebenbei jedoch schon als Regieassistent an Berliner Bühnen und später sogar bei Funk und Fernsehen, weshalb er sein Studium [[1954]] aufgab. Daneben schrieb er noch [[Hörspiel|Hörspiele]], drehte Werbefilme und inszenierte Theaterstücke, und zwar am [[Hamburg|Hamburger]] [[Thalia-Theater]] und am dortigen Schauspielhaus sowie am [[Schillertheater]] und [[Schlossparktheater]] in Berlin und am [[Schauspielhaus Zürich|Zürcher Schauspielhaus]], aber auch bei den [[Bad Hersfelder Festspiele|Bad Hersfelder Festspielen]]. Weiterhin inszenierte er Opern am [[Aalto-Theater]] [[Essen]].<br />


Sein wohl berühmtestes Regiewerk war der seinerzeit einen Skandal auslösende Fernsehfilm [[Das Millionenspiel]]“, nach einem Buch von [[Wolfgang Menge]], für den er [[1971]] mit dem [[Prix Italia]] ausgezeichnet wurde. Der Film, an dessen Drehbuch er als Co-Autor beteiligt war, nahm in der Zeit vor dem Aufbruch der Privatsender die Entwicklung des von Werbeeinnahmen gesteuerten Mediums Fernsehen voraus.
Zu seinen Fernsehfilmen gehörten unter anderem ''Die wahre Geschichte vom geschändeten und wiederhergestellen Kreuz'', wofür er auch Drehbuch und Buch schrieb, ''Die Versetzung'' und ''Der eine und der andere'', ''Im Kreis'', ''Ich töte'', ''Reichstagsbrandprozeß'', ''Die Witwen'', ''Ein Bräutigam fü Marcella'', ''Herlemanns Traum'', ''Victor oder Die Kinder an der Macht'' und ''Rückfahrt von Venedig''. Sein wohl berühmtestes Regiewerk war der seinerzeit einen Skandal auslösende Fernsehfilm ''[[Das Millionenspiel]]'' nach einem Buch von [[Wolfgang Menge]], für den er 1971 mit dem [[Prix Italia]] ausgezeichnet wurde. Der Film, an dessen Drehbuch er als Co-Autor beteiligt war, nahm in der Zeit vor dem Aufkommen der Privatsender die Entwicklung des von Werbeeinnahmen gesteuerten Mediums Fernsehen vorweg.


[[1985]] drehte Toelle mit [[Mario Adorf]] in der Hauptrolle den Film "[[Via Mala (Roman)|Via Mala]]", [[1995]] den ebenfalls aufsehenerregenden Film [[Der Trinker]]“, nach [[Hans Fallada|Hans Falladas]] gleichnamigem Roman, mit [[Harald Juhnke]] in der Titelrolle (Drehbuch: [[Ulrich Plenzdorf]]). Zu vielen seiner Filme schrieb Toelle das Drehbuch selbst.
Im Jahr 1985 drehte Toelle mit [[Mario Adorf]] in der Hauptrolle den Film ''[[Via Mala (1985)|Via Mala]]'', 1995 den ebenfalls aufsehenerregenden Film ''[[Der Trinker (1995)|Der Trinker]]'' nach [[Hans Fallada]]s gleichnamigem Roman mit [[Harald Juhnke]] in der Titelrolle (Drehbuch: [[Ulrich Plenzdorf]]). Zu vielen seiner Filme schrieb Toelle das Drehbuch selbst.


Von 1981 bis 1989 war Toelle neben seiner Regietätigkeit zusammen mit [[Eberhard Hauff]] geschäftsführender Vorstand des [[Bundesverband Regie|Bundesverbandes Regie]] (BVR) in München, des Berufsverbandes der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland. 1994 wurde er Dozent an der [[Filmakademie Baden-Württemberg]] in [[Ludwigsburg]], 1998 erfolgte dort die Ernennung zum Professor für den Studiengang „Regie/Szenischer Film“. Verheiratet war Tom Toelle mit der [[Schauspielerin]] [[Ulli Philipp]].
Verheiratet war Tom Toelle mit der [[Schauspielerin]] [[Ulli Philipp]].

Tom Toelle lebte in München und wurde auf dem [[Nordfriedhof (München)|Nordfriedhof]] von München begraben.<ref>knerger.de: [https://knerger.de/html/toelleschauspieler_131.html Das Grab von Tom Toelle]</ref>

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der [[Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste]] in Berlin.<ref>[http://www.adk.de/de/archiv/archivbestand/film-medien-kunst/index.htm?hg=film&we_objectID=2204 Tom-Toelle-Archiv] Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.</ref>


== Filmografie ==
== Filmografie ==
Toelle führte Regie unter anderem bei den folgenden Filmproduktionen:


* 1968 Der Kidnapper (Regie)
* 1968: [[Ida Rogalski]] – Fernsehserie
* 1969: Der Kidnapper
* 1970 [[Das Millionenspiel]] (Regie, Buch)
* 1970: [[Das Millionenspiel]] (und Drehbuch mit [[Wolfgang Menge]])
* 1971 [[Tatort (Krimiserie)|Tatort]] - Kressin und der Laster nach Lüttich (Regie)
* 1971: Ein Vogel bin ich nicht
* 1977 Wo gehts lang, Kutti? (Regie)
* 1971: [[Tatort: Kressin und der Laster nach Lüttich|Tatort Kressin und der Laster nach Lüttich]]
* 1978 Grüß Gott, ich komm von drüben (Regie, Buch)
* 1974: [[Die Kriegsbraut]] (Fernsehfilm)
* 1985 Via Mala (Regie) nach dem Roman von [[John Knittel]]
* 1974: [[Eine ungeliebte Frau]] (Fernsehfilm)
* 1987 Der Schrei der Eule (Regie) nach dem gleichnamigen Roman von [[Patricia Highsmith]]
* 1976: Schaurige Geschichten (Fernsehserie, mehrere Folgen)
* 1993 König der letzten Tage (Regie)
* 1977: Wo gehts lang, Kutti?
* 1998 Lonny, der Aufsteiger (Regie, Buch)
* 1978: Kameliendame mit [[Erika Pluhar]]
* .....Deutschlandlied ( Regie, mit [[Matthias Habich]] ]
* 1978: Grüß Gott, ich komm von drüben (und Drehbuch)
* 2001 Wenn die Liebe verloren geht, TV Film 2002 ZDF (Regie, Buch)
* 1985: [[Via Mala (1985)|Via Mala]], nach dem Roman von [[John Knittel]]
* 1987: Der Schrei der Eule, nach dem [[Der Schrei der Eule (Roman)|gleichnamigen Roman]] von [[Patricia Highsmith]]
* 1988: Crash
* 1990: [[Bismarck (1990)|Bismarck]] (Fernseh-Dreiteiler des BR)
* 1993: [[König der letzten Tage]], Zweiteiler
* 1994: Deutschlandlied
* 1995: [[Der Trinker (1995)|Der Trinker]]
* 1998: Lonny, der Aufsteiger (und Drehbuch)
* 2001: Wenn die Liebe verloren geht (und Drehbuch)

== Preise ==
* 1964: Unda-Preis Monte Carlo
* 1970: Stern des Jahres (''Münchner Abendzeitung'')
* 1971: Bambi
* 1971: Prix Italia

== Literatur ==
* [[Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger]] (Hrsg.), ''Deutsches Bühnen-Jahrbuch 2007'', Verlag Bühnenschriften-Vertriebs-Gesellschaft mbH, Hamburg, 2007, Seite 872 {{ISSN|0070-4431}}
* ''Toelle, Tom.'' In: Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1254.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|107694468}}
* {{IMDb|nm0865440}}
* {{Filmportal|5190c98e54f34cdcb9c171d175023e46}}
* faz.net: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/fernsehen-regisseur-tom-toelle-gestorben-1305002.html Regisseur Tom Toelle gestorben] Artikel vom 28. März 2006
* [https://archiv.adk.de/bigobjekt/3265 Tom-Toelle-Archiv] im Archiv der [[Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste, Berlin]]


== Einzelnachweise ==
*{{IMDb Name|ID=0865440|NAME=Tom Toelle}}
<references />


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}}

[[lb:Tom Toelle]]

Aktuelle Version vom 19. April 2025, 23:50 Uhr

Tom Toelle (* 19. Mai 1931 in Berlin; † 25. März 2006 in München) war ein deutscher Regisseur.

Tom Toelles Eltern waren die Fotografen Karl und Helma Toelle. Im Jahr 1950 begann Toelle nach dem Besuch des Französischen Gymnasiums in Berlin zunächst ein Studium der Philosophie und Geschichte an der Freien Universität Berlin, arbeitete nebenbei jedoch schon zeitweilig als Regieassistent bei Inszenierungen an Berliner Bühnen und später sogar bei Funk und Fernsehen, weshalb er sein Studium 1954 aufgab. Daneben schrieb er noch Hörspiele, drehte Werbefilme und inszenierte Theaterstücke, und zwar am Hamburger Thalia-Theater und am dortigen Schauspielhaus sowie am Schillertheater und Schlossparktheater in Berlin und am Zürcher Schauspielhaus, aber auch bei den Bad Hersfelder Festspielen. Weiterhin inszenierte er Opern am Aalto-Theater Essen.

Zu seinen Bühneninszenierungen gehörten unter anderem Prinz von Hamburg (1972 in Bad Hersfeld), P in Kölle (1971), Macbeth (1974) und Ein Eremit wird entdeckt (1975 am Thalia Theater). Er wirkte auch am Ernst-Deutsch-Theater.

Zu seinen Fernsehfilmen gehörten unter anderem Die wahre Geschichte vom geschändeten und wiederhergestellen Kreuz, wofür er auch Drehbuch und Buch schrieb, Die Versetzung und Der eine und der andere, Im Kreis, Ich töte, Reichstagsbrandprozeß, Die Witwen, Ein Bräutigam fü Marcella, Herlemanns Traum, Victor oder Die Kinder an der Macht und Rückfahrt von Venedig. Sein wohl berühmtestes Regiewerk war der seinerzeit einen Skandal auslösende Fernsehfilm Das Millionenspiel nach einem Buch von Wolfgang Menge, für den er 1971 mit dem Prix Italia ausgezeichnet wurde. Der Film, an dessen Drehbuch er als Co-Autor beteiligt war, nahm in der Zeit vor dem Aufkommen der Privatsender die Entwicklung des von Werbeeinnahmen gesteuerten Mediums Fernsehen vorweg.

Im Jahr 1985 drehte Toelle mit Mario Adorf in der Hauptrolle den Film Via Mala, 1995 den ebenfalls aufsehenerregenden Film Der Trinker nach Hans Falladas gleichnamigem Roman mit Harald Juhnke in der Titelrolle (Drehbuch: Ulrich Plenzdorf). Zu vielen seiner Filme schrieb Toelle das Drehbuch selbst.

Von 1981 bis 1989 war Toelle neben seiner Regietätigkeit zusammen mit Eberhard Hauff geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes Regie (BVR) in München, des Berufsverbandes der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland. 1994 wurde er Dozent an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, 1998 erfolgte dort die Ernennung zum Professor für den Studiengang „Regie/Szenischer Film“. Verheiratet war Tom Toelle mit der Schauspielerin Ulli Philipp.

Tom Toelle lebte in München und wurde auf dem Nordfriedhof von München begraben.[1]

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[2]

Toelle führte Regie unter anderem bei den folgenden Filmproduktionen:

  • 1964: Unda-Preis Monte Carlo
  • 1970: Stern des Jahres (Münchner Abendzeitung)
  • 1971: Bambi
  • 1971: Prix Italia

Einzelnachweise

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  1. knerger.de: Das Grab von Tom Toelle
  2. Tom-Toelle-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.