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„Sundergau“ – Versionsunterschied

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Der '''Sundergau''' war eine [[mittelalter]]liche Gaugrafschaft in heutigen [[Oberbayern]]. Der Name bezieht sich auf die Lage des Gaus im Land und bedeutet „Südgau“ (gegenüber dem bayerischen [[Nordgau]] nördlich der [[Donau]] und dem Westgau an der [[Isar]]. Der Sundergau erstreckte sich zwischen der Isar im Westen und dem [[Inn]] im Osten. Um 800 wird die Landschaft auch ''Alpacowe'' (Alpengau) genannt. Heute wird der Sundergau weitgehend mit dem [[Landkreis Bad Aibling]] gleichgesetzt.
[[Bild:Weyarn und falkensteiner.png|mini|200px|Besitzungen der Grafen von Neuburg-Falkenstein und des [[Kloster Weyarn|Klosters Weyarn]] im [[Inntal|Inn-]] und [[Mangfalltal]] um 1200]]
Der '''Sundergau''' war eine [[Gaugrafschaft|mittelalterliche Gaugrafschaft]] im heutigen [[Oberbayern]]. Der Name bezieht sich auf die Lage des Gaus im Land und bedeutet „Südgau“ (gegenüber dem bayerischen [[Nordgau (Bayern)|Nordgau]] nördlich der [[Donau]] und dem Westgau an der [[Isar]]). Der Sundergau erstreckte sich zwischen der Isar im Westen und dem [[Inn]] im Osten und umfasste so den größten Teil des [[Mangfalltal]]s. Um 800 wird die Landschaft auch ''Alpacowe'' (Alpengau) genannt. Im [[Hochmittelalter]] war das Gebiet überwiegend im Besitze der [[Falkenstein (Bayerisches Adelsgeschlecht)|Falkensteiner]], bevor es Ende des 13. Jahrhunderts nach der Ermordung des Grafen [[Sigebothus VI.]] an die [[Wittelsbach]]er fiel. Heute wird der Sundergau weitgehend mit dem [[Landkreis Bad Aibling|Altkreis Aibling]] gleichgesetzt. Kerngebiet war neben den wittelbachischen Besitzungen die reichsunmittelbare [[Grafschaft Hohenwaldeck]] und das Herrschaftsgebiet des [[Kloster Tegernsee|Klosters Tegernsee]]. Im Gebiet des Sundergau entwickelte sich die [[Miesbacher Tracht]].<ref>Gerhard Maier, ''Die Miesbacher Tracht Ein Stück Kulturgeschichte des Miesbacher Oberlandes'', S. 15</ref>


Der Sundergau ist zu unterscheiden vom [[Sundgau]] im [[Elsass]] und vom [[Königssundergau]] in [[Hessen]].
Der Sundergau ist zu unterscheiden vom [[Sundgau]] im [[Elsass]] und vom [[Königssondergau]] in [[Hessen]].


Grafen im Sundergau waren:
Grafen im Sundergau waren:
* Sieghard, Graf im [[Chiemgau]] und Sundergau, vielleicht Vater des Bischofs [[Pilgrim von Passau]] ( 991)
* [[Leopold I. (Österreich)|Leopold]], 994, 962 Graf im [[Traungau]], Sundergau und [[Donaugau]], Markgraf der [[Marcha orientalis|bayerischen Ostmark]] 976–994
* Arnulf, um 935 bezeugt, um 1002, vielleicht Sohn des [[Pfalzgraf]]en Arnulf von Bayern
* Friedrich, nach Juli 1027, 1003 Graf im Sundergau (siehe [[Staufer]], siehe auch [[Grafschaft Dießen]])


== Literatur ==
* Sieghard, Graf im [[Chiemgau]] und Sundergau, vielleicht Vater des Bischofs [[Pilgrim von Passau]] (&dagger; 991)
* [[Gerhard Maier (Ethnologe)|Gerhard Maier]],'' Miesbach – Wiege der Trachtenbewegung''. ''Die Miesbacher Tracht Ein Stück Kulturgeschichte des Miesbacher Oberlandes''(UT), 1976
* [[Leopold I. (Österreich)|Leopold]], &dagger; 994, 962 Graf im [[Traungau]], Sundergau und [[Donaugau]], Markgraf der bayerischen Ostmark 976-994
* Arnulf, um 935 bezeugt, &dagger; um 1002, vielleicht Sohn des [[Pfalzgraf]]en Arnulf von Bayern
* Friedrich, &dagger; nach Juli 1027, 1003 Graf im Sundergau (siehe [[Staufer]])


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Gau]]
<references/>

[[Kategorie:Region in Europa]]
[[Kategorie:Region in Bayern]]
[[Kategorie:Geschichte (Landkreis Rosenheim)]]
[[Kategorie:Gau (Bayern)]]
[[Kategorie:Bad Aiblinger Geschichte]]
[[Kategorie:Geographie (Bad Aibling)]]

Aktuelle Version vom 9. Januar 2021, 13:26 Uhr

Besitzungen der Grafen von Neuburg-Falkenstein und des Klosters Weyarn im Inn- und Mangfalltal um 1200

Der Sundergau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Oberbayern. Der Name bezieht sich auf die Lage des Gaus im Land und bedeutet „Südgau“ (gegenüber dem bayerischen Nordgau nördlich der Donau und dem Westgau an der Isar). Der Sundergau erstreckte sich zwischen der Isar im Westen und dem Inn im Osten und umfasste so den größten Teil des Mangfalltals. Um 800 wird die Landschaft auch Alpacowe (Alpengau) genannt. Im Hochmittelalter war das Gebiet überwiegend im Besitze der Falkensteiner, bevor es Ende des 13. Jahrhunderts nach der Ermordung des Grafen Sigebothus VI. an die Wittelsbacher fiel. Heute wird der Sundergau weitgehend mit dem Altkreis Aibling gleichgesetzt. Kerngebiet war neben den wittelbachischen Besitzungen die reichsunmittelbare Grafschaft Hohenwaldeck und das Herrschaftsgebiet des Klosters Tegernsee. Im Gebiet des Sundergau entwickelte sich die Miesbacher Tracht.[1]

Der Sundergau ist zu unterscheiden vom Sundgau im Elsass und vom Königssondergau in Hessen.

Grafen im Sundergau waren:

  • Gerhard Maier, Miesbach – Wiege der Trachtenbewegung. Die Miesbacher Tracht Ein Stück Kulturgeschichte des Miesbacher Oberlandes(UT), 1976

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Maier, Die Miesbacher Tracht Ein Stück Kulturgeschichte des Miesbacher Oberlandes, S. 15