Zum Inhalt springen

„Franz Schwechten“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Weblinks: commons
Leben: Wenn relevant, dann ohne Klammern. Wenn irrelevant, dann löschen.
 
(245 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Franz Schwechten, um 1895.jpg|mini|hochkant=1.1|Franz Schwechten<br /> (Aufnahme etwa 1895)]]
'''Franz Heinrich Schwechten''' (* [[12. August]] [[1841]] in [[Köln]]; † [[11. August]] [[1924]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Architekt]].
'''Franz Heinrich Schwechten''' (* [[12. August]] [[1841]] in [[Köln]]; † [[11. August]] [[1924]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Architekt]] des [[Historismus]].
[[Bild:franz_schwechteb.jpg|thumb|Entwurf für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]]
[[Bild:franz_schwechtena.jpg|thumb|Entwurf für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]]
[[Bild:franz_schwechtenc.jpg|thumb|Entwurf für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]]
[[Image:Berlin Industriegebaeude Beuth Strasse Schwechten.jpg|thumb|Entwurf für das Geschäftshaus ''Industriegebäude'', Beuthstraße, Berlin]]


== Leben ==
== Leben ==
Franz Schwechten war der erste Sohn des Landgerichtsrats Heinrich Schwechten und der Justine Pauline, geborene Herstatt. Er besuchte das protestantische [[Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Köln)|Friedrich-Wilhelm-Gymnasium]], wo er besondere Förderung im Kunstunterricht durch den Dombildhauer [[Christoph Stephan (Bildhauer)|Christoph Stephan]] erfuhr. Nach dem Abitur im Frühjahr 1860 trat er im Herbst als [[Eleve]] in das Atelier des späteren Stadtbaumeisters [[Julius Raschdorff]] ein, studierte dann ab 1861 an der [[Berliner Bauakademie]] unter [[Karl Bötticher]], [[August Hermann Spielberg]] und [[Friedrich Adler (Baurat)|Friedrich Adler]] und schloss schließlich 1863 mit dem ''Königlichen Bauführerexamen'' ab. Anschließend begann er eine zweijährige praktische Ausbildung bei den bedeutenden Architekten [[Friedrich August Stüler|August Stüler]] und [[Martin Gropius]] in Berlin, um 1865 für zwei Jahre in seine Heimatstadt Köln zurückzukehren, wo er im Atelier des Land- und Garnisonbaumeisters [[Hermann Otto Pflaume]] Aufnahme fand. Im Wintersemester 1867/68 setzte er sein Studium in Berlin fort und legte 1869 die Prüfungen zum ''Königlichen Baumeister'' (26. Juni) und zum ''Regierungsbaumeister'' (3. Juli) ab. Bereits ein Jahr zuvor war er mit dem Entwurf für ein Parlamentshaus für Preußen in [[Hellenismus|„hellenisierenden“]] Formen als Gewinner aus dem vom Berliner Architekten-Verein alljährlich ausgeschriebenen [[Schinkelpreis|Schinkel]]-Wettbewerb hervorgegangen. Diesen Entwurf hatte er auch zur Baumeisterprüfung vorgelegt. Das Preisgeld ermöglichte ihm von Oktober 1869 bis Juni 1870 eine erste Studienreise nach [[Italien]].<ref>Peer Zietz, Uwe H. Rüdenburg: ''Franz Heinrich Schwechten. Ein Architekt zwischen Historismus und Moderne.'' Edition Menges, Stuttgart / London 1999, S. 11 ff.</ref>
Er studierte [[1861]] bis [[1869]] an der [[Berliner Bauakademie]] unter [[Friedrich Adler]]. Anschließend war er u. a. für [[Friedrich August Stüler|A. Stüler]] und [[Martin Gropius]] tätig.


Schwechten arbeitete von 1871 bis 1882 als Vorsteher der [[Hochbau]]abteilung des technischen Zentralbureaus für die [[Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft]]. In diese Zeit fällt u.&nbsp;a. der Neubau des [[Berlin Anhalter Bahnhof|Anhalter Bahnhofs]], der weit über Berlin hinaus in der Fachwelt und beim Publikum Aufmerksamkeit erregte und ihn als „hervorragenden Monumentalkünstler“ bekannt machte.<ref name="Voss1902">[http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bimage%5D=3&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27112366-19020226-0-0-0-0.xml ''Kunst, Wissenschaft und Literatur'': Berufung von Franz Schwechten], in: [[Vossische Zeitung|Königlich privilegierte Berlinische Zeitung]], 26. Februar 1902.</ref>
Im Jahre 1869 ging Franz Schwechten als Gewinner des Schinkelpreis für ein »Parlamentshaus für Preußen« hervor. Ab 1871 fungierte er außerdem als Chefarchitekt der »Berlin-Anhalter Bahn«. Franz Schwechten wurde Mitglied der Akademie der Künste und begann ab 1885 seine Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule. Bis zu seiner Ernennung 1888 als Königlicher Baurat, entwarf und überwachte er die Konstruktion der Schultheiss Brauerei (heutige Berliner Kulturbrauerei in der Schönhauser Allee), der damaligen Berliner Philharmonie in der Bernburger Str. 22/23 (heute zerstört) und des AEG-Apparatewerk, [[Ackerstraße (Berlin)|Ackerstraße]], Berlin, das nur noch teilweise erhalten ist.


1885 wurde Schwechten zum Mitglied der [[Preußische Akademie der Künste|Königlichen Akademie der Künste zu Berlin]] berufen und begann im selben Jahr eine Lehrtätigkeit an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule Charlottenburg]]. 1888 wurde ihm der Titel eines „Königlichen Baurats“ verliehen und 1889 wurde er zum Mitglied der [[Berliner Bauakademie]] ernannt. 1894 erhielt er auf der [[Große Berliner Kunstausstellung|Großen Berliner Kunstausstellung]] eine kleine Goldmedaille und 1906 eine große.
Ab 1889 wurde Franz Schwechten Mitglied der Akademie des Bauwesens und entwarf und konstruierte von 1892 bis 1894 die Apostel-Paulus-Kirche in Berlin und das Grabmal für [[Adolf Becker]]. Auch der 1897 errichtete AEG-Fabrikeingang Brunnenstrasse in Berlin-Mitte/Wedding, das so genannte [[Beamtentor]], und das von 1899 bis 1900 erbaute Kraftwerk Moabit, Friedrich Krause Ufer, Berlin, zählen zu seinen Werken.
[[Datei:Reliefbild Franz Schwechten.jpg|mini|links|hochkant|Reliefbild Franz Schwechtens vom Bildhauer [[Alexander Calandrelli]] (1895)]]
Von Mitte der 1880er Jahre bis 1907 war Schwechten mit dem Auf- und Ausbau neuer weitläufiger Produktionsanlagen der [[Schultheiss-Brauerei]] (Abteilung I) an der [[Schönhauser Allee]] (heutige Berliner [[Kulturbrauerei]]) in Berlin-Prenzlauer Berg beauftragt. Die Schultheiss-Brauerei gilt neben dem Anhalter Bahnhof und der Kriegsakademie (1880–1883) als eines der Hauptwerke Schwechtens.


Schwechten entwarf und baute darüber hinaus u.&nbsp;a. die Berliner Philharmonie (eine ehemalige Rollschuhbahn) in der Bernburger Straße 22/23 (1887/88), die [[AEG]]-Apparatefabrik in der Ackerstraße (1894–1907), die [[Neugotik|neugotische]] [[Apostel-Paulus-Kirche (Berlin-Schöneberg)|Apostel-Paulus-Kirche]] in Berlin-Schöneberg (1892–1894) und das Grabmal für Adolf Becker. In [[Dessau]] befindet sich das von ihm entworfene [[Mausoleum (Dessau)|Herzogliche Mausoleum]] als einer der bedeutendsten [[Kuppel]]bauten jener Zeit. Auch der 1897 errichtete AEG-Fabrikeingang an der Brunnenstraße in [[Berlin-Gesundbrunnen]], das so genannte [[Beamtentor]] und das von 1899/1900 erbaute [[Kraftwerk Berlin-Moabit|Kraftwerk Moabit]] am Friedrich-Krause-Ufer in Berlin zählen zu den etwa 160 von ihm verwirklichten Bauten. Sein sicher bekanntestes Bauwerk ist die 1890 bis 1895 errichtete [[Neuromanik|neuromanische]] [[Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]] Berlin.
1902 übernahm Franz Schwechten die Leitung eines Meisterateliers und gab auch von 1914 bis 1918 sein Wissen und seine Erfahrung als Präsident der Akademie der Künste weiter.


1902 übernahm Franz Schwechten die Leitung des Meisterateliers von [[Hermann Ende]]<ref name="Voss1902" /> und gab von 1915 bis 1918 sein Wissen und seine Erfahrung auch als Präsident der [[Preußische Akademie der Künste|Preußischen Akademie der Künste]] weiter.
== Bauwerke ==


[[Datei:Kirchhof Alt-Schöneberg, Franz Heinrich Schwechten.jpg|mini|hochkant|Grabmal Franz Schwechtens]]
===Entwurf===
Sein Grab mit dem nach eigenem Entwurf angelegten Grabmal wurde als [[Liste der Ehrengräber in Berlin|Ehrengrab der Stadt Berlin]] anerkannt und befindet sich auf dem evangelischen Alten Kirchhof der Alten Dorfkirche neben der 1962 erbauten Neuen Paul-Gerhardt-Kirche in [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]], [[Hauptstraße (Berlin-Schöneberg)|Hauptstraße]] 46, im Feld O, Grablage 0-6-26.<ref>[https://luise-berlin.de/abbild/lexikon/chawi/s/schwechten_franz_505057.htm ''Franz Schwechten''.] In: ''Bezirkslexikon des [[Luisenstädtischer Bildungsverein|Luisenstädtischen Bildungsvereins]]''</ref>
* Mainz, Nordbrücke (1904)


Schwechten bevorzugte für seine Bauten romanisierende Formen.
===Architekt===
{{Zitat
* [[Anhalter Bahnhof]] (1880), Berlin (Ruine des Portikus erhalten)
|Text=Mit am erfolgreichsten war er in seiner Tätigkeit im Brückenbau. Die Architektur … für die Rheinbrücken … zählt zum Besten und Phantasievollsten seiner baukünstlerischen Tätigkeit und schließt an alte Werke seiner rheinischen Heimat an.
* [[Dessau]], Hauptbahnhof (1876)
|Übersetzung=
* [[Dessau]], Mausoleum (1894)
|ref=<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Zum fünfundsiebzigsten Geburtstag von Franz Schwechten |Sammelwerk=[[Deutsche Bauzeitung]] |Band=50. Jahrgang |Nummer=65 |Datum=1916-08-12 |Seiten=342–344 |Online=[https://opus4.kobv.de/opus4-btu/frontdoor/index/index/docId/2536 kobv.de/opus4-btu]}}</ref>}}
* [[Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]] (1895), Berlin (Turmruine erhalten)

* [[Beamtentor]] der [[AEG]] (1896/97), Berlin-Wedding
== Bauten (Auswahl) ==
* [[Grunewaldturm]] (1899), Berlin
=== Vollständig oder größtenteils erhalten ===
* [[Kraftwerk Moabit]] (1899-1901)
[[Datei:1899 Grunewaldturm1.gif|mini|hochkant|1897–1899: Grunewald&shy;turm, Holzstich nach einer Zeichnung von Schwechten]]
* [[Genezarethkirche]] (1905) im [[Schillerpromenade|Schillerkiez]] an der Berlin-Neuköllner [[Hermannstraße (Berlin-Neukölln)|Hermannstraße]]
[[Datei:Berlin-Gesundbrunnen AEG-premises 20060407 328.jpg|mini|1888–1890: Gebäude der AEG-Apparatefabrik, Ackerstraße Ecke Feldstraße, Berlin-Gesundbrunnen]]
* [[Villa Wessel]] (1904/05) heutiges Niedesächsisches Internatsgymnasium in Bad Harzburg
[[Datei:Moabit Umspannwerk.jpg|mini|hochkant|1899–1900: Umspannwerk Moabit, Wilhelmshavener Straße 7, Berlin]]
* [[Köln]], [[Hohenzollernbrücke]] (1911)
[[Datei:6 Poznan 237.jpg|mini|1905–1910: Residenzschloss in Posen]]
* [[Südbrücke Köln]] (1910)
[[Datei:Lodz grobowiec Juliusza Heinzla.jpg|mini|hochkant|1899–1903: Mausoleum Julius Heinzel in Łódź]]
* [[Haus Vaterland]], ursprünglich ''Haus Potsdam'', (1912) am [[Potsdamer Platz]], Berlin (zerstört)
[[Datei:Kościół św Mateusza Łódź.jpg|mini|hochkant|1909–1928: St.-Matthäus-Kirche in Łódź]]
* Gerolstein, [[Erlöserkirche (Gerolstein)|Erlöserkirche]] (1913)
[[Datei:Kreishaus Le.JPG|mini|1887–1889: Ehemaliges Kreishaus Remscheid-Lennep]]
* 1878–1879: Kreishaus in [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]], Breitscheidstraße 3 (1895 durch Schwechten erweitert)
* 1886–1888: [[Luther-Melanchthon-Gymnasium#Melanchthon-Gymnasium|Königliches Gymnasium]] in [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]], Neustraße 10 B
* 1887–1889: Kreishaus des [[Landkreis Lennep|Landkreises Lennep]] in [[Lennep]], heute Remscheid-Lennep, Kölner Straße 82<ref>{{Webarchiv|url=http://www.remscheid.de/leben/bauen/denkmalschutz/146380100000112085.php |wayback=20160113102434 |text=Denkmal des Monats Januar 2014. |archiv-bot=2025-02-12 19:38:46 InternetArchiveBot }} Stadt Remscheid</ref>
* 1888–1890: fünfgeschossiges Fabrikgebäude (sogenannte Apparatefabrik) für die [[AEG]] in [[Berlin-Gesundbrunnen]], Ackerstraße (zusammen mit [[Paul Tropp]], AEG-Baubüro)
* 1890–1891: Herrenhaus der nobilitierten Familie von Pflug in [[Brody (Lwówek)|Brody]] (Pflug/Pflugfelde)
* 1891: Brauerei der [[Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei|Schultheiß-Patzenhofer AG]] in [[Berlin-Prenzlauer Berg|Berlin]], Schönhauser Allee (teilweise erhalten, heute ''[[Kulturbrauerei]]'')
* 1892–1894: evang. [[Apostel-Paulus-Kirche (Berlin-Schöneberg)|Apostel-Paulus-Kirche]] in [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg bei Berlin]], Akazienstraße (mit Veränderungen erhalten)<ref>[http://www.ev-apostel-paulus-kirchengemeinde.de/ Internetpräsenz der Apostel-Paulus-Gemeinde in Schöneberg]</ref>
* 1892–1895: [[Merseburger Ständehaus]] (Provinziallandtag) der preußischen [[Provinz Sachsen]] in [[Merseburg]]<ref name="Voss1902" />
* 1893: Wohnhaus für [[Richard Roesicke]] (Generaldirektor der Schultheiss-Brauerei AG), gen. ''Villa Luisenhof'', in Potsdam, Templiner Straße
* 1893–1895: Kreishaus in [[Rathenow]], Platz der Freiheit&nbsp;1<ref name="Voss1902" />
* 1893–1897: [[Bernsteinmuseum Palanga|Schloss Tyszkiewicz]], das heutige Bernsteinmuseum Palanga in [[Palanga]], [[Litauen]]
* 1893–1897: [[St.-Simeon-Kirche (Berlin)|St.-Simeon-Kirche]] in [[Berlin-Kreuzberg|Berlin]], Wassertorstraße 21a (eingebaut in geschlossene Straßenfront)<ref name="Voss1902" />
* 1894–1898: [[Mausoleum (Dessau)|Mausoleum der Herzöge von Anhalt]] in [[Dessau]]
* 1896–1897: Tor 1, sogenanntes [[Beamtentor]] der [[AEG]] in Berlin-Gesundbrunnen, Brunnenstraße
* 1897–1899: ''König-Wilhelm-Gedächtnis-Turm'', seit 1948 [[Grunewaldturm]] im [[Berlin-Grunewald|Grunewald]], auf dem Karlsberg<ref name="Voss1902" />
* 1899: evang. [[St. Peter und Paul (Steinach)|Pfarrkirche St. Peter und Paul]] in [[Steinach (Thüringen)]], Kirchstraße
* 1901: Südschule in [[Steinach (Thüringen)]], Kirchstraße
* 1899–1900: [[Kraftwerk Berlin-Moabit|Kraftwerk Moabit]] in [[Berlin-Moabit]], Friedrich-Krause-Ufer, teilweise erhalten
* 1899–1902: [[Kriegsschule (Potsdam)|Kriegsschule]] (bis 2013 Sitz des Brandenburgischen Landtags) in [[Potsdam]], Am Brauhausberg
* 1899–1902: Wohnhaus für Carl Wessel (heute: Niedersächsisches Internatsgymnasium) in [[Bad Harzburg]]
* 1899–1903: Mausoleum für Julius Heinzel auf dem Alten Friedhof in [[Łódź]]
* 1900: [[Erstes Romanisches Haus (Berlin)#Rolandbrunnen|Charlottenburger Rolandbrunnen]] an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, 1928 nach [[Prabuty|Riesenburg]] versetzt
* 1902–1903: kath. [[Erlöserkirche (Mirbach)|Erlöserkapelle]] in Mirbach (Eifel) (Entwurf von [[Max Spitta]], nach dessen Tod Überarbeitung und Ausgestaltung durch Schwechten)
* 1902–1908: evang. [[Erlöserkirche (Bad Homburg)|Erlöserkirche]] in [[Bad Homburg vor der Höhe]] (Entwurf von Max Spitta, Überarbeitung und Ausgestaltung durch Schwechten)
* 1903–1905: evang. [[Genezarethkirche (Berlin-Neukölln)|Genezarethkirche]] in [[Berlin-Neukölln|Rixdorf]] im [[Schillerpromenade|Schillerkiez]], Herrfurthplatz (Turm 1940 wegen Nähe zum [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Flughafen Tempelhof]] gekappt)
* 1905–1910: [[Residenzschloss Posen|Kaiserliches Residenzschloss]] in [[Posen]] (nach 1945 als Rathaus, jetzt als Kulturzentrum genutzt)
* 1909: Wiederaufbau der evangelischen Dorfkirche in [[Gröben (Ludwigsfelde)|Gröben]] ([[Brandenburg]])
* 1909–1928: evang. Matthäuskirche in [[Łódź]] (zusammen mit Johannes Wende)
* 1911–1913: evang. [[Erlöserkirche (Gerolstein)|Erlöserkirche]] in [[Gerolstein|Gerolstein (Eifel)]]
* 1911–1922: evang.-luth. [[Christuskirche (Rom)|(Chiesa di Cristo) Christuskirche]] in [[Rom]], Via Sicilia 70 / Via Toscana 7
* 1913–1914: evang. Erlöserkirche in [[Adenau|Adenau (Eifel)]]

=== Nicht erhalten, stark verändert oder Ruine ===
[[Datei:Anhalter Bahnhof, Berlin 1900.png|mini|1876–1880: Anhalter Bahnhof in Berlin (Foto: um 1900)]]
[[Datei:Gedächtniskirche1.JPG|mini|hochkant|1891–1895: Gedächtniskirche. Foto: Ruine mit Nachfolgebau ([[Egon Eiermann]])]]
* 1874–1876: Empfangsgebäude des [[Dessau Hauptbahnhof|Bahnhofs in Dessau]] (nicht erhalten)
* 1876–1877: Empfangsgebäude des [[Lutherstadt Wittenberg Hauptbahnhof|Bahnhofs Lutherstadt Wittenberg]] (2015 abgerissen)
* 1876–1880: [[Berlin Anhalter Bahnhof|Anhalter Bahnhof]] in [[Berlin-Kreuzberg]], Askanischer Platz (1959 bis auf das Portikus-Fragment gesprengt)<ref name="Voss1902" />
* 1880–1883: [[Preußische Kriegsakademie]] in Berlin-Mitte, Dorotheenstraße 48 (nach Kriegsschäden 1976 abgerissen)
* 1882–1884: ''Konzert- und Vereinshaus'' in [[Stettin]] (zerstört)<ref>{{ZentralblBauverw |Autor=- |Titel=Bas neue Concert- und Vereinshaus in Stettin |Jahr=1885 |Heft=11 |Seiten=108–109 |zlb=117}}</ref>
* 1888–1889: [[Berliner Philharmonie#Vorgeschichte|Philharmonie]] in Berlin-Kreuzberg, Bernburger Straße 22a/23 (zerstört)
* 1890–1891: Kreishaus des Landkreises Teltow in Berlin-Tiergarten, [[Viktoriastraße (Berlin)|Viktoriastraße 18]] (1938 abgerissen)<ref name="Voss1902" />
* 1891–1895: evang. [[Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]] in Berlin-Charlottenburg (Turmruine erhalten)<ref name="Voss1902" />
* 1894–1896: Wohn- und Geschäftshaus, ''[[Erstes Romanisches Haus (Berlin)|erstes Romanisches Haus]]'' an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg (zerstört)<ref name="lexikon">[https://berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/lexikon/romanischehaeuser.html Romanische Häuser.] In: ''Bezirkslexikon'' bei berlin.de; abgerufen am 10. Februar 2013</ref>
* 1900–1901: Wohn- und Geschäftshaus, ''[[Zweites Romanisches Haus (Berlin)|zweites Romanisches Haus]]'' an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg (zerstört)<ref name="lexikon" />
* 1900–1904: [[Quistorpturm|Johannes-Quistorp-Gedächtnis-Turm]] in [[Stettin]] (nur Erdgeschoss erhalten)
* 1901: Landsitz für den Maler [[Hugo Vogel]] in [[Berlin-Wannsee]], in der [[Berlin-Wannsee#Villenkolonie|Villenkolonie Alsen]], Am Großen Wannsee 48 (1955 abgerissen)
* 1902–1904: Brückentürme der [[Kaiserbrücke (Mainz)|Kaiserbrücke]] in [[Mainz]] (Türme nicht erhalten)
* 1903–1905: Fabrikbau für die Deutsche Glasmosaik-Gesellschaft [[Puhl & Wagner]] in Berlin (1972 abgerissen)
* 1905–1906: Sparkasse des Landkreises Teltow in Berlin-Tiergarten, Viktoriastraße 16/17 (1938 abgerissen)
* 1906–1909: evangelische [[Erlöserkirche (Essen)|Erlöserkirche]] mit Pfarrhaus in Essen, Bismarckstraße (Ruine des Pfarrhauses nach dem Krieg abgetragen, Turm mit stilfremden Aufsatz verändert, Schwechtens Innengestaltung komplett entfernt/verändert)
* 1906–1910: Brückentürme der [[Südbrücke (Köln)|Südbrücke]] in [[Köln]] (Türme reduziert erhalten)
* 1907–1911: Brückentürme der [[Hohenzollernbrücke (Köln)|Hohenzollernbrücke]] in [[Köln]] (Türme nach 1945 abgebrochen)
* 1911–1912: ''Haus Potsdam'', seit 1928 ''[[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]'' in Berlin, [[Potsdamer Platz]] (Ruine 1976 abgerissen)

== Entwürfe ==
1884 wurde der Wettbewerbsentwurf für die Bebauung der [[Berliner Museumsinsel]] angekauft.<ref>{{ZentralblBauverw |Autor=- |Titel=Amtliche Mittheilung |Jahr=1884 |Heft=15 |Seiten=143 |Kommentar=Ankauf des Entwurf Museumsinsel |zlb=152}}</ref>

== Entwurfszeichnungen ==
<gallery>
Franz schwechtena.jpg|Entwurf für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Franz schwechteb.jpg|Entwurf für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – Ansicht von Westen
Berlin Industriegebaeude Beuth Strasse Schwechten.jpg|Entwurf für das Geschäftshaus ''Industriegebäude'', Beuthstraße, Berlin
</gallery>


== Literatur ==
== Literatur ==
<!-- nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet. Wurde bis gestern ld. nicht beachtet und jetzt sortiert. Grüße -->
*Peer Zietz: ''Franz Heinrich Schwechten. Ein Architekt zwischen Historismus und Moderne''. Ed. Menges, Stuttgart und London 1999, ISBN 3-930698-72-2
* Judith Breuer: ''Die ersten preußischen Eisenbahnbrücken. Dirschau. Marienburg. Köln. Verschwundene Zeugnisse für Fortschrittsglauben und Geschichtsbewusstsein im 19. Jahrhundert; Begleitbuch''. Hrsg. Ostpreussisches Landesmuseum, Selbstverlag, Lüneburg 1988, S. 79, 85.
*Wolfgang Jürgen Streich: ''Franz Heinrich Schwechten. 1841-1924. Bauten für Berlin''. Imhof, Petersberg 2005, ISBN 3-937251-66-9 (zugleich Dissertation der RWTH Aachen, 2003)
* Susanne Gloger: ''Franz Heinrich Schwechten. Kaiserlicher Baumeister und Wegbereiter der Moderne.'' In: ''Baumeister des 19. Jahrhunderts''. In: ''Die Mark Brandenburg'', Heft 76, Marika Großer Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-910134-10-2, S. 34–40.
* Mathis Leibetseder: ''Ein Künstlerhaus am Wannsee. Franz Schwechtens Entwürfe für das Sommerhaus des Geschichts- und Porträtmalers [[Hugo Vogel]]''. In: ''[[INSITU (Zeitschrift)|INSITU]]'', 2023/1, S. 113–128.
* {{Literatur
|Autor=Albrecht Mann
|Titel=Die Neuromanik. Eine rheinische Komponente im Historismus des 19. Jahrhunderts
|Verlag=Greven Verlag
|Ort=Köln
|Datum=1966
|Seiten=11, 153 f.}}
* Andreas Puchta: ''Die deutsche evangelische Kirche in Rom. Planung, Baugeschichte, Ausstattung''. In: ''Studien zur Kunst der Antike und ihrem Nachleben'', 2, Weiss, Bamberg 1997, ISBN 3-928591-81-9.
* Wolfgang Jürgen Streich: ''Franz Heinrich Schwechten (1841–1924). Bauten für Berlin.'' (Zugleich Dissertation, RWTH Aachen, 2003). Verlag Michael Imhof, Petersberg 2005, ISBN 3-937251-66-9.
* Wolfgang Voigt: ''Der Architekt und der Kürassier''. ''Franz Heinrich Schwechten''. In: ders., Uwe Bresan (Hrsg.) ''Schwule Architekten – Gay Architects. Verschwiegene Biografien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert – Silent Biographies from 18th to 20th Century''. Wasmuth & Zohlen, Berlin 2023, ISBN 978-3-8030-2378-0, S. 82–89.
* Peer Zietz, Uwe H. Rüdenburg: ''Franz Heinrich Schwechten. Ein Architekt zwischen Historismus und Moderne.'' Edition Menges, Stuttgart / London 1999, ISBN 3-930698-72-2 ([https://books.google.de/books?id=wHD6cx7QaDIC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false Teil-Digitalisat]).

* {{NDB|24|35|36|Schwechten, Franz Heinrich|Peer Zietz|118967975}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{PND|118967975}}
{{Commonscat}}
*{{archINFORM|arch|17600}}
* {{DNB-Portal|118967975}}
* [http://www.adk.de/de/akademie/mitglieder/mitglieder-datenbank.htm?we_objectID=22373 Eintrag im Mitgliederverzeichnis der Akademie der Künste]
{{commons|category:Franz Schwechten|Franz Schwechten}}
* [https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=58&D0=B&D1=U2Nod2VjaHRlbg==&D2=RnJhbno= Projektliste und Digitalisate im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin]
* Claudia Friedrich: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/franz-heinrich-schwechten-100.html ''12.08.1841 – Geburtstag von Franz H. Schwechten''] [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]] [[ZeitZeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]] vom 12. August 2016 (Podcast).
* Weitere Fotos und Informationen zu Bauten von Franz Schwechten in Berlin: u.&nbsp;a. Umformerwerk Tiergarten und Umspannwerk [[Alte Jakobstraße]]: [http://www.techniktouren.eu/zeig_start.fau?prj=techtour&dm=techniktouren&listex=Sw_intern&zeig=FSchwechten TechnikTouren], abgerufen am 25. Juli 2013.


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Mann|Schwechten, Franz]]
<references responsive />
[[Kategorie:Deutscher|Schwechten, Franz]]
[[Kategorie:Architekt|Schwechten, Franz]]
[[Kategorie:Geboren 1841|Schwechten, Franz]]
[[Kategorie:Gestorben 1924|Schwechten, Franz]]


{{Normdaten|TYP=p|GND=118967975|LCCN=nr96015579|VIAF=147145857831323020113}}
{{Personendaten|

NAME=Schwechten, Franz Heinrich
{{SORTIERUNG:Schwechten, Franz}}
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Architekt]]
[[Kategorie:Architekt (Berlin)]]
[[Kategorie:Architekt des Historismus]]
|GEBURTSDATUM=[[12. August]] [[1841]]
[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Künste]]
[[Kategorie:Träger des Hausordens Albrechts des Bären]]
[[Kategorie:Bestattet in einem Ehrengrab des Landes Berlin]]
[[Kategorie:Franz Schwechten| ]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1841]]
[[Kategorie:Gestorben 1924]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Schwechten, Franz
|ALTERNATIVNAMEN=Schwechten, Franz Heinrich (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Architekt
|GEBURTSDATUM=12. August 1841
|GEBURTSORT=[[Köln]]
|GEBURTSORT=[[Köln]]
|STERBEDATUM=[[11. August]] [[1924]]
|STERBEDATUM=11. August 1924
|STERBEORT=[[Berlin]]
|STERBEORT=[[Berlin]]
}}
}}

[[sv:Franz Schwechten]]

Aktuelle Version vom 7. März 2025, 08:47 Uhr

Franz Schwechten
(Aufnahme etwa 1895)

Franz Heinrich Schwechten (* 12. August 1841 in Köln; † 11. August 1924 in Berlin) war ein deutscher Architekt des Historismus.

Franz Schwechten war der erste Sohn des Landgerichtsrats Heinrich Schwechten und der Justine Pauline, geborene Herstatt. Er besuchte das protestantische Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, wo er besondere Förderung im Kunstunterricht durch den Dombildhauer Christoph Stephan erfuhr. Nach dem Abitur im Frühjahr 1860 trat er im Herbst als Eleve in das Atelier des späteren Stadtbaumeisters Julius Raschdorff ein, studierte dann ab 1861 an der Berliner Bauakademie unter Karl Bötticher, August Hermann Spielberg und Friedrich Adler und schloss schließlich 1863 mit dem Königlichen Bauführerexamen ab. Anschließend begann er eine zweijährige praktische Ausbildung bei den bedeutenden Architekten August Stüler und Martin Gropius in Berlin, um 1865 für zwei Jahre in seine Heimatstadt Köln zurückzukehren, wo er im Atelier des Land- und Garnisonbaumeisters Hermann Otto Pflaume Aufnahme fand. Im Wintersemester 1867/68 setzte er sein Studium in Berlin fort und legte 1869 die Prüfungen zum Königlichen Baumeister (26. Juni) und zum Regierungsbaumeister (3. Juli) ab. Bereits ein Jahr zuvor war er mit dem Entwurf für ein Parlamentshaus für Preußen in „hellenisierenden“ Formen als Gewinner aus dem vom Berliner Architekten-Verein alljährlich ausgeschriebenen Schinkel-Wettbewerb hervorgegangen. Diesen Entwurf hatte er auch zur Baumeisterprüfung vorgelegt. Das Preisgeld ermöglichte ihm von Oktober 1869 bis Juni 1870 eine erste Studienreise nach Italien.[1]

Schwechten arbeitete von 1871 bis 1882 als Vorsteher der Hochbauabteilung des technischen Zentralbureaus für die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft. In diese Zeit fällt u. a. der Neubau des Anhalter Bahnhofs, der weit über Berlin hinaus in der Fachwelt und beim Publikum Aufmerksamkeit erregte und ihn als „hervorragenden Monumentalkünstler“ bekannt machte.[2]

1885 wurde Schwechten zum Mitglied der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin berufen und begann im selben Jahr eine Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule Charlottenburg. 1888 wurde ihm der Titel eines „Königlichen Baurats“ verliehen und 1889 wurde er zum Mitglied der Berliner Bauakademie ernannt. 1894 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille und 1906 eine große.

Reliefbild Franz Schwechtens vom Bildhauer Alexander Calandrelli (1895)

Von Mitte der 1880er Jahre bis 1907 war Schwechten mit dem Auf- und Ausbau neuer weitläufiger Produktionsanlagen der Schultheiss-Brauerei (Abteilung I) an der Schönhauser Allee (heutige Berliner Kulturbrauerei) in Berlin-Prenzlauer Berg beauftragt. Die Schultheiss-Brauerei gilt neben dem Anhalter Bahnhof und der Kriegsakademie (1880–1883) als eines der Hauptwerke Schwechtens.

Schwechten entwarf und baute darüber hinaus u. a. die Berliner Philharmonie (eine ehemalige Rollschuhbahn) in der Bernburger Straße 22/23 (1887/88), die AEG-Apparatefabrik in der Ackerstraße (1894–1907), die neugotische Apostel-Paulus-Kirche in Berlin-Schöneberg (1892–1894) und das Grabmal für Adolf Becker. In Dessau befindet sich das von ihm entworfene Herzogliche Mausoleum als einer der bedeutendsten Kuppelbauten jener Zeit. Auch der 1897 errichtete AEG-Fabrikeingang an der Brunnenstraße in Berlin-Gesundbrunnen, das so genannte Beamtentor und das von 1899/1900 erbaute Kraftwerk Moabit am Friedrich-Krause-Ufer in Berlin zählen zu den etwa 160 von ihm verwirklichten Bauten. Sein sicher bekanntestes Bauwerk ist die 1890 bis 1895 errichtete neuromanische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin.

1902 übernahm Franz Schwechten die Leitung des Meisterateliers von Hermann Ende[2] und gab von 1915 bis 1918 sein Wissen und seine Erfahrung auch als Präsident der Preußischen Akademie der Künste weiter.

Grabmal Franz Schwechtens

Sein Grab mit dem nach eigenem Entwurf angelegten Grabmal wurde als Ehrengrab der Stadt Berlin anerkannt und befindet sich auf dem evangelischen Alten Kirchhof der Alten Dorfkirche neben der 1962 erbauten Neuen Paul-Gerhardt-Kirche in Schöneberg, Hauptstraße 46, im Feld O, Grablage 0-6-26.[3]

Schwechten bevorzugte für seine Bauten romanisierende Formen.

„Mit am erfolgreichsten war er in seiner Tätigkeit im Brückenbau. Die Architektur … für die Rheinbrücken … zählt zum Besten und Phantasievollsten seiner baukünstlerischen Tätigkeit und schließt an alte Werke seiner rheinischen Heimat an.“[4]

Bauten (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vollständig oder größtenteils erhalten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1897–1899: Grunewald­turm, Holzstich nach einer Zeichnung von Schwechten
1888–1890: Gebäude der AEG-Apparatefabrik, Ackerstraße Ecke Feldstraße, Berlin-Gesundbrunnen
1899–1900: Umspannwerk Moabit, Wilhelmshavener Straße 7, Berlin
1905–1910: Residenzschloss in Posen
1899–1903: Mausoleum Julius Heinzel in Łódź
1909–1928: St.-Matthäus-Kirche in Łódź
1887–1889: Ehemaliges Kreishaus Remscheid-Lennep

Nicht erhalten, stark verändert oder Ruine

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1876–1880: Anhalter Bahnhof in Berlin (Foto: um 1900)
1891–1895: Gedächtniskirche. Foto: Ruine mit Nachfolgebau (Egon Eiermann)

1884 wurde der Wettbewerbsentwurf für die Bebauung der Berliner Museumsinsel angekauft.[9]

Entwurfszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Judith Breuer: Die ersten preußischen Eisenbahnbrücken. Dirschau. Marienburg. Köln. Verschwundene Zeugnisse für Fortschrittsglauben und Geschichtsbewusstsein im 19. Jahrhundert; Begleitbuch. Hrsg. Ostpreussisches Landesmuseum, Selbstverlag, Lüneburg 1988, S. 79, 85.
  • Susanne Gloger: Franz Heinrich Schwechten. Kaiserlicher Baumeister und Wegbereiter der Moderne. In: Baumeister des 19. Jahrhunderts. In: Die Mark Brandenburg, Heft 76, Marika Großer Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-910134-10-2, S. 34–40.
  • Mathis Leibetseder: Ein Künstlerhaus am Wannsee. Franz Schwechtens Entwürfe für das Sommerhaus des Geschichts- und Porträtmalers Hugo Vogel. In: INSITU, 2023/1, S. 113–128.
  • Albrecht Mann: Die Neuromanik. Eine rheinische Komponente im Historismus des 19. Jahrhunderts. Greven Verlag, Köln 1966, S. 11, 153 f.
  • Andreas Puchta: Die deutsche evangelische Kirche in Rom. Planung, Baugeschichte, Ausstattung. In: Studien zur Kunst der Antike und ihrem Nachleben, 2, Weiss, Bamberg 1997, ISBN 3-928591-81-9.
  • Wolfgang Jürgen Streich: Franz Heinrich Schwechten (1841–1924). Bauten für Berlin. (Zugleich Dissertation, RWTH Aachen, 2003). Verlag Michael Imhof, Petersberg 2005, ISBN 3-937251-66-9.
  • Wolfgang Voigt: Der Architekt und der Kürassier. Franz Heinrich Schwechten. In: ders., Uwe Bresan (Hrsg.) Schwule Architekten – Gay Architects. Verschwiegene Biografien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert – Silent Biographies from 18th to 20th Century. Wasmuth & Zohlen, Berlin 2023, ISBN 978-3-8030-2378-0, S. 82–89.
  • Peer Zietz, Uwe H. Rüdenburg: Franz Heinrich Schwechten. Ein Architekt zwischen Historismus und Moderne. Edition Menges, Stuttgart / London 1999, ISBN 3-930698-72-2 (Teil-Digitalisat).
Commons: Franz Schwechten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Peer Zietz, Uwe H. Rüdenburg: Franz Heinrich Schwechten. Ein Architekt zwischen Historismus und Moderne. Edition Menges, Stuttgart / London 1999, S. 11 ff.
  2. a b c d e f g h i Kunst, Wissenschaft und Literatur: Berufung von Franz Schwechten, in: Königlich privilegierte Berlinische Zeitung, 26. Februar 1902.
  3. Franz Schwechten. In: Bezirkslexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  4. Zum fünfundsiebzigsten Geburtstag von Franz Schwechten. In: Deutsche Bauzeitung. 50. Jahrgang, Nr. 65, 12. August 1916, S. 342–344 (kobv.de/opus4-btu).
  5. Denkmal des Monats Januar 2014. (Memento des Originals vom 13. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.remscheid.de Stadt Remscheid
  6. Internetpräsenz der Apostel-Paulus-Gemeinde in Schöneberg
  7. Bas neue Concert- und Vereinshaus in Stettin. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 11, 1885, S. 108–109 (zlb.de).
  8. a b Romanische Häuser. In: Bezirkslexikon bei berlin.de; abgerufen am 10. Februar 2013
  9. Amtliche Mittheilung. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 15, 1884, S. 143 (zlb.de – Ankauf des Entwurf Museumsinsel).