„Illuminati (Roman)“ – Versionsunterschied
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'''Illuminati''' ist der deutsche Titel eines im März 2003 in Deutschland erschienenen [[Thriller]]s von [[Dan Brown]] ([[Englische Sprache|englischer]] Originaltitel: ''Angels & Demons'', 2000) mit einer weltweiten Auflage von acht Millionen Exemplaren. |
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Die Handlung dreht sich um einen angeblichen Versuch des [[Illuminatenorden]]s, eines laut dem Roman seit Jahrhunderten bis heute bestehenden [[Geheimbund]]es, die [[katholische Kirche]] zu zerstören. Das tatsächliche [[Motiv (Literatur)|Motiv]] ist jedoch die ideologische Annäherung der katholischen Kirche an die [[Wissenschaft]] durch den verstorbenen [[Papst]]. Ferner geht es um [[Verschwörung]], [[Verrat]], das [[Konklave]] und die bis jetzt noch erhaltenen Regeln des Vatikans. Die Handlung spielt in der Gegenwart an einem einzigen Tag. [[Ort der Handlung|Orte der Handlung]] sind [[Boston]], die [[Schweiz]] (Forschungsinstitut [[CERN]]), [[Italien]] ([[Rom]]) und vor allem die [[Vatikanstadt]]. |
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In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen [[Wissenschaft]] und [[Religion]], die als schon seit Urzeiten verfeindet dargestellt werden. Zwar habe es schon immer Menschen gegeben, die beide vereinen wollten, doch die Kluft sei zu tief gewesen. Brown argumentiert durch seine Hauptfiguren, beide könnten und sollten miteinander in Frieden existieren. |
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Der über 700 Seiten umfassende Roman weist einen langgezogenen [[Spannungsbogen]] auf. Er beruht vor allem darauf, dass ein Auftragsmörder aktiv ist und der Vatikan durch eine angekündigte Explosion zerstört werden soll. Die [[Erzählperspektive]] ist die der [[Person (Sprache)|3. Person]] (auktoriale Erzählsituation). |
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== Inhalt == |
== Inhalt == |
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Der [[Physik]]er und katholische [[Priester (Christentum)|Priester]] Leonardo Vetra wird ermordet in seinem Büro im [[CERN]] aufgefunden. Sein Kopf ist nach hinten verdreht und ein Auge fehlt. Auf seiner Brust ist ein [[Ambigramm]] mit der Aufschrift ''[[Illuminatenorden|Illuminati]]'' eingebrannt. Maximilian Kohler, der Generaldirektor des CERN, lässt daraufhin [[Robert Langdon]], einen Symbolologen der [[Harvard University|Universität Harvard]], einfliegen und kurze Zeit später trifft auch Vetras [[Adoption|Adoptivtochter]] Vittoria ein, die als Physikerin und [[Meeresbiologie|Meeresbiologin]] ebenfalls im CERN beschäftigt ist. Sie erklärt den Herren, dass ihr Vater, der die Vereinigung von Religion und Wissenschaft anstrebte, [[Antimaterie]] schuf und so im [[Teilchenbeschleuniger]] den [[Urknall]] in kleinerem Ausmaß nachbildete. Auf Vittorias Wunsch hatten Vater und Tochter gemeinsam ein Viertelgramm der Antimaterie hergestellt, die beim Kontakt mit Materie alles im Umkreis von rund einem Kilometer vernichten würde. Im unterirdischen Labor stellt Vittoria schockiert fest, dass die Illuminati mit Leonardos Auge den [[Iris-Erkennung|Retinascanner]] überwunden und den Behälter mit der Antimaterie gestohlen haben, dessen Magnetfeld nur für 24 Stunden mit Energie versorgt wird. |
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Der Forscher Leonardo Vetra, der sich beim [[Forschungsinstitut]] [[CERN]] mit der Vereinbarkeit von [[Religion]] und [[Wissenschaft]] beschäftigt, wird in seinem Labor tot aufgefunden. Der Auffindesituation nach muß es sich um einen gewaltsam herbeigeführte Tötung handeln: Sein Kopf ist nach hinten gedreht, und ein [[Auge]] wurde herausgeschnitten. Auf seiner Brust findet sich ein eingebranntes [[Ambigramm]] mit der Aufschrift „''[[Illuminatenorden|Illuminati]]''“. |
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Als das CERN die Nachricht erhält, dass die Illuminati durch [[Infiltration (Militär)|Infiltration]] im [[Vatikanstadt|Vatikan]] eingedrungen sind und die Antimaterie versteckt haben, fliegen Langdon und Vittoria nach Rom. Nun wird deutlich, welche Ausmaße die drohende Explosion hätte. Die Illuminati würden mit dem Hauptsitz der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] nicht nur ihren Erzfeind vernichten, sondern auch alle [[Kardinal|Kardinäle]], die sich gerade zum [[Konklave]] in der [[Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]] versammeln. Nachdem die beiden Wissenschaftler Oberst Olivetti, den [[Kommandant der Schweizergarde|Kommandanten]] der [[Päpstliche Schweizergarde|Schweizergarde]], und den [[Camerlengo]] Carlo Ventresca über die Gefahr aufgeklärt haben, meldet sich ein [[Assassinen|Assassine]], der im Auftrag der Illuminati die vier Favoriten der Papstwahl ''(i preferiti)'' entführt hat. Ab 20 Uhr soll zu jeder vollen Stunde einer der vier Kardinäle irgendwo in Rom auf einem „Altar der Wissenschaft“ ermordet werden. Zusätzlich nimmt der Assassine Kontakt mit dem [[British Broadcasting Corporation|BBC]]-Reporter Gunther Glick auf, um die Medien als „rechten Arm des Terrorismus“ zu benutzen. |
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Professor [[Robert Langdon]], [[Symbol]]ologe an der [[Harvard University|Universität Harvard]], wird von Maximilian Kohler, dem Generaldirektor von CERN, zur Hilfe gerufen und erkennt das Zeichen der legendären Geheimgesellschaft, die lange als nicht mehr existent galt. Langdon wird nach [[Genf]] gebeten und ist fortan dort wie auch vor allen in Rom und im Vatikan einer der Hauptakteure; ganz entscheidend wirkt er bei der Auffindung der [[Hinrichtung]]sstätten der Kardinäle mit und tritt dem [[Auftragsmord|Auftragsmörder]] gegenüber. |
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In [[Galileo Galilei]]s Werk ''Diagramma della Verità'', das im [[Vatikanisches Apostolisches Archiv|vatikanischen Geheimarchiv]] liegt, finden Langdon und Vittoria die ersten Hinweise auf den „Pfad der [[Erleuchtung]]“, der über die [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] zum geheimen Versammlungsort der Illuminati führen soll. Langdon vermutet „Santis irdnes Grab“ zunächst im [[Pantheon (Rom)|Pantheon]], doch gemeint ist ein Grab, das vom Baumeister [[Raffael]] geschaffen wurde. Es befindet sich in der Chigi-Kapelle in der Kirche [[Santa Maria del Popolo]]. Wegen des Irrtums kommen Langdon und Vittoria ebenso wie Olivettis Schweizergarde zu spät. Kardinal Ebner aus [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] wurde bereits mit Erde erstickt und trägt das Brandzeichen ''EARTH''. Mittlerweile hat auch Glick zusammen mit seiner Videografin erkannt, dass es Interessanteres zu berichten gibt als das Konklave. Die in der Chigi-Kapelle aufgestellte Skulptur [[Habakuk und der Engel (Bernini)|Habakuk und der Engel]] verweist auf den nächsten Schauplatz der Mordserie. |
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Vetras Tochter Vittoria stellt fest, dass aus dem Forschungslabor ein [[Behälter]] mit der weltweit ersten konservierten [[Antimaterie]] entwendet wurde, dessen Existenz ihrer Meinung nach geheim war. Dieser löscht mit einer gigantischen [[Explosion]] durch [[Annihilation]] alle [[Materie]] im [[Umkreis]] von etwa einem Kilometer aus, wenn er nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder an die Energieversorgung angeschlossen wird. Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass der Behälter im [[Vatikanstadt|Vatikan]] unter dem Petersdom beim Petrusgrab versteckt wurde („die ultimative Infiltration“). Die Illuminati drohen damit, den Hauptsitz der [[katholische Kirche|katholischen Kirche]] und somit die katholische Kirche als Organisation insgesamt (mitsamt der 165 Kardinäle) zu vernichten. |
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Auf dem [[Petersplatz]] dient die Plakette ''West Ponente'' neben dem [[Obelisco Vaticano|Obelisken]] als Verbindung zum Element Luft. Dort legt der Assassine den Kardinal Lamassé aus [[Paris]] mit zerstochenen Lungen und dem Brandmal ''AIR'' ab. Langdon und Vittoria konnten den Mord wieder nicht verhindern und werden von der BBC gefilmt. Nun berichten weltweit alle Medien über die Unruhen im Vatikan und verbreiten das Gerücht, dass der verstorbene Papst mit [[Heparin]] vergiftet wurde. Vittoria untersucht zusammen mit dem Camerlengo, der vom Heiligen Vater aufgezogen wurde, den Leichnam, dessen schwarze Zunge den Mord bestätigt. Langdon findet gleichzeitig mit einer Liste von [[Gian Lorenzo Bernini|Berninis]] Werken heraus, dass die [[Verzückung der Heiligen Theresa]] der nächste Wegweiser ist. |
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Just an diesem Tag findet das [[Konklave]] zur Wahl eines neuen [[Papst]]es statt. Alle hohen Würdenträger der katholischen Kirche, viele Gläubige und zahlreiche Vertreter der [[Medien]] sind anwesend. Die vier favorisierten [[Kardinal|Kardinäle]] (''il preferiti'') werden jedoch vermisst; sie wurden in die [[Engelsburg]] [[Entführung|entführt]], mit verschiedenen [[Brandzeichen]] der Illuminati versehen und allesamt ermordet. |
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Als Langdon und Vittoria in der Kirche [[Santa Maria della Vittoria (Rom)|Santa Maria della Vittoria]] ankommen, hat der Assassine dort bereits ein großes Feuer entzündet, über dem Kardinal Guidera aus [[Barcelona]] an Ketten hängt und bei lebendigem Leib verbrennt. Auf seiner Brust prangt das Mal ''FIRE''. Als Vittoria den ebenfalls ermordeten Oberst Olivetti entdeckt, wird sie vom Assassinen entführt. Langdon gerät unter einen steinernen [[Sarkophag]], aus dem ihn die Feuerwehr rettet. In der Zwischenzeit hat der Camerlengo das Konklave unterbrochen, um sich mit einer emotionalen Ansprache an die Medien zu wenden, in der er den Erfolg der Wissenschaft als [[Pyrrhussieg]] darstellt, bei dem die Menschen die religiöse Orientierung verloren haben. |
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In einem Wettlauf mit der Zeit und im ständigen Lösen von Rätseln („[[Schnitzeljagd]]“) durchqueren Robert Langdon und Vittoria Vetra auf dem rätselhaften „Weg der Erleuchtung“ den Vatikan und die Stadt [[Rom]], um die Antimaterie sowie die Kardinäle rechtzeitig aufzuspüren. Der Weg der Erleuchtung setzt sich zusammen aus: "Il segno", den Wegweisern und den dort befindlichen "Altären der Wissenschaft". Diese zeigen letztlich den Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati – die „Kirche der [[Illumination]]“. Langdon nimmt treffend an, dass sich an den Altären der Wissenschaft (''L'altare di Scienzia'') sowohl die Wegweiser befinden als auch die angekündigten Hinrichtungen stattfinden. Die Schweizergarde und Langdon machen sich daher auf die Suche nach dem Mörder. Langdon begibt sich in die [[Vatikanisches Geheimarchiv|vatikanische Geheimarchiv]], um ''Il segno'' (das Zeichen) zu suchen, das heisst, den ersten Hinweis auf den Weg der Erleuchtung, der schlussendliche Pfad zum Illuminati-Treffpunkt. Langdon sucht nach einer Information mit Bezug auf die Zahl der Illuminaten: [[Zahl 503|503]]. In Galileis im Jahre [[1639]] in [[Lateinische Sprache|Latein]] verfassten Werk ''[[Diagramma della Veritá]]'' (sein drittes Werk - „D III“) findet Langdon ein - fiktives - [[Gedicht]] mit fünfhebigem [[Jambus]] von [[John Milton]]; es lautet im Original: |
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Langdon findet heraus, dass die Altäre der Wissenschaft in der Form eines Kreuzes angeordnet sind und dass der letzte Kardinal am [[Vierströmebrunnen]] hingerichtet werden soll. Der Amerikaner ist diesmal rechtzeitig am Tatort, kann den Assassinen aber nicht daran hindern, den italienischen Kardinal Baggia zu ertränken. Nachdem er sich mit einem Täuschungsmanöver selbst vor dem Ertrinken gerettet hat, bemerkt Langdon, dass die Taube auf dem Obelisken als Ersatz für einen Engel dient und auf die Kirche der Illuminaten zeigt, die [[Engelsburg]]. Langdon trifft gerade rechtzeitig ein, um Vittoria vor dem Auftragsmörder zu retten. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Assassinen vom Balkon zu stürzen und damit zu töten. Als sie hinüber zum Vatikan blicken, sehen sie zu ihrer Überraschung, wie Maximilian Kohler als „[[Barmherziger Samariter|Samariter]] der elften Stunde“ empfangen wird. Kohler ist angeblich Janus, der Leiter der Illuminaten, der den Camerlengo als letzten Feind persönlich töten wird. |
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:::„''From Santi's earthly tomb with demon's hole |
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:::'Cross Rome the mystic elements unfold |
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:::The path of light is laid, the sacred test |
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:::Let angels guide you on your lofty quest''.“ |
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Langdon und Vittoria laufen durch den [[Passetto di Borgo|Passetto]] von der Engelsburg in den Vatikan zum päpstlichen Amtszimmer, wo sich der Camerlengo und Kohler zum Gespräch unter vier Augen getroffen haben. Da man Kohler als Janus betrachtet, wird er erschossen. Kurz vor seinem Tod kann der Generaldirektor, der sich eigentlich nur dafür rächen will, dass ihn seine religiösen Eltern zum Krüppel werden ließen, Langdon einen kleinen [[Camcorder]] mit einer wichtigen Botschaft überreichen. Der Camerlengo trägt das Brandzeichen mit allen vier Ambigrammen auf seiner Brust, den Diamanten der Illuminati. |
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Die Übersetzung in das Deutsche lautet <small>(Übersetzung: Axel Merz)</small>: |
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Langdon und Vittoria versuchen, den schwer verletzten Camerlengo ins Krankenhaus zu bringen. Sie kommen jedoch nur bis zur Treppe vor dem Petersdom. Der Camerlengo täuscht vor den versammelten Menschen auf dem Petersplatz eine göttliche Eingebung vor und steigt hinab in die [[Nekropole]] im Petersdom, verfolgt von Langdon, Vittoria, drei Schweizergardisten und der BBC-Kamera, die das Geschehen live überträgt. Der Camerlengo nimmt die Antimaterie, die er auf dem Grab des heiligen [[Simon Petrus|Petrus]] fand, mit nach oben. Gemeinsam mit Langdon fliegt er wenige Minuten vor Mitternacht im Hubschrauber senkrecht über dem Petersplatz nach oben. In ausreichender Höhe explodiert die Antimaterie, ohne dass jemand im Vatikan zu Schaden kommt. Wenige Augenblicke später sehen die Menschen den Camerlengo wie eine göttliche Erscheinung auf dem Petersdom. |
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:::„Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch, |
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:::Durch Rom die myst'schen Urstoffe sich ziehn. |
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:::Der Lichtpfad ist gelegt, der heilige Test, |
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:::Lass dich von Engeln führ'n auf luft'ger [[Quest]]'.“ |
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Er ist kurz vor der Explosion mit einem Fallschirm aus dem Hubschrauber abgesprungen. Auch Langdon konnte sich rechtzeitig vor der [[Annihilation]] der Antimaterie retten und wurde nach seiner Landung im Tiber im Krankenhaus auf der [[Tiberinsel]] behandelt. Dort bekommt er das Audio aus dem Camcorder zu hören, da das Display im Laufe des Helikopterfluges zerstört wurde, welches ein Geständnis des Camerlengo zeigt. Ventresca gibt zu, Leonardo Vetra und den Papst ermordet sowie den Assassinen beauftragt zu haben. Als Langdon den schockierten Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle das Video zeigt, offenbart der Camerlengo außerdem, dass der Papst ein Kind gezeugt hat. Dies ergab für ihn neben der Abneigung gegenüber der Wissenschaft ein weiteres Motiv für seine Morde. Die Illuminati dienten ihm nur als Vorwand, um die Menschen zu verängstigen. Allerdings verrät erst [[Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes|Zeremonienmeister]] Mortati, der als [[Advocatus Diaboli]] für den verstorbenen Papst agierte, die ganze Wahrheit. Das Kind des Papstes, der durch [[künstliche Befruchtung]] und damit ohne Verstoß gegen das [[Keuschheit]]sgelübde zum Vater wurde, ist Ventresca selbst. |
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Das Gedicht ist in [[Englische Sprache|englischer Sprache]] verfaßt („die reine Sprache“ - ''lingura pura''), während der Rest in lateinischer Sprache abgefaßt war; dies sollte den Leser aufmerken lassen (im Vatikan wurde seinerzeit nur Italienisch oder Deutsch gesprochen). |
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Der Camerlengo inszeniert vor den Augen der Menschen auf dem Petersplatz und an den Fernsehschirmen seine [[Selbstverbrennung]]. Alle beteiligten Personen, die über die wirklichen Ereignisse Bescheid wissen, verpflichten sich zu schweigen, um den bei vielen Menschen durch die wundersame „Errettung“ des Vatikans neu aufgekeimten Glauben nicht zu zerstören. Die Kardinäle wählen Mortati im Konklave zum neuen Papst. BBC-Reporter Glick enthüllt, dass auch Ventresca [[Konklave#Wahlverfahren|durch Akklamation]] für ein paar Minuten gewählter Papst war. Langdon, der den Illuminati-Diamanten als [[Leihe#Leihgabe|ständige Leihgabe]] vom Vatikan erhält, zieht sich mit Vittoria zurück ins Hotel Bernini. Dort leben sie die zueinander entstandene Zuneigung der letzten Tage bzw. Stunden aus. |
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Das Gedicht vermittelt wertvolle Hinweise auf die Standorte der „Altäre der Wissenschaft“ und zur „Kirche der Erleuchtung“, unter anderem den zum Schluß entscheidenden Hinweis, daß die Örtlichkeiten kreuzförmig (vier Enden = vier Elemente) in Rom beziehungsweise im Vatikan angeordnet sind. |
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== Personen der Handlung == |
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*Mit ''Santi'' ist der berühmte Bildhauer [[Raffael]] gemeint (Santi ist einer seiner Zunamen). Er ist im [[Pantheon (Rom)|Pantheon]] bestattet. Langdon nimmt zunächst an, dass das Pantheon auch der Ausgangspunkt des Pfades der Erleuchtung ist; er bedenkt jedoch nicht, daß damit auch ein von Raffael geschaffenes Werk gemeint sein könnte. Wie der Reiseführer im Pantheon ihm mitteilt, kommt als Dämonenloch nur die von Raffael gestaltete Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo in Frage, wo sich eine [[Einlassung]] im Boden befindet. |
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Der Roman hat mehrere Haupt- und zahlreiche Nebenpersonen, die – wie auch die Geschichte – allesamt fiktiv sind. |
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*Mit dem ''demons hole'' ist diese Einlassung gemeint. |
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*''Irden'' meint die weltliche Ausstattung der [[Illuminati_%28Buch%29#Die_Chigi-Kapelle_in_der_Kirche_Santa_Maria_del_Popolo|Chigi-Kapelle]] und nimmt Bezug auf den ehemaligen Namen der Kapelle (''Capella della Terra '') |
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*'''Cross Rome'' meint die kreuzförmige Anordnung der Altäre der Wissenschaften und ist nicht etwa wörtlich gemeint ("quer durch" - ''across''). |
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*Die Urstoffe sind die [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] [[Erde]], [[Luft]], [[Feuer]] und [[Wasser]] gemeint (mehr Elemente gab es zu dieser Zeit nach Auffassung der Wissenschaft nicht). |
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*Der Lichtpfad ist der „Weg der Erleuchtung“, das heisst der verschlungene Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati (die Engelsburg), wo zu Zeiten Berninis immer ein Obelisk in der Nähe war (zum Zeitpunkt der Handlung wurde einer jedoch inzwischen entfernt). |
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*Der heilige Test ist die Prüfung der Interessenten (Neulingen) für die Illuminati. Es gilt, die Wegweiser richtig zu interpretieren und deren Versammlungsstätte zu finden („Die [[Fährte]] war nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme gegen den Vatikan, sondern auch ein Auswahlprozess, eine Art [[Initiierung]], die sicherstellen sollte, dass nur die klügsten Köpfe vor ihrer Tür eintrafen“ <small>(Kap. 46)</small>. |
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=== Robert Langdon === |
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Die Wegweiser – jeweils religöse Kunstwerke und Tribute an die Elemente – wurden dem Buch nach von [[Gian Lorenzo Bernini]] geschaffen, der sich sowohl vom Vatikan als auch von den Illuminati einspannen ließ. Diese Wegweiser und die Altäre der Wissenschaft finden die beiden schlussendlich alle (z.B. Fingerzeige von Freskenfiguren oder Skulpturen); sie waren deswegen so verschlüsselt, damit erstens die „Kirche der Erleuchtung“ nicht vom Vatikan ausfindig gemacht werden konnte und zweitens, um den Interessenten einem Auswahlprozess zu unterziehen. |
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Der 45-jährige [[Protagonist]] [[Robert Langdon]] ist [[Professor]] für [[Kunstgeschichte]] mit dem Fachgebiet Symbolologie an der [[Universität Harvard]]. Der unverheiratete Mann, der als versierter Fachmann gilt, hat nicht nur Kunstgeschichte, sondern auch Architektur studiert. In früheren Jahren war er Turmspringer und Schwimmer, was ihm im Vierströmebrunnen das Leben rettet. |
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Er leidet an [[Klaustrophobie]], die in seine Kindheit zurückführt, als er auf einem offenen Feld in einen tiefen Brunnen fiel und fast gestorben wäre. Diese Angst wird ihm in der Geschichte mehrere Male fast zum Verhängnis. Markenzeichen Robert Langdons ist eine [[Micky Maus|Micky-Maus]]-Armbanduhr, die im Dunkeln leuchtet. Diese trägt er bereits seit seiner Kindheit und sie hat, vor allem in Situationen, in denen seine Klaustrophobie auftritt, eine beruhigende Wirkung auf ihn. Sein Vater starb, nachdem er mit einem Fahrstuhl des Eiffelturms abstürzte. Robert, er war zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind, überlebte den Absturz. |
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Es gelingt nicht, die Kardinäle zu retten; Alle vier Kardinäle werden kurz vor oder gar während Langdons Anwesenheit getötet respektive sterben in dessen Anwesenheit. Je nach dem "Altar" wird ihnen ein [[Brandmal]] der Illuminati auf die Brust gebrannt. Vittoria wird von dem [[Mörder]] entführt. Langdon findet das Versteck des Mörders in der [[Engelsburg]] und rettet sie, bevor sie [[Vergewaltigung|vergewaltigt]] wird. Der Mörder stürzt im Kampf von einem Balkon der Burg und stirbt. |
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Die Figur Robert Langdon ist ebenfalls Hauptperson in den Bestsellern ''[[Sakrileg (Roman)|Sakrileg]]'', ''[[Das verlorene Symbol]]'', ''[[Inferno (Roman)|Inferno]]'' und ''[[Origin (Roman)|Origin]]'', die ebenfalls von [[Dan Brown]] geschrieben wurden. |
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Langdon stellt fest, dass der Mörder vom Sekretär des Papstes beauftragt wurde, der dadurch der Kirche ein Image des [[Märtyrium]]s verschaffen wollte. Er vergiftete auch seinen Chef und half bei der Entführung der Kardinäle. Der Sekretär trifft sich mit dem Direktor des CERN und täuscht vor, dass der Direktor der Schuldige ist. Der Wissenschaftler wird von einem Gardisten erschossen. |
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=== Leonardo Vetra === |
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Der Sekretär täuscht vor, dass er eine göttliche Eingebung hat. Er rennt zum Grab des Heiligen Petrus unter dem [[Petersdom]] ([[Petersdom#Die_vatikanische_Nekropole|vatikanische Nekropole]]), wo die Bombe versteckt wurde. Mit einem [[Hubschrauber]] bringt er sie auf eine Höhe von einigen tausend Metern, Langdon begleitet ihn. Der Sekretär springt mit einem [[Fallschirm]] aus dem Hubschrauber. Langdon rettet sich mit einer [[Plane (Abdeckung)|Plane]], die er anstelle eines [[Fallschirm]]s benutzt und stürzt in den [[Tiber]]. |
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Leonardo Vetra ist [[Teilchenphysik]]er am [[CERN]] und katholischer [[Priester]]. Der Adoptivvater von Vittoria Vetra entwickelte die Herstellung der [[Antimaterie]], während seine Tochter an der komplizierten Konservierung forschte. Außerdem suchte er nach Verbindungen von Wissenschaft und Religion. Er ist das erste Mordopfer im Buch („Wissenschaft und Religion sind kein Widerspruch. Die Wissenschaft ist nur zu jung zum Begreifen“), so simulierte er mit der Antimaterie in einem sehr viel kleineren Maßstab den [[Urknall]]. Sein herausgeschnittenes Auge diente dazu, dass die vermeintlichen Illuminati Zutritt zu seinem mittels Netzhautscanner gesicherten Labor erhalten und den Antimateriebehälter stehlen konnten. Er und seine Tochter forschten lange Zeit erfolgreich mit der Antimaterie. Sie sollte die [[Energiequelle]] der Zukunft werden, also friedlich genutzt werden. Da Kohler Leonardo für äußerst begabt hielt, ließ er ihn lange Zeit gewähren und stellte keine Fragen bezüglich seiner Tätigkeiten. |
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=== Vittoria Vetra === |
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Der Sekretär versteckt seinen Fallschirm in den [[Vatikanische Gärten|Gärten des Vatikans]] und zeigt sich der versammelten Menge. Langdon wacht im Krankenhaus auf und eilt zum Vatikan, um den Sekretär zu entlarven. |
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Vittoria Vetra ist Physikerin und Biologin am CERN. Sie ist die Adoptivtochter von Leonardo. Ihr Stiefvater und sie haben Antimaterie erschaffen. Sie trifft fast zeitgleich mit Langdon am Vatikan ein von da an sind die beiden in alle Geschehnisse involviert. Anders als Langdon wird ihr ohne weiteres der Zugang zu den Vatikanischen Archiven gewährt, wo sie eine Seite aus einem Buch entfernt, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Mit dieser Seite entschlüsseln sie ihr erstes Geheimnis. |
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=== Maximilian Kohler === |
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Langdon und Frl. Vetra verlieben sich im Laufe der Zeit. |
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Maximilian Kohler ist der Generaldirektor des [[CERN]]. Er leidet schwer an [[Asthma]] und einer anscheinenden Querschnittslähmung, benutzt einen Elektro-Rollstuhl und hat eine emotionslose Ausstrahlung. Er verachtet die Kirche, weil er ihr die Schuld an seiner Behinderung gibt. Als Kind haben seine gläubigen Eltern den behandelnden Ärzten nicht gestattet, ihrem kranken Sohn Medikamente zu geben, die ihn geheilt hätten. Hätte ein Arzt ihm nicht unbemerkt eine Spritze gegeben, wäre er gestorben. Kohler gibt sich voll und ganz der Wissenschaft hin und wird vom Kollegium respektiert (von den Forschern am CERN wird er „König Kohler“ genannt). Er hat kurz vor den Morden Kontakte zum [[Kurie|Vatikan]] gehalten. Er ist derjenige, der die Polizei die ganze Zeit aus dem Spiel halten kann und Robert Langdon aus Amerika „einfliegen“ lässt. Später kommt er als „Samariter der elften Stunde“, also als (angeblicher) Retter des Vatikans, in die Vatikanstadt. Fälschlicherweise wird er dennoch zuerst für den Mann gehalten, der mit dem Decknamen „Janus“ dem Assassinen Befehle erteilt hat, und wird deshalb erschossen. |
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=== Oberst Olivetti === |
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==Personen der Handlung== |
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[[Oberst]] Olivetti ist der [[Kommandant der Schweizergarde|Kommandant]] der [[Päpstliche Schweizergarde|Schweizergarde]]; |
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Der Roman hat mehrere Hauptdarsteller und zahlreiche Nebendarsteller, die allesamt fiktiv sind. |
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Oberst Olivetti informiert Kohler darüber, dass sich der Antimateriebehälter in der Vatikanstadt befindet und verlangt von Langdon und Vittoria eine Erklärung. Er ist sehr misstrauisch gegenüber den beiden und verweigert ihnen zunächst die [[Kooperation]]. Nachdem Langdon den ersten Altar der Wissenschaft ausfindig macht, begleitet Olivetti ihn und Vittoria und unternimmt alles Mögliche, um die Kardinäle zu retten und den Assassinen zu fangen. |
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===Robert Langdon=== |
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In Santa Maria della Vittoria bricht der Assassine ihm das Genick. |
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Der [[Protagonist]] [[Robert Langdon]] ist [[Professor]] für [[Kunstgeschichte]] mit dem Fachgebiet [[Symbologie]] an der [[Universität Harvard]]. Der nie verheiratete Mann, der als versierter Fachmann gilt, hat nicht nur Kunstgeschichte, sondern auch Architektur studiert. In früheren Jahren war er Turmspringer und Schwimmer, was ihm im Vierströmebrunnen das Leben rettet. Der Held des Buches und Vittoria Vetra verlieben sich im Laufe der Zeit. |
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===Leonardo Vetra=== |
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Leonardo Vetra ist [[Physiker]] bei [[CERN]] und ehemaliger (noch gläubiger) [[Priester]]. Der Vater von Vittoria Vetra entwickelte die [[Antimaterie]], genauer gesagt deren Herstellung und Konservierung. Außerdem suchte er nach Verbindungen von Wissenschaft und Religion. Er ist das erste Mordopfer im Buch ("Wissenschaft und Religion sind kein Widerspruch. Die Wissenschaft ist nur zu jung zum Begreifen"), so simulierte er mit der Anitmaterie in einem sehr viel kleinerem Maßstab den [[Urknall]]. Sein herausgeschnittenes Auge dient dazu, daß die Illuminati Zutritt zu seinem Labor erhalten und den Antimateriebehälter stehlen können (Netzhautscanner). Er und seine Tochter forschten lange Zeit erfolgreich mit der Antimaterie. Sie sollte die Energiequelle der Zukunft werden, also friedlich genutzt werden. Nachdem Kohler Leonardo für äußerst begabt hielt, ließ er ihn lange Zeit gewähren und stellte keine Fragen bezüglich seiner Tätigkeiten. |
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===Vittoria Vetra=== |
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Vittoria Vetra ist Physikerin und [[Meeresbiologe|Meeresbiologin]] bei CERN. Die [[Waise|Halbwaisin]], die auch praktizierende [[Yoga]]meisterin ist und den Antimateriebehälter erfunden hat, ist jung und attraktiv. Sie ist die Adoptivtochter von Leonardo und trifft fast zeitgleich mit Langdon bei CERN ein. Die beiden sind fortan in alle Geschehnisse involviert. |
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===Maximilian Kohler=== |
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Maximilian Kohler, [[Generaldirektor]] von CERN, ist an den [[Rollstuhl]] gefesselt, leidet an [[Asthma]] und hat eine emotionslose Ausstrahlung. Er hat kurz vor den Morden Kontakte zum Vatikan gehalten. Er ist derjenige, der die Polizei die ganze Zeit aus dem Spiel halten kann. |
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===Oberst Olivetti=== |
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[[Oberst]] Olivetti ist der [[Kommandant]] der [[Schweizergarde]]; er wird vom Hashishin ermordet. |
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===Hauptmann Rocher=== |
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[[Hauptmann]] Elias Rocher ist [[Offizier]] der [[Schweizergarde]] und Verbindungsmann von Kohler. |
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===Leutnant Chartrand=== |
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[[Leutnant]] Chartrand ist ein junger [[Offizier]] der [[Schweizergarde]]. |
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===Der Hashishin=== |
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Der Hashishin ([[Assassinen|Assassine]] = „Tödlicher Kämpfer“) ist ein arabischstämmiger [[Auftragsmord|Auftragsmörder]] der Illuminati (nimmt er an), [[Entführung|entführt]] und [[Mord|ermordet]] vier Papstkandidaten, versucht Landgon zu töten, entführt Vittoria Vetra und will sie vergewaltigen. |
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===Carlo Ventresca = Camerlengo=== |
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Der [[Priester]] Carlo Ventresca ist der pästliche [[Kammerdiener]] (''[[Camerlengo]]'') und dessen Vertreter während der [[Sedisvakanz]] des vor 14 Tagen verstorbenen Papstes. Ventrescas Eltern sind der Papst und eine Nonne ([[künstliche Befruchtung]]). Er ermordete seinen Vater durch [[Vergiftung]] und verrät die katholische Kirche. Er ist Auftraggeber für die Morde an Leonardo Vetra und an den Kardinälen, erfindet das Wiederaufleben der Illuminati und ist „Janus“. Es stellt sich heraus, dass der, bis zum Schluss für einen "Guten" gehaltene, in Wirklichkeit der Auftraggeber ist, der somit den alten Kampf Wissenschaft vs. Religion für die Kirche entscheiden will. |
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===Kardinal Mortati=== |
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Saverio Kardinal Morati ist Mitglied des [[Kardinalskollegium]]s sowie Leiter der [[Papstwahl]]. Er schenkt Langdon schliesslich den [[Brandmal]]-Stempel der Illuminati in Diamantform („Earth, Air, Fire, Water“) in Form eines Ambigramms. |
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===Gunther Glick=== |
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Gunther Glick ist ein [[BBC]]-Fernsehreporter, der erstmals für die BBC berichtet (er war zuvor Reporter des Boulevardblattes ''British Tattler''). Er wird von Janus exklusiv mit der medialen Berichterstattung benutzt. |
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===Chinita Macri=== |
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Die schwarze, 43-jährige Chinita Macri ist Glicks leicht übergewichtige [[Videografie|Videograf]]in, die aus den [[Südstaaten]] der [[USA]] stammt; das neu zusammengestellte Team sollte eigentlich vom Konklave berichten, rücken aber eigenmächtig davon ab. Beide schreiben Fernsehgeschichte und erfahren den Höhepunkt ihres Berufslebens. |
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=== Hauptmann Rocher === |
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Hauptmann Elias Rocher ist [[Offizier]] der [[Päpstliche Schweizergarde|Schweizergarde]] und [[V-Person|Verbindungsmann]] von Kohler. |
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(chronologisch) |
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Er leitet die Suche nach dem Antimateriebehälter und ist trotz ausbleibenden Erfolgs zuversichtlich, den Behälter rechtzeitig zu finden. Rocher wird von Kohler über den Verrat des Camerlengos informiert und gestattet ihm dann einen Besuch bei diesem. Rocher lässt Kohler absichtlich bewaffnet hinein. Nachdem alles danach aussieht, dass Kohler eigentlich „Janus“ ist und den Camerlengo angegriffen hat, erschießt die Schweizergarde den Generaldirektor des CERN. Rocher wird vom Camerlengo als Illuminatus beschuldigt und von Chartrand erschossen. |
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===CERN=== |
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[[CERN]] ist die Europäische Organisation für [[Kernforschung]] in der Gemeinde [[Meyrin]] im [[Kanton Genf]] ([[Schweiz]]); die Haupttätigkeit ist die Forschung mittels des weitläufigen [[Teilchenbeschleuniger]]s. |
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===[[Rom]]=== |
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====Hinrichtungsorte==== |
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Die „Altäre der Wissenschaft“ sind |
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[[Bild:Piazza del popolo 1.jpg|right|170px|thumb|Piazza del Popolo (Blick Richtung Süden mit Santa Maria di Monte Santo und Santa Maria dei Miracoli)]] |
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=====<big>Die Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo</big>===== |
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Die Chigi-[[Kapelle]] (''Capella Chigi'') in der Kirche [[Santa_Maria_del_Popolo_%28Rom%29#Die_Kapellen_der_Kirche|Santa Maria del Popolo]] nahe der [[Porta del Popolo]] ist ein [[Tribut]] an das Element „[[Erde]]“. Die Architektur stammt aus Raffaels Hand, die Skulpturen und Fresken stammen von Bernini. In der mit rotem Marmor ausgekleidete Kapelle befindet sich das einzige von Raffael geschaffene Grabmal mit Elementen, die für eine Kirche völlig atypisch sind. Für Langdon wird es daher schnell eindeutig, dass es sich bei diesem ''Altar der Wissenschaft'' um das Tribut an das Element Erde handelt und eindeutig auch nicht-religiöse Objekte enthält. Es wurde für den päpstlichen [[Bankier]] [[Agostini Chigi]] († [[10. April]] [[1520]]) zu dessen Lebzeiten geschaffen und war eine [[Auftragsarbeit]]; Raffael und Agostini Chigi waren befreundet. Im gleichen Grab befinden sich auch die sterblichen Überreste seines Bruders Antonio Chigi. Vor der Errichtung der Grabstätte trug die Kapelle den Namen ''Capella della Terra'' (''Irdene Kapelle''). Darin befinden sich zwei große Pyramiden mit astrologischen Symbolen mit [[Tierkreiszeichen]], einer Kuppeldecke mit Sternen, [[Plakette]]n mit Ellipsen, dem Dämonenloch (''cupermento'', das zum [[Ossuarium]] führt) und Berninis Skulptur ''[[Habakuk und der Engel]]'' ([[Habakuk (Buch)|Habakuk]] hatte den [[Weltuntergang]] vorausgesagt, was hier eine gewisse [[Symbolik]] hat); Der Engel der neben Habakuk zeigt allerdings nicht nicht auf den Petersplatz wie im Buch behauptet wird. Der erste Kardinal wird hier mit [[Boden (Bodenkunde)|Erde]] (!) erstickt und senkrecht in den Boden eingegraben [http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/earth.html]. |
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[[Image:Watykan Bazylika sw Piotra.JPG|right|170px|thumb|Der Obelisk auf dem Petersplatz]] |
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=====<big>Respiro di Dio</big>===== |
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Die [[Plakette]] „West Ponente“ (''Respiro di Dio'') am Fuße des [[Obelisken in Rom#Petersplatz|Obelisken auf dem Petersplatz]] (''Piazza San Pietro'') ist ein Tribut an das Element „[[Luft]]“. Am Fuße des Obelisken befinden sich mehrere [[Plakette]]n, unter anderem die ellipsenförmige weiße Marmorplakette „West Ponente“ (''Respiro di Dio'' - Atem Gottes), die von Bernini angefertigt wurden. Der Wegweiser (fünf Windstrahlen) führt zu über 20 Kirchen ohne Bernini- oder Obeliskenbezug. Langdon sucht sodann im Vatikanischen Archiv nach einem Werkbuch, da Bernini in Diensten des Vatikan stand und alle katholischen Kirchen dem [[Bistum Rom]] = Vatikan gehören. Am West Potente wird der als Obdachloser verkleidete Kardinal Lamassé tot mit zerstochenen Lungen (Hinweis auf Luft) aufgefunden [http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/air.html]. |
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[[Image:PD_BerniniEcstasy.jpg|right|thumb|120px|Die ''Verzückung der Heiligen Theresa'']] |
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=====<big>Santa Maria della Vittoria</big>===== |
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Die Kirche [[Santa Maria della Vittoria (Kirche in Rom)|Santa Maria della Vittoria]] an der [[Piazza San Bernardo]] ist ein Tribut an das Element „[[Feuer]]“. In der dortigen [[Coronaro-Kapelle]] befindet sich die [[Skulptur]] ''[[Verzückung der Heiligen Theresa]]'' von [[Gian Lorenzo Bernini|Bernini]]. Hier wird Kardinal Guidera verbrannt und an Ketten aufgehängt. Oberst Olivetti wird hier von Rocher ermordet. Der Hashishin versucht, Langdon zu töten. Der [[Obelisk]], der dort zu Zeiten Berninis gestanden hatte, wurde wegen der U-Bahn durch einen kleinen [[Triton (Mythologie)|Triton]]s[[Brunnen#Brunnen_als_Wasserspiel|brunnen]] ersetzt. Langdon kommt der Einfall, daß Bernini ein Illuminat gewesen sein muss oder zumindest in Diensten des Ordens stand. |
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=== Leutnant Chartrand === |
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Der Bezug zu Feuer ist durch die Skulptur gegeben ("''Sein großer goldener Speer ... gefüllt mit Feuer ... stieß mehrere Male in mich ... drang in mich ein bis zu den Eingeweiden''"); bei dem Engel handelt es sich um einen [[Seraphim]] ("der Feurige"). |
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[[Leutnant]] Chartrand ist ein junger und engagierter Leutnant der [[Päpstliche Schweizergarde|Schweizergarde]], der stets tapfer bleibt. Am Ende erschießt er Rocher in der Annahme, den Camerlengo damit vor einem Anhänger der Illuminati zu retten. |
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[[Image:Rzym Fontanna Czterech Rzek.jpg|right|100px|thumb|Der Vierströmebrunnen]] |
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=== Der Assassine === |
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=====<big>Vierströmebrunnen</big>===== |
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Der unbekannte [[Assassinen|Assassine]] ist ein arabischstämmiger [[Auftragsmord|Auftragsmörder]] der Illuminati (wie er annimmt). Er tötet erst Leonardo Vetra und ermordet dann die vier entführten Papstkandidaten. In der Engelsburg wird er selbst von Langdon und Vittoria getötet. |
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Der [[Vierströmebrunnen]] (''Fontana dei Quattro Fiumi'') ist ein Tribut an das Element „[[Wasser]]“. Es befindet sich an der [[Piazza Navona]] vor der Kirche [[Sant' Agnese in Agone]]. Die vier Männerfiguren ver[[sinnbild]]lichen jeweils die für einen der vier damals bekannten [[Kontinent]]e stehenden [[Fluss|Flüsse]] [[Donau]], [[Ganges]], [[Nil]] und den [[Río de la Plata]]. |
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=== Carlo Ventresca === |
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Die tatsächlich vorhandene [[Tauben|Taube]] ist das [[Wappentier]] der [[Pamfili]]-Familie. Hier wird Kardinal Baggia [[Ertrinken|ertränkt]]; Langdon greift ein, kann aber nur noch sich selbst retten, indem er sich totstellt [http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/water.html]. |
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Bedeutung des Namens Ventresca: Kompositum aus it. la ventre = Bauch, Leib und it. esca = Konjunktivform von uscire = verlassen, herausgehen. |
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[[Bild:Castel Sant'Angelo (night).jpg|right|160px|thumb|Die Engelsburg]] |
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====Sonstiges==== |
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*[[Pantheon (Rom)|Pantheon]], die Grabstätte von [[Raffael]] (nicht eine von ihm geschaffene); es hat eine Öffnung in der Kuppel (''Oculus''), die jedoch nichts mit einem Dämonenloch zu tun hat. Die Architektur war ein Tribut an die Göttin [[Gaia]] (rein theoretisch hätte eine Kugel passgenau Platz). Das Grab Raffaels wurde hier [[1759]] umgesetzt; zuvor befand es sich in dessen Geburtsstadt [[Urbino]]. |
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*[[Vatikanisches Geheimarchiv]] (''Archivio Segreto Vaticano'') |
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*[[Engelsburg]] (''Castel Sant' Angelo''), unter anderem die angebliche ehemalige ''Kirche der Erleuchtung der Illuminati'' und mit einem tatsächlich existenten Tunnel in die päpstlichen Gemächer (''Il Passetto'') |
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*[[Petersdom#Die_vatikanische_Nekropole|Die vatikanische Nekropole unter dem Petersdom]] (''La tomba di San Pietro'') - Über dem [[Schrein]] des [[Apostel]]s [[Simon Petrus]] basiert der [[Petersdom]] („Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ - [[Evangelium nach Matthäus|Mt]] 16,18; ''Petrus ist der Fels'' - ''Pietro è la pietra''); siehe [[Vatikanischer Hügel]]. |
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*[[Petersplatz]] |
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*[[Sixtinische Kapelle]] (Ort der Papstwahl) |
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Carlo Ventresca ist der vertraute Sekretär des Papstes vor dessen Tod; diese Funktion wird im Roman (fälschlich) [[Camerlengo]] genannt. |
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==Leseproben== |
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<small>([[Taschenbuch|TB]]-Ausgabe von Bastei Lübbe, 25. Aufl.)</small> |
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Er wird von seiner Mutter Maria großgezogen, die er immer liebevoll „Maria benedetta“ nennt. Auf die Frage nach seinem Vater antwortet seine Mutter immer, dass er bereits vor Carlos Geburt gestorben sei und dass nun Gott sein Vater wäre. Sie erzieht ihn streng katholisch, indem sie den Jungen jeden Tag mit zur Messe nimmt. |
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===Kapitel 19=== |
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„[[Gott]], [[Buddha]], [[JHWH]], die [[Singularität]], die [[Dreieinigkeit]] – nennen sie es wie sie wollen, das [[Resultat]] ist das Gleiche. [[Wissenschaft]] und [[Religion]] führen zur gleichen Wahrheit – reine ''[[Energie]]' ist der Vater der [[Schöpfung]].“ |
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Während eines Urlaubs auf Sizilien wird ein Bombenanschlag auf die Kirche verübt, in der sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden. Carlo ist der einzige Überlebende. Später sagt er, dass Gott ihn gerettet habe, indem er ihn in eine geschützte Ecke rief. |
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===Kapitel 20=== |
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„Die [[Wirkung]] war alles. [[Furcht]], so hatte er gelernt, war seine Verbündete. Furcht lähmt schneller und zuverlässiger als jedes Kriegsgerät.“ |
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Ein Bischof aus Palermo nimmt sich schließlich seiner an und Carlo lebt und lernt unter Mönchen. Als Carlo 16 Jahre alt wird, beschließt er freiwillig in der Armee zu dienen, um das Böse besser verstehen zu lernen. Er weigert sich eine Waffe abzufeuern, also lehrt man ihn einen Helikopter zu fliegen. Nach zwei Jahren tritt er dem Priesterseminar bei. Als der Bischof zum Papst gewählt wird, nimmt er seinen Schützling mit und ernennt ihn zu seinem Camerlengo. |
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===Kapitel 46=== |
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Nach seiner Rückkehr von CERN, wo Leonardo Vetra glaubt, den Urknall nachvollzogen zu haben, offenbart ihm der Papst, dass er ein Kind gezeugt habe. Verletzt und enttäuscht über diesen Verrat an Gott und der Kirche (seine Mutter hat ihm immer gesagt, dass ein Versprechen zu Gott das wichtigste Versprechen überhaupt sei), findet sich Carlo schließlich vor dem Grab des Petrus wieder, wo er glaubt, von Gott seinen Auftrag zu erhalten. Daraufhin ermordet er den Papst mit Heparin, das dieser täglich brauchte, und gibt sich als Janus, den Anführer der Illuminati aus, um den Assassinen mit den weiteren Morden zu beauftragen. |
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„Die Bruderschaft hatte geschworen, im Untergrund zu bleiben und dort genügend Macht und Einfluss zu sammeln, bis sie ohne Furcht zurückkehren und im hellen Tageslicht ihren Feinden trotzen könnte. Die Illuminati versteckten sich nicht mehr. Sie stellten ihre Macht zur Schau.“ |
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===Kapitel 64=== |
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Als Maximilian Kohler Carlo mit seinen Taten konfrontiert, brandmarkt er sich selbst mit dem Illuminati-Diamanten. Während er schwer verletzt und im Delirium nach draußen getragen wird, springt er plötzlich auf und gibt vor, eine Nachricht von Gott zu erhalten, die ihm die Position der Antimaterie verrät. Er und Langdon benutzen einen Helikopter, um die Antimaterie wegzuschaffen. Carlo springt mit dem einzigen Fallschirm aus dem Helikopter und landet sicher in den Vatikanischen Gärten. Anschließend steigt er auf den Petersdom und präsentiert den jubelnden Massen ein perfektes Wunder. |
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„Alles roch förmlich nach Illuminati. Der Platz besass eine elliptische Grundform, und genau im Zentrum stand ein ägyptischer [[Obelisk]] [...]; himmelwärts gerichtete Erweiterungen des heiligen Pyramidensymbols.“ |
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===Kapitel 85=== |
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Aber Langdon hat zuvor von Kohler eine Videokassette erhalten, auf der Carlos Geständnis aufgezeichnet ist. Vor den entsetzten Kardinälen versucht Carlo seine Taten zu rechtfertigen, stößt jedoch nur auf Unverständnis. Dann erklärt Kardinal Mortati Carlo die ganze Geschichte: Dass der Papst sich in eine Nonne, Maria, verliebt hatte, dass ihr Kind durch künstliche Befruchtung gezeugt und daher (so der Roman) kein Gelübde gebrochen worden sei. Mortati offenbart schließlich, dass Carlo das leibliche Kind des Papstes ist. |
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„''Verehrter [[Vater]], [[Ratgeber]], [[Freund]] [...] Als ich jung war, habt Ihr mir gesagt, dass die [[Menschliche Stimme|Stimme]], die ich in meinem Herzen höre, die Stimme Gottes sei [...] Ich höre die Stimme auch jetzt, und sie verlangt [[Unmöglichkeit|Unmögliches]] von mir [...] Was ich nun tue... tue ich im Namen von allem, an was Ihr geglaubt habt.“ |
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===Kapitel 100=== |
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Als Carlo die Folgen seiner Handlungen erkennt, nimmt er sich das Leben, indem er sich auf dem päpstlichen Balkon anzündet und damit für die Menge am Petersplatz wie in einem Flammenmeer zum Himmel aufsteigt. Seine Asche wird heimlich in einer Urne im Sarkophag seines Vaters beigesetzt. |
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„''Der [[Genius]] der Illuminati, schien es, hatte keine Grenzen [...] ''Die Illuminati hielten es mit den Gegensätzen!'' Mit bebenden Fingern verband er die gegenüberliebenden Punkte auf der Karte. Die resultierenden Linien bildeten ein gigantisches Kreuz! Ein Kreuz! Die vier Elemente der Wissenschaft entfalteten sich vor seinen Augen [...] Das Kreuz auf der Karte stellte die ultimative [[Dualität]] dar [...] Ein religiöses Symbol, gebildet von den Elementen der Wissenschaft. Galileos Weg der Erleuchtung war ein Tribut an die Wissenschaften und an Gott zugleich?“ |
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Wie sich später herausstellt, haben die Kardinäle Carlo unwissentlich zum Papst gewählt, als sie im Durcheinander des Abends vor Freude seinen Namen riefen. |
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=== Kardinal Mortati === |
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Der 79-jährige Saverio Kardinal Mortati ist Mitglied des [[Kardinalskollegium]]s sowie Leiter der [[Papstwahl]]. Seine Person gewinnt gegen Ende des Romans an Bedeutung, als er zugibt, von dem Kind des Papstes gewusst zu haben und schließlich auch zum neuen Papst gewählt wird. Er lässt Langdon schließlich den [[Brandzeichen|Brandmal]]-Stempel der Illuminati in Diamantform („Earth, Air, Fire, Water“) in Form eines [[Ambigramm]]s als ständige Leihgabe übergeben mit der Bitte, dass er dieses Ambigramm in seinem Testament wieder der Kirche zurückführt. |
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=== Gunther Glick === |
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Gunther Glick ist ein [[BBC]]-Fernsehreporter und Hobby-Symbolologe, der erstmals für die BBC berichtet (er war zuvor Reporter des [[Boulevardblatt]]es ''British Tattler''), wird vom Assassinen exklusiv für die Berichterstattung eingespannt. Hierin sieht er ein Sprungbrett für seine Karriere und weiß die einmalige Chance sofort zu nutzen. |
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=== Chinita Macri === |
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Die 43-jährige Afroamerikanerin Chinita Macri ist Glicks [[Kameramann|Kamerafrau]] (im Buch „Videografin“), die aus den [[Südstaaten]] der [[USA]] stammt; das neu zusammengestellte Team sollte eigentlich vom Konklave berichten, rückt aber eigenmächtig davon ab. Beide schreiben Fernsehgeschichte und erfahren den Höhepunkt ihrer Karriere. |
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=== Die Preferiti === |
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Die 4 Preferiti sind die vier Kardinäle, welche als Favoriten für das Papstamt gelten. Unter ihnen befand sich der deutsche Kardinal Ebner aus Frankfurt, Kardinal Lamassé aus Paris/Frankreich, Kardinal Guidera aus Barcelona/Spanien und Kardinal Baggia aus Mailand/Italien. |
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== Der Weg der Erleuchtung == |
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Der Weg der Erleuchtung ist nach Browns Darstellung der Pfad, den ursprünglich die Interessenten für den [[Illuminatenorden]] nehmen mussten, um zur Kirche der Erleuchtung zu finden – der [[Engelsburg]]. Im Buch ist der Weg der Erleuchtung zudem die einzige Möglichkeit, dem Assassinen auf die Spur zu kommen. |
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Der Weg der Erleuchtung setzt sich zusammen aus: dem Zeichen ''(Il segno)'', den Wegweisern und den „Altären der Wissenschaft“. Diese zeigen letztlich den Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati – die „Kirche der [[Erleuchtung|Illumination]]“. Langdon nimmt treffend an, dass sich an den Altären der Wissenschaft ''(L’altare di Scienzia)'' sowohl die Wegweiser befinden als auch die angekündigten Hinrichtungen stattfinden. Die Schweizergarde und Langdon machen sich daher auf die Suche nach dem Assassinen. Langdon begibt sich in das [[Vatikanisches Apostolisches Archiv|vatikanische Geheimarchiv]], um ''Il segno'' zu suchen. Langdon sucht nach einer Information mit Bezug auf die Zahl der Illuminaten: 503. In Galileis im Jahre 1639 verfassten Werk ''Diagramma della Veritá'' (sein drittes Werk „D III“) findet Langdon ein handgeschriebenes [[Gedicht]] mit [[Jambischer Fünfheber|jambischen Fünfhebern]] von [[John Milton]]; es lautet im Original: |
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:::''„From Santi’s earthly tomb with demon’s hole'' |
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:::''’Cross Rome the mystic elements unfold'' |
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:::''The path of light is laid, the sacred test'' |
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:::''Let angels guide you on your lofty quest.“'' |
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Die Übersetzung ins Deutsche lautet: |
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:::''„Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch,'' |
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:::''Durch Rom die myst’schen Urstoffe sich ziehn.'' |
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:::''Der Lichtpfad ist gelegt, der heilige Test,'' |
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:::''Lass dich von Engeln führ’n auf luft’ger [[Quest]].“'' |
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Das Gedicht ist in [[Englische Sprache|englischer Sprache]] verfasst (der „reinen Sprache“ – ''lingua pura''), während der Rest in lateinischer Sprache abgefasst war; dies sollte den Leser aufmerken lassen (im Vatikan wurde seinerzeit nur Italienisch oder Deutsch gesprochen). Es ist anzunehmen, dass Brown von Englisch als der „Gemeinsprache“ der Illuminaten ausgeht, um dem amerikanischen Lesepublikum die Auseinandersetzung mit einer anderen europäischen Sprache zu ersparen. |
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Das Gedicht vermittelt wertvolle Hinweise auf die Standorte der „Altäre der Wissenschaft“ und zur „Kirche der Erleuchtung“, unter anderem den zum Schluss entscheidenden Hinweis, dass die Örtlichkeiten kreuzförmig (vier Enden = vier Elemente) über Rom beziehungsweise über dem Vatikan angeordnet sind. |
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Die „Altäre der Wissenschaft“ sind: |
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=== Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo === |
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[[Datei:Santa Maria dei Miracoli und Santa Maria di Montesanto, Piazza del Popolo, Rom.jpg|mini|Piazza del Popolo (Blick in Richtung Süden mit Santa Maria di Monte Santo und Santa Maria dei Miracoli)]] |
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Die Chigi-[[Kapellen im linken Seitenschiff|Kapelle]] ''([[Santa Maria del Popolo#Kapellen im linken Seitenschiff|Capella Chigi]])'' in der Kirche [[Santa Maria del Popolo]] an der [[Porta del Popolo]] ist ein [[Tribut]] an das Element „Erde“. Die Architektur stammt aus [[Raffael]] Santis Hand, die Skulpturen und Fresken stammen von Bernini. In der mit rotem Marmor ausgekleideten Kapelle befindet sich das einzige von Raffael geschaffene Grabmal. Es enthält Elemente, die für eine Kirche völlig untypisch sind (Pyramiden, Sternzeichen usw.). Für Langdon wird es daher schnell eindeutig, dass es sich bei diesem ''Altar der Wissenschaft'' um das Tribut an das Element [[Boden (Bodenkunde)|Erde]] handelt und eindeutig auch nicht-religiöse Objekte enthält. |
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[[Datei:Morsadcaelos.jpg|mini|links|155px|Dämonenloch]] |
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[[Datei:Roma-santa maria del popolo.jpg|mini|links|155px| Auf den ersten Blick sieht es so aus als wären weder Tierkreiszeichen noch Sternhimmel vorhanden. Doch wenn man sich die Kuppel genauer anschaut, findet man sie in den Halbkreisen, auf denen die Engel ruhen, wieder]] |
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Es wurde für den päpstlichen [[Bankier]] [[Agostino Chigi]] († 1520) zu dessen Lebzeiten geschaffen und war eine [[Auftragsarbeit]]; Raffael und Chigi waren befreundet. <!--Im gleichen Grab befinden sich auch die sterblichen Überreste seines Bruders Antonio Chigi und … -->Vor der Errichtung der Grabstätte trug die Kapelle den Namen ''Capella della Terra'' ''(Irdene Kapelle)''. Darin befinden sich zahlreiche Hinweise auf das Element Erde: |
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Das erste Opfer, Kardinal Ebner aus Frankfurt<!--dort besteht in der Realität kein Bistum-->, wird hier mit Erde (sic!) erstickt und senkrecht in den Boden eingegraben.<ref>{{cite web | title=Path of Illumination – Earth | url=http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/earth.html | accessdate=2019-05-12 | language=englisch | publisher=danbrown.com | archiveurl=https://web.archive.org/web/20090331190522/http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/earth.html | archivedate=2009-03-31}}</ref> |
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Zwei große Pyramiden mit astrologischen Symbolen mit [[Tierkreiszeichen]], eine [[Kuppel]]decke mit Sternen, elliptische [[Plakette]]n, das [[Dämonenloch]] ''(cupermento)'', das zum [[Ossuarium]] führt, und Berninis Skulptur [[Habakuk und der Engel (Bernini)|Habakuk und der Engel]] ([[Habakuk]] hatte den [[Apokalyptik|Weltuntergang]] vorausgesagt, was hier eine gewisse [[Symbolik]] hat). Langdon wird hier von Vittoria Vetra darauf hingewiesen, dass Bernini der „unbekannte Bildhauer“ der Illuminati gewesen ist und somit ein Illuminatus gewesen sein muss oder zumindest in Diensten des Ordens stand („Bernini war ein Illuminatus. Bernini hat die Ambigramme der Illuminati geschaffen. Bernini hat den Pfad der Erleuchtung angelegt“ <small>– Kap. 69 [[Taschenbuch|TB]]</small>). |
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=== Respiro di Dio === |
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[[Datei:West Ponente.jpg|mini|Plakette West Ponente]][[Datei:Watykan Bazylika sw Piotra.JPG|mini|Der Vatikanische Obelisk auf dem Petersplatz]] |
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Die [[Plakette]] „West Ponente“ ''(Respiro di Dio)'' am Fuße des [[Obelisco Vaticano|Obelisken auf dem Petersplatz]] ist ein Tribut an das Element „[[Luft]]“. Am Fuße des Obelisken befinden sich mehrere Plaketten, unter anderem die ellipsenförmige weiße Marmorplakette „West Ponente“ (''Respiro di Dio'' – Atem Gottes), die von Bernini angefertigt wurden. |
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Der Wegweiser (fünf Windstrahlen) führt zu über 20 Kirchengebäuden ohne Bezug zu Bernini oder Obelisken. Langdon sucht sodann im vatikanischen Archiv nach einem Werkbuch, da Bernini in Diensten des Vatikan stand und alle katholischen Kirchen dem [[Bistum Rom]] = Vatikan gehören. Am Obelisken wird der als Obdachloser verkleidete Kardinal Lamassé durch zerstochene Lungen (Hinweis auf Luft) ermordet.<ref>{{cite web | title=Path of Illumination - Air | url=http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/air.html | accessdate=2019-05-12 | language=englisch | publisher=danbrown.com | archiveurl=https://web.archive.org/web/20090413141528/http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/air.html | archivedate=2009-04-13 }}</ref> |
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=== Santa Maria della Vittoria === |
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Die Kirche [[Santa Maria della Vittoria (Rom)|Santa Maria della Vittoria]] an der [[Piazza San Bernardo]] ist ein Tribut an das Element „[[Feuer]]“. In der dortigen [[Cornaro-Kapelle]] befindet sich die [[Skulptur]] ''[[Verzückung der Heiligen Theresa]]'' von [[Gian Lorenzo Bernini]]. Hier wird der spanische Kardinal Guidera ([[Barcelona]]) an Ketten aufgehängt und verbrannt. Oberst Olivetti wird hier von dem Assassinen ermordet. Der Hashishin versucht, Langdon zu töten. |
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[[Datei:Rzym Fontanna Czterech Rzek.jpg|rechts|125px|mini|Der Vierströmebrunnen]] |
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Der Bezug zu Feuer ist durch die Skulptur gegeben ''(„Sein großer goldener Speer […] gefüllt mit Feuer […] stieß mehrere Male in mich“)''. Bei dem Engel handelt es sich um einen [[Seraph]] (Beiname „der Feurige“).<ref>{{cite web | title=Path of Illumination – FIRE | url=http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/fire.html | accessdate=2019-05-12 | language=englisch | publisher=danbrown.com | archiveurl=https://web.archive.org/web/20090308093400/http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/fire.html | archivedate=2009-03-08}}</ref> |
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=== Vierströmebrunnen === |
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Der [[Vierströmebrunnen]] ''(Fontana dei Quattro Fiumi)'' ist ein Tribut an das Element „[[Wasser]]“. Es befindet sich an der [[Piazza Navona]] vor der Kirche [[Sant’ Agnese in Agone]]. Die vier Männerfiguren [[Symbol|versinnbildlichen]] jeweils die für einen der vier damals bekannten [[Kontinent]]e stehenden [[Fluss|Flüsse]] [[Donau]], [[Ganges]], [[Nil]] und den [[Río de la Plata]]. |
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Die tatsächlich vorhandene steinerne [[Tauben|Taube]] ist das [[Wappentier]] der [[Pamphilj (Adelsgeschlecht)|Pamphilj]]-Familie. Hier wird Kardinal Baggia [[Ertrinken|ertränkt]]. Langdon greift ein, kann aber nur noch sich selbst retten, indem er sich tot stellt.<ref>{{cite web | title=Path of Illumination – Water | url=http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/water.html | accessdate=2019-05-12 | language=englisch | publisher=danbrown.com | archiveurl=https://web.archive.org/web/20090315041907/http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/water.html | archivedate=2009-03-15}}</ref> |
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=== Sonstige === |
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* [[Pantheon (Rom)|Pantheon]], die Grabstätte von [[Raffael]] (nicht eine von ihm geschaffene); es hat eine Öffnung in der Kuppel ''(Oculus)'', die jedoch nichts mit einem Dämonenloch zu tun hat. Die Architektur war ein Tribut an die Göttin [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] (rein theoretisch hätte eine Kugel passgenau im Pantheon Platz). |
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* [[Vatikanisches Apostolisches Archiv]] ''(Archivio Segreto Vaticano)''[[Datei:CastleStAngeloNight.jpg|mini|Die Engelsburg]] |
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* [[Engelsburg]] ''(Castel Sant’ Angelo)'', unter anderem die angebliche ehemalige ''Kirche der Erleuchtung der Illuminati'' und mit einem tatsächlich existierenden Gang in die päpstlichen Gemächer ''(Il Passetto)'' |
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* [[Vatikanische Nekropole|Die vatikanische Nekropole unter dem Petersdom]] ''(La tomba di San Pietro)'' – Über dem [[Schrein]] des [[Apostel]]s [[Simon Petrus]] wurde der [[Petersdom]] errichtet („Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ – [[Evangelium nach Matthäus|Mt]] 16,18; ''Petrus ist der Fels'' – ''Pietro è la pietra''); siehe [[Vatikanischer Hügel]]. |
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* [[Petersplatz]] |
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* [[Sixtinische Kapelle]] (Ort des Konklave) |
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== Anmerkungen == |
== Anmerkungen == |
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=== Wissenschaft contra Religion === |
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===Fiktion und Wahrheit=== |
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Den von Brown propagierten Kampf der Wissenschaft gegen Religion hat es so nie gegeben. Viele Wissenschaftler waren religiös (Kopernikus, Kepler, Newton, Pascal …) und hielten Wissenschaft und Glauben auch nicht für Widersprüche. Auch an kirchlichen Hochschulen wurde und wird weiterhin naturwissenschaftlich geforscht. |
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In Bezug auf die dargestellten naturwissenschaftlichen Zusammenhänge ist das Buch in den Bereich der [[Science-Fiction]] einzuordnen, da viele der geschilderten Vorgänge nach den uns bekannten [[Naturgesetz]]en nur unter großem Energieaufwand möglich sind. So wird beispielsweise nach gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Herstellung einer Antimaterie-Bombe, wie im Buch geschildert, wie auch in einem Kommentar des CERN zu diesem Thema als ausgeschlossen angesehen, da die Kumulation einer ausreichenden Menge an Antimaterie bedingt durch physikalische Gesetzmäßigkeiten - und nicht durch unzureichend fortgeschrittene technologische Entwicklung - nicht möglich ist. |
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=== Fiktion und Wirklichkeit === |
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Brown selbst merkt im Vorwort zu ''Illuminati'' an, dass lediglich „[[Kunstwerk]]e, [[Gruft]]en, [[Tunnel]] und [[Bauwerk|Bauten]] in Rom" auf [[Tatsache]]n beruhen und dass "die Bruderschaft der Illuminati existiert“. Alle anderen Annahmen in diesem [[Roman]], in dem Brown geschickt [[Faktum|Fakten]] und [[Legende]]n vermischt, sind deshalb auch größtenteils rein fiktiv und nicht überzubewerten. Diese Formulierung ist so zwar richtig, allerdings stimmt die Lage der Objekte und auch deren Beschreibung nicht immer mit der Wirklichkeit überein. |
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Brown vermischt in seinem Buch [[Faktum|Fakten]] und [[Legende]]n, erfindet geschichtliche Zusammenhänge, benutzt religiöse und philosophische Positionen und verwendet physikalische Gesetzmäßigkeiten, bei denen jedoch nicht alles der [[Realität]] entspricht. |
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In Bezug auf die dargestellten naturwissenschaftlichen Zusammenhänge ist das Buch in den Bereich der [[Science-Fiction]] einzuordnen, da viele der geschilderten Vorgänge nach den uns bekannten [[Physikalisches Gesetz|Naturgesetzen]] derzeit nicht realisierbar sind. So wird beispielsweise nach gegenwärtigen wissenschaftlichen [[Erkenntnis]]sen die Herstellung einer Antimaterie-Bombe, wie auch in einem Kommentar des CERN zu diesem Thema, als ausgeschlossen angesehen, da die Kumulation einer ausreichenden Menge an Antimaterie derzeit nicht möglich ist und auch die Produktion einer solchen Menge viel zu aufwendig ist.<ref>{{Internetquelle | url=https://public-archive.web.cern.ch/en/Spotlight/SpotlightAandD-en.html | abruf=2020-04-19 | titel=Angels and Demons }}, auf public-archive.web.cern.ch</ref> Außerdem würde der Lichtblitz, ähnlich der Atombombe, zur sofortigen Verbrennung der Zuschauer führen. |
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====Vatikan==== |
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So sind unter anderem einige in ''Illuminati'' dargestellten [[Annahme]]n über das [[Konklave]] zwar nicht korrekt, für die Darstellung in einem Roman aber legitim. Theoretisch kann jeder männliche, [[Heirat|unverheiratete]] [[Katholik]] zum Papst gewählt werden und nicht, wie von Brown dargestellt, nur anwesende [[Kardinal|Kardinäle]]. Auch gibt es keine im Voraus festgelegten ''preferiti'', durch die das Konklave quasi zur [[Farce]] werden würde. Dennoch gibt es Favoriten für das Amt des Papstes. Wie im Buch dargestellt, können Kardinäle über 80 nicht wählen; sie können jedoch zum Papst gewählt werden. Die Möglichkeit per [[Akklamation]] gewählt zu werden, ist bereits abgeschafft worden. |
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Was Brown als „Schöpfung aus dem Nichts“ anbietet, ist kein zweiter Schöpfungsakt, der mit technischen Geräten zu bewerkstelligen ist. Bei dem geschilderten Phänomen handelt es sich um die Reaktion von Gammaquanten im Vakuum, bei denen Energie in Materie umgewandelt wird. Dan Brown hat dieses Verfahren als „Schöpfung aus dem Nichts“ – also ein theologisches Problem – für seinen Thriller „erfunden“. Das benutzt er, um eines der Themen des Buches auf den Punkt zu bringen: den Konflikt zwischen [[Naturwissenschaft und Religion]]. |
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Die [[Verkehrssprache]] der [[Schweizergarde]] ist Deutsch ''und'' Italienisch; nicht ''nur'' Italienisch, wie Brown behauptet. Auf eine Obduktion der verschiedenen Päpste wird tatsächlich verzichtet. |
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Brown schreibt im Vorwort zu ''Illuminati'', dass lediglich „[[Kunstwerk]]e, [[Gruft]]en, [[Tunnel]] und [[Bauwerk|Bauten]] in Rom“ auf Tatsachen beruhen und dass „die Bruderschaft der Illuminati existiert“. Diese Annahmen sind größtenteils tatsächlich unwahr (insbesondere stimmen die Lage der Objekte und auch deren Beschreibung nicht immer mit der Wirklichkeit überein). Der Illuminatiorden wurde erst 1776 gegründet und bereits 1785 verboten – ein Weiterbestehen nach dem Verbot ist nicht belegt, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. |
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====Rom==== |
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Der [[Petersplatz]] gehört seit [[1929]] (letztes [[Laterankonzil]]) zum [[Territorium der Vatikanstadt]]. Die [[Engelsbrücke]] – ''[[Ponte Sant'Angelo]]'' (erbaut [[134]]–[[139]]) wird tatsächlich nicht von 12, sondern von 10 Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen [[Simon Petrus|Petrus]] und [[Paulus von Tarsus|Paulus]]). Die gedachte Linien der Altäre über die Stadt Rom bilden kein Kreuz, dessen Mittelpunkt die Engelsburg bildet (keine der Linien führt hindurch). Die Kirche [[Santa Maria della Vittoria (Kirche in Rom)|Santa Maria della Vittoria]]. Bei dem Engel in der Skulptur Die Verzückung der Heiligen Theresa weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur [[Piazza Navona]], wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht geostet, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet. |
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==== Vorgängerliteratur ==== |
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Die von Brown aufgegriffene Grundthematik wurde bereits mehrfach dargestellt. Besonders erwähnenswert ist dabei die Trilogie ''[[Illuminatus!]]'' von [[Robert Shea]] und [[Robert Anton Wilson]] aus den Jahren 1969 und 1970 wie auch ''[[Das Foucaultsche Pendel]]'' von [[Umberto Eco]] von 1988. Offensichtlich hat Brown auch Elemente dieser Werke entlehnt (siehe unten). |
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Anders als im Buch zugrunde gelegt, hat nicht [[Galileo Galilei]] die Ellipsenform der [[Planetenbahn]]en erkannt, sondern [[Johannes Kepler]]. |
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==== Vatikan ==== |
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Einige im Buch dargestellte [[Hypothese|Annahmen]] über das [[Konklave]] sind nicht korrekt. Theoretisch kann jeder männliche [[Katholische Kirche|Katholik]] zum Papst gewählt werden und nicht, wie von Brown dargestellt, nur anwesende [[Kardinal|Kardinäle]]. Auch gibt es keine im Voraus festgelegten ''preferiti'', durch die das Konklave quasi zur [[Farce (Theater)|Farce]] werden würde, und es sind nicht zwangsläufig vier. Dennoch gibt es Favoriten für das Amt des Papstes, genannt [[papabile]]. Wie im Buch dargestellt, dürfen Kardinäle über 80 nicht mitwählen, doch können sie zum Papst gewählt werden. Die Möglichkeit der [[Akklamation]]swahl ist im Jahre 1996 von Papst [[Johannes Paul II.]] abgeschafft worden. Der [[Kardinaldekan|Dekan]] des Kardinalskollegiums (im Roman Mortati) kann entgegen den im Buch dargestellten Tatsachen ohne weiteres zum Papst gewählt werden – letztes Beispiel einer solchen Wahl war [[Benedikt XVI.]] im Jahre 2005. |
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Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind großteils Fiktion oder sie entstammen [[Verschwörungstheorie]]n um die Illuminaten. Der [[Illuminatenorden]], auf den die Bezeichnung zurückgeht, existierte zwischen [[1776]] und [[1788]], das heißt, lange nach [[Galileo Galilei]] ([[1564]]-[[1642]]). Auch gibt es keine Belege dafür, dass eine solche Bruderschaft um Galilei je existierte. [[John Milton]] war tatsächlich [[1638]] in Rom. Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer Illumianti-Diamant als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. [[Illuminatenorden#Die Illuminaten im Roman|Illuminatenorden]]). [[Cecil Rhodes]] war zwar tatsächlich Freimaurer, nicht aber Illuminati. Das Computerspiel "Illuminati: The New World Order" ist fiktiv. |
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Der [[Camerlengo]] gehört zwar nicht zwingend dem Kardinalskollegium an, tat dies in den letzten 400 Jahren aber immer und kann auch zum Papst gewählt werden – zuletzt war dies bei [[Pius XII.]] 1939 der Fall. Das Verschließen der Türen der [[Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]] gehört zu den Aufgaben des päpstlichen [[Amt für die Liturgischen Feiern des Papstes|Zeremonienmeisters]] (mit den Worten „extra omnes“). |
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Einen Kardinal von Frankfurt kann es nicht geben, da es nie ein Bistum Frankfurt gab. |
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Die [[Verkehrssprache]] der [[Schweizergarde]] ist Deutsch ''und'' Italienisch, nicht ''nur'' Italienisch, wie Brown behauptet. |
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====Sonstiges==== |
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Das Flugzeug Lockheed Martin [[X-33]] existiert nur auf dem Reißbrett und wäre unbemannt. Auf dem Gelände von CERN sind keine Backsteinbauten zu finden. Das [[Hatha Yoga]] hat nichts mit [[Buddhismus]], sondern mit [[Hinduismus]] zu tun. [[Symbologie]] ist ein fiktive Wissenschaft. Den ''British Tattler'' gibt es in Wirklichkeit nicht; die BBC hingegen schon. Mit ''Illuminati'' (der Erleuchtete) sind die Mitglieder des Illuminatenorden gemeint. [[Ianus|Janus]] war eine [[Liste römischer Götter|römische Gottheit]]. Der Camerlengo ist üblicherweise ein Amt im Kardinalsrang. |
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Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht wurde die [[Uniform]] nicht von [[Michelangelo]] entworfen. Richtig ist vielmehr, dass die jetzige Uniform 1914 vom damaligen Kommandanten [[Jules Repond]] entworfen wurde, angelehnt an den Stil der Uniformen des 16. Jahrhunderts. |
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===Popularität=== |
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In der Umfrage zur [[ZDF]]-Sendung ''[[Unsere Besten - Das große Lesen]]'', in der Deutsche ihre Lieblingsbücher wählen konnten, hat es dieses Buch auf Platz 19 geschafft. |
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Auf eine [[Obduktion]] der verstorbenen Päpste wird tatsächlich verzichtet, jedoch wäre eine solche durchaus erlaubt. |
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===Sakrileg=== |
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Die Hauptfigur dieses Buches, Robert Langdon, ist auch die Hauptfigur eines weiteren Romans von [[Dan Brown]]: Der ''[[Sakrileg_(Buch)|Sakrileg]]'' (Engl. Originaltitel: ''The Da Vinci Code'', [[2003]]). |
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Zudem soll der Petersplatz in der Geschichte ausgerechnet zur Zeit des Konklaves von nur ein paar Touristen, spielenden Kindern und sich sonnenden Bettlern besetzt sein. Bei Papstwahlen findet sich für gewöhnlich eine große Anzahl von Gläubigen auf dem Petersplatz ein. Auch sollen die BBC und andere Fernsehsender nur einige wenige Reporter hingeschickt haben, um nur einen kleinen „15-Sekunden-Bericht“ zu drehen. In Wirklichkeit lief am 19. April 2005, dem Tag des [[Liste lateinischer Phrasen/H#Habemus papam.|Habemus papam]], auf vielen Sendern [[Liveübertragung|live]] eine Übertragung. Vom Konklave im Jahr 2013 berichteten ca. 6.000 Journalisten vor Ort aus dem Vatikan, ungefähr die Hälfte davon arbeitete für verschiedene TV-Sender.<ref>{{Literatur |Autor=Adam Sosnowski |Titel=Pamiętnik Konklawe 2013 [Das Konklave-Tagebuch 2013] |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Krakau |Datum=2013-04 |ISBN=978-83-7553-147-3 |Seiten=200}}</ref> |
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== Interpretationsansätze == |
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In Illuminati werden viele verschiedene [[Aspekt]]e und [[Problem]]e behandelt. In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen [[Wissenschaft]] und [[Religion]]. Beide sind schon seit Urzeiten verfeindet. Es gab natürlicher schon immer Leute, die Wissenschaft und Religion vereinigen wollten, wie beispielsweise Leonardo Vetra, doch die Kluft war meist zu tief. (S. 68). Brown will zeigen, dass beide in Frieden miteinander existieren können und sollten. Er selber ist als Sohn eines [[Mathematiker]]s und einer Kirchenmusikerin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Wissenschaft und Religion keine Gegensätze darstellten. |
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==== Rom ==== |
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Zudem zeigt Dan Brown, wie viel Macht die [[Medien]] besitzen und wie sehr sie die Menschen beeinflussen. Doch die Medien sind nicht immer nur gut und informativ, denn es besteht oft die Gefahr, dass sie für andere Zwecke missbraucht werden („Die Medien sind der rechte Arm des Terrors“)<small> (Kap. 73 TB)</small>. |
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Der [[Petersplatz]] gehört seit dem Abschluss der [[Lateranverträge]] (1929) zum [[Territorium der Vatikanstadt]], während der Roman in Kap. 72 die [[Gebietsdisput|Gebietsansprüche]] als strittig bezeichnet. Die [[Engelsbrücke]] – ''[[Ponte Sant’Angelo]]'' (erbaut 134–139) wird tatsächlich nicht von zwölf, sondern von zehn Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen [[Simon Petrus|Petrus]] und [[Paulus von Tarsus|Paulus]]). |
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Die Piazza vor dem Pantheon heißt ''della Rot'''o'''nda'' und nicht ''della Rotunda'', wie sie im Buch genannt wird. Mit der Scala „Royale“ wird wahrscheinlich die Scala REGIA gemeint sein. Das Grabmal von Raffael ist nicht aufwändig gestaltet, sondern im Gegenteil sehr schlicht. [[Raffael]] wurde tatsächlich, auf eigenen Wunsch, sofort nach seinem Tod 1520 im Pantheon beigesetzt und nicht erst im 18. Jahrhundert, wie im Roman angegeben. |
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== Literatur == |
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*Dan Brown: ''Illuminati'', [[Bergisch Gladbach]]: [[Lübbe]] 2003. ISBN 3-404-14866-5 |
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*Dan Brown: ''Illuminati'', Audiofassung, Box-Set; 6 CDs, Spielzeit 437 Minuten; gekürzte Romanfassung, Bergisch Gladbach: Lübbe 2003. ISBN 3-404-77001-3 |
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*Dan Burstein und Arne J. de Keijzer: ''Die geheime Bruderschaft''. [[München]]: [[Goldmann Verlag]] 2005. ISBN 3-442-15359-X |
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*[[Simon Cox]]: ''Illuminati entschlüsselt''. [[München]]: [[Heyne-Verlag]] 2005. ISBN 3-453-43126-X |
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Die Kirche [[Santa Maria della Vittoria (Rom)|Santa Maria della Vittoria]] steht nicht auf der Piazza Barberini, sondern 500 m von dieser entfernt (Via XX Settembre). Der Engel in der Skulptur „Die [[Verzückung der Heiligen Theresa]]“, bei dem es sich im Übrigen auch nicht, wie im Buch behauptet, um einen [[Seraph]] handelt, weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur [[Piazza Navona]], wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht ge[[ost]]<nowiki>et</nowiki>, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet. |
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== Weblinks == |
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* [http://www.lesefreunde.net/buch/i/iluminati.html Sehr ausführliche Inhaltsangabe] |
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* [http://www.dieterwunderlich.de/Brown_illuminati.htm Ausführliche Inhaltsangabe und Kommentar] |
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* [http://www.krimi-couch.de/krimis/dan-brown-illuminati.html Krimi-Couch] (Buchbesprechung, Leserkommentare, Leseprobe) |
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* [http://www.x-zine.de/xzine_rezi.id_4395.htm X-Zine] (Audiofassung) |
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* [http://public.web.cern.ch/Public/Content/Chapters/Spotlight/SpotlightAandD-en.html CERN.ch] Stellungnahme von CERN zum Buch |
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*[http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/gallery.html Fotogalerie mit Objekten aus ''Illuminati'' von D. Brown] |
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* [http://www.trust-us.ch/congress/2000/112.de.html Illuminatus, das Umfeld: Ich habe an Verschwörungstheorien geglaubt] ([[Vortrag]] von [[Andreas vom Walde]] über [[Adolph von Knigge]]) |
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*[http://fachbuecher.libri.de/shop/action/pageableSearch?aUrl=90007333&searchId=1&sort=2&nav=1&pagerOffset=0 Libri.de] Alle Bücher über Illuminati (überwiegend fiktional) |
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Auf der [[Piazza Barberini]] gab es nie einen Obelisken. Der genannte [[Obelisco Pinciano|Antinous-Obelisk]] befindet sich seit 1822 auf dem [[Pincio]]-Hügel, als die U-Bahn noch nicht erfunden war. |
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[[Kategorie:Literarisches Werk]] |
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[[Kategorie:Verschwörungstheorie]] |
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Die [[Santa Maria del Popolo#Kapellen im linken Seitenschiff|Chigi-Kapelle]] hat keine ''unchristlichen'' Symbole. Sternenhimmel oder Tierkreiszeichen sind nicht ungewöhnlich in Kirchen, kommen allerdings in der Chigi-Kapelle selbst nicht vor. An der Kapelle stammt zudem nur der geringste Teil von Bernini, so zwei der vier Statuen, allerdings weder Fresken noch Fußboden. Der [[Kirchturm]] von [[Santa Maria del Popolo]] ist zudem zu niedrig, um einen Blick auf die Stadt werfen zu können. Außerdem steht die Kirche frei an der Piazza del Popolo. Es gibt also keine dunkle Gasse. Außerdem zeigt der Engel neben Habakuk nicht auf den Petersplatz, wie im Buch behauptet wird, sondern grob Richtung Pantheon. |
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Die angeblichen Illuminati-Zeichen „Pyramide und Stern“, die Langdon im Pantheon und auf der Porta del Popolo sieht, stellen in Wirklichkeit sechs Hügel dar – das Wappen Papst [[Alexander VII.]] |
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{{lückenhaft|'''Handlung''': Plot, Zuordnungen der Altäre zu deren Tributen (was stellt den Tribut genau dar?)}} |
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Die Taube auf dem Vierströmebrunnen, die in die Richtung der Engelsburg blickt, wird jährlich von der römischen Stadtreinigung entfernt und in beliebiger Position wieder aufgesetzt. Sie kann demnach nicht als [[Wegweiser]] dienen. Es gibt im Brunnen keine Schläuche, die Luft ins Wasser pumpen. |
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In der italienischsprachigen Ausgabe wurden zahlreiche Fehler, wie z. B. die Adresse von Santa Maria della Vittoria, korrigiert. |
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==== Technik ==== |
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Drahtlose Kameras zur Überwachung können ohne Schwierigkeiten geortet und identifiziert werden, solange sie senden. Insofern ist die Übertragung des Bildes des Antimaterie-Behälters kein Vorgang, der einen vielköpfigen Suchtrupp über Stunden ohne Ergebnis beschäftigen könnte. |
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Der Behälter zur Aufbewahrung von Antimaterie soll von einer wiederaufladbaren Batterie gespeist sein. Es ist unrealistisch, dass diese Batterie nach exakt 24 Stunden erschöpft sein soll. |
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==== Personen ==== |
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Anders als im Buch zugrunde gelegt, wurde die ''Ellipsenform'' der [[Planetenbahn]]en nicht von [[Galileo Galilei]] erkannt, der auf Kreisbahnen bestand, sondern von [[Johannes Kepler]]. |
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Weder Galilei noch der sich 1638 tatsächlich in Rom aufhaltende<ref>{{Webarchiv | text=The official web site of bestselling author Dan Brown |url=http://www.danbrown.com/secrets/angels_demons/galileo.html |wayback=20060410200819 }}</ref> [[John Milton]] waren Mitglieder des erst 140 Jahre später gegründeten Illuminatenorden. Auch [[Cecil Rhodes]] war nicht Illuminat, sondern [[Freimaurerei|Freimaurer]]. |
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[[Nikolaus Kopernikus]] wurde nicht von der katholischen Kirche angeklagt und hingerichtet. Er starb vielmehr eines natürlichen Todes. Vermutlich verwechselt Dan Brown Kopernikus mit [[Giordano Bruno]], der im Jahre 1600 in Rom auf dem [[Campo de’ Fiori]] wegen [[Häresie]] verbrannt wurde. |
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Anders als in Kapitel 63 behauptet, war [[Winston Churchill]] kein Katholik, sondern [[Anglikaner]]. |
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==== Illuminati ==== |
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Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind größtenteils [[Fiktion]] oder entstammen [[Verschwörungstheorie]]n um die Illuminati. Der [[Illuminatenorden]], auf den die Bekanntheit des Begriffs zurückgeht, existierte nur<!--?--> zwischen 1776 und 1785, das heißt lange nach [[Galileo Galilei]] (1564–1642). Deshalb kann auch [[Gian Lorenzo Bernini|Bernini]] (1598–1680) nicht im Auftrag des Illuminatiordens tätig gewesen sein. |
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Auch die Ausrichtung, Verbreitung und andere Teile sind weitgehend frei erfunden, insofern man einen Bezug zu dem Illuminatenorden aus Ingolstadt herstellen möchte.<ref>{{Literatur |Autor=Tobias Schönauer |Titel=Das Nachleben der Illuminaten in Filmen und Büchern |Sammelwerk=Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 120. Jahrgang 2011 |Seiten=721}}</ref> |
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Die [[Alumbrados]] existierten zwar zu Galileis Lebzeiten, allerdings beschränkte sich die Bewegung auf Spanien und hatte mit Ausnahme der Namensgleichheit nichts mit dem Illuminatenorden zu tun. |
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Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer „Illuminati-Diamant“ als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. [[Illuminatenorden#Belletristik|Illuminaten im Roman]]). |
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Über die französischen [[Guerenets]] gibt es keine Quellen. |
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[[Datei:Dollarnote siegel hq.jpg|mini|130px|Rückseite der Ein-Dollar-Banknote]] |
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Die Interpretation der [[Siegel der USA#Rückseite|Rückseite des US-Siegels]] auf der Dollarnote, die Langdon innerhalb des Romans abgibt, besitzt keinerlei Grundlage. Dan Browns Neigung, Fakten zu einer passenden Form zu verdrehen, dürfte an der falschen Zitierung des Banners deutlich werden: Statt „[[novus ordo seclorum]]“ (lateinisch für „eine neue Ordnung der Zeitalter“) zitiert Dan Brown „Novus Ordo Saeculorum“ (neue [[Säkularisierung|säkulare]] Ordnung). Zudem ist diese Idee der Trilogie ''[[Illuminatus!]]'' von [[Robert Shea]] und [[Robert Anton Wilson]] entlehnt. |
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Die Angabe, dass es sich beim [[Auge der Vorsehung|Allsehenden Auge]] um ein Symbol der Illuminati, einer nach Dan Browns Roman antireligiösen Vereinigung, handelt, ist ebenfalls als realitätsfern einzustufen. Das Symbol ist in zahlreichen Kirchen wiederzufinden, es symbolisiert den allsehenden, [[Dreifaltigkeit|dreifaltigen]] Gott. Ebenfalls wird es in der [[Freimaurerei]] verwendet. Bereits in ''Illuminatus!'' findet sich die Zuordnung dieses Symbols zu den Illuminaten. |
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Browns Anmerkung „Die Bruderschaft der Illuminati existiert“, ist insofern korrekt, als es immer noch kleinere Bruderschaften gibt, die sich Illuminati oder Illuminaten nennen, allerdings nicht in der im Roman beschriebenen Form. |
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Es gibt auch das Spiel ''[[Illuminati: New World Order]]'' von ''[[Steve Jackson (Unternehmer, 1953)|Steve Jackson]] Games'' (im Buch ''Steve Jackson Computer Games''), dabei handelt es sich allerdings nicht um ein [[Online-Spiel|Online-Computerspiel]], sondern um ein [[Sammelkartenspiel]] auf der Basis des Kartenspiels [[Illuminati (Kartenspiel)|Illuminati]]. |
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=== Popularität === |
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In der Umfrage zur [[ZDF]]-Sendung ''[[Unsere Besten]] – Die Lieblingsbücher der Deutschen'', in der Deutsche ihre Lieblingsbücher wählen konnten, hat es dieses Buch auf Platz 19 geschafft<ref>[http://www.zdf-jahrbuch.de/2004/programmarbeit/arens.htm Peter Arens »Unsere Besten – Das große Lesen« Die größte Lesekampagne, die es jemals gab ], auf zdf-jahrbuch.de</ref>. |
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=== Fortsetzungen === |
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Die Hauptfigur dieses Buches, Robert Langdon, ist auch die Hauptfigur in vier weiteren Romanen von [[Dan Brown]]: ''[[Sakrileg (Roman)|Sakrileg]]'' (engl. Originaltitel: ''The Da Vinci Code''), welches im Jahr 2004 in deutscher Übersetzung erschienen ist, ''[[Das verlorene Symbol]]'' aus dem Jahr 2009, ''[[Inferno (Roman)|Inferno]]'', erschienen im Mai 2013, und ''[[Origin (Roman)|Origin]]'' aus dem Jahr 2017. |
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== Hörbuch == |
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Das deutsche [[Hörbuch]] ist in zwei verschiedenen Ausgaben erschienen. Eine Ausgabe wird von [[Ralph Herforth]], die andere (bekanntere) von [[Wolfgang Pampel]] gelesen. Die gekürzte Fassung des Romans, die beide lesen, fasst 412 bzw. 437 Minuten, die auf 90 bzw. 94 Tracks und 6 [[Compact Disc|CDs]] eingeteilt sind. Die Ausgabe mit Ralph Herforth wurde 2003 im SMT Sound Master Tonstudio in [[Berlin]] und die Ausgabe mit Wolfgang Pampel ebenfalls 2003 im DaCapo Studio in [[Breckerfeld]], beide von der [[Verlagsgruppe Lübbe|Lübbe GmbH & Co. KG]] aus [[Bergisch Gladbach]], aufgenommen. Lübbe Audio nutzte den Kinostart von „Illuminati“, um im April 2009 eine ungekürzte Lesung zu veröffentlichen. Genau wie die gekürzte Lesung, die 2004 veröffentlicht wurde, wird auch die neue Fassung von Wolfgang Pampel gelesen. Die Redaktion hatte Dr. Arno Hoven, Regie und Produktion Marc Sieper, Regie bei der zweiten Ausgabe Kerstin Kaiser. |
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== Verfilmung == |
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[[Datei:Angels&DemonsPantheon.JPG|mini|[[Ayelet Zurer]] und [[Tom Hanks]] bei den Dreharbeiten zur Verfilmung des Romans in Rom, Juni 2008]] |
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Nach dem Erfolg von ''[[The Da Vinci Code – Sakrileg|Da Vinci Code]]'' hat Sony Pictures das [[Prequel]] ''[[Illuminati (Film)|Illuminati]]'' in Auftrag gegeben. Die beiden Produzenten [[Brian Grazer]] und [[John Calley]] sowie Regisseur [[Ron Howard]] und Langdon-Darsteller [[Tom Hanks]] waren wieder dabei. Die [[israel]]ische Schauspielerin [[Ayelet Zurer]] übernahm die Rolle der Vittoria Vetra und der Camerlengo wurde von [[Ewan McGregor]] verkörpert. Da dem Filmteam aufgrund der Thematik keine Drehgenehmigung im Vatikan erteilt wurde, mussten der Petersplatz und andere Schauplätze in Los Angeles nachgebaut werden. Der Film lief am 13. Mai 2009 in den deutschen Kinos an und war ab dem 23. Oktober 2009 auf [[DVD]] und [[Blu-ray]] erhältlich.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.sonypictures.de/landing/illuminati/index.html |wayback=20120218154727 |text=Offizielle Website zum Film }}</ref> |
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== Themen des Thrillers == |
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In Illuminati werden verschiedene gesellschaftlich-theologische Themen angeschnitten. In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen [[Wissenschaft]] und [[Religion]]. Brown argumentiert durch seine Charaktere, dass es Laien spätestens seit der Verurteilung des [[Galileo Galilei]] schwerfalle, beiden Lebensbereichen gleichermaßen Vertrauen zu schenken. Zwar habe es schon immer Leute gegeben, die Wissenschaft und Religion vereinigen wollten, wie beispielsweise Leonardo Vetra, doch die Kluft sei meist zu tief gewesen (S. 68 [[Taschenbuch|TB]]). |
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Der Autor argumentiert durch seine Hauptfiguren, dass beide harmonisch miteinander existieren können und sollen. Das kommt vor allem in der Rede von Carlo Ventresca zum Ausdruck, in der er die Verantwortung aufzeigt, die Religion und Wissenschaft laut Brown füreinander haben: {{zitat|Ob Sie an Gott glauben oder nicht…, eines müssen Sie glauben. Wenn wir als Spezies den Glauben an eine Macht aufgeben, die über uns steht, geben wir zugleich unser Verantwortungsgefühl auf.|S. 480 TB}}Dan Brown selbst ist laut den Klappentexten seiner Romane als Sohn eines [[Mathematiker]]s und einer [[Kirchenmusiker]]in in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Wissenschaft und Religion keine Gegensätze darstellten. |
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Zudem thematisiert Dan Brown, wie viel Macht die Medien seiner Meinung nach besitzen und wie sehr sie die Menschen beeinflussen<!-- wohl falsch: Medienmanipulation-->. Laut seiner Darstellung besteht oft die Gefahr, dass die Medien für andere Zwecke missbraucht werden: {{zitat|‚Die Medien sind der rechte Arm des Terrorismus.‘|Kap. 73 TB}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Ausgaben == |
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* Dan Brown: ''Illuminati. Thriller.'' [[Verlagsgruppe Lübbe|Lübbe]], Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-14866-5. |
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* Dan Brown: ''Illuminati.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-77001-3 (Audiofassung, Spielzeit 437 Minuten, gekürzte Romanfassung). |
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* Dan Brown: ''Illuminati. Illustrierte Ausgabe.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 978-3-7857-2235-0. |
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== Literatur == |
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* Dan Burstein, Arne J. de Keijzer: ''Die geheime Bruderschaft.'' [[Goldmann Verlag|Goldmann]], München 2005, ISBN 3-442-15359-X. |
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* Simon Cox: ''Illuminati entschlüsselt.'' [[Heyne Verlag|Heyne]], München 2005, ISBN 3-453-43126-X. |
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* Oliver Mittelbach: ''Dan Browns Thrillerschauplätze als Reiseziel.'' books&friends, Essen 2006, ISBN 3-9809408-4-5 (Sakrileg-Tour durch Paris und London, Illuminati-Tour durch Rom, Diabolus-Tour durch Sevilla {{Webarchiv | url=http://www.booksandfriends.de/33.html | wayback=20071006100906 | text=Dan Browns Thriller-Schauplätze als Reiseziel}}) |
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== Weblinks == |
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* [http://www.dan-brown.de/ Spezielle Autorenseite des Verlags, mit fiktiver symbolologischen Fakultät] |
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* [http://angelsanddemons.web.cern.ch/ Stellungnahme des CERN zum Buch (engl.)] |
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* [http://www.weltderphysik.de/illuminati Deutsche Version der CERN-Stellungnahme und weitere Informationen zur Physik hinter Illuminati] |
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{{Navigationsleiste Bücher von Dan Brown}} |
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{{SORTIERUNG:Illuminati}} |
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{{lückenhaft|'''Fiktion und Wahrheit''': Kurzes Anschneiden der [[Guerenets]] und [[Alumbrados]], [[Auge der Vorsehung]] im gr. [[Siegel der USA]] und der angeblichen neuen Ordnung der Zeitalter (Inschrift im Siegel ''[[Novus ordo seclorum]]''), [[Uniform]]en der [[Schweizergarde]] (wohl nicht von Michelangelo entworfen)? Gab es eine Infiltration von Illuminati in Schlüsselpositionen? Gab es Aktivitäten der Illuminati in Rom? Gab es 1998 eine Anhörung im britischen Parlament bezüglich der [[Freimaurerei|Freimaurer]]? Ominöse Papstmorde: real? Was ist mit dem Element Erde genau gemeint (Planet oder Boden)?}} |
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[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Literatur (Englisch)]] |
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[[en:Angels and Demons]] |
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[[Kategorie:Literatur (Vereinigte Staaten)]] |
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[[fr:Anges et démons (roman)]] |
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[[Kategorie:Thriller (Literatur)]] |
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[[he:מלאכים ושדים]] |
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[[Kategorie:Werk von Dan Brown]] |
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[[ko:천사와 악마]] |
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[[nl:Het Bernini mysterie]] |
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[[nn:Angels and Demons]] |
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[[no:Engler og demoner]] |
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[[pt:Anjos e Demónios]] |
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[[ru:Ангелы и демоны]] |
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[[sl:Angeli in demoni]] |
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[[sv:Änglar och demoner]] |
Aktuelle Version vom 11. Mai 2025, 13:24 Uhr
Illuminati ist der deutsche Titel eines im März 2003 in Deutschland erschienenen Thrillers von Dan Brown (englischer Originaltitel: Angels & Demons, 2000) mit einer weltweiten Auflage von acht Millionen Exemplaren.
Die Handlung dreht sich um einen angeblichen Versuch des Illuminatenordens, eines laut dem Roman seit Jahrhunderten bis heute bestehenden Geheimbundes, die katholische Kirche zu zerstören. Das tatsächliche Motiv ist jedoch die ideologische Annäherung der katholischen Kirche an die Wissenschaft durch den verstorbenen Papst. Ferner geht es um Verschwörung, Verrat, das Konklave und die bis jetzt noch erhaltenen Regeln des Vatikans. Die Handlung spielt in der Gegenwart an einem einzigen Tag. Orte der Handlung sind Boston, die Schweiz (Forschungsinstitut CERN), Italien (Rom) und vor allem die Vatikanstadt.
In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion, die als schon seit Urzeiten verfeindet dargestellt werden. Zwar habe es schon immer Menschen gegeben, die beide vereinen wollten, doch die Kluft sei zu tief gewesen. Brown argumentiert durch seine Hauptfiguren, beide könnten und sollten miteinander in Frieden existieren.
Der über 700 Seiten umfassende Roman weist einen langgezogenen Spannungsbogen auf. Er beruht vor allem darauf, dass ein Auftragsmörder aktiv ist und der Vatikan durch eine angekündigte Explosion zerstört werden soll. Die Erzählperspektive ist die der 3. Person (auktoriale Erzählsituation).
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Physiker und katholische Priester Leonardo Vetra wird ermordet in seinem Büro im CERN aufgefunden. Sein Kopf ist nach hinten verdreht und ein Auge fehlt. Auf seiner Brust ist ein Ambigramm mit der Aufschrift Illuminati eingebrannt. Maximilian Kohler, der Generaldirektor des CERN, lässt daraufhin Robert Langdon, einen Symbolologen der Universität Harvard, einfliegen und kurze Zeit später trifft auch Vetras Adoptivtochter Vittoria ein, die als Physikerin und Meeresbiologin ebenfalls im CERN beschäftigt ist. Sie erklärt den Herren, dass ihr Vater, der die Vereinigung von Religion und Wissenschaft anstrebte, Antimaterie schuf und so im Teilchenbeschleuniger den Urknall in kleinerem Ausmaß nachbildete. Auf Vittorias Wunsch hatten Vater und Tochter gemeinsam ein Viertelgramm der Antimaterie hergestellt, die beim Kontakt mit Materie alles im Umkreis von rund einem Kilometer vernichten würde. Im unterirdischen Labor stellt Vittoria schockiert fest, dass die Illuminati mit Leonardos Auge den Retinascanner überwunden und den Behälter mit der Antimaterie gestohlen haben, dessen Magnetfeld nur für 24 Stunden mit Energie versorgt wird.
Als das CERN die Nachricht erhält, dass die Illuminati durch Infiltration im Vatikan eingedrungen sind und die Antimaterie versteckt haben, fliegen Langdon und Vittoria nach Rom. Nun wird deutlich, welche Ausmaße die drohende Explosion hätte. Die Illuminati würden mit dem Hauptsitz der katholischen Kirche nicht nur ihren Erzfeind vernichten, sondern auch alle Kardinäle, die sich gerade zum Konklave in der Sixtinischen Kapelle versammeln. Nachdem die beiden Wissenschaftler Oberst Olivetti, den Kommandanten der Schweizergarde, und den Camerlengo Carlo Ventresca über die Gefahr aufgeklärt haben, meldet sich ein Assassine, der im Auftrag der Illuminati die vier Favoriten der Papstwahl (i preferiti) entführt hat. Ab 20 Uhr soll zu jeder vollen Stunde einer der vier Kardinäle irgendwo in Rom auf einem „Altar der Wissenschaft“ ermordet werden. Zusätzlich nimmt der Assassine Kontakt mit dem BBC-Reporter Gunther Glick auf, um die Medien als „rechten Arm des Terrorismus“ zu benutzen.
In Galileo Galileis Werk Diagramma della Verità, das im vatikanischen Geheimarchiv liegt, finden Langdon und Vittoria die ersten Hinweise auf den „Pfad der Erleuchtung“, der über die vier Elemente zum geheimen Versammlungsort der Illuminati führen soll. Langdon vermutet „Santis irdnes Grab“ zunächst im Pantheon, doch gemeint ist ein Grab, das vom Baumeister Raffael geschaffen wurde. Es befindet sich in der Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo. Wegen des Irrtums kommen Langdon und Vittoria ebenso wie Olivettis Schweizergarde zu spät. Kardinal Ebner aus Frankfurt wurde bereits mit Erde erstickt und trägt das Brandzeichen EARTH. Mittlerweile hat auch Glick zusammen mit seiner Videografin erkannt, dass es Interessanteres zu berichten gibt als das Konklave. Die in der Chigi-Kapelle aufgestellte Skulptur Habakuk und der Engel verweist auf den nächsten Schauplatz der Mordserie.
Auf dem Petersplatz dient die Plakette West Ponente neben dem Obelisken als Verbindung zum Element Luft. Dort legt der Assassine den Kardinal Lamassé aus Paris mit zerstochenen Lungen und dem Brandmal AIR ab. Langdon und Vittoria konnten den Mord wieder nicht verhindern und werden von der BBC gefilmt. Nun berichten weltweit alle Medien über die Unruhen im Vatikan und verbreiten das Gerücht, dass der verstorbene Papst mit Heparin vergiftet wurde. Vittoria untersucht zusammen mit dem Camerlengo, der vom Heiligen Vater aufgezogen wurde, den Leichnam, dessen schwarze Zunge den Mord bestätigt. Langdon findet gleichzeitig mit einer Liste von Berninis Werken heraus, dass die Verzückung der Heiligen Theresa der nächste Wegweiser ist.
Als Langdon und Vittoria in der Kirche Santa Maria della Vittoria ankommen, hat der Assassine dort bereits ein großes Feuer entzündet, über dem Kardinal Guidera aus Barcelona an Ketten hängt und bei lebendigem Leib verbrennt. Auf seiner Brust prangt das Mal FIRE. Als Vittoria den ebenfalls ermordeten Oberst Olivetti entdeckt, wird sie vom Assassinen entführt. Langdon gerät unter einen steinernen Sarkophag, aus dem ihn die Feuerwehr rettet. In der Zwischenzeit hat der Camerlengo das Konklave unterbrochen, um sich mit einer emotionalen Ansprache an die Medien zu wenden, in der er den Erfolg der Wissenschaft als Pyrrhussieg darstellt, bei dem die Menschen die religiöse Orientierung verloren haben.
Langdon findet heraus, dass die Altäre der Wissenschaft in der Form eines Kreuzes angeordnet sind und dass der letzte Kardinal am Vierströmebrunnen hingerichtet werden soll. Der Amerikaner ist diesmal rechtzeitig am Tatort, kann den Assassinen aber nicht daran hindern, den italienischen Kardinal Baggia zu ertränken. Nachdem er sich mit einem Täuschungsmanöver selbst vor dem Ertrinken gerettet hat, bemerkt Langdon, dass die Taube auf dem Obelisken als Ersatz für einen Engel dient und auf die Kirche der Illuminaten zeigt, die Engelsburg. Langdon trifft gerade rechtzeitig ein, um Vittoria vor dem Auftragsmörder zu retten. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Assassinen vom Balkon zu stürzen und damit zu töten. Als sie hinüber zum Vatikan blicken, sehen sie zu ihrer Überraschung, wie Maximilian Kohler als „Samariter der elften Stunde“ empfangen wird. Kohler ist angeblich Janus, der Leiter der Illuminaten, der den Camerlengo als letzten Feind persönlich töten wird.
Langdon und Vittoria laufen durch den Passetto von der Engelsburg in den Vatikan zum päpstlichen Amtszimmer, wo sich der Camerlengo und Kohler zum Gespräch unter vier Augen getroffen haben. Da man Kohler als Janus betrachtet, wird er erschossen. Kurz vor seinem Tod kann der Generaldirektor, der sich eigentlich nur dafür rächen will, dass ihn seine religiösen Eltern zum Krüppel werden ließen, Langdon einen kleinen Camcorder mit einer wichtigen Botschaft überreichen. Der Camerlengo trägt das Brandzeichen mit allen vier Ambigrammen auf seiner Brust, den Diamanten der Illuminati.
Langdon und Vittoria versuchen, den schwer verletzten Camerlengo ins Krankenhaus zu bringen. Sie kommen jedoch nur bis zur Treppe vor dem Petersdom. Der Camerlengo täuscht vor den versammelten Menschen auf dem Petersplatz eine göttliche Eingebung vor und steigt hinab in die Nekropole im Petersdom, verfolgt von Langdon, Vittoria, drei Schweizergardisten und der BBC-Kamera, die das Geschehen live überträgt. Der Camerlengo nimmt die Antimaterie, die er auf dem Grab des heiligen Petrus fand, mit nach oben. Gemeinsam mit Langdon fliegt er wenige Minuten vor Mitternacht im Hubschrauber senkrecht über dem Petersplatz nach oben. In ausreichender Höhe explodiert die Antimaterie, ohne dass jemand im Vatikan zu Schaden kommt. Wenige Augenblicke später sehen die Menschen den Camerlengo wie eine göttliche Erscheinung auf dem Petersdom.
Er ist kurz vor der Explosion mit einem Fallschirm aus dem Hubschrauber abgesprungen. Auch Langdon konnte sich rechtzeitig vor der Annihilation der Antimaterie retten und wurde nach seiner Landung im Tiber im Krankenhaus auf der Tiberinsel behandelt. Dort bekommt er das Audio aus dem Camcorder zu hören, da das Display im Laufe des Helikopterfluges zerstört wurde, welches ein Geständnis des Camerlengo zeigt. Ventresca gibt zu, Leonardo Vetra und den Papst ermordet sowie den Assassinen beauftragt zu haben. Als Langdon den schockierten Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle das Video zeigt, offenbart der Camerlengo außerdem, dass der Papst ein Kind gezeugt hat. Dies ergab für ihn neben der Abneigung gegenüber der Wissenschaft ein weiteres Motiv für seine Morde. Die Illuminati dienten ihm nur als Vorwand, um die Menschen zu verängstigen. Allerdings verrät erst Zeremonienmeister Mortati, der als Advocatus Diaboli für den verstorbenen Papst agierte, die ganze Wahrheit. Das Kind des Papstes, der durch künstliche Befruchtung und damit ohne Verstoß gegen das Keuschheitsgelübde zum Vater wurde, ist Ventresca selbst.
Der Camerlengo inszeniert vor den Augen der Menschen auf dem Petersplatz und an den Fernsehschirmen seine Selbstverbrennung. Alle beteiligten Personen, die über die wirklichen Ereignisse Bescheid wissen, verpflichten sich zu schweigen, um den bei vielen Menschen durch die wundersame „Errettung“ des Vatikans neu aufgekeimten Glauben nicht zu zerstören. Die Kardinäle wählen Mortati im Konklave zum neuen Papst. BBC-Reporter Glick enthüllt, dass auch Ventresca durch Akklamation für ein paar Minuten gewählter Papst war. Langdon, der den Illuminati-Diamanten als ständige Leihgabe vom Vatikan erhält, zieht sich mit Vittoria zurück ins Hotel Bernini. Dort leben sie die zueinander entstandene Zuneigung der letzten Tage bzw. Stunden aus.
Personen der Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Roman hat mehrere Haupt- und zahlreiche Nebenpersonen, die – wie auch die Geschichte – allesamt fiktiv sind.
Robert Langdon
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 45-jährige Protagonist Robert Langdon ist Professor für Kunstgeschichte mit dem Fachgebiet Symbolologie an der Universität Harvard. Der unverheiratete Mann, der als versierter Fachmann gilt, hat nicht nur Kunstgeschichte, sondern auch Architektur studiert. In früheren Jahren war er Turmspringer und Schwimmer, was ihm im Vierströmebrunnen das Leben rettet.
Er leidet an Klaustrophobie, die in seine Kindheit zurückführt, als er auf einem offenen Feld in einen tiefen Brunnen fiel und fast gestorben wäre. Diese Angst wird ihm in der Geschichte mehrere Male fast zum Verhängnis. Markenzeichen Robert Langdons ist eine Micky-Maus-Armbanduhr, die im Dunkeln leuchtet. Diese trägt er bereits seit seiner Kindheit und sie hat, vor allem in Situationen, in denen seine Klaustrophobie auftritt, eine beruhigende Wirkung auf ihn. Sein Vater starb, nachdem er mit einem Fahrstuhl des Eiffelturms abstürzte. Robert, er war zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind, überlebte den Absturz.
Die Figur Robert Langdon ist ebenfalls Hauptperson in den Bestsellern Sakrileg, Das verlorene Symbol, Inferno und Origin, die ebenfalls von Dan Brown geschrieben wurden.
Leonardo Vetra
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leonardo Vetra ist Teilchenphysiker am CERN und katholischer Priester. Der Adoptivvater von Vittoria Vetra entwickelte die Herstellung der Antimaterie, während seine Tochter an der komplizierten Konservierung forschte. Außerdem suchte er nach Verbindungen von Wissenschaft und Religion. Er ist das erste Mordopfer im Buch („Wissenschaft und Religion sind kein Widerspruch. Die Wissenschaft ist nur zu jung zum Begreifen“), so simulierte er mit der Antimaterie in einem sehr viel kleineren Maßstab den Urknall. Sein herausgeschnittenes Auge diente dazu, dass die vermeintlichen Illuminati Zutritt zu seinem mittels Netzhautscanner gesicherten Labor erhalten und den Antimateriebehälter stehlen konnten. Er und seine Tochter forschten lange Zeit erfolgreich mit der Antimaterie. Sie sollte die Energiequelle der Zukunft werden, also friedlich genutzt werden. Da Kohler Leonardo für äußerst begabt hielt, ließ er ihn lange Zeit gewähren und stellte keine Fragen bezüglich seiner Tätigkeiten.
Vittoria Vetra
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vittoria Vetra ist Physikerin und Biologin am CERN. Sie ist die Adoptivtochter von Leonardo. Ihr Stiefvater und sie haben Antimaterie erschaffen. Sie trifft fast zeitgleich mit Langdon am Vatikan ein von da an sind die beiden in alle Geschehnisse involviert. Anders als Langdon wird ihr ohne weiteres der Zugang zu den Vatikanischen Archiven gewährt, wo sie eine Seite aus einem Buch entfernt, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Mit dieser Seite entschlüsseln sie ihr erstes Geheimnis.
Maximilian Kohler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maximilian Kohler ist der Generaldirektor des CERN. Er leidet schwer an Asthma und einer anscheinenden Querschnittslähmung, benutzt einen Elektro-Rollstuhl und hat eine emotionslose Ausstrahlung. Er verachtet die Kirche, weil er ihr die Schuld an seiner Behinderung gibt. Als Kind haben seine gläubigen Eltern den behandelnden Ärzten nicht gestattet, ihrem kranken Sohn Medikamente zu geben, die ihn geheilt hätten. Hätte ein Arzt ihm nicht unbemerkt eine Spritze gegeben, wäre er gestorben. Kohler gibt sich voll und ganz der Wissenschaft hin und wird vom Kollegium respektiert (von den Forschern am CERN wird er „König Kohler“ genannt). Er hat kurz vor den Morden Kontakte zum Vatikan gehalten. Er ist derjenige, der die Polizei die ganze Zeit aus dem Spiel halten kann und Robert Langdon aus Amerika „einfliegen“ lässt. Später kommt er als „Samariter der elften Stunde“, also als (angeblicher) Retter des Vatikans, in die Vatikanstadt. Fälschlicherweise wird er dennoch zuerst für den Mann gehalten, der mit dem Decknamen „Janus“ dem Assassinen Befehle erteilt hat, und wird deshalb erschossen.
Oberst Olivetti
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberst Olivetti ist der Kommandant der Schweizergarde; Oberst Olivetti informiert Kohler darüber, dass sich der Antimateriebehälter in der Vatikanstadt befindet und verlangt von Langdon und Vittoria eine Erklärung. Er ist sehr misstrauisch gegenüber den beiden und verweigert ihnen zunächst die Kooperation. Nachdem Langdon den ersten Altar der Wissenschaft ausfindig macht, begleitet Olivetti ihn und Vittoria und unternimmt alles Mögliche, um die Kardinäle zu retten und den Assassinen zu fangen. In Santa Maria della Vittoria bricht der Assassine ihm das Genick.
Hauptmann Rocher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptmann Elias Rocher ist Offizier der Schweizergarde und Verbindungsmann von Kohler. Er leitet die Suche nach dem Antimateriebehälter und ist trotz ausbleibenden Erfolgs zuversichtlich, den Behälter rechtzeitig zu finden. Rocher wird von Kohler über den Verrat des Camerlengos informiert und gestattet ihm dann einen Besuch bei diesem. Rocher lässt Kohler absichtlich bewaffnet hinein. Nachdem alles danach aussieht, dass Kohler eigentlich „Janus“ ist und den Camerlengo angegriffen hat, erschießt die Schweizergarde den Generaldirektor des CERN. Rocher wird vom Camerlengo als Illuminatus beschuldigt und von Chartrand erschossen.
Leutnant Chartrand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leutnant Chartrand ist ein junger und engagierter Leutnant der Schweizergarde, der stets tapfer bleibt. Am Ende erschießt er Rocher in der Annahme, den Camerlengo damit vor einem Anhänger der Illuminati zu retten.
Der Assassine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der unbekannte Assassine ist ein arabischstämmiger Auftragsmörder der Illuminati (wie er annimmt). Er tötet erst Leonardo Vetra und ermordet dann die vier entführten Papstkandidaten. In der Engelsburg wird er selbst von Langdon und Vittoria getötet.
Carlo Ventresca
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutung des Namens Ventresca: Kompositum aus it. la ventre = Bauch, Leib und it. esca = Konjunktivform von uscire = verlassen, herausgehen.
Carlo Ventresca ist der vertraute Sekretär des Papstes vor dessen Tod; diese Funktion wird im Roman (fälschlich) Camerlengo genannt.
Er wird von seiner Mutter Maria großgezogen, die er immer liebevoll „Maria benedetta“ nennt. Auf die Frage nach seinem Vater antwortet seine Mutter immer, dass er bereits vor Carlos Geburt gestorben sei und dass nun Gott sein Vater wäre. Sie erzieht ihn streng katholisch, indem sie den Jungen jeden Tag mit zur Messe nimmt.
Während eines Urlaubs auf Sizilien wird ein Bombenanschlag auf die Kirche verübt, in der sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden. Carlo ist der einzige Überlebende. Später sagt er, dass Gott ihn gerettet habe, indem er ihn in eine geschützte Ecke rief.
Ein Bischof aus Palermo nimmt sich schließlich seiner an und Carlo lebt und lernt unter Mönchen. Als Carlo 16 Jahre alt wird, beschließt er freiwillig in der Armee zu dienen, um das Böse besser verstehen zu lernen. Er weigert sich eine Waffe abzufeuern, also lehrt man ihn einen Helikopter zu fliegen. Nach zwei Jahren tritt er dem Priesterseminar bei. Als der Bischof zum Papst gewählt wird, nimmt er seinen Schützling mit und ernennt ihn zu seinem Camerlengo. Nach seiner Rückkehr von CERN, wo Leonardo Vetra glaubt, den Urknall nachvollzogen zu haben, offenbart ihm der Papst, dass er ein Kind gezeugt habe. Verletzt und enttäuscht über diesen Verrat an Gott und der Kirche (seine Mutter hat ihm immer gesagt, dass ein Versprechen zu Gott das wichtigste Versprechen überhaupt sei), findet sich Carlo schließlich vor dem Grab des Petrus wieder, wo er glaubt, von Gott seinen Auftrag zu erhalten. Daraufhin ermordet er den Papst mit Heparin, das dieser täglich brauchte, und gibt sich als Janus, den Anführer der Illuminati aus, um den Assassinen mit den weiteren Morden zu beauftragen.
Als Maximilian Kohler Carlo mit seinen Taten konfrontiert, brandmarkt er sich selbst mit dem Illuminati-Diamanten. Während er schwer verletzt und im Delirium nach draußen getragen wird, springt er plötzlich auf und gibt vor, eine Nachricht von Gott zu erhalten, die ihm die Position der Antimaterie verrät. Er und Langdon benutzen einen Helikopter, um die Antimaterie wegzuschaffen. Carlo springt mit dem einzigen Fallschirm aus dem Helikopter und landet sicher in den Vatikanischen Gärten. Anschließend steigt er auf den Petersdom und präsentiert den jubelnden Massen ein perfektes Wunder.
Aber Langdon hat zuvor von Kohler eine Videokassette erhalten, auf der Carlos Geständnis aufgezeichnet ist. Vor den entsetzten Kardinälen versucht Carlo seine Taten zu rechtfertigen, stößt jedoch nur auf Unverständnis. Dann erklärt Kardinal Mortati Carlo die ganze Geschichte: Dass der Papst sich in eine Nonne, Maria, verliebt hatte, dass ihr Kind durch künstliche Befruchtung gezeugt und daher (so der Roman) kein Gelübde gebrochen worden sei. Mortati offenbart schließlich, dass Carlo das leibliche Kind des Papstes ist.
Als Carlo die Folgen seiner Handlungen erkennt, nimmt er sich das Leben, indem er sich auf dem päpstlichen Balkon anzündet und damit für die Menge am Petersplatz wie in einem Flammenmeer zum Himmel aufsteigt. Seine Asche wird heimlich in einer Urne im Sarkophag seines Vaters beigesetzt.
Wie sich später herausstellt, haben die Kardinäle Carlo unwissentlich zum Papst gewählt, als sie im Durcheinander des Abends vor Freude seinen Namen riefen.
Kardinal Mortati
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 79-jährige Saverio Kardinal Mortati ist Mitglied des Kardinalskollegiums sowie Leiter der Papstwahl. Seine Person gewinnt gegen Ende des Romans an Bedeutung, als er zugibt, von dem Kind des Papstes gewusst zu haben und schließlich auch zum neuen Papst gewählt wird. Er lässt Langdon schließlich den Brandmal-Stempel der Illuminati in Diamantform („Earth, Air, Fire, Water“) in Form eines Ambigramms als ständige Leihgabe übergeben mit der Bitte, dass er dieses Ambigramm in seinem Testament wieder der Kirche zurückführt.
Gunther Glick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gunther Glick ist ein BBC-Fernsehreporter und Hobby-Symbolologe, der erstmals für die BBC berichtet (er war zuvor Reporter des Boulevardblattes British Tattler), wird vom Assassinen exklusiv für die Berichterstattung eingespannt. Hierin sieht er ein Sprungbrett für seine Karriere und weiß die einmalige Chance sofort zu nutzen.
Chinita Macri
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 43-jährige Afroamerikanerin Chinita Macri ist Glicks Kamerafrau (im Buch „Videografin“), die aus den Südstaaten der USA stammt; das neu zusammengestellte Team sollte eigentlich vom Konklave berichten, rückt aber eigenmächtig davon ab. Beide schreiben Fernsehgeschichte und erfahren den Höhepunkt ihrer Karriere.
Die Preferiti
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 4 Preferiti sind die vier Kardinäle, welche als Favoriten für das Papstamt gelten. Unter ihnen befand sich der deutsche Kardinal Ebner aus Frankfurt, Kardinal Lamassé aus Paris/Frankreich, Kardinal Guidera aus Barcelona/Spanien und Kardinal Baggia aus Mailand/Italien.
Der Weg der Erleuchtung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weg der Erleuchtung ist nach Browns Darstellung der Pfad, den ursprünglich die Interessenten für den Illuminatenorden nehmen mussten, um zur Kirche der Erleuchtung zu finden – der Engelsburg. Im Buch ist der Weg der Erleuchtung zudem die einzige Möglichkeit, dem Assassinen auf die Spur zu kommen.
Der Weg der Erleuchtung setzt sich zusammen aus: dem Zeichen (Il segno), den Wegweisern und den „Altären der Wissenschaft“. Diese zeigen letztlich den Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati – die „Kirche der Illumination“. Langdon nimmt treffend an, dass sich an den Altären der Wissenschaft (L’altare di Scienzia) sowohl die Wegweiser befinden als auch die angekündigten Hinrichtungen stattfinden. Die Schweizergarde und Langdon machen sich daher auf die Suche nach dem Assassinen. Langdon begibt sich in das vatikanische Geheimarchiv, um Il segno zu suchen. Langdon sucht nach einer Information mit Bezug auf die Zahl der Illuminaten: 503. In Galileis im Jahre 1639 verfassten Werk Diagramma della Veritá (sein drittes Werk „D III“) findet Langdon ein handgeschriebenes Gedicht mit jambischen Fünfhebern von John Milton; es lautet im Original:
- „From Santi’s earthly tomb with demon’s hole
- ’Cross Rome the mystic elements unfold
- The path of light is laid, the sacred test
- Let angels guide you on your lofty quest.“
Die Übersetzung ins Deutsche lautet:
- „Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch,
- Durch Rom die myst’schen Urstoffe sich ziehn.
- Der Lichtpfad ist gelegt, der heilige Test,
- Lass dich von Engeln führ’n auf luft’ger Quest.“
Das Gedicht ist in englischer Sprache verfasst (der „reinen Sprache“ – lingua pura), während der Rest in lateinischer Sprache abgefasst war; dies sollte den Leser aufmerken lassen (im Vatikan wurde seinerzeit nur Italienisch oder Deutsch gesprochen). Es ist anzunehmen, dass Brown von Englisch als der „Gemeinsprache“ der Illuminaten ausgeht, um dem amerikanischen Lesepublikum die Auseinandersetzung mit einer anderen europäischen Sprache zu ersparen.
Das Gedicht vermittelt wertvolle Hinweise auf die Standorte der „Altäre der Wissenschaft“ und zur „Kirche der Erleuchtung“, unter anderem den zum Schluss entscheidenden Hinweis, dass die Örtlichkeiten kreuzförmig (vier Enden = vier Elemente) über Rom beziehungsweise über dem Vatikan angeordnet sind.
Die „Altäre der Wissenschaft“ sind:
Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo
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Die Chigi-Kapelle (Capella Chigi) in der Kirche Santa Maria del Popolo an der Porta del Popolo ist ein Tribut an das Element „Erde“. Die Architektur stammt aus Raffael Santis Hand, die Skulpturen und Fresken stammen von Bernini. In der mit rotem Marmor ausgekleideten Kapelle befindet sich das einzige von Raffael geschaffene Grabmal. Es enthält Elemente, die für eine Kirche völlig untypisch sind (Pyramiden, Sternzeichen usw.). Für Langdon wird es daher schnell eindeutig, dass es sich bei diesem Altar der Wissenschaft um das Tribut an das Element Erde handelt und eindeutig auch nicht-religiöse Objekte enthält.


Es wurde für den päpstlichen Bankier Agostino Chigi († 1520) zu dessen Lebzeiten geschaffen und war eine Auftragsarbeit; Raffael und Chigi waren befreundet. Vor der Errichtung der Grabstätte trug die Kapelle den Namen Capella della Terra (Irdene Kapelle). Darin befinden sich zahlreiche Hinweise auf das Element Erde:
Das erste Opfer, Kardinal Ebner aus Frankfurt, wird hier mit Erde (sic!) erstickt und senkrecht in den Boden eingegraben.[1] Zwei große Pyramiden mit astrologischen Symbolen mit Tierkreiszeichen, eine Kuppeldecke mit Sternen, elliptische Plaketten, das Dämonenloch (cupermento), das zum Ossuarium führt, und Berninis Skulptur Habakuk und der Engel (Habakuk hatte den Weltuntergang vorausgesagt, was hier eine gewisse Symbolik hat). Langdon wird hier von Vittoria Vetra darauf hingewiesen, dass Bernini der „unbekannte Bildhauer“ der Illuminati gewesen ist und somit ein Illuminatus gewesen sein muss oder zumindest in Diensten des Ordens stand („Bernini war ein Illuminatus. Bernini hat die Ambigramme der Illuminati geschaffen. Bernini hat den Pfad der Erleuchtung angelegt“ – Kap. 69 TB).
Respiro di Dio
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Plakette „West Ponente“ (Respiro di Dio) am Fuße des Obelisken auf dem Petersplatz ist ein Tribut an das Element „Luft“. Am Fuße des Obelisken befinden sich mehrere Plaketten, unter anderem die ellipsenförmige weiße Marmorplakette „West Ponente“ (Respiro di Dio – Atem Gottes), die von Bernini angefertigt wurden.
Der Wegweiser (fünf Windstrahlen) führt zu über 20 Kirchengebäuden ohne Bezug zu Bernini oder Obelisken. Langdon sucht sodann im vatikanischen Archiv nach einem Werkbuch, da Bernini in Diensten des Vatikan stand und alle katholischen Kirchen dem Bistum Rom = Vatikan gehören. Am Obelisken wird der als Obdachloser verkleidete Kardinal Lamassé durch zerstochene Lungen (Hinweis auf Luft) ermordet.[2]
Santa Maria della Vittoria
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche Santa Maria della Vittoria an der Piazza San Bernardo ist ein Tribut an das Element „Feuer“. In der dortigen Cornaro-Kapelle befindet sich die Skulptur Verzückung der Heiligen Theresa von Gian Lorenzo Bernini. Hier wird der spanische Kardinal Guidera (Barcelona) an Ketten aufgehängt und verbrannt. Oberst Olivetti wird hier von dem Assassinen ermordet. Der Hashishin versucht, Langdon zu töten.

Der Bezug zu Feuer ist durch die Skulptur gegeben („Sein großer goldener Speer […] gefüllt mit Feuer […] stieß mehrere Male in mich“). Bei dem Engel handelt es sich um einen Seraph (Beiname „der Feurige“).[3]
Vierströmebrunnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) ist ein Tribut an das Element „Wasser“. Es befindet sich an der Piazza Navona vor der Kirche Sant’ Agnese in Agone. Die vier Männerfiguren versinnbildlichen jeweils die für einen der vier damals bekannten Kontinente stehenden Flüsse Donau, Ganges, Nil und den Río de la Plata.
Die tatsächlich vorhandene steinerne Taube ist das Wappentier der Pamphilj-Familie. Hier wird Kardinal Baggia ertränkt. Langdon greift ein, kann aber nur noch sich selbst retten, indem er sich tot stellt.[4]
Sonstige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pantheon, die Grabstätte von Raffael (nicht eine von ihm geschaffene); es hat eine Öffnung in der Kuppel (Oculus), die jedoch nichts mit einem Dämonenloch zu tun hat. Die Architektur war ein Tribut an die Göttin Gaia (rein theoretisch hätte eine Kugel passgenau im Pantheon Platz).
- Vatikanisches Apostolisches Archiv (Archivio Segreto Vaticano)
Die Engelsburg - Engelsburg (Castel Sant’ Angelo), unter anderem die angebliche ehemalige Kirche der Erleuchtung der Illuminati und mit einem tatsächlich existierenden Gang in die päpstlichen Gemächer (Il Passetto)
- Die vatikanische Nekropole unter dem Petersdom (La tomba di San Pietro) – Über dem Schrein des Apostels Simon Petrus wurde der Petersdom errichtet („Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ – Mt 16,18; Petrus ist der Fels – Pietro è la pietra); siehe Vatikanischer Hügel.
- Petersplatz
- Sixtinische Kapelle (Ort des Konklave)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wissenschaft contra Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den von Brown propagierten Kampf der Wissenschaft gegen Religion hat es so nie gegeben. Viele Wissenschaftler waren religiös (Kopernikus, Kepler, Newton, Pascal …) und hielten Wissenschaft und Glauben auch nicht für Widersprüche. Auch an kirchlichen Hochschulen wurde und wird weiterhin naturwissenschaftlich geforscht.
Fiktion und Wirklichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brown vermischt in seinem Buch Fakten und Legenden, erfindet geschichtliche Zusammenhänge, benutzt religiöse und philosophische Positionen und verwendet physikalische Gesetzmäßigkeiten, bei denen jedoch nicht alles der Realität entspricht.
In Bezug auf die dargestellten naturwissenschaftlichen Zusammenhänge ist das Buch in den Bereich der Science-Fiction einzuordnen, da viele der geschilderten Vorgänge nach den uns bekannten Naturgesetzen derzeit nicht realisierbar sind. So wird beispielsweise nach gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Herstellung einer Antimaterie-Bombe, wie auch in einem Kommentar des CERN zu diesem Thema, als ausgeschlossen angesehen, da die Kumulation einer ausreichenden Menge an Antimaterie derzeit nicht möglich ist und auch die Produktion einer solchen Menge viel zu aufwendig ist.[5] Außerdem würde der Lichtblitz, ähnlich der Atombombe, zur sofortigen Verbrennung der Zuschauer führen.
Was Brown als „Schöpfung aus dem Nichts“ anbietet, ist kein zweiter Schöpfungsakt, der mit technischen Geräten zu bewerkstelligen ist. Bei dem geschilderten Phänomen handelt es sich um die Reaktion von Gammaquanten im Vakuum, bei denen Energie in Materie umgewandelt wird. Dan Brown hat dieses Verfahren als „Schöpfung aus dem Nichts“ – also ein theologisches Problem – für seinen Thriller „erfunden“. Das benutzt er, um eines der Themen des Buches auf den Punkt zu bringen: den Konflikt zwischen Naturwissenschaft und Religion.
Brown schreibt im Vorwort zu Illuminati, dass lediglich „Kunstwerke, Gruften, Tunnel und Bauten in Rom“ auf Tatsachen beruhen und dass „die Bruderschaft der Illuminati existiert“. Diese Annahmen sind größtenteils tatsächlich unwahr (insbesondere stimmen die Lage der Objekte und auch deren Beschreibung nicht immer mit der Wirklichkeit überein). Der Illuminatiorden wurde erst 1776 gegründet und bereits 1785 verboten – ein Weiterbestehen nach dem Verbot ist nicht belegt, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.
Vorgängerliteratur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die von Brown aufgegriffene Grundthematik wurde bereits mehrfach dargestellt. Besonders erwähnenswert ist dabei die Trilogie Illuminatus! von Robert Shea und Robert Anton Wilson aus den Jahren 1969 und 1970 wie auch Das Foucaultsche Pendel von Umberto Eco von 1988. Offensichtlich hat Brown auch Elemente dieser Werke entlehnt (siehe unten).
Vatikan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige im Buch dargestellte Annahmen über das Konklave sind nicht korrekt. Theoretisch kann jeder männliche Katholik zum Papst gewählt werden und nicht, wie von Brown dargestellt, nur anwesende Kardinäle. Auch gibt es keine im Voraus festgelegten preferiti, durch die das Konklave quasi zur Farce werden würde, und es sind nicht zwangsläufig vier. Dennoch gibt es Favoriten für das Amt des Papstes, genannt papabile. Wie im Buch dargestellt, dürfen Kardinäle über 80 nicht mitwählen, doch können sie zum Papst gewählt werden. Die Möglichkeit der Akklamationswahl ist im Jahre 1996 von Papst Johannes Paul II. abgeschafft worden. Der Dekan des Kardinalskollegiums (im Roman Mortati) kann entgegen den im Buch dargestellten Tatsachen ohne weiteres zum Papst gewählt werden – letztes Beispiel einer solchen Wahl war Benedikt XVI. im Jahre 2005. Der Camerlengo gehört zwar nicht zwingend dem Kardinalskollegium an, tat dies in den letzten 400 Jahren aber immer und kann auch zum Papst gewählt werden – zuletzt war dies bei Pius XII. 1939 der Fall. Das Verschließen der Türen der Sixtinischen Kapelle gehört zu den Aufgaben des päpstlichen Zeremonienmeisters (mit den Worten „extra omnes“). Einen Kardinal von Frankfurt kann es nicht geben, da es nie ein Bistum Frankfurt gab.
Die Verkehrssprache der Schweizergarde ist Deutsch und Italienisch, nicht nur Italienisch, wie Brown behauptet.
Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht wurde die Uniform nicht von Michelangelo entworfen. Richtig ist vielmehr, dass die jetzige Uniform 1914 vom damaligen Kommandanten Jules Repond entworfen wurde, angelehnt an den Stil der Uniformen des 16. Jahrhunderts.
Auf eine Obduktion der verstorbenen Päpste wird tatsächlich verzichtet, jedoch wäre eine solche durchaus erlaubt.
Zudem soll der Petersplatz in der Geschichte ausgerechnet zur Zeit des Konklaves von nur ein paar Touristen, spielenden Kindern und sich sonnenden Bettlern besetzt sein. Bei Papstwahlen findet sich für gewöhnlich eine große Anzahl von Gläubigen auf dem Petersplatz ein. Auch sollen die BBC und andere Fernsehsender nur einige wenige Reporter hingeschickt haben, um nur einen kleinen „15-Sekunden-Bericht“ zu drehen. In Wirklichkeit lief am 19. April 2005, dem Tag des Habemus papam, auf vielen Sendern live eine Übertragung. Vom Konklave im Jahr 2013 berichteten ca. 6.000 Journalisten vor Ort aus dem Vatikan, ungefähr die Hälfte davon arbeitete für verschiedene TV-Sender.[6]
Rom
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Petersplatz gehört seit dem Abschluss der Lateranverträge (1929) zum Territorium der Vatikanstadt, während der Roman in Kap. 72 die Gebietsansprüche als strittig bezeichnet. Die Engelsbrücke – Ponte Sant’Angelo (erbaut 134–139) wird tatsächlich nicht von zwölf, sondern von zehn Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen Petrus und Paulus).
Die Piazza vor dem Pantheon heißt della Rotonda und nicht della Rotunda, wie sie im Buch genannt wird. Mit der Scala „Royale“ wird wahrscheinlich die Scala REGIA gemeint sein. Das Grabmal von Raffael ist nicht aufwändig gestaltet, sondern im Gegenteil sehr schlicht. Raffael wurde tatsächlich, auf eigenen Wunsch, sofort nach seinem Tod 1520 im Pantheon beigesetzt und nicht erst im 18. Jahrhundert, wie im Roman angegeben.
Die Kirche Santa Maria della Vittoria steht nicht auf der Piazza Barberini, sondern 500 m von dieser entfernt (Via XX Settembre). Der Engel in der Skulptur „Die Verzückung der Heiligen Theresa“, bei dem es sich im Übrigen auch nicht, wie im Buch behauptet, um einen Seraph handelt, weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur Piazza Navona, wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht geostet, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet.
Auf der Piazza Barberini gab es nie einen Obelisken. Der genannte Antinous-Obelisk befindet sich seit 1822 auf dem Pincio-Hügel, als die U-Bahn noch nicht erfunden war.
Die Chigi-Kapelle hat keine unchristlichen Symbole. Sternenhimmel oder Tierkreiszeichen sind nicht ungewöhnlich in Kirchen, kommen allerdings in der Chigi-Kapelle selbst nicht vor. An der Kapelle stammt zudem nur der geringste Teil von Bernini, so zwei der vier Statuen, allerdings weder Fresken noch Fußboden. Der Kirchturm von Santa Maria del Popolo ist zudem zu niedrig, um einen Blick auf die Stadt werfen zu können. Außerdem steht die Kirche frei an der Piazza del Popolo. Es gibt also keine dunkle Gasse. Außerdem zeigt der Engel neben Habakuk nicht auf den Petersplatz, wie im Buch behauptet wird, sondern grob Richtung Pantheon.
Die angeblichen Illuminati-Zeichen „Pyramide und Stern“, die Langdon im Pantheon und auf der Porta del Popolo sieht, stellen in Wirklichkeit sechs Hügel dar – das Wappen Papst Alexander VII.
Die Taube auf dem Vierströmebrunnen, die in die Richtung der Engelsburg blickt, wird jährlich von der römischen Stadtreinigung entfernt und in beliebiger Position wieder aufgesetzt. Sie kann demnach nicht als Wegweiser dienen. Es gibt im Brunnen keine Schläuche, die Luft ins Wasser pumpen.
In der italienischsprachigen Ausgabe wurden zahlreiche Fehler, wie z. B. die Adresse von Santa Maria della Vittoria, korrigiert.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drahtlose Kameras zur Überwachung können ohne Schwierigkeiten geortet und identifiziert werden, solange sie senden. Insofern ist die Übertragung des Bildes des Antimaterie-Behälters kein Vorgang, der einen vielköpfigen Suchtrupp über Stunden ohne Ergebnis beschäftigen könnte.
Der Behälter zur Aufbewahrung von Antimaterie soll von einer wiederaufladbaren Batterie gespeist sein. Es ist unrealistisch, dass diese Batterie nach exakt 24 Stunden erschöpft sein soll.
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anders als im Buch zugrunde gelegt, wurde die Ellipsenform der Planetenbahnen nicht von Galileo Galilei erkannt, der auf Kreisbahnen bestand, sondern von Johannes Kepler.
Weder Galilei noch der sich 1638 tatsächlich in Rom aufhaltende[7] John Milton waren Mitglieder des erst 140 Jahre später gegründeten Illuminatenorden. Auch Cecil Rhodes war nicht Illuminat, sondern Freimaurer.
Nikolaus Kopernikus wurde nicht von der katholischen Kirche angeklagt und hingerichtet. Er starb vielmehr eines natürlichen Todes. Vermutlich verwechselt Dan Brown Kopernikus mit Giordano Bruno, der im Jahre 1600 in Rom auf dem Campo de’ Fiori wegen Häresie verbrannt wurde.
Anders als in Kapitel 63 behauptet, war Winston Churchill kein Katholik, sondern Anglikaner.
Illuminati
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind größtenteils Fiktion oder entstammen Verschwörungstheorien um die Illuminati. Der Illuminatenorden, auf den die Bekanntheit des Begriffs zurückgeht, existierte nur zwischen 1776 und 1785, das heißt lange nach Galileo Galilei (1564–1642). Deshalb kann auch Bernini (1598–1680) nicht im Auftrag des Illuminatiordens tätig gewesen sein.
Auch die Ausrichtung, Verbreitung und andere Teile sind weitgehend frei erfunden, insofern man einen Bezug zu dem Illuminatenorden aus Ingolstadt herstellen möchte.[8]
Die Alumbrados existierten zwar zu Galileis Lebzeiten, allerdings beschränkte sich die Bewegung auf Spanien und hatte mit Ausnahme der Namensgleichheit nichts mit dem Illuminatenorden zu tun.
Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer „Illuminati-Diamant“ als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. Illuminaten im Roman).
Über die französischen Guerenets gibt es keine Quellen.

Die Interpretation der Rückseite des US-Siegels auf der Dollarnote, die Langdon innerhalb des Romans abgibt, besitzt keinerlei Grundlage. Dan Browns Neigung, Fakten zu einer passenden Form zu verdrehen, dürfte an der falschen Zitierung des Banners deutlich werden: Statt „novus ordo seclorum“ (lateinisch für „eine neue Ordnung der Zeitalter“) zitiert Dan Brown „Novus Ordo Saeculorum“ (neue säkulare Ordnung). Zudem ist diese Idee der Trilogie Illuminatus! von Robert Shea und Robert Anton Wilson entlehnt.
Die Angabe, dass es sich beim Allsehenden Auge um ein Symbol der Illuminati, einer nach Dan Browns Roman antireligiösen Vereinigung, handelt, ist ebenfalls als realitätsfern einzustufen. Das Symbol ist in zahlreichen Kirchen wiederzufinden, es symbolisiert den allsehenden, dreifaltigen Gott. Ebenfalls wird es in der Freimaurerei verwendet. Bereits in Illuminatus! findet sich die Zuordnung dieses Symbols zu den Illuminaten.
Browns Anmerkung „Die Bruderschaft der Illuminati existiert“, ist insofern korrekt, als es immer noch kleinere Bruderschaften gibt, die sich Illuminati oder Illuminaten nennen, allerdings nicht in der im Roman beschriebenen Form.
Es gibt auch das Spiel Illuminati: New World Order von Steve Jackson Games (im Buch Steve Jackson Computer Games), dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Online-Computerspiel, sondern um ein Sammelkartenspiel auf der Basis des Kartenspiels Illuminati.
Popularität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Umfrage zur ZDF-Sendung Unsere Besten – Die Lieblingsbücher der Deutschen, in der Deutsche ihre Lieblingsbücher wählen konnten, hat es dieses Buch auf Platz 19 geschafft[9].
Fortsetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptfigur dieses Buches, Robert Langdon, ist auch die Hauptfigur in vier weiteren Romanen von Dan Brown: Sakrileg (engl. Originaltitel: The Da Vinci Code), welches im Jahr 2004 in deutscher Übersetzung erschienen ist, Das verlorene Symbol aus dem Jahr 2009, Inferno, erschienen im Mai 2013, und Origin aus dem Jahr 2017.
Hörbuch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das deutsche Hörbuch ist in zwei verschiedenen Ausgaben erschienen. Eine Ausgabe wird von Ralph Herforth, die andere (bekanntere) von Wolfgang Pampel gelesen. Die gekürzte Fassung des Romans, die beide lesen, fasst 412 bzw. 437 Minuten, die auf 90 bzw. 94 Tracks und 6 CDs eingeteilt sind. Die Ausgabe mit Ralph Herforth wurde 2003 im SMT Sound Master Tonstudio in Berlin und die Ausgabe mit Wolfgang Pampel ebenfalls 2003 im DaCapo Studio in Breckerfeld, beide von der Lübbe GmbH & Co. KG aus Bergisch Gladbach, aufgenommen. Lübbe Audio nutzte den Kinostart von „Illuminati“, um im April 2009 eine ungekürzte Lesung zu veröffentlichen. Genau wie die gekürzte Lesung, die 2004 veröffentlicht wurde, wird auch die neue Fassung von Wolfgang Pampel gelesen. Die Redaktion hatte Dr. Arno Hoven, Regie und Produktion Marc Sieper, Regie bei der zweiten Ausgabe Kerstin Kaiser.
Verfilmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Erfolg von Da Vinci Code hat Sony Pictures das Prequel Illuminati in Auftrag gegeben. Die beiden Produzenten Brian Grazer und John Calley sowie Regisseur Ron Howard und Langdon-Darsteller Tom Hanks waren wieder dabei. Die israelische Schauspielerin Ayelet Zurer übernahm die Rolle der Vittoria Vetra und der Camerlengo wurde von Ewan McGregor verkörpert. Da dem Filmteam aufgrund der Thematik keine Drehgenehmigung im Vatikan erteilt wurde, mussten der Petersplatz und andere Schauplätze in Los Angeles nachgebaut werden. Der Film lief am 13. Mai 2009 in den deutschen Kinos an und war ab dem 23. Oktober 2009 auf DVD und Blu-ray erhältlich.[10]
Themen des Thrillers
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Illuminati werden verschiedene gesellschaftlich-theologische Themen angeschnitten. In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion. Brown argumentiert durch seine Charaktere, dass es Laien spätestens seit der Verurteilung des Galileo Galilei schwerfalle, beiden Lebensbereichen gleichermaßen Vertrauen zu schenken. Zwar habe es schon immer Leute gegeben, die Wissenschaft und Religion vereinigen wollten, wie beispielsweise Leonardo Vetra, doch die Kluft sei meist zu tief gewesen (S. 68 TB).
Der Autor argumentiert durch seine Hauptfiguren, dass beide harmonisch miteinander existieren können und sollen. Das kommt vor allem in der Rede von Carlo Ventresca zum Ausdruck, in der er die Verantwortung aufzeigt, die Religion und Wissenschaft laut Brown füreinander haben:
„Ob Sie an Gott glauben oder nicht…, eines müssen Sie glauben. Wenn wir als Spezies den Glauben an eine Macht aufgeben, die über uns steht, geben wir zugleich unser Verantwortungsgefühl auf.“
Dan Brown selbst ist laut den Klappentexten seiner Romane als Sohn eines Mathematikers und einer Kirchenmusikerin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Wissenschaft und Religion keine Gegensätze darstellten. Zudem thematisiert Dan Brown, wie viel Macht die Medien seiner Meinung nach besitzen und wie sehr sie die Menschen beeinflussen. Laut seiner Darstellung besteht oft die Gefahr, dass die Medien für andere Zwecke missbraucht werden:
„‚Die Medien sind der rechte Arm des Terrorismus.‘“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Path of Illumination – Earth. danbrown.com, archiviert vom am 31. März 2009; abgerufen am 12. Mai 2019 (englisch).
- ↑ Path of Illumination - Air. danbrown.com, archiviert vom am 13. April 2009; abgerufen am 12. Mai 2019 (englisch).
- ↑ Path of Illumination – FIRE. danbrown.com, archiviert vom am 8. März 2009; abgerufen am 12. Mai 2019 (englisch).
- ↑ Path of Illumination – Water. danbrown.com, archiviert vom am 15. März 2009; abgerufen am 12. Mai 2019 (englisch).
- ↑ Angels and Demons. Abgerufen am 19. April 2020. , auf public-archive.web.cern.ch
- ↑ Adam Sosnowski: Pamiętnik Konklawe 2013 [Das Konklave-Tagebuch 2013]. Krakau 2013, ISBN 978-83-7553-147-3, S. 200.
- ↑ The official web site of bestselling author Dan Brown ( vom 10. April 2006 im Internet Archive)
- ↑ Tobias Schönauer: Das Nachleben der Illuminaten in Filmen und Büchern. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 120. Jahrgang 2011. S. 721.
- ↑ Peter Arens »Unsere Besten – Das große Lesen« Die größte Lesekampagne, die es jemals gab , auf zdf-jahrbuch.de
- ↑ Offizielle Website zum Film ( vom 18. Februar 2012 im Internet Archive)
Ausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dan Brown: Illuminati. Thriller. Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-14866-5.
- Dan Brown: Illuminati. Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-77001-3 (Audiofassung, Spielzeit 437 Minuten, gekürzte Romanfassung).
- Dan Brown: Illuminati. Illustrierte Ausgabe. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 978-3-7857-2235-0.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dan Burstein, Arne J. de Keijzer: Die geheime Bruderschaft. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-15359-X.
- Simon Cox: Illuminati entschlüsselt. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-43126-X.
- Oliver Mittelbach: Dan Browns Thrillerschauplätze als Reiseziel. books&friends, Essen 2006, ISBN 3-9809408-4-5 (Sakrileg-Tour durch Paris und London, Illuminati-Tour durch Rom, Diabolus-Tour durch Sevilla Dan Browns Thriller-Schauplätze als Reiseziel ( vom 6. Oktober 2007 im Internet Archive))