„Tierpark Berlin“ – Versionsunterschied
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Der '''Tierpark Berlin - [[Berlin-Friedrichsfelde|Friedrichsfelde]]''' im Bezirk [[Berlin-Lichtenberg|Lichtenberg]] ist einer der beiden [[Zoologischer Garten|Zoologischen Gärten]] in [[Berlin]] und mit 160 [[Hektar]] Fläche der größte Landschaftstiergarten in Europa. |
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| logo = |
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| vollständiger_name = Tierpark Berlin-Friedrichsfelde |
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| adresse = Am Tierpark 125<br />10319 Berlin |
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| fläche = 160 [[Hektar]] |
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| eröffnung = 2. Juli 1955 |
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| tierarten = 632 <small>(31. Dez. 2023)</small><ref name="GB2023">{{Internetquelle |url=https://www.zoo-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2023.pdf |titel=Geschäftsbericht 2023 |werk=zoo-berlin.de |hrsg=Zoologischer Garten Berlin AG |datum=2024-05-07 |seiten=14, 112 |format=PDF; 20 MB |abruf=2024-07-12}}</ref> |
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| individuen = 7797 Tiere <small>(31. Dez. 2023)</small><ref name="GB2023" /> |
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| arten_schwerpunkte = |
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| besucherzahlen = 1,8 Millionen <small>(2023)</small><ref name="GB2023" /> |
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| leitung = [[Andreas Knieriem]] |
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| trägerschaft = Tierpark Berlin-Friedrichsfelde Gesellschaft mit beschränkter Haftung (HRB 37768) |
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| förderorganisationen = Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten Berlin e. V. |
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| internationale_organisationen = [[World Association of Zoos and Aquariums|WAZA]], [[European Association of Zoos and Aquaria|EAZA]], [[Verband der Zoologischen Gärten|VdZ]] |
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| webseite = [https://www.tierpark-berlin.de/de www.tierpark-berlin.de] |
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| foto = Tierpark Berlin - Main entry.jpg |
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| foto_beschreibung = Haupteingang in der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Friedrichsfelde#Am Tierpark*|Straße Am Tierpark]] |
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| Breitengrad = 52.5003 |
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| Längengrad = 13.5325 |
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| Region-ISO = DE-BE |
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| Poskarte = |
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Der '''Tierpark Berlin''' ist einer der beiden [[Zoo|zoologischen Gärten]] in [[Berlin]]. Er wurde 1955 im Ortsteil [[Berlin-Friedrichsfelde|Friedrichsfelde]] eröffnet. Mit 160 [[Hektar]] Fläche ist er der größte Landschaftstierpark in Europa. Ein Teil des Geländes wurde bereits 1821 vom Gartenbaumeister [[Peter Joseph Lenné]] als [[Landschaftsgarten]] gestaltet. |
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Zum Bestand des Tierparks zählen 7797 Tiere aus 632 Arten (Stand: 31. Dezember 2023). Besondere Anerkennung genießt er für die Zucht von [[Afrikanischer Elefant|Afrikanischen Elefanten]]. Träger des Tierparks ist die ''Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH'', deren Gesellschafter die ''[[Hauptstadtzoo|Zoologischer Garten Berlin AG]]'' ist. |
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|''Adresse des Tierparks:'' |
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|''Tierpark Berlin-Friedrichsfelde'' |
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|''Am Tierpark 125'' |
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|''10319 Berlin'' |
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== Geschichte == |
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Der Tierpark ist mit der [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]] sowie der U-Bahn-Linie [[U-Bahnlinie 5 (Berlin)|U5]] erreichbar, genaue Anfahrtspläne kann man der offiziellen Webseite entnehmen. Ein zusätzlicher Service für Besucher ist die [[Bollerwagen]]ausleihe und die kostenfreie Ausleihmöglichkeit von [[Rollstuhl|Rollstühlen]]. |
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=== 1954: Gründung des Tierparks in Ost-Berlin === |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-31960-0033, Berlin, Tierpark, Planskizze.jpg|mini|links|Planskizze, 1955]] |
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Der Tierpark Berlin entstand aufgrund der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Der [[Zoologischer Garten Berlin|Zoologische Garten Berlin]] lag im [[Viermächte-Status|britischen Sektor Berlins]], daher fehlte [[Ost-Berlin]] eine eigene tiergärtnerische Einrichtung. Als geeignete Fläche wurde der [[Schloss Friedrichsfelde|Schlosspark Friedrichsfelde]] ausgewählt, weil dieser nach der Enteignung seiner Eigentümer 1945 nicht mehr gepflegt worden war. |
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[[Bild:Dromedary at Tierpark Berlin.jpg|thumb|[[Dromedar]]e]] |
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Als Gründungsdatum des Tierparks Berlin gilt der Beschluss des [[Magistrat von Berlin#Der Magistrat in Ost-Berlin 1948–1990|Ost-Berliner Magistrats]] vom 27. August 1954. Nach der symbolischen [[Grundsteinlegung]] am 30. November 1954 wurde der Tierpark in den Frühlingsmonaten 1955 von Aufbauhelfern des [[Nationales Aufbauwerk|Nationalen Aufbauwerks]] aus Berlin und Umgebung hergerichtet. Der von [[Peter Joseph Lenné]] 1821 umgestaltete [[Landschaftsgarten|Landschaftspark]] mit dem [[Schloss Friedrichsfelde]] diente als Basis für den Aufbau des Tierparks; er blieb weitgehend erhalten und wurde den Bedingungen eines zoologischen Parkes angepasst. Breite Alleen, möglichst naturbelassene Waldbestände und großzügige Tieranlagen, die oft nur durch Wassergräben vom Besucher getrennt sind, sowie Teich- und Wiesenanlagen prägen den Tierpark bei seiner Gründung. Für die Wiederherstellung des barocken Parks am Schloss wurden historische Pläne als Vorlage genutzt. Insbesondere den Wassergräben, den darüberführenden Brücken und den damit verbundenen tierhalterischen Möglichkeiten galt beim weiteren Ausbau ein besonderes Interesse. |
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== Geschichte == |
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=== Einzug erster Zootiere ab 1955 unter Direktor Heinrich Dathe === |
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Seine Entstehung verdankt der Tierpark Berlin der Zementierung der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Der Zoologische Garten lag im [[Vier-Sektoren-Stadt|britischen Sektor]] Berlins, daher fehlte der [[Hauptstadt]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] eine eigene zoologische Einrichtung. |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-31492-0004, Berlin, Tierpark-Eröffnung , mit Wilhelm Pieck.jpg|mini|hochkant|Eröffnung des Tierparks durch [[Wilhelm Pieck]] und [[Friedrich Ebert junior|Friedrich Ebert]]; dazwischen im Hintergrund [[Heinrich Dathe]], ganz links [[Karin Rohn]]]] |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-B1020-0001-033, Berlin, Valentina Tereschkowa und Juri Gagarin besichtigen Tierpark.jpg|mini|[[Juri Gagarin]] [[Tiertaufe|tauft]] ein [[Nebelparder]]baby (1963)]] |
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Bei der Eröffnung des Tierparks durch den Ost-Berliner Oberbürgermeister [[Friedrich Ebert junior|Friedrich Ebert]] und den [[Präsident der DDR|Präsidenten]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], [[Wilhelm Pieck]], am 2. Juli 1955 konnten etwa 400 Tiere in 120 Arten besichtigt werden. |
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Gegründet wurde der Tierpark Berlin mit dem Berliner Magistratsbeschluss vom 27. August 1954. Die Grundsteinlegung erfolgte am 30. November 1954. Nach einem sehr frostigen Winter wurde der Tierpark in den Frühlingsmonaten 1955 von [[Nationales Aufbauwerk|Aufbauhelfern]] aus Berlin und Umgebung aufgebaut. Der Staatspräsident der DDR, [[Wilhelm Pieck]], eröffnete den Tierpark am [[2. Juli]] [[1955]]. Damals konnten ca. 400 Tiere in 120 Arten besichtigt werden, bis heute wuchs der Bestand auf über 10.000 Tiere in über 1.000 Arten. Bereits in der Aufbauphase übernahm [[Heinrich Dathe]], der spätere langjährige Direktor, die Leitung des Tierparks, die er bis zu seiner Zwangspensionierung [[1990]] innehatte. Bei seiner Eröffnung präsentierte sich der Tierpark seinen Besuchern auf einer Fläche von 60 Hektar, heute umfasst die Parkanlage 160 Hektar. |
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Der anfängliche Tierbestand setzte sich aus einigen Einkäufen zusammen, vor allem finanziert aus Spenden der Bevölkerung und von Betrieben der DDR. Bald trafen aus Zoos aus beiden Teilen Deutschlands und dem Ausland Tierspenden ein. So kamen [[Tiger]] aus [[Moskau]], [[Altai-Maral|Maralhirsche]] aus [[Sankt Petersburg|Leningrad]], [[Wisent]]e aus dem [[Tierpark Hellabrunn|Tierpark München-Hellabrunn]] und zwei [[Asiatischer Elefant|asiatische Elefanten]] in die teilweise noch provisorischen Unterkünfte. In den Folgejahren wurde der Tierpark kontinuierlich erweitert, fast jährlich wurden neue Tieranlagen gebaut. Die Felsenanlagen für Bären und große Freisichtgehege machten dabei den Anfang. In jenen Anfangsjahren prägte sich der Charakter des Tierparks als weitläufige Parkanlage mit zoologischem Anspruch. Der Tierbestand des Tierparks erreichte im Laufe seiner Geschichte bis zu 10.000 Lebewesen mit über 1000 Arten. Die Fläche des Tierparks konnte kontinuierlich von anfänglich 60 [[Hektar]] auf heute 160 Hektar ausgedehnt werden.<ref name="Mystisch">Leonard Laurig: ''Mystisches aus dem Eisbärengehege'', [[Berliner Woche]], 26. April 2025, Seite 9.</ref> |
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Im Jahr 1961 verkündete die Leitung des Parks die Geburt eines [[Rosapelikan]]s, dessen Zucht in einem Zoo in Deutschland zuvor noch nicht gelungen war. Das Tier erhielt den Namen ''Methusalem''. Die Zucht weiterer Pelikanarten nahm damit ihren Anfang. Diese Wassertiere sind mittlerweile zu einem Symbol für den Berliner Tierpark geworden, was sich auch auf einer [[Briefmarke]] der DDR zeigte.<ref name="Mystisch" /> |
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[[Bild:Blntp 051227 02.jpg|thumb|eingeschneite Löwenstatue vor dem Alfred-Brehm-Haus]] |
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Bereits in der Aufbauphase übernahm [[Heinrich Dathe]] die Leitung des Tierparks, die er bis zu seiner Pensionierung nach seinem 80. Geburtstag im Jahr 1990 innehatte. Die Leitung des Tierparks unter Heinrich Dathe erhielt für ihre Bildungsarbeit und das Engagement später den [[Karl-Marx-Orden]] und den [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden in Silber]].<!--Beleg??--> |
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1958 wurde der Wirtschaftshof des Tierparks ausgebaut. Im selben Jahr erhielt der Tierpark einen besonderen Bewohner, die [[Großer_Panda|Panda-Bärin]] ''Chi-Chi''. Die Inbetriebnahme des Heizhauses erfolgte im Jahr 1961. Mit der Eröffnung des Alfred-Brehm-Hauses und der Cafeteria im Jahr 1963 war die Topographie des Tierparkes weitestgehend festgelegt. Erst mit dem Bau des Dickhäuterhauses, das 1989 fertig gestellt wurde, und mit der Erschließung weiterer Tierparkflächen für den Besucher ab Mitte der 1990er Jahre musste der Lageplan grundlegend überarbeitet werden. |
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=== Schloss Friedrichsfelde im Tierpark === |
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1969 wurde das Verwaltungsgebäude fertig gestellt, und 1973 bekam der Tierpark einen eigenen [[U-Bahn Berlin|U-Bahn]]-Anschluss durch die damalige Linie E, heute U5. |
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{{Hauptartikel|Schloss Friedrichsfelde}} |
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[[Datei:Berlin Tierpark Friedrichsfelde 12-2015 Schloss img1.jpg|mini|[[Schloss Friedrichsfelde]] (2015)]] |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-31960-0007, Berlin, Tierpark, Schloss Friedrichsfelde.jpg|mini|Schloss Friedrichsfelde, 1955]] |
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Das [[Schloss (Architektur)|Schloss]] wurde 1695 als ''Schloss Rosenfelde'' im Auftrag des kurbrandenburgischen Marinedirektors [[Benjamin Raule]] erbaut. Es wechselte mehrfach die Besitzer, die es nach ihren Anforderungen umbauen und neu ausstatten ließen. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden die Besitzer enteignet, das Schloss durch jahrelangen Leerstand vernachlässigt und zwischenzeitlich als Schulungsheim genutzt. Erst mit der Erschließung des Geländes für den Tierpark fand sich eine neue Verwendung für das marode Gebäude als Stallanlage. In der weiteren Entwicklung sollte es eigentlich ganz abgerissen werden; der [[Magistrat von Berlin|Ost-Magistrat]] entschloss sich jedoch zu einer ersten Grundsanierung, die 1970 begann. Von der ursprünglichen Inneneinrichtung blieben dabei die reich geschnitzte Treppe und der [[stuck]]ierte Festsaal von 1785 erhalten. Die Räume wurden mangels originaler Möbel mit Einrichtungsstücken aus anderen Schlössern und [[Herrenhaus (Gebäude)|Gutshäusern]] ausgestattet. Das Schloss wurde im Jahr 1981 erstmals wieder für Besucher geöffnet. Es wird in regelmäßigen Abständen für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt. In den 1980er Jahren diente das Schloss als Kulisse für das [[Deutscher Fernsehfunk|Fernsehen der DDR]] und die [[DEFA]].<ref>''Tierpark Berlin – Jahresbericht 1985'', S. 56 und andere Quellen.</ref> |
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1974 wurde der [[Karl Foerster|Karl-Foerster]]-Garten im Tierpark eröffnet. Zwei Jahre später wurde dann auch der heutige Haupteingang am Bärenschaufenster fertig gestellt. 1981 wurde das restaurierte Schloss Friedrichsfelde erstmals für die Besucher geöffnet. 1986 wurde das Terassencafé eröffnet, das heute unter anderem der Veranstaltungsort für die jährlichen Pfingstkonzerte ist. |
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=== Erbbegräbnis Treskow und Gedenkstätte auf dem Tierparkgelände === |
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Mit Eröffnung des Dickhäuterhauses wurde 1989 eines der größten Tierpark-Bauprojekte der 1980er Jahre abgeschlossen.<!-- Wiederholung, steht schon 3 Absätze höher. --> |
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[[Datei:Family grave of family von Treskow-Friedrichsfelde (1).JPG|mini|[[Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde]]]] |
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In die Tierparkgestaltung wurde auch die [[Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde]] nahe der Bärenschlucht und der Eisbärenanlage eingebunden. Der Familienfriedhof wurde 1821 von [[Carl von Treskow (Landwirtschaftsreformer)|Carl von Treskow]] angelegt. Er hat eine Grundfläche von 96 m² und ist durch einen Metallzaun vom Besucherbereich des Tierparkgeländes abgegrenzt und durch Tore betretbar. |
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Nach dem [[Berliner Mauer|Fall der Mauer]] wurde 1990 dem langjährigen Direktor des Tierparks, Heinrich Dathe, die Leitung entzogen. Erstmals stellte sich damals die Frage, ob Berlin zwei zoologische Gärten bräuchte oder ob man den Tierpark schließen sollte. Diese Diskussion ist ein beliebter Spielball der Berliner Landespolitik und wird nahezu regelmäßig wieder aufgewärmt. Erstmals Ruhe in die Schließungsdiskussion brachte 1991 die Berufung von Dr. Berhard Blaszkiewitz als Direktor des Tierparks Berlin. |
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Ebenfalls im Süden des Geländes, in der Nähe der Möwenkuppel, gegenüber den [[Voliere]]n für [[Uhus]], ist ein Gedenkstein für die Häftlinge und Opfer des [[Arbeitserziehungslager]]s [[Wuhlheide]]<ref>''[https://bildhauerei-in-berlin.de/bildwerk/gedenkstein-fuer-das-gestapo-arbeitserziehungslager-wuhlheide-8393/ Gedenkstein für das Gestapo-Arbeitserziehungslager Wuhlheide]'', bildhauerei-in-berlin.de, abgerufen am 31. Mai 2024.</ref> aufgestellt worden, das die [[Geheime Staatspolizei]] von 1940 bis 1945 betrieben hatte. Direkt im ehemaligen Lagerbereich entstand das Verwaltungsgebäude des Tierparks. |
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1994 konnte der Tierpark erstmalig für Berlin einige Wochen lang zwei [[Koala|Queensland-Koalas]] präsentieren. „Dinki-Di“ und „Gidgee“ bezogen für ihren Gastaufenthalt eine großzügige Vitrine im Alfred-Brehm-Haus. |
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=== Weitere Gebäude und Anlagen === |
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== Tieranlagen == |
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Im Jahr 1958 wurde der Wirtschaftshof des Tierparks ausgebaut. Im August desselben Jahres war die Wanderausstellung der [[Großer Panda|Pandabärin]] [[Chi Chi]] zu Gast, die bis zu 400.000 Besucher in den Tierpark lockte.<ref name="Mystisch" /> Die Inbetriebnahme des Heizhauses erfolgte im Jahr 1961. Mit der Eröffnung des nach [[Alfred Brehm]] benannten Raubtierhauses und der Cafeteria im Jahr 1963 war die Topographie des Tierparks für lange Zeit weitestgehend festgelegt. Das nach dem Zoologen Alfred Brehm benannte Raubtierhaus hatte anfangs eine Fläche von 5300 Quadratmetern und galt als ''das größte Tierhaus der Welt''.<ref name="Mystisch" /> |
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Das Verwaltungsgebäude wurde 1969 vollendet. 1973 bekam der Tierpark mit dem [[U-Bahnhof Tierpark]] einen [[U-Bahn Berlin|U-Bahn]]-Anschluss an die damalige [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|Linie E]] (heute: Linie U5). 1974 wurde der Karl-Foerster-Garten im Tierpark eröffnet, angelegt nach Prinzipien des Namensgebers [[Karl Foerster]]. Zwei Jahre später wurde der frühere Eingang zum Schlosspark zum neuen Haupteingang anstelle des provisorischen Eingangs am Bärenschaufenster. Das restaurierte Schloss Friedrichsfelde konnte 1981 wieder eröffnet werden. 1986 wurde das neue Terrassen-Café – Entwurfsleitung [[Gerd Pieper (Architekt)|Gerd Pieper]] – eröffnet, das heute unter anderem der Veranstaltungsort für die jährlichen Pfingstkonzerte ist. 1989 wurde das Dickhäuterhaus eröffnet. |
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[[Bild:Blntp 051227 01.jpg|thumb|left|Eisbärenanlage im Winter]] |
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Zu den auffälligsten Anlagen im Tierpark zählen die drei großen '''Bärenanlagen''' aus Felsgestein, die zugleich auch eines der größten Bauvorhaben aus den Anfangsjahren des Tierparks waren. Das dem Tierpark vorglagerte ''Bärenschaufenster'' am heutigen Haupteingang wurde 1958 eröffnet. Diese Anlage beherbergt heute Baribals, auch [[Amerikanischer Schwarzbär|Schwarzbären]] genannt. Bereits im Jahr zuvor wurden die Bärenschlucht und die Eisbärenanlage fertig gestellt. In der Bärenschlucht werden heute [[Brillenbär]]en gezeigt. Die Brücke über der Bärenschlucht wurde in den 1990er Jahren abgetragen, nachdem sie zuvor schon jahrelang für den Besucherverkehr gesperrt war. Das Schwimmbecken der [[Eisbären]] fasst 2.000 m³ Wasser. Der dortige Wasserfall ist auch in den Wintermonaten in Betrieb. Für die Granitfelsen der Eisbärenanlage wurden unter anderem auch Steine des alten Berliner [[Reichsbankgebäude]]s verwendet. |
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Mit dem Bau des [[Dickhäuter]]hauses, das 1989 fertiggestellt wurde, endete die Tierparkentwicklung in der [[DDR]]. |
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[[Bild:Waldbison.jpeg|thumb|[[Waldbison]]]] |
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1996 wurde unweit der Eisbärenanlage ein Freigehege für [[Waldbison]]s angelegt. Je nach eingeschlagenem Weg kommt man von dort aus zum Tierkinderzoo inklusive Streichelgehege und Spielplatz oder an der 1984 eröffneten Möwenfluganlage und der Anlage für [[Schweinsaffe]]n vorbei zu weiteren Haustiergehegen. |
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=== Tierpark nach 1990: neue Rechtsform, neuer Direktor, mehrfache Erweiterungen === |
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Der '''Tierkinderzoo''' präsentiert in erster Linie Tiere, um vor allem Kindern die Haustierwerdung<!-- was ist eine Haustierwerdung? --> nahezubringen, zum Beispiel diverse Nagetiere und Vögel werden durch Haustierbestände ergänzt. Neben Schafen und Ziegen werden folgende drei Schweinrassen gezeigt: [[Hängebauchschwein|Vietnamesische Hängebauchschweine]], [[Chinesisches Maskenschwein|Chinesische Maskenschweine]], [[Schwäbisch-Hällisches_Landschwein|Schwäbisch-Hällische Landschweine]]. |
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Nach dem [[Mauerfall|Fall der Mauer]] 1990 musste der damals 80-jährige Direktor des Tierparks, Heinrich Dathe, die Leitung abgeben, da der [[Einigungsvertrag]] keine Übernahme von Mitarbeitern des [[Öffentlicher Dienst (Deutschland)|öffentlichen Dienstes]] zuließ, die bereits über 60 Jahre alt waren. Damals wurde diskutiert, ob Berlin zwei zoologische Gärten brauche oder ob der Tierpark aufgelöst werden solle. Mit der Berufung des Zoologen [[Bernhard Blaszkiewitz]] als neuem Direktor kam die Diskussion 1991 zum Erliegen. Die Rechtsform des Tierparks wurde von einer [[Körperschaft]] zur ''Tierpark Berlin-Friedrichsfelde [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbH]]'' umgewandelt. Die Kooperation mit dem seit 1844 bestehenden Zoologischen Garten Berlin wurde zunehmend intensiviert. |
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Im Jahr 1994 zeigte der Tierpark erstmals in Deutschland für einige Wochen zwei Queensland-[[Koala]]s: Dinki-Di und Gidgee waren während ihres Gastaufenthaltes in einer Vitrine im Alfred-Brehm-Haus untergebracht. |
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Ale Ergänzung zu den Haustierbeständen des Tierparks befindet sich nahe dem Alfred-Brehm-Haus ein Gehege für die Haustierform des [[Rentier]]s. In deren Nähe bietet die [[Kleinkatzen]]-Anlage, diversen kleineren Raubtieren ein Zuhause. Weitere Freianlagen in der Nähe des Brehmhauses sind |
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die Anlage für [[Präriehund]]e und zwei [[Pinguin]]-Anlagen. |
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Ab Mitte der 1990er Jahre wurden für den Tierpark neue Tieranlagen errichtet und die Infrastruktur ausgebaut. |
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Das '''Alfred-Brehm-Haus''' selbst wurde zeitgleich mit der ''Cafeteria'', die damals in der Mitte des Parks lag, im Jahr 1963 eröffnet und umfasst eine Fläche von 5300 m². Die im Herzen des Hauses gelegene Tropenhalle mit einer Grünfläche von 1100 m² ist bis zu 16 Meter hoch und beheimatet neben einer Vielzahl tropischer Pflanzen, wie [[Gummibaum|Gummibäume]], [[Bambus]], [[Kaffee (Pflanze)|Kaffeesträucher]] und [[Palmen]], eine Vielzahl tropischer Vogelarten und [[Flughunde|Indische Riesenflugfüchse]]. Als Besonderheit hat dieses Raubtierhaus zwei große Felsenanlagen in seinem Inneren. Des Weiteren umschließen die beiden Flügel des Gebäudes zwei kleinere Felsenfreianlagen. Zwischen den verschiedenen Innenkäfigen für [[Großkatzen]] wurden im ganzen Haus Vitrinen für seltene tropische Vögel aufgebaut. Benannt ist das Haus nach dem Zoologen [[Alfred Brehm]]. 1996/97 wurden die Außenkäfige am Alfred-Brehm-Haus großflächig erweitert. Den [[Gepard]]en ist eine 1000 m² große Freianlage vorbehalten, die im Jahr 2000 eröffnet wurde. An der Rückseite des Nordostflügels wurde bereits im Jahr 1965 eine 60 Meter lange und 9 Meter hohe Greifvogel-[[Volière]] mit einer maximalen Breite von 33 Metern eröffnet. Unmittelbar daneben schließt sich eine 220 m² große felsige Freianlage für [[Schneeleopard]]en (auch Irbisse genannt) an. |
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Zum 1. Juli 2006 wurde Blaszkiewitz, weiterhin Geschäftsführer und Direktor, zum „weiteren ordentlichen Vorstandsmitglied“ des [[Zoologischer Garten Berlin|Zoologischen Gartens Berlin]] berufen. Ab dem 31. Januar 2007 war er in [[Personalunion]] auch Direktor des Zoologischen Gartens Berlins, nachdem der bisherige Amtsinhaber [[Jürgen Lange (Zoodirektor)|Jürgen Lange]] in den Ruhestand gegangen war. Seit April 2014 ist der Tierarzt [[Andreas Knieriem]] Direktor, sowohl des Zoologischen Gartens als auch des Tierparks Berlin. Am 1. April 2015 wurden erste Pläne zur Umgestaltung des Tierparks vorgestellt, die unter anderem die Umgestaltung des Alfred-Brehm-Hauses sowie des Eingangs Bärenschaufenster vorsahen. Außerdem war ein neues Orientierungskonzept zu erstellen. Das umgestaltete Alfred-Brehm-Haus wurde im Juli 2020 wiedereröffnet.<ref>{{Literatur |Autor=Beatrice Härig |Hrsg=Deutsche Stiftung Denkmalschutz |Titel=Anpirschen an eine seltene Gattung |TitelErg=Zoos als Denkmal |Sammelwerk=Monumente |WerkErg=Magazin für Denkmalkultur in Deutschland |Nummer=3 |Verlag=Monumente Publikationen |Ort=Bonn |Datum=2019 |ISSN=0941-7125 |Seiten=14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/news/artikel/tropen-expedition-im-grossstadtdschungel |titel=Tropen-Expedition im Großstadtdschungel |werk=tierpark-berlin.de |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2020-07-16 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201201181715/https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/news/artikel/tropen-expedition-im-grossstadtdschungel |archiv-datum=2020-12-01 |abruf=2024-09-16}}</ref> |
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Als Ergänzung zu der großen Greifvogel-Voliere am Brehm-Haus bietet der Tierpark eine Vielzahl von Volieren für Uhus, Eulen und andere Greifvögel. |
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=== 2015 bis heute: Umbau zum Geozoo === |
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Das '''Dickhäuterhaus''', nach seinen größten Bewohnern auch ''Elefantenhaus'' genannt, wurde 1989 eröffnet. Als einziger Zoo in Deutschland hält der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe [[Asiatischer Elefant|Asiatischer]] und [[Afrikanischer Elefant|Afrikanischer Elefanten]]. Rund um das Dickhäuterhaus mit einer Fläche von 6000 m² sind jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten angelegt. 1991 kam mit dem afrikanischen Elefantenkalb „Matibi“ ♀ der erste im Tierpark Berlin lebend geborene Elefant zur Welt. |
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Ein Ziel- und Entwicklungsplan von 2014<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/so-wird-der-tierpark-berlin-in-2030-aussehen |titel=So wird der Tierpark Berlin in 2030 aussehen! |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2015-06-02 |abruf=2025-02-14}}</ref> und ein Masterplan aus dem Jahr 2022<ref>{{Literatur |Autor=Zoologische Gärten Berlin |Titel=Masterplan 2035. Eine Stadt – zwei Zoos |Kommentar=Im PDF ab Seite 4 |Online=https://www.parlament-berlin.de/adosservice/19/Haupt/vorgang/h19-0455.A-v.pdf |Format=PDF |KBytes=7500 |Abruf=2025-02-14}}</ref> sehen die Umgestaltung des Tierparks zu einem ''Geozoo'' vor und dokumentieren geplante Bauprojekte bis 2035. Die Struktur des Geozoos setzt bei den vorhandenen regionalen Schwerpunkten von benachbarten Tieranlagen an, wie dem Afrika-Revier. Neben den nach Kontinenten benannten Zoobereichen gibt es in dem Plan einige Anlagen und Häuser, die nicht dieser Geozoo-Struktur zugeordnet sind, beispielsweise das Alfred-Brehm-Haus (Dschungelwelt bzw. Regenwaldhaus) oder die geplante Tieranlage ''Farmen der Welt''. |
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Folgende Neu- oder Umbauten wurden bis Ende 2024 fertiggestellt: das Regenwaldhaus/Alfred-Brehm-Haus (2020), der ''[[Himalaya]]'' (2022), die Savanne inklusive Giraffenpfad (2023)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/willkommen-bei-giraffe-gnu-und-co |titel=Willkommen bei Giraffe, Gnu und Co. |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2025-05-23 |abruf=2025-02-14}}</ref> und die Otter-Insel (2024).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/einzigartige-inselwelt-eroeffnet-im-tierpark-berlin |titel=Einzigartige Inselwelt eröffnet im Tierpark Berlin |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2024-05-21 |abruf=2025-02-14}}</ref> Der 2020 begonnene Umbau des Dickhäuterhauses soll 2026 abgeschlossen werden. In der Vorbereitungsphase befinden sich folgende Projekte: eine Löwenanlage, die Anlage ''Afrikanische Halbwüste'' und eine Anlage für [[Breitmaulnashorn|Breitmaulnashörner]], die 2026 fertiggestellt werden soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/die-letzten-ihrer-art-mission-nashorn-rettung |titel=Die letzten ihrer Art: Mission Nashorn Rettung |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2024-06-12 |abruf=2025-02-14}}</ref> |
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[[Bild:West indian manatee in zoo tierpark friedrichsfelde berlin germany.jpg|thumb|left|[[Seekuh]]]] |
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Neben den Elefanten sind im Dickhäuterhaus unter anderem [[Panzernashorn|Panzernashörner]] zu Hause, auf deren Zucht der Tierpark in den nächsten Jahren verstärkt setzen will. Zur Zeit lebt im Tierpark noch der über 40 Jahre alte [[Breitmaulnashorn]]bulle „Mtandane“, nach Auskunft des Direktors Herrn Blaszkiewitz in ''Takin 2/2005'' wird der Tierpark Berlin zukünftig aber auf die Haltung dieser Art verzichten. In der Mitte des Dickhäuterhauses wurde 1994 das 203.000 Liter fassende Wasserbecken für [[Seekuh|Seekühe]] fertiggestellt. Das Becken erschließt sich dem Besucher einerseits als aquariumähnliche Anlage, wenn er die Afrikanischen Elefanten im Rücken durch ein zweigeteiltes fünf Meter langes Sichtfenster blickt oder aber als Teichanlage, wenn er etwas erhöht auf das von verschieden tropischen Pflanzen umrahmte Becken blickt. Des Weiteren im Dickhäuterhaus beheimatet sind unter anderem verschiedene [[Krallenaffen]]arten, [[Zweifinger-Faultiere|Zweizehenfaultiere]] und [[Borstengürteltiere|Braunborstengürteltiere]]. |
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Zwischen dem 11. Januar und Ende Januar 2025 waren der Tierpark und der Zoo geschlossen, da im Berliner Umland die [[Maul- und Klauenseuche]] aufgetreten war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/grosse-sorge-vor-maul-und-klauenseuche-in-den-zoologischen-gaerten-berlin |titel=Große Sorge vor Maul- und Klauenseuche in den Zoologischen Gärten Berlin |datum=2025-01-13 |sprache=de |abruf=2025-01-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/tierpark-berlin-oeffnet-mit-hygienekonzept |titel=Tierpark Berlin öffnet mit Hygienekonzept |datum=2025-01-28 |sprache=de |abruf=2025-02-14}}</ref> |
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[[Bild:Ménage à trois beim Strauss .jpg|thumb|Strauß mit Haupt- und Nebenfrau mit Ei beim gemeinsamen Balztanz]] |
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Aus dem Dickhäuterhaus kommend blickt man auf die 7400 m² große Freifläche des '''Giraffenhaus'''es. Das provisorische Giraffenhaus von 1969 an gleicher Stelle musste viel länger als Tierdomizil dienen, als ursprünglich geplant. Mit der Eröffnung des neuen Giraffenhauses im Jahr 1995 begann eine wichtige Phase in der Umgestaltung des Tierparks, gehört es doch quasi zu den '''Africanum'''-Anlagen, in denen die Tierwelt [[Afrika]]s gezeigt werden soll. Auf dem Weg dorthin kommt man am Variwäldchen vorbei, dass die namensgebenden [[Varis|Halbaffen aus Madagaskar]] beheimtatet. Der erste Abschnitt des Africanums, der [[Zebra]]s und [[Wildesel]]n vorbehalten ist, wurde 1996 fertig gestellt. Im Folgejahr wurde mit den Anlagen für die [[Antilope|Wüstenantilopen]] der zweite und 1998 mit den Freigehegen für die [[Rotbüffel|Rot-]] und [[Kaffernbüffel]] der dritte Baubschnitt fertig gestellt. In den Bereich des Africanums eingebettet ist das Gehege für die [[Afrikanischer Strauß|Südafrikanischen Blauhalsstrauße]]. Im Jahr 2000 wurde mit der Eröffnung des Affenhauses der vierte und letzte Bauabschnitt beendet. Das '''Affenhaus''' ist von Freianlagen für [[Meerkatzen]], [[Mangaben|Rotscheitelmangaben]], [[Husarenaffe]]n und [[Dschelada]]s umgeben. Quer durch den Tierpark erschließt sich so gleich einer Achse die afrikanische Tierwelt. Die an dieser Achse in der Nähe des Giraffenhauses gelegene Tempelanlage für Affen, die bis 2003 den [[Japanmakak]]en vobehalten war, wurde daher auch mit [[Berberaffen]] besetzt. Die Japanmakaken selber zogen in ein neues Domizil in der Nähe des Karl-Foerster-Gartens im Tierpark Berlin. - Der Tierpark Berlin verzichtet seit Jahren auf die Haltung von [[Menschenaffen]]. |
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== Tieranlagen (Auswahl) == |
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[[Bild:Blntp 051227 03.jpg|thumb|left|Felsen-Freigehege für [[Eurasischer Luchs|Altai-Luchse]]]] |
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[[Datei:Blntp 060326 schaufenster.jpg|mini|[[Amerikanischer Schwarzbär|Baribal]] im Bärenschaufenster vor dem Umbau 2006]] |
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[[Bild:Blntp 051227 04.jpg|thumb|Voliere für [[Schnee-Eule]]n]] |
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Auf dem Gebiet der ehemaligen Trümmerkippe Friedrichsfelde, die in den ersten Nachkriegsjahren der Auffangort für 8 Millionen Tonnen Gebäudeschutt war und zum Wirtschaftsgelände des Tierparks gehört, wurde im Jahr 2002 der erste Teil der '''Gebirgstieranlagen''' errichtet, der deren asiatischen Vertreten vorbehalten ist. Huftiere, wie [[Blauschaf]]e, [[Kreishornschaf]]e, [[Weißlippenhirsch]]e und andere, sind dort ebenso vertreten wie beispielsweise [[Riesenseeadler]], [[Habichtskauz|Habichtskäuze]] und [[Eurasischer Luchs|Altai-Luchse]]. Im Jahr 2004 wurde dann der 2. Abschnitt für die Europäischen Gebirgstiere eröffnet. Hier lassen sich unter anderem [[Alpensteinbock|Alpensteinböcke]], [[Mufflon]]s, [[Gemse]]n und [[Elch]]e beobachten. Ein großes Gehege ist dem [[Vielfraß]], der größten Marderart vorbehalten. [[Bartgeier]], [[Schnee-Eule]]n und [[Wildkatze]]n sind weitere Verteter in diesem Tierparkabschnitt. Den höchsten Punkt des Tierparks markiert eine Voliere für [[Kolkrabe]]n. Die hügelige Topographie der sehr weitläufigen Gebirgstieranlagen bildet eine weitere Facette des Tierparks als Landschaftspark. |
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=== Bären und weitere Wildtiere === |
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Von den Girgstieranlagen kommend, am Affenhaus vorbei, Richtung Cafeteria, sind die Anlagen für [[Takin|Mishmi-Takine]], [[Wasserbüffel]] und weitere Asiatische [[Huftiere]] zu finden. Die 1963 eröffnete Cafetria lädt zu einer kulianarischen Pause oder einfach nur zum Verweilen ein und beherbergt eine Vielzahl kleiner Aquarien mit zumeist tropischen Fischen. Das größte [[Aquarium]] in der Cafeteria fasst 25.000 Liter. |
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Im Tierpark gibt es drei große Bärenanlagen aus Felsgestein, die zugleich auch eines der größten Bauvorhaben aus den Anfangsjahren des Tierparks waren. Das vorgelagerte Bärenschaufenster direkt an der Straße [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Friedrichsfelde #Am Tierpark*|Am Tierpark]] wurde 1958 eröffnet und 2007 umgebaut. Die Anlage beherbergte [[Amerikanischer Schwarzbär|Amerikanische Schwarzbären]], auch Baribals genannt, steht allerdings seit 2019 leer. Im Jahr 2006 wurden die Bärenschlucht und die Eisbärenanlage fertiggestellt. In der Bärenschlucht werden heute [[Brillenbär]]en gezeigt. Die Brücke über die Schlucht wurde in den 1990er Jahren abgetragen, nachdem sie zuvor jahrelang für den Besucherverkehr gesperrt war. Für die Granitfelsen der Eisbärenanlage fanden unter anderem Steine des alten Berliner Reichsbankgebäudes Verwendung. Das Schwimmbecken der [[Eisbär]]en fasst 2000 m³ Wasser. Der seitliche Wasserfall ist auch im Winter in Betrieb. |
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Die Anlage der [[Malaienbär]]en ist seit Juli 2020 Teil des neugestalteten Alfred-Brehm-Hauses.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/bautagebuch/videotagebuch/malaienbaer-johannes-erkundet-neues-zuhause |titel=Malaienbär Johannes erkundet neues Zuhause |datum=2020-07-13 |abruf=2021-01-28}}</ref> |
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[[Bild:Dromedary at Tierpark Berlin.jpg|thumb|left|[[Dromedar]]e]] |
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Von der Cafeteria Richtung Kinderspielplatz erschließen sich annähernd parallel zu der Africanum-Achse die Anlagen für [[Känguruh|Bennetkänguruhs]], [[Schopfhirsch]]e und [[Wolf|Wölfe]]. Dem gegenüber erblickt der Besucher die großen Freisichtwiesen für [[Lama]]s, [[Alpaka]]s, [[Trampeltier]]e und [[Dromedar]]e. An der Trampeltierwiese befindet sich auch die [[Flamingo]]-Lagune, die insbesondere zu DDR-Zeiten für so manche Postkarte als Motiv herhalten musste. Unweit der Anlage für die Wölfe erschließen sich bis zum ''Dickhäuterhaus'' Anlagen für [[Hyänen]], [[Schabrackenschakal|Schabracken]], [[Rotluchs]]e und [[Rothund]]e. |
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1996 wurde unweit der Eisbärenanlage ein Freigehege angelegt, in dem jahrelang [[Amerikanischer Bison|Waldbisons]] gehalten wurden, heute sind dort [[Elch]]e zu sehen. |
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[[Bild:Weisshandgibbon tierpark berlin.jpg|thumb|[[Weißhandgibbon]]]] |
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Von der Cafeteria Richtung ''Schloss Friedrichsfelde'' kommt der Besucher unter anderem an der [[Katta]]-Insel und an der 1969 errichteten [[Gibbon]]-Freianlage vorbei, auf der [[Weißhandgibbon]]s gezeigt werden. In der Nähe der Katta-Anlage befinden sich der ''Karl-Foerster-Garten'' und die bereits erwähnte Anlage Japanmakaken. Zum Schloss hin erschließen sich weiläufige Parkwege, die von der [[Fasanerie]] und den [[Papagei]]en-Volieren illustriert werden. Unweit des Schlosses und des dortigen Tierparkeinganges, der bei der Eröffnung im Jahr 1955 noch der Haupteingang war, liegt das Tropenhaus für [[Krokodile]] und [[Schildkröten]] kurz '''Krokodilhaus''' genannt. |
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[[Bild:Sundagavial.jpg|thumb|left|[[Sunda-Gavial]]]] |
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{{Anker|Brehm}} |
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Das Krokodilhaus wurde 1987 eröffnet. Die Gehege befinden sich zu Füßen des Besuchers, der über feste Brücken durch das mit vielen tropischen Pflanzen bepflanzte Haus schreitet. Das Krokodilhaus bietet einer Vielzahl von Schildkröten, diversen Vogelarten ([[Tangaren]], [[Pipras]] und [[Schnurrvögel]]n), [[Grüner Leguan|Grünen Leguanen]] und einigen Krokodilarten (z.B. [[Mississippi-Alligator]] und [[Sunda-Gavial]]) eine Heimat. Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre waren auch [[Kolibris]] im Krokodilhaus beheimatet. Das ist leider nicht mehr der Fall. |
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=== Alfred-Brehm-Haus === |
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[[Datei:Alfred-Brehm-Haus-8156.jpg|mini|Alfred-Brehm-Haus nach der Renovierung 2020: Außenanlage für [[Java-Leopard]]en]] |
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[[Datei:Tropenhalle A-B-H 2014-07 Berlin-Frf 1511-1391-120.jpg|mini|Tropenhalle im Alfred-Brehm-Haus nach der energetischen Sanierung, 2014]] |
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Das Alfred-Brehm-Haus wurde zeitgleich mit der [[Café|Cafeteria]], die damals in der Mitte des Parks stand, im Jahr 1963 eröffnet und umfasst eine Fläche von 5300 m². Geplant und gebaut wurde das Gebäude von 1956 bis 1963 unter der Leitung des Architekten [[Heinz Graffunder]].<ref name=":0">{{LDLBerlin|09040206|LDL Berlin – Alfred-Brehm-Haus}}</ref> Als es am 30. Juni 1963 eingeweiht wurde, feierte man es als größtes und modernstes Tierhaus der Welt.<ref>[[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung|F.A.S.]] Nr. 52, 31. Dezember 2017, S. 56.</ref> Die im Zentrum des Hauses gelegene Tropenhalle mit einer Grundfläche von 1100 m² ist bis zu 16 m hoch und beherbergt neben tropischen Pflanzen wie [[Gummibaum|Gummibäumen]], [[Bambus]], [[Kaffee (Pflanze)|Kaffeesträuchern]] und [[Palmengewächse|Palmen]] auch tropische Vogelarten und [[Indischer Riesenflughund|Indische Riesenflughunde]]. Das Haus hat von oben eine Dreiecksform, die ein Raubtier mit zwei Pranken darstellen soll. Als Besonderheit hat das Raubtierhaus in diesen Pranken große Felsenanlagen im Inneren. Außerdem begrenzen die beiden Flügel des Gebäudes zwei kleinere Felsenfreianlagen. Zwischen den verschiedenen Innengehegen für [[Großkatzen]] wurden im ganzen Haus Vitrinen für seltene tropische Vögel aufgebaut. Benannt ist das unter [[Denkmalschutz]]<ref name=":0" /> stehende Haus nach dem Zoologen [[Alfred Brehm]]. 1996–1997 wurden die Außenanlagen am Alfred-Brehm-Haus erweitert. |
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Unmittelbar neben dem Krokodilhaus befindet sich die ursprünglich 1956 eröffnete '''Schlangenfarm'''. Anfang der 1990er Jahre sollten die marode Schlangefarm geschlossen und die Tierbestände in andere Zoos umgesiedelt werden. Nach heftigen Protesten und finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung, angeregt und vertreten durch die ''Gemeinschaft der Förderer des Tierparks'' konnte die Schlangenfarm umfangreich saniert werden und zeigt heute eine Sammlung ausgewählter [[Giftschlangen]]. - Der Schlangenfarm vorgelagert sind einige Freigehege für [[Schildkröten]], einschließlich der im Gewächshausstil gehaltenen '''Winterunterkunft für Riesenschildkröten''' |
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Das Alfred-Brehm-Haus war von 2018 bis Juli 2020 für einen umfangreichen Umbau und eine Renovierung geschlossen. Das Y-förmige Gebäude mit dem markanten Flachdach blieb dabei in seiner Grundstruktur erhalten. Das einst weltweit größte Raubtierhaus wurde zum Regenwaldhaus mit zentraler Tropenhalle umfunktioniert. In diesem Zeitraum wurden insbesondere die Gehege der Raubkatzen nach außen erweitert und die Anzahl der Arten reduziert. In den beiden Felsenanlagen sind [[Sumatra-Tiger]] und [[Malaienbär]]en in [[Vergesellschaftung (Biologie)|Vergesellschaftung]] mit [[Binturong]]s untergebracht, welchen nach dem Umbau jeweils 1000 m² zur Verfügung stehen. Malaienbär Johannes verstarb unerwartet am 21. März 2022 im Alter von 25 Jahren. Seither ist nur seine Mutter Tina (Stand: März 2022: 33 Jahre) auf der Anlage.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bz-berlin.de/berlin/lichtenberg/liebe-gruesse-in-den-baeren-himmel |titel=Liebe Grüße in den Bären-Himmel |abruf=2022-04-11}}</ref> Die früheren Raubkatzengehege dienen seit dem Umbau als Ergänzung für die Außenanlagen der Tiere sowie als Quarantänestationen und Winterquartier für [[Filander]] und [[Goodfellow-Baumkänguru]]s. Mit einer reversiblen Überdeckung der mit Fliesen verkleideten Rückwand wurde die historische Bausubstanz erhalten und gleichzeitig eine Neugestaltung des gezeigten Landschaftsausschnitts realisiert. In den Besucherkorridoren befinden sich [[Terrarium|Terrarien]]. In der tropischen Halle wird unter anderem Europas einziger [[Malaienuhu]] gehalten. |
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Nahe dem Eingang am ''Schloß Friedrichsfelde'' befindet sich die Anlage für [[Malaienbär]]en. Die Basis für diese ungewöhnliche Bären-Anlage bildet das frühere Haus für [[Menschenaffen]]. Das große Ausgehege bietet den kletterfreudigen Bären nach Zoomaßstäben eine abwechlungsreiche Umgebung. |
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=== Großkatzenfreianlagen und Vogelvolieren === |
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An der Achse der beiden Eingänge, optisch hervorgehoben durch das Schloss und dem gegenüber das Terassencafé, erschließen sich die stark bewaldeten Anlagen für verschiedene [[Hirsche|Hirscharten]] und [[Wildschwein]]e im ältesten Teil des Tierparks. Die Wassergräben sind wie überall im Tierpak mit [[Ente]]n aus vielen Arten besetzt. Einen impossanten Anblick bieten auch die freilaufenden [[Pelikane]]. Zum Haupteingang hin schließen sich die großen Freilaufwiesen für [[Wisent]]e und [[Amerikanischer Bison|Präriebisons]] an, die den Besucher bei seinem Tierpark-Besuch quasi begrüßen und verabschieden. |
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[[Datei:Panthera tigris altaica at Tierpark Berlin (2).JPG|mini|[[Sibirischer Tiger]] auf einer Freianlage am Alfred-Brehm-Haus]] |
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Eine 1000 m² große Freianlage ist den [[Gepard]]en vorbehalten. Sie ist im Frühjahr 2000 an der östlichen Rückseite des Alfred-Brehm-Hauses eingerichtet worden. Auf dem Nachbargelände wurde dort bereits im Jahr 1965 eine 60 Meter lange und neun Meter hohe [[Greifvogel]]-[[Voliere]] mit einer maximalen Breite von 33 Metern eingeweiht, in der nun ausschließlich [[Geier (Vogel)|Geier]] untergebracht sind. Seit 2020 ist die Voliere begehbar. 2022 wurden die Greifvögel mit einer Gruppe Ostafrikanischer Grauhalskronenkraniche vergesellschaftet.<ref name="GB2022">{{Internetquelle |url=https://www.zoo-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2022.pdf |titel=Geschäftsbericht 2022 |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |format=PDF; 12 MB |abruf=2024-07-12}}</ref> Weitere Volieren für [[Uhu]]s, [[Eulen]] und andere Greifvögel sowie auch für viele andere Vogelarten sind an verschiedenen Orten im Tierparkgelände zu finden. |
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== Seltene Pflanzen im Tierpark == |
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[[Bild:Rhododendron hedge in zoo tierpark friedrichsfelde berlin germany.jpg|thumb|[[Rhododendron]]]] |
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Von den im Tierpark in Gehegen gehaltenen Vögeln ist ein weiblicher [[Truthahngeier]], der hier 1960 geschlüpft ist, seit dem Tod des Zoo-Flamingos ''Ingo'' im Jahr 2024 nunmehr der älteste Vogel Berlins.<ref name="Mystisch" /> |
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* [[Karl Foerster|Karl-Foerster]]-Garten |
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=== Weitere Raubtieranlagen === |
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Gegenüber der Nordseite des Alfred-Brehm-Hauses beginnt ein Gürtel mit Anlagen für primär [[Hundeartige]] aber auch [[Katzenartige]]: [[Mähnenwolf]], Arabische [[Streifenhyäne]], Amur-[[Buntmarder]], [[Manul]], Südafrikanischer [[Löffelhund]], [[Zebramanguste]], [[Tüpfelhyäne]] und Kiangsi-[[Rothund]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2021.pdf#page=188 |titel=Geschäftsbericht 2021 |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH/Zoologischer Garten Berlin AG |datum=2021 |seiten=186–187 |format=PDF; 36,5 MB |abruf=2025-02-13}}</ref> Eine Anlage, auf der [[Waldhund]]e gehalten wurden steht seit Juli 2023 leer. Die Waldhunde wurden mit den Brillenbären auf deren Anlage vergesellschaftet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/baerenstarke-wohngemeinschaft |titel=Bährenstarke Wohngemeinschaft |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2023-07-16 |abruf=2025-02-13}}</ref> |
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Der historische Teil des Tierparks wird durch das [[Schloss Friedrichsfelde]] und seine Gartenanlagen bestimmt. Der von [[Peter Joseph Lenné|P.J. Lenné]] 1821 umgestaltete [[Landschaftspark]] wurde weitestgehend erhalten und den Bedingungen eines zoologischen Landschaftsparkes angepasst, denn der Berliner Tierpark ist vor allem ein Park. Breite Alleen, möglichst naturbelassene Waldbestände und großzügige Tieranlagen, die oft nur durch Wassergräben vom Besucher getrennt sind, prägen vor allem den alten Teil des Tierparks. Teich- und Wiesenanlagen erweitern die Vielfalt des Parks. Für die Wiederherstellung des barocken Parks am Schloss wurden historische Pläne als Vorlage genutzt. Insbesondere den Wassergräben und den damit verbundenen tierhalterischen Möglichkeiten galt beim weiteren Ausbau ein besonderes Interesse. |
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=== Dickhäuterhaus === |
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[[Bild:Schloss-berlin-friedrichsfelde original.jpg|thumb|[[Schloss Friedrichsfelde]]]] |
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[[Datei:Tierpark Berlin Elefanten.jpg|mini|links|Ehemaliges Dickhäuterhaus mit Asiatischen Elefanten, etwa 2009]] |
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Das [[Dickhäuter]]haus, nach seinen größten Bewohnern auch [[Elefanten]]haus genannt, wurde 1989 eröffnet. Als einziger [[Liste zoologischer Gärten in Deutschland|Zoo in Deutschland]] hielt der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe [[Asiatischer Elefant|Asiatischer]] und [[Afrikanischer Elefant]]en. Um das Dickhäuterhaus mit einer Fläche von 6000 m² waren jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten eingerichtet. Zwei weitere Außenanlagen waren den Nashörnern vorbehalten. Im Jahr 1999 kam mit dem Afrikanischen Elefantenkalb Matibi ([[Weibliches Geschlecht|♀]]) der erste im Tierpark Berlin lebend geborene Elefant zur Welt. |
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Das Schloss selbst wurde bereits 1695 als Schloss Rosenfelde im Auftrag des kurbrandenburgischen Marinedirektors [[Benjamin Raule]] erbaut. 1719 ließ Albrecht Friedrich, als neuer Besitzer, das Schloss von dem Berliner Schlossbaumeister [[Martin Böhme]] vergrößern und - dem Zeitgeschmack angemessen - prächtiger ausstatten. Dabei wurde das Schloss auf beiden Seiten um je drei Achsen erweitert. Die heutigen Dreiecksgiebel, sowie die Form des [[Mansarddach]]s sind Veränderungen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Schloss jahrelang vernachlässigt leer und wurde zwischenzeitlich als Schulungsheim genutzt. Erst mit der Erschließung des Geländes für den Tierpark fand sich eine notdürftige Verwendung für das marode Gebäude als Stallanlage. Obwohl das Schloss ursprünglich wegen des schlechten baulichen Zustandes abgerissen werden sollte, wurde der Bau ab 1970 saniert. Nur wenig blieb von der alten Inneneinrichtung, so zum Beispiel die reich geschnitzte Treppe und der [[stuck]]ierte Festsaal von 1785. Die restlichen Räume wurden mit Einrichtungsstücken aus anderen Schlössern und [[Herrenhaus (Gebäude)|Gutshäusern]] ausgestattet. Das Schloss wurde im Jahr [[1981]] erstmals wieder für Besucher eröffnet und gehört heute zur Stiftung Stadtmuseum Berlin. Es wird in regelmäßigen Abständen für Konzertveranstaltungen genutzt. |
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Neben den Elefanten wurden im Dickhäuterhaus unter anderem [[Panzernashorn|Panzernashörner]] gehalten. Dort lebte auch der [[Breitmaulnashorn]]bulle Mtandane, der 2008 verstarb.<ref>[https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/mtandane-45-war-aus-schwaeche-zusammengebrochen ''Mtandane (45) war aus Schwäche zusammengebrochen''.] In: ''[[B.Z.]]'', 22. Mai 2008.</ref> In der Mitte des Dickhäuterhauses befand sich ab 1994 ein etwa 200.000 Liter fassendes Wasserbecken für [[Seekühe]]. Des Weiteren waren [[Tamanduas]], [[Kurzschnabeligel|Kurzschnabel-Ameisenigel]] und verschiedene [[Krallenaffen]]arten im Dickhäuterhaus untergebracht. |
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== Statistik == |
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[[Datei:Entwicklungsgeschichte der Rüsseltiere (Ortraud Lerch) 941-823-(118).jpg|mini|Mosaik ''Die Entwicklungsgeschichte der Rüsseltiere'' von [[Ortraud Lerch]] (1989)]] |
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Seit dem Spätsommer 2020 ist das Dickhäuterhaus wegen Neubaus geschlossen. Der Rohbau war im Frühjahr 2024 nahezu abgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/wer-zieht-in-das-elefantenhaus |titel=Wer zieht in das Elefantenhaus? |werk=tierpark-berlin.de |abruf=2024-05-19}}</ref> Das [[Richtfest]] konnte am 14. November 2024 begangen werden. Nach der Wiedereröffnung, die für das Jahr 2026 geplant ist, sollen nur noch Afrikanische Elefanten gehalten werden, denn der Tierpark wird nach Kontinenten gegliedert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/bezirke/lichtenberg/article228212743/Elefantenhaus-im-Berliner-Tierpark-wird-umgebaut.html |titel=Tierpark Berlin: Elefantenhaus wird für 35 Millionen umgebaut |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2020-01-22 |abruf=2020-12-28}}</ref> Die Anlage bekommt dann den Namen ''[[Savanne]]nlandschaft''.<ref>Ulrike Martin: ''Richtfest am neuen „Dickhäuterhaus“.'' [[Berliner Woche]], 23. November 2024, S. 3.</ref> |
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=== Giraffenhaus und benachbarte Anlagen === |
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Neben dem Dickhäuterhaus liegt die 7400 m² große Freifläche des Giraffenhauses. Das provisorische Gebäude von 1960 an gleicher Stelle musste länger als Tierdomizil dienen, als ursprünglich geplant war. Der Neubau wurde 1995 eröffnet und mit weiteren Zootieren aus Afrika besetzt. Damit ist das Giraffenhaus inhaltlich eine ''Africanum-Anlage'', in der die Tierwelt Afrikas gezeigt wird. Der Weg zu dem Haus führt am Variwald vorbei, das die namensgebenden [[Varis]] beherbergt. Der erste Abschnitt des Africanums, der [[Zebra]]s und [[Afrikanischer Esel|Wildeseln]] vorbehalten ist, wurde 1996 eingeweiht. Im Folgejahr wurde mit den Anlagen für die [[Antilope|Wüstenantilopen]] der zweite und 1998 mit den Freigehegen für die [[Rotbüffel|Rot-]] und [[Kaffernbüffel]] der dritte Bauabschnitt fertiggestellt. In den Bereich des Africanums ist das 2003 eröffnete Gehege für die [[Afrikanischer Strauß|Südafrikanischen Blauhalsstrauße]] eingebettet. Ein weiterer Weg vom Giraffenhaus führt zum Affentempel mit [[Berberaffe]]n. |
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{|border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" |
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|- style="text-align:left;" |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Tiere |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Anzahl |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Arten |
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|- |
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|Säugetiere || 1.979 || 239 |
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|- |
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|Vögel || 2.893 || 450 |
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|Reptilien || 528 || 111 |
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|Amphibien || 61 || 9 |
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|Fische || 1.818 || 155 |
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|- |
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|Wirbellose || 2.575 || 108 |
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|- |
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|'''insgesamt''' || '''9.854''' || '''1.072''' |
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|- |
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|colspan="3" | <small>Stand: 31.12.2003</small> |
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'''Besucher 2003: 1.106.972''' |
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|} |
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| style="padding-left:15px;" | |
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{|border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" |
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|- style="text-align:left;" |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Tiere |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Anzahl |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Arten |
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|- |
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|Säugetiere || 1.962 || 238 |
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|- |
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|Vögel || 2.883 || 452 |
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|- |
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|Reptilien || 573 || 111 |
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|Amphibien || 70 || 6 |
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|- |
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|Fische || 1.635 || 142 |
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|Wirbellose || 2.905 || 112 |
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|'''insgesamt''' || '''10.028''' || '''1.061''' |
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|- |
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|colspan="3" | <small>Stand: 31.12.2004</small> |
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'''Besucher 2004: 814.085'''* |
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|} |
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<!-- ausfüllen wenn bekannt |
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Die Freifläche wurde schrittweise als ''[[Savanne]]nlandschaft'' umgestaltet. Sie umfasst eine Fläche von 37.000 m² und wurde im Frühjahr 2023 eröffnet. Es entstand ein hochgelegener ''Giraffenpfad''. Das ist ein 2,20 m über dem Gelände liegender, drei Meter breiter und rund 120 m langer hölzerner Steg. An seinen Zugängen sind überdachte Aussichtsplattformen installiert. Auf dem Pfad können Besucher den [[Giraffen#Systematik|Rothschild-Giraffen]] bei deren Freigang direkt in die Augen schauen und sie unter Anleitung auch füttern. Zudem sind von hier aus Wasserstellen zu sehen, an denen [[Rosapelikan]]e angesiedelt sind.<ref>''Auf Augenhöhe mit den Giraffen''. In: ''[[Berliner Woche]]'' ([https://service.berliner-woche.de/e-paper/2308_LIS.pdf PDF; 3,9 MB]), Ausgabe Friedrichsfelde und Karlshorst, 25. Februar 2023, S. 5.</ref> |
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| style="padding-left:15px;" | |
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{|border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" |
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=== Affenhaus === |
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|- style="text-align:left;" |
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Im Jahr 2000 wurde mit der Eröffnung des Affenhauses der vierte und letzte Bauabschnitt des Tierparks beendet. Eine naturnahe Umgestaltung der Gehege und Freianlagen mit Baumstämmen, Ästen, Tauen, Kunstfelsen und Wandgestaltungen wurde Anfang 2019 abgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/en/news/tierpark-news/article/wie-affenstark-ist-das-denn |titel=„Wie affenstark ist das denn?“ |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2019-01-24 |abruf=2025-02-12}}</ref> Die Freianlagen bewohnen [[Roloway-Meerkatze]]n, [[Rotbauchmaki]]s und [[Halsbandmaki]]s in Vergesellschaftung mit [[Strahlenschildkröte]]n, [[Dschelada]]s sowie Neuweltaffen wie [[Roter Brüllaffe|Rote Brüllaffen]] und die vom Aussterben bedrohten [[Gelbbrust-Kapuziner]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2021.pdf#page=187 |titel=Geschäftsbericht 2021 |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH/Zoologischer Garten Berlin AG |datum=2021 |seiten=185 |format=PDF; 36,5 MB |abruf=2025-02-12}}</ref> Ein [[Fingertier]] hat Anfang 2025 ein Gehege im Affenhaus bezogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/vassago-die-prinzessin-der-nacht |titel=Vassago – die Prinzessin der Nacht |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2025-01-30 |abruf=2025-02-12}}</ref> Die seltene Art wird in Deutschland sonst nur noch im [[Zoo Frankfurt]] gehalten. |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Tiere |
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Seit 2017 bringt eine Ausstellung in dem Affenhaus den Besucherinnen und Besuchern das Thema „Artenschutz“ nahe. |
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!bgcolor="#FEDBCA" | Anzahl |
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Primaten werden im Tierpark Berlin außerdem im Variwald gehalten sowie auf der in der Nähe des Giraffenhauses gelegenen Tempelanlage. Diese war bis 2003 den [[Japanmakak]]en vorbehalten und ist nun mit [[Berberaffe]]n besetzt. In der Nähe des Schlosses Friedrichsfelde leben [[Weißhandgibbon]]s auf einer großen Außenanlage, im Himalaya-Revier Francois-Languren. |
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|Säugetiere || ** || ** |
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=== Himalaya-Gebirgsregion === |
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[[Datei:Altai-Luchs im Tierpark Berlin am 27.12.2005.jpg|mini|Felsen-Freigehege für [[Eurasischer Luchs|Altai-Luchse]]]] |
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|Vögel || ** || ** |
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Auf dem bepflanzten, bis zu 67 Meter<ref name="Trümmerberg">Stefan Strauss: {{Webarchiv |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-tierpark-eroeffnet-ein-neues-gelaende---einst-war-es-verbotene-zone-hirsche-auf-dem-truemmerberg,10810590,10047416.html |wayback=20121114021141 |text=''Hirsche auf dem Trümmerberg.''}} In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 26. November 2002.</ref> hohen [[Schuttberg|Trümmerberg]] von Friedrichsfelde, der in den ersten [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegsjahren]] an der heutigen [[Bundesstraße 1]] Auffangort für acht Millionen Tonnen Gebäudeschutt war und zum Wirtschaftsgelände des Tierparks gehört, entstand in mehreren Bauetappen eine typische [[Hochgebirge|Hochgebirgsregion]]. Im Jahr 2002 wurde der erste Teil der Gebirgstieranlagen errichtet, der deren asiatischen Vertretern vorbehalten ist. Huftiere wie [[Blauschaf]]e, [[Urial|Kreishornschafe]], [[Weißlippenhirsch]]e sind dort ebenso vertreten wie [[Riesenseeadler]], [[Habichtskauz|Habichtskäuze]] und [[Eurasischer Luchs|Altai-Luchse]]. Das acht Hektar große Areal des Trümmerbergs war zusammen mit weiteren acht Hektar zu DDR-Zeiten vom [[Ministerium für Staatssicherheit]] gesperrt worden, weil sich deren benachbarte Bezirksverwaltung nebst vier Kreisdienststellen nicht von dort aus in die Fenster schauen lassen wollte. Hinter dem Affenhaus stehen heute noch verzierte Sichtblenden aus Beton.<ref name="Trümmerberg" /> |
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|Reptilien || ** || ** |
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Im Jahr 2004 wurde der zweite Abschnitt für die europäischen Gebirgstiere eröffnet. |
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|Amphibien || ** || ** |
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Die [[Landschaftsarchitekt]]en von ''Hager Partner AG'' führten ab 2018 die Projektplanungen dahingehend weiter, dass der eigentliche Schuttberg voll mit einbezogen werden kann. Anfang 2021 begannen die entsprechenden Bauarbeiten, für die der [[Senat von Berlin]] 4,85 Millionen [[Euro]] bereitstellt. Bereits Ende Juli 2021 war der dritte Bauabschnitt soweit fertiggestellt, dass ein neues Eingangstor an der Straße [[Alt-Friedrichsfelde]] offiziell enthüllt werden konnte. Der Berliner Wirtschaftssenator [[Matthias Kollatz]] und der Tierparkdirektor [[Andreas Knieriem]] hatten zum Pressetermin geladen. Bei dieser Gelegenheit informierte Knieriem darüber, dass die nachgestaltete Anlage ''Himalaya-Gebirgsregion'' heißen soll. Umgesiedelt wurden die Elche in Waldregionen nahe der Eisbärenanlage, der Daueraufenthalt für rund 20 unterschiedliche Gebirgstierarten ist geplant. |
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|Fische || ** || ** |
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[[Datei:Himalaja.jpg|mini|hochkant=0.85|Eingangstor zur Himalaya-Gebirgsregion]] |
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|Wirbellose || ** || ** |
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Am 5. April 2022 eröffnete die neugestaltete Gebirgsregion. Neben den bereits hier genannten kommen folgende Tierarten hinzu: [[Himalaya-Glanzfasan]], [[Satyrtragopan]], [[Rotschnabelkitta]], [[Manul]], [[Kiang|Östlicher Kiang]], [[Sibirischer Steinbock]], [[Schneeleopard]], Pater-David-Felsenhörnchen, sowie [[Tonkin-Schwarzlangur|Francois-Languren]] und verschiedene [[Häherlinge]] wie der [[Silberohr-Sonnenvogel]]. Im ''Tal der [[Takine]]'' trifft man nicht nur auf verschiedene Arten selbiger, sondern auch auf [[Westlicher Kleiner Panda|Westliche Kleine Pandas]], [[Chinesischer Goral|Chinesische Gorale]] und [[Schopfhirsch|Ostchinesische Schopfhirsche]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/tiere/himalaya |titel=Himalaya |sprache=de-DE |abruf=2022-04-11}}</ref> |
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|'''insgesamt''' || '''**''' || '''**''' |
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Langfristig entstehen seit einigen Jahren Tierparkanlagenteile als ''geografische Zonen'', beispielsweise gibt es bereits die ''Erlebniszone Afrika''.<ref name="Woche 2021">Paul Stein: ''Das ‚Dach der Welt‘ in Berlin''. In: ''[[Berliner Woche]]'', 28. Juli 2021, S. 2.</ref> |
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|colspan="3" | <small>Stand: 31.12.2005</small> |
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'''Besucher 2005: **''' |
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=== Otter-Insel === |
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Die naturnah gestaltete Otter-Insel wurde im März 2024 eröffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/einzigartige-inselwelt-eroeffnet-im-tierpark-berlin |titel=Einzigartige Inselwelt eröffnet im Tierpark Berlin |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2024-05-21 |abruf=2025-02-14}}</ref> Auf einer Fläche von rund 3.000 m² leben [[Zwergotter]], [[Schopfaffe|Schopfmakaken]] und [[Hirscheber]]. Die Schopfmakaken wurden zuvor nicht im Tierpark gehalten. Im August 2024 kam ein Jungtier dieser vom Aussterben bedrohten Art auf der Otter-Insel zur Welt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/kleine-tierkinder-grosse-mission |titel=Kleine Tierkinder, große Mission. Nachwuchs bei vom Aussterben bedrohten Somali-Wildeseln und Schopfmakaken |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2024-08-20 |abruf=2025-02-16}}</ref> |
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=== Riesenschildkröten === |
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[[Datei:Blntp 060326 schildkroetenhaus.jpg|mini|Überwinterungshaus für Riesenschildkröten]] |
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Von ursprünglich drei Tieranlagen für Reptilien unweit des Schlosses Friedrichsfelde ist seit 2021 nur noch ein Freigehege für Riesenschildkröten, einschließlich der im Gewächshausstil gehaltenen Winterunterkunft für Riesenschildkröten, erhalten geblieben. |
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=== Ehemalige Tieranlagen === |
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==== Krokodilhaus ==== |
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[[Datei:A miss. berlin 2.JPG|mini|[[Mississippi-Alligator]] im Krokodilhaus]] |
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Am Tierparkeingang beim Schloss lag das 1987 eröffnete Krokodilhaus, ein Tropenhaus für [[Krokodile]] und [[Schildkröten]]. Im Frühjahr 2021 wurde die dauerhafte Schließung vollzogen. Als Grund für die Schließung wurden die hohen Energiekosten genannt, die beim Betrieb des Gebäudes entstehen und in der Bauart begründet sind. Das Haus galt als nicht sanierungsfähig. Der Beginn des Rückbaus des Krokodilhauses wurde für Ende 2021 angekündigt. Durch dort siedelnde Wechselkröten musste der Rückbau im Jahr 2022 gestoppt werden.<ref>[https://www.bz-berlin.de/berlin/lichtenberg/der-tierpark-muss-ne-dicke-kroete-schlucken ''Abriss des Krokodil-Hauses gestoppt: Der Tierpark muss ’ne dicke Kröte schlucken.''] In: ''B.Z.'', 8. Juni 2022. Abgerufen am 15. Juni 2024.</ref> Auf dem Gelände sollte den ursprünglichen Plänen nach bis 2023 ein Erweiterungsbau für das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung entstehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/vorsprung-durch-forschung |titel=Vorsprung durch Forschung |sprache=de |abruf=2021-08-02}}</ref> |
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==== Schlangenfarm ==== |
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Unmittelbar neben dem Krokodilhaus befindet sich die 1956 eröffnete Schlangenfarm. Anfang der 1990er Jahre sollte das marode Gebäude geschlossen und die Tierbestände in andere Zoos umgesiedelt werden. Nach Protesten und finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung, angeregt und vertreten durch die ''Gemeinschaft der Förderer des Tierparks,'' konnte die Schlangenfarm saniert werden und zeigte eine Sammlung ausgewählter [[Giftschlange]]n. |
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Die Schlangenfarm ist aufgrund von Schädlingsbefall und des schlechten Zustands des Gebäudes im September 2017 geschlossen worden. Die Tiere wurden teils ins Alfred-Brehm-Haus und teils in andere Zoos verlegt. Im Rahmen der Erweiterung des [[Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung|Leibniz-Instituts]] sieht die Planung den Abriss des Hauses zusammen mit dem Krokodilhaus vor.<ref>{{Literatur |Titel=''Gefahr im Schlangenhaus''. |Sammelwerk=[[Märkische Oderzeitung]] |Datum=2017-09-29 |Online=[https://web.archive.org/web/20171127235424/https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1607996/ moz.de]}}</ref><ref>''[https://www.tagesspiegel.de/berlin/tierisch-teuer-tierpark-investiert-30-millionen-euro/20392800.html Schlangenfarm wird abgerissen]''.</ref> |
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== Pflanzen == |
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[[Datei:Blntp 060326 winterlinge.jpg|mini|[[Winterling]]e]] |
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Dem [[Landschaftsgarten|Landschaftspark]]-Charakter entsprechend bietet der Tierpark Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten. Im Frühjahr erblühen zahlreiche [[Winterling]]e, [[Kleines Schneeglöckchen|Schneeglöckchen]], [[Krokusse]] und andere [[Frühjahrsblüher|Frühblüher]]. |
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Im Sommer ist der mit Staudenpflanzen besetzte Karl-Foerster-Garten zwischen Schweinsaffen-Anlage und Katta-Insel ein Blickfang. Diese kleine Anlage wurde zu Ehren des 1970 gestorbenen Gartenarchitekten [[Karl Foerster]] gestaltet und 1974 eröffnet. Anders als in anderen Tierparkteilen ist diese sehr dicht bepflanzt, und im Vergleich zu den beiden Schlossgärten, die in unmittelbarer Nähe liegen, oder zu der Teichanlage nahe dem Affenhaus werden dem Besucher verschiedene Ansätze der Gartengestaltung dargestellt. Der Tierpark betont durch die unterschiedlichen Pflanzenlandschaften und deren Gestaltung im Zusammenspiel mit den zumeist großzügigen Tieranlagen seinen Anspruch als Landschaftstiergarten. |
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[[Datei:Rhododendron hedge in zoo tierpark friedrichsfelde berlin germany.jpg|mini|[[Rhododendron]]]] |
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Mehr als 8500 Bäume in über 60 Arten (zum Beispiel [[Ahorne|Ahorn]], [[Himalaja-Birke]], [[Kiefern|Kiefer]], [[Stieleiche]] und [[Zürgelbäume|Zürgelbaum]]) wachsen im Berliner Tierpark, darunter vier [[Naturdenkmal]]e: eine Stieleiche an der Wisentanlage, eine weitere im Südparterre des Schlossgartens, eine [[Blutbuche]] an dessen Ostrand und eine [[Ahornblättrige Platane]] vor dem Parkeingang zum Schloss ''(siehe auch: [[Liste der Naturdenkmale im Bezirk Lichtenberg]])''. Rund 20 Großkübel mit [[Palmengewächse|Palmen]] und [[Agaven]] stehen in den Sommermonaten am Alfred-Brehm-Haus entlang der Besucherwege. |
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Unter den verschiedenen Pflanzenarten sind unter anderem [[Riesen-Schachtelhalm]], Jakobinie, [[Losbäume|Rispenblütiger Losstrauch]] (''Clerodendrum paniculatum'') und [[Pachystachys lutea|Gelbe Dickähre]] (''Pachystachys lutea'') zu finden. Heckenartige Bepflanzungen zum Beispiel mit [[Rhododendron]]-Büschen auf dem Hauptweg vom Schloss zum Terrassen-Café unterstützen dessen Alleen-Charakter und prägen das botanische Bild dieses Tierpark-Abschnitts. Ein landschaftsgärtnerischer Anspruch des Tierparks ist die Abstimmung der Pflanzen- und Tierwelt aufeinander, so wurde der Teil für die asiatischen Gebirgstiere vorwiegend mit asiatischen Pflanzenarten begrünt. |
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== Kunst auf dem Tierparkgelände == |
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In der Parkanlage sind mehr als 100 [[Plastik (Kunst)|Plastiken]], Brunnen und andere Kunstwerke (wie [[Mosaik]]en) aufgestellt. Wie Heinrich Dathe in ''Der künstlerische Schmuck des Tierparks'' ausführte, sollte der Tierpark in die „Gesellschaft hinein entwickelt werden, wozu auch […] die Kunst, besonders die bildende, ins Aufbaukonzept gehörte.“<ref>Heinrich Dathe (Hrsg.): ''Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 1980, S. 5.</ref> |
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Besonders markant sind die Arbeiten des Bildhauers [[Walter Lerche (Bildhauer)|Walter Lerche]], zu denen die vier Figurengruppen ''Junge mit Widder'', ''Knabe auf Esel'', ''Mädchen mit Schimpansen'', ''Teenager mit Pelikan'' – im [[Parterre (Gartenkunst)|Südparterre]] des Schlosses – und die ähnliche Figurengruppe ''Kinder mit wasserspeiendem Fisch'' – am ehemaligen Planschbecken am Kinderspielplatz – gehören. Diese Plastiken wurden Mitte der 1960er Jahre aufgestellt. Aus den Anfängen des Tierparks gibt es am Schloss Sandsteinskulpturen, von denen ''Adam'' und ''Eva'' ebenfalls von Walter Lerche stammen. Der Bildhauer ist noch mit anderen Arbeiten im Tierpark vertreten. Nicht mehr zu sehen ist sein ''Entenpaar'' aus Sandstein, das zerstört wurde.<ref>Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009, S. 36.</ref> |
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Anders als in Museen werden viele Kunstwerke im Tierpark von den Besuchern angefasst und beklettert. Das führt auch zu Unfällen und Beschädigungen an den Figuren, die sich teilweise nicht restaurieren lassen. Zu den dabei entstandenen Verlusten zählen neben dem ''Entenpaar'' unter anderem Arbeiten von [[Rudolf Enderlein]], Johann Heidrich und Kuno von Uechtritz.<ref>Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009, S. 6.</ref> Alle drei Künstler sind dadurch nicht mehr im Tierpark vertreten. Ebenfalls zerstört worden sind drei der vier [[Terrakotta|Terrakotten]]-Wegweiser aus den 1950er Jahren von Klaus Tilke (1905–1979). Lediglich das ''Wildschwein'' weist heute noch den Weg. Klaus Tilke ist mit vier weiteren Plastiken vertreten. Weiterhin stammten die bronzenen Koboldmakis an den Handläufen des Geländers zur Terrasse des Alfred-Brehm-Hauses von ihm. Bei Umbauarbeiten im Jahr 1987 verschwanden diese jedoch und wurden durch ähnliche Figuren der Bildhauerin [[Margit Schötschel-Gabriel]] ersetzt. Zu den viel bekletterten Werken, die sich restaurieren ließen, gehört das ''Fohlenpaar'' von Willi Ernst Schade, das seit der Eröffnung im Tierpark steht. |
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Tierpark Berlin - animal sculpture 2.jpg|''[[Schwarzer Panther|Panther]]'' – Bronze von [[Erich Oehme]] am ehemaligen Standort beim Tierparkeingang Bärenschaufenster |
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Rundgang 82 - Gartenplastiken.jpg|[[Putto]] ''[[Sanguiniker]]'', Kopie nach [[Johann Gottfried Knöffler]], hinter dem Schloss |
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Tierpark Berlin - animal sculpture 1.jpg|''Tiger'' von [[Philipp Harth]] vor dem Tierparkeingang am Schloss |
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Tierpark Berlin - animal sculpture 3.jpg|''[[Bison]]bulle'' – Bronze von [[Dietrich Rohde (Bildhauer)|Dietrich Rohde]] am Eingang zum Wirtschaftsteil des Tierparks |
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Bundesarchiv Bild 183-63106-0003, Berlin, Tierpark, Plastik.jpg|Zerstörter [[Terrakotta]]-Wegweiser ''Reiher'' von Klaus Tilke |
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Eine besonders dynamische Figur ist das ''Auskeilende Eselsfohlen'' von Hans Steffen aus dem Jahr 1963. Eine weitere Tierplastik ist das Klettergerüst mit Märchentierfiguren auf dem Spielplatz, das von dem Bildhauer [[Walter Sutkowski]] entworfen wurde, von dem noch weitere Werke im Tierpark ausgestellt sind. |
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Der pädagogisch aufklärende Anspruch des Tierparks zeigt sich unter anderem in den lebensgroßen Plastiken ''Röhrender Riesenhirsch'' und ''Säbelzahntiger'', die beide von [[Erich Oehme]] entworfen wurden und den Besucher mit ausgestorbenen Vertretern des Tierreichs konfrontieren. Als weitere Bronzefigur desselben Künstlers stand jahrelang der ''Panther'' vor dem Tierpark in der Nähe des Haupteinganges. Ende 2007 versetzte man ihn vor das Alfred-Brehm-Haus, in dem die Raubkatzen gehalten werden. |
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Zu den bekanntesten Plastiken zählen die zu zwei Figurengruppen zusammengestellten vier Löwenstatuen vor dem Alfred-Brehm-Haus. Sie stammen ursprünglich von dem 1950 bis auf den Sockel abgetragenen [[Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal]] und wurden von [[August Gaul]] und [[August Kraus (Bildhauer)|August Kraus]] geschaffen.<ref>{{LuiseBMS |Autor=Herbert Schwenk |Titel=Pathos und Kunst in Erz und Stein |ID=proe |Nr=3 |Jahr=1997 |Seite=21–28}}</ref> Vorbild für die Löwenfiguren war ein Löwe aus dem Gebiet der [[Südafrikanische Republik|Transvaal-Republik]] im südlichen [[Afrika]], der im [[Zoologischer Garten Berlin|Zoologischen Garten Berlin]] gehalten worden war.<ref>L. Heck (Hrsg.): ''Lebende Bilder aus dem Reiche der Tiere. Augenblicksaufnahmen nach dem lebenden Tierbestande des Berliner Zoologischen Gartens.'' Berlin 1899, S. 6.</ref> |
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Bundesarchiv Bild 183-C0103-0004-001, Berlin, Tierpark Friedrichsfeld, Aufstellung Löwen.jpg|Aufstellung der Figuren im Januar 1964 im Tierpark |
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KaiserWilhelmLoewen1.JPG|Löwe links von August Kraus (brüllend); Löwe rechts von August Gaul (ruhend)<ref>Die Zuordnung folgt Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009, S. 21 und 32. Diese Zuordnung widerspricht der Zuordnung von Heinrich Dathe (vgl.: Heinrich Dathe [Hrsg.]: ''Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin''. Berlin 1980, S. 40–41).</ref> |
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KaiserWilhelmLoewen2.JPG|Löwe links von August Kraus (fauchend); Löwe rechts von August Gaul (lauernd)<ref>Die Zuordnung folgt Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009, S. 21 und 32.</ref> |
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Ebenfalls nicht für den Tierpark entstanden, aber dort seit der Eröffnung im Jahr 1955 aufgestellt, ist die Marmorstatue ''Sprea'' von [[Jeremias Christensen]], die ursprünglich im [[Rotes Rathaus|Roten Rathaus]] stand und beim Wiederaufbau des kriegszerstörten Gebäudes demontiert worden war.<ref>Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009, S. 11.</ref> Auf ähnlichem Wege gelangte 1959 der bronzene ''Bär'' von [[Georg Wrba]] aus dem Bärensaal des [[Altes Stadthaus (Berlin)|Alten Stadthauses von Berlin]] in den Tierpark. 2001 wurde die Plastik restauriert und wieder im Stadthaus aufgestellt. Der Tierpark erhielt eine Kopie angefertigt, die den alten Platz am Kinderspielplatz einnimmt.<ref>Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009, S. 69.</ref> |
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Eine künstlerische Besonderheit ergibt sich durch drei Skulpturen von [[Stephan Horota]]: ''Fuchs'' (1966), ''Giraffengruppe'' (1995) und ''Panzernashorn'' (2005). Da diese aus unterschiedlichen Schaffensperioden stammen, lässt sich, obwohl im Tierpark räumlich getrennt, die künstlerische Entwicklung erkennen. Ähnliches gilt für andere Künstler, wie [[Dietrich Rohde (Bildhauer)|Dietrich Rohde]], der mit drei Werken vertreten ist, oder [[Otto Maerker]], dessen vier Werke zwar alle aus derselben Schaffensphase stammen, aber sehr unterschiedlich sind: Aktfigur ''Stehende'' (1961), Alfred-Brehm-Büste (1962), Brunnenfigur ''Seelöwe auf Ball'' (vor 1967) und die Plastik ''Marabu'' (1968). |
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Eine weitere Gruppe künstlerischen Schmucks bilden [[Büste]]n bekannter Zoologen und Gartenarchitekten. Hier ist [[Senta Baldamus]] mit den Büsten von [[Peter Joseph Lenné]], [[Karl Foerster]], [[Charles Darwin]] und [[Carl von Linné]] am häufigsten vertreten. Von ihr stammen auch zwei weitere Arbeiten im Tierpark, darunter die Brunnenfiguren auf dem Lennéhügel. Weitere Büsten zeigen [[Alfred Brehm]] und Heinrich Dathe. Letztere ist ein Werk des Bildhauers Heinz Spilker, der auch vergleichbare Arbeiten für den Zoologischen Garten Berlin angefertigt hat. |
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Darüber hinaus finden sich im Tierpark mehrere meist weibliche Aktdarstellungen, unter anderem von den Bildhauern Senta Baldamus, Otto Maerker, Dietrich Rhode, [[Hans Kies]], [[Fritz Klimsch]], Robert Metzkes und Margit Schötschel, sowie Mosaikarbeiten, wie ''Die Entwicklungsgeschichte der Rüsseltiere'' von Ortraud Lerch im Elefantenhaus und der ''Lageplan des Tierparks'' am Ausgang Bärenschaufenster aus dem Jahr 1976 von Ursula Stieff. |
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Zum künstlerischen Bild des Tierparks gehören auch mehrere [[Brunnen#Zierbrunnen|Brunnenanlagen]]. Neben den Figuren ''Kinder mit wasserspeiendem Fisch'' von Walter Lerche, ''Seelöwe auf Ball'' von Otto Maerker und den Brunnenfiguren auf dem Lennéhügel von Senta Baldamus sind das der ''Krokodilbrunnen'' im Alfred-Brehm-Haus von [[Gerhard Hurte]], der ''Möwenbrunnen'' von [[Dietrich Rohde (Bildhauer)|Dietrich Rohde]] und die ''Springenden Hechte'' von Walter Sutkowski. |
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Daneben finden sich auch Werke von [[Eduard Gerhardt Clauß]], [[Erwin Damerow]], [[Johannes Darsow]], [[Heinrich Drake (Bildhauer)|Heinrich Drake]], [[Max Esser]], [[Philipp Harth]], [[Gottfried Kohl]], Walter Preik, [[Werner Richter (Bildhauer)|Werner Richter]], [[Gerhard Rommel]], Kurt Schwarz, [[Gerhard Thieme]]. |
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{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Friedrichsfelde}} |
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== Naturschutz und andere Projekte == |
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Das Verständnis für die Haltung von Zootieren hat sich seit dem Ende des 20. Jahrhunderts verändert. Zuvor schien es wichtig, eine möglichst große Sammlung schöner und seltener Tiere zu zeigen. Heute dienen Tierparks und zoologische Gärten unter anderem als Ort der Erholung, der Wissenssammlung und als Basis für einige Zuchterfolge. Tiergehege wurden daher meist größer angelegt als zuvor und Tierbestände reduziert. |
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Wie andere Tiergärten auch, beteiligt sich der Tierpark Berlin aktiv an [[Naturschutz]]- und [[Auswilderung]]sprojekten. Aus der [[Erhaltungszucht|Zucht]] des Tierparks konnten unter anderem [[Bartgeier]], [[Damagazelle|Mhorrgazellen]], [[Oryxantilopen]], [[Przewalski-Pferd]]e und [[Wildkatze]]n ausgewildert werden.<ref>[[Bernhard Blaszkiewitz]]; In: ''Takin 1/1995'', Berlin 1995, S. 4.</ref> So wurde erstmals im Jahr 1991 ein Bartgeier aus der Zucht des Tierparks freigelassen, der anschließend von 1999 bis 2003 mindestens vier Jungvögel in freier Natur großzog. Mit Stand Juni 2021 wurden 21 Bartgeier aus dem Tierpark Berlin ausgewildert.<ref>Caroline Winkler: [https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/06/bartgeier-30-jahre-auswilderung-berlin-zoo-tierpark-vcf-snp.html ''Vom Zoo ins Gebirge: Wie seltene Bartgeier wieder ausgewildert werden.''] In: ''[[rbb24]].de'', 5. Juni 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.</ref> |
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Tierpark Berlin und Zoo Berlin unterstützen den [[Nationalpark Unteres Odertal]] u. a. durch Spendensammlungen, Dauerausstellungen sowie Austausch von Fachkenntnissen.<ref>Ansgar Vössing: [https://www.nationalpark-unteres-odertal.de/wp-content/uploads/literature/Nationalpark-und-Tiergaerten.pdf ''Der Nationalpark Unteres Odertal und die Berliner Tiergärten.''] In: ''MILU – Mitteilungen aus dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde'', Bd. 10, S. 377–381. Abgerufen am 12. Juli 2024 (PDF; 58 kB).</ref> |
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Auf der Basis einer weltweiten Kooperation führt der Tierpark Berlin vier Internationale [[Zuchtbuch|Zuchtbücher]] für die bedrohten Tierarten: |
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* [[Afrikanischer Esel|Afrikanische Wildesel]] |
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* [[Asiatischer Esel|Halbesel]] |
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* [[Sikahirsch#Unterarten|Vietnam-Sikahirsch]] |
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* [[Mesopotamischer Damhirsch]] |
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Der Berliner Tierpark beteiligt sich unter anderem am [[Europäisches Erhaltungszuchtprogramm|Europäischen Erhaltungszuchtprogramm]] (EEP). |
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Seit 2021 führt Tierarzt Andreas Pauly, der aufgrund seiner Expertise im Herbst 2020 zum Koordinator des EEP ernannt wurde, das Zuchtbuch der [[Coquerel-Sifaka]]s.<ref>[https://www.zoo-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/lets-dance ''Tierpark Berlin bringt bedrohte Coquerel-Sifakas erstmals nach Europa''.] Bei: ''zoo-berlin.de'', 22. Juni 2021.</ref> |
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== Tierparkschule und Jugendclub == |
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Die ''Tierparkschule'' wurde als Pädagogische Abteilung 1965 unter Heinrich Dathe gegründet. Der erste Leiter war Fritz Zwirner. Sie ist der außerschulischer Lernort des Tierpark Berlin. Sie befindet sich seit 2015 im ehemaligen Wohnhaus des Tierparkgründers Heinrich Dathe, unweit des Eingangs Bärenschaufenster, und bietet ein umfangreiches Angebot für jede Zielgruppe. Neben themenorientrierten und fächerübergreifenden Schulführungen, die an die Berliner Rahmenlehrpläne angepasst sind, bietet die Tierparkschule ein umfassendes Programm für die Klassenstufen 1–13, Kitas und Hortgruppen, indem verschiedene Themenbereiche wie Biologie, Ökonomie, Politik, Kultur und Geografie miteinander kombiniert werden und dadurch ein komplexes Verständnis für die Ursachen des [[Biodiversität]]s­verlustes geschaffen werden. [[Artenschutz]]inhalte und das Heranführen an eine [[Nachhaltigkeit|nachhaltige]] Denkweise werden ebenso bei Kindergeburtstagsführungen sowie Erwachsenenführungen und Ferienprogrammen mit Tiererlebnissen und naturwissenschaftlicher Wissensvermittlung kombiniert. Die Tierparkschule steht seit 2017 in Kooperation mit der [[Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie]], vertreten durch die iMINT-Akademie. 2020 erhielt die Tierparkschule für ihr außerordentliches Engagement die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt. |
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Der ''Jugendclub'' bietet zusätzlich Schulkindern die Möglichkeit, sich auch in ihrer Freizeit wissenschaftlich weiterzubilden. Das Jugendfreizeitprogramm wurde in den 1960er Jahren geschaffen, um Kinder und Jugendliche an den Natur- und Umweltschutz heranzuführen. In den 1980er Jahren stieg die Zahl der Arbeitsgruppen auf 30 und die der Gesamtteilnehmer auf rund 400 Kinder und Jugendliche. Sie befassten sich mit einzelnen Themenbereichen wie der [[Entomologie]], der Feld[[herpetologie]], der [[Ornithologie]], der [[Botanik]] oder auch mit Tierzeichnerei. Eine wichtige Stütze für die Lehrtätigkeit war [[Konrad Banz]]. Er organisierte maßgeblich Exkursionen und Fahrten, die für die jugendlichen Teilnehmer Höhepunkte waren, und bei denen sie das erworbene Wissen praktisch anzuwenden lernten. Ihre Forschungsergebnisse präsentierten diese Jugendlichen auch gelegentlich in Ausstellungen im Alfred-Brehm-Haus. Die 1991 gegründete Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH führte nach den Umstrukturierungsmaßnahmen diese Tradition unter dem Namen ''Jugendclub Tierpark Berlin'' weiter. Zwischenzeitlich wurden drei Arbeitsgruppen von [[ehrenamt]]lichen Betreuern unterhalten. Der ''Jugendclub'' wurde 2017 erneut umstrukturiert und wird nun von festangestellten Mitarbeitern aus der Tierparkschule geleitet. Er richtet sich in drei verschiedenen Nachmittagsgruppen an Kinder aus den Klassenstufen 1–6 und bietet den Kindern in schuljahresbegleitenden Forschergruppen die Möglichkeit sowohl fachlich-biologische, als auch soziale und emotionale Erfahrungen zu sammeln und so auf einprägende Weise naturwissenschaftliche Kenntnisse zu erlangen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/de/tierpark-erleben/fuehrungen-erlebnisse/angebote-fuer-kinder#jugendclub |titel=Tierpark Berlin – Jugendclub |werk=tierpark-berlin.de |abruf=2022-01-18}}</ref> |
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<small>* Über die Sommermonate 2004 war die U-Bahn-Linie 5 gesperrt, damit war eine wichtige Verkehrsverbindung zum Tierpark unterbrochen.</small> |
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== Zuchterfolge == |
== Zuchterfolge == |
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[[Datei:Blntp 060326 giraffen.jpg|mini|[[Giraffe|Uganda-Giraffen]], 2006]] |
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1961 Geburt der Malaienbärin „Evi“ (bis heute ca. 45 Malaienbärengeburten) |
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[[Datei:Elefanten im Tierpark Friedrichsfelde (Berlin).jpg|mini|[[Afrikanische Elefanten]], 2006]] |
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Die [[Zucht]] bedrohter Tierarten ist ein Hauptanliegen von [[Zoo]]s. Viele Tieranlagen im Tierpark berücksichtigen dies, indem Rückzugs- und Abgrenzungsbereiche für trächtige Tiere und ihre Jungen eingeplant wurden. |
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1969 schlüpfte der erste Darwin-Strauß |
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Trotz der Zuchterfolge innerhalb des Tierparks ist es wichtig, zwischen Arten- und Naturschutz und diesen Aktionen zu unterscheiden, da bei Zuchttieren nicht automatisch davon auszugehen ist, dass diese |
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1979 erstmalig außerhalb ihrer Heimat [[Moschusochse]]n gezüchtet |
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* zum einen eines Tages<ref>{{Literatur |Autor=Clemens Becker |Titel=Erhaltungszuchtprogramme und moderner Artenschutz |Sammelwerk=Wildvogelhaltung |DOI=10.1007/978-3-662-59604-3_6 |Verlag=Springer |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2021 |ISBN=978-3-662-59604-3 |Seiten=81–108}}</ref> ausgewildert werden und |
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* zum anderen überlebensfähig in freier Natur wären.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spektrum.de/news/zuchtprogramme-in-zoos-sollen-aussterbende-arten-retten/1534649 |titel=Artenvielfalt: Brauchen wir noch Zoos? |sprache=de |abruf=2024-01-09}}</ref> |
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Zu den Zuchterfolgen gehören: |
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Als einziger Zoo in Deutschland hält der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe [[Asiatischer Elefant|Asiatischer]] und [[Afrikanischer Elefant|Afrikanischer Elefanten]]. Rund um das gewaltige, 1989 eröffnete Dickhäuterhaus mit einer Fläche von 6000 m² sind jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten angelegt. 1991 kam mit „Matibi“ ♀ das erste im Tierpark Berlin lebend geborene afrikanische Elefantenkalb zur Welt. Im selben Jahr folgte noch ihr Halbbruder „Tutume“. Im Jahr 2001 kam ein weitereres afrikanisches Elefantenkalb zur Welt: „Tana“ ♀. Im selben Jahr wurde auch die asiatische Elefantendame „Temi“ im Tierpark Berlin geboren. <!-- hier kommt einmal zu oft "Im selben Jahr" und doppeln tut sich das auch mit "Tieranlagen" -aber das wird hier noch geändert--> |
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* 1961 schlüpfte der [[Rosapelikan]] Methusalem (wie unter [[#Geschichte|Geschichte]] dargestellt). Einen weiteren Höhepunkt der Pelikanzucht bildete die 1992 erfolgte Welterstzucht eines [[Brillenpelikan]]s. |
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* Gleichfalls 1961 wurde die [[Malaienbär]]in Evi geboren († 1997). Es folgten 46 weitere Malaienbären, von denen die im März 2006 geborene Dara die jüngste ist. |
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* 1963 wurde mit dem [[Gemeiner Schimpanse|Schimpansen]] Jacques der erste [[Menschenaffen|Menschenaffe]] geboren. Außer Schimpansen züchtete der Tierpark auch [[Orang-Utans]]. Derzeit verzichtet der Tierpark Berlin auf die Haltung und Zucht von Menschenaffen. |
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* 1968 verzeichnete der Tierpark mit ''Bummi'' ([[Weibliches Geschlecht|♀]]) seine erste Giraffengeburt. Giraffen werden weiterhin erfolgreich gezüchtet. |
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* 1969 schlüpfte der erste [[Darwinnandu]], |
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* 1979 gelang erstmals außerhalb ihrer Heimat die Zucht von [[Moschusochse]]n, |
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* 1981 gelang die weltweit erste Aufzucht einer [[Harpyie (Vogel)|Harpyie]], |
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* 1986 wurde mit ''Björn-Heinrich'' der erste [[Eisbär]] geboren, dem bis 2016 sechs weitere folgten.<ref>Uwe-Peter Steinschek: [https://www.bz-berlin.de/berlin/lichtenberg/die-geschichte-der-eisbaeren-im-berliner-tierpark ''Die Geschichte der Eisbären im Berliner Tierpark.''] In: ''[[B.Z.|bz-berlin.de]]'', 14. November 2016.</ref> Nachdem Fritz nach vier Monaten starb sowie ein weiteres Jungtier nach einem Monat,<ref>Tierpark Berlin: [https://www.morgenpost.de/bezirke/lichtenberg/article214975761/Todesursache-von-Eisbaer-Fritz-bleibt-weiter-raetselhaft.html ''Todesursache von Eisbär Fritz bleibt weiter rätselhaft.''] In: ''[[Berliner Morgenpost|morgenpost.de]]'', 31. Juli 2018.</ref> kam 2018 das Weibchen Hertha zur Welt, benannt nach dem Berliner Fußballverein [[Hertha BSC]], der die [[Patenschaft]] übernahm.<ref>[https://www.morgenpost.de/berlin/article216803569/Tierpark-Berlin-Eisbaerbaby-hat-seinen-Namen.html ''Eisbär-Baby im Berliner Tierpark heißt Hertha.''] In: ''[[Berliner Morgenpost|morgenpost.de]]'', 6. April 2019.</ref> |
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* 1993 erfolgte die europäische Erstzucht bei den [[Flamingos|Zwergflamingos]], |
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* 2004 wurde ein [[Panzernashorn]] geboren. |
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* 2011 wurde erstmals in Deutschland ein [[Takin|Goldtakin]] geboren.<ref>{{Internetquelle |autor=Christian Kern |url=http://www.zoo-berlin.de/tierpark/tiere-wissenswertes/tier-news/artikel/article/shaolin-der-erste-in-deutschland-geborene-goldtakin-im-tierpark-berlin.html |titel=„Shaolin“ – der erste in Deutschland geborene Goldtakin im Tierpark Berlin |werk=zoo-berlin.de |hrsg= Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |datum=2011-05-23 |sprache=de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131004230048/http://www.zoo-berlin.de/tierpark/tiere-wissenswertes/tier-news/artikel/article/shaolin-der-erste-in-deutschland-geborene-goldtakin-im-tierpark-berlin.html |archiv-datum=2013-10-04 |abruf=2024-09-16}}</ref> |
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Als einziger Zoo in Deutschland hielt der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe [[Asiatischer Elefant|Asiatischer]] und [[Afrikanischer Elefant]]en (seit 29. September 2015<ref>{{Literatur |Titel=Tierpark Berlin |Sammelwerk=EleWiki |Online=https://elefanten.fandom.com/wiki/Tierpark_Berlin |Abruf=2024-09-16}}</ref> ist kein geschlechtsreifer Bulle bei den asiatischen Elefanten). 1999 kamen mit Matibi (♀) und Tutume ([[Männliches Geschlecht|♂]]) die ersten beiden in Berlin geborenen Afrikanischen Elefanten zur Welt. Im Jahr 2001 folgte ein weiteres Afrikanisches Elefantenkalb: Tana (♀). Im selben Jahr wurde auch die Asiatische Elefantenkuh Temi im Tierpark Berlin geboren. Drei Asiatische Elefantenkälber kamen 2005 auf die Welt: Horas (♂), Cinta (♀) und Yoma (♂). 2006 folgte mit Kariba (♀) ein Afrikanischer Elefant. 2007 kamen mit Kando (♂) und Panya (♀) noch zwei Afrikanische hinzu. 2008 folgte das Kuhkalb Thuza, 2010 das Bullenkalb Dimas und im Mai 2012 Bogor (♂) und Phanta (♀), 2016 Edgar (♂)<ref>{{Literatur |Titel=Edgar |Sammelwerk=EleWiki |Online=https://elefanten.fandom.com/wiki/Edgar |Abruf=2024-09-16}}</ref> alle fünf bei den Asiatischen Elefanten. |
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Als jüngster Elefantennachwuchs kam am 17. März 2006 um 3:35 Uhr ein weiblicher Afrikanischer Elefant zur Welt. |
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Der Tierpark Berlin ist nach eigenen Angaben der weltweit einzige Zoo, der die drei [[Takin]]-Unterarten Goldtakin, Sichuantakin und Mishmitakin pflegt und die beiden letzteren auch züchtet. Die Sichuantakine in Berlin sind die einzigen Exemplare dieser Unterarten in Deutschland. |
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1992 Welterstzucht bei den [[Pelikane|Brillenpelikanen]] |
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1993 Europäische Erstzucht bei den [[Flamingos|Zwergflamingos]] |
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Goldtakin-7.jpg|[[Goldtakin]] |
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Goldtakin-5.jpg|Goldtakin mit Jungtier, geboren am 10. Mai 2019 |
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Mishmi-Takin-24.jpg|Mishmitakin |
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Sichuan-Takin-8.jpg|Sichuantakin |
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Sichuan-Takin-36.jpg|Sichuantakin – Jungtier, geboren am 15. Februar 2019 |
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Außerdem hält der Tierpark Berlin die deutschlandweit einzigen [[Urial|Kreishornschafe]] und [[Berberhirsch|Atlashirsche]]. Letzterer ist auch in Europa einmalig. |
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April 2004 [[Amurleopard]]ennachwuchs im Alfred-Brehm-Haus. |
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1. März 2004 [[Panzernashorn]] |
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Kreishornschafe-9.jpg|[[Urial|Kreishornschafe]] |
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Atlashirsche-42.jpg|[[Atlashirsch]]e |
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{{Absatz}} |
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== Mediale Präsenz und Besonderheiten == |
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== Zuchtbücher == |
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=== Rundfunk und Fernsehen === |
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Auf einer Basis einer weltweiten Kooperation führt der Tierpark Berlin vier Internationale [[Zuchtbuch|Zuchtbücher]] für bedrohte Tierarten: |
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Der Tierpark Berlin war das Aushängeschild der Zoologischen Gärten in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Demzufolge wurden er und sein Direktor auch hofiert. Die [[Rundfunk|Radiosendung]] ''Im Tierpark belauscht'' mit [[Karin Rohn]] und die Fernsehsendungen ''Zu Besuch bei Prof. Dr. Dr. Dathe'' sowie ''Tierparkteletreff'', beide mit [[Annemarie Brodhagen]], steigerten die Bekanntheit und Beliebtheit des Tierparks und seines Direktors. |
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* Afrikanische Wildesel |
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* Asiatische Halbesel |
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* Vietnam-Sikahirsch |
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* Meopotamischer Dammhirsch |
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Der Medienerfolg eines Tiergartens setzte sich nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] mit der Fernsehsendung ''[[Elefant, Tiger & Co.]]'' aus dem [[Zoo Leipzig|Leipziger Zoo]] fort, und die [[ARD]] strahlte von April bis Juli 2006 die 52-teilige Reihe ''[[Panda, Gorilla & Co.]]'' aus. Die Produktion des [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|rbb]] erzählte Geschichten über Berliner Zootiere und ihre Pfleger und berichtete ungefähr zu gleichen Anteilen aus dem [[Zoologischer Garten Berlin|Zoologischen Garten]] und dem Tierpark. Die Sendung führte dazu, dass einige Tierpfleger eine Zeit lang Autogrammkarten bei sich trugen. |
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Des Weiteren beteiligt sich der Tierpark Berlin selbstverständlich am [[Europäische Erhaltungszuchtprogramme|Europäischen Erhaltungszuchtprogramm]]. |
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=== Druckwerke und Andenken === |
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== Mediale Präsenz == |
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Eine in der DDR sehr populäre Form der Öffentlichkeitswerbung war die Gestaltung von [[Briefmarke]]n. Mehrmals wurden hier Tierparkmotive benutzt.<ref>''[[commons:Tierpark Berlin on stamps|Tierpark Berlin on stamps]]''. [[Wikimedia Commons]].</ref> Eine der häufigsten DDR-Briefmarken war eine grüne Dauermarke zum Wert von 5 [[Mark (DDR)|Pfennig]], die als Motiv die mit einem Pelikan bereicherte Ansicht des Alfred-Brehm-Hauses präsentiert. Darüber hinaus wurde der Poststempelwerbung mit Tierparkmotiven hoher Wert beigemessen.<ref>''Tierpark Berlin – Jahresbericht 1985.'' S. 70 f und andere Quellen.</ref> |
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Erich Schmitt |
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Heinz Rammelt |
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Bummi >>> Giraffe |
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In den Anfangstagen des Tierparks erschien in der Zeitschrift ''[[Freie Welt (Zeitschrift)|Freie Welt]]'' (19/1955–8/1956) in 14 Folgen eine von [[Heinz Rammelt]] illustrierte Bildergeschichte um den Berliner Bären ''Ottokar'', der in aller Welt Tiere für den Tierpark zusammensucht. Zum Abschluss der Geschichte wurde in Heft 9 von 1956 auf zwei Seiten über den Berliner Tierpark berichtet. Ebenfalls 1956 sowie im Folgejahr erschienen unter dem Titel ''Modellbogen Tierpark Berlin'' zwei zwölfseitige Bastelbogen-Hefte, anhand derer man im Maßstab 1:90 einige der Tieranlagen als Modell nachbauen konnte. 1962 erschienen zwei weitere Modellbogen, diesmal im Maßstab 1:200. |
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Die [[Radio]]sendung „[[Im Tierpark belauscht]]“, anfangs mit Hildegard Kapitza, dann mit [[Karin Rohn]], und die Fernsehsendung „[[Zoo Teletreff]]“ steigerten den Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit des Tierparks und des Direktors sehr. Die Querelen um eine eventuelle Schließung und die Zwangspensionierung Heinrich Dathes stießen nicht nur bei Berlinern auf heftige Proteste. |
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Im Jahr 1957 wurde mit dem ''Wegweiser durch den Tierpark'' das erste Heft dieser Reihe herausgegeben. Seit den 1990er Jahren erschien bis 2013 jährlich eine neue Ausgabe. |
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Briefmarken |
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Eine bekannte Persönlichkeit des Tierparks ist eine fiktive Person: ''Ede, der Tierpark-Lehrling'' und spätere Tierpfleger. Erfunden hat diese Figur der Karikaturist [[Erich Schmitt (Karikaturist)|Erich Schmitt]], der ein guter Freund des Direktors Dathe war. Inspiriert dazu hatte ihn der erste Tierparklehrling. In [[Cartoon]]s für Zeitschriften und in mehreren Buch- und Heft-Ausgaben präsentierte sich so ein „VerSCHMITTzter Tierpark“. Schmitt illustrierte auch das Kinderbuch ''Teepetepee'' von Kolma Maier-Puschi, das im [[Kinderbuchverlag Berlin]] erschien. Die fantastische Märchen-Geschichte beginnt an einem Dienstag, dem 11. September, im Berliner Tierpark damit, dass zwei Kinder und ein riesengroßer [[Hornfrosch]] vor den Augen der Besucher verschwinden. |
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== Besonderheiten == |
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Ebenfalls im Kinderbuchverlag Berlin erschien 1967 das Buch ''Tierpflegerin Uschi'' von Friedel Hart. Es schildert die Geschichte eines Mädchens, das eine [[Tierpfleger]]-Lehre im Tierpark Berlin absolviert. Alltag, Freude und Sorgen wurden dabei realistisch dargestellt. |
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Grundschule Matibi |
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Bis 1990 wurde unter anderem auf Zuckerwürfelpackungen, Streichholzschachteln und Bierglasuntersetzern für den Tierpark Berlin geworben. [[Souvenir]]s vom Bildkalender über Notizzettelblöcke und Kugelschreiber bis hin zu Postkarten, Sammelbildmappen und Postern bildeten eine Einnahmequelle. Nach dem [[Mauerfall]] und der damit verbundenen Neustrukturierung wurde das Souvenir-Angebot zunächst deutlich reduziert. Später kamen dann neben Postkarten und Postern wieder weitere Souvenir-Artikel in das Angebot. Im März 2007 übernahm die ''Gemeinschaft der Förderer des Tierpark Berlin und des Zoo Berlin e. V.'' die Aufgabe, im Tierpark Souvenirstände zu betreiben. |
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== Tierparkschule == |
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=== Spendenaktion === |
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== Unterstützungsmöglichkeiten == |
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Eine der bekanntesten Aktionen zum Tierpark war die Spendenaktion der Kinderzeitschrift ''[[Bummi (Zeitschrift)|Bummi]]'' für eine [[Giraffe]]: 1960 konnten dank der finanziellen Unterstützung aus dem ganzen Land die beiden Angola-Giraffen Tobias und Ursel erworben werden. Diese Giraffenart hat der Tierpark heute nicht mehr im Bestand, stattdessen werden Uganda-Giraffen gezeigt und gezüchtet. Die erste im Tierpark geborene Giraffe (♀) wurde 1968 in Erinnerung an diese Aktion Bummi genannt. |
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=== Besonderheiten und Diverses === |
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Der Erhalt einer zoologischen Einrichtung kostet meist mehr Geld als er einbringt, darum ist auch der Tierpark Berlin bemüht, verschiedene Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und greift auch gerne auf das Interesse seiner Besucher zurück, die ihre Verbundenheit mit dem Berliner Tierpark zeigen und diesen finanziell unterstützen wollen. |
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[[Datei:Tierpark-UBB-2020.jpg|mini|Ausstellung der [[United Buddy Bears]] auf der Schlossallee, seit 2020]] |
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* Im Tierpark Berlin wurden im Jahr 1969 Aufnahmen gedreht, die im Film ''[[Befreiung (Film)|Befreiung]]'' Szenen aus dem Berliner Zoologischen Garten darstellen. |
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Eine der sich anbietenden Unterstützungsmöglichkeiten ist eine Mitgliedschaft im Förderverein des Tierparks. Die heutige ''Gemeinschaft der Förderer des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde e.V.'' besteht seit März 1956 und ist Gründungsmitglied der Gemeinschaft deutscher Zooförderer. Die Gemeinschaft setzt sich für den weiteren Ausbau des Tierparks, sowie den Umwelt- und Naturschutz ein. Mit den Beiträgen und Spenden der Mitglieder und Freunde des Vereins werden Anlagen und Gehege für die Tiere des Parks finanziert bzw. unterstützt. Der Förderverein zählt über 650 Mitglieder. |
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* Die ''Matibi-Grundschule'' in [[Berlin-Neu-Hohenschönhausen|Neu-Hohenschönhausen]] ist nach dem ersten im Tierpark geborenen Elefanten benannt. |
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* An der Nordwestgrenze des Tierparks befindet sich das [[Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung]], das mit dem Tierpark zusammenarbeitet. Dort werden neben Forschungen auch tierärztliche Untersuchungen vorgenommen wie etwa [[Röntgen]] oder [[Computertomographie|CT]]. |
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* Seit 2012 findet im Tierpark jährlich der ''Volvo Tierparklauf'' statt. Als Strecken werden 10 km, 5 km und 1400 m (Kinderlauf) bzw. 700 m (Bambinilauf) angeboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://berlin-laeuft.de/tierparklauf/ |titel=Volvo Tierparklauf |werk=berlin-laeuft.de |abruf=2024-09-16}}</ref> |
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* Im Juli 2020 hat der Tierpark anlässlich seines 65. Geburtstags 146 [[United Buddy Bears]] erhalten, die seither auf der Schlossallee gastieren.<ref>Charlotte Bauer: [https://www.morgenpost.de/berlin/article229436180/146-bunte-Baeren-zieren-ab-sofort-den-Tierpark-Berlin.html ''146 bunte Bären zieren ab sofort den Tierpark Berlin.''] In: ''Berliner Morgenpost'', 2. Juli 2020, abgerufen am 9. Mai 2022.</ref> Im [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]] wurde für ''50 Jahre Förderung Berliner Tierpark 1956–2006'' ein Buddy Bear aus der Serie ''Tänzer'', gestaltet von Gizz Farrell (* 1963 in [[Windhoek]], [[Namibia]]), aufgestellt. |
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== Förderung == |
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[[Bild:A miss. berlin 2.JPG|thumb|[[Mississippi-Alligator]] im Krokodilhaus]] |
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Der Tierpark Berlin bemüht sich, Fördermöglichkeiten auszuschöpfen, und bittet auch Besucher, den Tierpark finanziell zu unterstützen. |
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[[Bild:Mailaienbaer.jpeg|thumb|[[Malaienbär]] im Tierpark Berlin]] |
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[[Bild:Zebramanguste.jpeg|thumb|[[Zebramanguste]] in der Freianlage bei den Kleinkatzen]] |
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Die heutige ''Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V.'' wurde im März 1956 gegründet und förderte bis Februar 2007 ausschließlich den Tierpark Berlin. Im Februar 2007 wurden die Satzung und der Name geändert und die Förderung auch auf den Zoologischen Garten Berlin erweitert. Vorsitzender ist seit 2004 [[Thomas Ziolko]]. |
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Der Förderverein ist Gründungsmitglied der Gemeinschaft deutscher Zooförderer und setzt sich für den weiteren Ausbau der beiden Berliner Zoos sowie den Umwelt- und Naturschutz ein. Mit den Beiträgen und Spenden der Mitglieder und Freunde des Vereins werden Anlagen und Gehege für die Tiere finanziert beziehungsweise unterstützt. Der Förderverein zählt über 1300 Mitglieder. |
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!bgcolor="#FEDBCA" colspan="2" | Folgende Anlagen wurden vom Förderverein mitfinanziert: |
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Folgende Projekte hat der Förderverein mitfinanziert: Anlage für [[Muntjaks]] (1958; heute für [[Kasuare]]), Anlage für [[Präriehunde]] (1959; diese Anlage gibt es nicht mehr), Anlage für Europäische Luchse (1961), Anlage für Kanadische Luchse (1975), Anlage für [[Katta]]s (1984), Krokodilhaus (1987), Mosaik im Dickhäuterhaus (1989), Volieren für [[Fasanerie]] (1992), Anlage für [[Dingo]]s (1993), Schlangenfarm (1993), Schildkrötenteich (1994), Außenanlage für [[Malaienbär]]en (1995), Schlangenfarm (1996), Anlage für [[Schuhschnabel|Schuhschnäbel]] (1997), Anlage für [[Schneeleopard]]en (1998), Papageienanlage (1999/2000), Patenschaft für Mishmi-[[Takin]]e (2001), Winterhaus für Pelikane (2002), Kleinkatzenkäfige (2003), Haus für Riesenschildkröten (2005), Variwäldchen (2005) und Umgestaltung des Bärenschaufensters (2006). |
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Im Jahr 2010 wurde auf Initiative der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V. die ''Stiftung der Freunde der Hauptstadtzoos'' gegründet. Ziel der Stiftung ist nachhaltige und dauerhafte Förderung von Zoo Berlin und Tierpark Berlin. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung ist der ehemalige [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Regierende Bürgermeister von Berlin]], [[Eberhard Diepgen]]. |
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Die Übernahme einer [[Patenschaft]] für Tiergruppen oder einzelne Tiere ist eine weitere Möglichkeit der Unterstützung. Patenschaftsbeiträge durch Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen sollen helfen, den Unterhalt und die Pflege finanziell abzusichern. |
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== Besucherservice und Verkehrsanbindung == |
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[[Datei:Tierpark Berlin Haupteingang 2016.jpg|mini|Eingang Bärenschaufenster, 2016]] |
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Neben verschiedenen kommentierten öffentlichen Fütterungen und Trainings findet von Ostern bis Ende Oktober seit 2016 in der ''Kiekemal-Waldbühne'' eine Flugshow mit [[Greifvögel]]n statt. Im Anschluss an die Flugshow wird ein [[Lamas (Gattung)|Lama]]-Spaziergang angeboten. In der warmen Jahreszeit ist mittwochs der ''Futterexpress'' unterwegs, bei dem eine Kutsche von einer [[Girgentana-Ziege]] gezogen wird und Futtereimer zu einigen Haustiergehegen bringt.<ref>Steffi Bey: [https://www.moz.de/nachrichten/berlin/rundgang-futterexpress-im-tierpark-mit-ziegen-49066934.html ''Futterexpress im Tierpark mit Ziegen.''] In: ''[[MOZ.de]]'', 9. August 2019, abgerufen am 12. Mai 2022.</ref> Neben der Kiekemal-Waldbühne befindet sich ein [[Streichelzoo]]. |
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Vom Frühling bis zum Herbst und auch an milden Wintertagen ist eine elektrische Parkbahn kostenlos für Besucher nutzbar. Im halbstündigen Takt verkehrt der von der [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] gesponserte Waggon mit vielzähligen Ausstiegspunkten.<ref>Regina Köhler: ''[https://www.morgenpost.de/berlin/article139038993/Mit-der-Elektrobahn-durch-den-Berliner-Tierpark.html Mit der Elektrobahn durch den Berlier Tierpark]'', morgenpost.de, 2. April 2015, abgerufen am 15. Juni 2024.</ref> |
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Der Tierpark ist mit der [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]] sowie der [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U-Bahn-Linie U5]] ([[U-Bahnhof Tierpark]]) erreichbar. |
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== Statistische Daten == |
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Das von den Besucherzahlen her erfolgreichste Jahr war 1989 mit fast 3,2 Millionen Besuchern. |
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Vergleichbare Besucherzahlen:<br />1955 = 600.000,<br />1966 = 2,2 Millionen,<ref>Artikel aus einer Berliner Tageszeitung, 1982; ohne Name der Zeitung und ohne Datum.</ref><br />1990 = 2,2 Millionen,<br />1995 = 1,2 Millionen,<br />2000 = 1,1 Millionen.<ref name="AfSBB" /> |
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|colspan="16" align=center| '''Statistische Daten der Jahre 2004–2021''' <small>(Stand jeweils per 31. Dezember)</small><ref name="AfSBB">[https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/produkte/Jahrbuch/jb2020/excel/JB_202004_BE.xlsx ''Statistisches Jahrbuch Berlin 2020, Kapitel 04 Bildung und Kultur''.] [[Amt für Statistik Berlin-Brandenburg]], ISBN 978-3-8305-5064-8.</ref> |
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|1958 || Anlage für Muntjaks <small>(Heute leben dort Kasuare.)</small> |
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! colspan="2"| Säugetiere |
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! colspan="2"| Vögel |
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! colspan="2"| Reptilien |
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! colspan="2"| Amphibien |
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! colspan="2"| Fische |
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! colspan="2"| Wirbellose |
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! rowspan="2" colspan="2"| Summe |
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! rowspan="2" width="150"| Besucher |
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|- style="background:#FFFACD; text-align:center;" |
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| <small>Anzahl</small> || <small>Arten</small> |
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| <small>Anzahl</small> || <small>Arten</small> |
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| <small>Anzahl</small> || <small>Arten</small> |
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| <small>Anzahl</small> || <small>Arten</small> |
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| <small>Anzahl</small> || <small>Arten</small> |
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| <small>Anzahl</small> || <small>Arten</small> |
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|- |
|- |
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! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2004 |
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|1959 || Anlage für Präriehunde <small>(Diese Anlage gibt es nicht mehr.)</small> |
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| 1.962 || 238 |
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| 2.883 || 452 |
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| 573 || 111 |
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| 70 || 6 |
|||
| 573 || 142 |
|||
| 2.905 || 112 |
|||
| 8.966 || 1.061 |
|||
| align=center|{{0}}814.085{{FN|*}} |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2005 |
|||
|1961 || Anlage für Europäische Luchse |
|||
| 1.826 || 235 |
|||
| 2.910 || 443 |
|||
| 587 || 110 |
|||
| 75 || 6 |
|||
| 1.368 || 139 |
|||
| 2.512 || 101 |
|||
| 9.278 || 1.034 |
|||
| align=center| 1.180.566 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2006 |
|||
|1975 || Anlage für Kanadische Luchse |
|||
| 1.661 || 225 |
|||
| 2.896 || 426 |
|||
| 524 || 109 |
|||
| 41 || 5 |
|||
| 1.145 || 135 |
|||
| 2.456 || 103 |
|||
| 8.723 || 1.003 |
|||
| align=center|{{0}}865.518 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2007 |
|||
|1984 || Anlage für Kattas |
|||
| 1.467 || 196 |
|||
| 2.797 || 419 |
|||
| 525 || 115 |
|||
| 17 || 4 |
|||
| 1.199 || 142 |
|||
| 1.950 || 100 |
|||
| 7.955 || 976 |
|||
| align=center|{{0}}910.466 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2008 |
|||
|1987 || Krokodilhaus |
|||
| 1.397 || 189 |
|||
| 2.520 || 409 |
|||
| 561 || 114 |
|||
| 31 || 4 |
|||
| 1.101 || 139 |
|||
| 2.089 || 95 |
|||
| 7.699 || 950 |
|||
| align=center|{{0}}967.443 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2009 |
|||
|1989 || Mosaik im Dickhäuterhaus |
|||
| 1.145 || 191 |
|||
| 2.425 || 389 |
|||
| 537 || 102 |
|||
| 39 || 4 |
|||
| 1.228 || 128 |
|||
| 2.150 || 83 |
|||
| 7.524 || 897 |
|||
| align=center|{{0}}947.828 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2010 |
|||
|1992 || Volière Fasanerie |
|||
| 1.403 || 192 |
|||
| 2.362 || 384 |
|||
| 570 || 106 |
|||
| 44 || 4 |
|||
| 1.131 || 117 |
|||
| 1.951 || 81 |
|||
| 7.461 || 884 |
|||
| align=center|{{0}}966.862 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2011 |
|||
|1993 || Dingoanlage und Schlangenfarm |
|||
| 1.436 || 192 |
|||
| 2.281 || 372 |
|||
| 577 || 108 |
|||
| 57 || 4 |
|||
| 1.187 || 111 |
|||
| 2.091 || 78 |
|||
| 7.629 || 865 |
|||
| align=center|1.053.222 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2012 |
|||
|1994 || Schildkrötenteich |
|||
| 1.383 || 197 |
|||
| 2.225 || 361 |
|||
| 543 || 104 |
|||
| 51 || 4 |
|||
| 1.070 || 112 |
|||
| 2.087 || 83 |
|||
| 7.359 || 861 |
|||
| align=center|1.048.860 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2013 |
|||
|1995 || Außenanlage für Malaienbären |
|||
| 1.283 || 199 |
|||
| 2.380 || 356 |
|||
| 508 || 103 |
|||
| 55 || 3 |
|||
| 938 || 106 |
|||
| 2.086 || 79 |
|||
| 7.250 || 846 |
|||
| align=center|1.035.899 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2014 |
|||
|1996 || Schlangenfarm |
|||
| 1.278 || 189 |
|||
| 2.120 || 345 |
|||
| 467 || 103 |
|||
| 54 || 3 |
|||
| 1.141 || 100 |
|||
| 2.622 || 75 |
|||
| 7.682 || 815 |
|||
| align=center| 1.159.620 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2015 |
|||
|1997 || Schuhschnabelanlage |
|||
| 1.252 || 189 |
|||
| 1.811 || 316 |
|||
| 445 || 97 |
|||
| 48 || 4 |
|||
| 847 || 92 |
|||
| 2.122 || 64 |
|||
| 6.525 || 762 |
|||
| align=center| 1.207.010 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2016 |
|||
|1998 || Anlage für Irbisse |
|||
| 1.135 || 184 |
|||
| 1.545 || 309 |
|||
| 406 || 100 |
|||
| 40 || 4 |
|||
| 5.426 || 102 |
|||
| 466 || 91 |
|||
| 9.018 || 790 |
|||
| align=center| 1.318.122 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2017 |
|||
|1999/2000 || Papageienanlage |
|||
| 1.210 |
|||
| 180 |
|||
| 1.352 |
|||
| 270 |
|||
| 360 |
|||
| 82 |
|||
| 89 |
|||
| 5 |
|||
| 5.471 |
|||
| 80 |
|||
| 377 |
|||
| 96 |
|||
| 8.859 |
|||
| 713 |
|||
| align=center|1.427.920 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2018 |
|||
|2001 || Patenschaft für Mishmi-Takine |
|||
| 1.158 |
|||
| 176 |
|||
| 1.240 |
|||
| 246 |
|||
| 312 |
|||
| 62 |
|||
| 132 |
|||
| 5 |
|||
| 4.596 |
|||
| 74 |
|||
| 541 |
|||
| 93 |
|||
| 7.979 |
|||
| 656 |
|||
| align=center|1.470.254 |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"| 2019 |
|||
|2002 || Winterhaus für Pelikane |
|||
| 1.159 |
|||
| 166 |
|||
| 1.172 |
|||
| 225 |
|||
| 300 |
|||
| 67 |
|||
| 65 |
|||
| 4 |
|||
| 7.475 |
|||
| 79 |
|||
| 823 |
|||
| 125 |
|||
| 10.994 |
|||
| 667 |
|||
| align=center|{{0|00}}1.726.143<ref name="Woche 2021" /> |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"|2020 |
|||
|2003 || Kleinkatzenkäfige |
|||
| 965 |
|||
| 155 |
|||
| 1.204 |
|||
| 218 |
|||
| 237 |
|||
| 55 |
|||
| 125 |
|||
| 14 |
|||
| 4.350 |
|||
| 68 |
|||
| 993 |
|||
| 124 |
|||
| 7.874 |
|||
| 634 |
|||
| align=center|{{0|00}}1.220.166{{FN|**}}<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tierpark-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2020.pdf |titel=Geschäftsbericht 2020 |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |format=PDF; 22 MB |abruf=2024-07-12}}</ref> |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"|2021 |
|||
|2005 || Haus für Riesenschildkröten |
|||
| 1.014 |
|||
| 160 |
|||
| 1.158 |
|||
| 209 |
|||
| 222 |
|||
| 52 |
|||
| 123 |
|||
| 13 |
|||
| 2.347 |
|||
| 68 |
|||
| 1.708 |
|||
| 143 |
|||
| 6.572 |
|||
| 645 |
|||
| align=center|{{0|00}}1.265.569<ref name="GB2021">{{Internetquelle |url=https://www.zoo-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2021.pdf |titel=Geschäftsbericht 2021 |hrsg=Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH |format=PDF; 37 MB |abruf=2024-07-12}}</ref> |
|||
|- |
|- |
||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"|2022 |
|||
|2005 || Variwäldchen <small>(Für diese bereits fertig gestellte Anlage wird immer noch gesammelt.)</small> |
|||
| 1.023 |
|||
| 168 |
|||
| 1.088 |
|||
| 203 |
|||
| 229 |
|||
| 53 |
|||
| 189 |
|||
| 13 |
|||
| 3.688 |
|||
| 57 |
|||
| 1.838 |
|||
| 145 |
|||
| 8.055 |
|||
| 639 |
|||
| align=center|{{0|00}}1.606.220<ref name="GB2022" /> |
|||
|- |
|||
! class="hintergrundfarbe8" style="text-align:center"|2023 |
|||
| 1.025 |
|||
| 168 |
|||
| 1.201 |
|||
| 189 |
|||
| 210 |
|||
| 50 |
|||
| 167 |
|||
| 13 |
|||
| 3.685 |
|||
| 61 |
|||
| 1.509 |
|||
| 151 |
|||
| 7.797 |
|||
| 632 |
|||
| align=center|{{0|00}}1.792.271<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zoo-berlin.de/fileadmin/zoo-berlin/downloads/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_AG_2023.pdf |titel=Geschaeftsbericht 2023 |werk=zoo-berlin.de |hrsg=zoo-berlin |datum=2024-05-07 |format=PDF; 20 MB |sprache=de |abruf=2024-08-30}}</ref> |
|||
|} |
|} |
||
{{FNZ|*|Über die Sommermonate 2004 war die [[U-Bahn-Linie U5 (Berlin)|U-Bahn-Linie U5]] zwischen [[U-Bahnhof Frankfurter Allee|Frankfurter Allee]] und [[U-Bahnhof Tierpark|Tierpark]] gesperrt. Damit war eine wichtige Verkehrsverbindung zum Tierpark unterbrochen.}} |
|||
{{FNZ|**|Im Frühjahr 2020 kamen durch eine sechswöchige Schließzeit des Tierparks, bedingt durch die [[COVID-19-Pandemie in Berlin|COVID-19-Pandemie]], weniger Besucher in den Tierpark. Weitere Gründe sind vorübergehend geschlossene Anlagen, wie etwa der Vari-Wald, sowie die nicht stattfindenden, öffentlichen Tierfütterungen.}} |
|||
== Dokumentationen == |
|||
=== CD-ROM === |
|||
* ''Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Der Park und seine Tiere auf [[CD-ROM]].'' Köppen Publishing 1999. |
|||
=== Video === |
|||
Die Übernahme einer [[Patenschaft]] ist eine zweite sehr populäre Unterstützungform. Die Patenschaftsbeiträge helfen dabei, den Unterhalt und die Pflege des Patentieres zu sichern und sind zugleich eine Anerkennung der Arbeit des Tierparks und seiner Mitarbeiter. Patenschaften können gleichermaßen von Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen übernommen werden. |
|||
* ''Berliner Zoogeschichten. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde.'' 57 min. |
|||
* ''Tierpark Berlin.'' 1995, 45 min. |
|||
* ''Tierpark Berlin.'' Sirius Video, 60 min. |
|||
=== DVD === |
|||
Die Möglichkeit einer [[Spende]] ist eine weitere Möglichkeit, Anerkennung zu zeigen. Nichtsdestotrotz lebt der Tierpark Berlin natürlich von und für seine Besucher. Jede verkaufte Eintrittskarte ist Beweis für die Notwendigkeit zweier zoologischer Gärten als Zentren für Naherholung, Bildung und Naturschutz in der Hauptstadt. |
|||
* ''Heinrich Dathe – Berlins legendärer Tierpark-Professor.'' rbb media GmbH, 2010; 44 min + 100 min Bonusmaterial. |
|||
* ''Tierpark Berlin – 50 Jahre Tierpark.'' rbb media GmbH 2005, 45 min. |
|||
* ''Vier auf einen Streich. Geburtenboom bei den Elefanten in Berlin.'' video manufactur team drei 2006, 38 min. |
|||
* ''Abenteuer Zoo: Berlin Tierpark.'' VZ Handelsgesellschaft mbH 2006, 45 min. |
|||
== |
=== Online === |
||
* ''Ick und die Berliner'', [[DEFA]]-Studio für Dokumentarfilme, Regie: [[Bruno Kleberg]], 1957, 20 min.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=bE6g-M2ht4I |titel=Ick und die Berliner – Doku (ganzer Film auf Deutsch) – DEFA |hrsg=DEFA-Filmwelt (offizieller DEFA-YouTube-Kanal) |datum=2020-10-07 |abruf=2025-02-12 |kommentar=Laufzeit: 19 [[Minute|min]] 4 [[Sekunde|s]]}}</ref> |
|||
* ''[https://www.ardmediathek.de/video/geheimnisvolle-orte/tierpark-berlin/rbb/Y3JpZDovL3JiYl9lYTk4ZmY4My1lZjRiLTQxOTMtYWE2Zi0xMzM5MWQ2YmM3M2JfcHVibGljYXRpb24 Geheimnisvolle Orte: Tierpark Berlin.]'', Produktion: solo:film im Auftrag des [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|rbb]], Regie: Lutz Pehnert, 2024, 44 min. |
|||
== Veröffentlichungen und Literatur == |
|||
=== Schriftenreihen === |
=== Schriftenreihen === |
||
* Wegweiser durch den Tierpark |
* Tierpark Berlin (Hrsg.): ''Wegweiser durch den Tierpark'' – erschien jährlich bis 2013. |
||
* Tierpark Berlin (Hrsg.): ''Jahresbericht'' – erschien jährlich bis 2014, dann aufgegangen als ''Geschäftsbericht'' der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH im jährlichen Geschäftsbericht der Zoologische Gärten Berlin. |
|||
* Jahresbericht (Hg.: Tierpark Berlin) - erscheint jährlich |
|||
* Tierpark Berlin (Hrsg.): ''MILU – Mitteilungen aus dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde'' – erschien unregelmäßig zwischen 1960 und 2013, {{ISSN|0076-8839}}. |
|||
<!-- * Milu ????????????? --> |
|||
* |
* Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten Berlin e. V. (Hrsg.): ''Takin'' (erscheint zweimal im Jahr). |
||
=== Einzelveröffentlichungen === |
=== Einzelveröffentlichungen === |
||
* |
* [[Bernhard Blaszkiewitz]]: ''50 Jahre Tierpark Berlin. Eine Chronik in Bildern.'' Berlin 2005. |
||
* Bernhard Blaszkiewitz: ''55 Jahre Tierpark Berlin. Eine Chronik in Bildern.'' Berlin 2010. |
|||
* Heinrich Dathe: ''Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners''; München/Berlin 2001; ISBN 3733803132 |
|||
* Bernhard Blaszkiewitz: ''Tierpark Berlin 1955–2013. Eine Chronik in Bildern.'' Berlin 2013. |
|||
* Heinrich Dathe: ''Im Tierpark belauscht''; Wittenberg 1964 |
|||
* Heinrich Dathe: '' |
* [[Heinrich Dathe]]: ''Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners.'' München/Berlin 2001, ISBN 3-7338-0313-2. |
||
* Heinrich Dathe: ''Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners.'' Mit einem Vorwort von Bernhard Blaszkiewitz. 3. aktualisierte Auflage Berlin 2010, ISBN 3-86541-372-2. |
|||
* Werner Synakiewicz: ''Tierpark Berlin. Die schönsten Geschichten''; Berlin-Brandenburg 2005; ISBN 3814801385 |
|||
* Heinrich Dathe |
* Heinrich Dathe: ''Im Tierpark belauscht.'' Wittenberg 1964. |
||
* Heinrich Dathe: ''Erlebnisse mit Zootieren.'' Wittenberg 1972. |
|||
* Heinrich Dathe (Texte), Ulla Zernicke (Fotos): ''Oase. Der Tierpark in Berlin.'' Wittenberg 1972. |
|||
== Dokumentationen == |
|||
* Heinrich Dathe (Hrsg.): ''Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 1980. |
|||
=== auf VHS === |
|||
* G. Funeck, W. Schönholz, F. Steinwasser: ''Park- und Grünanlagen in Berlin.'' Berlin-Information 1987, ISBN 3-7442-0028-0. |
|||
* ''Berliner Zoogeschichten. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde'', ???, 57 Min. |
|||
* [[Detlef Karg]]: ''Das Nordparterre im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Eine Rekonstruktion.'' In: ''[[Die Gartenkunst]]'' Band 2, Nr. 2, 1990, S. 298–309. |
|||
* ''Tierpark Berlin'', 1995, 45 Min.; ASIN: B00004RP2R |
|||
* Manfred Kofferschläger: ''Unbedingt mausgrau. Frühe Episoden aus dem Tierpark Berlin.'' Kückenshagen 2007, ISBN 978-3-938398-53-1. |
|||
* ''Tierpark Berlin'', Sirius Video 19??, 60 Min.; ASIN: B00005LB0I |
|||
* Clemens Maier-Wolthausen: ''Alphamännchen und hohe Tiere, deutsch-deutsche Beziehungen in Tierpark und Zoo Berlin, 1955–1991''. Reimer, Berlin 2022, ISBN 978-3-496-01675-5. |
|||
* Enrico Matthies (Hrsg.): ''Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin.'' Berlin 2009. |
|||
=== auf DVD === |
|||
* Jürgen Mladek: ''Unser Tierpark-Buch.'' Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2010, ISBN 978-3-360-01987-5. |
|||
* ''Tierpark Berlin - 50 Jahre Tierpark''; RBB Media GmbH 2005, 45 Min. |
|||
* Museumspädagogischer Dienst Berlin (Hrsg.): ''Gartenplan – Tierpark und Schloss Friedrichsfelde.'' Berlin 1998. |
|||
* ''Vier auf einen Streich. Gebrutenboom bei den Elefanten in Berlin''; video manufactur team drei 2006, 38 Min. |
|||
* Werner Synakiewicz: ''Tierpark Berlin. Die schönsten Geschichten.'' Berlin-Brandenburg 2005, ISBN 3-8148-0138-5. |
|||
* ''Abenteuer Zoo: Berlin Tierpark''; VZ Handelsgesellschaft mbH 2006, 45 Min.; ASIN: B000EQHVVQ |
|||
* Christian Matschei, Susann Liniek: ''Botanischer Wegweiser – Tierpark Berlin.'' Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten e. V., Berlin 2014. |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Zoologischer Garten Berlin]], [[Botanischer Garten Berlin]], [[Liste zoologischer Gärten in Deutschland]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commons| |
{{Commons|audio=0|video=0}} |
||
{{Commonscat}} |
|||
* [http://www.tierpark-berlin.de/ Tierpark Berlin] ''- die offizielle Internetpräsenz des Berliner Tierparks'' |
|||
* [https://www.tierpark-berlin.de/de Website des Tierparks Berlin] mit [https://www.tierpark-berlin.de/de/service/tierpark-plan ''Tierpark-Plan''] |
|||
* [http://www.tierparkfoerderverein.de/ Tierparkförderverein Berlin] |
|||
* [[Bundesarchiv (Deutschland)|Bundesarchiv]], Themenbeitrag: [https://www.bundesarchiv.de/themen-entdecken/online-entdecken/storys/klassenkampf-mit-brillenbaer-und-panda/ ''Klassenkampf mit Brillenbär und Panda''] |
|||
* [http://www.preussen.de/de/geschichte/preussische_orte/berlin/schloss_friedrichsfelde.html Schloss Friedrichsfelde] |
|||
== Quellen == |
|||
* [http://morgenpost.berlin1.de/z/plog/blog.php/tierisch_was_los tierisch was los] ''- Blog von Sylke Heun zu den Zoologischen Gärten Berlins'' |
|||
Neben den hier explizit angegebenen Belegen dienten vor allem die [[Periodika]] ''Wegweiser durch den Tierpark'', Jahresgeschäftsbericht, ''Milu'' und ''Takin'' für die Textzusammenstellung. Daneben wurde für den Absatz ''[[#Kunst auf dem Tierparkgelände|Kunst auf dem Tierparkgelände]]'' verstärkt auf das im Jahr 1980 von Heinrich Dathe herausgegebene Werk ''Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin'' zurückgegriffen. |
|||
* [http://www.zooelefant.de/zoos_deutsch/berlin_tierpark/tp_berlin.htm Tierpark Berlin bei Zooelefant.de] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references responsive /> |
|||
{{Lesenswert|2. Mai 2006|16244219}} |
|||
{{Koordinate Artikel|52_30_1_N_13_31_57_E_type:landmark_region:DE-BE|52° 30' N, 13° 31' O}} |
|||
{{Normdaten|TYP=k|GND=5053790-8|LCCN=n84178724|VIAF=134922001}} |
|||
{{Schreibwettbewerb}} |
|||
[[Kategorie:Zoo in |
[[Kategorie:Zoo in Berlin]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Parkanlage in Berlin|Tierpark]] |
||
[[Kategorie:Berlin-Friedrichsfelde]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Karl-Marx-Ordens|Berlin, Tierpark]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Vaterländischen Verdienstordens|Berlin, Tierpark]] |
|||
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1954]] |
Aktuelle Version vom 15. Mai 2025, 22:26 Uhr
Tierpark Berlin | |||
---|---|---|---|
Vollständiger Name | Tierpark Berlin-Friedrichsfelde | ||
Ort | Am Tierpark 125 10319 Berlin | ||
Fläche | 160 Hektar | ||
Eröffnung | 2. Juli 1955 | ||
Tierarten | 632 (31. Dez. 2023)[1] | ||
Individuen | 7797 Tiere (31. Dez. 2023)[1] | ||
Besucherzahlen | 1,8 Millionen (2023)[1] | ||
Organisation | |||
Leitung | Andreas Knieriem | ||
Trägerschaft | Tierpark Berlin-Friedrichsfelde Gesellschaft mit beschränkter Haftung (HRB 37768) | ||
Förderorganisationen | Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten Berlin e. V. | ||
Mitglied bei | WAZA, EAZA, VdZ | ||
![]() Haupteingang in der Straße Am Tierpark | |||
www.tierpark-berlin.de | |||
Positionskarte | |||
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Koordinaten: 52° 30′ 1,1″ N, 13° 31′ 57″ O
Der Tierpark Berlin ist einer der beiden zoologischen Gärten in Berlin. Er wurde 1955 im Ortsteil Friedrichsfelde eröffnet. Mit 160 Hektar Fläche ist er der größte Landschaftstierpark in Europa. Ein Teil des Geländes wurde bereits 1821 vom Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné als Landschaftsgarten gestaltet.
Zum Bestand des Tierparks zählen 7797 Tiere aus 632 Arten (Stand: 31. Dezember 2023). Besondere Anerkennung genießt er für die Zucht von Afrikanischen Elefanten. Träger des Tierparks ist die Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, deren Gesellschafter die Zoologischer Garten Berlin AG ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1954: Gründung des Tierparks in Ost-Berlin
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Der Tierpark Berlin entstand aufgrund der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Zoologische Garten Berlin lag im britischen Sektor Berlins, daher fehlte Ost-Berlin eine eigene tiergärtnerische Einrichtung. Als geeignete Fläche wurde der Schlosspark Friedrichsfelde ausgewählt, weil dieser nach der Enteignung seiner Eigentümer 1945 nicht mehr gepflegt worden war.
Als Gründungsdatum des Tierparks Berlin gilt der Beschluss des Ost-Berliner Magistrats vom 27. August 1954. Nach der symbolischen Grundsteinlegung am 30. November 1954 wurde der Tierpark in den Frühlingsmonaten 1955 von Aufbauhelfern des Nationalen Aufbauwerks aus Berlin und Umgebung hergerichtet. Der von Peter Joseph Lenné 1821 umgestaltete Landschaftspark mit dem Schloss Friedrichsfelde diente als Basis für den Aufbau des Tierparks; er blieb weitgehend erhalten und wurde den Bedingungen eines zoologischen Parkes angepasst. Breite Alleen, möglichst naturbelassene Waldbestände und großzügige Tieranlagen, die oft nur durch Wassergräben vom Besucher getrennt sind, sowie Teich- und Wiesenanlagen prägen den Tierpark bei seiner Gründung. Für die Wiederherstellung des barocken Parks am Schloss wurden historische Pläne als Vorlage genutzt. Insbesondere den Wassergräben, den darüberführenden Brücken und den damit verbundenen tierhalterischen Möglichkeiten galt beim weiteren Ausbau ein besonderes Interesse.
Einzug erster Zootiere ab 1955 unter Direktor Heinrich Dathe
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Bei der Eröffnung des Tierparks durch den Ost-Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert und den Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, am 2. Juli 1955 konnten etwa 400 Tiere in 120 Arten besichtigt werden.
Der anfängliche Tierbestand setzte sich aus einigen Einkäufen zusammen, vor allem finanziert aus Spenden der Bevölkerung und von Betrieben der DDR. Bald trafen aus Zoos aus beiden Teilen Deutschlands und dem Ausland Tierspenden ein. So kamen Tiger aus Moskau, Maralhirsche aus Leningrad, Wisente aus dem Tierpark München-Hellabrunn und zwei asiatische Elefanten in die teilweise noch provisorischen Unterkünfte. In den Folgejahren wurde der Tierpark kontinuierlich erweitert, fast jährlich wurden neue Tieranlagen gebaut. Die Felsenanlagen für Bären und große Freisichtgehege machten dabei den Anfang. In jenen Anfangsjahren prägte sich der Charakter des Tierparks als weitläufige Parkanlage mit zoologischem Anspruch. Der Tierbestand des Tierparks erreichte im Laufe seiner Geschichte bis zu 10.000 Lebewesen mit über 1000 Arten. Die Fläche des Tierparks konnte kontinuierlich von anfänglich 60 Hektar auf heute 160 Hektar ausgedehnt werden.[2]
Im Jahr 1961 verkündete die Leitung des Parks die Geburt eines Rosapelikans, dessen Zucht in einem Zoo in Deutschland zuvor noch nicht gelungen war. Das Tier erhielt den Namen Methusalem. Die Zucht weiterer Pelikanarten nahm damit ihren Anfang. Diese Wassertiere sind mittlerweile zu einem Symbol für den Berliner Tierpark geworden, was sich auch auf einer Briefmarke der DDR zeigte.[2] Bereits in der Aufbauphase übernahm Heinrich Dathe die Leitung des Tierparks, die er bis zu seiner Pensionierung nach seinem 80. Geburtstag im Jahr 1990 innehatte. Die Leitung des Tierparks unter Heinrich Dathe erhielt für ihre Bildungsarbeit und das Engagement später den Karl-Marx-Orden und den Vaterländischen Verdienstorden in Silber.
Schloss Friedrichsfelde im Tierpark
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Das Schloss wurde 1695 als Schloss Rosenfelde im Auftrag des kurbrandenburgischen Marinedirektors Benjamin Raule erbaut. Es wechselte mehrfach die Besitzer, die es nach ihren Anforderungen umbauen und neu ausstatten ließen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Besitzer enteignet, das Schloss durch jahrelangen Leerstand vernachlässigt und zwischenzeitlich als Schulungsheim genutzt. Erst mit der Erschließung des Geländes für den Tierpark fand sich eine neue Verwendung für das marode Gebäude als Stallanlage. In der weiteren Entwicklung sollte es eigentlich ganz abgerissen werden; der Ost-Magistrat entschloss sich jedoch zu einer ersten Grundsanierung, die 1970 begann. Von der ursprünglichen Inneneinrichtung blieben dabei die reich geschnitzte Treppe und der stuckierte Festsaal von 1785 erhalten. Die Räume wurden mangels originaler Möbel mit Einrichtungsstücken aus anderen Schlössern und Gutshäusern ausgestattet. Das Schloss wurde im Jahr 1981 erstmals wieder für Besucher geöffnet. Es wird in regelmäßigen Abständen für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt. In den 1980er Jahren diente das Schloss als Kulisse für das Fernsehen der DDR und die DEFA.[3]
Erbbegräbnis Treskow und Gedenkstätte auf dem Tierparkgelände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In die Tierparkgestaltung wurde auch die Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde nahe der Bärenschlucht und der Eisbärenanlage eingebunden. Der Familienfriedhof wurde 1821 von Carl von Treskow angelegt. Er hat eine Grundfläche von 96 m² und ist durch einen Metallzaun vom Besucherbereich des Tierparkgeländes abgegrenzt und durch Tore betretbar.
Ebenfalls im Süden des Geländes, in der Nähe der Möwenkuppel, gegenüber den Volieren für Uhus, ist ein Gedenkstein für die Häftlinge und Opfer des Arbeitserziehungslagers Wuhlheide[4] aufgestellt worden, das die Geheime Staatspolizei von 1940 bis 1945 betrieben hatte. Direkt im ehemaligen Lagerbereich entstand das Verwaltungsgebäude des Tierparks.
Weitere Gebäude und Anlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1958 wurde der Wirtschaftshof des Tierparks ausgebaut. Im August desselben Jahres war die Wanderausstellung der Pandabärin Chi Chi zu Gast, die bis zu 400.000 Besucher in den Tierpark lockte.[2] Die Inbetriebnahme des Heizhauses erfolgte im Jahr 1961. Mit der Eröffnung des nach Alfred Brehm benannten Raubtierhauses und der Cafeteria im Jahr 1963 war die Topographie des Tierparks für lange Zeit weitestgehend festgelegt. Das nach dem Zoologen Alfred Brehm benannte Raubtierhaus hatte anfangs eine Fläche von 5300 Quadratmetern und galt als das größte Tierhaus der Welt.[2]
Das Verwaltungsgebäude wurde 1969 vollendet. 1973 bekam der Tierpark mit dem U-Bahnhof Tierpark einen U-Bahn-Anschluss an die damalige Linie E (heute: Linie U5). 1974 wurde der Karl-Foerster-Garten im Tierpark eröffnet, angelegt nach Prinzipien des Namensgebers Karl Foerster. Zwei Jahre später wurde der frühere Eingang zum Schlosspark zum neuen Haupteingang anstelle des provisorischen Eingangs am Bärenschaufenster. Das restaurierte Schloss Friedrichsfelde konnte 1981 wieder eröffnet werden. 1986 wurde das neue Terrassen-Café – Entwurfsleitung Gerd Pieper – eröffnet, das heute unter anderem der Veranstaltungsort für die jährlichen Pfingstkonzerte ist. 1989 wurde das Dickhäuterhaus eröffnet.
Mit dem Bau des Dickhäuterhauses, das 1989 fertiggestellt wurde, endete die Tierparkentwicklung in der DDR.
Tierpark nach 1990: neue Rechtsform, neuer Direktor, mehrfache Erweiterungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Fall der Mauer 1990 musste der damals 80-jährige Direktor des Tierparks, Heinrich Dathe, die Leitung abgeben, da der Einigungsvertrag keine Übernahme von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes zuließ, die bereits über 60 Jahre alt waren. Damals wurde diskutiert, ob Berlin zwei zoologische Gärten brauche oder ob der Tierpark aufgelöst werden solle. Mit der Berufung des Zoologen Bernhard Blaszkiewitz als neuem Direktor kam die Diskussion 1991 zum Erliegen. Die Rechtsform des Tierparks wurde von einer Körperschaft zur Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH umgewandelt. Die Kooperation mit dem seit 1844 bestehenden Zoologischen Garten Berlin wurde zunehmend intensiviert.
Im Jahr 1994 zeigte der Tierpark erstmals in Deutschland für einige Wochen zwei Queensland-Koalas: Dinki-Di und Gidgee waren während ihres Gastaufenthaltes in einer Vitrine im Alfred-Brehm-Haus untergebracht.
Ab Mitte der 1990er Jahre wurden für den Tierpark neue Tieranlagen errichtet und die Infrastruktur ausgebaut.
Zum 1. Juli 2006 wurde Blaszkiewitz, weiterhin Geschäftsführer und Direktor, zum „weiteren ordentlichen Vorstandsmitglied“ des Zoologischen Gartens Berlin berufen. Ab dem 31. Januar 2007 war er in Personalunion auch Direktor des Zoologischen Gartens Berlins, nachdem der bisherige Amtsinhaber Jürgen Lange in den Ruhestand gegangen war. Seit April 2014 ist der Tierarzt Andreas Knieriem Direktor, sowohl des Zoologischen Gartens als auch des Tierparks Berlin. Am 1. April 2015 wurden erste Pläne zur Umgestaltung des Tierparks vorgestellt, die unter anderem die Umgestaltung des Alfred-Brehm-Hauses sowie des Eingangs Bärenschaufenster vorsahen. Außerdem war ein neues Orientierungskonzept zu erstellen. Das umgestaltete Alfred-Brehm-Haus wurde im Juli 2020 wiedereröffnet.[5][6]
2015 bis heute: Umbau zum Geozoo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Ziel- und Entwicklungsplan von 2014[7] und ein Masterplan aus dem Jahr 2022[8] sehen die Umgestaltung des Tierparks zu einem Geozoo vor und dokumentieren geplante Bauprojekte bis 2035. Die Struktur des Geozoos setzt bei den vorhandenen regionalen Schwerpunkten von benachbarten Tieranlagen an, wie dem Afrika-Revier. Neben den nach Kontinenten benannten Zoobereichen gibt es in dem Plan einige Anlagen und Häuser, die nicht dieser Geozoo-Struktur zugeordnet sind, beispielsweise das Alfred-Brehm-Haus (Dschungelwelt bzw. Regenwaldhaus) oder die geplante Tieranlage Farmen der Welt.
Folgende Neu- oder Umbauten wurden bis Ende 2024 fertiggestellt: das Regenwaldhaus/Alfred-Brehm-Haus (2020), der Himalaya (2022), die Savanne inklusive Giraffenpfad (2023)[9] und die Otter-Insel (2024).[10] Der 2020 begonnene Umbau des Dickhäuterhauses soll 2026 abgeschlossen werden. In der Vorbereitungsphase befinden sich folgende Projekte: eine Löwenanlage, die Anlage Afrikanische Halbwüste und eine Anlage für Breitmaulnashörner, die 2026 fertiggestellt werden soll.[11]
Zwischen dem 11. Januar und Ende Januar 2025 waren der Tierpark und der Zoo geschlossen, da im Berliner Umland die Maul- und Klauenseuche aufgetreten war.[12][13]
Tieranlagen (Auswahl)
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Bären und weitere Wildtiere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Tierpark gibt es drei große Bärenanlagen aus Felsgestein, die zugleich auch eines der größten Bauvorhaben aus den Anfangsjahren des Tierparks waren. Das vorgelagerte Bärenschaufenster direkt an der Straße Am Tierpark wurde 1958 eröffnet und 2007 umgebaut. Die Anlage beherbergte Amerikanische Schwarzbären, auch Baribals genannt, steht allerdings seit 2019 leer. Im Jahr 2006 wurden die Bärenschlucht und die Eisbärenanlage fertiggestellt. In der Bärenschlucht werden heute Brillenbären gezeigt. Die Brücke über die Schlucht wurde in den 1990er Jahren abgetragen, nachdem sie zuvor jahrelang für den Besucherverkehr gesperrt war. Für die Granitfelsen der Eisbärenanlage fanden unter anderem Steine des alten Berliner Reichsbankgebäudes Verwendung. Das Schwimmbecken der Eisbären fasst 2000 m³ Wasser. Der seitliche Wasserfall ist auch im Winter in Betrieb.
Die Anlage der Malaienbären ist seit Juli 2020 Teil des neugestalteten Alfred-Brehm-Hauses.[14]
1996 wurde unweit der Eisbärenanlage ein Freigehege angelegt, in dem jahrelang Waldbisons gehalten wurden, heute sind dort Elche zu sehen.
Alfred-Brehm-Haus
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Das Alfred-Brehm-Haus wurde zeitgleich mit der Cafeteria, die damals in der Mitte des Parks stand, im Jahr 1963 eröffnet und umfasst eine Fläche von 5300 m². Geplant und gebaut wurde das Gebäude von 1956 bis 1963 unter der Leitung des Architekten Heinz Graffunder.[15] Als es am 30. Juni 1963 eingeweiht wurde, feierte man es als größtes und modernstes Tierhaus der Welt.[16] Die im Zentrum des Hauses gelegene Tropenhalle mit einer Grundfläche von 1100 m² ist bis zu 16 m hoch und beherbergt neben tropischen Pflanzen wie Gummibäumen, Bambus, Kaffeesträuchern und Palmen auch tropische Vogelarten und Indische Riesenflughunde. Das Haus hat von oben eine Dreiecksform, die ein Raubtier mit zwei Pranken darstellen soll. Als Besonderheit hat das Raubtierhaus in diesen Pranken große Felsenanlagen im Inneren. Außerdem begrenzen die beiden Flügel des Gebäudes zwei kleinere Felsenfreianlagen. Zwischen den verschiedenen Innengehegen für Großkatzen wurden im ganzen Haus Vitrinen für seltene tropische Vögel aufgebaut. Benannt ist das unter Denkmalschutz[15] stehende Haus nach dem Zoologen Alfred Brehm. 1996–1997 wurden die Außenanlagen am Alfred-Brehm-Haus erweitert.
Das Alfred-Brehm-Haus war von 2018 bis Juli 2020 für einen umfangreichen Umbau und eine Renovierung geschlossen. Das Y-förmige Gebäude mit dem markanten Flachdach blieb dabei in seiner Grundstruktur erhalten. Das einst weltweit größte Raubtierhaus wurde zum Regenwaldhaus mit zentraler Tropenhalle umfunktioniert. In diesem Zeitraum wurden insbesondere die Gehege der Raubkatzen nach außen erweitert und die Anzahl der Arten reduziert. In den beiden Felsenanlagen sind Sumatra-Tiger und Malaienbären in Vergesellschaftung mit Binturongs untergebracht, welchen nach dem Umbau jeweils 1000 m² zur Verfügung stehen. Malaienbär Johannes verstarb unerwartet am 21. März 2022 im Alter von 25 Jahren. Seither ist nur seine Mutter Tina (Stand: März 2022: 33 Jahre) auf der Anlage.[17] Die früheren Raubkatzengehege dienen seit dem Umbau als Ergänzung für die Außenanlagen der Tiere sowie als Quarantänestationen und Winterquartier für Filander und Goodfellow-Baumkängurus. Mit einer reversiblen Überdeckung der mit Fliesen verkleideten Rückwand wurde die historische Bausubstanz erhalten und gleichzeitig eine Neugestaltung des gezeigten Landschaftsausschnitts realisiert. In den Besucherkorridoren befinden sich Terrarien. In der tropischen Halle wird unter anderem Europas einziger Malaienuhu gehalten.
Großkatzenfreianlagen und Vogelvolieren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine 1000 m² große Freianlage ist den Geparden vorbehalten. Sie ist im Frühjahr 2000 an der östlichen Rückseite des Alfred-Brehm-Hauses eingerichtet worden. Auf dem Nachbargelände wurde dort bereits im Jahr 1965 eine 60 Meter lange und neun Meter hohe Greifvogel-Voliere mit einer maximalen Breite von 33 Metern eingeweiht, in der nun ausschließlich Geier untergebracht sind. Seit 2020 ist die Voliere begehbar. 2022 wurden die Greifvögel mit einer Gruppe Ostafrikanischer Grauhalskronenkraniche vergesellschaftet.[18] Weitere Volieren für Uhus, Eulen und andere Greifvögel sowie auch für viele andere Vogelarten sind an verschiedenen Orten im Tierparkgelände zu finden.
Von den im Tierpark in Gehegen gehaltenen Vögeln ist ein weiblicher Truthahngeier, der hier 1960 geschlüpft ist, seit dem Tod des Zoo-Flamingos Ingo im Jahr 2024 nunmehr der älteste Vogel Berlins.[2]
Weitere Raubtieranlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegenüber der Nordseite des Alfred-Brehm-Hauses beginnt ein Gürtel mit Anlagen für primär Hundeartige aber auch Katzenartige: Mähnenwolf, Arabische Streifenhyäne, Amur-Buntmarder, Manul, Südafrikanischer Löffelhund, Zebramanguste, Tüpfelhyäne und Kiangsi-Rothund.[19] Eine Anlage, auf der Waldhunde gehalten wurden steht seit Juli 2023 leer. Die Waldhunde wurden mit den Brillenbären auf deren Anlage vergesellschaftet.[20]
Dickhäuterhaus
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Das Dickhäuterhaus, nach seinen größten Bewohnern auch Elefantenhaus genannt, wurde 1989 eröffnet. Als einziger Zoo in Deutschland hielt der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe Asiatischer und Afrikanischer Elefanten. Um das Dickhäuterhaus mit einer Fläche von 6000 m² waren jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten eingerichtet. Zwei weitere Außenanlagen waren den Nashörnern vorbehalten. Im Jahr 1999 kam mit dem Afrikanischen Elefantenkalb Matibi (♀) der erste im Tierpark Berlin lebend geborene Elefant zur Welt.
Neben den Elefanten wurden im Dickhäuterhaus unter anderem Panzernashörner gehalten. Dort lebte auch der Breitmaulnashornbulle Mtandane, der 2008 verstarb.[21] In der Mitte des Dickhäuterhauses befand sich ab 1994 ein etwa 200.000 Liter fassendes Wasserbecken für Seekühe. Des Weiteren waren Tamanduas, Kurzschnabel-Ameisenigel und verschiedene Krallenaffenarten im Dickhäuterhaus untergebracht.

Seit dem Spätsommer 2020 ist das Dickhäuterhaus wegen Neubaus geschlossen. Der Rohbau war im Frühjahr 2024 nahezu abgeschlossen.[22] Das Richtfest konnte am 14. November 2024 begangen werden. Nach der Wiedereröffnung, die für das Jahr 2026 geplant ist, sollen nur noch Afrikanische Elefanten gehalten werden, denn der Tierpark wird nach Kontinenten gegliedert.[23] Die Anlage bekommt dann den Namen Savannenlandschaft.[24]
Giraffenhaus und benachbarte Anlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Dickhäuterhaus liegt die 7400 m² große Freifläche des Giraffenhauses. Das provisorische Gebäude von 1960 an gleicher Stelle musste länger als Tierdomizil dienen, als ursprünglich geplant war. Der Neubau wurde 1995 eröffnet und mit weiteren Zootieren aus Afrika besetzt. Damit ist das Giraffenhaus inhaltlich eine Africanum-Anlage, in der die Tierwelt Afrikas gezeigt wird. Der Weg zu dem Haus führt am Variwald vorbei, das die namensgebenden Varis beherbergt. Der erste Abschnitt des Africanums, der Zebras und Wildeseln vorbehalten ist, wurde 1996 eingeweiht. Im Folgejahr wurde mit den Anlagen für die Wüstenantilopen der zweite und 1998 mit den Freigehegen für die Rot- und Kaffernbüffel der dritte Bauabschnitt fertiggestellt. In den Bereich des Africanums ist das 2003 eröffnete Gehege für die Südafrikanischen Blauhalsstrauße eingebettet. Ein weiterer Weg vom Giraffenhaus führt zum Affentempel mit Berberaffen.
Die Freifläche wurde schrittweise als Savannenlandschaft umgestaltet. Sie umfasst eine Fläche von 37.000 m² und wurde im Frühjahr 2023 eröffnet. Es entstand ein hochgelegener Giraffenpfad. Das ist ein 2,20 m über dem Gelände liegender, drei Meter breiter und rund 120 m langer hölzerner Steg. An seinen Zugängen sind überdachte Aussichtsplattformen installiert. Auf dem Pfad können Besucher den Rothschild-Giraffen bei deren Freigang direkt in die Augen schauen und sie unter Anleitung auch füttern. Zudem sind von hier aus Wasserstellen zu sehen, an denen Rosapelikane angesiedelt sind.[25]
Affenhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2000 wurde mit der Eröffnung des Affenhauses der vierte und letzte Bauabschnitt des Tierparks beendet. Eine naturnahe Umgestaltung der Gehege und Freianlagen mit Baumstämmen, Ästen, Tauen, Kunstfelsen und Wandgestaltungen wurde Anfang 2019 abgeschlossen.[26] Die Freianlagen bewohnen Roloway-Meerkatzen, Rotbauchmakis und Halsbandmakis in Vergesellschaftung mit Strahlenschildkröten, Dscheladas sowie Neuweltaffen wie Rote Brüllaffen und die vom Aussterben bedrohten Gelbbrust-Kapuziner.[27] Ein Fingertier hat Anfang 2025 ein Gehege im Affenhaus bezogen.[28] Die seltene Art wird in Deutschland sonst nur noch im Zoo Frankfurt gehalten. Seit 2017 bringt eine Ausstellung in dem Affenhaus den Besucherinnen und Besuchern das Thema „Artenschutz“ nahe.
Primaten werden im Tierpark Berlin außerdem im Variwald gehalten sowie auf der in der Nähe des Giraffenhauses gelegenen Tempelanlage. Diese war bis 2003 den Japanmakaken vorbehalten und ist nun mit Berberaffen besetzt. In der Nähe des Schlosses Friedrichsfelde leben Weißhandgibbons auf einer großen Außenanlage, im Himalaya-Revier Francois-Languren.
Himalaya-Gebirgsregion
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Auf dem bepflanzten, bis zu 67 Meter[29] hohen Trümmerberg von Friedrichsfelde, der in den ersten Nachkriegsjahren an der heutigen Bundesstraße 1 Auffangort für acht Millionen Tonnen Gebäudeschutt war und zum Wirtschaftsgelände des Tierparks gehört, entstand in mehreren Bauetappen eine typische Hochgebirgsregion. Im Jahr 2002 wurde der erste Teil der Gebirgstieranlagen errichtet, der deren asiatischen Vertretern vorbehalten ist. Huftiere wie Blauschafe, Kreishornschafe, Weißlippenhirsche sind dort ebenso vertreten wie Riesenseeadler, Habichtskäuze und Altai-Luchse. Das acht Hektar große Areal des Trümmerbergs war zusammen mit weiteren acht Hektar zu DDR-Zeiten vom Ministerium für Staatssicherheit gesperrt worden, weil sich deren benachbarte Bezirksverwaltung nebst vier Kreisdienststellen nicht von dort aus in die Fenster schauen lassen wollte. Hinter dem Affenhaus stehen heute noch verzierte Sichtblenden aus Beton.[29]
Im Jahr 2004 wurde der zweite Abschnitt für die europäischen Gebirgstiere eröffnet.
Die Landschaftsarchitekten von Hager Partner AG führten ab 2018 die Projektplanungen dahingehend weiter, dass der eigentliche Schuttberg voll mit einbezogen werden kann. Anfang 2021 begannen die entsprechenden Bauarbeiten, für die der Senat von Berlin 4,85 Millionen Euro bereitstellt. Bereits Ende Juli 2021 war der dritte Bauabschnitt soweit fertiggestellt, dass ein neues Eingangstor an der Straße Alt-Friedrichsfelde offiziell enthüllt werden konnte. Der Berliner Wirtschaftssenator Matthias Kollatz und der Tierparkdirektor Andreas Knieriem hatten zum Pressetermin geladen. Bei dieser Gelegenheit informierte Knieriem darüber, dass die nachgestaltete Anlage Himalaya-Gebirgsregion heißen soll. Umgesiedelt wurden die Elche in Waldregionen nahe der Eisbärenanlage, der Daueraufenthalt für rund 20 unterschiedliche Gebirgstierarten ist geplant.

Am 5. April 2022 eröffnete die neugestaltete Gebirgsregion. Neben den bereits hier genannten kommen folgende Tierarten hinzu: Himalaya-Glanzfasan, Satyrtragopan, Rotschnabelkitta, Manul, Östlicher Kiang, Sibirischer Steinbock, Schneeleopard, Pater-David-Felsenhörnchen, sowie Francois-Languren und verschiedene Häherlinge wie der Silberohr-Sonnenvogel. Im Tal der Takine trifft man nicht nur auf verschiedene Arten selbiger, sondern auch auf Westliche Kleine Pandas, Chinesische Gorale und Ostchinesische Schopfhirsche.[30]
Langfristig entstehen seit einigen Jahren Tierparkanlagenteile als geografische Zonen, beispielsweise gibt es bereits die Erlebniszone Afrika.[31]
Otter-Insel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die naturnah gestaltete Otter-Insel wurde im März 2024 eröffnet.[32] Auf einer Fläche von rund 3.000 m² leben Zwergotter, Schopfmakaken und Hirscheber. Die Schopfmakaken wurden zuvor nicht im Tierpark gehalten. Im August 2024 kam ein Jungtier dieser vom Aussterben bedrohten Art auf der Otter-Insel zur Welt.[33]
Riesenschildkröten
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Von ursprünglich drei Tieranlagen für Reptilien unweit des Schlosses Friedrichsfelde ist seit 2021 nur noch ein Freigehege für Riesenschildkröten, einschließlich der im Gewächshausstil gehaltenen Winterunterkunft für Riesenschildkröten, erhalten geblieben.
Ehemalige Tieranlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krokodilhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Tierparkeingang beim Schloss lag das 1987 eröffnete Krokodilhaus, ein Tropenhaus für Krokodile und Schildkröten. Im Frühjahr 2021 wurde die dauerhafte Schließung vollzogen. Als Grund für die Schließung wurden die hohen Energiekosten genannt, die beim Betrieb des Gebäudes entstehen und in der Bauart begründet sind. Das Haus galt als nicht sanierungsfähig. Der Beginn des Rückbaus des Krokodilhauses wurde für Ende 2021 angekündigt. Durch dort siedelnde Wechselkröten musste der Rückbau im Jahr 2022 gestoppt werden.[34] Auf dem Gelände sollte den ursprünglichen Plänen nach bis 2023 ein Erweiterungsbau für das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung entstehen.[35]
Schlangenfarm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unmittelbar neben dem Krokodilhaus befindet sich die 1956 eröffnete Schlangenfarm. Anfang der 1990er Jahre sollte das marode Gebäude geschlossen und die Tierbestände in andere Zoos umgesiedelt werden. Nach Protesten und finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung, angeregt und vertreten durch die Gemeinschaft der Förderer des Tierparks, konnte die Schlangenfarm saniert werden und zeigte eine Sammlung ausgewählter Giftschlangen.
Die Schlangenfarm ist aufgrund von Schädlingsbefall und des schlechten Zustands des Gebäudes im September 2017 geschlossen worden. Die Tiere wurden teils ins Alfred-Brehm-Haus und teils in andere Zoos verlegt. Im Rahmen der Erweiterung des Leibniz-Instituts sieht die Planung den Abriss des Hauses zusammen mit dem Krokodilhaus vor.[36][37]
Pflanzen
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Dem Landschaftspark-Charakter entsprechend bietet der Tierpark Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten. Im Frühjahr erblühen zahlreiche Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse und andere Frühblüher.
Im Sommer ist der mit Staudenpflanzen besetzte Karl-Foerster-Garten zwischen Schweinsaffen-Anlage und Katta-Insel ein Blickfang. Diese kleine Anlage wurde zu Ehren des 1970 gestorbenen Gartenarchitekten Karl Foerster gestaltet und 1974 eröffnet. Anders als in anderen Tierparkteilen ist diese sehr dicht bepflanzt, und im Vergleich zu den beiden Schlossgärten, die in unmittelbarer Nähe liegen, oder zu der Teichanlage nahe dem Affenhaus werden dem Besucher verschiedene Ansätze der Gartengestaltung dargestellt. Der Tierpark betont durch die unterschiedlichen Pflanzenlandschaften und deren Gestaltung im Zusammenspiel mit den zumeist großzügigen Tieranlagen seinen Anspruch als Landschaftstiergarten.

Mehr als 8500 Bäume in über 60 Arten (zum Beispiel Ahorn, Himalaja-Birke, Kiefer, Stieleiche und Zürgelbaum) wachsen im Berliner Tierpark, darunter vier Naturdenkmale: eine Stieleiche an der Wisentanlage, eine weitere im Südparterre des Schlossgartens, eine Blutbuche an dessen Ostrand und eine Ahornblättrige Platane vor dem Parkeingang zum Schloss (siehe auch: Liste der Naturdenkmale im Bezirk Lichtenberg). Rund 20 Großkübel mit Palmen und Agaven stehen in den Sommermonaten am Alfred-Brehm-Haus entlang der Besucherwege.
Unter den verschiedenen Pflanzenarten sind unter anderem Riesen-Schachtelhalm, Jakobinie, Rispenblütiger Losstrauch (Clerodendrum paniculatum) und Gelbe Dickähre (Pachystachys lutea) zu finden. Heckenartige Bepflanzungen zum Beispiel mit Rhododendron-Büschen auf dem Hauptweg vom Schloss zum Terrassen-Café unterstützen dessen Alleen-Charakter und prägen das botanische Bild dieses Tierpark-Abschnitts. Ein landschaftsgärtnerischer Anspruch des Tierparks ist die Abstimmung der Pflanzen- und Tierwelt aufeinander, so wurde der Teil für die asiatischen Gebirgstiere vorwiegend mit asiatischen Pflanzenarten begrünt.
Kunst auf dem Tierparkgelände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Parkanlage sind mehr als 100 Plastiken, Brunnen und andere Kunstwerke (wie Mosaiken) aufgestellt. Wie Heinrich Dathe in Der künstlerische Schmuck des Tierparks ausführte, sollte der Tierpark in die „Gesellschaft hinein entwickelt werden, wozu auch […] die Kunst, besonders die bildende, ins Aufbaukonzept gehörte.“[38]
Besonders markant sind die Arbeiten des Bildhauers Walter Lerche, zu denen die vier Figurengruppen Junge mit Widder, Knabe auf Esel, Mädchen mit Schimpansen, Teenager mit Pelikan – im Südparterre des Schlosses – und die ähnliche Figurengruppe Kinder mit wasserspeiendem Fisch – am ehemaligen Planschbecken am Kinderspielplatz – gehören. Diese Plastiken wurden Mitte der 1960er Jahre aufgestellt. Aus den Anfängen des Tierparks gibt es am Schloss Sandsteinskulpturen, von denen Adam und Eva ebenfalls von Walter Lerche stammen. Der Bildhauer ist noch mit anderen Arbeiten im Tierpark vertreten. Nicht mehr zu sehen ist sein Entenpaar aus Sandstein, das zerstört wurde.[39]
Anders als in Museen werden viele Kunstwerke im Tierpark von den Besuchern angefasst und beklettert. Das führt auch zu Unfällen und Beschädigungen an den Figuren, die sich teilweise nicht restaurieren lassen. Zu den dabei entstandenen Verlusten zählen neben dem Entenpaar unter anderem Arbeiten von Rudolf Enderlein, Johann Heidrich und Kuno von Uechtritz.[40] Alle drei Künstler sind dadurch nicht mehr im Tierpark vertreten. Ebenfalls zerstört worden sind drei der vier Terrakotten-Wegweiser aus den 1950er Jahren von Klaus Tilke (1905–1979). Lediglich das Wildschwein weist heute noch den Weg. Klaus Tilke ist mit vier weiteren Plastiken vertreten. Weiterhin stammten die bronzenen Koboldmakis an den Handläufen des Geländers zur Terrasse des Alfred-Brehm-Hauses von ihm. Bei Umbauarbeiten im Jahr 1987 verschwanden diese jedoch und wurden durch ähnliche Figuren der Bildhauerin Margit Schötschel-Gabriel ersetzt. Zu den viel bekletterten Werken, die sich restaurieren ließen, gehört das Fohlenpaar von Willi Ernst Schade, das seit der Eröffnung im Tierpark steht.
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Panther – Bronze von Erich Oehme am ehemaligen Standort beim Tierparkeingang Bärenschaufenster
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Tiger von Philipp Harth vor dem Tierparkeingang am Schloss
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Bisonbulle – Bronze von Dietrich Rohde am Eingang zum Wirtschaftsteil des Tierparks
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Zerstörter Terrakotta-Wegweiser Reiher von Klaus Tilke
Eine besonders dynamische Figur ist das Auskeilende Eselsfohlen von Hans Steffen aus dem Jahr 1963. Eine weitere Tierplastik ist das Klettergerüst mit Märchentierfiguren auf dem Spielplatz, das von dem Bildhauer Walter Sutkowski entworfen wurde, von dem noch weitere Werke im Tierpark ausgestellt sind.
Der pädagogisch aufklärende Anspruch des Tierparks zeigt sich unter anderem in den lebensgroßen Plastiken Röhrender Riesenhirsch und Säbelzahntiger, die beide von Erich Oehme entworfen wurden und den Besucher mit ausgestorbenen Vertretern des Tierreichs konfrontieren. Als weitere Bronzefigur desselben Künstlers stand jahrelang der Panther vor dem Tierpark in der Nähe des Haupteinganges. Ende 2007 versetzte man ihn vor das Alfred-Brehm-Haus, in dem die Raubkatzen gehalten werden.
Zu den bekanntesten Plastiken zählen die zu zwei Figurengruppen zusammengestellten vier Löwenstatuen vor dem Alfred-Brehm-Haus. Sie stammen ursprünglich von dem 1950 bis auf den Sockel abgetragenen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal und wurden von August Gaul und August Kraus geschaffen.[41] Vorbild für die Löwenfiguren war ein Löwe aus dem Gebiet der Transvaal-Republik im südlichen Afrika, der im Zoologischen Garten Berlin gehalten worden war.[42]
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Aufstellung der Figuren im Januar 1964 im Tierpark
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Löwe links von August Kraus (brüllend); Löwe rechts von August Gaul (ruhend)[43]
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Löwe links von August Kraus (fauchend); Löwe rechts von August Gaul (lauernd)[44]
Ebenfalls nicht für den Tierpark entstanden, aber dort seit der Eröffnung im Jahr 1955 aufgestellt, ist die Marmorstatue Sprea von Jeremias Christensen, die ursprünglich im Roten Rathaus stand und beim Wiederaufbau des kriegszerstörten Gebäudes demontiert worden war.[45] Auf ähnlichem Wege gelangte 1959 der bronzene Bär von Georg Wrba aus dem Bärensaal des Alten Stadthauses von Berlin in den Tierpark. 2001 wurde die Plastik restauriert und wieder im Stadthaus aufgestellt. Der Tierpark erhielt eine Kopie angefertigt, die den alten Platz am Kinderspielplatz einnimmt.[46]
Eine künstlerische Besonderheit ergibt sich durch drei Skulpturen von Stephan Horota: Fuchs (1966), Giraffengruppe (1995) und Panzernashorn (2005). Da diese aus unterschiedlichen Schaffensperioden stammen, lässt sich, obwohl im Tierpark räumlich getrennt, die künstlerische Entwicklung erkennen. Ähnliches gilt für andere Künstler, wie Dietrich Rohde, der mit drei Werken vertreten ist, oder Otto Maerker, dessen vier Werke zwar alle aus derselben Schaffensphase stammen, aber sehr unterschiedlich sind: Aktfigur Stehende (1961), Alfred-Brehm-Büste (1962), Brunnenfigur Seelöwe auf Ball (vor 1967) und die Plastik Marabu (1968).
Eine weitere Gruppe künstlerischen Schmucks bilden Büsten bekannter Zoologen und Gartenarchitekten. Hier ist Senta Baldamus mit den Büsten von Peter Joseph Lenné, Karl Foerster, Charles Darwin und Carl von Linné am häufigsten vertreten. Von ihr stammen auch zwei weitere Arbeiten im Tierpark, darunter die Brunnenfiguren auf dem Lennéhügel. Weitere Büsten zeigen Alfred Brehm und Heinrich Dathe. Letztere ist ein Werk des Bildhauers Heinz Spilker, der auch vergleichbare Arbeiten für den Zoologischen Garten Berlin angefertigt hat.
Darüber hinaus finden sich im Tierpark mehrere meist weibliche Aktdarstellungen, unter anderem von den Bildhauern Senta Baldamus, Otto Maerker, Dietrich Rhode, Hans Kies, Fritz Klimsch, Robert Metzkes und Margit Schötschel, sowie Mosaikarbeiten, wie Die Entwicklungsgeschichte der Rüsseltiere von Ortraud Lerch im Elefantenhaus und der Lageplan des Tierparks am Ausgang Bärenschaufenster aus dem Jahr 1976 von Ursula Stieff.
Zum künstlerischen Bild des Tierparks gehören auch mehrere Brunnenanlagen. Neben den Figuren Kinder mit wasserspeiendem Fisch von Walter Lerche, Seelöwe auf Ball von Otto Maerker und den Brunnenfiguren auf dem Lennéhügel von Senta Baldamus sind das der Krokodilbrunnen im Alfred-Brehm-Haus von Gerhard Hurte, der Möwenbrunnen von Dietrich Rohde und die Springenden Hechte von Walter Sutkowski.
Daneben finden sich auch Werke von Eduard Gerhardt Clauß, Erwin Damerow, Johannes Darsow, Heinrich Drake, Max Esser, Philipp Harth, Gottfried Kohl, Walter Preik, Werner Richter, Gerhard Rommel, Kurt Schwarz, Gerhard Thieme.
Naturschutz und andere Projekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verständnis für die Haltung von Zootieren hat sich seit dem Ende des 20. Jahrhunderts verändert. Zuvor schien es wichtig, eine möglichst große Sammlung schöner und seltener Tiere zu zeigen. Heute dienen Tierparks und zoologische Gärten unter anderem als Ort der Erholung, der Wissenssammlung und als Basis für einige Zuchterfolge. Tiergehege wurden daher meist größer angelegt als zuvor und Tierbestände reduziert.
Wie andere Tiergärten auch, beteiligt sich der Tierpark Berlin aktiv an Naturschutz- und Auswilderungsprojekten. Aus der Zucht des Tierparks konnten unter anderem Bartgeier, Mhorrgazellen, Oryxantilopen, Przewalski-Pferde und Wildkatzen ausgewildert werden.[47] So wurde erstmals im Jahr 1991 ein Bartgeier aus der Zucht des Tierparks freigelassen, der anschließend von 1999 bis 2003 mindestens vier Jungvögel in freier Natur großzog. Mit Stand Juni 2021 wurden 21 Bartgeier aus dem Tierpark Berlin ausgewildert.[48]
Tierpark Berlin und Zoo Berlin unterstützen den Nationalpark Unteres Odertal u. a. durch Spendensammlungen, Dauerausstellungen sowie Austausch von Fachkenntnissen.[49]
Auf der Basis einer weltweiten Kooperation führt der Tierpark Berlin vier Internationale Zuchtbücher für die bedrohten Tierarten:
Der Berliner Tierpark beteiligt sich unter anderem am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP).
Seit 2021 führt Tierarzt Andreas Pauly, der aufgrund seiner Expertise im Herbst 2020 zum Koordinator des EEP ernannt wurde, das Zuchtbuch der Coquerel-Sifakas.[50]
Tierparkschule und Jugendclub
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tierparkschule wurde als Pädagogische Abteilung 1965 unter Heinrich Dathe gegründet. Der erste Leiter war Fritz Zwirner. Sie ist der außerschulischer Lernort des Tierpark Berlin. Sie befindet sich seit 2015 im ehemaligen Wohnhaus des Tierparkgründers Heinrich Dathe, unweit des Eingangs Bärenschaufenster, und bietet ein umfangreiches Angebot für jede Zielgruppe. Neben themenorientrierten und fächerübergreifenden Schulführungen, die an die Berliner Rahmenlehrpläne angepasst sind, bietet die Tierparkschule ein umfassendes Programm für die Klassenstufen 1–13, Kitas und Hortgruppen, indem verschiedene Themenbereiche wie Biologie, Ökonomie, Politik, Kultur und Geografie miteinander kombiniert werden und dadurch ein komplexes Verständnis für die Ursachen des Biodiversitätsverlustes geschaffen werden. Artenschutzinhalte und das Heranführen an eine nachhaltige Denkweise werden ebenso bei Kindergeburtstagsführungen sowie Erwachsenenführungen und Ferienprogrammen mit Tiererlebnissen und naturwissenschaftlicher Wissensvermittlung kombiniert. Die Tierparkschule steht seit 2017 in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, vertreten durch die iMINT-Akademie. 2020 erhielt die Tierparkschule für ihr außerordentliches Engagement die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
Der Jugendclub bietet zusätzlich Schulkindern die Möglichkeit, sich auch in ihrer Freizeit wissenschaftlich weiterzubilden. Das Jugendfreizeitprogramm wurde in den 1960er Jahren geschaffen, um Kinder und Jugendliche an den Natur- und Umweltschutz heranzuführen. In den 1980er Jahren stieg die Zahl der Arbeitsgruppen auf 30 und die der Gesamtteilnehmer auf rund 400 Kinder und Jugendliche. Sie befassten sich mit einzelnen Themenbereichen wie der Entomologie, der Feldherpetologie, der Ornithologie, der Botanik oder auch mit Tierzeichnerei. Eine wichtige Stütze für die Lehrtätigkeit war Konrad Banz. Er organisierte maßgeblich Exkursionen und Fahrten, die für die jugendlichen Teilnehmer Höhepunkte waren, und bei denen sie das erworbene Wissen praktisch anzuwenden lernten. Ihre Forschungsergebnisse präsentierten diese Jugendlichen auch gelegentlich in Ausstellungen im Alfred-Brehm-Haus. Die 1991 gegründete Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH führte nach den Umstrukturierungsmaßnahmen diese Tradition unter dem Namen Jugendclub Tierpark Berlin weiter. Zwischenzeitlich wurden drei Arbeitsgruppen von ehrenamtlichen Betreuern unterhalten. Der Jugendclub wurde 2017 erneut umstrukturiert und wird nun von festangestellten Mitarbeitern aus der Tierparkschule geleitet. Er richtet sich in drei verschiedenen Nachmittagsgruppen an Kinder aus den Klassenstufen 1–6 und bietet den Kindern in schuljahresbegleitenden Forschergruppen die Möglichkeit sowohl fachlich-biologische, als auch soziale und emotionale Erfahrungen zu sammeln und so auf einprägende Weise naturwissenschaftliche Kenntnisse zu erlangen.[51]
Zuchterfolge
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Die Zucht bedrohter Tierarten ist ein Hauptanliegen von Zoos. Viele Tieranlagen im Tierpark berücksichtigen dies, indem Rückzugs- und Abgrenzungsbereiche für trächtige Tiere und ihre Jungen eingeplant wurden.
Trotz der Zuchterfolge innerhalb des Tierparks ist es wichtig, zwischen Arten- und Naturschutz und diesen Aktionen zu unterscheiden, da bei Zuchttieren nicht automatisch davon auszugehen ist, dass diese
- zum einen eines Tages[52] ausgewildert werden und
- zum anderen überlebensfähig in freier Natur wären.[53]
Zu den Zuchterfolgen gehören:
- 1961 schlüpfte der Rosapelikan Methusalem (wie unter Geschichte dargestellt). Einen weiteren Höhepunkt der Pelikanzucht bildete die 1992 erfolgte Welterstzucht eines Brillenpelikans.
- Gleichfalls 1961 wurde die Malaienbärin Evi geboren († 1997). Es folgten 46 weitere Malaienbären, von denen die im März 2006 geborene Dara die jüngste ist.
- 1963 wurde mit dem Schimpansen Jacques der erste Menschenaffe geboren. Außer Schimpansen züchtete der Tierpark auch Orang-Utans. Derzeit verzichtet der Tierpark Berlin auf die Haltung und Zucht von Menschenaffen.
- 1968 verzeichnete der Tierpark mit Bummi (♀) seine erste Giraffengeburt. Giraffen werden weiterhin erfolgreich gezüchtet.
- 1969 schlüpfte der erste Darwinnandu,
- 1979 gelang erstmals außerhalb ihrer Heimat die Zucht von Moschusochsen,
- 1981 gelang die weltweit erste Aufzucht einer Harpyie,
- 1986 wurde mit Björn-Heinrich der erste Eisbär geboren, dem bis 2016 sechs weitere folgten.[54] Nachdem Fritz nach vier Monaten starb sowie ein weiteres Jungtier nach einem Monat,[55] kam 2018 das Weibchen Hertha zur Welt, benannt nach dem Berliner Fußballverein Hertha BSC, der die Patenschaft übernahm.[56]
- 1993 erfolgte die europäische Erstzucht bei den Zwergflamingos,
- 2004 wurde ein Panzernashorn geboren.
- 2011 wurde erstmals in Deutschland ein Goldtakin geboren.[57]
Als einziger Zoo in Deutschland hielt der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe Asiatischer und Afrikanischer Elefanten (seit 29. September 2015[58] ist kein geschlechtsreifer Bulle bei den asiatischen Elefanten). 1999 kamen mit Matibi (♀) und Tutume (♂) die ersten beiden in Berlin geborenen Afrikanischen Elefanten zur Welt. Im Jahr 2001 folgte ein weiteres Afrikanisches Elefantenkalb: Tana (♀). Im selben Jahr wurde auch die Asiatische Elefantenkuh Temi im Tierpark Berlin geboren. Drei Asiatische Elefantenkälber kamen 2005 auf die Welt: Horas (♂), Cinta (♀) und Yoma (♂). 2006 folgte mit Kariba (♀) ein Afrikanischer Elefant. 2007 kamen mit Kando (♂) und Panya (♀) noch zwei Afrikanische hinzu. 2008 folgte das Kuhkalb Thuza, 2010 das Bullenkalb Dimas und im Mai 2012 Bogor (♂) und Phanta (♀), 2016 Edgar (♂)[59] alle fünf bei den Asiatischen Elefanten.
Der Tierpark Berlin ist nach eigenen Angaben der weltweit einzige Zoo, der die drei Takin-Unterarten Goldtakin, Sichuantakin und Mishmitakin pflegt und die beiden letzteren auch züchtet. Die Sichuantakine in Berlin sind die einzigen Exemplare dieser Unterarten in Deutschland.
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Goldtakin mit Jungtier, geboren am 10. Mai 2019
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Mishmitakin
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Sichuantakin
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Sichuantakin – Jungtier, geboren am 15. Februar 2019
Außerdem hält der Tierpark Berlin die deutschlandweit einzigen Kreishornschafe und Atlashirsche. Letzterer ist auch in Europa einmalig.
Mediale Präsenz und Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rundfunk und Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tierpark Berlin war das Aushängeschild der Zoologischen Gärten in der DDR. Demzufolge wurden er und sein Direktor auch hofiert. Die Radiosendung Im Tierpark belauscht mit Karin Rohn und die Fernsehsendungen Zu Besuch bei Prof. Dr. Dr. Dathe sowie Tierparkteletreff, beide mit Annemarie Brodhagen, steigerten die Bekanntheit und Beliebtheit des Tierparks und seines Direktors.
Der Medienerfolg eines Tiergartens setzte sich nach der deutschen Wiedervereinigung mit der Fernsehsendung Elefant, Tiger & Co. aus dem Leipziger Zoo fort, und die ARD strahlte von April bis Juli 2006 die 52-teilige Reihe Panda, Gorilla & Co. aus. Die Produktion des rbb erzählte Geschichten über Berliner Zootiere und ihre Pfleger und berichtete ungefähr zu gleichen Anteilen aus dem Zoologischen Garten und dem Tierpark. Die Sendung führte dazu, dass einige Tierpfleger eine Zeit lang Autogrammkarten bei sich trugen.
Druckwerke und Andenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine in der DDR sehr populäre Form der Öffentlichkeitswerbung war die Gestaltung von Briefmarken. Mehrmals wurden hier Tierparkmotive benutzt.[60] Eine der häufigsten DDR-Briefmarken war eine grüne Dauermarke zum Wert von 5 Pfennig, die als Motiv die mit einem Pelikan bereicherte Ansicht des Alfred-Brehm-Hauses präsentiert. Darüber hinaus wurde der Poststempelwerbung mit Tierparkmotiven hoher Wert beigemessen.[61]
In den Anfangstagen des Tierparks erschien in der Zeitschrift Freie Welt (19/1955–8/1956) in 14 Folgen eine von Heinz Rammelt illustrierte Bildergeschichte um den Berliner Bären Ottokar, der in aller Welt Tiere für den Tierpark zusammensucht. Zum Abschluss der Geschichte wurde in Heft 9 von 1956 auf zwei Seiten über den Berliner Tierpark berichtet. Ebenfalls 1956 sowie im Folgejahr erschienen unter dem Titel Modellbogen Tierpark Berlin zwei zwölfseitige Bastelbogen-Hefte, anhand derer man im Maßstab 1:90 einige der Tieranlagen als Modell nachbauen konnte. 1962 erschienen zwei weitere Modellbogen, diesmal im Maßstab 1:200.
Im Jahr 1957 wurde mit dem Wegweiser durch den Tierpark das erste Heft dieser Reihe herausgegeben. Seit den 1990er Jahren erschien bis 2013 jährlich eine neue Ausgabe.
Eine bekannte Persönlichkeit des Tierparks ist eine fiktive Person: Ede, der Tierpark-Lehrling und spätere Tierpfleger. Erfunden hat diese Figur der Karikaturist Erich Schmitt, der ein guter Freund des Direktors Dathe war. Inspiriert dazu hatte ihn der erste Tierparklehrling. In Cartoons für Zeitschriften und in mehreren Buch- und Heft-Ausgaben präsentierte sich so ein „VerSCHMITTzter Tierpark“. Schmitt illustrierte auch das Kinderbuch Teepetepee von Kolma Maier-Puschi, das im Kinderbuchverlag Berlin erschien. Die fantastische Märchen-Geschichte beginnt an einem Dienstag, dem 11. September, im Berliner Tierpark damit, dass zwei Kinder und ein riesengroßer Hornfrosch vor den Augen der Besucher verschwinden.
Ebenfalls im Kinderbuchverlag Berlin erschien 1967 das Buch Tierpflegerin Uschi von Friedel Hart. Es schildert die Geschichte eines Mädchens, das eine Tierpfleger-Lehre im Tierpark Berlin absolviert. Alltag, Freude und Sorgen wurden dabei realistisch dargestellt.
Bis 1990 wurde unter anderem auf Zuckerwürfelpackungen, Streichholzschachteln und Bierglasuntersetzern für den Tierpark Berlin geworben. Souvenirs vom Bildkalender über Notizzettelblöcke und Kugelschreiber bis hin zu Postkarten, Sammelbildmappen und Postern bildeten eine Einnahmequelle. Nach dem Mauerfall und der damit verbundenen Neustrukturierung wurde das Souvenir-Angebot zunächst deutlich reduziert. Später kamen dann neben Postkarten und Postern wieder weitere Souvenir-Artikel in das Angebot. Im März 2007 übernahm die Gemeinschaft der Förderer des Tierpark Berlin und des Zoo Berlin e. V. die Aufgabe, im Tierpark Souvenirstände zu betreiben.
Spendenaktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine der bekanntesten Aktionen zum Tierpark war die Spendenaktion der Kinderzeitschrift Bummi für eine Giraffe: 1960 konnten dank der finanziellen Unterstützung aus dem ganzen Land die beiden Angola-Giraffen Tobias und Ursel erworben werden. Diese Giraffenart hat der Tierpark heute nicht mehr im Bestand, stattdessen werden Uganda-Giraffen gezeigt und gezüchtet. Die erste im Tierpark geborene Giraffe (♀) wurde 1968 in Erinnerung an diese Aktion Bummi genannt.
Besonderheiten und Diverses
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- Im Tierpark Berlin wurden im Jahr 1969 Aufnahmen gedreht, die im Film Befreiung Szenen aus dem Berliner Zoologischen Garten darstellen.
- Die Matibi-Grundschule in Neu-Hohenschönhausen ist nach dem ersten im Tierpark geborenen Elefanten benannt.
- An der Nordwestgrenze des Tierparks befindet sich das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, das mit dem Tierpark zusammenarbeitet. Dort werden neben Forschungen auch tierärztliche Untersuchungen vorgenommen wie etwa Röntgen oder CT.
- Seit 2012 findet im Tierpark jährlich der Volvo Tierparklauf statt. Als Strecken werden 10 km, 5 km und 1400 m (Kinderlauf) bzw. 700 m (Bambinilauf) angeboten.[62]
- Im Juli 2020 hat der Tierpark anlässlich seines 65. Geburtstags 146 United Buddy Bears erhalten, die seither auf der Schlossallee gastieren.[63] Im Berliner Hauptbahnhof wurde für 50 Jahre Förderung Berliner Tierpark 1956–2006 ein Buddy Bear aus der Serie Tänzer, gestaltet von Gizz Farrell (* 1963 in Windhoek, Namibia), aufgestellt.
Förderung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tierpark Berlin bemüht sich, Fördermöglichkeiten auszuschöpfen, und bittet auch Besucher, den Tierpark finanziell zu unterstützen.
Die heutige Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V. wurde im März 1956 gegründet und förderte bis Februar 2007 ausschließlich den Tierpark Berlin. Im Februar 2007 wurden die Satzung und der Name geändert und die Förderung auch auf den Zoologischen Garten Berlin erweitert. Vorsitzender ist seit 2004 Thomas Ziolko.
Der Förderverein ist Gründungsmitglied der Gemeinschaft deutscher Zooförderer und setzt sich für den weiteren Ausbau der beiden Berliner Zoos sowie den Umwelt- und Naturschutz ein. Mit den Beiträgen und Spenden der Mitglieder und Freunde des Vereins werden Anlagen und Gehege für die Tiere finanziert beziehungsweise unterstützt. Der Förderverein zählt über 1300 Mitglieder.
Folgende Projekte hat der Förderverein mitfinanziert: Anlage für Muntjaks (1958; heute für Kasuare), Anlage für Präriehunde (1959; diese Anlage gibt es nicht mehr), Anlage für Europäische Luchse (1961), Anlage für Kanadische Luchse (1975), Anlage für Kattas (1984), Krokodilhaus (1987), Mosaik im Dickhäuterhaus (1989), Volieren für Fasanerie (1992), Anlage für Dingos (1993), Schlangenfarm (1993), Schildkrötenteich (1994), Außenanlage für Malaienbären (1995), Schlangenfarm (1996), Anlage für Schuhschnäbel (1997), Anlage für Schneeleoparden (1998), Papageienanlage (1999/2000), Patenschaft für Mishmi-Takine (2001), Winterhaus für Pelikane (2002), Kleinkatzenkäfige (2003), Haus für Riesenschildkröten (2005), Variwäldchen (2005) und Umgestaltung des Bärenschaufensters (2006).
Im Jahr 2010 wurde auf Initiative der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V. die Stiftung der Freunde der Hauptstadtzoos gegründet. Ziel der Stiftung ist nachhaltige und dauerhafte Förderung von Zoo Berlin und Tierpark Berlin. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung ist der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen.
Die Übernahme einer Patenschaft für Tiergruppen oder einzelne Tiere ist eine weitere Möglichkeit der Unterstützung. Patenschaftsbeiträge durch Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen sollen helfen, den Unterhalt und die Pflege finanziell abzusichern.
Besucherservice und Verkehrsanbindung
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Neben verschiedenen kommentierten öffentlichen Fütterungen und Trainings findet von Ostern bis Ende Oktober seit 2016 in der Kiekemal-Waldbühne eine Flugshow mit Greifvögeln statt. Im Anschluss an die Flugshow wird ein Lama-Spaziergang angeboten. In der warmen Jahreszeit ist mittwochs der Futterexpress unterwegs, bei dem eine Kutsche von einer Girgentana-Ziege gezogen wird und Futtereimer zu einigen Haustiergehegen bringt.[64] Neben der Kiekemal-Waldbühne befindet sich ein Streichelzoo.
Vom Frühling bis zum Herbst und auch an milden Wintertagen ist eine elektrische Parkbahn kostenlos für Besucher nutzbar. Im halbstündigen Takt verkehrt der von der BVG gesponserte Waggon mit vielzähligen Ausstiegspunkten.[65]
Der Tierpark ist mit der Straßenbahn sowie der U-Bahn-Linie U5 (U-Bahnhof Tierpark) erreichbar.
Statistische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das von den Besucherzahlen her erfolgreichste Jahr war 1989 mit fast 3,2 Millionen Besuchern.
Vergleichbare Besucherzahlen:
1955 = 600.000,
1966 = 2,2 Millionen,[66]
1990 = 2,2 Millionen,
1995 = 1,2 Millionen,
2000 = 1,1 Millionen.[67]
Statistische Daten der Jahre 2004–2021 (Stand jeweils per 31. Dezember)[67] | |||||||||||||||
Säugetiere | Vögel | Reptilien | Amphibien | Fische | Wirbellose | Summe | Besucher | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | Arten | Anzahl | Arten | Anzahl | Arten | Anzahl | Arten | Anzahl | Arten | Anzahl | Arten | ||||
2004 | 1.962 | 238 | 2.883 | 452 | 573 | 111 | 70 | 6 | 573 | 142 | 2.905 | 112 | 8.966 | 1.061 | * | 814.085
2005 | 1.826 | 235 | 2.910 | 443 | 587 | 110 | 75 | 6 | 1.368 | 139 | 2.512 | 101 | 9.278 | 1.034 | 1.180.566 |
2006 | 1.661 | 225 | 2.896 | 426 | 524 | 109 | 41 | 5 | 1.145 | 135 | 2.456 | 103 | 8.723 | 1.003 | 865.518 |
2007 | 1.467 | 196 | 2.797 | 419 | 525 | 115 | 17 | 4 | 1.199 | 142 | 1.950 | 100 | 7.955 | 976 | 910.466 |
2008 | 1.397 | 189 | 2.520 | 409 | 561 | 114 | 31 | 4 | 1.101 | 139 | 2.089 | 95 | 7.699 | 950 | 967.443 |
2009 | 1.145 | 191 | 2.425 | 389 | 537 | 102 | 39 | 4 | 1.228 | 128 | 2.150 | 83 | 7.524 | 897 | 947.828 |
2010 | 1.403 | 192 | 2.362 | 384 | 570 | 106 | 44 | 4 | 1.131 | 117 | 1.951 | 81 | 7.461 | 884 | 966.862 |
2011 | 1.436 | 192 | 2.281 | 372 | 577 | 108 | 57 | 4 | 1.187 | 111 | 2.091 | 78 | 7.629 | 865 | 1.053.222 |
2012 | 1.383 | 197 | 2.225 | 361 | 543 | 104 | 51 | 4 | 1.070 | 112 | 2.087 | 83 | 7.359 | 861 | 1.048.860 |
2013 | 1.283 | 199 | 2.380 | 356 | 508 | 103 | 55 | 3 | 938 | 106 | 2.086 | 79 | 7.250 | 846 | 1.035.899 |
2014 | 1.278 | 189 | 2.120 | 345 | 467 | 103 | 54 | 3 | 1.141 | 100 | 2.622 | 75 | 7.682 | 815 | 1.159.620 |
2015 | 1.252 | 189 | 1.811 | 316 | 445 | 97 | 48 | 4 | 847 | 92 | 2.122 | 64 | 6.525 | 762 | 1.207.010 |
2016 | 1.135 | 184 | 1.545 | 309 | 406 | 100 | 40 | 4 | 5.426 | 102 | 466 | 91 | 9.018 | 790 | 1.318.122 |
2017 | 1.210 | 180 | 1.352 | 270 | 360 | 82 | 89 | 5 | 5.471 | 80 | 377 | 96 | 8.859 | 713 | 1.427.920 |
2018 | 1.158 | 176 | 1.240 | 246 | 312 | 62 | 132 | 5 | 4.596 | 74 | 541 | 93 | 7.979 | 656 | 1.470.254 |
2019 | 1.159 | 166 | 1.172 | 225 | 300 | 67 | 65 | 4 | 7.475 | 79 | 823 | 125 | 10.994 | 667 | [31] | 1.726.143
2020 | 965 | 155 | 1.204 | 218 | 237 | 55 | 125 | 14 | 4.350 | 68 | 993 | 124 | 7.874 | 634 | **[68] | 1.220.166
2021 | 1.014 | 160 | 1.158 | 209 | 222 | 52 | 123 | 13 | 2.347 | 68 | 1.708 | 143 | 6.572 | 645 | [69] | 1.265.569
2022 | 1.023 | 168 | 1.088 | 203 | 229 | 53 | 189 | 13 | 3.688 | 57 | 1.838 | 145 | 8.055 | 639 | [18] | 1.606.220
2023 | 1.025 | 168 | 1.201 | 189 | 210 | 50 | 167 | 13 | 3.685 | 61 | 1.509 | 151 | 7.797 | 632 | [70] | 1.792.271
Dokumentationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]CD-ROM
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Der Park und seine Tiere auf CD-ROM. Köppen Publishing 1999.
Video
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berliner Zoogeschichten. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. 57 min.
- Tierpark Berlin. 1995, 45 min.
- Tierpark Berlin. Sirius Video, 60 min.
DVD
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Dathe – Berlins legendärer Tierpark-Professor. rbb media GmbH, 2010; 44 min + 100 min Bonusmaterial.
- Tierpark Berlin – 50 Jahre Tierpark. rbb media GmbH 2005, 45 min.
- Vier auf einen Streich. Geburtenboom bei den Elefanten in Berlin. video manufactur team drei 2006, 38 min.
- Abenteuer Zoo: Berlin Tierpark. VZ Handelsgesellschaft mbH 2006, 45 min.
Online
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ick und die Berliner, DEFA-Studio für Dokumentarfilme, Regie: Bruno Kleberg, 1957, 20 min.[71]
- Geheimnisvolle Orte: Tierpark Berlin., Produktion: solo:film im Auftrag des rbb, Regie: Lutz Pehnert, 2024, 44 min.
Veröffentlichungen und Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schriftenreihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tierpark Berlin (Hrsg.): Wegweiser durch den Tierpark – erschien jährlich bis 2013.
- Tierpark Berlin (Hrsg.): Jahresbericht – erschien jährlich bis 2014, dann aufgegangen als Geschäftsbericht der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH im jährlichen Geschäftsbericht der Zoologische Gärten Berlin.
- Tierpark Berlin (Hrsg.): MILU – Mitteilungen aus dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde – erschien unregelmäßig zwischen 1960 und 2013, ISSN 0076-8839.
- Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten Berlin e. V. (Hrsg.): Takin (erscheint zweimal im Jahr).
Einzelveröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernhard Blaszkiewitz: 50 Jahre Tierpark Berlin. Eine Chronik in Bildern. Berlin 2005.
- Bernhard Blaszkiewitz: 55 Jahre Tierpark Berlin. Eine Chronik in Bildern. Berlin 2010.
- Bernhard Blaszkiewitz: Tierpark Berlin 1955–2013. Eine Chronik in Bildern. Berlin 2013.
- Heinrich Dathe: Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners. München/Berlin 2001, ISBN 3-7338-0313-2.
- Heinrich Dathe: Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners. Mit einem Vorwort von Bernhard Blaszkiewitz. 3. aktualisierte Auflage Berlin 2010, ISBN 3-86541-372-2.
- Heinrich Dathe: Im Tierpark belauscht. Wittenberg 1964.
- Heinrich Dathe: Erlebnisse mit Zootieren. Wittenberg 1972.
- Heinrich Dathe (Texte), Ulla Zernicke (Fotos): Oase. Der Tierpark in Berlin. Wittenberg 1972.
- Heinrich Dathe (Hrsg.): Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 1980.
- G. Funeck, W. Schönholz, F. Steinwasser: Park- und Grünanlagen in Berlin. Berlin-Information 1987, ISBN 3-7442-0028-0.
- Detlef Karg: Das Nordparterre im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Eine Rekonstruktion. In: Die Gartenkunst Band 2, Nr. 2, 1990, S. 298–309.
- Manfred Kofferschläger: Unbedingt mausgrau. Frühe Episoden aus dem Tierpark Berlin. Kückenshagen 2007, ISBN 978-3-938398-53-1.
- Clemens Maier-Wolthausen: Alphamännchen und hohe Tiere, deutsch-deutsche Beziehungen in Tierpark und Zoo Berlin, 1955–1991. Reimer, Berlin 2022, ISBN 978-3-496-01675-5.
- Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009.
- Jürgen Mladek: Unser Tierpark-Buch. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2010, ISBN 978-3-360-01987-5.
- Museumspädagogischer Dienst Berlin (Hrsg.): Gartenplan – Tierpark und Schloss Friedrichsfelde. Berlin 1998.
- Werner Synakiewicz: Tierpark Berlin. Die schönsten Geschichten. Berlin-Brandenburg 2005, ISBN 3-8148-0138-5.
- Christian Matschei, Susann Liniek: Botanischer Wegweiser – Tierpark Berlin. Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten e. V., Berlin 2014.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Tierparks Berlin mit Tierpark-Plan
- Bundesarchiv, Themenbeitrag: Klassenkampf mit Brillenbär und Panda
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den hier explizit angegebenen Belegen dienten vor allem die Periodika Wegweiser durch den Tierpark, Jahresgeschäftsbericht, Milu und Takin für die Textzusammenstellung. Daneben wurde für den Absatz Kunst auf dem Tierparkgelände verstärkt auf das im Jahr 1980 von Heinrich Dathe herausgegebene Werk Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin zurückgegriffen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Geschäftsbericht 2023. (PDF; 20 MB) In: zoo-berlin.de. Zoologischer Garten Berlin AG, 7. Mai 2024, S. 14, 112, abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ a b c d e Leonard Laurig: Mystisches aus dem Eisbärengehege, Berliner Woche, 26. April 2025, Seite 9.
- ↑ Tierpark Berlin – Jahresbericht 1985, S. 56 und andere Quellen.
- ↑ Gedenkstein für das Gestapo-Arbeitserziehungslager Wuhlheide, bildhauerei-in-berlin.de, abgerufen am 31. Mai 2024.
- ↑ Beatrice Härig: Anpirschen an eine seltene Gattung. Zoos als Denkmal. In: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.): Monumente. Magazin für Denkmalkultur in Deutschland. Nr. 3. Monumente Publikationen, 2019, ISSN 0941-7125, S. 14.
- ↑ Tropen-Expedition im Großstadtdschungel. In: tierpark-berlin.de. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 16. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2020; abgerufen am 16. September 2024.
- ↑ So wird der Tierpark Berlin in 2030 aussehen! Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 2. Juni 2015, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Zoologische Gärten Berlin: Masterplan 2035. Eine Stadt – zwei Zoos. (parlament-berlin.de [PDF; 7,5 MB; abgerufen am 14. Februar 2025] Im PDF ab Seite 4).
- ↑ Willkommen bei Giraffe, Gnu und Co. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 23. Mai 2025, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Einzigartige Inselwelt eröffnet im Tierpark Berlin. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 21. Mai 2024, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Die letzten ihrer Art: Mission Nashorn Rettung. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 12. Juni 2024, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Große Sorge vor Maul- und Klauenseuche in den Zoologischen Gärten Berlin. 13. Januar 2025, abgerufen am 18. Januar 2025.
- ↑ Tierpark Berlin öffnet mit Hygienekonzept. 28. Januar 2025, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Malaienbär Johannes erkundet neues Zuhause. 13. Juli 2020, abgerufen am 28. Januar 2021.
- ↑ a b LDL Berlin – Alfred-Brehm-Haus
- ↑ F.A.S. Nr. 52, 31. Dezember 2017, S. 56.
- ↑ Liebe Grüße in den Bären-Himmel. Abgerufen am 11. April 2022.
- ↑ a b Geschäftsbericht 2022. (PDF; 12 MB) Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ Geschäftsbericht 2021. (PDF; 36,5 MB) Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH/Zoologischer Garten Berlin AG, 2021, S. 186–187, abgerufen am 13. Februar 2025.
- ↑ Bährenstarke Wohngemeinschaft. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 16. Juli 2023, abgerufen am 13. Februar 2025.
- ↑ Mtandane (45) war aus Schwäche zusammengebrochen. In: B.Z., 22. Mai 2008.
- ↑ Wer zieht in das Elefantenhaus? In: tierpark-berlin.de. Abgerufen am 19. Mai 2024.
- ↑ Tierpark Berlin: Elefantenhaus wird für 35 Millionen umgebaut. In: Berliner Morgenpost. 22. Januar 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- ↑ Ulrike Martin: Richtfest am neuen „Dickhäuterhaus“. Berliner Woche, 23. November 2024, S. 3.
- ↑ Auf Augenhöhe mit den Giraffen. In: Berliner Woche (PDF; 3,9 MB), Ausgabe Friedrichsfelde und Karlshorst, 25. Februar 2023, S. 5.
- ↑ „Wie affenstark ist das denn?“ Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 24. Januar 2019, abgerufen am 12. Februar 2025.
- ↑ Geschäftsbericht 2021. (PDF; 36,5 MB) Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH/Zoologischer Garten Berlin AG, 2021, S. 185, abgerufen am 12. Februar 2025.
- ↑ Vassago – die Prinzessin der Nacht. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 30. Januar 2025, abgerufen am 12. Februar 2025.
- ↑ a b Stefan Strauss: Hirsche auf dem Trümmerberg. ( vom 14. November 2012 im Internet Archive) In: Berliner Zeitung, 26. November 2002.
- ↑ Himalaya. Abgerufen am 11. April 2022 (deutsch).
- ↑ a b Paul Stein: Das ‚Dach der Welt‘ in Berlin. In: Berliner Woche, 28. Juli 2021, S. 2.
- ↑ Einzigartige Inselwelt eröffnet im Tierpark Berlin. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 21. Mai 2024, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Kleine Tierkinder, große Mission. Nachwuchs bei vom Aussterben bedrohten Somali-Wildeseln und Schopfmakaken. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 20. August 2024, abgerufen am 16. Februar 2025.
- ↑ Abriss des Krokodil-Hauses gestoppt: Der Tierpark muss ’ne dicke Kröte schlucken. In: B.Z., 8. Juni 2022. Abgerufen am 15. Juni 2024.
- ↑ Vorsprung durch Forschung. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Gefahr im Schlangenhaus. In: Märkische Oderzeitung. 29. September 2017 (moz.de).
- ↑ Schlangenfarm wird abgerissen.
- ↑ Heinrich Dathe (Hrsg.): Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 1980, S. 5.
- ↑ Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009, S. 36.
- ↑ Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009, S. 6.
- ↑ Herbert Schwenk: Pathos und Kunst in Erz und Stein. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1997, ISSN 0944-5560, S. 21–28 (luise-berlin.de).
- ↑ L. Heck (Hrsg.): Lebende Bilder aus dem Reiche der Tiere. Augenblicksaufnahmen nach dem lebenden Tierbestande des Berliner Zoologischen Gartens. Berlin 1899, S. 6.
- ↑ Die Zuordnung folgt Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009, S. 21 und 32. Diese Zuordnung widerspricht der Zuordnung von Heinrich Dathe (vgl.: Heinrich Dathe [Hrsg.]: Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 1980, S. 40–41).
- ↑ Die Zuordnung folgt Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009, S. 21 und 32.
- ↑ Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009, S. 11.
- ↑ Enrico Matthies (Hrsg.): Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin. Berlin 2009, S. 69.
- ↑ Bernhard Blaszkiewitz; In: Takin 1/1995, Berlin 1995, S. 4.
- ↑ Caroline Winkler: Vom Zoo ins Gebirge: Wie seltene Bartgeier wieder ausgewildert werden. In: rbb24.de, 5. Juni 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Ansgar Vössing: Der Nationalpark Unteres Odertal und die Berliner Tiergärten. In: MILU – Mitteilungen aus dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, Bd. 10, S. 377–381. Abgerufen am 12. Juli 2024 (PDF; 58 kB).
- ↑ Tierpark Berlin bringt bedrohte Coquerel-Sifakas erstmals nach Europa. Bei: zoo-berlin.de, 22. Juni 2021.
- ↑ Tierpark Berlin – Jugendclub. In: tierpark-berlin.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ Clemens Becker: Erhaltungszuchtprogramme und moderner Artenschutz. In: Wildvogelhaltung. Springer, Berlin, Heidelberg 2021, ISBN 978-3-662-59604-3, S. 81–108, doi:10.1007/978-3-662-59604-3_6.
- ↑ Artenvielfalt: Brauchen wir noch Zoos? Abgerufen am 9. Januar 2024.
- ↑ Uwe-Peter Steinschek: Die Geschichte der Eisbären im Berliner Tierpark. In: bz-berlin.de, 14. November 2016.
- ↑ Tierpark Berlin: Todesursache von Eisbär Fritz bleibt weiter rätselhaft. In: morgenpost.de, 31. Juli 2018.
- ↑ Eisbär-Baby im Berliner Tierpark heißt Hertha. In: morgenpost.de, 6. April 2019.
- ↑ Christian Kern: „Shaolin“ – der erste in Deutschland geborene Goldtakin im Tierpark Berlin. In: zoo-berlin.de. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, 23. Mai 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2013; abgerufen am 16. September 2024.
- ↑ Tierpark Berlin. In: EleWiki. (fandom.com [abgerufen am 16. September 2024]).
- ↑ Edgar. In: EleWiki. (fandom.com [abgerufen am 16. September 2024]).
- ↑ Tierpark Berlin on stamps. Wikimedia Commons.
- ↑ Tierpark Berlin – Jahresbericht 1985. S. 70 f und andere Quellen.
- ↑ Volvo Tierparklauf. In: berlin-laeuft.de. Abgerufen am 16. September 2024.
- ↑ Charlotte Bauer: 146 bunte Bären zieren ab sofort den Tierpark Berlin. In: Berliner Morgenpost, 2. Juli 2020, abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ Steffi Bey: Futterexpress im Tierpark mit Ziegen. In: MOZ.de, 9. August 2019, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Regina Köhler: Mit der Elektrobahn durch den Berlier Tierpark, morgenpost.de, 2. April 2015, abgerufen am 15. Juni 2024.
- ↑ Artikel aus einer Berliner Tageszeitung, 1982; ohne Name der Zeitung und ohne Datum.
- ↑ a b Statistisches Jahrbuch Berlin 2020, Kapitel 04 Bildung und Kultur. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, ISBN 978-3-8305-5064-8.
- ↑ Geschäftsbericht 2020. (PDF; 22 MB) Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ Geschäftsbericht 2021. (PDF; 37 MB) Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, abgerufen am 12. Juli 2024.
- ↑ Geschaeftsbericht 2023. (PDF; 20 MB) In: zoo-berlin.de. zoo-berlin, 7. Mai 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Ick und die Berliner – Doku (ganzer Film auf Deutsch) – DEFA. DEFA-Filmwelt (offizieller DEFA-YouTube-Kanal), 7. Oktober 2020, abgerufen am 12. Februar 2025 (Laufzeit: 19 min 4 s).