„Scheinbare Helligkeit“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Taurus 3m-6m.gif|mini|Ausschnitt aus dem Sternbild [[Stier (Sternbild)|Stier]] – hellster Stern [[Aldebaran]] (α Tau) –<br /> Sichtbarkeit bis 4 mag über Großstadt;<br /> Sichtbarkeit 6 mag ohne [[Lichtverschmutzung]]]] |
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Die '''scheinbare Helligkeit''' gibt an, wie hell ein [[Himmelskörper]] für einen Beobachter auf der [[Erde]] erscheint. In der [[Astronomie]] wird für die scheinbare Helligkeit die Schreibweise 3,<sup>m</sup>0 oder 3,0 mag oder m = 3,0 mag benutzt, wobei das kleine hochgestellte 'm' für magnitudo (Größe) steht. Die scheinbare Helligkeit ist stark abhängig von der Entfernung Beobachter – [[Himmelskörper]] bzw. Erde – [[Himmelskörper]]. Eine entfernungsunabhängige Größe ist die [[absolute Helligkeit]]. |
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[[Datei:Aquila.fade-in.animation.webm|mini|rechts|Helligkeitsanimation im Bereich der Sommermilchstraße. Zu Beginn ist links der Bildmitte nur der Stern [[Altair]] im Kopf des [[Adler (Sternbild)|Sternbilds Adler (Aquila)]] sichtbar (scheinbare Helligkeit = 0,75<sup>m</sup>). Danach taucht rechts der Mitte der Stern [[Ras Alhague]] im [[Schlangenträger|Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus)]] auf (scheinbare Helligkeit = 2,0<sup>m</sup>). Ganz links unten (der Stern [[Algiedi]] im [[Steinbock (Sternbild)|Sternbild Steinbock]] (scheinbare Helligkeit = 3,5<sup>m</sup>) und links oben das [[Delphin (Sternbild)|Sternbild Delphin]] mit fünf Sternen vierter Größenklasse. Im weiteren Verlauf werden immer mehr Sterne sowie die Sternbilder [[Delphin (Sternbild)|Delphin]] und [[Pfeil (Sternbild)|Pfeil]] sichtbar (siehe Einblendung). Zum Schluss sind alle Sterne bis zur zehnten Größenklasse einschließlich der [[Milchstraße|Sommermilchstraße]] zu sehen.]] |
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Die '''scheinbare Helligkeit''' gibt an, wie hell [[Stern]]e oder andere [[Himmelskörper]] einem Beobachter auf der [[Erde]] im Vergleich [[Scheinbar (Astronomie)|erscheinen]]. Dieser astronomische Vergleichswert wird anhand einer [[logarithmisch]]en Skala beschrieben und als Zahl angegeben mit dem Zusatz '''Magnitudo''', kurz '''mag''' (auch '''<sup>m</sup>'''), veraltet auch '''Größenklasse''' oder '''Größe'''. |
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== Messung und Geschichte== |
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Schon in der griechischen Antike teilte der Astronom [[Hipparchos]] die mit bloßem Auge sichtbaren [[Stern]]e grob in sechs '''Größenklassen''' ein, wobei den 15 hellsten Sternen die "1. Größe" zugewiesen wurde. Sterne bis zur 3. Größe gibt es etwa 150, bis zur 6. Größe bereits 5000. Um das Jahr 1800 erweiterten die Astronomen diese Skala nach beiden Seiten und führten eine dezimale Unterteilung ein, was mit dem Beginn der [[Fotometrie]] einherging. |
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Sterne der 1. Helligkeitsklasse scheinen heller als Sterne 2. oder 3. Klasse und werden auf dieser Skala mit einem niedrigeren Zahlenwert für ihre ''Magnitude'' (mag) angegeben. Je niedriger dieser Wert, desto größer ist die scheinbare Helligkeit eines Gestirns; sehr helle Objekte haben einen negativen mag-Wert. Einem hundertmal helleren Objekt wird definitionsgemäß ein um 5 mag niedrigerer Wert zugeordnet; ein [[Stern 1. Größe]] mit 1,0 mag ist damit rund 2,512-mal so hell wie ein Stern 2. Größe mit 2,0 mag (ebenso für die weiteren Stufen). |
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Die Fixsterne [[Sirius]] und [[Canopus]] sowie drei helle [[Planet]]en haben in dieser Helligkeitsskala negative Werte (-1 bis -4,4 mag). Der Stern Wega (Sternbild Leier) hat m = 0 mag. Ursprünglich ordnete man nur Sternen eine scheinbare Helligkeit zu. |
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Zum Vergleich der tatsächlichen [[Leuchtkraft]] von Himmelsobjekten dient als Hilfsgröße die sogenannte [[absolute Helligkeit]]. Sie entspricht jeweils der Helligkeit eines gegebenen Objekts, wenn man es aus einer Distanz von 10 [[Parsec]] (ca. 32,6 [[Lichtjahr]]e oder 308,6 [[Billion]]en Kilometer) beobachten würde. Aus dieser Entfernung erschiene unsere Sonne als Stern mit einer absoluten visuellen Helligkeit von 4,84 mag; aus dem mittleren Abstand Erde-Sonne (1 [[Astronomische Einheit|AE]]) gesehen hat sie die scheinbare Helligkeit von etwa −27 mag als das weitaus hellste Objekt am irdischen Himmel. |
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In verschieden großen [[Fernrohr]]en kann man auch noch Sterne 10. bis 20. Größe sehen. Die scheinbare Helligkeit der schwächsten Sterne, die ein [[Linsenteleskop|Linsen]]- oder [[Spiegelteleskop]] gerade noch erkennen lässt, definiert die [[Grenzgröße]] dieses Beobachtungsgerätes. |
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== Geschichte == |
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Die scheinbare Helligkeit hängt sowohl von der [[Leuchtkraft]] des Objekts als auch von seiner Entfernung zur Erde ab. So erscheint der [[Mond]] aufgrund seiner Nähe zur Erde wesentlich heller als weit entfernte Sterne, obwohl diese milliardenfach stärker leuchten. |
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Die ursprünglich 6-stufige Helligkeitsskala ist erstmals bei [[Claudius Ptolemäus]] im Sternkatalog des [[Almagest]] (2. Jh. n. Chr.) belegt. Die Behauptung, dass sie bereits früher von [[Hipparchos (Astronom)|Hipparch von Nikäa]] (2. Jh. v. Chr., genaue Lebensdaten unklar) verwendet worden sei, lässt sich nicht belegen oder widerlegen, weil der Sternkatalog von Hipparch, dessen ehemalige Existenz uns durch [[Plinius der Ältere|Plinius d.Ä]]. und Ptolemäus überliefert ist, nicht erhalten ist. Die einzige erhaltene Schrift von Hipparch, ein Kommentar an das Lehrgedicht [[Aratos von Soloi|Aratos]], überliefert zwar sehr genaue Positionsangaben, lässt aber klar auf ein Nichtvorhandensein einer Magnitudenskala schließen,<ref>{{Literatur |Autor=Susanne M Hoffmann |Titel=Hipparchs Himmelsglobus |Verlag=Springer |Ort=Wiesbaden / New York |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-18682-1 |Seiten=92 und 194}}</ref> da Helligkeiten von Sternen (wenn überhaupt) nur mit Vokabeln (groß/klein) angegeben werden oder durch die Angabe, dass diese Sterne sogar bei Vollmond sichtbar sind. Behauptungen, dass die Magnitudenskala bereits auf die [[babylonische Astronomie]] zurückgehe,<ref>David Baker, David A. Hardy: ''Der Kosmos-Sternführer.'' Franckh-Kosmos, Stuttgart 1981, S. 32–34.</ref> datieren auf die Zeit des [[Panbabylonismus]] und können in den Texten der mathematischen babylonischen Astronomie nicht belegt werden [Vgl. Editionen der Babylonischen Astronomischen Tagebücher]. Der früheste Beleg (der möglicherweise nicht überlieferte Vorlagen hatte) der Magnitudenskala ist also der Sternkatalog im Almagest (2. Jh. n. Chr.). Dort werden die [[freiäugig]] sichtbaren Sterne in sechs Größenklassen eingeteilt, jedoch ohne die Methode dieser Bestimmung näher zu beschreiben.<ref>Nach E. Zinner treten Fehler von 1–2 mag auf, im Mittel ±0,6 mag.</ref> Die hellsten Gestirne wurden der ersten Größe zugerechnet, die schwächsten der sechsten Größe. |
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Später wurde die Skala nach beiden Seiten hin erweitert, um sowohl hellere Objekte als auch – nach Aufkommen des [[Teleskop]]s – schwächere Objekte vergleichend einordnen zu können. Die heutige Skala der scheinbaren Helligkeit ist den Sinneswahrnehmungen entsprechend logarithmisch (siehe [[Weber-Fechner-Gesetz]]). Sie wurde im Jahr 1856 von [[Norman Pogson]] so definiert, dass ein [[Stern 1. Größe|Stern erster Größe]] mit 1,0 mag genau hundertmal so hell ist wie ein Stern sechster Größe mit 6,0 mag, und dieser hundertmal heller als ein Stern mit 11,0 mag, der somit zehntausendmal dunkler ist als der mit 1,0 mag.<ref>{{cite journal |title=Magnitudes of Thirty-six of the Minor Planets for the first day of each month of the year 1857 |author-link=Norman Robert Pogson |first=N. |last=Pogson |journal=[[Monthly Notices of the Royal Astronomical Society|MNRAS]] |volume=17 |page=12 |date=1856 |bibcode=1856MNRAS..17...12P |doi=10.1093/mnras/17.1.12 |doi-access=free|language=en }}</ref> Ein Größenunterschied von 1 Magnitude (mag) entspricht damit einem Helligkeitsunterschied um den Faktor <math>\sqrt[5]{100}\approx 2{,}511886</math> beziehungsweise einer [[Lichtwert]]differenz von <math>\log_2 \sqrt[5]{100}\approx 1{,}33</math> Lichtwertstufen. Die Kalibrierung der Skala erfolgte an sogenannten [[Standardstern]]en. |
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Die [[Magnitude]]n- bzw. Helligkeits-Skala ist '''[[Logarithmus|logarithmisch]]''', weil gemäß dem [[Weber-Fechner-Gesetz]] fast jede Sinnesempfindung des Menschen (und der meisten Tiere) dem Logarithmus des [[Reiz]]es proportional ist. Ein Helligkeitsunterschied von 1 : 100 entspricht hierbei einem Unterschied von fünf Größenklassen. |
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== Visuelle Helligkeit == |
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'''[[Physik]]alisch''' ist die Helligkeitsskala durch die [[Energie]] des einfallenden Lichtes definiert ([[bolometrische Helligkeit]]). Wenn ''m'' die Magnituden und ''s'' die gemessenen [[Lichtstrom|Strahlungsströme]] zweier Sterne sind, gilt für ihren Helligkeitsunterschied |
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Die Beobachtbarkeit eines astronomischen Objekts hängt von verschiedenen Faktoren ab – Flächenhelligkeit des Objekts, Beobachtungsbedingungen ([[Lichtverschmutzung]]), Lichtsammelvermögen des Instruments, spektrale Empfindlichkeit. Dabei ist die scheinbare Helligkeit eines Gestirns im Bereich des sichtbaren Lichts nur ein Teil der Gesamtleistung ([[bolometrische Helligkeit]]). So kann ein Objekt auf einem anderen Beobachtungsband, etwa im [[Infrarotstrahlung|Infrarot]]-Bereich, heller erscheinen. Für wissenschaftliche Beobachtungszwecke wurde eine Reihe unterschiedlicher [[Fotometrisches System|Filtersysteme]] definiert, durch deren Einsatz Beobachtungen mit verschiedenen Teleskopen und Instrumenten vergleichbar werden. Im Unterschied zu ''fotografisch'' bzw. ''photoelektrisch'' mit anderer spektraler Empfindlichkeit gemessenen Helligkeiten wird jene scheinbare Helligkeit, wie sie dem menschlichen [[Auge]] mit [[visuell]]er Wahrnehmung erscheint, als '''visuelle Helligkeit''' bezeichnet. |
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Die scheinbare visuelle Helligkeit ist abhängig von der [[Abstand|Entfernung]] der [[Erde]] beziehungsweise des Beobachters vom beobachteten Objekt und bei nicht selbst leuchtenden Objekten – wie [[Planet]]en, [[Zwergplanet]]en, [[Asteroid]]en, [[Transneptunisches Objekt|transneptunischen Objekten]] und anderen – zusätzlich jeweils von der [[Tag-Nacht-Grenze|Phase]] und dem Abstand zum zentralen Stern. So erscheint wegen seiner Nähe der [[Mond]] zu Vollmond wesentlich heller als weit entfernte Sterne, obwohl diese milliardenfach stärker leuchten. Der Wert −26,832 mag für die Sonne wurde 2015 durch die IAU mit Resolution B2 beziffert. |
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<math> \Delta m = m_1 - m_2 = -2{,}5 \cdot \log (s_1 / s_2) </math> |
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{| class="wikitable float-right" |
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Für ''Δ m = 1'' entspricht dies einem Verhältnis der Lichtenergie von ''1 : 2,512'' bzw. einem Logarithmus von 0,4. |
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|+ Maximale scheinbare Helligkeit einiger Himmelskörper<br />(im [[UBV-System|Johnson-V-Filter]]) |
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! Name |
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! [[Astronomisches Objekt|Objekttyp]] |
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! Maximale<br />beobachtete<br />Magnitude |
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| [[Sonne]] || [[Stern]] || style="text-align:right" | −26,832 mag |
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| Sonne, vom<br />[[Neptun (Planet)|Neptun]] aus<br />gesehen || Stern || style="text-align:right" | −19,35 mag |
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| [[Vollmond]] || [[Mond]] || style="text-align:right" | −12,73 mag |
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| [[Iridium-Flare]] || [[Satellit (Raumfahrt)|Satellit]] || style="text-align:right" | −9{{0|,00}} mag |
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| [[Internationale Raumstation|ISS]] || [[Raumstation]] || style="text-align:right" | −5{{0|,00}} mag |
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| [[Venus (Planet)|Venus]] || [[Planet]] || style="text-align:right" | −4,67 mag |
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| [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] || Planet || style="text-align:right" | −2,94 mag |
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| [[Mars (Planet)|Mars]] || Planet || style="text-align:right" | −2,91 mag |
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| [[Merkur (Planet)|Merkur]] || Planet || style="text-align:right" | −1,9{{0}} mag |
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| [[Sirius]] || Stern || style="text-align:right" | −1,46 mag |
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| [[Canopus]] || Stern || style="text-align:right" | −0,73 mag |
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| [[Saturn (Planet)|Saturn]] || Planet || style="text-align:right" | −0,47 mag |
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| [[Wega]] || Stern || style="text-align:right" |<ref group="Anm.">Definiert als 0 in traditionellen photometrischen Systemen; wegen Kalibrationsschwierigkeiten weichen diese Systeme etwas ab.</ref> 0,03 mag |
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| [[Hyaden (Astronomie)|Hyaden]] || [[Offener Sternhaufen]] || style="text-align:right" | 0,5{{0}} mag |
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| [[Plejaden]] || Offener Sternhaufen || style="text-align:right" | 1,6{{0}} mag |
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| [[Coma-Sternhaufen]] || Offener Sternhaufen || style="text-align:right" | 1,8{{0}} mag |
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| [[Polarstern]] || Stern || style="text-align:right" | 1,97 mag |
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| [[Andromedagalaxie|Andromeda]] || [[Galaxie]] || style="text-align:right" | 3,4{{0}} mag |
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| [[Praesepe]] || Offener Sternhaufen || style="text-align:right" | 3,1{{0}} mag |
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| [[Orionnebel]] || [[Emissionsnebel]] || style="text-align:right" | 3,7{{0}} mag |
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| [[h Persei]] || Offener Sternhaufen || style="text-align:right" | 5,2{{0}} mag |
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| [[Uranus (Planet)|Uranus]] || Planet || style="text-align:right" | 5,5{{0}} mag |
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| [[(1) Ceres]] || [[Zwergplanet]] || style="text-align:right" | 6,6{{0}} mag |
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| [[Neptun (Planet)|Neptun]] || Planet || style="text-align:right" | 7,8{{0}} mag |
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| [[Pluto|(134340) Pluto]] || Zwergplanet || style="text-align:right" | 13,9{{0}} mag |
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| [[(136199) Eris]] || Zwergplanet || style="text-align:right" | 18,8{{0}} mag |
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|- |
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| [[S Ori 70]] || [[Planemo]] || style="text-align:right" | 20,8{{0}} mag |
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|} |
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== Schreibweisen == |
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Als [[Referenz]] dieser an sich [[relativ]]en Skala dient der Stern [[Wega (Stern)|Wega]], dessen Helligkeit mit der Magnitude ''null'' festgesetzt wird. Außerdem sind all seine [[Fotometrie|fotometrischen Farben]] ebenfalls als null definiert. |
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Der [[Polarstern]] hat eine scheinbare Helligkeit („Magnitude“) von etwa zwei. Folgende Schreibweisen sind hierfür üblich: |
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* 2,0<sup>m</sup> |
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Damit lässt die auf den griechischen Astronomen [[Hipparchos (Astronom)|Hipparchos]] zurückgehende Größenskala eine beliebige Verfeinerung für moderne [[Messinstrument]]e zu, und die negativen Größenklassen für sehr helle Objekte wie [[Sonne]], Mond und Planeten ergeben sich aus der Formel von selbst. |
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* 2<math>\stackrel{\text{m}}{\text{,}}</math>0<ref>vgl. z. B. Hans-Ulrich Keller: ''Kosmos Himmelsjahr 2013. Sonne, Mond und Sterne im Jahreslauf.'' 2013, ISBN 978-3-440-13097-1.</ref> |
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* 2,0 mag |
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* 2. Magnitude |
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* ''m'' = 2,0 |
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* Stern 2. Größe |
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* Größenklasse 2 |
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* 2. Größenklasse |
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Als Einheitenzeichen empfiehlt die [[Internationale Astronomische Union]] die Schreibweise „2,0 mag“ und rät von einem hochgestellten m ab.<ref>[http://www.iau.org/publications/proceedings_rules/units/ Seite der IAU (letzter Abschnitt, „5.17 Magnitude“)]</ref> Jedoch wird vom Autor [[Hans-Ulrich Keller]] die Meinung vertreten, dass „mag“ in [[Populärwissenschaftliche Literatur|populärwissenschaftlicher Literatur]] verwendet wird, aber in der professionellen Astronomie die Schreibweise mit hochgestelltem m nach dem ganzzahligen Wert üblich ist (2. Variante von oben).<ref>{{Literatur |Autor=[[Hans-Ulrich Keller]] |Titel=Kompendium der Astronomie : Einführung in die Wissenschaft vom Universum |Auflage=6., aktualisierte und erweiterte |Verlag=Kosmos |Ort=Stuttgart |Datum=2019 |ISBN=978-3-440-16276-7 |Seiten=65}}</ref> |
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Früher wurde die Skala am [[Polarstern]] mit 2,1 mag ausgerichtet, bis man bemerkte, dass dessen Helligkeit geringfügig variiert. Zur [[Eichung]] fotometrischer Instrumente dient eine Gruppe genau gemessener Sterne nahe dem [[Himmelspol]], die sog. "Polsequenz". |
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== Definition == |
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Nach [[Norman Robert Pogson]] entspricht ein Helligkeitsunterschied von 1:100 einem Unterschied von fünf Größenklassen bzw. 5 mag. Die Magnituden-Skala ist [[Logarithmus|logarithmisch]], ebenso wie Sinnesempfindungen des Menschen nach dem [[Weber-Fechner-Gesetz]] dem Logarithmus des [[Reiz]]es proportional sind. |
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'''Scheinbare Helligkeit einiger Himmelskörper''' |
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[[Physik]]alisch ist die Helligkeitsskala durch die Strahlungsleistung ([[Leistungsdichte]]) des einfallenden Lichtes im sichtbaren Bereich definiert. Wenn ''<math> m_0, m_1</math>'' die Magnituden und ''<math> \Phi_0, \Phi_1 </math>'' die gemessenen [[Lichtstrom|Lichtströme]] zweier Himmelskörper sind, gilt für ihren Helligkeitsunterschied<ref group="Anm.">Grundsätzlich kann jede Logarithmusfunktion (zu einer beliebigen Basis) benutzt werden; hier verwenden wir die beiden häufigsten Varianten (dekadischer bzw. natürlicher Logarithmus).</ref> |
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{| cellspacing=0 border bgcolor="#EEEEDD" |
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:<math> \Delta m = m_1 - m_0 = \frac{-5 \cdot \lg \left( \frac{\Phi_1}{\Phi_0} \right)}{\lg(100)} \,\mathrm{mag} = \frac{-5 \cdot \ln \left( \frac{\Phi_1}{\Phi_0} \right)}{\ln(100)} \,\mathrm{mag} </math>, |
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|----- bgcolor="#DDDDCC" |
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wobei die Funktion <math> \lg </math> dem dekadischen Logarithmus (zur Basis 10) entspricht, was zu <math> \Delta m = -\frac{5}{2} \cdot \lg \left( \frac{\Phi_1}{\Phi_0}\right) \,\mathrm{mag} </math> vereinfacht werden kann. |
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! Himmelskörper |
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! Typus |
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Nimmt man für ''<math> \Phi_0 </math>'' den Lichtstrom eines Objekts der Größenklasse 0, so erhält man die Helligkeit des ersten Objekts |
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! Magnitude |
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:<math> m_1 = \frac{-5 \cdot \lg \left( \frac{\Phi_1}{\Phi_0} \right)}{\lg(100)} \,\mathrm{mag} = \frac{-5 \cdot \ln \left( \frac{\Phi_1}{\Phi_0} \right)}{\ln(100)} \,\mathrm{mag} </math> |
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| [[Sonne]] ||Stern|| align="right" | -26,8 mag |
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Für kleine Helligkeitsvariationen (d. h. <math>\frac{\Phi_1}{\Phi_0} \approx 1</math>) gilt näherungsweise<ref group="Anm.">Da die <math> \ln </math>-Funktion an der Stelle <math>x = 1</math> die Steigung 1 und den Funktionswert 0 hat, kann man die Funktion für <math>x \approx 1</math> durch eine Gerade approximieren, und es gilt dann <math>\ln x \approx x - 1 </math>. Daher gilt für <math> \tfrac{x}{y} \approx 1</math> die Näherung <math> \ln \left(\tfrac{x}{y} \right) \approx \tfrac{x}{y} - 1 = \tfrac{x-y}{y} </math>.</ref> |
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| [[Mond]] ||Mond|| align="right" | -12,5 mag |
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:<math> \Delta m \approx \frac{-5 \cdot \left( \Phi_1-\Phi_0 \right)}{\ln(100) \cdot \Phi_0} \,\mathrm{mag} </math> |
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| [[Venus (Planet)|Venus]] ||Planet|| align="right" | -4,4 mag |
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Die Quotienten der hierin auftauchenden Konstanten betragen (beide Darstellungen verdeutlichen den Zusammenhang mit der Definition) |
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| [[Mars (Planet)|Mars]] ||Planet|| align="right" | -2,8 mag |
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:<math>\frac{5}{\lg(100)} = 2{,}5</math> und <math>\frac{5}{\ln(100)} \approx 1{,}0857</math>. |
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| [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] ||Planet|| align="right" | -2,8 mag |
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Das Verhältnis der Helligkeit der Klasse ''m'' zur Helligkeit der Klasse (''m''+1) ist |
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:<math> \frac{\text{Helligkeit} (\text{Klasse} [m])}{\text{Helligkeit} (\text{Klasse} [m+1])} = \sqrt[5]{100} = 10^{0{,}4}\approx 2{,}512 </math> |
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| [[Sirius]] ||Stern|| align="right" | -1,4 mag |
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Beispielsweise entspricht ein relativer Helligkeitsunterschied von 1 [[Parts per million|ppm]] einer Helligkeitsklassendifferenz von etwa 1,1 µmag. |
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| [[Canopus]] ||Stern|| align="right" | -0,73 mag |
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=== Photometrischer Nullpunkt === |
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| [[Saturn (Planet)|Saturn]] ||Planet|| align="right" | -0,192 mag |
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Mit dem Beginn der [[Photometrie]] wurden die einzelnen Klassen weiter unterteilt, für moderne [[Messinstrument]]e ist eine fast beliebige Verfeinerung möglich. Ein genauer Referenzwert wurde notwendig. Anfänglich wurde die Skala am [[Polarstern]] mit 2,1 mag ausgerichtet, bis sich herausstellte, dass dessen Helligkeit geringfügig variiert. Als [[Bezugswert|Referenz]] dient daher traditionell der Stern [[Wega]], dessen Helligkeit mit der Magnitude ''null'' festgesetzt wurde. Zur [[Kalibrierung]] moderner [[Fotometrisches System|photometrischer Systeme]] dient heute eine Gruppe genau gemessener Referenzsterne nahe dem [[Himmelspol]], die so genannte „[[Polsequenz]]“. Das häufig verwendete [[UBV-System]] wird beispielsweise derart kalibriert.<ref name="Johnson1953">{{Literatur |Autor=[[Harold Lester Johnson|H. L. Johnson]], W. W. Morgan |Titel=Fundamental stellar photometry for standards of spectral type on the revised system of the Yerkes spectra atlas |Sammelwerk=The Astrophysical Journal |Band=117 |Datum=1953 |Seiten=313–352}}</ref> Dadurch ergibt sich für Wega im UBV-System eine scheinbare Helligkeit von ''V'' = +0,03 mag. Farbindizes sind so definiert, dass Sterne des Typs A0V (zu diesen gehört Wega) im Mittel [[Farbindex]] 0,00 haben. Helligkeitssysteme mit dieser Eigenschaft werden als „Wega-Helligkeiten“ bezeichnet. |
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| [[Wega]] ||Stern|| align="right" | 0,00 mag<br>(def.) |
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Weiterhin ist die scheinbare Helligkeit abhängig von der Wellenlänge des Lichts. Daher wird in der beobachtenden [[Astronomie]] die scheinbare Helligkeit oft für den visuellen Spektralbereich um 550 [[Nanometer]] angegeben.<ref name="astro" /> Sie wird durch das Symbol V gekennzeichnet.<ref name="astro">[http://astronomy.utfs.org/infosys/ELisa/Gloss/glossarNFv.html Definition der visuellen Helligkeit]</ref> Weitere gebräuchliche Bereiche für optische Teleskope sind U ([[Ultraviolett]], 365 nm), B (blau, 445 nm), R (rot, 658 nm), I, J, H und K (nahes Infrarot, 806 bis 2190 nm). |
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| [[Polarstern]] ||Stern|| align="right" | 2,0 mag |
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Die [[Gaia-Mission]] kann Sterne mit Magnitude heller als 3 nicht auf üblichem Wege messen und kann mit Sternen heller als 7 nur eingeschränkt umgehen, daher ist die Polsequenz zur Kalibrierung nicht geeignet. Für die Kalibrierung wurde eine neue Liste von ca. 200 Bezugssternen verschiedener Spektralklassen herangezogen, die den [[Initial Gaia Source List#Gaia Spectrophotometric Standard Star Catalog (SPSS)|Gaia Spectrometric Standard Catalog (SPSS)]] bilden. Die überwiegende Mehrheit dieser Objekte hat eine Magnitude zwischen 10 und 15,5. Gaia benutzt eine eigene Definition der Magnitude genannt [[G-Band-Magnitude]] bzw. G-Magnitude (G) in Kurzform. Gaia ist eine selbstkalibrierende Mission, so dass die verschiedenen Kataloge unterschiedliche Definitionen für die Magnitude benutzen. |
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| [[Uranus (Planet)|Uranus]] ||Planet|| align="right" | 5,5 mag |
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=== Beleuchtungsstärke === |
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Ein Objekt der scheinbaren visuellen Helligkeit <math>m_\mathrm v</math> bewirkt auf einer Fläche senkrecht zur Strahlrichtung eine [[Beleuchtungsstärke]] von<ref name="Dufay">{{Literatur |Autor=Jean Dufay |Titel=Introduction to Astrophysics: The Stars |Verlag=Dover Publications |Datum=1964 |ISBN=978-0-486-60771-9 |Online={{Google Buch |BuchID=oTraksy4JYkC |Seite=3}} |Abruf=2019-11-04}}</ref> |
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| [[Neptun (Planet)|Neptun]] ||Planet|| align="right" | 7,8 mag |
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:<math>E_\mathrm v = 10^{-0,4 \left(\frac{m_\mathrm v}{\mathrm{mag}} + 14,2\right)}\,\mathrm{lx}\,.</math> |
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| [[Pluto (Planet)|Pluto]] ||Planet|| align="right" | 14,0 mag |
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[[Sirius]] (''m''<sub>v</sub> = −1,46 mag) bewirkt beispielsweise eine Beleuchtung von 8 [[Lux (Einheit)|μlx]]. |
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=== Gesamthelligkeit von Mehrfachsternen === |
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Die Gesamthelligkeit eines [[Doppelstern|Mehrfachsterns]] errechnet sich aus den [[Lichtstrom|Lichtströmen]] der Einzelkomponenten: |
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:<math> m_\mathrm{ges} = -2{,}5\,\mathrm{mag} \cdot \lg\sum_{k=1}^n 10^{-\frac{0{,}4}{\mathrm{mag}}\,m_k}</math> |
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Im Fall eines Doppelsterns (n=2) mit den Helligkeiten m<sub>1</sub> und m<sub>2</sub> der Einzelkomponenten erhält man: |
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:<math> m_\mathrm{ges} = -2{,}5\,\mathrm{mag} \cdot \lg\left(10^{-\frac{0{,}4}{\mathrm{mag}}\,m_1} + 10^{-\frac{0{,}4}{\mathrm{mag}}\,m_2}\right) = m_1 - 2{,}5\,\mathrm{mag} \cdot \lg\left(1 + 10^{+\frac{0{,}4}{\mathrm{mag}}\,(m_1 - m_2)}\right)</math> |
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=== Kometen === |
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Die scheinbare Helligkeit von Kometen kann beschrieben werden durch: |
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:<math> m_\mathrm{0} + 2{,}5\,\mathrm{mag} \cdot 2 \cdot \lg{(\Delta)} + 2{,}5\,\mathrm{mag} \cdot n \cdot \lg{(r)}</math> |
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Dabei ist: |
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: ''m''<sub>0</sub>: ''Helligkeit'', die der Komet hätte, befände er sich genau im Abstand von 1 [[Astronomische Einheit|AE]] zur Erde und Sonne |
|||
: Δ: Abstand zur Erde in Einheiten von AE |
|||
: Der Faktor 2 entsteht durch die quadratische Abhängigkeit vom Abstand |
|||
: ''n'': Veränderung der Helligkeit bei Änderung des Sonnenabstands. Ohne Wechselwirkung liegt er bei 2. |
|||
: ''r'': Abstand zur Sonne in Einheiten von AE |
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''m''<sub>0</sub> und ''n'' sind Fitparameter, die aus Messungen abgeleitet werden und einen Vergleich der Kometen untereinander zulassen. Beispielsweise konnte der Helligkeitsverlauf des Kometen [[Tempel 1]] mit den Parametern ''m''<sub>0</sub> = 5,5 mag und ''n'' = 25 recht gut wiedergegeben werden. |
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== Leistungsgrenze eines optischen Instruments == |
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An einem stark [[Lichtverschmutzung|lichtverschmutzten]] Himmel, etwa dem über einer Großstadt, kann auch das [[Dunkeladaption|dunkeladaptierte]] Auge nur Objekte bis zu 4 mag erkennen, unter besseren Umständen auf dem Land bis zu 6 mag. Unter idealen Bedingungen ohne Lichtverschmutzung, etwa auf hoher See, können am nachtschwarzen Himmel mit bloßem Auge außer der Milchstraße, dem [[Zodiakallicht]] und dem [[Gegenschein]] auch lichtschwächere Sterne über 7 mag beobachtet werden, mit sehr scharfen Augen sogar knapp 8 mag (siehe auch [[Bortle-Skala]]). |
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Mit Beobachtungsgeräten sind weitere Sterne zu erkennen; die scheinbare Helligkeit der schwächsten gerade noch erkennbaren nennt man [[Grenzhelligkeit]] oder Grenzgröße. Diesbezüglich lässt sich die Leistung von Teleskopen mit der [[Apertur|Öffnung]] ''D'' durch Vergleich mit der Pupillenöffnung ''d'' des Auges abschätzen. Um wie viel Helligkeitsstufen die instrumentelle Grenzgröße über der freiäugigen Grenzgröße liegt, ergibt sich aus dem Verhältnis ''D/d'' (und da die Öffnungsfläche quadratisch vom Durchmesser abhängt, entsteht mit der logarithmischen Definitionsgleichung der Faktor 2): |
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:<math> m_\mathrm{Instr} = m_\mathrm{Auge} + 2{,}5 \,\mathrm{mag} \cdot 2 \cdot \lg{\left(\frac{D}{d}\right)}</math> |
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Legt man für die Beobachtung mit freiem Auge eine Grenzhelligkeit von 6 mag zugrunde sowie einen [[Pupille]]ndurchmesser von ''d'' = 7 mm, so erhält man: |
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:<math> m_\mathrm{Instr} = 6 \,\mathrm{mag} + 5 \,\mathrm{mag} \cdot \lg{\left(\frac{D}{7 \,\mathrm{mm}}\right)}</math> |
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Die Beziehung lässt sich vereinfachen, denn <math>\textstyle 5 \cdot \lg{\left(\frac{1}{7}\right)} = - 4{,}2</math>: |
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:<math> m_\mathrm{Instr} = 1{,}8\, \mathrm{mag} + 5 \,\mathrm{mag} \cdot \lg{\left(\frac{D}{\mathrm{mm}}\right)}</math> |
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Ein [[Fernglas]] mit der Öffnung von 20 mm erweitert die Sichtbarkeit um gut zwei Größenklassen, ein Teleskop von 70 mm um fünf, im Beispiel also bis 11 mag und eines von 200 mm bis 13 mag. |
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Großteleskope dringen mit entsprechend langen [[Belichtungszeit]]en und mit [[Bildsensor]]en auf Größenklassen von 30 mag vor. Die derzeitige Instrumentierung des [[Hubble-Weltraumteleskop]]s sieht noch Sterne der 31. Größenklasse. |
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== Die scheinbare Helligkeit in der Praxis == |
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=== Beobachtbarkeit mit bloßem Auge === |
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Die scheinbare Helligkeit der Sonne, ihrer Planeten und unseres Mondes schwankt unter anderem wegen deren variabler Entfernung zur Erde teils stark. Noch stärker kann die Magnitude bei nicht selbst leuchtenden Himmelsobjekten wie dem Mond von der [[Mondphase|Phase]] abhängen (Mondsichel um Neumond). Auch manche Sterne zeigen Veränderungen ihrer scheinbaren Helligkeit über relativ kurze Zeitspannen. Doch sind hierfür nicht Entfernungsschwankungen der Grund, sondern Änderungen in der Lichtemission dieser Strahlungsquellen oder deren Bedeckung durch andere Himmelskörper. Für solche [[Veränderlicher Stern|veränderlichen Sterne]] wird daher eine scheinbare Helligkeit als Schwankungsbreite innerhalb der beobachteten Grenzen angegeben. |
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[[Datei:Andromeda-Galaxie Canon G3X.jpg|mini|Veranschaulichung der Flächen­helligkeit: Andromeda-Galaxie (3,5 mag) in der Mitte. Der hellste Stern oben ist [[Titawin]] (4,1 mag).]] |
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Zu beachten ist auch, dass gewisse Himmelsobjekte wie beispielsweise die [[Andromeda-Galaxie]] (3,5 mag) Objekte sind, deren Gesamt­helligkeit einem größeren Himmelsareal zugeordnet ist. Daher benötigt die Beobachtung der Andromeda-Galaxie gute Sichtbedingungen, während zum Beispiel ein Stern wie [[Iota Cephei]] (3,6 mag) noch von Städten aus gesehen werden kann. |
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Die freisichtigen Sterne verteilen sich wie folgt – mit dem Henry-Draper-Katalog als Vergleich: |
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{| class="wikitable sortable" |
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! Anzahl Sterne !! Größen­klasse !! Magnitude !! class="unsortable" | Bemerkung |
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|- |
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|style="text-align:right"| 22 |
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|style="text-align:center"| 1 |
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|style="text-align:center"| ≤ 1,5 |
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| 22 Sterne ohne Sonne (→[[Liste der hellsten Sterne|Liste]]) |
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|- |
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|style="text-align:right"| 70 |
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|style="text-align:center"| 2 |
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|style="text-align:center"| 1,5 < ''x'' ≤ 2,5 |
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| (→[[Liste der hellsten Sterne|Liste]]) |
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|- |
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|style="text-align:right"| 170 |
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|style="text-align:center"| 3 |
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| |
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|- |
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|style="text-align:right"| 430 |
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|style="text-align:center"| 4 |
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| |
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| nach [[Friedrich Wilhelm Argelander|Argelander]]/[[Jacobus C. Kapteyn|Kapteyn]] |
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|- |
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|style="text-align:right"| 1.200 |
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|style="text-align:center"| 5 |
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| |
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| |
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|- |
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|style="text-align:right"| 4.000 |
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|style="text-align:center"| 6 |
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| |
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| |
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|- |
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|style="text-align:right"| 9.110 |
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|data-sort-value="7"| |
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|style="text-align:center"| < 6,5 |
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| Gemäß [[Bright-Star-Katalog]] (1908) |
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|- |
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|style="text-align:right"| 11.713 |
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|data-sort-value="8"| |
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|style="text-align:center"| < 7,1 |
|||
| Erweiterte Fassung des Bright-Star-Katalogs („Harvard Revised“, 1983) |
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|- |
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|style="text-align:right"| 359.083 |
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|data-sort-value="9"| |
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|style="text-align:center"| < 9,0 |
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| [[Henry-Draper-Katalog]] (1949) |
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|} |
|} |
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</center> |
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Die scheinbare Helligkeit der Sonne, unseres Mondes und der Planeten um unsere Sonne schwankt wegen ihrer u. a. sehr variablen Entfernung zur Erde mitunter sehr stark. Die Erde und Planeten haben elliptische [[Umlaufbahn]]en um die Sonne. Auch der Mond umläuft die Erde in einer elliptische [[Umlaufbahn]]. Noch stärker wird jedoch die Magnitude des Mondes von seiner [[Mondphase|Phase]] (Mondsichel) beeinflusst. Wegen dieser starken Schwankungen ordnet man eigentlich nur Sternen (ohne die Sonne) eine scheinbare Helligkeit zu. |
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Der [[Flamsteed-Bezeichnung|Flamsteed-Katalog]] führt 2554 Sterne an, die bei Erstellung des Katalogs vom Süden Englands aus mit bloßem Auge sichtbar waren. Zu den am weitesten entfernten, freiäugig sichtbaren Sternen unserer [[Milchstraße]] zählt neben den veränderlichen [[VV Cephei]] A und [[RW Cephei]] sowie ''μ Cep,'' dem [[Granatstern]], und ''ν Cep'' (4,29 mag, 4700 Lj) – alle im [[Sternbild]] ''[[Kepheus (Sternbild)|Kepheus]]'' – auch [[P Cygni]] (derzeit um 4,82 mag, etwa 5200 Lichtjahre entfernt) im ''[[Schwan (Sternbild)|Schwan]]''. Der 25 000 Lichtjahre entfernte [[Pistolenstern]] im Sternbild ''[[Schütze (Sternbild)|Schütze]] (Sagittarius)'' erscheint nur zwischen 7,1 und 7,6 mag hell, da ihn der [[Pistolennebel]] verdeckt.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Florian Freistetter]] |url=http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/10/20/wie-heisst-der-fernste-stern-den-wir-mit-blossem-auge-noch-erkennen-koennen/?all=1 |titel=Wie heißt der fernste Stern, den wir mit bloßem Auge noch erkennen können? |datum=2014-10-20 |abruf=2018-02-20}}</ref> |
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Mit bloßem Auge kann man bei guten Bedingungen Sterne bis zur sechsten Größenklasse erkennen, mit einem Feldstecher bis etwa zur neunten. Die größten [[terrestrisch]]en Teleskope können mit empfindlichen [[Charge-coupled Device|CCD]]-Sensoren noch Objekte mit einer Magnitude von 25-30 aufzeichnen. |
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Die entferntesten freiäugig sichtbaren ständigen Objekte sind benachbarte Galaxien: |
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* Am [[Nordhimmel]]: |
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** der [[Andromeda-Nebel]] (M 31) in 2,5 Millionen Lichtjahren mit 3,5 mag und |
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** bei sehr guten Bedingungen der [[Dreiecksnebel]] (M 33) in 2,8 Millionen Lj Entfernung mit 5,7 mag sowie |
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** – bei überaus günstigen Bedingungen – für sehr gute Beobachter darüber hinaus [[Bodes Galaxie]] (M 81) mit 6,9 mag, 12 Millionen Lj entfernt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uitti.net/stephen/astro/essays/farthest_naked_eye_object.shtml |titel=Farthest Naked Eye Object |abruf=2018-02-20}}</ref> |
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* Am [[Südhimmel]] sind: |
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** die [[Große Magellansche Wolke]] in 160 000 Lj Entfernung mit 0,9 mag und |
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** die [[Kleine Magellansche Wolke]] in 200 000 Lj mit 2,7 mag<br>recht helle Objekte und gehören als [[Liste der Satellitengalaxien der Milchstraße|Satellitengalaxien der Milchstraße]] zur [[Lokale Gruppe|Lokalen Gruppe]], |
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** die 12 Millionen Lj entfernte Galaxie [[Centaurus A]] mit 6,6 mag ist dagegen Teil der [[M83-Gruppe]], |
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** zu der auch die südliche [[Messier 83|Feuerradgalaxie]] (M 83) mit 7,5 mag zählt. |
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=== Besondere Objekte === |
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Neben den „klassischen“ Himmelsobjekten gibt es einige weitere Objekte, die nur kurzzeitig in auffällige Erscheinung treten beziehungsweise nur an bestimmten Orten auf der Erde zu sehen sind. Sie können sogar die Helligkeit der Venus übertreffen. |
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{| class="wikitable sortable" |
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! Objekt |
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! Ursache |
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! Beispiel­ereignis |
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! <abbr title="Maximal beobachtete Magnitude">mag.<sup>max</sup></abbr> |
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! Dauer |
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|- |
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| [[Meteor]] in der [[Erdatmosphäre]] |
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| Teilchen in der Atmosphäre werden zum Leuchten angeregt |
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| [[Lugo (Emilia-Romagna)|Lugo]]-[[Bolide (Meteor)|Bolide]]<ref>Luigi Foschini: ''On the airbursts of large meteoroids in the Earth’s atmosphere. The Lugo bolide: reanalysis of a case study.'' In: ''Astronomy and Astrophysics.'' 337, 1998, S. L5–L8; {{arXiv|astro-ph/9805124}}</ref> |
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|style="text-align:right"| −23 mag |
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| |
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|- |
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| [[Komet]] |
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| Reflexion des Sonnen­lichts am Staubschweif |
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| [[Großer Septemberkomet]],<br /> Komet [[Ikeya-Seki]] |
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|style="text-align:right"| −17 mag |
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| |
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|- |
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|rowspan="2"| Künstliche [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]] |
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|rowspan="2"| Reflexion des Sonnen­lichts |
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| [[Iridium-Flare]]<br />[[Iridium (Kommunikationssystem)|Iridium]]-Satelliten |
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|style="text-align:right"| −9 mag |
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|rowspan="2"| bis zu mehreren Minuten |
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|- |
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| [[Internationale Raumstation]] |
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|style="text-align:right"| −5 mag |
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|- |
|||
| [[Supernova]]-Explosion |
|||
| Plötz­liche Energie­abgabe |
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| [[Supernova 1006]]<ref>[http://spider.seds.org/spider/Misc/sn1006.html Supernova 1006]</ref> |
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|style="text-align:right"| −9 mag |
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| 17 Tage |
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|- |
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| [[Gammablitz]] |
|||
| Plötz­liche Energie­abgabe |
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| [[GRB 080319B]] war 2008 mit 7,5 Mia Lj das entfernteste, freiäugig sichtbare Ereignis |
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|style="text-align:right"| 5,8 mag |
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| 30 Sekunden |
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|} |
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=== Amateurastronomie (mit Teleskopen) === |
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Mit einem Teleskop von 25 cm Öffnungs­durchmesser können unter guten Sichtbe­dingungen Sterne bis ca. 14 mag beobachtet werden, wobei dies mit [[Astrofotografie]] noch verbessert werden kann. Nicht wenige [[Asteroid]]en und [[Zwergplanet]]en wurden von Amateur­astronomen beobachtet und auch entdeckt. |
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Alle [[Messier-Katalog|Messier-Objekte]] sind von Hobby­astronomen beobachtbar. Die [[Quasar]]e [[3C 273]] (12,9 mag, 2,4 Milliarden Lichtjahre entfernt) und [[3C 48]] (16,2 mag, 3,9 Milliarden Lj) liegen noch innerhalb der Möglichkeiten von Amateur­astronomen. |
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=== Forschungsteleskope === |
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Die derzeitige Instrumentierung des [[Hubble-Weltraumteleskop]]s reicht bis zu Sternen der 31. Größenklasse, was etwa einer kleinen [[Kerze]] auf dem Mond entspricht. Mit dem von der [[European Southern Observatory|ESO]] geplanten 100-m-Spiegelteleskop [[Overwhelmingly_Large_Telescope|OWL]] wird sogar eine Beobachtung von Himmelskörpern der 38. Magnitude - und damit vielleicht von entfernten [[Exoplanet]]en - möglich sein. |
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* Das [[Vatican Advanced Technology Telescope]] kann [[transneptunische Objekte]], die schwächer als 21 mag sind, nach ihrer Farbe klassifizieren und charakterisieren. |
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* Das [[Keck-Teleskop]] auf [[Hawaii]] kann Sterne bis zur 26. Magnitude detektieren, |
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* das [[Hubble-Weltraumteleskop]] bis zur 31. |
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* Vom [[James-Webb-Weltraumteleskop]] wird, im Infrarotbereich, eine Leistung bis zur 34. Magnitude erwartet. |
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=== Berechnungen von Abstand, absoluter Helligkeit, Oberflächentemperatur und Größe === |
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Ursprünglich wurde unter ''scheinbarer Helligkeit'' jene verstanden, wie sie dem [[Auge]] erscheint. Sie wird heute '''[[visuell]]e Helligkeit''' genannt - im Gegensatz zur '''fotografischen''' Magnitude, die einer etwas anderen spektralen Empfindlichkeit entspricht. |
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In der wissenschaftlichen Astronomie ist die scheinbare Helligkeit von herausragender Bedeutung, denn letztlich besteht alles Bildmaterial, das mittels Teleskopen gewonnen wird, aus [[Rasterdaten]], wobei jeder Bildpunkt eine bestimmte scheinbare Helligkeit ausdrückt. Diese Rasterdaten lassen sich für die weitere (computergestützte) Analyse auswerten. Zum Beispiel werden Sterne mit zwei Farbfiltern, B (445 [[Nanometer|nm]] Wellenlänge, blaues Licht) und V (551 nm, gelb-grüner Bereich) fotografiert. Aus [[Parallaxe]]n-Messungen kennt man die Distanz zum Stern – so lässt sich die absolute Helligkeit berechnen und aus dem Helligkeitsverhältnis unter den beiden Farbfiltern die Oberflächen­temperatur des Sterns. Daraus lässt sich letztlich die Größe und die [[Sternentwicklung|Entwicklung des Sterns]] abschätzen. |
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=== Beobachtungen im Infrarot-Bereich === |
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In diesem Zusammenhang ist auch der Unterschied von [[Punkthelligkeit|Punkt]]- und [[Flächenhelligkeit]] von Bedeutung. Ein Fernrohr steigert die Bildhelligkeit eines de facto punktförmigen Sterns proportional zur Fläche seines [[Objektiv (Optik)|Objektivs]] (Quadrat seiner [[Apertur (Optik)|Apertur]]). Demgegenüber können Flächen auch im größten Fernrohr nie heller erscheinen als dem freien Auge – sondern lediglich deutlicher [[Auflösung|aufgelöst]]. Daher konnte erst mit der lichtsammelnden Wirkung der [[Astrofotografie|Fotografie]] die Struktur feiner [[Nebel (Astronomie)|Nebel]] und [[Galaxie]]n genauer erforscht werden. |
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[[Weltraumteleskop]]e beobachten, im Gegensatz zu terrestrischen Teleskopen, das Universum auch im Infrarotbereich. Diese Strahlung durchdringt Staub und ermöglicht die Beobachtung von Objekten, die im sichtbaren Bereich kaum strahlen, wie zum Beispiel: |
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* Planeten, |
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* Gaswolken, |
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* [[Brauner Zwerg|braune Zwerge]] und |
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* entstehende Sterne. |
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Das [[Gaia Weltraumteleskop]] liefert die für dieses Teleskop definierte [[G-Band-Magnitude]]. |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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* [[ |
* [[Astrophysik]], [[Fotometrie]] |
||
* [[Liste der hellsten Sterne]] |
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* [[Astrophysik]], [[Farbindex]], [[Polsequenz]] |
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* [[ |
* [[Scheinbarer Ort]] |
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== |
== Anmerkungen == |
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<references group="Anm." /> |
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* [http://www.greier-greiner.at/hc/helligkeit.htm Wie hell sind die Sterne?] |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Astronomische Helligkeit]] |
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<references /> |
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[[Kategorie:Beobachtende Astronomie]] |
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[[als:Scheinbare Helligkeit]] |
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[[Kategorie:Astronomische Messgröße]] |
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[[bg:Видима величина]] |
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[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]] |
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[[ca:Magnitud aparent]] |
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[[cs:Hvězdná velikost]] |
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[[en:Apparent magnitude]] |
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[[es:Magnitud aparente]] |
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[[et:Tähesuurus]] |
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[[fr:Magnitude apparente]] |
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[[he:בהירות]] |
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[[hu:Magnitúdó]] |
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[[id:Magnitudo tampak]] |
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[[it:Magnitudine apparente]] |
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[[ja:等級 (天文)]] |
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[[ko:겉보기 등급]] |
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[[nl:Magnitude]] |
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[[pl:Wielkość gwiazdowa]] |
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[[ro:Magnitudine aparentă]] |
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[[ru:Видимая звёздная величина]] |
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[[sk:Zdanlivá hviezdna veľkosť]] |
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[[sl:Navidezni sij]] |
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[[th:โชติมาตรปรากฏ]] |
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[[vi:Độ sáng biểu kiến]] |
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[[zh:星等]] |
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Aktuelle Version vom 4. November 2025, 15:10 Uhr

Sichtbarkeit bis 4 mag über Großstadt;
Sichtbarkeit 6 mag ohne Lichtverschmutzung
Die scheinbare Helligkeit gibt an, wie hell Sterne oder andere Himmelskörper einem Beobachter auf der Erde im Vergleich erscheinen. Dieser astronomische Vergleichswert wird anhand einer logarithmischen Skala beschrieben und als Zahl angegeben mit dem Zusatz Magnitudo, kurz mag (auch m), veraltet auch Größenklasse oder Größe.
Sterne der 1. Helligkeitsklasse scheinen heller als Sterne 2. oder 3. Klasse und werden auf dieser Skala mit einem niedrigeren Zahlenwert für ihre Magnitude (mag) angegeben. Je niedriger dieser Wert, desto größer ist die scheinbare Helligkeit eines Gestirns; sehr helle Objekte haben einen negativen mag-Wert. Einem hundertmal helleren Objekt wird definitionsgemäß ein um 5 mag niedrigerer Wert zugeordnet; ein Stern 1. Größe mit 1,0 mag ist damit rund 2,512-mal so hell wie ein Stern 2. Größe mit 2,0 mag (ebenso für die weiteren Stufen).
Zum Vergleich der tatsächlichen Leuchtkraft von Himmelsobjekten dient als Hilfsgröße die sogenannte absolute Helligkeit. Sie entspricht jeweils der Helligkeit eines gegebenen Objekts, wenn man es aus einer Distanz von 10 Parsec (ca. 32,6 Lichtjahre oder 308,6 Billionen Kilometer) beobachten würde. Aus dieser Entfernung erschiene unsere Sonne als Stern mit einer absoluten visuellen Helligkeit von 4,84 mag; aus dem mittleren Abstand Erde-Sonne (1 AE) gesehen hat sie die scheinbare Helligkeit von etwa −27 mag als das weitaus hellste Objekt am irdischen Himmel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprünglich 6-stufige Helligkeitsskala ist erstmals bei Claudius Ptolemäus im Sternkatalog des Almagest (2. Jh. n. Chr.) belegt. Die Behauptung, dass sie bereits früher von Hipparch von Nikäa (2. Jh. v. Chr., genaue Lebensdaten unklar) verwendet worden sei, lässt sich nicht belegen oder widerlegen, weil der Sternkatalog von Hipparch, dessen ehemalige Existenz uns durch Plinius d.Ä. und Ptolemäus überliefert ist, nicht erhalten ist. Die einzige erhaltene Schrift von Hipparch, ein Kommentar an das Lehrgedicht Aratos, überliefert zwar sehr genaue Positionsangaben, lässt aber klar auf ein Nichtvorhandensein einer Magnitudenskala schließen,[1] da Helligkeiten von Sternen (wenn überhaupt) nur mit Vokabeln (groß/klein) angegeben werden oder durch die Angabe, dass diese Sterne sogar bei Vollmond sichtbar sind. Behauptungen, dass die Magnitudenskala bereits auf die babylonische Astronomie zurückgehe,[2] datieren auf die Zeit des Panbabylonismus und können in den Texten der mathematischen babylonischen Astronomie nicht belegt werden [Vgl. Editionen der Babylonischen Astronomischen Tagebücher]. Der früheste Beleg (der möglicherweise nicht überlieferte Vorlagen hatte) der Magnitudenskala ist also der Sternkatalog im Almagest (2. Jh. n. Chr.). Dort werden die freiäugig sichtbaren Sterne in sechs Größenklassen eingeteilt, jedoch ohne die Methode dieser Bestimmung näher zu beschreiben.[3] Die hellsten Gestirne wurden der ersten Größe zugerechnet, die schwächsten der sechsten Größe.
Später wurde die Skala nach beiden Seiten hin erweitert, um sowohl hellere Objekte als auch – nach Aufkommen des Teleskops – schwächere Objekte vergleichend einordnen zu können. Die heutige Skala der scheinbaren Helligkeit ist den Sinneswahrnehmungen entsprechend logarithmisch (siehe Weber-Fechner-Gesetz). Sie wurde im Jahr 1856 von Norman Pogson so definiert, dass ein Stern erster Größe mit 1,0 mag genau hundertmal so hell ist wie ein Stern sechster Größe mit 6,0 mag, und dieser hundertmal heller als ein Stern mit 11,0 mag, der somit zehntausendmal dunkler ist als der mit 1,0 mag.[4] Ein Größenunterschied von 1 Magnitude (mag) entspricht damit einem Helligkeitsunterschied um den Faktor beziehungsweise einer Lichtwertdifferenz von Lichtwertstufen. Die Kalibrierung der Skala erfolgte an sogenannten Standardsternen.
Visuelle Helligkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Beobachtbarkeit eines astronomischen Objekts hängt von verschiedenen Faktoren ab – Flächenhelligkeit des Objekts, Beobachtungsbedingungen (Lichtverschmutzung), Lichtsammelvermögen des Instruments, spektrale Empfindlichkeit. Dabei ist die scheinbare Helligkeit eines Gestirns im Bereich des sichtbaren Lichts nur ein Teil der Gesamtleistung (bolometrische Helligkeit). So kann ein Objekt auf einem anderen Beobachtungsband, etwa im Infrarot-Bereich, heller erscheinen. Für wissenschaftliche Beobachtungszwecke wurde eine Reihe unterschiedlicher Filtersysteme definiert, durch deren Einsatz Beobachtungen mit verschiedenen Teleskopen und Instrumenten vergleichbar werden. Im Unterschied zu fotografisch bzw. photoelektrisch mit anderer spektraler Empfindlichkeit gemessenen Helligkeiten wird jene scheinbare Helligkeit, wie sie dem menschlichen Auge mit visueller Wahrnehmung erscheint, als visuelle Helligkeit bezeichnet.
Die scheinbare visuelle Helligkeit ist abhängig von der Entfernung der Erde beziehungsweise des Beobachters vom beobachteten Objekt und bei nicht selbst leuchtenden Objekten – wie Planeten, Zwergplaneten, Asteroiden, transneptunischen Objekten und anderen – zusätzlich jeweils von der Phase und dem Abstand zum zentralen Stern. So erscheint wegen seiner Nähe der Mond zu Vollmond wesentlich heller als weit entfernte Sterne, obwohl diese milliardenfach stärker leuchten. Der Wert −26,832 mag für die Sonne wurde 2015 durch die IAU mit Resolution B2 beziffert.
| Name | Objekttyp | Maximale beobachtete Magnitude |
|---|---|---|
| Sonne | Stern | −26,832 mag |
| Sonne, vom Neptun aus gesehen |
Stern | −19,35 mag |
| Vollmond | Mond | −12,73 mag |
| Iridium-Flare | Satellit | −9 mag |
| ISS | Raumstation | −5 mag |
| Venus | Planet | −4,67 mag |
| Jupiter | Planet | −2,94 mag |
| Mars | Planet | −2,91 mag |
| Merkur | Planet | −1,9 mag |
| Sirius | Stern | −1,46 mag |
| Canopus | Stern | −0,73 mag |
| Saturn | Planet | −0,47 mag |
| Wega | Stern | [Anm. 1] 0,03 mag |
| Hyaden | Offener Sternhaufen | 0,5 mag |
| Plejaden | Offener Sternhaufen | 1,6 mag |
| Coma-Sternhaufen | Offener Sternhaufen | 1,8 mag |
| Polarstern | Stern | 1,97 mag |
| Andromeda | Galaxie | 3,4 mag |
| Praesepe | Offener Sternhaufen | 3,1 mag |
| Orionnebel | Emissionsnebel | 3,7 mag |
| h Persei | Offener Sternhaufen | 5,2 mag |
| Uranus | Planet | 5,5 mag |
| (1) Ceres | Zwergplanet | 6,6 mag |
| Neptun | Planet | 7,8 mag |
| (134340) Pluto | Zwergplanet | 13,9 mag |
| (136199) Eris | Zwergplanet | 18,8 mag |
| S Ori 70 | Planemo | 20,8 mag |
Schreibweisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Polarstern hat eine scheinbare Helligkeit („Magnitude“) von etwa zwei. Folgende Schreibweisen sind hierfür üblich:
- 2,0m
- 20[5]
- 2,0 mag
- 2. Magnitude
- m = 2,0
- Stern 2. Größe
- Größenklasse 2
- 2. Größenklasse
Als Einheitenzeichen empfiehlt die Internationale Astronomische Union die Schreibweise „2,0 mag“ und rät von einem hochgestellten m ab.[6] Jedoch wird vom Autor Hans-Ulrich Keller die Meinung vertreten, dass „mag“ in populärwissenschaftlicher Literatur verwendet wird, aber in der professionellen Astronomie die Schreibweise mit hochgestelltem m nach dem ganzzahligen Wert üblich ist (2. Variante von oben).[7]
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Norman Robert Pogson entspricht ein Helligkeitsunterschied von 1:100 einem Unterschied von fünf Größenklassen bzw. 5 mag. Die Magnituden-Skala ist logarithmisch, ebenso wie Sinnesempfindungen des Menschen nach dem Weber-Fechner-Gesetz dem Logarithmus des Reizes proportional sind.
Physikalisch ist die Helligkeitsskala durch die Strahlungsleistung (Leistungsdichte) des einfallenden Lichtes im sichtbaren Bereich definiert. Wenn die Magnituden und die gemessenen Lichtströme zweier Himmelskörper sind, gilt für ihren Helligkeitsunterschied[Anm. 2]
- ,
wobei die Funktion dem dekadischen Logarithmus (zur Basis 10) entspricht, was zu vereinfacht werden kann.
Nimmt man für den Lichtstrom eines Objekts der Größenklasse 0, so erhält man die Helligkeit des ersten Objekts
Für kleine Helligkeitsvariationen (d. h. ) gilt näherungsweise[Anm. 3]
Die Quotienten der hierin auftauchenden Konstanten betragen (beide Darstellungen verdeutlichen den Zusammenhang mit der Definition)
- und .
Das Verhältnis der Helligkeit der Klasse m zur Helligkeit der Klasse (m+1) ist
Beispielsweise entspricht ein relativer Helligkeitsunterschied von 1 ppm einer Helligkeitsklassendifferenz von etwa 1,1 µmag.
Photometrischer Nullpunkt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Beginn der Photometrie wurden die einzelnen Klassen weiter unterteilt, für moderne Messinstrumente ist eine fast beliebige Verfeinerung möglich. Ein genauer Referenzwert wurde notwendig. Anfänglich wurde die Skala am Polarstern mit 2,1 mag ausgerichtet, bis sich herausstellte, dass dessen Helligkeit geringfügig variiert. Als Referenz dient daher traditionell der Stern Wega, dessen Helligkeit mit der Magnitude null festgesetzt wurde. Zur Kalibrierung moderner photometrischer Systeme dient heute eine Gruppe genau gemessener Referenzsterne nahe dem Himmelspol, die so genannte „Polsequenz“. Das häufig verwendete UBV-System wird beispielsweise derart kalibriert.[8] Dadurch ergibt sich für Wega im UBV-System eine scheinbare Helligkeit von V = +0,03 mag. Farbindizes sind so definiert, dass Sterne des Typs A0V (zu diesen gehört Wega) im Mittel Farbindex 0,00 haben. Helligkeitssysteme mit dieser Eigenschaft werden als „Wega-Helligkeiten“ bezeichnet.
Weiterhin ist die scheinbare Helligkeit abhängig von der Wellenlänge des Lichts. Daher wird in der beobachtenden Astronomie die scheinbare Helligkeit oft für den visuellen Spektralbereich um 550 Nanometer angegeben.[9] Sie wird durch das Symbol V gekennzeichnet.[9] Weitere gebräuchliche Bereiche für optische Teleskope sind U (Ultraviolett, 365 nm), B (blau, 445 nm), R (rot, 658 nm), I, J, H und K (nahes Infrarot, 806 bis 2190 nm).
Die Gaia-Mission kann Sterne mit Magnitude heller als 3 nicht auf üblichem Wege messen und kann mit Sternen heller als 7 nur eingeschränkt umgehen, daher ist die Polsequenz zur Kalibrierung nicht geeignet. Für die Kalibrierung wurde eine neue Liste von ca. 200 Bezugssternen verschiedener Spektralklassen herangezogen, die den Gaia Spectrometric Standard Catalog (SPSS) bilden. Die überwiegende Mehrheit dieser Objekte hat eine Magnitude zwischen 10 und 15,5. Gaia benutzt eine eigene Definition der Magnitude genannt G-Band-Magnitude bzw. G-Magnitude (G) in Kurzform. Gaia ist eine selbstkalibrierende Mission, so dass die verschiedenen Kataloge unterschiedliche Definitionen für die Magnitude benutzen.
Beleuchtungsstärke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Objekt der scheinbaren visuellen Helligkeit bewirkt auf einer Fläche senkrecht zur Strahlrichtung eine Beleuchtungsstärke von[10]
Sirius (mv = −1,46 mag) bewirkt beispielsweise eine Beleuchtung von 8 μlx.
Gesamthelligkeit von Mehrfachsternen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesamthelligkeit eines Mehrfachsterns errechnet sich aus den Lichtströmen der Einzelkomponenten:
Im Fall eines Doppelsterns (n=2) mit den Helligkeiten m1 und m2 der Einzelkomponenten erhält man:
Kometen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die scheinbare Helligkeit von Kometen kann beschrieben werden durch:
Dabei ist:
- m0: Helligkeit, die der Komet hätte, befände er sich genau im Abstand von 1 AE zur Erde und Sonne
- Δ: Abstand zur Erde in Einheiten von AE
- Der Faktor 2 entsteht durch die quadratische Abhängigkeit vom Abstand
- n: Veränderung der Helligkeit bei Änderung des Sonnenabstands. Ohne Wechselwirkung liegt er bei 2.
- r: Abstand zur Sonne in Einheiten von AE
m0 und n sind Fitparameter, die aus Messungen abgeleitet werden und einen Vergleich der Kometen untereinander zulassen. Beispielsweise konnte der Helligkeitsverlauf des Kometen Tempel 1 mit den Parametern m0 = 5,5 mag und n = 25 recht gut wiedergegeben werden.
Leistungsgrenze eines optischen Instruments
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An einem stark lichtverschmutzten Himmel, etwa dem über einer Großstadt, kann auch das dunkeladaptierte Auge nur Objekte bis zu 4 mag erkennen, unter besseren Umständen auf dem Land bis zu 6 mag. Unter idealen Bedingungen ohne Lichtverschmutzung, etwa auf hoher See, können am nachtschwarzen Himmel mit bloßem Auge außer der Milchstraße, dem Zodiakallicht und dem Gegenschein auch lichtschwächere Sterne über 7 mag beobachtet werden, mit sehr scharfen Augen sogar knapp 8 mag (siehe auch Bortle-Skala).
Mit Beobachtungsgeräten sind weitere Sterne zu erkennen; die scheinbare Helligkeit der schwächsten gerade noch erkennbaren nennt man Grenzhelligkeit oder Grenzgröße. Diesbezüglich lässt sich die Leistung von Teleskopen mit der Öffnung D durch Vergleich mit der Pupillenöffnung d des Auges abschätzen. Um wie viel Helligkeitsstufen die instrumentelle Grenzgröße über der freiäugigen Grenzgröße liegt, ergibt sich aus dem Verhältnis D/d (und da die Öffnungsfläche quadratisch vom Durchmesser abhängt, entsteht mit der logarithmischen Definitionsgleichung der Faktor 2):
Legt man für die Beobachtung mit freiem Auge eine Grenzhelligkeit von 6 mag zugrunde sowie einen Pupillendurchmesser von d = 7 mm, so erhält man:
Die Beziehung lässt sich vereinfachen, denn :
Ein Fernglas mit der Öffnung von 20 mm erweitert die Sichtbarkeit um gut zwei Größenklassen, ein Teleskop von 70 mm um fünf, im Beispiel also bis 11 mag und eines von 200 mm bis 13 mag.
Großteleskope dringen mit entsprechend langen Belichtungszeiten und mit Bildsensoren auf Größenklassen von 30 mag vor. Die derzeitige Instrumentierung des Hubble-Weltraumteleskops sieht noch Sterne der 31. Größenklasse.
Die scheinbare Helligkeit in der Praxis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beobachtbarkeit mit bloßem Auge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die scheinbare Helligkeit der Sonne, ihrer Planeten und unseres Mondes schwankt unter anderem wegen deren variabler Entfernung zur Erde teils stark. Noch stärker kann die Magnitude bei nicht selbst leuchtenden Himmelsobjekten wie dem Mond von der Phase abhängen (Mondsichel um Neumond). Auch manche Sterne zeigen Veränderungen ihrer scheinbaren Helligkeit über relativ kurze Zeitspannen. Doch sind hierfür nicht Entfernungsschwankungen der Grund, sondern Änderungen in der Lichtemission dieser Strahlungsquellen oder deren Bedeckung durch andere Himmelskörper. Für solche veränderlichen Sterne wird daher eine scheinbare Helligkeit als Schwankungsbreite innerhalb der beobachteten Grenzen angegeben.

Zu beachten ist auch, dass gewisse Himmelsobjekte wie beispielsweise die Andromeda-Galaxie (3,5 mag) Objekte sind, deren Gesamthelligkeit einem größeren Himmelsareal zugeordnet ist. Daher benötigt die Beobachtung der Andromeda-Galaxie gute Sichtbedingungen, während zum Beispiel ein Stern wie Iota Cephei (3,6 mag) noch von Städten aus gesehen werden kann.
Die freisichtigen Sterne verteilen sich wie folgt – mit dem Henry-Draper-Katalog als Vergleich:
| Anzahl Sterne | Größenklasse | Magnitude | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| 22 | 1 | ≤ 1,5 | 22 Sterne ohne Sonne (→Liste) |
| 70 | 2 | 1,5 < x ≤ 2,5 | (→Liste) |
| 170 | 3 | ||
| 430 | 4 | nach Argelander/Kapteyn | |
| 1.200 | 5 | ||
| 4.000 | 6 | ||
| 9.110 | < 6,5 | Gemäß Bright-Star-Katalog (1908) | |
| 11.713 | < 7,1 | Erweiterte Fassung des Bright-Star-Katalogs („Harvard Revised“, 1983) | |
| 359.083 | < 9,0 | Henry-Draper-Katalog (1949) |
Der Flamsteed-Katalog führt 2554 Sterne an, die bei Erstellung des Katalogs vom Süden Englands aus mit bloßem Auge sichtbar waren. Zu den am weitesten entfernten, freiäugig sichtbaren Sternen unserer Milchstraße zählt neben den veränderlichen VV Cephei A und RW Cephei sowie μ Cep, dem Granatstern, und ν Cep (4,29 mag, 4700 Lj) – alle im Sternbild Kepheus – auch P Cygni (derzeit um 4,82 mag, etwa 5200 Lichtjahre entfernt) im Schwan. Der 25 000 Lichtjahre entfernte Pistolenstern im Sternbild Schütze (Sagittarius) erscheint nur zwischen 7,1 und 7,6 mag hell, da ihn der Pistolennebel verdeckt.[11]
Die entferntesten freiäugig sichtbaren ständigen Objekte sind benachbarte Galaxien:
- Am Nordhimmel:
- der Andromeda-Nebel (M 31) in 2,5 Millionen Lichtjahren mit 3,5 mag und
- bei sehr guten Bedingungen der Dreiecksnebel (M 33) in 2,8 Millionen Lj Entfernung mit 5,7 mag sowie
- – bei überaus günstigen Bedingungen – für sehr gute Beobachter darüber hinaus Bodes Galaxie (M 81) mit 6,9 mag, 12 Millionen Lj entfernt.[12]
- Am Südhimmel sind:
- die Große Magellansche Wolke in 160 000 Lj Entfernung mit 0,9 mag und
- die Kleine Magellansche Wolke in 200 000 Lj mit 2,7 mag
recht helle Objekte und gehören als Satellitengalaxien der Milchstraße zur Lokalen Gruppe, - die 12 Millionen Lj entfernte Galaxie Centaurus A mit 6,6 mag ist dagegen Teil der M83-Gruppe,
- zu der auch die südliche Feuerradgalaxie (M 83) mit 7,5 mag zählt.
Besondere Objekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den „klassischen“ Himmelsobjekten gibt es einige weitere Objekte, die nur kurzzeitig in auffällige Erscheinung treten beziehungsweise nur an bestimmten Orten auf der Erde zu sehen sind. Sie können sogar die Helligkeit der Venus übertreffen.
| Objekt | Ursache | Beispielereignis | mag.max | Dauer |
|---|---|---|---|---|
| Meteor in der Erdatmosphäre | Teilchen in der Atmosphäre werden zum Leuchten angeregt | Lugo-Bolide[13] | −23 mag | |
| Komet | Reflexion des Sonnenlichts am Staubschweif | Großer Septemberkomet, Komet Ikeya-Seki |
−17 mag | |
| Künstliche Satelliten | Reflexion des Sonnenlichts | Iridium-Flare Iridium-Satelliten |
−9 mag | bis zu mehreren Minuten |
| Internationale Raumstation | −5 mag | |||
| Supernova-Explosion | Plötzliche Energieabgabe | Supernova 1006[14] | −9 mag | 17 Tage |
| Gammablitz | Plötzliche Energieabgabe | GRB 080319B war 2008 mit 7,5 Mia Lj das entfernteste, freiäugig sichtbare Ereignis | 5,8 mag | 30 Sekunden |
Amateurastronomie (mit Teleskopen)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Teleskop von 25 cm Öffnungsdurchmesser können unter guten Sichtbedingungen Sterne bis ca. 14 mag beobachtet werden, wobei dies mit Astrofotografie noch verbessert werden kann. Nicht wenige Asteroiden und Zwergplaneten wurden von Amateurastronomen beobachtet und auch entdeckt.
Alle Messier-Objekte sind von Hobbyastronomen beobachtbar. Die Quasare 3C 273 (12,9 mag, 2,4 Milliarden Lichtjahre entfernt) und 3C 48 (16,2 mag, 3,9 Milliarden Lj) liegen noch innerhalb der Möglichkeiten von Amateurastronomen.
Forschungsteleskope
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Vatican Advanced Technology Telescope kann transneptunische Objekte, die schwächer als 21 mag sind, nach ihrer Farbe klassifizieren und charakterisieren.
- Das Keck-Teleskop auf Hawaii kann Sterne bis zur 26. Magnitude detektieren,
- das Hubble-Weltraumteleskop bis zur 31.
- Vom James-Webb-Weltraumteleskop wird, im Infrarotbereich, eine Leistung bis zur 34. Magnitude erwartet.
Berechnungen von Abstand, absoluter Helligkeit, Oberflächentemperatur und Größe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der wissenschaftlichen Astronomie ist die scheinbare Helligkeit von herausragender Bedeutung, denn letztlich besteht alles Bildmaterial, das mittels Teleskopen gewonnen wird, aus Rasterdaten, wobei jeder Bildpunkt eine bestimmte scheinbare Helligkeit ausdrückt. Diese Rasterdaten lassen sich für die weitere (computergestützte) Analyse auswerten. Zum Beispiel werden Sterne mit zwei Farbfiltern, B (445 nm Wellenlänge, blaues Licht) und V (551 nm, gelb-grüner Bereich) fotografiert. Aus Parallaxen-Messungen kennt man die Distanz zum Stern – so lässt sich die absolute Helligkeit berechnen und aus dem Helligkeitsverhältnis unter den beiden Farbfiltern die Oberflächentemperatur des Sterns. Daraus lässt sich letztlich die Größe und die Entwicklung des Sterns abschätzen.
Beobachtungen im Infrarot-Bereich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltraumteleskope beobachten, im Gegensatz zu terrestrischen Teleskopen, das Universum auch im Infrarotbereich. Diese Strahlung durchdringt Staub und ermöglicht die Beobachtung von Objekten, die im sichtbaren Bereich kaum strahlen, wie zum Beispiel:
- Planeten,
- Gaswolken,
- braune Zwerge und
- entstehende Sterne.
Das Gaia Weltraumteleskop liefert die für dieses Teleskop definierte G-Band-Magnitude.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Definiert als 0 in traditionellen photometrischen Systemen; wegen Kalibrationsschwierigkeiten weichen diese Systeme etwas ab.
- ↑ Grundsätzlich kann jede Logarithmusfunktion (zu einer beliebigen Basis) benutzt werden; hier verwenden wir die beiden häufigsten Varianten (dekadischer bzw. natürlicher Logarithmus).
- ↑ Da die -Funktion an der Stelle die Steigung 1 und den Funktionswert 0 hat, kann man die Funktion für durch eine Gerade approximieren, und es gilt dann . Daher gilt für die Näherung .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Susanne M Hoffmann: Hipparchs Himmelsglobus. Springer, Wiesbaden / New York 2017, ISBN 978-3-658-18682-1, S. 92 und 194.
- ↑ David Baker, David A. Hardy: Der Kosmos-Sternführer. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1981, S. 32–34.
- ↑ Nach E. Zinner treten Fehler von 1–2 mag auf, im Mittel ±0,6 mag.
- ↑ N. Pogson: Magnitudes of Thirty-six of the Minor Planets for the first day of each month of the year 1857. In: MNRAS. 17. Jahrgang, 1856, S. 12, doi:10.1093/mnras/17.1.12, bibcode:1856MNRAS..17...12P (englisch).
- ↑ vgl. z. B. Hans-Ulrich Keller: Kosmos Himmelsjahr 2013. Sonne, Mond und Sterne im Jahreslauf. 2013, ISBN 978-3-440-13097-1.
- ↑ Seite der IAU (letzter Abschnitt, „5.17 Magnitude“)
- ↑ Hans-Ulrich Keller: Kompendium der Astronomie : Einführung in die Wissenschaft vom Universum. 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kosmos, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-440-16276-7, S. 65.
- ↑ H. L. Johnson, W. W. Morgan: Fundamental stellar photometry for standards of spectral type on the revised system of the Yerkes spectra atlas. In: The Astrophysical Journal. Band 117, 1953, S. 313–352.
- ↑ a b Definition der visuellen Helligkeit
- ↑ Jean Dufay: Introduction to Astrophysics: The Stars. Dover Publications, 1964, ISBN 978-0-486-60771-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 4. November 2019]).
- ↑ Florian Freistetter: Wie heißt der fernste Stern, den wir mit bloßem Auge noch erkennen können? 20. Oktober 2014, abgerufen am 20. Februar 2018.
- ↑ Farthest Naked Eye Object. Abgerufen am 20. Februar 2018.
- ↑ Luigi Foschini: On the airbursts of large meteoroids in the Earth’s atmosphere. The Lugo bolide: reanalysis of a case study. In: Astronomy and Astrophysics. 337, 1998, S. L5–L8; arxiv:astro-ph/9805124
- ↑ Supernova 1006