„Culdeer“ – Versionsunterschied
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Die '''Culdeer''' oder '''Célí Dé''' ([[Altirische Sprache|altirisch]] „Vasallen Gottes“, anglisiert ''Culdees'') bildeten im Hochmittelalter einen klösterlichen [[Ordensgemeinschaft|Orden]] mit Ansiedlungen in [[Irland]] und [[Schottland]]. Als Ordensgründer wird der irische Abt Máel Ruain<ref name="Follett">Follett, ''Céli Dé in Ireland'', S. 2–3.</ref> vermutet. In frühen irischen Manuskripten ist der Name mit ''Cele De'' (die „geschworenen Verbündeten Gottes“) belegt. Später wurde die Bezeichnung zu ''Coli dei'' [[Latinisierung|latinisiert]], abgeleitet von ''culdei'' nach [[Hector Boece]] (1465–1536), welches allgemein [[Mönch]]e und [[Einsiedler]] bezeichnete. |
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== Culdeer in der Literatur == |
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[[Protestantismus|Protestantische]] und besonders [[Presbyterianische Kirchen|presbyterianische]] Schriftsteller romantisierten die Culdeer lange Zeit als einfache Einsiedler, die sich – frei von römischen Einflüssen – in einem entfernten Winkel Westeuropas ein urtümliches [[Christentum]] bewahrt hatten. Diese Anschauung entsprach einer von [[Thomas Campbell (Dichter)|Thomas Campbell]] zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Schrift ''Reullura'' beleuchteten Sichtweise ''Frieden ihren Schatten'': |
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Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der '''[[Wikipedia:Qualitätssicherung/20._März_2006#{{PAGENAME}}|Qualitätssicherungsseite]]''' statt.<br /> |
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel auf den QS-Seiten eingetragen wurde: Die Übersetzung ist äußerst holprig, Formatierung notwendig. --[[Benutzer:Schubbay|Schubbay]] 10:00, 20. Mär 2006 (CET) |
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{{Zitat|Die reinen, ersten Culdeer waren die frühesten Gottespriester von Albyn (England), ehe noch eine der Inseln ihrer Meere durch den Fuß eines sächsischen Mönchs betreten wurde.}} |
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Eine andere Sichtweise, ebenso veröffentlicht wie jene des [[Hector Boece]] in seiner lateinischen Geschichte Schottlands (1516), bezeichnet sie im 9. bis 12. Jahrhundert als die direkten Nachfolger der organisierten irischen Mönche von [[Iona (Schottland)|Iona]] (6.–8. Jahrhundert). |
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Die '''Culdee''', '''Kuldeer''' oder '''Céli Dé''' (übersetzt "Vasallen des Gottes") bildeten einen alten klösterlichen Orden mit Ansiedlungen in Irland und Schottland. In frühen irischen Manuskripten ist der Name Cele De (die "geschworenen Verbündeten Gottes") belegt. Später wurde die Bezeichnung zu '''Coli dei''' latinisiert, von Hector Boece´s Bezeichnung '''culdei''' abgeleitet, welche allgemein Mönche und Einsiedler bezeichnete. |
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Sowohl diese als auch andere Ansichten wurden von William Reeves (1815–1892), dem Bischof von Down, Connor und Dromore widerlegt. |
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Es wurden bis heute nur sehr wenige vertrauenswürdige Informationsquellen überliefert, aber es scheint zumindest wahrscheinlich, dass die [[Liturgie]] dem Vorbild [[Chrodegang]]s, des Erzbischofs von [[Metz]] († 766), folgten. Chrodegang hatte Regeln für liturgische Gesänge und das kanonische Leben von [[Säkularkanoniker|Weltgeistlichen]] (''Regula canonicorum'') aufgestellt. Seine Liturgie wurde von [[Iroschottische Mission|irischen Mönchen]] aus dem nordöstlichen [[Gallien]] aufgenommen und in ihrer ursprünglichen Heimat verbreitet. Die dort ansässigen irischen Einsiedler wurden damit an die Regeln und Vorschriften der Klöster gebunden. |
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== Frühe Anfänge == |
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== Aufgaben und Gemeinschaften == |
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Die Culdee wurden sich lange von Protestanten und besonders von Presbyterianischen Schriftstellern so romantisiert vorgestellt, dass sie sich ein primitives Christentum, frei von römischen Einflüssen in einer entfernten Ecke Westeuropas bewahrten. Dies entsprach einer von Thomas Campbell´s in "Reullura" beleuchteten Ansicht '''Frieden ihren Schatten''': |
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Die Culdeer lebten in klösterlicher Weise, wenn auch nicht an Mönchsgelübde gebunden, und scheinen sich besonders der Fürsorge für die Armen und die Kranken gewidmet zu haben. Sie interessierten sich offenbar besonders für den musikalischen Teil der Anbetungen. |
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Jedes einzelne [[Kloster]] für sich war unabhängig und wurde von einem [[Abt]] an der Spitze autark kontrolliert, [[Crínán von Dunkeld]], der Großvater von [[Malcolm III.|Malcolm Canmore]], war sogar ein Laienabt. |
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"Die reinen, ersten Culdees waren die frühesten Gottespriester von Albyn (England), ehe noch eine der Inseln ihrer Meere durch den Fuß eines sächsischen Mönchs betreten wurde." |
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Laut Beschreibungen waren die Klöster in einen priesterlichen und einen weltlichen Teil getrennt, in dem ledige und verheiratete Mitglieder zusammen lebten. Ihr Leben ähnelte jenem der weltlichen Gemeinschaften Englands und des Kontinents, denn sie lebten dort mehr oder minder isoliert zusammen. Die Überlieferung besagt weiterhin, dass sogar die klerikalen Mitglieder verheiratet waren, allerdings lebten sie, anders als die Priester der Ostkirche, während ihrer Zeit des priesterlichen Dienstes getrennt von ihren Frauen. |
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Eine andere Ansicht, ebenso veröffentlicht wie der obengenannte Hector Boece in seiner lateinischen Geschichte Schottlands (1516), macht sie im 9. zum 12. Jahrhundert zu den direkten Nachfolgern der organisierten Iren und des Mönchstums von Iona des 6. zum 8. Jahrhundert. |
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== Geschichte == |
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Sowohl diese als auch andere Ansichten wurden von William Reeves (1815-1892), Bischof von Down, Connor und Dromore widerlegt. |
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=== Allgemein === |
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Die Culdeer entstanden den schriftlichen Nachweisen nach um 800 in Irland und verbreiteten sich von dort aus über Monasterien nach Schottland und vereinzelt nach England. Aus dem Frühmittelalter ist der Mönch und Dichter [[Blathmac mac Con Brettan]] bekannt, der stark von Célí Dé beeinflusst war. Das Hochmittelalter gilt als das wichtigste Zeitalter in der Geschichte des Ordens. Da den Gemeinschaften aber insgesamt eine gefestigte Struktur in Form und Leitung fehlte, neigte die Kirche der Culdeer allgemein jedoch bereits im Hochmittelalter zum Verfall. |
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Im 12. Jahrhundert wurde die [[keltische Kirche]] nach römischem Muster völlig umgestaltet. In diesem Prozess verloren die Culdeer als Orden auch jene Besonderheiten und Eigenarten, die ihnen zu früheren Zeiten zugeschrieben wurden: Sie wurden ebenso wie der weltliche Klerus einheitlich unter die kanonischen Regeln Roms gebracht, denn die Bilder, die wir von ihrem Leben im zwölften Jahrhundert erhalten, unterscheiden sich beträchtlich von jenen vergangener Jahrhunderte. |
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Sehr wenige vertrauenswürdige alte Informationsquellen wurden überliefert, aber es scheint wahrscheinlich, dass die Regularien von Chrodegang, Erzbischof von Metz (d. 766) von irischen Mönchen in ihr Heimatland aus den Klöstern des nordöstlichem Gallien gebracht wurden und ursprünglich unberührte irische Einsiedler durch die Regeln des Klosters dadurch an sich banden. |
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Es gibt nirgendwo anders eine solch gezeigte teilweise Unabhängigkeit von Rom als jene, die in St. Andrews von den Culdee erfahren und gelebt wurde, vielleicht auch deswegen, weil die Bewilligung des Bischofs durch eine königliche Urkunde unterstützt wurde. |
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Im Laufe des 9. Jahrhunderts finden wir Erwähnung von neun Plätzen in Irland (einschließlich Armagh, Clonmacnoise, Klone, Devenish und Sligo), wo Gemeinschaften dieser Culdees wie eine Art Anhang zu den üblichen klösterlichen Einrichtungen gegründet wurden. |
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Regelmäßig wurden neue kanonische Regeln Roms bekannt und einige der Culdeer schlossen sich daher fortlaufend den in jenen neuen Regeln gegründeten Orden an. Denjenigen der Culdeer, die diesen Anschluss aber ablehnten, wurde seitens der Äbte der bisherigen Klöster eine lebenslange Rente gewährt und sie verweilten so weiterhin als eine getrennte und eigenständige, aber beständig abnehmende Gemeinschaft bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts. In jenem Jahrhundert verschwanden sie, da sie von der Wahl des [[Bischof]]s ausgeschlossen waren. |
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Sie scheinen besonders die Fürsorge über die Armen und der Kranken inne gehabt zu haben und interessierten sich für den Musikteil der Anbetungen. Währenddessen in Schottland waren die Mönche von Iona vom Pictenkönig Nechtan, Sohn von Derile, im Jahr 717 vertrieben worden, und die so verursachten leeren Stellen wurden von den römischen Mönchen keineswegs besetzt die sich in den Norden von Northumbria drängten. In diese Lücke zum Ende des 8. Jahrhunderts drängten die Culdees aus Irland. |
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=== Culdeer in Irland === |
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Im Laufe des neunten Jahrhunderts fanden neun Orte in Irland, darunter [[Armagh]], [[Clonmacnoise]], [[Clones]], [[Devenish Kloster|Devenish]] und [[Sligo]], als Klöster Erwähnung, an denen die Gemeinschaften der Culdeer wie eine Art Anhang zu den üblichen klösterlichen Einrichtungen gegründet wurden. |
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[[Óengus mac Óengobann]], genannt der Culdee, lebte im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts und ist als Autor ''Félire Óengusso'' mit „Das Martyrium von Óengus“<ref>''Martyrology of Tallaght.'' ed. Best and Lawlor, London 1931, S. 94–95; ''Félire Óengusso'', ed. Stokes, S. 161.</ref> bekannt. |
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Die Eigenschaften ihres Lebens in Schottland, das das wichtigste Zeitalter in der Geschichte des Ordens ist, scheinen sehr denjenigen der weltlichen Kanons Englands und des Kontinents zu ähneln. Von Anfang an lebten sie mehr oder weniger isoliert und ohne feste Form oder gemeinsamen Kopf neigten sie dazu zu verfallen. |
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Máel Ruain (Maelruan, gest. 792),<ref>''Annals of Ulster'' s. a. 792.</ref> unter dem Óengus lebte, verfasste eine Regel für die Culdeer von Tallaght mit vorgeschriebenen Gebeten, Fasten, Andachten, Beichte und Buße. Es fehlen aber Hinweise, dass diese Regel auch in anderen Klöstern allgemein benutzt wurde. Nach dem Tod von Maelruan wurde Tallaght vergessen und der Name Celi De verschwand aus den irischen Annalen bis 919. Dort steht in den Annalen der vier Meister aufgezeichnet, dass Armagh von den Dänen geplündert wurde und nur die Häuser des Gebetes, des „Volkes Gottes, das sind die Ceile-De“, verschont wurden. Nachfolgende Einträge in den Annalen zeigen, dass es auch Culdeer in Clonmacnoise, Klone und in Clondalken um Monahincha in Tipperary und Scattery Island gab. Weltliche Priester nahmen den Namen der Culdeer an, lebten in der Gemeinschaft und unterzogen sich der klösterlichen Disziplin, wenn auch nicht vom klösterlichen Gelübde gebunden. Am Clones, Devenish und Scattery Island sind der Name „Culdee“ und „Kanon“ austauschbar.<ref>[http://www.newadvent.org/cathen/04563b.htm ''Culdees.''] In: ''Catholic Encyclopedia.'' 1913.</ref> |
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Im 12. Jahrhundert wurde die keltische Kirche nach römischen Muster völlig umgestaltet und in diesem Prozess verloren die Culdees auch jene Besonderheiten die sie früher gehabt haben können. Sie wurden ebenso wie der weltliche Klerus unter die kanonischen Regeln Roms gebracht. Die Bilder die wir von ihrem Leben im 12. Jahrhundert haben, unterscheiden sich beträchtlich. Die Haupthäuser in Schottland waren bei St. Andrews, Scone, Dunkeld, Lochleven, Monymusk in Aberdeenshire, Abernethy und Brechin. |
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Von den dänischen Kriegen betroffen, verschwanden die Culdee-Häuser Clondalken und Clones ganz. In Clonmacnoise um das elfte Jahrhundert waren die Culdees Laien und verheiratet, während diejenigen in Monahincha und Scattery Island reguläre Chorherren waren. In Armagh wurden in der Kathedrale im zwölften Jahrhundert reguläre Chorherren eingeführt und hatten Vorrang vor den Culdeer, sechs an der Zahl, ein Prior und fünf Vikare. |
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Jede einzelne für sich war eine unabhängige Errichtung, vollkommen kontrolliert von ihrem eigenen Abt und sie teilte sich anscheinend in zwei Abteilungen: Einen priesterlichen Teil und den anderen weltlichen Teil, indem Ledige und Verheiratete Mitglieder lebten. |
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Diese führten immer noch ein gemeinsames Leben, mit der Feier des Gottesdienstes und der Pflege des Kirchengebäudes: Sie hatten getrennte Ländereien und manchmal Abgaben der Pfarreien. |
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Zu St. Andrews ungefähr ums Jahr 1100 gab es dreizehn von Culdees gehaltene Einrichtungen mit erblicher Amtszeit. Bei den Einnahmen wurde mehr Bedacht auf den eigenen Wohlstand und Erweiterung des Ordens als auf Dienstleistungen der Kirche oder gar Bedürfnisse des Volkes gelegt. |
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Eine von der Königin Margaret dringend erforderliche Reform wurde von ihren Söhnen Alexander I und David I durchgeführt; allmählich ging die ganze Position in die Hände von Turgot und seinen Nachfolgern im Bistum über. |
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Wenn ein Kapitel gebildet wurde, so um 1160, füllte der Prior das Amt des Vorsänger aus, wobei seine Brüder-Vikare den Chor bildeten und er selbst in der Stufe im Kapitel neben dem Kanzler war. |
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Regelmäßig wurden neue Kanons Roms bekannt, und einige der Culdees schloßen sich den neuen Orden an. Denjenigen, die sich beugten, wurde eine Lebendslange Rente ihrer Einnahmen erlaubt und sie verweilten als ein getrennter aber beständig abnehmender Körper bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts, indem sie -ausgeschlossen von der Wahl des Bischofs- aus der Geschichte verschwanden. |
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Er wurde von seinen Brüdern Culdeer gewählt und bestätigt durch das Primat und hatte eine Stimme bei der Wahl des Erzbischofs durch seine Position in diesem Kapitel. |
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Ulster war die letzte der irischen Provinzen, die unter englische Herrschaft gebracht wurde, daher haben die Culdeer in Armagh ihre Brüder in ganz Irland lange überlebt. Die Culdeer von Armagh hielten bis zur Auflösung im Jahre 1541 aus und lebten 1627 kurzzeitig wieder auf; bald danach ging ihr altes Eigentum an die [[Chorpfarrei]]en der Kathedrale von Armagh über. |
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Zu Dunkeld war Crinan, der Großvater von Malcolm Canmore ein lediger Abt. Die Überlieferung besagt allerdings, dass sogar die klerikalen Mitglieder verheiratet waren. Allerdings lebten sie wie die Priester der Ostkirche abgesondert von ihren Frauen während ihrer Zeit des priesterlichen Dienstes. |
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Der Culdee von Lochleven lebte vom Zoll des St. Serfs, der ihm von dem pictischen Prinzen Brude ungefähr im Jahr 850 gegeben worden war. |
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=== Culdeer in Schottland === |
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Im Jahr 1093 übergaben sie ihre Insel dem Bischof von St. Andrews als Gegenleistung für weiteres Essen und Kleidung, aber Robert (Bischof im Jahr 1144) übergab alle ihre Roben, Bücher, und anderes Eigentum zusammen mit der Insel zu den kürzlich gegründeten Kanonischen Regularien, in dem die Culdees wahrscheinlich vereinigt wurden und aufgingen. |
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Nachdem in Schottland die Mönche von Iona vom [[Pikten|Pictenkönig]] Nechtan, dem Sohn von Derile, im Jahr 717 vertrieben worden waren, wurden die dadurch entstandenen Lücken nicht von den römischen Mönchen, die sich im Norden von Northumbria verbreiteten, sondern zum Ende des achten Jahrhunderts von Culdees aus Irland gefüllt. |
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Die Haupthäuser der Klöster in Schottland jener Zeit waren bei [[St Andrews]], [[Scone (Perth and Kinross)|Scone]], [[Dunkeld]], [[Loch Leven Castle|Loch Leven]], [[Monymusk]] in [[Aberdeenshire]], [[Abernethy (Perth and Kinross)|Abernethy]] und [[Brechin]]. |
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Es gibt nirgendwo eine Spur solch teilweiser Unabhängigkeit, als jene die in St Andrews erfahren wurde, vielleicht auch weil die Bewilligung des Bischofs durch eine königliche Urkunde unterstützt wurde. |
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Die Culdeee von Lochleven lebten auf [[St. Serf’s Inch]], einer Insel, die ihnen vom [[Pikten|pictischen]] Prinzen [[Brude (Schottland)|Brude]] um 850 gegeben worden war. |
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In derselben Art wurden die Culdee von Monymusk, ursprünglich vielleicht eine Kolonie von St. Andrews, Kanonisches Regularium des Augustinerordens am Anfang des 13. Jahrhunderts, und diejenige von Abernethy folgte ihr im Jahr 1273. |
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Im Jahr 1093 übergaben sie ihre Insel dem Bischof von St. Andrews als Gegenleistung für Essen und Kleidung, aber Robert, der 1144 Bischof werden würde, übergab alle ihre Roben, Bücher und anderes Eigentum zusammen mit der Insel an die kürzlich gegründeten kanonischen Regularien, in dem die Culdeer wahrscheinlich vereinigt wurden und in denen sie letztendlich aufgingen. |
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Ungefähr um das Jahr 1100 gab es zu St. Andrews dreizehn von Culdees gehaltene Einrichtungen mit erblicher Amtszeit. |
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An Brechin, berühmt wie Abernethy für seinen runden Turm, halfen die Culdee Äbte und ihre Mönche das Kapitel der Diözese (gegründet von König David I in 1145) zu bilden, bei der auch der Name für eine Generation oder zwei verharrte. |
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Bei den Einnahmen wurde in den Einrichtungen offenbar mehr Bedacht auf den eigenen Wohlstand und Erweiterung des Ordens als auf Dienstleistungen der Kirche oder gar Bedürfnisse des Volkes gelegt. Eine von Königin [[Margareta von Schottland]] dringend für erforderlich gehaltene Reform wurde von ihren Söhnen [[Alexander I. (Schottland)|Alexander I.]] und [[David I. (Schottland)|David I.]] durchgeführt; allmählich ging die ganze Position im 12. Jahrhundert in die Hände von [[Thorgaut]], dem ersten Bischof von St. Andrews, und seinen Nachfolgern im Bistum über. |
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Das bemerkenswerteste Überleben des Namens der Culdee ist in der größten Stadt in der schottischen Grafschaft der Fife, Kirkcaldy ("die Kirche der culdee") gesichert. |
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Die [[Monymusk Parish Church|Culdee von Monymusk]] waren ursprünglich vielleicht eine Kolonie von St Andrews und wurden als kanonisches Regularium des [[Augustinerorden]]s am Anfang des 13. Jahrhunderts geführt und diejenige von Abernethy folgte im Jahr 1273. |
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Die Culdee Kapelle weiter östlich von St. Andrews in derselben Grafschaft kann vom Nordosten aus von seiner zerstörten Kathedrale und Stadtmauer gesehen werden. Sie wurde der 'St. Mary auf dem Felsen' gewidmet und wird eindeutig als kreuzförmige Ruinen erkant. Sie wurde durch die lokalen Kirchen des St. Andrews für ihren Osternmorgendienst verwendet. |
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In Irland dauerten die Culdee von Armagh bis zur Auflösung im Jahr 1541 an und genossen ein flüchtiges Wiederaufleben in 1627, bald danach ging ihr altes Eigentum an die Chorpfarreien der Kathedrale von Armagh über. |
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In Brechin, wie Abernethy für seinen runden Turm berühmt, halfen der Prior der Culdeer und seine Mönche das Domkapitel der 1145 durch König David I. gegründeten [[Diözese]] zu bilden, welches sie bis ins 14. Jahrhundert einnahmen. |
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== Culdee in England und Wales == |
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Der Name der Culdee ist bis heute im Namen der größten Stadt der schottischen [[Unitary Authority|Council Area]] [[Fife (Schottland)|Fife]], [[Kirkcaldy]] („die Kirche der Culdee“) verewigt. Die Culdee-Kapelle in derselben Council Area östlich von St Andrews kann vom Nordosten aus von der dortigen zerstörten Kathedrale und Stadtmauer gesehen werden. Sie wurde der „heiligen Maria auf dem Felsen“ (St. Mary on the Rock) gewidmet und zeichnet sich durch ihre kreuzförmigen Ruinen aus. Durch die lokalen Kirchen von St Andrews wurde sie für ihren [[Osternacht|Ostermorgendienst]] genutzt. |
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Ähnliche Absorptionen sind zweifellos für das Verschwinden der Culdees Yorks, hervorgerufen durch die Kanons der Peterskirche ungefähr im Jahr 925 und jener von Snowdon und der Insel Bardsey im nördlichen Wales (erwähnt durch Giraldus Cambrensis in seinem Spiegel "Ecclesiae und Itinerarium") um das Jahr 1190 verantwortlich. Die ehemalige Gemeinschaft war, sagt er, arg bedrängt von den gierigen Zisterziensern. Die obigen Orte scheinen die einzigen Fälle zu sein, wo die Culdees in England und Wales aufgefunden werden. |
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=== Culdeer in England und Wales === |
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Ähnliche Integrationen sind für das Verschwinden der Culdees [[York]]s, hervorgerufen durch die Kanons der [[Peterskirche]] um 925 und jener von [[Snowdon]] und der [[Bardsey Island|Insel Bardsey]] im nördlichen Wales, die durch Giraldus Cambrensis in seinem ''Speculum Ecclesiae und Itinerarium'' (um 1190) erwähnt werden, verantwortlich. Die ehemalige Gemeinschaft soll nach Giraldus Cambrensis von den gierigen [[Zisterzienser]]n bedrängt worden sein. Die obigen Orte scheinen die einzigen zu sein, in denen die Culdees in England und Wales aufgefunden wurden. |
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=== Culdeer im Nordatlantik === |
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Das isländische Landnámabók (Buch der Ansiedlungen) erwähnt, dass die Skandinavier irische Priester in Island vorfanden, zusammen mit Glocken und Bischofsstäben. Das wird auch an in den Arbeiten von Dicuil angedeutet. Die Skandinavier nannten die Priester '''Papar''', und dieser Name kann als Element in vielen Ortsnamen von Orkney, Shetland, den Faroer Inseln und Island gefunden werden. |
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Das isländische ''[[Landnámabók]]'' („Buch der Ansiedlungen“) erwähnt, dass die [[Normannen]] irische Priester in Island vorfanden; sie hätten über Glocken und [[Bischofsstab|Bischofsstäbe]] verfügt. Das wird auch in den Arbeiten von [[Dicuil]] angedeutet. Die Normannen nannten die Priester ''Papar'', ein Begriff der in vielen Ortsnamen von [[Orkney]], [[Shetlandinseln|Shetland]], [[Färöer]] und [[Island]] wiedergefunden werden kann. Die traditionellen Schriften besagen, dass die ''Papar'' Island mit dem Aufkommen der Normannen verließen. Es ist vorstellbar, dass ihr Einfluss die Ausbreitung des Christentums in Island unterstützte. |
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Die traditionellen Niederschriften haben festgestellt dass die '''Papar''' abreisten als die Skandinavier ankamen, einige Quellen zeigten an, das die Skandinavier die Culdees verfolgten und zwangen weiter nach Westen bis nach Grönland und Neufundland davonzusegeln. |
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Weitere Spekulationen sehen in den Culdees die ersten Europäer, die in Amerika gelandet sein könnten. Als wichtigster Anhaltspunkt für diese These gelten dabei die [[Bienenkorbhütte]]n aus mehr als 275 Steinen in [[Maine]], [[New Hampshire]], und an anderen Orten in Neuengland. Bienenkorbhütten sind aus Trockenmauern mit einem Kraggewölbe-Dach gebaute Steinhütten, die für die britischen Inseln typisch sind. Diese Gebäude sind teilweise bis heute gut erhalten und ähneln der Culdee-Architektur in Irland und Schottland im frühen Mittelalter und früher.<ref>Olsen 2003</ref> Es existieren jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass mittelalterliche „Mönche“ beispielsweise für die Bauten der bekannten Fundstelle von [[Gungywamp]] in Connecticut verantwortlich sein könnten.<ref>[http://www.dpnc.org/gungywamp/ dpnc.org]</ref> |
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Es ist auch vorstellbar, das ihr Einfluss die Ausbreitung des Christentums in Island unterstützte. |
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== Literatur == |
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Im Übrigen ist auch nachgesonnen worden, dass die Culdees die ersten Europäer gewesen sein könnten, die Amerika besuchten. Die Hauptbeweise davon sind die Existenz von gebauten Bienenkorb-Hütten aus mehr als 275 Steinen in Maine, in Neu Hampshire und anderswohin in Neuengland. Diese Strukturen, einige davon gut bewahrt bis zur Gegenwart, sind der Culdee Architektur in Irland und Schottland im frühen Mittelalter und früher (Olsen 2003) ziemlich ähnlich. |
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* Brad Olsen: ''Sacred Places North America: 108 Destinations.'' 2. Auflage. CCC-Pub, Santa Cruz, Kalifornien 2008, ISBN 978-1-888729-13-9. |
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* William Reeves: ''The Culdees of the British Islands: As They Appear in History with an Appendix of Evidences.'' Dublin 1864. (Nachdruck: Llanerch Press, 1994, ISBN 1-897853-29-7) |
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* W. Wiedervorabende: ''Die Culdees der britischen Inseln.'' Dublin 1864. |
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* William F. Skene: ''Celtic Scotland.'' besonders Band 2: ''1876–1880.'' |
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* William Beveridge: ''Makers of the Scottish Church.'' 1908. (Neudruck: Cambridge Scholars Publishing, 2009, ISBN 978-1-150-35918-7) |
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* John Jamieson: ''An Historical Account of the Ancient Culdees of Iona, and of Their Settlements in Scotland, England, and Ireland.'' Nabu Press, 2010, ISBN 978-1-141-96615-8. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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Dieser Artikel bezieht Texte der [[gemeinfrei]]en elften Ausgabe der [[Encyclopædia Britannica]] mit ein. |
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Culdee ist der Name einer Lokomotive auf dem fiktiven "Culdee Fell Mountain", eine Bergeisenbahn in der Eisenbahnreihengeschichte von W. Awdry. Diese Eisenbahn und seine Lokomotiven beruhen auf der Snowdon Bergeisenbahn in Wales. Culdee, wie die anderen Motoren auf seiner Linie, ist purpurrot bemalt und verwendet ein besonderes Gestell und Antriebsrad-System das ihm hilft die steilen Anstiege zu meistern. |
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Es scheint wahrscheinlich dass dieser Name absichtlich vom Autor, einem anglikanischen Priester, gewählt wurde. |
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[[Kategorie:Christliche Ordensgemeinschaft]] |
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Der Name der Insel von Sodor beruhte auf einer Diözese der Anglikanischen Kirche genannt "Sodor und Man". |
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Die Céle D é sind ein Orden im nördlichen Schottland in Stephen R. "keltische Kreuzzüge von Lawhead" Reihe in der sie als ein atavistischer christlicher Kult mit Betonung auf den Feiern des Lebens und der Anbetung durch die Musik beschrieben sind: Ihr Überleben wird bis zum gegenwärtigen Tag als eine Art heimlicher klösterlicher Orden angedeutet, der so konserviert in ihrem Inneren bestimmte christliche Artifacte erhält, die vermutlich von den Kreuzfahrerarmeen entdeckt wurden. |
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Im Ersten Buch der keltischen Kreuzzüge, durch Lawhead entdeckten die Kreuzfahrer die Eisenlanze, die der römische Speer ist, der die Seite von Christus traf um zu beweisen dass er tot war. Die Céle D é in der Geschichte treten für den Besitz dieser Lanze ein und verbargen sie um sie zu schützen. |
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Im Zweiten Buch der keltischen Kreuzzüge durch Lawhead, treten die Céle D é für den Besitz des Schwarzen Kruzifixes ein, ein Stück des Wahren Kreuzes, das wie man glaubt, das selbe Kreuz ist, an dem Christus gekreuzigt wurde. Kreuzfahrer-Armeen trugen dieses Stück vor sich als sie in den Kampf marschierten, weil sie glaubten, dass es ihnen Sieg bringen würde. |
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In der Geschichte schafften die Céle D é, dieses Holz und deren Geheimnisses zu erwerben. |
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Im Dritten und letzten Buch der keltischen Kreuzzüge, durch Lawhead, finden die Céle D é den Kelch von Christus, in der Legende als der Heilige Gral bezeichnet, irgendwo in Spanien. Sie fanden ihn, indem sie versuchen einen ihrer Eigenen der von arabischen Rebellen gekidnappt wurde zu retten und versuchten zur gleichen Zeit vor den Templer-Rittern zu fliehen, deren Führer den Kelch für seinen eigenen Ruhm nach ihnen sucht und sie verfolgte. |
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Die komplette Trilogie der keltischen Kreuzzüge durch Lawhead liefert ein paar Hinweise darauf, dass ein heimlicher Orden der Céle D é in Schottland blieb, und bis die Zeit des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs für den Schutz der drei Schätze bis zur Wiedergeburt von Christus überlebte. |
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== Bibliografie == |
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* B. Olsen, Heilige Plätze Nordamerika, die CCC Veröffentlichung, Santa Cruz, Kalifornien (2003) |
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* W. Wiedervorabende, Die Culdees der britischen Inseln (Dublin, 1864) |
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* W. F. Skene, das keltische Schottland (1876-1880), besonders Vol. II. |
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* W. Beveridge, Schöpfer der schottischen Kirche (1908). |
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* siehe auch J. Jamieson, Historische Regularium der Alten Culdees (1811). |
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Dieser Artikel kommuliert Texte der Encyclopædia Britannica, Elfte Ausgabe |
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[[en.Culdee]] |
Aktuelle Version vom 21. Januar 2025, 18:36 Uhr
Die Culdeer oder Célí Dé (altirisch „Vasallen Gottes“, anglisiert Culdees) bildeten im Hochmittelalter einen klösterlichen Orden mit Ansiedlungen in Irland und Schottland. Als Ordensgründer wird der irische Abt Máel Ruain[1] vermutet. In frühen irischen Manuskripten ist der Name mit Cele De (die „geschworenen Verbündeten Gottes“) belegt. Später wurde die Bezeichnung zu Coli dei latinisiert, abgeleitet von culdei nach Hector Boece (1465–1536), welches allgemein Mönche und Einsiedler bezeichnete.
Culdeer in der Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Protestantische und besonders presbyterianische Schriftsteller romantisierten die Culdeer lange Zeit als einfache Einsiedler, die sich – frei von römischen Einflüssen – in einem entfernten Winkel Westeuropas ein urtümliches Christentum bewahrt hatten. Diese Anschauung entsprach einer von Thomas Campbell zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Schrift Reullura beleuchteten Sichtweise Frieden ihren Schatten:
„Die reinen, ersten Culdeer waren die frühesten Gottespriester von Albyn (England), ehe noch eine der Inseln ihrer Meere durch den Fuß eines sächsischen Mönchs betreten wurde.“
Eine andere Sichtweise, ebenso veröffentlicht wie jene des Hector Boece in seiner lateinischen Geschichte Schottlands (1516), bezeichnet sie im 9. bis 12. Jahrhundert als die direkten Nachfolger der organisierten irischen Mönche von Iona (6.–8. Jahrhundert).
Sowohl diese als auch andere Ansichten wurden von William Reeves (1815–1892), dem Bischof von Down, Connor und Dromore widerlegt.
Es wurden bis heute nur sehr wenige vertrauenswürdige Informationsquellen überliefert, aber es scheint zumindest wahrscheinlich, dass die Liturgie dem Vorbild Chrodegangs, des Erzbischofs von Metz († 766), folgten. Chrodegang hatte Regeln für liturgische Gesänge und das kanonische Leben von Weltgeistlichen (Regula canonicorum) aufgestellt. Seine Liturgie wurde von irischen Mönchen aus dem nordöstlichen Gallien aufgenommen und in ihrer ursprünglichen Heimat verbreitet. Die dort ansässigen irischen Einsiedler wurden damit an die Regeln und Vorschriften der Klöster gebunden.
Aufgaben und Gemeinschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Culdeer lebten in klösterlicher Weise, wenn auch nicht an Mönchsgelübde gebunden, und scheinen sich besonders der Fürsorge für die Armen und die Kranken gewidmet zu haben. Sie interessierten sich offenbar besonders für den musikalischen Teil der Anbetungen.
Jedes einzelne Kloster für sich war unabhängig und wurde von einem Abt an der Spitze autark kontrolliert, Crínán von Dunkeld, der Großvater von Malcolm Canmore, war sogar ein Laienabt.
Laut Beschreibungen waren die Klöster in einen priesterlichen und einen weltlichen Teil getrennt, in dem ledige und verheiratete Mitglieder zusammen lebten. Ihr Leben ähnelte jenem der weltlichen Gemeinschaften Englands und des Kontinents, denn sie lebten dort mehr oder minder isoliert zusammen. Die Überlieferung besagt weiterhin, dass sogar die klerikalen Mitglieder verheiratet waren, allerdings lebten sie, anders als die Priester der Ostkirche, während ihrer Zeit des priesterlichen Dienstes getrennt von ihren Frauen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Culdeer entstanden den schriftlichen Nachweisen nach um 800 in Irland und verbreiteten sich von dort aus über Monasterien nach Schottland und vereinzelt nach England. Aus dem Frühmittelalter ist der Mönch und Dichter Blathmac mac Con Brettan bekannt, der stark von Célí Dé beeinflusst war. Das Hochmittelalter gilt als das wichtigste Zeitalter in der Geschichte des Ordens. Da den Gemeinschaften aber insgesamt eine gefestigte Struktur in Form und Leitung fehlte, neigte die Kirche der Culdeer allgemein jedoch bereits im Hochmittelalter zum Verfall.
Im 12. Jahrhundert wurde die keltische Kirche nach römischem Muster völlig umgestaltet. In diesem Prozess verloren die Culdeer als Orden auch jene Besonderheiten und Eigenarten, die ihnen zu früheren Zeiten zugeschrieben wurden: Sie wurden ebenso wie der weltliche Klerus einheitlich unter die kanonischen Regeln Roms gebracht, denn die Bilder, die wir von ihrem Leben im zwölften Jahrhundert erhalten, unterscheiden sich beträchtlich von jenen vergangener Jahrhunderte.
Es gibt nirgendwo anders eine solch gezeigte teilweise Unabhängigkeit von Rom als jene, die in St. Andrews von den Culdee erfahren und gelebt wurde, vielleicht auch deswegen, weil die Bewilligung des Bischofs durch eine königliche Urkunde unterstützt wurde.
Regelmäßig wurden neue kanonische Regeln Roms bekannt und einige der Culdeer schlossen sich daher fortlaufend den in jenen neuen Regeln gegründeten Orden an. Denjenigen der Culdeer, die diesen Anschluss aber ablehnten, wurde seitens der Äbte der bisherigen Klöster eine lebenslange Rente gewährt und sie verweilten so weiterhin als eine getrennte und eigenständige, aber beständig abnehmende Gemeinschaft bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts. In jenem Jahrhundert verschwanden sie, da sie von der Wahl des Bischofs ausgeschlossen waren.
Culdeer in Irland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Laufe des neunten Jahrhunderts fanden neun Orte in Irland, darunter Armagh, Clonmacnoise, Clones, Devenish und Sligo, als Klöster Erwähnung, an denen die Gemeinschaften der Culdeer wie eine Art Anhang zu den üblichen klösterlichen Einrichtungen gegründet wurden.
Óengus mac Óengobann, genannt der Culdee, lebte im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts und ist als Autor Félire Óengusso mit „Das Martyrium von Óengus“[2] bekannt.
Máel Ruain (Maelruan, gest. 792),[3] unter dem Óengus lebte, verfasste eine Regel für die Culdeer von Tallaght mit vorgeschriebenen Gebeten, Fasten, Andachten, Beichte und Buße. Es fehlen aber Hinweise, dass diese Regel auch in anderen Klöstern allgemein benutzt wurde. Nach dem Tod von Maelruan wurde Tallaght vergessen und der Name Celi De verschwand aus den irischen Annalen bis 919. Dort steht in den Annalen der vier Meister aufgezeichnet, dass Armagh von den Dänen geplündert wurde und nur die Häuser des Gebetes, des „Volkes Gottes, das sind die Ceile-De“, verschont wurden. Nachfolgende Einträge in den Annalen zeigen, dass es auch Culdeer in Clonmacnoise, Klone und in Clondalken um Monahincha in Tipperary und Scattery Island gab. Weltliche Priester nahmen den Namen der Culdeer an, lebten in der Gemeinschaft und unterzogen sich der klösterlichen Disziplin, wenn auch nicht vom klösterlichen Gelübde gebunden. Am Clones, Devenish und Scattery Island sind der Name „Culdee“ und „Kanon“ austauschbar.[4]
Von den dänischen Kriegen betroffen, verschwanden die Culdee-Häuser Clondalken und Clones ganz. In Clonmacnoise um das elfte Jahrhundert waren die Culdees Laien und verheiratet, während diejenigen in Monahincha und Scattery Island reguläre Chorherren waren. In Armagh wurden in der Kathedrale im zwölften Jahrhundert reguläre Chorherren eingeführt und hatten Vorrang vor den Culdeer, sechs an der Zahl, ein Prior und fünf Vikare.
Diese führten immer noch ein gemeinsames Leben, mit der Feier des Gottesdienstes und der Pflege des Kirchengebäudes: Sie hatten getrennte Ländereien und manchmal Abgaben der Pfarreien.
Wenn ein Kapitel gebildet wurde, so um 1160, füllte der Prior das Amt des Vorsänger aus, wobei seine Brüder-Vikare den Chor bildeten und er selbst in der Stufe im Kapitel neben dem Kanzler war. Er wurde von seinen Brüdern Culdeer gewählt und bestätigt durch das Primat und hatte eine Stimme bei der Wahl des Erzbischofs durch seine Position in diesem Kapitel.
Ulster war die letzte der irischen Provinzen, die unter englische Herrschaft gebracht wurde, daher haben die Culdeer in Armagh ihre Brüder in ganz Irland lange überlebt. Die Culdeer von Armagh hielten bis zur Auflösung im Jahre 1541 aus und lebten 1627 kurzzeitig wieder auf; bald danach ging ihr altes Eigentum an die Chorpfarreien der Kathedrale von Armagh über.
Culdeer in Schottland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem in Schottland die Mönche von Iona vom Pictenkönig Nechtan, dem Sohn von Derile, im Jahr 717 vertrieben worden waren, wurden die dadurch entstandenen Lücken nicht von den römischen Mönchen, die sich im Norden von Northumbria verbreiteten, sondern zum Ende des achten Jahrhunderts von Culdees aus Irland gefüllt.
Die Haupthäuser der Klöster in Schottland jener Zeit waren bei St Andrews, Scone, Dunkeld, Loch Leven, Monymusk in Aberdeenshire, Abernethy und Brechin.
Die Culdeee von Lochleven lebten auf St. Serf’s Inch, einer Insel, die ihnen vom pictischen Prinzen Brude um 850 gegeben worden war. Im Jahr 1093 übergaben sie ihre Insel dem Bischof von St. Andrews als Gegenleistung für Essen und Kleidung, aber Robert, der 1144 Bischof werden würde, übergab alle ihre Roben, Bücher und anderes Eigentum zusammen mit der Insel an die kürzlich gegründeten kanonischen Regularien, in dem die Culdeer wahrscheinlich vereinigt wurden und in denen sie letztendlich aufgingen. Ungefähr um das Jahr 1100 gab es zu St. Andrews dreizehn von Culdees gehaltene Einrichtungen mit erblicher Amtszeit.
Bei den Einnahmen wurde in den Einrichtungen offenbar mehr Bedacht auf den eigenen Wohlstand und Erweiterung des Ordens als auf Dienstleistungen der Kirche oder gar Bedürfnisse des Volkes gelegt. Eine von Königin Margareta von Schottland dringend für erforderlich gehaltene Reform wurde von ihren Söhnen Alexander I. und David I. durchgeführt; allmählich ging die ganze Position im 12. Jahrhundert in die Hände von Thorgaut, dem ersten Bischof von St. Andrews, und seinen Nachfolgern im Bistum über.
Die Culdee von Monymusk waren ursprünglich vielleicht eine Kolonie von St Andrews und wurden als kanonisches Regularium des Augustinerordens am Anfang des 13. Jahrhunderts geführt und diejenige von Abernethy folgte im Jahr 1273.
In Brechin, wie Abernethy für seinen runden Turm berühmt, halfen der Prior der Culdeer und seine Mönche das Domkapitel der 1145 durch König David I. gegründeten Diözese zu bilden, welches sie bis ins 14. Jahrhundert einnahmen.
Der Name der Culdee ist bis heute im Namen der größten Stadt der schottischen Council Area Fife, Kirkcaldy („die Kirche der Culdee“) verewigt. Die Culdee-Kapelle in derselben Council Area östlich von St Andrews kann vom Nordosten aus von der dortigen zerstörten Kathedrale und Stadtmauer gesehen werden. Sie wurde der „heiligen Maria auf dem Felsen“ (St. Mary on the Rock) gewidmet und zeichnet sich durch ihre kreuzförmigen Ruinen aus. Durch die lokalen Kirchen von St Andrews wurde sie für ihren Ostermorgendienst genutzt.
Culdeer in England und Wales
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ähnliche Integrationen sind für das Verschwinden der Culdees Yorks, hervorgerufen durch die Kanons der Peterskirche um 925 und jener von Snowdon und der Insel Bardsey im nördlichen Wales, die durch Giraldus Cambrensis in seinem Speculum Ecclesiae und Itinerarium (um 1190) erwähnt werden, verantwortlich. Die ehemalige Gemeinschaft soll nach Giraldus Cambrensis von den gierigen Zisterziensern bedrängt worden sein. Die obigen Orte scheinen die einzigen zu sein, in denen die Culdees in England und Wales aufgefunden wurden.
Culdeer im Nordatlantik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das isländische Landnámabók („Buch der Ansiedlungen“) erwähnt, dass die Normannen irische Priester in Island vorfanden; sie hätten über Glocken und Bischofsstäbe verfügt. Das wird auch in den Arbeiten von Dicuil angedeutet. Die Normannen nannten die Priester Papar, ein Begriff der in vielen Ortsnamen von Orkney, Shetland, Färöer und Island wiedergefunden werden kann. Die traditionellen Schriften besagen, dass die Papar Island mit dem Aufkommen der Normannen verließen. Es ist vorstellbar, dass ihr Einfluss die Ausbreitung des Christentums in Island unterstützte.
Weitere Spekulationen sehen in den Culdees die ersten Europäer, die in Amerika gelandet sein könnten. Als wichtigster Anhaltspunkt für diese These gelten dabei die Bienenkorbhütten aus mehr als 275 Steinen in Maine, New Hampshire, und an anderen Orten in Neuengland. Bienenkorbhütten sind aus Trockenmauern mit einem Kraggewölbe-Dach gebaute Steinhütten, die für die britischen Inseln typisch sind. Diese Gebäude sind teilweise bis heute gut erhalten und ähneln der Culdee-Architektur in Irland und Schottland im frühen Mittelalter und früher.[5] Es existieren jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass mittelalterliche „Mönche“ beispielsweise für die Bauten der bekannten Fundstelle von Gungywamp in Connecticut verantwortlich sein könnten.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brad Olsen: Sacred Places North America: 108 Destinations. 2. Auflage. CCC-Pub, Santa Cruz, Kalifornien 2008, ISBN 978-1-888729-13-9.
- William Reeves: The Culdees of the British Islands: As They Appear in History with an Appendix of Evidences. Dublin 1864. (Nachdruck: Llanerch Press, 1994, ISBN 1-897853-29-7)
- W. Wiedervorabende: Die Culdees der britischen Inseln. Dublin 1864.
- William F. Skene: Celtic Scotland. besonders Band 2: 1876–1880.
- William Beveridge: Makers of the Scottish Church. 1908. (Neudruck: Cambridge Scholars Publishing, 2009, ISBN 978-1-150-35918-7)
- John Jamieson: An Historical Account of the Ancient Culdees of Iona, and of Their Settlements in Scotland, England, and Ireland. Nabu Press, 2010, ISBN 978-1-141-96615-8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Follett, Céli Dé in Ireland, S. 2–3.
- ↑ Martyrology of Tallaght. ed. Best and Lawlor, London 1931, S. 94–95; Félire Óengusso, ed. Stokes, S. 161.
- ↑ Annals of Ulster s. a. 792.
- ↑ Culdees. In: Catholic Encyclopedia. 1913.
- ↑ Olsen 2003
- ↑ dpnc.org
Dieser Artikel bezieht Texte der gemeinfreien elften Ausgabe der Encyclopædia Britannica mit ein.