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„Afrikanisches Kino“ – Versionsunterschied

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Das '''afrikanische Kino''' umfasst in der Regel die Filmproduktion in den Ländern südlich der Sahara seit der Erlangung der formalen Unabhängigkeit, die für viele Staaten in den 1960ern kam. In einigen der geographisch zu Afrika gehörenden arabischen Staaten, besonders in [[Ägypten]] hatte sich schon wesentlich früher eine funktionierende Filmindustrie entwickelt. Andererseits werden zum afrikanischen Kino auch afrikanische Regisseure gezählt, die in der [[Diaspora]] leben.
Das '''afrikanische Kino''' umfasst in der Regel die [[Film]]produktion in den Ländern südlich der [[Sahara]] seit der Erlangung der formalen [[Dekolonisation Afrikas|Unabhängigkeit]], die für viele Staaten in den 1960ern kam. In einigen der geographisch zu [[Afrika]] gehörenden arabischen Staaten, besonders in [[Ägypten]], hatte sich schon wesentlich früher eine funktionierende Filmindustrie entwickelt. Andererseits werden zum afrikanischen Kino auch afrikanische Regisseure gezählt, die in der [[Diaspora]] leben.


== Film in Afrika während der Kolonialzeit==
== Film in Afrika während der Kolonialzeit ==
In den französischen Kolonien war seit 1934 Afrikanern das Drehen von Filmen grundsätzlich untersagt. Nur im französischen Protektorat Tunesien entwickelte sich in Zusammenarbeit mit europäischen Produzenten seit den 1920er Jahren eine Filmtradition, die durch [[Albert Samama Chikly]] (1872–1934) begründet wurde, der sein Handwerk als Kriegsberichterstatter französischer Zeitschriften erlernt hatte. In den englischen Kolonien setzte die Filmproduktion durch britische Produzenten und Regisseure zuerst in [[Nigeria]] um 1920 ein. Im weitgehend unabhängigen [[Ägypten]] entstand in den 1920er Jahren ein großes Interesse am Film, das mit Verzögerung in die ganze arabische Welt ausstrahlte. Die Schauspielerin [[Aziza Amir]] produzierte als erste Frau auf dem afrikanischen Kontinent 1927 den Spielfilm ''Layla''. 1934 wurde das [[Studio Misr]] in Kairo gegründet, das bis in die 1960er Jahre Hollywood die Stirn bot. Mit ''Al-Azeema'' („Der Wille“, 1939) von [[Kamal Selim]] (1912–1946), der von der zerstörerischen Wirkung der Weltwirtschaftskrise auf die Bewohner der Slums und ihre Beziehungen handelt, entstand einer der bedeutendsten Filme Ägyptens, der als Vorläufer des italienischen [[Neorealismus (Kunstströmung)|Neorealismus]] betrachtet werden kann.
Afrika war und ist der „Kontinent der Projektionen“ ([[iz3w]], Nr. 213). Wie für die afrikanische Literatur (z.B. für [[Chinua Achebe]]), ist auch für das afrikanische Kino die Zurückweisung der rassistischen Bilder von Afrika und den Afrikanern, die sich die Kolonisatoren gemacht hatten, ein wichtiges Motiv. In den Hollywoodfilmen, die während der Kolonialzeit entstanden, taugt Afrika – wie noch später in ''[[2001: Odyssee im Weltraum]]'' von [[Stanley Kubrick]] – nur als Kulisse. Sie beschränkt sich auf die Landschaft oder wird mit einigen „Wilden“ ausstaffiert, die stereotyp als gefährliche ‚Primitive’ oder als ‚dankbare’ Diener dargestellt werden. Diese entwürdigenden Repräsentationen setzten mit moderneren technischen Mitteln die [[Völkerschau]]en fort, in denen Nichteuropäer in europäischen Zoos wie Tiere ausgestellt wurden.


In den französischen Kolonien war Afrikanern das Drehen von Filmen ausdrücklich untersagt. Der erste afrikanische Film, ''L’Afrique sur Seine'' von [[Paulin Soumanou Vieyra]], entstand daher 1955 in Paris. Das Thema der Afrikaner in der Diaspora blieb ein wichtiges Motiv des afrikanischen Kinos.
Der erste Film eines Regisseurs aus dem subsaharische Afrika, ''L’Afrique sur Seine'' von [[Paulin Soumanou Vieyra]], entstand 1955 in [[Paris]].<ref>Pierre Hafner: ''Das Vorbild: Paulin Soumanou Vieyra.'' in CICIM. Revue pour le Cinéma français, Nr. 27/28, Institut Français de Munich, München 1989, S. 93–116.</ref> Das Thema der Afrikaner in der [[Diaspora]] blieb ein wichtiges Motiv des afrikanischen Kinos.


Vor der Unabhängigkeit entstanden einige wenige antikolonialistische Filme wie ''Les statues meurent aussi'' von [[Chris Marker]] und [[Alain Resnais]] über den Raub afrikanischer Kunst, der 10 Jahre verboten blieb, oder
Vor der Unabhängigkeit entstanden einige wenige antikolonialistische Filme wie ''Les statues meurent aussi'' (1953) von [[Chris Marker]] und [[Alain Resnais]] über den Raub afrikanischer Kunst, der in Frankreich wegen seiner antikolonialen Tendenzen zehn Jahre verboten blieb,<ref>[https://www.larevuedesressources.org/les-statues-meurent-aussi,2239.html ''Les statues meurent aussi''], in: www.larevuedesressources.org, 2016.</ref> oder ''Afrique 50'' von [[René Vauthier]] über Aufstände in der [[Elfenbeinküste]] und in Obervolta, dem heutigen [[Burkina Faso]].
''Afrique 50'' von [[René Vauthier]] über Aufstände in der Elfenbeinküste und in Obervolta (heute [[Burkina Faso]]).


Die in dieser Zeit entstandenen ethnographischen Filme französischer Autoren (z.&nbsp;B. ''Au pays des images noirs'', 1947, und ''Bataille sur le grand fleuve'', 1950–52, von [[Jean Rouch]]), in denen Rituale und Gebräuche der [[Songhai]], [[Zarma]] und [[Bozo|Sorko]] dokumentiert werden, gelten heute bei vielen afrikanischen Filmemachern als realitätsverzerrend und werden abgelehnt. Rouch wurde jedoch mit seinen Beiträgen zum von ihm kreierten Genre der [[Ethnofiction]] zum Mentor vieler afrikanischer Filmemacher wie [[Damouré Zika]] und gilt als Vater des [[Niger|nigrischen]] Kinos. Sei erster solcher Kurzfilm mit Spielhandlung, ''Les maîtres fous'' (1955) stellte den [[Hauka]]kult dar, einen Tanz mit religiösem Hintergrund, bei dem der militärische Drill der Kolonialtruppen übertrieben nachgezeichnet wurde, um den weißen Autoritäten ihre Macht zu stehlen.<ref>Eduard Schüttpelz: ''Die Moderne im Spiegel des Primitiven: Weltliteratur und Ethnologie (1870–1960).'' München 2005, S. 296 ff.</ref> In den britischen Kolonien wurden Filme eher zu didaktischen Zwecken gedreht, in den portugiesischen Kolonien gab es keinerlei nennenswerte Aktivitäten.
Die in dieser Zeit entstandenen ethnographischen Filme z.B. von [[Jean Rouch]] werden dagegen von vielen afrikanischen Filmemachern als die afrikanische Realität verzerrend abgelehnt.


== 60er und 70er Jahre ==
== 1960er und 1970er Jahre ==
Der erste afrikanische Film, der eine größere internationale Aufmerksamkeit erreichen konnte, war der [[Kurzfilm]] ''La Noire de..'' von [[Ousmane Sembène]] über die Verzweiflung einer Afrikanerin, die in Frankreich als Dienstmädchen arbeitet. Der Schriftsteller Sembène hatte sich dem Kino zugewandt, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Er gilt noch heute als ‚Vater’ des afrikanischen Films. Sembènes Heimatland [[Senegal]] war lange Zeit eines der wichtigsten Produktionsländer.
Der erste afrikanische Film, der eine größere internationale Aufmerksamkeit erreichen konnte, war 1966 der Film ''[[Die Schwarze aus Dakar]]'' (''La Noire de...'') von [[Ousmane Sembène]] über die Verzweiflung einer Afrikanerin, die in Frankreich als Dienstmädchen arbeitet. Der Film wurde mit dem [[Prix Jean Vigo]] ausgezeichnet. Der Schriftsteller Sembène hatte sich dem Kino zugewandt, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Er gilt noch heute als ‚Vater’ des afrikanischen Films. Sembènes Heimatland [[Senegal]] war lange Zeit eines der wichtigsten Produktionsländer. Sein erster Kurzfilm entstand 1963: ''Borrom Sarret'' (Der Karrenmensch) zeigt den Alltag eines Lastenträgers, dessen Pferdekarren für allerlei Dienstleistungen in Anspruch genommen wird. Der Film beschreibt parabelhaft den Aufbau des noch jungen unabhängigen Staates, nicht ohne auf die Probleme hinzuweisen. Als sein bester Film gilt oft ''Xala'' (1974), der das Problem der [[Vielehe|Polygamie]] behandelt. ''Ceddo'' (1977) thematisiert den Konflikt zwischen Islam und Christentum und wurde in einigen afrikanischen Ländern verboten. Sembènes klare und gleichzeitig reiche symbolhafte Bildsprache, mit der er gleichzeitig komplexe Probleme markiert, hat Sembène bis zu seinen letzten Werken (2004) erhalten.<ref>[https://www.elcorresponsal.com/modules.php?name=ElCorresponsal_Biografias&req_bio_id=661 Biografie auf www.elcorresponsal.com] (spanisch)</ref>


Mit der Gründung des panafrikanischen Filmfestivals [[FESPACO]] [[1969]] in [[Burkina Faso]] schuf sich der afrikanische Film ein eigenes Forum. Es findet alle zwei Jahre abwechselnd mit den Filmtagen in [[Karthago]] ([[Tunesien]]) statt.
Mit der Gründung des panafrikanischen Filmfestivals [[FESPACO]] 1969 in [[Burkina Faso]] schuf sich der afrikanische Film ein eigenes Forum. Es findet alle zwei Jahre im Wechsel mit den Filmtagen in [[Karthago]] ([[Tunesien]]) statt.<ref>Manfred Loimeier: ''Szene Afrika: Kunst und Kultur südlich der Sahara.'' Frankfurt am Main 2013, S. 22.</ref>


Mit [[O soleil O]] erregte [[Med Hondo]] 1970 Aufsehen. Politisch nicht weniger engagiert als Sembène, wählte er für seinen Film über die Erfahrung des Fremdseins in Frankreich eine unruhigere, experimentellere Filmsprache.
Mit ''[[Soleil O]]'' erregte der [[Mauretanien|Mauretanier]] [[Med Hondo]] 1970 nicht nur in Europa, sondern auch in den USA Aufsehen. Der Film wurde beim [[Filmfestival Locarno]] mit dem [[Goldener Leopard|Goldenen Leoparden]] ausgezeichnet. Politisch nicht weniger engagiert als Sembène, wählte er für seinen mit einem Budget von nur 30.000 US-Dollar gedrehten Film über die Erfahrung des Fremdseins und der Demütigung in Frankreich eine unruhigere, experimentellere [[Filmsprache]].


== Produktions- und Rezeptionsbedingungen ==
== Produktions- und Rezeptionsbedingungen ==
Sembènes Assistent [[Samba Gadjigo]] (* 1954) überlieferte die an in Europa studierenden künftigen afrikanischen Filmemacher gerichtete Aussage seines Lehrmeisters: „Saugen Sie so viel wie möglich auf. Aber an dem Tag, an dem Sie auf afrikanischem Boden landen, vergessen Sie alles. Die Technik des Filmemachens kann man in Europa lernen, aber afrikanische Filme kann man in Europa nicht machen.“<ref>Bilge Ebiri: [https://www.vulture.com/2015/02/how-ousmane-sembene-invented-african-cinema.html ''The Story of 'Sembene!': How Ousmane Sembene Invented African Cinema''] auf vulture.com, 5. November 2015.</ref> So wurden fast zwei Generationen von afrikanischen Filmemachern in Europa ausgebildet, was auch eine thematische Verengung mit sich brachte, behandelten doch viele Erstlingswerke das Leben in der Diaspora.


Kinos waren zwar in den afrikanischen Großstädten wesentlich früher als das Fernsehen verbreitet. Vor allem im anglophonen Raum wurden meist Hollywood-Produktionen gezeigt, die die Erwartungshaltung der Zuschauer und die Rezeption prägten. Der anfängliche Erfolg des Kinos wurde jedoch behindert durch teure Filmrechte, hohe Mieten und Raubkopien, was mit Aufkommen des Fernsehens ein Kinosterben zur Folge hatte. Politische Unruhen und Bürgerkriege behinderten außerdem die kreative Arbeit in vielen Ländern. In der Demokratischen Republik Kongo wurden in den 1970er Jahren unter Ex-Präsident [[Mobutu Sese Seko]] alle Kinos verkauft. In Südafrika waren Filme aus der Zeit der [[Apartheid]] relativ selten; sie konnten allerdings (wie ''Come Back, Africa, USA/Südafrika'' 1959 von Lionel Rogosin) trotz politische Repression Kritik an der Politik des südafrikanischen Regimes formulieren.<ref>''Apartheid'' auf [https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/a:apartheid-7769 filmlexikon.uni-kiel]</ref><ref>Keyan Tomaselli: ''The Cinema of Apartheid: Race and Class in South African Film''. 1988, Neuausgabe Taylor & Francis 2016 (E-Book).</ref>
==Selbstverständnis und politischer Anspruch der Filmemacher==
Das Selbstverständnis und der politische Anspruch der Filmemacher gehen besonders deutlich aus der [[Charte du cinéaste africain]] hervor, die beim zweiten Treffen des Verbands der afrikanischen Filmemacher [[FEPACI]] [[1975]] in Algiers einstimmig angenommen wurde. Dabei gehen die Filmemacher von der vom [[Neokolonialismus]] geprägten Situation Afrikas aus. "Die zeitgenössischen afrikanischen Gesellschaften leben immer noch in einer Situation, in der sie auf mehreren Ebenen beherrscht werden: politisch, ökonomisch und kulturell." In dieser Situation sahen die Filmemacher ihre gesellschaftliche Verantwortung darin, zur Bewußtwerdung der afrikanischen Menschen beizutragen, wobei sie ihre Solidarität mit progressiven Filmemachern in anderen Teilen der Welt betonten. Das afrikanische Kino wird daher häufig zum 'dritten Kino' gezählt.


Es dauerte lange, bis sich die afrikanischen Zuschauer selbst auf der Leinwand wiederfinden wollten.<ref>[https://www.dw.com/de/afrika-ein-kino-kontinent-im-aufbruch/a-42720376 ''Afrika: Ein Kino-Kontinent im Aufbruch''] auf dw.com, 25. Februar 2018</ref> In Nigeria begann der Aufstieg der Filmindustrie, die heute mit etwa 2500 Filmen pro Jahr eine der größten der Welt ist, in den 1990er Jahren unter der Militärdiktatur. Der gelernte Filmemacher [[Okechukwu Oguejiofor]], der sich als Straßenverkäufer durchschlug, produzierte mit 15.000 Euro den Horrorthriller ''Living in Bondage'' und begründete damit die ''Nollywood''-Erfolgsserie, welche auf Massenproduktion bei Minimierung der Produktions- und Vertriebskosten, kürzestmöglichen Drehzeiten und Nutzung von VHS-Kassetten beruhte.<ref>[https://www.netflixwoche.de/artikel/nollywood-nigeria-netflix-blood-sisters-king-of-boys ''Wie Nigeria zur zweitgrößten Filmnation der Welt wurde''] auf netflixwoche.de, 12. Mai 2022.</ref>
Die Ziele des dritten Kinos wurden in Manifesten von [[Octavio Getino]] und [[Fernando Solanas]] (''Für ein drittes Kino'', 1968) und [[Julio Garcia Espinosa]] (''Für ein unvollkommenes Kino'') definiert. Das dritte Kino wurde in Abgrenzung vom ersten Hollywood-Kino und von einem ‘unpolitischen’ Autorenkino bestimmt.


In Deutschland fördert unter anderem der 2004 gegründete ''World Cinema Fund''<ref>[https://www.berlinale.de/de/wcf/home/willkommen.html Homepage des WCF]</ref> der [[Berlinale]] Produktion und Verleih afrikanischer Filme.
In den Worten [[Souleymane Cissé]]s‚ ist es "die erste Aufgabe der afrikanischen Cineasten zu bejahen, daß die Leute hier menschliche Wesen sind und diejenigen ihrer Werte, die anderen nützlich sein könnten, bekannt zu machen. Die Generation, die auf uns folgen wird, mag sich anderen Aspekten des Kinos öffnen. Unsere Pflicht ist es, die Leute begreifen zu lassen, daß die Weissen mit ihren Bildern gelogen haben." Thackway, p.39


== Selbstverständnis und politischer Anspruch der Filmemacher ==
Den afrikanischen Menschen ihre Geschichte zurückgeben
Das Selbstverständnis und der politische Anspruch der Filmemacher gehen besonders deutlich aus der [[Charte du cinéaste africain]] hervor, die beim zweiten Treffen des Verbands der afrikanischen Filmemacher [[FEPACI]] 1975 in Algiers einstimmig angenommen wurde. Dabei gehen die Filmemacher von der vom [[Neokolonialismus]] geprägten Situation Afrikas aus. In dieser Situation sahen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung darin, zur Bewusstwerdung der afrikanischen Menschen beizutragen, wobei sie ihre Solidarität mit progressiven Filmemachern in anderen Teilen der Welt betonten. Das afrikanische Kino wird daher häufig zum 'dritten Kino' gezählt.


Die Ziele des dritten Kinos wurden in Manifesten von [[Octavio Getino]] und [[Fernando Solanas]] (''Für ein drittes Kino'', 1968) und [[Julio García Espinosa]] (''Für ein unvollkommenes Kino'') definiert. Das dritte Kino wurde in Abgrenzung vom ersten Hollywood-Kino und von einem ‘unpolitischen’ Autorenkino bestimmt.
Der Filmemacher als Griot


In den Worten [[Souleymane Cissé]]s ist es die „erste Aufgabe der afrikanischen Cineasten, zu bejahen, dass die Leute hier menschliche Wesen sind und diejenigen ihrer Werte, die anderen nützlich sein könnten, bekannt zu machen. Die Generation, die auf uns folgen wird, mag sich anderen Aspekten des Kinos öffnen. Unsere Pflicht ist es, die Leute begreifen zu lassen, dass die Weißen mit ihren Bildern gelogen haben.“<ref>Thackway 2003, S. 39.</ref>
Bezüge zu anderen Traditionen


Der afrikanische Film hatte sich in den ersten Jahrzehnten primär das Ziel gesetzt, durch eigene Bilder von der Realität der jungen afrikanischen Staaten und Wirklichkeiten den Blick auf Afrika zu dekolonialisieren. Der Anspruch musste deshalb ein explizit politischer sein, um dieses Ziel zu erreichen: bewusst hob man sich sowohl vom kommerziellen Hollywoodkino als auch vom europäischen Kunst- und Autorenfilm ab. Das Ziel, den afrikanischen Menschen ihre Geschichte zurückgeben, wurde dramaturgisch auch dadurch umgesetzt, sich einer spezifisch afrikanischen Erzähltradition zu bedienen: der Oral Tradition oder mündlichen Überlieferung. Die Filmemacher bezogen sich auf die [[Griot]]s: Erzähler, die als Historiker, Genealogen und Botschafter in Afrika unterwegs sind und waren. Dabei gilt, dass sich die Filmemacher nicht nur als moderne Griots verstanden, sondern auch als Entwicklungshelfer für einen neuen, kritischen Dialog mit der Gesellschaft.
Brecht, Neorealismus, Cinema nuovo, Traditionen des mündlichen Erzählens


== Frauen als Regisseurinnen ==
== Neue Themen ==
In den letzten Jahren wendet sich das afrikanische Kino verstärkt Themen zu, die nicht mehr nur mit der Kolonialzeit bzw. dem Neokolonialismus zu tun haben. Es werden verstärkt die eigene Verantwortung in der Geschichte thematisiert, als auch Probleme, die hausgemacht sind. Korruption, [[AIDS]], die Unterdrückung der Frauen, das Elend der Kindersoldaten in den Bürgerkriegen, die Entstehung der Terrorismus in den Slums, die Homophobie der Evangelikalen (''God loves Uganda'', Regie: Roger Ross Williams) und die Rolle der Filmemacher als Elite im eigenen Lans sind als Themenbereiche hinzugekommen. Auch werden zunehmend unterschiedliche Genres bedient, ein „afrikanischer Film“ ist nicht mehr gleichbedeutend mit einem politischen. So gibt es immer mehr afrikanische Komödien und Thriller, Musik-, Actionfilme und Soaps.
Die Ethnologin und Filmemacherin [[Safi Faye]] war die erste afrikanische Regisseurin, die international bekannt wurde.


== Frauen als Regisseure ==
[[1972]] hatte bereits [[Sarah Maldoror]] ihren Film ''Sambizanga'' über den Befreiungskampf in [[Angola]] gedreht. Den überlebenden Frauen dieses Krieges ist der mehr als 20 Jahre später entstandene [[Dokumentarfilm]] ''Les oubliées'' von [[Anne-Laure Folly]] gewidmet.
Die Ethnologin und Filmemacherin [[Safi Faye]] war die erste afrikanische Regisseurin, die international bekannt wurde. Ihr Film ''Kaddou Beykat'' (Brief einer Bäuerin, 1975) über Armut und Verzweiflung in einem [[senegal]]esischen Dorf erfüllt den Anspruch, den die ''Charte cinéaste africain'' erhoben hat. 1977 folgte ein Film der [[Algerien|Algerierin]] [[Assia Djebar]] über das dörfliche Leben der Frauen. In einer ähnlichen feministischen Tradition steht der Film ''Femmes aux Yeux Ouverts'' (1994) der [[Togo]]lesin [[Anne-Laure Folly]].


Bereits 1972 hatte [[Sarah Maldoror]] ihren Film ''Sambizanga'' über den Befreiungskampf in [[Angola]] gedreht. Den überlebenden Frauen dieses Krieges ist der mehr als 20 Jahre später entstandene [[Dokumentarfilm]] ''Les oubliées'' von [[Anne-Laure Folly]] gewidmet.
== Neuere Entwicklungen ==
Eine jüngere afrikanische Filmemacherin ist die als Schriftstellerin bekannt gewordene [[Tsitsi Dangarembga]]. Als erste Frau in [[Simbabwe]] drehte sie mit ''Everyone’s Child'' (1996) einen Film. Weitere Filme von Dangarembga sind ''Ivory'' (2002), ''Elephant People'' (2002) und ''Kare Kare Zvako: Mother’s Day'' (2005). Dangarembga ist überdies als Produzentin tätig und hat 2003 ein internationales Filmfestival für Frauen in Simbabwe ins Leben gerufen. 2008 wurde [[Manouchka Kelly Labouba]] die jüngste Filmemacherin und erste Frau, die jemals einen Spielfilm in [[Gabun]] realisierte. Ihr 40-minütiger Kurzfilm ''Le Divorce'' beschreibt den Konflikt zwischen Tradition und Moderne am Beispiel eines jungen gabunischen Paares, das versucht seine traditionell geschlossene Ehe scheiden zu lassen.<ref>[http://www.imdb.com/title/tt1357383/ IMDb]</ref>
- Return to the source – Filme


== Kino in den einzelnen Staaten ==
Souleyman Cissé, Yeleen (Mali 1987)
* [[Mosambikanischer Film]]
Cheick Omour Sissoko, Guimba (Mali 1995)
* [[Nigerianischer Film]]
* [[Nigrischer Film]]
* [[São-toméischer Film]]
* [[Liste algerischer Filme]]
* [[Liste angolanischer Filme]]
* [[Liste burkinischer Filme]]
* [[Liste guinea-bissauischer Filme]]
* [[Liste kapverdischer Filme]]
* [[Liste malischer Filme]]
* [[Liste mosambikanischer Filme]]
* [[Liste senegalesischer Filme]]


== Regisseure nach Ländern und Herkunft ==
Diesen Filmen wird vorgeworfen, den exotistischen Geschmack des europäischen Publikums zu bedienen.
* '''Ägypten''': [[Yousry Nasrallah]]

* '''Äthiopien''': [[Haile Gerima]]
- Filme, die in der globalisierten afrikanischen Stadt angesiedelt sind
* '''Angola''': [[Zézé Gamboa]], [[Orlando Fortunato de Oliveira]], [[Maria João Ganga]], [[Leonel Efe]], [[Nguxi dos Santos]], [[Jorge António]], [[Mariano Bartolomeu]], [[Tandu Miguiendy]], [[Dias Júnior]]

* '''Benin''': [[Idrissou Mora Kpaï]] – [[Jean Odoutan]]
==Schlüsselthemen==
* '''Burkina Faso''': [[Idrissa Ouédraogo]] – [[Gaston Kaboré]] – [[Dani Kouyaté]] – [[Fanta Régina Nacro]] – [[Orissa Touré]] – [[Pierre Yaméogo]]

* '''Demokratische Republik Kongo''': [[Balufu Bakupa-Kanyinda]] – [[Joseph Kumbela]] – [[Zeka Laplaine]]
=== Erinnerung und Geschichte ===
* '''Elfenbeinküste''': [[Henri Duparc (Regisseur)|Henri Duparc]] [[Desiré Ecaré]] – [[Fadika Kramo Lancine]] – [[Roger Gnoan M'Bala]] – [[Jacques Trabi]]

* '''Gabun''': [[Manouchka Kelly Labouba]]
=== Erfahrung der Emigration ===
* '''Guinea''': [[David Achkar]] – [[Mohamed Camara (Schauspieler)|Mohamed Camara]] – [[Gahité Fofana]]

* '''Guinea-Bissau''': [[Flora Gomes|Florentino „Flora“ Gomes]]
=== Die herrschende Klasse ===
* '''Kamerun''': [[Jean-Pierre Bekolo]] – [[Bassek Ba Kobhio]] – [[Jean Pierre Dikongue-Pipa]] – [[Jean-Marie Teno]] – [[François Woukoache]]
Gibt es eine afrikanische Bourgeoisie?
* '''Kap Verde''': [[Leão Lopes]], [[Ana Ramos Lisboa]], [[Júlio Silvão]]

* '''Mali''': [[Abdoulaye Ascofare]] – [[Adamo Drabo]] – [[Souleymane Cissé]] – [[Cheick Oumar Sissoko]]
=== Frauen ===
* '''Mauretanien''': [[Med Hondo]] – [[Abderrahmane Sissako]] – [[Sidney Sokhana]]

* '''Mosambik''': [[Orlando Mesquita de Lima]], [[José Cardoso (Regisseur)|José Cardoso]], [[Camilo de Sousa]], [[Isabel Noronha]], [[Sol de Carvalho]], [[Pedro Pimenta]], [[Chico Carneiro]], [[Licínio de Azevedo]], [[Victor Lopes (Regisseur)|Victor Lopes]]
=== Kinder ===
* '''Niger''': [[Moustapha Alassane]], [[Mahamane Bakabé]], [[Oumarou Ganda]], [[Mariama Hima]], [[Rahmatou Keïta]], [[Sani Magori]], [[Djingarey Maïga]], [[Inoussa Ousséïni]]

* '''Nigeria''': [[Ola Balogun]] – [[Eddie Ugboma]] – [[Amaka Igwe]] – [[Zeb Ejiro]] – [[Lola Fani-Kayode]] – [[Bayo Awala]] – [[Izu Ojukwu]] – [[Greg Fiberesima]]
=== Stadt und Land ===
* '''Senegal''': [[Ben Diogaye Bèye]] – [[Clarence Delgado]] – [[Ahmadou Diallo]] – [[Safi Faye]] – [[Samba Gadjigo]] – [[Djibril Diop Mambéty]] – [[Bouna Medoune Seye]] – [[Abacar Samb Makbaram]] – [[Ousmane Sembène]] – [[Moussa Sene Absa]] – [[Paulin Soumanou Vieyra]] – [[Moussa Touré]] – [[Mansour Sora Wade]]

* '''São Tomé und Príncipe''': [[Katya Aragão]], [[Silas Tiny]], [[Ângelo Torres]]

* '''Sudan''': [[Gadalla Gubara]], [[Ibrahim Shaddad]], [[Eltayeb Mahdi]], [[Suhaib Gasmelbari]], [[Marwa Zein]], [[Amjad Abu Alala]]
== Regisseurinnen und Regisseure nach Ländern und Herkunft ==
* '''Togo''': [[Anne Laure Folly]]

*'''Äthiopien''': [[Haile Gerima]]
* '''Tschad''': [[Issa Serge Coelo]] – [[Mahamat-Saleh Haroun]]
*'''Benin''': [[Jean Odoutan]]
*'''Burkina Faso''': [[Idrissa Ouédraogo]] - [[Gaston Kaboré]] - [[Dani Kouyaté]] - [[Fanta Régina Nacro]] - [[Orissa Touré]] - [[Pierre Yaméogo]]
*'''Demokratische Republik Kongo''': [[Balufu Bakupa-Kanyinda]] - [[Joseph Kumbela]] - [[Zeka Laplaine]]
*'''Elfenbeinküste''': [[Henri Duparc (Regisseur)|Henri Duparc]] [[Desiré Ecaré]] - [[Fadika Kramo Lancine]] - [[Gnoan Roger M'Bala]] - [[Jacques Trabi]]
*'''Guinea''': [[David Achkar]] - [[Mohamed Camara]] - [[Gahité Fofana]]
*'''Kamerun''': [[Jean-Pierre Bekolo]] -[[Bassek Ba Kobhio]] - [[Jean Pierre Dikongue- Pipa]] - [[Jean-Marie Teno]] - [[François Woukoache]]
*'''Mali''': [[Abdoulaye Ascofare]] - [[Adamo Drabo]] - [[Souleymane Cissé]] - [[Cheick Oumar Sissoko]]
*'''Mauretanien''': [[Med Hondo]] - [[Abderrahmane Sissako]] - [[Sidney Sokhana]]
*'''Niger''': [[Oumarou Ganda]]
*'''Nigeria''': [[Ola Balogun]] - [[Eddie Ugboma]] - [[Amaka Igwe]] - [[Zeb Ejiro]] - [[Lola Fani-Kayode]] - [[Bayo Awala]] - [[Izu Ojukwu]] - [[Greg Fiberesima]]
*'''Senegal''': [[Ben Diogaye Beye]] - [[Clarence Delgado]] - [[Ahmadou Diallo]] - [[Safi Faye]] - [[Djibril Diop Mambéty]] - [[Bouna Medoune Seye]] - [[Abacar Samb Makbaram]] - [[Ousmane Sembène]] -[[Moussa Sene Absa]] [[Paulin Soumarou Vieyra]] - [[Moussa Touré]] - [[Mansour Sora Wade]]
*'''Togo''': [[Anne Laure Folly]]
*'''Tschad''': [[Issa Serge Coelo]] - [[Mahamat Saleh Haroun]]


== Festivals und Bezugsquellen ==
== Festivals und Bezugsquellen ==
* [[FESPACO]] (Panafrikanisches Film- und Fernsehfestival von [[Ouagadougou]])

* [[Dockanema]] (Dokumentarfilm-Festival von [[Maputo]])
* [[FESPACO]] (Panafrikanisches Film- und Fernsehfestival von Ouagadougou)
* [[Afrika-Filmfestival]] (in der [[Belgien|belgischen]] Stadt [[Löwen]])
* [[Afrika Film Festival Köln]]


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Aufsätze ===
*Fernando E. Solanas, Octavio Getino, "Für ein drittes Kino" in: Peter B. Schumann, ''Kino und Kampf in Lateinamerika. Zur Theorie und Praxis des politischen Kinos'', München und Wien: Carl Hanser 176, S. 9-19

=== Bücher ===
=== Bücher ===
* Roy Armes: ''Dictionary of African Filmmakers.'' Indiana University Press, 2008, ISBN 0-253-35116-2.
*Olivier Bartlet, Afrikanische Kinowelten. Die Dekolonisierung des Blicks, Horlemann Verlag 2001
* Roy Armes and L. Malkmus: ''Arab and African Film Making''. Zed Books 1991
*Marie H. Gutberlet, Auf Reisen: Afrikanisches Kino, Stroemfeld 2002
* I. Bakari and M. B. Cham: ''African Experiences of Cinema''. BFI Publishing 1996
*Nwachukwu Frank Ukadike, Black African Cinema, University of California Press 1994
* Olivier Barlet: ''Afrikanische Kinowelten. Die Dekolonisierung des Blicks''. Horlemann Verlag 2001
*Melissa Thackway, Africa Shoots Back: Alternative Perspectives in Sub-Saharan Francophone African Film, Indiana University Press 2003
* [[Manthia Diawara]]: ''African Cinema – Politics and Culture''. Indiana University Press 1992
* Manthia Diawara: ''Neues afrikanisches Kino: Ästhetik und Politik.'' München: Prestel, 2010, ISBN 3-7913-4343-2.
* Marie H. Gutberlet und Hans-Peter Metzler: ''Afrikanisches Kino''. Arte Edition 1997
* [[Marie Hélène Gutberlet]]: ''Auf Reisen: Afrikanisches Kino''. Stroemfeld, Frankfurt am Main/Basel 2002, ISBN 3-86109-167-4.
* Francoise Pfaff: ''Twenty-Five Black African Filmmakers: A Critical Study''. Greenwood Press 1988
* Francoise Pfaff: ''Focus on African Films''. Indiana Univ. Press 2004
* K. W. Harrow u. a.: ''African Cinema – Postcolonial and Feminist Readings'' Africa World Press Inc. 1999
* Nwachukwu Frank Ukadike: ''Black African Cinema''. University of California Press 1994
* Nwachukwu Frank Ukadike: ''Questioning African Cinema: Conversations with Filmmakers''. University of Minnesota Press 2002, ISBN 0-8166-4005-X.
* [[Johannes Rosenstein]]: ''Die schwarze Leinwand. Afrikanisches Kino der Gegenwart''. Stuttgart 2003
* Melissa Thackway: ''Africa Shoots Back: Alternative Perspectives in Sub-Saharan Francophone African Film''. Indiana University Press 2003


=== Zeitschriften ===
Mit ausführlicher Bibliographie und Auswahlfilmografie
(mit ausführlicher Bibliografie und ausgewählter Filmografie)
* ''Africultures''
* ''Afrique contemporaine'' n° 238 – 2011/2, Schwerpunktthema: ''L'industrie du cinéma en Afrique''
* ''CinémAction'' N° 106 premier trimestre 2003: ''Cinémas africains, une oasis dans le désert ?''
* ''Écrans d’Afriques'' (1992–1998)
* ''CICIM – Revue pour de le cinéma français'' (Zeitschrift des Institut Français in München) Nr. 27/28, 1989 – enthält u.&nbsp;a. ein Interview mit Sembène (auf Deutsch) und die ''Charte du cinéaste français'' – im französischen Original


=== Aufsätze ===
* Fernando E. Solanas, Octavio Getino, „Für ein drittes Kino“ in: [[Peter B. Schumann]], ''Kino und Kampf in Lateinamerika. Zur Theorie und Praxis des politischen Kinos'', München und Wien: Carl Hanser 176, S. 9–19.


== Filme über den afrikanischen Film ==
=== Zeitschriften ===
* ''Caméra d’Afrique'', Regie: Férid Boughedir, Tunesien/Frankreich 1983
*Africultures
* ''Les Fespakistes'', Regie: François Kotlarski, Eric Münch, Burkina Faso/Frankreich 2001
*CinémAction N° 106 premier trimestre 2003 : Cinémas africains, une oasis dans le désert ?
* ''Sud – les diseurs d′histoires'', Regie: [[Mohammed Soudani]], Schweiz/Algerien 1998
*Écrans d’Afriques (1992-1998)
* ''Talking about Trees'', Regie: [[Suhaib Gasmelbari]], Sudan/Frankreich/Deutschland/Tschad/Katar 2019, [[Berlinale 2019|Berlinale]]-Preisträger
*CICIM - Revue pour de le cinéma français (Zeitschrift des Institut Français in München) Nr. 27/28, 1989 - enthält u.a. ein Interview mit Sembène (auf deutsch) und die ''Charte du cinéaste français'' - im französischen Original


== Weblinks ==
==Filme über den afrikanischen Film==
* [https://afrikafilm-datenbank.de/de/filme ''Afrikafilm Datenbank''] (DE, EN, FR)


== Einzelnachweise ==
*''Caméra d’Afrique'', Regie: Férid Boughedir, Tunesien/Frankreich 1983
<references />
*''Les Fespakistes'', Regie: François Kotlarski, Eric Münch, Burkina Faso/Frankreich 2001


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.africa-alive.de/ Afrika-Festival in Frankfurt am Main]
* [[Afrika Film Festival Köln]]
* {{Internetquelle |url=https://afrikafilm-datenbank.de/de/filme |titel=Afrikanische Filme |titelerg= in [https://afrikafilm-datenbank.de/de/ Filmdatenbank] des [[Afrika Film Festival Köln]] |werk=afrikafilmfestivalkoeln.de |sprache=de |abruf=2023-09-15}}
* [http://www.afrika-tage.de/ Afrika-Tage in München und Wien]
* [http://www.afrikanische-filmtage.de/ Afrikanische Filmtage in Saarbrücken]
* {{Webarchiv |url=http://www.africanfilmlibrary.com/ |text=African Film Library (englisch) |wayback=20130916162300}}
* [http://www.trigon-film.org/ trigon-film – Vertrieb afrikanischer Filme]
* {{Webarchiv |url=http://www.harvardfilmarchive.org/gallery/mcmillan.php |text=Harvard Film Archive (englisch) |wayback=20071024022509}}
* {{Webarchiv |url=http://www.utoronto.ca/innis/library/africanfilm.html |text=African Cinema (englisch) |wayback=20140305160948}}
* [http://www.fespaco.bf/ Filmfestival FESPACO in Burkina Faso (französisch/englisch)]
* [http://www.augen-blicke-afrika.de/ Afrikanisches Filmfestival Hamburg]


{{Navigationsleiste Filmproduktion in Afrika}}
*[http://www.africa-alive.de/ Afrika-Festival in Frankfurt am Main]
*[http://www.afrika-tage.de/ Afrika-Tage in München und Wien]
*[http://www.trigon-film.org/ trigon-film - Vertrieb afrikanischer Filme]
*[http://www.harvardfilmarchive.org/gallery/mcmillan.php Harvard Film Archive (englisch)]
*[http://www.utoronto.ca/innis/library/africanfilm.html African Cinema (englisch)]
*[http://www.fespaco.bf/ Filmfestival FESPACO in Burkina Faso (französisch/englisch)]

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Aktuelle Version vom 8. April 2025, 23:28 Uhr

Das afrikanische Kino umfasst in der Regel die Filmproduktion in den Ländern südlich der Sahara seit der Erlangung der formalen Unabhängigkeit, die für viele Staaten in den 1960ern kam. In einigen der geographisch zu Afrika gehörenden arabischen Staaten, besonders in Ägypten, hatte sich schon wesentlich früher eine funktionierende Filmindustrie entwickelt. Andererseits werden zum afrikanischen Kino auch afrikanische Regisseure gezählt, die in der Diaspora leben.

Film in Afrika während der Kolonialzeit

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In den französischen Kolonien war seit 1934 Afrikanern das Drehen von Filmen grundsätzlich untersagt. Nur im französischen Protektorat Tunesien entwickelte sich in Zusammenarbeit mit europäischen Produzenten seit den 1920er Jahren eine Filmtradition, die durch Albert Samama Chikly (1872–1934) begründet wurde, der sein Handwerk als Kriegsberichterstatter französischer Zeitschriften erlernt hatte. In den englischen Kolonien setzte die Filmproduktion durch britische Produzenten und Regisseure zuerst in Nigeria um 1920 ein. Im weitgehend unabhängigen Ägypten entstand in den 1920er Jahren ein großes Interesse am Film, das mit Verzögerung in die ganze arabische Welt ausstrahlte. Die Schauspielerin Aziza Amir produzierte als erste Frau auf dem afrikanischen Kontinent 1927 den Spielfilm Layla. 1934 wurde das Studio Misr in Kairo gegründet, das bis in die 1960er Jahre Hollywood die Stirn bot. Mit Al-Azeema („Der Wille“, 1939) von Kamal Selim (1912–1946), der von der zerstörerischen Wirkung der Weltwirtschaftskrise auf die Bewohner der Slums und ihre Beziehungen handelt, entstand einer der bedeutendsten Filme Ägyptens, der als Vorläufer des italienischen Neorealismus betrachtet werden kann.

Der erste Film eines Regisseurs aus dem subsaharische Afrika, L’Afrique sur Seine von Paulin Soumanou Vieyra, entstand 1955 in Paris.[1] Das Thema der Afrikaner in der Diaspora blieb ein wichtiges Motiv des afrikanischen Kinos.

Vor der Unabhängigkeit entstanden einige wenige antikolonialistische Filme wie Les statues meurent aussi (1953) von Chris Marker und Alain Resnais über den Raub afrikanischer Kunst, der in Frankreich wegen seiner antikolonialen Tendenzen zehn Jahre verboten blieb,[2] oder Afrique 50 von René Vauthier über Aufstände in der Elfenbeinküste und in Obervolta, dem heutigen Burkina Faso.

Die in dieser Zeit entstandenen ethnographischen Filme französischer Autoren (z. B. Au pays des images noirs, 1947, und Bataille sur le grand fleuve, 1950–52, von Jean Rouch), in denen Rituale und Gebräuche der Songhai, Zarma und Sorko dokumentiert werden, gelten heute bei vielen afrikanischen Filmemachern als realitätsverzerrend und werden abgelehnt. Rouch wurde jedoch mit seinen Beiträgen zum von ihm kreierten Genre der Ethnofiction zum Mentor vieler afrikanischer Filmemacher wie Damouré Zika und gilt als Vater des nigrischen Kinos. Sei erster solcher Kurzfilm mit Spielhandlung, Les maîtres fous (1955) stellte den Haukakult dar, einen Tanz mit religiösem Hintergrund, bei dem der militärische Drill der Kolonialtruppen übertrieben nachgezeichnet wurde, um den weißen Autoritäten ihre Macht zu stehlen.[3] In den britischen Kolonien wurden Filme eher zu didaktischen Zwecken gedreht, in den portugiesischen Kolonien gab es keinerlei nennenswerte Aktivitäten.

1960er und 1970er Jahre

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Der erste afrikanische Film, der eine größere internationale Aufmerksamkeit erreichen konnte, war 1966 der Film Die Schwarze aus Dakar (La Noire de...) von Ousmane Sembène über die Verzweiflung einer Afrikanerin, die in Frankreich als Dienstmädchen arbeitet. Der Film wurde mit dem Prix Jean Vigo ausgezeichnet. Der Schriftsteller Sembène hatte sich dem Kino zugewandt, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Er gilt noch heute als ‚Vater’ des afrikanischen Films. Sembènes Heimatland Senegal war lange Zeit eines der wichtigsten Produktionsländer. Sein erster Kurzfilm entstand 1963: Borrom Sarret (Der Karrenmensch) zeigt den Alltag eines Lastenträgers, dessen Pferdekarren für allerlei Dienstleistungen in Anspruch genommen wird. Der Film beschreibt parabelhaft den Aufbau des noch jungen unabhängigen Staates, nicht ohne auf die Probleme hinzuweisen. Als sein bester Film gilt oft Xala (1974), der das Problem der Polygamie behandelt. Ceddo (1977) thematisiert den Konflikt zwischen Islam und Christentum und wurde in einigen afrikanischen Ländern verboten. Sembènes klare und gleichzeitig reiche symbolhafte Bildsprache, mit der er gleichzeitig komplexe Probleme markiert, hat Sembène bis zu seinen letzten Werken (2004) erhalten.[4]

Mit der Gründung des panafrikanischen Filmfestivals FESPACO 1969 in Burkina Faso schuf sich der afrikanische Film ein eigenes Forum. Es findet alle zwei Jahre im Wechsel mit den Filmtagen in Karthago (Tunesien) statt.[5]

Mit Soleil O erregte der Mauretanier Med Hondo 1970 nicht nur in Europa, sondern auch in den USA Aufsehen. Der Film wurde beim Filmfestival Locarno mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet. Politisch nicht weniger engagiert als Sembène, wählte er für seinen mit einem Budget von nur 30.000 US-Dollar gedrehten Film über die Erfahrung des Fremdseins und der Demütigung in Frankreich eine unruhigere, experimentellere Filmsprache.

Produktions- und Rezeptionsbedingungen

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Sembènes Assistent Samba Gadjigo (* 1954) überlieferte die an in Europa studierenden künftigen afrikanischen Filmemacher gerichtete Aussage seines Lehrmeisters: „Saugen Sie so viel wie möglich auf. Aber an dem Tag, an dem Sie auf afrikanischem Boden landen, vergessen Sie alles. Die Technik des Filmemachens kann man in Europa lernen, aber afrikanische Filme kann man in Europa nicht machen.“[6] So wurden fast zwei Generationen von afrikanischen Filmemachern in Europa ausgebildet, was auch eine thematische Verengung mit sich brachte, behandelten doch viele Erstlingswerke das Leben in der Diaspora.

Kinos waren zwar in den afrikanischen Großstädten wesentlich früher als das Fernsehen verbreitet. Vor allem im anglophonen Raum wurden meist Hollywood-Produktionen gezeigt, die die Erwartungshaltung der Zuschauer und die Rezeption prägten. Der anfängliche Erfolg des Kinos wurde jedoch behindert durch teure Filmrechte, hohe Mieten und Raubkopien, was mit Aufkommen des Fernsehens ein Kinosterben zur Folge hatte. Politische Unruhen und Bürgerkriege behinderten außerdem die kreative Arbeit in vielen Ländern. In der Demokratischen Republik Kongo wurden in den 1970er Jahren unter Ex-Präsident Mobutu Sese Seko alle Kinos verkauft. In Südafrika waren Filme aus der Zeit der Apartheid relativ selten; sie konnten allerdings (wie Come Back, Africa, USA/Südafrika 1959 von Lionel Rogosin) trotz politische Repression Kritik an der Politik des südafrikanischen Regimes formulieren.[7][8]

Es dauerte lange, bis sich die afrikanischen Zuschauer selbst auf der Leinwand wiederfinden wollten.[9] In Nigeria begann der Aufstieg der Filmindustrie, die heute mit etwa 2500 Filmen pro Jahr eine der größten der Welt ist, in den 1990er Jahren unter der Militärdiktatur. Der gelernte Filmemacher Okechukwu Oguejiofor, der sich als Straßenverkäufer durchschlug, produzierte mit 15.000 Euro den Horrorthriller Living in Bondage und begründete damit die Nollywood-Erfolgsserie, welche auf Massenproduktion bei Minimierung der Produktions- und Vertriebskosten, kürzestmöglichen Drehzeiten und Nutzung von VHS-Kassetten beruhte.[10]

In Deutschland fördert unter anderem der 2004 gegründete World Cinema Fund[11] der Berlinale Produktion und Verleih afrikanischer Filme.

Selbstverständnis und politischer Anspruch der Filmemacher

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Das Selbstverständnis und der politische Anspruch der Filmemacher gehen besonders deutlich aus der Charte du cinéaste africain hervor, die beim zweiten Treffen des Verbands der afrikanischen Filmemacher FEPACI 1975 in Algiers einstimmig angenommen wurde. Dabei gehen die Filmemacher von der vom Neokolonialismus geprägten Situation Afrikas aus. In dieser Situation sahen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung darin, zur Bewusstwerdung der afrikanischen Menschen beizutragen, wobei sie ihre Solidarität mit progressiven Filmemachern in anderen Teilen der Welt betonten. Das afrikanische Kino wird daher häufig zum 'dritten Kino' gezählt.

Die Ziele des dritten Kinos wurden in Manifesten von Octavio Getino und Fernando Solanas (Für ein drittes Kino, 1968) und Julio García Espinosa (Für ein unvollkommenes Kino) definiert. Das dritte Kino wurde in Abgrenzung vom ersten Hollywood-Kino und von einem ‘unpolitischen’ Autorenkino bestimmt.

In den Worten Souleymane Cissés ist es die „erste Aufgabe der afrikanischen Cineasten, zu bejahen, dass die Leute hier menschliche Wesen sind und diejenigen ihrer Werte, die anderen nützlich sein könnten, bekannt zu machen. Die Generation, die auf uns folgen wird, mag sich anderen Aspekten des Kinos öffnen. Unsere Pflicht ist es, die Leute begreifen zu lassen, dass die Weißen mit ihren Bildern gelogen haben.“[12]

Der afrikanische Film hatte sich in den ersten Jahrzehnten primär das Ziel gesetzt, durch eigene Bilder von der Realität der jungen afrikanischen Staaten und Wirklichkeiten den Blick auf Afrika zu dekolonialisieren. Der Anspruch musste deshalb ein explizit politischer sein, um dieses Ziel zu erreichen: bewusst hob man sich sowohl vom kommerziellen Hollywoodkino als auch vom europäischen Kunst- und Autorenfilm ab. Das Ziel, den afrikanischen Menschen ihre Geschichte zurückgeben, wurde dramaturgisch auch dadurch umgesetzt, sich einer spezifisch afrikanischen Erzähltradition zu bedienen: der Oral Tradition oder mündlichen Überlieferung. Die Filmemacher bezogen sich auf die Griots: Erzähler, die als Historiker, Genealogen und Botschafter in Afrika unterwegs sind und waren. Dabei gilt, dass sich die Filmemacher nicht nur als moderne Griots verstanden, sondern auch als Entwicklungshelfer für einen neuen, kritischen Dialog mit der Gesellschaft.

In den letzten Jahren wendet sich das afrikanische Kino verstärkt Themen zu, die nicht mehr nur mit der Kolonialzeit bzw. dem Neokolonialismus zu tun haben. Es werden verstärkt die eigene Verantwortung in der Geschichte thematisiert, als auch Probleme, die hausgemacht sind. Korruption, AIDS, die Unterdrückung der Frauen, das Elend der Kindersoldaten in den Bürgerkriegen, die Entstehung der Terrorismus in den Slums, die Homophobie der Evangelikalen (God loves Uganda, Regie: Roger Ross Williams) und die Rolle der Filmemacher als Elite im eigenen Lans sind als Themenbereiche hinzugekommen. Auch werden zunehmend unterschiedliche Genres bedient, ein „afrikanischer Film“ ist nicht mehr gleichbedeutend mit einem politischen. So gibt es immer mehr afrikanische Komödien und Thriller, Musik-, Actionfilme und Soaps.

Frauen als Regisseure

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Die Ethnologin und Filmemacherin Safi Faye war die erste afrikanische Regisseurin, die international bekannt wurde. Ihr Film Kaddou Beykat (Brief einer Bäuerin, 1975) über Armut und Verzweiflung in einem senegalesischen Dorf erfüllt den Anspruch, den die Charte cinéaste africain erhoben hat. 1977 folgte ein Film der Algerierin Assia Djebar über das dörfliche Leben der Frauen. In einer ähnlichen feministischen Tradition steht der Film Femmes aux Yeux Ouverts (1994) der Togolesin Anne-Laure Folly.

Bereits 1972 hatte Sarah Maldoror ihren Film Sambizanga über den Befreiungskampf in Angola gedreht. Den überlebenden Frauen dieses Krieges ist der mehr als 20 Jahre später entstandene Dokumentarfilm Les oubliées von Anne-Laure Folly gewidmet. Eine jüngere afrikanische Filmemacherin ist die als Schriftstellerin bekannt gewordene Tsitsi Dangarembga. Als erste Frau in Simbabwe drehte sie mit Everyone’s Child (1996) einen Film. Weitere Filme von Dangarembga sind Ivory (2002), Elephant People (2002) und Kare Kare Zvako: Mother’s Day (2005). Dangarembga ist überdies als Produzentin tätig und hat 2003 ein internationales Filmfestival für Frauen in Simbabwe ins Leben gerufen. 2008 wurde Manouchka Kelly Labouba die jüngste Filmemacherin und erste Frau, die jemals einen Spielfilm in Gabun realisierte. Ihr 40-minütiger Kurzfilm Le Divorce beschreibt den Konflikt zwischen Tradition und Moderne am Beispiel eines jungen gabunischen Paares, das versucht seine traditionell geschlossene Ehe scheiden zu lassen.[13]

Kino in den einzelnen Staaten

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Regisseure nach Ländern und Herkunft

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Festivals und Bezugsquellen

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  • Roy Armes: Dictionary of African Filmmakers. Indiana University Press, 2008, ISBN 0-253-35116-2.
  • Roy Armes and L. Malkmus: Arab and African Film Making. Zed Books 1991
  • I. Bakari and M. B. Cham: African Experiences of Cinema. BFI Publishing 1996
  • Olivier Barlet: Afrikanische Kinowelten. Die Dekolonisierung des Blicks. Horlemann Verlag 2001
  • Manthia Diawara: African Cinema – Politics and Culture. Indiana University Press 1992
  • Manthia Diawara: Neues afrikanisches Kino: Ästhetik und Politik. München: Prestel, 2010, ISBN 3-7913-4343-2.
  • Marie H. Gutberlet und Hans-Peter Metzler: Afrikanisches Kino. Arte Edition 1997
  • Marie Hélène Gutberlet: Auf Reisen: Afrikanisches Kino. Stroemfeld, Frankfurt am Main/Basel 2002, ISBN 3-86109-167-4.
  • Francoise Pfaff: Twenty-Five Black African Filmmakers: A Critical Study. Greenwood Press 1988
  • Francoise Pfaff: Focus on African Films. Indiana Univ. Press 2004
  • K. W. Harrow u. a.: African Cinema – Postcolonial and Feminist Readings Africa World Press Inc. 1999
  • Nwachukwu Frank Ukadike: Black African Cinema. University of California Press 1994
  • Nwachukwu Frank Ukadike: Questioning African Cinema: Conversations with Filmmakers. University of Minnesota Press 2002, ISBN 0-8166-4005-X.
  • Johannes Rosenstein: Die schwarze Leinwand. Afrikanisches Kino der Gegenwart. Stuttgart 2003
  • Melissa Thackway: Africa Shoots Back: Alternative Perspectives in Sub-Saharan Francophone African Film. Indiana University Press 2003

(mit ausführlicher Bibliografie und ausgewählter Filmografie)

  • Africultures
  • Afrique contemporaine n° 238 – 2011/2, Schwerpunktthema: L'industrie du cinéma en Afrique
  • CinémAction N° 106 premier trimestre 2003: Cinémas africains, une oasis dans le désert ?
  • Écrans d’Afriques (1992–1998)
  • CICIM – Revue pour de le cinéma français (Zeitschrift des Institut Français in München) Nr. 27/28, 1989 – enthält u. a. ein Interview mit Sembène (auf Deutsch) und die Charte du cinéaste français – im französischen Original
  • Fernando E. Solanas, Octavio Getino, „Für ein drittes Kino“ in: Peter B. Schumann, Kino und Kampf in Lateinamerika. Zur Theorie und Praxis des politischen Kinos, München und Wien: Carl Hanser 176, S. 9–19.

Filme über den afrikanischen Film

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  • Caméra d’Afrique, Regie: Férid Boughedir, Tunesien/Frankreich 1983
  • Les Fespakistes, Regie: François Kotlarski, Eric Münch, Burkina Faso/Frankreich 2001
  • Sud – les diseurs d′histoires, Regie: Mohammed Soudani, Schweiz/Algerien 1998
  • Talking about Trees, Regie: Suhaib Gasmelbari, Sudan/Frankreich/Deutschland/Tschad/Katar 2019, Berlinale-Preisträger

Einzelnachweise

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  1. Pierre Hafner: Das Vorbild: Paulin Soumanou Vieyra. in CICIM. Revue pour le Cinéma français, Nr. 27/28, Institut Français de Munich, München 1989, S. 93–116.
  2. Les statues meurent aussi, in: www.larevuedesressources.org, 2016.
  3. Eduard Schüttpelz: Die Moderne im Spiegel des Primitiven: Weltliteratur und Ethnologie (1870–1960). München 2005, S. 296 ff.
  4. Biografie auf www.elcorresponsal.com (spanisch)
  5. Manfred Loimeier: Szene Afrika: Kunst und Kultur südlich der Sahara. Frankfurt am Main 2013, S. 22.
  6. Bilge Ebiri: The Story of 'Sembene!': How Ousmane Sembene Invented African Cinema auf vulture.com, 5. November 2015.
  7. Apartheid auf filmlexikon.uni-kiel
  8. Keyan Tomaselli: The Cinema of Apartheid: Race and Class in South African Film. 1988, Neuausgabe Taylor & Francis 2016 (E-Book).
  9. Afrika: Ein Kino-Kontinent im Aufbruch auf dw.com, 25. Februar 2018
  10. Wie Nigeria zur zweitgrößten Filmnation der Welt wurde auf netflixwoche.de, 12. Mai 2022.
  11. Homepage des WCF
  12. Thackway 2003, S. 39.
  13. IMDb