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„Iowa-Klasse“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Schiff
{| align="right" class="wikitable" width="300"
| Schiffskategorie = Kriegsschiff
|-
! colspan=2 style="color: white; height: 30px; background: navy;"| '''''Iowa''-Klasse'''
| Name = ''Iowa''-Klasse
| Bild = A high angle port beam view of the battleship USS IOWA (BB 61) underway off the coast of Virginia - DPLA - 58f7642fb49b895186dd150884f06e15.jpeg
|-
| Bildtext =
|colspan=2 align=center|[[Bild:Uss wisconsin bb.jpg|280px|USS Wisconsin ca. 1990]]
|{{Infobox Schiffsklasse/Basis
|-
| Boxentyp = K_Klasse
! colspan=2 style="color: white; height: 30px; background: navy;"| Übersicht
| Land = {{USA-SK}}
|-
|Typ:||[[Schlachtschiff]]
| Schiffsart = [[Schlachtschiff]]
| Entwurf = 1938
|-
| Bauwerft = [[Brooklyn Navy Yard]], [[Philadelphia Naval Shipyard]], [[Norfolk Naval Shipyard]]
|Name:||[[Iowa|US Bundesstaat Iowa]]
| BauzeitVon = 1940
|-
| BauzeitBis = 1944
|Einheiten:||[[USS Iowa (BB-61)|''Iowa'' (BB-61)]], [[USS New Jersey (BB-62)|''New Jersey'' (BB-62)]], [[USS Missouri (BB-63)|''Missouri'' (BB-63)]], [[USS Wisconsin (BB-64)|''Wisconsin'' (BB-64)]] (nicht fertig gestellt: [[USS Illinois (BB-65)|''Illinois'' (BB-65)]], [[USS Kentucky (BB-66)|''Kentucky'' (BB-66)]])
| Stapellauf = 27. August 1942
|-
| Einheiten = 4
! colspan=2 style="color: white; height: 30px; background: navy;"| Technische Daten
| DienstzeitVon = 1943
|-
| DienstzeitBis = 1992
|Verdrängung:||45.000&nbsp;Tonnen (Standard);<br />56.500&nbsp;Tonnen (im Einsatz)
}}
|-
|{{Infobox Schiff/Daten
|Länge:||270,43&nbsp;Meter
| Länge = 270
|-
| KWL = 262
|Breite:||32,98&nbsp;Meter
| Breite = 33
|-
| Seitenhöhe = 16,15
|Tiefgang:||11,6&nbsp;Meter
| Tiefgang = 11
|-
| Verdrängung = 48.110 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.&nbsp;l.]]<br />maximal: 57.540 ts
|Geschwindikeit:||33&nbsp;Knoten (61&nbsp;km/h)
| Besatzung =
|-
}}
|Besatzung:||zwischen 1.500 und 2.800
|{{Infobox Schiff/Antrieb
|-
| Antrieb = 8 × [[Babcock & Wilcox]]-[[Wasserrohrkessel]],<br />4 × [[General Electric|General-Electric]]-[[Dampfturbine]]
|Reichweite:||9.600&nbsp;[[Seemeile]]n (15.000&nbsp;[[Kilometer|km]]) bei 25&nbsp;Knoten<br>16.600&nbsp;Seemeilen (27.000&nbsp;km) bei 15&nbsp;Knoten
| Maschinenleistung = 212000
|-
| Geschwindigkeit_M = 33
|Antrieb:||4 Propeller, über 4 Dampfturbinen angetrieben; 212.000&nbsp;[[PS|Wellen-PS]] (158&nbsp;[[Watt (Einheit)|MW]]) vorwärts; 44.000&nbsp;W-PS (33&nbsp;MW) rückwärts
| Propeller = 4
|-
|}
}}
|{{Infobox Schiff/Militär
Die '''Iowa-Klasse''' ist eine Klasse von [[Schlachtschiff]]en, die die [[US Navy]] während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] in Dienst gestellt hat. Die ''Iowas'' sind die schnellsten jemals gebauten Schlachtschiffe und gleichzeitig auch die letzten Vertreter dieser Gattung. Sechs Schiffe wurden auf Kiel gelegt, jedoch nur vier tatsächlich vollendet. Die Einheiten nahmen am [[Pazifikkrieg|Pazifik-]], [[Koreakrieg|Korea-]], [[Vietnamkrieg|Vietnam-]] sowie, nach umfassender Modernisierung, am [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] teil, wurden jedoch auf Grund des hohen Personalbedarfs in Friedenszeiten immer wieder der [[Reserveflotte]] zugeordnet.
| Bewaffnung =
* 9 × 406 mm L/50 Mk 7
* 20 × 127 mm L/38 Mk 12
* 76 × [[Flugabwehrgeschütz|Flak]] [[40-mm-Bofors-Geschütz|40 mm L/56]]
* 52 × Flak [[20-mm-Oerlikon-Kanone|20 mm L/70 Mk 2]]
* TDY-1-Radarstörsender
1984
* 9 × 406 mm L/50 Mk 7
* 12 × 127 mm L/38 Mk 12
* 32 × [[BGM-109 Tomahawk|BGM-109-Tomahawk]]-[[Marschflugkörper]]
* 16 × [[AGM-84 Harpoon]]
* 4 × [[Phalanx CIWS]]
* AN/ULQ-6-Täuschsender
* [[Elektronische Kampfführung|EloKa]] [[AN/SLQ-32]]
* [[Schlepptäuschkörper]] [[AN/SLQ-25 Nixie]]
* [[Täuschkörper]] [[Mk 36 SRBOC]]
| Panzerung =
* Gürtel: 22–307 mm
* Deck: 38–152 mm
* Schotten: 216–287 mm
* Geschütztürme: 184–495 mm
* [[Geschützbank|Barbette]]n: 38–439 mm
* Kommandoturm: 102–444 mm
| Sensoren =
Zweiter Weltkrieg
* Oberflächensuchradar SG
* Luftsuchradar SK-2
* Feuerleitradar Mk 8
* Feuerleitradar Mk 12
* Feuerleitradar Mk 22
* Feuerleitradar Mk 35
Korea und Vietnam
* Luftsuchradar AN/SPS-6 2D
* [[Funkhöhenmesser]] AN/SPS-8 2D
* Suchradar AN/SPS-10 2D
* [[Funkpeilung]] DBM
Golfkrieg
* Suchradar AN/SPS-49 2D
* Suchradar AN/SPS-67
}}
}}

Die '''''Iowa''-Klasse''' ist eine [[Schiffsklasse|Klasse]] von [[Schlachtschiff]]en, die in den 1930er Jahren für die [[United States Navy|US Navy]] gebaut und während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] eingesetzt wurden. Die vier Schiffe waren die letzten von der US Navy in Dienst gestellten Schlachtschiffe. Sechs Einheiten wurden auf [[Kiellegung|Kiel gelegt]], jedoch nur vier tatsächlich vollendet. Die Schiffe nahmen am [[Pazifikkrieg|Pazifik-]], [[Koreakrieg|Korea-]], [[Vietnamkrieg|Vietnam-]] und dem [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] teil. Alle vier Schiffe wurden in den 1980er Jahren im Rahmen des [[Marine der 600 Schiffe|600-Schiffe-Programms]] der US-Marine reaktiviert und modernisiert. Die Schlachtschiffe waren teuer im Unterhalt und wurden Anfang der 1990er Jahre im Zuge der Reduzierung der Flotte nach dem Kalten Krieg außer Dienst gestellt. Der US-Kongress wies die Marine jedoch an, zwei von ihnen zu reaktivieren, da die vorhandenen Schiffe für amphibische Operationen ungeeignet seien. Dies führte zu einer langwierigen Debatte über die Rolle, die Schlachtschiffe in der modernen Marine haben sollten. Letztendlich wurden alle vier Schiffe aus dem Marineschiffsregister gestrichen und seit 2012 in maritime Museen in den USA aufgenommen.


__TOC__
<br style="clear:both" />
== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Planung & Bau ===
=== Planung und Bau ===
[[Image:USS Kentucky construction.jpg|thumb|right|250px|Die ''Kentucky'' im Bau, Februar 1946]]
[[Datei:USS Kentucky construction.jpg|mini|Die ''Kentucky'' im Bau, Februar 1946]]
Nachdem [[Japan]] und [[Italien]] sich von der [[Londoner Flottenkonferenz|zweiten Londoner Flottenkonferenz]] zurückgezogen hatten, vereinbarten die verbliebenen Teilnehmer [[Frankreich]], [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]] und die [[Vereinigte Staaten|USA]] eine Eskalationsklausel, die es ihnen gestattete, die [[Tonnage]] ihrer Schlachtschiffe von 35.000 [[Tonne (Einheit)#Long ton|tn.&nbsp;l.]] Standardverdrängung<ref group="A">Die Standardverdrängung ist ein spezifischer Begriff, der im Washingtoner Flottenvertrag von 1922 definiert ist. Sie ist die Verdrängung des vollständigen, voll bemannten, motorisierten und seetüchtig ausgerüsteten Schiffes, einschließlich aller Waffen und Munition, Ausrüstung, Gerätschaften, Proviant und Frischwasser für die Besatzung, sonstiger Vorräte und Geräte jeder Art, die im Krieg mitgeführt werden sollen.</ref> auf 45.000 tn.&nbsp;l. zu erhöhen. Diese Erhöhung der Verdrängung gab dem General Board der US-Navy die Gelegenheit, entweder die Hauptbewaffnung im Vergleich zur [[South-Dakota-Klasse (1942)|South Dakota-Klasse]] von neun auf zwölf 406-mm Kanonen zu vergrößern oder die Geschwindigkeit von 27 auf 30 Knoten zu erhöhen.<ref>Burr: ''US Fast Battleships 1938–91.'' Bloomsbury, London 2011, S. 2ff.</ref> Die Forderung nach dem Bau von Schlachtschiffen der Iowa-Klasse ergab sich schließlich aus dem [[War Plan Orange]], einem Strategieplan für eine mögliche Auseinandersetzung mit Japan. Die in einem Krieg im Zentralpazifik entstehenden langen Kommunikations- und Logistiklinien würden die US-Flotte für die schnellen japanischen Schiffe, insbesondere die der [[Kongō-Klasse (1913)|Kongō-Klasse]], anfällig machen. Um dem zu begegnen, wurde das [[Bureau of Construction and Repair]] BCR im Januar 1938 beauftragt, erste Entwurfsstudien zum Bau eines Nachfolgers für die South-Dakota-Klasse zu erstellen. Im Februar 1938 konnte das BCR drei Entwürfe vorlegen. Entwurf A sollte mit zwölf 406-mm-Kanonen ausgestattet sein, während Entwurf B und C nur neun 406-mm-Geschütze vorsah. Entwurf C sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 35,5 Knoten erreichen und Entwurf B wäre mit 280,416 m Länge das kürzeste Schiff gewesen. Die Panzerung war bei allen drei Entwürfen gleich und alle übertrafen die festgelegte Verdrängung um 7.700 bis 14.000 tn.&nbsp;l. Im März 1938 beendete das [[Bureau of Ordnance]] die Bewertung der 406-mm-Geschütze Mk&nbsp;2, Mk&nbsp;4 und Mk&nbsp;6. Es kam zu dem Schluss, dass das Mk&nbsp;6 zu schwach und das Mk&nbsp;4 zu schwer war, so dass davon nur sieben Stück möglich gewesen wären. Zwischen April und Juni legte das BCR drei weitere Entwürfe mit einer leichten Erhöhung der zulässigen Verdrängung vor, die alle etwa 40 Meter kürzer waren und eine Geschwindigkeit von nur 27 Knoten erreichten. Einer dieser Entwürfe war von besonderem Interesse, da er über eine Hauptbewaffnung mit neun 457-mm-Geschützen und einen stark erhöhten Schutz durch einen Gürtel verfügte, der dem Einschlag einer 457-mm-Granate widerstehen konnte. Die operativen Vorteile höherer Geschwindigkeiten wurden jedoch als viel wichtiger angesehen, so dass diese Studien aufgegeben wurden. Im April stellte das BCR vier weitere Entwürfe vor. Sie sollten einen ähnlichen Schutz wie die South-Dakota-Klasse bieten und eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 32,2 und 33 Knoten erreichen. Während Entwurf II Mk-6-Geschütze vorsah, waren im Entwurf I, III und IV die Mk-2-Geschütze geplant. Im Mai legte das BCR einen Entwurf vor, der schließlich für die weitere Entwicklung ausgewählt wurde und zum Bau der Iowa-Klasse führte. Allerdings hätte das bevorzugte Geschütz, Mk&nbsp;2, zur Überschreitung der Verdrängungsgrenze geführt, so dass das Bureau of Ordnance im Dezember 1938 einen Beschluss für das neue Geschütz Mk&nbsp;7 anstelle des Mk&nbsp;2 fasste.<ref>Garzke, Dulin: ''Battleships.'' Naval Institute Press, Annapolis 1995, S. 107ff.</ref> Die Finanzierung erfolgte aus den Haushalten der Jahre 1940 und 1941 und eine Einheit durfte, wie vom [[Kongress der Vereinigten Staaten|US-Kongress]] genehmigt, 125 Mio. US-Dollar kosten. Die tatsächlichen Kosten lagen noch ein wenig unter dieser Grenze.<ref>Muir: ''The Iowa Class Battleships.'' Blandford Press, Poole 1987, S. 14.</ref>
Die Planung der ''Iowa''-Klasse begann Anfang 1938, als schnelle Eskortschiffe für die [[Flugzeugträger]] benötigt wurden. Die Klasse konnte als Erste geplant werden, ohne Beschränkungen auf Grund von Rüstungsbeschränkungsverträgen hinnehmen zu müssen. So wurden sie als modifizierte [[South-Dakota-Klasse|''South-Dakota''-Klasse]] geplant, da eine Studie dem Rumpf die Fähigkeit zusprach, eine Geschwindigkeit von bis zu 33 Knoten erreichen zu können. Die ''Iowas'' sollten dieselbe Hauptbewaffnung wie die South Dakotas tragen, das ''Mark II''-Geschütz für 406 Millimeter-Geschosse [[Kaliber]] 50. Um jedoch mit den Geschützen der japanischen [[Yamato-Klasse|''Yamato''-Klasse]] mithalten zu können, wurde die neuentwickelte ''Mark VII'' installiert, die schwerere Geschosse desselben Kalibers verschießen konnte. Jedoch war es bereits zu spät, die Panzerung der Schiffe noch an die Stärke der neuen japanischen Schlachtschiffe anzupassen, da dies die Geschwindigkeit wieder reduziert hätte. Trotzdem wurde der Planungsprozess 1939 abgeschlossen, die ersten drei Schiffe sollten wie geplant so schnell wie möglich gebaut werden, während die nächsten drei noch einen ''Mark VII''-Turm mehr tragen sollte, dafür aber langsamer sein würden. Dieses Vorhaben wurde bereits Ende 1939 aufgegeben, da der Bedarf an schnellen Schlachtschiffen größer war als der an Schiffen mit noch stärkerer Bewaffnung. Die Finanzierung erfolgte aus den Haushalten der Jahre 1940 und 1941, eine Einheit durfte, wie vom [[US-Kongress]] genehmigt, 125 Mio. US-Dollar kosten.

Die Schiffe der ''Iowa''-Klasse wurden auf drei Werften gebaut: BB-61 und BB-63 wurden auf der [[New York Navy Yard]] in [[Brooklyn]], [[New York (Bundesstaat)|New York]] auf Kiel gelegt, BB-62, BB-64 und BB-65 auf der [[Philadelphia Navy Yard]] in [[Philadelphia]], [[Pennsylvania]]. Die letzte Einheit, BB-66, wurde auf der [[Norfolk Navy Shipyard]], [[Portsmouth (Virginia)|Portsmouth]], [[Virginia]] gebaut. BB-65 und BB-66 wurden nicht mehr fertig gestellt und letztendlich zerlegt. Zwischen [[Kiellegung]] und [[Stapellauf]] lagen bei den vier fertig gestellten Schiffen zwei bis drei Jahre, bis zur Indienststellung verbrachten die vier ''Iowas'' dann noch jeweils ca. vier bis fünf Monate am Ausrüstungspier.

=== Einheiten ===
==== USS Iowa (BB-61) ====
[[Image:Iowa crest.jpg|80px|left]]
Die ''[[USS Iowa (BB-61)]]'' war das erste der Schiffe. Sie wurde am 27. Juni 1940 auf Kiel gelegt und am 22. Februar 1943 in Dienst gestellt. Sie diente im [[Pazifikkrieg]], wo sie unter anderem an der [[Schlacht in der Philippinensee]] teilnahm. Nach kurzer Zugehörigkeit zur Reserveflotte wurde die ''Iowa'' im Zuge des [[Koreakrieg]]es wieder in Dienst gestellt, wo sie Küstenbeschießungen durchführte. 1958 wurde die ''Iowa'' wieder der Reserve zugewiesen, der sie bis 1984 angehörte. Zu dieser Zeit wurde das Schlachtschiff im Zuge von Reagans ''Marine der 600 Schiffe'' wieder in Dienst gestellt. In dieser Dienstzeit diente sie unter anderem vor [[Nicaragua]] und im [[Persischer Golf|Persischen Golf]]. Die bisher letzte Außerdienststellung erfolgte 1990, 1995 wurde das Schiff aus dem Schiffsregister gestrichen, kurze Zeit später jedoch wieder in die Reserveflotte eingegliedert, zu der sie bis heute (Stand 2006) gehört. Sie liegt in der [[Suisun Bay]], [[San Francisco]], soll jedoch nach [[Stockton (Kalifornien)|Stockton]], [[Kalifornien]] geschleppt werden, wo sie als Museumsschiff dienen soll. Die ''Iowa'' verbrachte zwischen 1943 und 1990 18,9 Jahre im aktiven Dienst.<br style="clear:both" />

==== USS New Jersey (BB-62) ====
[[Image:New Jersey crest.jpg|80px|left]]
Die ''[[USS New Jersey (BB-62)]]'' wurde am 16. September 1940 auf Kiel gelegt und am 23. Mai 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Beschießung [[Saipan]]s teil, später verteidigte sie mehrere Flugzeugträger vor [[Okinawa]]. Nach kurzer Zeit in der ''Mothball Fleet'' genannten Reserveflotte beschoss die ''New Jersey'' ab 1951 die Küsten von [[Wŏnsan]] und anderer Städte in Nordkorea, wurde dann aber 1957 wieder außer Dienst gestellt. Als einziges Schiff der Klasse nahm die ''New Jersey'' am [[Vietnamkrieg]] teil. Dort verschoss sie ca. 3000 Projektile aus ihren Hauptgeschützen. 1969 bis 1982 verbrachte sie wiederum in der Reserve, diente danach noch vor dem [[Libanon]], wo sie den syrischen Kommandoposten auf der [[Bekaa-Ebene]] zerstörte. Danach nahm sie an mehreren Manövern teil und wurde 1991 außer Dienst gestellt, 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt die ''New Jersey'' in [[Camden (New Jersey)|Camden]], [[New Jersey]], wo sie besichtet werden kann. Die ''New Jersey'' stand 21,4 Jahre im aktiven Dienst.<br style="clear:both" />

==== USS Missouri (BB-63) ====
[[Image:Missouri crest.jpg|80px|left]]
Die ''[[USS Missouri (BB-63)]]'' wurde am 6. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 11. Juni 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der [[Schlacht um Iwo Jima]] teil, kurz vor Ende des Krieges beschoss sie Industrieanlagen in [[Hichiti]], Japan. Am 2. September 1945 wurde an Bord der ''Missouri'' im Beisein von [[United_States_Navy#Anmerkungen|Flottenadmiral]] [[Chester Nimitz]] und [[General of the Army]] [[Douglas MacArthur]] von [[Mamoru Shigemitsu]] die [[bedingungslose Kapitulation]] Japans unterzeichnet. Ab 1950 nahm auch die ''Missouri'' an Beschießungen der koreanischen Küste teil und wurde 1955 außer Dienst gestellt. Erst 1986 wurde sie wieder in den aktiven Dienst aufgenommen und nahm 1991 an [[Operation Desert Storm]] teil, wo sie neben den Geschützen auch [[Marschflugkörper]] abfeuerte. Die ''Missouri'' wurde 1992 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt sie als Museumsschiff in [[Pearl Harbor]] auf [[Hawaii]]. Insgesamt befand sich die ''Missouri'' 16,3 Jahre im aktiven Dienst.<br style="clear:both" />

==== USS Wisconsin (BB-64) ====
[[Image:Wisconsin crest.jpg|80px|left]]
Die ''[[USS Wisconsin (BB-64)]]'' wurde am 25. Januar 1941 auf Kiel gelegt und am 16. April 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg diente die vor [[Iwo Jima]] und den japanischen Hauptinseln. Die erste Außerdienststellung erfolgte 1948, bereits 1951 wurde sie jedoch wieder aktiviert, um am Koreakrieg teilzunehmen. 1958 wurde sie wiederum der Reserve zugeordnet. 1988 begann die ''Wisconsin'' ihre dritte Dienstzeit, während der sie 1991 auch am Golfkrieg teilnahm. Neben den Geschützen feuerte sie auch 24 Marschflugkörper auf den Irak ab. 1991 wurde sie außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen, 1998 jedoch wieder hinzugefügt. 2006 gehörte die ''Wisconsin'' zur Reserveflotte und liegt im [[Nauticus National Maritime Center]] in [[Norfolk (Virginia)|Norfolk]], [[Virginia]], wo ihre [[Wetterdeck]]s besichtigt werden können. Das Schiff verbrachte 13,9 Jahre im aktiven Dienst.<br style="clear:both" />

==== USS Illinois (BB-65) ====
Die ''[[USS Illinois (BB-65)]]'' wurde am 15. Januar 1945 auf Kiel gelegt, der Bau jedoch bereits am 12. August desselben Jahres gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt war der Fertigungsprozess auf ca. 22% fortgeschritten. Der Rumpf wurde 1948 zum Zerlegen verkauft.

==== USS Kentucky (BB-66) ====
Die ''[[USS Kentucky (BB-66)]]'' wurde am 6. Dezember 1944 auf Kiel gelegt und bis zum 17. Februar 1947 gebaut, als bei einem Fertigungsgrad von 72% der Bau abgebrochen wurde. Das Schiff lag bis 1950 unvollendet im Trockendock, danach an den Piers von [[Newport News]]. Nachdem die Navy keine weiteren Pläne für den Rumpf hatte, wurde dieser 1958 an die ''Boston Metals Company'' verkauft, die ihn zerlegte.

=== Umbaupläne nach dem Zweiten Weltkrieg ===
Bereits nach der ersten Außerdienststellung der Schiffe nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Umbaupläne, die sich besonders auf die nicht fertig gestellte ''USS Kentucky'' bezogen, jedoch auch Modellcharakter für die vier anderen Einheiten der Klasse besaßen. Auch nach dem Vietnamkrieg gab es umfangreiche Pläne, die das Einsatzprofil der Schiffe bei Ausführung stark verschoben hätten.

==== Als Lenkwaffenträger ====
'''1956'''<br />
Ab 1956 gab es zwei grundlegende Konzepte: Entweder der Umbau zu einem ''BB (AA)'', also einen Luftabwehr-Schlachtschiff, oder der zu einem Lenkwaffen-Schlachtschiff.

Bei ersterer Alternative wären die 406-mm-Geschütze entfernt worden und stattdessen Doppel- oder Vierfachtürme mit 20,3 cm-Rohren angebracht worden, die raketengetriebene Unterkalibermunition gegen Flugzeuge bei einer Feuerrate von 7 Schuss pro Minute verschießen sollten.

Bei den Lenkwaffen-Entwürfen sollte der Umbau wesentlich weiter gehen. 1956 entwarf man zwei Alternativen. Der erste Entwurf sollte 280 Mio. Dollar pro Schiff kosten, bei durchschnittlich 2,5% Inflation entspräche dies heute fast 1 Mrd. Dollar. Dabei sollten sämtliche Rohrwaffen von Bord gebracht werden, die Hauptbewaffnung wären 16 [[Polaris (SLBM)|Polaris]]-[[Interkontinentalrakete]]n gewesen, für die mittschiffs ein Startturm errichtet werden sollte, wofür die Schornsteine an die Deckskante weichen sollten. Die Defensivbewaffnung sollte vorrangig aus Flugabwehrraketen bestehen, entlang der Seiten der Schiffe insgesamt 12 Doppelstarter für Mittelstreckenraketen [[RIM-24 Tartar]] mit insgesamt 504 Flugkörpern an Bord und am Bug und am Heck je zwei Doppelstarter für Langstreckenraketen [[RIM-8 Talos]] mit 320 Raketen in den Magazinen. Hier wäre letztendlich nur der Rumpf unverändert geblieben, selbst die Aufbauten hätten neu aufgesetzt werden müssen, da der massive Startturm die gesamte Mitte des Schiffes eingenommen hätte.

Bei Alternative&nbsp;2, der Preis hierfür wurde mit 130 Mio. US Dollar angegeben, wären Teile der Antriebsanlage entfernt worden, damit 12 Polaris-FK im Rumpf untergebracht werden können, Luftverteidigung sollte von 4 Tartar-Startern und 2 Talos-Startern sichergestellt werden. Außerdem sollten vier 7,6 cm-Geschütze an Bord installiert werden.

'''1958'''<br />
1958, nach der Abwrackung der ''Kentucky'', gab es Umbaupläne für die restlichen vier, in dem Jahr der Reserve zugeordneten Schiffe. Bei Alternativentwurf&nbsp;1 wurden die vorderen 406-mm-Türme beibehalten, während der hintere durch Flugkörper Typ Talos ersetzt werden sollte. Mittschiffs sollten 16 ballistische Raketen Typ Polaris angebracht werden. <br />
Alternative 2 sollte wiederum komplett auf die großen Geschütze verzichten, stattdessen blieben zwei der 127-mm-Türme vorhanden, dazu kamen zwei Tartar- sowie zwei Talos-Systeme, mittschiffs gegen U-Boote außerdem ein Achtfachstarter [[ASROC]]. Die Hauptbewaffnung sollten 16 Polaris bilden. Der Preis sollte bei 193 Mio. Dollar liegen.


=== Umbauideen ===
'''Fazit'''<br />
==== Schlachtschiff mit Lenkwaffen ====
Das letztlich keiner der Vorschläge in die Tat umgesetzt wurde lag vorrangig an den Kosten, die für damalige Verhältnisse sehr hoch lagen, teilweise über dem Baupreis für ein neues Schiff. Aber auch praktische Probleme spielten eine Rolle: So hätten die Schiffe um die Längsachse extrem stabilisiert werden müssen, um den Start der Interkontinentalraketen zu sichern. Offensichtlich wurden diese Probleme nie ganz gelöst, die Polaris wurde letztendlich nur als [[Submarine Launched Ballistic Missile|U-Boot-gestützte Rakete]] in Dienst gestellt.
1954 hatte die US-Navy einen Ausschuss für langfristige Ziele ernannt, der den Einsatz von neuen Technologien auf Kriegsschiffen erörtern sollte. 1958 hatte das [[Bureau of Ships]] eine Entwurfsstudie erstellt, die auf den Überlegungen des Ausschusses basierte. Darin wurden die 127-mm- und 406-mm-Geschütze durch zwei Talos-, zwei [[RIM-24 Tartar|RIM-24-Tartar]]-Zwillingsraketensysteme, einen [[RUR-5 ASROC|RUR-5-ASROC]]-Raketenwerfer zur U-Boot-Abwehr und eine Regulus-II-Installation zum Abfeuern von Nuklearsprengköpfen ersetzt. Darüber hinaus sollten die Schiffe durch ein [[AN/SQS-56|An/SQS-26]]-[[Sonar]] sowie zwei Hubschrauber für den Kampf gegen U-Boote ausgerüstet werden. Um die Seetüchtigkeit trotz den Wegfall der schweren Geschütztürme und Barbetten zu erhalten, war es nötig, 8.600 tn.&nbsp;l. Heizöl als Ballast mitzuführen. Das hätte den Vorteil gehabt, dass der Treibstoff zur Betankung von Zerstörern und Kreuzern dienen konnte. Aufgrund der geschätzten Kosten von 193 Mio. US-Dollar wurde dieser Vorschlag als zu teuer abgelehnt. Als Alternative schlug der Ausschuss für Schiffs-Charakteristika einen Entwurf vor, der auf den Schiffen der Boston-Klasse basierte. Dabei sollten die beiden vorderen 406-mm Kanonen sowie zehn 127-mm-Geschütze erhalten bleiben und lediglich durch einen Talos-, einen Tartar-, einen ASROC- sowie zwei Regulus-II-Anlagen ergänzt werden. Die dabei ermittelten Kosten lagen bei 85 Mio. US-Dollar.<ref name="GarzkeDulin209–213." />


==== Als Helikopter- oder Flugzeugträger ====
==== Als Helikopter- oder Flugzeugträger ====
1962 gab es Pläne, die Schiffe für die Kosten von rund 64 Mio. Dollar für die [[amphibische Kriegsführung]] umzurüsten. Dazu sollten Geschützturm III sowie acht der 127-mm-Kanonen entfernt werden, um Platz für eine große Helikopterlandeplattform zu schaffen. Gleichzeitig sollte Raum für 20 Helikopter und etwa 1.800 [[United States Marine Corps|US Marines]] geschaffen werden.<ref name="GarzkeDulin209–213." /> In den 1980er Jahren gab es außerdem mehrere Entwürfe, welche die Schlachtschiffe in kleine Flugzeugträger verwandelt hätten. Dabei wäre laut einem ''Phase II'' getauftem Plan achtern das Deck erhöht worden, so dass etwa 90 bis 100 Meter Flugdeck verfügbar gewesen wären. Jeweils links und rechts des achteren Schornsteins hätte es eine kleine Schanze gegeben, über die Senkrechtstarter hätten starten können, geplant waren zwölf [[Hawker Siddeley Harrier|Harrier]]. Direkt hinter dem achteren Schornstein wäre außerdem ein [[Vertical Launching System]] installiert worden.<ref>Garzke, Dulin: S. 255–264.</ref>
1962 gab es Pläne, die Schiffe für die Kosten von ca. 64 Mio. Dollar für die [[Amphibische Kriegsführung]] herzurichten. Dazu sollten sie zu Kombinationen aus [[Hubschrauberträger]]n und [[Mutterschiff]]en für [[Landungsboot]]e umgebaut werden. Dabei wäre hinter dem Aufbauten statt dem Turm&nbsp;3 ein erhöhtes Landedeck eingerichtet worden, darunter Hangars für Helikopter, an den Relingen sollten die eigentlichen Landungsboote an [[Davit]]s zu Wasser gelassen werden können. An Bord sollten sich ca. 1800 [[US Marine]]s befinden, gleichzeitig konnten die geplanten Schiffe mittels der vorderen beiden 406-mm-Türme Feuerschutz für die anlandenden Einheiten geben.


=== Modernisierung ===
In den 1980er Jahren gab es außerdem mehrere Entwürfe, die die Schlachtschiffe in kleine [[Flugzeugträger]] verwandeln würden. Dabei wäre laut dem ''Phase II'' getauftem Plan achtern das Deck erhöht worden, so dass ca. 90 bis 100 Meter Flugdeck verfügbar gewesen wäre. Jeweils links und rechts des achternen Schornsteins hätte es eine kleine Sprungschanze gegeben, über die Senkrechtstarter hätten starten können, geplant waren 12 eingeschiffte [[Harrier]]. Direkt hinter dem achternen Schornstein wäre außerdem ein [[Vertical Launching System]] installiert worden. Andere, private Zeichnungen zeigen auch ein Flugdeck im angewinkelten Stil, wie er auf den Trägern der [[Nimitz-Klasse]] realisiert wurde. Der Sachbuchautor [[Stefan Terzibaschitsch]] zitiert in seinem Buch ''Die letzten Giganten der Meere'', in dem die Umbaupläne beschrieben und mit Zeichnungen untermauert sind, aus einem Gespräch mit dem Marineminister [[John Lehman]] vom 10. April 1984: ''„...wir kriegen sie (vom Kongreß - Anm. d. Verf.) ... alle vier...“''{{ref|Lehman}} und meinte damit den Umbau nach ''Phase II''. Jedoch verwarf die Navy die Pläne nur Tage später.
[[Datei:NJ-06.jpg|mini|Die neuen Waffen (von links nach rechts): [[Nahbereichsverteidigungssystem|Nahbereichsverteidigungssystem (CIWS)]], [[AGM-84 Harpoon|Harpoon-Seezielflugkörper]], [[BGM-109 Tomahawk|Tomahawk-Marschflugkörper]]]]


Um die Unterlegenheit der US-Schiffsflotte auszugleichen, die mit dem Bau der [[Projekt 1144|''Kirow''-Klasse]] entstanden war, entwickelte [[Ronald Reagan]] zusammen mit [[United States Secretary of the Navy|US-Marineminister]] [[John Lehman]] das 600-ship Navy Programm. Das Ringen um die nötigen Finanzmittel war mit heftigen Debatten im US-Kongress verbunden. Die Hauptkritikpunkte waren die veraltete Technik, mangelnder Schutz und die Kosten. Lehman und seine Befürworter argumentierten jedoch, dass die Schlachtschiffe eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen könnten und vielseitig einsetzbar seien. 1982 beauftragte die Marine die Schiffe offiziell mit den folgenden Aufgaben:
=== Modernisierung Anfang der 1980er Jahre ===
* Offensiveinsätze in Trägereinsatzgruppen,
[[Image:NJ-06.jpg|thumb|right|250px|Die neuen Waffen (von links nach rechts): CIWS, Harpoon, Tomahawk]]
* Operationen mit Eskortenunterstützung
Anfang der 1980er Jahre wurden die vier ''Iowas'' aus der Reserveflotte zurück in die aktive Flotte beordert. Die Gründe hierfür sind primär im Aufkommen der sowjetischen [[Schlachtkreuzer]] der [[Kirow-Klasse|''Kirow''-Klasse]] zu sehen. Auch mit Blick auf [[Ronald Reagan]]s gerade gestartetes Programm ''Marine der 600 Schiffe'' wurden die ''Iowas'' als schlagkräftigste und günstigste Antwort auf die ''Kirows'' bewertet. Insgesamt kostete die Modernisierung der vier Schiffe 1,7 Mrd. US-Dollar.
* Unterstützung von amphibischen Verbänden,
* Offensivoperationen gegen Schiffs- und Landziele,
* eigene Nahverteidigung gegen Flugzeuge und Schiffsabwehrraketen,
* Betrieb und Betankung aller Arten von Hubschraubern sowie von Begleitschutz,
* Marinepräsenz und
* Reduzierung der Anforderungen an die Einsatzzyklen von Flugzeugträgern.<ref>Muir: S. 120ff.</ref>


Am Anfang der Modernisierung sah sich die Marine mit mehreren Problemen konfrontiert, die unter anderem den Zustand der Schiffe und die Installation der neuen Waffensysteme betrafen. Die Schiffe waren nicht nur stark [[Korrosion|korrodiert]], sondern enthielten auch erhebliche Mengen an [[Asbest]]. Dessen Entfernung war ein ernsthaftes Problem, da der Zugang durch die Deckspanzerung eingeschränkt war. Daher wurde beschlossen, sie an Ort und Stelle zu streichen und nur die Stellen zu erneuern, an denen sie für die Installation neuer Geräte entfernt werden mussten.<ref name="GarzkeDulin214ff." />
Im Zuge der Modernisierung wurden die zur Flugabwehr gedachten Waffen entfernt und stattdessen Raketensysteme für den Einsatz gegen Land- und Seeziele installiert. Da die Schiffe nun keine Flugzeuge mehr bekämpfen konnten, sollte mit der [[RIM-7 Sea Sparrow]] ein neues System dafür installiert werden, allerdings konnte das zugehörige [[Radar]] nicht schockresistent gelagert werden, so dass es durch Schüsse aus der Hauptkanone beschädigt worden wäre. Dadurch blieben die ''Iowas'' nach der Modernisierung wehrlos gegen Flugzeuge, es wurde lediglich ein [[Close-in-Weapon-System]] gegen anfliegende Flugkörper installiert.


Ein weiteres Problem war die Umstellung von Öl auf Destillatkraftstoff (Dieselkraftstoff für die Marine) DFM. Alle 130 genieteten Kraftstofftanks musste von den Schwerölresten, die die Konsistenz von [[Asphalt]] hatten, gereinigt werden. Anschließend wurden die Tanks von innen mit [[Epoxide|Epoxid]] beschichtet. Darüber hinaus mussten die Ventile der Kraftstoffpumpen und die Einspritzanlagen an den neuen Kraftstoff angepasst werden.<ref>Muir: S. 129f.</ref>
Im Zuge dieser Neuerungen wurde auch ein modernes Radar für die Zielzuweisung der Flugkörper auf einem neuen Gittermast am vorderen Schornstein angebracht, während der Mast am achternen Schornstein entfernt wurde. Insbesondere durch Entfernung der vielen kleinen Waffen wirkte das Deck nach der Modernisierung sehr viel aufgeräumter.


Insgesamt kostete die Modernisierung der vier Schiffe 1,7 Mrd. US-Dollar.<ref name="GAO/NSIAD-99-62 Force Structure." /> Im Zuge der Modernisierung wurden die zur Flugabwehr vorgesehenen Waffen entfernt und stattdessen Raketensysteme für den Einsatz gegen Land- und Seeziele installiert. Da die Schiffe nun keine Flugzeuge mehr bekämpfen konnten, sollte mit der [[RIM-7 Sea Sparrow]] ein neues System dafür installiert werden, allerdings konnte das zugehörige [[Radar]] nicht schockresistent gelagert werden, so dass es bei Abfeuern der Hauptkanonen beschädigt worden wäre. Um die Flugabwehr zu gewährleisten, wurden daher neben dem [[Close-in-Weapon-System]] fünf [[FIM-92 Stinger|FIM-92-Stinger]]-Boden-Luft-Raketen-Startvorrichtungen installiert.<ref name="Sumrall87." />
Das diese Modernisierungen den Kampfwert der Schiffe enorm gesteigert haben und die Schiffe den Anforderungen der veränderten Bedrohungslage angepasst haben zeigt auch ein Zitat aus einer Rede von Sergej Gorschkow, dem befehlshabenden Offizier der [[Sowjetische Marine|sowjetischen Marine]], vor US-Navy-Personal bei der ''United States Surface Fire Support Association'' (einer Origanisation, die sich den Erhalt der Geschütze auf Schiffen zum Ziel gesetzt hat) aus dem Jahre 1985, die er hielt, nachdem er eine [[NATO]]-Übung mit der ''USS Iowa'' beobachtet hatte:

:''"You Americans do not realize what formidable warships you have in these four battleships. We have concluded after careful analysis that these magnificent vessels are in fact the most to be feared in your entire naval arsenal. When engaged in combat we could throw everything we have at those ships and all our firepower would just bounce off or be of little effect. Then we are exhausted, we will detect you coming over the horizon and then you will sink us."'' {{ref|Gorschkow}}

:<small>Deutsche Übersetzung:</small>
:''Ihr Amerikaner wisst gar nicht, was für eindrucksvolle Kriegsschiffe ihr in diesen vier Schlachtschiffen habt. Nach Analysen haben wir geschlossen, dass diese großartigen Schiffe die am meisten zu fürchtenden Schiffe in eurem Arsenal sind. Im Kampf könnten wir alles, was wir haben gegen diese Schiffe einsetzten, all unsere Feuerkraft würde an ihnen abperlen oder nur geringe Wirkung haben. Wenn wir dann erschöpft sind werden wir euch erfassen, wie ihr über unseren Horizont kommt und uns versenkt.''
<br style="clear:both" />

=== Zukunft ===
[[Image:Wisconsin mothballed.jpg|thumb|250px|Die Wisconsin gehört zur Reserveflotte, ist jedoch einem Museum angegliedert, die Wetterdecks können besichtigt werden. Sie könnte jederzeit wieder der aktiven Flotte zugeordnet werden.]]
Bereits die Streichung der vier ''Iowas'' aus dem Schiffsregister war nicht ohne Kontroverse, da besonders das [[US Marine Corps]] fürchtete, bei zukünftigen [[Landungsunternehmen]] nicht genug Feuerkraft zur Unterstützung der [[US Marine]]s zu bekommen. Besonders die Frage, ob die künftige Zerstörergeneration [[DD(X)]] diese Feuerkraft bereitstellen kann, wurde heftig diskutiert, auch unter dem Fakt, dass die Klasse erst ab 2013 verfügbar sein wird. Auf der anderen Seite wurde die Notwendigkeit für massive Küstenbeschießungen bestritten, da kaum noch wirkliche Küstenbefestigungen existieren und diese im Vorfeld einer amphibischen Operation auch mit herkömmlichen Mitteln wie Marschflugkörpern bekämpft werden können.

Zwei Einheiten der ''Iowa''-Klasse sind 2006 eingemottet und können bei Anforderung jederzeit wieder in den aktiven Dienst übernommen werden. Dies wurde festgelegt in Section 1011 des ''National Defense Authorization Act 1996''.:

:''SEC. 1011. IOWA CLASS BATTLESHIPS.


=== Verbleib ===
Nach dem [[Zusammenbruch der Sowjetunion]] im Jahr 1991 begann die Navy mit einer Reduzierung ihrer Flotte. Dies führte dazu, dass die Schiffe der Iowa-Klasse 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen wurden. Doch mit der Ausmusterung der Schlachtschiffe reduzierte sich die Feuerkraft der Marine auf die 127-mm-Geschütze von Kreuzern und Zerstörern. Diese Waffen haben jedoch nicht die Reichweite und Genauigkeit, die das [[United States Marine Corps]] nach eigenen Angaben für die schiffsgestützte Feuerunterstützung benötigt. Der Kongress griff daher mit der Verabschiedung des National Defense Authorization Act von 1996 ein. Abschnitt 1011 schrieb vor, dass:
: ''(a) Return to Naval Vessel Register.--The Secretary of the Navy shall list on the Naval Vessel Register, and maintain on such register, at least two of the Iowa-class battleships that were stricken from the register in February 1995.''
: ''(a) Return to Naval Vessel Register.--The Secretary of the Navy shall list on the Naval Vessel Register, and maintain on such register, at least two of the Iowa-class battleships that were stricken from the register in February 1995.''
: ''(b) Support.--The Secretary shall retain the existing logistical support necessary for support of at least two operational Iowa class battleships in active service, including technical manuals, repair and replacement parts, and ordnance.''
: ''(b) Support.--The Secretary shall retain the existing logistical support necessary for support of at least two operational Iowa class battleships in active service, including technical manuals, repair and replacement parts, and ordnance.''
: ''(c) Selection of Ships.--The Secretary shall select for listing on the Naval Vessel Register under subsection (a) Iowa class battleships that are in good material condition and can provide adequate fire support for an amphibious assault.'' {{ref|NOAA}}
: ''(c) Selection of Ships.--The Secretary shall select for listing on the Naval Vessel Register under subsection (a) Iowa class battleships that are in good material condition and can provide adequate fire support for an amphibious assault.''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.google.de/books/edition/National_Defense_Authorization_Act_for_F/5LRUEYPepFEC?hl=de&gbpv=0 |titel=National Defense Authorization Act for Fiscal Year 1996|hrsg=United States Congress |abruf=2023-06-21}}</ref>


: ''(a) Rückkehr ins Naval Vessel Register.--Der Marineminister soll mindestens zwei der Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, die im Februar 1995 gestrichen worden sind, ins Naval Vessel Register aufnehmen und dort behalten.''
:(dt.:
: ''(a) Rückkehr ins Naval Vessel Register.--Der Marineminister soll mindestens zwei der Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, die im Februar 1995 gestrichen worden sind ins Naval Vessel Register aufnehmen und dort behalten.''
: ''(b) Unterstützung.--Der Minister soll die logistische Unterstützung beibehalten, die für die Unterstützung von mindestens zwei aktiven Schlachtschiffe der Iowa-Klasse benötigt wird. Dies beinhaltet technische Handbücher, Reparatur- und Ersatzteile und Munition.''
: ''(c) Auswahl der Schiffe.--Der Minister soll Schlachtschiffe der Iowa-Klasse für die Aufnahme in das Naval Vessel Register unter Sektion (a) auswählen, die sich in gutem Zustand befinden und adäquate Feuerunterstützung für amphibische Operationen leisten können.'')
: ''(b) Unterstützung.--Der Minister soll die logistische Unterstützung beibehalten, die für die Unterstützung für mindestens zwei aktiven Schlachtschiffe der Iowa-Klasse benötigt wird. Dies beinhaltet technische Handbücher, Reparatur- und Ersatzteile und Geschütze.''
: ''(c) Auswahl der Schiffe.--Der Minister soll Schlachtschiffe der Iowa-Klasse auswählen für die Aufnahme in das Naval Vessel Register unter Sektion (a), die sich in gutem Zustand befinden und adequate Feuerunterstützung für amphibische Operationen leisten können.'')


Die Kosten für ihre Unterhaltung lagen bei 250.000 US-Dollar pro Jahr.<ref name="GAO/NSIAD-99-62 Force Structure." />
Der ''National Defense Authorization Act'' wurde vom [[US-Kongress]] verabschiedet, nachdem dieser bei der Außerdienststellung der Schiffe übergangen worden war. Aufgrund dieser Anweisung gliederte die Navy die ''USS Iowa'' und die ''USS Wisconsin'' wieder in die Reserveflotte ein und unterhält diese auch in diesem Rahmen, die Kosten hierfür liegen bei 250.000 US-Dollar pro Jahr. Dieser Zustand muss so lange aufrecht erhalten werden, bis die Navy dieselbe Feuerkraft zur Unterstützung von Landungsunternehmen durch andere Schiffe gewährleisten kann.

Da die Schiffe alle weniger als 20 Dienstjahre aufweisen, ca. die Hälfte der eigentlich vorgesehenen Lebensdauer, steht einer Reaktivierung aus diesem Gesichtspunkt nichts im Wege. Fest steht auch, dass noch 34 Rohre für die Hauptartillerie und mehrere Tausend Granaten in den Magazinen der Navy lagern. Jedoch dürfte die Versorgung mit Tomahawk-Marschflugkörpern schwieriger werden, da heutige Modelle nicht mehr mit dem verwendeten Abschusssystem kompatibel sind.

Laut ''U.S. Government Accountability Office''-Bericht von November 2004 wurden die Kosten für die Reaktivierung 1999 mit 430 Mio. Dollar für beide Schiffe beziffert, allerdings müsste das Schießpulver für die Hauptgeschütze neu hergestellt werden, die Kosten hierfür wurden auf 110 Mio. Dollar beziffert, zusätzlich wäre Werftzeit sowie Ausbildung von Personal für Antrieb und Bewaffnung zu bezahlen. Die Reaktivierung würde laut der Studie von 1999 14 Monate dauern, im GAO-Bericht von 2004 wurde diese Zeit auf Grund des Wissensverlusts auf den Werften und der Rückentwicklung der Werftkapazitäten auf 20–40 Monate verlängert {{ref|GAO}}.

== Fotodetails ==
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[[Image:Wisconsin1944-1.jpg]]

<font size="1">
Oben zu sehen: ''Wisconsin'' im Jahre 1944, unten ''New Jersey'' 1985, hier mit teilweise angetretener Besatzung. Klar zu sehen sind die Unterschiede zwischen den Schiffen auf Grund der Modernisierung. So die Unterschiede zwischen den Masten: 1944 noch kleine Masten an beiden Schornsteinen (am vorderen die Schüssel des SK-2-Radars), während 1985 am vorderen Schornstein ein großer Gittermast installiert ist, mit Radar Typ SPS-49. Zwischen den Schornsteinen befand sich 1944 Fla-Bewaffnung, 1985 sind dort die [[Armored Box Launcher|ABL]] für die Tomahawk-Marschflugkörper aufgestellt. Weitere Unterschiede der Bewaffnung: 1944 befanden sich Flakwannen auf Turm 2 und 3 sowie, hier schwer zu erkennen, Maschinenkanonen und Flak rund um die Aufbauten sowie auf dem Vor- und Achterdeck. Auf dem Achterdeck 1944 Katapulte mit Flugzeugen und der Kran zur Bergung der gewasserten Flugzeuge, während sich 1985 dort der Helikopterlandeplatz befindet. Beachte auch die kleine Bugnummer 1944 und im Gegensatz dazu die deutlich erkennbare Nummer 1985.
</font><br />
[[Image:New Jersey 1985-3.jpg|736px]]
</div>


== Technik ==
== Technik ==
=== Rumpf ===
=== Schiffsmaße ===
[[Image:Missouri panama canal.jpg|thumb|200px|''Missouri'' 1945 im Panamakanal]]
[[Datei:Missouri panama canal.jpg|mini|Die ''Missouri'' 1945 im Panamakanal]]
Die Schiffe der ''Iowa''-Klasse haben eine Gesamtlänge von 270 m, eine Kielwasserlinie von 262 m und eine Breite von 33&nbsp;m. Der Tiefgang beträgt 11&nbsp;m und die Verdrängung liegt zwischen 48.110 und 57.540 tn.&nbsp;l.<ref name="Friedman98." /><ref group="A">Die Ausmaße des Rumpfes wurden nach der so genannten [[Panamax|Panamax-Spezifikation]] gewählt, das heißt, es wurde darauf Wert gelegt, dass die Einheiten den [[Panamakanal]] noch passieren konnten, was hier mit jeweils rund 30&nbsp;cm Spiel an beiden Längsseiten möglich war.</ref> Der Freibord beträgt am Bug 11&nbsp;Meter und am Heck 6,7&nbsp;Meter.<ref group="A">Charakteristisch für die ''Iowa''-Klasse ist das lange Vorschiff mit leichtem [[Wulstbug]] (sogenannte Taylor-Birne) und stark konkavem Profil sowie das Erreichen der größten Breite des Rumpfes nach etwa zwei Drittel der Länge, bedingt durch die Anordnung der Antriebsanlagen.</ref> Die Schiffe haben eine metazentrische Höhe von 2,82 m und eine Seitenhöhe von 16,15 m. Der [[Schiffsmaße#Prismatischer Koeffizient|prismatische Koeffizient]] liegt bei 0,596 und der [[Blockkoeffizient]] bei 0,593.<ref name="GarzkeDulin144ff." />
==== Außenrumpf ====
Der Rumpf einer ''Iowa''-Klasse ist ca. 270 Meter lang und 33 Meter breit, der Tiefgang beträgt ungefähr 11 Meter. Die Verdrängung beträgt 45.000 Tonnen Standard und ca. 58.000 Tonnen voll beladen, das Leergewicht liegt bei ca. 12.000 Tonnen. Die Ausmaße des Rumpfes wurden nach der so genannten [[Panamax|Panamax-Spezifikation]] gewählt, das heißt, es wurde darauf Wert gelegt, dass die Einheiten den [[Panamakanal]] noch passieren konnten, was hier mit jeweils ca. 30 cm Spiel an beiden Längsseiten möglich ist. Die Höhe des Buges über Wasserlinie beträgt 11 Meter, am Heck 6,7 Meter. Die Schornsteine liegen ca. 29 Meter über dem Wasser, der höchste Mast 40.

Die Panzerung der Schiffe beträgt am Gürtel, also rund um das Schiff am Rumpf, 307 mm. Die Türme haben 500 mm Panzerung, die so genannte [[Barbette (Wehrtechnik)|Barbette]], also der Teil des Turmes unter Deck, auf dem der Turm aufliegt, besteht aus 295 bis 339 mm Stahlplatten. Die [[Schott]]en sind rund 287 mm stark. Die gesamte Panzerung erhöht die Verdrängung um über 18.000 Tonnen, mehr als ein Drittel der Gesamtverdrängung.

Der Rumpf selber sowie auch die Aufbauten bestehen aus Stahl während ein Großteil des Decks aus ca. 5000 m² [[Teakholz]] besteht, ein Relikt aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges, wenn auch kaum eine Planke original seit dem Bau an Bord sein dürfte. Der Vorteil von Teak besteht unter anderem darin, dass es auch in nassem Zustand nicht rutschig wird, auch gegen Salzwasser sehr beständig ist und beim Laden des Schießpulvers kein von Deck ausgehender Funke eine Explosion verursachen kann. Aus Tarnungsgründen war das Deck lange Zeit blau oder grau bemalt, inzwischen spielt die visuelle Tarnung für Schiffe dieser Größenordnung keine Rolle mehr, weshalb die Planken nun im originalen Braun gehalten. Der Helikopterlandeplatz auf dem Achterdeck besteht seit seiner Einführung aus rutschfreiem Stahl. <br style="clear:both" />

==== Decksanordnung ====
[[Image:Wisconsin Plotting.jpg|thumb|200px|right|Plotten der Flugbahnen der Projektile an Bord der ''Wisconsin'']]
Unter dem Hauptdeck schließen sich Deck&nbsp;2 und 3 an, dort befinden sich über die gesamte Länge Schlaf- und Freizeiträume für die Besatzung. Unter diesen Decks kommen drei so genannte ''Platforms''. Im Bug bis zum ersten Turm befinden sich hier Lagerräume, danach reichen die beiden Türme mit den Aufzügen zur Munitionsanlieferung herunter bis auf Plattform&nbsp;3. Weiter achtern schließen sich über alle Plattformen die vier Maschinenräume an, darüber verlaufen die Rohre zu den Schornsteinen. Dahinter befindet sich Turm&nbsp;3, unter dem Achterdeck folgen wiederum Lagerräume.


=== Decksanordnung ===
Über dem Hauptdeck erstrecken sich die Aufbauten in sechs Decks. Auf den ersten beiden befinden sich unter anderem die Kabinen des Kapitäns und für einen das Schiff als [[Flaggschiff]] nutzenden Admiral. Weiter oben, direkt über Turm&nbsp;2 befindet sich die Kommandozentrale und die Feuerleitung. Neben einer Möglichkeit, das Schiff zu steuern wurde dort der Kurs fortgezeichnet, außerdem befindet sich dort die Radarüberwachung und der Funkraum. Unter anderem musste dort auch der „Kurs“ der Projektile [[Plotter|geplottet]] werden, um sicherzustellen, dass kein Flugverkehr die geplante Flugbahn kreuzt. Weiter über den Kommandoräumen befindet sich, am Mast auf einer Höhe von ca. 20 Metern über dem Wasser, die Navigationsbrücke. <br style="clear:both" />
Unter dem Hauptdeck schließen sich Deck&nbsp;2 und&nbsp;3 an, dort befinden sich über die gesamte Länge Schlaf- und Freizeiträume für die Besatzung. Im Bug bis zur Barbette 1 befinden sich Lagerräume, danach reichen die beiden Türme mit den Aufzügen zur Munitionsanlieferung herunter bis auf Deck&nbsp;3. Weiter achtern schließen sich über alle Decks die vier Maschinenräume an, darüber verlaufen die Rohre zu den Schornsteinen. Dahinter befindet sich Barbette&nbsp;3, unter dem Achterdeck folgen wiederum Lagerräume. Über dem Hauptdeck erstrecken sich die Aufbauten über sechs Decks. Auf den ersten beiden befinden sich unter anderem die Kabinen des Kapitäns und für einen gegebenenfalls das Schiff als [[Flaggschiff]] nutzenden Admiral. Weiter oben&nbsp;– direkt über bzw. hinter Turm&nbsp;2&nbsp;– befinden sich die Kommandozentrale und die Feuerleitung. Neben einer Möglichkeit, das Schiff zu steuern, wurde dort der Kurs [[Koppelnavigation|gekoppelt]], außerdem befinden sich dort die Radarüberwachung und der Funkraum. Unter anderem musste dort auch die Flugbahn der Projektile [[Plotter|aufgezeichnet]] werden, um sicherzustellen, dass kein Flugverkehr die geplante Flugbahn kreuzt. Weiter über den Kommandoräumen befindet sich am Mast auf einer Höhe von etwa 20 Metern über der Wasserlinie die Navigationsbrücke.<ref>{{Internetquelle |url=https://archive.org/details/bb64bogp1956/mode/2up |titel=USS Wisconsin Booklet of General Plans |abruf=2023-06-19}}</ref>


=== Antrieb ===
=== Antrieb ===
[[Datei:USS Missouri (BB-63) starboard propeller shaft.jpg|mini|Die beiden Steuerbord-Propeller der ''Missouri'']]
Die ''Iowa''-Klasse ist mit ihrer Spitzengeschwindigkeit von 33 Knoten die schnellste je gebaute Schlachtschiffklasse. Die Schiffe verfügen über je vier Schrauben, wobei die beiden außenbords liegenden vierblättrig mit Durchmesser 5,5 Meter sind und die inneren fünf Blätter besitzen bei einem Durchmesser von 5,3 Meter. Die Leistung liegt bei 212.000 PS pro Welle vorwärts und 44.000 W-PS rückwärts. Ein Schiff kann ca. 2,5 Mio. [[Gallone]]n oder 9,5 Mio. Liter ''Distillate Fuel, Marine'' (DFM), das Standardöl der US Navy, mitführen. Die wirtschaftlichste Geschwindigkeit liegt dabei bei 16 Knoten, bei denen das Schiff ca. 18.000 Seemeilen zurücklegen kann. Zum Vergleich: Bei 30 Knoten schafft eine ''Iowa''-Klasse nur gut 8.000 Seemeilen{{ref|fuel}}.
Die Schiffe der Iowa-Klasse sind mit vier Dampfturbinen ausgestattet,<ref group="A">Bei der Iowa und der Missouri von General Electric und bei der New Jersey und der Wisconsin von Westinghouse</ref> die jeweils eine Welle antreiben und insgesamt 212.000 [[Horsepower#Varianten nach Zweck|Shp]] (155.926&nbsp;kW) entwickeln, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 33 Knoten (61&nbsp;km/h) erreichen. Der Dampf wird von acht Babcock & Wilcox-Wasserrohrkesseln geliefert. Die Kessel haben eine Arbeitstemperatur von 454&nbsp;°C bei einem Druck von 41 bar. Der Dampf wird zuerst in eine Hochdruck-[[Dampfturbine]] geleitet, die dadurch, je nach gewünschter Geschwindigkeit, sich bis zu 5000-mal pro Minute dreht. Danach wird der Dampf, der noch unter 3,4 bar Druck steht, in eine Niederdruckturbine geleitet, in welcher der Dampf auf Kondensatordruck (deutlich unter 1&nbsp;bar, der genaue Wert hängt von der Seewassertemperatur ab) reduziert wird. Die Turbinendrehzahl wird mit einem Getriebe auf die Propellerdrehzahl von unter 250 pro Minute reduziert. Danach wird der Dampf kondensiert und das entstandene Wasser wird von der Kesselspeisepumpe in den Kessel gefördert.<ref group="A">Da dieser geschlossene Prozess Wasser verliert, müssen die drei Frischwassererzeuger an Bord des Schiffes kontinuierlich Frischwasser produzieren, insgesamt können so bis zu 60.000 amerikanische Flüssiggallonen (rund 227&nbsp;t) pro Tag erzeugt werden. vgl. Sumrall: ''Iowa Class Battleships.'' S. 118f.</ref> Die Schiffe können maximal 8.841 tn.&nbsp;l. DFM mitführen, was ihnen bei 15 Knoten (28&nbsp;km/h) eine Reichweite von 15.000 Seemeilen (27.780&nbsp;km) ermöglicht. Die Schiffe verfügen über je vier Schrauben, wobei die beiden außenbords liegenden mit einem Durchmesser von 5,5 Metern vierblätterig und die inneren bei einem Durchmesser von 5,3 Metern fünfblätterig sind. Bei einer Geschwindigkeit von 30 kn (56&nbsp;km/h) hatten die Schiffe einen taktischen Wendekreis von 744 m.<ref group="A">Muir gibt für die New Jersey einen taktischen Durchmesser von 706 m bei 25° und einer Geschwindigkeit von 35 Knoten an. vgl. Muir: S. 27.</ref><ref>Friedman: ''U.S. Battleships.'' Naval Institute Press, Annapolis 1986, S. 449.</ref><ref name="GarzkeDulin148." />

Die Energie zum Betrieb der elektrischen Systeme wird von acht [[Turbogenerator]]en produziert, die insgesamt eine Leistung von 10&nbsp;MW bereitstellen. Als Notsystem verfügt jede Einheit über zwei Dieselgeneratoren mit je 250&nbsp;kW Leistung.<ref name="GarzkeDulin140ff." />
Die Schrauben werden jeweils von einer eigenen Antriebsanlage angetrieben. Dabei wird Wasser in je zwei ''M-Type''-Kesseln von [[Babcock and Wilcox]] auf über 430°C erhitzt, was einen Dampfdruck von 4500 [[Pascal (Einheit)|Kilopascal]] erzeugt. Dieser Dampf wird zuerst in eine Hochdruck-[[Dampfturbine]] von [[General Electric]] geleitet, die dadurch, je nach gewünschter Geschwindigkeit, auf bis zu 5000 Umdrehungen pro Minute dreht. Danach wird der Dampf, der noch unter ca. 300 kPa Druck steht, in eine Niedrigdruckturbine geleitet, die als [[Turbolader]] fungiert. Da die Turbinen schneller drehen als die Schrauben wird zwischen den beiden Komponenten ein Getriebe zwischengeschaltet, welches die Drehung auf Raten um unter 225 reduziert, je nach gewünschter Geschwindigkeit. Danach wird der abgereicherte Dampf in einem [[Kondensator (Dampfturbine)|Kondensator]] kondensiert und das entstandene Wasser fließt zurück in die Kessel. Da der gesamte Prozess verlustbehaftet ist müssen die drei Verdunster an Bord eines Schiffes kontinuierlich Frischwasser produzieren, insgesamt werden ca. 225.000 Liter pro Tag erzeugt.


=== Bewaffnung ===
=== Bewaffnung ===
==== Geschütze ====
==== Hauptbewaffnung ====
[[Datei:Iowa 16 inch Gun.svg|mini|Querschnitt eines 406-mm-Turmes]]
'''406 mm'''<br />
Die Hauptbewaffnung der ''Iowa''-Klasse besteht aus neun 406-mm-Geschützen in drei Drillingslafetten mit einem Drehgewicht von 1701 bis 1708 tn.&nbsp;l. Die Geschütztürme befinden sich vor und hinter den Aufbauten mit den Bezeichnungen I, II, III von vorn nach achtern. Die Kanonen selbst wiegen 106 tn.&nbsp;l. und haben bei einer Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 762&nbsp;m/s eine Reichweite von 38.720 m. Jede der Kanonen kann einzeln abgefeuert werden und muss danach zum Nachladen in eine Erhöhung von 5° gebracht werden. Der Seitenrichtbereich beträgt 288° bei einer Drehgeschwindigkeit von 12° pro Sekunde. Die Elevation liegt zwischen −5° und 45° bei einer Erhöhungsgeschwindigkeit von 12° pro Sekunde. Die drei Geschütztürme wurden elektrisch über ein hydraulisches Getriebe gesteuert. Die seitliche Ausrichtung erfolgt über einen 223-kW- und die Erhöhung mit einem 44-kW-Motor. Die Munitionsaufzüge sowie das Laden erfolgt ebenfalls über 44-kW- bzw. 56-kW-Elektromotoren. Darüber hinaus wurde jeder der beiden Granatenringe in der Drehkonstruktion von einem 40-kW-Motor angetrieben.<ref>Campbell: ''Naval Weapons of World War Two.'' Naval Institute Press, Annapolis 1985, S. 117 f.</ref><ref group="A">Die vorderen Türme können nicht direkt nach vorn feuern, da sich dort seit 1980 eine Antenne befindet, auch vorher hätte die Stoßwelle der Projektile Schäden am Vorschiff verursacht.</ref>
[[Image:16in Gun Turret.jpg|thumb|right|250px|Querschnitt eines 40,6 cm-Turmes]]
Die Hauptbewaffnung der ''Iowa''-Klasse besteht aus drei [[Geschützturm|Geschütztürmen]] mit je drei Rohren für Projektile mit dem Durchmesser 406 Millimeter (16 Zoll). Zwei der Türme (Nummer&nbsp;1 und 2) befinden sich vor den Aufbauten, einer dahinter (Turm&nbsp;3), weshalb die Türme nur um 300° gedreht werden können. Die Türme sind nur auf den Laufring aufgelegt, würden also bei starkem [[Rollen]] herunterfallen; die Türme werden nur von ihrem Gewicht von ca. 1700 Tonnen an ihrem Platz gehalten. Für die Bedienung einer der Türme waren mindestens 77 Mann nötig, um mit Munition und Treibladungen umzugehen.


{| class="wikitable"
[[Image:USSNewJersey 12inchguns.jpg|thumb|160px|left|Größenvergleich mit Besuchern an Bord der ''USS New Jersey'']]
|+Munition<ref>{{Internetquelle |url=http://www.navweaps.com/Weapons/WNUS_16-50_mk7.php#ammonote12.1back |titel=ammunition 406 mm L/50 Mk 7 |abruf=2023-06-19}}</ref>
Jedes der Rohre kann einzeln abgefeuert werden und muss danach zum Nachladen in eine Neigung von 5° gebracht werden. Zum Schießen kann die Neigung -5° bis 45° betragen, die Bewegung erfolgt mit 12° pro Sekunde. Horizontal haben die Kanonen eine Bewegungsfreiheit von 300°, können also auch ''über die Schulter'', also mehr als 90° nach hinten, schießen. Die vorderen Türme können nicht direkt nach vorn feuern, da sich dort seit 1980 eine Antenne befindet, auch vorher hätte die Schockwelle der Projektile Schäden am Vorschiff verursacht. Analog die Situation des achternen Turms. Die Bewegungsgeschwindigkeit beträgt 4° pro Sekunde.
!Typ
!Projektil
!Zündladung
!Treibladung
|-
|AP Mark 8
|1.225&nbsp;kg panzerbrechend
|18,55&nbsp;kg Ammoniumpikrat
|299&nbsp;kg rauchschwaches Pulver
|-
|HC Mark 13
|862&nbsp;kg hochexplosiv
|69,67 kg Ammoniumpikrat
|269&nbsp;kg rauchschwaches Pulver
|-
|Nuclear Mark 23<ref group="A">Das ''Mk. 23 Katie'' war ein in den 1950er Jahren unter strengster Geheimhaltung entwickeltes Nuklearprojektil. Ob sich jemals solche Projektile an Bord der Schiffe befanden, ist unklar, da die Navy die Existenz von Nuklearwaffen auf ihren Schiffen nicht kommentiert. vgl.Yenne: ''Secret Weapons of the Cold War. From the H-Bomb to SDI.'' Berkley Publishing Group, Berkley 2005, S. 132 f.</ref>
|862&nbsp;kg nuklear
|15–20 Kilotonnen [[TNT-Äquivalent]]
|
|-
|HE-CVT Mark 143
|862&nbsp;kg hochexplosiv mit Annäherungszünder
|69,67&nbsp;kg Ammoniumpikrat
|269&nbsp;kg rauchschwaches Pulver
|}


==== Sekundärbewaffnung ====
Es können mehrere Arten von Granaten abgefeuert werden, in die Magazine eines Schiffes passen ca. 1200 Schuss. Gegen gepanzerte Ziele kann das ''Mk. 8 APC'' (''Armor-Piercing, Capped'', dt.: panzerungsdurchschlagend, mit Kappe versehen) verwendet werden. Es hat eine Reichweite von ca. 24 Meilen (39 Kilometern) und wiegt 2700 Pfund (1200 kg). Das APC wird mit 820 Meter/Sekunde abgeschossen, so dass es sich bis zu 90 Sekunden in der Luft befindet. Auf 18 km kann es 50 cm Stahlpanzerung oder 6,4 Meter Stahlbeton durchschlagen. Lediglich gut 40 Pfund (18 kg) waren Sprengstoff, das Restgewicht des 1,67 Meter langen Projektils besteht aus Hülle und Zündung sowie der Stahlkappe. Außerdem befanden sich Farbbeutel in den Projektilen, um bei Fehltreffern die aufsteigende Wassersäule zu färben und so deutlicher sehen zu können. <br />
[[Datei:Iowa 5inch.jpg|mini|hochkant|USS ''Iowa:'' Zwei 127-mm-[[Geschützturm|Doppeltürme]] und mehrere 20-mm-[[Maschinenkanone|MK]] (1954, Ansicht von Steuerbord achtern nach vorn)]]
Gegen ungepanzerte Ziele und für die Küstenbeschießung wird das 1900 Pfund (850 kg) schwere ''Mk. 13 HC'' (''High-Capacity'', dt.: Hohe Sprengwirkung) eingesetzt. Bei Explosion am Boden erzeugt es, je nach Bodentyp, einen Krater von bis zu 15 Metern Durchmesser und einer Tiefe von bis zu sechs Metern, die Druckwelle entlaubt Bäume im Umkreis von 360 Metern. <br />
Das ''Mk. 23 Katie'' ist ein in den 1950 Jahren unter strengster Geheimhaltung entwickeltes Nuklearprojektil mit einer Sprengwirkung von ca. 15 bis 20 Kilotonnen [[TNT-Äquivalent]]. Es sollte auf der ''besten verfügbaren seegestützten Artillerieplattform'' eingesetzt werden, was zu dieser Zeit die vier ''Iowas'' waren. Ob sich jemals solche Projektile an Bord der Schiffe befanden ist unklar, da die Navy die Existenz von Nuklearwaffen auf ihren Schiffen nicht kommentiert.{{Ref|Katie}}


Die Sekundärbewaffnung bestand zu Beginn aus zwanzig 127-mm-Geschützen, die sich mittschiffs in den Aufbauten befanden, jeweils zehn auf jeder Breitseite. Die Geschütze sind auf Mk-28-Lafetten mit einem Gewicht von 75,7 tn.&nbsp;l. und einem Seitenrichtbereich von −80° bis +80° montiert. Die Drehgeschwindigkeit beträgt 25° pro Sekunde und erfolgt durch einen 3 kw Elektromotor. Die Kanonen selbst wiegen 1,8 t und haben bei einer Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 792&nbsp;m/s eine Reichweite von 16.640 m. Die Kadenz liegt bei etwa 15–22 Schuss pro Minute. Das Heben und Senken der Geschütze erfolgt ebenfalls elektrisch. Es stehen dazu ein 5,6- oder ein 7,4-kW-Motor zur Verfügung. Die Erhöhungsgeschwindigkeit liegt bei 15° pro Sekunde. Für jedes Geschütz gibt es axiale Aufzüge für Granaten oder Patronen mit eingebautem Zünder, die in einem Förderraum unterhalb der Lafette beladen werden. Das Laden erfolgt ebenfalls elektrisch und alle Geschütze sind mit Fernsteuerung ausgestattet, was bedeutet, dass sie direkt von den Feuerleitständen bedient werden können.<ref>Campbell: S. 139.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.navweaps.com/Weapons/WNUS_5-38_mk12.php |titel=127 mm caliber-38 Mark 12 |abruf=2022-12-06}}</ref>
'''127 mm Mehrzweckgeschütze'''<br />
[[Image:Iowa 5inch.jpg|thumb|right|200px|''USS Iowa'': Zwei 12,7 cm-[[Geschützturm|Doppeltürme]] und mehrere 20 mm-[[Maschinenkanone|MK]] (1954, Ansicht von Steuerbord achtern nach vorn)]]
Als Sekundärwaffe hatte jedes Schiff zehn Batterien mit je zwei Rohren für 127-mm-Granaten (5 Zoll), Kaliber 38. Die Geschütze befinden sich zu beiden Seiten der Aufbauten, seit der Modernisierung allerdings nur noch drei pro Seite.


==== Flugabwehr ====
Diese waren während des Zweiten Weltkrieges noch als Luftverteidigung gedacht, wurden jedoch dank der Entwicklung von Näherungszündern im Golfkrieg auch für Küstenbeschießungen verwendet. Die Reichweite beträgt ca. 14 Kilometer, es kann so schnell geschossen werden wie die Crew nachladen kann, das Maximum liegt bei 16 bis 23 Schuss pro Minute.
Bei der Indienststellung besaß jedes Schiff sechzig bis achtzig 40-mm-Kanonen in Mk-2-Vierfachlafetten. Diese befanden sich in Geschützwannen seitlich der Aufbauten, am Bug, am Heck und auf den Türmen&nbsp;I und&nbsp;III.<ref name="Friedman98." /> Die Kanonen waren wassergekühlt und hatten einen Seitenrichtbereich von 360°. Sie hatten bei einer Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 881&nbsp;m/s eine Reichweite zwischen 8.679 m und 10.180 m. Die maximale Schusshöhe lag bei einer Erhöhung von 90° bei 6.950 m. Zusätzlich befanden sich maximal sechzig 20-mm-Maschinenkanonen an Bord.<ref>Garzke, Dulin: S. 138f.</ref><ref>Campbell: S. 147f.</ref>


==== Nahbereichsflugabwehrsystem Flugkörper ====
'''40-Millimeter Flak'''<br />
Seit der Modernisierung befinden sich vier zur Flugkörperabwehr gedachte [[Phalanx CIWS]] mittschiffs. Diese [[Gatling-Kanone]]n mit 20-mm-Läufen sollen anfliegende Flugkörper im Endanflug zerstören und erreichen dafür eine Feuerrate von 3000 Schuss pro Minute.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.navweaps.com/Weapons/WNUS_Phalanx.php |titel=20 mm Phalanx Close-in Weapon System|abruf=2023-06-20}}</ref> Seit der Modernisierung befinden sich auch [[Flugkörper]] an Bord. Mittschiffs zwischen den beiden Schornsteinen befinden sich auf einer Plattform, auf der sich vorher 40-Millimeter-Flak befanden, vier [[Armored Box Launcher]] (ABL) mit je vier [[BGM-109 Tomahawk]]-[[Marschflugkörper]]n zum Einsatz gegen Landziele sowie vier Starter für je vier [[AGM-84 Harpoon|AGM-84-Harpoon]]-Anti-Schiff-Raketen. Achtern des hinteren Schornsteins befinden sich noch einmal vier ABL für je vier Tomahawks. Sie besitzen eine geschätzte Reichweite von 675 bis 1.500 Seemeilen (1.250 bis 2.778&nbsp;km) für die Tomahawks und 64,5 bis 85,5 Seemeilen (119,5 bis 158,3&nbsp;km) für die Harpoons.<ref name="Sumrall87." />
Bei Indienststellung besaß jedes Schiff zwanzig vierfach-[[Flak]]-Kanonen vom Typ [[40 mm-Bofors-Geschütz|Bofors]]. Diese befanden sich in Flakwannen seitlich der Aufbauten, am Bug, am Heck und auf den Türmen 2 und 3. Diese Waffen wurden im Zuge der Modernisierung entfernt, da sie gegen Flugzeuge aus dem [[Jet]]-Zeitalter keine Effektivität mehr besaßen.


=== Panzerung ===
'''20-Millimeter MK'''<br />
Die Panzerung orientierte sich weitgehend an der vorangegangenen ''South-Dakota''-Klasse, deren Panzerung auf dem „Alles oder nichts“-Prinzip basierte. Die Schiffe der ''Iowa''-Klasse haben einen Panzergürtel aus Krupp-[[Zementstahl]] mit einer Länge von 169 m, der sich von Barbette&nbsp;I bis zu Barbette&nbsp;III erstreckt. Der Hauptpanzergürtel ist an der Wasserlinie 307&nbsp;mm dick und verjüngt sich nach unten bis zum Schiffsboden auf 58&nbsp;mm. Zusammen mit 216&nbsp;mm bis 368&nbsp;mm dicken Querschotten vorn und achtern bildet er die gepanzerte Zitadelle.<ref name="Friedman98." /> Die Geschütztürme sind an der Front und Rückseite 495&nbsp;mm bzw. 305&nbsp;mm, an den Seiten 241&nbsp;mm und auf dem Dach 184&nbsp;mm dick gepanzert. Die darunter liegenden Barbetten sind zwischen 295 und 439&nbsp;mm dick und verjüngen sich bis zum Hauptpanzerdeck auf 38&nbsp;mm. Die 127-mm-Geschütze waren mit 63&nbsp;mm Stahl gepanzert. Die Schiffe verfügen über drei gepanzerte Decks, mit einer Dicke von 13&nbsp;mm bis 153&nbsp;mm. Der Kommandoturm hat eine Panzerungsdicke von 439&nbsp;mm an den Seiten und ein 184&nbsp;mm dickes Dach.<ref name="GarzkeDulin140ff." /> Der Torpedoschutz war fast identisch mit dem der ''South-Dakota''-Klasse. Er bestand aus vier Längsschotten hinter der Außenhülle mit einer Systemtiefe von 5,46 m. Dahinter befanden sich mit Flüssigkeit gefüllte Abteilungen, die etwaige Splitter oder Trümmer verlangsamen sollten.<ref>Friedman: S. 285.</ref>
Ebenfalls seitlich der Aufbauten sowie am Heck und Bug befanden sich insgesamt 49 [[Maschinenkanone]] von [[Oerlikon-Bührle|Oerlikon Contraves]], diese dienten ebenfalls zur Luftverteidigung. Da die MKs bereits gegen die [[Shimpū Tokkōtai|Kamikaze-Flieger]] nicht mehr effektiv genug waren, wurde ein Großteil der Waffen 1950 entfernt, die wenigen verbliebenen Anfang der 1980er.

'''CIWS'''<br />
Seit der Modernisierung befinden sich vier zur Flugkörperabwehr gedachte [[Phalanx CIWS]] mittschiffs. Diese [[Gatling-Kanone]]n mit 20-mm-Läufen sollen anfliegende Flugkörper im Endanflug zerstören und besitzen dafür eine Feuerrate von 3000 Schuss pro Minute.

==== Flugkörper ====
Seit der Modernisierung befinden sich auch [[Flugkörper]] an Bord. Mittschiffs zwischen den beiden Schornsteinen befinden sich auf einer Plattform, auf der sich vorher 40-Millimeter-FLAK befanden, vier [[Armored Box Launcher]] mit je vier [[BGM-109 Tomahawk]] [[Marschflugkörper]]n zum Einsatz gegen Landziele sowie vier Starter für je vier [[AGM-84 Harpoon]] Antischiffsraketen. Achtern des hinteren Schornsteins befinden sich noch einmal vier ABL für je vier Tomahawks. Diese Systeme haben den Nachteil, dass sie nicht auf See nachgeladen werden können, so dass die gesamte FK-Bewaffnung eines Schiffes aus 32 Tomahawks und 16 Harpoons besteht.


=== Elektronik ===
=== Elektronik ===
[[Datei:USS Missouri 2005 part.jpg|mini|240px|Radarantennen über der Brücke]]
[[Image:USS Missouri 2005 part.jpg|thumb|right|300px|Schwarze Antenne auf dem Mast: SPS-49. Davor die graue Apparatur: Mk. 38-Feuerleitsystem. Die Radarantennen über der Brücke und rechts hinten gehören zur Mk. 37-Feuerleitung. Auf der leeren Plattform darüber befand sich das SPQ-9A. Ebenso leer: Plattform für Drohnenkommunikationsradom am achternen Schornstein.]]

==== Radare und Feuerleitsysteme ====
==== Radare und Feuerleitsysteme ====
Während des Zweiten Weltkriegs waren die Schiffe mit SG-Oberflächen- und Sk-2-Luftsuchradar ausgestattet. Das SG-Radar hatte eine maximale Reichweite von 15 Seemeilen (28&nbsp;km) und das Sk&nbsp;2 eine von 86,9 Seemeilen (160,9&nbsp;km).<ref>{{Internetquelle|url=https://www.history.navy.mil/content/history/nhhc/research/library/online-reading-room/title-list-alphabetically/u/operational-characteristics-of-radar-classified-by-tactical-application.html |titel=U.S. Radar {{!}} Operational Characteristics of Radar Classified by Tactical Application {{!}} FTP 217|werk=Naval History and Heritage Command|hrsg=United States Navy |datum=2020-07-29 |abruf=2023-06-20}}</ref> Das Mk-38-Feuerleitsystem für die Hauptbewaffnung besteht aus zwei Feuerleitständen, die sich jeweils auf dem Kommandoturm und achtern auf einem Feuerleitturm achtern befinden. Die Feuerleitstände sind mit einem 8-m-Entfernungsmesser und einem Mk-27- bzw. Mk-13-Feuerleitradar ausgestattet. Jeder Feuerleitstand hatte eine Crew von sechs Mann.<ref name="GarzkeDulin140ff." /><ref>Friedman: ''Naval firepower.'' Naval Institute Press, Annapolis 2007, S. 209.</ref> Die 127-mm-Kanonen werden durch ein Mk-37-Feuerleitsystem gesteuert. Es gibt insgesamt vier Leitstände, von denen sich drei in den vorderen Aufbauten und einer achtern direkt hinter dem Feuerleitturm befindet. Jeder Leitstand bestand aus sechs Mann und ist neben Entfernungsmessern und Teleskopen mit einem Mk-12-Feuerleitradar ausgestattet.<ref>Campbell: S. 111.</ref> Ab 1952 wurden das SK- und SG-Radar durch ein AN/SPS-10- und AN/SPS-6-Radar ersetzt. 1954 wurde der SC-Funkhöhenmesser durch ein AN/SPS-8-Funkhöhenmesser ausgetauscht.<ref name="GarzkeDulin140ff." /> Mit der Installation der Flugkörper erhielten die Schiffe zur Steuerung der Harpoon ein SWG-1- und für die Tomahawk ein SWG-2- oder SWG-3-Feuerleitsystem.<ref name="Sharpe732." />
Im Zweiten Weltkrieg war auf dem Hauptmast ein [[Radar]] Typ ''SK'', später auch ''SK-2'' sowie ''SC-2'' installiert. Diese Suchradare hatten eine Reichweite von bis zu 120 Seemeilen gegen hoch fliegende Flugzeuge. Ab dem Koreakrieg wurde zur Luftüberwachung ein SPS-6 von [[Westinghouse]] eingesetzt, das eine Reichweite von 140 Seemeilen aufweist. Die Höhenfindung von Luftzielen wurde über das SPS-8A sichergestellt. Als Navigationsradar diente ab Anfang des Koreakrieges das SPS-10 von [[Raytheon]].

Durch die Nachrüstung mit Flugkörpern mussten auch moderne Radaranlagen installiert werden. Als Hauptluftüberwachungsradar ist auf einem Gittermast am vorderen Schornstein das SPS-49 von [[Raytheon]] installiert, das eine Reichweite von ca. 250 nm aufweist, auf dem [[Frequenzband#Radar_und_Satellit|D-Band]] ausstrahlt und eine Spitzenleistung von 360 [[Watt (Einheit)|Kilowatt]] aufweist{{ref|SPS-49}}. Direkt hinter der Antenne befindet sich das URN-25 [[TACAN]]-System, der höchste Punkt des Schiffes. Als Oberflächensuchradar wird das [[Norden Systems]] / [[EDO Corporation]] SPS-67 verwendet, welches auf dem G-Band bis zu 28 kW ausstrahlt und eine Reichweite von 100 km hat{{ref|SPS-67}}.

Direkt vor dem Vormars befindet sich das kugelförmige SPQ-9A von [[Northrop Grumman]], ein Radar mit 20 nm Reichweite auf dem I-Band{{ref|SPQ-9}}, das zusammen mit den vier Feuerleitsystemen Mk. 37, die sich rund um die Aufbauten befinden, für die Feuerleitung der 127-mm-Türme zuständig ist. Die Feuerleitung für die 406-mm-Türme wird vom Mk. 38 bereitgestellt, eines dieser Systeme befindet sich auf dem Decksaufbau, ein weiteres hinter dem achternen Schornstein. Ob das SPQ-9A auch für Verwendung mit den 406-mm-Geschützen modifiziert wurde, ist nicht bekannt{{ref|Mk.38}}. Ebenfalls in Kugelform ist das Radom, mit dem die Verbindung zu vom Schiff gestarteten Aufklärungsdrohnen zuständig ist, es befindet sich am vorderen Rand des achternen Schornsteins.


==== Selbstverteidigungssysteme ====
==== Selbstverteidigungssysteme ====
Ebenfalls seit der Modernisierung befinden sich zahlreiche defensive Schutzsysteme an Bord. Für die [[elektronische Kampfführung]] wurde das SLQ-32(V)3 installiert. Die Antennen, die sich an den Aufbauten befinden, können für [[Fernmeldeaufklärung|Fernmelde-]] und [[elektronische Aufklärung]] sowie als [[Elektronische Gegenmaßnahme|Störsender]] eingesetzt werden. Ebenfalls zum SLQ-32-Paket gehört das ''[[Mark 36 SRBOC]]'', das [[Düppel (Radartäuschung)|Düppel]] und [[Flares (Täuschkörper)|Flares]] in die Luft schießt, die anfliegende Raketen sowohl mit Radar- wie auch mit Infrarotsuchkopf vom Schiff ablenken sollen. Gegen [[Torpedo]]-Angriffe wurde das ''SLQ-25 Nixie'' an Bord gebracht. Dies ist ein hinter dem Schiff geschleppter Täuschkörper, der die Schraubengeräusche eines Schiffes imitiert um so Torpedos vom eigentlichen Ziel wegzulocken.<br style="clear:both" />
Ebenfalls seit der Modernisierung befinden sich zahlreiche defensive Schutzsysteme an Bord. Für die [[elektronische Kampfführung]] wurde das [[AN/SLQ-32|SLQ-32(V)3]] installiert. Die Antennen, die sich an den Aufbauten befinden, können für [[Fernmeldeaufklärung|Fernmelde-]] und [[elektronische Aufklärung]] sowie als [[Elektronische Gegenmaßnahme|Störsender]] eingesetzt werden. Ebenfalls zum SLQ-32-Paket gehört das ''[[Mark 36 SRBOC]],'' das [[Düppel (Radartäuschung)|Düppel]] und [[Flares (Täuschkörper)|Flares]] in die Luft schießt, die anfliegende Raketen sowohl mit Radar- wie auch mit Infrarotsuchkopf vom Schiff ablenken sollen. Gegen [[Torpedo]]-Angriffe wurde das ''[[AN/SLQ-25 Nixie|SLQ-25 Nixie]]'' installiert. Dies ist ein hinter dem Schiff geschleppter Täuschkörper, der die Schraubengeräusche eines Schiffes imitiert, um so Torpedos vom eigentlichen Ziel wegzulocken.<ref name="Sharpe732." />


==== Energieerzeugung ====
=== Luftfahrzeuge ===
[[Datei:USS Missouri recovers its Vought OS2U Kingfisher aircraft.jpg|mini|hochkant|Eine ''OS2U Kingfisher'' wird auf das Backbord-Katapult gesetzt]]
Die Energie zum Betrieb der elektrischen Systeme wird auf den ''Iowa''-Klasse-Schlachtschiffen von acht so genannten ''Ship's Service Turbine Generators'' (SSTGs) bereitgestellt, die von [[Westinghouse]] hergestellt wurden. Diese Dampfturbinen werden ebenfalls vom Dampf aus den Kesseln des Antriebssystems betrieben, jeder SSTG liefert 1,25 Megawatt, so dass auf dem Schiff insgesamt 10 MW zur Verfügung stehen. Als Notsystem verfügt jede Einheit über zwei Dieselgeneratoren mit je 250 kW Leistung.


Um im Kampf beschädigte Stromkreise überbrücken zu können gibt es auf den unteren Decks ein so genanntes ''Casualty Power System''. Dies besteht aus langen Kabeln und Steckverbindungen an den Wänden. Mit diesen können eventuell beschädigte Sektionen überbrückt und die elektrische Versorgung in allen Bereichen des Schiffes sichergestellt werden.

=== Luftfahrzeuge ===
[[Image:Missouri Recovers.jpg|thumb|right|200px|Eine '''OS2U Kingfisher''' wird auf das Backbord-Katapult gesetzt]]
==== Flugzeuge ====
==== Flugzeuge ====
Für Aufklärung und Zielfindung für die Hauptbewaffnung setzten die ''Iowas'' [[Wasserflugzeug]]e ein. Diese konnten von Katapulten am Heck der Schiffe gestartet werden. Zu Beginn wurde die zweisitzige [[Vought OS2U|Vought OS2U Kingfisher]] eingesetzt, ab 1945 die einsitzige [[Curtiss SC Seahawk|SC Seahawk]] von [[Curtiss Aeroplane and Motor Company Incorporated|Curtiss]]. Die Flugzeuge wurden gegen die Fahrtrichtung leicht nach Außenbord gestartet, da dies einen etwas stärkeren Luftstrom unter den Tragflächen erzeugte. Die Flugzeuge waren unbewaffnet. Nach der Mission landeten die Flugzeuge im Wasser und wurden dann mit Kränen an Deck gehievt. Da der Ozean normalerweise zu wellig ist, um dort ein kleines Flugzeug zu landen, musste das Schiff vorher einen Halbkreis fahren und somit einen Bereich von den Wellen abschirmen, auf dem das Flugzeug aufsetzen konnte{{Ref|Plane}}. Für gewöhnlich befanden sich je ein Flugzeug auf den beiden Katapulten und eins als Ersatz auf dem Deck.
Für Aufklärung und Zielsuche befanden sich auf den Schiffen der ''Iowa''-Klasse mehrere Wasserflugzeuge. Diese konnten von den aus je zwei [[Flugzeugkatapult|Katapulten]] bestehenden [[Bordfluganlage]]n auf den Achterdecks der Schiffe gestartet werden. Anfangs wurde die zweisitzige [[Vought OS2U|Vought OS2U Kingfisher]] eingesetzt, ab 1945 die einsitzige [[Curtiss SC-1|SC Seahawk]]. Die Flugzeuge wurden in Fahrtrichtung leicht schräg nach Außenbord gestartet, da dies einen etwas stärkeren Luftstrom unter den Tragflächen erzeugt. Die Flugzeuge selbst waren unbewaffnet. Nach dem Einsatz wasserten die Piloten ihre Maschinen in der Nähe des Schiffes und wurden dann mit einem speziellen Flugzeugkran an Deck gehoben, der das Flugzeug später auch wieder auf das Katapult setzte.<ref>Burr: S. 15.</ref><ref name="Abbey4." />


==== Helikopter ====
==== Hubschrauber ====
Ab 1949 wurden zur Aufklärung erstmals Helikopter eingesetzt, womit die gefährliche Wasserlandung der Flugzeuge vermieden werden konnte. Da sich zu diesem Zeitpunkt aber noch die Katapulte und auch die Maschinenkanonen auf dem Achterdeck befanden, wurden die ersten Helikopter von Turm&nbsp;1 aus gestartet, die ersten Modelle waren vom Typ [[Bell 47]]. Ab dem Vietnameinsatz der ''New Jersey'' bzw. der Wiederindienststellung der Schiffe Mitte der 1980er Jahre war auch ein Helikopterlandeplatz auf dem Achterdeck verfügbar, jedoch weiterhin keine Hangars für die Fluggeräte. Dies waren ab den 1980er Jahren bis zu vier [[Kaman SH-2|SH-2 Seasprite]], [[Sikorsky S-61|Sikorsky SH-3 Seaking]], [[Boeing-Vertol 107|CH-46 Sea Knight]] oder [[Sikorsky UH-60|SH-60B Seahawk]], die nicht nur zur Aufklärung, sondern auch zum Transport und teilweise für [[U-Jagd]] eingesetzt werden können.
Ab 1949 wurden zur Aufklärung erstmals Hubschrauber eingesetzt, womit die gefährliche Wasserlandung der Flugzeuge vermieden werden konnte. Ab dem Vietnameinsatz der ''New Jersey'' bzw. der Wiederindienststellung der Schiffe Mitte der 1980er Jahre war auch ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Achterdeck verfügbar, jedoch weiterhin keine Helikopterhangars. Dies waren ab den 1980er Jahren bis zu vier [[Kaman H-2|Kaman SH-2 Seasprite]], [[Sikorsky S-61|Sikorsky SH-3 Seaking]], [[Boeing-Vertol 107|Boeing CH-46 Sea Knight]] oder [[Sikorsky UH-60|Sikorsky SH-60B Seahawk]], die nicht nur zur Aufklärung, sondern auch zum Transport von Nachschub und teilweise für die [[U-Jagd]] eingesetzt werden können.<ref name="Abbey4." /><ref>Stillwell: ''Battleship New Jersey.'' Naval Institute Press, Annapolis 1986, S. 296.</ref>


==== Drohnen ====
==== Drohnen ====
[[Image:Iowa drone.jpg|thumb|right|200px|Einfangen einer Drohne]]
[[Datei:Iowa drone.jpg|mini|Einfangen einer Drohne]]
Ab Anfang der 1990er Jahre war es den Schiffen möglich, eine [[RQ-2 Pioneer]]-[[Drohne (Flugzeug)|Drohne]] zu starten und zu steuern und diese für Aufklärung einzusetzen. Diese wird vom Achterdeck mittels eines Raketenboosters gestartet, der kurze Zeit später abgeworfen wird und kann von Bord des Schiffes mehrere Stunden lang gesteuert werden. Dafür wird ein Videobild der Kamera an Bord der Drohne in Echtzeit auf das Schiff übermittelt. Da die Drohne zwar ein Fahrgestell hat, eine Landung auf dem kleinen Deck einer ''Iowa''-Klasse zu gefährlich wäre, wird eine andere Technik verwendet: Ein großes Netz wird quer über das Schiff gespannt, in das die Drohne mit niedriger Geschwindigkeit geflogen wird. Bis zu acht Drohnen wurden auf den Fahrten im persischen Golf mitgeführt und wurden von den beiden Einheiten intensiv genutzt.<br style="clear:both" />
Ab Anfang der 1990er Jahre war es den Schiffen möglich, zur Aufklärung [[AAI RQ-2|RQ-2-Pioneer]]-[[Unbemanntes Luftfahrzeug|Drohnen]] einzusetzen. Diese werden vom Achterdeck mittels eines [[Booster (Raketenantrieb)|Raketenboosters]] gestartet, der kurze Zeit später abgeworfen wird. Die Drohnen können von Bord des Schiffes mehrere Stunden lang im Einsatz geführt werden. Dafür wird ein Videobild der Kamera an Bord der Drohne in Echtzeit an das Schiff übermittelt. Da die Drohne zwar ein Fahrgestell hat, eine Landung auf dem Deck einer ''Iowa'' aber zu gefährlich wäre, wird ein großes Netz quer über das Schiff gespannt, in das die Drohne mit niedriger Geschwindigkeit geflogen wird. Bis zu acht Drohnen wurden auf den Fahrten im Persischen Golf mitgeführt und wurden von den beiden Einheiten intensiv genutzt.<ref>Burr: S. 44., S. 48.</ref>


== Besatzung ==
== Leben an Bord ==
[[Image:Missouri Crew.jpg|thumb|150px|right|Crewquartier auf ''Missouri'' 1944]]
[[Datei:Missouri Crew.jpg|mini|hochkant|Zwei Matrosen trinken aus den [[Wasserspender]]n in einem Mannschaftsquartier der ''Missouri'']]
Jeder Seemann hatte eine eigene Koje. An Bord befand sich außerdem alles, was die Seeleute auf längeren Fahrten benötigten. So gab es Einrichtungen, in denen die Seeleute Gegenstände des täglichen Bedarfs kaufen konnten, einen Schneider, einen Schuster, Barbiere, eine Druckerei, eine Bibliothek, einen Zahnarzt und ein komplettes Krankenhaus an Bord. In der Messe wurden vier Mahlzeiten serviert: Frühstück, Mittagessen, Abendessen sowie eine Zwischenmahlzeit für diejenigen, die über Nacht Dienst hatten. Die Besatzung im Zweiten Weltkrieg verbrauchte 7 Tonnen Lebensmittel pro Tag: 1,5 Tonnen frische Lebensmittel, 2 Tonnen Tiefkühlkost und 3,5 Tonnen trockene Lebensmittel. Insgesamt wurden 834 Tonnen Lebensmittel an Bord gelagert. Damit konnten die Schiffe 119 Tage lang auf See bleiben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.navalgazing.net/Life-Aboard-Iowa#fn1_4 |titel= Life Aboard Iowa|abruf=2023-06-22}}</ref>
Ein Schiff der ''Iowa''-Klasse hatte zu Beginn der Dienstzeit ca. 2800 Mann Besatzung, davon 134 Offiziere, außerdem gehörte eine Abordnung des [[US Marine Corps]] dazu. Nach den Modernisierungen des Schiffes konnte die Anzahl der benötigten Männer auf ca. 1500 gesenkt werden, dies liegt vor allem daran, dass die Fla-Waffen nicht mehr an Bord waren, die vorher sehr personalintensiv zu besetzen waren. Jeder Seemann hatte eine eigene Koje. Das sogenannte ''hot bunking'', die abwechselnde gemeinsame Nutzung einer Koje musste nicht praktiziert werden. Die Mannschafträume befinden sich über fast die gesamte Länge auf Deck zwei und drei.


== Einheiten ==
An Bord befindet sich außerdem alles, was die Seeleute auf längeren Fahrten benötigen. Unter anderem mehrere Bordärzte verschiedener Fachrichtungen, Frisöre, die Bordwäscherei sowie Einrichtungen, in denen die Seeleute Gegenstände des täglichen Bedarfs käuflich erwerben können. Für die Nahrungsversorgung gibt es neben Kombüsen auch eine eigene Bäckerei, das Essen wird in den Messen ausgegeben, nach Mannschaftsdienstgraden unter Offizieren getrennt. Bei den Mahlzeiten konnte die Besatzung wählen zwischen der ''Fast-Food-Line'', wo Hamburger, Pommes Frites und Hot Dogs ausgegeben wurden, und der ''The-Truman-Line'', wo es gesündere Mahlzeiten mit Gemüse, Kartoffeln, Eintöpfe und ähnliches gab.
[[Datei:BB61 USS Iowa BB61 broadside USN.jpg|180px|mini|Die ''Iowa'' feuert im August 1984 eine volle [[Breitseite]] nach Steuerbord]]
Alle sechs geplanten Einheiten wurden nach US-Bundesstaaten benannt. Dies ist eine Tradition in der US Navy, die ihre Schlachtschiffe stets nach Bundesstaaten benannt hat. Die Einheiten dienten während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], des [[Koreakrieg]]es, des [[Vietnamkrieg]]es (eine Einheit) und des [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieges]] (zwei Einheiten). In Friedenszeiten wurden die Einheiten immer wieder der [[Reserveflotte]] zugeteilt. Der Grund hierfür waren die hohen Kosten (vor allem Personalkosten), die der Betrieb der Schiffe erforderte; zugleich wollte man auf die Feuerkraft der Schiffe nicht abschließend verzichten. Der US-Kongress bestand darauf, dass die Wisconsin und die Iowa auch als Museumsschiff nicht demilitarisiert und für den Fall einer erneuten Reaktivierung ständig in Stand gehalten werden sollen.<ref name="NDAA2007">{{Webarchiv |url=http://www.gpoaccess.gov/serialset/creports/pdf/hr109-452/title1.pdf |wayback=20110212070453 |text=''National Defense Authorization Act of 2007''}}, Seite 68 (engl.)</ref> Die US Navy habe dafür einen genauen Ablaufplan für eine Wiederindienststellung zu erarbeiten und Ersatzteile und Projektile für die Geschütze in ausreichender Anzahl zu lagern.


=== ''Iowa'' (BB-61) ===
Frischwasser wurde von für die Kessel erzeugten Wasser abgezweigt, es wurde zum Kochen sowie Waschen und Duschen verwendet, die Toiletten wurden mit Salzwasser gespült (dies trifft für alle Toiletten an Bord zu außer der in der ''Brigg'' zu, dem Bordgefängnis. Dort wurde mit Frischwasser gespült, um zu verhindern, dass Gefangene sich bewusst Salzwasser einflößen und dadurch die Verlegung in die ''Sick Bay'', die Krankenstation, erzwingen). <br style="clear:both" />
[[Datei:Iowa crest.jpg|80px|links]]Die ''[[Iowa (Schiff, 1943)|Iowa]]'' wurde am 27.&nbsp;Juni 1940 auf Kiel gelegt, am 27. August 1942 vom Stapel gelassen und am 22.&nbsp;Februar 1943 in Dienst gestellt. Sie diente im [[Pazifikkrieg]], wo sie unter anderem an der [[Schlacht in der Philippinensee]] teilnahm. Nach kurzer Zugehörigkeit zur [[Reserveflotte]] wurde die ''Iowa'' im Zuge des Koreakrieges wieder reaktiviert. 1958 wurde die ''Iowa'' wieder der Reserve zugewiesen, der sie bis 1984 angehörte. Dann wurde das Schlachtschiff im Zuge von Reagans ''[[Marine der 600 Schiffe]]'' wieder in Dienst gestellt. Am 19.&nbsp;April 1989 kam es während einer Schießübung vor Puerto Rico zu einer [[Iowa (Schiff, 1943)#Explosion im Geschützturm Nummer 2|Explosion im Geschützturm Nummer 2]], dabei verloren 47 Besatzungsmitglieder ihr Leben. Die bisher letzte Außerdienststellung erfolgte 1990. 1995 wurde das Schiff aus dem Schiffsregister gestrichen, kurze Zeit später jedoch wieder in die Reserveflotte eingegliedert, zu der sie bis 2006 gehörte. Sie liegt im [[Hafen von Los Angeles|Port of Los Angeles]], [[Kalifornien]] (San Pedro) wo sie als Museumsschiff besichtigt werden kann. Die ''Iowa'' verbrachte zwischen 1943 und 1990 18&nbsp;Jahre und elf&nbsp;Monate im aktiven Dienst.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.history.navy.mil/content/history/nhhc/research/histories/ship-histories/danfs/i/iowa-iii.html |titel=Iowa III (BB-61) |werk=Naval History and Heritage Command |hrsg=United States Navy|abruf=2023-06-17}}</ref>


== Die ''Iowa''-Klasse im Einsatz ==
=== ''New Jersey'' (BB-62) ===
[[Datei:New Jersey crest.jpg|80px|links]]
=== Einsatzprofil ===
Die ''[[New Jersey (Schiff)|New Jersey]]'' wurde am 16. September 1940 auf Kiel gelegt, am 7. Dezember 1942 vom Stapel gelassen und am 23.&nbsp;Mai 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Beschießung [[Saipan]]s teil, später verteidigte sie mehrere Flugzeugträger vor [[Okinawa]]. Nach kurzer Zeit in der Reserveflotte beschoss die ''New Jersey'' ab 1951 die Küsten von [[Wŏnsan]] und anderer Städte in Nordkorea, wurde dann aber 1957 wieder außer Dienst gestellt. Als einziges Schiff der Klasse nahm die ''New Jersey'' am Vietnamkrieg teil. Von 1969 bis 1982 war sie wiederum in Reserve. Anschließend wurde das Schiff erneut in Dienst gestellt und während des [[Libanesischer Bürgerkrieg|Libanesischen Bürgerkriegs]] eingesetzt. Danach nahm sie an mehreren Manövern teil und wurde 1991 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt die ''New Jersey'' in [[Camden (New Jersey)|Camden]], [[New Jersey]], wo sie besichtigt werden kann. Die ''New Jersey'' stand 21 Jahre und fünf Monate im aktiven Dienst.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.history.navy.mil/research/histories/ship-histories/danfs/n/new-jersey-ii.html |titel=New Jersey II (BB-62) |werk=Naval History and Heritage Command |hrsg=United States Navy|abruf=2023-06-22}}</ref>
[[Image:Missouri broadside.jpg|thumb|right|250px|Missouri schießt eine volle Breitseite]]
Die Schlachtschiffe wurden vor allem für die direkte Konfrontation mit anderen schwer bewaffneten und gepanzerten Wasserfahrzeugen geplant und gebaut. Zu so einem ''Kampf der Titanen'' ist es jedoch für die Einheiten der ''Iowa''-Klasse nie gekommen, da sowohl [[Yamato (Schlachtschiff)|''Yamato'']] als auch [[Musashi (Schlachtschiff)|''Musashi'']], die letzten Schlachtschiffe der Japaner im Zweiten Weltkrieg, bereits auf der Anfahrt zu den Schlachten, an denen die ''Iowas'' beteiligt waren, von Trägerflugzeugen beschädigt und versenkt worden sind. Stattdessen wurden die Hauptgeschütze der Schiffe zur Vorbereitung der Erstürmung der japanischen Pazifikinseln genutzt, indem sie die Strände ''sturmreif'' geschossen haben, außerdem konnten die Schlachtschiffe mit ihren 406-mm-Geschützen weit hinter den Strand schießen und so Industrien auf den japanischen Hauptinseln zerstören. Als Geleitschiffe konnten die ''Iowas'' außerdem auf Grund ihrer starken Fla-Bewaffnung die japanischen [[Torpedobomber]] und später auch die Kamikaze an Angriffen auf die Flugzeugträger hindern. Sowohl die Rolle als mobile Artillerie als auch Luftverteidigung waren auch die Einsatzgebiete der Schiffe im Koreakrieg.


=== ''Missouri'' (BB-63) ===
Bereits auf der kurzen Einsatzfahrt der ''New Jersey'' vor Vietnam diente das Schiff lediglich noch für Landbeschießungen, die aufkommenden Jets waren zu schnell für die Flak des Schiffes. In der letzten Einsatzperiode der ''Iowas'' hatte sich das Operationsprofil stark verschoben. Die Schiffe dienten nun auch als Marschflugkörperplattform, die beiden Einheiten, die im Golfkrieg dienten, schossen 24 respektive 28 Tomahawks auf den Irak ab. Jedoch konnten die Hauptgeschütze weniger verwendet werden, da die Schlachtschiffe nicht mehr nah an die Küste fahren konnten. Der Grund hierfür liegt im Fehlen von [[Sonar]] zur Aufspürung von [[Seemine]]n sowie im unzureichenden Schutz der Schiffe gegen diese Waffen, die die Irakis massiv in den Küstengewässern gelegt hatten.
[[Datei:USS Missouri COA.png|80px|links]]
Die ''[[Missouri (Schiff)|Missouri]]'' wurde am 6. Januar 1941 auf Kiel gelegt, am 29. Januar 1944 vom Stapel gelassen und am 11.&nbsp;Juni 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der [[Schlacht um Iwo Jima]] teil, kurz vor Kriegsende beschoss sie Industrieanlagen im japanischen [[Hichiti]]. Am 2.&nbsp;September 1945 wurde an Bord der ''Missouri'' im Beisein von [[United States Navy#Dienstgrade|Flottenadmiral]] [[Chester Nimitz]] und [[General of the Army (USA)|General of the Army]] [[Douglas MacArthur]] von [[Mamoru Shigemitsu]] die [[Kapitulation Japans|japanische Kapitulation]] unterzeichnet. Die ''Missouri'' nahm ab 1950 an Beschießungen der koreanischen Küste teil und wurde 1955 außer Dienst gestellt. 1986 wurde sie wieder in den aktiven Dienst aufgenommen und nahm 1991 an [[Operation Desert Storm]] teil, wo sie neben den Geschützen auch [[Marschflugkörper]] abfeuerte. Die ''Missouri'' wurde 1992 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt sie als Museumsschiff in [[Pearl Harbor]] auf [[Hawaii]]. Insgesamt befand sich die ''Missouri'' 16 Jahre und vier Monate im aktiven Dienst.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.history.navy.mil/research/histories/ship-histories/danfs/m/missouri-iii.html |titel=Missouri III (BB-63) |werk=Naval History and Heritage Command |hrsg=United States Navy|abruf=2023-06-22}}</ref>


=== ''Wisconsin'' (BB-64) ===
===Unfälle und Kriegsschäden===
[[Datei:Wisconsin crest.jpg|80px|links]]
[[Image:Kamikaze zero.jpg|thumb|right|200px|Eine ''[[Mitsubishi A6M|Zero]]'' stürzt sich auf ''Missouri'']]
Die ''[[Wisconsin (Schiff)|Wisconsin]]'' wurde am 25. Januar 1941 auf Kiel gelegt, am 7. Dezember 1943 vom Stapel gelassen und am 16.&nbsp;April 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg diente sie vor [[Iwojima|Iwo Jima]] und den japanischen Hauptinseln. Die erste Außerdienststellung erfolgte 1948, bereits 1951 wurde sie jedoch wieder aktiviert, um am Koreakrieg teilzunehmen. 1958 wurde sie wiederum der Reserve zugeordnet. 1988 begann die ''Wisconsin'' ihre dritte Dienstzeit, während der sie 1991 auch am Golfkrieg teilnahm. 1991 wurde sie außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen, 1998 jedoch wieder hinzugefügt. Bis 2006 gehörte die ''Wisconsin'' zur Reserveflotte. Sie liegt im [[Nauticus National Maritime Center]] in [[Norfolk (Virginia)|Norfolk]], [[Virginia]], wo ihre [[Wetterdeck]]s besichtigt werden können. Das Schiff verbrachte 13 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.history.navy.mil/research/histories/ship-histories/danfs/w/wisconsin-ii.html |titel=Wisconsin II (BB-64) |werk=Naval History and Heritage Command |hrsg=United States Navy|abruf=2023-06-22}}</ref>
Im Krieg nahm nur die ''Missouri'' Schaden, da sie zwei Mal von Kamikaze getroffen wurde. Der erste traf das Schiff knapp unterhalb des Hauptdecks nahe Turm&nbsp;3. Teile des Flugzeuges und die Leiche des Piloten landeten auf dem Deck, während der Sprengstoff nicht explodierte und ins Meer fiel. Das Feuer, das an Bord ausgebrochen war konnte nach wenigen Minuten gelöscht werden, auf amerikanischer Seite gab es keine Opfer. Bei einem zweiten Angriff verfehlte ein Kamikaze das Schiff, streifte mit seinem Flügel jedoch den Kran, der für die Flugzeugbergung dient. Das Flugzeug fiel danach ins Heckwasser der ''Missouri'', wo es explodierte und Splitter über das Achterdeck bis zum Schild von Turm&nbsp;3 verteilte, wodurch mehrere Crewmitglieder verletzt wurden.{{ref|Kamikaze}}


=== ''Illinois'' (BB-65) ===
Im Golfkrieg gab es Beschädigungen durch ''[[friendly fire]]'', ebenfalls auf der ''USS Missouri''. Die ''Missouri'' hatte [[Düppel (Radartäuschung)|Chaffs]] abgefeuert, da vom irakischen Festland zwei [[SS-N-2]]-Antischiffsraketen auf die Kampfgruppe abgefeuert wurden, wovon eine nach dem Start abstürzte, die Zweite jedoch auf Kurs blieb. Nach Angaben der Navy griff das [[Phalanx CIWS]] der ''[[USS Jarrett (FFG-33)]]'' nun die Radarstörer der ''Missouri'' an, wobei einige Projektile das Schlachtschiff trafen. Ein Seemann wurde durch Splitter verletzt, als eine Kugel durch die Außenhülle drang und einen Korridor durchquerte. Eine weiteres Projektil drang durch den vorderen Schornstein.{{ref|CIWS}}
Die ''Illinois'' wurde am 15. Januar 1945 auf Kiel gelegt, der Bau jedoch bereits am 12. August desselben Jahres gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt war der Bau zu etwa 22&nbsp;Prozent abgeschlossen. Der Rumpf wurde 1948 zum Abwracken verkauft.<ref name="GarzkeDulin137." />


=== ''Kentucky'' (BB-66) ===
Während der 1950er Jahre lief außerdem die ''Missouri'' einmal und die ''Wisconsin'' dreimal vor der Westküste der Vereinigen Staaten auf Grund. Die ''Missouri'' war nahe [[Hampton Roads]], [[Virginia]] festgefahren und konnte erst zwei Wochen später von Schleppern befreit werden, worauf ein mehrtägiger Aufenthalt im Trockendock notwendig wurde. Die ''Wisconsin'' wurde bei keiner Grundberührung beschädigt. Wesentlich schlimmer für die ''Wisconsin'' ging hingegen ein Zusammenstoß mit der ''[[USS Eaton (DDE-510)]]'' aus, der im Jahre 1956 den Bug so stark beschädigte, dass in einem 16-tägigem Aufenthalt in der [[Norfolk Naval Shipyard]] die gesamte Bugpartie auf 20 Metern mit dem Bug der ''USS Kentucky'' ausgetauscht werden musste.
Die ''[[Kentucky (Schiff, 1944)|Kentucky]]'' wurde am 6. Dezember 1944 auf Kiel gelegt und mit Unterbrechungen bis zum 20.&nbsp;Januar 1950 gebaut, als bei einem Fertigungsgrad von 73,1&nbsp;Prozent der Bau endgültig abgebrochen wurde. Das Schiff lag bis 1950 unvollendet im Trockendock, danach an den Piers von [[Newport News]]. Im Mai 1956 wurde der Schiffsbug auf 20&nbsp;m Länge abgetrennt und für die Reparatur der ''Wisconsin'' verwendet, die am 6. Mai bei einem Manöverunfall schwer beschädigt worden war und zur Reparatur in Norfolk lag. Als die Navy keine weiteren Pläne für den restlichen Rumpf hatte, wurde der 1958 an die ''Boston Metals Company'' verkauft, die ihn abwrackte.<ref name="GarzkeDulin137." />

Der größte Unfall an Bord eines Schiffes der ''Iowa''-Klasse ereignete sich 1989 an Bord der ''USS Iowa'', als eine Explosion Turm&nbsp;2 erschütterte wobei 47 Seeleute umkamen. Die Ursache ist ungeklärt, angenommen wird, dass elektrostatische Energie Schwarzpulver entzündet hatte.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
*Bishop, Chris: ''Schlachtschiffe und Waffensysteme im Seekrieg'', Tosa Verlag Wien, ISBN 385492433X
|Autor=Lester Abbey
*Sumrall, Robert F.: ''Iowa Class Battleships: Their Design, Weapons and Equipment'', Naval Institute Press 1989, ISBN 870212982
|Titel=Iowa Class Battleships|Auflage=
*Terzibaschitsch, Stefan: ''Comeback der IOWA- Klasse. Die amerikanischen Schlachtschiffe von 1941 bis heute.'', Bernard & Graefe Verlag München , ISBN 3763758623
|Verlag=Pen & Sword
*Terzibaschitsch, Stefan: ''Die letzten Giganten der Meere'', Bernard & Graefe Verlag München, ISBN 3763759611
|Ort=Barnsley
*Terzibaschitsch, Stefan: ''Schlachtschiffe der US Navy 1941-1981'', Bernard & Graefe Verlag München, ISBN 3763752684
|Datum=2012
|ISBN=9781848321113
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Lawrence Burr
|Titel=US Fast Battleships 1938-91 The Iowa Class
|Auflage=
|Verlag=Bloomsbury Publishing
|Ort=London
|Datum=2011
|ISBN=9781780962726
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=John Campbell
|Titel=Naval Weapons of World War II
|Verlag=Naval Institute Press
|Ort=Annapolis
|Datum=1985
|ISBN=0-87021-459-4
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=William H. Garzke, Robert O. Dulin
|Titel=Battleships : United States battleships, 1935–1992
|Verlag=Naval Institute Press
|Ort=Annapolis
|Datum=1995
|ISBN=1-55750-174-2
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Norman Friedman
|Titel=Naval firepower : battleship guns and gunnery in the Dreadnought Era
|Verlag=Naval Institute Press
|Ort=Annapolis
|Datum=2007
|ISBN=978-1-59114-555-4
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Norman Friedman
|Titel="United States of America"
|Hrsg=Roger Chesneau
|Sammelwerk= Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946
|Verlag= Conway Maritime Press
|Ort= Greenwich
|Datum=1980
|Sprache=en
|ISBN=0851771467
}}
* {{Literatur
|Autor=Malcolm Muir
|Titel=The Iowa Class Battleships: Iowa, New Jersey, Missouri & Wisconsin.
|Verlag=Blandford Press
|Ort=Poole
|Datum=1987
|ISBN=0-7137-1732-7
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Richard Sharpe
|Titel=United States of America Navy
|Sammelwerk=Jane’s fighting ships 1991–92
|Verlag=Jane’s Publishing Company
|Ort=London
|Datum=1991
|ISBN=0710609604
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Paul Stillwell
|Titel=Battleship New Jersey : an illustrated history
|Verlag=Naval Institute Press
|Ort=Annapolis
|Datum=1986
|ISBN=9780870210297
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Robert F. Sumrall
|Titel=Iowa Class Battleships – Their Design, Weapons and Equipment
|Auflage=
|Verlag=Naval Institute Press
|Ort=Annapolis
|Datum=1988
|ISBN=0-87021-298-2
|Sprache=en
}}
* {{Literatur
|Autor=Stefan Terzibaschitsch
|Titel=Die letzten Giganten der Meere. Die Schlachtschiffe der IOWA-Klasse
|Verlag=Bernard & Graefe
|Ort=München
|Datum=1997
|ISBN=3-7637-5961-1
}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Iowa class battleships|Schlachtschiffe der ''Iowa''-Klasse|audio=0|video=0}}
*[http://www.globalsecurity.org/military/systems/ship/bb-61.htm Iowa-Klasse auf globalsecurity.org] (engl.)
*[http://www.fas.org/man/dod-101/sys/ship/bb-61.htm Iowa-Klasse auf fas.org] (engl.)
* [http://www.cnn.com/2005/POLITICS/12/06/novak.marines/index.html ''Losing the battleships'': Bericht von cnn.com]
*[http://www.cnn.com/2005/POLITICS/12/06/novak.marines/index.html ''Losing the battleships''-Bericht von cnn.com] (engl.)
*[http://cache.ussmissouri.org/missouri.pdf Ausführliche Deckspläne der ''USS Missouri Memorial Association''] (engl.)
*[http://www.ussmissouri.com/AskTheCrew.asp#crew Fragen und Antworten zur ''Missouri''] (engl.)

== Quellen ==
#{{Fußnote|Lehman|Terzibschitsch: ''Die letzten Giganten der Meere'', Seite 22}}
#{{Fußnote|Gorschkow|http://home.comcast.net/~shipsoftheusn/iowa.html}}
#{{Fußnote|NOAA|http://www.defenselink.mil/dodgc/olc/docs/1996NDAA.pdf}}
#{{Fußnote|GAO|http://www.gao.gov/htext/d0539r.html}}
#{{Fußnote|Fuel|http://www.ussmissouri.org/speedVSFuel.aspx}}
#{{Fußnote|Katie|Yenne: ''Secret Weapons of the Cold War''}}
#{{Fußnote|SPS-49|https://wrc.navair-rdte.navy.mil/warfighter_enc/weapons/SensElec/RADAR/ansps49.htm}}
#{{Fußnote|SPS-67|https://wrc.navair-rdte.navy.mil/warfighter_enc/weapons/SensElec/RADAR/ansps67.htm}}
#{{Fußnote|SPQ-9|https://wrc.navair-rdte.navy.mil/warfighter_enc/weapons/SensElec/RADAR/spq9a.htm}}
#{{Fußnote|Mk.38|Terzibaschitsch: ''Die letzten Giganten der Meere'', Seite VI Bildteil}}
#{{Fußnote|Plane|http://www.factplace.com/mightymo.htm#Flight%20Deck}}
#{{Fußnote|Kamikaze|http://www.factplace.com/mightymo.htm#WWII}}
#{{Fußnote|CIWS|http://www.factplace.com/mightymo.htm#Gulf}}


== Anmerkungen ==
{{Vorlage:Schlachtschiffe der Iowa-Klasse}}
<references group="A" />


== Einzelnachweise ==
{{Schreibwettbewerb}}
<references responsive>
<ref name="Friedman98.">Friedman: ''United States.'' In: ''Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946.'' Conway Maritime Press, Greenwich 1980, S. 98.</ref>
<ref name="GarzkeDulin140ff.">Garzke, Dulin: S. 140ff.</ref>
<ref name="GarzkeDulin144ff.">Garzke, Dulin: S. 144ff.</ref>
<ref name="GarzkeDulin148.">Garzke, Dulin: S. 148.</ref>
<ref name="Sharpe732.">Sharpe: ''United States of America Navy.'' In: ''Jane’s fighting ships 1991–92.'' Jane’s Publishing Company, London 1991, S. 732.</ref>
<ref name="GarzkeDulin209–213.">Garzke, Dulin: S. 209–213.</ref>
<ref name="GarzkeDulin214ff.">Garzke, Dulin: S. 214ff.</ref>
<ref name="GAO/NSIAD-99-62 Force Structure.">{{Internetquelle |url=https://www.gao.gov/assets/nsiad-99-62.pdf|titel=Force Structure Navy Is Complying With Battleship Readiness Requirements|werk=Government Accountability Office|datum=1999-04-22 |abruf=2023-06-21}}</ref>
<ref name="Abbey4.">Abbey: ''Iowa Class Battleships.'' Pen & Sword, Barnsley 2012, S. 4.</ref>
<ref name="Sumrall87.">Sumrall: ''Iowa Class Battleships.'' Naval Institute Press, Annapolis 1988, S. 87.</ref>
<ref name="GarzkeDulin137.">Garzke, Dulin: S. 137.</ref></references>
{{Navigationsleiste Schlachtschiffe der Iowa-Klasse}}


{{Exzellent|12. Mai 2006|16578536}}
[[Kategorie:Militärschiffsklasse]]
[[Kategorie:Militärschiff (USA)|!Iowa-Klasse]]


{{SORTIERUNG:Iowa}}
[[en:Iowa class battleship]]
[[pt:Classe Iowa]]
[[Kategorie:Iowa-Klasse| ]]
[[Kategorie:Militärschiffsklasse (Vereinigte Staaten)]]
[[zh:衣阿华级战列舰]]
[[Kategorie:Schlachtschiff-Klasse]]
[[Kategorie:Philadelphia Naval Shipyard]]

Aktuelle Version vom 14. April 2025, 21:15 Uhr

Iowa-Klasse
Schiffsdaten
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffsart Schlachtschiff
Entwurf 1938
Bauwerft Brooklyn Navy Yard, Philadelphia Naval Shipyard, Norfolk Naval Shipyard
Bauzeitraum 1940 bis 1944
Stapellauf des Typschiffes 27. August 1942
Gebaute Einheiten 4
Dienstzeit 1943 bis 1992
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 270 m (Lüa)
262 m (KWL)
Breite 33 m
Seitenhöhe 16,15 m
Tiefgang (max.) 11 m
Verdrängung 48.110 tn. l.
maximal: 57.540 ts
Maschinenanlage
Maschine 8 × Babcock & Wilcox-Wasserrohrkessel,
4 × General-Electric-Dampfturbine
Maschinen­leistung 212.000 PS (155.926 kW)
Höchst­geschwindigkeit 33 kn (61 km/h)
Propeller 4
Bewaffnung

1984

Panzerung
  • Gürtel: 22–307 mm
  • Deck: 38–152 mm
  • Schotten: 216–287 mm
  • Geschütztürme: 184–495 mm
  • Barbetten: 38–439 mm
  • Kommandoturm: 102–444 mm
Sensoren

Zweiter Weltkrieg

  • Oberflächensuchradar SG
  • Luftsuchradar SK-2
  • Feuerleitradar Mk 8
  • Feuerleitradar Mk 12
  • Feuerleitradar Mk 22
  • Feuerleitradar Mk 35

Korea und Vietnam

Golfkrieg

  • Suchradar AN/SPS-49 2D
  • Suchradar AN/SPS-67

Die Iowa-Klasse ist eine Klasse von Schlachtschiffen, die in den 1930er Jahren für die US Navy gebaut und während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurden. Die vier Schiffe waren die letzten von der US Navy in Dienst gestellten Schlachtschiffe. Sechs Einheiten wurden auf Kiel gelegt, jedoch nur vier tatsächlich vollendet. Die Schiffe nahmen am Pazifik-, Korea-, Vietnam- und dem Zweiten Golfkrieg teil. Alle vier Schiffe wurden in den 1980er Jahren im Rahmen des 600-Schiffe-Programms der US-Marine reaktiviert und modernisiert. Die Schlachtschiffe waren teuer im Unterhalt und wurden Anfang der 1990er Jahre im Zuge der Reduzierung der Flotte nach dem Kalten Krieg außer Dienst gestellt. Der US-Kongress wies die Marine jedoch an, zwei von ihnen zu reaktivieren, da die vorhandenen Schiffe für amphibische Operationen ungeeignet seien. Dies führte zu einer langwierigen Debatte über die Rolle, die Schlachtschiffe in der modernen Marine haben sollten. Letztendlich wurden alle vier Schiffe aus dem Marineschiffsregister gestrichen und seit 2012 in maritime Museen in den USA aufgenommen.

Planung und Bau

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Die Kentucky im Bau, Februar 1946

Nachdem Japan und Italien sich von der zweiten Londoner Flottenkonferenz zurückgezogen hatten, vereinbarten die verbliebenen Teilnehmer Frankreich, Großbritannien und die USA eine Eskalationsklausel, die es ihnen gestattete, die Tonnage ihrer Schlachtschiffe von 35.000 tn. l. Standardverdrängung[A 1] auf 45.000 tn. l. zu erhöhen. Diese Erhöhung der Verdrängung gab dem General Board der US-Navy die Gelegenheit, entweder die Hauptbewaffnung im Vergleich zur South Dakota-Klasse von neun auf zwölf 406-mm Kanonen zu vergrößern oder die Geschwindigkeit von 27 auf 30 Knoten zu erhöhen.[1] Die Forderung nach dem Bau von Schlachtschiffen der Iowa-Klasse ergab sich schließlich aus dem War Plan Orange, einem Strategieplan für eine mögliche Auseinandersetzung mit Japan. Die in einem Krieg im Zentralpazifik entstehenden langen Kommunikations- und Logistiklinien würden die US-Flotte für die schnellen japanischen Schiffe, insbesondere die der Kongō-Klasse, anfällig machen. Um dem zu begegnen, wurde das Bureau of Construction and Repair BCR im Januar 1938 beauftragt, erste Entwurfsstudien zum Bau eines Nachfolgers für die South-Dakota-Klasse zu erstellen. Im Februar 1938 konnte das BCR drei Entwürfe vorlegen. Entwurf A sollte mit zwölf 406-mm-Kanonen ausgestattet sein, während Entwurf B und C nur neun 406-mm-Geschütze vorsah. Entwurf C sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 35,5 Knoten erreichen und Entwurf B wäre mit 280,416 m Länge das kürzeste Schiff gewesen. Die Panzerung war bei allen drei Entwürfen gleich und alle übertrafen die festgelegte Verdrängung um 7.700 bis 14.000 tn. l. Im März 1938 beendete das Bureau of Ordnance die Bewertung der 406-mm-Geschütze Mk 2, Mk 4 und Mk 6. Es kam zu dem Schluss, dass das Mk 6 zu schwach und das Mk 4 zu schwer war, so dass davon nur sieben Stück möglich gewesen wären. Zwischen April und Juni legte das BCR drei weitere Entwürfe mit einer leichten Erhöhung der zulässigen Verdrängung vor, die alle etwa 40 Meter kürzer waren und eine Geschwindigkeit von nur 27 Knoten erreichten. Einer dieser Entwürfe war von besonderem Interesse, da er über eine Hauptbewaffnung mit neun 457-mm-Geschützen und einen stark erhöhten Schutz durch einen Gürtel verfügte, der dem Einschlag einer 457-mm-Granate widerstehen konnte. Die operativen Vorteile höherer Geschwindigkeiten wurden jedoch als viel wichtiger angesehen, so dass diese Studien aufgegeben wurden. Im April stellte das BCR vier weitere Entwürfe vor. Sie sollten einen ähnlichen Schutz wie die South-Dakota-Klasse bieten und eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 32,2 und 33 Knoten erreichen. Während Entwurf II Mk-6-Geschütze vorsah, waren im Entwurf I, III und IV die Mk-2-Geschütze geplant. Im Mai legte das BCR einen Entwurf vor, der schließlich für die weitere Entwicklung ausgewählt wurde und zum Bau der Iowa-Klasse führte. Allerdings hätte das bevorzugte Geschütz, Mk 2, zur Überschreitung der Verdrängungsgrenze geführt, so dass das Bureau of Ordnance im Dezember 1938 einen Beschluss für das neue Geschütz Mk 7 anstelle des Mk 2 fasste.[2] Die Finanzierung erfolgte aus den Haushalten der Jahre 1940 und 1941 und eine Einheit durfte, wie vom US-Kongress genehmigt, 125 Mio. US-Dollar kosten. Die tatsächlichen Kosten lagen noch ein wenig unter dieser Grenze.[3]

Schlachtschiff mit Lenkwaffen

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1954 hatte die US-Navy einen Ausschuss für langfristige Ziele ernannt, der den Einsatz von neuen Technologien auf Kriegsschiffen erörtern sollte. 1958 hatte das Bureau of Ships eine Entwurfsstudie erstellt, die auf den Überlegungen des Ausschusses basierte. Darin wurden die 127-mm- und 406-mm-Geschütze durch zwei Talos-, zwei RIM-24-Tartar-Zwillingsraketensysteme, einen RUR-5-ASROC-Raketenwerfer zur U-Boot-Abwehr und eine Regulus-II-Installation zum Abfeuern von Nuklearsprengköpfen ersetzt. Darüber hinaus sollten die Schiffe durch ein An/SQS-26-Sonar sowie zwei Hubschrauber für den Kampf gegen U-Boote ausgerüstet werden. Um die Seetüchtigkeit trotz den Wegfall der schweren Geschütztürme und Barbetten zu erhalten, war es nötig, 8.600 tn. l. Heizöl als Ballast mitzuführen. Das hätte den Vorteil gehabt, dass der Treibstoff zur Betankung von Zerstörern und Kreuzern dienen konnte. Aufgrund der geschätzten Kosten von 193 Mio. US-Dollar wurde dieser Vorschlag als zu teuer abgelehnt. Als Alternative schlug der Ausschuss für Schiffs-Charakteristika einen Entwurf vor, der auf den Schiffen der Boston-Klasse basierte. Dabei sollten die beiden vorderen 406-mm Kanonen sowie zehn 127-mm-Geschütze erhalten bleiben und lediglich durch einen Talos-, einen Tartar-, einen ASROC- sowie zwei Regulus-II-Anlagen ergänzt werden. Die dabei ermittelten Kosten lagen bei 85 Mio. US-Dollar.[4]

Als Helikopter- oder Flugzeugträger

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1962 gab es Pläne, die Schiffe für die Kosten von rund 64 Mio. Dollar für die amphibische Kriegsführung umzurüsten. Dazu sollten Geschützturm III sowie acht der 127-mm-Kanonen entfernt werden, um Platz für eine große Helikopterlandeplattform zu schaffen. Gleichzeitig sollte Raum für 20 Helikopter und etwa 1.800 US Marines geschaffen werden.[4] In den 1980er Jahren gab es außerdem mehrere Entwürfe, welche die Schlachtschiffe in kleine Flugzeugträger verwandelt hätten. Dabei wäre laut einem Phase II getauftem Plan achtern das Deck erhöht worden, so dass etwa 90 bis 100 Meter Flugdeck verfügbar gewesen wären. Jeweils links und rechts des achteren Schornsteins hätte es eine kleine Schanze gegeben, über die Senkrechtstarter hätten starten können, geplant waren zwölf Harrier. Direkt hinter dem achteren Schornstein wäre außerdem ein Vertical Launching System installiert worden.[5]

Die neuen Waffen (von links nach rechts): Nahbereichsverteidigungssystem (CIWS), Harpoon-Seezielflugkörper, Tomahawk-Marschflugkörper

Um die Unterlegenheit der US-Schiffsflotte auszugleichen, die mit dem Bau der Kirow-Klasse entstanden war, entwickelte Ronald Reagan zusammen mit US-Marineminister John Lehman das 600-ship Navy Programm. Das Ringen um die nötigen Finanzmittel war mit heftigen Debatten im US-Kongress verbunden. Die Hauptkritikpunkte waren die veraltete Technik, mangelnder Schutz und die Kosten. Lehman und seine Befürworter argumentierten jedoch, dass die Schlachtschiffe eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen könnten und vielseitig einsetzbar seien. 1982 beauftragte die Marine die Schiffe offiziell mit den folgenden Aufgaben:

  • Offensiveinsätze in Trägereinsatzgruppen,
  • Operationen mit Eskortenunterstützung
  • Unterstützung von amphibischen Verbänden,
  • Offensivoperationen gegen Schiffs- und Landziele,
  • eigene Nahverteidigung gegen Flugzeuge und Schiffsabwehrraketen,
  • Betrieb und Betankung aller Arten von Hubschraubern sowie von Begleitschutz,
  • Marinepräsenz und
  • Reduzierung der Anforderungen an die Einsatzzyklen von Flugzeugträgern.[6]

Am Anfang der Modernisierung sah sich die Marine mit mehreren Problemen konfrontiert, die unter anderem den Zustand der Schiffe und die Installation der neuen Waffensysteme betrafen. Die Schiffe waren nicht nur stark korrodiert, sondern enthielten auch erhebliche Mengen an Asbest. Dessen Entfernung war ein ernsthaftes Problem, da der Zugang durch die Deckspanzerung eingeschränkt war. Daher wurde beschlossen, sie an Ort und Stelle zu streichen und nur die Stellen zu erneuern, an denen sie für die Installation neuer Geräte entfernt werden mussten.[7]

Ein weiteres Problem war die Umstellung von Öl auf Destillatkraftstoff (Dieselkraftstoff für die Marine) DFM. Alle 130 genieteten Kraftstofftanks musste von den Schwerölresten, die die Konsistenz von Asphalt hatten, gereinigt werden. Anschließend wurden die Tanks von innen mit Epoxid beschichtet. Darüber hinaus mussten die Ventile der Kraftstoffpumpen und die Einspritzanlagen an den neuen Kraftstoff angepasst werden.[8]

Insgesamt kostete die Modernisierung der vier Schiffe 1,7 Mrd. US-Dollar.[9] Im Zuge der Modernisierung wurden die zur Flugabwehr vorgesehenen Waffen entfernt und stattdessen Raketensysteme für den Einsatz gegen Land- und Seeziele installiert. Da die Schiffe nun keine Flugzeuge mehr bekämpfen konnten, sollte mit der RIM-7 Sea Sparrow ein neues System dafür installiert werden, allerdings konnte das zugehörige Radar nicht schockresistent gelagert werden, so dass es bei Abfeuern der Hauptkanonen beschädigt worden wäre. Um die Flugabwehr zu gewährleisten, wurden daher neben dem Close-in-Weapon-System fünf FIM-92-Stinger-Boden-Luft-Raketen-Startvorrichtungen installiert.[10]

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 begann die Navy mit einer Reduzierung ihrer Flotte. Dies führte dazu, dass die Schiffe der Iowa-Klasse 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen wurden. Doch mit der Ausmusterung der Schlachtschiffe reduzierte sich die Feuerkraft der Marine auf die 127-mm-Geschütze von Kreuzern und Zerstörern. Diese Waffen haben jedoch nicht die Reichweite und Genauigkeit, die das United States Marine Corps nach eigenen Angaben für die schiffsgestützte Feuerunterstützung benötigt. Der Kongress griff daher mit der Verabschiedung des National Defense Authorization Act von 1996 ein. Abschnitt 1011 schrieb vor, dass:

(a) Return to Naval Vessel Register.--The Secretary of the Navy shall list on the Naval Vessel Register, and maintain on such register, at least two of the Iowa-class battleships that were stricken from the register in February 1995.
(b) Support.--The Secretary shall retain the existing logistical support necessary for support of at least two operational Iowa class battleships in active service, including technical manuals, repair and replacement parts, and ordnance.
(c) Selection of Ships.--The Secretary shall select for listing on the Naval Vessel Register under subsection (a) Iowa class battleships that are in good material condition and can provide adequate fire support for an amphibious assault.[11]
(a) Rückkehr ins Naval Vessel Register.--Der Marineminister soll mindestens zwei der Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, die im Februar 1995 gestrichen worden sind, ins Naval Vessel Register aufnehmen und dort behalten.
(b) Unterstützung.--Der Minister soll die logistische Unterstützung beibehalten, die für die Unterstützung von mindestens zwei aktiven Schlachtschiffe der Iowa-Klasse benötigt wird. Dies beinhaltet technische Handbücher, Reparatur- und Ersatzteile und Munition.
(c) Auswahl der Schiffe.--Der Minister soll Schlachtschiffe der Iowa-Klasse für die Aufnahme in das Naval Vessel Register unter Sektion (a) auswählen, die sich in gutem Zustand befinden und adäquate Feuerunterstützung für amphibische Operationen leisten können.)

Die Kosten für ihre Unterhaltung lagen bei 250.000 US-Dollar pro Jahr.[9]

Die Missouri 1945 im Panamakanal

Die Schiffe der Iowa-Klasse haben eine Gesamtlänge von 270 m, eine Kielwasserlinie von 262 m und eine Breite von 33 m. Der Tiefgang beträgt 11 m und die Verdrängung liegt zwischen 48.110 und 57.540 tn. l.[12][A 2] Der Freibord beträgt am Bug 11 Meter und am Heck 6,7 Meter.[A 3] Die Schiffe haben eine metazentrische Höhe von 2,82 m und eine Seitenhöhe von 16,15 m. Der prismatische Koeffizient liegt bei 0,596 und der Blockkoeffizient bei 0,593.[13]

Unter dem Hauptdeck schließen sich Deck 2 und 3 an, dort befinden sich über die gesamte Länge Schlaf- und Freizeiträume für die Besatzung. Im Bug bis zur Barbette 1 befinden sich Lagerräume, danach reichen die beiden Türme mit den Aufzügen zur Munitionsanlieferung herunter bis auf Deck 3. Weiter achtern schließen sich über alle Decks die vier Maschinenräume an, darüber verlaufen die Rohre zu den Schornsteinen. Dahinter befindet sich Barbette 3, unter dem Achterdeck folgen wiederum Lagerräume. Über dem Hauptdeck erstrecken sich die Aufbauten über sechs Decks. Auf den ersten beiden befinden sich unter anderem die Kabinen des Kapitäns und für einen gegebenenfalls das Schiff als Flaggschiff nutzenden Admiral. Weiter oben – direkt über bzw. hinter Turm 2 – befinden sich die Kommandozentrale und die Feuerleitung. Neben einer Möglichkeit, das Schiff zu steuern, wurde dort der Kurs gekoppelt, außerdem befinden sich dort die Radarüberwachung und der Funkraum. Unter anderem musste dort auch die Flugbahn der Projektile aufgezeichnet werden, um sicherzustellen, dass kein Flugverkehr die geplante Flugbahn kreuzt. Weiter über den Kommandoräumen befindet sich am Mast auf einer Höhe von etwa 20 Metern über der Wasserlinie die Navigationsbrücke.[14]

Die beiden Steuerbord-Propeller der Missouri

Die Schiffe der Iowa-Klasse sind mit vier Dampfturbinen ausgestattet,[A 4] die jeweils eine Welle antreiben und insgesamt 212.000 Shp (155.926 kW) entwickeln, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 33 Knoten (61 km/h) erreichen. Der Dampf wird von acht Babcock & Wilcox-Wasserrohrkesseln geliefert. Die Kessel haben eine Arbeitstemperatur von 454 °C bei einem Druck von 41 bar. Der Dampf wird zuerst in eine Hochdruck-Dampfturbine geleitet, die dadurch, je nach gewünschter Geschwindigkeit, sich bis zu 5000-mal pro Minute dreht. Danach wird der Dampf, der noch unter 3,4 bar Druck steht, in eine Niederdruckturbine geleitet, in welcher der Dampf auf Kondensatordruck (deutlich unter 1 bar, der genaue Wert hängt von der Seewassertemperatur ab) reduziert wird. Die Turbinendrehzahl wird mit einem Getriebe auf die Propellerdrehzahl von unter 250 pro Minute reduziert. Danach wird der Dampf kondensiert und das entstandene Wasser wird von der Kesselspeisepumpe in den Kessel gefördert.[A 5] Die Schiffe können maximal 8.841 tn. l. DFM mitführen, was ihnen bei 15 Knoten (28 km/h) eine Reichweite von 15.000 Seemeilen (27.780 km) ermöglicht. Die Schiffe verfügen über je vier Schrauben, wobei die beiden außenbords liegenden mit einem Durchmesser von 5,5 Metern vierblätterig und die inneren bei einem Durchmesser von 5,3 Metern fünfblätterig sind. Bei einer Geschwindigkeit von 30 kn (56 km/h) hatten die Schiffe einen taktischen Wendekreis von 744 m.[A 6][15][16] Die Energie zum Betrieb der elektrischen Systeme wird von acht Turbogeneratoren produziert, die insgesamt eine Leistung von 10 MW bereitstellen. Als Notsystem verfügt jede Einheit über zwei Dieselgeneratoren mit je 250 kW Leistung.[17]

Hauptbewaffnung

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Querschnitt eines 406-mm-Turmes

Die Hauptbewaffnung der Iowa-Klasse besteht aus neun 406-mm-Geschützen in drei Drillingslafetten mit einem Drehgewicht von 1701 bis 1708 tn. l. Die Geschütztürme befinden sich vor und hinter den Aufbauten mit den Bezeichnungen I, II, III von vorn nach achtern. Die Kanonen selbst wiegen 106 tn. l. und haben bei einer Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 762 m/s eine Reichweite von 38.720 m. Jede der Kanonen kann einzeln abgefeuert werden und muss danach zum Nachladen in eine Erhöhung von 5° gebracht werden. Der Seitenrichtbereich beträgt 288° bei einer Drehgeschwindigkeit von 12° pro Sekunde. Die Elevation liegt zwischen −5° und 45° bei einer Erhöhungsgeschwindigkeit von 12° pro Sekunde. Die drei Geschütztürme wurden elektrisch über ein hydraulisches Getriebe gesteuert. Die seitliche Ausrichtung erfolgt über einen 223-kW- und die Erhöhung mit einem 44-kW-Motor. Die Munitionsaufzüge sowie das Laden erfolgt ebenfalls über 44-kW- bzw. 56-kW-Elektromotoren. Darüber hinaus wurde jeder der beiden Granatenringe in der Drehkonstruktion von einem 40-kW-Motor angetrieben.[18][A 7]

Munition[19]
Typ Projektil Zündladung Treibladung
AP Mark 8 1.225 kg panzerbrechend 18,55 kg Ammoniumpikrat 299 kg rauchschwaches Pulver
HC Mark 13 862 kg hochexplosiv 69,67 kg Ammoniumpikrat 269 kg rauchschwaches Pulver
Nuclear Mark 23[A 8] 862 kg nuklear 15–20 Kilotonnen TNT-Äquivalent
HE-CVT Mark 143 862 kg hochexplosiv mit Annäherungszünder 69,67 kg Ammoniumpikrat 269 kg rauchschwaches Pulver

Sekundärbewaffnung

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USS Iowa: Zwei 127-mm-Doppeltürme und mehrere 20-mm-MK (1954, Ansicht von Steuerbord achtern nach vorn)

Die Sekundärbewaffnung bestand zu Beginn aus zwanzig 127-mm-Geschützen, die sich mittschiffs in den Aufbauten befanden, jeweils zehn auf jeder Breitseite. Die Geschütze sind auf Mk-28-Lafetten mit einem Gewicht von 75,7 tn. l. und einem Seitenrichtbereich von −80° bis +80° montiert. Die Drehgeschwindigkeit beträgt 25° pro Sekunde und erfolgt durch einen 3 kw Elektromotor. Die Kanonen selbst wiegen 1,8 t und haben bei einer Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 792 m/s eine Reichweite von 16.640 m. Die Kadenz liegt bei etwa 15–22 Schuss pro Minute. Das Heben und Senken der Geschütze erfolgt ebenfalls elektrisch. Es stehen dazu ein 5,6- oder ein 7,4-kW-Motor zur Verfügung. Die Erhöhungsgeschwindigkeit liegt bei 15° pro Sekunde. Für jedes Geschütz gibt es axiale Aufzüge für Granaten oder Patronen mit eingebautem Zünder, die in einem Förderraum unterhalb der Lafette beladen werden. Das Laden erfolgt ebenfalls elektrisch und alle Geschütze sind mit Fernsteuerung ausgestattet, was bedeutet, dass sie direkt von den Feuerleitständen bedient werden können.[20][21]

Bei der Indienststellung besaß jedes Schiff sechzig bis achtzig 40-mm-Kanonen in Mk-2-Vierfachlafetten. Diese befanden sich in Geschützwannen seitlich der Aufbauten, am Bug, am Heck und auf den Türmen I und III.[12] Die Kanonen waren wassergekühlt und hatten einen Seitenrichtbereich von 360°. Sie hatten bei einer Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 881 m/s eine Reichweite zwischen 8.679 m und 10.180 m. Die maximale Schusshöhe lag bei einer Erhöhung von 90° bei 6.950 m. Zusätzlich befanden sich maximal sechzig 20-mm-Maschinenkanonen an Bord.[22][23]

Nahbereichsflugabwehrsystem Flugkörper

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Seit der Modernisierung befinden sich vier zur Flugkörperabwehr gedachte Phalanx CIWS mittschiffs. Diese Gatling-Kanonen mit 20-mm-Läufen sollen anfliegende Flugkörper im Endanflug zerstören und erreichen dafür eine Feuerrate von 3000 Schuss pro Minute.[24] Seit der Modernisierung befinden sich auch Flugkörper an Bord. Mittschiffs zwischen den beiden Schornsteinen befinden sich auf einer Plattform, auf der sich vorher 40-Millimeter-Flak befanden, vier Armored Box Launcher (ABL) mit je vier BGM-109 Tomahawk-Marschflugkörpern zum Einsatz gegen Landziele sowie vier Starter für je vier AGM-84-Harpoon-Anti-Schiff-Raketen. Achtern des hinteren Schornsteins befinden sich noch einmal vier ABL für je vier Tomahawks. Sie besitzen eine geschätzte Reichweite von 675 bis 1.500 Seemeilen (1.250 bis 2.778 km) für die Tomahawks und 64,5 bis 85,5 Seemeilen (119,5 bis 158,3 km) für die Harpoons.[10]

Die Panzerung orientierte sich weitgehend an der vorangegangenen South-Dakota-Klasse, deren Panzerung auf dem „Alles oder nichts“-Prinzip basierte. Die Schiffe der Iowa-Klasse haben einen Panzergürtel aus Krupp-Zementstahl mit einer Länge von 169 m, der sich von Barbette I bis zu Barbette III erstreckt. Der Hauptpanzergürtel ist an der Wasserlinie 307 mm dick und verjüngt sich nach unten bis zum Schiffsboden auf 58 mm. Zusammen mit 216 mm bis 368 mm dicken Querschotten vorn und achtern bildet er die gepanzerte Zitadelle.[12] Die Geschütztürme sind an der Front und Rückseite 495 mm bzw. 305 mm, an den Seiten 241 mm und auf dem Dach 184 mm dick gepanzert. Die darunter liegenden Barbetten sind zwischen 295 und 439 mm dick und verjüngen sich bis zum Hauptpanzerdeck auf 38 mm. Die 127-mm-Geschütze waren mit 63 mm Stahl gepanzert. Die Schiffe verfügen über drei gepanzerte Decks, mit einer Dicke von 13 mm bis 153 mm. Der Kommandoturm hat eine Panzerungsdicke von 439 mm an den Seiten und ein 184 mm dickes Dach.[17] Der Torpedoschutz war fast identisch mit dem der South-Dakota-Klasse. Er bestand aus vier Längsschotten hinter der Außenhülle mit einer Systemtiefe von 5,46 m. Dahinter befanden sich mit Flüssigkeit gefüllte Abteilungen, die etwaige Splitter oder Trümmer verlangsamen sollten.[25]

Radarantennen über der Brücke

Radare und Feuerleitsysteme

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Während des Zweiten Weltkriegs waren die Schiffe mit SG-Oberflächen- und Sk-2-Luftsuchradar ausgestattet. Das SG-Radar hatte eine maximale Reichweite von 15 Seemeilen (28 km) und das Sk 2 eine von 86,9 Seemeilen (160,9 km).[26] Das Mk-38-Feuerleitsystem für die Hauptbewaffnung besteht aus zwei Feuerleitständen, die sich jeweils auf dem Kommandoturm und achtern auf einem Feuerleitturm achtern befinden. Die Feuerleitstände sind mit einem 8-m-Entfernungsmesser und einem Mk-27- bzw. Mk-13-Feuerleitradar ausgestattet. Jeder Feuerleitstand hatte eine Crew von sechs Mann.[17][27] Die 127-mm-Kanonen werden durch ein Mk-37-Feuerleitsystem gesteuert. Es gibt insgesamt vier Leitstände, von denen sich drei in den vorderen Aufbauten und einer achtern direkt hinter dem Feuerleitturm befindet. Jeder Leitstand bestand aus sechs Mann und ist neben Entfernungsmessern und Teleskopen mit einem Mk-12-Feuerleitradar ausgestattet.[28] Ab 1952 wurden das SK- und SG-Radar durch ein AN/SPS-10- und AN/SPS-6-Radar ersetzt. 1954 wurde der SC-Funkhöhenmesser durch ein AN/SPS-8-Funkhöhenmesser ausgetauscht.[17] Mit der Installation der Flugkörper erhielten die Schiffe zur Steuerung der Harpoon ein SWG-1- und für die Tomahawk ein SWG-2- oder SWG-3-Feuerleitsystem.[29]

Selbstverteidigungssysteme

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Ebenfalls seit der Modernisierung befinden sich zahlreiche defensive Schutzsysteme an Bord. Für die elektronische Kampfführung wurde das SLQ-32(V)3 installiert. Die Antennen, die sich an den Aufbauten befinden, können für Fernmelde- und elektronische Aufklärung sowie als Störsender eingesetzt werden. Ebenfalls zum SLQ-32-Paket gehört das Mark 36 SRBOC, das Düppel und Flares in die Luft schießt, die anfliegende Raketen sowohl mit Radar- wie auch mit Infrarotsuchkopf vom Schiff ablenken sollen. Gegen Torpedo-Angriffe wurde das SLQ-25 Nixie installiert. Dies ist ein hinter dem Schiff geschleppter Täuschkörper, der die Schraubengeräusche eines Schiffes imitiert, um so Torpedos vom eigentlichen Ziel wegzulocken.[29]

Eine OS2U Kingfisher wird auf das Backbord-Katapult gesetzt

Für Aufklärung und Zielsuche befanden sich auf den Schiffen der Iowa-Klasse mehrere Wasserflugzeuge. Diese konnten von den aus je zwei Katapulten bestehenden Bordfluganlagen auf den Achterdecks der Schiffe gestartet werden. Anfangs wurde die zweisitzige Vought OS2U Kingfisher eingesetzt, ab 1945 die einsitzige SC Seahawk. Die Flugzeuge wurden in Fahrtrichtung leicht schräg nach Außenbord gestartet, da dies einen etwas stärkeren Luftstrom unter den Tragflächen erzeugt. Die Flugzeuge selbst waren unbewaffnet. Nach dem Einsatz wasserten die Piloten ihre Maschinen in der Nähe des Schiffes und wurden dann mit einem speziellen Flugzeugkran an Deck gehoben, der das Flugzeug später auch wieder auf das Katapult setzte.[30][31]

Ab 1949 wurden zur Aufklärung erstmals Hubschrauber eingesetzt, womit die gefährliche Wasserlandung der Flugzeuge vermieden werden konnte. Ab dem Vietnameinsatz der New Jersey bzw. der Wiederindienststellung der Schiffe Mitte der 1980er Jahre war auch ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Achterdeck verfügbar, jedoch weiterhin keine Helikopterhangars. Dies waren ab den 1980er Jahren bis zu vier Kaman SH-2 Seasprite, Sikorsky SH-3 Seaking, Boeing CH-46 Sea Knight oder Sikorsky SH-60B Seahawk, die nicht nur zur Aufklärung, sondern auch zum Transport von Nachschub und teilweise für die U-Jagd eingesetzt werden können.[31][32]

Einfangen einer Drohne

Ab Anfang der 1990er Jahre war es den Schiffen möglich, zur Aufklärung RQ-2-Pioneer-Drohnen einzusetzen. Diese werden vom Achterdeck mittels eines Raketenboosters gestartet, der kurze Zeit später abgeworfen wird. Die Drohnen können von Bord des Schiffes mehrere Stunden lang im Einsatz geführt werden. Dafür wird ein Videobild der Kamera an Bord der Drohne in Echtzeit an das Schiff übermittelt. Da die Drohne zwar ein Fahrgestell hat, eine Landung auf dem Deck einer Iowa aber zu gefährlich wäre, wird ein großes Netz quer über das Schiff gespannt, in das die Drohne mit niedriger Geschwindigkeit geflogen wird. Bis zu acht Drohnen wurden auf den Fahrten im Persischen Golf mitgeführt und wurden von den beiden Einheiten intensiv genutzt.[33]

Zwei Matrosen trinken aus den Wasserspendern in einem Mannschaftsquartier der Missouri

Jeder Seemann hatte eine eigene Koje. An Bord befand sich außerdem alles, was die Seeleute auf längeren Fahrten benötigten. So gab es Einrichtungen, in denen die Seeleute Gegenstände des täglichen Bedarfs kaufen konnten, einen Schneider, einen Schuster, Barbiere, eine Druckerei, eine Bibliothek, einen Zahnarzt und ein komplettes Krankenhaus an Bord. In der Messe wurden vier Mahlzeiten serviert: Frühstück, Mittagessen, Abendessen sowie eine Zwischenmahlzeit für diejenigen, die über Nacht Dienst hatten. Die Besatzung im Zweiten Weltkrieg verbrauchte 7 Tonnen Lebensmittel pro Tag: 1,5 Tonnen frische Lebensmittel, 2 Tonnen Tiefkühlkost und 3,5 Tonnen trockene Lebensmittel. Insgesamt wurden 834 Tonnen Lebensmittel an Bord gelagert. Damit konnten die Schiffe 119 Tage lang auf See bleiben.[34]

Die Iowa feuert im August 1984 eine volle Breitseite nach Steuerbord

Alle sechs geplanten Einheiten wurden nach US-Bundesstaaten benannt. Dies ist eine Tradition in der US Navy, die ihre Schlachtschiffe stets nach Bundesstaaten benannt hat. Die Einheiten dienten während des Zweiten Weltkrieges, des Koreakrieges, des Vietnamkrieges (eine Einheit) und des Zweiten Golfkrieges (zwei Einheiten). In Friedenszeiten wurden die Einheiten immer wieder der Reserveflotte zugeteilt. Der Grund hierfür waren die hohen Kosten (vor allem Personalkosten), die der Betrieb der Schiffe erforderte; zugleich wollte man auf die Feuerkraft der Schiffe nicht abschließend verzichten. Der US-Kongress bestand darauf, dass die Wisconsin und die Iowa auch als Museumsschiff nicht demilitarisiert und für den Fall einer erneuten Reaktivierung ständig in Stand gehalten werden sollen.[35] Die US Navy habe dafür einen genauen Ablaufplan für eine Wiederindienststellung zu erarbeiten und Ersatzteile und Projektile für die Geschütze in ausreichender Anzahl zu lagern.

Die Iowa wurde am 27. Juni 1940 auf Kiel gelegt, am 27. August 1942 vom Stapel gelassen und am 22. Februar 1943 in Dienst gestellt. Sie diente im Pazifikkrieg, wo sie unter anderem an der Schlacht in der Philippinensee teilnahm. Nach kurzer Zugehörigkeit zur Reserveflotte wurde die Iowa im Zuge des Koreakrieges wieder reaktiviert. 1958 wurde die Iowa wieder der Reserve zugewiesen, der sie bis 1984 angehörte. Dann wurde das Schlachtschiff im Zuge von Reagans Marine der 600 Schiffe wieder in Dienst gestellt. Am 19. April 1989 kam es während einer Schießübung vor Puerto Rico zu einer Explosion im Geschützturm Nummer 2, dabei verloren 47 Besatzungsmitglieder ihr Leben. Die bisher letzte Außerdienststellung erfolgte 1990. 1995 wurde das Schiff aus dem Schiffsregister gestrichen, kurze Zeit später jedoch wieder in die Reserveflotte eingegliedert, zu der sie bis 2006 gehörte. Sie liegt im Port of Los Angeles, Kalifornien (San Pedro) wo sie als Museumsschiff besichtigt werden kann. Die Iowa verbrachte zwischen 1943 und 1990 18 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.[36]

New Jersey (BB-62)

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Die New Jersey wurde am 16. September 1940 auf Kiel gelegt, am 7. Dezember 1942 vom Stapel gelassen und am 23. Mai 1943 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Beschießung Saipans teil, später verteidigte sie mehrere Flugzeugträger vor Okinawa. Nach kurzer Zeit in der Reserveflotte beschoss die New Jersey ab 1951 die Küsten von Wŏnsan und anderer Städte in Nordkorea, wurde dann aber 1957 wieder außer Dienst gestellt. Als einziges Schiff der Klasse nahm die New Jersey am Vietnamkrieg teil. Von 1969 bis 1982 war sie wiederum in Reserve. Anschließend wurde das Schiff erneut in Dienst gestellt und während des Libanesischen Bürgerkriegs eingesetzt. Danach nahm sie an mehreren Manövern teil und wurde 1991 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt die New Jersey in Camden, New Jersey, wo sie besichtigt werden kann. Die New Jersey stand 21 Jahre und fünf Monate im aktiven Dienst.[37]

Missouri (BB-63)

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Die Missouri wurde am 6. Januar 1941 auf Kiel gelegt, am 29. Januar 1944 vom Stapel gelassen und am 11. Juni 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg nahm sie unter anderem an der Schlacht um Iwo Jima teil, kurz vor Kriegsende beschoss sie Industrieanlagen im japanischen Hichiti. Am 2. September 1945 wurde an Bord der Missouri im Beisein von Flottenadmiral Chester Nimitz und General of the Army Douglas MacArthur von Mamoru Shigemitsu die japanische Kapitulation unterzeichnet. Die Missouri nahm ab 1950 an Beschießungen der koreanischen Küste teil und wurde 1955 außer Dienst gestellt. 1986 wurde sie wieder in den aktiven Dienst aufgenommen und nahm 1991 an Operation Desert Storm teil, wo sie neben den Geschützen auch Marschflugkörper abfeuerte. Die Missouri wurde 1992 außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen. Heute liegt sie als Museumsschiff in Pearl Harbor auf Hawaii. Insgesamt befand sich die Missouri 16 Jahre und vier Monate im aktiven Dienst.[38]

Wisconsin (BB-64)

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Die Wisconsin wurde am 25. Januar 1941 auf Kiel gelegt, am 7. Dezember 1943 vom Stapel gelassen und am 16. April 1944 in Dienst gestellt. Im Zweiten Weltkrieg diente sie vor Iwo Jima und den japanischen Hauptinseln. Die erste Außerdienststellung erfolgte 1948, bereits 1951 wurde sie jedoch wieder aktiviert, um am Koreakrieg teilzunehmen. 1958 wurde sie wiederum der Reserve zugeordnet. 1988 begann die Wisconsin ihre dritte Dienstzeit, während der sie 1991 auch am Golfkrieg teilnahm. 1991 wurde sie außer Dienst gestellt und 1995 aus dem Schiffsregister gestrichen, 1998 jedoch wieder hinzugefügt. Bis 2006 gehörte die Wisconsin zur Reserveflotte. Sie liegt im Nauticus National Maritime Center in Norfolk, Virginia, wo ihre Wetterdecks besichtigt werden können. Das Schiff verbrachte 13 Jahre und elf Monate im aktiven Dienst.[39]

Illinois (BB-65)

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Die Illinois wurde am 15. Januar 1945 auf Kiel gelegt, der Bau jedoch bereits am 12. August desselben Jahres gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt war der Bau zu etwa 22 Prozent abgeschlossen. Der Rumpf wurde 1948 zum Abwracken verkauft.[40]

Kentucky (BB-66)

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Die Kentucky wurde am 6. Dezember 1944 auf Kiel gelegt und mit Unterbrechungen bis zum 20. Januar 1950 gebaut, als bei einem Fertigungsgrad von 73,1 Prozent der Bau endgültig abgebrochen wurde. Das Schiff lag bis 1950 unvollendet im Trockendock, danach an den Piers von Newport News. Im Mai 1956 wurde der Schiffsbug auf 20 m Länge abgetrennt und für die Reparatur der Wisconsin verwendet, die am 6. Mai bei einem Manöverunfall schwer beschädigt worden war und zur Reparatur in Norfolk lag. Als die Navy keine weiteren Pläne für den restlichen Rumpf hatte, wurde der 1958 an die Boston Metals Company verkauft, die ihn abwrackte.[40]

  • Lester Abbey: Iowa Class Battleships. Pen & Sword, Barnsley 2012, ISBN 978-1-84832-111-3 (englisch).
  • Lawrence Burr: US Fast Battleships 1938-91 The Iowa Class. Bloomsbury Publishing, London 2011, ISBN 978-1-78096-272-6 (englisch).
  • John Campbell: Naval Weapons of World War II. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 0-87021-459-4 (englisch).
  • William H. Garzke, Robert O. Dulin: Battleships : United States battleships, 1935–1992. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-174-2 (englisch).
  • Norman Friedman: Naval firepower : battleship guns and gunnery in the Dreadnought Era. Naval Institute Press, Annapolis 2007, ISBN 978-1-59114-555-4 (englisch).
  • Norman Friedman: "United States of America". In: Roger Chesneau (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, Greenwich 1980, ISBN 0-85177-146-7 (englisch).
  • Malcolm Muir: The Iowa Class Battleships: Iowa, New Jersey, Missouri & Wisconsin. Blandford Press, Poole 1987, ISBN 0-7137-1732-7 (englisch).
  • Richard Sharpe: United States of America Navy. In: Jane’s fighting ships 1991–92. Jane’s Publishing Company, London 1991, ISBN 0-7106-0960-4 (englisch).
  • Paul Stillwell: Battleship New Jersey : an illustrated history. Naval Institute Press, Annapolis 1986, ISBN 978-0-87021-029-7 (englisch).
  • Robert F. Sumrall: Iowa Class Battleships – Their Design, Weapons and Equipment. Naval Institute Press, Annapolis 1988, ISBN 0-87021-298-2 (englisch).
  • Stefan Terzibaschitsch: Die letzten Giganten der Meere. Die Schlachtschiffe der IOWA-Klasse. Bernard & Graefe, München 1997, ISBN 3-7637-5961-1.
  1. Die Standardverdrängung ist ein spezifischer Begriff, der im Washingtoner Flottenvertrag von 1922 definiert ist. Sie ist die Verdrängung des vollständigen, voll bemannten, motorisierten und seetüchtig ausgerüsteten Schiffes, einschließlich aller Waffen und Munition, Ausrüstung, Gerätschaften, Proviant und Frischwasser für die Besatzung, sonstiger Vorräte und Geräte jeder Art, die im Krieg mitgeführt werden sollen.
  2. Die Ausmaße des Rumpfes wurden nach der so genannten Panamax-Spezifikation gewählt, das heißt, es wurde darauf Wert gelegt, dass die Einheiten den Panamakanal noch passieren konnten, was hier mit jeweils rund 30 cm Spiel an beiden Längsseiten möglich war.
  3. Charakteristisch für die Iowa-Klasse ist das lange Vorschiff mit leichtem Wulstbug (sogenannte Taylor-Birne) und stark konkavem Profil sowie das Erreichen der größten Breite des Rumpfes nach etwa zwei Drittel der Länge, bedingt durch die Anordnung der Antriebsanlagen.
  4. Bei der Iowa und der Missouri von General Electric und bei der New Jersey und der Wisconsin von Westinghouse
  5. Da dieser geschlossene Prozess Wasser verliert, müssen die drei Frischwassererzeuger an Bord des Schiffes kontinuierlich Frischwasser produzieren, insgesamt können so bis zu 60.000 amerikanische Flüssiggallonen (rund 227 t) pro Tag erzeugt werden. vgl. Sumrall: Iowa Class Battleships. S. 118f.
  6. Muir gibt für die New Jersey einen taktischen Durchmesser von 706 m bei 25° und einer Geschwindigkeit von 35 Knoten an. vgl. Muir: S. 27.
  7. Die vorderen Türme können nicht direkt nach vorn feuern, da sich dort seit 1980 eine Antenne befindet, auch vorher hätte die Stoßwelle der Projektile Schäden am Vorschiff verursacht.
  8. Das Mk. 23 Katie war ein in den 1950er Jahren unter strengster Geheimhaltung entwickeltes Nuklearprojektil. Ob sich jemals solche Projektile an Bord der Schiffe befanden, ist unklar, da die Navy die Existenz von Nuklearwaffen auf ihren Schiffen nicht kommentiert. vgl.Yenne: Secret Weapons of the Cold War. From the H-Bomb to SDI. Berkley Publishing Group, Berkley 2005, S. 132 f.

Einzelnachweise

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  1. Burr: US Fast Battleships 1938–91. Bloomsbury, London 2011, S. 2ff.
  2. Garzke, Dulin: Battleships. Naval Institute Press, Annapolis 1995, S. 107ff.
  3. Muir: The Iowa Class Battleships. Blandford Press, Poole 1987, S. 14.
  4. a b Garzke, Dulin: S. 209–213.
  5. Garzke, Dulin: S. 255–264.
  6. Muir: S. 120ff.
  7. Garzke, Dulin: S. 214ff.
  8. Muir: S. 129f.
  9. a b Force Structure Navy Is Complying With Battleship Readiness Requirements. In: Government Accountability Office. 22. April 1999, abgerufen am 21. Juni 2023.
  10. a b Sumrall: Iowa Class Battleships. Naval Institute Press, Annapolis 1988, S. 87.
  11. National Defense Authorization Act for Fiscal Year 1996. United States Congress, abgerufen am 21. Juni 2023.
  12. a b c Friedman: United States. In: Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, Greenwich 1980, S. 98.
  13. Garzke, Dulin: S. 144ff.
  14. USS Wisconsin Booklet of General Plans. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  15. Friedman: U.S. Battleships. Naval Institute Press, Annapolis 1986, S. 449.
  16. Garzke, Dulin: S. 148.
  17. a b c d Garzke, Dulin: S. 140ff.
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