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„Bundeswehr“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die deutschen Streitkräfte. Zur Zeitschrift siehe [[Die Bundeswehr]].}}
'''Bundeswehr''' ist die [[Bezeichnung]] für die [[Streitkräfte]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] und ihre [[Bundeswehrverwaltung|Verwaltung]].
{{Weiterleitungshinweis|Streitkräfte Deutschlands|Für die historischen Streitkräfte, siehe die Begriffsklärung [[Deutsche Streitkräfte]].}}
{{Infobox Streitkräfte
| Flagge = {{DEU|#|3=Flagge Deutschlands|WIDTH=40}}
| Name = Bundeswehr
| Eigenname =
| Bild = [[Datei:Logo of the Bundeswehr.svg|250px|Logo der Bundeswehr]]
| Oberbefehlshaber = [[Bundesminister der Verteidigung]];<br />im&nbsp;[[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfall]]: [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]]
| Oberbefehlshaber de facto =
| Verteidigungsminister = [[Boris Pistorius]]
| Militärischer Befehlshaber =
| Militärische Führung = [[Carsten Breuer]], [[Generalinspekteur der Bundeswehr]] mit den ministeriellen Abteilungen Planung, Führung Streitkräfte sowie Strategie und Einsatz
| Sitz des Hauptquartiers = {{nowrap|Erster Dienstsitz: [[Hardthöhe]] ([[Bonn]]),}}<br />Zweiter Dienstsitz: [[Bendlerblock]] ([[Berlin]])
| Auflösung =
| Ablösung =
| Aktive Soldaten = {{BwPersStärke|aktive|Datum|Ref=0}}<br />davon {{BwPersStärke|Frauen_aktive}} Frauen
| Reservisten = ≈ 930.000 Dienst&shy;leistungs&shy;pflichtige Angehörige der Reserve<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/auftrag-der-reserve-der-bundeswehr |titel=Auftrag der Reserve |werk=Über die Bundeswehr |hrsg=Bundeswehr |abruf=2023-04-29}}</ref>
| Wehrpflicht = Ja, seit 2011 ausgesetzt<ref>{{BT-Drs|17|5239}}</ref>
| Wehrtaugliche Bevölkerung = ca. 33,63 Millionen <small>(Männer und Frauen, Alter 16–49; 2014)</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Pressemitteilung/DemografischeGrunddaten/2E_BevoelkerungGeburtsjahre.xls?__blob=publicationFile&v=9 |titel=Bevölkerung nach Geburtsjahren und Geschlecht für Deutschland |werk=Ergebnisse des Zensus 2011 |abruf=2021-04-06}}</ref>
| Wehrtauglichkeitsalter = Vollendetes 17. Lebensjahr<ref name="eintritt" />
| Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung = 0,22 % <small>(2020)</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/zensus-geschlecht-staatsangehoerigkeit-2020.html |titel=Bevölkerung Gesamt |hrsg=[[Statistisches Bundesamt]] |datum=2020-03-31 |abruf=2021-04-06}}</ref><!--Soldaten am 31.03.2020: 184.167-->
| Budget = 51,95 Mrd. Euro <small>(2024)</small><ref name="Haushalt 2024">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/themen/verteidigungshaushalt |titel=Verteidigungshaushalt 2024 |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |abruf=2024-02-02}}</ref>
71,75 Mrd. Euro <small>(2024)</small><br /> <small>incl. 2. Tranche Sondervermögen</small><ref name="Haushalt 2024" /><br />(77,8 Mrd. USD)
| Ausgabenanteil vom Steueraufkommen = 5,6 % <small>(2022)</small><ref name="Haushalt 2022">{{Internetquelle |url=https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?language=de&sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=71211-0001#abreadcrumb |titel=Steuereinnahmen: Deutschland, Jahre, Steuerarten vor der Steuerverteilung |hrsg=[[Statistisches Bundesamt]] |datum=2023-10-24 |abruf=2023-10-24}}</ref><!-- Ausgaben 2022 Ist (50,4 Mrd. €) im Verhältnis zu Steuerinnahmen 2022 Gesamt (895,716 Mrd. €), siehe Haushaltsgesetz, S. 2159 -->
| Anteil am BIP = 2,12 % <small>(2024)</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nato.int/nato_static_fl2014/assets/pdf/2024/6/pdf/240617-def-exp-2024-en.pdf#page=9/ |titel=Defence Expenditure of NATO Countries (2014–2024) |werk=nato.int |datum=2024-06-17 |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-06-18}}</ref>
| Gründung = 1955
| Faktische Gründung = 12. November 1955
| Höchste Mannstärke = fast 600.000 (3. Oktober 1990)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/einheit/!ut/p/z1/hY4xD4IwFIR_iwNr3xMCVre6qITBRBOhi6lQi6ZQUiv151vjZKLxtnfvu8sBhxJ4L8aLEu5ieqHDXfHsuKTFvojncZxmFHEz3W_XmzyNcZXB4R_Awxt_iCHsGglV6Jj97KABAg78KkbxIIOxTktHRP1aCFUr-kbLranZ28iBK21O7-msPyVUAbfyLK205G6D3To33BYRRui9J8oYpSWpTRfht0hrbg7KTxKGrvSYpHos2OQJEjydyQ!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL292256800I1TPHIJ52080 |titel=Armee der Einheit |hrsg=BMVg |datum=2017-08-03 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180721152654/https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/einheit/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MTM0sDAw8DUMCPDy9TI0M3M30wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmmEBVKQfpR-VlViWWKFXkF9UkpNaopeYDHKhfmRGYl5KTmpAfrIjRKAgN6LcoNxREQAgxLtD/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL292256800I1TPHIJ52080 |archiv-datum=2018-07-21 |abruf=2019-09-08}}</ref>
| Höchster Etat = 51,95 Mrd. Euro <small>(2024)</small><ref name="Haushalt 2024" />
|Teilstreitkräfte= [[Heer (Bundeswehr)|Heer]], [[Deutsche Marine|Marine]], [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]], [[Cyber- und Informationsraum]]<ref name="CIR">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5777780/1d5d88d162f8c172940424625799e714/a-04-05-download-osnabruecker-erlass-data.pdf#page=7 |titel=Grundsätze für die Spitzengliederung und Führungsorganisation im Bundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr |hrsg=Bundesmisterium der Verteidigung |datum=2024-04-30 |format=PDF |abruf=2024-07-29}}</ref>
}}
[[Datei:Flag of Germany (state).svg|mini|[[Dienstflagge der Bundesbehörden]]]]
[[Datei:Naval ensign of Germany.svg|mini|[[Flagge Deutschlands#Flaggen der Seestreitkräfte|Dienstflagge der Seestreitkräfte]]]]


Die '''Bundeswehr''' umfasst die [[Militär|Streitkräfte]] der Bundesrepublik [[Deutschland]] sowie zivile Bereiche. Die [[Streitkräfte]] bestehen aus den vier [[Teilstreitkraft|Teilstreitkräften]] [[Heer (Bundeswehr)|Heer]], [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]], [[Deutsche Marine|Marine]] und [[Cyber- und Informationsraum]]<ref name="CIR" /> sowie dem [[Unterstützungsbereich]]. Neben den Streitkräften gehören zur Bundeswehr auch die fünf zivilen Organisationsbereiche [[Organisationsbereich Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung|Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung]], [[Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen|Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen]] und [[Organisationsbereich Personal|Personal]] (diese drei bilden zusammen die [[Bundeswehrverwaltung]]), die [[Militärseelsorge (Deutschland)|Militärseelsorge]] und die [[Rechtspflege der Bundeswehr|Rechtspflege]] sowie die drei dem [[Bundesministerium der Verteidigung]] unmittelbar nachgeordneten militärischen [[Dienststelle]]n und der [[Militärischer Abschirmdienst|Militärische Abschirmdienst]]. Die Bundeswehr umfasst also den gesamten ''nachgeordneten'' [[Geschäftsbereich]] des Bundesministeriums. Das Ministerium als [[oberste Bundesbehörde]] steht hierarchisch über der Bundeswehr, ohne selbst Teil von ihr zu sein. Unter den [[Angehörige der Bundeswehr|Angehörigen der Bundeswehr]] sind [[Soldat (Deutschland)|Soldaten]], aber auch [[Beamter (Deutschland)|Beamte]], [[Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst (Deutschland)|Arbeitnehmer]] (Tarifbeschäftigte) und [[Richter (Deutschland)|Richter]] (an den [[Truppendienstgericht]]en).
Die Gründung der Bundeswehr und die [[Wiederbewaffnung]] der Bundesrepublik im Jahre [[1955]] führte damals zu erheblichen innenpolitischen Auseinandersetzungen, vor allem zwischen [[SPD]] und [[CDU]] über die Frage, ob es moralisch zu verantworten sei, dass Deutschland nach der [[Hitler]]-[[Diktatur]] jemals wieder über eine Armee verfügen sollte.


Der [[Bundesministerium der Verteidigung#Bundesminister seit 1955|Bundesminister der Verteidigung]] ist Mitglied der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] und grundsätzlich der [[Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt]] (IBuK) über die Streitkräfte ({{Art.|65a|gg|juris}} GG). Sie geht im [[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfall]] auf den [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] über ({{Art.|115b|gg|juris}} GG).
Die Bundeswehr hat gemäß [[Grundgesetz]] Artikel 87a Abs. 1 Satz 1 den Auftrag, [[Deutschland]] und seine [[Verbündete]]n zu verteidigen ("Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf."). Deutschland und seine [[Staatsbürger]] gegen politische Erpressung und äußere Gefahr zu schützen, bei Katastrophen zu helfen, aus Notlagen zu retten und bei humanitären Aktionen zu unterstützen, die militärische Stabilität und die Integration [[Europa]]s zu fördern sowie dem [[Weltfrieden]] und der internationalen Sicherheit im Einklang mit der [[Charta]] der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] zu dienen sind grundgesetzlich Nebenaufgaben, wenn sie auch in den letzten Jahren die Haupttätigkeit der Bundeswehr bilden. Die [[Verteidigung]] der Bundesrepublik erfolgt dabei nicht mehr nur am [[Rhein]], sondern "auch am [[Hindukusch]]" (Zitat [[Peter Struck]], 2003).


Als [[Parlamentsarmee]] benötigt die Bundeswehr für Einsätze die Zustimmung des [[Bundestag|Deutschen Bundestags]]. Die [[Auslandseinsätze der Bundeswehr]] finden grundsätzlich im Rahmen von Mandaten der [[NATO]], [[Europäische Union|EU]] und [[Vereinte Nationen|UN]] statt.
Die Bundeswehr hat eine [[Friedensstärke]] von ca. 270.000 Mann (Stand Ende [[2003]]). Diese Zahl soll auf 250.000 reduziert werden. In Zeiten des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] verfügte die Bundeswehr über eine Sollplanstärke von ca. 495.000 Soldaten.
Die [[Soldat]]en sind zum einen [[Wehrpflicht]]ige (zur Zeit neun Monate [[Pflichtdienstzeit]]), zum anderen [[Soldat auf Zeit|Soldaten auf Zeit]] bzw. [[Berufssoldat]]en.
Seit [[2001]] ist die Bundeswehr auch uneingeschränkt für Frauen geöffnet. Vorher durften diese nur im [[Sanitätsdienst]] (seit [[1975]] als Offizier, seit [[1991]] auch in der Unteroffiziers- und Mannschaftslaufbahn) sowie im [[Militärmusikdienst]] (ebenfalls seit [[1991]]) beschäftigt werden. Derzeit leisten knapp 10.000 [[Soldat]]innen ihren Dienst in der Bundeswehr.


== Geschichte und Entwicklung ==
Die Bundeswehr nahm nach der [[Wiedervereinigung]] rund 20 000 Soldaten der ehemaligen [[NVA]] der [[DDR]] auf. Das Kriegsmaterial der [[NVA]] wird z.&nbsp;T. bis heute weiter genutzt, verkauft oder verschenkt. So wie kürzlich die letzten sechs [[MiG-29]] der Luftwaffe an Polen.
{{Hauptartikel|Geschichte der Bundeswehr}}


=== Geschichte bis 1990 ===
Zunehmend wird die Bundeswehr auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt. Bereits unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann eine heftige Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets ("out-of-area-Debatte"). Die ersten derartigen Einsätze waren eine Minenräumaktion der Marine nach dem Golfkrieg im Persischen Golf 1991 und die Entsendung eines Feldlazaretts in [[Phnom Penh]] im Rahmen einer UN-Mission [[1993]]. Es folgten Einsätze in der Adria ([[SHARP GUARD]] 1992-1996), in [[Somalia]] und auf dem [[Balkan]] im Rahmen der Einsätze [[IFOR]], [[SFOR]].
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-34547-0003, Bonn, Theodor Blank, Bundeswehrfreiwillige.jpg|mini|Gründung der Bundeswehr durch Verteidigungsminister [[Theodor Blank]] am 12. November 1955]]


Der ehemalige [[General]] [[Gerhard Graf von Schwerin]] wurde am 24.&nbsp;Mai 1950 [[Konrad Adenauer]]s „Berater in technischen Fragen der Sicherheit“ zur geheimen Vorbereitung des Aufbaus westdeutscher Streitkräfte. Am 26.&nbsp;Oktober 1950 berief Konrad Adenauer [[Theodor Blank]] zum „Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Dieses „[[Amt Blank]]“ wurde zur Keimzelle des späteren Bundesministeriums der Verteidigung. In der [[Himmeroder Denkschrift]] vom Oktober 1950 lieferten 15 Experten, allesamt ehemalige Offiziere der [[Wehrmacht]] (unter ihnen [[Wolf von Baudissin]]), maßgebliche Ideen für die Konzeption und den Aufbau der Bundeswehr. Die sieben in die Bundeswehr übernommenen Offiziere dieser 15-köpfigen Himmeroder Expertengruppe, die zum Teil höchste Stellungen in der Bundeswehr (Generalinspekteur, Inspekteure von Teilstreitkräften) und in der [[NATO]] (Vorsitzender des Militärausschusses, hohe Kommandeure) erlangten, prägten mit den in Himmerod entwickelten Konzepten die junge Bundeswehr.
Die rechtlichen Fragen der Auslandseinsätze wurden durch ein Urteil des [[Bundesverfassungsgericht]]s vom 12. Juli 1994 weitgehend geklärt, die out-of-area-Debatte damit beendet.


Wichtig für den Aufbau einer neuen Armee war die am 23.&nbsp;Januar 1951 erfolgte Ehrenerklärung für die Soldaten der [[Wehrmacht|deutschen Wehrmacht]] durch den damaligen [[Oberbefehlshaber]] der [[NATO]]-Streitkräfte und späteren US-Präsidenten, [[Dwight D. Eisenhower]], gegenüber [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] Konrad Adenauer, in der Eisenhower konstatierte, dass der deutsche Soldat tapfer kämpfte und seine Ehre – bis auf wenige Ausnahmen – nicht verloren habe.<ref>Foreign Relations of the United States, 1951, European Security and the German Question, Volume III, Part 1; u.&nbsp;a. abrufbar in www.history.state.gov/historicaldocuments</ref> Daraufhin gab Bundeskanzler Adenauer vor dem Deutschen Bundestag am 3.&nbsp;Dezember 1952 eine eigene Erklärung ab: „Ich möchte vor diesem Hohen Hause im Namen der Bundesregierung erklären, dass wir alle Waffenträger unseres Volkes, die im Namen der hohen soldatischen Überlieferung ehrenhaft zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft gekämpft haben, anerkennen… Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein – und ich bin sicher, wir werden sie lösen –, die sittlichen Werte des deutschen Soldatentums mit der Demokratie zu verschmelzen...“<ref>Deutscher Bundestag, 240. Sitzung vom 03.12.1952, Bundestagsprotokoll S. 11141, u.&nbsp;a. abrufbar in www.dserver.bundestag.de/btp/01/01240.pdf</ref>
[[1999]] hat die Bundeswehr mit der Luftwaffe im Rahmen der [[NATO]]-Operation ALLIED FORCE mit ca. 500 Einsätzen zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland an einem verfassungsmäßig sehr umstrittenen Krieg teilgenommen, da das Grundgesetz die Teilnahme an einem [[Angriffskrieg]] verbietet. Es schloss sich diesem Einsatz im [[Kosovo-Krieg]] eine Beteiligung an der [[KFOR]]-Mission zum Schutz und Wiederaufbau der Bevölkerung des Kosovos an.
Die Ehrenerklärung ermöglichte die Wiedereingliederung ehemaliger Angehöriger der Wehrmacht (und auch einiger Angehöriger der [[Waffen-SS]]). Es folgte die Aufstellung von Verteidigungskräften, die zunächst in den teilweise bewaffneten Dienstgruppen vorgehalten und ab 16.&nbsp;März 1951 im paramilitärisch organisierten [[Bundesgrenzschutz]] (BGS) ausgebildet wurden.<ref>Hans-Jürgen Schmidt: ''Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971.'' Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 72.</ref>


Die Gründung der Bundeswehr und die [[Wiederbewaffnung]] der Bundesrepublik am 5.&nbsp;Mai 1955 führten zu erheblichen innenpolitischen Auseinandersetzungen. Hauptsächlich zwischen [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] wurde die Frage diskutiert, ob es moralisch zu verantworten sei, dass Deutschland nach der [[Adolf Hitler|Hitler]]-[[Diktatur]] und einem strukturell ausgeprägten inneren [[Militarismus in Deutschland|deutschen Militarismus]] jemals wieder über Streitkräfte verfügen sollte. Die [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] war ein vehementer Gegner der Wiederbewaffnung. Schließlich wurde am 7.&nbsp;Juni 1955 die Wehrverwaltung gegründet; am 12.&nbsp;November 1955 die ersten 101&nbsp;[[Freiwilliger (Militär)|Freiwilligen]] vereidigt.
Seit [[2001]] ist die Bundeswehr auch im Rahmen der Antiterrorkoalition eingesetzt. Ein Marinekontingent überwacht abgestützt auf [[Dschibuti]] das Seegebiet am Horn von Afrika, außerdem ist die Marine an entsprechenden NATO-Operationen im Mittelmeer beteiligt. Ein Heereskontingent ist in [[Afghanistan]] im Rahmen von [[ISAF]] aktiv und schützt seit [[2003]] auch den Handel der Stadt [[Kunduz]]. Auch die übrigen Teile der Bundeswehr sind an diesen Operationen unterstützend beteiligt.


Der Name „Bundeswehr“ geht zurück auf den [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Bundestagsabgeordneten [[Hasso von Manteuffel]], einen früheren General der Wehrmacht, und wurde durch [[Richard Jaeger]] im Rahmen eines Antrages während einer Sitzung des Sicherheitsausschusses des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]] vorgeschlagen.<ref>{{Literatur |Autor=André Uzulis |Titel=Die Bundeswehr. Eine politische Geschichte von 1955 bis heute |Verlag=Verlag E.S. Mittler & Sohn |Ort=Hamburg/Berlin/Bonn |Datum=2005 |ISBN=3-8132-0847-8 |Seiten=29}}</ref> Der neue Name gilt offiziell seit dem 1. April 1956. Vorher wurden die noch namenlosen Streitkräfte der Bundesrepublik oft „Neue Wehrmacht“ genannt.<ref name=":3">{{Literatur |Titel=„Stets am Feind!“ – Der Militärische Abschirmdienst (MAD) 1956–1990 |Auflage=1. |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=2019 |ISBN=978-3-525-36392-8 |Seiten=201}}</ref><ref group="Anm.">Die Kompromissformel am 12. Juli 1955 hieß, den Arbeitsbegriff „Streitkräfte“ aus dem Bundesministerium für Verteidigung solange zu nehmen, bis es zu einer endgültigen gesetzlichen Festlegung käme.</ref>
Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt ist im Frieden der [[Verteidigungsminister]], im [[Verteidigungsfall]] geht die Befehls- und Kommandogewalt auf den [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] über (Art. 115b GG). Oberster Soldat der Bundeswehr ist der Generalinspekteur der Bundeswehr, der jedoch nicht militärischer Oberbefehlshaber der Bundeswehr ist. Einen solchen kennt die Kommandostruktur der Bundeswehr nicht. Die Verantwortung für die Einsatzbereitschaft ihrer Bereiche haben die Inspekteure der Teilstreitkräfte (Heer, Luftwaffe, Marine) bzw. der Organisationsbereiche (Streitkräftebasis, Zentraler Sanitätsdienst).


Am 24.&nbsp;Juli 1955 trat das ''Freiwilligengesetz'' in Kraft, das die Einstellung von bis zu 6000 Freiwilligen in die bundesdeutschen Streitkräfte erlaubte (''Gesetz über die vorläufige Rechtsstellung der Freiwilligen in den Streitkräften'' vom 23. Juli 1955);<ref>[[Bundesgesetzblatt (Deutschland)|BGBl.]] I 1955, S. 449 f.</ref> am 12. November 1955 wurden die ersten freiwilligen Soldaten ernannt. Am 22.&nbsp;März 1956 trat die mit großer Mehrheit beschlossene ''Wehrverfassung'' (Ergänzung des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]] {{Art.|87a|gg|juris}} und {{Art.|87b|gg|juris}}) in Kraft und am 1. April 1956 das ''Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten'' (Soldatengesetz) vom 19. März 1956.<ref>BGBl. I 1956, S. 114.</ref>
== Innere Führung ==
Das am 21. Juli 1956 vom Bundestag beschlossene ''Wehrpflichtgesetz'',<ref>BGBl. I 1956, S. 651.</ref> führte [[Wehrpflicht in Deutschland|eine Wehrpflicht]] für alle männlichen [[Deutsche Staatsangehörigkeit|deutschen Staatsbürger]] vom vollendeten 18. Lebensjahr an ein und trat am 25. Juli 1956 in Kraft.


Um einen beschleunigten Aufbau der Bundeswehr zu gewährleisten, war bereits am 1.&nbsp;Juni 1956 das ''Zweite Gesetz über den Bundesgrenzschutz'' vom 30. Mai 1956<ref>BGBl. I 1956, S. 436.</ref> in Kraft getreten. Mit diesem Gesetz wurde der Bundesminister für Verteidigung ermächtigt, aus Freiwilligenverbänden des BGS Verbände der Bundeswehr aufzustellen.<ref>Hans-Jürgen Schmidt: ''Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971.'' Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 97.</ref> BGS-Beamte hatten im Zeitraum vom 1.&nbsp;bis 30.&nbsp;Juni 1956 die Möglichkeit, eine Erklärung abzugeben, ob sie im Bundesgrenzschutz verbleiben wollten. Wer dies nicht tat, wurde automatisch zum 1.&nbsp;Juli 1956 in die Bundeswehr überführt. Die ehemaligen BGS-Beamten erhielten dabei den nächsthöheren Dienstgrad und Möglichkeiten einer schnelleren Beförderung. Besonders ehemalige Angehörige der Wehrmacht im BGS nutzten dies, weil sie im Bundesgrenzschutz bis dahin oft um drei Dienstgrade niedriger Dienst taten als in der Wehrmacht, während sie bei der Bundeswehr nach ihrem letzten Rang in der Wehrmacht beurteilt wurden.<ref>Hans-Jürgen Schmidt: ''Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971.'' Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 98.</ref>
Das Leitbild der Bundeswehr ist der "''Staatsbürger in Uniform''" der sogenannten ''Inneren Führung''. Das bedeutet, daß die Grundrechte des Soldaten nur soweit eingeschränkt werden sollen, wie es der militärische Auftrag erfordert. So ist das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung durch das Prinzip von Befehl und Gehorsam eingeschränkt (''siehe'' [[Vorgesetztenverordnung]]). Anders als Soldaten in vielen Ländern besitzen die Bundeswehrsoldaten das aktive und das passive Wahlrecht. Die Innere Führung soll so die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft ermöglichen. Die Innere Führung wurde schon beim Aufbau der Bundeswehr praktiziert (General Baudissin u.a.) und markiert einen bedeutenden Unterschied zu allen früheren deutschen Armeen.
Allerdings wird kritisiert, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Inneren Führung auch heute noch eine große Lücke klafft.


Die Anfang November 1956 von der Bundesregierung befohlene Aufstellung von zunächst sieben Divisionen bestand daher in ihrer Masse anfangs aus ehemaligen BGS-Beamten und Freiwilligen, von denen ein Teil in verschiedenen [[Alliierte Dienstgruppen|alliierten Dienstgruppen]] gedient hatte. Ab 1957 kamen dann die ersten Wehrpflichtigen dazu. Der BGS bildete die Grundlage für die 2. 3. und 4.&nbsp;Grenadierdivision, drei Musikkorps und die Führungsebene des Panzeraufklärungsbataillons&nbsp;5 sowie des Panzerfernmeldebataillons&nbsp;3. Aus Mangel an Bundeswehruniformen und Unterkünften behielten die ehemaligen Bundesgrenzschutzmänner anfangs ihre bisherige Ausrüstung und blieben in den BGS-Kasernen. Sie mussten lediglich das Abzeichen mit dem Bundesadler vom linken Oberärmel abtrennen.<ref>Helmut R. Hammerich, Michael Poppe, Dieter H. Kollmer, Martin Rink, Rudolf Schlaffer: ''Das Heer 1950 bis 1970.'' Verlag Oldenbourg, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 256.</ref>
== Die Bundeswehrreform ==


Bei Gründung der Bundeswehr stammten deren Offiziere und Unteroffiziere fast ausnahmslos aus der Wehrmacht – teilweise auch aus der [[Waffen-SS]].<ref>[[Frank Nägler]] (Hrsg.): ''Die Bundeswehr 1955 bis 2005. Rückblenden – Einsichten – Perspektiven.'' Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-57958-1, S. 122.</ref><ref>[[Henry Leide]]: ''NS-Verbrecher und Staatssicherheit.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-35018-8, S. 50.</ref> Im Jahr 1959 waren von 14.900 Bundeswehroffizieren 12.360 bereits in der [[Reichswehr]] oder Wehrmacht zu Offizieren ernannt worden; 300 Offiziere entstammten der Waffen-SS.<ref>Frank Pauli: ''Wehrmachtsoffiziere in der Bundeswehr – Das kriegsgediente Offizierskorps der Bundeswehr und die Innere Führung 1955 bis 1970.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76750-9, S. 145.</ref><ref>[[Wolfram Wette]]: ''Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur.'' Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-18149-0, S. 221.</ref> Alle Offiziere vom [[Oberst]] aufwärts wurden durch den [[Personalgutachterausschuss]] überprüft. Dieses Gremium bestand aus 38&nbsp;Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die vom [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] auf Vorschlag der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] und nach Bestätigung durch den Bundestag ernannt worden waren. Auf den Vorwurf, alle hohen Offiziere hätten in der Wehrmacht gedient, antwortete Bundeskanzler Adenauer sinngemäß, die NATO nehme ihm keine 18-jährigen Generale ab.
Inzwischen ist die [[Bundeswehrreform]] mehr eine Reform der Reform der Reform ("Transformation"). Daher ist es nicht verwunderlich, dass nach der Ankündigung von neuen Reformvorschlägen durch die Bundesminister ([[Rudolf Scharping|Scharping]] und Struck) immer auch Kritik laut wird, die eine gründliche Reform fordert, die alle Probleme der Bundeswehr auf einmal behebt.


=== Entwicklung seit 1990 ===
Durch diese Unsicherheit über den künftigen Stand sank in den späten 90ern und frühen 2000ern auch das Vertrauen der Soldaten in die Führung. Die steigende Zahl von Eingaben der Soldaten an den [[Wehrbeauftragter|Wehrbeauftragten]] des deutschen Bundestages ist ein [[Indikator]] dafür.
{{Hauptartikel|Transformation der Bundeswehr|Neuausrichtung der Bundeswehr}}
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-1003-040, Strausberg, Eppelmann, Stoltenberg, Schönbohm.jpg|mini|Bundesverteidigungsminister [[Gerhard Stoltenberg]] (m.) übernimmt am 3.&nbsp;Oktober 1990 in [[Strausberg]] vom früheren [[Ministerium für Abrüstung und Verteidigung|DDR-Minister für Abrüstung und Verteidigung]], [[Rainer Eppelmann]] (li.), die Befehlsgewalt über die vormaligen NVA-Streitkräfte. Rechts im Bild: [[Generalleutnant]] [[Jörg Schönbohm]], Befehlshaber des [[Bundeswehrkommando Ost|Bundeswehrkommandos Ost]]]]


Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] übernahm die Bundeswehr etwa 20.000 Soldaten der [[Nationale Volksarmee|Nationalen Volksarmee]] der ehemaligen [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Außerdem wurde ein kleiner Teil des Materials der NVA, z.&nbsp;B. [[MiG-29]]-Flugzeuge der Luftstreitkräfte, übernommen und weiter genutzt. Große Mengen der Bewaffnung und Ausstattung wurden verschrottet, verkauft oder verschenkt, z.&nbsp;B. Panzer an die Türkei. [[Indonesien]] kaufte 39 Kriegsschiffe der [[Volksmarine]]. Der Verkauf von Panzern an die [[Türkei]] wurde kritisiert, weil deren [[Türkische Streitkräfte|Streitkräfte]] sie zur Bekämpfung von Minderheiten, wie den Kurden, verwendeten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,323919,00.html |titel=NVA-Panzer im Einsatz gegen Kurden |werk=Spiegel online |datum=2004-10-19 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20041211121151/http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,323919,00.html |archiv-datum=2004-12-11 |abruf=2020-01-09}}</ref><ref>{{cite web| url=http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-militaerplaene-gegen-pkk-krieg-mit-second-hand-panzern-aus-deutschland-1.889735-2| title=Türkei: Militärpläne gegen PKK – Krieg mit Second-Hand-Panzern aus Deutschland?| date=2010-10-24| accessdate=2012-07-28| work=[[Süddeutsche Zeitung]]}}</ref>
Im Zentrum der Kritik steht die [[Allgemeine Wehrpflicht]], für die es einerseits gute Gründe gibt, die andererseits die [[Wehrgerechtigkeit]] impliziert, die zur Zeit sogar gerichtlich bestätigt in der Gesamtheit bei nur noch rund 50% Einzugsrate der wehrfähigen junge Männer nicht mehr gegeben ist.


Die Bundeswehr musste sich in ihrer Geschichte immer wieder veränderten Bedingungen anpassen. Während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] war das Bedrohungspotenzial des [[Warschauer Pakt]]s bestimmend für ihre Struktur.
== Organisation der Bundeswehr ==


Nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]] und [[Zerfall des Ostblocks|des Ostblocks]] wurde die Bundeswehr reformiert. Dabei mussten anfangs die mögliche Restbedrohungen aus dem osteuropäischen Raum und sich zunächst nur vage abzeichnende neue Aufgaben miteinander in Einklang gebracht werden. Die in den 1990ern geführte [[Out-of-area-Debatte|Out-of-Area-Debatte]] war charakteristisch für die innenpolitische Diskussion in Deutschland. Sie stand einer schnellen und gründlichen Reform im Wege. Nach dem Urteil des [[Bundesverfassungsgericht]]s vom 12.&nbsp;Juli 1994 über die [[Auslandseinsätze der Bundeswehr]]<ref>{{Internetquelle |autor=[[Bundesverfassungsgericht|BVerfG]] |url=http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv090286.html |titel=Urteil zu out-of-area Einsätzen |werk=Deutschsprachiges Fallrecht (DFR) |hrsg=Axel Tschentscher |datum=1994-07-12 |abruf=2008-09-28}}</ref> waren die Voraussetzungen gegeben, die Bundeswehr gezielt auf derartige Aufgaben auszurichten.
=== Allgemeines ===
{{Belege fehlen}}
*[[Dienstgrade in der Bundeswehr]]
Es blieb jedoch vornehmlich aus innenpolitischen Gründen zunächst bei einer Veränderung in kleinen Schritten.
*[[Wachdienst in der Bundeswehr]]


Nach dem [[Bundestagswahl 1998|Regierungswechsel 1998]] und den Empfehlungen der ''[[Weizsäcker-Kommission]]'' wurde der Umbau unter Bundesverteidigungsminister [[Rudolf Scharping|Scharping]] erheblich beschleunigt. Nicht alle Reformansätze haben sich indes als praktikabel und finanzierbar erwiesen. Der beginnende militärische [[Krieg gegen den Terror|Kampf gegen den Terror]] als Reaktion auf die [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschläge des 11. September 2001]] hat zu weiteren Überarbeitungen der Reformen geführt.
=== Teilstreitkräfte/Organisationsbereiche ===
*[[Heer]] (Landstreitkräfte)
*[[Deutsche Marine]] (vor 1990: [[Bundesmarine]]) (Seestreitkräfte)
*[[Luftwaffe]] (Luftstreitkräfte)
*[[Streitkräftebasis]] (neuaufgestellt)
*[[Sanitätsdienst]] (siehe auch [[Bundeswehrkrankenhaus]])


Im Rahmen früherer Reformen, unter den fast statischen Bedingungen des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]], war es möglich einen Sollzustand zu definieren. Mittlerweile ist die Erkenntnis erwachsen, dass dies nicht mehr möglich ist. Eine von manchen erhoffte gründliche Reform, die alle Probleme der Bundeswehr auf einmal behebt, kann es demnach nicht geben. Das neue sicherheitspolitische Umfeld unterliegt schnellen Wandlungen. Diesen Herausforderungen soll nach dem neuen Konzept mit einem kontinuierlichen Anpassungsprozess begegnet werden, der als „Transformation“ bezeichnet wird.
=== Mobilität ===


In diesem Prozess soll durch ständige Analyse und Bewertung aller entscheidenden Parameter eine Möglichkeit geschaffen werden, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr in einem sich rasch verändernden Umfeld herzustellen und aufrechtzuerhalten. Das im Jahre 2004 aufgestellte [[Zentrum für Transformation der Bundeswehr]] (ZTransfBw) unterstützte das BMVg bei der Transformation der Bundeswehr.
==== Fuhrpark ====
Der Bundeswehr ist der Buchstabe ''Y'' für ihre [[Liste_der_deutschen_KFZ-Kennzeichen|KFZ-Kennzeichen]] zugeordnet. Weiterhin befindet sich die deutsche Flagge (schwarz-rot-gold) und eine längere Nummer auf dem Kennzeichen. Auch die Bundeswehr unterliegt den Vorschriften für TÜV- und Abgasuntersuchungen. Steuern fallen nicht an.


Nachdem das [[Bundeskabinett]] im Dezember 2010 die Aussetzung der Wehrpflicht ab dem Jahr 2011 beschlossen hatte, begann 2012 die [[Neuausrichtung der Bundeswehr]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4Njc2NzM3NzMzMDZjNmMyMDIwMjAyMDIw/Ressortberichtl.pdf |titel=Ressortbericht zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr |datum=2013-05 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130812084623/https://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4Njc2NzM3NzMzMDZjNmMyMDIwMjAyMDIw/Ressortberichtl.pdf |archiv-datum=2013-08-12 |abruf=2019-08-20}}</ref>
Die Bundeswehr unterhält an nehezu jedem Standort KFZ-Werkstätten, in denen permanent ausgebildet wird, sowie Tankstellen. Die Fahrzeuge sind bis auf wenige Ausnahmen mit Diesel-Motoren ausgerüstet. Für die eingesetzten Modelle wird vom jeweiligen Hersteller eine mehrere jahrzehntelange Ersatzteil-Garantie eingefordert.


Im Jahr 2016 hatte die damalige Verteidigungsministerin [[Ursula von der Leyen]] Trendwenden zu Finanzen, Personal und Material eingeleitet. Zuvor hatte die Bundeswehr rund 25 Jahre lang Personal abgebaut. Dies war dem Ende des Ost-West-Konflikts und der Integration der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr geschuldet gewesen. Hinzu kam die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 und der daraus folgende Umbau der Bundeswehr zur Freiwilligenarmee. Mit der Trendwende Material sollen die materielle Einsatzbereitschaft der Truppe verbessert und die Beschaffung der Ausrüstung flexibler und effizienter organisiert werden. Die Soldaten sollen laut BMVg je nach Lage und Auftrag auf die passende Ausstattung, Ausrüstung und Bewaffnung zurückgreifen können, um Herausforderungen im In- und Ausland zu bewältigen. Mit den Beschlüssen zur Modernisierung wurden die ''Trendwenden bei Finanzen, Personal und Material'' eingeleitet und Planungen neu ausgerichtet. Die Trendwende Finanzen war dabei die Grundvoraussetzung, damit die Bundeswehr wieder stärker in ihr Personal und Material investieren kann. Denn nach der Wiedervereinigung schrumpfte der Verteidigungshaushalt von Deutschland über viele Jahre. Infolgedessen gerieten die stetige Modernisierung der Bundeswehr und die Weiterentwicklung ihrer Ausrüstung ins Stocken. Gleichzeitig waren die sicherheitspolitischen Herausforderungen gestiegen. Daher steigen die Ausgaben seit 2015 wieder.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/modernisierung-bundeswehr |text=Trendwenden |wayback=20220329175531}}</ref>
Der Fuhrpark ist zwar nicht homogen, jedoch soweit sinnvoll auch relativ einheitlich gestaltet, sofern es sich nicht um Sonderfahrzeuge handelt, z.B. Bergungskrane, die prinzipbedingt immer Einzelanfertigungen sein werden. Auch Fahrräder, Motorräder und Anhänger zählen zum Fuhrpark, auch wenn diese nur in geringer Zahl vorhanden sind. Wesentliche Elemente sind jedoch Panzerfahrzeuge, geländegängige Fahrzeuge und Transportfahrzeuge aller Arten.


=== Tradition ===
Weitgehend mit den zivilen Fahrzeuge vergleichbare Fahrzeugmodelle des Alltagsbedarfs für Soldaten und zivilie Angestellte werden mittlerweile durch eine Bundeswehr-Fuhrpark-Gesellschaft verwaltet. Ob dieses Modell des "Out-Sourcings" Kosten sparen wird, ist sehr umstritten, denn den Rechnungen einiger Standortverwaltungen nach sind langfristig die Kosten durch die "Bw Fuhrpark Service GmbH" erheblich höher als die eines traditionellen, bundeswehreigenen, Fuhrparks.
[[Datei:Scharnhorst (Hannover).jpg|mini|hochkant|Gerhard David von Scharnhorst]]


Die Bundeswehr bezieht aktuell ihre Tradition aus drei Quellen: den [[Preußische Reformen|Preußischen Reformen]] von 1807 bis 1813, dem [[Attentat vom 20. Juli 1944|Widerstand vom 20. Juli 1944]] und ihrer [[Geschichte der Bundeswehr|eigenen Geschichte]].<ref>{{Internetquelle |autor=Maja Bächler |url=https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/tradition/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQgKcXQw8fY2dnAwDjYwcQ8z1wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmWEeaq4frB-lH5WVWJZYoVeQX1SSk1qil5gMcqF-ZEZiXkpOakB-siNEoCA3otyg3FERABupM_Y!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922TPCD0IM3BB1Q227U7 |titel=Traditionen in der Bundeswehr |hrsg=Bundeswehr |datum=2017-05-10 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180722051831/https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/geschichte/tradition/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQgKcXQw8fY2dnAwDjYwcQ8z1wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmWEeaq4frB-lH5WVWJZYoVeQX1SSk1qil5gMcqF-ZEZiXkpOakB-siNEoCA3otyg3FERABupM_Y!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/ |archiv-datum=2018-07-22 |abruf=2020-01-09}}</ref> Laut dem [[Traditionserlass]] begründen die [[Wehrmacht]] und die [[Nationale Volksarmee]] keine Traditionslinien. Ausnahmen für einzelne Angehörige beider Streitkräfte mit besonderen Verdiensten um Recht und Freiheit sind zulässig.<ref>{{Internetquelle |autor=Sven Lange |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/23234/6a93123be919584d48e16c45a5d52c10/20180328-die-tradition-der-bundeswehr-data.pdf |titel=Die Tradition der Bundeswehr – Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege |hrsg=BMVg |format=PDF; 217&nbsp;kB |abruf=2020-01-09 |kommentar=Traditionserlass 2018}}</ref> Seit der Gründung gab es immer wieder Diskussionen über die Tradition der Bundeswehr und dabei insbesondere zum Verhältnis zur Wehrmacht. Bisher wurde die eigene Geschichte der Bundeswehr kaum zur Bildung einer eigenen Tradition genutzt.<ref>Sönke Neitzel: ''Deutsche Krieger: Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte.'' Propyläen, Berlin 2020, ISBN 978-3-549-07647-7.</ref>
=== Liegenschaften ===

Die Bundeswehr verfügt über zahlreiche Grundstücke und Gebäude. Im zuge der wiederholten Standortschliessungen der Neuzeit wurden jedoch zahlreiche Liegenschaften für eine andere, meist zivile Nutzung frei gemacht oder schlicht still gelegt.
==== Preußische Reformen ====
{{Hauptartikel|Preußische Reformen}}

Die Preußischen Reformen von 1807 bis 1813 erneuerten das militärische System in den deutschen Ländern grundlegend. Aus der Niederlage der preußischen Söldnerarmee in der [[Schlacht von Jena und Auerstedt]] 1806 gegen [[Napoleon]] entstand die Einsicht, dass nur ein Bürger mit Rechten in seinem Land auch bereit ist, es unter Einsatz seines Lebens zu verteidigen. Die Reformen von [[Gerhard von Scharnhorst|Gerhard David von Scharnhorst]], [[August Neidhardt von Gneisenau]] und [[Karl August von Hardenberg]] umfassten Gesetze zur Bauernbefreiung, die Einführung bürgerlicher Freizügigkeit und die Abschaffung militärischer Strafen. Sie waren ein Vorläufer der Idee vom „[[Staatsbürger in Uniform]]“, bei der freie und politisch beteiligte Bürger Soldaten werden sollten. Nicht alle Reformen ließen sich damals umsetzen, doch ihre fortschrittlichen Ideen sind bis heute in der [[Innere Führung|Inneren Führung]] verankert.

==== Militärischer Widerstand gegen das NS-Regime ====
{{Hauptartikel|Attentat vom 20. Juli 1944}}

Nach Vereidigung der [[Reichswehr]] auf [[Adolf Hitler]] 1934 standen einzelne Offiziere der Entwicklung kritisch gegenüber, verschiedene Attentatsversuche scheiterten jedoch. Erst 1944 formierte sich der militärische Widerstand um [[Ludwig Beck (General)|Ludwig Beck]], [[Henning von Tresckow]] und [[Claus Schenk Graf von Stauffenberg]] neu. Am 20. Juli 1944 verübte Stauffenberg ein [[Attentat vom 20. Juli 1944|Attentat]] auf Hitler, der aber überlebte und die Verschwörer hinrichten ließ. Auch sie hatten den [[Führereid]] geleistet, doch hielten den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] für verloren und hofften auf einen Waffenstillstand. Sie kannten die Zerstörung des Krieges und wollten die Bevölkerung vor weiterem Leid schützen. In der Überzeugung, das Richtige zu tun, stellten die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 ihr Gewissen über ihren Gehorsam. Daraus entstand der „gewissengeleitete Gehorsam“, der bis heute ein Leitbild der Inneren Führung ist.

==== Eigene Geschichte ====
Bei der Gründung der Bundeswehr 1955 war die weltweite Entwicklung noch nicht absehbar. Um Alleingänge im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] zu vermeiden, wurde sie als Bündnisarmee der [[#NATO|NATO]] konzipiert. Seitdem gab es viele Veränderungen, die für die neue Bundeswehr wichtig waren: die Übernahme von [[NVA]]-Soldaten nach der [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]] 1990, der Wandel zur [[Auslandseinsätze der Bundeswehr|Einsatzarmee]] (der erste militärische Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach 1945 fand im März 1999 im Rahmen der [[Operation Allied Force|Luftangriffe der NATO auf Serbien]] statt), die Öffnung für Frauen und die [[Wehrpflicht in Deutschland#Wehrpflichtigkeit|Aussetzung der Wehrpflicht]].<ref>{{Literatur |Titel=Tradition – Woher wir kommen, wohin wir gehen, wer wir sind |Sammelwerk=if – Zeitschrift für Innere Führung |WerkErg=Spezial „Tradition“ |Nummer=2 |Datum=2018 |Online=[https://www.bmvg.de/resource/blob/23698/efe0631df9942f5d6b8de9d1157e1fbb/20180416-if-spezial-data.pdf online] |Format=PDF |KBytes=}}</ref>

== Aufträge, internationale Einbindung und Einsätze ==
[[Datei:DOD 103300244-640x360-691k Bundeswehr Operation Sharp Griffin 2016.ogv|mini|thumbtime=364|Bundeswehr-Soldaten beim [[KFOR]]-Manöver ''Sharp Griffin'' im [[Kosovo]] im Mai 2016]]
=== Auftrag ===
Der Bund hat gemäß {{Art.|87a|gg|juris}} Abs.&nbsp;1 Satz&nbsp;1 GG den Auftrag, Streitkräfte zur Verteidigung aufzustellen („Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.“). Aus dem verfassungsrechtlichen Auftrag sind in den [[Verteidigungspolitische Richtlinien|Verteidigungspolitischen Richtlinien]] (VPR) vom 9. November 2023 der Kernauftrag, die Aufträge und weitere Aufgaben der Bundeswehr abgeleitet. Das [[Weißbuch (Bundeswehr)|Weißbuch]] 2016 trat zugleich außer Kraft, indem bislang Aufträge und Aufgaben der Bundeswehr beschrieben waren.

Während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] war die Abwehr eines Angriffs aus dem Osten Hauptaufgabe der Bundeswehr. Ab 1990 hatte sich ihr Aufgabenspektrum verschoben: neben der [[Landesverteidigung|Landes-]] und [[Bündnisverteidigung]] waren Beiträge zum internationalen Krisenmanagement zunehmend in den Vordergrund getreten. Die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2023 definieren [[Russland]] als die dauerhaft größte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im euroatlantischen Raum. Nach dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|russischen Überfall auf die Ukraine 2022]] ist daher der Kernauftrag wieder die Landes- und Bündnisverteidigung. Alle weiteren Aufträge und Aufgaben sind diesem Kernauftrag nachgeordnet.

* Kernauftrag Landes- und Bündnisverteidigung:
** Maßnahmen zur [[Abschreckung]] potenzieller Gegner sowohl auf deutschem Hoheitsgebiet als auch im Bündnisgebiet in allen Dimensionen;
** Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet einschließlich der nationalen [[Territoriale Verteidigung|territorialen Verteidigung]];
** Verteidigung gegen Angriffe auf das Hoheitsgebiet von Bündnispartnern;
** Verteidigung gegen terroristische und hybride Bedrohungen;
** Festigung der transatlantischen und europäischen Verteidigungsfähigkeit.
* Auftrag: Stabilisieren und resiliente Partner aufbauen als Beitrag zum Internationalen Krisenmanagement:
** Aktive militärische und zivil-militärische Beiträge im Rahmen [[Internationale Organisation|internationaler Organisationen]],
** Bündnisse und Partnerschaften zur Konfliktverhütung, Krisenbewältigung, Krisennachsorge und Stabilisierung, einschließlich der nationalen Krisenfrüherkennung;
** Beiträge zu [[Friedenstruppen der Vereinten Nationen|Friedensmissionen der Vereinten Nationen]];
** Beiträge zur Ertüchtigung und zum Kapazitätsaufbau von Partnern;
** Beiträge zum Kampf gegen den transnationalen [[Terrorismus]], gegen Bedrohungen aus dem Cyber- und Informationsraum und gegen neuartige Gefahren hybriden Charakters;
** Beiträge zum Schutz von Seeverbindungslinien sowie
** Beiträge zur Durchsetzung von [[Embargo]]s und [[Sanktion]]en.
* Auftrag: Verteidigungsdiplomatie als Werkzeug der Internationalen Kooperation und Partnerschaft:
** Stärkung von Sicherheitsstrukturen von Partnern und Regionalorganisationen;
** Aufbau und kontinuierliche Pflege sicherheitspolitischer und militärischer bilateraler Beziehungen sowie
** Rüstungskontrollpolitische, vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen.
* Auftrag: Nationale Krisen- und Risikovorsorge sowie Unterstützungsleistungen:
** Wahrnehmung nationaler territorialer Aufgaben außerhalb des [[Spannungsfall|Spannungs-]] und [[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfalls]] (Heimatschutz);
** Überwachung und Sicherung des deutschen Luft- und Seeraums;
** Überwachung kritischer Weltrauminfrastruktur;
** Dauerhafte subsidiäre Übernahme von Aufgaben im Rahmen von Ressortvereinbarungen;
** Hilfeleistungen in Fällen von Naturkatastrophen, schweren Unglücksfällen und Hilfeleistungen bei [[Innerer Notstand|innerem Notstand]] sowie [[Amtshilfe]];
** Beiträge zur [[Terrorabwehr]] im Rahmen der verfassungsmäßigen Voraussetzungen;
** Rettung und Rückführung im Ausland isolierter Personen;
** Beiträge zur [[Evakuierung]] aus krisenhaften Lagen sowie
** Beiträge zur [[Geiselbefreiung]] im Ausland.
* Weitere durchgängig wahrzunehmende Aufgaben:
** Verteidigungsaspekte der gesamtstaatlichen [[Cybersicherheit]], Beiträge zum gesamtstaatlichen Lagebild im Weltraum sowie im Cyber- und Informationsraum im Rahmen der nationalen und multinationalen Sicherheitsvorsorge sowie Wahrung der Cybersicherheit in den bundeswehreigenen Netzen;
** Unterstützungsleistungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung nationaler [[Schlüsseltechnologie]]felder sowie zur Förderung partnerschaftlicher, insbesondere europäischer und transatlantischer Ansätze bei Forschung, Entwicklung und Nutzung von Fähigkeiten;
** Alle Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebes im Inland einschließlich der Wahrnehmung von Ämteraufgaben, Qualifizierung, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Ausbildungs- und Übungsunterstützung und [[Militärische Sicherheit|Militärischer Sicherheit]] und Ordnung.

=== Internationale Bündnisse und Organisationen ===
Nach {{Art.|24|gg|juris}} GG kann sich der Bund zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger [[Kollektive Sicherheit|kollektiver Sicherheit]] einordnen und hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, um eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeizuführen und zu sichern.

==== NATO ====
Die [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik Deutschland]] trat am 6.&nbsp;Mai 1955 der [[NATO]] bei,<ref group="Anm.">Die [[Ratifizierung]]surkunden der anderen NATO-Mitglieder wurden am 6. Mai hinterlegt.</ref> am 9. Mai fand die feierliche Aufnahme und das erste NATO-Ministertreffen unter deutscher Beteiligung statt. Ihre Streitkräfte waren während des Ost-West-Konflikts fest in die Gliederung der NATO eingebunden. Nach 1990 wurde diese feste Bindung zwischen Teilen der nationalen Streitkräfte der Verbündeten und bestimmten Gliederungselementen der [[NATO-Kommandostruktur]] aufgehoben. Gleichwohl bleiben die deutschen Streitkräfte in den Streitkräfteplanungsprozess der NATO eingebunden. Die Anzeige von Kräften an die NATO ist eine Selbstbindung, die NATO kann die Mitgliedsstaaten nicht zwingen, bestimmte Kräfte zu unterhalten. Als Beitrag zur [[NATO Response Force]] ist die Bundeswehr darauf eingestellt, jederzeit bis zu 5000 Soldaten in hoher Bereitschaft zu halten.

Mit dem [[Bündnisfall]] regelt der NATO-Vertrag im Art.&nbsp;5 in Verbindung mit {{Art.|115a|gg|juris}} GG eine weitere Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr. Die Bundeswehr kann auch eingesetzt werden, wenn ein NATO-Bündnispartner angegriffen wird. Der Bündnisfall wurde seit seiner Festlegung erstmals nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001|11.&nbsp;September 2001]] erklärt. Dieser Bündnisfall wurde bisher nicht aufgehoben.

Im Rahmen der sicherheitspolitischen [[Zeitenwende-Rede|Zeitenwende]] wurde 2023 die Stationierung von Truppen im NATO-Bündnispartner [[Litauen]] beschlossen. Die Panzerbrigade 45 des Heeres als Kern der ''Brigade Litauen'' wurde 2025 offiziell in Dienst gestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/auftrag/verteidigung/aufgaben/bundeswehr-litauen-grosse-schritte-deutsche-kampfbrigade |titel=Brigade Litauen |datum=2025-05-22 |sprache=de |abruf=2025-06-07}}</ref>

==== Europäische Union ====
Mit der Entwicklung einer eigenen [[Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik|Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik]] (ESVP) hat sich die [[Europäische Union|EU]] eine eigene militärische Handlungsfähigkeit zugelegt. Entsprechend dem European Headline Goal von 1999 (EHG) sollten die Mitgliedstaaten 60.000 Soldaten für eine europäische Eingreiftruppe bereithalten, die innerhalb von 60&nbsp;Tagen für ein Jahr zum Einsatz gebracht werden kann. Deutschland beabsichtigte hierfür bis zu 18.000 Soldaten zu stellen.<ref name="autogenerated1">Grundzüge der KDB.</ref> Im Rahmen des angepassten Headline Goal 2010 beteiligt sich die Bundeswehr mit unterschiedlichen Kräfteansätzen an [[EU Battlegroup]]s.

==== Vereinte Nationen ====
Um bei Bedarf möglichst schnell auf Truppen zurückgreifen zu können, haben die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] mit verschiedenen Staaten sogenannte „Standby Arrangements“ abgeschlossen. 1999 hat sich Deutschland bereit erklärt, für die UN etwa 1000 Soldaten vorzusehen.<ref name="autogenerated1" />

=== Verteidigungsfall ===
Grundsätzlich hat der Bundesminister der Verteidigung die [[Befehls- und Kommandogewalt]] über die Streitkräfte.<ref group="Anm.">Auch als ''Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt'' bezeichnet; abgekürzt umgangssprachlich auch „IBuK“. Die Bezeichnung „[[Oberbefehlshaber]]“ wird nicht verwendet. Abweichend von der derzeit offiziellen Bezeichnung spricht das Grundgesetz von Bundesminister ''für'' Verteidigung.</ref> Im [[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfall]] geht diese Funktion nach {{Art.|115b|gg|juris}} [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] auf den amtierenden [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] über.

Die Bundeswehr ist eine [[Parlamentsarmee]], deren bewaffneter Einsatz einen Beschluss des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]] voraussetzt. Erfordert die [[Gefahr im Verzug#Gefahrenbegriffe|Lage]] unabweisbar ein sofortiges Handeln, kann der Verteidigungsfall als Voraussetzung für den Einsatz der bewaffneten Streitkräfte nach der Sonderregelung des {{Art.|115a|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 GG vom [[Gemeinsamer Ausschuss|Gemeinsamen Ausschuss]] festgestellt werden. Unter den in {{Art.|115a|gg|juris}} Abs.&nbsp;4 GG bezeichneten engeren Voraussetzungen eines bewaffneten Angriffs auf das [[Deutschland#Staatsgebiet|Bundesgebiet]] und nur bei Handlungsunfähigkeit der für die Feststellung des Verteidigungsfalls zuständigen Bundesorgane [[Fiktion (Recht)|gilt]] die Feststellung des Verteidigungsfalls bereits als getroffen.

=== Auslandseinsätze ===
{{Hauptartikel|Auslandseinsätze der Bundeswehr}}

Die Bundeswehr kann bis zu 10.000 Soldaten für Auslandseinsätze ([[Friedenstruppen der Vereinten Nationen]], [[Humanitärer Einsatz|humanitäre Einsätze]], Hilfe bei Naturkatastrophen) aufbieten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article13463912/Bundeswehr-ist-teuer-und-ineffizient.html |titel=Bundeswehr ist teuer und ineffizient |werk=Die Welt |datum=2011-07-02 |abruf=2011-07-02}}</ref>

<mapframe latitude="28.459033" longitude="20.039063" zoom="2" width="266" height="251" text="Aktuelle Auslandseinsätze der Bundeswehr (Stand: Dezember 2023){{Farblegende|#009edb|UN-Einsatz}}{{Farblegende|#000077|EU-Einsatz}}">
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Als Folge der seit 1990 veränderten Sicherheitslage wird die Bundeswehr auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt. Bereits unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann eine heftige Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets (''[[out-of-area-Debatte]]''). Die ersten derartigen Einsätze waren 1991 die [[Operation Südflanke]], eine Minenräumaktion der Marine nach dem [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] im Persischen Golf, und 1993 die Entsendung eines [[Feldlazarett]]s nach [[Phnom Penh]] ([[Kambodscha]]) im Rahmen der UN-Missionen [[United Nations Advance Mission in Cambodia|UNAMIC]] und [[United Nations Transitional Authority in Cambodia|UNTAC]]. Es folgten Einsätze in der [[Adriatisches Meer|Adria]] ([[Operation Sharp Guard|SHARP GUARD]] 1992–1996), in [[Somalia]] ([[United Nations Operation in Somalia II|UNOSOM II]]) und auf dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] im Rahmen der Einsätze [[Implementation Force|IFOR]] und [[SFOR]]. Die [[verfassungsrecht]]liche Zulässigkeit der Einsätze nach Maßgabe des {{Art.|24|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 GG (also innerhalb von NATO- oder UN-Mandaten) hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12.&nbsp;Juli 1994 geklärt. Darüber hinaus ist dieses Urteil die Grundlage des Parlamentsvorbehaltes für den Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Ausland, der 2005 durch das [[Parlamentsbeteiligungsgesetz]] in Gesetzesform festgelegt wurde. Im Schrifttum ist umstritten, ob dieser Vorbehalt durch das Urteil nur explizit klargestellt oder in extensiver Auslegung der Verfassung erst durch das Gericht „eingeführt“ wurde.

Wichtige laufende Einsätze sind (Stand: Dezember 2023):<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/wie-lauten-die-einsatzzahlen--93752 |titel=Wie lauten die Einsatzzahlen? |sprache=de |abruf=2023-04-28}}</ref>
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center;"
! [[Militäreinsatz|Einsatz]]
! Bezeichnung
! Einsatzgebiet
! Erstes Mandat
! Mandats&shy;ober&shy;grenze
! aktuelle Stärke
|-
|[[KFOR]]
|Kosovo Force
|{{KOS}}
|{{DatumZelle|1999-06-12}}
|400
|70
|-
|[[EUFOR|EUFOR ALTHEA]]
|European Union Force
|{{BIH}}
|8. Juli 2022
|50
|32
|-
|[[United Nations Mission in the Republic of South Sudan|UNMISS]]
|United Nations Mission in the Republic of South Sudan
|{{SSD}}
|{{DatumZelle|2011-07-31}}
|50
|14
|-
|[[United Nations Interim Force in Lebanon|UNIFIL]]
|United Nations Interim Force in Lebanon
|{{LBN}}
|{{DatumZelle|2006-09-20}}
|300
|78
|-
| Sea Guardian
| Sea Guardian
|[[Mittelmeer]]
|{{DatumZelle|2016-11-09}}
|550
|287
|-
|[[Operation Irini|EUNAVFOR MED IRINI]]
| Operation Irini
|[[Mittelmeer]]
|{{DatumZelle|2020-05-07}}
|300
|18
|-
|[[Bundeswehreinsatz in Syrien|CD]]/CBI/NMI
|Operation Counter Daesh und Capacity Building Iraq
|[[Naher Osten|Nahost]]<br />({{JOR}})/({{IRQ}})
|{{DatumZelle|2015-12-04}}
|500
|287
|-
|[[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]]
| United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara
|({{Westsahara}})
|{{DatumZelle|1991-04-30}}
|4
|3
|-
|Gesamt:
|
|
|
|1154
|789
|}
Am 27. März 2023 waren 1953 Soldaten unmittelbar bei Auslandseinsätzen und 1618 Soldaten bei anerkannten Missionen eingesetzt.

{| class="wikitable float-right" style="width:450px; text-align:center; font-size:95%; margin-left:1em; border-color:#F2F2F4;"
|+ Beteiligung Deutschlands an UN-Missionen Ende Mai 2017
|- style="background:#DDFFDD;"
! UN-Mission
! Soldaten
! Militär&shy;beobachter
! Polizisten
|-
| style="text-align:left; background:#fdd;"|[[Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan|UNAMA]] ({{AFG}})
| –
| 1
| –
|-
| style="text-align:left; background:#fdd;"|[[African Union/United Nations Hybrid Operation in Darfur|UNAMID]] ([[Darfur]], {{SDN}})
| 7
| –
| –
|-
| style="text-align:left; background:#fdd;"|[[United Nations Interim Force in Lebanon|UNIFIL]] ({{LBN}})
| 124
| –
| –
|-
| style="text-align:left; background:#fdd;"|[[United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali|MINUSMA]] ({{MLI}} / {{SEN}})
| 929
| –
| –
|-
| style="text-align:left; background:#fdd;"|[[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ({{Westsahara}})
| 5
| –
| –
|-
| style="text-align:left; background:#fdd;"|[[United Nations Mission in the Republic of South Sudan|UNMISS]] ({{SSD}})
| –
| 17
| –
|}

Bei Auslandseinsätzen kamen seit 1992 insgesamt 116 Soldaten ums Leben, 37 Soldaten fielen durch Fremdeinwirkung, 69 kamen durch sonstige Umstände ums Leben. Insgesamt 22 Angehörige der Bundeswehr begingen in Auslandseinsätzen Suizid. (Stand: 7. Februar 2023)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/gedenken-tote-bundeswehr/todesfaelle-bundeswehr |titel=Todesfälle |sprache=de |abruf=2023-04-28}}</ref>

Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in einer Antwort auf eine [[Kleine Anfrage (Deutschland)|Kleine Anfrage]] der Linken von 1992 bis August 2017 knapp 21 Milliarden Euro gekostet. Seit 1991 waren demnach rund 410.000 Soldaten in 52 internationalen Einsätzen. In diesem Zeitraum seien 108 Soldaten ums Leben gekommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/auslandseinsaetze-der-bundeswehr-kosteten-21-milliarden-euro-15169344.html |titel=Auslandseinsätze der Bundeswehr kosteten Milliarden |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2017-08-26 |abruf=2020-01-22}}</ref>

Der bis heute (2022) aufwändigste und verlustreichste Auslandseinsatz der Bundeswehr fand von 2001 bis 2021 [[Bundeswehreinsatz in Afghanistan|in Afghanistan]] statt. An dem Einsatz im Rahmen des „Krieges gegen den Terror“ waren Soldaten aus dem gesamten Bereich der Streitkräfte beteiligt. Rund 163.000 Männer und Frauen dienten in Afghanistan, meist als Soldaten, teils als Verwaltungsangehörige. 59 von ihnen kamen ums Leben, entweder im Kampfeinsatz, bei Terroranschlägen, Unfällen oder durch Suizid.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Wolf Siebert]] (für Inforadio) |url=https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/08/bundeswehr-afghanistan-posttraumatische-belastungsstoerung-thera.html |titel=Traumata bei Bundeswehrsoldaten: „Da werden Bilder wieder aktiviert, die viele Jahre geschlummert haben“ |werk=RBB 24 |datum=2021-08-31 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211029175429/https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/08/bundeswehr-afghanistan-posttraumatische-belastungsstoerung-thera.html |archiv-datum=2021-10-29 |abruf=2021-10-13}}</ref> Von Beginn an wurden Sinn und Zweck des Einsatzes öffentlich diskutiert. Eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lehnte den inzwischen abgeschlossenen Einsatz ab.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/inland/afghanistanumfrage148.html |text=ARD-Umfrage: Rückhalt für den Afghanistaneinsatz schwindet |wayback=20100418044628}} vom 15. April 2010.</ref> Die am Einsatz beteiligten Soldaten wünschten sich indessen mehr Anerkennung seitens der deutschen Gesellschaft.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.heute.de/buch-armee-im-aufbruch-soldaten-riskieren-bei-auslandseinsaetzen-ihr-leben-und-wollen-dafuer-mehr-anerkennung-36822030.html |text=Interview zur Unbehaglichkeit der deutschen Gesellschaft mit ihrem Militär |wayback=20150714135217}}</ref>

=== Einsatz im Innern ===
Auf der Grundlage des {{Art.|35|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 und&nbsp;3 sowie des {{Art.|87a|gg|juris}} Abs.&nbsp;4 GG kann die Bundesregierung unter engen Voraussetzungen („[[Ultima Ratio|ultima ratio]]“, „[[Ausnahmezustand#Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland|Staatsnotstand]] als besonders gefährdende Situation des inneren Notstandes“) den Einsatz der Bundeswehr bei besonders schweren Unglücksfällen, Naturkatastrophen, organisierten und militärisch bewaffneten Aufständen sowie Terrorgefahr beschließen, auch den verhältnismäßigen Einsatz ihrer militärischen Kampfmittel, nicht jedoch etwa gegen demonstrierende Menschenmengen.<ref>[https://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg12-063.html Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts vom 17.&nbsp;August 2012 zum Beschluss vom 3.&nbsp;Juli 2012 (Az. 2 PBvU 1/11)], abgerufen am 18.&nbsp;August 2012.</ref><ref group="Anm.">Der im Grundgesetz vorgesehene Sonderfall des Einsatzes der Bundeswehr im Innern beruht insbesondere auf dem politischen Konzept der ''[[Streitbare Demokratie|wehrhaften Demokratie]]''.</ref>

Das Grundgesetz sieht den Einsatz der Bundeswehr zur Außenverteidigung der Bundesrepublik Deutschland vor. Für alle anderen Einsatzformen, also auch die Verwendung der Bundeswehr auf oder über deutschem Staatsgebiet, sind die Behörden nach {{Art.|87a|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 GG an grundgesetzliche Regelungen gebunden. Sind die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, kann die Bundeswehr unterstützende Funktionen in Bezug auf bereits laufende polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen übernehmen.

[[Datei:Drehscheibe Köln-Bonn Airport - Ankunft Flüchtlinge 5. Oktober 2015-0239.jpg|mini|Drehscheibe Köln/Bonn Ankunftsbereich für Flüchtlinge, 5. Oktober 2015]]
* Im Rahmen der Amtshilfe und Organleihe (Subsidiaritätsprinzip) ist es nach {{Art.|35|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 Satz&nbsp;2 GG zulässig, dass ein Land „Kräfte und Einrichtungen“ der Streitkräfte „zur Hilfe bei einer [[Naturkatastrophe]] oder bei einem besonders schweren Unglücksfall“ anfordert. Dabei kann nach aktueller [[Rechtsprechung]] des Bundesverfassungsgerichts der als „Unglücksfall“ bezeichnete Begriff nach Sinn und Zweck des Bundeswehreinsatzes, nämlich dem wirksamen Katastrophenschutz, weit ausgelegt werden.<ref>[https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20060215_1bvr035705.html BVerfG, 1 BvR 357/05] vom 15. Februar 2006, Abs.-Nr. 100.</ref> Diese verfassungsrechtlichen Ausnahmen zum Einsatz der Streitkräfte im Innern wurde eingeführt mit dem {{" |Siebzehnten Gesetz zur Ergänzung des Grundgesetzes}} von 1968 (siehe [[Deutsche Notstandsgesetze]]) und dem „Einunddreißigsten Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes“ von 1972. Art. 9 GG bestimmt, dass sich solche Maßnahmen nicht gegen (weiter qualifizierte) [[Arbeitskampf|Arbeitskämpfe]] richten dürfen.
* „Dringende Eilhilfe“ darf bei Notfällen, die keine Naturkatastrophen und Unglücksfälle sind, geleistet werden, sofern sie zur Rettung von Menschenleben oder zur Vermeidung schwerer gesundheitlicher Schäden, erheblicher Beeinträchtigungen der Umwelt sowie des Verlusts von für die Allgemeinheit wertvollem Material erforderlich ist. Sie ist solange zulässig, als geeignete Hilfskräfte und geeignetes Material der zuständigen Behörden oder Hilfsorganisationen nicht ausreichend oder nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen und die Hilfeleistung auf wenige Bundeswehrangehörige beschränkt ist. Sie kann von jedem Führer vor Ort geleistet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/start/streitkraefte/grundlagen/auftrag/katastrophenhilfe/rechtsgrundlagen/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MQgKcXQw8fY2dnAwDjYwcQ4z0wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmWEeaqgfrB-lH5WVWJZYoVeQX1SSk1qil5gMcqF-ZEZiXkpOakB-siNEoCA3otyg3FERACKCseQ!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922TPCD0IM3BB1Q227U1 |titel=Amts- und Katastrophenhilfe: Unterstützungen der Bundeswehr im Inland |datum=2016-09-06 |abruf=2019-01-15}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Hilfeleistungen der Bundeswehr bei Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen im Rahmen der dringenden Eilhilfe – Erl. d. BMVg v. 15. 5. 2013 – R I 1 – Az 39-05-05/-35-99 |Sammelwerk=GMBl |Datum=2013 |Seiten=628}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr-Einsatz im Inneren unterliegt klaren Regeln |Sammelwerk=Die Bundeswehr |Nummer=1 |Datum=2019 |Seiten=9}}</ref>
* Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr im Innern ergibt sich gemäß {{Art.|87a|gg|juris}} Abs.&nbsp;4 GG in Verbindung mit {{Art.|91|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 GG aus der Gefährdung des Bestands der Bundesrepublik in dem Rahmen, wie ihn das Grundgesetz durch die [[Notstandsverfassung]] und wie ihn die [[Deutsche Notstandsgesetze|Notstandsgesetze]] vorsehen. Dies umfasst zum einen eine Bedrohung der Existenz des Bundes oder eines Landes oder aber auch der [[Freiheitliche demokratische Grundordnung|freiheitlichen demokratischen Grundordnung]]. In ''jedem Fall'' müssen die Bestimmungen des {{Art.|91|gg|juris}} Abs.&nbsp;2&nbsp;GG erfüllt sein, nach dem das bedrohte Land zur Sicherung seines Bestandes oder der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entweder nicht fähig oder nicht willens sein darf, damit ein Streitkräfteeinsatz im Innern verfassungskonform ist.
* Am 17. August 2012 urteilte das [[Bundesverfassungsgericht#Plenarentscheidungen|Bundesverfassungsgericht in einer Plenarentscheidung]], dass der Einsatz militärischer Mittel der Bundeswehr im Inland in {{" |Ausnahmesituationen katastrophischen Ausmaßes}} zulässig sei. Dies dürfe nur als ''[[Ultima Ratio|ultima ratio]]'', nicht aber gegen demonstrierende Menschenmengen oder zum Abschuss entführter Passagiermaschinen geschehen (siehe auch [[Luftsicherheitsgesetz]]), beides sei weiterhin [[Verfassungswidrigkeit|verfassungswidrig]].<ref>{{cite web|url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-darf-im-inland-militaerische-mittel-einsetzen-a-850562.html|title=Karlsruhe erlaubt Bundeswehr Waffeneinsatz im Inland|publisher=[[Spiegel Online]]|date=2012-08-17|accessdate=2012-08-17}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehreinsatz114.html |text=Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts: Karlsruhe erlaubt Bundeswehreinsatz im Inland |wayback=20120818020533}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg12-063.html |titel=Plenarentscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Einsatz der Streitkräfte im Inneren („Luftsicherheitsgesetz“), Beschluss vom 3. Juli 2012 im Verfahren 2 PBvU 1/11 |werk=Pressemitteilung Nr. 63/2012 |hrsg=Pressestelle des Bundesverfassungsgerichts |datum=2012-08-17 |abruf=2012-10-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/up20120703_2pbvu000111.html |titel=Beschluss des Plenums vom 3. Juli 2012 – 2 PBvU 1/11 – Rn. (1–89) |hrsg=Bundesverfassungsgericht |datum=2012-07-03 |abruf=2012-10-13}}</ref>
* Ab Juni 2015 leistete die Bundeswehr während der [[Flüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016|Flüchtlingskrise]] nach Hilfsanträgen von Ländern und Kommunen ihren personalaufwändigsten und längsten Inlandseinsatz.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-06/bundeswehr-fluechtlinge-einsatz-inland ''Soldaten arbeiten zwei Millionen Stunden für Flüchtlinge''], [[Zeit Online]], 29. Juni 2016, abgerufen am 22. Oktober 2018.</ref>
* Während der [[COVID-19-Pandemie]] von 2020 leistete die Bundeswehr auf Anforderung von Gemeinden und Ländern erneut umfangreiche und vielfältige Unterstützungsmaßnahmen. Sie stellte dafür ein „Coronahilfe-Kontingent“ mit 15.000 Soldaten auf, zu denen noch einmal 17.000 Zivilpersonen aus dem Sanitätsbereich kamen.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-bundeswehr-1.4910679 ''Bundeswehr in der Coronakrise: Wie die Truppe hilft''], SZ vom 21. Mai 2020.</ref>

== Organisation und Struktur ==
<!--[[Datei:Nachgeordneter Bereich des BMVg.svg|mini|Organisationsbereiche und direkte Unterstellungen im Geschäftsbereich des BMVg]]-->

{{Hauptartikel|Gliederung der Bundeswehr|Militärische Spitzengliederung der Bundeswehr}}
{{Hauptartikel|Liste der aktiven Verbände der Bundeswehr|Liste der Bundeswehrstandorte in Deutschland}}

=== Führungsorganisation ===
Die Bundeswehr wird vom Bundesminister der Verteidigung als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) geführt. Das [[Bundesministerium der Verteidigung]] (BMVg) als [[Bundesbehörde (Deutschland)|Oberste Bundesbehörde]] unterstützt ihn bei dieser Aufgabe. Dem Minister sind zwei beamtete und zwei parlamentarische [[Staatssekretär]]e zugeordnet. Der Minister, die Staatssekretäre und der [[Generalinspekteur der Bundeswehr]] bilden gemeinsam die Leitung des Ministeriums. Der dem Ministerium nachgeordnete Bereich gliedert sich in militärische und zivile Organisationsbereiche, die jeweils den entsprechenden Abteilungsleitern des BMVg unterstehen. Das BMVg selber wird dabei nicht der Bundeswehr zugeordnet – die offizielle Bezeichnung für den gesamten, die Streitkräfte betreffenden Legislativ- sowie Exekutivanteil der Bundesrepublik Deutschland (BMVg und Bundeswehr), lautet Geschäftsbereich BMVg.

'''Militärische Organisationsbereiche'''
* '''Streitkräfte'''
** '''Teilstreitkräfte'''
*** [[Heer (Bundeswehr)|Heer]]
*** [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]]
*** Marine, bis 1990 [[Bundesmarine]], ab 1995 [[Deutsche Marine]]
*** [[Cyber- und Informationsraum]] (CIR)
** [[Unterstützungsbereich]]

'''Zivile Organisationsbereiche'''
* [[Bundeswehrverwaltung]], gegliedert in drei ''Organisationsbereiche'' mit den zugeordneten Bundesoberbehörden. Gemäß {{Art.|87b|gg|juris}} GG wird sie in bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau geführt. Sie dient den Aufgaben des Personalwesens, der Deckung von Ausrüstung, Infrastruktur und Dienstleistungen der Streitkräfte.
** [[Organisationsbereich Personal]] (P) mit
*** dem [[Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr]] (BAPersBw),
*** dem [[Bildungszentrum der Bundeswehr]] (BIZBw),
*** der [[Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung]] – Fachbereich Bundeswehrverwaltung
*** dem [[Bundessprachenamt]] (BSprA) und
*** den beiden [[Universität der Bundeswehr|Universitäten der Bundeswehr]] (UniBw)
** [[Organisationsbereich Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung]] (AIN) mit
*** dem [[Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr]] (BAAINBw)
** [[Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen]] (IUD) mit
*** dem [[Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr]] (BAIUDBw)
* Zudem sind die Bereiche [[Rechtspflege der Bundeswehr|Rechtspflege]] und [[Militärseelsorge (Deutschland)|Militärseelsorge]] Teil der Bundeswehr.
** ''[[Militärseelsorge (Bundeswehr)|Militärseelsorge]]'' mit
*** dem [[Katholisches Militärbischofsamt|Katholischen Militärbischofsamt]]
*** dem [[Evangelisches Kirchenamt für die Bundeswehr|Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr]]
*** dem [[Militärrabbinat (Bundeswehr)|Militärrabbinat]]
** ''[[Rechtspflege der Bundeswehr]]'' mit
*** dem [[Bundeswehrdisziplinaranwalt]] beim [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgericht]] und
*** den [[Truppendienstgericht Nord|Truppendienstgerichten Nord]] und [[Truppendienstgericht Süd|Süd]]

'''Direkt unterstellte Dienststellen'''
Neben diesen Organisationsbereichen gibt es vier Dienststellen, die dem Bundesministerium direkt unterstellt sind:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/weitere-bmvg-dienststellen |titel=Weitere BMVG-Dienststellen |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |abruf=2025-04-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/presse/strukturaenderung-bundeswehr-umgesetzt-5927744 |titel=Fokus Landes- und Bündnisverteidigung: Strukturänderung der Bundeswehr umgesetzt |werk=bmvg.de |datum=2025-04-01 |abruf=2025-04-05 }}</ref>

::* [[Militärischer Abschirmdienst|Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst]] (BAMAD)
::* [[Operatives Führungskommando der Bundeswehr]] (OpFüKdoBw)
::* [[Führungsakademie der Bundeswehr]] (FüAkBw)
::* [[Zentrum Innere Führung]] (ZInFü)
Bis auf das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst, welches eine zivile [[Bundesoberbehörde]] ist, gehören diese Dienststellen zu den Streitkräften.

==== Generalinspekteur ====
[[Datei:Flagge Generalinspekteur Bundeswehr.svg|mini|Stander des Generalinspekteurs der Bundeswehr]]
{{Hauptartikel|Generalinspekteur der Bundeswehr}}

Der [[Generalinspekteur der Bundeswehr]] mit dem Dienstgrad [[General#Bundeswehr|General]] oder [[Admiral]] ist oberster militärischer Berater der Bundesregierung. Er ist Angehöriger des Bundesministeriums der Verteidigung und truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldaten der Streitkräfte. Er ist dem Bundesminister (im Frieden) oder dem Bundeskanzler (im Verteidigungsfall) sowie den [[Staatssekretär]]en des Verteidigungsministeriums unterstellt ([[Primat der Politik]]). Der Generalinspekteur ist für die Gesamtkonzeption der militärischen Verteidigung verantwortlich. Dazu gehört neben der Bundeswehrplanung vor allem die Führung von Einsätzen, für die er dem Minister persönlich verantwortlich ist.<ref name="weißbuch" />

{{Siehe auch|Militärischer Führungsrat}}

==== Einsatzführung ====
Der Bundesminister der Verteidigung ist für die Führung aller Einsätze verantwortlich, solange die Befehls- und Kommandogewalt nicht im Verteidigungsfall auf den Bundeskanzler übergegangen ist. Der Befehlsstrang für in nationaler Verantwortung verbleibende Aufgaben verläuft vom Generalinspekteur, der in Einsatzfragen durch die Abteilung Strategie und Einsatz im [[Bundesministerium der Verteidigung]] unterstützt wird, über das [[Einsatzführungskommando der Bundeswehr]] in [[Schwielowsee (Gemeinde)|Schwielowsee]] bei [[Potsdam]] zum jeweiligen ''Kontingentführer im Einsatzgebiet''. Als operative Führungsebene plant und führt das Einsatzführungskommando grundsätzlich alle nationalen oder multinationalen Einsätze im Ausland.

=== Strukturreform 2024 ===
Am 4. April 2024 kündigte der Bundesminister der Verteidigung [[Boris Pistorius]] eine Strukturreform an, um im Rahmen der [[Zeitenwende-Rede|Zeitenwende]] „kriegstüchtig“ zu werden. Teile wurde mit dem ''Osnabrücker Erlass'', der am 1. Mai 2024 in Kraft trat, umgesetzt.<ref name="Osnabrücker Erlass">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5777780/1d5d88d162f8c172940424625799e714/a-04-05-download-osnabruecker-erlass-data.pdf |titel=Osnabrücker Erlass |werk=bmvg.de |datum=2024-04-30 |format=PDF |abruf=2024-05-01}}</ref> Der [[Cyber- und Informationsraum]] wurde vom militärischen Organisationsbereich zur Teilstreitkraft aufgewertet. Die [[Streitkräftebasis]] wurde unter Eingliederung des [[Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr|Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr]] zum neuen [[Unterstützungsbereich]] umgebaut. Das [[Einsatzführungskommando der Bundeswehr]] und das [[Territoriales Führungskommando der Bundeswehr|Territoriale Führungskommando der Bundeswehr]] wurden zu einem neuen [[Operatives Führungskommando der Bundeswehr|Operativen Führungskommando der Bundeswehr]] fusioniert. Die Kräfte des [[Heimatschutz (Bundeswehr)|Heimatschutzes]] wechselten vom Territorialen Führungskommando zum Heer. Das [[Luftfahrtamt der Bundeswehr]] wurde dem [[Kommando Luftwaffe]] unterstellt, das [[Planungsamt der Bundeswehr]] wurde dem neuen [[Unterstützungskommando der Bundeswehr]] unterstellt, das aus dem [[Kommando Streitkräftebasis]] hervorging.<ref name="bmvg240404">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr-der-zeitenwende-kriegstuechtig-sein-um-abzuschrecken-5765386 |titel=Bundeswehr der Zeitenwende: Kriegstüchtig sein, um abschrecken zu können |werk=bmvg.de |datum=2024-04-04 |abruf=2024-04-04 |kommentar=auch gesprochenes Wort der Pressekonferenz}}</ref>

Darüber hinaus soll die Verwaltung so strukturiert werden, dass sie bei der Einsetzung einer Wehrpflicht, sei es aufgrund des Verteidigungsfalles oder der Reaktivierung einer Wehr- oder Dienstpflicht in Friedenszeiten, diese auch in der Praxis umsetzen kann. Hierzu gehören beispielsweise die Schaffung von Wehrerfassungs- und Musterungsprozessen. Insgesamt soll die zivile Verwaltung (die Organisationsbereiche [[Organisationsbereich Personal|Personal]], [[Organisationsbereich Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung|Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung]] (AIN) sowie [[Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen|Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen]] (IUD)) enger mit den Streitkräften verzahnt werden. Auch in diesen drei zivilen Organisationsbereichen soll es laut den Reformplänen zu Strukturveränderungen kommen. Alle betroffenen Bereiche der Bundeswehr sollen innerhalb von 6 Monaten eine Feinplanung erarbeiten und diese bis April 2025 umsetzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2024/04/meldungen/48705/reform-der-bundeswehr-das-wird-sich-aendern/ |titel=Reform der Bundeswehr: Das wird sich ändern |werk=Europäische Sicherheit & Technik (esut.de) |datum=2024-04-04 |abruf=2024-04-05}}</ref>

=== Personal ===
Die Zahl der bei der Bundeswehr Beschäftigten ging jahrelang zurück. Mit einer im Juni 2016 begonnenen ''Trendwende Personal'' stieg sie von Mitte 2016 (166.523 Menschen)<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/personalzahlen-bundeswehr ''Personalzahlen der Bundeswehr'']</ref> auf über 180.000 (Juli 2024).<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/personalzahlen-bundeswehr]</ref>

Die Bundeswehr zählt zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in Deutschland. Sie belegte 2019 laut dem Trend-Report des Marktforschungsunternehmens trendence Platz 3 der beliebtesten Arbeitgeber bei Schülern. Die Bundeswehr erhielt 2019 rund 120.000 militärische und zivile Bewerbungen. Rund 25.000 Menschen wurden für militärische oder zivile Verwendungen in der gesamten Bundeswehr eingestellt.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/personal/die-trendwende-personal-ist-erfolgreich--158546 |titel=Die Trendwende Personal ist erfolgreich! |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |abruf=2019-11-30}}</ref>

==== Zivile Personalstärke und -struktur ====
[[Zivilbeschäftigter|Zivilbeschäftigte]] sind in unterschiedlichen Aufgabenbereichen – auch in den Streitkräften – eingesetzt und spielen eine wesentliche Rolle in der Unterstützung der Bundeswehr, insbesondere bei Verwaltungsaufgaben. Die zivilen Anteile der Bundeswehr umfassen die [[Bundeswehrverwaltung]] mit den Organisationsbereichen
* ''Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung'' (AIN)
* ''Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen'' (IUD)
* ''Personal'' (P)
sowie die Organisationsbereiche ''[[Rechtspflege der Bundeswehr|Rechtspflege]]'' und ''[[Militärseelsorge (Bundeswehr)|Militärseelsorge]]''. Bis 2012 war die Bundeswehrverwaltung in die [[Territoriale Wehrverwaltung]] und den [[Rüstungsbereich]] unterteilt.

Insgesamt sind {{BwPersStärke|GesamtZiv|Ref=nein}} zivile Mitarbeiter im Bundesministerium der Verteidigung und in der Bundeswehr beschäftigt. Sie verteilen sich wie folgt:
* Bundesministerium der Verteidigung: {{BwPersStärke|BMVgZiv|Ref=nein}}
* Bundeswehrverwaltung (AIN, IUD und P), Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: {{BwPersStärke|DstStZiv|Ref=nein}}
* Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: {{BwPersStärke|SKZiv|Ref=nein}}

Unter den zivilen Beschäftigten der Bundeswehr sind {{BwPersStärke|FrauenZiv|Ref=nein}} Frauen ({{BwPersStärke|FrauenZivProzent|Ref=nein}}), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.{{BwPersStärke|Datum}}

==== Militärische Personalstärke und -struktur ====
Die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte (Artikel 87a Absatz 1 Satz 2 Grundgesetz (GG)) ergibt sich aus dem Bundeshaushalt – Kapitel 1403 Kommandobehörden und Truppen, Sozialversicherungsbeiträge, Fürsorgemaßnahmen und Versorgung für Soldatinnen und Soldaten. Zuletzt (Haushalt 2021) waren dies<ref name="Haushalt 2021" />{{rp|2181}}
{| class="toptextcells"
|
{| class="wikitable"
!Status || Stellen
|-
|[[Planstelle]]n für Berufs- und Zeitsoldaten || style="text-align:right";|181.102
|-
|{{0|00}}''davon bei Kapitel 1412'', Bundesministerium || style="text-align:right";|''1.092''
|-
|{{0|00}}''davon bei Kapitel 1403'' || style="text-align:right";|''180.010''
|-
|Anzahl der Freiwilligen Wehrdienst Leistenden (FWDL) || style="text-align:right";|12.500
|-
|Anzahl der Reservistendienst Leistenden (RDL) || style="text-align:right";|4.500
|-
!Insgesamt || 198.102
|}
| style="padding-top:.5em; width:400px;"| [[Datei:Jahresdurchschnittswerte---Soldaten-bei-der-Bundeswehr-1959-2010.png|mini|440px|Personalstärke der Bundeswehr (Jahresdurchschnitte)]]
|}Der Ausgabenveranschlagung lag eine durchschnittliche Anzahl von 179.000 Berufs- und Zeitsoldaten zugrunde.

Die aktuelle Situation stellt sich wie folgt dar:
{{BwPersStärke|alle}} ''(Siehe auch Abschnitt [[#Frauen|Frauen]])''

Die Personalstruktur der Bundeswehr ist seit 1990 in mehreren Schritten den veränderten Anforderungen angepasst worden. Während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] verfügte die Bundeswehr über eine [[Sollstärke]] von etwa 495.000 Soldaten. Dazu waren rund eine halbe Million [[Reserve (Bundeswehr)|Reservisten der Bundeswehr]] für die nichtaktiven [[Truppenteil]]e eingeplant, die im Verteidigungsfall [[Aufwuchs (Militär)|aufwachsen]] sollten. Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] wurde im Rahmen des [[Zwei-plus-Vier-Vertrag]]s eine Obergrenze von 370.000 Soldaten für die Bundeswehr festgelegt. Diese Festlegung ist bis heute [[völkerrecht]]lich bindend. Gemäß dem Personalstrukturmodell (PSM 2010) hatte die Bundeswehr 2010 noch eine [[Friedensstärke]] von etwa 250.000 Soldaten und 75.000 zivilen Mitarbeitern. Etwa 20 % der Soldaten waren noch [[Wehrpflicht in Deutschland|Wehrpflichtige]], die übrigen waren [[Berufssoldat]]en und [[Soldat auf Zeit|Soldaten auf Zeit]].

Mit der [[Neuausrichtung der Bundeswehr]] ist seit 2011 eine neue Zielgröße (PSM 185) festgelegt worden. Danach ist ein Gesamtumfang von bis zu 185.000 Soldaten vorgesehen, der sich aus 170.000 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit, 2.500 Reservisten sowie aus 5.000 bis 12.500 freiwillig Wehrdienstleistenden zusammensetzt. Der Umfang der zivilen [[Dienstposten]] in den Streitkräften (also nicht in der Bundeswehrverwaltung) soll sich auf 18.700 belaufen. Im Rahmen der von Ursula von der Leyen angestoßenen sogenannten „Trendwende Personal“ soll die Anzahl der Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit zwischen 2016 und 2021 von 170.000 auf mindestens 177.000 angehoben werden, insgesamt sollen bis 2023 etwa 14.300 zusätzliche Dienstposten geschaffen werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Wiegold |url=https://augengeradeaus.net/2016/05/es-ist-zeit-fuer-die-bundeswehr-wieder-zu-wachsen/ |titel=„Es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen“ (Neufassung) |werk=Augengeradeaus.net |datum=2016-05-10 |abruf=2017-01-29}}</ref> Als erstes Ziel sollte im Rahmen der Trendwende zum Jahresende 2016 eine Gesamtzahl von 170.000 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit wieder erreicht werden, was aber mit 168.342 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit nicht gelang.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Wiegold |url=https://augengeradeaus.net/2017/01/personalstaerke-der-bundeswehr-jahresziel-nicht-erreicht/ |titel=Personalstärke der Bundeswehr: Jahresziel nicht erreicht |werk=Augengeradeaus.net |datum=2017-01-20 |abruf=2017-01-29}}</ref> Im November 2019 dienen jedoch bereits rund 175.000 Berufs- und Zeitsoldaten in der Bundeswehr. Einschließlich der Freiwillig Wehrdienstleistenden haben die Streitkräfte derzeit rund {{formatnum:{{#expr: {{BwPersStärke|aktive|Ref=nein|Zahl=ja}} round -3}}}} Angehörige. Langfristiges Ziel ist laut Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr ein weiterer Aufwuchs der Bundeswehr auf 203.000 Soldaten im Jahr 2025.<ref name=":1" />

===== Reservisten =====
Rund 90.000 [[Reserve (Bundeswehr)|Reservisten]] sind eingeplant als:
* Truppenreserve: Sie umfasst einzelne Dienstposten und [[Ergänzungstruppenteil]]e, die bei Bedarf aktiviert werden. Benötigt werden Reservisten mit speziellen zivilberuflichen Qualifikationen, über die die Streitkräfte strukturell nicht in ausreichendem Umfang verfügen. Sie werden für die Einsatzbereitschaft von Ergänzungstruppenteilen und Dienststellen im Frieden und für die Herstellung der Verteidigungsbereitschaft benötigt. Hierzu gehören auch die sogenannten „gespiegelten Dienstposten“, um diese bei Abwesenheit des aktiven Soldaten besetzen zu können.
* Territoriale Reserve: Sie besteht aus den Verbindungskommandos zu den Kreisen und Bezirken in Deutschland, den Stützpunkten für die [[Zivil-militärische Zusammenarbeit|Zivil-Militärische Zusammenarbeit]] im Inland (ZMZ-I) sowie den neuen [[Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte]]n. Allen [[Landeskommando]]s der einzelnen Bundesländer sind insgesamt 30 [[Kompanie (Militär)|Kompanien]] dieser Kräfte unterstellt.
* Allgemeine Reserve: Sie umfasst alle übrigen Reservisten und steht für einen möglichen, langfristigen Aufwuchs der Bundeswehr bereit.

Auch in Auslandseinsätzen werden Reservisten – vor allem solche mit zivilen Spezialkenntnissen – eingesetzt. Dies betrifft zum Beispiel Fachärzte wie Frauen- oder Kinderärzte, die es nicht im aktiven Dienst bei der Bundeswehr gibt, deren Kenntnisse aber insbesondere bei humanitären Einsätzen gebraucht werden.

===== Veteranen =====
{{Hauptartikel|Veteran#Deutschland}}

Im Jahr 2018 einigten sich das Verteidigungsministerium, der [[Deutscher Bundeswehrverband|Deutsche Bundeswehrverband]] und der [[Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr]] auf einen weit gefassten [[Veteran]]enbegriff. Danach ist jeder Soldat, der aktiven Dienst in der Bundeswehr leistet oder ehrenhaft (ohne Verlust des Dienstgrads) ausgeschieden ist, Veteran.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/tagesbefehl-zum-veteranenbegriff-29316 |titel=Tagesbefehl zum Veteranenbegriff |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2018-11-26 |abruf=2019-02-13}}</ref> Seitdem gibt es in Deutschland mehr als zehn Millionen Veteranen.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Schmidt |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/anerkennung-fuer-soldaten-zehn-millionen-deutsche-sind-jetzt-veteranen/23650408.html |titel=Anerkennung für Soldaten – Zehn Millionen Deutsche sind jetzt Veteranen |werk=Der Tagesspiegel |datum=2018-11-19 |abruf=2019-02-13}}</ref> Der [[Bund Deutscher EinsatzVeteranen]] hatte gefordert, dass Veteranen nur Soldaten sein sollen, die tatsächlich an [[Auslandseinsätze der Bundeswehr|Auslandseinsätzen der Bundeswehr]] teilgenommen haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Julia Weigelt |url=https://www.ndr.de/info/sendungen/streitkraefte_und_strategien/Veteranendefinition-nur-eine-Wortklauberei,streitkraefte552.html |titel=Veteranendefinition – nur eine Wortklauberei? |datum=2019-06-15 |abruf=2019-12-05}}</ref> Am 15. Juni 2019 wurde erstmals das [[Veteranenabzeichen]] verliehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/service-recht/beitrag/news/fragen-und-antworten-zum-neuen-veteranenabzeichen/ |titel=Fragen und Antworten zum neuen Veteranenabzeichen |abruf=2019-06-21}}</ref> Darüber hinaus wird auch ein [[Nationaler Veteranentag|Veteranentag]] gefordert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/verband-aktuell/beitrag/news/die-politik-muss-endlich-ein-veteranenkonzept-vorlegen/ |titel=Die Politik muss endlich ein Veteranenkonzept vorlegen! |abruf=2019-06-21}}</ref> Im Januar 2024 wurde das Veteranenbüro als zentrale Ansprechstelle und Informationsbüro eingerichtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/staatssekretaerin-moeller-weiht-veteranenbuero-bundeswehr-ein-5725862 |titel=Staatssekretärin Möller weiht Veteranenbüro der Bundeswehr in Berlin ein |datum=2024-01-18 |sprache=de |abruf=2025-02-06}}</ref>

==== Dienstgradstruktur ====
{{Hauptartikel|Dienstgrade der Bundeswehr}}

Die Dienstgrade der Bundeswehr dienen der Einordnung der Soldaten in die [[Rangordnung]] der Bundeswehr. Dienstgradabzeichen dienen der Kennzeichnung des Dienstgrades. Die Dienstgradgruppen sind [[Generale]], [[Stabsoffiziere]], [[Hauptleute]], [[Leutnante]], [[Unteroffiziere mit Portepee]], [[Unteroffiziere ohne Portepee]] und [[Mannschaften]]. Für die Bundeswehr sind 26 „[[Dienstgrad]]stufen“ und 83 Dienstgradbezeichnungen definiert.

Die Anzahl der Planstellen differenzierten sich 2021 nach den Besoldungsgruppen (A&nbsp;1 bis A&nbsp;16; B&nbsp;2 bis B&nbsp;10) wie folgt:
* Generale (B&nbsp;6–10): 214
* Stabsoffiziere zzgl. Stabshauptleute, Stabskapitänleutnante, Stabsarzt, Stabsapotheker, Stabsveterinäre (B&nbsp;2/3, A&nbsp;13–16): 15.737
* Leutnante und Hauptleute ohne Stabshauptleute, Stabskapitänleutnante und Sanitätsoffiziere (A&nbsp;9–12): 23.579
* Unteroffiziere (A&nbsp;5–9Z): 95.435
* Mannschaften (A&nbsp;3–6Z): 46.137<ref>Bundeshaushalt 2021.</ref>

==== Frauen ====
{{Hauptartikel|Frauen im Militär#Bundesrepublik|titel1=Frauen im Militär: Bundesrepublik}}
{{BwPersStärke|Frauen_Diagramm|Ref=0}}
{{BwPersStärke|Frauen_alle}} Der Frauenanteil an allen Soldaten beläuft sich damit auf {{BwPersStärke|FrauenProzent|Ref=nein}}. In den nächsten Jahren erwartet die Bundeswehr nach Bundeswehrplanungen im Truppendienst einen Frauenanteil von 15 %, im Sanitätsdienst von 50 %, was bei den Einstellungsjahrgängen bereits erreicht wurde.

Die Anteile von Frauen in den Teilstreitkräften/Organisationsbereichen sind wie folgt {{BwPersStärke||Datum}}:
* Heer: {{% |{{BwPersStärke|Frauen_Heer|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|Heer|Zahl=ja}} |1 |prec}}
* Luftwaffe: {{% |{{BwPersStärke|Frauen_Lw|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|Lw|Zahl=ja}} |1 |prec}}
* Marine: {{% |{{BwPersStärke|Frauen_Marine|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|Marine|Zahl=ja}} |1 |prec}}
* Unterstützungsbereich {{% |{{BwPersStärke|Frauen_UBer|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|UBer|Zahl=ja}} |1 |prec}} (ehemals Streitkräftebasis: {{% |{{BwPersStärke|Frauen_SKB|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|SKB|Zahl=ja}} |1 |prec}}; ehemals Zentraler Sanitätsdienst: {{% |{{BwPersStärke|Frauen_ZSanDst|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|ZSanDst|Zahl=ja}} |1 |prec}})
* Cyber- und Informationsraum: {{% |{{BwPersStärke|Frauen_CIR|Zahl=ja}} |{{BwPersStärke|CIR|Zahl=ja}} |1 |prec}}

Die Öffnung der Bundeswehr für Frauen zum freiwilligen Dienst als Berufssoldatin oder Soldatin auf Zeit in allen Bereichen der Streitkräfte fand im Jahr 2001 nach der sogenannten [[Kreil-Entscheidung]] des [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshofs]] statt. Bereits 1975 war die Bundeswehr für Frauen geöffnet worden, jedoch zunächst beschränkt auf den Sanitäts- und [[Militärmusikdienst]]. Als approbierte Ärztinnen, Zahn- und Tierärztinnen oder Apothekerinnen konnten Frauen seitdem ihre Arbeit im Sanitätsdienst aufnehmen. Die ersten Sanitätsoffiziersanwärterinnen gab es im Jahr 1989, die Öffnung der [[Laufbahngruppe]]n der [[Unteroffizier]]e und [[Mannschaften]] im Sanitäts- und Militärmusikdienst für Frauen erfolgte 1991.<ref name="WeltRoutine">[https://www.welt.de/politik/deutschland/article11930304/Frauen-in-Olivgruen-von-der-Ausnahme-zur-Routine.html welt.de: ''Frauen in Olivgrün – von der Ausnahme zur Routine.'' 2. Januar 2011.]</ref> Bereits vor wenigen Jahren schlossen die ersten Pilotinnen, die Transportflugzeuge vom Typ [[Transall C-160|Transall]] steuern, und die [[Ulrike Fitzer|erste Kampfpilotin]] ihre Ausbildung bei der Bundeswehr ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/portal/poc/bwde?uri=ci%3Abw.bwde.streitkraefte.luftwaffe&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB170000000001%7C6U2BTK681INFO |titel=Noch ungewöhnlich: Frauen im Luftwaffencockpit |datum=2013-12-03 |abruf=2014-09-01}}</ref> Soldatinnen nehmen an allen [[Auslandseinsätze der Bundeswehr|Auslandseinsätzen]] der Bundeswehr in unterschiedlichsten Aufgabengebieten teil.

Für Soldatinnen gelten die gleichen körperlichen Mindestleistungsanforderungen wie für Männer beim [[Basis-Fitness-Test]], der bei der Einstellung und später jährlich absolviert werden muss. Sie erhalten allerdings einen Geschlechtszuschlag beim Sprinttest und 1000-Meter-Lauf von 15 % und beim Klimmhang von 40 % auf die erbrachte Leistung. Ist die Mindestleistung unterschritten, wird der Test als nicht bestanden gewertet.<ref name="Leitung_DE">{{Internetquelle |url=http://www.reservisten.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5NjM3MTM3Njk3YTY1NzgyMDIwMjAyMDIw/Ausbildung%20und%20erhalt%20IGF%20KLF%20Zentralanweisung%20B1_224_0_2.pdf |titel=Zentralanweisung B1-224/0-2 |titelerg=Ausbildung und Erhalt der individuellen Grundfertigkeiten und der Körperlichen Leistungsfähigkeit (Ausb IGF/KLF) |hrsg=Bundeswehr |datum=2015-05-21 |seiten=24 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304204151/http://www.reservisten.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5NjM3MTM3Njk3YTY1NzgyMDIwMjAyMDIw/Ausbildung%20und%20erhalt%20IGF%20KLF%20Zentralanweisung%20B1_224_0_2.pdf |abruf=2017-09-05}}</ref>

{{Siehe auch|Soldatensprache#Einfluss von Frauen|titel1=Einfluss von Frauen auf Soldatensprache}}

==== Homosexualität ====
[[Datei:Stabselement Chancengerechtigkeit.jpg|mini|Logos des Stabselements Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion der Bundeswehr]]
{{Hauptartikel|Homosexualität in der Bundeswehr}}

Homosexuelle [[Soldat (Deutschland)|Soldaten]] sind rechtlich gleichgestellt. Das [[Soldatinnen- und Soldaten-Gleichbehandlungsgesetz]] ({{§§|SoldGG|buzer}}) zielt darauf ab, Benachteiligungen unter anderem aus Gründen der [[Sexuelle Identität|sexuellen Identität]] für den Dienst als Soldat zu verhindern oder zu beseitigen.

==== Transgender ====
Auf der Grundlage des [[Transsexuellengesetz]]es vom 10. September 1980 ist der Wechsel des Geschlechtes in der Bundeswehr möglich und Praxis. Ein Fall, der große mediale Beachtung fand, ist der von Oberstleutnant (Luftwaffe) [[Anastasia Biefang]].<ref>{{Internetquelle |autor=Jeanette Bederke |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/bundeswehr-als-transfrau-zum-oberstleutnant/20462666.html |titel=Als Transfrau zum Oberstleutnant |werk=Der Tagesspiegel |datum=2017-10-16 |abruf=2021-03-29}}</ref>

==== Personen mit Migrationshintergrund ====
{{Hauptartikel|Personen mit Migrationshintergrund in der Bundeswehr|titel1=Personen mit Migrationshintergrund in der Bundeswehr}}

Über die genaue Anzahl der Soldaten mit migrantischer Familiengeschichte gibt es unterschiedliche Angaben. Diese liegen zwischen 13 %<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Jochen Gaugele und Miguel Sanches |url=https://www.morgenpost.de/politik/article214907615/CDU-Politiker-warnt-vor-Auslaender-Aufnahme-in-Bundeswehr.html |titel=CDU-Politiker Henning Otte warnt vor Ausländer-Aufnahme in Bundeswehr |datum=2018-07-23 |abruf=2019-07-07}}</ref> und 26 %.<ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr: Jeder vierte einfache Soldat hat Migrationshintergrund |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-jeder-vierte-einfache-soldat-hat-migrationshintergrund-14321511.html |Abruf=2019-07-07}}</ref> Der Großteil der Soldaten mit Migrationshintergrund stammt aus [[russlanddeutsche]]n Familien.<ref name=":0" />

==== Charta der Vielfalt ====
Im Februar 2012 unterzeichnete die Bundeswehr die [[Charta der Vielfalt]]. Im April 2015 wurde im Geschäftsbereich Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) das Stabselement „Chancengerechtigkeit“ eingerichtet und mit Wirkung zum 1. Mai 2016 auf „Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion“ erweitert.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.b-b-e.de/fileadmin/inhalte/aktuelles/2016/05/newsletter-10-ulrich.pdf |text=Umgang mit Vielfalt in der Bundeswehr – Verständnis, Entwicklung und Perspektiven |wayback=20190704040209}} S.&nbsp;1.</ref><ref>{{BT-Drs|19|10428}} vom 23. Mai 2019, ''Multikulturelle und multireligiöse Identität der Bundeswehr 2019 ''. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Filiz Polat, Dr. Tobias Lindner, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. S.&nbsp;3.</ref>

==== Minderjährige ====
Nach der Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 2011 ist die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee und stellt auch 17-jährige Bewerber mit Zustimmung der gesetzlichen Vertreter als freiwillige Soldaten ein.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesministerium der Verteidigung |url=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/039/1903965.pdf |titel=Rekrutierung von und Umgang mit Minderjährigen in der Bundeswehr |titelerg=Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Norbert Müller (Potsdam), Petra Sitte, Doris Achelwilm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/3683) |werk=Drucksache 19/3965 (neu) |hrsg=Deutscher Bundestag, Berlin |datum=2018-08-24 |format=PDF |abruf=2020-01-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Marion Trimborn |url=https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/1629033/zahl-der-minderjaehrigen-rekruten-geht-deutlich-zurueck |titel=Bundeswehr: Zahl der minderjährigen Rekruten geht deutlich zurück |abruf=2020-01-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Bundestag |url=http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/165/1916500.pdf |titel=Jahresbericht 2019 (61. Bericht) |werk=Drucksache 19/16500 |hrsg=Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten |datum=2020-01-28 |format=PDF |abruf=2020-02-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/266/1926600.pdf |titel=Jahresbericht 2020 (62. Bericht) |titelerg=Unterrichtung durch die Wehrbeauftragte |werk=Drucksache 19/26600 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2021-02-23 |format=PDF |abruf=2021-05-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://dfg-vk.de/zahl-minderjaehriger-bundeswehrsoldatinnen-steigt/ |titel=Zahl minderjähriger Bundeswehrsoldat*innen steigt |werk=Deutsche-Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen |datum=2022-02-10 |abruf=2022-02-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://dserver.bundestag.de/btd/20/051/2005183.pdf |titel=Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 9. Januar 2023 eingegangenen Antworten der Bundesregierung |werk=Drucksache 20/5183 |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2023-01-13 |seiten=54 |format=PDF |abruf=2023-01-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr rekrutiert Tausende Teenager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-rekrutiert-tausende-teenager-a-ac020266-c2d9-42c8-a395-b82e8a08c858 |Abruf=2024-07-26}}</ref>
{| class="wikitable"
|+ Soldaten, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren
! 2011 || 2012 || 2013 || 2014 || 2015 || 2016 || 2017 || 2018 || 2019 || 2020 || 2021 || 2022
!2023
|-
| 689 || 1202 || 1152 || 1463 || 1515 || 1907 || 2126 || 1679 || 1706 || 1148 || 1239 || 1773
|1996
|}

=== Stationierung ===
Die [[Kaserne]]n und sonstige [[Liegenschaft]]en der Bundeswehr liegen im Bundesgebiet sowie im Ausland. Seit dem Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] und der damit verbundenen Reduzierung der Bundeswehr wurden zahlreiche [[Standort (Bundeswehr)|Standorte]] geschlossen. Weitere Schließungen und Verlegungen von [[Truppenteil]]en und [[Dienststelle]]n erfolgten mit dem [[Stationierungskonzept 2011]].

Aufgrund der wieder stärkeren Konzentration auf die [[Landesverteidigung|Landes-]] und [[Bündnisverteidigung]] infolge der [[Annexion der Krim 2014]] wurden einige der im Konzept von 2011 geplanten Schließungen im Rahmen der Trendwenden ''Personal''<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/modernisierung-bundeswehr/trendwende-personal Trendwende Personal]</ref> und ''Material''<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/modernisierung-bundeswehr/trendwende-material Trendwende Material]</ref> wieder zurückgenommen.

Demnach hat die Bundeswehr künftig 271 Standorte (Kleinstandorte unter 15 Dienstposten nicht mitgezählt).<ref>{{Internetquelle |autor=[[Eberhard Zorn]] |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/tagesbefehl-gi-aenderungen-in-der-grobstruktur-5026376 |titel=Tagesbefehl des Generalinspekteurs: Änderungen in der Grobstruktur |werk=bmvg.de |datum=2021-02-05 |abruf=2021-12-05}}</ref> Sie verfügt (Stand: November 2019) über 1.457 Liegenschaften mit über 33.000 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von 263.000 Hektar – mehr als das Gebiet des kleinsten Flächenbundeslandes [[Saarland]].<ref name="Liegenschaften">{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/anzahl-liegenschaften-materiallage-bundeswehr |titel=Anzahl der Liegenschaften und Materiallage der Bundeswehr |werk=bundeswehr.de |datum=2019-11 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211205153148/https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/anzahl-liegenschaften-materiallage-bundeswehr |archiv-datum=2021-12-05 |abruf=2021-12-05}}</ref>

=== Medien ===
[[Datei:Logo Y-Magazin.svg|mini|Logo des Y-Magazins]]

Die Bundeswehr verfügt über einen eigenen Fernseh- und Radiosender. Das [[Zentrum Operative Kommunikation]] (ZOpKomBw) in [[Mayen]] betreibt dabei sowohl den Fernsehsender [[Bundeswehr TV]] als auch den Radiosender [[Radio Andernach]]. Beide Sender richten sich ausschließlich an Soldaten und zivile Angestellte der Bundeswehr. Die Bundeswehr unterhält zudem zwei YouTube-Kanäle. Auf einem werden regelmäßig Einblicke in die Arbeit der Bundeswehr sowie Gerät und Einsätze hochgeladen, bei dem zweiten Kanal „Bundeswehr Exclusive“ handelt es sich um den offiziellen Serienkanal, auf dem Einblicke in die Bundeswehr im Serienformat angeboten werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Klaus Janke |url=https://www.absatzwirtschaft.de/marken-award-2020-bundeswehr-gibt-einblick-in-die-truppe-172194/ |titel=Marken-Award 2020: Bundeswehr gewährt Einblicke in die Truppe › absatzwirtschaft |abruf=2021-10-12}}</ref>

Darüber hinaus erscheinen in der Bundeswehr auch diverse Printmedien, u.&nbsp;a. die offizielle und vom Bundesministerium der Verteidigung herausgegebene „aktuell“ als Wochenzeitung für die Bundeswehr und das Magazin [[Y (Zeitschrift)|„Y“]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.y-punkt.de/portal/a/ypunkt |text=''Y'' |wayback=20120819153658}}</ref> Außerdem gibt es die Zeitschriften „if – Zeitschrift für Innere Führung“<ref>[http://www.if-zeitschrift.de/portal/a/ifz „if – Zeitschrift für Innere Führung“]</ref> und „Militärgeschichte – Zeitschrift für historische Bildung“.<ref>[https://zms.bundeswehr.de/de/zmsbw-publikationen-zeitschrift-militaergeschichte-5323886 Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung].</ref> Die Bundeswehr präsentiert sich auch mit eigenen Facebook-Auftritt, so wie einer Vielzahl an Profilen auf Instagram und Twitter, wobei einzelne Organisationsbereiche eigene Auftritte pflegen. Daneben bestehen Benutzerkonten bei Flickr, Xing und LinkedIn.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/social-media-bundeswehr/bundeswehr-auf-social-media |titel=Bundeswehr auf Social Media |abruf=2021-10-12}}</ref>

Unabhängig vom Bundesministerium für Verteidigung gibt der Deutsche Bundeswehrverband e.&nbsp;V. unter Vorsitz von Oberst [[André Wüstner]] ebenfalls ein eigenes Magazin heraus, und zwar „Die Bundeswehr“.<ref>[https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/verband-aktuell/ Deutscher Bundeswehrverband e.&nbsp;V.]</ref><ref>[https://www.dbwv.de/mitgliedschaft-service/verbandsmagazindie-bundeswehr/ „Die Bundeswehr“]</ref>

== Einbindung in den Staat ==
Bei der Gründung der Bundeswehr wurde darauf geachtet, dass die neuen Streitkräfte weder eine gesellschaftlich und politisch dominierende Stellung wie im [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreich]] erlangen könnten,<ref group="Anm.">Vgl. insbesondere die faktische [[Militärdiktatur]] durch die [[Oberste Heeresleitung]] am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]].</ref> noch wie die mit einer eigenen Jurisdiktion ausgestattete und unmittelbar dem [[Reichspräsident]]en unterstellte [[Reichswehr]] einen [[Staat im Staate]] bilden könnten: Dazu wurde eine Anzahl von Instrumenten zur politischen und gesellschaftlichen Kontrolle der Streitkräfte geschaffen. Besonderer Wert wurde auf das „innere Gefüge“ gelegt, das sich an den neuen Prinzipien der „[[Innere Führung|Inneren Führung]]“ orientieren sollte. Auch der Rechtsstatus der Soldaten wurde entsprechend der Werteordnung des demokratischen Rechtsstaats neu definiert.

=== Parlamentarische Kontrolle ===
[[Datei:Berlin, Reichstagsgebäude -- 2013 -- 4648.jpg|mini|Die Bundeswehr unterliegt der Kontrolle durch das Deutsche Parlament.]]

Der [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesminister der Verteidigung]], ein ziviler Angehöriger der vom [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] getragenen [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]], hat nach {{Art.|65a|gg|juris|text=Art. 65a Abs. 1 GG}} die [[Befehls- und Kommandogewalt]] über die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Er steht an der Spitze des Ministeriums und führt gemäß [[Ressortprinzip]] ({{Art.|65|gg|juris|text=Art. 65, Satz 2 GG}}) seinen Geschäftsbereich selbstständig und in eigener Verantwortung und besitzt damit Weisungsbefugnis gegenüber allen Soldaten und Zivilisten der Bundeswehr. Dadurch wird das „Primat der Politik“, das heißt der Vorrang der Politik gegenüber dem Militär, sichergestellt.<!-- Dieses politische Primat erfordert, dass auch in der Bundeswehr das Prinzip von Befehl und Gehorsam gilt.-->

Nach {{Art.|80a|gg|juris|text=Art. 80a Abs. 1 GG}} und {{Art.|115a|gg|juris|text=Art. 115a Abs. 1 GG}} des Grundgesetzes entscheiden parlamentarische Gremien über den Eintritt des Spannungs- und Verteidigungsfalls.

Die Bundeswehr ist Teil der [[Exekutive]]. Zur umfassenden Kontrolle dieser bewaffneten Institution hat der Bundestag besondere bedeutende Rechte. Es gilt der [[Parlamentsvorbehalt]]; die Bundesregierung hat für den Einsatz bewaffneter Streitkräfte die Zustimmung des Bundestags einzuholen, und zwar vor deren Einsatz, sofern nicht eine [[Gefahr im Verzug]] ein sofortiges Eingreifen verlangt. Seine Beteiligung an der Frage des Einsatzes der Bundeswehr hat der Bundestag im [[Parlamentsbeteiligungsgesetz]] geregelt. Somit gilt die Bundeswehr als [[Parlamentsarmee]].<ref group="Anm." name="parlKtrl">Zu den Implikationen der Bundeswehr als Parlamentsheer siehe [https://www.cloeser.org/pub/Parlamentarische_Kontrolle_der_Exekutive.pdf Die parlamentarische Kontrolle der Exekutive], S. 13 f. (PDF; 381&nbsp;kB).</ref> Das Parlament verfügt über Kontrollinstrumente mit gegenüber der Bundeswehr erheblich weiter gehenden Rechten, als es sie für andere Bereiche der Exekutive wie etwa der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]], der Finanzverwaltung oder den Botschaften gibt. Es handelt sich dabei um die besonderen Rechte des Verteidigungsausschusses als [[Untersuchungsausschuss]], um den [[Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages|Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages]], um die Sonderregelungen im Haushaltsrecht und die uneingeschränkten Zugangsrechte der MdB zu den Liegenschaften.

{{Siehe auch|Parlamentsarmee}}

==== Der Verteidigungsausschuss ====
{{Hauptartikel|Verteidigungsausschuss (Deutscher Bundestag) |titel1=Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages}}

Während nur der Bundestag in allen anderen Angelegenheiten einen [[Untersuchungsausschuss]] einsetzen kann ({{Art.|44|gg|juris}} GG), kann sich der [[Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages|Verteidigungsausschuss]] selbst zum Untersuchungsausschuss erklären ({{Art.|45a|gg|juris}} GG). Das erlaubt es dem Ausschuss, jeden bundeswehrinternen Sachverhalt durch einen Untersuchungsausschuss, also ähnlich einer staatsanwaltlichen Ermittlung, zu überprüfen. Da das Bundestagsplenum nicht eingeschaltet werden muss, kann der U-Ausschuss die Bundeswehr leichter kontrollieren, ohne eine notwendige Geheimhaltung zu gefährden.

==== Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages ====
[[Datei:Berlin, Mitte, Neustädtische Kirchstraße 15, Bürogebäude Bundestag, Dienstsitz Wehrbeauftragter.jpg|mini|Der Dienstsitz des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages in Berlin-Mitte.]]
{{Hauptartikel|Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages}}

{{Art.|45b|gg|juris}} GG bestimmt, dass zum Schutze der [[Grundrechte (Deutschland)|Grundrechte]] und als Hilfsorgan des Bundestages bei der Ausübung der parlamentarischen Kontrolle ein [[Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages]] berufen wird. Der Wehrbeauftragte ist also ein Organ des Bundestages, nicht der Bundeswehr oder der Bundesregierung. Er untersucht mögliche Verletzungen der Grundrechte der Soldaten und Verstöße gegen die Grundsätze der [[Innere Führung|Inneren Führung]] und berichtet dem Bundestag. Außerdem ist er [[Petition]]sinstanz für alle Soldaten, die sich ohne Einhaltung des Dienstweges unmittelbar, auch unter Schutz ihrer Identität, an ihn wenden dürfen.

==== Sonderregelungen im Haushaltsrecht ====
{{Art.|87a|gg|juris}} Abs.&nbsp;1&nbsp;GG bestimmt: „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben.“<!-- Ausfluss dieser Regelung ist die „Stärke- und Ausrüstungs-Nachweisung“ (STAN), die Struktur, Umfang und Ausstattung jeder Einheit der Streitkräfte transparent abbildet. --> Gesamtstärke und Organisation der Streitkräfte müssen somit jedes Jahr vom Bundestag ([[Legislative]]) im [[Haushaltsgesetz]] festgestellt d.&nbsp;h. genehmigt werden. Dies dient der besseren Transparenz von Veränderungen in der Struktur der Streitkräfte. Eine solche Regelung gibt es für keinen anderen Bereich der [[Exekutive]].<!-- Sie soll verhindern, dass der BMVg die Streitkräfte vergrößert oder sie zu nicht vom Parlament gebilligten Zwecken umorganisiert oder streitkräfteintern „Geistereinheiten“ oder Sonderkommandos aufgestellt werden. -->

Alle Beschaffungsaufträge des Verteidigungsministeriums mit einem Wert über 25 Mio. Euro müssen, zusätzlich zur Veranschlagung und Bewilligung im Haushalt und zur Beratung im Verteidigungsausschuss, vor dem Vertragsabschluss gesondert durch den [[Haushaltsausschuss]] freigegeben werden. Diese sogenannte „25-Millionen-Euro-Vorlage“, ehemals „50-Millionen-DM-Vorlage“, führte der Haushaltsausschuss 1981 per Grundsatzbeschluss ein. Abgesehen von der Umstellung auf Euro wurde die Höhe der Summe seitdem nicht angepasst. Das Verfahren führt häufig zu Verzögerungen bei Beschaffungen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Ulf von Krause]] |Titel=Die Bundeswehr als Instrument deutscher Außenpolitik |Verlag=Springer |Ort=Wiesbaden |Datum=2013 |ISBN=978-3-658-00184-1 |Seiten=53 |Online=https://books.google.de/books?id=r3mLJOEdOA8C&pg=PA53}}</ref>

=== Innere Führung ===
{{Hauptartikel|Innere Führung}}

''Innere Führung'' wird die komplexe Führungskonzeption der Bundeswehr genannt, die sich an dem Leitbild des [[Staatsbürger in Uniform|Staatsbürgers in Uniform]] orientiert. Das bedeutet, dass die Grundrechte des Soldaten nur so weit eingeschränkt werden dürfen, wie es der militärische Auftrag erfordert. So wird z.&nbsp;B. das Grundrecht auf [[freie Meinungsäußerung]] nur teilweise durch das Prinzip von [[Militärischer Befehl|Befehl]] und [[Gehorsam]] eingeschränkt (''siehe:'' [[Vorgesetztenverordnung]]). Insbesondere besitzen die Bundeswehrsoldaten im Gegensatz zu den Soldaten der [[Reichswehr]], der [[Wehrmacht]] und Soldaten vieler anderer Länder das [[Aktives Wahlrecht|aktive]] und das [[Passives Wahlrecht|passive Wahlrecht]], das Recht auf Parteimitgliedschaft sowie das Recht auf gewerkschaftliche Organisation. So können sie in allen Bereichen der Gesellschaft und auf allen Ebenen, auch in Landtagen und im Bundestag, politisch mitwirken.

Die Innere Führung soll so die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft gewährleisten. Sie wurde unter anderem durch den späteren General [[Wolf von Baudissin|Graf Baudissin]] entwickelt und markiert einen bedeutenden Unterschied zu allen früheren deutschen Armeen. Zuständig für die Lehre, Kommunikation nach außen und die Weiterentwicklung ist das [[Zentrum Innere Führung]].

=== Rechtsstatus der Soldaten ===
[[Soldat (Deutschland)|Soldaten]] genießen als [[Staatsbürger in Uniform]] grundsätzlich die gleichen Rechte wie andere Bürger. {{Art.|17a|gg|juris}} Abs.&nbsp;1 GG regelt, in welchem Maße Soldaten Einschränkungen ihrer [[Grundrechte]] hinnehmen müssen. Die [[Dienstpflicht]]en der [[Deutsche Staatsbürgerschaft|deutschen Staatsbürger]] sind in {{Art.|12a|gg|juris}}&nbsp;GG festgelegt, der die rechtliche Grundlage für die [[Wehrpflicht]] bildet. Sie stehen in einem öffentlich-rechtlichen [[Wehrdienstverhältnis]], das auf die Sicherung der ständigen Verteidigungsbereitschaft gegen Angriffe von außen gerichtet ist. Die Dienstpflichten der Soldaten ergeben sich aus dem [[Soldatengesetz]], das Recht auf [[Religionsausübung]] wird garantiert.

Die [[Wehrbeschwerdeordnung]] erlaubt es jedem Soldaten, sich in dienstlichen, disziplinaren und [[Verwaltungsrecht (Deutschland)|verwaltungsrechtlichen]] Fragen auf dem [[Dienstweg]] zu beschweren, ohne dass ihm daraus Nachteile erwachsen dürfen. Das Beschwerdeverfahren eröffnet dem Soldaten den [[Rechtsweg]].

Die Ahndung von [[Dienstvergehen]] ist in der [[Wehrdisziplinarordnung]] geregelt. Sie bestimmt die Maßnahmen, die [[Disziplinarvorgesetzter|Disziplinarvorgesetzte]] und [[Truppendienstgericht]]e gegen solche Soldaten verhängen dürfen, die ihre Pflichten aus dem Soldatengesetz verletzt haben. Rechtlich betrachtet sind diese Maßnahmen keine [[Strafe]]n, sondern dienstrechtliche Sanktionen, die auch nicht als [[Vorstrafe]] registriert werden. Die schwerste, nur durch ein Truppendienstgericht zu verhängende Maßnahme ist die Entfernung aus dem Dienstverhältnis. Die Truppendienstgerichte bestehen aus zivilen [[Berufsrichter]]n, die jedoch dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung angehören, und militärischen [[Beisitzer]]n. Zweite und letzte [[Instanz (Recht)|Instanz]] der militärischen Disziplinargerichtsbarkeit ist der [[2. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts|2.&nbsp;Wehrdienstsenat]] des [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgerichts]].

Das [[Wehrstrafgesetz]] legt die [[Tatbestand|Tatbestände]] fest, die als Wehrstraftat geahndet werden. Wehrstraftaten, die an die [[Staatsanwaltschaft (Deutschland)|Staatsanwaltschaft]] abzugeben sind, sind mit [[Erlass (Verwaltungsrecht)|Erlass]] geregelt. Dazu gehören unter anderem die [[Fahnenflucht]] und der [[Militärischer Gehorsam|Ungehorsam]]. Das Gesetz gilt grundsätzlich nur für Soldaten der Bundeswehr und wird durch die [[Ordentliche Gerichtsbarkeit (Deutschland)|ordentliche Gerichtsbarkeit]] angewandt.

Wehrstrafgerichte für die Streitkräfte dürfen nach {{Art.|96|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 GG [[Errichtung (Recht)|errichtet]] werden. Sie können die [[Strafgerichtsbarkeit]] nur im [[Verteidigungsfall (Deutschland)|Verteidigungsfall]] sowie über Angehörige der Streitkräfte ausüben, die in das Ausland entsandt oder an Bord von [[Kriegsschiff]]en eingeschifft sind. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz. Diese Gerichte gehören zum [[Geschäftsbereich]] des [[Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz|Bundesministers der Justiz]]. Ihre hauptamtlichen Richter müssen die [[Befähigung zum Richteramt]] haben. Bislang sind Wehrstrafgerichte nicht errichtet und ein das Nähere regelnde [[Bundesgesetz (Deutschland)|Bundesgesetz]] nicht erlassen worden.

Seit 1. Januar 2016 gilt auch für die Bundeswehr die [[Richtlinie 2003/88/EG über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung|EU-Arbeitszeitrichtlinie]] in Verbindung mit der [[Soldatenarbeitszeitverordnung]] ({{§§|sazv|juris|text=SAZV}}) und wurde mit einer Anpassung im Soldatengesetz umgesetzt. Danach gilt für den Grundbetrieb der Bundeswehr eine regelmäßige wöchentliche [[Arbeitszeit]] von 41&nbsp;Stunden ohne Pausen. Für Tagesfahrten seegehender Einheiten der Marine, Langstreckenflügen von Flugzeugbesatzungen, bei Wach-, Sonder- und Ordnungsdiensten und Teilen der Allgemeinen Grundausbildung sind allerdings Abweichungen für Ruhepausen, wöchentlichen Ruhezeiten und der Nachtarbeit möglich.

=== Militärseelsorge ===
{{Hauptartikel|Militärseelsorge (Bundeswehr)}}

Die weisungsunabhängige Militärseelsorge ist zuständig für die aktiven Soldaten mit ihren Familienangehörigen. Sie bietet diesen eine grundsätzliche Ansprechbarkeit und hat darüber hinaus Zugang zu allen Bundeswehrangehörigen. Ähnlich dem Wehrbeauftragten erhält sie u.&nbsp;a. so Wissen über Zustand und Entwicklung (in) der Bundeswehr. Rechtlich basiert sie im Bereich der evangelischen Seelsorge auf dem [[Militärseelsorgevertrag]] von 1957, der katholischen Seelsorge auf dem [[Reichskonkordat]] von 1933 und der jüdischen Militärseelsorge auf einem Staatsvertrag mit dem [[Zentralrat der Juden in Deutschland]] von 2019.

=== Hinterbliebenenversorgung ===
In den letzten Jahren wurden die im Falle von Tod oder Dienstbeschädigungen von Bundeswehrangehörigen im Einsatz anzuwendenden Vorschriften deutlich zum Vorteil der Betroffenen und ihrer Familien geändert. Den Hinterbliebenen eines bei einem Einsatzunfall ums Leben gekommenen Soldaten auf Zeit stehen Übergangsbeihilfe, [[Sterbegeld]], Leistungen aus der Beschädigtenversorgung, Ausgleichszahlungen, eine Entschädigung in Höhe von 60.000 Euro sowie eine Hinterbliebenenrente aus der [[Gesetzliche Rentenversicherung (Deutschland)|gesetzlichen Rentenversicherung]] zu. Es zählen dabei alle Unfälle im Einsatz, aber auch Erkrankungen, die auf die besonderen Verhältnisse im Einsatzland zurückzuführen sind.

Die finanzielle Versorgung der [[Witwer|Witwe oder des Witwers]] eines bei einem Einsatzunfall ums Leben gekommenen [[Berufssoldat]]en beträgt 60 % ([[Waise]]n 30 %) des erhöhten Unfallruhegehaltes. Zugrunde gelegt werden dabei eine Besoldungsgruppe, die zwei Stufen über der des Verstorbenen liegt, und ein pauschaler Ruhegehaltssatz von 80 % der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge.

=== Dienstunfähigkeit ===
Das Gesetz zur Regelung der Weiterverwendung nach Einsatzunfällen ([[Einsatz-Weiterverwendungsgesetz]], EinsatzWVG) garantiert ein Anrecht auf Weiterbeschäftigung von Soldaten und Zivilisten, die während eines Auslandseinsatzes der Bundeswehr schwer verwundet wurden.

Falls ein Soldat auf Zeit dienstunfähig entlassen wird, setzt sich seine finanzielle Absicherung aus Beschädigten- und Dienstzeitversorgung, einer Ausgleichszahlung und einer Rente der [[Deutsche Rentenversicherung|Deutschen Rentenversicherung]] zusammen. Hinzu kommt die Entschädigung von 80.000&nbsp;Euro. Berufssoldaten erhalten bei Dienstunfähigkeit aufgrund eines Einsatzunfalls neben der einmaligen Entschädigung ein erhöhtes Unfallruhegehalt. Dies beläuft sich auf 80 % der jeweils ruhegehaltfähigen Dienstbezüge aus der übernächsten Besoldungsgruppe beziehungsweise einer gesetzlich festgelegten Mindestbesoldungsgruppe.

=== Strahlenopfer durch Radaranlagen ===
Seit etwa dem Jahr 2000 war die Bundeswehr mit mehreren tausend Anträgen ehemaliger Soldaten und Zivilangestellten konfrontiert, die [[Gesundheitsschäden durch militärische Radaranlagen]] erlitten haben. Sie waren von den 1950er bis 1980er Jahren der [[Röntgenstrahlung]] von [[Radar]]geräten ausgesetzt, viele erkrankten dadurch an [[Krebs (Medizin)|Krebs]]. Im Jahr 2003 gab eine Expertenkommission (''Radarkommission'') Empfehlungen für die Entschädigung, die auch ehemalige NVA-Soldaten betrifft. Viele Betroffene beklagen, dass die Bundeswehr eine Hinhaltetaktik betreibe.

=== Extremismusbekämpfung ===
Der [[Wehrpflicht in Deutschland|Wehrpflichtige]] [[Uwe Mundlos#Wehrdienst und MAD-Kontakt|Uwe Mundlos]] erhielt 1994/95 trotz Intervention des [[Militärischer Abschirmdienst|Militärischen Abschirmdienstes]] (MAD) und offenkundig [[Rechtsextremismus|rechtsextremer]] Gesinnung keinen Eintrag in seine Personalakte und wurde befördert, zu seiner Entlassung erhielt er ein ordentliches Zeugnis. Er wurde [[Rechtsterrorismus|Rechtsterrorist]] und einer der Mitbegründer der rechts-[[Terroristische Vereinigung|terroristischen Vereinigung]] „[[Nationalsozialistischer Untergrund]]“ (NSU).<ref>[[Bild-Zeitung]], 3. Mai 2017: [https://www.bild.de/news/aktuelles/news/braune-kameraden-versagt-bundeswehr-bei-rechtsextremen-51577788.bild.html ''Braune Kameraden: Versagt Bundeswehr bei Rechtsextremen?'']</ref>

Nach einem Kabinettsbeschluss vom August 2016 sollen Bewerber für den Dienst in der Bundeswehr ab Juli 2017 bereits vor ihrer Einstellung vom MAD auf ihre Extremismusgefährdung überprüft werden. Von 2007 bis April 2016 hatte die Bundeswehr 22 aktive Soldaten als „[[Islamismus|Islamisten]]“ eingestuft; 17 wurden entlassen, die restlichen fünf waren bereits aus dem Dienst ausgeschieden;<ref name="deutschlandfunk.de 31-8-016 Visier Militärgeheimdienst" /> nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums wurden zwischen 2012 und 2016 18 Soldaten aufgrund rechtsextremistischen Verhaltens entlassen.<ref>[[Dlf24]], 4. Mai 2017: [http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-18-vorzeitige-entlassungen-wegen.1939.de.html?drn:news_id=740622 ''18 vorzeitige Entlassungen wegen Rechtsradikalismus'']{{Toter Link |url=http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-18-vorzeitige-entlassungen-wegen.1939.de.html?drn:news_id=740622 |date=2023-06}} (7. Mai 2017, nur sieben Tage online)</ref> Zum Zeitpunkt der Gesetzesänderung verfolgte der MAD laut BMVg über 300 Verdachtsfälle: 268 mutmaßliche [[Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland|Rechtsextremisten]], 64 mögliche Islamisten und sechs mutmaßliche [[Linksextremismus|Linksextremisten]].<ref name="deutschlandfunk.de 31-8-016 Visier Militärgeheimdienst">{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandfunk.de/kabinettsbeschluss-bundeswehr-bewerber-im-visier-des.1818.de.html?dram:article_id=364548 |titel=Bundeswehr-Bewerber im Visier des Militärgeheimdienstes |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2016-08-31 |abruf=2016-11-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-mad-entdeckt-20-islamisten-in-der-truppe.447.de.html?drn:news_id=674712 |titel=MAD entdeckt 20 Islamisten in der Truppe |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2016-11-05 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161105175432/http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-mad-entdeckt-20-islamisten-in-der-truppe.447.de.html?drn:news_id=674712 |archiv-datum=2016-11-05 |abruf=2016-11-06 |zitat=Unter den Soldaten der Bundeswehr sind nach Erkenntnissen des Militärischen Abschirmdienstes mindestens 20&nbsp;Islamisten. Des Weiteren gehe man 60 Verdachtsfällen nach, teilte der MAD den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit.}}</ref>

Im Frühjahr 2017 wurden nach Angaben der Bundesregierung 275 Verdachtsfälle rechtsextremer Vergehen in der Bundeswehr geprüft.<ref>[[badische-zeitung.de]], [[dpa]], 10. April 2017: [https://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/275-rechtsextreme-verdachtsfaelle-bei-der-bundeswehr-x1x--135514657.html ''275 rechtsextreme Verdachtsfälle bei der Bundeswehr''] (7. Mai 2017)</ref>

Nach dem Fund einer auf einer Toilette im [[Flughafen Wien]] versteckten Pistole wurde der deutsche [[Oberleutnant]] Franco A. von den österreichischen Behörden am 3. Februar 2017 vorübergehend festgenommen. Der [[Fall Franco A.]] löste Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten aus. Franco A hatte 2014 nach einem Offizierslehrgang bei der Bundeswehr eine – als von [[völkisch]]em Gedankengut geprägt und „[[Rassismus|rassistisch]]“ beurteilte, von den entsprechenden französischen Professoren als extremistisch und unvereinbar mit der [[Freiheitliche demokratische Grundordnung|freiheitlich-demokratischen Grundordnung]] eingestufte und vom zuständigen französischen General Antoine Windeck abgelehnte – Masterarbeit mit dem Titel ''Politischer Wandel und [[Subversion]]sstrategie'' abgegeben; mit einer neuen Arbeit erlangte er den Studienabschluss.<ref name="spiegel.de 30-4-017 von der Leyen Korpsgeist" /><ref>[[spiegel.de]], 29. April 2017, Matthias Gebauer: [https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-hatte-schon-2014-hinweise-auf-rechte-gesinnung-von-franco-a-a-1145466.html ''Bundeswehr hatte schon 2014 Hinweise auf rechte Gesinnung von Franco A.''] (7. Mai 2017)</ref> Nach Überprüfung und Abgleich von Daten des beim [[Jägerbataillon 291]] der [[Deutsch-Französische Brigade|deutsch-französischen Brigade]] in [[Illkirch]] bei Straßburg Stationierten stellte sich heraus, dass er sich Ende 2015 unter einer anderen Identität in Bayern als syrischer Flüchtling registrieren hatte lassen,<ref>[[spiegel.de]], 28. April 2017, Jörg Diehl, Matthias Gebauer, Ansgar Siemens: [https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soldat-unter-terrorverdacht-wie-franco-a-zum-fluechtling-wurde-a-1145376.html ''Wie aus Franco A. ein syrischer Flüchtling wurde''] (7. Mai 2017)</ref> daraufhin wurden er sowie ein Komplize am 26. April 2017 unter Terrorverdacht festgenommen. Unter anderem wurde eine Liste mit möglichen Anschlagsopfern bei ihm gefunden, darunter [[Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz|Bundesjustizminister]] [[Heiko Maas]] und die [[Die Linke|Linken]]-Politikerin und Bundestagsabgeordnete (MdB) [[Anne Helm]]. [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesverteidigungsministerin]] [[Ursula von der Leyen]] kritisierte angesichts versagt habender Kontroll- und Aufsichtsmechanismen „falsch verstandenen [[Korpsgeist]]“ und sagte ferner: „Die Bundeswehr hat ein Haltungsproblem, und sie hat offensichtlich eine Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen.“<ref name="spiegel.de 30-4-017 von der Leyen Korpsgeist">[[spiegel.de]], 30. April 2017: [https://www.spiegel.de/politik/deutschland/franco-a-ursula-von-der-leyen-sieht-haltungsproblem-bei-der-bundeswehr-a-1145559.html ''Von der Leyen kritisiert „falsch verstandenen Korpsgeist“'']</ref> Nach dem Auffinden von Wehrmachts-[[Devotionalien]] auch in der [[Fürstenberg-Kaserne]] in [[Donaueschingen]]<ref>[[badische-zeitung.de]], [[dpa]], [[Agence France-Presse|afp]], 6. Mai 2017: [https://www.badische-zeitung.de/nachrichten/suedwest/bundeswehr-ermittler-stossen-auch-in-donaueschinger-kaserne-auf-nazi-andenken ''Bundeswehr-Ermittler stoßen auch in Donaueschinger Kaserne auf Nazi-Andenken''] (7. Mai 2017)</ref> ordnete am 7. Mai 2017 der [[Generalinspekteur der Bundeswehr]] [[Volker Wieker]] die entsprechende Untersuchung aller Bundeswehrkasernen mit einem Bericht bis Mitte Mai an.<ref>[[badische-zeitung.de]], [[dpa]], 7. Mai 2017: [https://www.badische-zeitung.de/bundeswehr-durchsucht-kasernen-nach-weiteren-wehrmachtsandenken#kommentare ''Bundeswehr durchsucht Kasernen nach weiteren Wehrmachtsandenken''] (7. Mai 2017)</ref>
{{Hauptartikel|Fall Franco A.}}
{{Siehe auch|Rechtsextreme Netzwerke}}

== Äußere Kennzeichen ==
[[Datei:Bundeswehr Kreuz Black.svg|mini|Hoheitszeichen der Bundeswehr]]
[[Datei:Colour of Germany.svg|mini|Truppenfahne der Bundeswehr]]

=== Symbole ===
Das [[Hoheitszeichen]] der Bundeswehr ist das [[Eisernes Kreuz#Bundeswehr|Eiserne Kreuz]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschesheer.de/portal/poc/heer?uri=ci%3Abw.heer.insp.geschichte.woherkommenwir.dasdeutscheheer.symbolundzeremoniell&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB050000000001%7C83TACH018INFO |titel=Das Eiserne Kreuz |hrsg=Online-Redaktion Heer |datum=2013-11-25 |abruf=2016-11-16}}</ref> das als militärisches Erkennungszeichen der Bundeswehr geführt wird, insbesondere an Luft- und gepanzerten Rad- und Kettenfahrzeugen. Die zivilen Fahrzeuge der BwFuhrparkService GmbH führen auf den Vordertüren hingegen das Logo der Bundeswehr in Blau/Grau und den Schriftzug „Bundeswehr“.
Nachdem die Bundeswehr bei ihrer Gründung zunächst auf ein solches Kennzeichen verzichtet hatte, stiftete Bundespräsident [[Heinrich Lübke]] allen „Bataillonen und entsprechenden Verbänden“ [[Truppenfahnen der Bundeswehr|Truppenfahnen]] als „äußeres Zeichen gemeinsamer Pflichterfüllung für Volk und Staat“.<ref>{{Internetquelle |url=https://treff.bundeswehr.de/portal/a/treff/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9kqLUtDS9lNTMvFQgLz21ODkjMzmjJBUoUVpQkJqXlpiRl6pfkO2oCABLYYV_/ |titel=Truppenfahnen für die Bundeswehr |werk=treff.bundeswehr.de |hrsg=Bundeswehr |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110718204849/https://treff.bundeswehr.de/portal/a/treff/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9kqLUtDS9lNTMvFQgLz21ODkjMzmjJBUoUVpQkJqXlpiRl6pfkO2oCABLYYV_/ |archiv-datum=2011-07-18 |abruf=2016-11-16}}</ref> Sie sind einheitlich in [[Schwarz-Rot-Gold]], mit einer Fransenborte und mit dem [[Bundeswappen Deutschlands|Bundesadler]] in der für staatliche Zwecke reservierten Fassung des [[Bundesschild]]es gestaltet.

An ihren Dienstgebäuden hisst die Bundeswehr die [[Dienstflagge der Bundesbehörden]]. Auf Kriegsschiffen wird die [[Flagge Deutschlands#Flaggen der Seestreitkräfte|Dienstflagge der Seestreitkräfte]] geführt, während die zivil besetzten Hilfsschiffe der Bundeswehr die Bundesdienstflagge führen. Vorgesetzte in Kommandofunktionen führen bestimmte [[Kommandozeichen]] wie etwa den Stander des Generalinspekteurs, [[Kommandoflagge#Deutschland|Kommandoflaggen, -stander und -wimpel]]. Sämtliche Fahrzeuge der Bundeswehr tragen auf dem Kfz-Kennzeichen anstatt des Kürzels der entsprechenden Stadt den Buchstaben „Y“. Für dieses Kürzel hatte sich Brigadegeneral [[Kurt Vogel (General, 1908)|Kurt Vogel]] entschieden, da naheliegende Buchstabenkombinationen wie „BW“ sowie alle Einzelbuchstaben bis auf „X“ und „Y“ bereits vergeben waren.<ref>{{Internetquelle |autor=Andrea Steichele-Biskup |url=https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/kfz-zulassung/kennzeichen-bundeswehr-nato/ |titel=Die Kennzeichen von Bundeswehr und Nato |werk=ADAC |datum=2021-07-29 |abruf=2022-08-08}}</ref>

{{Siehe auch|Liste der Kommandozeichen der Bundeswehr|Dienstgrade der Bundeswehr|titel2=Dienstgradabzeichen der Bundeswehr|Ehrenzeichen der Bundeswehr}}

=== Zeremoniell ===
[[Datei:20A3214.jpg|mini|Feierliches Gelöbnis zum 20. Juli (2023)]]

Das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr ist der [[Großer Zapfenstreich|Große Zapfenstreich]], der nur zu besonderen Anlässen abgehalten wird. Seine heutige Form geht auf die [[Befreiungskriege]] 1813–1815 und den Militärmusiker [[Wilhelm Wieprecht]] zurück. Daneben gibt es die [[Feierliches Gelöbnis|Feierlichen Gelöbnisse]], in denen [[Rekrut]]en im feierlichen Rahmen ihr Gelöbnis bzw. ihren Diensteid ablegen. Diese finden deutschlandweit regelmäßig in der Öffentlichkeit statt, wobei das jährlich am Gedenktag des [[Attentat vom 20. Juli 1944|Attentats vom 20. Juli 1944]] in Berlin durchgeführte Gelöbnis besonders große Beachtung findet.

Im Unterschied zu anderen Streitkräften zeigt sich die Bundeswehr – insbesondere seit Ende des Kalten Krieges – sehr zurückhaltend mit traditionellen militärischen Formen und Feiern in der Öffentlichkeit: [[Militärparade|Paraden]] in größerer Form wurden allgemein nur sehr selten, nur vor 1990 und oft zusammen mit Verbündeten der NATO durchgeführt, etwa zur Verabschiedung des ersten Bundeskanzlers [[Konrad Adenauer]] 1963<ref>[https://www.relikte.com/wunstorf/ Chronik des Fliegerhorsts Wunstorf]</ref> oder 1972 zusammen mit anderen NATO-Staaten zur Verabschiedung von [[Ulrich de Maizière]].<ref>[https://www.imago-images.de/st/0097516092 Bild und Infotext zur Feldparade 1972]</ref> Diese Veranstaltungen fanden jedoch stets außerhalb des [[Öffentlicher Raum|öffentlichen Raumes]] (etwa auf [[Truppenübungsplatz|Truppenübungsplätzen]]) statt. Kleinere Vorbeimärsche zu besonderen Anlässen sind in bestimmten Regionen und Ortschaften jedoch durchaus Teil einer gewachsenen Tradition.<ref>[https://www.waz-online.de/Gifhorn/Gifhorn-Stadt/Nijmegen-Marschierer-kommen-nach-Gifhorn Vorbeimarsch der Nijmegen-Marschgruppe in Gifhorn 2018]</ref><ref>{{Webarchiv |url=https://www.saarlouis.de/freizeit/historie-festung/stadtgeschichte/garnisionsstadt/ |text=Informationen der Stadt Saarlouis zu militärischen Veranstaltungen |wayback=20211128084346}}</ref> Nur zu besonderen Anlässen (v.&nbsp;a. Staatsbesuchen) ziehen [[Ehrenwache|Ehrenposten]] oder [[Ehrenformation]]en vor der [[Neue Wache|Neuen Wache]], der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland sowie dem [[Schloss Bellevue]] und dem [[Bundeskanzleramt (Berlin)|Bundeskanzleramt]] auf. Vorbeimärsche von Ehrenformationen erfolgen im [[Gleichschritt]], nicht im bis 1945 verwendeten [[Paradeschritt]].

=== Uniform ===
{{Hauptartikel|Uniform (Bundeswehr)}}

Für die Soldaten der Bundeswehr gibt es eine große Zahl unterschiedlicher Uniformen. Neben den Dienstanzügen der Teilstreitkräfte gibt es verschiedenartige Arbeits- und Gefechtsanzüge und Sonderbekleidung für bestimmte klimatische Verhältnisse wie zum Beispiel Kälteschutzbekleidung. Die Uniformen der Bundeswehr unterliegen der Genehmigung durch den Bundespräsidenten ({{§|4|sg|juris}} Abs.&nbsp;3 [[Soldatengesetz]]). Die Einzelbestimmungen sind in der Allgemeinen Regelung A-2630/1 festgelegt.<ref>{{cite web | url=https://www.reservistenverband.de/custom/bilder/microsites/6062625000/Willkommen/A_2630_1%20Das%20aeussere%20Erscheinungsbild.pdf | title=A-2630/1 | publisher=Bundesministerium der Verteidigung | date=2014 | format=PDF | accessdate=2019-01-31 | archiveurl=https://web.archive.org/web/20170902232458/https://www.reservistenverband.de/custom/bilder/microsites/6062625000/Willkommen/A_2630_1%20Das%20aeussere%20Erscheinungsbild.pdf | archivedate=2017-09-02 | offline=0 }}</ref> Die [[Zentrale Dienstvorschrift|ZDv]] 37/10 „Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr“ ist außer Kraft gesetzt.

Die Uniformen der Bundeswehr greifen einerseits auf traditionelle Elemente des preußischen bzw. deutschen Militärs zurück ([[Kragenspiegel (Bundeswehr)|Kragenspiegel]], Schnitt der Uniformjacken, Gestaltung der Luftwaffen- und Marineuniformen), weisen aber andererseits einige eigene Entwicklungen auf, wie beispielsweise die Verwendung von [[Barett (Bundeswehr)|Baretten]] und die Gestaltung der Mehrzahl der [[Dienstgradabzeichen der Bundeswehr|Dienstgradabzeichen]]. Hier dienten u.&nbsp;a. [[Britische Armee|britische]] Uniformelemente bzw. solche der geplanten [[Europäische Verteidigungsgemeinschaft|EVG]]-Armee als Vorbild. Da die Bundeswehr im Unterschied zu den meisten anderen Streitkräften der Welt keine Paradeuniform kennt, wurde auf die Einführung eines – in zahlreichen anderen Ländern üblichen – [[Säbel|Offizierssäbels]] verzichtet.

== Finanzierung ==
[[Datei:Entwicklung Haushaltsbudget Deutschland.png|mini|Entwicklung Verteidigungshaushalt + Sondervermögen in Euro / Entwicklung Anteil am BIP in Prozent]]
Die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem [[Haushaltsplan]] ergeben ({{Art.|87a|gg|juris}} Abs. 1 Satz 2 GG). Die Bundeswehr wird aus dem [[Verteidigungsetat#Deutschland|Verteidigungsetat]] finanziert,<ref>vgl. [https://www.bmvg.de/de/themen/verteidigungshaushalt ''Verteidigungshaushalt''.] Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 24. März 2022.</ref> der wie der gesamte [[Bundeshaushaltsplan (Deutschland)|Bundeshaushalt]] grundsätzlich der sog. [[Schuldenbremse (Deutschland)|Schuldenbremse]] unterliegt.

Nach dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine]] hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung am 27. Februar 2022 in einem [[Entschließungsantrag]] aufgefordert, „die Modernisierung der Bundeswehr mit dem Ziel voll ausgestatteter und voll einsatzbereiter Streitkräfte weiter voranzutreiben, bestehende Fähigkeitslücken umgehend zu schließen und die notwendigen finanziellen Ressourcen dafür zeitnah und langfristig bereitzustellen.“<ref>[https://dserver.bundestag.de/btd/20/008/2000846.pdf ''Entschließungsantrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP zur Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundeskanzler zur aktuellen Lage.''] BT-Drs. 20/846 vom 27. Februar 2022, S. 4.</ref>

Ein Entwurf zur Änderung des Grundgesetzes sieht einen neuen Absatz 1a in Artikel 87a des Grundgesetzes vor, der den Bund zur Errichtung eines [[Sondervermögen (Haushaltsrecht)|Sondervermögens]] mit eigener [[Kreditermächtigung]] in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro zur Stärkung der Bündnis- und Verteidigungsfähigkeit und Ertüchtigung der Streitkräfte ermächtigt. Diese Kreditermächtigung wird von den Kreditobergrenzen der Schuldenregel ausgenommen.<ref>[https://dserver.bundestag.de/brd/2022/0123-22.pdf ''Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87a).''] BR-Drs. 123/22 vom 17. März 2022.</ref><ref>[https://dserver.bundestag.de/brd/2022/0124-22.pdf ''Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines „Sondervermögens Bundeswehr“ (Bundeswehrsondervermögensgesetz – BwSVermG)''] BR-Drs. 124/22 vom 17. März 2022.</ref> Für 2023 wurde die 1. Tranche aus dem Sondervermögen in Höhe von rd. 8,4 Milliarden Euro bereitgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/etat-und-sondervermoegen-2023-fuer-gut-ausgestattete-bundeswehr-5523100 |titel=Haushaltsausschuss beschließt Verteidigungsetat und Plan zum Sondervermögen 2023 |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |abruf=2023-03-05}}</ref>
{| class="wikitable"
!Jahr
!2009–2014 jährlich
!2015
!2016
!2017
!2018
!2019
!2020
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!2022
!2023
!2024
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|Verteidigungsetat
|ca.&nbsp;32<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/bundeshaushalt-2009-beschlossen-11565276.html |titel=Bundeshaushalt 2009 beschlossen |datum=2008-11-29 |sprache=de |abruf=2024-05-23}}</ref>
|33,0<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2015/soll/epl14.pdf#page=3 |titel=Bundeshaushaltsplan 2015 |werk=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-11}}</ref>
|34,3<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2016/soll/epl14.pdf#page=4 |titel=Bundeshaushalt 2016 |werk=Bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|37,0<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2017/soll/epl14.pdf#page=4 |titel=Bundeshaushaltsplan 2017 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|38,5<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2018/soll/epl14.pdf#page=5 |titel=Bundeshaushaltsplan 2018 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|43,2<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2019/soll/epl14.pdf#page=5 |titel=Bundeshaushaltsplan 2019 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|45,7<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2020/soll/n2/n2_epl14.pdf#page=2 |titel=2. Nachtrag zum Haushaltsplan 2020 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|46,9<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2021/soll/epl14.pdf#page=5 |titel=Bundeshaushaltsplan 2021 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|50,4<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2022/soll/epl14.pdf#page=5 |titel=Bundeshaushaltsplan 2022 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|50,1<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2023/soll/epl14.pdf#page=5 |titel=Bundeshaushaltsplan 2023 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|51,95<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2024/soll/epl14.pdf#page=5 |titel=Bundeshaushaltsplan 2024 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|-
|Sondervermögen
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|0,09<ref name="bundeshaushalt.de">{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2023/soll/epl14.pdf#page=66 |titel=Bundeshaushaltsplan 2023 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|8,4<ref name="bundeshaushalt.de" />
|19,8<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2024/soll/epl14.pdf#page=71 |titel=Bundeshaushaltsplan 2024 |werk=bundeshaushalt.de |hrsg=bundeshaushalt.de |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-10}}</ref>
|}

== Ausrüstung ==
<!-- Während von 2001 bis 2006 weltweit die Militärausgaben um 30 % stiegen (wobei zu beachten ist, dass der Anstieg maßgeblich auf die US-amerikanischen Aufwendungen für den [[Irakkrieg]] zurückzuführen ist), sank der Verteidigungsetat der Bundeswehr in dieser Zeit um 9 %.<ref>[http://www.bicc.de/index.php/presseerklaerung-jahresbericht-2007-2008 BICC – Bonn International Center for conversion].</ref><ref>[https://www.cducsu.de/themen/bundeswehr/verteidigungsetat-steigt-um-16-milliarden-euro Verteidigungsetat steigt um 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2009].</ref> Seither wurde der Etat wieder nominell erhöht. Der derzeitige Finanzplan sieht für 2009 einen Etat von 31,1 Mrd.&nbsp;Euro vor, womit die Ausgaben für die Bundeswehr seit 2006 um 3,23 Mrd.&nbsp;Euro oder 11,59 % gestiegen sind. Dabei geht es unter anderem darum, die Streitkräfte für die Auslandseinsätze auszustatten. Zu diesem Zweck wurden bestehende Waffensysteme angepasst und neuartige Systeme beschafft. Weitere Kosten entstehen durch Besoldungserhöhungen und die Renovierung von vernachlässigten Kasernen in Westdeutschland.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,472675,00.html |titel=Spiegel Online – Bericht des Wehrbeauftragten: Marode Kasernen, ausgelaugte Truppe |abruf=2011-08-16 }}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.n-tv.de/politik/Wehrbeauftragter-klagt-article218588.html|titel=n-tv.de – Vermoderte Kasernen: Wehrbeauftragter klagt |abruf=2011-08-16 }}</ref> – veraltet und langfristig irrelevant. -->

Die Bundeswehr verfügt (Stand: November 2019) über etwa 4.600 gepanzerte und 11.500 ungepanzerte und geschützte Fahrzeuge, über 300 Flugzeuge, mehr als 250 Hubschrauber und über 50 Schiffe und Boote.<ref name="Liegenschaften" /> Wegen der unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Einsätzen, der vormaligen Kategorisierung der Streitkräfte in Eingreif-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte und aufgrund des schnellen technischen Fortschritts ist die Ausrüstung heute weniger homogen als in der Vergangenheit. Die Umstellung des Auftrags von reiner Landesverteidigung auf Auslandseinsätze hat eine Debatte um die Beschaffungspolitik des Bundesverteidigungsministeriums ausgelöst, wie sie auch in anderen westlichen Ländern&nbsp;– vor allem in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]&nbsp;– entstanden ist. Vor allem ein zu geringes Budget und der Zukauf von Ausrüstung, die nur in [[Krieg#Definitionen|symmetrischen Auseinandersetzungen]] zur Anwendung komme, werden vonseiten der Publizistik bemängelt.<ref>{{Literatur |Autor=Theo Sommer |Titel=Weg mit den Panzerhaubitzen |Sammelwerk=Die Zeit |Nummer=39 |Ort=Hamburg |Datum=2006-09-21 |Online=http://www.zeit.de/2006/39/BW_Generaele?page=all |Abruf=2016-11-16}}</ref>

=== Ausrüstung nach Teilstreitkraft ===
Die Bundeswehr verfügt nach aktuell verfügbaren Zahlen über folgende Hauptwaffensysteme:

==== Heer ====
{{Siehe auch|Heer (Bundeswehr)#Ausrüstung|titel1=Ausrüstung des Heeres}}
[[Datei:Leopard 2 A7.JPG|mini|Leopard 2 A7]]

* 328 [[Leopard 2|Kampfpanzer Leopard 2]] (in den Varianten 2 A6, 2 A6M, 2 A7 und 2 A7V)
* 738 [[Schützenpanzer]] (388 [[Marder (Schützenpanzer)|Marder]], welche mittelfristig ausgemustert werden; 350 [[Puma (Schützenpanzer)|Puma]], davon Stand April 2022 insgesamt 150 einsatzbereit<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Mängel bei der Bundeswehr: Nur 150 Puma-Panzer angeblich einsatzbereit |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-04-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-laut-christine-lambrecht-nur-150-schuetzenpanzer-puma-angeblich-einsatzbereit-a-5614855e-80f3-4160-9727-933d62b1261e |Abruf=2022-04-27}}</ref>)
* 121 [[Panzerhaubitze 2000|Panzerhaubitzen 2000]]
* 59 [[MLRS|Artillerieraketenwerfer MARS]]
* 907 [[Fuchs (Panzer)|Transportpanzer Fuchs]]
* 395 [[GTK Boxer|Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=80 |titel=18. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |werk=bmvg.de |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref>
* 220 [[Spähwagen Fennek|Spähpanzer Fennek]] (Erhöhung auf 248 geplant)
* 154 [[Hubschrauber]] (82 [[NH90]] TTH<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=28 |titel=18. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |werk=bmvg.de |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref>, 51 [[Eurocopter Tiger|Eurocopter UHT „Tiger“]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=40 |titel=18. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |werk=bmvg.de |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref> 14 [[Airbus Helicopters H135|Eurocopter EC135]] zur Pilotenausbildung und 7 [[Airbus H145 LUH SAR]])
* 24 [[Keiler (Panzer)|Minenräumpanzer Keiler]]
* 83 [[Dachs (Panzer)|Pionierpanzer Dachs]]
* 75 [[Bergepanzer Büffel]]
* 40 [[Biber (Brückenlegepanzer)|Brückenlegepanzer Biber]]

==== Luftwaffe ====
{{Siehe auch|Luftwaffe (Bundeswehr)#Ausrüstung|titel1=Ausrüstung der Luftwaffe}}
[[Datei:Eurofighter Typhoon (Luftwaffe) (8736840368).jpg|mini|Eurofighter Typhoon]]

* 218 [[Kampfflugzeug]]e (138 [[Eurofighter Typhoon]]<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/luftsysteme-bundeswehr/eurofighter ''Der Kampfjet Eurofighter.''] In: ''Ausrüstung & Technik – Luft.'' 2022. Auf Bundeswehr.de, abgerufen am 11.&nbsp;März 2023</ref> und 80 [[Panavia Tornado]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/50-jahre-tornado-ein-jet-bewaehrt-in-vielen-rollen-5764278 |titel=Der Tornado: 50 Jahre Spitzenleistung in den Diensten der Luftwaffe |datum=2024-04-11 |sprache=de |abruf=2024-08-03}}</ref>)
* 41 [[Schulflugzeug]]e ([[Northrop T-38]])<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/luftsysteme-bundeswehr/northrop-t-38c-talon ''Die Northrop T-38C Talon.''] In: ''Ausrüstung & Technik – Luft.'' 2020. Auf Bundeswehr.de, abgerufen am 16.&nbsp;November 2020.</ref>
* 68 [[Transportflugzeug]]e (48 [[Airbus A400M]] von 53<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airbus.com/de/newsroom/stories/2024-12-transporter-tanker-lebensretter-10-jahre-a400m-in-der-bundeswehr |titel=Transporter, Tanker, Lebensretter: 10 Jahre A400M in der Bundeswehr {{!}} Airbus |datum=2024-12-17 |sprache=de |abruf=2025-05-28}}</ref> im Zulauf; 3 [[Airbus A350]]-900<ref>{{Internetquelle |autor=Christina Bornheim |url=https://defence-network.com/airbus-a340-endgueltig-ausser-dienst-gestellt/ |titel=Airbus A340 endgültig außer Dienst gestellt |datum=2023-11-02 |abruf=2024-04-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=ES&T Redaktion |url=https://esut.de/2023/09/meldungen/44681/die-a350-der-flugbereitschaft-werden-mit-selbstschutzsystemen-dircm-ausgestattet/ |titel=Die A350 der Flugbereitschaft werden mit Selbstschutzsystemen DIRCM ausgestattet |datum=2023-09-27 |abruf=2024-04-24}}</ref>; 3 [[Lockheed C-130#C-130J (Model L-382U/V)|C-130J-30]]; 3 [[Lockheed KC-130|KC-130J]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/ausruestung-baainbw/aktuelles/baainbw-letzte-super-hercules-kc-130j-uebergeben-5773714 |titel=Letztes Transportflugzeug KC-130J Super Hercules übergeben |datum=2024-04-22 |sprache=de |abruf=2024-04-24}}</ref>; 2 [[Airbus A321]] und 1er im Zulauf; 3 [[Airbus A319]]; 3 [[Bombardier Global 5000]]; 3 [[Bombardier Global]] 6000; darüber hinaus Teilnahme an der [[Multinational MRTT Unit]] mit Nutzungsrechten an der [[Airbus A330 MRTT#NATO / Niederlande|Airbus A330 MRTT-Flotte]])
* 94 Hubschrauber (66 [[CH-53G]] und 15 [[Airbus Helicopters H145M|H145M LUH SOF]] sowie 3 [[Aérospatiale AS 332|AS532 Cougar]] (FlBschftBMVg))
* 11 Flugabwehrraketensysteme (10 [[MIM-104 Patriot|Patriot]] und 1 [[IRIS-T SLM]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/presse/feierliche-indienststellung-waffensystems-iris-t-slm-5831838 |titel=Feierliche Indienststellung des Waffensystems IRIS-T SLM |datum=2024-08-29 |sprache=de |abruf=2024-09-04}}</ref>)
* 3 Leichte Flugabwehrsysteme ([[Wiesel 2 Ozelot|Ozelot]])

==== Marine ====
{{Siehe auch|Deutsche Marine#Ausrüstung|titel1=Ausrüstung der Marine}}
[[Datei:F221 FGS Hessen (8640310899).jpg|mini|Fregatte Hessen (F 221)]]

* 11 [[Fregatte#Fregatten der deutschen Marine|Fregatten]] (4 [[Brandenburg-Klasse (1994)|''Brandenburg''-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/brandenburg-klasse-f123-fregatte |titel=Brandenburg-Klasse F123 |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>; 3 [[Sachsen-Klasse (2004)|''Sachsen''-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/sachsen-klasse-f124-fregatte |titel=Fregatten der Sachsen-Klasse |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>; 4 [[Baden-Württemberg-Klasse|''Baden-Württemberg''-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/baden-wuerttemberg-klasse-f125-fregatten |titel=Baden-Württemberg-Klasse F125 |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 3 [[Einsatzgruppenversorger]] ([[Berlin-Klasse|''Berlin''-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/berlin-klasse-egv-702 |titel=Einsatzgruppenversorger der Berlin-Klasse |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 2 [[Betriebsstofftransporter]] ([[Rhön-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/rhoen-klasse-704 |titel=Betriebsstofftransporter der Rhön-Klasse |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 5 [[Korvette]]n ([[Braunschweig-Klasse (2008)|''Braunschweig''-Klasse]] K130<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/korvette-k130 |titel=Braunschweig-Klasse K130 |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>) (Boot 6 wird zu Ausbildungszwecken genutzt)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=68 |titel=18. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |werk=bmvg.de |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref>
* 12 [[Minenabwehrfahrzeug]]e (10 [[Frankenthal-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/minenjagdboot-frankenthal-klasse-mj332 |titel=Frankenthal-Klasse MJ332B/C/CL |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>, 2 [[Minenabwehrfahrzeuge der Deutschen Marine|Ensdorf-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr-journal.de/2024/inka-von-puttkamer-uebernimmt-3-minensuchgeschwader/ |titel=Fregattenkapitän Inka von Puttkamer kommandiert als erste Frau einen Kampfverband der Deutschen Marine. |datum=2024-03-21 |sprache=en |abruf=2024-11-04}}</ref>)
* 6 [[Unterseeboot]]e ([[Klasse 212 A]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/u-boot-klasse-212-a |titel=U-Boot-Klasse 212 A |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 6 [[Versorgungsschiff#Tender|Tender]] ([[Klasse 404|Elbe-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/elbe-klasse-404 |titel=Tender Typ 404 |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 2 [[Seeaufklärer]] ([[Lockheed P-3|P-3C Orion]])<ref name=":6">{{Internetquelle |autor=Patrick Zwerger |url=https://www.flugrevue.de/militaer/u-boot-jaeger-mit-verspaetung-das-erste-bauteil-der-ersten-deutschen-p-8a-poseidon/ |titel=U-Boot-Jäger mit Verspätung: Das wird die erste Boeing P-8A Poseidon für Deutschland |datum=2024-04-05 |sprache=de |abruf=2024-05-23}}</ref>
* 2 Ölaufklärungsflugzeuge [[Do 228 LM]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/luftsysteme-bundeswehr/oelaufklaerer-dornier-do228-lm |titel=Der Ölaufklärer DO 228 LM |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>
* 40 [[Hubschrauber|Marinehubschrauber]] (18 [[NH90|NH-90]] NTH Sea Lion<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=32 |titel=18. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-06-12}}</ref>; 22 [[Westland Lynx|Sea Lynx]] Mk88A<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/luftsysteme-bundeswehr/bordhubschrauber-sea-lynx-mk88a |titel=Bordhubschrauber Sea Lynx Mk88A |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 1 [[Wehrforschungsschiff]] ([[Planet (Schiff, 2005)|Planet]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/forschungsschiff-planet |titel=Das Forschungsschiff „Planet“ |datum=2022-08-31 |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 3 [[Flottendienstboot]]e ([[Oste-Klasse|''Oste''-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/flottendienstboot-oste-klasse-423 |titel=Flottendienstboote |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 1 [[Segelschulschiff]] ([[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/segelschulschiff-gorch-fock |titel=Segelschulschiff „Gorch Fock“ |sprache=de |abruf=2023-11-25}}</ref>)
* 2 [[Schlepper (Schiffstyp)|Hochseeschlepper]] ([[Rügen (Schiff, 2003)|Rügen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/neuer-hochseeschlepper-ruegen-kommt-rekordzeit-truppe-5669272 |titel=Neuer Hochseeschlepper „Rügen“ kommt in Rekordzeit zur Truppe |datum=2023-08-23 |sprache=de |abruf=2024-06-21}}</ref>, [[Borkum (Schiff, 2022)|Borkum]]<ref>{{Internetquelle |autor=ES&T Redaktion |url=https://esut.de/2024/06/meldungen/50872/bundeswehr-erwirbt-zweiten-hochseeschlepper-fuer-die-deutsche-marine/ |titel=Bundeswehr erwirbt zweiten Hochseeschlepper für die Deutsche Marine |datum=2024-06-21 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-21}}</ref>)

==== Cyber- und Informationsraum ====
* 2 [[Aufklärungssatellit]]ensysteme ([[SAR-Lupe]] und [[SARah]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/ernste-probleme-mit-sarah-aufklaerungssatelliten/ |titel=Ernste Probleme mit SARah-Aufklärungssatelliten |datum=2024-03-27 |sprache=de-DE |abruf=2024-05-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=heise online |url=https://www.heise.de/news/Bundeswehr-Satelliten-Verklemmte-Antennen-lassen-sich-nun-doch-ausfahren-10395638.html |titel=Bundeswehr-Satelliten: Verklemmte Antennen lassen sich nun doch ausfahren |datum=2025-05-24 |sprache=de |abruf=2025-05-28}}</ref>
* 1 [[Kommunikationssatellit]]ensystem ([[SATCOMBw]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/ausruestung-baainbw/aktuelles/satcom-satelliten-vertrag-baainbw-5812716 |titel=Nationale Sicherheit: Neue Kommunikationssatelliten für die Bundeswehr |datum=2024-07-05 |sprache=de |abruf=2025-05-28}}</ref>

==== Unterstützungsbereich ====
* 1815 geschützte Führungs- und Funktionsfahrzeuge: 468 [[LAPV Enok|Enok]]/[[Wolf (Fahrzeug)|Wolf]], 671 [[Mowag Eagle|Eagle IV u. V]], 550 [[ATF Dingo]], 175 [[Mowag Duro|Duro/YAK]]
* Geschützte Transportfahrzeuge (GTF): bis zu 1194 [[Iveco Trakker]] mit Zuladungsklasse (ZLK) 15t<ref name="ESuT 02/2025" />, 110 [[Mercedes-Benz Zetros]] mit ZLK 5t
* 3271 Ungeschützte Transportfahrzeuge (UTF) der Baureihe [[MAN gl#Baureihe HX|HX2]] von [[RMMV]]<ref name="ESuT 02/2025" />
* [[Schwerlasttransporter der Bundeswehr|Schwerlasttransporter]]: 137 Sattelzugmaschinen Elefant 2<ref name="ESuT 02/2025" />
* Wechselladersysteme: 2703 Fahrzeuge [[Wechselladersystem Multi|Multi 2]], 3421 Wechselladepritschen und 2820 Plane- und Spriegelaufbauten<ref name="ESuT 02/2025" />

=== IT-Ausstattung ===
Die Bundeswehr verfügt (Stand: November 2019) über 126.000 [[Desktop-Computer]] und 50.000 [[Notebook]]s sowie 30.000 [[Smartphone]]s, von denen 11.000 eine [[Verschlüsselung]] bieten.<ref name="Liegenschaften" />

=== Probleme und Mängel bei der Ausrüstung ===
Die Bundeswehr ist immer wieder wegen zum Teil nicht unerheblicher Materialprobleme in den Medien. Beispiele aus den 1960er Jahren sind der [[HS-30-Skandal]] um die Beschaffung eines mangelhaften Schützenpanzers unter [[Schmiergeld]]zahlungen und die [[Starfighter-Affäre]] um den [[Lockheed F-104]] Starfighter, der zu langjährigen Problemen mit zahlreichen toten Piloten führte.

Nach den auf das Ende des Kalten Krieges und die Wiedervereinigung folgenden langjährigen Schrumpfungen und Umstrukturierungen der Bundeswehr bei gleichzeitiger Belastung durch zu absolvierende Auslandseinsätze erstellte das Verteidigungsministerium unter [[Ursula von der Leyen]] 2014 erstmals einen jährlichen ''Bericht zur Materiallage der Bundeswehr'', der zunächst als „[[Verschlusssache]] – Nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD)“ nur den Bundestagsabgeordneten zur Verfügung stand, für 2016 und 2017 aber auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die Berichte offenbarten die geringe Einsatzbereitschaft sowohl alter als auch neu beschaffter Waffensysteme, was aus Sicht der Parlamentarier erschreckend war und in den Medien vielfach skandalisiert wurde. Der Bericht für das Jahr 2018 wurde als „VS-Geheim“ eingestuft, was erneut zu Kritik führte. Laut Bundeswehr lag die Einsatzbereitschaft der knapp 10.000 Einzelsysteme 2018 im Durchschnitt bei rund 70 Prozent. Dabei war die Einsatzbereitschaft extrem unterschiedlich, so war zwischenzeitlich kein deutsches U-Boot einsatzbereit, nur 105 von 244 Kampfpanzern Leopard 2 und 34 von 128 Eurofightern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundestag.de/resource/blob/645880/201f1669ae898c4b2f2d7bc327844a1d/WD-2-047-19-pdf-data.pdf |titel=Einstufung von Berichten zur Einsatzbereitschaft |hrsg=Deutscher Bundestag – Wissenschaftliche Dienste |datum=2019-04-02 |format=PDF |abruf=2019-12-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Lorenz Hemicker]] |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-zustand-der-deutschen-panzer-soll-geheim-bleiben-16083344.html |titel=Zustand der deutschen Panzer und Flugzeuge soll geheim bleiben |werk=FAZ.net |datum=2019-03-11 |abruf=2019-12-02}}</ref>

Laut Angaben von Verteidigungspolitikern im Bundestag, Vertretern der Rüstungsindustrie und weiteren Experten verfügte die Bundeswehr im Jahr 2022 lediglich über für ein bis zwei Kriegstage ausreichende Munitionsbestände.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Heimbach |url=https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/munition-fuer-maximal-zwei-tage-krieg-bundeswehr-muss-ihre-arsenale-auffuellen-doch-bislang-bestellt-sie-nur-wenig-c/ |titel=Munition für maximal zwei Tage Krieg: Bundeswehr muss ihre Arsenale auffüllen – doch bislang bestellt sie nur wenig |datum=2022-10-10 |abruf=2023-01-26}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Peter Carstens, Berlin |Titel=Ausrüstung der Bundeswehr: Munition für zwei Tage |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-munition-fuer-zwei-tage-18494755.html |Abruf=2022-12-31}}</ref> Die NATO fordert von jedem Mitgliedsland einen Munitionsvorrat für 30 Tage. Schätzungen zufolge würden etwa 22 bis 28&nbsp;Milliarden Euro für das Schließen dieser Lücke benötigt werden. Der Bundeshaushalt 2023 wies einen Betrag von 1,125&nbsp;Milliarden Euro für Munition aus.<ref>{{Literatur |Autor=Christian Schweppe |Titel=Zeiten ohne Wende. Anatomie eines Scheiterns |Verlag=C. H. Beck |Ort=München |Datum=2024 |ISBN=978-3-406-82177-6 |Seiten=196–198 |Online={{Google Buch |BuchID=_XUfEQAAQBAJ |Seite=196}}}}</ref>

=== Kernwaffen ===
Heute befinden sich in Deutschland schätzungsweise 20 US-[[Kernwaffe|Atomwaffen]]. Sie lagern unter amerikanischer Bewachung im inneren und unter deutscher Bewachung im äußeren Bereich in Bunkern eines [[Sondermunitionslager]]s auf dem [[Fliegerhorst Büchel|Luftwaffen-Fliegerhorst Büchel]] in [[Rheinland-Pfalz]].<ref>[[Otfried Nassauer]]: [http://www.bits.de/public/stichwort/atomwaffen-d-eu.htm ''US-Atomwaffen in Deutschland und Europa'']. In: ''Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit – BITS'', November 2012.</ref> Durch diese Bewachung und weitere Regelungen ist sichergestellt, dass die Waffen bis zu einem möglichen Einsatz in US-Hoheit bleiben. Zu Zeiten des Kalten Krieges gab es zahlreiche entsprechende Sondermunitionslager in Bundeswehr-Liegenschaften. Die ca. 130 Kernwaffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt [[Ramstein Air Base|Ramstein]] wurden nach Expertenmeinungen im Jahr 2005 abgezogen.<ref>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,493451,00.html ''USA haben Nuklear-Arsenal in Ramstein geräumt''], [[Spiegel Online]] vom 9. Juli 2007.</ref> Die [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]] trainiert heute nur noch in Büchel im Rahmen der [[Nukleare Teilhabe|Nuklearen Teilhabe]] den Einsatz von Kernwaffen durch Jagdbomber vom Typ [[Panavia Tornado|Tornado]], wobei lediglich mit Attrappen geübt wird. Die Kernwaffen unterstehen den amerikanischen Streitkräften und müssen im Kriegsfall erst durch den [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsidenten der Vereinigten Staaten]] freigegeben werden, Deutschland hat keine atomare Verfügungsgewalt inne.

=== Laufende Beschaffungen ===
Diese Liste umfasst bedeutende Ausrüstungsprogramme der Bundeswehr, deren Beschaffung beschlossen und genehmigt wurde oder aktuell läuft:

Landfahrzeuge/-systeme:
* 1500<!-- 1200 + 300 --> Geländewagen [[Wolf (Fahrzeug)|Wolf 2]] ([[Mercedes-Benz G-Klasse#W 464 (seit 2023)|Mercedes-Benz W 464]]) (Rahmenvertrag für bis zu 5800 Fahrzeuge. Zulauf ab 2024)<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Heiming |url=https://esut.de/2024/07/meldungen/51423/bis-zu-5-800-neue-woelfe-fuer-die-bundeswehr/ |titel=Bis zu 5.800 neue Wölfe für die Bundeswehr |werk=[[ESuT]].de |datum=2024-07-08 |abruf=2024-07-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/bundeswehr-bestellt-weitere-300-wolf-2/ |titel=Bundeswehr bestellt 300 WOLF 2 |werk=hartpunkt.de |datum=2024-12-19 |abruf=2024-12-19}}</ref>
* 1004 Luftlandefahrzeuge [[Rheinmetall Caracal|Caracal]] (Rahmenvertrag für bis zu 2054 Fahrzeuge. Zulauf ab 2025)<ref>{{Internetquelle |url=https://augengeradeaus.net/2023/07/fuers-archiv-vertraege-fuer-flottendienstboote-und-caracal-luftlandeplattform-unterschrieben/ |titel=Fürs Archiv: Verträge für Flottendienstboote und Caracal-Luftlandeplattform unterschrieben – Augen geradeaus! |abruf=2023-07-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/acs-schafft-produktionskapazitaeten-fuer-die-serienfertigung-des-caracal/ |titel=ACS schafft Produktionskapazitäten für die Serienfertigung des Caracal |werk=hartpunkt.de |datum=2024-09-15 |abruf=2024-12-19}}</ref>
* 610 ungeschützte LKW (UTF) (davon 576 in der Zuladungsklasse (ZLK) 15t und 34 in der ZLK 5t. Rahmenvertrag für bis zu 6500 Fahrzeuge. Zulauf 2024 bis 2031)<ref name="ESuT 02/2025">[[Europäische Sicherheit & Technik]] 02/2025, Mittler Report Verlag, Bonn 2025.</ref>
* mittlere dreistellige Anzahl geländegängige [[Mercedes-Benz Arocs]] 6×6 mit Wechselpritsche (handelsüblich mit militärischer Sonderausstattung) für den [[BwFuhrparkService]] (Zulauf bis 2026)<ref>[https://www.daimlertruck.com/newsroom/pressemitteilung/daimler-truck-erhaelt-grossauftrag-von-bundeswehr-mobilitaetsdienstleister-bwfuhrparkservice-53098685 Pressemitteilung vom 11. Juni 2025], daimlertruck.com, abgerufen am 13. Juni 2025.</ref>
* 367 Geländefahrzeuge [[Bandvagn 206#Weiterentwicklung BvS10|Hägglunds BvS10]] (Zulauf ab 2025)<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Heiming |url=https://esut.de/2022/12/meldungen/38718/bundeswehr-erhaelt-catv-ueberschneefahrzeug/ |titel=Bundeswehr erhält CATV-Überschneefahrzeug |werk=[[Europäische Sicherheit & Technik|ESuT]] |datum=2022-12-14 |abruf=2023-07-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Florian Manthey, Amina Vieth |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundestag-genehmigt-zehn-neue-panzerhaubitzen-2000-5599760 |titel=Bundestag genehmigt zehn neue Panzerhaubitzen 2000 |werk=bmvg.de |datum=2023-03-29 |abruf=2023-07-24}}</ref>
* 219 Wechselladersysteme [[Wechselladersystem Multi|Multi 2]] (davon 121 geschützt und 98 ungeschützt. Rahmenvertrag bis 2027 umfasst noch bis zu 1078 Fahrzeuge.)<ref name="ESuT 02/2025" />
* 123 [[GTK Boxer#Boxer mit LANCE-Turmsystem|Schwerer Waffenträger Infanterie]] (Zulauf ab 2025)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/schwerer-waffentraeger-infanterie-gruenes-licht-fuer-123-maschinenkanonenboxer/ |titel=Schwerer Waffenträger Infanterie – Grünes Licht für 123 Maschinenkanonenboxer |datum=2024-03-20 |abruf=2024-03-20}}</ref>
* 123 Kampfpanzer [[Leopard 2#Leopard 2A8|Leopard 2A8]] (Zulauf ab 2025)<ref name="25M€V-250523">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/modernste-leopard-2-und-panzerhaubitzen-2000-fuer-die-bundeswehr-5625774 |titel=Bundeswehr beschafft Kampfpanzer Leopard 2 A8 und Panzerhaubitzen 2000 |werk=bmvg.de |datum=2023-05-25 |abruf=2023-06-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/bundeswehr-erhaelt-105-leopard-2-a8/ |titel=Bundeswehr erhält 105 zusätzliche Leopard 2 A8 Kampfpanzer |werk=[[Cpm communication presse marketing|defence-network.com]] |datum=2024-07-03 |abruf=2024-07-03}}</ref>
* 115<!-- 50 + 65 --> geschützte Führungs- und Funktionsfahrzeuge des Typs [[ATF Dingo]] 2 A4.1 (Zulauf ab 2026)<ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/beschaffung-dingos-und-seefernaufklaerer-gebilligt-5703856 |titel=Beschaffung neuer Dingos und Seefernaufklärer gebilligt |datum=2023-11-17 |sprache=de |abruf=2023-11-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/bundestag-billigt-38-ruestungsvorhaben-fuer-rund-21-milliarden-euro/ |titel=Bundestag billigt 38 Rüstungsvorhaben für rund 21 Milliarden Euro |werk=hartpunkt.de |datum=2024-12-18 |abruf=2024-12-19}}</ref>
* 107 [[Richtfunk]]systeme TaWAN LBO auf radgestützen Trägerfahrzeugen<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://www.hartpunkt.de/haushaltsausschuss-billigt-richtfunkprojekt-tawan/ |titel=Haushaltsausschuss billigt Richtfunkprojekt TaWAN |werk=hartpunkt.de |datum=2025-01-29 |abruf=2025-01-30}}</ref>
* 80 Mittlere geschützte Sanitäts-Kraftfahrzeuge [[Mowag Eagle|Mowag Eagle 6x6]]<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://esut.de/2020/04/meldungen/20019/80-eagle-6x6-fuer-den-sanitaetsdienst/ |titel=80 EAGLE 6x6 für den Sanitätsdienst |datum=2020-04-15 |abruf=2022-08-14}}</ref> (Zulauf bis Ende 2025<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2024/05/meldungen/49943/neue-geschuetzte-patiententransporter-mindestens-ein-jahr-verspaetet/ |titel=Neue geschützte Patiententransporter mindestens ein Jahr verspätet |werk=[[esut.de]] |datum=2024-05-27 |abruf=2025-05-12}}</ref>)
* 50 weitere Schützenpanzer [[Puma (Schützenpanzer)|Puma]], als Teil eines Rahmenvertrags über bis zu 229 Puma (Auslieferung Ende 2025 bis Anfang 2027)<ref>{{Internetquelle |url=https://soldat-und-technik.de/2023/05/mobilitaet/34799/2-los-puma-rahmenvertrag-fuer-neue-schuetzenpanzer-unterzeichnet/ |titel=2. Los Puma – Rahmenvertrag für neue Schützenpanzer unterzeichnet |datum=2023-05-12 |abruf=2023-05-12}}</ref>
* 44 [[Kodiak (Panzer)|Pionierpanzer 3 „Kodiak“]]<ref>{{Internetquelle |url=https://soldat-und-technik.de/2021/05/mobilitaet/26942/kodiak-die-bundeswehr-erhaelt-einen-neuen-pionierpanzer/ |titel=Kodiak – Die Bundeswehr erhält einen neuen Pionierpanzer |datum=2021-05-12 |abruf=2023-12-20}}</ref>
* 31 [[Panzerschnellbrücke Leguan|Brückenlegepanzer Leguan]]<ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr will 31 Brückenlegepanzer Leguan – und mehr |Sammelwerk=Welt Online |Datum=2016-06-10 |Online=https://www.welt.de/politik/deutschland/article156113557/Bundeswehr-will-31-Brueckenlegepanzer-Leguan-und-mehr.html |Abruf=2016-06-10}}</ref>
* 22 [[Panzerhaubitze 2000|Panzerhaubitzen 2000]]<ref name="25M€V-250523" /><ref>{{Internetquelle |autor=ES&T Redaktion |url=https://esut.de/2023/03/meldungen/41081/nur-zehn-panzerhaubitzen-2000-werden-nachbeschafft/ |titel=Nur zehn Panzerhaubitzen 2000 werden nachbeschafft |datum=2023-03-29 |abruf=2023-03-30}}</ref> (Zulauf 2025–2029)<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2024/04/meldungen/48671/unterauftrag-zur-fertigung-von-22-fahrgestellen-und-waffenanlagen-fuer-die-panzerhaubitze-2000-erteilt/ |titel=Unterauftrag zur Fertigung von 22 Fahrgestellen und Waffenanlagen für die Panzerhaubitze 2000 erteilt |werk=[[Europäische Sicherheit & Technik]] |datum=2024-04-02 |abruf=2024-04-04}}</ref>
* 19 [[Flugabwehrkanonenpanzer|Flak-Panzer]] [[Oerlikon Skyranger|Skyranger]] (Zulauf ab 2028<ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/bundeswehr-skyranger-verzoegerung-um-18-monate/ |titel=Bundeswehr-Skyranger: Verzögerung um 18 Monate |werk=defence-network.com |datum=2024-10-31 |sprache=de-DE |abruf=2024-11-01}}</ref>)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/skyranger-haushaltsausschuss-macht-weg-frei-fuer-neue-bundeswehr-flakpanzer/ |titel=Skyranger – Haushaltsausschuss macht Weg frei für neue Bundeswehr-Flakpanzer |datum=2024-02-21 |abruf=2024-02-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Lara Finke |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundestag-stimmt-beschaffung-von-flugabwehrkanonenpanzern-zu-5747668 |titel=Luftverteidigung: Bundestag stimmt Beschaffung von Flugabwehrkanonenpanzern zu |hrsg=www.bmvg.de |datum=2024-02-22 |sprache=de |abruf=2024-02-28}}</ref>
* 8 Flugabwehrsysteme [[MIM-104 Patriot|Patriot]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100368742 |titel=Bund investiert 1,3 Milliarden Euro: Diese Flugabwehrsysteme bekommt die Bundeswehr |datum=2024-03-20 |sprache=de |abruf=2024-03-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/patriot-pac-2-luftverteidigung-bundeswehr/ |titel=Neue Patriot und PAC-2 GEM-T für die Luftverteidigung der Bundeswehr |werk=defence-network.com |datum=2024-07-03 |abruf=2024-07-04}}</ref>
* 6 Feuereinheiten Luftverteidigungssystem [[IRIS-T SLM]] (Zulauf ab 2024)<ref name="25M€V-150623">{{Internetquelle |autor=Lara Finke |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/iris-t-arrow-wechselladersysteme-fuer-bundeswehr-5636272 |titel=Beschaffung: IRIS-T SLM, Einstieg in Arrow und weitere Wechselladersysteme |datum=2023-06-15 |abruf=2023-06-15}}</ref>
* strategisches Raketenabwehrsystem [[Arrow (Rakete)|Arrow 3]] (im Wert von etwa 4 Milliarden Euro, Zulauf ab 2025)<ref name="25M€V-150623" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/arrow-haushaltsausschuss-stimmt-beschaffung-zu-5690122 |titel=Waffensystem Arrow: Haushaltsausschuss stimmt Beschaffung zu |datum=2023-11-17 |sprache=de |abruf=2023-11-19}}</ref>
* Raketenartilleriesystem [[PULS (Mehrfachraketenwerfer)|PULS]]<ref name=":9">{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/presse/bundestag-bewilligt-weitere-38-beschaffungsvorhaben-5873474 |titel=Bundestag bewilligt weitere 38 Beschaffungsvorhaben für die Bundeswehr |werk=bmvg.de |hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung]] |datum=2024-12-18 |sprache=de |abruf=2024-12-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Waldemar Geiger |url=https://soldat-und-technik.de/2023/10/bewaffnung/35828/nun-offiziell-bundeswehr-soll-israelisches-raketenartilleriesystem-puls-erhalten/ |titel=Nun offiziell – Bundeswehr soll israelisches Raketenartilleriesystem PULS erhalten |werk=[[Soldat und Technik]] |datum=2023-10-19 |abruf=2024-01-13}}</ref>
* Panzermörsersystem [[Patria NEMO]]<ref name="Hbl-290125">{{Internetquelle |autor=Roman Tyborski |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bundeswehr-finnischer-transportpanzer-soll-modell-von-rheinmetall-ersetzen/100103978.html |titel=Finnischer Transportpanzer soll Modell von Rheinmetall ersetzen |werk=[[Handelsblatt]] |datum=2025-01-29 |abruf=2025-01-29}}</ref>

Luftfahrzeuge und Satelliten:
* 62 Mehrzweckhubschrauber [[Airbus Helicopters H145M]] (Zulauf 2024–2028)<ref name=":5">{{Internetquelle |autor=Patrick Hoeveler |url=https://www.flugrevue.de/entscheidung-fuer-tiger-nachfolger-gefallen-deutscher-rekordauftrag-fuer-h145m-hubschrauber/ |titel=Entscheidung für Tiger-Nachfolger gefallen: Deutscher Rekordauftrag für H145M-Hubschrauber |datum=2023-12-14 |sprache=de |abruf=2023-12-14}}</ref>
* 60 Transporthubschrauber [[Boeing-Vertol CH-47|Boeing CH-47F „Chinook“]] Block II Standard Range mit Luftbetankungsfähigkeit (Zulauf ab 2027)<ref>{{Internetquelle |autor=[[Thomas Wiegold]] |url=https://augengeradeaus.net/2023/07/lange-beschaffungsliste-gebilligt-unter-anderem-chinook-hubschrauber/ |titel=Lange Beschaffungsliste gebilligt – unter anderem Chinook-Hubschrauber |werk=Augen geradeaus! |datum=2023-07-05 |abruf=2023-07-05}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr: Bundestagsausschüsse genehmigen Kauf von 60 Chinook-Transporthubschraubern |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-07-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagsausschuesse-genehmigen-kauf-von-60-chinook-transporthubschraubern-a-95f5b71c-27dd-4b68-b2d4-a6b3084b55cc |Abruf=2024-07-30}}</ref>
* 53 Transportflugzeuge [[Airbus A400M]] (im Zulauf)
* 38 Mehrzweckkampfflugzeuge [[Eurofighter Typhoon|Eurofighter]] Tranche 4 als Ersatz für die älteren Maschinen aus Tranche 1 (Zulauf ab 2025)<ref>{{Internetquelle |autor=Florian Manthey |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/aenderungsvertrag-projektfortfuehrung-neuer-auftragnehmer-5680352 |titel=Aufklärungsdrohne: Bundestag genehmigt 13 neue LUNA-Systeme |werk=bmvg.de |datum=2023-09-21 |abruf=2023-09-26}}</ref>
* 35 Mehrzweckkampfflugzeuge [[Lockheed Martin F-35]]A; hauptsächlich für die Rolle [[Nukleare Teilhabe]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/tornado-nachfolger-beschaffung-neue-kampfflugzeuge-fuer-truppe |titel=F-35: Nachfolger für den Tornado |werk=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2022-03-14 |abruf=2022-04-07}}</ref> (Zulauf ab 2026)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=52 |titel=18. Bericht des BMVg zu Rüstungsangelegenheiten |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-06-13}}</ref>
* 31 Mehrrollenfähige Fregattenhubschrauber (MRFH) [[NH90]] „Sea Tiger“ als Nachfolger für die 22 [[Sea Lynx MK 88A]], Zulauf ab 2025<ref>{{Internetquelle |autor=Karl Schwarz |url=https://www.flugrevue.de/auswahlentscheidung-getroffen-nh90-ersetzt-sea-lynx-der-marine/ |titel=Auswahlentscheidung getroffen NH90 ersetzt Sea-Lynx der Marine |werk=Flugrevue |datum=2019-07-31 |abruf=2019-08-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundeswehr-journal.de/2019/marineinspekteur-krause-ueber-aktuelle-ruestungsprojekte/ |titel=Marineinspekteur Krause über aktuelle Rüstungsprojekte … |werk=bundeswehr-journal |datum=2019-01-10 |abruf=2019-01-16}}</ref>
* 21 unbemannte Luftfahrzeuge (7 Systeme) [[European MALE RPAS]]<ref>{{Internetquelle |autor=heise online |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Militaer-Prestigeprojekt-Eurodrohne-verzoegert-sich-und-wird-vermutlich-teurer-4564992.html |titel=Militär-Prestigeprojekt: Eurodrohne verzögert sich und wird vermutlich teurer |abruf=2019-11-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=ES&T Redaktion |url=https://esut.de/2021/04/meldungen/26691/ein-wichtiger-schritt-zur-beschaffung-der-eurodrohne/ |titel=Ein wichtiger Schritt zur Beschaffung der Eurodrohne |abruf=2021-09-05}}</ref> (Zulauf ab 2030)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5820310/c30ac0f6b6437838720d9d7e1298f6a8/19-ruestungsbericht-teil-1-data.pdf |titel=19. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |werk=bmvg.de |hrsg=Bundesministeriums der Verteidigung |datum=2024-07-24 |seiten=56 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-07-24}}</ref>; vorübergehend werden 5 [[Heron TP]] geleast<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Prössl |url=https://www.tagesschau.de/inland/drohnen-127.html |titel=Bundeswehr setzt auf Israels Drohne „Heron TP“ |werk=tagesschau.de |datum=2016-01-12 |offline=1 |archiv-url=https://archive.is/20160127203101/https://www.tagesschau.de/inland/drohnen-127.html |archiv-datum=2016-01-27 |abruf=2016-06-10}}</ref>
* 8 Seefernaufklärer [[Boeing P-8]]A „Poseidon“ (Zulauf ab Anfang 2025)<ref name=":6" /><ref>{{Internetquelle |autor=ES&T Redaktion |url=https://esut.de/2023/11/meldungen/45609/die-poseidon-flotte-waechst-auf-acht-flugzeuge-an/ |titel=Die Poseidon-Flotte wächst auf acht Flugzeuge an |datum=2023-11-20 |abruf=2023-11-20}}</ref>
* 3 Aufklärungsflugzeuge [[PEGASUS (Aufklärungssystem)|Pegasus]]; Nachfolge für eingestelltes [[EuroHawk]]-Programm (Zulauf 2027)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5732214/3f8c7f23d3f69757aeab2de445901275/18-ruestungsbericht-data.pdf#page=60 |titel=18. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |hrsg=Bundesministerium der Verteidigung |datum=2024-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-05-29}}</ref>
* 2 Kommunikationssatelliten [[SATCOMBw|COMSATBw]] Stufe 3<ref>{{Internetquelle |autor=Florian Manthey |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/kommunikationssatelliten-fuer-bundeswehr-5807926 |titel=Kommunikationssatelliten für die Bundeswehr |werk=bmvg.de |datum=2024-06-26 |abruf=2024-06-29}}</ref>

Wasserfahrzeuge:
* 6 Fregatten der [[Niedersachsen-Klasse|''Niedersachsen''-Klasse]] (Zulauf ab 2028)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/ausruestung-baainbw/aktuelles/ain-baubeginn-fregatte-f126-5716000 |titel=Bau der ersten Fregatte F126 in Wolgast hat begonnen |datum=2023-12-07 |sprache=de |abruf=2024-02-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://augengeradeaus.net/2024/06/neue-f126-fregatten-fahrwasser-frei-fuer-schiffe-fuenf-und-sechs/ |titel=Neue F126-Fregatten: Fahrwasser frei für Schiffe fünf und sechs (Nachtrag: Vertragsunterzeichnung) – Augen geradeaus! |abruf=2024-06-25}}</ref>
* 6 [[U-Boot]]e der [[Klasse 212 CD]] als Weiterentwicklung der [[Klasse 212 A]]<ref name=":9" /><ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr: Milliardenprojekte bestätigt – Marine bekommt neue U-Boote |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-12-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-milliardenprojekte-bestaetigt-marine-bekommt-neue-u-boote-a-4aa81876-2009-4dc6-a248-9e8dda122964 |Abruf=2024-12-18}}</ref>; Zulauf ab 2032<ref>{{Internetquelle |autor=ES&T Redaktion |url=https://esut.de/2023/09/meldungen/44491/produktionsstart-der-u-boote-der-city-klasse-naechster-schritt-auf-dem-weg-zum-deutsch-norwegischen-u-boot-u212cd/ |titel=Produktionsstart der U-Boote der City-Klasse – Nächster Schritt auf dem Weg zum deutsch-norwegischen U-Boot U212CD |datum=2023-09-12 |abruf=2024-02-23}}</ref>
* 5 Korvetten vom Typ [[Braunschweig-Klasse (2008)|''Braunschweig''-Klasse]] als Ergänzung der 5 schon in Dienst stehenden Korvetten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/aktuelles/neue-korvetten-namensgebung-146584 |titel=Neue Korvetten: Fünfmal Tradition |datum=2018-08-01 |sprache=de |abruf=2024-05-31}}</ref> (Zulauf ab 2026)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100578556/bundeswehr-fertigstellung-von-braunschweig-korvetten-erst-2026.html |titel=Marine muss bis 2026 auf neue Korvetten der Braunschweig-Klasse warten – das ist der Grund |datum=2025-01-20 |sprache=de |abruf=2025-01-20}}</ref>
* 3 [[Flottendienstboot]]e der [[Flottendienstboot Klasse 424|Klasse 424]] (Zulauf ab 2029)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr-journal.de/2023/startschuss-zum-bau-von-drei-neuen-flottendienstbooten/ |titel=Startschuss zum Bau von drei neuen Flottendienstbooten |werk=bundeswehr-journal |datum=2023-07-11 |abruf=2024-02-23}}</ref>
* 2 [[Marinebetriebsstoffversorger Klasse 707]] (Zulauf ab 2026)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nord24.de/schiffe-haefen/luerssen-gruppe-liefert-neue-marinetanker-erst-verspaetet-ab-299192.html |titel=Lürssen-Gruppe liefert neue Marinetanker erst verspätet ab |sprache=de |abruf=2025-06-20}}</ref>

=== Rüstungsprojekte und geplante Beschaffungen ===
Für die im Folgenden genannten Rüstungsprojekte gibt es entweder bereits konkrete Planungen oder zumindest Bedarfsanmeldungen, sie sind jedoch noch nicht vom Haushaltsausschuss des Bundestages bzw. vom Verteidigungsministerium genehmigt; zum Teil handelt es sich auch erst um Projektstudien. Der Großteil der hier aufgeführten Systeme soll – sofern tatsächlich beschafft – bis weit in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts im Einsatz sein.

Mehrere geplante Beschaffungen stehen im Zusammenhang mit der Einführung der [[Mittlere Kräfte|Mittleren Kräfte]] als neue Kräftekategorie des Heeres. Hieraus ergibt sich der Bedarf, Fähigkeiten, die im Heer bisher nur oder hauptsächlich auf Kettenfahrzeugen abgebildet waren, zusätzlich auch auf Radfahrzeugen abzubilden. Dazu zählen im Speziellen:
* 168 Radhaubitzen [[RCH 155]]<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://soldat-und-technik.de/2023/10/bewaffnung/35835/radhaubitze-deutsches-heer-soll-rch-155-von-kmw-erhalten/ |titel=Radhaubitze – Deutsches Heer soll RCH 155 von KMW erhalten |werk=[[Soldat und Technik]] |datum=2023-10-19 |abruf=2023-10-22}}</ref>
* 150 Radschützenpanzer [[GTK Boxer#Boxer IFV-RCT30|Boxer RCT30]]<ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/boxer-rct30-radschuetzenpanzer-der-bundeswehr/ |titel=Boxer RCT30 – Der neue Radschützenpanzer der Bundeswehr |werk=defence-network.com |datum=2024-06-16 |abruf=2024-08-12}}</ref>
* radgestütztes [[Bergefahrzeug]]<ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/bergefahrzeug-mittlere-kraefte-bundeswehr/ |titel=Bergefahrzeug für die Mittleren Kräfte der Bundeswehr |werk=defence-network.com |datum=2024-08-08 |abruf=2024-08-12}}</ref>
* radgestütztes [[Brückenleger|Brückenlegefahrzeug]]<ref>{{Internetquelle |autor=Waldemar Geiger |url=https://www.hartpunkt.de/panzerschnellbruecken-lkw-basierte-optionen-fuer-die-mittleren-kraefte/ |titel=Panzerschnellbrücken – LKW basierte Optionen für die Mittleren Kräfte |werk=hartpunkt.de |datum=2024-07-22 |abruf=2024-08-12}}</ref>

Weitere Rüstungsprojekte in der Kategorie Kraftfahrzeuge und landbasierte Systeme sind:
* Bis zu 1000 geländegängige LKW 3,5t mit Pritsche auf Basis [[MAN_gl#HX-Serie|HX2]] von [[RMMV]] (möglicher Rahmenvertrag ab 2026)<ref name="ESuT 02/2025" />
* Bis zu 252 Spähfahrzeuge Next Generation „[[Korsak (Spähpanzer)|Korsak]]“ zur Ablösung des [[Spähwagen Fennek]]<ref>{{Internetquelle |autor=Waldemar Geiger |url=https://www.hartpunkt.de/spaehfahrzeug-next-generation-dreikampf-um-den-korsak/ |titel=Spähfahrzeug Next Generation – Dreikampf um den Korsak |werk=hartpunkt.de |datum=2024-08-05 |abruf=2024-08-09}}</ref>
* 89 [[Luftbeweglicher Waffenträger|Luftbewegliche Waffenträger]]; Nachfolger des [[Wiesel (militärisches Kettenfahrzeug)|Waffenträger Wiesel 1]]<ref>{{Internetquelle |autor=Waldemar Geiger |url=https://soldat-und-technik.de/2023/09/mobilitaet/35724/technische-details-zum-luftbeweglichen-waffentraeger-luwa-bekanntgegeben/ |titel=Technische Details zum Luftbeweglichen Waffenträger (LuWa) bekanntgegeben |werk=[[Soldat und Technik]] |datum=2023-09-29 |abruf=2024-01-24}}</ref>
* Optionen auf 6 weitere [[Panzerhaubitze 2000|Panzerhaubitzen 2000]]<ref>{{Internetquelle |autor=Gerhard Heiming |url=https://esut.de/2023/05/meldungen/42151/beschaffung-von-18-leopard-2-a8-und-12-panzerhaubitzen-2000-genehmigt/ |titel=Beschaffung von 18 Leopard 2 A8 und 12 Panzerhaubitzen 2000 genehmigt |werk=Europäische Sicherheit & Technik (esut.de) |datum=2023-05-24 |abruf=2023-09-09}}</ref>
* 6 weitere Feuereinheiten Mittelbereichs-[[FlaRak]]-System [[IRIS-T SLM]]<ref name="HP-8525">{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://www.hartpunkt.de/luftwaffe-sieht-bedarf-fuer-die-beschaffung-von-iris-t-slx/ |titel=Luftwaffe sieht Bedarf für die Beschaffung von Iris-T SLX |werk=hartpunkt.de |datum=2025-05-08 |abruf=2025-05-08}}</ref>
* Nahbereichs-FlaRak-System [[IRIS-T SLS]] auf GTK Boxer<ref>{{Internetquelle |autor=Florian Manthey |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/entwicklung-luftverteidigungssystems-landoperationen-5726548 |titel=Entwicklung eines Luftverteidigungssystems für Landoperationen |werk=bmvg.de |datum=2024-01-19 |abruf=2024-01-24}}</ref>
* Weitbereichs-FlaRak-System [[IRIS-T SLX]]<ref name="HP-8525" />
* Raketenabwehrsystem [[Arrow 4]]<ref>{{Internetquelle |autor=Navid Linnemann |url=https://defence-network.com/arrow-4-luftwaffe-will-raketenabwehr/ |titel=Arrow 4 – Luftwaffe setzt weiter auf israelische Raketenabwehr |werk=[[Cpm communication presse marketing|CPM]] Defence-Network |datum=2025-05-07 |abruf=2025-05-08}}</ref>
* Transportpanzer [[Patria 6×6]] (Programm ''Common Armoured Vehicle System (CAVS)'' zur Ablösung des [[Fuchs (Panzer)|Fuchs]])<ref name="Hbl-290125" />
* LKW-basiertes [[Senkrechtstartanlage für Flugkörper|Senkrechtstartsystem]] Mark 70 ''Typhon'' zum Start von [[BGM-109 Tomahawk]]<ref name="AGa-Typhon">{{Internetquelle |autor=[[Thomas Wiegold]] |url=https://augengeradeaus.net/2025/07/deutschland-fragt-usa-nach-abschuss-system-fuer-tomahawk-marschflugkoerper/ |titel=Deutschland fragt USA nach Abschuss-System für Tomahawk-Marschflugkörper |werk=''Augen geradeaus!'' |datum=2025-07-14 |abruf=2025-07-15}}</ref>
* [[Main Ground Combat System]] (MGCS) zur Ablösung des [[Leopard 2]]; gemeinsames Rüstungsvorhaben mit Frankreich

Zu den Rüstungsprojekten für Luftfahrzeuge gehören:
* mind. 22 [[Vertical Take-Off and Landing Unmanned Aerial Vehicle|Hubschrauberdrohnen]] für die Seeaufklärung zur Stationierung auf Marineschiffen, v.&nbsp;a. auf den Korvetten der [[Braunschweig-Klasse (2008)|''Braunschweig''-Klasse]]<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://www.hartpunkt.de/marine-projekt-mit-hubschrauberdrohne-ums-skeldar-beendet/ |titel=Marine: Projekt mit Hubschrauberdrohne UMS Skeldar beendet |werk=hartpunkt.de |datum=2024-07-02 |abruf=2024-07-02}}</ref><ref name="ESuT-Kurs-Marine" />
* 20 weitere Mehrzweckkampfflugzeuge [[Eurofighter Typhoon|Eurofighter]] Tranche 4<ref>{{Internetquelle |autor=Waldemar Geiger |url=https://www.hartpunkt.de/deutschland-will-20-weitere-eurofighter-bestellen/ |titel=Deutschland will 20 weitere Eurofighter bestellen |werk=hartpunkt.de |datum=2024-06-20 |abruf=2024-08-12}}</ref>
* Option auf weitere 20 Hubschrauber vom Typ [[Airbus Helicopters H145M|H145M]]<ref name=":5" />
* 6–9 Systeme unbemannter Luftfahrzeuge der [[MALE]]-Klasse für die Marineflieger zur Seefernaufklärung<ref name="ESuT-Kurs-Marine">{{Internetquelle |autor=Hans Uwe Mergener |url=https://esut.de/2025/05/meldungen/59723/zwischen-abschreckung-und-zukunftsfaehigkeit-kurs-marine-2025/ |titel=Zwischen Abschreckung und Zukunftsfähigkeit: Kurs Marine 2025 |werk=[[Esut.de]] |datum=2025-05-14 |abruf=2025-05-18}}</ref>; zur Auswahl stehen die [[General Atomics MQ-9|MQ-9B SeaGuardian]] oder zusätzliche [[Heron TP]].<ref>{{Internetquelle |url=https://esut.de/2024/06/meldungen/50921/testkampagne-der-marine-fuer-mq-9b-sea-guardian-abgesagt/ |titel=Testkampagne der Marine für MQ-9B Sea Guardian abgesagt |werk=[[ESuT]].de |datum=2024-06-25 |abruf=2024-06-25}}</ref>
* 3 zusätzliche Heron TP mit [[Fernmelde- und Elektronische Aufklärung|SIGINT]]-Ausstattung<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://www.hartpunkt.de/luftwaffe-beschafft-drei-weitere-drohnen-des-typs-german-heron-tp/ |titel=Luftwaffe beschafft drei weitere Drohnen des Typs German Heron TP |werk=hartpunkt.de |datum=2025-06-13 |abruf=2025-06-13}}</ref>
* [[Next Generation Weapon System]] (NGWS) zur langfristigen Ablösung des Eurofighter im Rahmen des gemeinsamen Rüstungsvorhabens [[Future Combat Air System]] (FCAS) mit Frankreich und Spanien
* [[Loyal Wingman|Loyal-Wingman-Drohnen]] zum gemeinsamen Einsatz mit Kampfflugzeugen; Beschaffung wäre unabhängig vom Next Generation Weapon System<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Hoffmann |url=https://www.hartpunkt.de/bundeswehr-will-unbemannte-kampfflugzeuge-vor-einfuehrung-von-fcas-beschaffen/ |titel=Bundeswehr will unbemannte Kampfflugzeuge vor Einführung von FCAS beschaffen |werk=hartpunkt.de |datum=2025-03-01 |abruf=2025-07-16}}</ref>
* Aufklärungsflugzeuge für Spezialoperationen auf Basis der [[Beechcraft King Air 350]]<ref>{{Internetquelle |autor=Dorothee Frank |url=https://defence-network.com/spionageflugzeug-deutsche-spezialkraefte/ |titel=Aufklärungs- und Spionageflugzeug für die deutschen Spezialkräfte |werk=CPM Defence-Network |datum=2025-04-04 |abruf=2025-05-08}}</ref>

Bedarfsanmeldungen und geplante Beschaffungen von Wasserfahrzeugen beinhalten:
* 5–6 neue Luftverteidigungsfregatten des Typs [[Fregatte 127|F127]]<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Uhl |url=https://esut.de/2020/01/fachbeitraege/ruestung/17877/fregatte-f127-naechste-generation-luftverteidigung/ |titel=Die nächste Generation der Luftverteidigung – Erste Überlegungen zur Fregatte F 127 |werk=ESUT – Europäische Sicherheit & Technik |datum=2020-01-13 |abruf=2020-11-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/resource/blob/5820310/c30ac0f6b6437838720d9d7e1298f6a8/19-ruestungsbericht-teil-1-data.pdf |titel=19. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten |werk=bmvg.de |hrsg=Bundesministeriums der Verteidigung |datum=2024-07-24 |seiten=71–73 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-07-24}}</ref><ref name="ESuT-Kurs-Marine" />
* 18 ''Future Combat Surface Systems''; [[Drohnenboot]]e als Einsatzplattform für Flugkörper zur Unterstützung der Korvetten der ''Braunschweig''-Klasse<ref name="ESuT-Kurs-Marine" />
* mind. 12 [[Minenabwehrfahrzeug]]e Klasse 334 als Nachfolge der [[Frankenthal-Klasse|''Frankenthal''-Klasse]]<ref name="ESuT-Kurs-Marine" />
* mind. 12 Unterwasserdrohnen<ref name="ESuT-Kurs-Marine" />, in der Erprobung befindet sich das System [[Blue Whale (UUV)|Blue Whale]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/aktuelles/deutsche-marine-experimentelle-verfahren-5862322 |titel=OPEX Blue Whale: Deutsche Marine setzt auf experimentelle Verfahren |werk=bundeswehr.de |datum=2024-11-27 |abruf=2025-05-18}}</ref>
* Mehrzweckkampfboote für das [[Seebataillon]]<ref>{{Internetquelle |url=https://soldat-und-technik.de/2023/06/mobilitaet/35091/bundeswehr-schreibt-mehrzweckkampfboote-aus/ |titel=Bundeswehr schreibt Mehrzweckkampfboote aus |datum=2023-06-16 |abruf=2023-07-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/kampfboote-fuer-das-seebataillon-angebotsaufforderung-veroeffentlicht/ |titel=Kampfboote für das Seebataillon – Angebotsaufforderung veröffentlicht |datum=2024-03-28 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-17}}</ref>; die Marine meldete einen Bedarf für mindestens 40 Einheiten an<ref name="ESuT-Kurs-Marine" />
* 6 Unterstützungs- und [[Versorgungsschiff]]e Klasse 405 als Nachfolge der 6 Tender der [[Klasse 404]]<ref>{{Internetquelle |url=https://marineforum.online/mehr-als-nur-tender/ |titel=Mehr als nur Tender |werk=[[Marine-Forum]] |datum=2023-09-07 |abruf=2025-02-03}}</ref>
* 3 ''Large Remote Multi-purpose Vessels''; Drohnenschiffe zur Ergänzung von Fregatten<ref name="ESuT-Kurs-Marine" />

Bedeutende Rüstungsvorhaben aus dem Bereich Flugkörper und Munition sind:
* Luft-Boden-Lenkflugkörper des Typs [[Joint Strike Missile]] für [[F-35]]-Kampfjets, Auslieferung ab 2027 vorgesehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hartpunkt.de/luftwaffe-wird-joint-strike-missile-fuer-f-35-noch-vor-ende-2027-erhalten/ |titel=Luftwaffe wird Joint Strike Missile für F-35 noch vor Ende 2027 erhalten |werk=hartpunkt.de |datum=2025-06-25 |sprache=de |abruf=2025-06-26}}</ref>
* 600 [[Taurus (Marschflugkörper)|Taurus]]-Neo [[Marschflugkörper]], Auslieferung ab 2029 vorgesehen<ref>{{Internetquelle |autor=Navid LinnemannRedakteur cpmDIGITAL |url=https://defence-network.com/pistorius-will-600-taurus-neo-beschaffen/ |titel=Pistorius will 600 Taurus NEO beschaffen |datum=2024-10-28 |sprache=de-DE |abruf=2024-10-28}}</ref>
* Überschalllenkflugkörper Super Sonic Strike Missile (3SM) „Tyrfing“, gemeinsames Rüstungsvorhaben mit Norwegen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmvg.de/de/aktuelles/deutsch-norwegischer-seeziellenkflugkoerper-geplant-5807888 |titel=Bewaffnung für Fregatten: Deutsch-norwegischer Seeziellenkflugkörper geplant |datum=2024-07-29 |sprache=de |abruf=2024-07-30}}</ref>
* [[Loitering Munition]]; Modelle verschiedener Hersteller werden erprobt.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Thomas Wiegold]] |url=https://augengeradeaus.net/2025/04/schnelle-beschaffung-von-loitering-munition-bundeswehr-steigt-in-den-drohnenkrieg-ein-neufassung/ |titel=Schnelle Beschaffung von Loitering Munition: Bundeswehr steigt in den Drohnenkrieg ein (Neufassung) |werk=''Augen geradeaus!'' |datum=2025-04-03 |abruf=2025-05-08}}</ref>
* ''Deep Precision Strike Capability (DPSC)''; Langstrecken-[[Marschflugkörper]] mit über 2000 km Reichweite; gemeinsames Rüstungsvorhaben mit dem Vereinigten Königreich im Rahmen der [[Trinity-House-Vereinbarung]]<ref>{{Internetquelle |autor=[[Thomas Wiegold]] |url=https://augengeradeaus.net/2025/05/deutsch-britische-entwicklung-fuer-langstreckenwaffen-mit-2-000-km-reichweite-vereinbart-2-neufassung/ |titel=Deutsch-britische Entwicklung für Langstreckenwaffen mit 2.000 km Reichweite vereinbart (2. Neufassung) |werk=''Augen geradeaus!'' |datum=2025-05-15 |abruf=2025-05-18}}</ref>
* Marschflugkörper [[BGM-109 Tomahawk]]<ref name="AGa-Typhon" />

=== {{Anker|Bundeswehrreformen}} Privatisierung ===
Im Rahmen von Bundeswehrreform und Transformation sind verschiedene Versuche unternommen worden, Ausrüstung von Privatunternehmen beschaffen und instand halten zu lassen. Dazu gehört auch der größte Teil des Fuhrparks der Bundeswehr. Weitgehend mit zivilen Fahrzeugen vergleichbare Fahrzeugmodelle des Alltagsbedarfs für Truppe und Verwaltung werden seit 2002 durch die [[BwFuhrparkService]] GmbH verwaltet.

Des Weiteren wird die Truppe mit Uniformteilen sowie einem Großteil der persönlichen Ausrüstung durch den Militärdienstleister [[LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft|LHBw Bekleidungsgesellschaft mbH]] versorgt, welcher jedoch im alleinigen Besitz der Bundesrepublik Deutschland ist.

Ähnliches gilt für die Liegenschaften der Bundeswehr. Diese wurden an die [[Bundesanstalt für Immobilienaufgaben#Übernahme von Bundeseinrichtungen und Beteiligungen|Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)]] übergeben und werden nach Bedarf zurückgemietet. Im Zuge der Reduzierung auf 392 Standorte wurden zahlreiche Liegenschaften für eine andere Nutzung freigemacht ([[Konversion (Stadtplanung)|Konversion]]) und von der BImA vermarktet.

Am 28.&nbsp;Dezember 2006 gründete die Bundeswehr zusammen mit [[Atos IT Solutions and Services|Siemens Business Services GmbH & Co. OHG]] und [[IBM]] Deutschland GmbH das Gemeinschaftsunternehmen [[BWI GmbH|BWI Informationstechnik GmbH]]. Zusammen mit den Gesellschaften BWI Systeme GmbH und BWI Services GmbH bildet sie den BWI-Leistungsverbund zur Umsetzung von [[Herkules (IT-Projekt)|Herkules]], der größten öffentlich-privaten Partnerschaft in Europa. Ziel dieses Projektes ist die Erneuerung der [[Informations- und Kommunikationstechnik]] der Bundeswehr in enger Zusammenarbeit mit der Industrie. Betroffen sind unter anderem 140.000 Computerarbeitsplätze, 300.000 Telefone und die Rechenzentren. Der Gesellschaftsvertrag war auf zehn Jahre befristet. Seit dem 28. Dezember 2016 ist die BWI eine 100-prozentige Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland.

Zur Entwicklung in diesen Bereichen hat der Bundesrechnungshof in seinen Berichten wiederholt Fehlentwicklungen aufgezeigt und seine Bewertungen und Empfehlungen abgegeben.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/produkte/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/1-archiv/2010/2010-bemerkungen-gesamtbericht-pdf/at_download/file |text=Als Bsp. die u.&nbsp;a. Anmerkungen zum Bereich BMVg |wayback=20210923145436}} (PDF; 2,9&nbsp;MB).</ref>

== Laufbahngruppen ==
[[Datei:Bundeswehr Dienstgrad Tafel.JPG|mini|Dienstgrad- und weitere Abzeichen und Uniformteile der Bundeswehr]]

Die Bundeswehr bietet Bewerbern in Abhängigkeit vom Bildungsstand, beruflicher Vorbildung und jeweiliger Interessenlage eine [[Einstellung (Arbeit)|Einstellung]] in unterschiedlichen [[Laufbahngruppe#Soldaten|Laufbahngruppen]] und [[Laufbahn (Dienstrecht)|Laufbahnen]] an. Ein Wechsel ist grundsätzlich möglich. Neu eingestellte Soldaten sind zunächst [[Anwärter (Bundeswehr)|Anwärter]], außer sie gehören der Laufbahngruppe der [[Mannschaften]] an oder aufgrund relevanter Vorkenntnisse erfolgt eine [[Einstellung mit höherem Dienstgrad]].

Grundsätzlich durchlaufen alle Soldaten zuerst eine in der Regel dreimonatige [[Grundausbildung (Bundeswehr)|Grundausbildung]], deren Inhalt zwischen den [[Teilstreitkraft|Teilstreitkräften]] weitgehend harmonisiert ist. Im Sanitätsdienst umfasst die soldatische Grundausbildung zwei Monate, an die sich vier Wochen mit sanitätsspezifischer Ausbildung anschließen. Reservisten und Personal der Bundeswehrverwaltung, das im Einsatz auf militärischen Dienstposten eingesetzt wird, durchlaufen unter Umständen eine verkürzte soldatische Ausbildung.

Soldaten aller Laufbahngruppen sind nach ihrer Dienstzeit meist [[Reservist]]en. Sie können im Rahmen von Dienstleistungen in der [[Reserve (Bundeswehr)|Reserve]] aktiv Dienst leisten, auch im Rahmen von Auslandseinsätzen.

Rund 85 Prozent der Soldaten auf Zeit wechseln nicht in das Dienstverhältnis als Berufssoldat, sondern kehren nach Beendigung ihres Dienstes in das zivile Erwerbsleben zurück.<!--Quelle? Zahl noch aktuell-->

=== Mannschaften ===
{{Hauptartikel|Mannschaften}}

Soldaten der Laufbahngruppe der Mannschaften durchlaufen nach der Grundausbildung in den meisten Fällen eine Spezialgrundausbildung (SGA)/Dienstpostenausbildung (DPA), die ein bis sechs Monate dauert und unter Umständen verschiedene Lehrgänge beinhaltet, um in der [[Stammeinheit]] effektiv eingesetzt werden zu können.
Die Art und der Umfang der SGA sowie der zusätzlichen Lehrgänge orientieren sich stark an dem Bedarf der Stammeinheit, den Erfordernissen des jeweiligen Dienstpostens und an der Verpflichtungszeit des Soldaten.

Bei den Soldaten der Laufbahngruppe der Mannschaften kann man unterscheiden in:
* [[Freiwilliger Wehrdienst|Freiwillig Wehrdienst]] leistende (FWD): Dienstzeit zwischen 7 und 23 Dienstmonaten. Abstufungen dazwischen erfolgen im Monatstakt.
* [[Soldat auf Zeit|Soldaten auf Zeit]] (SaZ): Seit einer Neuregelung im Jahr 2011 endet die Dienstzeit je nach Verpflichtungszeit zwischen 2 und 15 Jahren, wobei die Verpflichtungszeiten in dieser Bandbreite flexibel sind (In Ausnahmefällen in Monatsstufen auch z.&nbsp;B. 8 Jahre und 6 Monate).
* [[Reserve (Bundeswehr)|Reservisten]]

=== Unteroffiziere ===
==== Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes ====
Unteroffiziere des [[Allgemeiner Fachdienst|allgemeinen Fachdienstes]] werden als Spezialisten eingesetzt und bringen mindestens einen Hauptschulabschluss und wenn möglich eine entsprechende Berufsqualifikation mit. Liegt diese nicht vor, nehmen sie unter Umständen an Maßnahmen der [[Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung|zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung]] (ZAW) teil.

==== Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes ====
In der Laufbahn der Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes übernimmt der Soldat als Spezialist die Verantwortung für ein Fachgebiet, zum Beispiel im technischen Bereich. Die Tätigkeiten entsprechen dem zivilen [[Meister]]. Gedacht ist diese Laufbahn für Soldaten, die vorrangig an technischen, verwaltenden oder betrieblichen Tätigkeiten interessiert sind. Der Bewerber benötigt [[mittlere Reife]] oder einen [[Hauptschulabschluss]] mit einer für die Verwendung nutzbaren Berufsausbildung.

==== Feldwebel des Truppendienstes ====
Für diese Laufbahn wird mindestens die [[mittlere Reife]] oder ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen [[Berufsausbildung]] benötigt. Die Ausbildung der [[Feldwebelanwärter]] dauert in der Regel drei Jahre und unterscheidet sich zwischen den Teilstreitkräften erheblich.

=== Offiziere ===
{{Hauptartikel|Offizier (Bundeswehr)|Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr}}

==== Offiziere des Truppendienstes und Sanitätsoffiziere ====
[[Datei:Schirmmuetzen Heer (Leutnante, Hauptleute).JPG|mini|Schirmmützen für Offiziere des Heeres]]

Offiziere bilden das militärische Führungskorps der Bundeswehr. Nach 12 bis 15 Monaten militärischer Grundlagen- und Führungsausbildung beginnen [[Offizieranwärter (Bundeswehr)|Offizieranwärter]] gewöhnlich ein vierjähriges Studium an einer der beiden [[Universität der Bundeswehr|Universitäten der Bundeswehr]] mit dem Ziel eines [[Master]]-Abschlusses. Nach dem Studium wird die militärische Ausbildung an den Offizier- und Truppenschulen fortgesetzt.

Die Ärzte (verschiedener Approbation) und Apotheker in der Bundeswehr sind Offiziere. Diese [[Sanitätsoffizier]]e wurden häufig als [[Sanitätsoffizier-Anwärter]] eingestellt.

Offiziere im Dienstverhältnis [[Soldat auf Zeit]] können sich zur Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten bewerben oder werden von entsprechenden Vorgesetzten dafür vorgeschlagen.

Bewerber mit abgeschlossenem Studium können bei [[Eignung]] und vorliegendem Bedarf mit höherem Dienstgrad eingestellt werden.

Offiziere können nach Ende ihres aktiven Dienstes als „[[Reserveoffizier]]e“ im Rahmen von Reservedienstleistungen Dienst leisten, unter anderem im Rahmen von Auslandseinsätzen.

Auf Verwendungen mit höherer Verantwortung oder speziellen Aufgabenbereichen werden Offiziere in der Regel auf entsprechenden Lehrgängen vorbereitet. Besonders geeignete Offiziere erhalten die Möglichkeit am Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst an der [[Führungsakademie der Bundeswehr]] oder ähnlichen Einrichtungen anderer Staaten teilzunehmen.

==== Offiziere des militärfachlichen Dienstes ====
Unteroffizierdienstgrade, die sich durch besondere Leistung ausgezeichnet haben, können in die Laufbahn der [[Offizier des militärfachlichen Dienstes|Offiziere des militärfachlichen Dienstes]] wechseln. Wenn sie ausgewählt wurden, besuchen sie spezielle Lehrgänge an Fach- und [[Offizierschule]]n. Der höchste Dienstgrad dieser Laufbahn ist der [[Stabshauptmann]] oder [[Stabskapitänleutnant]] in der [[Besoldungsgruppe]] A&nbsp;13. Im 40. Lebensjahr und im Dienstgrad Stabshauptmann, Hauptmann oder Oberleutnant kann der Antrag auf einen Wechsel in die Laufbahn Offizier des Truppendienstes gestellt werden.

== Militärmusik ==
{{Hauptartikel|Zentrum Militärmusik der Bundeswehr}}
Auch in Deutschland hat die Militärmusik eine lange Tradition. Aktuell besitzt die Bundeswehr 15 Musikkorps.<ref>[https://www.bundeswehr.de/de/organisation/unterstuetzungsbereich/streitkraeftegemeinsame-aufgaben/streitkraefteamt-in-bonn/zentrum-militaermusik-der-bundeswehr-in-bonn Liste der Musikkorps der Bundeswehr]</ref> Anlässlich des 50. Jahrestages der Bundeswehr im Oktober 2005 wurde der [[Marsch der Bundeswehr]] komponiert und zum offiziellen Marsch der Bundeswehr erklärt.
{{Mehrspaltige Liste |breite=20em |anzahl= |abstand=3 |liste=
* Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr
* Big Band der Bundeswehr
* Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr
* Heeresmusikkorps Hannover
* Heeresmusikkorps Kassel
* Heeresmusikkorps Koblenz
* Heeresmusikkorps Neubrandenburg
* Heeresmusikkorps Ulm
* Heeresmusikkorps Veitshöchheim
* Luftwaffenmusikkorps Erfurt
* Luftwaffenmusikkorps Münster
* Marinemusikkorps Kiel
* Marinemusikkorps Wilhelmshaven
* Musikkorps der Bundeswehr
* Stabsmusikkorps der Bundeswehr}}

== Berufsförderungsdienst ==
{{Hauptartikel|Berufsförderungsdienst}}
[[Datei:BFD Logo.png|mini|Logo des Berufsförderungsdienstes]]

Die schulische und berufliche Förderung der Soldaten bestimmt sich nach dem zweiten Teil des [[Soldatenversorgungsgesetz]]es. Nach diesen Vorschriften ermöglicht die Bundeswehr den Soldaten (sowohl Soldaten auf Zeit, als auch freiwillig Wehrdienstleistenden und in bestimmten Fällen Berufssoldaten) sich während, am Ende und nach dem Ende der Dienstzeit für den zivilen Arbeitsmarkt höher zu qualifizieren oder vorhandene Kenntnisse aufzufrischen. Der Berufsförderungsdienst (BFD) unterstützt die Aus- und Weiterbildung finanziell beim Besuch von externen Maßnahmen und führt mit seinen Kooperationspartnern auch eigene, für den Soldaten kostenfreie Lehrgänge (interne Maßnahmen) durch. Der zeitliche Umfang des BFD-Anspruches sowie damit verbunden die Höhe des finanziellen Anspruchs eines Soldaten ist im Wesentlichen von der Verpflichtungsdauer in der Bundeswehr abhängig.

Im Rahmen der schulischen und beruflichen Förderung ist es zum Beispiel möglich, das Abitur nachzuholen, sich beruflich neu zu orientieren oder sich ein Studium finanzieren zu lassen. Ferner unterstützt der Berufsförderungsdienst Soldaten auch bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber. Unter bestimmten Umständen stellt er auch hier finanzielle Hilfen, wie den Einarbeitungszuschuss, zur Verfügung.

Für die Berufsförderung hat der BFD im Jahr 2018 rund 108,2&nbsp;Mio. Euro aufgewendet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.personal.bundeswehr.de/resource/resource/NmU3NTZjNmMzNjMxMzAzMDMwMzAzMDMwMzAzMDMwMzAzMDMwMzAzMDZhNzU2MjM3Njk2NzZkNjQyMDIwMjAyMDIw/Jahresbilanz+des+Berufsf%C3%B6rderungsdienstes+2018.pdf |titel=Der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr – Jahresbilanz 2018 |hrsg=Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr – II 2.3 BFD |datum=2019-02 |format=PDF |abruf=2019-09-07}}</ref>

== Öffentliche Wahrnehmung ==
Seit ihrer Gründung wird die Bundeswehr von einer kritischen Öffentlichkeit genau beobachtet. Dabei ging es zum einen um individuelles Fehlverhalten, zum anderen um die Institution Bundeswehr als Ganzes. Fehlentwicklungen wurden von Politik und Presse oft mit großem Echo in der Bevölkerung diskutiert. Die politische Debatte drehte sich in den Anfangsjahren um die Wiederbewaffnung selbst, den nichtmilitärischen Aufbau der Bundeswehrverwaltung ([[Ernst Wirmer]]s [[Ernst Wirmer#Zivile Bundeswehrverwaltung|Zwei-Säulen-Konzept]], das sich im Grundgesetz niedergeschlagen hatte<ref>[[Rainer Blasius]], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 29. März 2006: ''Ziviler Geist gegen grasende Generäle.'' Ganzseitiger Artikel, erschienen in der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]], 29. März 2006, Seite 10, [[Zeitungsbuch|Buch]] ''Ereignisse und Gestalten.''</ref>) und – ab 1990 – vor allem um die Auslandseinsätze.

Die Minister [[Franz Josef Strauß]], [[Georg Leber]], [[Gerhard Stoltenberg]], [[Rudolf Scharping]] und [[Karl-Theodor zu Guttenberg]] verloren jeweils durch Affären ihr Amt; auch [[Manfred Wörner]] stand kurz vor dem Rücktritt. Die Minister [[Theodor Blank]], [[Rupert Scholz]] und [[Christine Lambrecht]] hielten sich nur kurze Zeit im Amt. [[Franz Josef Jung]] trat im nachfolgenden Amt als Bundesminister für Arbeit und Soziales zurück. Deshalb gilt das Amt des Bundesministers der Verteidigung als „Schleudersitz für Politiker“.

In den 1950er bis 1970er Jahren gab es eine breite Diskussion über das Verhältnis der Bundeswehr zur Gesellschaft. Aspekte der Diskussion waren die Herkunft vieler Vorgesetzter aus der Wehrmacht, die Anwendung der Inneren Führung und das Verhältnis der Bundeswehr zu den Gewerkschaften. Im Zusammenhang mit dem [[Gewerkschaftserlass]] bat zum Beispiel der damalige [[Generalinspekteur der Bundeswehr|Generalinspekteur]], General [[Heinz Trettner]], 1966 um seine Entlassung.

Nach einer Studie aus dem Jahr 2013 vertritt ein Bevölkerungsanteil von 77 % eine positive Einstellung zur Bundeswehr, wohingegen 20 % ihr gegenüber negativ eingestellt wären. Insgesamt wird die Bundeswehr am häufigsten über die Medien wahrgenommen, wobei die individuelle Bewertung teils positiv und teils negativ ausfällt. Bei der Wahrnehmung bei Veranstaltungen und im öffentlichen Raum überwiegt der positive Anteil.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Bulmahn, Meike Wanner |url=https://www.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NmU2ODM0NzczMTc2NzQyMDIwMjAyMDIw/Forschungsbericht%20CATI-Bev%C3%B6lkerungsumfrage%202013.pdf |titel=Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage 2013 zum Image der Bundeswehr sowie zur Wahrnehmung und Bewertung des Claims „Wir. Dienen. Deutschland.“ |hrsg=[[Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr]] |datum=2013-08 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160305010940/http://www.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NmU2ODM0NzczMTc2NzQyMDIwMjAyMDIw/Forschungsbericht%20CATI-Bev%C3%B6lkerungsumfrage%202013.pdf |archiv-datum=2016-03-05 |abruf=2017-03-25}}</ref>

=== Nachwuchswerbung ===
[[Datei:HL Damals – SL – ZOB – 2023 – 2.jpg|mini|Bundeswehrwerbung während des [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieges]] auf einem [[Stadtwerke Lübeck Mobil|lübeckischen Stadtbus]]]]

Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 wirbt die Bundeswehr verstärkt um Nachwuchs. Ein Beispiel ist die YouTube-Serie ''[[Die Rekruten]]'' aus dem Jahr 2016, welche die Altersgruppe der 17- bis 25-jährigen ansprechen soll. Die Serie wurde von verschiedenen Seiten aus kritisiert.<ref>{{Literatur |Autor=Frank A. Stengel, David Shim |Titel=Militarizing antimilitarism? Exploring the gendered representation of military service in German recruitment videos on social media |Sammelwerk=International Feminist Journal of Politics |Datum=2021-07-29 |ISSN=1461-6742 |Seiten=1–24 |Online=https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14616742.2021.1935289 |Abruf=2021-08-31 |DOI=10.1080/14616742.2021.1935289}}</ref> So wurden die Produktions- und Werbekosten von 7,9 Millionen Euro von [[Tobias Lindner (Politiker)|Tobias Lindner]], dem verteidigungspolitischen Sprecher von [[Bündnis 90/Die Grünen]], als unverhältnismäßig hoch angesehen. Zudem forderte er eine differenziertere Darstellung des Soldatenberufs.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Jannasch |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/nachwuchsarbeit-der-armee-wie-die-bundeswehr-mit-einer-youtube-serie-um-nachwuchs-wirbt-1.3229658 |titel=Wie die Bundeswehr mit einer YouTube-Serie um Nachwuchs wirbt |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2016-11-01 |abruf=2017-03-23}}</ref>

Im Oktober 2017 startete die zweite YouTube-Serie unter dem Namen ''Bundeswehr Exclusive'', die den Alltag von Soldaten im [[Camp Castor]] im [[mali]]schen [[Gao]] veranschaulichen soll.<ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr Exclusive: Die Mali-Mission als Abenteuerurlaub |Datum= |Online=https://orange.handelsblatt.com/artikel/35171 |Abruf=2017-10-24}}</ref>

[[Datei:Bundeswehr Showroom Proteste.jpg|mini|Proteste zur Eröffnung des Bundeswehr-Showrooms]]
Ein weiteres Konzept ist der Showroom des [[Karrierecenter der Bundeswehr|Karrierecenters der Bundeswehr]] in Berlin-Mitte. In dem Ladenlokal wird Werbung für den freiwilligen Wehrdienst gemacht. Zur Eröffnung im Jahr 2014 gab es Proteste gegen diese Art der Nachwuchswerbung von Militärgegnern.<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Schmollack |url=https://taz.de/Bundeswehr-bekommt-Showroom/!5028251/ |titel=Bundeswehr bekommt Showroom: Kadercaching in Berlin-Mitte |werk=Die Tageszeitung |datum=2014-11-19 |abruf=2017-03-23}}</ref>

Die Präsenz der Bundeswehr an Schulen und in Kindertagesstätten wird von der Partei [[Die Linke]] und der [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] kritisiert. Es handle sich dabei um Werbemaßnahmen, die die Bundeswehr als „normalen“ Arbeitgeber präsentieren sollen.<ref>{{Internetquelle |autor=Julia Köppe |url=https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/was-will-die-bundeswehr-bei-kita-kindern-a-1199164.html |titel=Was will die Bundeswehr bei Kita-Kindern? |werk=Spiegel Online |datum=2018-03-22 |abruf=2018-03-22}}</ref>

=== Benennung von Kasernen, Schiffen und weiteren Einrichtungen ===
Die Benennung von Kasernen und Straßen innerhalb von Kasernen, Einheiten und Schiffen nach historisch belasteten Militärangehörigen führte immer wieder zu Diskussionen in der Öffentlichkeit und in der Truppe. Auf Initiative verschiedener Bürger und Politiker kam es zu einer Reihe von Umbenennungen wie im Falle der früheren ''[[Allgäu-Kaserne|Generaloberst-Dietl-Kaserne]]'' (1995) oder des früheren [[Taktisches Luftwaffengeschwader 74|Jagdgeschwaders 74]] ''[[Werner Mölders]]'' (2005). Zur Begründung von Umbenennungen wurde auf Fehlverhalten der vormaligen Namensgeber und die Wertebindung der neuen Namensgeber verwiesen.<ref>Vgl. Reinhold Robbe, Jakob Knab: [http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Bundeswehr/50-jahre-tradition.html ''Traditionspflege in der Bundeswehr: Tabu oder Chance? Eine Kontroverse.''] In: ''ag-friedensforschung.de.'' 2005, abgerufen am 7. Juli 2011.</ref>

=== Extremismus, insbesondere Rechtsextremismus und NS-Vergangenheit ===
Nach Meldungen über „besondere Vorkommnisse“ mit [[rechtsextreme]]n Hintergrund innerhalb der Bundeswehr im Jahr 1998 wurde Kritik geäußert, dass das Bundesverteidigungsministerium es stets abgelehnt hat, sich bis auf die allgemeine Formel, dass die Wehrmacht als Institution für die Bundeswehr nicht traditionsfähig sei, offiziell der Diskussion um Verantwortung und Schuld der Wehrmacht zu stellen und eine Abgrenzung der Wehrmacht von der Bundeswehr und ihren demokratischen Grundlagen zu formulieren. Dadurch sei es versäumt worden, der Legendenbildung und der Argumentation von ewig Gestrigen den Boden zu entziehen.<ref>Hans-Adolf Jacobsen: ''Wehrmacht und Bundeswehr. Anmerkungen zu einem umstrittenen Thema soldatischer Traditionspflege.'' In: R.D. Müller, H.E. Volkmann (Hrsg. im Auftrag des [[MGFA]]): ''Die Wehrmacht. Mythos und Realität.'' München, Oldenburg 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 1199.</ref>

Einem demokratischen Selbstverständnis der Bundeswehr sei zudem abträglich, so wird kritisiert, dass die vom Heeresamt herausgegebenen „Hilfen für den Gefechtsdienst“ die Ausbildung der Kampftruppen an Fallbeispielen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] orientierten, indem sie bis 2009 auch Quellen des ehemaligen Pressechefs im NS-Außenministerium [[Paul Carell|Paul Karl Schmidt]], konkret aus dessen unter seinem Nachkriegspseudonym [[Paul Carell]] verfassten Bestseller „Verbrannte Erde“, enthielten.<ref>[[Detlef Bald]]: ''Bedingt einsatzbereit. „Realistische Ausbildung“ der Bundeswehr oder mit der Wehrmacht in den Hindukusch.'' In: Detlef Bald, Hans-Günter Fröhling, Jürgen Groß (Hrsg.): ''Bundeswehr im Krieg – wie kann die Innere Führung überleben?'' In: ''Hamburger Beiträge zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik.'' Nr. 153, Dezember 2009, S. 7–16, insbesondere S. 13; Wigbert Benz: [https://wigbertbenz.wordpress.com/2010/07/30/paul-carell-als-quellengeber-der-bundeswehr ''„Einsatznah ausbilden“ mit Paul Karl Schmidt alias Paul Carell, Pressechef im Nazi-Außenministerium.''] In: ''Forum Pazifismus.'' Nr. 26, 2010, S. 13–15 (dort, S. 15, der Nachweis, dass im Mai 2009 die Inspekteure des Heeres und der Streitkräftebasis die weitere Nutzung von Texten Paul Carells für die Ausbildung der Truppe untersagten).</ref>

Rechtsextremistische Verdachtsfälle werden durch das Verteidigungsministerium dokumentiert, sofern sie aktenkundig werden. Im Zuge der Ermittlungen des [[Militärischer Abschirmdienst|Militärischen Abschirmdienstes]] (MAD) zu potentiellen Extremisten in der Bundeswehr im Jahr 2016 wurden erneut rechtsextreme Vorfälle bekannt. Darunter das Zeigen des [[Hitlergruß]]es, das Tragen von [[Uniformen der Wehrmacht|Wehrmachtsuniformen]] sowie [[Fremdenfeindlichkeit|fremdenfeindliche]] Hetze in einer [[WhatsApp]]-Gruppe.<ref name="focus-2016-03-18">{{Internetquelle |autor=Wera Engelhardt |url=http://www.focus.de/5370224 |titel=Rechtsextremismus in der Bundeswehr: So ernst ist das Problem in der Truppe wirklich |werk=Focus |datum=2016-03-18 |abruf=2017-03-24}}</ref> Medien berichteten von 12 vorzeitigen Entlassungen von Soldaten im Jahr 2015 aufgrund der Vorfälle;<ref name="focus-2016-03-18" /> andere berichteten, dass 19&nbsp;Soldaten aufgrund solcher Vorgänge im Jahr 2015 vorzeitig ihren Dienst bei der Bundeswehr beenden mussten.<ref name="welt-2016-03-16">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article153368925/Haben-Sie-etwas-gegen-Fluechtlinge-Ja-Pistolen.html |titel=Neonazis in der Bundeswehr: 230 Verdachtsfälle auf Rechtsextremismus – WELT |datum=2016-03-16 |abruf=2017-05-03}}</ref> Insgesamt wurden 149&nbsp;neue Hinweise auf Rechtsextremisten, Rassisten und Antisemiten im Jahr 2015 gemeldet. Im März 2016 teilte das Verteidigungsministerium mit, der MAD bearbeite insgesamt 230&nbsp;rechtsextremistische Verdachtsfälle innerhalb des deutschen Militärs. Die Zahlen wurden nach einer [[Kleine Anfrage|Kleinen Anfrage]] durch die [[Mitglied des Deutschen Bundestages|Bundestagsabgeordnete]] [[Ulla Jelpke]] (Die Linke) veröffentlicht.<ref name="welt-2016-03-16" /> Anfang 2020 waren laut MAD 550 Verdachtsfälle in der Untersuchung, darunter 360 Fälle aus dem Jahr 2019.<ref name="tagessch-101">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/mad-rechstextreme-bundeswehr-101.html |titel=MAD: 550 rechtsextreme Verdachtsfälle in der Bundeswehr |werk=tagesschau.de |datum=2020-01-28 |abruf=2020-02-02}}</ref> Für 2023 lag die Zahl der Fallbearbeitungen bei Verdacht auf Extremismus bei 483 – gegenüber 390 im Jahr 2022. Im Bereich Rechtsextremismus wurden 2023 insgesamt 308 Fallbearbeitungen neu aufgenommen (nach 278 im Jahr 2022).<ref name=":8">{{Internetquelle |autor=RedaktionsNetzwerk Deutschland |url=https://www.rnd.de/politik/extremismus-in-der-bundeswehr-laut-militaergeheimdienst-483-verdachtsfaelle-LZMETJC5ZJNS5E6W3USQEL5W2Q.html |titel=Extremismus in der Bundeswehr: Laut Militärgeheimdienst 483 Verdachtsfälle |datum=2024-09-12 |sprache=de |abruf=2024-09-22}}</ref>

Laut dem im Juni 2020 veröffentlichten Jahresbericht des MAD wurden im Jahr 2019 insgesamt 14 Extremisten in der Bundeswehr identifiziert und entlassen. Unter ihnen waren acht Rechtsextremisten, vier [[Islamisten]] und zwei sogenannte [[Reichsbürgerbewegung|Reichsbürger]] gewesen. Bei weiteren 38 Bundeswehrangehörigen stellte der MAD „fehlende Verfassungstreue“ fest. Unter diesen Personen waren 27 Rechtsextremisten, vier Islamisten, drei Reichsbürger, ein Linksextremist und drei Personen aus dem Bereich des [[Ausländerextremismus]] gewesen.<ref>{{Internetquelle |autor=Ronen Steinke, Florian Flade |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/islamist-ksk-bundeswehr-1.4939084 |titel=Bundeswehr: Islamist beim KSK enttarnt |werk=Süddeutsche Zeitung |abruf=2020-06-18}}</ref> Im Jahr 2023 wurden 14 Menschen als erkannte Extremisten eingestuft, darunter sechs sogenannte Reichsbürger, fünf Rechtsextremisten und drei Personen wegen [[Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates|verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates]].<ref name=":8" />

Immer wieder wurden auch seit dem Jahr 2017 [[Kommando Spezialkräfte#Missstände innerhalb des KSK|Extremisten im Kommando Spezialkräfte]] durch den MAD identifiziert.<ref name="welt-2016-03-16" /><ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer, ''Der Spiegel'' |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-geheimdienst-mad-enttarnt-neun-rechtsextreme-soldaten-beim-ksk-a-72803ae1-72bb-4e04-90a7-b80993e1eeee |titel=Bundeswehr-Geheimdienst: MAD enttarnt neun rechtsextreme Soldaten bei Elite-Einheit KSK – Der Spiegel – Politik |abruf=2020-04-19}}</ref>

Bei einer Großrazzia im Dezember 2022 gegen die [[Rechtsterrorismus|rechtsterroristische]] [[Patriotische Union]], der die Vorbereitung eines Staatsstreichs vorgeworfen wird, wurden mehrere ehemalige und aktive Soldaten der Bundeswehr verhaftet, unter ihnen [[Maximilian Eder]] und [[Rüdiger von Pescatore]].<ref>Sabrina Patsch, Julius Geiler: ''[https://www.tagesspiegel.de/politik/die-kopfe-hinter-dem-vereitelten-umsturz-das-sind-die-festgenommenen-reichsburger-8989264.html Die Köpfe hinter dem vereitelten Umsturz: Das sind die festgenommenen „Reichsbürger“.]'' In: tagesspiegel.de, 8. Dezember 2022, abgerufen am 9. Dezember 2022.</ref><br />
Siehe auch: ''[[Fall Franco A.]]'', ''[[Hannibal (Netzwerk)]]'' und ''[[Nordkreuz]]''

=== Fehlverhalten von Soldaten abseits des Rechtsextremismus ===
Siehe auch: ''[[Kommando Spezialkräfte#Missstände innerhalb des KSK|Kommando Spezialkräfte: Missstände innerhalb des KSK]]''

In der Presse erregten einige Fälle erheblichen Fehlverhaltens von einzelnen Vorgesetzten und Soldaten Aufsehen. Dazu gehören das [[Iller-Unglück|Übungsunglück an der Iller]] am 3. Juni 1957, die sogenannte [[Geschichte der Bundeswehr#Nagold|Nagold-Affäre]] am 25. Juli 1963, die [[Versorgungsbataillon 7|Misshandlung von Soldaten in Coesfeld]] (2004) und umstrittene Äußerungen eines Vorgesetzten über die Bewohner der [[Bronx]] während der [[Grundausbildung (Bundeswehr)|Grundausbildung]] (GA).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rassismus-skandal-bundeswehr-video-empoert-amerikaner-a-477336.html |titel=Rassismus-Skandal: Bundeswehr-Video empört Amerikaner |werk=Spiegel Online |datum=2007-04-15 |abruf=2014-09-01}}</ref>

Im Jahr 2006 wurde im Rahmen eines [[Bundeswehrskandal in Afghanistan 2006|Bundeswehrskandals in Afghanistan]] bekannt, dass Soldaten der Bundeswehr im Rahmen des während ihres Einsatzes in Afghanistan menschliche Totenschädel [[Störung der Totenruhe|schändeten]] und davon Fotos machten.<ref name="KStA Bundeswehrskandale">{{Internetquelle |url=http://www.ksta.de/--10641468 |titel=Die größten Skandale der Bundeswehr |werk=Kölner Stadtanzeiger |abruf=2017-03-22}}</ref>

Im September 2009 wurden bei dem [[Luftangriff bei Kundus]] auf zwei von der [[Taliban]] entführte Tanklaster 142 Menschen getötet, darunter auch Kinder. [[Georg Klein (General)|Georg Klein]], dem damaligen befehlshabenden Oberst, wurde vorgeworfen, ohne Lageaufklärung das Bombardement befohlen und somit gegen NATO-Einsatzregeln verstoßen zu haben.<ref name="KStA Bundeswehrskandale" /> Dieser Vorwurf wurde jedoch weder durch den Bericht des Verteidigungsausschusses als 1. Untersuchungsausschuss<ref>{{BT-Drs|17|7400}}, S. 180.</ref> noch juristisch bestätigt.

Im Februar 2010 wurden demütigende Aufnahmerituale innerhalb der [[Gebirgsjägertruppe (Bundeswehr)|Gebirgsjägertruppe]] publik, nachdem sich ein ehemaliger Wehrpflichtiger des [[Gebirgsjägerbataillon 233|Gebirgsjägerbataillons 233]] an den [[Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages|Wehrbeauftragten des Bundestages]] gewandt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/demuetigung-bei-der-bundeswehr-soldaten-mussten-rohe-schweineleber-essen-a-676897.html |titel=Demütigung bei der Bundeswehr: Soldaten mussten rohe Schweineleber essen – Der Spiegel – Politik |abruf=2020-04-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/schikanen-bei-gebirgsjaegern-erniedrigend-und-herabwuerdigend-a-676968.html |titel=Schikanen bei Gebirgsjägern: „Erniedrigend und herabwürdigend“ – Der Spiegel – Politik |abruf=2020-04-19}}</ref> So wurden in den [[Hochgebirgsjägerzug]] aufgenommene Soldaten unter anderem in dem sogenannten ''Fux-Test'' [[Nötigung|genötigt]], rohe Schweineleber und Rollmöpse mit Frischhefe bis zum [[Erbrechen]] zu essen.<ref>{{Internetquelle |autor=Philipp Wittrock, ''Der Spiegel'' |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/misshandlungen-bei-der-bundeswehr-ekelrituale-unterm-edelweiss-a-677106.html |titel=Misshandlungen bei der Bundeswehr: Ekelrituale unterm Edelweiß – Der Spiegel – Politik |abruf=2020-04-19}}</ref>

Im November 2010 starb eine Offiziersanwärterin auf der [[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]] durch einen Sturz von der [[Takelage]], nachdem sie von ihrem Ausbilder angeblich dazu gedrängt worden war, hinaufzuklettern, obwohl sie zu erschöpft war.<ref name="KStA Bundeswehrskandale" /> Die Staatsanwaltschaft konnte jedoch laut dem Bericht des Wehrbeauftragten des Bundestages 2011 {{" |kein individuelles, dem Tod der Kadettin direkt zurechenbares, schuldhaftes Handeln feststellen}}.<ref>''Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten – Jahresbericht 2011''. {{BT-Drs|17|8400}}, S. 12 (PDF; 2,3&nbsp;MB).</ref>

Im Januar 2017 wurde bekannt, dass im [[Ausbildungszentrum Spezielle Operationen]] im baden-württembergischen Pfullendorf Rekruten durch die Ausbilder systematisch sexuell misshandelt wurden. So mussten sich die Soldaten entkleiden und [[Tamponade]] in den Anus einführen, wobei sie überdies gefilmt wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-sex-rituale-bei-der-kampfretter-ausbildung-a-1132072.html |titel=Bundeswehrskandal: Sadistische Rituale bei der Kampfsanitäter-Ausbildung |werk=Spiegel Online |datum=2017-01-27 |abruf=2017-03-22}}</ref> Auch soll es bereits seit 2014 Hinweise auf frauenfeindliches Verhalten in der Kaserne gegeben haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-skandal-in-pfullendorf-sadistische-praktiken-in-der-ausbildung-a-1134529.html |titel=Skandal-Kaserne Pfullendorf: Bundeswehrausbilder zwangen Soldatin zum Stangentanz |werk=Spiegel Online |datum=2017-02-14 |abruf=2017-03-23}}</ref> Die Staatsanwaltschaft Hechingen sah allerdings keinen ausreichenden Anfangsverdacht für die Vorwürfe und stellte das Verfahren ein. Ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen sieben Soldaten aus Pfullendorf, die Kameraden zu unangemessenen Aufnahmeritualen gezwungen haben sollen, war im Mai 2017 noch nicht abgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-in-pfullendorf-einleitung-eines-ermittlungsverfahrens-abgelehnt-a-1149037.html |titel=Staatsanwaltschaft lehnt Ermittlungsverfahren ab |werk=Spiegel Online |datum=2017-05-24 |abruf=2017-05-24}}</ref>

Am 17. Februar 2017 eröffnete die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main ein Ermittlungsverfahren gegen den Bundeswehr-Oberleutnant [[Franco A.]] wegen der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat. Er hatte sich Ende 2015 in Bayern als syrischer Flüchtling ausgegeben, wurde als solcher registriert und bekam durch das BAMF Asyl, obwohl er kein Arabisch und nur gebrochen Französisch sprach. Er bezog bis zur Festnahme pro Monat gut 400 Euro Sozialleistungen und hatte ein Zimmer in einer Sammelunterkunft. Gleichzeitig war er weiter bei der Bundeswehr im Dienst und soll einen Anschlag geplant haben.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-offizier-unter-terrorverdacht-das-bizarre-doppelleben-des-franco-a-a-1145166.html ''Flüchtling und Soldat – das Doppelleben von Oberleutnant Franco A.''] Der Spiegel vom 27. April 2017.</ref>

Im Oktober 2021 fanden Ermittler bei einer Hausdurchsuchung eines Offiziers Maschinengewehre, Panzer- und Flugabwehrwaffen, entschärfte Granaten, Munition, [[Zyankali]] sowie die radioaktiven Stoffe [[Thorium]], [[Americium]] und [[Strontium 90|Strontium-90]].<ref>{{Literatur |Titel=Bundeswehr: Offizier bunkerte radioaktives Material |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-offizier-bunkerte-radioaktives-material-a-69d282d3-f77d-4797-975c-89300fe46e34 |Abruf=2021-10-22}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Razzia nahe Aachen: Zyankali bei Bundeswehr-Offizier gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-11-19 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-zyankali-bei-offizier-gefunden-a-0233909b-b173-48c0-81be-b389083239f1 |Abruf=2021-11-19}}</ref>

=== Tote und Gefallene ===
Seit Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 haben rund 3200 militärische und zivile Angehörige der Bundeswehr im Dienst ihr Leben verloren.

Meist waren Unfälle die Todesursache; Gründe dafür war bisweilen mangelhaftes Material, schlechte oder ignorierte Ausbildung, leichtfertiger Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen oder ungenügende Dienstvorschriften. Dies betraf vor allem die im Aufbau befindliche [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]] der 1950er und 1960er Jahre; allein in dieser Teilstreitkraft gab es bis 1993 insgesamt 813 Tote. Die größten einzelnen Unfälle betrafen den [[Flugunfall einer Transall C-160 auf Kreta 1975|Flugunfall eines C-160-Transall-Transportflugzeuges]] der Luftwaffe am 9. Februar 1975 auf Kreta mit 42 toten Soldaten sowie das [[U 2365|U-Boot ''Hai'']] der Marine, das am 14. September 1966 auf der [[Doggerbank]] sank, wobei 19 Soldaten ihr Leben ließen.

Unglückliche Zufälle kamen bisweilen hinzu: [[Flugzeugkollision vor Namibia 1997|Am 13. September 1997 kollidierte]] vor Namibia die [[Tupolew Tu-154M Open Skies|Tupolew Tu-154M „Open Skies“]] der Flugbereitschaft mit einer [[Lockheed C-141 StarLifter]] der US-Luftwaffe. Alle 24 Menschen an Bord der Tupolew und alle 9 im Starlifter starben.

[[Datei:Ehrenmal Bw 1.JPG|mini|Das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin]]
An die Toten erinnert heute das [[Ehrenmale der Bundeswehr#Ehrenmal der Bundeswehr|Ehrenmal der Bundeswehr]] in Berlin. Nach langer Diskussion wurde am 27.&nbsp;November 2008 der Grundstein zum [[Ehrenmale der Bundeswehr|Ehrenmal der Bundeswehr]] auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Berlin gelegt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Müller |url=http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9pPKUVL301JTUvOzUPL3UjKLUvFygfEG2oyIA6T6FxA!!/ |titel=Das Ehrenmal der Bundeswehr |hrsg=Bundeswehr |datum=2014-07-30 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110318030624/http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9pPKUVL301JTUvOzUPL3UjKLUvFygfEG2oyIA6T6FxA!!/ |archiv-datum=2011-03-18 |abruf=2014-09-01}}</ref> Das Ehrenmal wurde im Hof des [[Bendlerblock]]s in Berlin nach einem Entwurf des Münchner Architekten [[Andreas Meck]] errichtet. Die Einweihung erfolgte am 9.&nbsp;September 2009.

Für die Toten der Teilstreitkraft Heer wurde 1972 auf der [[Festung Ehrenbreitstein]] in Koblenz das [[Ehrenmal des Deutschen Heeres]] geschaffen. Es erinnert an die gefallenen Soldaten in den beiden [[Weltkrieg]]en und die im Einsatz und im Friedensbetrieb ums Leben gekommenen Soldaten des Heeres.

Das [[Ehrenmal der Luftwaffe]] und der Luftfahrt befindet sich in der Nähe des ehemaligen [[Flugplatz Fürstenfeldbruck|Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck]] und wurde am 18. November 1962 eingeweiht.

Für die Toten der Teilstreitkraft Marine gibt es das [[Marine-Ehrenmal Laboe]] als zentrale Mahn- und Gedenkstätte. In Laboe liegen Gedenkbücher aus, welche die Namen der Marinetoten enthalten.

Eine Schwierigkeit besteht dabei darin, in einer sogenannten [[Heros|postheroischen]] Gesellschaft eine angemessene Form für das Gedenken an während ihres Dienstes ums Leben gekommene Soldaten zu finden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dradio.de/dlf/sendungen/dasfeature/1338242/ |text=Deutschlandfunk, dradio.de, ''Das Feature.'' 11. Januar 2011, Jochen Rack: ''Für Frieden, Recht und Freiheit – Die vergessenen Toten der Bundeswehr.'' |wayback=20101212202555}} (11. Januar 2011); [http://www.dradio.de/download/130713/ Manuskript zur Sendung] (15. Januar 2011).</ref>
{{Siehe auch|Todesfälle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen}}

==== Suizide ====
Darüber hinaus nahmen sich über 3500 Soldaten im Dienst aus nicht immer erkennbaren Gründen das Leben. Sie fanden keine Erwähnung im Ehrenmal der Bundeswehr, das im Übrigen aufgrund einer lückenhaften Datenbasis auch manch anderen infrage kommenden Namen nicht nennt. So tauchen Soldaten auf Zeit, die sich erst nach ihrem Dienstzeitende, aber aufgrund der Erlebnisse im Dienst, das Leben nahmen, in der Statistik des Ministeriums nicht auf.<ref>{{Literatur |Autor=Gordon Repinski |Titel=Bilder im Kopf |Sammelwerk=Der Spiegel |Nummer=6 |Ort=Hamburg |Datum=2015-01-31 |ISSN=0038-7452 |Seiten=45 |Online=[https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/131578907 spiegel.de]}}</ref>

=== Expansion in den Cyberspace ===
==== Cyber-Kommando ====
Seit 2017 hat die Bundeswehr einen eigenen Organisationsbereich für Cyber und IT, die mit über 13 000 Soldaten u.&nbsp;a. Angriffe aus dem Internet abwehren soll.<ref name="zeit-2017-04-05">{{Internetquelle |autor=Kai Biermann |url=http://www.zeit.de/digital/internet/2017-04/cyber-armee-bundeswehr-ursula-von-der-leyen |titel=Cyber-Kommando der Bundeswehr: Freiwillige und Nerds – was ist das für eine Truppe? |werk=zeit.de |datum=2017-04-05 |abruf=2018-03-16}}</ref>
Am 5. Mai 2017 wurde der Negativ-Preis [[Big Brother Awards|Big Brother Award]] in der Kategorie ''Behörden'' an die Bundeswehr und die [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministerin der Verteidigung]] als deren Oberbefehlshaberin verliehen „für die massive digitale Aufrüstung der Bundeswehr mit dem neuen ‚Kommando Cyber- und Informationsraum‘ (KdoCIR)“.<ref name="bba17">{{Internetquelle |autor=[[Rolf Gössner]] |url=https://bigbrotherawards.de/2017/behoerden-bundeswehr-bundesministerin-fuer-verteidigung-dr-ursula-von-leyen |titel=Der BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Behörden geht an die Bundeswehr und die Bundesministerin für Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen (CDU), als deren Oberbefehlshaberin |werk=BigBrotherAwards.de |datum=2017-05-05 |abruf=2017-07-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/wirtschaft/news/big-brother-award--negativpreis-fuer-ursula-von-der-leyens-cyberkrieg-7440620.html |titel=Auf in den Cyberkrieg – Ursula von der Leyen erhält „Big-Brother-Award“ |werk=Stern.de |datum=2017-05-05 |abruf=2017-07-25}}</ref><ref name="zeit">{{Internetquelle |autor=Eike Kühl |url=http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2017-05/big-brother-awards-2017-bitkom-personal-tracker-ditib/komplettansicht |titel=Negativpreis für spitzelnde Imame |werk=Zeit Online |datum=2017-05-05 |abruf=2017-05-11}}</ref> In seiner Laudatio erläuterte [[Rolf Gössner]] ([[Internationale Liga für Menschenrechte (Berlin)|Internationale Liga für Menschenrechte]]) die Kritik der Jury.
Eine Variante der Laudatio erschien anschließend in der Zeitschrift [[Ossietzky (Zeitschrift)|Ossietzky]].<ref name="ossietzky">{{Internetquelle |autor=Rolf Gössner |url=http://www.ossietzky.net/10-2017&textfile=3937 |titel=Aufrüstung zum Cyberkrieg |werk=Ossietzky 10/2017 |datum=2017-05 |abruf=2017-07-25}}</ref> Die bei der Preisverleihung Anwesenden wählten diesen Preis außerdem zum Publikumspreis.<ref>{{Internetquelle |url=https://bigbrotherawards.de/2017/publikumspreis-2017 |titel=Publikumspreis 2017 |werk=bigbrotherawards.de |datum=2017-05-05 |abruf=2017-07-25}}</ref>

==== Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) ====
Im März 2017 wurde der [[Cyber Innovation Hub der Bundeswehr]] gegründet und nach Abschluss der Pilotphase 2020 als Innovationseinheit der Bundeswehr in der BWI GmbH verstetigt. Als „schnelles Beiboot“ unterstützt er die digitale Transformation der Bundeswehr und fungiert als Schnittstelle zwischen den Streitkräften und dem Startup-Ökosystem.

== Interessenvertretungen ==
Angehörige der Bundeswehr sind im Wesentlichen in folgenden Verbänden organisiert:
{| class="wikitable"
|-
! Verband !! Mitglieder
|-
| [[Deutscher Bundeswehrverband]] e.&nbsp;V. – DBwV || ca. 200.000
|-
| [[Verband der Soldaten der Bundeswehr]] – VSB || ca. 2.500
|-
|[[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft|ver.di]] – vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Bundeswehr)
|unbekannt
|-
| [[Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr]] – VAB || ca. 8.000
|-
| [[Verband der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr]] – VBB || ca. 22.000
|}

== Siehe auch ==
* [[Liste der aktiven Verbände der Bundeswehr]]
* [[Liste der Bundeswehrstandorte in Deutschland]]
* [[Liste der Generale und Admirale der Bundeswehr]]
* [[Liste der Handwaffen der Bundeswehr]]
* [[Liste der Schiffe der Bundeswehr]]
* [[Liste von Kettenfahrzeugen der Bundeswehr]]
* [[Liste von Luftfahrzeugen der Bundeswehr]]
* [[Liste von Radfahrzeugen der Bundeswehr]]
* [[Wehrrecht (Deutschland)]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Donald Abenheim: ''Bundeswehr und Tradition: die Suche nach dem gültigen Erbe des deutschen Soldaten.'' Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1989, ISBN 3-486-55371-2.
*Heinz Karst: ''Die Bundeswehr in der Krise'' (1997) ISBN 3-8004-1350-7
*Paul Klein u. Dieter Walz (Hrsg.): ''Die Bundeswehr an der Schwelle zum 21. Jahrhundert'' (2000) ISBN 3-7890-7013-0
* [[Detlef Bald]]: ''Die Bundeswehr. Eine kritische Geschichte 1955–2005.'' C.H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-52792-2.
* Detlef Bald: ''Vom Kaiserheer zur Bundeswehr. Sozialstruktur des Militärs: Politik der Rekrutierung von Offizieren und Unteroffizieren.'' Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXI. Politikwissenschaft. Bd. 28. Frankfurt am Main/Bern 1982.
*''Der Reibert - Das Handbuch für den deutschen Soldaten'' ISBN 3-8132-0755-2
* [[Wilfried von Bredow]]: ''Armee ohne Auftrag. Die Bundeswehr und die deutsche Sicherheitspolitik''. Orell Füssli, Zürich 2020, ISBN 978-3-280-05728-5.
* [[Wilfried von Bredow]]: ''Die Bundeswehr. Von der Gründung bis zur Zeitenwende''. be.bra Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-89809-212-8.
* [[Detlef Buch]]: ''Bundeswehr 2.0. Von der Wehrpflicht bis Afghanistan – reduziert, ignoriert, egalisiert?'', Peter Lang, Frankfurt am Main [u.&nbsp;a.] 2011, ISBN 978-3-631-61555-3.
* Detlef Buch (Hrsg.): ''Die Reform der Bundeswehr. Von Menschen für Menschen.'' Peter Lang, Frankfurt am Main [u.&nbsp;a.] 2012, ISBN 978-3-631-63197-3.
* Rolf Clement u. [[Paul Elmar Jöris]]: ''50 Jahre Bundeswehr. 1955–2005.'' Mittler, Hamburg 2005, ISBN 3-8132-0839-7.
* Angelika Dörfler-Dierken, Gerhard Kümmel (Hrsg.): ''Identität, Selbstverständnis, Berufsbild. Implikationen der neuen Einsatzrealität für die Bundeswehr.'' (= Schriftenreihe des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, Band 10), VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17518-8.
* ''Entschieden für Frieden. 50 Jahre Bundeswehr. 1955 bis 2005.'' Im Auftrag des [[Militärgeschichtliches Forschungsamt|Militärgeschichtlichen Forschungsamtes]] hrsg. v. [[Klaus-Jürgen Bremm]], [[Hans-Hubertus Mack]] u. [[Martin Rink]]. Rombach Verlag, Freiburg i. Br./ Berlin 2005, ISBN 3-7930-9438-3.
* [[Agilolf Keßelring]]: ''Die Organisation Gehlen und die Neuformierung des Militärs in der Bundesrepublik'', Ch. Links Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86153-967-4
* Paul Klein, Dieter Walz (Hrsg.): ''Die Bundeswehr an der Schwelle zum [[21. Jahrhundert]].'' Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-7013-0.
* [[Joachim Krause (Politikwissenschaftler)|Joachim Krause]], Jan C. Irlenkaeuser (Hrsg.): ''Bundeswehr – die nächsten 50 Jahre. Anforderungen an deutsche Streitkräfte im 21. Jahrhundert'', Budrich, Opladen 2006, ISBN 3-86649-006-2.
* [[Loretana de Libero]]: ''Tradition in Zeiten der Transformation. Zum Traditionsverständnis der Bundeswehr im frühen 21. Jahrhundert'', Schöningh Verlag, Paderborn 2006, ISBN 978-3-506-76315-0.
* Jochen Maurer/[[Martin Rink]] (Hrsg.): ''Einsatz ohne Krieg? Die Bundeswehr nach 1990 zwischen politischem Auftrag und militärischer Wirklichkeit'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021, ISBN 978-3-525-33609-0
* ''Die Bundeswehr 1955 bis 2005. Rückblenden-Einsichten-Perspektiven.'' Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamts hrsg. v. Frank Nägler. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-57958-1.
* [[Karl-Volker Neugebauer]]: ''Grundkurs deutsche Militärgeschichte 3. Die Zeit nach 1945. Armeen im Wandel'', Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-58100-3.
* [[Sönke Neitzel]]: ''Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte'', Berlin (Propyläen, 2020), Kapitel IV.: ''Friedensarmee im Kalten Krieg. Die Bundeswehr der Bonner Republik (1955–1989)'', S. 249–408, Kapitel VI.: ''Zwischen „Friedensdividende“ und Auslandseinsatz. Die Bundeswehr der Berliner Republik (1990 bis heute)'', S. 441–582, ISBN 978-3-549-07647-7
* Sönke Neitzel: ''Die Bundeswehr. Von der Wiederbewaffnung bis zur Zeitenwende''. C. H. Beck, München 2025, ISBN 978-3-406-83051-8.
* Julia Katharina Nordmann: ''Das vergessene Gedenken. Die Trauer- und Gedenkkultur der Bundeswehr'' (= Beiträge zur Militärgeschichte, Bd. 80). De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2022, ISBN 978-3-11-078400-8.
* Christian Raap: ''Bundeswehreinsatz und Grundgesetz.'' In: Deutsche Verwaltungspraxis [DVP] 2002, S. 282 ff. {{ISSN|0945-1196}}
* ''[[Der Reibert]] – Das Handbuch für den deutschen Soldaten'', Mittler, Berlin 2001, ISBN 3-8132-0755-2.
* Hans-Peter Stein: ''Symbole und Zeremoniell in deutschen Streitkräften – vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.'' Mittler Verlag, Bonn 1984, ISBN 978-3-8132-0161-1.
* [[André Uzulis]]: ''Der vergebliche Krieg. 20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan – Geschichte und Bilanz''. Carol Hartmann Miles-Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-96776-038-5, ISBN 3-96776-038-3
* Gerrit Reichert/Benjamin Vorhölter: ''Wir waren W15. 456 Tage beim Bund. 1973–1989'', Hamburg (E. S. Mittler & Sohn). ISBN 978-3-8132-1130-6. ISBN 3-8132-1130-4

'''Aufsätze'''
* [[Martin Hochhuth]]: ''Militärische Bundesintervention bei inländischem Terrorakt.'' In: ''Neue Zeitschrift für Wehrrecht.'' (NZWehrr) 2002, S. 154 ff., {{ISSN|0028-3525}}
* Dieter Hoffmann: ''Die Misere der Bundeswehr.'' [[Marine-Forum]] 9/2012, S. 41.
* Franz-Josef Meiers: [http://www.bmlv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=247 ''Die Transformation der Bundeswehr.''] In: ''Österreichische Militärische Zeitschrift.'' Ausgabe 6/2004.
* Dieter Wiefelspütz: ''Verteidigung und Terrorismusbekämpfung durch die Streitkräfte.'' In: ''Neue Zeitschrift für Wehrrecht.'' (NZWehrr) 2007, S. 12 ff., {{ISSN|0028-3525}}
* {{Literatur
|Autor=[[Reinhard Scholzen]]
|Titel=Die Ausbildung bei der Bundeswehr. Wie viel Härte ist notwendig?
|Sammelwerk=MUT
|Nummer=563
|Datum=2015-01
|Seiten=64–79}}
* Martin Winter: ''Metamorphosen des staatlichen Gewaltapparates. Über die Entwicklung von Polizei und Militär in Deutschland'', in: ''[[Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft]]'', 31. Jg., 2003, H. 4, S. 519–555.

'''Dokumente des Verteidigungsministeriums'''
* {{Internetquelle
|url=https://www.bmvg.de/resource/blob/13568/28163bcaed9f30b27f7e3756d812c280/g-03-download-die-verteidigungspolitische-richtlinien-2011-data.pdf
|titel=Verteidigungspolitische Richtlinien
|titelerg=Nationale Interessen wahren – Internationale Verantwortung übernehmen – Sicherheit gemeinsam gestalten
|hrsg=Bundesministerium der Verteidigung
|datum=2011-05-27
|format=PDF; 2,0 MB
|abruf=2015-01-30
|abruf-verborgen=1}}

* {{Internetquelle
|url=https://www.bmvg.de/resource/blob/11918/a0704bf10c05a278e69de63bd00c49d3/a-04-05-download-dresdner-erlass-data.pdf
|titel=Grundsätze für die Spitzengliederung, Unterstellungsverhältnisse und Führungsorganisation im Bundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr
|datum=2012-03-21
|format=PDF; 2,7 MB
|abruf=2019-08-20
|abruf-verborgen=1
|kommentar=Der Dresdner Erlass}}

* {{Internetquelle
|url=http://www.deutschesheer.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5MzU2OTMzNzQ2NTZkNzgyMDIwMjAyMDIw/Neuausrichtung%20des%20Heeres%20DE%20Web-Version.pdf
|titel=Die Neuausrichtung des Heeres
|datum=2013-03
|format=PDF; 5,9&nbsp;MB; 75 Seiten
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|archiv-datum=2015-09-23
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|kommentar=Broschüre zur Neuausrichtung der Bundeswehr, 2. aktualisierte Auflage}}

* {{Internetquelle
|url=https://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzEzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4Njc2NzM3NzMzMDZjNmMyMDIwMjAyMDIw/Ressortberichtl.pdf
|titel=Ressortbericht zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr
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|archiv-datum=2013-08-12
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* {{Internetquelle
|url=https://www.bmvg.de/resource/blob/26544/9ceddf6df2f48ca87aa0e3ce2826348d/20180731-konzeption-der-bundeswehr-data.pdf
|titel=Konzeption der Bundeswehr
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* {{Internetquelle
|url=https://www.bmvg.de/resource/blob/13708/015be272f8c0098f1537a491676bfc31/weissbuch2016-barrierefrei-data.pdf
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* {{Internetquelle
|url=https://www.bmvg.de/resource/blob/30124/6ea55ab67d6b9adcd0c826f1fad96d63/verteidigungshaushalt-2019-data.pdf
|titel=Einzelplan 14 für 2019
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* {{Internetquelle
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|titel=Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr 2017
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* {{Internetquelle
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== Rundfunkberichte ==
* [[Rolf Clement]]: [https://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-woran-die-ruestungsbeschaffung-krankt.724.de.html?dram:article_id=304558 ''Bundeswehr – Woran die Rüstungsbeschaffung krankt''], [[Deutschlandfunk]] – „[[Hintergrund (Rundfunksendung)|Hintergrund]]“ vom 27. November 2014
* {{YouTube |id=cK4fp6IJjo4 |titel=Wie schlecht ist die Ausrüstung der Bundeswehr? {{!}} Markus Lanz vom 18. Mai 2022 |uploader=[[ZDFheute]] Nachrichten |upload=2022-05-19 |laufzeit=24:52 min}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commonscat=Bundeswehr |wikt=Bundeswehr |n=Portal:Bundeswehr |q=Bundeswehr |d=Q56010}}
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* [https://www.bundeswehr.de/ Website der Bundeswehr]
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* {{Webarchiv |url=http://www.zeit.de/deutschland/bundeswehr/index |text=Die Bundeswehr im Wandel |wayback=20080112042822}} bei zeit.de
* [http://pw-portal.de/auswahlbibliografien/115-bundeswehr-im-wandel Politikwissenschaftliche Literatur zum Thema Bundeswehr] in der [[Annotierte Bibliografie der Politikwissenschaft|Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft]]
* [https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/199273/geschichte Beiträge zur Geschichte der Bundeswehr] im [https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/ Dossier Verteidigungspolitik] der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] (bpb)
* [https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/243585/weltkarte-auslandseinsaetze Interaktive Weltkarte zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr] der Bundeszentrale für politische Bildung
* [https://www.youtube.com/@Bundeswehr/featured Kanal der Bundeswehr] auf [[Youtube]]
* {{DNB-Portal|2116728-X}}

== Anmerkungen ==
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== Newsgruppen ==
== Einzelnachweise ==
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*news://de.etc.militaer
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*news://z-netz.forum.diskussion.militaer+kdv
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Aktuelle Version vom 22. Juli 2025, 15:18 Uhr

Flagge Deutschlands Bundeswehr
Logo der Bundeswehr
Führung
Oberbefehlshaber: Bundesminister der Verteidigung;
im Verteidigungsfall: Bundeskanzler
Verteidigungsminister: Boris Pistorius
Militärische Führung: Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr mit den ministeriellen Abteilungen Planung, Führung Streitkräfte sowie Strategie und Einsatz
Sitz des Hauptquartiers: Erster Dienstsitz: Hardthöhe (Bonn),
Zweiter Dienstsitz: Bendlerblock (Berlin)
Teilstreitkräfte: Heer, Marine, Luftwaffe, Cyber- und Informationsraum[1]
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 182.496 (April 2025)
davon 24.847[2] Frauen
Reservisten: ≈ 930.000 Dienst­leistungs­pflichtige Angehörige der Reserve[3]
Wehrpflicht: Ja, seit 2011 ausgesetzt[4]
Wehrtaugliche Bevölkerung: ca. 33,63 Millionen (Männer und Frauen, Alter 16–49; 2014)[5]
Wehrtauglichkeitsalter: Vollendetes 17. Lebensjahr[6]
Anteil Soldaten an Gesamtbevölkerung: 0,22 % (2020)[7]
Haushalt
Militärbudget: 51,95 Mrd. Euro (2024)[8]

71,75 Mrd. Euro (2024)
incl. 2. Tranche Sondervermögen[8]
(77,8 Mrd. USD)

Ausgabenanteil vom Steueraufkommen: 5,6 % (2022)[9]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 2,12 % (2024)[10]
Geschichte
Gründung: 1955
Faktische Gründung: 12. November 1955
Höchste Mannstärke: fast 600.000 (3. Oktober 1990)[11]
Höchster Etat: 51,95 Mrd. Euro (2024)[8]
Dienstflagge der Bundesbehörden
Dienstflagge der Seestreitkräfte

Die Bundeswehr umfasst die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland sowie zivile Bereiche. Die Streitkräfte bestehen aus den vier Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe, Marine und Cyber- und Informationsraum[1] sowie dem Unterstützungsbereich. Neben den Streitkräften gehören zur Bundeswehr auch die fünf zivilen Organisationsbereiche Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung, Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen und Personal (diese drei bilden zusammen die Bundeswehrverwaltung), die Militärseelsorge und die Rechtspflege sowie die drei dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordneten militärischen Dienststellen und der Militärische Abschirmdienst. Die Bundeswehr umfasst also den gesamten nachgeordneten Geschäftsbereich des Bundesministeriums. Das Ministerium als oberste Bundesbehörde steht hierarchisch über der Bundeswehr, ohne selbst Teil von ihr zu sein. Unter den Angehörigen der Bundeswehr sind Soldaten, aber auch Beamte, Arbeitnehmer (Tarifbeschäftigte) und Richter (an den Truppendienstgerichten).

Der Bundesminister der Verteidigung ist Mitglied der Bundesregierung und grundsätzlich der Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) über die Streitkräfte (Art. 65a GG). Sie geht im Verteidigungsfall auf den Bundeskanzler über (Art. 115b GG).

Als Parlamentsarmee benötigt die Bundeswehr für Einsätze die Zustimmung des Deutschen Bundestags. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr finden grundsätzlich im Rahmen von Mandaten der NATO, EU und UN statt.

Geschichte und Entwicklung

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Geschichte bis 1990

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Gründung der Bundeswehr durch Verteidigungsminister Theodor Blank am 12. November 1955

Der ehemalige General Gerhard Graf von Schwerin wurde am 24. Mai 1950 Konrad Adenauers „Berater in technischen Fragen der Sicherheit“ zur geheimen Vorbereitung des Aufbaus westdeutscher Streitkräfte. Am 26. Oktober 1950 berief Konrad Adenauer Theodor Blank zum „Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Dieses „Amt Blank“ wurde zur Keimzelle des späteren Bundesministeriums der Verteidigung. In der Himmeroder Denkschrift vom Oktober 1950 lieferten 15 Experten, allesamt ehemalige Offiziere der Wehrmacht (unter ihnen Wolf von Baudissin), maßgebliche Ideen für die Konzeption und den Aufbau der Bundeswehr. Die sieben in die Bundeswehr übernommenen Offiziere dieser 15-köpfigen Himmeroder Expertengruppe, die zum Teil höchste Stellungen in der Bundeswehr (Generalinspekteur, Inspekteure von Teilstreitkräften) und in der NATO (Vorsitzender des Militärausschusses, hohe Kommandeure) erlangten, prägten mit den in Himmerod entwickelten Konzepten die junge Bundeswehr.

Wichtig für den Aufbau einer neuen Armee war die am 23. Januar 1951 erfolgte Ehrenerklärung für die Soldaten der deutschen Wehrmacht durch den damaligen Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte und späteren US-Präsidenten, Dwight D. Eisenhower, gegenüber Bundeskanzler Konrad Adenauer, in der Eisenhower konstatierte, dass der deutsche Soldat tapfer kämpfte und seine Ehre – bis auf wenige Ausnahmen – nicht verloren habe.[12] Daraufhin gab Bundeskanzler Adenauer vor dem Deutschen Bundestag am 3. Dezember 1952 eine eigene Erklärung ab: „Ich möchte vor diesem Hohen Hause im Namen der Bundesregierung erklären, dass wir alle Waffenträger unseres Volkes, die im Namen der hohen soldatischen Überlieferung ehrenhaft zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft gekämpft haben, anerkennen… Es muss unsere gemeinsame Aufgabe sein – und ich bin sicher, wir werden sie lösen –, die sittlichen Werte des deutschen Soldatentums mit der Demokratie zu verschmelzen...“[13] Die Ehrenerklärung ermöglichte die Wiedereingliederung ehemaliger Angehöriger der Wehrmacht (und auch einiger Angehöriger der Waffen-SS). Es folgte die Aufstellung von Verteidigungskräften, die zunächst in den teilweise bewaffneten Dienstgruppen vorgehalten und ab 16. März 1951 im paramilitärisch organisierten Bundesgrenzschutz (BGS) ausgebildet wurden.[14]

Die Gründung der Bundeswehr und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik am 5. Mai 1955 führten zu erheblichen innenpolitischen Auseinandersetzungen. Hauptsächlich zwischen SPD und CDU wurde die Frage diskutiert, ob es moralisch zu verantworten sei, dass Deutschland nach der Hitler-Diktatur und einem strukturell ausgeprägten inneren deutschen Militarismus jemals wieder über Streitkräfte verfügen sollte. Die KPD war ein vehementer Gegner der Wiederbewaffnung. Schließlich wurde am 7. Juni 1955 die Wehrverwaltung gegründet; am 12. November 1955 die ersten 101 Freiwilligen vereidigt.

Der Name „Bundeswehr“ geht zurück auf den FDP-Bundestagsabgeordneten Hasso von Manteuffel, einen früheren General der Wehrmacht, und wurde durch Richard Jaeger im Rahmen eines Antrages während einer Sitzung des Sicherheitsausschusses des Deutschen Bundestages vorgeschlagen.[15] Der neue Name gilt offiziell seit dem 1. April 1956. Vorher wurden die noch namenlosen Streitkräfte der Bundesrepublik oft „Neue Wehrmacht“ genannt.[16][Anm. 1]

Am 24. Juli 1955 trat das Freiwilligengesetz in Kraft, das die Einstellung von bis zu 6000 Freiwilligen in die bundesdeutschen Streitkräfte erlaubte (Gesetz über die vorläufige Rechtsstellung der Freiwilligen in den Streitkräften vom 23. Juli 1955);[17] am 12. November 1955 wurden die ersten freiwilligen Soldaten ernannt. Am 22. März 1956 trat die mit großer Mehrheit beschlossene Wehrverfassung (Ergänzung des Grundgesetzes Art. 87a und Art. 87b) in Kraft und am 1. April 1956 das Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz) vom 19. März 1956.[18] Das am 21. Juli 1956 vom Bundestag beschlossene Wehrpflichtgesetz,[19] führte eine Wehrpflicht für alle männlichen deutschen Staatsbürger vom vollendeten 18. Lebensjahr an ein und trat am 25. Juli 1956 in Kraft.

Um einen beschleunigten Aufbau der Bundeswehr zu gewährleisten, war bereits am 1. Juni 1956 das Zweite Gesetz über den Bundesgrenzschutz vom 30. Mai 1956[20] in Kraft getreten. Mit diesem Gesetz wurde der Bundesminister für Verteidigung ermächtigt, aus Freiwilligenverbänden des BGS Verbände der Bundeswehr aufzustellen.[21] BGS-Beamte hatten im Zeitraum vom 1. bis 30. Juni 1956 die Möglichkeit, eine Erklärung abzugeben, ob sie im Bundesgrenzschutz verbleiben wollten. Wer dies nicht tat, wurde automatisch zum 1. Juli 1956 in die Bundeswehr überführt. Die ehemaligen BGS-Beamten erhielten dabei den nächsthöheren Dienstgrad und Möglichkeiten einer schnelleren Beförderung. Besonders ehemalige Angehörige der Wehrmacht im BGS nutzten dies, weil sie im Bundesgrenzschutz bis dahin oft um drei Dienstgrade niedriger Dienst taten als in der Wehrmacht, während sie bei der Bundeswehr nach ihrem letzten Rang in der Wehrmacht beurteilt wurden.[22]

Die Anfang November 1956 von der Bundesregierung befohlene Aufstellung von zunächst sieben Divisionen bestand daher in ihrer Masse anfangs aus ehemaligen BGS-Beamten und Freiwilligen, von denen ein Teil in verschiedenen alliierten Dienstgruppen gedient hatte. Ab 1957 kamen dann die ersten Wehrpflichtigen dazu. Der BGS bildete die Grundlage für die 2. 3. und 4. Grenadierdivision, drei Musikkorps und die Führungsebene des Panzeraufklärungsbataillons 5 sowie des Panzerfernmeldebataillons 3. Aus Mangel an Bundeswehruniformen und Unterkünften behielten die ehemaligen Bundesgrenzschutzmänner anfangs ihre bisherige Ausrüstung und blieben in den BGS-Kasernen. Sie mussten lediglich das Abzeichen mit dem Bundesadler vom linken Oberärmel abtrennen.[23]

Bei Gründung der Bundeswehr stammten deren Offiziere und Unteroffiziere fast ausnahmslos aus der Wehrmacht – teilweise auch aus der Waffen-SS.[24][25] Im Jahr 1959 waren von 14.900 Bundeswehroffizieren 12.360 bereits in der Reichswehr oder Wehrmacht zu Offizieren ernannt worden; 300 Offiziere entstammten der Waffen-SS.[26][27] Alle Offiziere vom Oberst aufwärts wurden durch den Personalgutachterausschuss überprüft. Dieses Gremium bestand aus 38 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung und nach Bestätigung durch den Bundestag ernannt worden waren. Auf den Vorwurf, alle hohen Offiziere hätten in der Wehrmacht gedient, antwortete Bundeskanzler Adenauer sinngemäß, die NATO nehme ihm keine 18-jährigen Generale ab.

Entwicklung seit 1990

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Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg (m.) übernimmt am 3. Oktober 1990 in Strausberg vom früheren DDR-Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann (li.), die Befehlsgewalt über die vormaligen NVA-Streitkräfte. Rechts im Bild: Generalleutnant Jörg Schönbohm, Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost

Nach der Wiedervereinigung übernahm die Bundeswehr etwa 20.000 Soldaten der Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR. Außerdem wurde ein kleiner Teil des Materials der NVA, z. B. MiG-29-Flugzeuge der Luftstreitkräfte, übernommen und weiter genutzt. Große Mengen der Bewaffnung und Ausstattung wurden verschrottet, verkauft oder verschenkt, z. B. Panzer an die Türkei. Indonesien kaufte 39 Kriegsschiffe der Volksmarine. Der Verkauf von Panzern an die Türkei wurde kritisiert, weil deren Streitkräfte sie zur Bekämpfung von Minderheiten, wie den Kurden, verwendeten.[28][29]

Die Bundeswehr musste sich in ihrer Geschichte immer wieder veränderten Bedingungen anpassen. Während des Kalten Krieges war das Bedrohungspotenzial des Warschauer Pakts bestimmend für ihre Struktur.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion und des Ostblocks wurde die Bundeswehr reformiert. Dabei mussten anfangs die mögliche Restbedrohungen aus dem osteuropäischen Raum und sich zunächst nur vage abzeichnende neue Aufgaben miteinander in Einklang gebracht werden. Die in den 1990ern geführte Out-of-Area-Debatte war charakteristisch für die innenpolitische Diskussion in Deutschland. Sie stand einer schnellen und gründlichen Reform im Wege. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 1994 über die Auslandseinsätze der Bundeswehr[30] waren die Voraussetzungen gegeben, die Bundeswehr gezielt auf derartige Aufgaben auszurichten.

Es blieb jedoch vornehmlich aus innenpolitischen Gründen zunächst bei einer Veränderung in kleinen Schritten.

Nach dem Regierungswechsel 1998 und den Empfehlungen der Weizsäcker-Kommission wurde der Umbau unter Bundesverteidigungsminister Scharping erheblich beschleunigt. Nicht alle Reformansätze haben sich indes als praktikabel und finanzierbar erwiesen. Der beginnende militärische Kampf gegen den Terror als Reaktion auf die Anschläge des 11. September 2001 hat zu weiteren Überarbeitungen der Reformen geführt.

Im Rahmen früherer Reformen, unter den fast statischen Bedingungen des Kalten Krieges, war es möglich einen Sollzustand zu definieren. Mittlerweile ist die Erkenntnis erwachsen, dass dies nicht mehr möglich ist. Eine von manchen erhoffte gründliche Reform, die alle Probleme der Bundeswehr auf einmal behebt, kann es demnach nicht geben. Das neue sicherheitspolitische Umfeld unterliegt schnellen Wandlungen. Diesen Herausforderungen soll nach dem neuen Konzept mit einem kontinuierlichen Anpassungsprozess begegnet werden, der als „Transformation“ bezeichnet wird.

In diesem Prozess soll durch ständige Analyse und Bewertung aller entscheidenden Parameter eine Möglichkeit geschaffen werden, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr in einem sich rasch verändernden Umfeld herzustellen und aufrechtzuerhalten. Das im Jahre 2004 aufgestellte Zentrum für Transformation der Bundeswehr (ZTransfBw) unterstützte das BMVg bei der Transformation der Bundeswehr.

Nachdem das Bundeskabinett im Dezember 2010 die Aussetzung der Wehrpflicht ab dem Jahr 2011 beschlossen hatte, begann 2012 die Neuausrichtung der Bundeswehr.[31]

Im Jahr 2016 hatte die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen Trendwenden zu Finanzen, Personal und Material eingeleitet. Zuvor hatte die Bundeswehr rund 25 Jahre lang Personal abgebaut. Dies war dem Ende des Ost-West-Konflikts und der Integration der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr geschuldet gewesen. Hinzu kam die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 und der daraus folgende Umbau der Bundeswehr zur Freiwilligenarmee. Mit der Trendwende Material sollen die materielle Einsatzbereitschaft der Truppe verbessert und die Beschaffung der Ausrüstung flexibler und effizienter organisiert werden. Die Soldaten sollen laut BMVg je nach Lage und Auftrag auf die passende Ausstattung, Ausrüstung und Bewaffnung zurückgreifen können, um Herausforderungen im In- und Ausland zu bewältigen. Mit den Beschlüssen zur Modernisierung wurden die Trendwenden bei Finanzen, Personal und Material eingeleitet und Planungen neu ausgerichtet. Die Trendwende Finanzen war dabei die Grundvoraussetzung, damit die Bundeswehr wieder stärker in ihr Personal und Material investieren kann. Denn nach der Wiedervereinigung schrumpfte der Verteidigungshaushalt von Deutschland über viele Jahre. Infolgedessen gerieten die stetige Modernisierung der Bundeswehr und die Weiterentwicklung ihrer Ausrüstung ins Stocken. Gleichzeitig waren die sicherheitspolitischen Herausforderungen gestiegen. Daher steigen die Ausgaben seit 2015 wieder.[32]

Gerhard David von Scharnhorst

Die Bundeswehr bezieht aktuell ihre Tradition aus drei Quellen: den Preußischen Reformen von 1807 bis 1813, dem Widerstand vom 20. Juli 1944 und ihrer eigenen Geschichte.[33] Laut dem Traditionserlass begründen die Wehrmacht und die Nationale Volksarmee keine Traditionslinien. Ausnahmen für einzelne Angehörige beider Streitkräfte mit besonderen Verdiensten um Recht und Freiheit sind zulässig.[34] Seit der Gründung gab es immer wieder Diskussionen über die Tradition der Bundeswehr und dabei insbesondere zum Verhältnis zur Wehrmacht. Bisher wurde die eigene Geschichte der Bundeswehr kaum zur Bildung einer eigenen Tradition genutzt.[35]

Preußische Reformen

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Die Preußischen Reformen von 1807 bis 1813 erneuerten das militärische System in den deutschen Ländern grundlegend. Aus der Niederlage der preußischen Söldnerarmee in der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 gegen Napoleon entstand die Einsicht, dass nur ein Bürger mit Rechten in seinem Land auch bereit ist, es unter Einsatz seines Lebens zu verteidigen. Die Reformen von Gerhard David von Scharnhorst, August Neidhardt von Gneisenau und Karl August von Hardenberg umfassten Gesetze zur Bauernbefreiung, die Einführung bürgerlicher Freizügigkeit und die Abschaffung militärischer Strafen. Sie waren ein Vorläufer der Idee vom „Staatsbürger in Uniform“, bei der freie und politisch beteiligte Bürger Soldaten werden sollten. Nicht alle Reformen ließen sich damals umsetzen, doch ihre fortschrittlichen Ideen sind bis heute in der Inneren Führung verankert.

Militärischer Widerstand gegen das NS-Regime

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Nach Vereidigung der Reichswehr auf Adolf Hitler 1934 standen einzelne Offiziere der Entwicklung kritisch gegenüber, verschiedene Attentatsversuche scheiterten jedoch. Erst 1944 formierte sich der militärische Widerstand um Ludwig Beck, Henning von Tresckow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg neu. Am 20. Juli 1944 verübte Stauffenberg ein Attentat auf Hitler, der aber überlebte und die Verschwörer hinrichten ließ. Auch sie hatten den Führereid geleistet, doch hielten den Zweiten Weltkrieg für verloren und hofften auf einen Waffenstillstand. Sie kannten die Zerstörung des Krieges und wollten die Bevölkerung vor weiterem Leid schützen. In der Überzeugung, das Richtige zu tun, stellten die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 ihr Gewissen über ihren Gehorsam. Daraus entstand der „gewissengeleitete Gehorsam“, der bis heute ein Leitbild der Inneren Führung ist.

Eigene Geschichte

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Bei der Gründung der Bundeswehr 1955 war die weltweite Entwicklung noch nicht absehbar. Um Alleingänge im Kalten Krieg zu vermeiden, wurde sie als Bündnisarmee der NATO konzipiert. Seitdem gab es viele Veränderungen, die für die neue Bundeswehr wichtig waren: die Übernahme von NVA-Soldaten nach der Wiedervereinigung 1990, der Wandel zur Einsatzarmee (der erste militärische Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach 1945 fand im März 1999 im Rahmen der Luftangriffe der NATO auf Serbien statt), die Öffnung für Frauen und die Aussetzung der Wehrpflicht.[36]

Aufträge, internationale Einbindung und Einsätze

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Bundeswehr-Soldaten beim KFOR-Manöver Sharp Griffin im Kosovo im Mai 2016

Der Bund hat gemäß Art. 87a Abs. 1 Satz 1 GG den Auftrag, Streitkräfte zur Verteidigung aufzustellen („Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.“). Aus dem verfassungsrechtlichen Auftrag sind in den Verteidigungspolitischen Richtlinien (VPR) vom 9. November 2023 der Kernauftrag, die Aufträge und weitere Aufgaben der Bundeswehr abgeleitet. Das Weißbuch 2016 trat zugleich außer Kraft, indem bislang Aufträge und Aufgaben der Bundeswehr beschrieben waren.

Während des Kalten Krieges war die Abwehr eines Angriffs aus dem Osten Hauptaufgabe der Bundeswehr. Ab 1990 hatte sich ihr Aufgabenspektrum verschoben: neben der Landes- und Bündnisverteidigung waren Beiträge zum internationalen Krisenmanagement zunehmend in den Vordergrund getreten. Die Verteidigungspolitischen Richtlinien 2023 definieren Russland als die dauerhaft größte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im euroatlantischen Raum. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 ist daher der Kernauftrag wieder die Landes- und Bündnisverteidigung. Alle weiteren Aufträge und Aufgaben sind diesem Kernauftrag nachgeordnet.

  • Kernauftrag Landes- und Bündnisverteidigung:
    • Maßnahmen zur Abschreckung potenzieller Gegner sowohl auf deutschem Hoheitsgebiet als auch im Bündnisgebiet in allen Dimensionen;
    • Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet einschließlich der nationalen territorialen Verteidigung;
    • Verteidigung gegen Angriffe auf das Hoheitsgebiet von Bündnispartnern;
    • Verteidigung gegen terroristische und hybride Bedrohungen;
    • Festigung der transatlantischen und europäischen Verteidigungsfähigkeit.
  • Auftrag: Stabilisieren und resiliente Partner aufbauen als Beitrag zum Internationalen Krisenmanagement:
    • Aktive militärische und zivil-militärische Beiträge im Rahmen internationaler Organisationen,
    • Bündnisse und Partnerschaften zur Konfliktverhütung, Krisenbewältigung, Krisennachsorge und Stabilisierung, einschließlich der nationalen Krisenfrüherkennung;
    • Beiträge zu Friedensmissionen der Vereinten Nationen;
    • Beiträge zur Ertüchtigung und zum Kapazitätsaufbau von Partnern;
    • Beiträge zum Kampf gegen den transnationalen Terrorismus, gegen Bedrohungen aus dem Cyber- und Informationsraum und gegen neuartige Gefahren hybriden Charakters;
    • Beiträge zum Schutz von Seeverbindungslinien sowie
    • Beiträge zur Durchsetzung von Embargos und Sanktionen.
  • Auftrag: Verteidigungsdiplomatie als Werkzeug der Internationalen Kooperation und Partnerschaft:
    • Stärkung von Sicherheitsstrukturen von Partnern und Regionalorganisationen;
    • Aufbau und kontinuierliche Pflege sicherheitspolitischer und militärischer bilateraler Beziehungen sowie
    • Rüstungskontrollpolitische, vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen.
  • Auftrag: Nationale Krisen- und Risikovorsorge sowie Unterstützungsleistungen:
    • Wahrnehmung nationaler territorialer Aufgaben außerhalb des Spannungs- und Verteidigungsfalls (Heimatschutz);
    • Überwachung und Sicherung des deutschen Luft- und Seeraums;
    • Überwachung kritischer Weltrauminfrastruktur;
    • Dauerhafte subsidiäre Übernahme von Aufgaben im Rahmen von Ressortvereinbarungen;
    • Hilfeleistungen in Fällen von Naturkatastrophen, schweren Unglücksfällen und Hilfeleistungen bei innerem Notstand sowie Amtshilfe;
    • Beiträge zur Terrorabwehr im Rahmen der verfassungsmäßigen Voraussetzungen;
    • Rettung und Rückführung im Ausland isolierter Personen;
    • Beiträge zur Evakuierung aus krisenhaften Lagen sowie
    • Beiträge zur Geiselbefreiung im Ausland.
  • Weitere durchgängig wahrzunehmende Aufgaben:
    • Verteidigungsaspekte der gesamtstaatlichen Cybersicherheit, Beiträge zum gesamtstaatlichen Lagebild im Weltraum sowie im Cyber- und Informationsraum im Rahmen der nationalen und multinationalen Sicherheitsvorsorge sowie Wahrung der Cybersicherheit in den bundeswehreigenen Netzen;
    • Unterstützungsleistungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung nationaler Schlüsseltechnologiefelder sowie zur Förderung partnerschaftlicher, insbesondere europäischer und transatlantischer Ansätze bei Forschung, Entwicklung und Nutzung von Fähigkeiten;
    • Alle Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebes im Inland einschließlich der Wahrnehmung von Ämteraufgaben, Qualifizierung, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Ausbildungs- und Übungsunterstützung und Militärischer Sicherheit und Ordnung.

Internationale Bündnisse und Organisationen

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Nach Art. 24 GG kann sich der Bund zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen und hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, um eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeizuführen und zu sichern.

Die Bundesrepublik Deutschland trat am 6. Mai 1955 der NATO bei,[Anm. 2] am 9. Mai fand die feierliche Aufnahme und das erste NATO-Ministertreffen unter deutscher Beteiligung statt. Ihre Streitkräfte waren während des Ost-West-Konflikts fest in die Gliederung der NATO eingebunden. Nach 1990 wurde diese feste Bindung zwischen Teilen der nationalen Streitkräfte der Verbündeten und bestimmten Gliederungselementen der NATO-Kommandostruktur aufgehoben. Gleichwohl bleiben die deutschen Streitkräfte in den Streitkräfteplanungsprozess der NATO eingebunden. Die Anzeige von Kräften an die NATO ist eine Selbstbindung, die NATO kann die Mitgliedsstaaten nicht zwingen, bestimmte Kräfte zu unterhalten. Als Beitrag zur NATO Response Force ist die Bundeswehr darauf eingestellt, jederzeit bis zu 5000 Soldaten in hoher Bereitschaft zu halten.

Mit dem Bündnisfall regelt der NATO-Vertrag im Art. 5 in Verbindung mit Art. 115a GG eine weitere Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr. Die Bundeswehr kann auch eingesetzt werden, wenn ein NATO-Bündnispartner angegriffen wird. Der Bündnisfall wurde seit seiner Festlegung erstmals nach dem 11. September 2001 erklärt. Dieser Bündnisfall wurde bisher nicht aufgehoben.

Im Rahmen der sicherheitspolitischen Zeitenwende wurde 2023 die Stationierung von Truppen im NATO-Bündnispartner Litauen beschlossen. Die Panzerbrigade 45 des Heeres als Kern der Brigade Litauen wurde 2025 offiziell in Dienst gestellt.[37]

Europäische Union

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Mit der Entwicklung einer eigenen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) hat sich die EU eine eigene militärische Handlungsfähigkeit zugelegt. Entsprechend dem European Headline Goal von 1999 (EHG) sollten die Mitgliedstaaten 60.000 Soldaten für eine europäische Eingreiftruppe bereithalten, die innerhalb von 60 Tagen für ein Jahr zum Einsatz gebracht werden kann. Deutschland beabsichtigte hierfür bis zu 18.000 Soldaten zu stellen.[38] Im Rahmen des angepassten Headline Goal 2010 beteiligt sich die Bundeswehr mit unterschiedlichen Kräfteansätzen an EU Battlegroups.

Vereinte Nationen

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Um bei Bedarf möglichst schnell auf Truppen zurückgreifen zu können, haben die Vereinten Nationen mit verschiedenen Staaten sogenannte „Standby Arrangements“ abgeschlossen. 1999 hat sich Deutschland bereit erklärt, für die UN etwa 1000 Soldaten vorzusehen.[38]

Verteidigungsfall

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Grundsätzlich hat der Bundesminister der Verteidigung die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte.[Anm. 3] Im Verteidigungsfall geht diese Funktion nach Art. 115b Grundgesetz auf den amtierenden Bundeskanzler über.

Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee, deren bewaffneter Einsatz einen Beschluss des Deutschen Bundestages voraussetzt. Erfordert die Lage unabweisbar ein sofortiges Handeln, kann der Verteidigungsfall als Voraussetzung für den Einsatz der bewaffneten Streitkräfte nach der Sonderregelung des Art. 115a Abs. 2 GG vom Gemeinsamen Ausschuss festgestellt werden. Unter den in Art. 115a Abs. 4 GG bezeichneten engeren Voraussetzungen eines bewaffneten Angriffs auf das Bundesgebiet und nur bei Handlungsunfähigkeit der für die Feststellung des Verteidigungsfalls zuständigen Bundesorgane gilt die Feststellung des Verteidigungsfalls bereits als getroffen.

Auslandseinsätze

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Die Bundeswehr kann bis zu 10.000 Soldaten für Auslandseinsätze (Friedenstruppen der Vereinten Nationen, humanitäre Einsätze, Hilfe bei Naturkatastrophen) aufbieten.[39]

Karte
Aktuelle Auslandseinsätze der Bundeswehr (Stand: Dezember 2023)
  • UN-Einsatz
  • EU-Einsatz
  • Als Folge der seit 1990 veränderten Sicherheitslage wird die Bundeswehr auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt. Bereits unmittelbar nach der Wiedervereinigung begann eine heftige Debatte über den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des NATO-Vertragsgebiets (out-of-area-Debatte). Die ersten derartigen Einsätze waren 1991 die Operation Südflanke, eine Minenräumaktion der Marine nach dem Zweiten Golfkrieg im Persischen Golf, und 1993 die Entsendung eines Feldlazaretts nach Phnom Penh (Kambodscha) im Rahmen der UN-Missionen UNAMIC und UNTAC. Es folgten Einsätze in der Adria (SHARP GUARD 1992–1996), in Somalia (UNOSOM II) und auf dem Balkan im Rahmen der Einsätze IFOR und SFOR. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Einsätze nach Maßgabe des Art. 24 Abs. 2 GG (also innerhalb von NATO- oder UN-Mandaten) hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 1994 geklärt. Darüber hinaus ist dieses Urteil die Grundlage des Parlamentsvorbehaltes für den Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Ausland, der 2005 durch das Parlamentsbeteiligungsgesetz in Gesetzesform festgelegt wurde. Im Schrifttum ist umstritten, ob dieser Vorbehalt durch das Urteil nur explizit klargestellt oder in extensiver Auslegung der Verfassung erst durch das Gericht „eingeführt“ wurde.

    Wichtige laufende Einsätze sind (Stand: Dezember 2023):[40]

    Einsatz Bezeichnung Einsatzgebiet Erstes Mandat Mandats­ober­grenze aktuelle Stärke
    KFOR Kosovo Force Kosovo Kosovo 12. Juni 1999 400 70
    EUFOR ALTHEA European Union Force Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 8. Juli 2022 50 32
    UNMISS United Nations Mission in the Republic of South Sudan Sudsudan Südsudan 31. Juli 2011 50 14
    UNIFIL United Nations Interim Force in Lebanon Libanon Libanon 20. Sep. 2006 300 78
    Sea Guardian Sea Guardian Mittelmeer 9. Nov. 2016 550 287
    EUNAVFOR MED IRINI Operation Irini Mittelmeer 7. Mai 2020 300 18
    CD/CBI/NMI Operation Counter Daesh und Capacity Building Iraq Nahost
    (Jordanien Jordanien)/(Irak Irak)
    4. Dez. 2015 500 287
    MINURSO United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara (Westsahara Westsahara) 30. Apr. 1991 4 3
    Gesamt: 1154 789

    Am 27. März 2023 waren 1953 Soldaten unmittelbar bei Auslandseinsätzen und 1618 Soldaten bei anerkannten Missionen eingesetzt.

    Beteiligung Deutschlands an UN-Missionen Ende Mai 2017
    UN-Mission Soldaten Militär­beobachter Polizisten
    UNAMA (Afghanistan Afghanistan) 1
    UNAMID (Darfur, Sudan Sudan) 7
    UNIFIL (Libanon Libanon) 124
    MINUSMA (Mali Mali / Senegal Senegal) 929
    MINURSO (Westsahara Westsahara) 5
    UNMISS (Sudsudan Südsudan) 17

    Bei Auslandseinsätzen kamen seit 1992 insgesamt 116 Soldaten ums Leben, 37 Soldaten fielen durch Fremdeinwirkung, 69 kamen durch sonstige Umstände ums Leben. Insgesamt 22 Angehörige der Bundeswehr begingen in Auslandseinsätzen Suizid. (Stand: 7. Februar 2023)[41]

    Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken von 1992 bis August 2017 knapp 21 Milliarden Euro gekostet. Seit 1991 waren demnach rund 410.000 Soldaten in 52 internationalen Einsätzen. In diesem Zeitraum seien 108 Soldaten ums Leben gekommen.[42]

    Der bis heute (2022) aufwändigste und verlustreichste Auslandseinsatz der Bundeswehr fand von 2001 bis 2021 in Afghanistan statt. An dem Einsatz im Rahmen des „Krieges gegen den Terror“ waren Soldaten aus dem gesamten Bereich der Streitkräfte beteiligt. Rund 163.000 Männer und Frauen dienten in Afghanistan, meist als Soldaten, teils als Verwaltungsangehörige. 59 von ihnen kamen ums Leben, entweder im Kampfeinsatz, bei Terroranschlägen, Unfällen oder durch Suizid.[43] Von Beginn an wurden Sinn und Zweck des Einsatzes öffentlich diskutiert. Eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lehnte den inzwischen abgeschlossenen Einsatz ab.[44] Die am Einsatz beteiligten Soldaten wünschten sich indessen mehr Anerkennung seitens der deutschen Gesellschaft.[45]

    Einsatz im Innern

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    Auf der Grundlage des Art. 35 Abs. 2 und 3 sowie des Art. 87a Abs. 4 GG kann die Bundesregierung unter engen Voraussetzungen („ultima ratio“, „Staatsnotstand als besonders gefährdende Situation des inneren Notstandes“) den Einsatz der Bundeswehr bei besonders schweren Unglücksfällen, Naturkatastrophen, organisierten und militärisch bewaffneten Aufständen sowie Terrorgefahr beschließen, auch den verhältnismäßigen Einsatz ihrer militärischen Kampfmittel, nicht jedoch etwa gegen demonstrierende Menschenmengen.[46][Anm. 4]

    Das Grundgesetz sieht den Einsatz der Bundeswehr zur Außenverteidigung der Bundesrepublik Deutschland vor. Für alle anderen Einsatzformen, also auch die Verwendung der Bundeswehr auf oder über deutschem Staatsgebiet, sind die Behörden nach Art. 87a Abs. 2 GG an grundgesetzliche Regelungen gebunden. Sind die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, kann die Bundeswehr unterstützende Funktionen in Bezug auf bereits laufende polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen übernehmen.

    Drehscheibe Köln/Bonn Ankunftsbereich für Flüchtlinge, 5. Oktober 2015
    • Im Rahmen der Amtshilfe und Organleihe (Subsidiaritätsprinzip) ist es nach Art. 35 Abs. 2 Satz 2 GG zulässig, dass ein Land „Kräfte und Einrichtungen“ der Streitkräfte „zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder bei einem besonders schweren Unglücksfall“ anfordert. Dabei kann nach aktueller Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts der als „Unglücksfall“ bezeichnete Begriff nach Sinn und Zweck des Bundeswehreinsatzes, nämlich dem wirksamen Katastrophenschutz, weit ausgelegt werden.[47] Diese verfassungsrechtlichen Ausnahmen zum Einsatz der Streitkräfte im Innern wurde eingeführt mit dem „Siebzehnten Gesetz zur Ergänzung des Grundgesetzes“ von 1968 (siehe Deutsche Notstandsgesetze) und dem „Einunddreißigsten Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes“ von 1972. Art. 9 GG bestimmt, dass sich solche Maßnahmen nicht gegen (weiter qualifizierte) Arbeitskämpfe richten dürfen.
    • „Dringende Eilhilfe“ darf bei Notfällen, die keine Naturkatastrophen und Unglücksfälle sind, geleistet werden, sofern sie zur Rettung von Menschenleben oder zur Vermeidung schwerer gesundheitlicher Schäden, erheblicher Beeinträchtigungen der Umwelt sowie des Verlusts von für die Allgemeinheit wertvollem Material erforderlich ist. Sie ist solange zulässig, als geeignete Hilfskräfte und geeignetes Material der zuständigen Behörden oder Hilfsorganisationen nicht ausreichend oder nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen und die Hilfeleistung auf wenige Bundeswehrangehörige beschränkt ist. Sie kann von jedem Führer vor Ort geleistet werden.[48][49][50]
    • Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr im Innern ergibt sich gemäß Art. 87a Abs. 4 GG in Verbindung mit Art. 91 Abs. 2 GG aus der Gefährdung des Bestands der Bundesrepublik in dem Rahmen, wie ihn das Grundgesetz durch die Notstandsverfassung und wie ihn die Notstandsgesetze vorsehen. Dies umfasst zum einen eine Bedrohung der Existenz des Bundes oder eines Landes oder aber auch der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. In jedem Fall müssen die Bestimmungen des Art. 91 Abs. 2 GG erfüllt sein, nach dem das bedrohte Land zur Sicherung seines Bestandes oder der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entweder nicht fähig oder nicht willens sein darf, damit ein Streitkräfteeinsatz im Innern verfassungskonform ist.
    • Am 17. August 2012 urteilte das Bundesverfassungsgericht in einer Plenarentscheidung, dass der Einsatz militärischer Mittel der Bundeswehr im Inland in „Ausnahmesituationen katastrophischen Ausmaßes“ zulässig sei. Dies dürfe nur als ultima ratio, nicht aber gegen demonstrierende Menschenmengen oder zum Abschuss entführter Passagiermaschinen geschehen (siehe auch Luftsicherheitsgesetz), beides sei weiterhin verfassungswidrig.[51][52][53][54]
    • Ab Juni 2015 leistete die Bundeswehr während der Flüchtlingskrise nach Hilfsanträgen von Ländern und Kommunen ihren personalaufwändigsten und längsten Inlandseinsatz.[55]
    • Während der COVID-19-Pandemie von 2020 leistete die Bundeswehr auf Anforderung von Gemeinden und Ländern erneut umfangreiche und vielfältige Unterstützungsmaßnahmen. Sie stellte dafür ein „Coronahilfe-Kontingent“ mit 15.000 Soldaten auf, zu denen noch einmal 17.000 Zivilpersonen aus dem Sanitätsbereich kamen.[56]

    Organisation und Struktur

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    Führungsorganisation

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    Die Bundeswehr wird vom Bundesminister der Verteidigung als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) geführt. Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) als Oberste Bundesbehörde unterstützt ihn bei dieser Aufgabe. Dem Minister sind zwei beamtete und zwei parlamentarische Staatssekretäre zugeordnet. Der Minister, die Staatssekretäre und der Generalinspekteur der Bundeswehr bilden gemeinsam die Leitung des Ministeriums. Der dem Ministerium nachgeordnete Bereich gliedert sich in militärische und zivile Organisationsbereiche, die jeweils den entsprechenden Abteilungsleitern des BMVg unterstehen. Das BMVg selber wird dabei nicht der Bundeswehr zugeordnet – die offizielle Bezeichnung für den gesamten, die Streitkräfte betreffenden Legislativ- sowie Exekutivanteil der Bundesrepublik Deutschland (BMVg und Bundeswehr), lautet Geschäftsbereich BMVg.

    Militärische Organisationsbereiche

    Zivile Organisationsbereiche

    Direkt unterstellte Dienststellen Neben diesen Organisationsbereichen gibt es vier Dienststellen, die dem Bundesministerium direkt unterstellt sind:[57][58]

    Bis auf das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst, welches eine zivile Bundesoberbehörde ist, gehören diese Dienststellen zu den Streitkräften.

    Generalinspekteur

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    Stander des Generalinspekteurs der Bundeswehr

    Der Generalinspekteur der Bundeswehr mit dem Dienstgrad General oder Admiral ist oberster militärischer Berater der Bundesregierung. Er ist Angehöriger des Bundesministeriums der Verteidigung und truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldaten der Streitkräfte. Er ist dem Bundesminister (im Frieden) oder dem Bundeskanzler (im Verteidigungsfall) sowie den Staatssekretären des Verteidigungsministeriums unterstellt (Primat der Politik). Der Generalinspekteur ist für die Gesamtkonzeption der militärischen Verteidigung verantwortlich. Dazu gehört neben der Bundeswehrplanung vor allem die Führung von Einsätzen, für die er dem Minister persönlich verantwortlich ist.[59]

    Einsatzführung

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    Der Bundesminister der Verteidigung ist für die Führung aller Einsätze verantwortlich, solange die Befehls- und Kommandogewalt nicht im Verteidigungsfall auf den Bundeskanzler übergegangen ist. Der Befehlsstrang für in nationaler Verantwortung verbleibende Aufgaben verläuft vom Generalinspekteur, der in Einsatzfragen durch die Abteilung Strategie und Einsatz im Bundesministerium der Verteidigung unterstützt wird, über das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee bei Potsdam zum jeweiligen Kontingentführer im Einsatzgebiet. Als operative Führungsebene plant und führt das Einsatzführungskommando grundsätzlich alle nationalen oder multinationalen Einsätze im Ausland.

    Strukturreform 2024

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    Am 4. April 2024 kündigte der Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius eine Strukturreform an, um im Rahmen der Zeitenwende „kriegstüchtig“ zu werden. Teile wurde mit dem Osnabrücker Erlass, der am 1. Mai 2024 in Kraft trat, umgesetzt.[60] Der Cyber- und Informationsraum wurde vom militärischen Organisationsbereich zur Teilstreitkraft aufgewertet. Die Streitkräftebasis wurde unter Eingliederung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr zum neuen Unterstützungsbereich umgebaut. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr und das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr wurden zu einem neuen Operativen Führungskommando der Bundeswehr fusioniert. Die Kräfte des Heimatschutzes wechselten vom Territorialen Führungskommando zum Heer. Das Luftfahrtamt der Bundeswehr wurde dem Kommando Luftwaffe unterstellt, das Planungsamt der Bundeswehr wurde dem neuen Unterstützungskommando der Bundeswehr unterstellt, das aus dem Kommando Streitkräftebasis hervorging.[61]

    Darüber hinaus soll die Verwaltung so strukturiert werden, dass sie bei der Einsetzung einer Wehrpflicht, sei es aufgrund des Verteidigungsfalles oder der Reaktivierung einer Wehr- oder Dienstpflicht in Friedenszeiten, diese auch in der Praxis umsetzen kann. Hierzu gehören beispielsweise die Schaffung von Wehrerfassungs- und Musterungsprozessen. Insgesamt soll die zivile Verwaltung (die Organisationsbereiche Personal, Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (AIN) sowie Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD)) enger mit den Streitkräften verzahnt werden. Auch in diesen drei zivilen Organisationsbereichen soll es laut den Reformplänen zu Strukturveränderungen kommen. Alle betroffenen Bereiche der Bundeswehr sollen innerhalb von 6 Monaten eine Feinplanung erarbeiten und diese bis April 2025 umsetzen.[62]

    Die Zahl der bei der Bundeswehr Beschäftigten ging jahrelang zurück. Mit einer im Juni 2016 begonnenen Trendwende Personal stieg sie von Mitte 2016 (166.523 Menschen)[63] auf über 180.000 (Juli 2024).[64]

    Die Bundeswehr zählt zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in Deutschland. Sie belegte 2019 laut dem Trend-Report des Marktforschungsunternehmens trendence Platz 3 der beliebtesten Arbeitgeber bei Schülern. Die Bundeswehr erhielt 2019 rund 120.000 militärische und zivile Bewerbungen. Rund 25.000 Menschen wurden für militärische oder zivile Verwendungen in der gesamten Bundeswehr eingestellt.[65]

    Zivile Personalstärke und -struktur

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    Zivilbeschäftigte sind in unterschiedlichen Aufgabenbereichen – auch in den Streitkräften – eingesetzt und spielen eine wesentliche Rolle in der Unterstützung der Bundeswehr, insbesondere bei Verwaltungsaufgaben. Die zivilen Anteile der Bundeswehr umfassen die Bundeswehrverwaltung mit den Organisationsbereichen

    • Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung (AIN)
    • Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD)
    • Personal (P)

    sowie die Organisationsbereiche Rechtspflege und Militärseelsorge. Bis 2012 war die Bundeswehrverwaltung in die Territoriale Wehrverwaltung und den Rüstungsbereich unterteilt.

    Insgesamt sind 80.770 zivile Mitarbeiter im Bundesministerium der Verteidigung und in der Bundeswehr beschäftigt. Sie verteilen sich wie folgt:

    • Bundesministerium der Verteidigung: 1.878
    • Bundeswehrverwaltung (AIN, IUD und P), Rechtspflege, Militärseelsorge und weitere dem zivilen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 55.226
    • Streitkräfte und dem militärischen Bereich zuzurechnende Dienststellen: 12.143

    Unter den zivilen Beschäftigten der Bundeswehr sind 31.715 Frauen (39,3 %), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.[2]

    Militärische Personalstärke und -struktur

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    Die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte (Artikel 87a Absatz 1 Satz 2 Grundgesetz (GG)) ergibt sich aus dem Bundeshaushalt – Kapitel 1403 Kommandobehörden und Truppen, Sozialversicherungsbeiträge, Fürsorgemaßnahmen und Versorgung für Soldatinnen und Soldaten. Zuletzt (Haushalt 2021) waren dies[66]:2181

    Status Stellen
    Planstellen für Berufs- und Zeitsoldaten 181.102
    00davon bei Kapitel 1412, Bundesministerium 1.092
    00davon bei Kapitel 1403 180.010
    Anzahl der Freiwilligen Wehrdienst Leistenden (FWDL) 12.500
    Anzahl der Reservistendienst Leistenden (RDL) 4.500
    Insgesamt 198.102
    Personalstärke der Bundeswehr (Jahresdurchschnitte)

    Der Ausgabenveranschlagung lag eine durchschnittliche Anzahl von 179.000 Berufs- und Zeitsoldaten zugrunde.

    Die aktuelle Situation stellt sich wie folgt dar:

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    Aufteilung des militärischen Personals der Bundeswehr (%)

    182.496 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:

    • Bundesministerium der Verteidigung: 1.096
    • diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 3.076
    • Streitkräftebasis: 853
    • Zentraler Sanitätsdienst: 20.364
    • Heer: 62.299
    • Luftwaffe: 28.049
    • Marine: 15.343
    • Cyber- und Informationsraum (CIR): 13.848
    • Unterstützungsbereich: 27.101
    • Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 1.008
    • Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.916
    • Bereich Personal: 7.543, davon bis zu 5.400 Studierende an den Bw-Universitäten

    Die Bundeswehr umfasst aktuell 57.688 Berufs- und 112.789 Zeitsoldaten (Gesamt: 170.477) sowie 11.818 Freiwillig Wehrdienstleistende und 201 Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz.

    Zur Bundeswehr gehören 24.847 Soldatinnen.[2] (Siehe auch Abschnitt Frauen)

    Die Personalstruktur der Bundeswehr ist seit 1990 in mehreren Schritten den veränderten Anforderungen angepasst worden. Während des Kalten Krieges verfügte die Bundeswehr über eine Sollstärke von etwa 495.000 Soldaten. Dazu waren rund eine halbe Million Reservisten der Bundeswehr für die nichtaktiven Truppenteile eingeplant, die im Verteidigungsfall aufwachsen sollten. Nach der Wiedervereinigung wurde im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrags eine Obergrenze von 370.000 Soldaten für die Bundeswehr festgelegt. Diese Festlegung ist bis heute völkerrechtlich bindend. Gemäß dem Personalstrukturmodell (PSM 2010) hatte die Bundeswehr 2010 noch eine Friedensstärke von etwa 250.000 Soldaten und 75.000 zivilen Mitarbeitern. Etwa 20 % der Soldaten waren noch Wehrpflichtige, die übrigen waren Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit.

    Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr ist seit 2011 eine neue Zielgröße (PSM 185) festgelegt worden. Danach ist ein Gesamtumfang von bis zu 185.000 Soldaten vorgesehen, der sich aus 170.000 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit, 2.500 Reservisten sowie aus 5.000 bis 12.500 freiwillig Wehrdienstleistenden zusammensetzt. Der Umfang der zivilen Dienstposten in den Streitkräften (also nicht in der Bundeswehrverwaltung) soll sich auf 18.700 belaufen. Im Rahmen der von Ursula von der Leyen angestoßenen sogenannten „Trendwende Personal“ soll die Anzahl der Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit zwischen 2016 und 2021 von 170.000 auf mindestens 177.000 angehoben werden, insgesamt sollen bis 2023 etwa 14.300 zusätzliche Dienstposten geschaffen werden.[67] Als erstes Ziel sollte im Rahmen der Trendwende zum Jahresende 2016 eine Gesamtzahl von 170.000 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit wieder erreicht werden, was aber mit 168.342 Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit nicht gelang.[68] Im November 2019 dienen jedoch bereits rund 175.000 Berufs- und Zeitsoldaten in der Bundeswehr. Einschließlich der Freiwillig Wehrdienstleistenden haben die Streitkräfte derzeit rund 182.000 Angehörige. Langfristiges Ziel ist laut Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr ein weiterer Aufwuchs der Bundeswehr auf 203.000 Soldaten im Jahr 2025.[65]

    Rund 90.000 Reservisten sind eingeplant als:

    • Truppenreserve: Sie umfasst einzelne Dienstposten und Ergänzungstruppenteile, die bei Bedarf aktiviert werden. Benötigt werden Reservisten mit speziellen zivilberuflichen Qualifikationen, über die die Streitkräfte strukturell nicht in ausreichendem Umfang verfügen. Sie werden für die Einsatzbereitschaft von Ergänzungstruppenteilen und Dienststellen im Frieden und für die Herstellung der Verteidigungsbereitschaft benötigt. Hierzu gehören auch die sogenannten „gespiegelten Dienstposten“, um diese bei Abwesenheit des aktiven Soldaten besetzen zu können.
    • Territoriale Reserve: Sie besteht aus den Verbindungskommandos zu den Kreisen und Bezirken in Deutschland, den Stützpunkten für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Inland (ZMZ-I) sowie den neuen Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräften. Allen Landeskommandos der einzelnen Bundesländer sind insgesamt 30 Kompanien dieser Kräfte unterstellt.
    • Allgemeine Reserve: Sie umfasst alle übrigen Reservisten und steht für einen möglichen, langfristigen Aufwuchs der Bundeswehr bereit.

    Auch in Auslandseinsätzen werden Reservisten – vor allem solche mit zivilen Spezialkenntnissen – eingesetzt. Dies betrifft zum Beispiel Fachärzte wie Frauen- oder Kinderärzte, die es nicht im aktiven Dienst bei der Bundeswehr gibt, deren Kenntnisse aber insbesondere bei humanitären Einsätzen gebraucht werden.

    Im Jahr 2018 einigten sich das Verteidigungsministerium, der Deutsche Bundeswehrverband und der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr auf einen weit gefassten Veteranenbegriff. Danach ist jeder Soldat, der aktiven Dienst in der Bundeswehr leistet oder ehrenhaft (ohne Verlust des Dienstgrads) ausgeschieden ist, Veteran.[69] Seitdem gibt es in Deutschland mehr als zehn Millionen Veteranen.[70] Der Bund Deutscher EinsatzVeteranen hatte gefordert, dass Veteranen nur Soldaten sein sollen, die tatsächlich an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen haben.[71] Am 15. Juni 2019 wurde erstmals das Veteranenabzeichen verliehen.[72] Darüber hinaus wird auch ein Veteranentag gefordert.[73] Im Januar 2024 wurde das Veteranenbüro als zentrale Ansprechstelle und Informationsbüro eingerichtet.[74]

    Dienstgradstruktur

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    Die Dienstgrade der Bundeswehr dienen der Einordnung der Soldaten in die Rangordnung der Bundeswehr. Dienstgradabzeichen dienen der Kennzeichnung des Dienstgrades. Die Dienstgradgruppen sind Generale, Stabsoffiziere, Hauptleute, Leutnante, Unteroffiziere mit Portepee, Unteroffiziere ohne Portepee und Mannschaften. Für die Bundeswehr sind 26 „Dienstgradstufen“ und 83 Dienstgradbezeichnungen definiert.

    Die Anzahl der Planstellen differenzierten sich 2021 nach den Besoldungsgruppen (A 1 bis A 16; B 2 bis B 10) wie folgt:

    • Generale (B 6–10): 214
    • Stabsoffiziere zzgl. Stabshauptleute, Stabskapitänleutnante, Stabsarzt, Stabsapotheker, Stabsveterinäre (B 2/3, A 13–16): 15.737
    • Leutnante und Hauptleute ohne Stabshauptleute, Stabskapitänleutnante und Sanitätsoffiziere (A 9–12): 23.579
    • Unteroffiziere (A 5–9Z): 95.435
    • Mannschaften (A 3–6Z): 46.137[75]
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    Verteilung der Soldatinnen nach Organisationsbereichen (%), Stand: 30. April 2025

    In der Bundeswehr leisten 24.847 Frauen ihren Dienst als Soldatinnen der Bundeswehr, davon 8.363 im Sanitätsdienst, 95 bei der Streitkräftebasis, 4.843 beim Heer, 2.882 bei der Luftwaffe, 1.731 bei der Marine, 1.440 bei CIR, 3.280 im Unterstützungsbereich und 2.213 im Ministerium und in anderen Bereichen.[2] Der Frauenanteil an allen Soldaten beläuft sich damit auf 13,6 %. In den nächsten Jahren erwartet die Bundeswehr nach Bundeswehrplanungen im Truppendienst einen Frauenanteil von 15 %, im Sanitätsdienst von 50 %, was bei den Einstellungsjahrgängen bereits erreicht wurde.

    Die Anteile von Frauen in den Teilstreitkräften/Organisationsbereichen sind wie folgt (April 2025):

    • Heer: 7,8 %
    • Luftwaffe: 10,3 %
    • Marine: 11,3 %
    • Unterstützungsbereich 12,1 % (ehemals Streitkräftebasis: 11,1 %; ehemals Zentraler Sanitätsdienst: 41,1 %)
    • Cyber- und Informationsraum: 10,4 %

    Die Öffnung der Bundeswehr für Frauen zum freiwilligen Dienst als Berufssoldatin oder Soldatin auf Zeit in allen Bereichen der Streitkräfte fand im Jahr 2001 nach der sogenannten Kreil-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs statt. Bereits 1975 war die Bundeswehr für Frauen geöffnet worden, jedoch zunächst beschränkt auf den Sanitäts- und Militärmusikdienst. Als approbierte Ärztinnen, Zahn- und Tierärztinnen oder Apothekerinnen konnten Frauen seitdem ihre Arbeit im Sanitätsdienst aufnehmen. Die ersten Sanitätsoffiziersanwärterinnen gab es im Jahr 1989, die Öffnung der Laufbahngruppen der Unteroffiziere und Mannschaften im Sanitäts- und Militärmusikdienst für Frauen erfolgte 1991.[76] Bereits vor wenigen Jahren schlossen die ersten Pilotinnen, die Transportflugzeuge vom Typ Transall steuern, und die erste Kampfpilotin ihre Ausbildung bei der Bundeswehr ab.[77] Soldatinnen nehmen an allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr in unterschiedlichsten Aufgabengebieten teil.

    Für Soldatinnen gelten die gleichen körperlichen Mindestleistungsanforderungen wie für Männer beim Basis-Fitness-Test, der bei der Einstellung und später jährlich absolviert werden muss. Sie erhalten allerdings einen Geschlechtszuschlag beim Sprinttest und 1000-Meter-Lauf von 15 % und beim Klimmhang von 40 % auf die erbrachte Leistung. Ist die Mindestleistung unterschritten, wird der Test als nicht bestanden gewertet.[78]

    Homosexualität

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    Logos des Stabselements Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion der Bundeswehr

    Homosexuelle Soldaten sind rechtlich gleichgestellt. Das Soldatinnen- und Soldaten-Gleichbehandlungsgesetz (SoldGG) zielt darauf ab, Benachteiligungen unter anderem aus Gründen der sexuellen Identität für den Dienst als Soldat zu verhindern oder zu beseitigen.

    Auf der Grundlage des Transsexuellengesetzes vom 10. September 1980 ist der Wechsel des Geschlechtes in der Bundeswehr möglich und Praxis. Ein Fall, der große mediale Beachtung fand, ist der von Oberstleutnant (Luftwaffe) Anastasia Biefang.[79]

    Personen mit Migrationshintergrund

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    Über die genaue Anzahl der Soldaten mit migrantischer Familiengeschichte gibt es unterschiedliche Angaben. Diese liegen zwischen 13 %[80] und 26 %.[81] Der Großteil der Soldaten mit Migrationshintergrund stammt aus russlanddeutschen Familien.[80]

    Charta der Vielfalt

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    Im Februar 2012 unterzeichnete die Bundeswehr die Charta der Vielfalt. Im April 2015 wurde im Geschäftsbereich Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) das Stabselement „Chancengerechtigkeit“ eingerichtet und mit Wirkung zum 1. Mai 2016 auf „Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion“ erweitert.[82][83]

    Nach der Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 2011 ist die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee und stellt auch 17-jährige Bewerber mit Zustimmung der gesetzlichen Vertreter als freiwillige Soldaten ein.[84][85][86][87][88][89][90]

    Soldaten, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren
    2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
    689 1202 1152 1463 1515 1907 2126 1679 1706 1148 1239 1773 1996

    Die Kasernen und sonstige Liegenschaften der Bundeswehr liegen im Bundesgebiet sowie im Ausland. Seit dem Ende des Kalten Krieges und der damit verbundenen Reduzierung der Bundeswehr wurden zahlreiche Standorte geschlossen. Weitere Schließungen und Verlegungen von Truppenteilen und Dienststellen erfolgten mit dem Stationierungskonzept 2011.

    Aufgrund der wieder stärkeren Konzentration auf die Landes- und Bündnisverteidigung infolge der Annexion der Krim 2014 wurden einige der im Konzept von 2011 geplanten Schließungen im Rahmen der Trendwenden Personal[91] und Material[92] wieder zurückgenommen.

    Demnach hat die Bundeswehr künftig 271 Standorte (Kleinstandorte unter 15 Dienstposten nicht mitgezählt).[93] Sie verfügt (Stand: November 2019) über 1.457 Liegenschaften mit über 33.000 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von 263.000 Hektar – mehr als das Gebiet des kleinsten Flächenbundeslandes Saarland.[94]

    Logo des Y-Magazins

    Die Bundeswehr verfügt über einen eigenen Fernseh- und Radiosender. Das Zentrum Operative Kommunikation (ZOpKomBw) in Mayen betreibt dabei sowohl den Fernsehsender Bundeswehr TV als auch den Radiosender Radio Andernach. Beide Sender richten sich ausschließlich an Soldaten und zivile Angestellte der Bundeswehr. Die Bundeswehr unterhält zudem zwei YouTube-Kanäle. Auf einem werden regelmäßig Einblicke in die Arbeit der Bundeswehr sowie Gerät und Einsätze hochgeladen, bei dem zweiten Kanal „Bundeswehr Exclusive“ handelt es sich um den offiziellen Serienkanal, auf dem Einblicke in die Bundeswehr im Serienformat angeboten werden.[95]

    Darüber hinaus erscheinen in der Bundeswehr auch diverse Printmedien, u. a. die offizielle und vom Bundesministerium der Verteidigung herausgegebene „aktuell“ als Wochenzeitung für die Bundeswehr und das Magazin „Y“.[96] Außerdem gibt es die Zeitschriften „if – Zeitschrift für Innere Führung“[97] und „Militärgeschichte – Zeitschrift für historische Bildung“.[98] Die Bundeswehr präsentiert sich auch mit eigenen Facebook-Auftritt, so wie einer Vielzahl an Profilen auf Instagram und Twitter, wobei einzelne Organisationsbereiche eigene Auftritte pflegen. Daneben bestehen Benutzerkonten bei Flickr, Xing und LinkedIn.[99]

    Unabhängig vom Bundesministerium für Verteidigung gibt der Deutsche Bundeswehrverband e. V. unter Vorsitz von Oberst André Wüstner ebenfalls ein eigenes Magazin heraus, und zwar „Die Bundeswehr“.[100][101]

    Einbindung in den Staat

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    Bei der Gründung der Bundeswehr wurde darauf geachtet, dass die neuen Streitkräfte weder eine gesellschaftlich und politisch dominierende Stellung wie im Kaiserreich erlangen könnten,[Anm. 5] noch wie die mit einer eigenen Jurisdiktion ausgestattete und unmittelbar dem Reichspräsidenten unterstellte Reichswehr einen Staat im Staate bilden könnten: Dazu wurde eine Anzahl von Instrumenten zur politischen und gesellschaftlichen Kontrolle der Streitkräfte geschaffen. Besonderer Wert wurde auf das „innere Gefüge“ gelegt, das sich an den neuen Prinzipien der „Inneren Führung“ orientieren sollte. Auch der Rechtsstatus der Soldaten wurde entsprechend der Werteordnung des demokratischen Rechtsstaats neu definiert.

    Parlamentarische Kontrolle

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    Die Bundeswehr unterliegt der Kontrolle durch das Deutsche Parlament.

    Der Bundesminister der Verteidigung, ein ziviler Angehöriger der vom Deutschen Bundestag getragenen Bundesregierung, hat nach Art. 65a Abs. 1 GG die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Er steht an der Spitze des Ministeriums und führt gemäß Ressortprinzip (Art. 65, Satz 2 GG) seinen Geschäftsbereich selbstständig und in eigener Verantwortung und besitzt damit Weisungsbefugnis gegenüber allen Soldaten und Zivilisten der Bundeswehr. Dadurch wird das „Primat der Politik“, das heißt der Vorrang der Politik gegenüber dem Militär, sichergestellt.

    Nach Art. 80a Abs. 1 GG und Art. 115a Abs. 1 GG des Grundgesetzes entscheiden parlamentarische Gremien über den Eintritt des Spannungs- und Verteidigungsfalls.

    Die Bundeswehr ist Teil der Exekutive. Zur umfassenden Kontrolle dieser bewaffneten Institution hat der Bundestag besondere bedeutende Rechte. Es gilt der Parlamentsvorbehalt; die Bundesregierung hat für den Einsatz bewaffneter Streitkräfte die Zustimmung des Bundestags einzuholen, und zwar vor deren Einsatz, sofern nicht eine Gefahr im Verzug ein sofortiges Eingreifen verlangt. Seine Beteiligung an der Frage des Einsatzes der Bundeswehr hat der Bundestag im Parlamentsbeteiligungsgesetz geregelt. Somit gilt die Bundeswehr als Parlamentsarmee.[Anm. 6] Das Parlament verfügt über Kontrollinstrumente mit gegenüber der Bundeswehr erheblich weiter gehenden Rechten, als es sie für andere Bereiche der Exekutive wie etwa der Bundespolizei, der Finanzverwaltung oder den Botschaften gibt. Es handelt sich dabei um die besonderen Rechte des Verteidigungsausschusses als Untersuchungsausschuss, um den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, um die Sonderregelungen im Haushaltsrecht und die uneingeschränkten Zugangsrechte der MdB zu den Liegenschaften.

    Der Verteidigungsausschuss

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    Während nur der Bundestag in allen anderen Angelegenheiten einen Untersuchungsausschuss einsetzen kann (Art. 44 GG), kann sich der Verteidigungsausschuss selbst zum Untersuchungsausschuss erklären (Art. 45a GG). Das erlaubt es dem Ausschuss, jeden bundeswehrinternen Sachverhalt durch einen Untersuchungsausschuss, also ähnlich einer staatsanwaltlichen Ermittlung, zu überprüfen. Da das Bundestagsplenum nicht eingeschaltet werden muss, kann der U-Ausschuss die Bundeswehr leichter kontrollieren, ohne eine notwendige Geheimhaltung zu gefährden.

    Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages

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    Der Dienstsitz des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages in Berlin-Mitte.

    Art. 45b GG bestimmt, dass zum Schutze der Grundrechte und als Hilfsorgan des Bundestages bei der Ausübung der parlamentarischen Kontrolle ein Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages berufen wird. Der Wehrbeauftragte ist also ein Organ des Bundestages, nicht der Bundeswehr oder der Bundesregierung. Er untersucht mögliche Verletzungen der Grundrechte der Soldaten und Verstöße gegen die Grundsätze der Inneren Führung und berichtet dem Bundestag. Außerdem ist er Petitionsinstanz für alle Soldaten, die sich ohne Einhaltung des Dienstweges unmittelbar, auch unter Schutz ihrer Identität, an ihn wenden dürfen.

    Sonderregelungen im Haushaltsrecht

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    Art. 87a Abs. 1 GG bestimmt: „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmäßige Stärke und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben.“ Gesamtstärke und Organisation der Streitkräfte müssen somit jedes Jahr vom Bundestag (Legislative) im Haushaltsgesetz festgestellt d. h. genehmigt werden. Dies dient der besseren Transparenz von Veränderungen in der Struktur der Streitkräfte. Eine solche Regelung gibt es für keinen anderen Bereich der Exekutive.

    Alle Beschaffungsaufträge des Verteidigungsministeriums mit einem Wert über 25 Mio. Euro müssen, zusätzlich zur Veranschlagung und Bewilligung im Haushalt und zur Beratung im Verteidigungsausschuss, vor dem Vertragsabschluss gesondert durch den Haushaltsausschuss freigegeben werden. Diese sogenannte „25-Millionen-Euro-Vorlage“, ehemals „50-Millionen-DM-Vorlage“, führte der Haushaltsausschuss 1981 per Grundsatzbeschluss ein. Abgesehen von der Umstellung auf Euro wurde die Höhe der Summe seitdem nicht angepasst. Das Verfahren führt häufig zu Verzögerungen bei Beschaffungen.[102]

    Innere Führung

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    Innere Führung wird die komplexe Führungskonzeption der Bundeswehr genannt, die sich an dem Leitbild des Staatsbürgers in Uniform orientiert. Das bedeutet, dass die Grundrechte des Soldaten nur so weit eingeschränkt werden dürfen, wie es der militärische Auftrag erfordert. So wird z. B. das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung nur teilweise durch das Prinzip von Befehl und Gehorsam eingeschränkt (siehe: Vorgesetztenverordnung). Insbesondere besitzen die Bundeswehrsoldaten im Gegensatz zu den Soldaten der Reichswehr, der Wehrmacht und Soldaten vieler anderer Länder das aktive und das passive Wahlrecht, das Recht auf Parteimitgliedschaft sowie das Recht auf gewerkschaftliche Organisation. So können sie in allen Bereichen der Gesellschaft und auf allen Ebenen, auch in Landtagen und im Bundestag, politisch mitwirken.

    Die Innere Führung soll so die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft gewährleisten. Sie wurde unter anderem durch den späteren General Graf Baudissin entwickelt und markiert einen bedeutenden Unterschied zu allen früheren deutschen Armeen. Zuständig für die Lehre, Kommunikation nach außen und die Weiterentwicklung ist das Zentrum Innere Führung.

    Rechtsstatus der Soldaten

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    Soldaten genießen als Staatsbürger in Uniform grundsätzlich die gleichen Rechte wie andere Bürger. Art. 17a Abs. 1 GG regelt, in welchem Maße Soldaten Einschränkungen ihrer Grundrechte hinnehmen müssen. Die Dienstpflichten der deutschen Staatsbürger sind in Art. 12a GG festgelegt, der die rechtliche Grundlage für die Wehrpflicht bildet. Sie stehen in einem öffentlich-rechtlichen Wehrdienstverhältnis, das auf die Sicherung der ständigen Verteidigungsbereitschaft gegen Angriffe von außen gerichtet ist. Die Dienstpflichten der Soldaten ergeben sich aus dem Soldatengesetz, das Recht auf Religionsausübung wird garantiert.

    Die Wehrbeschwerdeordnung erlaubt es jedem Soldaten, sich in dienstlichen, disziplinaren und verwaltungsrechtlichen Fragen auf dem Dienstweg zu beschweren, ohne dass ihm daraus Nachteile erwachsen dürfen. Das Beschwerdeverfahren eröffnet dem Soldaten den Rechtsweg.

    Die Ahndung von Dienstvergehen ist in der Wehrdisziplinarordnung geregelt. Sie bestimmt die Maßnahmen, die Disziplinarvorgesetzte und Truppendienstgerichte gegen solche Soldaten verhängen dürfen, die ihre Pflichten aus dem Soldatengesetz verletzt haben. Rechtlich betrachtet sind diese Maßnahmen keine Strafen, sondern dienstrechtliche Sanktionen, die auch nicht als Vorstrafe registriert werden. Die schwerste, nur durch ein Truppendienstgericht zu verhängende Maßnahme ist die Entfernung aus dem Dienstverhältnis. Die Truppendienstgerichte bestehen aus zivilen Berufsrichtern, die jedoch dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung angehören, und militärischen Beisitzern. Zweite und letzte Instanz der militärischen Disziplinargerichtsbarkeit ist der 2. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts.

    Das Wehrstrafgesetz legt die Tatbestände fest, die als Wehrstraftat geahndet werden. Wehrstraftaten, die an die Staatsanwaltschaft abzugeben sind, sind mit Erlass geregelt. Dazu gehören unter anderem die Fahnenflucht und der Ungehorsam. Das Gesetz gilt grundsätzlich nur für Soldaten der Bundeswehr und wird durch die ordentliche Gerichtsbarkeit angewandt.

    Wehrstrafgerichte für die Streitkräfte dürfen nach Art. 96 Abs. 2 GG errichtet werden. Sie können die Strafgerichtsbarkeit nur im Verteidigungsfall sowie über Angehörige der Streitkräfte ausüben, die in das Ausland entsandt oder an Bord von Kriegsschiffen eingeschifft sind. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz. Diese Gerichte gehören zum Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz. Ihre hauptamtlichen Richter müssen die Befähigung zum Richteramt haben. Bislang sind Wehrstrafgerichte nicht errichtet und ein das Nähere regelnde Bundesgesetz nicht erlassen worden.

    Seit 1. Januar 2016 gilt auch für die Bundeswehr die EU-Arbeitszeitrichtlinie in Verbindung mit der Soldatenarbeitszeitverordnung (SAZV) und wurde mit einer Anpassung im Soldatengesetz umgesetzt. Danach gilt für den Grundbetrieb der Bundeswehr eine regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit von 41 Stunden ohne Pausen. Für Tagesfahrten seegehender Einheiten der Marine, Langstreckenflügen von Flugzeugbesatzungen, bei Wach-, Sonder- und Ordnungsdiensten und Teilen der Allgemeinen Grundausbildung sind allerdings Abweichungen für Ruhepausen, wöchentlichen Ruhezeiten und der Nachtarbeit möglich.

    Militärseelsorge

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    Die weisungsunabhängige Militärseelsorge ist zuständig für die aktiven Soldaten mit ihren Familienangehörigen. Sie bietet diesen eine grundsätzliche Ansprechbarkeit und hat darüber hinaus Zugang zu allen Bundeswehrangehörigen. Ähnlich dem Wehrbeauftragten erhält sie u. a. so Wissen über Zustand und Entwicklung (in) der Bundeswehr. Rechtlich basiert sie im Bereich der evangelischen Seelsorge auf dem Militärseelsorgevertrag von 1957, der katholischen Seelsorge auf dem Reichskonkordat von 1933 und der jüdischen Militärseelsorge auf einem Staatsvertrag mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland von 2019.

    Hinterbliebenenversorgung

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    In den letzten Jahren wurden die im Falle von Tod oder Dienstbeschädigungen von Bundeswehrangehörigen im Einsatz anzuwendenden Vorschriften deutlich zum Vorteil der Betroffenen und ihrer Familien geändert. Den Hinterbliebenen eines bei einem Einsatzunfall ums Leben gekommenen Soldaten auf Zeit stehen Übergangsbeihilfe, Sterbegeld, Leistungen aus der Beschädigtenversorgung, Ausgleichszahlungen, eine Entschädigung in Höhe von 60.000 Euro sowie eine Hinterbliebenenrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu. Es zählen dabei alle Unfälle im Einsatz, aber auch Erkrankungen, die auf die besonderen Verhältnisse im Einsatzland zurückzuführen sind.

    Die finanzielle Versorgung der Witwe oder des Witwers eines bei einem Einsatzunfall ums Leben gekommenen Berufssoldaten beträgt 60 % (Waisen 30 %) des erhöhten Unfallruhegehaltes. Zugrunde gelegt werden dabei eine Besoldungsgruppe, die zwei Stufen über der des Verstorbenen liegt, und ein pauschaler Ruhegehaltssatz von 80 % der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge.

    Dienstunfähigkeit

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    Das Gesetz zur Regelung der Weiterverwendung nach Einsatzunfällen (Einsatz-Weiterverwendungsgesetz, EinsatzWVG) garantiert ein Anrecht auf Weiterbeschäftigung von Soldaten und Zivilisten, die während eines Auslandseinsatzes der Bundeswehr schwer verwundet wurden.

    Falls ein Soldat auf Zeit dienstunfähig entlassen wird, setzt sich seine finanzielle Absicherung aus Beschädigten- und Dienstzeitversorgung, einer Ausgleichszahlung und einer Rente der Deutschen Rentenversicherung zusammen. Hinzu kommt die Entschädigung von 80.000 Euro. Berufssoldaten erhalten bei Dienstunfähigkeit aufgrund eines Einsatzunfalls neben der einmaligen Entschädigung ein erhöhtes Unfallruhegehalt. Dies beläuft sich auf 80 % der jeweils ruhegehaltfähigen Dienstbezüge aus der übernächsten Besoldungsgruppe beziehungsweise einer gesetzlich festgelegten Mindestbesoldungsgruppe.

    Strahlenopfer durch Radaranlagen

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    Seit etwa dem Jahr 2000 war die Bundeswehr mit mehreren tausend Anträgen ehemaliger Soldaten und Zivilangestellten konfrontiert, die Gesundheitsschäden durch militärische Radaranlagen erlitten haben. Sie waren von den 1950er bis 1980er Jahren der Röntgenstrahlung von Radargeräten ausgesetzt, viele erkrankten dadurch an Krebs. Im Jahr 2003 gab eine Expertenkommission (Radarkommission) Empfehlungen für die Entschädigung, die auch ehemalige NVA-Soldaten betrifft. Viele Betroffene beklagen, dass die Bundeswehr eine Hinhaltetaktik betreibe.

    Extremismusbekämpfung

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    Der Wehrpflichtige Uwe Mundlos erhielt 1994/95 trotz Intervention des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) und offenkundig rechtsextremer Gesinnung keinen Eintrag in seine Personalakte und wurde befördert, zu seiner Entlassung erhielt er ein ordentliches Zeugnis. Er wurde Rechtsterrorist und einer der Mitbegründer der rechts-terroristischen VereinigungNationalsozialistischer Untergrund“ (NSU).[103]

    Nach einem Kabinettsbeschluss vom August 2016 sollen Bewerber für den Dienst in der Bundeswehr ab Juli 2017 bereits vor ihrer Einstellung vom MAD auf ihre Extremismusgefährdung überprüft werden. Von 2007 bis April 2016 hatte die Bundeswehr 22 aktive Soldaten als „Islamisten“ eingestuft; 17 wurden entlassen, die restlichen fünf waren bereits aus dem Dienst ausgeschieden;[104] nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums wurden zwischen 2012 und 2016 18 Soldaten aufgrund rechtsextremistischen Verhaltens entlassen.[105] Zum Zeitpunkt der Gesetzesänderung verfolgte der MAD laut BMVg über 300 Verdachtsfälle: 268 mutmaßliche Rechtsextremisten, 64 mögliche Islamisten und sechs mutmaßliche Linksextremisten.[104][106]

    Im Frühjahr 2017 wurden nach Angaben der Bundesregierung 275 Verdachtsfälle rechtsextremer Vergehen in der Bundeswehr geprüft.[107]

    Nach dem Fund einer auf einer Toilette im Flughafen Wien versteckten Pistole wurde der deutsche Oberleutnant Franco A. von den österreichischen Behörden am 3. Februar 2017 vorübergehend festgenommen. Der Fall Franco A. löste Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten aus. Franco A hatte 2014 nach einem Offizierslehrgang bei der Bundeswehr eine – als von völkischem Gedankengut geprägt und „rassistisch“ beurteilte, von den entsprechenden französischen Professoren als extremistisch und unvereinbar mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung eingestufte und vom zuständigen französischen General Antoine Windeck abgelehnte – Masterarbeit mit dem Titel Politischer Wandel und Subversionsstrategie abgegeben; mit einer neuen Arbeit erlangte er den Studienabschluss.[108][109] Nach Überprüfung und Abgleich von Daten des beim Jägerbataillon 291 der deutsch-französischen Brigade in Illkirch bei Straßburg Stationierten stellte sich heraus, dass er sich Ende 2015 unter einer anderen Identität in Bayern als syrischer Flüchtling registrieren hatte lassen,[110] daraufhin wurden er sowie ein Komplize am 26. April 2017 unter Terrorverdacht festgenommen. Unter anderem wurde eine Liste mit möglichen Anschlagsopfern bei ihm gefunden, darunter Bundesjustizminister Heiko Maas und die Linken-Politikerin und Bundestagsabgeordnete (MdB) Anne Helm. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen kritisierte angesichts versagt habender Kontroll- und Aufsichtsmechanismen „falsch verstandenen Korpsgeist“ und sagte ferner: „Die Bundeswehr hat ein Haltungsproblem, und sie hat offensichtlich eine Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen.“[108] Nach dem Auffinden von Wehrmachts-Devotionalien auch in der Fürstenberg-Kaserne in Donaueschingen[111] ordnete am 7. Mai 2017 der Generalinspekteur der Bundeswehr Volker Wieker die entsprechende Untersuchung aller Bundeswehrkasernen mit einem Bericht bis Mitte Mai an.[112]

    Äußere Kennzeichen

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    Hoheitszeichen der Bundeswehr
    Truppenfahne der Bundeswehr

    Das Hoheitszeichen der Bundeswehr ist das Eiserne Kreuz,[113] das als militärisches Erkennungszeichen der Bundeswehr geführt wird, insbesondere an Luft- und gepanzerten Rad- und Kettenfahrzeugen. Die zivilen Fahrzeuge der BwFuhrparkService GmbH führen auf den Vordertüren hingegen das Logo der Bundeswehr in Blau/Grau und den Schriftzug „Bundeswehr“. Nachdem die Bundeswehr bei ihrer Gründung zunächst auf ein solches Kennzeichen verzichtet hatte, stiftete Bundespräsident Heinrich Lübke allen „Bataillonen und entsprechenden Verbänden“ Truppenfahnen als „äußeres Zeichen gemeinsamer Pflichterfüllung für Volk und Staat“.[114] Sie sind einheitlich in Schwarz-Rot-Gold, mit einer Fransenborte und mit dem Bundesadler in der für staatliche Zwecke reservierten Fassung des Bundesschildes gestaltet.

    An ihren Dienstgebäuden hisst die Bundeswehr die Dienstflagge der Bundesbehörden. Auf Kriegsschiffen wird die Dienstflagge der Seestreitkräfte geführt, während die zivil besetzten Hilfsschiffe der Bundeswehr die Bundesdienstflagge führen. Vorgesetzte in Kommandofunktionen führen bestimmte Kommandozeichen wie etwa den Stander des Generalinspekteurs, Kommandoflaggen, -stander und -wimpel. Sämtliche Fahrzeuge der Bundeswehr tragen auf dem Kfz-Kennzeichen anstatt des Kürzels der entsprechenden Stadt den Buchstaben „Y“. Für dieses Kürzel hatte sich Brigadegeneral Kurt Vogel entschieden, da naheliegende Buchstabenkombinationen wie „BW“ sowie alle Einzelbuchstaben bis auf „X“ und „Y“ bereits vergeben waren.[115]

    Feierliches Gelöbnis zum 20. Juli (2023)

    Das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr ist der Große Zapfenstreich, der nur zu besonderen Anlässen abgehalten wird. Seine heutige Form geht auf die Befreiungskriege 1813–1815 und den Militärmusiker Wilhelm Wieprecht zurück. Daneben gibt es die Feierlichen Gelöbnisse, in denen Rekruten im feierlichen Rahmen ihr Gelöbnis bzw. ihren Diensteid ablegen. Diese finden deutschlandweit regelmäßig in der Öffentlichkeit statt, wobei das jährlich am Gedenktag des Attentats vom 20. Juli 1944 in Berlin durchgeführte Gelöbnis besonders große Beachtung findet.

    Im Unterschied zu anderen Streitkräften zeigt sich die Bundeswehr – insbesondere seit Ende des Kalten Krieges – sehr zurückhaltend mit traditionellen militärischen Formen und Feiern in der Öffentlichkeit: Paraden in größerer Form wurden allgemein nur sehr selten, nur vor 1990 und oft zusammen mit Verbündeten der NATO durchgeführt, etwa zur Verabschiedung des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer 1963[116] oder 1972 zusammen mit anderen NATO-Staaten zur Verabschiedung von Ulrich de Maizière.[117] Diese Veranstaltungen fanden jedoch stets außerhalb des öffentlichen Raumes (etwa auf Truppenübungsplätzen) statt. Kleinere Vorbeimärsche zu besonderen Anlässen sind in bestimmten Regionen und Ortschaften jedoch durchaus Teil einer gewachsenen Tradition.[118][119] Nur zu besonderen Anlässen (v. a. Staatsbesuchen) ziehen Ehrenposten oder Ehrenformationen vor der Neuen Wache, der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland sowie dem Schloss Bellevue und dem Bundeskanzleramt auf. Vorbeimärsche von Ehrenformationen erfolgen im Gleichschritt, nicht im bis 1945 verwendeten Paradeschritt.

    Für die Soldaten der Bundeswehr gibt es eine große Zahl unterschiedlicher Uniformen. Neben den Dienstanzügen der Teilstreitkräfte gibt es verschiedenartige Arbeits- und Gefechtsanzüge und Sonderbekleidung für bestimmte klimatische Verhältnisse wie zum Beispiel Kälteschutzbekleidung. Die Uniformen der Bundeswehr unterliegen der Genehmigung durch den Bundespräsidenten (§ 4 Abs. 3 Soldatengesetz). Die Einzelbestimmungen sind in der Allgemeinen Regelung A-2630/1 festgelegt.[120] Die ZDv 37/10 „Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr“ ist außer Kraft gesetzt.

    Die Uniformen der Bundeswehr greifen einerseits auf traditionelle Elemente des preußischen bzw. deutschen Militärs zurück (Kragenspiegel, Schnitt der Uniformjacken, Gestaltung der Luftwaffen- und Marineuniformen), weisen aber andererseits einige eigene Entwicklungen auf, wie beispielsweise die Verwendung von Baretten und die Gestaltung der Mehrzahl der Dienstgradabzeichen. Hier dienten u. a. britische Uniformelemente bzw. solche der geplanten EVG-Armee als Vorbild. Da die Bundeswehr im Unterschied zu den meisten anderen Streitkräften der Welt keine Paradeuniform kennt, wurde auf die Einführung eines – in zahlreichen anderen Ländern üblichen – Offizierssäbels verzichtet.

    Entwicklung Verteidigungshaushalt + Sondervermögen in Euro / Entwicklung Anteil am BIP in Prozent

    Die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte und die Grundzüge ihrer Organisation müssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben (Art. 87a Abs. 1 Satz 2 GG). Die Bundeswehr wird aus dem Verteidigungsetat finanziert,[121] der wie der gesamte Bundeshaushalt grundsätzlich der sog. Schuldenbremse unterliegt.

    Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung am 27. Februar 2022 in einem Entschließungsantrag aufgefordert, „die Modernisierung der Bundeswehr mit dem Ziel voll ausgestatteter und voll einsatzbereiter Streitkräfte weiter voranzutreiben, bestehende Fähigkeitslücken umgehend zu schließen und die notwendigen finanziellen Ressourcen dafür zeitnah und langfristig bereitzustellen.“[122]

    Ein Entwurf zur Änderung des Grundgesetzes sieht einen neuen Absatz 1a in Artikel 87a des Grundgesetzes vor, der den Bund zur Errichtung eines Sondervermögens mit eigener Kreditermächtigung in Höhe von bis zu 100 Milliarden Euro zur Stärkung der Bündnis- und Verteidigungsfähigkeit und Ertüchtigung der Streitkräfte ermächtigt. Diese Kreditermächtigung wird von den Kreditobergrenzen der Schuldenregel ausgenommen.[123][124] Für 2023 wurde die 1. Tranche aus dem Sondervermögen in Höhe von rd. 8,4 Milliarden Euro bereitgestellt.[125]

    Jahr 2009–2014 jährlich 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024
    Verteidigungsetat ca. 32[126] 33,0[127] 34,3[128] 37,0[129] 38,5[130] 43,2[131] 45,7[132] 46,9[133] 50,4[134] 50,1[135] 51,95[136]
    Sondervermögen 0,09[137] 8,4[137] 19,8[138]

    Die Bundeswehr verfügt (Stand: November 2019) über etwa 4.600 gepanzerte und 11.500 ungepanzerte und geschützte Fahrzeuge, über 300 Flugzeuge, mehr als 250 Hubschrauber und über 50 Schiffe und Boote.[94] Wegen der unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Einsätzen, der vormaligen Kategorisierung der Streitkräfte in Eingreif-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte und aufgrund des schnellen technischen Fortschritts ist die Ausrüstung heute weniger homogen als in der Vergangenheit. Die Umstellung des Auftrags von reiner Landesverteidigung auf Auslandseinsätze hat eine Debatte um die Beschaffungspolitik des Bundesverteidigungsministeriums ausgelöst, wie sie auch in anderen westlichen Ländern – vor allem in den Vereinigten Staaten – entstanden ist. Vor allem ein zu geringes Budget und der Zukauf von Ausrüstung, die nur in symmetrischen Auseinandersetzungen zur Anwendung komme, werden vonseiten der Publizistik bemängelt.[139]

    Ausrüstung nach Teilstreitkraft

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    Die Bundeswehr verfügt nach aktuell verfügbaren Zahlen über folgende Hauptwaffensysteme:

    Leopard 2 A7
    Eurofighter Typhoon
    Fregatte Hessen (F 221)

    Cyber- und Informationsraum

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    Unterstützungsbereich

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    Die Bundeswehr verfügt (Stand: November 2019) über 126.000 Desktop-Computer und 50.000 Notebooks sowie 30.000 Smartphones, von denen 11.000 eine Verschlüsselung bieten.[94]

    Probleme und Mängel bei der Ausrüstung

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    Die Bundeswehr ist immer wieder wegen zum Teil nicht unerheblicher Materialprobleme in den Medien. Beispiele aus den 1960er Jahren sind der HS-30-Skandal um die Beschaffung eines mangelhaften Schützenpanzers unter Schmiergeldzahlungen und die Starfighter-Affäre um den Lockheed F-104 Starfighter, der zu langjährigen Problemen mit zahlreichen toten Piloten führte.

    Nach den auf das Ende des Kalten Krieges und die Wiedervereinigung folgenden langjährigen Schrumpfungen und Umstrukturierungen der Bundeswehr bei gleichzeitiger Belastung durch zu absolvierende Auslandseinsätze erstellte das Verteidigungsministerium unter Ursula von der Leyen 2014 erstmals einen jährlichen Bericht zur Materiallage der Bundeswehr, der zunächst als „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch (VS-NfD)“ nur den Bundestagsabgeordneten zur Verfügung stand, für 2016 und 2017 aber auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die Berichte offenbarten die geringe Einsatzbereitschaft sowohl alter als auch neu beschaffter Waffensysteme, was aus Sicht der Parlamentarier erschreckend war und in den Medien vielfach skandalisiert wurde. Der Bericht für das Jahr 2018 wurde als „VS-Geheim“ eingestuft, was erneut zu Kritik führte. Laut Bundeswehr lag die Einsatzbereitschaft der knapp 10.000 Einzelsysteme 2018 im Durchschnitt bei rund 70 Prozent. Dabei war die Einsatzbereitschaft extrem unterschiedlich, so war zwischenzeitlich kein deutsches U-Boot einsatzbereit, nur 105 von 244 Kampfpanzern Leopard 2 und 34 von 128 Eurofightern.[176][177]

    Laut Angaben von Verteidigungspolitikern im Bundestag, Vertretern der Rüstungsindustrie und weiteren Experten verfügte die Bundeswehr im Jahr 2022 lediglich über für ein bis zwei Kriegstage ausreichende Munitionsbestände.[178][179] Die NATO fordert von jedem Mitgliedsland einen Munitionsvorrat für 30 Tage. Schätzungen zufolge würden etwa 22 bis 28 Milliarden Euro für das Schließen dieser Lücke benötigt werden. Der Bundeshaushalt 2023 wies einen Betrag von 1,125 Milliarden Euro für Munition aus.[180]

    Heute befinden sich in Deutschland schätzungsweise 20 US-Atomwaffen. Sie lagern unter amerikanischer Bewachung im inneren und unter deutscher Bewachung im äußeren Bereich in Bunkern eines Sondermunitionslagers auf dem Luftwaffen-Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz.[181] Durch diese Bewachung und weitere Regelungen ist sichergestellt, dass die Waffen bis zu einem möglichen Einsatz in US-Hoheit bleiben. Zu Zeiten des Kalten Krieges gab es zahlreiche entsprechende Sondermunitionslager in Bundeswehr-Liegenschaften. Die ca. 130 Kernwaffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein wurden nach Expertenmeinungen im Jahr 2005 abgezogen.[182] Die Luftwaffe trainiert heute nur noch in Büchel im Rahmen der Nuklearen Teilhabe den Einsatz von Kernwaffen durch Jagdbomber vom Typ Tornado, wobei lediglich mit Attrappen geübt wird. Die Kernwaffen unterstehen den amerikanischen Streitkräften und müssen im Kriegsfall erst durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten freigegeben werden, Deutschland hat keine atomare Verfügungsgewalt inne.

    Laufende Beschaffungen

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    Diese Liste umfasst bedeutende Ausrüstungsprogramme der Bundeswehr, deren Beschaffung beschlossen und genehmigt wurde oder aktuell läuft:

    Landfahrzeuge/-systeme:

    Luftfahrzeuge und Satelliten:

    Wasserfahrzeuge:

    Rüstungsprojekte und geplante Beschaffungen

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    Für die im Folgenden genannten Rüstungsprojekte gibt es entweder bereits konkrete Planungen oder zumindest Bedarfsanmeldungen, sie sind jedoch noch nicht vom Haushaltsausschuss des Bundestages bzw. vom Verteidigungsministerium genehmigt; zum Teil handelt es sich auch erst um Projektstudien. Der Großteil der hier aufgeführten Systeme soll – sofern tatsächlich beschafft – bis weit in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts im Einsatz sein.

    Mehrere geplante Beschaffungen stehen im Zusammenhang mit der Einführung der Mittleren Kräfte als neue Kräftekategorie des Heeres. Hieraus ergibt sich der Bedarf, Fähigkeiten, die im Heer bisher nur oder hauptsächlich auf Kettenfahrzeugen abgebildet waren, zusätzlich auch auf Radfahrzeugen abzubilden. Dazu zählen im Speziellen:

    Weitere Rüstungsprojekte in der Kategorie Kraftfahrzeuge und landbasierte Systeme sind:

    Zu den Rüstungsprojekten für Luftfahrzeuge gehören:

    Bedarfsanmeldungen und geplante Beschaffungen von Wasserfahrzeugen beinhalten:

    Bedeutende Rüstungsvorhaben aus dem Bereich Flugkörper und Munition sind:

    Privatisierung

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    Im Rahmen von Bundeswehrreform und Transformation sind verschiedene Versuche unternommen worden, Ausrüstung von Privatunternehmen beschaffen und instand halten zu lassen. Dazu gehört auch der größte Teil des Fuhrparks der Bundeswehr. Weitgehend mit zivilen Fahrzeugen vergleichbare Fahrzeugmodelle des Alltagsbedarfs für Truppe und Verwaltung werden seit 2002 durch die BwFuhrparkService GmbH verwaltet.

    Des Weiteren wird die Truppe mit Uniformteilen sowie einem Großteil der persönlichen Ausrüstung durch den Militärdienstleister LHBw Bekleidungsgesellschaft mbH versorgt, welcher jedoch im alleinigen Besitz der Bundesrepublik Deutschland ist.

    Ähnliches gilt für die Liegenschaften der Bundeswehr. Diese wurden an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übergeben und werden nach Bedarf zurückgemietet. Im Zuge der Reduzierung auf 392 Standorte wurden zahlreiche Liegenschaften für eine andere Nutzung freigemacht (Konversion) und von der BImA vermarktet.

    Am 28. Dezember 2006 gründete die Bundeswehr zusammen mit Siemens Business Services GmbH & Co. OHG und IBM Deutschland GmbH das Gemeinschaftsunternehmen BWI Informationstechnik GmbH. Zusammen mit den Gesellschaften BWI Systeme GmbH und BWI Services GmbH bildet sie den BWI-Leistungsverbund zur Umsetzung von Herkules, der größten öffentlich-privaten Partnerschaft in Europa. Ziel dieses Projektes ist die Erneuerung der Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr in enger Zusammenarbeit mit der Industrie. Betroffen sind unter anderem 140.000 Computerarbeitsplätze, 300.000 Telefone und die Rechenzentren. Der Gesellschaftsvertrag war auf zehn Jahre befristet. Seit dem 28. Dezember 2016 ist die BWI eine 100-prozentige Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland.

    Zur Entwicklung in diesen Bereichen hat der Bundesrechnungshof in seinen Berichten wiederholt Fehlentwicklungen aufgezeigt und seine Bewertungen und Empfehlungen abgegeben.[265]

    Laufbahngruppen

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    Dienstgrad- und weitere Abzeichen und Uniformteile der Bundeswehr

    Die Bundeswehr bietet Bewerbern in Abhängigkeit vom Bildungsstand, beruflicher Vorbildung und jeweiliger Interessenlage eine Einstellung in unterschiedlichen Laufbahngruppen und Laufbahnen an. Ein Wechsel ist grundsätzlich möglich. Neu eingestellte Soldaten sind zunächst Anwärter, außer sie gehören der Laufbahngruppe der Mannschaften an oder aufgrund relevanter Vorkenntnisse erfolgt eine Einstellung mit höherem Dienstgrad.

    Grundsätzlich durchlaufen alle Soldaten zuerst eine in der Regel dreimonatige Grundausbildung, deren Inhalt zwischen den Teilstreitkräften weitgehend harmonisiert ist. Im Sanitätsdienst umfasst die soldatische Grundausbildung zwei Monate, an die sich vier Wochen mit sanitätsspezifischer Ausbildung anschließen. Reservisten und Personal der Bundeswehrverwaltung, das im Einsatz auf militärischen Dienstposten eingesetzt wird, durchlaufen unter Umständen eine verkürzte soldatische Ausbildung.

    Soldaten aller Laufbahngruppen sind nach ihrer Dienstzeit meist Reservisten. Sie können im Rahmen von Dienstleistungen in der Reserve aktiv Dienst leisten, auch im Rahmen von Auslandseinsätzen.

    Rund 85 Prozent der Soldaten auf Zeit wechseln nicht in das Dienstverhältnis als Berufssoldat, sondern kehren nach Beendigung ihres Dienstes in das zivile Erwerbsleben zurück.

    Soldaten der Laufbahngruppe der Mannschaften durchlaufen nach der Grundausbildung in den meisten Fällen eine Spezialgrundausbildung (SGA)/Dienstpostenausbildung (DPA), die ein bis sechs Monate dauert und unter Umständen verschiedene Lehrgänge beinhaltet, um in der Stammeinheit effektiv eingesetzt werden zu können. Die Art und der Umfang der SGA sowie der zusätzlichen Lehrgänge orientieren sich stark an dem Bedarf der Stammeinheit, den Erfordernissen des jeweiligen Dienstpostens und an der Verpflichtungszeit des Soldaten.

    Bei den Soldaten der Laufbahngruppe der Mannschaften kann man unterscheiden in:

    • Freiwillig Wehrdienst leistende (FWD): Dienstzeit zwischen 7 und 23 Dienstmonaten. Abstufungen dazwischen erfolgen im Monatstakt.
    • Soldaten auf Zeit (SaZ): Seit einer Neuregelung im Jahr 2011 endet die Dienstzeit je nach Verpflichtungszeit zwischen 2 und 15 Jahren, wobei die Verpflichtungszeiten in dieser Bandbreite flexibel sind (In Ausnahmefällen in Monatsstufen auch z. B. 8 Jahre und 6 Monate).
    • Reservisten

    Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes

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    Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes werden als Spezialisten eingesetzt und bringen mindestens einen Hauptschulabschluss und wenn möglich eine entsprechende Berufsqualifikation mit. Liegt diese nicht vor, nehmen sie unter Umständen an Maßnahmen der zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung (ZAW) teil.

    Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes

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    In der Laufbahn der Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes übernimmt der Soldat als Spezialist die Verantwortung für ein Fachgebiet, zum Beispiel im technischen Bereich. Die Tätigkeiten entsprechen dem zivilen Meister. Gedacht ist diese Laufbahn für Soldaten, die vorrangig an technischen, verwaltenden oder betrieblichen Tätigkeiten interessiert sind. Der Bewerber benötigt mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss mit einer für die Verwendung nutzbaren Berufsausbildung.

    Feldwebel des Truppendienstes

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    Für diese Laufbahn wird mindestens die mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung benötigt. Die Ausbildung der Feldwebelanwärter dauert in der Regel drei Jahre und unterscheidet sich zwischen den Teilstreitkräften erheblich.

    Offiziere des Truppendienstes und Sanitätsoffiziere

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    Schirmmützen für Offiziere des Heeres

    Offiziere bilden das militärische Führungskorps der Bundeswehr. Nach 12 bis 15 Monaten militärischer Grundlagen- und Führungsausbildung beginnen Offizieranwärter gewöhnlich ein vierjähriges Studium an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr mit dem Ziel eines Master-Abschlusses. Nach dem Studium wird die militärische Ausbildung an den Offizier- und Truppenschulen fortgesetzt.

    Die Ärzte (verschiedener Approbation) und Apotheker in der Bundeswehr sind Offiziere. Diese Sanitätsoffiziere wurden häufig als Sanitätsoffizier-Anwärter eingestellt.

    Offiziere im Dienstverhältnis Soldat auf Zeit können sich zur Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten bewerben oder werden von entsprechenden Vorgesetzten dafür vorgeschlagen.

    Bewerber mit abgeschlossenem Studium können bei Eignung und vorliegendem Bedarf mit höherem Dienstgrad eingestellt werden.

    Offiziere können nach Ende ihres aktiven Dienstes als „Reserveoffiziere“ im Rahmen von Reservedienstleistungen Dienst leisten, unter anderem im Rahmen von Auslandseinsätzen.

    Auf Verwendungen mit höherer Verantwortung oder speziellen Aufgabenbereichen werden Offiziere in der Regel auf entsprechenden Lehrgängen vorbereitet. Besonders geeignete Offiziere erhalten die Möglichkeit am Lehrgang Generalstabs-/Admiralstabsdienst an der Führungsakademie der Bundeswehr oder ähnlichen Einrichtungen anderer Staaten teilzunehmen.

    Offiziere des militärfachlichen Dienstes

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    Unteroffizierdienstgrade, die sich durch besondere Leistung ausgezeichnet haben, können in die Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes wechseln. Wenn sie ausgewählt wurden, besuchen sie spezielle Lehrgänge an Fach- und Offizierschulen. Der höchste Dienstgrad dieser Laufbahn ist der Stabshauptmann oder Stabskapitänleutnant in der Besoldungsgruppe A 13. Im 40. Lebensjahr und im Dienstgrad Stabshauptmann, Hauptmann oder Oberleutnant kann der Antrag auf einen Wechsel in die Laufbahn Offizier des Truppendienstes gestellt werden.

    Auch in Deutschland hat die Militärmusik eine lange Tradition. Aktuell besitzt die Bundeswehr 15 Musikkorps.[266] Anlässlich des 50. Jahrestages der Bundeswehr im Oktober 2005 wurde der Marsch der Bundeswehr komponiert und zum offiziellen Marsch der Bundeswehr erklärt.

    • Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr
    • Big Band der Bundeswehr
    • Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr
    • Heeresmusikkorps Hannover
    • Heeresmusikkorps Kassel
    • Heeresmusikkorps Koblenz
    • Heeresmusikkorps Neubrandenburg
    • Heeresmusikkorps Ulm
    • Heeresmusikkorps Veitshöchheim
    • Luftwaffenmusikkorps Erfurt
    • Luftwaffenmusikkorps Münster
    • Marinemusikkorps Kiel
    • Marinemusikkorps Wilhelmshaven
    • Musikkorps der Bundeswehr
    • Stabsmusikkorps der Bundeswehr

    Berufsförderungsdienst

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    Logo des Berufsförderungsdienstes

    Die schulische und berufliche Förderung der Soldaten bestimmt sich nach dem zweiten Teil des Soldatenversorgungsgesetzes. Nach diesen Vorschriften ermöglicht die Bundeswehr den Soldaten (sowohl Soldaten auf Zeit, als auch freiwillig Wehrdienstleistenden und in bestimmten Fällen Berufssoldaten) sich während, am Ende und nach dem Ende der Dienstzeit für den zivilen Arbeitsmarkt höher zu qualifizieren oder vorhandene Kenntnisse aufzufrischen. Der Berufsförderungsdienst (BFD) unterstützt die Aus- und Weiterbildung finanziell beim Besuch von externen Maßnahmen und führt mit seinen Kooperationspartnern auch eigene, für den Soldaten kostenfreie Lehrgänge (interne Maßnahmen) durch. Der zeitliche Umfang des BFD-Anspruches sowie damit verbunden die Höhe des finanziellen Anspruchs eines Soldaten ist im Wesentlichen von der Verpflichtungsdauer in der Bundeswehr abhängig.

    Im Rahmen der schulischen und beruflichen Förderung ist es zum Beispiel möglich, das Abitur nachzuholen, sich beruflich neu zu orientieren oder sich ein Studium finanzieren zu lassen. Ferner unterstützt der Berufsförderungsdienst Soldaten auch bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber. Unter bestimmten Umständen stellt er auch hier finanzielle Hilfen, wie den Einarbeitungszuschuss, zur Verfügung.

    Für die Berufsförderung hat der BFD im Jahr 2018 rund 108,2 Mio. Euro aufgewendet.[267]

    Öffentliche Wahrnehmung

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    Seit ihrer Gründung wird die Bundeswehr von einer kritischen Öffentlichkeit genau beobachtet. Dabei ging es zum einen um individuelles Fehlverhalten, zum anderen um die Institution Bundeswehr als Ganzes. Fehlentwicklungen wurden von Politik und Presse oft mit großem Echo in der Bevölkerung diskutiert. Die politische Debatte drehte sich in den Anfangsjahren um die Wiederbewaffnung selbst, den nichtmilitärischen Aufbau der Bundeswehrverwaltung (Ernst Wirmers Zwei-Säulen-Konzept, das sich im Grundgesetz niedergeschlagen hatte[268]) und – ab 1990 – vor allem um die Auslandseinsätze.

    Die Minister Franz Josef Strauß, Georg Leber, Gerhard Stoltenberg, Rudolf Scharping und Karl-Theodor zu Guttenberg verloren jeweils durch Affären ihr Amt; auch Manfred Wörner stand kurz vor dem Rücktritt. Die Minister Theodor Blank, Rupert Scholz und Christine Lambrecht hielten sich nur kurze Zeit im Amt. Franz Josef Jung trat im nachfolgenden Amt als Bundesminister für Arbeit und Soziales zurück. Deshalb gilt das Amt des Bundesministers der Verteidigung als „Schleudersitz für Politiker“.

    In den 1950er bis 1970er Jahren gab es eine breite Diskussion über das Verhältnis der Bundeswehr zur Gesellschaft. Aspekte der Diskussion waren die Herkunft vieler Vorgesetzter aus der Wehrmacht, die Anwendung der Inneren Führung und das Verhältnis der Bundeswehr zu den Gewerkschaften. Im Zusammenhang mit dem Gewerkschaftserlass bat zum Beispiel der damalige Generalinspekteur, General Heinz Trettner, 1966 um seine Entlassung.

    Nach einer Studie aus dem Jahr 2013 vertritt ein Bevölkerungsanteil von 77 % eine positive Einstellung zur Bundeswehr, wohingegen 20 % ihr gegenüber negativ eingestellt wären. Insgesamt wird die Bundeswehr am häufigsten über die Medien wahrgenommen, wobei die individuelle Bewertung teils positiv und teils negativ ausfällt. Bei der Wahrnehmung bei Veranstaltungen und im öffentlichen Raum überwiegt der positive Anteil.[269]

    Nachwuchswerbung

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    Bundeswehrwerbung während des Russisch-Ukrainischen Krieges auf einem lübeckischen Stadtbus

    Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 wirbt die Bundeswehr verstärkt um Nachwuchs. Ein Beispiel ist die YouTube-Serie Die Rekruten aus dem Jahr 2016, welche die Altersgruppe der 17- bis 25-jährigen ansprechen soll. Die Serie wurde von verschiedenen Seiten aus kritisiert.[270] So wurden die Produktions- und Werbekosten von 7,9 Millionen Euro von Tobias Lindner, dem verteidigungspolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, als unverhältnismäßig hoch angesehen. Zudem forderte er eine differenziertere Darstellung des Soldatenberufs.[271]

    Im Oktober 2017 startete die zweite YouTube-Serie unter dem Namen Bundeswehr Exclusive, die den Alltag von Soldaten im Camp Castor im malischen Gao veranschaulichen soll.[272]

    Proteste zur Eröffnung des Bundeswehr-Showrooms

    Ein weiteres Konzept ist der Showroom des Karrierecenters der Bundeswehr in Berlin-Mitte. In dem Ladenlokal wird Werbung für den freiwilligen Wehrdienst gemacht. Zur Eröffnung im Jahr 2014 gab es Proteste gegen diese Art der Nachwuchswerbung von Militärgegnern.[273]

    Die Präsenz der Bundeswehr an Schulen und in Kindertagesstätten wird von der Partei Die Linke und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert. Es handle sich dabei um Werbemaßnahmen, die die Bundeswehr als „normalen“ Arbeitgeber präsentieren sollen.[274]

    Benennung von Kasernen, Schiffen und weiteren Einrichtungen

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    Die Benennung von Kasernen und Straßen innerhalb von Kasernen, Einheiten und Schiffen nach historisch belasteten Militärangehörigen führte immer wieder zu Diskussionen in der Öffentlichkeit und in der Truppe. Auf Initiative verschiedener Bürger und Politiker kam es zu einer Reihe von Umbenennungen wie im Falle der früheren Generaloberst-Dietl-Kaserne (1995) oder des früheren Jagdgeschwaders 74 Werner Mölders (2005). Zur Begründung von Umbenennungen wurde auf Fehlverhalten der vormaligen Namensgeber und die Wertebindung der neuen Namensgeber verwiesen.[275]

    Extremismus, insbesondere Rechtsextremismus und NS-Vergangenheit

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    Nach Meldungen über „besondere Vorkommnisse“ mit rechtsextremen Hintergrund innerhalb der Bundeswehr im Jahr 1998 wurde Kritik geäußert, dass das Bundesverteidigungsministerium es stets abgelehnt hat, sich bis auf die allgemeine Formel, dass die Wehrmacht als Institution für die Bundeswehr nicht traditionsfähig sei, offiziell der Diskussion um Verantwortung und Schuld der Wehrmacht zu stellen und eine Abgrenzung der Wehrmacht von der Bundeswehr und ihren demokratischen Grundlagen zu formulieren. Dadurch sei es versäumt worden, der Legendenbildung und der Argumentation von ewig Gestrigen den Boden zu entziehen.[276]

    Einem demokratischen Selbstverständnis der Bundeswehr sei zudem abträglich, so wird kritisiert, dass die vom Heeresamt herausgegebenen „Hilfen für den Gefechtsdienst“ die Ausbildung der Kampftruppen an Fallbeispielen des Zweiten Weltkrieges orientierten, indem sie bis 2009 auch Quellen des ehemaligen Pressechefs im NS-Außenministerium Paul Karl Schmidt, konkret aus dessen unter seinem Nachkriegspseudonym Paul Carell verfassten Bestseller „Verbrannte Erde“, enthielten.[277]

    Rechtsextremistische Verdachtsfälle werden durch das Verteidigungsministerium dokumentiert, sofern sie aktenkundig werden. Im Zuge der Ermittlungen des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) zu potentiellen Extremisten in der Bundeswehr im Jahr 2016 wurden erneut rechtsextreme Vorfälle bekannt. Darunter das Zeigen des Hitlergrußes, das Tragen von Wehrmachtsuniformen sowie fremdenfeindliche Hetze in einer WhatsApp-Gruppe.[278] Medien berichteten von 12 vorzeitigen Entlassungen von Soldaten im Jahr 2015 aufgrund der Vorfälle;[278] andere berichteten, dass 19 Soldaten aufgrund solcher Vorgänge im Jahr 2015 vorzeitig ihren Dienst bei der Bundeswehr beenden mussten.[279] Insgesamt wurden 149 neue Hinweise auf Rechtsextremisten, Rassisten und Antisemiten im Jahr 2015 gemeldet. Im März 2016 teilte das Verteidigungsministerium mit, der MAD bearbeite insgesamt 230 rechtsextremistische Verdachtsfälle innerhalb des deutschen Militärs. Die Zahlen wurden nach einer Kleinen Anfrage durch die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Die Linke) veröffentlicht.[279] Anfang 2020 waren laut MAD 550 Verdachtsfälle in der Untersuchung, darunter 360 Fälle aus dem Jahr 2019.[280] Für 2023 lag die Zahl der Fallbearbeitungen bei Verdacht auf Extremismus bei 483 – gegenüber 390 im Jahr 2022. Im Bereich Rechtsextremismus wurden 2023 insgesamt 308 Fallbearbeitungen neu aufgenommen (nach 278 im Jahr 2022).[281]

    Laut dem im Juni 2020 veröffentlichten Jahresbericht des MAD wurden im Jahr 2019 insgesamt 14 Extremisten in der Bundeswehr identifiziert und entlassen. Unter ihnen waren acht Rechtsextremisten, vier Islamisten und zwei sogenannte Reichsbürger gewesen. Bei weiteren 38 Bundeswehrangehörigen stellte der MAD „fehlende Verfassungstreue“ fest. Unter diesen Personen waren 27 Rechtsextremisten, vier Islamisten, drei Reichsbürger, ein Linksextremist und drei Personen aus dem Bereich des Ausländerextremismus gewesen.[282] Im Jahr 2023 wurden 14 Menschen als erkannte Extremisten eingestuft, darunter sechs sogenannte Reichsbürger, fünf Rechtsextremisten und drei Personen wegen verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates.[281]

    Immer wieder wurden auch seit dem Jahr 2017 Extremisten im Kommando Spezialkräfte durch den MAD identifiziert.[279][283]

    Bei einer Großrazzia im Dezember 2022 gegen die rechtsterroristische Patriotische Union, der die Vorbereitung eines Staatsstreichs vorgeworfen wird, wurden mehrere ehemalige und aktive Soldaten der Bundeswehr verhaftet, unter ihnen Maximilian Eder und Rüdiger von Pescatore.[284]
    Siehe auch: Fall Franco A., Hannibal (Netzwerk) und Nordkreuz

    Fehlverhalten von Soldaten abseits des Rechtsextremismus

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    Siehe auch: Kommando Spezialkräfte: Missstände innerhalb des KSK

    In der Presse erregten einige Fälle erheblichen Fehlverhaltens von einzelnen Vorgesetzten und Soldaten Aufsehen. Dazu gehören das Übungsunglück an der Iller am 3. Juni 1957, die sogenannte Nagold-Affäre am 25. Juli 1963, die Misshandlung von Soldaten in Coesfeld (2004) und umstrittene Äußerungen eines Vorgesetzten über die Bewohner der Bronx während der Grundausbildung (GA).[285]

    Im Jahr 2006 wurde im Rahmen eines Bundeswehrskandals in Afghanistan bekannt, dass Soldaten der Bundeswehr im Rahmen des während ihres Einsatzes in Afghanistan menschliche Totenschädel schändeten und davon Fotos machten.[286]

    Im September 2009 wurden bei dem Luftangriff bei Kundus auf zwei von der Taliban entführte Tanklaster 142 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Georg Klein, dem damaligen befehlshabenden Oberst, wurde vorgeworfen, ohne Lageaufklärung das Bombardement befohlen und somit gegen NATO-Einsatzregeln verstoßen zu haben.[286] Dieser Vorwurf wurde jedoch weder durch den Bericht des Verteidigungsausschusses als 1. Untersuchungsausschuss[287] noch juristisch bestätigt.

    Im Februar 2010 wurden demütigende Aufnahmerituale innerhalb der Gebirgsjägertruppe publik, nachdem sich ein ehemaliger Wehrpflichtiger des Gebirgsjägerbataillons 233 an den Wehrbeauftragten des Bundestages gewandt hatte.[288][289] So wurden in den Hochgebirgsjägerzug aufgenommene Soldaten unter anderem in dem sogenannten Fux-Test genötigt, rohe Schweineleber und Rollmöpse mit Frischhefe bis zum Erbrechen zu essen.[290]

    Im November 2010 starb eine Offiziersanwärterin auf der Gorch Fock durch einen Sturz von der Takelage, nachdem sie von ihrem Ausbilder angeblich dazu gedrängt worden war, hinaufzuklettern, obwohl sie zu erschöpft war.[286] Die Staatsanwaltschaft konnte jedoch laut dem Bericht des Wehrbeauftragten des Bundestages 2011 „kein individuelles, dem Tod der Kadettin direkt zurechenbares, schuldhaftes Handeln feststellen“.[291]

    Im Januar 2017 wurde bekannt, dass im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen im baden-württembergischen Pfullendorf Rekruten durch die Ausbilder systematisch sexuell misshandelt wurden. So mussten sich die Soldaten entkleiden und Tamponade in den Anus einführen, wobei sie überdies gefilmt wurden.[292] Auch soll es bereits seit 2014 Hinweise auf frauenfeindliches Verhalten in der Kaserne gegeben haben.[293] Die Staatsanwaltschaft Hechingen sah allerdings keinen ausreichenden Anfangsverdacht für die Vorwürfe und stellte das Verfahren ein. Ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen sieben Soldaten aus Pfullendorf, die Kameraden zu unangemessenen Aufnahmeritualen gezwungen haben sollen, war im Mai 2017 noch nicht abgeschlossen.[294]

    Am 17. Februar 2017 eröffnete die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main ein Ermittlungsverfahren gegen den Bundeswehr-Oberleutnant Franco A. wegen der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat. Er hatte sich Ende 2015 in Bayern als syrischer Flüchtling ausgegeben, wurde als solcher registriert und bekam durch das BAMF Asyl, obwohl er kein Arabisch und nur gebrochen Französisch sprach. Er bezog bis zur Festnahme pro Monat gut 400 Euro Sozialleistungen und hatte ein Zimmer in einer Sammelunterkunft. Gleichzeitig war er weiter bei der Bundeswehr im Dienst und soll einen Anschlag geplant haben.[295]

    Im Oktober 2021 fanden Ermittler bei einer Hausdurchsuchung eines Offiziers Maschinengewehre, Panzer- und Flugabwehrwaffen, entschärfte Granaten, Munition, Zyankali sowie die radioaktiven Stoffe Thorium, Americium und Strontium-90.[296][297]

    Tote und Gefallene

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    Seit Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 haben rund 3200 militärische und zivile Angehörige der Bundeswehr im Dienst ihr Leben verloren.

    Meist waren Unfälle die Todesursache; Gründe dafür war bisweilen mangelhaftes Material, schlechte oder ignorierte Ausbildung, leichtfertiger Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen oder ungenügende Dienstvorschriften. Dies betraf vor allem die im Aufbau befindliche Luftwaffe der 1950er und 1960er Jahre; allein in dieser Teilstreitkraft gab es bis 1993 insgesamt 813 Tote. Die größten einzelnen Unfälle betrafen den Flugunfall eines C-160-Transall-Transportflugzeuges der Luftwaffe am 9. Februar 1975 auf Kreta mit 42 toten Soldaten sowie das U-Boot Hai der Marine, das am 14. September 1966 auf der Doggerbank sank, wobei 19 Soldaten ihr Leben ließen.

    Unglückliche Zufälle kamen bisweilen hinzu: Am 13. September 1997 kollidierte vor Namibia die Tupolew Tu-154M „Open Skies“ der Flugbereitschaft mit einer Lockheed C-141 StarLifter der US-Luftwaffe. Alle 24 Menschen an Bord der Tupolew und alle 9 im Starlifter starben.

    Das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin

    An die Toten erinnert heute das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin. Nach langer Diskussion wurde am 27. November 2008 der Grundstein zum Ehrenmal der Bundeswehr auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Berlin gelegt.[298] Das Ehrenmal wurde im Hof des Bendlerblocks in Berlin nach einem Entwurf des Münchner Architekten Andreas Meck errichtet. Die Einweihung erfolgte am 9. September 2009.

    Für die Toten der Teilstreitkraft Heer wurde 1972 auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz das Ehrenmal des Deutschen Heeres geschaffen. Es erinnert an die gefallenen Soldaten in den beiden Weltkriegen und die im Einsatz und im Friedensbetrieb ums Leben gekommenen Soldaten des Heeres.

    Das Ehrenmal der Luftwaffe und der Luftfahrt befindet sich in der Nähe des ehemaligen Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck und wurde am 18. November 1962 eingeweiht.

    Für die Toten der Teilstreitkraft Marine gibt es das Marine-Ehrenmal Laboe als zentrale Mahn- und Gedenkstätte. In Laboe liegen Gedenkbücher aus, welche die Namen der Marinetoten enthalten.

    Eine Schwierigkeit besteht dabei darin, in einer sogenannten postheroischen Gesellschaft eine angemessene Form für das Gedenken an während ihres Dienstes ums Leben gekommene Soldaten zu finden.[299]

    Darüber hinaus nahmen sich über 3500 Soldaten im Dienst aus nicht immer erkennbaren Gründen das Leben. Sie fanden keine Erwähnung im Ehrenmal der Bundeswehr, das im Übrigen aufgrund einer lückenhaften Datenbasis auch manch anderen infrage kommenden Namen nicht nennt. So tauchen Soldaten auf Zeit, die sich erst nach ihrem Dienstzeitende, aber aufgrund der Erlebnisse im Dienst, das Leben nahmen, in der Statistik des Ministeriums nicht auf.[300]

    Expansion in den Cyberspace

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    Seit 2017 hat die Bundeswehr einen eigenen Organisationsbereich für Cyber und IT, die mit über 13 000 Soldaten u. a. Angriffe aus dem Internet abwehren soll.[301] Am 5. Mai 2017 wurde der Negativ-Preis Big Brother Award in der Kategorie Behörden an die Bundeswehr und die Bundesministerin der Verteidigung als deren Oberbefehlshaberin verliehen „für die massive digitale Aufrüstung der Bundeswehr mit dem neuen ‚Kommando Cyber- und Informationsraum‘ (KdoCIR)“.[302][303][304] In seiner Laudatio erläuterte Rolf Gössner (Internationale Liga für Menschenrechte) die Kritik der Jury. Eine Variante der Laudatio erschien anschließend in der Zeitschrift Ossietzky.[305] Die bei der Preisverleihung Anwesenden wählten diesen Preis außerdem zum Publikumspreis.[306]

    Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw)

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    Im März 2017 wurde der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr gegründet und nach Abschluss der Pilotphase 2020 als Innovationseinheit der Bundeswehr in der BWI GmbH verstetigt. Als „schnelles Beiboot“ unterstützt er die digitale Transformation der Bundeswehr und fungiert als Schnittstelle zwischen den Streitkräften und dem Startup-Ökosystem.

    Interessenvertretungen

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    Angehörige der Bundeswehr sind im Wesentlichen in folgenden Verbänden organisiert:

    Verband Mitglieder
    Deutscher Bundeswehrverband e. V. – DBwV ca. 200.000
    Verband der Soldaten der Bundeswehr – VSB ca. 2.500
    ver.di – vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Bundeswehr) unbekannt
    Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr – VAB ca. 8.000
    Verband der Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr – VBB ca. 22.000
    • Donald Abenheim: Bundeswehr und Tradition: die Suche nach dem gültigen Erbe des deutschen Soldaten. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1989, ISBN 3-486-55371-2.
    • Detlef Bald: Die Bundeswehr. Eine kritische Geschichte 1955–2005. C.H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-52792-2.
    • Detlef Bald: Vom Kaiserheer zur Bundeswehr. Sozialstruktur des Militärs: Politik der Rekrutierung von Offizieren und Unteroffizieren. Europäische Hochschulschriften. Reihe XXXI. Politikwissenschaft. Bd. 28. Frankfurt am Main/Bern 1982.
    • Wilfried von Bredow: Armee ohne Auftrag. Die Bundeswehr und die deutsche Sicherheitspolitik. Orell Füssli, Zürich 2020, ISBN 978-3-280-05728-5.
    • Wilfried von Bredow: Die Bundeswehr. Von der Gründung bis zur Zeitenwende. be.bra Verlag, Berlin 2023, ISBN 978-3-89809-212-8.
    • Detlef Buch: Bundeswehr 2.0. Von der Wehrpflicht bis Afghanistan – reduziert, ignoriert, egalisiert?, Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2011, ISBN 978-3-631-61555-3.
    • Detlef Buch (Hrsg.): Die Reform der Bundeswehr. Von Menschen für Menschen. Peter Lang, Frankfurt am Main [u. a.] 2012, ISBN 978-3-631-63197-3.
    • Rolf Clement u. Paul Elmar Jöris: 50 Jahre Bundeswehr. 1955–2005. Mittler, Hamburg 2005, ISBN 3-8132-0839-7.
    • Angelika Dörfler-Dierken, Gerhard Kümmel (Hrsg.): Identität, Selbstverständnis, Berufsbild. Implikationen der neuen Einsatzrealität für die Bundeswehr. (= Schriftenreihe des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, Band 10), VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17518-8.
    • Entschieden für Frieden. 50 Jahre Bundeswehr. 1955 bis 2005. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes hrsg. v. Klaus-Jürgen Bremm, Hans-Hubertus Mack u. Martin Rink. Rombach Verlag, Freiburg i. Br./ Berlin 2005, ISBN 3-7930-9438-3.
    • Agilolf Keßelring: Die Organisation Gehlen und die Neuformierung des Militärs in der Bundesrepublik, Ch. Links Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86153-967-4
    • Paul Klein, Dieter Walz (Hrsg.): Die Bundeswehr an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-7013-0.
    • Joachim Krause, Jan C. Irlenkaeuser (Hrsg.): Bundeswehr – die nächsten 50 Jahre. Anforderungen an deutsche Streitkräfte im 21. Jahrhundert, Budrich, Opladen 2006, ISBN 3-86649-006-2.
    • Loretana de Libero: Tradition in Zeiten der Transformation. Zum Traditionsverständnis der Bundeswehr im frühen 21. Jahrhundert, Schöningh Verlag, Paderborn 2006, ISBN 978-3-506-76315-0.
    • Jochen Maurer/Martin Rink (Hrsg.): Einsatz ohne Krieg? Die Bundeswehr nach 1990 zwischen politischem Auftrag und militärischer Wirklichkeit, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021, ISBN 978-3-525-33609-0
    • Die Bundeswehr 1955 bis 2005. Rückblenden-Einsichten-Perspektiven. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamts hrsg. v. Frank Nägler. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-57958-1.
    • Karl-Volker Neugebauer: Grundkurs deutsche Militärgeschichte 3. Die Zeit nach 1945. Armeen im Wandel, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-58100-3.
    • Sönke Neitzel: Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte, Berlin (Propyläen, 2020), Kapitel IV.: Friedensarmee im Kalten Krieg. Die Bundeswehr der Bonner Republik (1955–1989), S. 249–408, Kapitel VI.: Zwischen „Friedensdividende“ und Auslandseinsatz. Die Bundeswehr der Berliner Republik (1990 bis heute), S. 441–582, ISBN 978-3-549-07647-7
    • Sönke Neitzel: Die Bundeswehr. Von der Wiederbewaffnung bis zur Zeitenwende. C. H. Beck, München 2025, ISBN 978-3-406-83051-8.
    • Julia Katharina Nordmann: Das vergessene Gedenken. Die Trauer- und Gedenkkultur der Bundeswehr (= Beiträge zur Militärgeschichte, Bd. 80). De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2022, ISBN 978-3-11-078400-8.
    • Christian Raap: Bundeswehreinsatz und Grundgesetz. In: Deutsche Verwaltungspraxis [DVP] 2002, S. 282 ff. ISSN 0945-1196
    • Der Reibert – Das Handbuch für den deutschen Soldaten, Mittler, Berlin 2001, ISBN 3-8132-0755-2.
    • Hans-Peter Stein: Symbole und Zeremoniell in deutschen Streitkräften – vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Mittler Verlag, Bonn 1984, ISBN 978-3-8132-0161-1.
    • André Uzulis: Der vergebliche Krieg. 20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan – Geschichte und Bilanz. Carol Hartmann Miles-Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-96776-038-5, ISBN 3-96776-038-3
    • Gerrit Reichert/Benjamin Vorhölter: Wir waren W15. 456 Tage beim Bund. 1973–1989, Hamburg (E. S. Mittler & Sohn). ISBN 978-3-8132-1130-6. ISBN 3-8132-1130-4

    Aufsätze

    • Martin Hochhuth: Militärische Bundesintervention bei inländischem Terrorakt. In: Neue Zeitschrift für Wehrrecht. (NZWehrr) 2002, S. 154 ff., ISSN 0028-3525
    • Dieter Hoffmann: Die Misere der Bundeswehr. Marine-Forum 9/2012, S. 41.
    • Franz-Josef Meiers: Die Transformation der Bundeswehr. In: Österreichische Militärische Zeitschrift. Ausgabe 6/2004.
    • Dieter Wiefelspütz: Verteidigung und Terrorismusbekämpfung durch die Streitkräfte. In: Neue Zeitschrift für Wehrrecht. (NZWehrr) 2007, S. 12 ff., ISSN 0028-3525
    • Reinhard Scholzen: Die Ausbildung bei der Bundeswehr. Wie viel Härte ist notwendig? In: MUT. Nr. 563, Januar 2015, S. 64–79.
    • Martin Winter: Metamorphosen des staatlichen Gewaltapparates. Über die Entwicklung von Polizei und Militär in Deutschland, in: Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, 31. Jg., 2003, H. 4, S. 519–555.

    Dokumente des Verteidigungsministeriums

    • Verteidigungspolitische Richtlinien. (PDF; 2,0 MB) Nationale Interessen wahren – Internationale Verantwortung übernehmen – Sicherheit gemeinsam gestalten. Bundesministerium der Verteidigung, 27. Mai 2011;.
    • Die Neuausrichtung des Heeres. (PDF; 5,9 MB; 75 Seiten) März 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; (Broschüre zur Neuausrichtung der Bundeswehr, 2. aktualisierte Auflage).
    • Weißbuch 2016. (PDF; 4,3 MB) Zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr. 13. Juli 2016;.

    Rundfunkberichte

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    1. Die Kompromissformel am 12. Juli 1955 hieß, den Arbeitsbegriff „Streitkräfte“ aus dem Bundesministerium für Verteidigung solange zu nehmen, bis es zu einer endgültigen gesetzlichen Festlegung käme.
    2. Die Ratifizierungsurkunden der anderen NATO-Mitglieder wurden am 6. Mai hinterlegt.
    3. Auch als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt bezeichnet; abgekürzt umgangssprachlich auch „IBuK“. Die Bezeichnung „Oberbefehlshaber“ wird nicht verwendet. Abweichend von der derzeit offiziellen Bezeichnung spricht das Grundgesetz von Bundesminister für Verteidigung.
    4. Der im Grundgesetz vorgesehene Sonderfall des Einsatzes der Bundeswehr im Innern beruht insbesondere auf dem politischen Konzept der wehrhaften Demokratie.
    5. Vgl. insbesondere die faktische Militärdiktatur durch die Oberste Heeresleitung am Ende des Ersten Weltkriegs.
    6. Zu den Implikationen der Bundeswehr als Parlamentsheer siehe Die parlamentarische Kontrolle der Exekutive, S. 13 f. (PDF; 381 kB).

    Einzelnachweise

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    1. a b Grundsätze für die Spitzengliederung und Führungsorganisation im Bundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr. (PDF) Bundesmisterium der Verteidigung, 30. April 2024, abgerufen am 29. Juli 2024.
    2. a b c d Bundesministerium der Verteidigung: Personalzahlen der Bundeswehr. Juni 2025, abgerufen am 7. Juni 2025 (Stand: 30. April 2025  Info: Aufgrund der laufenden Umstrukturierung der Bundeswehr ist in den Bereichen SKB, ZSanDst und UBer das Personal im Personalwirtschaftssystem der Bundeswehr noch nicht umgesetzt bzw. zugeordnet. 11.523 Zivilbeschäftigte sind ohne Zuordnung.).
    3. Auftrag der Reserve. In: Über die Bundeswehr. Bundeswehr, abgerufen am 29. April 2023.
    4. BT-Drs. 17/5239
    5. Bevölkerung nach Geburtsjahren und Geschlecht für Deutschland. In: Ergebnisse des Zensus 2011. Abgerufen am 6. April 2021.
    6. Mit 17 Jahren zur Bundeswehr. Bundeswehr, 2020, abgerufen am 17. Februar 2025.
    7. Bevölkerung Gesamt. Statistisches Bundesamt, 31. März 2020, abgerufen am 6. April 2021.
    8. a b c Verteidigungshaushalt 2024. Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 2. Februar 2024.
    9. Steuereinnahmen: Deutschland, Jahre, Steuerarten vor der Steuerverteilung. Statistisches Bundesamt, 24. Oktober 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
    10. Defence Expenditure of NATO Countries (2014–2024). (PDF) In: nato.int. 17. Juni 2024, abgerufen am 18. Juni 2024 (englisch).
    11. Armee der Einheit. BMVg, 3. August 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juli 2018; abgerufen am 8. September 2019.
    12. Foreign Relations of the United States, 1951, European Security and the German Question, Volume III, Part 1; u. a. abrufbar in www.history.state.gov/historicaldocuments
    13. Deutscher Bundestag, 240. Sitzung vom 03.12.1952, Bundestagsprotokoll S. 11141, u. a. abrufbar in www.dserver.bundestag.de/btp/01/01240.pdf
    14. Hans-Jürgen Schmidt: Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971. Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 72.
    15. André Uzulis: Die Bundeswehr. Eine politische Geschichte von 1955 bis heute. Verlag E.S. Mittler & Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 2005, ISBN 3-8132-0847-8, S. 29.
    16. „Stets am Feind!“ – Der Militärische Abschirmdienst (MAD) 1956–1990. 1. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, ISBN 978-3-525-36392-8, S. 201.
    17. BGBl. I 1955, S. 449 f.
    18. BGBl. I 1956, S. 114.
    19. BGBl. I 1956, S. 651.
    20. BGBl. I 1956, S. 436.
    21. Hans-Jürgen Schmidt: Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971. Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 97.
    22. Hans-Jürgen Schmidt: Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971. Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 98.
    23. Helmut R. Hammerich, Michael Poppe, Dieter H. Kollmer, Martin Rink, Rudolf Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970. Verlag Oldenbourg, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 256.
    24. Frank Nägler (Hrsg.): Die Bundeswehr 1955 bis 2005. Rückblenden – Einsichten – Perspektiven. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-57958-1, S. 122.
    25. Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-35018-8, S. 50.
    26. Frank Pauli: Wehrmachtsoffiziere in der Bundeswehr – Das kriegsgediente Offizierskorps der Bundeswehr und die Innere Führung 1955 bis 1970. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76750-9, S. 145.
    27. Wolfram Wette: Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-18149-0, S. 221.
    28. NVA-Panzer im Einsatz gegen Kurden. In: Spiegel online. 19. Oktober 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2004; abgerufen am 9. Januar 2020.
    29. Türkei: Militärpläne gegen PKK – Krieg mit Second-Hand-Panzern aus Deutschland? In: Süddeutsche Zeitung. 24. Oktober 2010, abgerufen am 28. Juli 2012.
    30. BVerfG: Urteil zu out-of-area Einsätzen. In: Deutschsprachiges Fallrecht (DFR). Axel Tschentscher, 12. Juli 1994, abgerufen am 28. September 2008.
    31. Ressortbericht zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr. (PDF) Mai 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2013; abgerufen am 20. August 2019.
    32. Trendwenden (Memento vom 29. März 2022 im Internet Archive)
    33. Maja Bächler: Traditionen in der Bundeswehr. Bundeswehr, 10. Mai 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juli 2018; abgerufen am 9. Januar 2020.
    34. Sven Lange: Die Tradition der Bundeswehr – Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege. (PDF; 217 kB) BMVg, abgerufen am 9. Januar 2020 (Traditionserlass 2018).
    35. Sönke Neitzel: Deutsche Krieger: Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte. Propyläen, Berlin 2020, ISBN 978-3-549-07647-7.
    36. Tradition – Woher wir kommen, wohin wir gehen, wer wir sind. In: if – Zeitschrift für Innere Führung. Spezial „Tradition“. Nr. 2, 2018 (online [PDF]).
    37. Brigade Litauen. 22. Mai 2025, abgerufen am 7. Juni 2025.
    38. a b Grundzüge der KDB.
    39. Bundeswehr ist teuer und ineffizient. In: Die Welt. 2. Juli 2011, abgerufen am 2. Juli 2011.
    40. Wie lauten die Einsatzzahlen? Abgerufen am 28. April 2023.
    41. Todesfälle. Abgerufen am 28. April 2023.
    42. Auslandseinsätze der Bundeswehr kosteten Milliarden. In: FAZ.net. 26. August 2017, abgerufen am 22. Januar 2020.
    43. Wolf Siebert (für Inforadio): Traumata bei Bundeswehrsoldaten: „Da werden Bilder wieder aktiviert, die viele Jahre geschlummert haben“. In: RBB 24. 31. August 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2021; abgerufen am 13. Oktober 2021.
    44. ARD-Umfrage: Rückhalt für den Afghanistaneinsatz schwindet (Memento vom 18. April 2010 im Internet Archive) vom 15. April 2010.
    45. Interview zur Unbehaglichkeit der deutschen Gesellschaft mit ihrem Militär (Memento vom 14. Juli 2015 im Internet Archive)
    46. Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts vom 17. August 2012 zum Beschluss vom 3. Juli 2012 (Az. 2 PBvU 1/11), abgerufen am 18. August 2012.
    47. BVerfG, 1 BvR 357/05 vom 15. Februar 2006, Abs.-Nr. 100.
    48. Amts- und Katastrophenhilfe: Unterstützungen der Bundeswehr im Inland. 6. September 2016, abgerufen am 15. Januar 2019.
    49. Hilfeleistungen der Bundeswehr bei Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen im Rahmen der dringenden Eilhilfe – Erl. d. BMVg v. 15. 5. 2013 – R I 1 – Az 39-05-05/-35-99. In: GMBl. 2013, S. 628.
    50. Bundeswehr-Einsatz im Inneren unterliegt klaren Regeln. In: Die Bundeswehr. Nr. 1, 2019, S. 9.
    51. Karlsruhe erlaubt Bundeswehr Waffeneinsatz im Inland. Spiegel Online, 17. August 2012, abgerufen am 17. August 2012.
    52. Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts: Karlsruhe erlaubt Bundeswehreinsatz im Inland (Memento vom 18. August 2012 im Internet Archive)
    53. Plenarentscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Einsatz der Streitkräfte im Inneren („Luftsicherheitsgesetz“), Beschluss vom 3. Juli 2012 im Verfahren 2 PBvU 1/11. In: Pressemitteilung Nr. 63/2012. Pressestelle des Bundesverfassungsgerichts, 17. August 2012, abgerufen am 13. Oktober 2012.
    54. Beschluss des Plenums vom 3. Juli 2012 – 2 PBvU 1/11 – Rn. (1–89). Bundesverfassungsgericht, 3. Juli 2012, abgerufen am 13. Oktober 2012.
    55. Soldaten arbeiten zwei Millionen Stunden für Flüchtlinge, Zeit Online, 29. Juni 2016, abgerufen am 22. Oktober 2018.
    56. Bundeswehr in der Coronakrise: Wie die Truppe hilft, SZ vom 21. Mai 2020.
    57. Weitere BMVG-Dienststellen. Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 5. April 2025.
    58. Fokus Landes- und Bündnisverteidigung: Strukturänderung der Bundeswehr umgesetzt. In: bmvg.de. 1. April 2025, abgerufen am 5. April 2025.
    59. Weißbuch 2016 Zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr. (PDF; 4,3 MB) Bundesministerium der Verteidigung, 13. Juli 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Oktober 2016.
    60. Osnabrücker Erlass. (PDF) In: bmvg.de. 30. April 2024, abgerufen am 1. Mai 2024.
    61. Bundeswehr der Zeitenwende: Kriegstüchtig sein, um abschrecken zu können. In: bmvg.de. 4. April 2024, abgerufen am 4. April 2024 (auch gesprochenes Wort der Pressekonferenz).
    62. Reform der Bundeswehr: Das wird sich ändern. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut.de). 4. April 2024, abgerufen am 5. April 2024.
    63. Personalzahlen der Bundeswehr
    64. [1]
    65. a b Die Trendwende Personal ist erfolgreich! Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 30. November 2019.
    66. Haushaltsgesetz 2021. (PDF; 32,5 MB) In: Die Struktur des Bundeshaushaltes. Bundesministerium der Finanzen, 23. Dezember 2020, abgerufen am 6. April 2021 (Einzelplan 14 ab S. 2161).
    67. Thomas Wiegold: „Es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen“ (Neufassung). In: Augengeradeaus.net. 10. Mai 2016, abgerufen am 29. Januar 2017.
    68. Thomas Wiegold: Personalstärke der Bundeswehr: Jahresziel nicht erreicht. In: Augengeradeaus.net. 20. Januar 2017, abgerufen am 29. Januar 2017.
    69. Tagesbefehl zum Veteranenbegriff. Bundesministerium der Verteidigung, 26. November 2018, abgerufen am 13. Februar 2019.
    70. Michael Schmidt: Anerkennung für Soldaten – Zehn Millionen Deutsche sind jetzt Veteranen. In: Der Tagesspiegel. 19. November 2018, abgerufen am 13. Februar 2019.
    71. Julia Weigelt: Veteranendefinition – nur eine Wortklauberei? 15. Juni 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
    72. Fragen und Antworten zum neuen Veteranenabzeichen. Abgerufen am 21. Juni 2019.
    73. Die Politik muss endlich ein Veteranenkonzept vorlegen! Abgerufen am 21. Juni 2019.
    74. Staatssekretärin Möller weiht Veteranenbüro der Bundeswehr in Berlin ein. 18. Januar 2024, abgerufen am 6. Februar 2025.
    75. Bundeshaushalt 2021.
    76. welt.de: Frauen in Olivgrün – von der Ausnahme zur Routine. 2. Januar 2011.
    77. Noch ungewöhnlich: Frauen im Luftwaffencockpit. 3. Dezember 2013, abgerufen am 1. September 2014.
    78. Zentralanweisung B1-224/0-2. (PDF) Ausbildung und Erhalt der individuellen Grundfertigkeiten und der Körperlichen Leistungsfähigkeit (Ausb IGF/KLF). Bundeswehr, 21. Mai 2015, S. 24, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. September 2017.
    79. Jeanette Bederke: Als Transfrau zum Oberstleutnant. In: Der Tagesspiegel. 16. Oktober 2017, abgerufen am 29. März 2021.
    80. a b Jochen Gaugele und Miguel Sanches: CDU-Politiker Henning Otte warnt vor Ausländer-Aufnahme in Bundeswehr. 23. Juli 2018, abgerufen am 7. Juli 2019.
    81. Bundeswehr: Jeder vierte einfache Soldat hat Migrationshintergrund. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Juli 2019]).
    82. Umgang mit Vielfalt in der Bundeswehr – Verständnis, Entwicklung und Perspektiven (Memento vom 4. Juli 2019 im Internet Archive) S. 1.
    83. BT-Drs. 19/10428 vom 23. Mai 2019, Multikulturelle und multireligiöse Identität der Bundeswehr 2019 . Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Filiz Polat, Dr. Tobias Lindner, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. S. 3.
    84. Bundesministerium der Verteidigung: Rekrutierung von und Umgang mit Minderjährigen in der Bundeswehr. (PDF) Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Norbert Müller (Potsdam), Petra Sitte, Doris Achelwilm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/3683). In: Drucksache 19/3965 (neu). Deutscher Bundestag, Berlin, 24. August 2018, abgerufen am 1. Januar 2020.
    85. Marion Trimborn: Bundeswehr: Zahl der minderjährigen Rekruten geht deutlich zurück. Abgerufen am 1. Januar 2020.
    86. Deutscher Bundestag: Jahresbericht 2019 (61. Bericht). (PDF) In: Drucksache 19/16500. Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten, 28. Januar 2020, abgerufen am 2. Februar 2020.
    87. Jahresbericht 2020 (62. Bericht). (PDF) Unterrichtung durch die Wehrbeauftragte. In: Drucksache 19/26600. Deutscher Bundestag, 23. Februar 2021, abgerufen am 12. Mai 2021.
    88. Zahl minderjähriger Bundeswehrsoldat*innen steigt. In: Deutsche-Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen. 10. Februar 2022, abgerufen am 12. Februar 2022.
    89. Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 9. Januar 2023 eingegangenen Antworten der Bundesregierung. (PDF) In: Drucksache 20/5183. Deutscher Bundestag, 13. Januar 2023, S. 54, abgerufen am 23. Januar 2023.
    90. Bundeswehr rekrutiert Tausende Teenager. In: Der Spiegel. 25. Juli 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Juli 2024]).
    91. Trendwende Personal
    92. Trendwende Material
    93. Eberhard Zorn: Tagesbefehl des Generalinspekteurs: Änderungen in der Grobstruktur. In: bmvg.de. 5. Februar 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021.
    94. a b c Anzahl der Liegenschaften und Materiallage der Bundeswehr. In: bundeswehr.de. November 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2021; abgerufen am 5. Dezember 2021.
    95. Klaus Janke: Marken-Award 2020: Bundeswehr gewährt Einblicke in die Truppe › absatzwirtschaft. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
    96. Y (Memento vom 19. August 2012 im Internet Archive)
    97. „if – Zeitschrift für Innere Führung“
    98. Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung.
    99. Bundeswehr auf Social Media. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
    100. Deutscher Bundeswehrverband e. V.
    101. „Die Bundeswehr“
    102. Ulf von Krause: Die Bundeswehr als Instrument deutscher Außenpolitik. Springer, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-00184-1, S. 53 (google.de).
    103. Bild-Zeitung, 3. Mai 2017: Braune Kameraden: Versagt Bundeswehr bei Rechtsextremen?
    104. a b Bundeswehr-Bewerber im Visier des Militärgeheimdienstes. Deutschlandfunk, 31. August 2016, abgerufen am 6. November 2016.
    105. Dlf24, 4. Mai 2017: 18 vorzeitige Entlassungen wegen Rechtsradikalismus@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschlandfunk.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven) (7. Mai 2017, nur sieben Tage online)
    106. MAD entdeckt 20 Islamisten in der Truppe. Deutschlandfunk, 5. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2016; abgerufen am 6. November 2016: „Unter den Soldaten der Bundeswehr sind nach Erkenntnissen des Militärischen Abschirmdienstes mindestens 20 Islamisten. Des Weiteren gehe man 60 Verdachtsfällen nach, teilte der MAD den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit.“
    107. badische-zeitung.de, dpa, 10. April 2017: 275 rechtsextreme Verdachtsfälle bei der Bundeswehr (7. Mai 2017)
    108. a b spiegel.de, 30. April 2017: Von der Leyen kritisiert „falsch verstandenen Korpsgeist“
    109. spiegel.de, 29. April 2017, Matthias Gebauer: Bundeswehr hatte schon 2014 Hinweise auf rechte Gesinnung von Franco A. (7. Mai 2017)
    110. spiegel.de, 28. April 2017, Jörg Diehl, Matthias Gebauer, Ansgar Siemens: Wie aus Franco A. ein syrischer Flüchtling wurde (7. Mai 2017)
    111. badische-zeitung.de, dpa, afp, 6. Mai 2017: Bundeswehr-Ermittler stoßen auch in Donaueschinger Kaserne auf Nazi-Andenken (7. Mai 2017)
    112. badische-zeitung.de, dpa, 7. Mai 2017: Bundeswehr durchsucht Kasernen nach weiteren Wehrmachtsandenken (7. Mai 2017)
    113. Das Eiserne Kreuz. Online-Redaktion Heer, 25. November 2013, abgerufen am 16. November 2016.
    114. Truppenfahnen für die Bundeswehr. In: treff.bundeswehr.de. Bundeswehr, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 16. November 2016.
    115. Andrea Steichele-Biskup: Die Kennzeichen von Bundeswehr und Nato. In: ADAC. 29. Juli 2021, abgerufen am 8. August 2022.
    116. Chronik des Fliegerhorsts Wunstorf
    117. Bild und Infotext zur Feldparade 1972
    118. Vorbeimarsch der Nijmegen-Marschgruppe in Gifhorn 2018
    119. Informationen der Stadt Saarlouis zu militärischen Veranstaltungen (Memento vom 28. November 2021 im Internet Archive)
    120. A-2630/1. (PDF) Bundesministerium der Verteidigung, 2014, archiviert vom Original am 2. September 2017; abgerufen am 31. Januar 2019.
    121. vgl. Verteidigungshaushalt. Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 24. März 2022.
    122. Entschließungsantrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP zur Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundeskanzler zur aktuellen Lage. BT-Drs. 20/846 vom 27. Februar 2022, S. 4.
    123. Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87a). BR-Drs. 123/22 vom 17. März 2022.
    124. Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines „Sondervermögens Bundeswehr“ (Bundeswehrsondervermögensgesetz – BwSVermG) BR-Drs. 124/22 vom 17. März 2022.
    125. Haushaltsausschuss beschließt Verteidigungsetat und Plan zum Sondervermögen 2023. Bundesministerium der Verteidigung, abgerufen am 5. März 2023.
    126. Bundeshaushalt 2009 beschlossen. 29. November 2008, abgerufen am 23. Mai 2024.
    127. Bundeshaushaltsplan 2015. (PDF) In: bundeshaushalt.de. Abgerufen am 11. März 2024.
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    277. Detlef Bald: Bedingt einsatzbereit. „Realistische Ausbildung“ der Bundeswehr oder mit der Wehrmacht in den Hindukusch. In: Detlef Bald, Hans-Günter Fröhling, Jürgen Groß (Hrsg.): Bundeswehr im Krieg – wie kann die Innere Führung überleben? In: Hamburger Beiträge zur Friedensforschung und Sicherheitspolitik. Nr. 153, Dezember 2009, S. 7–16, insbesondere S. 13; Wigbert Benz: „Einsatznah ausbilden“ mit Paul Karl Schmidt alias Paul Carell, Pressechef im Nazi-Außenministerium. In: Forum Pazifismus. Nr. 26, 2010, S. 13–15 (dort, S. 15, der Nachweis, dass im Mai 2009 die Inspekteure des Heeres und der Streitkräftebasis die weitere Nutzung von Texten Paul Carells für die Ausbildung der Truppe untersagten).
    278. a b Wera Engelhardt: Rechtsextremismus in der Bundeswehr: So ernst ist das Problem in der Truppe wirklich. In: Focus. 18. März 2016, abgerufen am 24. März 2017.
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    302. Rolf Gössner: Der BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Behörden geht an die Bundeswehr und die Bundesministerin für Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen (CDU), als deren Oberbefehlshaberin. In: BigBrotherAwards.de. 5. Mai 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.
    303. Auf in den Cyberkrieg – Ursula von der Leyen erhält „Big-Brother-Award“. In: Stern.de. 5. Mai 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.
    304. Eike Kühl: Negativpreis für spitzelnde Imame. In: Zeit Online. 5. Mai 2017, abgerufen am 11. Mai 2017.
    305. Rolf Gössner: Aufrüstung zum Cyberkrieg. In: Ossietzky 10/2017. Mai 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.
    306. Publikumspreis 2017. In: bigbrotherawards.de. 5. Mai 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.