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„Bericht (Journalismus)“ – Versionsunterschied

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Ein '''Bericht''' ist eine längere [[journalistische Darstellungsform]] auf der Basis einer [[Nachricht (Journalismus)|Nachricht]]. Wie diese schildert er einen Sachverhalt oder eine Handlung, ohne Wertungen des [[Autor]]s zu enthalten. Im Gegensatz zur Nachricht stellt der Bericht das Geschehen im Zusammenhang dar. Er informiert detailliert und anschaulich und kann Hintergrund, Vorgeschichte und längere Zitate enthalten. Im [[Journalismus]] ist der Bericht eine verbreitete informationsorientierte Form.
Ein '''Bericht''' ist eine Form von [[Text]], die einen Sachverhalt oder eine Handlung objektiv schildert. Der Bericht in seiner Reinform wird ohne Empfindungen und Meinungsäußerungen des Autors geschrieben.


==Aufbau des Berichts==
== Aufbau ==
Damit der journalistische Bericht seinem Ziel, über einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu informieren, gerecht wird, müssen die so genannten „W-Fragen“ beantwortet werden:


*Wer? Max Mustermann
Damit der Bericht seinem Ziel, über ein Ereignis zu informieren, gerecht wird, müssen
*Wo? Musterstadt
die 7 so genannten "W-Fragen" beantwortet werden:
*Wann? um 14 Uhr
* Der erste Satz muss den kompletten Inhalt wiedergeben.(Das kommt als erstes)
*Was? Autounfall
* Wer? Zum Beispiel Anton Müller
*Wie? durch Glatteis
* Wo? Zum Beispiel in München
*Warum? durch Unaufmerksamkeit
* Wann? Zum Beispiel um 15 Uhr
*Welche Quelle / woher stammt die Information?
* Was? Zum Beispiel ein Autounfall geschah
*Welche Folgen? Sachschaden, Verletzte
* Wie? Zum Beispiel durch Missachtung der Verkehrsregeln
* Warum? Zum Beispiel durch Unaufmerksamkeit
* Welche Folgen? Zum Beispiel ein gebrochenes Bein


Der Bericht beginnt in der Regel in der Gegenwart. Im Verlauf des Berichts wird die Vorgeschichte erklärt. Die Zeitform des Berichts ist das [[Präteritum]] (Imperfekt).
Grundsätzlich folgt der Bericht dem [[Prinzip der umgekehrten Pyramide]], kann aber auch teilweise chronologisch aufgebaut sein. Bei Berichten, die sich Methoden des [[Storytelling (Methode)|Storytellings]] bedienen, ist auch ein [[Dramaturgie|dramaturgischer Aufbau]] möglich.


== Arten ==
Die Reihenfolge, in der diese Fragen beantwortet werden müssen, ist beliebig. Jedoch müssen sie auf jeden Fall abgedeckt werden.
=== Tatsachenbericht ===
Tatsachenberichte („fact story“) geben die Fakten und ihre Zusammenhänge wieder. Am Anfang des Berichts steht hier die zentrale Tatsache.


=== Handlungsbericht ===
Die [[Tempus (Grammatik)|Zeitform]] des Berichts ist das [[Präteritum]] oder '''Imperfekt'''.
Handlungsberichte („action story“) geben den Ablauf der Ereignisse wieder. Sie sind nicht chronologisch aufgebaut: Am Anfang des Berichts steht der Endpunkt oder das Ergebnis dieser Ereignisse.


=== Zitatenbericht ===
==Der Bericht im Journalismus==
Zitatenberichte („quote story“) geben Auszüge aus Reden, Diskussionen oder Interviews wieder. Auch hier stehen die zentralen Aussagen am Anfang des Berichts.


=== Live-Bericht ===
Im Journalismus ist der Bericht ein sehr häufiges Genre mit vielfältigen Ausprägungen.
Im [[Fernsehen]] und [[Hörfunk]] ist der Live-Bericht die häufigste Form des Berichts. Dabei wird von einem Ereignis ohne Zeitverzögerung berichtet, während es geschieht. Verwandt ist der Live-Bericht mit dem ''Newsticker'' oder auch ''[[Nachrichtenticker|Live-Ticker]]'' im [[Online-Journalismus]], auch wenn bei diesem eine zumindest minimale Zeitspanne zwischen Ereignis und Bericht vergeht. Dieser berichtet in sehr kurzen, meistens nur einen Satz umfassenden Meldungen von einem wichtigen Ereignis und wird am häufigsten im [[Sportjournalismus]] verwendet.


=== Abgrenzung zu Reportage und Feature ===
===Live-Bericht===
Im Unterschied zum Bericht beschreibt die [[Reportage]] aktuelle Ereignisse aus Sicht eines anwesenden Journalisten ([[Reporter]] oder [[Korrespondent]]en). Die Reportage ist laut [[Michael Haller (Medienwissenschaftler)]] eine relativ alte literarische Gattung. Als journalistische Form wurde sie mit dem aufkommenden modernen Journalismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts populär.


Der Journalist hat in dieser Darstellungsform die Aufgabe, seine Beobachtungen vor Ort zu beschreiben. Explizite Meinungsäußerungen und Stellungnahmen des Journalisten sind bei informationsorientierten Darstellungsformen grundsätzlich nicht üblich. Stattdessen werden wörtliche Zitate der Akteure wiedergegeben. Die Struktur der Reportage folgt einer Erzähldramaturgie, anders als der Bericht, der den [[Pyramidenaufbau]] verwendet.
Im [[Fernsehen]] und [[Hörfunk]] ist der Live-Bericht die häufigste Form dieser Darstellungsform. Dabei wird von einem Ereignis aus zum selben Zeitpunkt berichtet, wie es geschieht. Verwandt ist der Live-Bericht mit dem ''Newsticker'' oder auch ''Live-Ticker'' im [[Online-Journalismus]], auch wenn bei diesem eine zumindest minimale Zeitspanne zwischen Ereignis und Bericht vergeht. Dieser berichtet in sehr kurzen, meist nur einen Satz umfassenden Meldungen von einem wichtigen Ereignis und wird am häufigsten im [[Sportjournalismus]] verwendet, z.B. bei einem Fußballspiel.


Näher an dokumentarischen Formen wie dem Bericht ist das [[Feature (Darstellungsform)|Feature]], ein Genre, bei dem ein bestimmter Themenkomplex anhand eines beispielhaften Ereignisses angesprochen wird. Besonders häufig sind Features zu gesellschaftlich oder emotional interessanten Themen wie [[Armut]], Katastrophen, Krankheiten etc. Features gibt es in allen Medien.
===Ereignisbericht-Erlebnisbericht===


Enthält ein Bericht Feature-Elemente wie Zitate oder einen szenischen Einstieg, spricht man von einem "angefietscherten" Bericht.
Der Ereignisbericht dokumentiert aktuelle Ereignisse aus Sicht eines anwesenden Journalisten ([[Reporter]] oder [[Korrespondent]]). Er ist eines der ältesten Genres des Journalismus überhaupt und hat seine Ursprünge in der Berichterstattung der Antike, in der wichtige Ereignisse, besonders Kriege, von Schreibern dokumentiert wurden.


=== Korrespondentenbericht (Hintergrundbericht) ===
Der Journalist hat in dieser Darstellungsform die Freiheit, das Ereignis aus seinem Sichtwinkel heraus zu beschreiben. Explizite Meinungsäußerungen und Stellungnahmen sind dagegen in diesem Genre nicht üblich (ausgenommen im [[Boulevardjournalismus]] und in der [[Institutionelle Kommunikation|institutionellen Kommunikation]], z.B. in Parteizeitschriften). Die Berichterstattung erfolgt in dieser Art des Berichts meist in chronologischer Reihenfolge, wobei das Thema je nach Bedarf [[kontext]]ualisiert werden kann. Die Struktur dieser Art des Berichts ist frei, meist wird jedoch der [[Pyramidenaufbau]] verwendet.
Korrespondentenberichte (''background report'') sind ein verbreitetes Genre, um eine aktuelle [[Nachricht]] in ihren Kontext zu stellen und für den Leser, Hörer oder Zuschauer verständlich zu machen. Sie sind vor allem in den [[Printmedien]] zu finden, aber auch beim Rundfunk verbreitet.

Eine besondere Art des Ereignisberichts ist das [[Feature]], ein Genre, bei dem ein bestimmter Themenkomplex anhand eines beispielhaften Ereignisses angesprochen wird. Features sind verwandt mit [[Reportage]]n, aber meist kürzer und auf das Beispielereignis beschränkt, während die Reportage die analysierte Situation anhand von mehreren Ereignissen beschreibt. Besonders häufig sind Features zu gesellschaftlich oder emotional interessanten Themen wie Armut, Katastrophen, Krankheiten etc. zu finden. Features sind vor allem im [[Fernsehen]], aber auch im [[Radio]] ([[Radio-Feature]]) verbreitet, in Printmedien sind sie relativ selten.

===Hintergrundbericht===

Hintergrundberichte (''background report'') sind ein verbreitetes Genre, um nach [[Interpretativer Journalismus|interpretativer]] Art eine aktuelle [[Nachricht]] in ihren [[Kontext]] zu stellen und für den Leser, Hörer oder Zuschauer bekannter zu machen. Sie sind vor allem in den [[Printmedien]] und hier hauptsächlich in Zeitschriften ([[Nachrichtenmagazin]]e) zu finden. Aber auch die meisten Zeitungen haben Hintergrundberichte mindestens für das Ereignis des Tages parat.


Der Hintergrundbericht hat folgende Elemente:
Der Hintergrundbericht hat folgende Elemente:

*Geschichte des Ereignisses oder des Themenkomplexes, in dem das Ereignis stattfand
*Geschichte des Ereignisses oder des Themenkomplexes, in dem das Ereignis stattfand
*Daten, Statistiken und wichtige Dokumente
*Daten, Statistiken und wichtige Dokumente
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*Zitate von beteiligten Personen, Experten und anderen Journalisten
*Zitate von beteiligten Personen, Experten und anderen Journalisten


Insofern ist der Hintergrundbericht mit dem [[Kommentar]] verwandt, im Gegensatz zu diesem zieht er jedoch keine Schlussfolgerungen und verfolgt nicht die Absicht, eine Meinung zu verbreiten, er ist also so neutral wie möglich gehalten. Wird eine Vorhersage für die Zukunft gemacht, so hält sich der Hintergrundbericht strikt an seine Quellen, besonders an die Zitate von Experten. Deswegen wird er im Gegensatz zum Kommentar auch nicht zum [[Meinungsjournalismus]] gezählt.
Insofern ist der Hintergrundbericht mit dem [[Kommentar (Journalismus)|Kommentar]] verwandt, im Gegensatz zu diesem zieht er jedoch keine Schlussfolgerungen und verfolgt nicht die Absicht, eine Meinung zu verbreiten, er ist also so neutral wie möglich gehalten. Wird eine Vorhersage für die Zukunft gemacht, so hält sich der Hintergrundbericht strikt an seine Quellen, besonders an die Zitate von Experten. Deswegen wird er im Gegensatz zum Kommentar auch nicht zum [[Meinungsjournalismus]] gezählt.


Typisch für Hintergrundberichte ist eine große Quellenvielfalt. Sie werden oft mit [[Interview]]s, [[Chronik]]en, [[Statistik]]en und Analyse-[[Kolumne]]n ergänzt.
Typisch für Hintergrundberichte ist eine große Quellenvielfalt. Sie werden oft mit [[Interview]]s, [[Chronik]]en, [[Statistik]]en und Analysen belegt bzw. ergänzt.


== Literatur ==
==Der Bericht in der Informatik==
* {{Literatur | Autor= [[Gabriele Hooffacker]], [[Klaus Meier (Journalist)|Klaus Meier]] | Titel= [[Walther von La Roche|La Roches]] Einführung in den praktischen Journalismus | Ort= Wiesbaden | Auflage= 20. | Jahr= 2017 | Kommentar= | Online= http://www.praktischer-journalismus.de }} Website zum Buch mit weiterführenden Informationen zum Journalismus, ISBN 978-3-658-16657-1.

* [[Stephan Ruß-Mohl]]: ''Journalismus – Das Hand- und Lehrbuch'', F.A.Z-Institut für Management-, Markt- und Medieninformation GmbH, Frankfurt am Main 2003
Ein '''Bericht''' in der [[Informatik]] ist etwas Ähnliches wie ein [[Serienbrief]]. Im Gegensatz zum Serienbrief, wo es meistens nur die Möglichkeit gibt, einzelne Felder aus einer [[Tabelle]] oder [[Abfrage]] in ein Steuerdokument zu übernehmen, sind die Möglichkeiten in einem Bericht meist weitreichender.
* Dietz Schwiesau / Josef Ohler: ''Die Nachricht in Presse, Radio, Fernsehen, Nachrichtenagentur und Internet. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis.'' München 2003. ISBN 3-471-78309-1
So können nicht nur Felder in den Detailbereich übernommen werden, sondern es gibt außerdem die Möglichkeit, Detailbereiche zu gruppieren. Für einen Detailbereich, die Gruppen und den gesamten Bericht, aber auch für die einzelnen Seiten können Kopf- und Fußbereiche festgelegt werden, in denen ebenfalls wieder Daten der Abfrage, der Tabelle und auch der Gruppierung eingefügt werden können.<br>
* Dietz Schwiesau / Josef Ohler: Nachrichten – klassisch und multimedial. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis. Springer VS. Wiesbaden 2016, S. 2, http://www.gelbe-reihe.de/nachricht/

Ein Beispiel für einen Bericht ist [http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Spezial:Recentchanges&printable=yes letzte Änderungen] in Wikipedia.<br>

Die Erstellung von Berichten ist meist mit den 'Bordmitteln' einer [[Datenbank]] (eines [[Datenbankmanagementsystem]]s) möglich; es gibt aber auch spezielle Software zum Erstellen von Berichten, die als Reportgenerator bezeichnet wird.

Das Wort "Bericht" wird häufig auch als Synonym für Log-Dateien verwenden, welche systembezogene Ereignisse und/oder Befehle aufzeichnen und ggf. über einen begrenzte Zeitraum hinweg speichern. Microsofts Betriebssystem Windows speichert so z.B. alle auftretenden Fehler oder Ereignisse des Verbindungsaufbaus und -abbaus zum Internet. Derartige, vom Computer geführten, Log-Bücher liegen häufig im TXT-Format vor. Trotz des hohen Nutzens solcher Dateien zur Nachverfolgung von Systemereignissen als Hilfsmittel zur Fehleranalyse und -behebung, können derartige Dateien eine Gefahr darstellen, wenn der eigene PC für viele Leute zugänglich ist, oder Hacker es schaffen, auf den PC zuzugreifen. Dann nämlich können oft auch die Log-Dateien problemlos ausgelesen werden, was fatale Folgen haben kann, wenn sie sensible Datein beinhalten, wie z.B. Benutzereingaben. Die meisten "großen" Softwareapplikationen namenhafter Hersteller sind gegen derartigen Misbrauch geschützt, da sie keine sensiblen Informationen unverschlüsselt an leicht zugänglichen Stellen im System abspeichern - schwarze Schafe unter den Herstellern ausgeschlossen.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Bericht}}
* [[Bayerischer Rundfunk]]: [https://www.br.de/alphalernen/faecher/deutsch/2-meldung-bericht-nachricht-journalistische-formen-102.html Informationsorientierte journalistische Darstellungsformen], abgerufen am 12. März 2019
* Journalistikon: [http://journalistikon.de/bericht-2/ Bericht], abgerufen am 12. März 2019.


{{Normdaten|TYP=s|GND=4005709-4}}
*[http://www.lernstunde.de/thema/berichteschreiben/zusammenfassung.htm Berichte schreiben als Aufsatzform für Schüler]

==Siehe auch==

*[[Augenzeugenbericht]]
*[[Berichtswesen]] ([[Controlling]])


[[Kategorie:Journalismus]]
[[Kategorie:Journalistische Darstellungsform]]
[[Kategorie:Angewandte_Informatik]]
[[Kategorie:Hörfunkgattung]]
[[Kategorie:Filmgattung]]

Aktuelle Version vom 15. Februar 2025, 03:51 Uhr

Ein Bericht ist eine längere journalistische Darstellungsform auf der Basis einer Nachricht. Wie diese schildert er einen Sachverhalt oder eine Handlung, ohne Wertungen des Autors zu enthalten. Im Gegensatz zur Nachricht stellt der Bericht das Geschehen im Zusammenhang dar. Er informiert detailliert und anschaulich und kann Hintergrund, Vorgeschichte und längere Zitate enthalten. Im Journalismus ist der Bericht eine verbreitete informationsorientierte Form.

Damit der journalistische Bericht seinem Ziel, über einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu informieren, gerecht wird, müssen die so genannten „W-Fragen“ beantwortet werden:

  • Wer? Max Mustermann
  • Wo? Musterstadt
  • Wann? um 14 Uhr
  • Was? Autounfall
  • Wie? durch Glatteis
  • Warum? durch Unaufmerksamkeit
  • Welche Quelle / woher stammt die Information?
  • Welche Folgen? Sachschaden, Verletzte

Der Bericht beginnt in der Regel in der Gegenwart. Im Verlauf des Berichts wird die Vorgeschichte erklärt. Die Zeitform des Berichts ist das Präteritum (Imperfekt). Grundsätzlich folgt der Bericht dem Prinzip der umgekehrten Pyramide, kann aber auch teilweise chronologisch aufgebaut sein. Bei Berichten, die sich Methoden des Storytellings bedienen, ist auch ein dramaturgischer Aufbau möglich.

Tatsachenbericht

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Tatsachenberichte („fact story“) geben die Fakten und ihre Zusammenhänge wieder. Am Anfang des Berichts steht hier die zentrale Tatsache.

Handlungsbericht

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Handlungsberichte („action story“) geben den Ablauf der Ereignisse wieder. Sie sind nicht chronologisch aufgebaut: Am Anfang des Berichts steht der Endpunkt oder das Ergebnis dieser Ereignisse.

Zitatenberichte („quote story“) geben Auszüge aus Reden, Diskussionen oder Interviews wieder. Auch hier stehen die zentralen Aussagen am Anfang des Berichts.

Im Fernsehen und Hörfunk ist der Live-Bericht die häufigste Form des Berichts. Dabei wird von einem Ereignis ohne Zeitverzögerung berichtet, während es geschieht. Verwandt ist der Live-Bericht mit dem Newsticker oder auch Live-Ticker im Online-Journalismus, auch wenn bei diesem eine zumindest minimale Zeitspanne zwischen Ereignis und Bericht vergeht. Dieser berichtet in sehr kurzen, meistens nur einen Satz umfassenden Meldungen von einem wichtigen Ereignis und wird am häufigsten im Sportjournalismus verwendet.

Abgrenzung zu Reportage und Feature

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Im Unterschied zum Bericht beschreibt die Reportage aktuelle Ereignisse aus Sicht eines anwesenden Journalisten (Reporter oder Korrespondenten). Die Reportage ist laut Michael Haller (Medienwissenschaftler) eine relativ alte literarische Gattung. Als journalistische Form wurde sie mit dem aufkommenden modernen Journalismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts populär.

Der Journalist hat in dieser Darstellungsform die Aufgabe, seine Beobachtungen vor Ort zu beschreiben. Explizite Meinungsäußerungen und Stellungnahmen des Journalisten sind bei informationsorientierten Darstellungsformen grundsätzlich nicht üblich. Stattdessen werden wörtliche Zitate der Akteure wiedergegeben. Die Struktur der Reportage folgt einer Erzähldramaturgie, anders als der Bericht, der den Pyramidenaufbau verwendet.

Näher an dokumentarischen Formen wie dem Bericht ist das Feature, ein Genre, bei dem ein bestimmter Themenkomplex anhand eines beispielhaften Ereignisses angesprochen wird. Besonders häufig sind Features zu gesellschaftlich oder emotional interessanten Themen wie Armut, Katastrophen, Krankheiten etc. Features gibt es in allen Medien.

Enthält ein Bericht Feature-Elemente wie Zitate oder einen szenischen Einstieg, spricht man von einem "angefietscherten" Bericht.

Korrespondentenbericht (Hintergrundbericht)

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Korrespondentenberichte (background report) sind ein verbreitetes Genre, um eine aktuelle Nachricht in ihren Kontext zu stellen und für den Leser, Hörer oder Zuschauer verständlich zu machen. Sie sind vor allem in den Printmedien zu finden, aber auch beim Rundfunk verbreitet.

Der Hintergrundbericht hat folgende Elemente:

  • Geschichte des Ereignisses oder des Themenkomplexes, in dem das Ereignis stattfand
  • Daten, Statistiken und wichtige Dokumente
  • neutrale Analysen des schreibenden Journalisten
  • Zitate von beteiligten Personen, Experten und anderen Journalisten

Insofern ist der Hintergrundbericht mit dem Kommentar verwandt, im Gegensatz zu diesem zieht er jedoch keine Schlussfolgerungen und verfolgt nicht die Absicht, eine Meinung zu verbreiten, er ist also so neutral wie möglich gehalten. Wird eine Vorhersage für die Zukunft gemacht, so hält sich der Hintergrundbericht strikt an seine Quellen, besonders an die Zitate von Experten. Deswegen wird er im Gegensatz zum Kommentar auch nicht zum Meinungsjournalismus gezählt.

Typisch für Hintergrundberichte ist eine große Quellenvielfalt. Sie werden oft mit Interviews, Chroniken, Statistiken und Analysen belegt bzw. ergänzt.

Wiktionary: Bericht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen