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„Sui Yangdi“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Sui-yangdi.jpg|thumb|180px|Der zweite Sui-Kaiser Yangdi (Yang Guang), der Bauherr des [[Kaiserkanal]]s.]]
[[Datei:Sui Yangdi Tang.jpg|mini|200px|Idealporträt von Kaiser Yang. Auf der ''[[Dreizehn-Kaiser-Rolle]]'' von Yan Liben (600–673) aus der [[Tang-Dynastie]]]]
Der '''[[Sui-Dynastie|Sui-Kaiser]] Yangdi''' ({{zh|t=隋煬帝|p=Suí Yángdì|kj=Ceoi4 Joeng6dai6}}; * [[560]]; [[618]], Geburtsname '''Yang Guang''' {{zh|kurz=1|t=楊廣|p=Yáng Guǎng}}) war der zweite Kaiser dieser Dynastie. Er regierte von 604 bis zu seiner Ermordung 618. Sein Name ist vor allem mit dem Bau des [[Kaiserkanal]]s verbunden und wird in der traditionellen Geschichtsschreibung als negativ bewertet.


== Leben und Wirken ==
Der '''[[Sui-Dynastie|Sui-Kaiser]] Yangdi''' (煬帝) (* [[560]]; † [[618]], persönlicher Name '''Yang Guang''' 楊廣) war der zweite Kaiser dieser Dynastie. Er regierte von [[604]] bis zu seinem Sturz bzw. seiner Ermordung [[618]]. Sein Name ist vor allem mit dem Bau des [[Kaiserkanal]]s verbunden und wird in der traditionellen Geschichtsschreibung nicht gut bewertet.
Der Sohn [[Sui Wendi|Kaiser Wendi]]s (reg. 581–604) hielt sich jahrelang im Süden Chinas auf. Er soll seinen Vater und zudem einen Bruder ermordet haben, um trotz Fehlverhaltens die Nachfolge antreten zu können. Einmal auf dem Thron, setzte er Wendis Politik mit großem Ehrgeiz fort. Kaiser Yangdi mied bei seiner Hofhaltung in [[Luoyang]] die Aristokratie des Nordwestens (i. d. R. türkischer Herkunft) zugunsten von [[Konfuzianismus|konfuzianischen]] Gelehrten und Dichtern und ließ Yangzhou (im Süden) zur künftigen Hauptstadt ausbauen. Das brachte ihn um die Unterstützung des sinisierten türkischen Adels und förderte seinen Sturz.


Der Hauptgrund seines Sturzes war aber die Überspannung der Kräfte seines Staates mit Kriegen (besonders gegen [[Geschichte Koreas|Korea]] 612–614) und großen Baumaßnahmen (besonders [[Kaiserkanal]]) angesichts von Hungersnöten, die durch Überschwemmungen verursacht wurden. So sollen unter ihm fast acht Millionen Menschen allein zu öffentlichen Arbeiten (Dienstleistungen für den Staat gehörten gewöhnlich zur Steuer) verpflichtet gewesen sein. Die Bauern erhoben sich ab 610 und bekamen prompt Unterstützung von der Aristokratie des Nordwestens.
Der Sohn [[Sui Wendi|Kaiser Wendi]]s (reg. 581-604) hielt sich jahrelang im Süden Chinas auf. Er soll seinen Vater und zudem einen Bruder ermordet haben, um trotz Fehlverhaltens die Nachfolge antreten zu können. Einmal auf dem Thron, setzte er Wendis Politik mit großem Ehrgeiz fort. Kaiser Yangdi mied bei seiner Hofhaltung in [[Luoyang|Lo-yang]] die Aristokratie des Nordwestens (i. d. R. türkische Herkunft) zugunsten von [[Konfuzianismus|konfuzianischen]] Gelehrten und Dichtern und ließ Yangzhou (im Süden) zur künftigen Hauptstadt ausbauen. Das brachte ihn um die Unterstützung des sinisierten türkischen Adels und förderte seinen Sturz.


In dieser schwierigen Situation zog sich Yangdi zu einer Vergnügungsreise in den Süden zurück und ließ den Norden allein. Daraufhin erhob sich im Juli 617 auch ein bis dato vertrauenswürdiger General namens [[Tang Gaozu|Li Yuan]]. Er schloss ein Bündnis mit dem Osttürkenkhan Shibi (reg. 609–21) und eroberte am 9. November 617 die Hauptstadt Chang’an (heute [[Xi’an]]), wo er einen minderjährigen Enkel Yangdis (namens Yang Yu) als Marionetten-Kaiser einsetzte. Er war nicht der einzige Rebell: Um Luoyang zum Beispiel hatte sich Li Mi, ein anderes Mitglied der Nordwest-Aristokratie, festgesetzt, das beiseitekomplimentiert werden musste. Es gab noch zwei, drei weitere Rebellenführer.
Der Hauptgrund seines Sturzes war aber die Überspannung der Kräfte seines Staates mit Kriegen (besonders gegen Korea [[612]]-[[614]]) und großen Baumaßnahmen (besonders [[Kaiserkanal]]) angesichts von Hungersnöten, die durch Überschwemmungen verursacht wurden. So sollen unter ihm fast acht Millionen Menschen allein zu öffentlichen Arbeiten (Dienstleistungen für den Staat gehörten gewöhnlich zur Steuer) verpflichtet gewesen sein. Die Bauern erhoben sich ab [[610]] und bekamen prompt Unterstützung von der Aristokratie des Nordwestens.


Kaiser Yangdi entsandte im Sommer 617 den General Wang Shichong nach Luoyang, um dieses gegen Li Yuan zu halten, aber seine Ratgeber entschieden anders. Mit der Begründung „Der Himmel hat die Sui verworfen, sorgen wir für uns selbst! wurde Yangdi im Frühjahr 618 in Jiangdu (heute: [[Yangzhou]]) von den Ratgebern unter Führung eines gewissen Yuwen Huaji erdrosselt.
In dieser schwierigen Situation zog sich Yangdi zu einer Vergnügungsreise in den Süden zurück und ließ den Norden allein. Daraufhin erhob sich im Juli [[617]] auch ein bis dato vertrauenswürdiger General namens [[Tang Gaozu|Li Yuan]]. Er schloß ein Bündnis mit dem Osttürkenkhan Shibi (reg. 609-21) und eroberte am 9. November [[617]] die Hauptstadt Chang'an (heute [[Xi'an]]), wo er einen minderjährigen Enkel Yangdis (namens Yang Yu) als Marionetten-Kaiser einsetzte. Er war nicht der einzige Rebell: um Lo-yang zum Beispiel hatte sich Li Mi, ein anderes Mitglied der Nordwest-Aristokratie festgesetzt, das beiseite komplimentiert werden musste. Es gab noch zwei, drei weitere Rebellenführer.


== Literatur ==
Kaiser Yangdi entsandte den Sommer [[617]] den General Wang Shih-ch'ung nach Lo-yang, um dieses gegen Li Yuan zu halten, aber seine Ratgeber entschieden anders. Mit der Begründung "Der Himmel hat die Sui verworfen, sorgen wir für uns selbst!" wurde Yang Di im Frühjahr [[618]] in Chiang-tu (heute: [[Yangzhou]]) von den Ratgebern unter Führung eines gewissen Yü-wen Hua-chi erdrosselt.
* Victor Cunrui Xiong: ''Emperor Yang of the Sui Dynasty. His Life, Times, and Legacy''. University Press, Albany, N.Y. 2006, ISBN 978-0-7914-6587-5.


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[[Kategorie:Geboren 560]]
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<!-- Hinweis: Sui ist die Dynastiebezeichnung, kein Familienname; Wendi ist der offizielle Amtstitel zu Lebzeiten -->
[[en:Emperor Yang of Sui]]
{{Personendaten
[[ja:煬帝]]
|NAME=Sui Yangdi
[[zh:隋炀帝]]
|ALTERNATIVNAMEN=Suí Yángdì (Pinyin); Ceoi4 Joeng6dai6 (Jyutping); 隋煬帝 (chinesisch, Langzeichen); 隋炀帝 (chinesisch, Kurzzeichen); Yáng, Guǎng (Geburtsname, Pinyin); Joeng4, Gwong2 (Geburtsname, Jyutping); 楊廣 (Geburtsname, chinesisch, Langzeichen); 杨广 (Geburtsname, chinesisch, Kurzzeichen)
|KURZBESCHREIBUNG=chinesischer Kaiser der Sui-Dynastie
|GEBURTSDATUM=560
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Aktuelle Version vom 25. Juni 2023, 10:49 Uhr

Idealporträt von Kaiser Yang. Auf der Dreizehn-Kaiser-Rolle von Yan Liben (600–673) aus der Tang-Dynastie

Der Sui-Kaiser Yangdi (chinesisch 隋煬帝, Pinyin Suí Yángdì, Jyutping Ceoi4 Joeng6dai6; * 560; † 618, Geburtsname Yang Guang 楊廣, Yáng Guǎng) war der zweite Kaiser dieser Dynastie. Er regierte von 604 bis zu seiner Ermordung 618. Sein Name ist vor allem mit dem Bau des Kaiserkanals verbunden und wird in der traditionellen Geschichtsschreibung als negativ bewertet.

Leben und Wirken

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Der Sohn Kaiser Wendis (reg. 581–604) hielt sich jahrelang im Süden Chinas auf. Er soll seinen Vater und zudem einen Bruder ermordet haben, um trotz Fehlverhaltens die Nachfolge antreten zu können. Einmal auf dem Thron, setzte er Wendis Politik mit großem Ehrgeiz fort. Kaiser Yangdi mied bei seiner Hofhaltung in Luoyang die Aristokratie des Nordwestens (i. d. R. türkischer Herkunft) zugunsten von konfuzianischen Gelehrten und Dichtern und ließ Yangzhou (im Süden) zur künftigen Hauptstadt ausbauen. Das brachte ihn um die Unterstützung des sinisierten türkischen Adels und förderte seinen Sturz.

Der Hauptgrund seines Sturzes war aber die Überspannung der Kräfte seines Staates mit Kriegen (besonders gegen Korea 612–614) und großen Baumaßnahmen (besonders Kaiserkanal) angesichts von Hungersnöten, die durch Überschwemmungen verursacht wurden. So sollen unter ihm fast acht Millionen Menschen allein zu öffentlichen Arbeiten (Dienstleistungen für den Staat gehörten gewöhnlich zur Steuer) verpflichtet gewesen sein. Die Bauern erhoben sich ab 610 und bekamen prompt Unterstützung von der Aristokratie des Nordwestens.

In dieser schwierigen Situation zog sich Yangdi zu einer Vergnügungsreise in den Süden zurück und ließ den Norden allein. Daraufhin erhob sich im Juli 617 auch ein bis dato vertrauenswürdiger General namens Li Yuan. Er schloss ein Bündnis mit dem Osttürkenkhan Shibi (reg. 609–21) und eroberte am 9. November 617 die Hauptstadt Chang’an (heute Xi’an), wo er einen minderjährigen Enkel Yangdis (namens Yang Yu) als Marionetten-Kaiser einsetzte. Er war nicht der einzige Rebell: Um Luoyang zum Beispiel hatte sich Li Mi, ein anderes Mitglied der Nordwest-Aristokratie, festgesetzt, das beiseitekomplimentiert werden musste. Es gab noch zwei, drei weitere Rebellenführer.

Kaiser Yangdi entsandte im Sommer 617 den General Wang Shichong nach Luoyang, um dieses gegen Li Yuan zu halten, aber seine Ratgeber entschieden anders. Mit der Begründung „Der Himmel hat die Sui verworfen, sorgen wir für uns selbst!“ wurde Yangdi im Frühjahr 618 in Jiangdu (heute: Yangzhou) von den Ratgebern unter Führung eines gewissen Yuwen Huaji erdrosselt.

  • Victor Cunrui Xiong: Emperor Yang of the Sui Dynasty. His Life, Times, and Legacy. University Press, Albany, N.Y. 2006, ISBN 978-0-7914-6587-5.
VorgängerAmtNachfolger
WenKaiser von China
604–617
Gong