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„Bad Sauerbrunn“ – Versionsunterschied

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{{österreichbezogen}}
{| cellpadding="2" style="float:right; width:307px; background:#e3e3e3; margin-left:1em; border-spacing:1px;"
{{Dieser Artikel|behandelt den Ort im nördlichen Burgenland. Zum gleichnamigen Ort in der Steiermark siehe [[Sauerbrunn (Gemeinde Stainz)]].}}
! Wappen
{{österreichbezogen}}
! Karte
{{Infobox Gemeinde in Österreich
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Art = Gemeinde
| [http://www.burgenland.at/gemeinden/Images/wappen_bad_sauerbrunn_tcm53-62319.jpg Wappenabbildung]
| [[Bild:map at bad sauerbrunn.png|180px|Österreichkarte, Lage von Bad Sauerbrunn hervorgehogen]]
|Name = Bad Sauerbrunn
|Wappen = AUT Bad Sauerbrunn COA.jpg
|-
|Wappengröße = <!-- Nur wenn kleiner als 100 -->
! colspan="2" | Basisdaten
|lat_deg = 47/46/27/N
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|lon_deg = 16/19/27/E
| [[Bundesland (Österreich)|Bundesland]]: || [[Burgenland]]
|Karte = <!-- Nur wenn die automatisch generierte Karte nicht ausreicht -->
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|Höhe = 280
| [[Bezirk|Politischer Bezirk]]: || [[Mattersburg]] (<tt>MA</tt>)
|Fläche = 2.35
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|PLZ = 7202
| [[Fläche]]: || 2,35 [[Quadratkilometer|km²]]
|Vorwahl = 0 26 25
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|Kfz = MA
| [[Einwohner]]: || 1.914 ''<small>(Volkszählung 2001)</small>'' <!--Einwohnerdichte 814 Einwohner/km²-->
|Gemeindekennzahl = 10611
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|LOCODE = AT BSB
| [[Höhe]]: || 280 m ü. [[Normalnull|NN]]
|NUTS = AT112
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|Adresse = Wiener Neustädterstraße 2<br />7202 Bad Sauerbrunn
| [[Postleitzahl]]: || 7202
|Website = [http://www.bad-sauerbrunn.at/ www.bad-sauerbrunn.at]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeister = [[Gerhard Hutter]]
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0 26 25
|Bürgermeistertitel = <!-- Nur wenn von [[Bürgermeister]] abweichend, z.B. Bürgermeisterin -->
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
|Partei = LIBS
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|47_46_N_16_20_E_type:city(1914)_region:AT-1|47°&nbsp;46'&nbsp;N, 16°&nbsp;20'&nbsp;O}}
|Gemeinderatanzahl = 21
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|Gemeinderat =
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindekennziffer]]: || 1 06 11
{{Sitzverteilung
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| Legende = ja
| Gemeindeamt: || Wiener Neustädter Straße 2<br/>7202 Bad Sauerbrunn<br/>Tel: 02625 32203-0<br/>Fax: 323009
| Beschriftung = Sitze
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Land = AT
| Offizielle Website: || [http://www.burgenland.at/gemeinden/bad_sauerbrunn/index.jsp http://www.burgenland.at/gemeinden/<br>bad_sauerbrunn/]
| Breite = 0.9
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|LIBS|ÖVPab2017|SPÖ|GRÜNE|FPÖ|MFG
| E-Mail-Adresse: || [mailto:post@bad-sauerbrunn.bgld.gv.at post@bad-sauerbrunn.bgld.gv.at]
| LIBS = 9
|}
| LIBS Farbe = FFE120
Der Kurort '''Bad Sauerbrunn''' ist eine Gemeinde im westlichen [[Burgenland]], nur etwa 7 km von [[Wiener Neustadt]] entfernt.
| SPÖ = 3
Seine Gemeindequelle bringt einen Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling zutage,
| ÖVPab2017 = 5
der den höchsten [[Magnesium]]gehalt Österreichs hat.
| FPÖ = 1
| MFG = 1
| GRÜNE = 2
}}
|Wahljahr = [[Gemeinderatswahlen im Burgenland 2022|2022]]
|Bild1 = Bad Sauerbrunn Hauptplatz (Bild2).jpg
|Bildbeschreibung1 = Hauptplatz von Bad Sauerbrunn
}}
'''Bad Sauerbrunn''' ({{huS|Savanyúkút}}, {{HrS-AT|Kisela Voda}})<ref>{{Literatur |Hrsg=Erwin Schranz |Titel=Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum |Verlag=Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft |Ort=Oberschützen |Datum=2008 |Seiten=77}}</ref> ist eine Gemeinde mit {{EWZ|AT|10611}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|1}}) im [[Bezirk Mattersburg]] im nördlichen [[Burgenland]] in Österreich.

== Geografie ==
Bad Sauerbrunn liegt etwa auf halber Strecke zwischen [[Wiener Neustadt]] und [[Mattersburg]] am östlichen Rand des [[Rosaliengebirge]]s. Das Gemeindegebiet gehört zum [[Naturpark Rosalia-Kogelberg]] und ist zum Großteil verbaut, wobei die geschlossene Siedlungsfläche teilweise zu den Nachbargemeinden [[Pöttsching]] und [[Wiesen (Burgenland)|Wiesen]] gehört.

=== Gemeindegliederung ===
Die Gemeinde besteht nur aus einer Ortschaft und ist mit der Katastralgemeinde Sauerbrunn deckungsgleich.

=== Nachbargemeinden ===
{{Nachbargemeinden
| NORD =
| NORDWEST = [[Neudörfl]]
| NORDOST = [[Pöttsching]]
| WEST =
| OST =
| SUEDWEST = [[Pöttsching]]
| SUED = [[Wiesen (Burgenland)|Wiesen]]
| SUEDOST =
}}


<!-- == Geografie == -->
<!-- === Geografische Lage === -->
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Schon vor tausenden Jahren gab es in dieser Region eine durchgehende Besiedlung. Grabungen, die im Zuge eines geplanten Straßenausbaues getätigt worden sind, brachten Reste aus der Jungsteinzeit zu Tage.<ref>{{Internetquelle |autor=burgenland ORF.at |url=https://burgenland.orf.at/stories/3101666/ |titel=Reste jungsteinzeitlicher Siedlung gefunden |datum=2021-04-30 |abruf=2024-01-13}}</ref>
Der Ort Sauerbrunn ist seit [[1847]] durch die Eisenbahn erschlossen und erhielt [[1901]] die Erlaubnis, den Titel Kurbad zu führen. Der Ort entwickelt sich bald zum beliebten Sommerwohnsitz der Wiener, Budapester und Soproner Gesellschaft. [[1909]] erlangt Sauerbrunn den Status einer Kleingemeinde, deren amtlicher Name '''Savanyúkút''' lautete. Da sich der Ort so günstig weiterentwickelt, wird [[1911]] die Kleingemeinde zur Großgemeinde mit eigenem Notariat und Matrikelamt umgestaltet.


Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches [[Noricum]] und gehörte zur Umgebung der [[Höhensiedlung Burg in Schwarzenbach|keltischen Höhensiedlung Burg]] auf dem Schwarzenbacher [[Burgberg (Rosaliengebirge)|Burgberg]].
Sauerbrunn gehört wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu [[Ungarn|Deutschwestungarn]], das nach Ende des ersten Weltkriegs nach zähen Verhandlungen in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 [[Österreich]] zugesprochen wird (siehe auch [[Geschichte des Burgenlandes]]). Da das neugegründetete Bundesland aber ohne die vorgesehene Landeshauptstadt [[Ödenburg]] an Österreich abgetreten wird, ist das Kurbad ab [[1921]] bis [[1924]] provisorischer Sitz der [[Landesregierung (Österreich)|Landesregierung]] und -verwaltung.


Unter den Römern lag das heutige Bad Sauerbrunn dann in der [[Pannonia (Provinz)|Provinz Pannonia]]. 1923 wurde eine Probegrabung zwischen Pöttsching und Sauerbrunn vorgenommen und das Vorhandensein einer römerzeitlichen Villa rustica (eines Gutshofes) am linken Ufer des Edelbaches (Siebenwirteichbach) bestätigt. Münzfunde aus dem 4. Jahrhundert zeugen davon, dass es in diesem Raum noch in Spätantike und der beginnenden Zeit der Völkerwanderung reges wirtschaftliches Treiben gab.
Auch in Bad Sauerbrunn wurden nach dem [[Anschluss (Österreich)|Anschluss]] die jüdischen Mitarbeiter enteignet, vertrieben oder in die Todeslager verbracht. Auch dadurch kommt im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] der Kurbetrieb völlig zum Erliegen. [[1944]], bis kurz vor Einmarsch [[Sowjetunion|sowjetischer]] Truppen, strahlt der Soldatensender Belgrad, bekannt durch sein Lied „[[Lili Marleen]]“, seine Sendungen aus der Hartigvilla als seiner letzten Station.


[[Datei:Aufnahmeblatt 4856-4 Wiener Neustadt Zillingdorf.jpg|mini|links|Sauerbrunn (unten rechts) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der [[Franzisco-Josephinische Landesaufnahme|Landesaufnahme]])]]
Der gezielte, wenn auch langwierige Ausbau der Tourismus- und Kureinrichtungen, die im 2. Weltkrieg völlig zerstört wurden, sowie die hohe Qualität der Heilquellen führen [[1987]] zur Berechtigung, den Ortsnamen „Bad Sauerbrunn“ zu tragen.
[[Datei:Aufnahmeblatt 4857-3 Eisenstadt Klingenbach Wulkaprodersdorf.jpg|mini|links|Östliche Umgebung von Sauerbrunn (Bahnlinie links unten)]]
<!-- === Religionen === -->

<!-- === Eingemeindungen === -->
=== Entstehung von Sauerbrunn ===
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->

Die erste wissenschaftliche Erwähnung der Quellen findet sich in Johann Heinrich Cranz’ Monographie von 1777 über die Heilquellen des Reiches.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Johann_Heinrich_Cranz|Johann Heinrich Cranz}}</ref>

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist die heutige Ortschaft auf dem Gemeindegebiet von [[Pöttsching]] entstanden. Zu dieser Zeit begann die verstärkte Nutzung der Mineralwasserquelle, die dann auch als „Pöttschinger Sauerbrunn“ bekannt wurde.

1800 ließ Fürst [[Nikolaus II. Esterházy de Galantha|Nikolaus Esterházy]] das Wasser untersuchen, die Quelle fassen und überdachen. In weiterer Folge wurde dann 1803 auch ein Gasthaus errichtet.

Der österreichische Beamte [[Matthias Franz Perth]] (1788–1856) hat in seinem umfassenden Tagebuch (über die Jahre 1803 bis 1856) auch einen Besuch von Mitte September 1814 aufgezeichnet.

Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden nur drei große Gebäude: ein Gasthaus, die Station „Pöttschinger Sauerbrunn“ und das Badehaus von Dr. Fink.

Der Ort Sauerbrunn ist seit 1847 durch die [[Mattersburger Bahn]] erschlossen.
1852 erhielt der Wiener Neustädter Arzt Dr. Josef Fink die Erlaubnis, den Pöttschinger Sauerbrunnen zu Heilzwecken auf 50 Jahre zu nutzen, damit für den Ort durch die Errichtung von Trink- und Badeanstalten und der Versendung des Sauerwassers ein größerer Nutzen erreicht werden konnte. Der unentgeltliche Bezug des Mineralwassers für die Einwohner von Pöttsching und der Nachbarorte blieb bestehen. 1853 ließ Dr. Fink ein zweistöckiges Kurgebäude errichten; 1857 wurde das gutherrschaftliche Gasthaus aufgestockt, sodass weitere Zimmer angeboten werden konnten. Nach dem Tod des Arztes versuchten dessen Erben im Jahr 1861, Quelle und Grundstücke um das Kurhaus vergeblich als Eigentum zu erwerben; die esterházysche Gutsverwaltung vergab weiterhin nur Pachtverträge.

Bad Sauerbrunn erhielt 1901 die Erlaubnis, den Titel Kurbad zu führen.

Der Ort entwickelte sich bald zum beliebten Sommerwohnsitz der Wiener, Budapester und Soproner Gesellschaft.

Die Errichtung eines Sanatoriums und einer Kuranstalt durch den Wiener Arzt ''Hermann Grimm'', der als neuer Pächter der Badeanstalt nach Sauerbrunn kam, erhöhte den guten Ruf des Kurbades.

Die 1904 begonnenen Bemühungen, Sauerbrunn zur Gemeinde zu erheben, führten 1909 dazu, dass man den Status einer Kleingemeinde erlangte, deren amtlicher Name dann '''Savanyúkút''' lautete. Da sich der Ort so günstig weiterentwickelte, wurde die Kleingemeinde im Jahr 1911 zur Großgemeinde mit eigenem Notariat und Matrikelamt umgestaltet.

1908/09 wurde in der Postgasse ein E-Werk eröffnet, das mit einem 45-PS-Dieselmotor und einem 120-PS-Benzinmotor betrieben wurde.<ref>[[Friedrich Achleitner]]: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band II, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1983, S. 469</ref>

Der Erste Weltkrieg führte zur Errichtung einer Rekonvaleszenten-Station und in weiterer Folge wurde in den Villen Hartig und Neuhaus auch ein Spital eingerichtet.

Über die Zeit um 1919 berichtete [[Joseph Roth]] in der Wiener Tageszeitung ''Der neue Tag'' unter dem Titel ''Reise durchs [[Heanzenland]]''. Sein Weg führte ihn damals von der [[Wiener Neustadt]] über [[Neudörfl]], ''Bad Sauerbrunn'' und [[Zinkendorf]] nach Ödenburg.<ref>{{Internetquelle |autor=Christopher Meiller |url=https://www.ojm.at/blog/2011/11/14/mit-joseph-roth-ins-judische-burgenland/ |titel=Mit Joseph Roth ins jüdische Burgenland |werk=Koschere Melange. Das Blog des Österreichischen Jüdischen Museums - {{ISSN|2410-6380}} |hrsg=Österreichisches Jüdisches Museum |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210302043503/https://www.ojm.at/blog/2011/11/14/mit-joseph-roth-ins-judische-burgenland/ |archiv-datum=2021-03-02 |abruf=2024-01-13}}</ref>

Auf seiner Flucht vor dem „[[Weißer Terror|Weißen Terror]]“ gelangte Anfang August 1919 auch [[Tibor Szamuely]], ein prominenter Führer der jungen [[Ungarische Räterepublik|Ungarischen Räterepublik]], nach Sauerbrunn.<ref>{{Internetquelle |autor=Wolfgang Weisgram |url=https://www.derstandard.at/story/2000106718236/das-schreckliche-ende-der-ungarischen-raeteregierung |titel=Das schreckliche Ende der ungarischen Räteregierung |werk=Der Standard |datum=2019-07-28 |abruf=2024-01-13}}</ref>

=== Nach 1921 ===
{{Belege fehlen}}
[[Datei:Karte Wiener Neustadt - Sauerbrunn 1931.jpg|mini|links|Wiener-Neustadt – Sauerbrunn 1931]]

Während der Kämpfe um das Burgenland war Sauerbrunn ein Zentrum der Freischärler.<ref>{{cite web |url=http://atlas-burgenland.at/index.php?option=com_content&view=article&id=591:bad-sauerbrunn&catid=9 |title=Bad Sauerbrunn |website=Atlas Burgenland |access-date=2025-02-18}}</ref>

Sauerbrunn wurde wie das gesamte [[Deutsch-Westungarn]] nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nach Verhandlungen im [[Vertrag von St. Germain]] und im [[Vertrag von Trianon]] 1919 Österreich zugesprochen. Da jedoch infolge der [[Volksabstimmung 1921 im Burgenland|Volksabstimmung 1921]] die von Österreich vorgesehene burgenländische Landeshauptstadt [[Sopron|Ödenburg]] an Ungarn abgetreten wurde, wurde Sauerbrunn von 25.&nbsp;Jänner 1921 bis 29.&nbsp;April 1925 provisorischer Sitz der burgenländischen [[Landesregierung (Österreich)|Landesregierung]] und -verwaltung.<ref name="ORF100706" />

Am 31. März 1930 übersiedelte die Landesregierung endgültig nach Eisenstadt. Die Gemeindewiese wurde der Kurkommission zur Gestaltung eines Parks überlassen.

1934 verloren die Sozialdemokraten ihre Sitze im Gemeinderat und in der Kurkommission.

Obwohl an die zwei Drittel aller Kurgäste Juden waren, ergab die sogenannte Volksabstimmung vom 10. April 1938 nur Ja-Stimmen für den Anschluss. Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sowie durch die Vertreibung der Juden und der Systemgegner kam der Kurbetrieb zum Erliegen. Die unbenützten Räumlichkeiten wurden in den letzten Kriegsjahren für Büros und Heime von Rüstungsbetrieben (Raxwerke) verwendet.

In der Zeit der NS-Herrschaft musste auch die Verwaltung der katholischen Administratur von Mattersburg nach Sauerbrunn verlegt werden. 1944, bis kurz vor Einmarsch der [[Rote Armee|sowjetischen Truppen]], strahlte der [[Soldatensender Belgrad]] seine Sendungen aus der ''Hartigvilla'' als seiner letzten Station aus.

Am 1. April 1945 marschierten Einheiten der Roten Armee ein und übernahmen die militärische und administrative Gewalt.

=== Nach 1945 ===

Der gezielte, wenn auch langwierige Ausbau der Tourismus- und Kureinrichtungen, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden waren, sowie die hohe Qualität der Heilquellen führten zur Berechtigung, mit 1.&nbsp;Jänner 1987 den Gemeindenamen „Bad Sauerbrunn“ zu führen.<ref>[http://ris.bka.gv.at/Dokumente/LrBgld/LBG40006266/LBG40006266.html ''Änderung des Gemeindenamens Sauerbrunn in Bad Sauerbrunn''], Bgld LGBl 1986/70, §&nbsp;1.</ref> Als Vorarbeit wurde deswegen die Heilbad Betriebsgesellschaft gegründet und von 1982 bis 1985 ein neues Kurmittelhaus errichtet.

Im Juli 2006 wurde in der denkmalgeschützten, entsprechend adaptierten „Hartigvilla“ die „Waldklinik Bad Sauerbrunn“ als erste (und inzwischen wieder geschlossene) Schönheitsklinik des Burgenlandes eröffnet.<ref name="ORF100706">[[ORF]] Burgenland am 10.&nbsp;Juli 2006: [http://burgenland.orf.at/stories/121375/ ''Erste Schönheitsklinik des Landes eröffnet'']{{Toter Link |url=http://burgenland.orf.at/stories/121375/ |date=2022-10}} (abgerufen am 12.&nbsp;Juni 2011)</ref><ref>Internetauftritt der Waldklinik: {{Webarchiv |url=http://www.waldklinik.at/haus.1.21.php |text=''Unsere klassischen Gründerzeitvillen Hartig&nbsp;I und Hartig&nbsp;II'' |wayback=20090419230957}} (abgerufen am 12.&nbsp;Juni 2011)</ref>

2024 wurden die Bauarbeiten für ein neues Gemeindezentrum am Brunnenplatz begonnen.<ref>{{Internetquelle |url=https://burgenland.orf.at/stories/3254508/ |titel=Neues Gemeindezentrum für Bad Sauerbrunn |werk=[[ORF.at]] |datum=2024-04-25 |abruf=2024-04-25}}</ref>
{{Absatz|links}}

=== Bevölkerungsentwicklung ===
[[Datei:Bad Sauerbrunn mit Schneeberg und Rax.jpg|mini|hochkant=1.5|Blick vom Wetterkreuz auf Bad Sauerbrunn, Schneeberg und Rax]]
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Bad Sauerbrunn}}

Die noch unter ungarischer Verwaltung durchgeführten Volkszählungen weisen für Bad Sauerbrunn einen Anteil magyarischer Bevölkerung von 21,8 % aus (sowohl 1910 als auch 1920), was den höchsten Anteilswert im [[Bezirk Mattersburg]] darstellt. Mit der Angliederung des [[Burgenland]]es an Österreich änderte sich die Situation (1923: 4,8 %). 2001 zählten 1,6 % der Bewohner zur Volksgruppe der [[Burgenlandungarn]] (Wohnbevölkerung mit österreichischer Staatsbürgerschaft).

Auch die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung änderte sich: Die Zahl der Evangelischen stieg von 42 1910 (6,0 %) auf 185 im Jahre 1961 (11 %). Mit der Entwicklung Sauerbunns zum Kurort ist auch eine kleine, dauerhaft in Sauerbrunn ansässige jüdische Gemeinde entstanden, die eine Filiale der Kultusgemeinde von [[Mattersburg]] war. Diese umfasste 1920 80 Personen (6,8 %). Der Plan, aus dem Elektrizitätswerk eine Synagoge zu machen, konnte nicht mehr verwirklicht werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://atlas-burgenland.at/ |titel=atlas-burgenland.at - Home |abruf=2024-01-13}}</ref><!-- Beleg bitte präzisieren! Die Infos gehen daraus so nicht hervor. --> Es gab einen jüdischen Friedhof, der auch heute noch besteht. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurden auch die Sauerbrunner Juden vertrieben und mussten unter starkem Druck ihren Besitz verschleudern bzw. wurde dieser „arisiert“. Nur wenige kehrten als Überlebende der Shoah nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Bad Sauerbrunn zurück.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Belege fehlen}}
Die Gemeindequelle bringt einen Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling zutage, der den höchsten [[Magnesium]]gehalt Österreichs hat. Dieses natürliche Heilwasser wird für therapeutische Zwecke im Gesundheitszentrum und Kurzentrum verwendet.{{WeitereBDA}}
* Katholische [[Pfarrkirche Bad Sauerbrunn]]
* [[Jüdischer Friedhof Bad Sauerbrunn]]
* Musikpavillon im alten Fuchsloch
* Kurpark mit Rosarium: Rosengarten mit mehr als 2000 Rosen
* Badeanlage
* Ehemalige Villa Paula
* Villenanlage, Villa Hartig I, Villa Hartig II und Gartenhaus
* Gemeindeamt
* [[Aussichtsturm]] nahe dem ''Florianikreuz'', 28 Meter hoher Baumstamm mit umlaufender Wendeltreppe. Politisch steht dieser Aussichtsturm schon auf dem Pöttschinger Hotter,<!--Burgenlandismus für Gemeindegebiet oder auch Gemeindegrenze--> der hier im Rosaliengebirge eine Exklave hat, er ist aber nur von Bad Sauerbrunn aus zu erreichen und wurde auch von der Gemeinde Bad.Sauerbrunn finanziert.

<gallery perrow="6">
Bad Sauerbrunn Konzert im Kurpark.jpg|Kurkonzert im Kurpark
Bad Sauerbrunn Kuranstalt Haus Esterhazy.jpg|Kuranstalt Haus Esterhazy
Pfarrkirche bad sauerbrunn.JPG|[[Pfarrkirche Bad Sauerbrunn]]
Bad Sauerbrunn - Israelitischer Friedhof (01).jpg|[[Jüdischer Friedhof Bad Sauerbrunn]]
Bad Sauerbrunn Gemeindeamt.jpg|Gemeindeamt
</gallery><gallery perrow="5">
Bad Sauerbrunn - Schwimmbad (01).jpg|Denkmalgeschütztes Schwimmbad
Sauerbrunn-Pavillon 7819.JPG|Ehemaliger Musikpavillon
Bad Sauerbrunn Rosarium (Bild5).jpg|Rosarium im Kurpark
Bad Sauerbrunn Bahnhofsgebäude.jpg|Bahnhof Bad Sauerbrunn
(Bad)-Sauerbrunn,-Hartig-Villa-(um-1900).jpg|Hartig-Villa (um 1900)
</gallery>

== Infrastruktur und Gesundheitseinrichtungen ==
Bereits 1853 wurde von Dr. Josef Fink ein zweistöckiges Kurgebäude errichtet.
1903 wurde in Bad Sauerbrunn unter dem Pächter und Kurarzt Dr. Hermann Grimm ein Sanatorium und Kurinstitut erbaut.
Die 1967 gefundene Quelle, ein Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling, zählt zu den magnesiumreichsten Quellen Österreichs.<ref>{{Internetquelle |autor=Jennifer Flechl |url=https://www.meinbezirk.at/mattersburg/c-lokales/bad-sauerbrunner-heilwasser-ein-wahrer-bodenschatz_a6091038 |titel=Unser Boden - Unser Leben: Bad Sauerbrunner Heilwasser: ein wahrer Bodenschatz |werk=MeinBezirk.at |datum=2023-06-07 |sprache=de |abruf=2024-09-16}}</ref>
Für das heutige Gesundheitszentrum Bad Sauerbrunn wurde 1985 der Grundstein gelegt, die Thermal-Heilquelle wurde 1997 erschlossen.

Die onkologische Rehabilitationsklinik „Der Sonnberghof“ mit rund 121 Zimmer wurde 2010 eröffnet. Sie ist die größte und 2010 zudem die erste ausschließlich auf onkologische Rehabilitation spezialisierte Einrichtung im Osten Österreichs für die Rehabilitation von Menschen nach oder mit einer Krebserkrankung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dersonnberghof.at/ |titel=Der Sonnberghof – Onkologische Rehabilitation |werk=dersonnberghof.at |abruf=2024-09-16}}</ref>

Bad Sauerbrunn ist seit 1847 mittels der Mattersburger Bahn (Wiener Neustadt bis Sopron) und mit dem Bus an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Die Fahrzeiten mit der Bahn in die Bezirkshauptstadt Mattersburg und nach Wiener Neustadt betragen etwa 10 bis 12 Minuten (Verkehr tagsüber mindestens stündlich).


== Politik ==
== Politik ==

Bürgermeister ist Gerhard Hutter von der LIBS, Vizebürgermeister Ernst Gruber von der SPÖ.
=== Gemeinderat ===
{{Wahldiagramm
Die [[Mandat (Politik)|Mandatsverteilung]] (21 Sitze) in der Gemeindevertretung ist [[SPÖ]] 9, [[ÖVP]] 3, [[FPÖ]] 1 und andere Listen (LIBS) 8 Mandate.
| LAND = AT
| PROZENT = nein
| TITEL = Gemeinderatswahl 2022
| JAHRNEU = 2022
| JAHRALT = 2017
| PARTEI1 = LIBS
| ERGEBNISNEU1 = 41.12
| ERGEBNISALT1 = 54.79
| FARBE1 = FFE120
| FARBEHELL1 = FFFFC0
| PARTEI2 = ÖVPab2017
| ERGEBNISNEU2 = 20.84
| ERGEBNISALT2 = 14.87
| FARBEHELL3 = {{Wahldiagramm/Partei|ÖVP|hell|AT}}
| PARTEI3 = SPÖ
| ERGEBNISNEU3 = 15.73
| ERGEBNISALT3 = 23.78
| PARTEI4 = GRÜNE
| ERGEBNISNEU4 = 9.65
| ERGEBNISALT4 = 0
| PARTEI5 = FPÖ
| ERGEBNISNEU5 = 6.08
| ERGEBNISALT5 = 7.13
| PARTEI6 = MFG
| ERGEBNISNEU6 = 5.11
| ERGEBNISALT6 = 0
| PARTEI7 = NEOS
| ERGEBNISNEU7 = 1.46
| ERGEBNISALT7 = 0
}}

Der [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeinderat]] umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.
{| class="wikitable zebra" style="text-align:right"
|+ Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
|- class="hintergrundfarbe8"
! rowspan="2"| Partei
! colspan="3"|2022<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://wahl.bgld.gv.at/wahlen/gr20221002x.nsf/index.xsp?key=WE_10611 |titel=Gemeinderatswahlen 2022-10-02 |hrsg=Land Burgenland |abruf=2022-10-26}}</ref>
! colspan="3"| [[Gemeinderatswahlen im Burgenland 2017|2017]]<ref name="GRW2017">Land Burgenland: [http://wahl.bgld.gv.at/wahlen/gr20171029.nsf/vwGEM/10611 ''Wahlergebnis Bad Sauerbrunn 2017''] (abgerufen am 4. Dezember 2017)</ref>
! colspan="3"| [[Gemeinderatswahlen im Burgenland 2012|2012]]<ref name="GRW2012">Land Burgenland: [http://wahl.bgld.gv.at/wahlen/gr20121007.nsf/vwGEM/10611 ''Wahlergebnis Bad Sauerbrunn 2012''] (abgerufen am 4. Dezember 2017)</ref>
! colspan="3"| [[Gemeinderatswahlen im Burgenland 2007|2007]]<ref name="GRW2007">Land Burgenland: [http://wahl.bgld.gv.at/wahlen/gr20071021.nsf/vwGEM/10611 ''Wahlergebnis Bad Sauerbrunn 2007''] (abgerufen am 4. Dezember 2017)</ref>
! colspan="3"| 2002<ref name="GRW2002">Land Burgenland: [http://wahl.bgld.gv.at/wahlen/gr20021021.nsf/vwGEM/10611 ''Wahlergebnis Bad Sauerbrunn 2002''] (abgerufen am 4. Dezember 2017)</ref>
! colspan="3"| 1997<ref name="GRW2002" />
|- class="hintergrundfarbe8"
!Sti.
!%
!M.
! Sti. !!% !! M.
! Sti. !!% !! M.
! Sti. !!% !! M.
! Sti. !!% !! M.
! Sti. !!% !! M.
|-
| style="text-align:left" | LIBS
|507
|41,12
|9
| 700 || 54,22 || 12
| 699 || 55,79 || 12
| 639 || 54,80 || 13
| 452 || 38,05 || 8
| colspan="3" | nicht kandidiert
|-
| style="text-align:left" | [[ÖVP]]
|257
|20,84
|5
| 192 || 14,87|| 3
| 127 || 10,14 || 2
| 170 || 14,58 || 3
| 207 || 17,42 || 3
| 236 || 24,41 || 5
|-
| style="text-align:left" | [[SPÖ]]
|194
|15,73
|3
| 307 || 23,78 || 5
| 372 || 29,69 || 6
| 281 || 24,10 || 5
| 472 || 39,73 || 9
| 594 || 61,43 || 12
|-
| style="text-align:left" |GRÜNE
|119
|9,65
|2
| colspan="3" |nicht kandidiert
| colspan="3" |nicht kandidiert
| colspan="3" |nicht kandidiert
| colspan="3" |nicht kandidiert
| colspan="3" |nicht kandidiert
|-
| style="text-align:left" | [[FPÖ]]
|75
|6,08
|1
| 92 || 7,13 || 1
| 55 || 4,39 || 1
| 36 || 3,09 || 0
| 57 || 4,80 || 1
| 137 || 14,17 || 2
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| style="text-align:left" |MFG
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| style="text-align:left" | MA
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! Wahlberechtigte
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! colspan="3"| 1855
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! colspan="3"| 1531
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|- class="hintergrundfarbe8"
! Wahlbeteiligung
! colspan="3"|67,09 %
! colspan="3"| 74,61 %
! colspan="3"| 73,66 %
! colspan="3"| 74,11 %
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! colspan="3"| 76,12 %
|}

=== Bürgermeister ===
[[Bürgermeister]] ist seit der Gemeinderatswahl 2002 [[Gerhard Hutter]] (LIBS). Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde er von 67,12 % der Wähler in seinem Amt bestätigt. Seine Mitbewerberinnen Petra Pahr-Gold (SPÖ) und Roland Hajos (FPÖ) kamen über 25,47 % bzw. 7,42 % nicht hinaus.<ref name="GRW2017" /> In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde August Gruber (LIBS) zum Vizebürgermeister gewählt.<ref>Gemeinde Bad Sauerbrunn: [http://www.bad-sauerbrunn.at/politik-gemeinde.html ''Der Bürgermeister und die Gemeinderäte''] (abgerufen am 25. Mai 2020)</ref>

Bei der Wahl 2022 wurde Gerhard Hutter mit 59,40 Prozent der Stimmen als Bürgermeister bestätigt.<ref name=":0" />

=== Chronik der Bürgermeister ===
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe8"
! style="width:50px"| Jahr !! style="width:50px" | Jahr !! style="width:325px" | Bürgermeister<ref name="atlas591">atlas-burgenland.at: [http://www.atlas-burgenland.at/index.php?option=com_content&view=article&id=591:bad-sauerbrunn&catid=9&Itemid=204 ''Bad Sauerbrunn''] (abgerufen am 5. Oktober 2017)</ref> !! style="width:50px" | Partei
|-
| 1909 || 1916 || style="text-align:left" | Hermann Neuhaus ||
|-
| 1916 || 1918 || style="text-align:left" | Julius Strasser, Franz Neumann, Michael Novatschka ||
|-
| 1921 || 1927 || style="text-align:left" | Matthias Buchinger || [[Demokratische Wirtschaftspartei|DWP]]
|-
| 1927 || 1934 || style="text-align:left" | [[Ernst Hoffenreich]] || [[SPÖ]]
|-
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| || || | ||
|-
| 1938 || 1945 || style="text-align:left" | Adolf Melichar ||
|-
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| 1945 || 1945 || style="text-align:left" | Franz Michalitsch || [[KPÖ]]
|-
| 1945 || 1949 || style="text-align:left" | Otto Thiel || KPÖ
|-
| 1949 || 1951 || style="text-align:left" | [[Ernst Hoffenreich]] || SPÖ
|-
| 1951 || 1958 || style="text-align:left" | Stefan Reich || SPÖ
|-
| 1958 || 1972 || style="text-align:left" | [[Kurt Balla]] || [[ÖVP]]
|-
| 1972 || 1985 || style="text-align:left" | Erich Lubenik || SPÖ
|-
| 1985 || 2002 || style="text-align:left" | Viktor Konwicsny || SPÖ
|-
| 2002 || || style="text-align:left" | Dr. Sylvia Linc || SPÖ
|-
| colspan="2" | seit 2002 || style="text-align:left" | [[Gerhard Hutter]] || [[Liste Burgenland|LIBS]]
|}


=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Datei:AUT Bad Sauerbrunn COA.jpg|50px]]
In blauem Schild unter einem seitlich und oben an die Schildränder anstoßenden
silbernen Viadukt eine silberne Brunnenschale mit zwei blauen Streifen,
[[Blasonierung]]: „In blauem Schild unter einem seitlich und oben an die Schildränder anstoßenden silbernen Viadukt eine silberne Brunnenschale mit zwei blauen Streifen, aus der eine silberne Fontäne aufsteigt, die von silberumrahmten blauen Perlen begleitet wird.“
{{Absatz}}
aus der eine silberne Fontäne aufsteigt,
die von silberumrahmten blauen Perlen begleitet wird.


=== Gemeindepartnerschaften ===
Abbildung siehe unter [http://www.burgenland.at/gemeinden/Images/wappen_bad_sauerbrunn_tcm53-62319.jpg]
Bad Sauerbrunn unterhält eine Partnerschaft mit der mittelfränkischen Stadt [[Spalt]] in Deutschland.
=== Städtepartnerschaften ===
* [[Spalt (Stadt)|Spalt]] in [[Mittelfranken]], [[Bayern]]


== Persönlichkeiten (Auswahl)<!-- sortieren entweder nach Geburtsjahr (älteste zuerst) ODER Alphabet Nachname! --> ==
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->

<!-- == Wirtschaft und Infrastruktur == -->
* [[Walter Arlen]] (1920–2023), österreichischer und US-amerikanischer Musikkritiker der ''[[Los Angeles Times]]'' und Komponist, ist Ehrenbürger<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/mattersburg/c-lokales/ehrenbuergerschaft-fuer-100-jaehrigen_a4178067 |titel=Bad Sauerbrunn: Ehrenbürgerschaft für 100-Jährigen |sprache=de |abruf=2020-08-05}}</ref>
<!-- == Persönlichkeiten == -->

<!-- === Ehrenbürger === -->
* [[Kurt Balla]] (1923–1995), Politiker, Bürgermeister von Bad Sauerbrunn
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
* [[Richard Berczeller]] (1902–1994), Arzt, Autor und Filmschauspieler, 1930–1938 Gemeindearzt von Mattersburg
<!-- == Literatur == -->
* [[Heinz Fahnler]] (1942–2008), FIFA-Schiedsrichter, Chefredakteur der ''[[Wiener Zeitung]]''
<!-- == Sonstiges == -->
* [[Ludwig Hirschfeld (Schriftsteller)|Ludwig Hirschfeld]] (1882–1942), Schriftsteller, Journalist und Theatersekretär, langjähriger Sommerfrischler
* [[Karl Hofer (Journalist)|Karl Hofer]] (* 1929), Autor, ehemaliger ORF-Landesintendant im Burgenland
* [[Johann Stockinger]] (1880–1962), Metallarbeiter und Politiker, Vizebürgermeister von Bad Sauerbrunn
* [[Toni Stricker]] (1930–2022), Komponist und Geiger, Ehrenbürger von Bad Sauerbrunn

== Literatur ==
* Rudolf Balasko, Gertrude Kern, Robert Sommer: ''Bad Sauerbrunn: Ortschronik in drei Teilen''. Gemeinde Bad Sauerbrunn, Bad Sauerbrunn 1999.
* Gertrude Kern, Roland Posch: ''Stille Zeitzeugen – Geschichten und Geschichte aus Bad Sauerbrunn.'' 2023.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*[http://www.burgenland.at/gemeinden/bad_sauerbrunn/index.jsp Bad Sauerbrunn]
* [http://www.bad-sauerbrunn.at/ Website der Gemeinde Bad Sauerbrunn]
* [http://www.rosarium.at/ Rosarium Bad Sauerbrunn]
* [http://www.tourismus-badsauerbrunn.at/home.html Tourismus Bad Sauerbrunn]
{{StatistikAustria|10611}}
* [https://bad-sauerbrunn.topothek.at/ Topothek Bad Sauerbrunn] historisches Bildmaterial, verortet, verschlagwortet und datiert

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Ort im Burgenland]]
[[Kategorie:Kurort in Österreich]]


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[[Kategorie:Kurort im Burgenland|Sauerbrunn]]
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[[Kategorie:Katastralgemeinde im Bezirk Mattersburg]]
[[Kategorie:Thermalbad in Österreich]]

Aktuelle Version vom 1. Juni 2025, 20:46 Uhr

Bad Sauerbrunn
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bad Sauerbrunn
Bad Sauerbrunn (Österreich)
Bad Sauerbrunn (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Burgenland Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Fläche: 2,35 km²
Koordinaten: 47° 46′ N, 16° 19′ OKoordinaten: 47° 46′ 27″ N, 16° 19′ 27″ O
Höhe: 280 m ü. A.
Einwohner: 2.355 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 1003 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7202
Vorwahlen: 0 26 25
Gemeindekennziffer: 1 06 11
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Wiener Neustädterstraße 2
7202 Bad Sauerbrunn
Website: www.bad-sauerbrunn.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Hutter (LIBS)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
9
5
3
2
1
1
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg
Lage der Gemeinde Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)AntauBad SauerbrunnBaumgartenDraßburgForchtensteinHirmKrensdorfLoipersbachMarzMattersburgNeudörflPöttelsdorfPöttschingRohrbach bei MattersburgSchattendorfSieggrabenSigleßWiesenZemendorf-StötteraBurgenland
Lage der Gemeinde Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Hauptplatz von Bad Sauerbrunn
Hauptplatz von Bad Sauerbrunn
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bad Sauerbrunn (ungarisch Savanyúkút, kroatisch Kisela Voda)[1] ist eine Gemeinde mit 2355 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Mattersburg im nördlichen Burgenland in Österreich.

Bad Sauerbrunn liegt etwa auf halber Strecke zwischen Wiener Neustadt und Mattersburg am östlichen Rand des Rosaliengebirges. Das Gemeindegebiet gehört zum Naturpark Rosalia-Kogelberg und ist zum Großteil verbaut, wobei die geschlossene Siedlungsfläche teilweise zu den Nachbargemeinden Pöttsching und Wiesen gehört.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht nur aus einer Ortschaft und ist mit der Katastralgemeinde Sauerbrunn deckungsgleich.

Nachbargemeinden

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Neudörfl Pöttsching
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Pöttsching Wiesen

Schon vor tausenden Jahren gab es in dieser Region eine durchgehende Besiedlung. Grabungen, die im Zuge eines geplanten Straßenausbaues getätigt worden sind, brachten Reste aus der Jungsteinzeit zu Tage.[2]

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Unter den Römern lag das heutige Bad Sauerbrunn dann in der Provinz Pannonia. 1923 wurde eine Probegrabung zwischen Pöttsching und Sauerbrunn vorgenommen und das Vorhandensein einer römerzeitlichen Villa rustica (eines Gutshofes) am linken Ufer des Edelbaches (Siebenwirteichbach) bestätigt. Münzfunde aus dem 4. Jahrhundert zeugen davon, dass es in diesem Raum noch in Spätantike und der beginnenden Zeit der Völkerwanderung reges wirtschaftliches Treiben gab.

Sauerbrunn (unten rechts) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Östliche Umgebung von Sauerbrunn (Bahnlinie links unten)

Entstehung von Sauerbrunn

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Die erste wissenschaftliche Erwähnung der Quellen findet sich in Johann Heinrich Cranz’ Monographie von 1777 über die Heilquellen des Reiches.[3]

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist die heutige Ortschaft auf dem Gemeindegebiet von Pöttsching entstanden. Zu dieser Zeit begann die verstärkte Nutzung der Mineralwasserquelle, die dann auch als „Pöttschinger Sauerbrunn“ bekannt wurde.

1800 ließ Fürst Nikolaus Esterházy das Wasser untersuchen, die Quelle fassen und überdachen. In weiterer Folge wurde dann 1803 auch ein Gasthaus errichtet.

Der österreichische Beamte Matthias Franz Perth (1788–1856) hat in seinem umfassenden Tagebuch (über die Jahre 1803 bis 1856) auch einen Besuch von Mitte September 1814 aufgezeichnet.

Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden nur drei große Gebäude: ein Gasthaus, die Station „Pöttschinger Sauerbrunn“ und das Badehaus von Dr. Fink.

Der Ort Sauerbrunn ist seit 1847 durch die Mattersburger Bahn erschlossen. 1852 erhielt der Wiener Neustädter Arzt Dr. Josef Fink die Erlaubnis, den Pöttschinger Sauerbrunnen zu Heilzwecken auf 50 Jahre zu nutzen, damit für den Ort durch die Errichtung von Trink- und Badeanstalten und der Versendung des Sauerwassers ein größerer Nutzen erreicht werden konnte. Der unentgeltliche Bezug des Mineralwassers für die Einwohner von Pöttsching und der Nachbarorte blieb bestehen. 1853 ließ Dr. Fink ein zweistöckiges Kurgebäude errichten; 1857 wurde das gutherrschaftliche Gasthaus aufgestockt, sodass weitere Zimmer angeboten werden konnten. Nach dem Tod des Arztes versuchten dessen Erben im Jahr 1861, Quelle und Grundstücke um das Kurhaus vergeblich als Eigentum zu erwerben; die esterházysche Gutsverwaltung vergab weiterhin nur Pachtverträge.

Bad Sauerbrunn erhielt 1901 die Erlaubnis, den Titel Kurbad zu führen.

Der Ort entwickelte sich bald zum beliebten Sommerwohnsitz der Wiener, Budapester und Soproner Gesellschaft.

Die Errichtung eines Sanatoriums und einer Kuranstalt durch den Wiener Arzt Hermann Grimm, der als neuer Pächter der Badeanstalt nach Sauerbrunn kam, erhöhte den guten Ruf des Kurbades.

Die 1904 begonnenen Bemühungen, Sauerbrunn zur Gemeinde zu erheben, führten 1909 dazu, dass man den Status einer Kleingemeinde erlangte, deren amtlicher Name dann Savanyúkút lautete. Da sich der Ort so günstig weiterentwickelte, wurde die Kleingemeinde im Jahr 1911 zur Großgemeinde mit eigenem Notariat und Matrikelamt umgestaltet.

1908/09 wurde in der Postgasse ein E-Werk eröffnet, das mit einem 45-PS-Dieselmotor und einem 120-PS-Benzinmotor betrieben wurde.[4]

Der Erste Weltkrieg führte zur Errichtung einer Rekonvaleszenten-Station und in weiterer Folge wurde in den Villen Hartig und Neuhaus auch ein Spital eingerichtet.

Über die Zeit um 1919 berichtete Joseph Roth in der Wiener Tageszeitung Der neue Tag unter dem Titel Reise durchs Heanzenland. Sein Weg führte ihn damals von der Wiener Neustadt über Neudörfl, Bad Sauerbrunn und Zinkendorf nach Ödenburg.[5]

Auf seiner Flucht vor dem „Weißen Terror“ gelangte Anfang August 1919 auch Tibor Szamuely, ein prominenter Führer der jungen Ungarischen Räterepublik, nach Sauerbrunn.[6]

Wiener-Neustadt – Sauerbrunn 1931

Während der Kämpfe um das Burgenland war Sauerbrunn ein Zentrum der Freischärler.[7]

Sauerbrunn wurde wie das gesamte Deutsch-Westungarn nach dem Ersten Weltkrieg nach Verhandlungen im Vertrag von St. Germain und im Vertrag von Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Da jedoch infolge der Volksabstimmung 1921 die von Österreich vorgesehene burgenländische Landeshauptstadt Ödenburg an Ungarn abgetreten wurde, wurde Sauerbrunn von 25. Jänner 1921 bis 29. April 1925 provisorischer Sitz der burgenländischen Landesregierung und -verwaltung.[8]

Am 31. März 1930 übersiedelte die Landesregierung endgültig nach Eisenstadt. Die Gemeindewiese wurde der Kurkommission zur Gestaltung eines Parks überlassen.

1934 verloren die Sozialdemokraten ihre Sitze im Gemeinderat und in der Kurkommission.

Obwohl an die zwei Drittel aller Kurgäste Juden waren, ergab die sogenannte Volksabstimmung vom 10. April 1938 nur Ja-Stimmen für den Anschluss. Durch den Zweiten Weltkrieg sowie durch die Vertreibung der Juden und der Systemgegner kam der Kurbetrieb zum Erliegen. Die unbenützten Räumlichkeiten wurden in den letzten Kriegsjahren für Büros und Heime von Rüstungsbetrieben (Raxwerke) verwendet.

In der Zeit der NS-Herrschaft musste auch die Verwaltung der katholischen Administratur von Mattersburg nach Sauerbrunn verlegt werden. 1944, bis kurz vor Einmarsch der sowjetischen Truppen, strahlte der Soldatensender Belgrad seine Sendungen aus der Hartigvilla als seiner letzten Station aus.

Am 1. April 1945 marschierten Einheiten der Roten Armee ein und übernahmen die militärische und administrative Gewalt.

Der gezielte, wenn auch langwierige Ausbau der Tourismus- und Kureinrichtungen, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden waren, sowie die hohe Qualität der Heilquellen führten zur Berechtigung, mit 1. Jänner 1987 den Gemeindenamen „Bad Sauerbrunn“ zu führen.[9] Als Vorarbeit wurde deswegen die Heilbad Betriebsgesellschaft gegründet und von 1982 bis 1985 ein neues Kurmittelhaus errichtet.

Im Juli 2006 wurde in der denkmalgeschützten, entsprechend adaptierten „Hartigvilla“ die „Waldklinik Bad Sauerbrunn“ als erste (und inzwischen wieder geschlossene) Schönheitsklinik des Burgenlandes eröffnet.[8][10]

2024 wurden die Bauarbeiten für ein neues Gemeindezentrum am Brunnenplatz begonnen.[11]

Bevölkerungsentwicklung

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Blick vom Wetterkreuz auf Bad Sauerbrunn, Schneeberg und Rax


Die noch unter ungarischer Verwaltung durchgeführten Volkszählungen weisen für Bad Sauerbrunn einen Anteil magyarischer Bevölkerung von 21,8 % aus (sowohl 1910 als auch 1920), was den höchsten Anteilswert im Bezirk Mattersburg darstellt. Mit der Angliederung des Burgenlandes an Österreich änderte sich die Situation (1923: 4,8 %). 2001 zählten 1,6 % der Bewohner zur Volksgruppe der Burgenlandungarn (Wohnbevölkerung mit österreichischer Staatsbürgerschaft).

Auch die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung änderte sich: Die Zahl der Evangelischen stieg von 42 1910 (6,0 %) auf 185 im Jahre 1961 (11 %). Mit der Entwicklung Sauerbunns zum Kurort ist auch eine kleine, dauerhaft in Sauerbrunn ansässige jüdische Gemeinde entstanden, die eine Filiale der Kultusgemeinde von Mattersburg war. Diese umfasste 1920 80 Personen (6,8 %). Der Plan, aus dem Elektrizitätswerk eine Synagoge zu machen, konnte nicht mehr verwirklicht werden.[12] Es gab einen jüdischen Friedhof, der auch heute noch besteht. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurden auch die Sauerbrunner Juden vertrieben und mussten unter starkem Druck ihren Besitz verschleudern bzw. wurde dieser „arisiert“. Nur wenige kehrten als Überlebende der Shoah nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Bad Sauerbrunn zurück.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Gemeindequelle bringt einen Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling zutage, der den höchsten Magnesiumgehalt Österreichs hat. Dieses natürliche Heilwasser wird für therapeutische Zwecke im Gesundheitszentrum und Kurzentrum verwendet.

  • Katholische Pfarrkirche Bad Sauerbrunn
  • Jüdischer Friedhof Bad Sauerbrunn
  • Musikpavillon im alten Fuchsloch
  • Kurpark mit Rosarium: Rosengarten mit mehr als 2000 Rosen
  • Badeanlage
  • Ehemalige Villa Paula
  • Villenanlage, Villa Hartig I, Villa Hartig II und Gartenhaus
  • Gemeindeamt
  • Aussichtsturm nahe dem Florianikreuz, 28 Meter hoher Baumstamm mit umlaufender Wendeltreppe. Politisch steht dieser Aussichtsturm schon auf dem Pöttschinger Hotter, der hier im Rosaliengebirge eine Exklave hat, er ist aber nur von Bad Sauerbrunn aus zu erreichen und wurde auch von der Gemeinde Bad.Sauerbrunn finanziert.

Infrastruktur und Gesundheitseinrichtungen

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Bereits 1853 wurde von Dr. Josef Fink ein zweistöckiges Kurgebäude errichtet. 1903 wurde in Bad Sauerbrunn unter dem Pächter und Kurarzt Dr. Hermann Grimm ein Sanatorium und Kurinstitut erbaut. Die 1967 gefundene Quelle, ein Magnesium-Calcium-Natrium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling, zählt zu den magnesiumreichsten Quellen Österreichs.[13] Für das heutige Gesundheitszentrum Bad Sauerbrunn wurde 1985 der Grundstein gelegt, die Thermal-Heilquelle wurde 1997 erschlossen.

Die onkologische Rehabilitationsklinik „Der Sonnberghof“ mit rund 121 Zimmer wurde 2010 eröffnet. Sie ist die größte und 2010 zudem die erste ausschließlich auf onkologische Rehabilitation spezialisierte Einrichtung im Osten Österreichs für die Rehabilitation von Menschen nach oder mit einer Krebserkrankung.[14]

Bad Sauerbrunn ist seit 1847 mittels der Mattersburger Bahn (Wiener Neustadt bis Sopron) und mit dem Bus an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Die Fahrzeiten mit der Bahn in die Bezirkshauptstadt Mattersburg und nach Wiener Neustadt betragen etwa 10 bis 12 Minuten (Verkehr tagsüber mindestens stündlich).

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
41,12
(−13,67)
20,84
(+5,97)
15,73
(−8,05)
9,65
(n. k.)
6,08
(−1,05)
5,11
(n. k.)
1,46
(n. k.)
20172022

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[15] 2017[16] 2012[17] 2007[18] 2002[19] 1997[19]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
LIBS 507 41,12 9 700 54,22 12 699 55,79 12 639 54,80 13 452 38,05 8 nicht kandidiert
ÖVP 257 20,84 5 192 14,87 3 127 10,14 2 170 14,58 3 207 17,42 3 236 24,41 5
SPÖ 194 15,73 3 307 23,78 5 372 29,69 6 281 24,10 5 472 39,73 9 594 61,43 12
GRÜNE 119 9,65 2 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ 75 6,08 1 92 7,13 1 55 4,39 1 36 3,09 0 57 4,80 1 137 14,17 2
MFG 63 5,11 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
NEOS 18 1,46 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
MA nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 40 3,43 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1984 1855 1826 1684 1531 1478
Wahlbeteiligung 67,09 % 74,61 % 73,66 % 74,11 % 82,23 % 76,12 %

Bürgermeister ist seit der Gemeinderatswahl 2002 Gerhard Hutter (LIBS). Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde er von 67,12 % der Wähler in seinem Amt bestätigt. Seine Mitbewerberinnen Petra Pahr-Gold (SPÖ) und Roland Hajos (FPÖ) kamen über 25,47 % bzw. 7,42 % nicht hinaus.[16] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde August Gruber (LIBS) zum Vizebürgermeister gewählt.[20]

Bei der Wahl 2022 wurde Gerhard Hutter mit 59,40 Prozent der Stimmen als Bürgermeister bestätigt.[15]

Chronik der Bürgermeister

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Jahr Jahr Bürgermeister[21] Partei
1909 1916 Hermann Neuhaus
1916 1918 Julius Strasser, Franz Neumann, Michael Novatschka
1921 1927 Matthias Buchinger DWP
1927 1934 Ernst Hoffenreich SPÖ
1934 1938 Matthias Buchinger DWP
1938 1945 Adolf Melichar
1945 1945 Franz Michalitsch KPÖ
1945 1949 Otto Thiel KPÖ
1949 1951 Ernst Hoffenreich SPÖ
1951 1958 Stefan Reich SPÖ
1958 1972 Kurt Balla ÖVP
1972 1985 Erich Lubenik SPÖ
1985 2002 Viktor Konwicsny SPÖ
2002 Dr. Sylvia Linc SPÖ
seit 2002 Gerhard Hutter LIBS

Blasonierung: „In blauem Schild unter einem seitlich und oben an die Schildränder anstoßenden silbernen Viadukt eine silberne Brunnenschale mit zwei blauen Streifen, aus der eine silberne Fontäne aufsteigt, die von silberumrahmten blauen Perlen begleitet wird.“

Gemeindepartnerschaften

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Bad Sauerbrunn unterhält eine Partnerschaft mit der mittelfränkischen Stadt Spalt in Deutschland.

Persönlichkeiten (Auswahl)

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  • Kurt Balla (1923–1995), Politiker, Bürgermeister von Bad Sauerbrunn
  • Richard Berczeller (1902–1994), Arzt, Autor und Filmschauspieler, 1930–1938 Gemeindearzt von Mattersburg
  • Heinz Fahnler (1942–2008), FIFA-Schiedsrichter, Chefredakteur der Wiener Zeitung
  • Ludwig Hirschfeld (1882–1942), Schriftsteller, Journalist und Theatersekretär, langjähriger Sommerfrischler
  • Karl Hofer (* 1929), Autor, ehemaliger ORF-Landesintendant im Burgenland
  • Johann Stockinger (1880–1962), Metallarbeiter und Politiker, Vizebürgermeister von Bad Sauerbrunn
  • Toni Stricker (1930–2022), Komponist und Geiger, Ehrenbürger von Bad Sauerbrunn
  • Rudolf Balasko, Gertrude Kern, Robert Sommer: Bad Sauerbrunn: Ortschronik in drei Teilen. Gemeinde Bad Sauerbrunn, Bad Sauerbrunn 1999.
  • Gertrude Kern, Roland Posch: Stille Zeitzeugen – Geschichten und Geschichte aus Bad Sauerbrunn. 2023.
Commons: Bad Sauerbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 77.
  2. burgenland ORF.at: Reste jungsteinzeitlicher Siedlung gefunden. 30. April 2021, abgerufen am 13. Januar 2024.
  3. Johann Heinrich Cranz im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  4. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band II, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1983, S. 469
  5. Christopher Meiller: Mit Joseph Roth ins jüdische Burgenland. In: Koschere Melange. Das Blog des Österreichischen Jüdischen Museums - ISSN 2410-6380. Österreichisches Jüdisches Museum, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2021; abgerufen am 13. Januar 2024.
  6. Wolfgang Weisgram: Das schreckliche Ende der ungarischen Räteregierung. In: Der Standard. 28. Juli 2019, abgerufen am 13. Januar 2024.
  7. Bad Sauerbrunn. In: Atlas Burgenland. Abgerufen am 18. Februar 2025.
  8. a b ORF Burgenland am 10. Juli 2006: Erste Schönheitsklinik des Landes eröffnet@1@2Vorlage:Toter Link/burgenland.orf.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven) (abgerufen am 12. Juni 2011)
  9. Änderung des Gemeindenamens Sauerbrunn in Bad Sauerbrunn, Bgld LGBl 1986/70, § 1.
  10. Internetauftritt der Waldklinik: Unsere klassischen Gründerzeitvillen Hartig I und Hartig II (Memento vom 19. April 2009 im Internet Archive) (abgerufen am 12. Juni 2011)
  11. Neues Gemeindezentrum für Bad Sauerbrunn. In: ORF.at. 25. April 2024, abgerufen am 25. April 2024.
  12. atlas-burgenland.at - Home. Abgerufen am 13. Januar 2024.
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