„Parfüm“ – Versionsunterschied
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[[Bild:Perfume shelf 536pix.jpg|thumb|180px|Regal mit Parfümflakons]] |
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[[Image:Farina-Flacons.JPG|thumb|180px|Parfum Flacons]] |
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Ein '''Parfüm''' oder '''Parfum''' (franz. ''parfum'', Duft aus lat.: per = durch und lat. fumum = Rauch, Dampf; aus der Anwendung von Räucherstoffen abgeleitet) ist ein meist flüssiges Gemisch aus [[Duftstoff]]en. |
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Während die oft kostbaren Duftkompositionen der Parfümerie keinem anderen Zweck dienen als dem persönlichen Wohlbefinden und der Selbstdarstellung, werden Duftstoffe auch dazu verwendet, dem Konsumenten eine Vielzahl von Produkten attraktiv zu machen. Parfümiert sind praktisch alle Produkte in Bad, Küche, Haus und Garten. Produkte mit einem unangenehm starken Eigengeruch, wie z.B. Reinigungsmittel oder Haarfärbemittel, werden mit Duftstoffen der Nase des Käufers angenehm gemacht. In der Lebensmittelindustrie sind Aromastoffe ebenfalls unverzichtbar, man denke an die Vanille, die gleichermassen in Süssspeisen und Parfüms verwendet wird. |
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[[Datei:Jupp Wiertz Plakat „Das Parfüm dieses Winters - Vogue“, Firma F. Wolff & Sohn, Karlsruhe (circa 1926 1927).jpg|mini|„Das Parfüm dieses Winters – [[Mode|Vogue]]“; <small>[[Plakatkunst]] von [[Jupp Wiertz]] für den Kosmetikhersteller [[Parfümerie- und Toiletteseifenfabrik F. Wolff & Sohn|F. Wolff & Sohn]], 1926/27</small>]] |
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==Bestandteile & Herkunft== |
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Ein '''Parfüm''' [{{IPA|paɐˈfyːm}}] ([[bundesdeutsches Hochdeutsch]])<ref>[[Eva-Maria Krech]] u. a.: ''Deutsches Aussprachewörterbuch''. Berlin / New York: Walter de Gruyter, 2009; bei Krech et al. nur so.</ref> bzw. '''Parfum''' [{{IPA|paʁˈfœ̃ː}}] ([[Österreichisches Hochdeutsch|österreichisches]]<ref>[[Österreichisches Wörterbuch]]. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Jugend & Volk, <sup>35</sup>1979; laut ÖWB einzige Aussprache.</ref> und auch bundesdeutsches Hochdeutsch) ist ein meist flüssiges Gemisch aus [[Ethanol|Alkohol]] und [[Riechstoffe]]n, das der Erzeugung angenehmer [[Geruch|Gerüche]] dienen soll. Das Wort ist [[Lehnwort|entlehnt]] aus {{frS|parfum}}, abgeleitet von {{frS|parfumer|de=mit Duft erfüllen}}, dieses aus {{itS|perfumare}}, von [[spätlatein]]isch ''perfumare'' ‚stark duften‘ zu {{laS|fumare}} ‚rauchen, dampfen, qualmen‘;<ref name="Kluge">Friedrich Kluge: ''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' Bearbeitet von Elmar Seebold. 23., erweiterte Auflage, Verlag de Gruyter, Berlin/New York 1995, Lemma „Parfum“, S. 613.</ref> es geht somit auf die frühe Anwendung von Räucherstoffen zurück. Heutige Parfüms werden für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Eine Person, die Parfüms kreiert, nennt man [[Parfümeur]] (fem.: Parfümeurin). |
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Grundbestandteile eines Parfüms sind hauptsächlich in ca. 80 % [[Alkohol]] gelöste [[Ätherisches Öl|ätherische Öle]] [[Pflanzen|pflanzlicher]] oder tierischer Herkunft sowie synthetisch hergestellte Duftstoffe . |
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Die meisten dieser Duftstoffe können heute in größeren Mengen und daher günstiger synthetisch hergestellt werden. Insgesamt sind heute etwa 2.000 Riechstoffe bekannt, etwa 30 bis 80 verschiedene Stoffe werden für eine Parfümkomposition gemischt. Unter diesen Inhaltsstoffen sind 26 als für [[Allergiker]] gefährlich eingestuft. Die Deklaration erfolgt seit [[2005]] EU-weit nach dem [[Kosmetik-Inhaltsstoffe|INCI]]-System. |
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* Parfüms im engeren Sinn sind [[Riechstoff]]e und deren Mischungen (''Duftkompositionen'' mit bestimmtem [[Odeur]]), die den [[Körpergeruch]] verändern oder einen [[Odor]] überdecken. Sie dienen dem persönlichen Wohlbefinden eines Menschen und seiner Selbstdarstellung gegenüber anderen. |
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Es werden, abhängig von der Konzentration an Duftölen, folgende Verdünnungen unterschieden: |
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* Raumdüfte versehen Innenräume mit besonderen Gerüchen und können direkt durch Sprays oder mittelbar über aufgestellte Träger in den Luftraum eingebracht werden. |
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* [[Geruchsstoff]]e, die in Parfüms zur Anwendung kommen, werden auch dazu verwendet, Konsumenten eine Vielzahl von Produkten attraktiv zu machen. Parfümiert sind viele Produkte in Bad, Küche, Haus und Garten. Produkte mit einem unangenehm starken Eigengeruch – wie Reinigungsmittel oder Haarfärbemittel – werden mit Riechstoffen dem Käufer angenehm gemacht, man spricht in diesem Zusammenhang von der ''funktionalen Parfümerie''. In der Lebensmittelindustrie gelten [[Aromastoffe]] ebenfalls als unverzichtbar – z. B. [[Vanille (Gewürz)|Vanille]], die gleichermaßen in Süßspeisen und Parfüms verwendet wird. |
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== Geschichte des Parfüms == |
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* Eau de Cologne (EdC, 2 - 5 %) |
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[[Datei:Habit de Parfumeur klein.jpg|mini|Habit de Parfumeur]] |
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* [[Eau de Toilette]] (EdT, 4 - 8 %) bei sog. Extreme oder Intense-Varianten auch mehr |
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[[Datei:Römischer Parfümanhänger.JPG|mini|Römischer Parfümanhänger aus Bronze, ca. 2,8 cm hoch]] |
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* Eau de Parfum (EdP, 8 - 15 %) |
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Die Geschichte des Parfüms beginnt in den alten Hochkulturen [[Altes Ägypten|Ägypten]] und Indien, deren Handwerkstradition, Spiritualität und Medizin die Verarbeitung der kostbaren Duftstoffe ermöglichten. Die Einsatzmöglichkeiten von aromatischen Substanzen galten als Quelle der Inspiration – inspirieren heißt einhauchen oder einatmen. In Ägypten brachte das Goldene Zeitalter der Pharaonin [[Hatschepsut]] eine Hinwendung zum lebendigen Körper. Was zuvor nur den Göttern geopfert und den Toten auf ihre Reise mitgegeben wurde, wurde zur Parfümierung des lebendigen Körpers genutzt. |
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* Parfum oder Extrait (15 - 30 %) |
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{{Zitat |
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==Die wichtigsten Duftbausteine== |
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|Text=Himmel und Erde sollen überfließen von Weihrauch und der Duft soll im Fürstenhaus sein. Rein und makellos sollst du sie mir darbringen, damit Salbe für die göttlichen Glieder daraus ausgepresst wird. |
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|Quelle=An Königin Hatschepsut, 1490–1469 v. Chr.}} |
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Hergestellt wurden die Duftmischungen von den Priestern, die auf den Umgang mit Harzen, Balsamen und Salben spezialisiert waren. Die Hinwendung zum lebenden Körper, der als Ausdruck bildästhetischer Schönheitsideale seiner Zeit angesehen wurde, stellt einen weiteren Schritt bei der Entwicklung von Kosmetik und Parfüm dar. Dieser Ausdruck von angestrebter innerer und äußerer Harmonie, der sich in der [[Büste der Nofretete|Bildnisbüste der Nofretete]] ([[Ägyptische Sprache|ägyptisch]] ''nafteta'' „die Schöne“) spiegelt, hat sich dabei bewahrt, und die Bedeutung des Wohlgeruchs – Mittel und Medium der [[Transzendenz]], nach Ansicht der Ägypter Ausdruck des Lebens – wurde zum festen Bestandteil reinigender Rituale des Kulturbildes. |
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===Blüten=== |
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*[[Pelargonium|Geranium]] |
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*[[Hyazinthe]] |
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*[[Jasmin]] - Nur in höchst aufwendigem, mehrstufigem Verfahren zu gewinnen. Eine Tonne Blüten ergibt ein Kilo Absolue. |
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*[[Echter Lavendel|Lavendel]] - Das in der Parfümerie wohl am meisten verwendete ätherische Öl. |
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*[[Mimose]] |
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*[[Bitterorange|Neroli]] - Wird aus den Blüten des Bitterorangenbaums gewonnen. |
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*[[Osmanthus]] - in modernen Fantasienoten |
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*[[Rosenöl|Rose]] - Die Blütenblätter werden einzeln gezupft. Einer der am häufigsten verwendete Blütenduftbaustein. |
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*[[Tuberose]] ([[Nachthyazinthe]]) - Einer der teuersten Duftstoffe, wird durch [[Enfleurage]] gewonnen. |
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*[[Ylang-Ylang]] |
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Das berühmte [[Kyphi]], eine Mischung aus [[Weihrauch]], [[Styrax (Räucherwerk)|Styrax amber]], [[Zimt]]rinde, [[Opoponax]], [[Myrrhe]], [[Kalmus (Art)|Kalmus]], [[Echter Galgant|Galgant]], [[Benzoeharz]], [[Adlerholzbaum|Oud]], Sandelholz und Rosenblättern, gemischt mit Ölen, Wein und Rosinen, zeigt, welcher Aufwand beim Handel mit den Rohstoffen nötig war, die zum Teil über weite Strecken transportiert werden mussten. Die duftende Kosmetik, als Kyphi bereits vor fünftausend Jahren in [[Luxor]] bei den [[Ägypten|Ägyptern]] bekannt, wurde später auch von [[Araber]]n übernommen und von den [[Römisches Reich|Römern]] genutzt. In [[Indien]], dem Land der Rohstoffquellen für Duftstoffe, in dem vom Himalaya im Norden bis zum Indischen Ozean im Süden vieles wächst, was für Räucherrituale und parfümierte Salben und Öle genutzt wird, wurden die duftenden Pflanzenbestandteile besonders für medizinische Zwecke und zur Reinigung des Körpers verwendet. Mit dem [[Kamasutra]] ist sowohl die Kunst eines erfüllten Liebeslebens überliefert, als auch der Umgang mit aromatischen Substanzen, ''deren Verwendung sich jeder gebildete Mensch zu eigen machen sollte. Duftende Cremes für den Körper, parfümiertes Wachs auf die Lippen und gründlich geputzte Zähne, blumengeschmückte Kleider und Haare.'' Voraussetzung hierfür war die Entwicklung von handwerklichen Techniken, mit denen erste Formen von parfümierten Salben durch Einlegen von Blumen und Blüten in Öle und feste Fette hergestellt wurden. |
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===Früchte=== |
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*[[Bergamotte]] |
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*[[Grapefruit]] |
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*[[Citrus aurantifolia|Limette]] |
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*[[Bitterorange|Orange]] - Wird aus den Früchten des Bitterorangenbaums gewonnen. |
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*[[Zitrone]] |
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Die abendländische Kultur wurde durch die [[Kreuzzüge]] mit den duftenden Rohstoffen und Mixturen des Orients vertraut. Bis dahin war Lavendelwasser bekannt, und bei [[Karl der Große|Karl dem Großen]] (Ende 8. Jahrhundert) findet sich eine Anordnung, die den Anbau aromatischer Pflanzen zur Verwendung in Medizin und Küche regelt. Wohlgeruch wurde zugleich als Ausdruck von Gesundheit verstanden. Nachdem [[Wirtschaftsgeschichte Venedigs|Venedig]] zum wichtigen Handelsplatz aufgestiegen war, gelangten größere Mengen neuer Kräuter, Gewürze und andere Waren nach Europa. Nachdem die handwerklichen Kenntnisse und die technischen Voraussetzungen so weit entwickelt waren, dass Destillate von hoher Konzentration hergestellt werden konnten, kamen im 15. Jahrhundert die ersten ätherischen Öle in den Handel. {{"|Das Destillieren ist nichts anderes, als das Subtile vom Groben und das Grobe vom Subtilen zu scheiden, das Gebrechliche oder Zerstörbare unzerstörbar, das Materielle immateriell, das Leibliche geistig und das Unschöne schöner zu machen}}, schrieb der Arzt und [[Alchemie|Alchimist]] [[Hieronymus Brunschwig]] um 1507. |
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===Gewürze=== |
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*[[Ingwer]] |
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*[[Kardamom]] |
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*[[Koriander]] |
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*[[Muskatnuss]] |
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*[[Nelke]] - Verwendet werden Blüten und Blätter |
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*[[Piment]] (Nelkenpfeffer) |
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*[[Rosmarin]] - Häufig verwendet |
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*[[Vanille]] |
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*[[Zimt|Zimtrindenöl]] |
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Ein Impuls zur Entwicklung der Parfümerie in Europa wird in dem Eintreffen der [[Katharina von Medici]] (1519–1589) am Hofe von [[Heinrich II. (Frankreich)|Heinrich II.]] gesehen. Der italienische Alchimist und Apotheker Francesco Tombarelli kommt 1580 nach [[Grasse]] in Frankreich und eröffnet dort ein Laboratorium zur Herstellung von Düften, womit der Ort zum Gründerzentrum der europäischen Parfümindustrie wurde. Die Essenzen waren jedoch anfangs nur der Oberschicht zugedacht ({{"|Gute Myrrhe in den Mund zu nehmen, geziehmt sich für den einfachen Mann nicht}}). 1709 nimmt Lemery eine Einteilung vor, in der er zwischen dem königlichen Parfüm und einem Parfüm für den [[Bourgeoisie|Bourgeois]] unterscheidet. Letzteres soll keinerlei ästhetische Wirkung erzielen, sondern lediglich die Luft desinfizieren. Parfüm hatte in der Auffassung dieser Zeit außer dem Duft auch eine therapeutische Wirkung, denn es belebe den Geist, stärke den Körper und galt zudem als Mittel im Kampf gegen die Pest. Parfüm entzücke die Sinne, reinige die Haut, schütze den Körper und war zugleich Symbol für materiellen Wohlstand. Die Vermutung, beim Baden könnten schadhafte Keime den Körper befallen, beförderte wasserarme Reinigungsrituale und förderte den Einsatz der Duftwässer. Sie wurden bald zum unverzichtbaren Hilfsmittel bei der täglichen Toilette und es entstanden als alkoholreiche Reinigungsmittel die [[Eau de Toilette|Eaux de Toilette]]. |
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===Rinden, Harze=== |
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*[[Benzoe|Benzoe Siam]] |
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*[[Elemi]] - Häufig in Fougère-Kompositionen |
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*[[Myrrhe]] |
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*[[Olibanum]] (Weihrauch) |
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*[[Opopanax]] |
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*[[Rosenholzbaum|Rosenholz]] |
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*[[Sandelholzöl|Sandelholz]] |
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*[[Styrax]] |
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*[[Tolubalsam]] |
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*[[Cedrus atlantica|Zedernholz]] (auch [[Juniperus|Wacholder]]) |
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== Bestandteile und Herstellung == |
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===Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln=== |
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Grundbestandteile eines Parfüms sind hauptsächlich [[Ethanol]] als Alkohol (meist über 80 %), destilliertes Wasser und darin gelöste natürliche Essenzen ([[Ätherisches Öl|ätherische Öle]] pflanzlicher oder tierischer Herkunft) sowie immer mehr synthetisch hergestellte Duftstoffe. Die Fachbezeichnung für natürliche Öle und synthetische Duftstoffe (chemicals) lautet „[[Riechstoff]]e“. Die meisten einheitlichen Riechstoffe werden in größeren Mengen synthetisiert. Bei der Suche nach neuen Duftstoffen hängt der Fortschritt – nach Einschätzung von [[Ernest Beaux]], Kompositeur des bekannten Parfüms [[Chanel No. 5]] – zuerst von den Forschungsarbeiten der [[Chemiker]] ab.<ref name="Harder">U. Harder, E. Oelkers. In: R. Hopp, K. Mori (Hrsg.): ''Recent Developments in Flavor and Fragrance Chemistry.'' VCH, Weinheim 1993, S. 147–164.</ref> Natürliche Riechstoffe werden, je nach ihrer [[Thermostabil]]ität und störenden Begleitsubstanzen, aus dem zerkleinerten Rohmaterial durch [[Destillation]], [[Mazeration]], [[Enfleurage]], [[Extraktion (Verfahrenstechnik)|Extraktion]] oder durch [[Presse (Maschine)|Auspressen]] (Expression) gewonnen. |
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*[[Citronellgras|Citronella]] |
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*[[Eichenmoos]] - Gibt einer Duftkreation Wärme und Haftfestigkeit. |
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*[[Galbanum]] |
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*[[Iris]]wurzel - Sehr wertvoll und von hoher Originalität |
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*[[Lorbeer]] |
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*[[Muskateller Salbei]] |
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*[[Patchouli]] - Ein wichtiger Dufteckpfeiler. |
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*[[Bitterorange|Petitgrain]] - Wird aus den grünen Teilen des Bitterorangenbaums gewonnen (Blätter, Zweige, unreife Früchte) |
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*[[Tabak]]blätter - für echte Tabaknoten unerlässlich |
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*[[Tonkabohne]] |
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*[[Duftveilchen|Veilchenblätter]] |
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*[[Vetiver]]-Gras |
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*[[Wacholder]]beeren |
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*[[Zypresse]] |
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Die Deklaration erfolgt seit 2005 EU-weit nach dem [[Kosmetik-Inhaltsstoffe|INCI]]-System. Zusätzlich gilt die EU-Richtlinie 2004/93/EC mit der Deklarationspflicht für 26 Allergene. |
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===Tierische Sekrete=== |
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*[[Amber]] |
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*[[Bibergeil|Castoreum]] |
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*[[Moschus]] - Sagenumwoben und einer der ältesten Duftbausteine. Wird heute nur noch in synthetischer Form eingesetzt. |
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*[[Zibet]] - Fehlt in keinem teuren Parfüm |
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== Verdünnungsklassen == |
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===Synthetische Duftstoffe=== |
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Es werden, abhängig von der Konzentration an Duftstoffen innerhalb einer Mischung, folgende Verdünnungen unterschieden: |
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Nur einige Beispiele. Auf die Aufzählung chemischer Formeln wird aus naheliegenden Gründen verzichtet. |
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*[[Aldehyde]] - Für die Parfümerie von überragender Bedeutung |
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*[[Cumarin]] |
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*[[Heliotropin]] |
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*[[Maltol]] - Intensiv süss, warm, fruchtig, karamelartig |
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*[[Moschus Keton]] und [[Moschus Xylol]] - Ersetzen das Moschus tierischen Ursprungs |
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*[[Phenole]] |
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*[[Vanillin]] |
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* ''Eau de Solide'' (''EdS''), ''Splash Cologne'', ''Edition S'', ''Splash Perfumes'' (1–3 %). „EdS“ ist ein eingetragenes Warenzeichen. |
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==Weblinks== |
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* ''Eau de Cologne'' (''EdC''), ''[[Kölnisch Wasser]]'' (3–5 %). „Echt Kölnisch Wasser“ und „Original Eau de Cologne“ sind eingetragene Warenzeichen. |
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* ''Eau de Toilette'' (''EdT''; 6–9 %) – bei sogenannten Extrême-/''Extreme''- oder Intense-Varianten auch mehr |
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* ''Eau de Parfum'' (''EdP''; 10–14 %) – Intense-Varianten: bis 20 % |
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* ''Extrait Parfum'' oder ''Extrait de Parfum'' (''Parfum''/''Parfüm''; 15–30 %) – Intense-Varianten: bis 40 % |
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Der Riechstoffanteil hat sich seit dem 17. Jahrhundert vom ''EdC'' über ''EdT'' zum ''EdP'' stetig erhöht. ''Extrême''- oder ''Intense''-Varianten enthalten noch mehr ätherische Öle. Bei den Auflistungen zur Konzentration sollte aber immer berücksichtigt werden, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen Auffassungen und Beschreibungen gibt, die zum Teil deutlich voneinander abweichen. Die oben genannten veröffentlichten Angaben decken sich mit denen des H&R-Buches Parfum (siehe Abschnitt [[#Literatur|Literatur]]). Martinetz/Hartwig beispielsweise schreiben: Eau de Toilette von 5 bis 8 %, beim Eau de Parfum von 8 bis 10 % und beim (Extrait) Parfum von 10 bis 25 %. |
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Riechstoff-Lexikon http://www.omikron-online.de/cyberchem/aroinfo/aroindex.htm |
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== Duftintensität und Duftwirkung == |
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==Duftnoten== |
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Je nach Zusammensetzung des Duftes haben Parfüms unterschiedliche Duftintensitäten und Duftwirkungen. Riechstoffauswahl und Riechstoffkonzentration beeinflussen sowohl die Duftintensität als auch die Duftwirkung. |
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Ein Parfüm kann durch unterschiedliche Anteile der Grundbestandteile sehr viele verschiedene [[Duftnote]]n annehmen. Es setzt sich aus [[Kopfnote (Parfum)|Kopf-]], [[Herznote|Herz-]] und [[Basisnote]] zusammen. |
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Dabei werden folgende Schwellenwerte beobachtet: |
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* Duftwirkungs-Schwelle: ab dieser noch nicht wahrnehmbaren Intensität reagiert der Körper auf den Duft. |
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Die Kopfnote ist unmittelbar nach dem Auftragen des Parfüms auf die Haut wahrzunehmen. Da sie für den ersten Eindruck und die Kaufentscheidung wichtig ist, ist die Kopfnote meist intensiver als die anderen und wird von leichtflüchtigen Duftstoffen geprägt. (Aus diesem Grund sollte man bereits einige Zeit vor dem Kauf ein Parfüm auf der eigenen Haut testen, um über den - für den Träger wichtigeren - Duft der Herznote urteilen zu können.) Die Herznote ist in den Stunden nachdem sich die Kopfnote verflüchtig hat zu riechen. Die Basisnote ist der letzte Teil des Duftablaufes und enthält langhaftende Bestandteile. |
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* Wahrnehmungs-Schwelle: Aura, man riecht etwas, kann es jedoch noch nicht zuordnen. |
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* Erkennbarkeits-Schwelle: Duft ist erkennbar und benennbar; mit steigender Duft-Intensität wandelt sich der Duft von |
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** ‚angenehmer Duft‘ über |
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** ‚aufdringlicher Duft‘ bis hin zur |
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* Flucht-Schwelle, die unbewusst eine [[Fluchtverhalten|Fluchtreaktion]] auslöst. |
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== Duftnoten == |
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Parfüms können relativ lange gelagert werden, am besten in einem dunklen und kühlen Raum, damit kein Licht, keine Feuchtigkeit und keine Hitze das Parfüm verfliegen lässt oder den Duft beeinträchtigt. |
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Ein Parfüm kann durch unterschiedliche Anteile der Grundbestandteile sehr viele verschiedene [[Duftnote]]n annehmen. Es kann beispielsweise blumige, moschusähnliche, orientalische, fruchtige, frische oder klassisch-elegante Duftnuancen aufweisen. |
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Bei zu langer oder schlechter Lagerung kann es allerdings zu einer unangenehmen Veränderung des Duftes kommen. |
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Die meisten Parfüms setzen sich aus Kopf-, Herz- und Basisnote zusammen. |
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Ein Parfum kann blumig-feminine, maskuline, orientalische, fruchtige, pudrige, zitrusfrische oder klassisch-elegante Duftnuancen aufweisen. |
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* Die ''Kopfnote'' ist unmittelbar in den ersten Minuten nach dem Auftragen des Parfüms auf der Haut wahrnehmbar. Da sie für den ersten Eindruck und die [[Kaufentscheidung]] wichtig ist, ist die Kopfnote meist intensiver als die anderen und wird von leichtflüchtigen Duftstoffen geprägt. Für gewöhnlich setzt sie sich aus leichten Duftnoten zusammen, aber es können schon Teile von Herz- und Basisnote anklingen. |
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==Verwendung== |
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* Die ''Herznote'' ist in den Stunden, nachdem sich die Kopfnote verflüchtigt hat, zu riechen und bildet den eigentlichen Duftcharakter (das Herzstück). In der Herznote finden sich meistens [[Blüte]]nnuancen, die mit anderen [[Aroma|Aromen]] kombiniert werden. Sie wird häufig auch als Mittelnote bezeichnet. |
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Das Parfüm als Wohlgeruch wird sowohl von [[Frau]]en als auch von [[Mann|Männern]] hauptsächlich dazu verwendet, die eigene [[Persönlichkeit]] und den eigenen [[Geschmack (kulturell)|Geschmack]]/[[Stil]] zu unterstreichen. Dabei entwickelt sich jede Duftnote auf der Haut verschiedener Menschen unterschiedlich. Daher ist es wenig sinnvoll, Düfte nach dem Eindruck auf einem Teststreifen oder auf der eigenen Haut zu verschenken. Düfte sollten auf gut durchbluteten Stellen aufgesprüht werden, wie an den Handpulsen und hinter den Ohren. Dabei sollte man es mit der privaten Parfümwolke auch nicht übertreiben, da dies auf andere Menschen insbesondere in der Arbeitswelt sehr störend wirken kann. In den USA gibt es schon eine Bewegung für eine duftfreie Arbeitsatmosphäre, die gegen intensive Parfümduftwolken als Belästigung vorgeht. |
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* Die ''Basisnote'' ist der letzte Teil des Duftablaufes und enthält langhaftende und schwere Bestandteile. |
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== Die wichtigsten Duftbausteine == |
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Für viele bekannte Modehersteller sind die Lizenzen für Düfte und Kosmetika eine sehr wichtige Einnahmequelle. |
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Die wichtigsten Duftbausteine sind synthetisierte Riechstoffe und natürliche Riechstoffe, die an Blüten, Früchte, Gewürze, Rinde und Harz, Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln, tierische Sekrete und [[Gourmand]]-Noten erinnern. |
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* Zu den wichtigsten Blüten gehören [[Pelargonien]], auch afrikanische [[Storchschnäbel|Geranium (Storchenschnäbel)]] genannt, [[Hyazinthe]], [[Echter Jasmin|Jasmin]] (nur in höchst aufwendigem, mehrstufigem Verfahren zu gewinnen, eine Tonne Blüten ergibt ein Kilogramm [[Absolue]]), [[Echter Lavendel|Lavendel]] (das in der Parfümerie wohl am meisten verwendete ätherische Öl), [[Maiglöckchen]], [[Mimose]], [[Neroli]] (wird aus den Blüten des Bitterorangenbaums gewonnen), [[Osmanthus]] (in modernen Fantasienoten), [[Rosenöl|Rose]] (die Blütenblätter werden einzeln gezupft; einer der am häufigsten verwendeten Blütenduftbausteine), [[Tuberose]] ([[Nachthyazinthe]]) (einer der teuersten Duftstoffe, wird durch [[Enfleurage]] gewonnen), [[Veilchen]], [[Ylang-Ylang]] |
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Daneben finden Parfüms in vielen [[Produkt (Wirtschaft)|Produkten]] eine Verwendung. Hauptbereich sind Produkte für die [[Körperpflege]], aber auch Lebens- und Genussmittel (z.B. [[Süßigkeiten]], [[Zigarette]]n, [[Tee]]s) können parfümiert/aromatisiert sein, um ein bestimmtes Geruchs-/ Geschmackserlebnis zu erzeugen. Mittlerweile werden gar ganze Geschäftsräume parfümiert, um bestimmte Sinneseindrücke zu unterstützen. |
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* Zu den wichtigsten Früchten gehören [[Bergamotte (Zitrusfrüchte)|Bergamotte]], [[Grapefruit]], [[Limette]], [[Orange (Frucht)|Orange]] (wird aus den Fruchtschalen des Orangenbaums gewonnen), [[Bitterorange|Orange bitter]] (wird aus den Fruchtschalen des Bitterorangenbaums gewonnen), [[Zitrone]], [[Pfirsich]], [[Granny Smith|Grüner Apfel]], [[Erdbeeren]], [[Brombeere (Frucht)|Brombeere]], [[Himbeere]], [[Pflaume]], [[Kokos]], Cassis ([[schwarze Johannisbeere]]) |
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* Gewürze sind vor allem [[Anis]], [[Ingwer]], [[Grüner Kardamom|Kardamom]], [[Koriander]], [[Muskatnuss]], [[Nelken]] (verwendet werden Blüten und Blätter), [[Piment]] (Nelkenpfeffer), [[Rosmarin]] (häufig verwendet), [[Vanille (Gewürz)|Vanille]], [[Zimt]]rindenöl |
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* Auch Rinden und Harze kommen zum Einsatz: [[Benzoe]] Siam, [[Elemi]] (häufig in Fougère-Kompositionen), [[Myrrhe]], [[Mastix]], [[Guajak]], Copaiba, [[Olibanum]] (Weihrauch), [[Opopanax]], [[Perubalsam]]öl, Rosenholz, [[Sandelholzöl|Sandelholz]], [[Styrax (Räucherwerk)|Styrax]], [[Tolubalsam]], [[Cedrus atlantica|Zedernholz]], [[Wacholder]] |
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* Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln: Malabar- oder [[Zitronengras|Citronella]], Baum- und [[Eichenmoos]] (gibt einer Duftkreation Wärme und Haftfestigkeit), [[Galbanum]], [[Schwertlilien|Iriswurzel]] (sehr wertvoll und von hoher Originalität), [[Lorbeer]], [[Muskatellersalbei]], [[Patschuli]] (ein wichtiger Dufteckpfeiler), [[Bitterorange|Petitgrain]] (wird aus den grünen Teilen des Bitterorangenbaums gewonnen, Blätter, Zweige, unreife Früchte), [[Tabak (Gattung)|Tabakblätter]] (für echte Tabaknoten unerlässlich), [[Tonkabohne]] Tonkabohnen-Resinoid/Coumarin, [[Duftveilchen|Veilchenblätter]], [[Vetiver-Öl|Vetiver]] aus der Wurzel gewonnen, [[Wacholder]]beeren, [[Zypresse]] |
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* Tierische Sekrete wie [[Ambra|Amber]], [[Bibergeil|Castoreum]] und [[Moschus]] (einer der ältesten und sagenumwobensten Duftbausteine) werden fast nur noch in synthetischer Form eingesetzt; [[Zibet]] |
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* Neben ätherischen Ölen gibt es natürliche Rohstoffe in den Qualitäten Concretes, Resinoide und Absolues. |
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* [[Gourmand]]-Noten: [[Schokolade]], [[Karamell]], [[Zucker]], [[Zuckerwatte]], [[Honig]], [[Süße Milch]], [[Mandel]] sind im 21. Jahrhundert vermehrt gefragt. |
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* Synthetische Duftstoffe: Hier können nur einige Beispiele genannt werden. Auf die Aufzählung chemischer Formeln wird verzichtet: [[Aldehyde]] (für die Parfümerie von überragender Bedeutung), [[Cumarin]], [[Vanillin]], [[Maltol]] (intensiv süß, warm, fruchtig, karamellartig). [[Moschus-Keton]] und [[Moschus-Xylol]] ersetzten und [[Phenole]] verfälschten das tierische Moschus, polycyclische Moschusverbindungen sind seit 2005 endgültig verboten. Zwei bekannte und sehr gebräuchliche synthetische Moschuskörper der modernen Parfümerie sind das [[Galaxolid]] und das [[Ethylenbrassylat]]. Weitere Riechstoffe von großer Bedeutung sind [[Linalool]], [[Linalylacetat]], [[Citral]], [[Citronellol]], [[Damascon]], [[Himbeerketon]], [[Farnesol]], [[Hexylacetat]], [[Jonone|Alpha-Jonon]], [[Jonone|Beta-Jonon]], [[Calone]]. Zum Teil sind es Stoffe, die auch in (natürlichen) ätherischen Ölen enthalten sind und die zugleich als Allergene deklariert werden müssen. |
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== Duftfamilien == |
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Als Hauptstadt des Parfüms gilt die [[Frankreich|französische]] Stadt [[Grasse]] im [[Département]] [[Alpes-Maritimes]]. |
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Die Parfümerie war stets um Klassifizierungen bemüht, wobei nicht unbedingt jede Note zweifelsfrei bestimmt werden kann und muss.<ref name="Legrum">Wolfgang Legrum: ''Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft'', Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 121–137, ISBN 978-3-8348-1245-2.</ref> Wenn die verschiedenen Düfte neun unterschiedlichen Duftfamilien zugeordnet werden, wird eine zumindest brauchbare Systematik geschaffen. Es kann im Einzelnen darüber gestritten werden, ob einige der genannten Kategorien überflüssig sind oder sich sinnvoll ergänzen. Gerade Gourmand-Aromen und tropische Düfte sind in eine klassische Unterteilung nur schwer zu integrieren. |
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* Zitrusnoten ([[Agrumen]]/[[Hesperidium|Hesperiden]]) |
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Im [[Roman]] "[[Das Parfum (Roman)|Das Parfum]]" von [[Patrick Süskind]] wird die Welt der Düfte eindrucksvoll geschildert. |
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* Blumige Noten |
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* [[Fougère]]-Noten (französisch Farn) |
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* [[Chypre]]-Noten (französisch Zypern – Diese Duftfamilie wurde 1917 durch den berühmten Parfumeur [[François Coty]] eingeführt.) |
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* Holzige Noten |
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* Orientalische Noten |
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* Ledernoten ([[Juchtenleder|Juchten]] und Tabac) |
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* Gourmand-Noten |
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* Tropische Noten |
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Darüber hinaus sind Unterteilungen zu finden, die Gewürze und Kräuter einzeln aufführen, die [[aldehyd]]ische Parfüms extra benennen und sogar farbliche Zuordnungen sind möglich; so werden besonders Grüne Noten häufig als eigene Gruppe genannt. Eine wichtige und seriöse Quelle ist die 1990 von [[Jean Kerléo]] gegründete ''Sociéte francaise des parfumeurs'', wo auch Informationen zu den Duftfamilien erhältlich sind. |
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Um den Verkauf von Parfüm zu steigern und damit sich die Kunden vor dem Kauf mit den unterschiedlichen Düften vertraut machen können, werden [[Testflakon]]s (mit etwa 2 ml Inhalt) zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Kleine 5 ml Flakons werden für Sammler angeboten, siehe Foto. Die großen und kleinen Flakons (Dummies) für Dekorationszwecke werden [[Factice]]n genannt. |
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== Verwendung und Verträglichkeit == |
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==Markt== |
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Das Parfüm als Wohlgeruch wird sowohl von Frauen als auch von Männern hauptsächlich dazu verwendet, den körpereigenen Geruch zu verändern, um damit die eigene [[Person]] zu betonen und den persönlichen [[Geschmack (Kultur)|Geschmack]] oder [[Stil]] zu unterstreichen. Dabei kann sich eine Duftnote auf der Haut verschiedener Menschen unterschiedlich entwickeln. Es ist daher wenig sinnvoll, Düfte allein nach dem Eindruck auf einem Teststreifen oder auf der eigenen Haut zu beurteilen, wenn ein Parfum an andere Personen verschenkt werden soll. Zur besseren Entfaltung werden Duftstoffe auf gut durchblutete Hautareale aufgetragen, etwa über den Handpulsen, am Hals oder hinter den Ohrläppchen. |
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Der Umsatz mit Damen- und Herrendüften der sog. Prestige- und Luxuskategorie (die preiswerten Düfte nicht berücksichtigt) betrug laut Fragrance Foundation [[2004]] in Deutschland 790 Mio. EUR (Vorjahr 773 Mio. EUR). In einer Umfrage gaben 59% der Frauen ab 14 Jahren an, innerhalb der letzten Woche ein Duftwasser verwendet zu haben; bei Männern lag der entsprechende Anteil nur bei 35% (allerdings verwendeten 65% ein [[After-Shave]]). |
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Gegenwärtig sind insgesamt 1.100 Düfte im Handel erhältlich, jedes Jahr werden ca. 200 neue Düfte eingeführt, davon ca. 60-80 Luxusdüfte. 97% der Neuerscheinungen werden binnen drei Jahren wieder eingestellt, da sie sich nicht wirtschaftlich am Markt durchsetzen konnten. |
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[[Allergiker]] und Kinder können auf verschiedene Parfüms unterschiedlich reagieren und sollten an einer kleinen unauffälligen Stelle die Verträglichkeit testen. Ein zweiter Test sollte im Abstand von rund zehn Tagen stattfinden. Erst wenn nach dem zweiten Test keine Hautreizungen auftreten, sind Irritationen oder Allergien kaum zu befürchten. |
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===Duftstoffproduzenten=== |
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Bei einer Allergie hilft nur das Meiden der Allergene oder eine [[Hyposensibilisierung]] durch einen erfahrenen Arzt. Bei der häufiger auftretenden Irritation genügt es oft, die Konzentration oder die Anwendungshäufigkeit herabzusetzen. |
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*[[Création Aromatique]] in Symrise aufgegangen |
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*[[Dragoco]] in Symrise aufgegangen |
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*[[Haarmann & Reimer]] in Symrise aufgegangen |
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*[[Drom]] |
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*[[Fragrance Resources]] |
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*[[Givaudan]] |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Guerlain Guerlain] |
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*[[International Flavors & Fragrances Inc.]] (IFF) |
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*[[Symrise]] |
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*[[Takasago]] |
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*[[Firmenich]] |
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*[[Quest]] |
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*[http://www.robertet.com/ Groupe Robertet] |
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In der [[Europäische Union|Europäischen Union]] werden seit 1997 derzeit 26 Duftstoffe als potentiell allergieauslösend eingestuft. Diese „allergenen Duftstoffe“ dürfen in kosmetischen Produkten enthalten sein, müssen jedoch ab einer bestimmten Menge im Rahmen der Liste der Bestandteile mit ihrer jeweiligen Bezeichnung der [[Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe|Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe]] (INCI = International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) einzeln aufgeführt werden. |
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===Parfümproduzenten=== |
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[[Bild:ParfumesCartier.jpg|thumb|right|Schaufensterwerbung für Parfümsorten von Cartier]] |
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*[[L'Oréal]] (Weltmarktführer 2003) |
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*[[Cosmopolitan Cosmetics]] und P&G Prestige Beauté ([[Procter & Gamble]]) |
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*[[Unilever]] |
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*[[Shiseido]] |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Guerlain Guerlain] |
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*[[Beiersdorf AG]] |
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*[[Parfumes Coty]] |
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*[[Mäurer & Wirtz]] |
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*[[Creed (Parfüm)|Creed]] |
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*[[Czech & Speak]] |
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*[[Farina gegenüber]] in Köln seit 1709 |
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*[[Floris]] |
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*[[Penhaligon's]] |
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*[[Truefitt & Hill]] |
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*[[Trumper's]] |
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*[[Annick Goutal]] in Paris seit 1980 |
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Parfüms können relativ lange gelagert werden, wenn sie gut verschlossen in einem geeigneten Behältnis an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Denn durch Hitze, Licht, Feuchtigkeit und Kontakt mit Luft oder reaktiven Oberflächen wird ein Parfüm beeinträchtigt. Bei schlechter oder überlanger Lagerung kann der Duft verfliegen oder seine Duftnoten so verändern, dass auch von „umgekippten“ Düften gesprochen wird. |
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===Bedeutende Parfümeurinnen und Parfümeure=== |
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*Henri Alméras kreierte 1935 für [http://en.wikipedia.org/wiki/Jean_Patou Jean Patou] "Joy", das nach "Chanel No. 5" am zweithäufigsten verkaufte Parfum |
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*Ernest Beaux ("Bo"), kreierte für [http://en.wikipedia.org/wiki/Chanel Chanel] "Bois des Iles" (1926), "Cuir de Russie" (1927), "No. 22" (1922) und schuf 1921 mit "No. 5" das bekannteste und bis heute meist verkaufte Parfum und das erste, das auf synthetischen Riechstoffen - den Aldehyden - beruht. |
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*Calice Becker (Quest International), Dior "J'adore" (1999), Karan Serie "DKNY Energy" (2002), Lauder Serie "Beyond Paradise", Joop! "What About Adam" (1997), Hilfiger "Tommy Girl" |
|||
*Pierre Bourdon (Fragrance Resources) u. a. Davidoff "Cool Water", Davidoff "Good Life", Dior "Dolce Vita" (1995 mit Maurice Roger), Saint Laurent "Kouros" (1981), Saint Laurent "Live Jazz", The Different Company "Poudre Iris" |
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*Jean Carles, Carven "Ma Griffe" (1946), Dior "Miss Dior" (1947 mit Paul Vacher), Dana "Canoe" (1935), Dana "Tabu" (1932), Schiaparelli "Shocking" (1937) |
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*Jacques Cavallier (Firmenich) "L'Eau d'Issey", "Bulgari for men" u. a. |
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*Bernard Chant (+ 1987), Serie "Aramis" (1965), Clinique "Aromatics Elixir" Gres "Cabochard" |
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*[http://www.britannica.com/ebi/article-9273830 François Coty] (1874-1934), begründete 1917 mit "Chypre" den neuen Typ der Chypre-Parfums, die vom Akkord aus Citrus-Frische im Kontrast zu Eichenmoos geprägt sind |
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*Ernest Daltroff (1867-1947), Gründer des Hauses Caron, kreierte die frühen, legendären Parfums des Hauses |
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*Jean Claude Ellena, "Meister der wasserfarbenen Aromen" (cit.Luca Turin), seit 2004 "Nase" der Maison Hermès mit der "Hermessence-Serie", u.a. Bulgari "The Vert"-Serie (1992), Van Cleef & Arpels "First" (1976), arbeitet auch für die elitären Nischen-Parfumanbieter [http://www.thedifferentcompany.com/ The Different Company] und [http://www.editionsdeparfums.com/mallesite/index.htm Les Editions de Parfums] |
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*[[Johann Maria Farina]] (1685-1766), Createur von [[Kölnisch Wasser|Eau de Cologne]] (1714) |
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*Tina Farina, schuf u. a. Duft Typologie, Tina Farina (1981) |
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*Edouard Fléchier, seit 2005 "Nase" der Maison Guerlain, Dior "Poison"-Serie (1985), Lacroix "C'est La Vie" |
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*Olivia Giacobetti, u.a. Shiseido "IUNX", Hermès "Hiris", Lubin "Idole" (2005), zahlreiche Parfums für L'Artisan Parfumeur |
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*Sophia Grojsman (IFF International Flavours & Fragrances) Boucheron "Jaipur" (1994 mit Jean Pierre Mary), Klein "Eternity" (1988), Lauder "Spellbound", Kenzo "Kashaya", Lagerfeld "Sun Moon Stars", Lalique "Parfum Lalique" (1992), Lancome "Tresor" (1990), Biagiotti "Sotto Voce", Saint Laurent Paris (1983) |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Guerlain Aimé Guerlain] (+ 1910) "Jicky" (1889) |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Guerlain Jacques Guerlain] (1874-1963) u.a. "Apres L’Ondée" (1906), "L’Heure Bleue" (1912), "Mitsouko" (1919), "Shalimar" (1925), "Sous Le Vent" (1933), "Vol de Nuit" (1933) |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Guerlain Jean-Paul Guerlain], zog sich 2002 zurück, u.a. "Chamade" (1969), "Chant d'Arômes" (1962), "Jardins de Bagatelle" (1983), "Mahora" (2000), "Nahéma" (1979), "Parure" (1975), "Samsara" (1989) |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Guerlain Pierre-François Pascal Guerlain] (+ 1864), Gründer der Maison Guerlain, schuf die Eaux de Cologne |
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*Jean Guichard (Givaudan), Cacharel "Eau de Eden", Cacharel "LouLou" (1987), Klein "Obsession", Cartier "So Pretty" (1995), Celine "Pour Femme" (2000), Hermes "Concentre d'Orange Vert" (2004), Montana "Parfum de Peau" (1986), Ricci "Deci Dela", Ricci "Les Belles", Trussardi "Donna" |
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*Hugo Janistyn, schuf u. a. Russisch Leder für Farina (1966) |
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*Jean Kerléo ("Nase" der Maison [http://en.wikipedia.org/wiki/Jean_Patou Jean Patou] von 1967 bis 1998 und Gründer der Osmothèque in Versailles) "1000" (1972), "Ma Liberte" (1987), "Privé", "Sublime" (1992), "Voyageur"; Lauder "Knowing" |
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*Francis Kurkdjian, Acqua di Parma "Iris Nobile" (2004 mit Françoise Caron), Arden "Green Tea"-Serie, Armani "Mania for men", Guerlain "Rose Barbare" (2005), Gaultier "Fragile" (1999), "Gaultier2" (2005), "Le Male" Joop! "Muse" (2003), Versace "Jeans Couture Glam", |
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*Sophie Labbé (IFF International Flavours & Fragrances) Cacharel "Promesse", Givenchy "Organza"-Serie, "G de Gigli", Ricci "Premier Jour" and "Boss Woman" |
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*Christophe Laudamiel, "American Beauty Wonderful" (2005), Clinique "Happy Heart", Lauder "Youth Dew Amber Nude" (2005), Kors "Island" (2005 mit Loc Dong), Lauren "Polo Blue" (mit Carlos Benaïm), Hilfiger "True Star Gold" (2005) |
|||
*Nathalie Lorson, Chopard "Wish", Dolce & Gabbana "D & G Pour Femme" (mit Max Gavarry), Brosseau "Ombre d'Or", Sander "Pure"-Serie (2003/2004 mit Ilias Ermenidis), Sander "Sensations" (2000 mit Alain Astori?), |
|||
*Annick Menardo, Bulgari "Black" (1998), Hugo Boss "Boss" (1998), Lancôme "Hypnose" (2005 mit Thierry Wasser), "Lolita Lempicka" (1997), Montana "Blu" (2000) |
|||
*Alberto Morillas, Bulgari "Blu"-Serie(2000), Klein "One"-Serie (1994 mit Harry Fremont), Cartier "Le Baiser du Dragon" (2003), Cartier "Panthère", Armani "Aqua di Gio", Lanvin "Oxygene"-Serie (2000), Hilfiger "Tommy" (1994 mit Annie Buzantian) |
|||
*Michel Morsetti für Caron: "Coup de Fouet" (1954), "Farnesiana" (1947), "Muguet du Bonheur" "Or et Noir" (1949), "Poivre" (1954), "Pour Une Femme" (1949), "Rose" (1949), "Tabac Noir" (1948), "With Pleasure" (1949) |
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*Paul Parquet, Houbigant "Chantilly" (1941), Houbigant "Fougere Royale" (1882) |
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*Jacques Polge seit 1978 die "Nase" für die Maison [http://en.wikipedia.org/wiki/Chanel Chanel]: "Bois Noir" (1987), "Chance" (2002), "Coco" (1984), "Coco Mademoiselle" (2001), "Cristalle" (1993), "Egoïste" (1990); für Ungaro: "Diva" (1984), "Senso" (1987), für Tiffany: "Pure Tiffany" (2003), "Sheer Tiffany" (1999), "Tiffany for Men" (1989) |
|||
*Olivier Polge, Bulgari "Eau Parfumée au Thé Rouge" (2005), Dior "Pure Poison" (2004 mit Dominique Ropion & Carlos Benaïm), "Dior Homme" (2005), Ungaro "Apparition for men" (2005), "Armani Code for women" (2006 mit Dominique Ropion & Carlos Benaim), Guerlain "Cuir Beluga" (2005), La Perla "Blue", Moschino "Friends Men" (2005), Viktor & Rolf "Flowerbomb" (2005 mit Carlos Benaïm and Domitille Michalon) |
|||
*Francois Robert, Lanvin "Vetyver" (2003), mehrere Parfums für Parfums de Rosine |
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*Guy Robert, Dior "Dioressence" (1979), Gucci "No. 1" (1972), Hermès "Caleche" (1961), Hermès "Equipage" (1970), Rochas "Madame Rochas" (original version, 1960), Rochas "Monsieur Rochas" (1969) |
|||
*Henri Robert, Chanel "Cristalle" (1974), Chanel "No. 19" (1970), Chanel "Pour Monsieur" (1955) |
|||
*Dominique Ropion, u.a. Dior "Pure Poison" (2004 mit Carlos Benaïm & Olivier Polge), Malle "Carnal Flowers" (2005), Malle "Une Fleur de Cassie", Malle "Vetiver Extraordinaire", Armani "Code for women" (2006 mit Carlos Benaim & Olivier Polge), Givenchy "Amarige" (1991), Givenchy "Very Irresistible for women" (mit Sophie Labbe & Carlos Benaïm), Givenchy "Ysatis" (1984) |
|||
*Vincent Roubert, Coty "A Suma", Coty "L'Aimant" (1927 mit François Coty), Coty "L'Or" (1912), Coty "Vertigo", Jacques Fath "Green Water" (1947), Jacques Fath "Iris Gris" (1947) |
|||
*Maurice Roucel (Quest International), Bond no. 9 "Broadway Nite" (2003), Bond no. 9 "New Haarlem" (2003), Bond no. 9 "Riverside Drive", Castelbajac "Castelbajac", Malle "Musc Ravageur", Strehne "Strenesse", Gucci "Envy", Hermès "24 Faubourg", Krizia "K", Lalique "Pour Homme", Lutens "Iris Silver Mist" (1994) |
|||
*Edmond Roudnitska (1905-1996), für [[Christian Dior]]: "Diorama" (1948), "Dior-Dior", " Diorella" (1972), "Diorissimo" (1956), "Eau Fraiche" (1955), "Eau Sauvage" (1966), "Miss Dior" (1947); für Hermès: "Eau d'Hermès" (1949), Grande Eau d'Hermès; für Rochas: "Femme" (1944), "La Rose", "Mouche", "Mousseline", "Moustache" (1949) |
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*Michel Roudnitska (Sohn von Edmond), u. a. für DelRae (San Francisco), Malle "Noir Epices" |
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*Ralf Schwieger, Malle "Lipstick Rose", Hermès "Eau des Merveilles" (2004 mit Nathalie Feisthauer) |
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*Christopher Sheldrake, die "Nase" der Maison Serge Lutens, ab 2005 für Chanel tätig; u.a. "A La Nuit" (2000), "Ambre Sultan" (2000), "Arabie" (2000), "Chergui" (2001), "Clair de Musc" (2003), "Cuir Mauresque" (1996), "Daim Blond" (2004), "Datura Noir" (2001), "Douce Amère" (2000), "Miel de Bois" (2005), "Muscs Koublai Khan" (1998), "Rahat Loukoum" (1998), "Sa Majeste de Rose" (2000), "Santal Blanc" (2001), "Santal de Mysore" (2001), "Tubereuse Criminelle" (1999) |
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*Jean-Louis Sieuzac, Dior "Dune" (1991), Dior "Fahrenheit", de la Renta "Oscar" (1977), Rykiel "Sonia Rykiel", Saint Laurent "Opium" (1977) |
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*Paul Vacher (+ 1975), Dior "Miss Dior" (1947, mit Jean Carles), Lanvin "Arpège" (1927 mit Andre Fraysse) |
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== Wirtschaft == |
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===Ausbildung und Organisationen=== |
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[[Datei:Parfumerie Fragonard Grasse.jpg|mini|Die ''Parfumerie Fragonard'' in [[Grasse]], der Hauptstadt des Parfüms]] |
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Für viele bekannte Modehersteller sind die Lizenzen für Düfte und Kosmetika eine sehr wichtige Einnahmequelle. |
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International bekannte Ausbildungsstätte für Parfümeure ist die ISIPKA (Institut Supérieur International du Parfum de la Cosmétique et de l'Aromatique Alimentaire) in [[Versailles]]. |
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Daneben finden Parfüms in vielen [[Produkt (Wirtschaft)|Produkten]] Verwendung. Hauptbereich sind Produkte für die [[Körperpflege]], aber auch Lebens- und Genussmittel (zum Beispiel Süßigkeiten, Zigaretten, Tees) können parfümiert oder aromatisiert sein, um ein bestimmtes Geruchs- oder Geschmackserlebnis zu erzeugen. Zum industriellen [[Duftmarketing]] gehört auch die Raumbeduftung, also das optimierte Parfümieren von Geschäfts- und Verkaufsräumen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/duftmarketing-mit-beerenduft-auf-kundenfang-1383435.html |titel=Mit Beerenduft auf Kundenfang |werk=FAZ.net |datum=2006-10-17 |autor=Eva Beermann |zugriff=2014-03-09}}</ref> |
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Als Hauptstadt des Parfüms gilt seit dem 19. Jahrhundert die [[Frankreich|französische]] Stadt [[Grasse]] im [[Département Alpes-Maritimes]]. In Deutschland sind seit 1945 neben [[Leipzig]] vor allem [[Holzminden]] und die [[Region Ostwürttemberg]] Duftzentren. |
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Der bekannteste Branchenverband ist die US-orientierte ''Fragrance Association'', die auch alljährlich den "Parfüm-Oscar" ''FiFi-Award'' in mehreren Kategorien vergibt. [http://www.fragrance.org/] |
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Ab [[2006]] wird dieser Preis umbenannt als "Deutscher Parfümpreis" von der ''Fragrance Foundation Deutschland'' vergeben.[http://www.fragrancefoundation.de/] |
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===Wichtige Parfüm- und Duftwassermarken=== |
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Meist handelt es sich hierbei um Lizenzen bekannter Mode- und Schmuckhersteller oder Prominenter. Die Liste ist alphabetisch geordnet, in Klammer stehen exemplarisch Namen von bekannten Duftlinien. |
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<!-- bitte wirklich nur wichtige marken aufführen, vorzugsweise solche, zu denen bereits artikel existieren --> |
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*[[Giorgio Armani|Armani]] (Acqua di Giò, Emporio, Code, City Glam, Armani mania, Sensi) |
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*Aramis (900, Aramis Classic, A |
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*[[Pierre Balmain|Balmain]] (Vent Vert, Monsieur Balmain) |
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*[[Hugo Boss]] (No. 1, Deep Red, In Motion, Elements, Boss Sport, Hugo, Soul, Energise, Baldessarini) |
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*[[Boucheron]] (Trouble) |
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*[[Bvlgari]] (Pour Homme, Black) |
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*[[Cartier]] (Pasha, Santos, Must, Déclaration, Le baiser du dragon) |
|||
*[[Cerruti]] (1881) |
|||
*[[Chanel]] ([[Chanel No. 5|Chanel N°5]], No. 19, Coco, Coco Mademoiselle, Allure, Pour Monsieur, Antaeus, Egoïste, Egoïste Platinum, Chance) |
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*[[Davidoff]] (Cool Water, Zino, Good Life, Relax, Silver Shadow) |
|||
*[[Christian Dior|Dior]] (Fahrenheit, J'adore, Pure Poison, Miss Dior, Dune, Dior Homme) |
|||
*[[Farina gegenüber]] ([[Eau de Cologne]]) |
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*[[Gucci]] (Rush, Envy, Envy me) |
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*[[Dolce & Gabbana]] (Light blue, Sicily, Pour Homme, Masculine) |
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*[[Jean-Paul Gaultier]] (Classique, Le Male, Fragile, Gaultier2) |
|||
*[[Givenchy]] (Very Irresistible, Ysatis, Organza, Gentleman, Pi, Xeryus Rouge) |
|||
*[[Guerlain]] (Shalimar, Chamade, L'Instant, Vetiver, Habit Rouge, Vol de Nuit, Mitsouko, L'Heure Bleue) |
|||
*[[Hermès]] (Calèche, Equipage, Rocabar, Eau de Merveilles) |
|||
*[[Tommy Hilfiger]] (Tommy, Tommy Girl) |
|||
*[[Gabriela Sabatini]] (Wild Wind, Dévotion, Magnetic) |
|||
*[[Jil Sander]] (No.4, Pure, Sun, Sport, Sensations) |
|||
*[[Joop!]] (Homme, Femme, Berlin, Le Bain, Jump) |
|||
*[[Kenzo Takada|Kenzo]] (Pour Homme, Pour Femme, Flower) |
|||
*[[Calvin Klein]] (CK One, cK Be, Obsession, Escape, Eternity, Euphoria) |
|||
*[[Estée Lauder]] (Youth Dew, Alliage, White Linen, Intuition, Pleasures, Beyond Paradise) |
|||
*[[Lacoste]] (Touch of Pink, Lacoste Red) |
|||
*[[Lancôme]] (Trésor, Hypnose) |
|||
*[[Ralph Lauren]] (Romance, Safari, Polo, Polo Extreme, Polo Sport, Polo Black) |
|||
*[[Muelhens]] ([[Tosca]], [[4711]] Echt Kölnisch Wasser) |
|||
*[[Thierry Mugler]] (Angle, Alien) |
|||
*[[Paco Rabanne]] (Pour Homme) |
|||
*[[Rochas]] (Femme, Eau de Rochas, Rochas Man, aquaman) |
|||
*[[Shiseido]] (Vocalise, ) |
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*[[Valentino]] (Vendetta, Very, V) |
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*[[Versace]] (Essence Emotional) |
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*[[Yves Saint Laurent]] (Le male, Kouros, Opium, Rive Gauche, Paris, Jazz, Baby Doll, Pour homme, Cinéma) |
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===Wichtige Parfüm- und Duftwassermarken nach Entstehungsjahr geordnet=== |
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1714: Eau de Cologne von Farina (Johann Maria Farina 1685-1766) |
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1792: [[4711]] Echt Kölnisch Wasser von Mülhens |
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1882: Fougère Royale von Houbigant. Erstes Parfum dieses Duftfamilie. |
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1889: Jicky von Guerlain (Aimé Guerlain). Erstes Parfum des modernen Typs mit Aldehyden. |
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1917: Chypre von François Coty. Erstes Parfum dieser Duftfamilie. |
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1919: Mitsouko von Guerlain (Jacques Guerlain) |
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1919: Tabac Blond von Caron (Ernest Daltroff) |
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1921: N°5 von Chanel (Ernest Beaux). Erfolgreichstes Parfum aller Zeiten. |
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1925: Shalimar von Guerlain (Jacques Guerlain). Begründet Typ des orientalischen Parfums. |
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1927: Arpège von Lanvin (André Fraysse) |
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1929: Soir von Paris by Bourjois (Ernest Beaux) |
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1930: Joy von Jean Patou (Henri Alméras). Nach N°5 das zweiterfolgreichste Parfum aller Zeiten |
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1934: Pour Un Homme von Caron (Ernest Daltroff) |
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1944: Bandit von Robert Piguet (Germaine Cellier) |
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1945: Femme von Rochas (Edmond Roudnitska) |
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1948: L'Air du temps von Nina Ricci (Francis Fabron) |
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1956: Diorissimo von Christian Dior (Edmond Roudnitska) |
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1959: Monsieur von Givenchy |
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1959: Cabochard von Parfums Grès (Bernard Chant); Tabac Original |
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1965: Aramis Classic von Aramis/Lauder |
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1966: Eau Sauvage von Christian Dior (Edmond Roudnitska) |
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1969: Ô von Lancôme (Robert Gonnon) |
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1975: Grey Flannel von Geoffrey Beene |
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1977: Opium von Yves Saint-Laurent (Jean-Louis Sieuzac) |
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1978: Azzaro Pour Homme von Azzaro (Gérard Anthony, Martin Heiddenreich, Richard Wirtz); Magie Noire von Lancôme (PFP); Ralph Lauren Polo von Lauren |
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1979: Anaïs Anaïs von Cacharel (Roger Pellegrino) |
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1981: Nombre Noir von Shiseido (Serge Lutens, Jean-Yves Leroy) |
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1983: Paris von Yves Saint-Laurent (Sophia Grosjman) |
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1984: Coco von Chanel (Jacques Polge) |
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1985: Poison von Christian Dior (Jean Guichard); Boss No. 1 by Boss |
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1987: Loulou von Cacharel (Jean Guichard) |
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=== Bedeutende Duftstoffproduzenten === |
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1988: Cool Water von Davidoff (Pierre Bourdon) |
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{{Manueller Rahmen|content={{Graph:Chart|width=100|height=100|type=pie|legend=Legende|x=Givaudan, Firmenich, IFF, Symrise, Takasago, Mane SA, Frutarom, Sensient Flavors, Robertet SA, Hubao, T. Hasegawa, sonstige |y1=19, 13, 12.5, 12, 4.9, 4.4, 3.6, 2.8, 2, 1.7, 1.6, 22.5|showValues=angle:0}}|caption=Weltmarktanteile für Aromen und Riechstoffe in % (2015)<ref>[http://www.leffingwell.com/top_10.htm Flavor & Fragrance Industry Leaders]</ref>|align=right}} |
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<!-- Maximal sechs (Auswahl)! – Dies ist keine Liste. --> |
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* [[Givaudan]] mit Quest International |
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* [[International Flavors & Fragrances]] (IFF) |
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* [[Symrise]] |
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* [[Firmenich (Unternehmen)|Firmenich]] |
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* [[Takasago Kōryō Kōgyō]] |
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=== Parfümproduzenten === |
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1990: Trésor von Lancôme (Sophia Grosjman); Egoiste by Chanel |
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{{Siehe auch|Liste von Parfüm- und Duftwassermarken}} |
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=== Bedeutende Parfümeure === |
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1992: Angel von Thierry Mugler (Olvier Cresp and Yves de Chiris) |
|||
Weltweit gibt es etwa 2000 Personen, die den Beruf des [[Parfümeur]]s ausüben. |
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{{Siehe auch|Liste bedeutender Parfümeure}} |
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1993: Jean-Paul Gaultier von Jean-Paul Gaultier (Jacques Cavallier); Egoiste Platinum von Chanel |
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=== Ausbildung und Organisationen === |
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1995: CK One von Calvin Klein (Firmenich) |
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International bekannte Ausbildungsstätte für Parfümeure ist die ISIPCA ([[Institut supérieur international du parfum, de la cosmétique et de l’aromatique alimentaire]]) in [[Versailles]]. |
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Der bekannteste Branchenverband ist die US-orientierte [[Fragrance Association]], die auch alljährlich den „Parfüm-Oscar“ [[FiFi-Award]] in mehreren Kategorien vergibt. Seit 2006 wird dieser Preis umbenannt als „Deutscher Parfümpreis“ von der ''Fragrance Foundation Deutschland'' vergeben. |
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1995: Dolce Vita von Christian Dior (Pierre Bourdon und Maurice Roger) |
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== Literatur == |
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1995: Le Mâle von Jean-Paul Gaultier (Francis Kurkdjian) |
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* {{Literatur |Autor=Hanna Boghanim, Agnès Carayon |Titel=Parfums d`Orient [exposition, Paris, Institut du monde arabe, 25 septembre 2023 - 17 mars 2024] |Hrsg=Institut du monde arabe |Verlag=Skira |Ort=Paris |Datum=2023 |ISBN=978-2-37074-225-4}} |
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* Mandy Aftel: ''Die Kunst der Alchimisten – Alles über Parfum.'' 1. Auflage. Rütten & Loening, Berlin 2004, ISBN 3-352-00654-7. |
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* Alain Corbin: ''Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs''. Wagenbach Verlag. ISBN 3-8031-3618-0. |
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* Janina Drostel: ''Lavendel, Zimt und Rosenholz – Die Welt der sinnlichen Düfte''. Thorbecke Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-3522-5. |
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* Hans Henning: ''Psychologische Studien am Geruchssinn.'' In: Emil Abderhalden (Hrsg.): ''Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden''. #189, Abt. VI, Teil A. Verlag Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1926, S. 741–839. |
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* Heiner Meininghaus, [[Christa Habrich]]: ''Düfte und edle Flakons aus fünf Jahrhunderten''. Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1998, ISBN 3-925369-82-1. |
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* Andrea Hurton: ''Erotik des Parfüms. Geschichte und Praxis der schönen Düfte''. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-8218-1299-0. |
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* Dieter Martinetz, Roland Hartwig: ''Taschenbuch der Riechstoffe''. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1539-3. |
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* Alfons M. Burger: ''Leitfaden der modernen Parfümerie''. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1930. |
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* Paul Faure: ''Magie der Düfte. Eine Kulturgeschichte der Wohlgerüche von den Pharaonen zu den Römern.'' 2. Auflage. Artemis & Winkler, München/ Zürich 1994, ISBN 3-7608-1923-0. |
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* Paul Jellinek: ''Die Psychologischen Grundlagen der Parfümerie. Untersuchungen über die Wirkungen von Gerüchen auf das Gefühlsleben''. Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg 1951. |
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* Paul Jellinek: ''Praktikum des modernen Parfumeurs''. Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg 1960. |
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* ''H&R Lexikon Duftbausteine''. Glöss Verlag, Hamburg 1985. |
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* ''H&R Buch Parfum''. Glöss Verlag, Hamburg 1985. |
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* Hanns Hatt, Regine Dee: ''Das Maiglöckchen Phänomen – Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt.'' 1. Auflage. Piper, München/ Zürich 2008, ISBN 978-3-492-05224-5. |
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* Edwin T. Morris: ''Düfte. Kulturgeschichte des Parfums.'' Albatros, Solothurn, Düsseldorf 2006, ISBN 3-491-96164-5. |
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* Günther Ohloff: ''Irdische Düfte, himmlische Lust. Kulturgeschichte der Duftstoffe.'' (= ''Insel-Taschenbuch. #1777''). 1. Auflage. Insel Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 1996, ISBN 3-458-33477-7. |
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* Georges Vigarello: ''Wasser und Seife, Puder und Parfum – Geschichte der Körperhygiene seit dem Mittelalter'' (= ''Campus.'' Band 1057). Campus Verlag, Frankfurt/ New York 1988; Neuauflage 1992. |
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* Detlef Lehmann: ''Die göttlichen Düfte: [[Salvador Dalí]] und seine Parfums.'' (The divine Fragrances), Hrsg. von John G. Bodenstein, EKS-Verlag Europäische Kultur Stiftung/[[Museum Europäischer Kunst|Museum Arno Breker]] Schloß Nörvenich / Marco-VG, Bonn/ Paris/ New York 2004, ISBN 3-921754-39-9. |
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== Buch/Film == |
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2001: Coco Mademoiselle von Chanel (Jacques Polge) |
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Im 1985 erschienenen [[Roman]] ''[[Das Parfum]]'' von [[Patrick Süskind]] wird die Welt der Düfte eindrucksvoll geschildert. 21 Jahre später wurde der Roman vom deutschen Regisseur [[Tom Tykwer]] unter dem Titel ''[[Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders]]'' verfilmt. |
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== Museen == |
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2001: Nu von Yves Saint-Laurent (Jacques Cavallier) |
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Bekannte Museen zum Thema Parfüm sind |
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* [[Internationales Museum der Parfümerie]] ({{FrS|Musée internationale de la Parfumerie}}) in [[Grasse]] |
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* [[Duftmuseum]] in Köln (Entstehungsort des Eau de Colognes) |
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* [[Europäisches Flakonglasmuseum]] am Rennsteig in [[Kleintettau]] |
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{{Siehe auch|Liste von Parfümmuseen}} |
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==Zitate== |
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*''Parfum ist wie die Liebe. Ein bisschen ist nie genug.'' ([[Estée Lauder]])<!--quelle?--> |
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*''Es gibt keinen Luxus ohne Parfum.'' ([[Karl Lagerfeld]])<!--quelle?--> |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Perfumes}} |
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*[[Das Parfum (Roman)|Das Parfum]]: Patrick Süskinds Roman |
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{{Wikisource|Parfüm, Seifen und Kosmetik}} |
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* [[Duftmuseum]] |
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{{Wiktionary}} |
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* {{DNB-Portal|4044652-9}} |
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* [http://www.parfumeurs-createurs.org/ Société Française des Parfumeurs] |
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* {{Webarchiv | url=http://www.ikw.org/pages/prodgr_details.php?info_id=97&navi_id=km&subnavi_id=koerperpflegemittel&s_key=Parf%C3%BCm | wayback=20111130143600 | text=www.ikw.org – Körperpflegemittel / Rechtsgrundlagen}} |
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* [http://www.bfr.bund.de/cm/343/bfr_empfiehlt_europaweit_einheitliche_regelung_fuer_den_einsatz_neuer_duftstoffe_in_kosmetischen_mitteln.pdf www.bfr.bund.de – BfR empfiehlt europaweit einheitliche Regelung für den Einsatz neuer Duftstoffe in kosmetischen Mitteln] (PDF; 49 kB) |
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== Einzelnachweise == |
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==Weblinks== |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4044652-9|LCCN=sh/85/099839|NDL=00566753}} |
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*[http://www.b-treude.de/duftlexikon.htm Kleines Lexikon der parfümistischen Fachsprache] |
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*[http://www.gujmedia.de/_content/20/09/200972/BB_14_04_Parfum.pdf Branchenbild Parfum] ([[PDF]]) Detaillierte Analyse des deutschen Parfümmarkts, Verlag [[Gruner und Jahr]], Mai 2004, ISSN 0940-5895 |
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*[http://www.parfuem-faq.de Fragen und Antworten rund ums Parfüm] |
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*[http://www.b-treude.de/duftingredienzen.htm Beschreibung von Duftingredienzen samt ihrer Wirkung auf die Psyche] |
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[[Kategorie: Parfüm| Parfüm]] |
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[[Kategorie:Parfüm| ]] |
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[[eo:Parfumo]] |
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[[es:Perfume]] |
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[[fr:Parfum]] |
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[[he:בושם]] |
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[[ja:香水]] |
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[[nl:Parfum]] |
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[[pl:Perfumy]] |
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[[zh:香水]] |
Aktuelle Version vom 15. März 2025, 15:22 Uhr

Ein Parfüm [bundesdeutsches Hochdeutsch)[1] bzw. Parfum [ ] (österreichisches[2] und auch bundesdeutsches Hochdeutsch) ist ein meist flüssiges Gemisch aus Alkohol und Riechstoffen, das der Erzeugung angenehmer Gerüche dienen soll. Das Wort ist entlehnt aus französisch parfum, abgeleitet von französisch parfumer ‚mit Duft erfüllen‘, dieses aus italienisch perfumare, von spätlateinisch perfumare ‚stark duften‘ zu lateinisch fumare ‚rauchen, dampfen, qualmen‘;[3] es geht somit auf die frühe Anwendung von Räucherstoffen zurück. Heutige Parfüms werden für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Eine Person, die Parfüms kreiert, nennt man Parfümeur (fem.: Parfümeurin).
] (- Parfüms im engeren Sinn sind Riechstoffe und deren Mischungen (Duftkompositionen mit bestimmtem Odeur), die den Körpergeruch verändern oder einen Odor überdecken. Sie dienen dem persönlichen Wohlbefinden eines Menschen und seiner Selbstdarstellung gegenüber anderen.
- Raumdüfte versehen Innenräume mit besonderen Gerüchen und können direkt durch Sprays oder mittelbar über aufgestellte Träger in den Luftraum eingebracht werden.
- Geruchsstoffe, die in Parfüms zur Anwendung kommen, werden auch dazu verwendet, Konsumenten eine Vielzahl von Produkten attraktiv zu machen. Parfümiert sind viele Produkte in Bad, Küche, Haus und Garten. Produkte mit einem unangenehm starken Eigengeruch – wie Reinigungsmittel oder Haarfärbemittel – werden mit Riechstoffen dem Käufer angenehm gemacht, man spricht in diesem Zusammenhang von der funktionalen Parfümerie. In der Lebensmittelindustrie gelten Aromastoffe ebenfalls als unverzichtbar – z. B. Vanille, die gleichermaßen in Süßspeisen und Parfüms verwendet wird.
Geschichte des Parfüms
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Die Geschichte des Parfüms beginnt in den alten Hochkulturen Ägypten und Indien, deren Handwerkstradition, Spiritualität und Medizin die Verarbeitung der kostbaren Duftstoffe ermöglichten. Die Einsatzmöglichkeiten von aromatischen Substanzen galten als Quelle der Inspiration – inspirieren heißt einhauchen oder einatmen. In Ägypten brachte das Goldene Zeitalter der Pharaonin Hatschepsut eine Hinwendung zum lebendigen Körper. Was zuvor nur den Göttern geopfert und den Toten auf ihre Reise mitgegeben wurde, wurde zur Parfümierung des lebendigen Körpers genutzt.
„Himmel und Erde sollen überfließen von Weihrauch und der Duft soll im Fürstenhaus sein. Rein und makellos sollst du sie mir darbringen, damit Salbe für die göttlichen Glieder daraus ausgepresst wird.“
Hergestellt wurden die Duftmischungen von den Priestern, die auf den Umgang mit Harzen, Balsamen und Salben spezialisiert waren. Die Hinwendung zum lebenden Körper, der als Ausdruck bildästhetischer Schönheitsideale seiner Zeit angesehen wurde, stellt einen weiteren Schritt bei der Entwicklung von Kosmetik und Parfüm dar. Dieser Ausdruck von angestrebter innerer und äußerer Harmonie, der sich in der Bildnisbüste der Nofretete (ägyptisch nafteta „die Schöne“) spiegelt, hat sich dabei bewahrt, und die Bedeutung des Wohlgeruchs – Mittel und Medium der Transzendenz, nach Ansicht der Ägypter Ausdruck des Lebens – wurde zum festen Bestandteil reinigender Rituale des Kulturbildes.
Das berühmte Kyphi, eine Mischung aus Weihrauch, Styrax amber, Zimtrinde, Opoponax, Myrrhe, Kalmus, Galgant, Benzoeharz, Oud, Sandelholz und Rosenblättern, gemischt mit Ölen, Wein und Rosinen, zeigt, welcher Aufwand beim Handel mit den Rohstoffen nötig war, die zum Teil über weite Strecken transportiert werden mussten. Die duftende Kosmetik, als Kyphi bereits vor fünftausend Jahren in Luxor bei den Ägyptern bekannt, wurde später auch von Arabern übernommen und von den Römern genutzt. In Indien, dem Land der Rohstoffquellen für Duftstoffe, in dem vom Himalaya im Norden bis zum Indischen Ozean im Süden vieles wächst, was für Räucherrituale und parfümierte Salben und Öle genutzt wird, wurden die duftenden Pflanzenbestandteile besonders für medizinische Zwecke und zur Reinigung des Körpers verwendet. Mit dem Kamasutra ist sowohl die Kunst eines erfüllten Liebeslebens überliefert, als auch der Umgang mit aromatischen Substanzen, deren Verwendung sich jeder gebildete Mensch zu eigen machen sollte. Duftende Cremes für den Körper, parfümiertes Wachs auf die Lippen und gründlich geputzte Zähne, blumengeschmückte Kleider und Haare. Voraussetzung hierfür war die Entwicklung von handwerklichen Techniken, mit denen erste Formen von parfümierten Salben durch Einlegen von Blumen und Blüten in Öle und feste Fette hergestellt wurden.
Die abendländische Kultur wurde durch die Kreuzzüge mit den duftenden Rohstoffen und Mixturen des Orients vertraut. Bis dahin war Lavendelwasser bekannt, und bei Karl dem Großen (Ende 8. Jahrhundert) findet sich eine Anordnung, die den Anbau aromatischer Pflanzen zur Verwendung in Medizin und Küche regelt. Wohlgeruch wurde zugleich als Ausdruck von Gesundheit verstanden. Nachdem Venedig zum wichtigen Handelsplatz aufgestiegen war, gelangten größere Mengen neuer Kräuter, Gewürze und andere Waren nach Europa. Nachdem die handwerklichen Kenntnisse und die technischen Voraussetzungen so weit entwickelt waren, dass Destillate von hoher Konzentration hergestellt werden konnten, kamen im 15. Jahrhundert die ersten ätherischen Öle in den Handel. „Das Destillieren ist nichts anderes, als das Subtile vom Groben und das Grobe vom Subtilen zu scheiden, das Gebrechliche oder Zerstörbare unzerstörbar, das Materielle immateriell, das Leibliche geistig und das Unschöne schöner zu machen“, schrieb der Arzt und Alchimist Hieronymus Brunschwig um 1507.
Ein Impuls zur Entwicklung der Parfümerie in Europa wird in dem Eintreffen der Katharina von Medici (1519–1589) am Hofe von Heinrich II. gesehen. Der italienische Alchimist und Apotheker Francesco Tombarelli kommt 1580 nach Grasse in Frankreich und eröffnet dort ein Laboratorium zur Herstellung von Düften, womit der Ort zum Gründerzentrum der europäischen Parfümindustrie wurde. Die Essenzen waren jedoch anfangs nur der Oberschicht zugedacht („Gute Myrrhe in den Mund zu nehmen, geziehmt sich für den einfachen Mann nicht“). 1709 nimmt Lemery eine Einteilung vor, in der er zwischen dem königlichen Parfüm und einem Parfüm für den Bourgeois unterscheidet. Letzteres soll keinerlei ästhetische Wirkung erzielen, sondern lediglich die Luft desinfizieren. Parfüm hatte in der Auffassung dieser Zeit außer dem Duft auch eine therapeutische Wirkung, denn es belebe den Geist, stärke den Körper und galt zudem als Mittel im Kampf gegen die Pest. Parfüm entzücke die Sinne, reinige die Haut, schütze den Körper und war zugleich Symbol für materiellen Wohlstand. Die Vermutung, beim Baden könnten schadhafte Keime den Körper befallen, beförderte wasserarme Reinigungsrituale und förderte den Einsatz der Duftwässer. Sie wurden bald zum unverzichtbaren Hilfsmittel bei der täglichen Toilette und es entstanden als alkoholreiche Reinigungsmittel die Eaux de Toilette.
Bestandteile und Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundbestandteile eines Parfüms sind hauptsächlich Ethanol als Alkohol (meist über 80 %), destilliertes Wasser und darin gelöste natürliche Essenzen (ätherische Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft) sowie immer mehr synthetisch hergestellte Duftstoffe. Die Fachbezeichnung für natürliche Öle und synthetische Duftstoffe (chemicals) lautet „Riechstoffe“. Die meisten einheitlichen Riechstoffe werden in größeren Mengen synthetisiert. Bei der Suche nach neuen Duftstoffen hängt der Fortschritt – nach Einschätzung von Ernest Beaux, Kompositeur des bekannten Parfüms Chanel No. 5 – zuerst von den Forschungsarbeiten der Chemiker ab.[4] Natürliche Riechstoffe werden, je nach ihrer Thermostabilität und störenden Begleitsubstanzen, aus dem zerkleinerten Rohmaterial durch Destillation, Mazeration, Enfleurage, Extraktion oder durch Auspressen (Expression) gewonnen.
Die Deklaration erfolgt seit 2005 EU-weit nach dem INCI-System. Zusätzlich gilt die EU-Richtlinie 2004/93/EC mit der Deklarationspflicht für 26 Allergene.
Verdünnungsklassen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden, abhängig von der Konzentration an Duftstoffen innerhalb einer Mischung, folgende Verdünnungen unterschieden:
- Eau de Solide (EdS), Splash Cologne, Edition S, Splash Perfumes (1–3 %). „EdS“ ist ein eingetragenes Warenzeichen.
- Eau de Cologne (EdC), Kölnisch Wasser (3–5 %). „Echt Kölnisch Wasser“ und „Original Eau de Cologne“ sind eingetragene Warenzeichen.
- Eau de Toilette (EdT; 6–9 %) – bei sogenannten Extrême-/Extreme- oder Intense-Varianten auch mehr
- Eau de Parfum (EdP; 10–14 %) – Intense-Varianten: bis 20 %
- Extrait Parfum oder Extrait de Parfum (Parfum/Parfüm; 15–30 %) – Intense-Varianten: bis 40 %
Der Riechstoffanteil hat sich seit dem 17. Jahrhundert vom EdC über EdT zum EdP stetig erhöht. Extrême- oder Intense-Varianten enthalten noch mehr ätherische Öle. Bei den Auflistungen zur Konzentration sollte aber immer berücksichtigt werden, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen Auffassungen und Beschreibungen gibt, die zum Teil deutlich voneinander abweichen. Die oben genannten veröffentlichten Angaben decken sich mit denen des H&R-Buches Parfum (siehe Abschnitt Literatur). Martinetz/Hartwig beispielsweise schreiben: Eau de Toilette von 5 bis 8 %, beim Eau de Parfum von 8 bis 10 % und beim (Extrait) Parfum von 10 bis 25 %.
Duftintensität und Duftwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Je nach Zusammensetzung des Duftes haben Parfüms unterschiedliche Duftintensitäten und Duftwirkungen. Riechstoffauswahl und Riechstoffkonzentration beeinflussen sowohl die Duftintensität als auch die Duftwirkung. Dabei werden folgende Schwellenwerte beobachtet:
- Duftwirkungs-Schwelle: ab dieser noch nicht wahrnehmbaren Intensität reagiert der Körper auf den Duft.
- Wahrnehmungs-Schwelle: Aura, man riecht etwas, kann es jedoch noch nicht zuordnen.
- Erkennbarkeits-Schwelle: Duft ist erkennbar und benennbar; mit steigender Duft-Intensität wandelt sich der Duft von
- ‚angenehmer Duft‘ über
- ‚aufdringlicher Duft‘ bis hin zur
- Flucht-Schwelle, die unbewusst eine Fluchtreaktion auslöst.
Duftnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Parfüm kann durch unterschiedliche Anteile der Grundbestandteile sehr viele verschiedene Duftnoten annehmen. Es kann beispielsweise blumige, moschusähnliche, orientalische, fruchtige, frische oder klassisch-elegante Duftnuancen aufweisen.
Die meisten Parfüms setzen sich aus Kopf-, Herz- und Basisnote zusammen.
- Die Kopfnote ist unmittelbar in den ersten Minuten nach dem Auftragen des Parfüms auf der Haut wahrnehmbar. Da sie für den ersten Eindruck und die Kaufentscheidung wichtig ist, ist die Kopfnote meist intensiver als die anderen und wird von leichtflüchtigen Duftstoffen geprägt. Für gewöhnlich setzt sie sich aus leichten Duftnoten zusammen, aber es können schon Teile von Herz- und Basisnote anklingen.
- Die Herznote ist in den Stunden, nachdem sich die Kopfnote verflüchtigt hat, zu riechen und bildet den eigentlichen Duftcharakter (das Herzstück). In der Herznote finden sich meistens Blütennuancen, die mit anderen Aromen kombiniert werden. Sie wird häufig auch als Mittelnote bezeichnet.
- Die Basisnote ist der letzte Teil des Duftablaufes und enthält langhaftende und schwere Bestandteile.
Die wichtigsten Duftbausteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigsten Duftbausteine sind synthetisierte Riechstoffe und natürliche Riechstoffe, die an Blüten, Früchte, Gewürze, Rinde und Harz, Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln, tierische Sekrete und Gourmand-Noten erinnern.
- Zu den wichtigsten Blüten gehören Pelargonien, auch afrikanische Geranium (Storchenschnäbel) genannt, Hyazinthe, Jasmin (nur in höchst aufwendigem, mehrstufigem Verfahren zu gewinnen, eine Tonne Blüten ergibt ein Kilogramm Absolue), Lavendel (das in der Parfümerie wohl am meisten verwendete ätherische Öl), Maiglöckchen, Mimose, Neroli (wird aus den Blüten des Bitterorangenbaums gewonnen), Osmanthus (in modernen Fantasienoten), Rose (die Blütenblätter werden einzeln gezupft; einer der am häufigsten verwendeten Blütenduftbausteine), Tuberose (Nachthyazinthe) (einer der teuersten Duftstoffe, wird durch Enfleurage gewonnen), Veilchen, Ylang-Ylang
- Zu den wichtigsten Früchten gehören Bergamotte, Grapefruit, Limette, Orange (wird aus den Fruchtschalen des Orangenbaums gewonnen), Orange bitter (wird aus den Fruchtschalen des Bitterorangenbaums gewonnen), Zitrone, Pfirsich, Grüner Apfel, Erdbeeren, Brombeere, Himbeere, Pflaume, Kokos, Cassis (schwarze Johannisbeere)
- Gewürze sind vor allem Anis, Ingwer, Kardamom, Koriander, Muskatnuss, Nelken (verwendet werden Blüten und Blätter), Piment (Nelkenpfeffer), Rosmarin (häufig verwendet), Vanille, Zimtrindenöl
- Auch Rinden und Harze kommen zum Einsatz: Benzoe Siam, Elemi (häufig in Fougère-Kompositionen), Myrrhe, Mastix, Guajak, Copaiba, Olibanum (Weihrauch), Opopanax, Perubalsamöl, Rosenholz, Sandelholz, Styrax, Tolubalsam, Zedernholz, Wacholder
- Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln: Malabar- oder Citronella, Baum- und Eichenmoos (gibt einer Duftkreation Wärme und Haftfestigkeit), Galbanum, Iriswurzel (sehr wertvoll und von hoher Originalität), Lorbeer, Muskatellersalbei, Patschuli (ein wichtiger Dufteckpfeiler), Petitgrain (wird aus den grünen Teilen des Bitterorangenbaums gewonnen, Blätter, Zweige, unreife Früchte), Tabakblätter (für echte Tabaknoten unerlässlich), Tonkabohne Tonkabohnen-Resinoid/Coumarin, Veilchenblätter, Vetiver aus der Wurzel gewonnen, Wacholderbeeren, Zypresse
- Tierische Sekrete wie Amber, Castoreum und Moschus (einer der ältesten und sagenumwobensten Duftbausteine) werden fast nur noch in synthetischer Form eingesetzt; Zibet
- Neben ätherischen Ölen gibt es natürliche Rohstoffe in den Qualitäten Concretes, Resinoide und Absolues.
- Gourmand-Noten: Schokolade, Karamell, Zucker, Zuckerwatte, Honig, Süße Milch, Mandel sind im 21. Jahrhundert vermehrt gefragt.
- Synthetische Duftstoffe: Hier können nur einige Beispiele genannt werden. Auf die Aufzählung chemischer Formeln wird verzichtet: Aldehyde (für die Parfümerie von überragender Bedeutung), Cumarin, Vanillin, Maltol (intensiv süß, warm, fruchtig, karamellartig). Moschus-Keton und Moschus-Xylol ersetzten und Phenole verfälschten das tierische Moschus, polycyclische Moschusverbindungen sind seit 2005 endgültig verboten. Zwei bekannte und sehr gebräuchliche synthetische Moschuskörper der modernen Parfümerie sind das Galaxolid und das Ethylenbrassylat. Weitere Riechstoffe von großer Bedeutung sind Linalool, Linalylacetat, Citral, Citronellol, Damascon, Himbeerketon, Farnesol, Hexylacetat, Alpha-Jonon, Beta-Jonon, Calone. Zum Teil sind es Stoffe, die auch in (natürlichen) ätherischen Ölen enthalten sind und die zugleich als Allergene deklariert werden müssen.
Duftfamilien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Parfümerie war stets um Klassifizierungen bemüht, wobei nicht unbedingt jede Note zweifelsfrei bestimmt werden kann und muss.[5] Wenn die verschiedenen Düfte neun unterschiedlichen Duftfamilien zugeordnet werden, wird eine zumindest brauchbare Systematik geschaffen. Es kann im Einzelnen darüber gestritten werden, ob einige der genannten Kategorien überflüssig sind oder sich sinnvoll ergänzen. Gerade Gourmand-Aromen und tropische Düfte sind in eine klassische Unterteilung nur schwer zu integrieren.
- Zitrusnoten (Agrumen/Hesperiden)
- Blumige Noten
- Fougère-Noten (französisch Farn)
- Chypre-Noten (französisch Zypern – Diese Duftfamilie wurde 1917 durch den berühmten Parfumeur François Coty eingeführt.)
- Holzige Noten
- Orientalische Noten
- Ledernoten (Juchten und Tabac)
- Gourmand-Noten
- Tropische Noten
Darüber hinaus sind Unterteilungen zu finden, die Gewürze und Kräuter einzeln aufführen, die aldehydische Parfüms extra benennen und sogar farbliche Zuordnungen sind möglich; so werden besonders Grüne Noten häufig als eigene Gruppe genannt. Eine wichtige und seriöse Quelle ist die 1990 von Jean Kerléo gegründete Sociéte francaise des parfumeurs, wo auch Informationen zu den Duftfamilien erhältlich sind.
Verwendung und Verträglichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Parfüm als Wohlgeruch wird sowohl von Frauen als auch von Männern hauptsächlich dazu verwendet, den körpereigenen Geruch zu verändern, um damit die eigene Person zu betonen und den persönlichen Geschmack oder Stil zu unterstreichen. Dabei kann sich eine Duftnote auf der Haut verschiedener Menschen unterschiedlich entwickeln. Es ist daher wenig sinnvoll, Düfte allein nach dem Eindruck auf einem Teststreifen oder auf der eigenen Haut zu beurteilen, wenn ein Parfum an andere Personen verschenkt werden soll. Zur besseren Entfaltung werden Duftstoffe auf gut durchblutete Hautareale aufgetragen, etwa über den Handpulsen, am Hals oder hinter den Ohrläppchen.
Allergiker und Kinder können auf verschiedene Parfüms unterschiedlich reagieren und sollten an einer kleinen unauffälligen Stelle die Verträglichkeit testen. Ein zweiter Test sollte im Abstand von rund zehn Tagen stattfinden. Erst wenn nach dem zweiten Test keine Hautreizungen auftreten, sind Irritationen oder Allergien kaum zu befürchten. Bei einer Allergie hilft nur das Meiden der Allergene oder eine Hyposensibilisierung durch einen erfahrenen Arzt. Bei der häufiger auftretenden Irritation genügt es oft, die Konzentration oder die Anwendungshäufigkeit herabzusetzen.
In der Europäischen Union werden seit 1997 derzeit 26 Duftstoffe als potentiell allergieauslösend eingestuft. Diese „allergenen Duftstoffe“ dürfen in kosmetischen Produkten enthalten sein, müssen jedoch ab einer bestimmten Menge im Rahmen der Liste der Bestandteile mit ihrer jeweiligen Bezeichnung der Internationalen Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI = International Nomenclature of Cosmetic Ingredients) einzeln aufgeführt werden.
Parfüms können relativ lange gelagert werden, wenn sie gut verschlossen in einem geeigneten Behältnis an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Denn durch Hitze, Licht, Feuchtigkeit und Kontakt mit Luft oder reaktiven Oberflächen wird ein Parfüm beeinträchtigt. Bei schlechter oder überlanger Lagerung kann der Duft verfliegen oder seine Duftnoten so verändern, dass auch von „umgekippten“ Düften gesprochen wird.
Wirtschaft
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Für viele bekannte Modehersteller sind die Lizenzen für Düfte und Kosmetika eine sehr wichtige Einnahmequelle. Daneben finden Parfüms in vielen Produkten Verwendung. Hauptbereich sind Produkte für die Körperpflege, aber auch Lebens- und Genussmittel (zum Beispiel Süßigkeiten, Zigaretten, Tees) können parfümiert oder aromatisiert sein, um ein bestimmtes Geruchs- oder Geschmackserlebnis zu erzeugen. Zum industriellen Duftmarketing gehört auch die Raumbeduftung, also das optimierte Parfümieren von Geschäfts- und Verkaufsräumen.[6] Als Hauptstadt des Parfüms gilt seit dem 19. Jahrhundert die französische Stadt Grasse im Département Alpes-Maritimes. In Deutschland sind seit 1945 neben Leipzig vor allem Holzminden und die Region Ostwürttemberg Duftzentren.
Bedeutende Duftstoffproduzenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Givaudan mit Quest International
- International Flavors & Fragrances (IFF)
- Symrise
- Firmenich
- Takasago Kōryō Kōgyō
Parfümproduzenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutende Parfümeure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weltweit gibt es etwa 2000 Personen, die den Beruf des Parfümeurs ausüben.
Ausbildung und Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]International bekannte Ausbildungsstätte für Parfümeure ist die ISIPCA (Institut supérieur international du parfum, de la cosmétique et de l’aromatique alimentaire) in Versailles.
Der bekannteste Branchenverband ist die US-orientierte Fragrance Association, die auch alljährlich den „Parfüm-Oscar“ FiFi-Award in mehreren Kategorien vergibt. Seit 2006 wird dieser Preis umbenannt als „Deutscher Parfümpreis“ von der Fragrance Foundation Deutschland vergeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hanna Boghanim, Agnès Carayon: Parfums d`Orient [exposition, Paris, Institut du monde arabe, 25 septembre 2023 - 17 mars 2024]. Hrsg.: Institut du monde arabe. Skira, Paris 2023, ISBN 978-2-37074-225-4.
- Mandy Aftel: Die Kunst der Alchimisten – Alles über Parfum. 1. Auflage. Rütten & Loening, Berlin 2004, ISBN 3-352-00654-7.
- Alain Corbin: Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs. Wagenbach Verlag. ISBN 3-8031-3618-0.
- Janina Drostel: Lavendel, Zimt und Rosenholz – Die Welt der sinnlichen Düfte. Thorbecke Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-3522-5.
- Hans Henning: Psychologische Studien am Geruchssinn. In: Emil Abderhalden (Hrsg.): Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. #189, Abt. VI, Teil A. Verlag Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1926, S. 741–839.
- Heiner Meininghaus, Christa Habrich: Düfte und edle Flakons aus fünf Jahrhunderten. Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1998, ISBN 3-925369-82-1.
- Andrea Hurton: Erotik des Parfüms. Geschichte und Praxis der schönen Düfte. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-8218-1299-0.
- Dieter Martinetz, Roland Hartwig: Taschenbuch der Riechstoffe. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1539-3.
- Alfons M. Burger: Leitfaden der modernen Parfümerie. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1930.
- Paul Faure: Magie der Düfte. Eine Kulturgeschichte der Wohlgerüche von den Pharaonen zu den Römern. 2. Auflage. Artemis & Winkler, München/ Zürich 1994, ISBN 3-7608-1923-0.
- Paul Jellinek: Die Psychologischen Grundlagen der Parfümerie. Untersuchungen über die Wirkungen von Gerüchen auf das Gefühlsleben. Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg 1951.
- Paul Jellinek: Praktikum des modernen Parfumeurs. Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg 1960.
- H&R Lexikon Duftbausteine. Glöss Verlag, Hamburg 1985.
- H&R Buch Parfum. Glöss Verlag, Hamburg 1985.
- Hanns Hatt, Regine Dee: Das Maiglöckchen Phänomen – Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt. 1. Auflage. Piper, München/ Zürich 2008, ISBN 978-3-492-05224-5.
- Edwin T. Morris: Düfte. Kulturgeschichte des Parfums. Albatros, Solothurn, Düsseldorf 2006, ISBN 3-491-96164-5.
- Günther Ohloff: Irdische Düfte, himmlische Lust. Kulturgeschichte der Duftstoffe. (= Insel-Taschenbuch. #1777). 1. Auflage. Insel Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 1996, ISBN 3-458-33477-7.
- Georges Vigarello: Wasser und Seife, Puder und Parfum – Geschichte der Körperhygiene seit dem Mittelalter (= Campus. Band 1057). Campus Verlag, Frankfurt/ New York 1988; Neuauflage 1992.
- Detlef Lehmann: Die göttlichen Düfte: Salvador Dalí und seine Parfums. (The divine Fragrances), Hrsg. von John G. Bodenstein, EKS-Verlag Europäische Kultur Stiftung/Museum Arno Breker Schloß Nörvenich / Marco-VG, Bonn/ Paris/ New York 2004, ISBN 3-921754-39-9.
Buch/Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 1985 erschienenen Roman Das Parfum von Patrick Süskind wird die Welt der Düfte eindrucksvoll geschildert. 21 Jahre später wurde der Roman vom deutschen Regisseur Tom Tykwer unter dem Titel Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders verfilmt.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannte Museen zum Thema Parfüm sind
- Internationales Museum der Parfümerie (französisch Musée internationale de la Parfumerie) in Grasse
- Duftmuseum in Köln (Entstehungsort des Eau de Colognes)
- Europäisches Flakonglasmuseum am Rennsteig in Kleintettau
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Parfüm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Société Française des Parfumeurs
- www.ikw.org – Körperpflegemittel / Rechtsgrundlagen ( vom 30. November 2011 im Internet Archive)
- www.bfr.bund.de – BfR empfiehlt europaweit einheitliche Regelung für den Einsatz neuer Duftstoffe in kosmetischen Mitteln (PDF; 49 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eva-Maria Krech u. a.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Berlin / New York: Walter de Gruyter, 2009; bei Krech et al. nur so.
- ↑ Österreichisches Wörterbuch. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Jugend & Volk, 351979; laut ÖWB einzige Aussprache.
- ↑ Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 23., erweiterte Auflage, Verlag de Gruyter, Berlin/New York 1995, Lemma „Parfum“, S. 613.
- ↑ U. Harder, E. Oelkers. In: R. Hopp, K. Mori (Hrsg.): Recent Developments in Flavor and Fragrance Chemistry. VCH, Weinheim 1993, S. 147–164.
- ↑ Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 121–137, ISBN 978-3-8348-1245-2.
- ↑ Eva Beermann: Mit Beerenduft auf Kundenfang. In: FAZ.net. 17. Oktober 2006, abgerufen am 9. März 2014.
- ↑ Flavor & Fragrance Industry Leaders