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„Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg“ – Versionsunterschied

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'''Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg''' (* [[25. Juni]] [[1910]] in [[Berlin-Spandau]]; † [[1. Juni]] [[2003]] in [[Herrsching am Ammersee]]) war ein deutscher [[Diplomat]] und [[Autor]]. Nach seiner Laufbahn als Marineoffizier und seiner Ausbildung zum [[Jurist]]en trat er in den diplomatischen Dienst der [[Bundesrepublik Deutschland]] ein.
[[Datei:Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg.jpg|mini|hochkant|Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg, 1934]]
'''Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg''' (* [[25. Juni]] [[1910]] in [[Berlin-Spandau|Spandau]]; † [[1. Juni]] [[2003]] in [[Herrsching am Ammersee]]) war ein deutscher [[Diplomat]] und [[Autor]]. Nach seiner Laufbahn als [[Marineoffizier (Deutschland)|Marineoffizier]] und seiner Ausbildung zum [[Jurist]]en trat er in den diplomatischen Dienst der [[Bundesrepublik Deutschland]] ein.


Von Müllenheim-Rechberg gehörte zu den wenigen Überlebenden des Untergangs des [[Bismarck (Schlachtschiff)| Schlachtschiffs ''Bismarck'']] im Jahr [[1941]]. Die anschliessende Kriegsgefangenschaft in [[England]] und [[Kanada]] dauerte bis Ende [[1946]]. Seine Erlebnisse als Feuerleitoffizier an Bord der Bismarck hat er in einem Zeitzeugenbericht veröffentlicht, der neben der seemännischen Perspektive auch eine Einordnung der Geschehnisse in den historischen Kontext beinhaltet.
Müllenheim-Rechberg war 1941 der ranghöchste Überlebende beim Untergang des Schlachtschiffs ''[[Bismarck (Schiff, 1940)|Bismarck]]''. Seine Erlebnisse als [[Feuerleitoffizier]] an Bord der ''Bismarck'' veröffentlichte er in einem [[Augenzeuge]]nbericht, der neben der seemännischen Perspektive auch eine Einordnung der Geschehnisse in ihren historischen Kontext beinhaltet.


== Lebenslauf ==
== Leben ==
Er entstammte dem [[Adel]]sgeschlecht derer von [[Müllenheim]]. 1929 legte er sein [[Abitur]] ab und trat im selben Jahr in die [[Reichsmarine]] ein. Er war u.&nbsp;a. ab Herbst 1938 Gehilfe des Deutschen [[Militärattaché|Marineattaché]]s in [[London]]<ref>''Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender in seiner Zeit.'' S. 20.</ref>. Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] leistete er seinen Dienst auf verschiedenen Kriegsschiffen. Nachdem er 1941 den Untergang des Schlachtschiffs ''Bismarck'' als IV. Artillerieoffizier im Rang eines [[Kapitänleutnant]]s als einer von wenigen überlebt hatte, wurde er am 1. Februar 1943 zum [[Korvettenkapitän]] befördert und war bis Ende 1946 in alliierter [[Kriegsgefangenschaft]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und [[Kanada]].
* [[1929]] - Abitur
* [[1929]] - Eintritt in die Kriegsmarine; u.a. Dienst als [[Marineattaché]] in [[London]]
* [[1939]] - Mit Kriegsbeginn Dienst auf verschiedenen Kriegsschiffen
* [[1941]] - Untergang der Bismarck; [[Kriegsgefangenschaft]] bis 1946
* [[1949]] - Juristisches [[Staatsexamen]]
* [[1952]] - Eintritt in das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]]; Gesandschaftsrat
* [[1955]] - [[NATO]]-Delegation in [[Paris]]
* [[1956]] - NATO-Truppenvertragskonferenz in [[Bonn]]
* [[1958]] - [[Konsul]] bzw. [[Botschafter]] in [[Westindien]]
* [[1965]] - Botschafter in [[Zaire]]
* [[1968]] - [[Generalkonsul]] in [[Toronto]]
* [[1971]] - Botschafter in [[Tansania]]
* [[1975]] - Ruhestand


1949 legte Müllenheim-Rechberg sein [[Staatsexamen]] in [[Rechtswissenschaft|Jura]] ab. Drei Jahre später, 1952, trat er in den Dienst des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]] und wurde [[Gesandtschaftsrat]]. 1955 nahm er an der [[NATO]]-Delegation in [[Paris]] teil, ein Jahr später an der NATO-Truppenvertragskonferenz in [[Bonn]]. 1958 wurde er als [[Konsul]] bzw. [[Botschafter]] nach [[Westindische Inseln|Westindien]] berufen, ab 1965 folgte eine Tätigkeit als Botschafter in der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]]. 1968 wurde Müllenheim-Rechberg [[Generalkonsul]] in [[Toronto]] und erhielt im selben Jahr das [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]] 1. Klasse. 1971 war er als Botschafter in [[Tansania]] wieder in Afrika tätig. 1975 trat Müllenheim-Rechberg in den Ruhestand.
== Literatur ==


== Werke ==
* Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg, ''Entführung und Tod des [[Moise Tschombé]] - Das Ende einer Hoffnung für den Kongo'', LIT-Verlag 1978, ISBN 3825839400
* ''Entführung und Tod des [[Moise Tschombé]]. Das Ende einer Hoffnung für den Kongo.'' LIT-Verlag 1998, ISBN 3-8258-3940-0.
* Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg, ''Schlachtschiff Bismarck - Ein Überlebender in seiner Zeit'', Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-548-25644-9
* ''Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender in seiner Zeit.'' Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-548-25644-9.
* ''Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender berichtet vom Glanz und Untergang der Bismarck am 27. Mai 1941.'' Flechsig Verlag, 1. Mai 2005, ISBN 3-88189-591-4.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* http://www.kbismarck.com/crew/bvmrechberg.html
* http://www.kbismarck.com/crew/bvmrechberg.html
* [http://www.koeblergerhard.de/werwarwer.htm Eintrag] In: [[Gerhard Köbler]]: ''Wer war wer im deutschen Recht'' (Online-Version)


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Deutscher Botschafter in der Demokratischen Republik Kongo]]
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[[Kategorie:Korvettenkapitän (Kriegsmarine der Wehrmacht)]]
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[[Kategorie:Deutscher Botschafter in Jamaika]]

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Aktuelle Version vom 14. August 2024, 22:13 Uhr

Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg, 1934

Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg (* 25. Juni 1910 in Spandau; † 1. Juni 2003 in Herrsching am Ammersee) war ein deutscher Diplomat und Autor. Nach seiner Laufbahn als Marineoffizier und seiner Ausbildung zum Juristen trat er in den diplomatischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland ein.

Müllenheim-Rechberg war 1941 der ranghöchste Überlebende beim Untergang des Schlachtschiffs Bismarck. Seine Erlebnisse als Feuerleitoffizier an Bord der Bismarck veröffentlichte er in einem Augenzeugenbericht, der neben der seemännischen Perspektive auch eine Einordnung der Geschehnisse in ihren historischen Kontext beinhaltet.

Er entstammte dem Adelsgeschlecht derer von Müllenheim. 1929 legte er sein Abitur ab und trat im selben Jahr in die Reichsmarine ein. Er war u. a. ab Herbst 1938 Gehilfe des Deutschen Marineattachés in London[1]. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges leistete er seinen Dienst auf verschiedenen Kriegsschiffen. Nachdem er 1941 den Untergang des Schlachtschiffs Bismarck als IV. Artillerieoffizier im Rang eines Kapitänleutnants als einer von wenigen überlebt hatte, wurde er am 1. Februar 1943 zum Korvettenkapitän befördert und war bis Ende 1946 in alliierter Kriegsgefangenschaft in Großbritannien und Kanada.

1949 legte Müllenheim-Rechberg sein Staatsexamen in Jura ab. Drei Jahre später, 1952, trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes und wurde Gesandtschaftsrat. 1955 nahm er an der NATO-Delegation in Paris teil, ein Jahr später an der NATO-Truppenvertragskonferenz in Bonn. 1958 wurde er als Konsul bzw. Botschafter nach Westindien berufen, ab 1965 folgte eine Tätigkeit als Botschafter in der Demokratischen Republik Kongo. 1968 wurde Müllenheim-Rechberg Generalkonsul in Toronto und erhielt im selben Jahr das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse. 1971 war er als Botschafter in Tansania wieder in Afrika tätig. 1975 trat Müllenheim-Rechberg in den Ruhestand.

  • Entführung und Tod des Moise Tschombé. Das Ende einer Hoffnung für den Kongo. LIT-Verlag 1998, ISBN 3-8258-3940-0.
  • Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender in seiner Zeit. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-548-25644-9.
  • Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender berichtet vom Glanz und Untergang der Bismarck am 27. Mai 1941. Flechsig Verlag, 1. Mai 2005, ISBN 3-88189-591-4.
Commons: Burkard Freiherr von Müllenheim-Rechberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schlachtschiff Bismarck. Ein Überlebender in seiner Zeit. S. 20.