„Bernard Foccroulle“ – Versionsunterschied
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'''Bernard Foccroulle''' (* [[23. November]] [[1953]] in [[Lüttich]]) ist ein belgischer [[Komponist]], [[Organist]] und Opern-[[Intendant]]. |
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== Leben == |
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Der Sohn einer Pianistin machte seine Studien am Konservatorium seiner Heimatstadt Lüttich bei [[Hubert Schoonbroodt]] (1941-1992). Weitere Studien machte er bei [[Xavier Darasse]] (1934-1992) und [[Gustav Leonhardt]]. |
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Bernard Foccroulle entstammt einer musikliebenden Familie, in der die Mutter Klavier spielt und die Geschwister ebenfalls musizieren. Er begann das Orgelspiel im Alter von 12 Jahren und studierte danach bei [[Hubert Schoonbroodt]], am Konservatorium seiner Heimatstadt Lüttich. Weitere Studien folgten bei [[Xavier Darasse]] und [[Gustav Leonhardt]]. |
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Sein Bekanntheitsgrad stieg, nachdem er zum Festival von Royan eingeladen wurde. Die Einspielung des Gesamtwerkes für Orgel von [[Johann Sebastian Bach]] an verschiedenen historischen Orgeln auf 18 CDs machte ihn über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus bekannt. |
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Sein Bekanntheitsgrad stieg nachdem er zum Festval von [[Royan]] eingeladen wurde. Die Einspielungen des Gesamtwerkes für Orgel von [[Johann Sebastian Bach]] machten ihn über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus bekannt. Er ist sowohl der Barockmusik, wie auch der Zeitgenössischen Musik zugetan und war zeitweise Lehrer für Musikanalyse am Lütticher Konservatorium. Im Bereich der modernen Musik machte er Erstaufführungen oder Ersteinspielungen von Werken der Komponisten [[Luciano Berio]], [[Philippen Boesmans]], , [[Amy Johansen]], [[György Ligetti]], seines Lehrers Xavier Darasse und ander zeitgenössischer Komponisten. Mit dem auf Orginalinstrumenten musizierenden [[Ricercar Consort]] von [[Philippe Pierlot]], machte er zahlreiche Einspielungen von Werken deutscher Barockkomponisten aus der Zeit vor Bach. |
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Er ist sowohl der [[Barockmusik]] wie auch der [[Neue Musik|zeitgenössischen Musik]] zugetan und war zeitweise Lehrer für [[Musikanalyse]] am Lütticher Konservatorium. Im Bereich der modernen Musik spielte er Erstaufführungen oder Ersteinspielungen von Werken der Komponisten [[Luciano Berio]], [[Philippe Boesmans]], [[Amy Johansen]], [[György Ligeti]], seines Lehrers Xavier Darasse und anderer. |
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Mit dem auf Originalinstrumenten musizierenden ''Ricercar Consort'', 1980 von Foccroulle, [[Philippe Pierlot]] und [[François Fernandez]] gegründet, machte er zahlreiche Einspielungen von Werken norddeutscher Barockkomponisten aus der Zeit vor Bach. |
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1992 wurde zum Generaldirektor der Brüsseler Oper, dem königlichen [[Monnaie Theater]] ernannt. Er setzte das erfolgreiche Werk seines Vorgängers [[Gerard Mortier]] fort, der dem Opernhaus zu internationalem Ansehen verholfen hatte. 2007 wird er dieses Amt an [[Peter de Caluwe]] abtreten. |
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1992 wurde Foccroulle zum Generaldirektor der Brüsseler Oper, dem königlichen [[La Monnaie|Monnaie-Theater]] ernannt. Er setzte das erfolgreiche Werk seines Vorgängers [[Gerard Mortier]] fort, der dem Opernhaus zu internationalem Ansehen verholfen hatte. 2007 gab er dieses Amt nach 15 Jahren an [[Peter de Caluwe]] ab. Danach war er in Nachfolge von [[Stéphane Lissner]] von 2007 bis 2018 Intendant beim [[Festival d’Aix-en-Provence]].<ref>{{Internetquelle |autor=Marco Frei |url=https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-viel-realitaet-ertraegt-die-oper-ld.1402395 |titel=Wie viel Realität erträgt die Oper? |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2018-07-11 |abruf=2020-04-15 |abruf-verborgen=1}}</ref> Neben dieser Tätigkeit lehrte er von 2009 bis 2019 als Professor für Orgel am [[Königliches Konservatorium Brüssel|Brüsseler Konservatorium]].<ref name="bio">[https://www.bernardfoccroulle.com/biography/ Biographie] auf ''bernardfoccroulle'' (englisch)</ref> Er tritt weiterhin als Konzertorganist in Erscheinung.<ref>[http://horizonsbruxellois.wordpress.com/2012/03/01/de-la-musique-pour-toute-chose-portrait-de-bernard-foccroulle/ Porträt Foccroulles auf der Webseite Horizons Bruxellois]</ref> |
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Foccroulle war von 2001 bis 2009 Vizepräsident der Vereinigung „Opera Europa“ mit Sitz in Brüssel, der 153 Opernhäuser aus 39 Ländern angeschlossen sind. Er ist Vorsitzender der Jury der [[Orgeln der Martinikerk (Groningen)|International Martini Organ Competition Groningen]] (IMOCG), eines Orgelwettbewerbs für junge Organisten in der [[Martinikerk (Groningen)|Martinikerk]] in [[Groningen]].<ref>[https://www.imocg.nl/het-concours/jury/ ''Jury 2024''], abgerufen am 7. August 2024.</ref> |
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== Auszeichnungen == |
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== Werke (Auswahl) == |
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=== Kompositionen === |
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* ''Résonances'' für Orgel und Elektronische Orgel (1976) |
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* ''Acousmie'' für Orgel und [[Synthesizer]] |
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* ''Capriccio sopra ré, fa, mi, sol (Omaggio a G. de Macque)'' für Orgel (1986) |
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* ''Cinq pièces pour viole de gambe'' (Gambe) (1981) |
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* ''Gestes'' für 5 Schlagzeuger und 6 Blasinstrumente (1985) |
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* ''[[Cassandra (Oper)|Cassandra]]'', Oper (2023) |
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=== Schriften === |
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* ''En avant la musique'' (1978) |
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* ''L’Oeuvre de [[Philippe Boesmans]]'' (1983) |
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== Literatur == |
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* Pierre Delrock: ''Foccroulle, Bernard: Entre passion et résistance''. Bruxelles, Labor, 2004. ISBN 2-8040-1937-3 |
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== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal|103994009|TYP=Werke von und über}} |
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* [https://www.youtube.com/watch?v=K3DUTUhuzwM Bernard Foccroulle – Works for Historic Organs – Album Trailer] |
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* {{discogs}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Komponist klassischer Musik (21. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Komponist (elektronische Musik)]] |
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[[Kategorie:Interpret Alter Musik]] |
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Aktuelle Version vom 12. August 2024, 23:30 Uhr

Bernard Foccroulle (* 23. November 1953 in Lüttich) ist ein belgischer Komponist, Organist und Opern-Intendant.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bernard Foccroulle entstammt einer musikliebenden Familie, in der die Mutter Klavier spielt und die Geschwister ebenfalls musizieren. Er begann das Orgelspiel im Alter von 12 Jahren und studierte danach bei Hubert Schoonbroodt, am Konservatorium seiner Heimatstadt Lüttich. Weitere Studien folgten bei Xavier Darasse und Gustav Leonhardt.
Sein Bekanntheitsgrad stieg, nachdem er zum Festival von Royan eingeladen wurde. Die Einspielung des Gesamtwerkes für Orgel von Johann Sebastian Bach an verschiedenen historischen Orgeln auf 18 CDs machte ihn über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus bekannt.
Er ist sowohl der Barockmusik wie auch der zeitgenössischen Musik zugetan und war zeitweise Lehrer für Musikanalyse am Lütticher Konservatorium. Im Bereich der modernen Musik spielte er Erstaufführungen oder Ersteinspielungen von Werken der Komponisten Luciano Berio, Philippe Boesmans, Amy Johansen, György Ligeti, seines Lehrers Xavier Darasse und anderer.
Mit dem auf Originalinstrumenten musizierenden Ricercar Consort, 1980 von Foccroulle, Philippe Pierlot und François Fernandez gegründet, machte er zahlreiche Einspielungen von Werken norddeutscher Barockkomponisten aus der Zeit vor Bach.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst Orgelwerke, aber auch Kammermusik teils mit Gambe.
1992 wurde Foccroulle zum Generaldirektor der Brüsseler Oper, dem königlichen Monnaie-Theater ernannt. Er setzte das erfolgreiche Werk seines Vorgängers Gerard Mortier fort, der dem Opernhaus zu internationalem Ansehen verholfen hatte. 2007 gab er dieses Amt nach 15 Jahren an Peter de Caluwe ab. Danach war er in Nachfolge von Stéphane Lissner von 2007 bis 2018 Intendant beim Festival d’Aix-en-Provence.[1] Neben dieser Tätigkeit lehrte er von 2009 bis 2019 als Professor für Orgel am Brüsseler Konservatorium.[2] Er tritt weiterhin als Konzertorganist in Erscheinung.[3]
Foccroulle war von 2001 bis 2009 Vizepräsident der Vereinigung „Opera Europa“ mit Sitz in Brüssel, der 153 Opernhäuser aus 39 Ländern angeschlossen sind. Er ist Vorsitzender der Jury der International Martini Organ Competition Groningen (IMOCG), eines Orgelwettbewerbs für junge Organisten in der Martinikerk in Groningen.[4]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2017 erhielt er den Leadership Award bei den International Opera Awards.[5]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kompositionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Résonances für Orgel und Elektronische Orgel (1976)
- Acousmie für Orgel und Synthesizer
- Capriccio sopra ré, fa, mi, sol (Omaggio a G. de Macque) für Orgel (1986)
- Cinq pièces pour viole de gambe (Gambe) (1981)
- Gestes für 5 Schlagzeuger und 6 Blasinstrumente (1985)
- Cassandra, Oper (2023)
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- En avant la musique (1978)
- L’Oeuvre de Philippe Boesmans (1983)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pierre Delrock: Foccroulle, Bernard: Entre passion et résistance. Bruxelles, Labor, 2004. ISBN 2-8040-1937-3
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Bernard Foccroulle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bernard Foccroulle – Works for Historic Organs – Album Trailer
- Bernard Foccroulle bei Discogs
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marco Frei: Wie viel Realität erträgt die Oper? In: Neue Zürcher Zeitung. 11. Juli 2018 .
- ↑ Biographie auf bernardfoccroulle (englisch)
- ↑ Porträt Foccroulles auf der Webseite Horizons Bruxellois
- ↑ Jury 2024, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Bernard Foccoulle reçoit le prix du leadership aux International Opera Awards. In: Festival International d'Art Lyrique d'Aix-en-Provence. 9. Mai 2017 (französisch).
Personendaten | |
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NAME | Foccroulle, Bernard |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Komponist, Organist und Intendant |
GEBURTSDATUM | 23. November 1953 |
GEBURTSORT | Lüttich |
- Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert)
- Komponist klassischer Musik (21. Jahrhundert)
- Komponist (elektronische Musik)
- Komponist (Belgien)
- Klassischer Organist
- Historische Aufführungspraxis
- Interpret Alter Musik
- Theaterintendant
- Manager (Belgien)
- Hochschullehrer (Königliches Konservatorium Brüssel)
- Belgier
- Geboren 1953
- Mann