„Guillaume Henri Dufour“ – Versionsunterschied
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'''Guillaume-Henri Dufour''' (* 15. September 1787 in Konstanz; † 14. Juli 1875 in Les Eaux-Vives, heute Gemeinde Genf) war ein [[Schweiz]]er [[Humanist]], [[General]], [[Politiker]], [[Kartograf]] und [[Ingenieur]]. |
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[[Datei:Guillaume-Henri Dufour (Irminger).png|mini|Guillaume Henri Dufour]] |
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[[Datei:Henri dufour daguerreotype 1850.jpg|mini|Guillaume Henri Dufour]] |
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'''Guillaume Henri Dufour'''<ref>Bis heute ist nicht eindeutig klar, ob beim Vornamen die Schreibweise ''Guillaume Henri'' (ohne Bindestrich) oder ''Guillaume-Henri'' (mit Bindestrich) vorzuziehen ist. Schon zu Dufours Lebzeiten war dies umstritten, er selbst soll sich „regelmässig“ über diese Unsicherheit beklagt haben ([http://www.salons-dufour.ch/Dufour-8a.pdf ''Le Baptême de Guillaume Henri Dufour''], S. 2). Insgesamt überwiegen die Argumente für ''Guillaume Henri'' als historisch besser begründete Schreibweise, zum Beispiel: |
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Er gehörte zu den ersten Generälen in der Geschichte der [[Schweizer Armee]]. Als Kartograf erwarb er insbesondere Verdienste durch die Erstellung der ersten detaillierten topographischen Karte der Schweiz. Darüber hinaus war er als Mitglied des 1863 in Genf ins Leben gerufenen ''Komitees der Fünf'' einer der Gründer des [[Internationales Komitee vom Roten Kreuz|Internationalen Komitees vom Roten Kreuz]] und von 1863 bis 1864 dessen erster Präsident. |
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* Im Auszug aus dem Taufregister steht ''Guillaume Henri'', seit der zunächst vergessene Name ''Guillaume'' nachgetragen wurde. |
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* Dufour selbst unterschrieb stets als ''G. H. Dufour'' ([[:Datei:Dufourkarte Signatur.jpg|Beispiel]]). |
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* Auf der [[Topographische Karte der Schweiz|Dufourkarte]], deren Erschaffung Dufour rund drei Jahrzehnte lang organisiert und überwacht hatte, steht ''G. H. Dufour'' (siehe [https://map.geo.admin.ch/?zoom=4&lang=de&topic=ech&bgLayer=voidLayer&layers=ch.swisstopo.hiks-dufour&E=2517864.76&N=1284759.14 Dufourkarte online, Titelblatt]). |
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* Die [[École polytechnique]] schreibt den Namen ihres ehemaligen Schülers ''Guillaume Henri Dufour'' ([http://bibli-aleph.polytechnique.fr/F/?func=find-b&request=Dufour+Guillaume+Henri+1807&find_code=WPE&adjacent=N&local_base=BCXC2 online]; im dort abrufbaren Originaldokument sogar ''Guillaume, Henri'' mit Komma). |
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* Ohne Bindestrich schreiben die [http://www.maison-dufour.ch/Dufour.php Fondation Maison Dufour], der Verein {{Internetquelle |autor= |url=http://www.notrehistoire.ch/profile/1052-les-salons-du-general-dufour |titel=Les Salons du Général Dufour |titelerg= |hrsg= |werk=www.notrehistoire.ch |datum= |abruf=2025-06-09 |sprache=fr |format= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170327004041/http://www.notrehistoire.ch/profile/1052-les-salons-du-general-dufour |archiv-datum=2017-03-27 |offline=ja }}, das [http://www.dufour-museum.ch/ Schweizer Dufour Museum]. |
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* Anstelle von ''General Guillaume Henri Dufour'' wird häufig nur ''General Henri Dufour'' geschrieben.</ref> |
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(* [[15. September]] [[1787]] in [[Konstanz]]; † [[14. Juli]] [[1875]] in [[Eaux-Vives|Les Eaux-Vives]], [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Genf]], seit 1848 Ehrenbürger von [[Bern]], [[Biel/Bienne|Biel]] und [[Thun]]<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Uli Feldmann / Hans-Peter Höhener |Titel=Guillaume-Henri Dufour: Vermessung und Kartierung der Schweiz |Sammelwerk=Cartographica Helvetica: Fachzeitschrift für Kartengeschichte |Nummer=54 |Datum=2017 |Seiten=6}}</ref><ref>Ehrenbürger von Bern 1848; ''Verzeichniss sämmtlicher Burger der Stadt Bern auf 1. Januar 1861'', Bern 1861, S. 24.</ref>) war ein [[Schweiz]]er [[General]], [[Ingenieur]], [[Kartograf]], [[Politiker]] und [[Humanist]]. |
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Dufour war der [[Liste Schweizer Generäle|erste General in der Geschichte]] der [[Schweizer Armee|Armee]] des [[Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft|Schweizer Bundesstaats]]. Die von ihm geplanten Festungsbauten sind als [[Dufourbefestigungen]] ({{frS|''Fortifications Dufour''}}) bekannt. Als Kartograf erwarb er insbesondere Verdienste durch die Erstellung der ersten detaillierten topographischen Karte der Schweiz, der «[[Topographische Karte der Schweiz|Dufourkarte]]». Als Mitglied des 1863 in Genf ins Leben gerufenen ''Komitees der Fünf'' war er einer der Gründer des [[Internationales Komitee vom Roten Kreuz|Internationalen Komitees vom Roten Kreuz]] und von 1863 bis 1864 dessen erster Präsident. Ausserdem verfasste er militärische, naturwissenschaftliche, technische und historische Schriften. |
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Dufour war aufgrund seines vielseitigen Wirkens bereits zu Lebzeiten ausserordentlich populär und galt als einer der bekanntesten und einflussreichsten Menschen in der Schweiz. Schon zu seinen Lebzeiten wurde der höchste Gipfel der Schweiz nach ihm benannt, die [[Dufourspitze]]. Auch heute noch wird Dufour als eine der herausragendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Schweiz angesehen. |
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==Studium und Karriere in der Armee== |
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== Leben == |
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[[Bild:Guillaume-Henri_Dufour.jpg|thumb|Guillaume-Henri Dufour]] |
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=== Herkunft === |
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[[Datei:Wessenbergstraße 14, Konstanz- MG 1204.jpg|mini|hochkant|Dufours Geburtshaus, Wessenbergstraße 14 in Konstanz]] |
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[[Datei:General Dufour.jpg|mini|hochkant|Denkmal für Guillaume Henri Dufour in Genf]] |
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Guillaume Henri Dufour wurde am 15. September 1787 im damals zu [[Vorderösterreich]] gehörenden [[Konstanz]] geboren. Die Eltern waren Bénédict Dufour, Uhrmacher und später Abgeordneter in der Genfer Nationalversammlung, und seine Frau Pernette Valentin. Die Vornamen Guillaume Henri stammen wahrscheinlich vom Grossvater mütterlicherseits, Guillaume Henri Valentin, der zusammen mit seiner Frau bei der Taufe zugegen war. Die Taufe fand am 7. Oktober 1787 im Konvent der Dominikaner auf der [[Dominikanerinsel]] in Konstanz statt. Versehentlich wurde nur der Vorname ''Henri'' anstelle von ''Guillaume Henri'' im Taufregister notiert.<ref>Siehe Auszug aus dem Taufregister aus dem Jahr 1886 ([http://www.notrehistoire.ch/medias/50569 Fotografie]): In dieser beglaubigten Kopie des ursprünglichen Textes ist nur der Vorname ''Henri'' zu lesen (Ende der vierten Zeile).</ref> Der Fehler wurde erst im Jahr 1804 ausgebessert, indem der fehlende Name ''Guillaume'' nachgetragen und das frühere Versäumnis vermerkt wurde.<ref>[http://www.salons-dufour.ch/Dufour-8a.pdf ''Le Baptême de Guillaume Henri Dufour''] salons-dufour.ch (PDF; 433 kB), siehe Bild auf Seite 2. Der Name ''Guillaume'' wurde in den Text hineingeflickt. Auch am Rand wurde er nachgetragen, wegen Platzmangel in abgekürzter Form. Darunter der Hinweis zur Korrektur. Dieser ist datiert mit dem Monat Pluviôse des Jahres 12 nach dem [[Französischer Revolutionskalender|französischen Revolutionskalender]], das entspricht Januar/Februar 1804 (siehe [[Pluviôse#Umrechnungstafel|Umrechnungstafel]]).</ref><ref>[http://www.notrehistoire.ch/medias/50569 ''Acte de baptême de (Guillaume) Henri Dufour''] notrehistoire.ch. Der in der Überschrift genannte Salomon Rizzo ist Historiker und Archivar.</ref> |
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Guillaume-Henri Dufour wurde 1787 als Sohn von Bénédict und Pernette Valentin in Konstanz geboren. Sein Vater war Uhrmacher und später Abgeordneter in der Genfer Nationalversammlung. Als Guillaume-Henri zwei Jahre alt war, kehrten seine Eltern nach Genf zurück, das sie 1782 verlassen hatten. Er machte in Genf seinen Schulabschluss und studierte anschließend Geisteswissenschaft und Physik. Von 1807 bis 1809 studierte er dann an der ''Ecole polytechnique'' in Paris und von 1809 bis 1810 an der ''Ecole supérieure d'application du génie'' in Metz. Er heiratete und hatte mit seiner Frau im Laufe ihrer Ehe vier Töchter. |
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Als Guillaume Henri zwei Jahre alt war, kehrten seine Eltern nach Genf zurück, das sie 1782 verlassen hatten. Er machte in Genf seinen Schulabschluss. |
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Im Jahr 1811 trat er in die französische Armee ein, die er nach mehreren Einsätzen und seiner Beförderung zum Hauptmann 1817 verließ, um nach Genf zurückzukehren. Im gleichen Jahr wurde er in diesem Rang in die neu geschaffene Schweizer Armee eingegliedert, in der er 1827 zum Oberst befördert wurde. 1819 war er an der Gründung der Militärschule von Thun beteiligt, an der er bis 1831 tätig war und unter anderem Louis-Napoleon Bonaparte, den späteren französischen Kaiser [[Napoleon III. (Frankreich)|Napoleon III.]], unterrichtete, mit dem er auch später freundschaftlich verbunden blieb. |
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Seine Enkelin war [[Marguerite de Beaumont]], Schwester der [[Reformation|reformierten]] Frauengemeinschaft [[Communauté de Grandchamp]]. |
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Ab 1831 war er Chef der Generalstabsabteilung. In dieser Funktion oblag ihm die Organisation der Verteidigung der Schweiz im Kriegsfall. Am [[21. Oktober]] [[1847]] wurde er von der [[Tagsatzung]] zum [[General]] und damit zum Befehlshaber der eidgenössischen Truppen ernannt und erhielt den Auftrag, den [[Sonderbund]] aufzulösen. Dies gelang ihm nach einem nur dreiwöchigen und größtenteils unblutigen Feldzug, der mit der Kapitulation der Sonderbund-Kantone endete. Bereits während dieser Auseinandersetzungen achtete Dufour streng auf die Einhaltung humanitärer Grundsätze bei den Kampfhandlungen. In den Jahren 1849, 1856 und 1859 wurde ihm von der Bundesversammlung erneut der Oberbefehl über das Schweizer Bundesheer übertragen, um im Rahmen verschiedener Auseinandersetzungen Übergriffe auf die Schweiz zu verhindern. |
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=== Studium und Karriere in der Armee === |
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==Tätigkeit als Kartograf und Politiker== |
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Nach der Schulzeit studierte Dufour Geisteswissenschaft und Physik. 1798 wurde Genf von Frankreich annektiert. Dufour – nun französischer Staatsbürger – studierte von 1807 bis 1809 an der ''[[École polytechnique]]'' in [[Paris]] und von 1809 bis 1810 an der ''[[École supérieure d’application du génie]]'' in [[Festung Metz|Metz]]. Wegen der britischen Seeblockade wurde Dufour – ohne seine Ausbildung beenden zu können – im Dezember 1810 nach [[Korfu]] geschickt, wo er bis 1814 blieb. In einem Scharmützel vor der Küste erlitt er schwere Verbrennungen, die ihn für sein Leben prägten. Er heiratete und hatte mit seiner Frau im Laufe ihrer Ehe vier Töchter. |
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Im Jahr 1811 trat er in die [[Französische Streitkräfte|französische Armee]] ein, die er nach mehreren Einsätzen und seiner Beförderung zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] 1817 verliess, um nach Genf zurückzukehren, das 1815 eidgenössisch geworden war. Im gleichen Jahr wurde er in diesem Rang in die neu geschaffene [[Schweizer Armee]] eingegliedert, in der er 1827 zum [[Oberst]] befördert wurde. |
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Von 1817 bis 1850 war er Kantonsingenieur in Genf und unterrichtete ab 1821 an der Genfer Akademie gelegentlich in den Fächern Mathematik, Geometrie, Vermessungskunde und Hydraulik. In den Jahren von 1845 bis 1856 war er für die Erarbeitung des Katasters des Kantons Genf zuständig. Als Leiter des [[Eidgenössisches Topographisches Bureau|Eidgenössischen Topographischen Bureaus]] erstellte er von 1832 bis 1864 die so genannte [[Dufourkarte]], eine topographische Karte der Schweiz im Massstab 1:100.000. Darüber hinaus war er in Genf als Ingenieur tätig und konstruierte den großen Quai und mehrere Brücken. Er hatte des Weiteren entscheidenden Einfluss auf die Stadtplanung in Genf und die Planung des Schweizer Eisenbahnnetzes. |
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In den 1820er Jahren bot er private Abendkurse in Mathematik, Geometrie, Vermessungskunde und Hydraulik für Schüler ab zwölf Jahren an, die nach seinem Austritt aus der französischen Armee eine willkommene Einnahmequelle waren und ihm mehr einbrachten als die Stelle eines Kantonsingenieurs, die er deshalb 1824 vorerst ablehnte.<ref>''Prospectus de l’établissement d’une école de mathématiques pures et appliquées''. Marc Sestié Fils, Genf 1820</ref> |
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1819 wurde er in Genf für die Liberalen in den Repräsentierenden Rat gewählt. Von 1848 bis 1851 war er für das Berner Seeland Mitglied des [[Nationalrat (Schweiz)|Schweizer Nationalrats]], ebenso wie von 1854 bis 1857 für Genf. Im [[Ständerat]] vertrat er von 1863 bis 1866 den [[Kanton Genf]]. |
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Im Jahr 1819 war er an der Gründung der ersten eidgenössischen [[Waffenplatz Thun|Militärschule in Thun]]<ref>''École de Thun''. [[Revue militaire Suisse]] 1869</ref> beteiligt. An dieser war er bis 1831 als Oberinstruktor des [[Genietruppe|Geniewesen]] und von 1831 bis 1834 als Kommandant im Range eines [[Oberst]]en tätig. Er unterrichtete, unter anderem, Louis-Napoleon Bonaparte, den künftigen französischen Kaiser [[Napoleon III.]], mit dem er auch später freundschaftlich verbunden blieb. |
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==Wirken als Mitglied des IKRK== |
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Ab 1831 war er Chef der Generalstabsabteilung. In dieser Funktion oblag ihm die Organisation der Verteidigung der Schweiz im Kriegsfall. Am 21. Oktober 1847 wurde er von der [[Tagsatzung]] zum [[General]] und damit zum Befehlshaber der eidgenössischen Truppen ernannt und erhielt den Auftrag, den [[Sonderbund]] aufzulösen. Dies gelang ihm nach einem nur vierwöchigen und relativ wenig Opfer verursachenden Feldzug (gemäss offiziellen Angaben: 150 Tote / 400 Verletzte), der mit der Kapitulation der Sonderbund-Kantone endete. Bereits während dieser Auseinandersetzungen achtete Dufour streng auf die Einhaltung humanitärer Grundsätze bei den Kampfhandlungen. So schickte er zum Beispiel am 13. November 1847, als alles für die Offensive bereit war, Leutnant de Cerjat als Abgesandten zu den Behörden der Stadt Freiburg, um sie aufzufordern, sich zu ergeben, um eine tödliche Schlacht zu vermeiden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=cov-001:1897:35::674 |titel=ETH-Bibliothek, Journal de la Suisse Romande, n. 48 |datum=27 November 1897| abruf=2021-03-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.salons-dufour.ch/Fribourg3-capitulation.pdf |titel=Revue Militaire Suisse, 1891, n. 36| hrsg=ETH-Bibliothek |datum=1891| abruf=2021-03-20}}</ref> Der überlieferte Grundsatz von General Dufour „Il faut sortir de cette lutte non seulement victorieux, mais aussi sans reproche“ (Man muss aus diesem Kampf nicht nur siegreich hervorgehen, sondern auch ohne Tadel) galt als Führungsmaxime an seine unterstellten Kommandanten. |
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Zusammen mit [[Henry Dunant]], den Ärzten Dr. [[Théodore Maunoir]] und Dr. [[Louis Appia]] sowie dem Juristen [[Gustave Moynier]] gründete er am 9. Februar 1863 in [[Genf]] das Fünfer-Komitee, aus dem acht Tage später später das ''Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege'' und im Jahr 1876 das [[Internationales Komitee vom Roten Kreuz|Internationale Komitee vom Roten Kreuz]] entstand. Obwohl er Dunants Buch "Eine Erinnerung an Solferino" sehr positiv bewertete, hatte er anfangs Zweifel an der Realisierbarkeit von Dunants Vorschlägen zur Gründung freiwilliger Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege. Trotz dieser Zweifel bewog ihn sein Glauben an die Richtigkeit dieser Idee, sich an der Gründung des Internationalen Komitees und an dessen Arbeit aktiv zu beteiligen. Insbesondere seine militärischen Erfahrungen und sein Prestige waren dabei für das Komitee von großem Nutzen. Nach der Gründung des Internationalen Komitees wurde er 1863 zu dessen erstem Präsidenten gewählt. |
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Mit seinem behutsamen Vorgehen im [[Sonderbundskrieg]] konnte Dufour nicht nur einen Zusammenbruch der Eidgenossenschaft durch eine Intervention ausländischer Mächte verhindern, sondern er schuf damit eine Grundlage für einen gemeinsamen Weg der zerstrittenen Kantone im Rahmen des 1848 gebildeten Bundesstaates.<ref>Andrej Abplanalp: [http://blog.nationalmuseum.ch/2017/11/dufour-der-humanitaere-general/ ''Dufour – der humanitäre General''] Beitrag im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]]</ref> |
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Während der Diplomatischen Konferenz, auf der im August 1864 die erste [[Genfer Konventionen|Genfer Konvention]] verabschiedet wurde, führte Dufour den Vorsitz der Versammlung. Es ist überliefert, dass er auf die Aussage eines britischen Teilnehmer, er könne ohne ein Siegel die Konvention nicht unterzeichnen, mit seinem Taschenmesser dem Delegierten einen Knopf von der Tunika schnitt und dem verblüfften Delegierten mit den Worten "Hier, Eure Exzellenz, haben Sie das Wappen Ihrer Majestät" überreichte. Im gleichen Jahr, im Alter von 77 Jahren, gab er das Amt des Präsidenten des Internationalen Komitees an Gustave Moynier ab. Sowohl die Verwendung eines weißen Kreuzes auf rotem Grund als [[Flagge der Schweiz|Schweizer Staatswappen]] wie auch die Verwendung des roten Kreuzes auf weißem Grund, also der farblichen Umkehrung der Schweizer Flagge, als Symbol des IKRK und der [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung]] sowie als Schutzzeichen der [[Genfer Abkommen]] gehen auf Dufour zurück. |
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In den Jahren 1849 ([[Büsinger-Handel]])<ref>Paul Wyrsch-Ineichen: ''Die Schwyzer Truppen im Büsinger-Handel 1849'', in: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz, Band 77, 1985, [[doi:10.5169/seals-165537#99]], S. 97–115.</ref><ref>{{HLS|8685|Aktivdienst|Autor= Hans Senn}}</ref>, 1856 ([[Neuenburgerhandel]]<ref>''Rapport sur l’armement et la campagne de 1857''. Revue militaire Suisse 1857</ref>) und 1859 ([[Savoyerhandel]]<ref>''Toast à la Patrie.'' Revue militaire Suisse 1860</ref>) wurde ihm von der Bundesversammlung erneut der Oberbefehl über die [[Schweizer Armee]] übertragen, um im Rahmen verschiedener Auseinandersetzungen Übergriffe auf die Schweiz zu verhindern. Er war damit nach der Verabschiedung der [[Schweizer Bundesverfassung 1848|Bundesverfassung von 1848]] der erste von der [[Bundesversammlung (Schweiz)|Bundesversammlung]] ernannte General in der Geschichte der Schweiz. |
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==Trivia== |
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=== Tätigkeit als Ingenieur und Festungsbauer === |
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Der mit 4.634 Metern höchste Punkt der Schweiz, die [[Dufourspitze]] im [[Monte Rosa|Monte-Rosa-Massiv]] an der [[Italien|italienischen]] Grenze, ist seit 1863 nach ihm benannt. |
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In Korfu hatte sich Dufour am Bau von Befestigungsanlagen beteiligt. Von 1827 bis 1850 war er Kantonsingenieur in Genf. Ihm oblag die Erneuerung der städtischen Wasserpumpe, womit er einen hohen Wirkungsgrad erzielen konnte. Die regelmässige Messung der Pegelstände des Lac Léman dienten der Vorbereitung von Massnahmen zur Begrenzung von Hochwasserschäden. |
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In den Jahren von 1845 bis 1856 war er für die Erarbeitung des Katasters des Kantons Genf zuständig. Er hatte entscheidenden Einfluss auf die Stadtplanung in Genf und die Planung des Schweizer Eisenbahnnetzes. |
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[[Datei:Passarelle Saint Antoine.png|mini|Skizze der ''Passerelle de Saint-Antoine'' von Charles Stewart Drewry in ''A Memoir of Suspension Bridges'' 1832]] |
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Ab 1823 baute er in der Stadt Genf drei [[Hängebrücke|Drahtseil-Hängebrücken]] ([[Passerelle de Saint-Antoine]], Pont des Bergues, Pont des Pâquis), gestaltete 1827 die Uferpromenade und einen Teil des Seebeckens. Die ''Passerelle de Saint-Antoine'' gilt als erste dauerhafte Drahtseil-Hängebrücke der Welt. |
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1831 wurde mit dem Bau der Sperrstelle in [[Saint-Maurice VS|Saint-Maurice]] an der engsten Stelle der [[Rhone]]schlucht beim [[Schloss Saint-Maurice]] begonnen, um den Durchgang zum [[Grosser St. Bernhard|Grossen St. Bernhard]] und [[Simplonpass]] blockieren zu können. Für das Konzept war massgeblich Dufour verantwortlich. |
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==Literatur== |
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1853 liess der junge Bundesstaat Schweiz südlich von [[Bellinzona]] von [[Camorino]] bis [[Sementina]] und [[Monte Carasso]] eine von Dufour entworfene Befestigungslinie, die [[Fortini della Fame]], bauen. Fünf der für Dufour typischen Rundtürme sind in Camorino noch erhalten. |
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* Pierre Boissier: ''History of the International Committee of the Red Cross. Volume I: From Solferino to Tsushima.'' Henry Dunant Institute, Genf 1985, ISBN 2-88-044012-2 |
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* Caroline Moorehead: ''Dunant's dream: War, Switzerland and the history of the Red Cross.'' HarperCollins, London 1998, ISBN 0-00-255141-1 (gebundene Ausgabe); HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-638883-3 (Taschenbuch-Ausgabe) |
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St-Maurice-Schloss.jpg|Dufourturm hinter dem Schloss St. Maurice |
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* Otto Weiss: ''General Dufour als Heerführer. Ein Beitrag zur Schweizer Geschichte des 19. Jahrhunders.'' Bern 1939 |
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Fortini della Fame (Camorino) IV.jpg|Dufour-Turm der Fortini della Fame in Camorino |
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* Esouard Chapuisat: ''General Dufour. 1787 - 1875.'' 2. Auflage. Tusculum-Verlag, Dietikon 1950 |
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Fortini della Fame (Sementina) VIII.jpg|Dufour-Turm in Sementina |
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* Jean-Jacques Langendorf: ''Guillaume-Henri Dufour. General - Kartograph - Humanist. Eine Bildbiographie.'' Schweizer Verlagshaus, Zürich 1987, ISBN 3-72-636550-8 |
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Fortini della Fame (Monte Carasso) III.jpg|Dufourlinie in Monte Carasso |
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=== Tätigkeit als Kartograf === |
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[[Datei:Hochfelden Dufourkarte.jpg|mini|hochkant=1.4|[[Hochfelden ZH|Hochfelden]] auf der Dufourkarte, Blatt 3 «Liestal, Schaffhausen», Datenstand 1869]] |
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[[Datei:Dufourkarte Signatur.jpg|mini|hochkant=1.4|Genehmigungsvermerk des «Directeur de la Carte» G. H. Dufour zu einer Zeichnung für die Dufourkarte]] |
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{{Hauptartikel|Topographische Karte der Schweiz}} |
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Dufour wurde 1832 Oberstquartiermeister der [[Schweizer Armee#Militärreglement von 1817|Militäraufsichtsbehörde]] (bis 1847) und «Directeur de la Carte» (bis 1865). Zu seinen Aufgaben gehörte nun die Leitung der eidgenössischen [[Triangulation (Geodäsie)|Triangulation]] und Landesvermessung. Unter Dufours Leitung begannen bereits im selben Jahr die Vorarbeiten für die Erstellung einer verbesserten topographischen Karte der Schweiz, die den [[Atlas Suisse]] ersetzen sollte. Ein wichtiger organisatorischer Schritt war, dass Dufour 1837 das ''Eidgenössische Topographische Bureau'' in [[Carouge]] einrichtete, das zu Beginn des Jahres 1838 seine Arbeit aufnahm (offizielles Gründungsjahr). Aus ihm ging später das [[Bundesamt für Landestopografie]] hervor.<ref name="Geschichte swisstopo">[https://www.swisstopo.admin.ch/de/wissen-fakten/geschichte-sammlungen/geschichte.html Geschichte swisstopo] Bundesamt für Landestopografie</ref> |
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Als Grundlage für das neue Kartenwerk wurde die [[Bonnesche Projektion]] verwendet. Als Höhenausgangspunkt verwendete Dufour den Felsen [[Repère Pierre du Niton]] im Hafen von Genf. Die 13 km lange Strecke zwischen [[Walperswil]] BE und [[Sugiez]] FR bildete die Basis oder Grundlinie für die Karte. Sie wurde 1791, 1797 und 1834 (unter Dufour) aufwendig mit Messketten und Eisenstangen vermessen. Die Basisendpunkte von Walperswil und Sugiez wurden an ein Dreiecksnetz angeschlossen, welches zum ersten Mal die ganze Schweiz abdeckte und die nördlich der Alpen gelegenen Landesteile mit den südlichen verband. |
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In den Jahren 1845 bis 1865 erschienen die mühsam erarbeiteten 25 Blätter der «Dufourkarte» im [[Maßstab (Kartografie)|Massstab]] 1:100'000. Das für seine Zeit herausragende topographische Kartenwerk bildete erstmals die Schweiz geometrisch korrekt ab. Die Dufourkarte entstand parallel zum modernen Bundesstaat von 1848. Sie führte die Kantone symbolisch zusammen und errang auch aus diesem Grund nationale Bedeutung.<ref>[[David Gugerli]], [[Daniel Speich Chassé]]: ''[https://www.swisstopo.admin.ch/content/swisstopo-internet/de/topics/histcoll/historical-maps/dufour-map/_jcr_content/contentPar/tabs/items/publikationen_dokume/tabPar/downloadlist/downloadItems/14_1467363872329.download/eth-30384-01.pdf Topografien der Nation. Politik, kartografische Ordnung und Landschaft im 19. Jahrhundert].'' Chronos, Zürich 2002, ISBN 3-0340-0548-2.</ref> Nachdem Dufour seinen Schlussbericht vorgelegt hatte,<ref>''Schlussbericht des Herrn General Dufour über die topographische Karte der Schweiz. (Vom 31. Dezember 1864.)'' In: [[Bundesblatt|Schweizerisches Bundesblatt]], 11. März 1865 ([https://www.swisstopo.admin.ch/content/swisstopo-internet/de/topics/histcoll/historical-maps/dufour-map/_jcr_content/contentPar/tabs/items/publikationen_dokume/tabPar/downloadlist/downloadItems/15_1467363945772.download/dufourkarteschlussbericht.pdf PDF]).</ref> wurde [[Hermann Siegfried]] im Jahr 1865 sein Nachfolger als Leiter des Eidgenössischen Topographischen Bureaus.<ref name="Geschichte swisstopo" /> |
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=== Wirken als eidgenössisch denkender Politiker === |
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Im Jahr 1819 wurde er in Genf für die Liberalen in den Repräsentierenden Rat gewählt. Von 1848 bis 1851 war er für das [[Seeland (Schweiz)|Berner Seeland]] Mitglied des [[Nationalrat (Schweiz)|Schweizer Nationalrats]], ebenso wie von 1854 bis 1857 für Genf. Im [[Ständerat]] vertrat er von 1863 bis 1866 den [[Kanton Genf]]. |
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Dufour trat in Reden und Schriften für die [[Schweizerische Neutralität|Neutralität]] der Schweiz ein. In einer schriftlich festgehaltenen Rede<ref>''Opinion relative à la fortification de Genève dans l’intérêt de cette ville et dans celui de la Suisse''</ref> von 1821 untersuchte er Szenarien einer Neutralitätsverletzung und mögliche Reaktionen der Schweiz. |
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Die [[Julirevolution von 1830]] in Frankreich veranlasste Dufour, das Genfer Parlament vor einer Kriegsgefahr und möglichen Neutralitätsverletzungen zu warnen. Er forderte eine ausserordentliche Tagsatzung, um einen militärischen Oberbefehlshaber und ein eidgenössisches Feldzeichen zu wählen.<ref>''Des Vaterlandes Aufruf an das Schweizervolk und seine Vertreter''. Dezember 1830</ref> |
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1860 wehrte er sich erfolglos gegen eine Änderung der Landesverteidigungskonzeption.<ref>''De la défense et de la neutralité de la Suisse.'' Revue militaire Suisse 1861:</ref> Die Grenzbefestigungen sollten nicht zugunsten einer zentral konzentrierten Verteidigung vernachlässigt und keiner der Bundesstaaten dürfe geopfert werden. Seiner Überzeugung nach musste die Verteidigung dort beginnen, wo der Angriff stattfindet.<ref>Dufour: ''La défense doit commencer où commence l’attaque quel qu’en puisse être le résultat''</ref> |
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Am Vorabend des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]] von 1870 bis 1871 warnte er, die Neutralität im Sinne der Unparteilichkeit und dem Heraushalten aus Konflikten sei für die Schweiz überlebensnotwendig, im Falle von Gefahr müsse sie verteidigt werden.<ref>''Neutralité de la Suisse''. Revue militaire Suisse 1870</ref> |
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=== Wirken als Mitglied des IKRK === |
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[[Datei:Geneva Convention 1864 - CH-BAR - 29355687.pdf|seite=7|mini|Dufours Unterschrift auf der Genfer Konvention von 1864 (erste von oben)]] |
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Zusammen mit [[Henry Dunant]], den Ärzten [[Théodore Maunoir]] und [[Louis Appia]] sowie dem Juristen [[Gustave Moynier]] gründete er am 9. Februar 1863 in Genf das Fünfer-Komitee, aus dem acht Tage später das ''Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege'' und im Jahr 1876 das [[Internationales Komitee vom Roten Kreuz|Internationale Komitee vom Roten Kreuz]] entstand. Obwohl er Dunants Buch [[Eine Erinnerung an Solferino]] sehr positiv bewertete, hatte er anfangs Zweifel an der Realisierbarkeit von Dunants Vorschlägen zur Gründung freiwilliger Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege. Trotz dieser Zweifel bewog ihn sein Glauben an die Richtigkeit dieser Idee, sich an der Gründung des Internationalen Komitees und an dessen Arbeit aktiv zu beteiligen. Seine internationale Bekanntheit und seine militärischen Erfahrungen waren für das Komitee von grossem Nutzen, um die ausländischen Regierungen für die Idee des Roten Kreuzes gewinnen zu können. Nach der Gründung des Internationalen Komitees wurde er 1863 zu dessen [[Liste der Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz|erstem Präsidenten]] gewählt. |
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Während der diplomatischen Konferenz, auf der im August 1864 die erste [[Genfer Konventionen|Genfer Konvention]] verabschiedet wurde, führte Dufour den Vorsitz der Versammlung. Es ist überliefert, dass er auf die Aussage eines britischen Teilnehmers, er könne ohne ein Siegel die Konvention nicht unterzeichnen, mit seinem Taschenmesser dem Delegierten einen Knopf von der Tunika schnitt und dem verblüfften Delegierten mit den Worten „Hier, Eure Exzellenz, haben Sie das Wappen Ihrer Majestät“ überreichte. Im gleichen Jahr, im Alter von 77 Jahren, gab er das Amt des Präsidenten des Internationalen Komitees an Gustave Moynier ab.<ref>''Le congrès de Genève. Rapport adressé au Conseil fédéral par MM. Dufour, Moynier et Lehmann, plénipotentiaires de la Suisse''. Jules Guillaume Fick, Genf 1864</ref> |
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Sowohl die Verwendung eines weissen Kreuzes auf rotem Grund als [[Fahne und Wappen der Schweiz|Schweizer Staatswappen]] – 1840 von der Tagsatzung eingeführt – wie auch die Verwendung des roten Kreuzes auf weissem Grund, also der farblichen Umkehrung der Schweizerfahne, als Symbol des IKRK und der [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung]] sowie als Schutzzeichen der [[Genfer Konventionen]] gehen auf Dufour zurück.<ref>''Sur le drapeau féderal.'' Manuskript um 1830: Revue militaire Suisse 1869</ref> |
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=== Tod === |
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Dufour starb am 14. Juli 1875 in [[Eaux-Vives|Les Eaux-Vives]]. Er wurde auf dem [[Cimetière des Rois]] in Genf bestattet. Etwa 60'000 Menschen aus allen Teilen des Landes reisten anlässlich seiner Beisetzung nach Genf. |
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[[Datei:Dufour bust, Lucerne.jpg|mini|hochkant|Büste Dufours im Armeeausbildungszentrum Luzern]] |
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== Schriften (Auswahl) == |
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Ausführliches Verzeichnis der Schriften: siehe Fussnote<ref>[http://www.salons-dufour.ch/parutions-de-Dufour.pdf Schriften von Guillaume Henri Dufour] (französische Bibliografie), Quelle: {{Webarchiv|url=http://stg.notrehistoire.ch/profile/1052-les-salons-du-general-dufour |wayback=20180517153337 |text=Les Salons du Général Dufour }} bei notreHistoire.ch, Menüpunkt ''Bibliografie'', zweiter Link.</ref> |
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* ''Observations sur l’Isle de Corfou''. [[Bibliothèque universelle]] des sciences, belles-lettres et arts, 1816. Dufours erste publizierte Schrift ist eine der frühesten modernen Beschreibungen der Insel Korfu. |
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* ''Mémorial pour les travaux de guerre''. J.J. Paschoud, Genf und Paris, 1820. Die erste selbständige Publikation Dufours. Ein Lehr- und Handbuch über den Bau von Feldbefestigungen, das als Lehrmittel in der Militärschule in Thun diente. Es fand internationale Beachtung, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und begründete Dufours Bedeutung als militärischer Pädagoge.<br /> Deutsche Ausgabe: ''Das Handbuch für die praktischen Arbeiten im Felde zum Gebrauch für die Offiziere aller Waffen'', Berlin 1825. |
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* ''Cours de tactique''. Paris 1840. Dufours international erfolgreichste und meistübersetzte Schrift.<br /> Deutsche Ausgabe: ''Lehrbuch der Taktik für Offiziere aller Waffen'', Orell Füssli, Zürich 1842.<br /> Amerikanische Ausgabe: ''Strategy and tactics''. D. van Nostrand, New York 1864. Das Lehrbuch wurde an der [[United States Military Academy|Militärakademie von West Point]] als Lehrmittel verwendet. |
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[[Datei:CHF20 5 front horizontal.jpg|mini|Schweizer Banknote mit dem Portrait von Dufour]] |
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== Auszeichnungen und Ehrungen == |
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Dufour wurde mit vier von fünf Klassen der [[Ehrenlegion]] ausgezeichnet: 1814 Ritter, 1848 Kommandeur, 1852 Grossoffizier und 1866 Grosskreuzträger. |
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Der mit 4'634 Metern höchste Punkt der Schweiz, die [[Dufourspitze]] im [[Monte Rosa|Monte-Rosa-Massiv]] an der [[italien]]ischen Grenze, ist seit 1863 – also schon zu seinen Lebzeiten – nach ihm benannt. |
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Darüber hinaus wurden in der ganzen Schweiz zahlreiche Strassen nach General Dufour benannt, so etwa in [[Basel]], [[Bern]], [[Biel/Bienne|Biel]], [[Genf]], [[Lugano]], [[Luzern]], [[St. Gallen]] oder [[Zürich]]. |
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[[Datei:AW Halsegg03.JPG|mini|Dufour-Museum Halsegg]] |
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== Dufour-Museum == |
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Das erste Dufour-Museum der Schweiz wurde am 12. September 2009 eröffnet. Es befindet sich im Bunker 2 des [[Artilleriewerk Halsegg|Artilleriewerks Halsegg]] auf der gleichnamigen Alp auf {{Höhe|1340|CH}} oberhalb [[Sattel SZ]].<ref>[http://www.dufour-museum.ch/ Schweizer Dufour Museum]</ref> |
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== Literatur == |
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Weitere Literatur über Dufour: siehe Fussnote<ref>[http://www.salons-dufour.ch/parutions-sur-Dufour.pdf Literatur über Dufour] (PDF; 109 kB), Auswahl des Vereins ''Les Salons du Général Dufour'', Quelle: {{Webarchiv|url=http://stg.notrehistoire.ch/profile/1052-les-salons-du-general-dufour |wayback=20180517153337 |text=Les Salons du Général Dufour }} bei notreHistoire.ch, Menüpunkt ''Bibliografie'', dritter Link.</ref> |
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* Thomas Bachmann: ''Guillaume Henri Dufour im Spiegel seiner Schriften. Bibliographisches Handbuch'' (= ''Schriftenreihe der Eidgenössischen Militärbibliothek.'' Nr. 14). Eidgenössische Militärbibliothek und historischer Dienst, Bern 2004. |
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* [[Pierre Boissier]]: ''From Solferino to Tsushima'' (= ''History of the International Committee of the Red Cross.'' Bd. 1). Henry Dunant Institute, Genf 1985, ISBN 2-88044-012-2. |
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* Edouard Chapuisat: ''General Dufour 1787–1875.'' 2. Auflage. Tusculum, Dietikon 1950. |
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* {{HLS|3862|Dufour, Guillaume-Henri|Autor= Jean-Jacques Langendorf}} |
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* {{Literatur |Autor=[[Hans-Dierk Fricke]] |Titel=Der Krieg um Neuenburg findet nicht statt |TitelErg= der europäische Krisenwinter 1856/1857 |Auflage=2 |Verlag=Ludwigsfelder Verlagshaus |Ort=Ludwigsfelde |Datum=2020 |ISBN=978-3-933022-50-9}} |
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* Jean-Jacques Langendorf: ''Guillaume-Henri Dufour: General – Kartograph – Humanist. Eine Bildbiographie.'' Schweizer Verlagshaus, Zürich 1987, ISBN 3-7263-6550-8. |
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* [[Caroline Moorehead]]: ''Dunant’s dream: War, Switzerland and the history of the Red Cross.'' HarperCollins, London 1998, ISBN 0-00-255141-1 (gebundene Ausgabe); HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-638883-3 (Taschenbuch). |
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* Otto Weiss: ''General Dufour als Heerführer. Ein Beitrag zur Schweizer Geschichte des 19. Jahrhunderts.'' Francke, Bern 1939. |
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* Adolf Metz: ''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=olt-001:1972:30#61 Der Briefwechsel zwischen General H. Dufour, Genf und Bonaventur Meyer, Olten]''. In: ''Oltner Neujahrsblätter'', Bd. 30, 1972, S. 64–71. |
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* ''[http://www.igs100.ch/en/european-surveyor-of-the-year-2017/fluid-book-guillaume-henri-dufour.html#/page/1 Guillaume-Henri Dufour : Surveying and mapping of Switzerland - European surveyor of the year 2017].'' Cartographica Helvetica, Vol. 54/2017. |
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* ''[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=chl-001:2017:0::4#4 Guillaume-Henri Dufour : Vermessung und Kartierung der Schweiz].'' Cartographica Helvetica, Heft 54/2017. |
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* [[Joseph Jung]] (Hrsg.): ''Einigkeit, Freiheit, Menschlichkeit. Guillaume Henri Dufour als General, Ingenieur, Kartograf und Politiker''. NZZ Libro, Zürich 2022, ISBN 978-3-907396-00-1. |
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== Filmdokumentation == |
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* ''Guillaume Henri Dufour – Der General, der die Schweiz rettete'', Dokumentation in der vierteiligen Reihe [[Die Schweizer]], [[Schweizer Fernsehen]], 2013. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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{{Commons|Guillaume Henri Dufour}} |
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* {{Helveticat-GND|gnd=118527959}} |
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* [http://www.redcross.int/en/history/not_dufour.asp Red Cross and Red Crescent Movement History - Henri Dufour] (engl.) |
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* [https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=275198 Portraitfotografien von Guillaume Henri Dufour] in der Archivdatenbank HelveticArchives der [[Schweizerische Nationalbibliothek|Schweizerischen Nationalbibliothek]] |
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* [http://www.dhs.ch/externe/protect/textes/d/D3862.html Historisches Lexikon der Schweiz - Dufour, Guillaume-Henri] |
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* {{DNB-Portal|118527959}} |
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* [http://www.redcross.int/en/history/not_dufour.asp Red Cross and Red Crescent Movement History: Henri Dufour] (englisch) |
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* [http://www.salons-dufour.ch/album.pdf Bilder zur Biografie] (PDF, 70 Seiten) mit kurzen Hinweisen (französisch), zusammengestellt von [http://www.notrehistoire.ch/medias/20643 Marc R. Studer] |
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* Andrej Abplanalp: [https://blog.nationalmuseum.ch/2017/11/geburtsstunde-der-modernen-kartografie/ ''Geburtsstunde der modernen Kartografie''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 3. November 2017 |
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* Andrej Abplanalp: [https://blog.nationalmuseum.ch/2017/11/dufour-der-humanitaere-general/ ''Dufour – der humanitäre General''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 9. November 2017 |
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* Andrej Abplanalp: [https://blog.nationalmuseum.ch/2019/07/dufour-der-kartograf/ ''Waghalsige Kartografen''] Im Blog des [[Schweizerisches Nationalmuseum|Schweizerischen Nationalmuseums]] vom 14. Juli 2019 |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 08:46 Uhr


Guillaume Henri Dufour[1] (* 15. September 1787 in Konstanz; † 14. Juli 1875 in Les Eaux-Vives, heimatberechtigt in Genf, seit 1848 Ehrenbürger von Bern, Biel und Thun[2][3]) war ein Schweizer General, Ingenieur, Kartograf, Politiker und Humanist. Dufour war der erste General in der Geschichte der Armee des Schweizer Bundesstaats. Die von ihm geplanten Festungsbauten sind als Dufourbefestigungen (französisch Fortifications Dufour) bekannt. Als Kartograf erwarb er insbesondere Verdienste durch die Erstellung der ersten detaillierten topographischen Karte der Schweiz, der «Dufourkarte». Als Mitglied des 1863 in Genf ins Leben gerufenen Komitees der Fünf war er einer der Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und von 1863 bis 1864 dessen erster Präsident. Ausserdem verfasste er militärische, naturwissenschaftliche, technische und historische Schriften.
Dufour war aufgrund seines vielseitigen Wirkens bereits zu Lebzeiten ausserordentlich populär und galt als einer der bekanntesten und einflussreichsten Menschen in der Schweiz. Schon zu seinen Lebzeiten wurde der höchste Gipfel der Schweiz nach ihm benannt, die Dufourspitze. Auch heute noch wird Dufour als eine der herausragendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Schweiz angesehen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guillaume Henri Dufour wurde am 15. September 1787 im damals zu Vorderösterreich gehörenden Konstanz geboren. Die Eltern waren Bénédict Dufour, Uhrmacher und später Abgeordneter in der Genfer Nationalversammlung, und seine Frau Pernette Valentin. Die Vornamen Guillaume Henri stammen wahrscheinlich vom Grossvater mütterlicherseits, Guillaume Henri Valentin, der zusammen mit seiner Frau bei der Taufe zugegen war. Die Taufe fand am 7. Oktober 1787 im Konvent der Dominikaner auf der Dominikanerinsel in Konstanz statt. Versehentlich wurde nur der Vorname Henri anstelle von Guillaume Henri im Taufregister notiert.[4] Der Fehler wurde erst im Jahr 1804 ausgebessert, indem der fehlende Name Guillaume nachgetragen und das frühere Versäumnis vermerkt wurde.[5][6]
Als Guillaume Henri zwei Jahre alt war, kehrten seine Eltern nach Genf zurück, das sie 1782 verlassen hatten. Er machte in Genf seinen Schulabschluss.
Seine Enkelin war Marguerite de Beaumont, Schwester der reformierten Frauengemeinschaft Communauté de Grandchamp.
Studium und Karriere in der Armee
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Schulzeit studierte Dufour Geisteswissenschaft und Physik. 1798 wurde Genf von Frankreich annektiert. Dufour – nun französischer Staatsbürger – studierte von 1807 bis 1809 an der École polytechnique in Paris und von 1809 bis 1810 an der École supérieure d’application du génie in Metz. Wegen der britischen Seeblockade wurde Dufour – ohne seine Ausbildung beenden zu können – im Dezember 1810 nach Korfu geschickt, wo er bis 1814 blieb. In einem Scharmützel vor der Küste erlitt er schwere Verbrennungen, die ihn für sein Leben prägten. Er heiratete und hatte mit seiner Frau im Laufe ihrer Ehe vier Töchter.
Im Jahr 1811 trat er in die französische Armee ein, die er nach mehreren Einsätzen und seiner Beförderung zum Hauptmann 1817 verliess, um nach Genf zurückzukehren, das 1815 eidgenössisch geworden war. Im gleichen Jahr wurde er in diesem Rang in die neu geschaffene Schweizer Armee eingegliedert, in der er 1827 zum Oberst befördert wurde.
In den 1820er Jahren bot er private Abendkurse in Mathematik, Geometrie, Vermessungskunde und Hydraulik für Schüler ab zwölf Jahren an, die nach seinem Austritt aus der französischen Armee eine willkommene Einnahmequelle waren und ihm mehr einbrachten als die Stelle eines Kantonsingenieurs, die er deshalb 1824 vorerst ablehnte.[7]
Im Jahr 1819 war er an der Gründung der ersten eidgenössischen Militärschule in Thun[8] beteiligt. An dieser war er bis 1831 als Oberinstruktor des Geniewesen und von 1831 bis 1834 als Kommandant im Range eines Obersten tätig. Er unterrichtete, unter anderem, Louis-Napoleon Bonaparte, den künftigen französischen Kaiser Napoleon III., mit dem er auch später freundschaftlich verbunden blieb.
Ab 1831 war er Chef der Generalstabsabteilung. In dieser Funktion oblag ihm die Organisation der Verteidigung der Schweiz im Kriegsfall. Am 21. Oktober 1847 wurde er von der Tagsatzung zum General und damit zum Befehlshaber der eidgenössischen Truppen ernannt und erhielt den Auftrag, den Sonderbund aufzulösen. Dies gelang ihm nach einem nur vierwöchigen und relativ wenig Opfer verursachenden Feldzug (gemäss offiziellen Angaben: 150 Tote / 400 Verletzte), der mit der Kapitulation der Sonderbund-Kantone endete. Bereits während dieser Auseinandersetzungen achtete Dufour streng auf die Einhaltung humanitärer Grundsätze bei den Kampfhandlungen. So schickte er zum Beispiel am 13. November 1847, als alles für die Offensive bereit war, Leutnant de Cerjat als Abgesandten zu den Behörden der Stadt Freiburg, um sie aufzufordern, sich zu ergeben, um eine tödliche Schlacht zu vermeiden.[9][10] Der überlieferte Grundsatz von General Dufour „Il faut sortir de cette lutte non seulement victorieux, mais aussi sans reproche“ (Man muss aus diesem Kampf nicht nur siegreich hervorgehen, sondern auch ohne Tadel) galt als Führungsmaxime an seine unterstellten Kommandanten.
Mit seinem behutsamen Vorgehen im Sonderbundskrieg konnte Dufour nicht nur einen Zusammenbruch der Eidgenossenschaft durch eine Intervention ausländischer Mächte verhindern, sondern er schuf damit eine Grundlage für einen gemeinsamen Weg der zerstrittenen Kantone im Rahmen des 1848 gebildeten Bundesstaates.[11]
In den Jahren 1849 (Büsinger-Handel)[12][13], 1856 (Neuenburgerhandel[14]) und 1859 (Savoyerhandel[15]) wurde ihm von der Bundesversammlung erneut der Oberbefehl über die Schweizer Armee übertragen, um im Rahmen verschiedener Auseinandersetzungen Übergriffe auf die Schweiz zu verhindern. Er war damit nach der Verabschiedung der Bundesverfassung von 1848 der erste von der Bundesversammlung ernannte General in der Geschichte der Schweiz.
Tätigkeit als Ingenieur und Festungsbauer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Korfu hatte sich Dufour am Bau von Befestigungsanlagen beteiligt. Von 1827 bis 1850 war er Kantonsingenieur in Genf. Ihm oblag die Erneuerung der städtischen Wasserpumpe, womit er einen hohen Wirkungsgrad erzielen konnte. Die regelmässige Messung der Pegelstände des Lac Léman dienten der Vorbereitung von Massnahmen zur Begrenzung von Hochwasserschäden. In den Jahren von 1845 bis 1856 war er für die Erarbeitung des Katasters des Kantons Genf zuständig. Er hatte entscheidenden Einfluss auf die Stadtplanung in Genf und die Planung des Schweizer Eisenbahnnetzes.

Ab 1823 baute er in der Stadt Genf drei Drahtseil-Hängebrücken (Passerelle de Saint-Antoine, Pont des Bergues, Pont des Pâquis), gestaltete 1827 die Uferpromenade und einen Teil des Seebeckens. Die Passerelle de Saint-Antoine gilt als erste dauerhafte Drahtseil-Hängebrücke der Welt.
1831 wurde mit dem Bau der Sperrstelle in Saint-Maurice an der engsten Stelle der Rhoneschlucht beim Schloss Saint-Maurice begonnen, um den Durchgang zum Grossen St. Bernhard und Simplonpass blockieren zu können. Für das Konzept war massgeblich Dufour verantwortlich.
1853 liess der junge Bundesstaat Schweiz südlich von Bellinzona von Camorino bis Sementina und Monte Carasso eine von Dufour entworfene Befestigungslinie, die Fortini della Fame, bauen. Fünf der für Dufour typischen Rundtürme sind in Camorino noch erhalten.
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Dufourturm hinter dem Schloss St. Maurice
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Dufour-Turm der Fortini della Fame in Camorino
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Dufour-Turm in Sementina
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Dufourlinie in Monte Carasso
Tätigkeit als Kartograf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dufour wurde 1832 Oberstquartiermeister der Militäraufsichtsbehörde (bis 1847) und «Directeur de la Carte» (bis 1865). Zu seinen Aufgaben gehörte nun die Leitung der eidgenössischen Triangulation und Landesvermessung. Unter Dufours Leitung begannen bereits im selben Jahr die Vorarbeiten für die Erstellung einer verbesserten topographischen Karte der Schweiz, die den Atlas Suisse ersetzen sollte. Ein wichtiger organisatorischer Schritt war, dass Dufour 1837 das Eidgenössische Topographische Bureau in Carouge einrichtete, das zu Beginn des Jahres 1838 seine Arbeit aufnahm (offizielles Gründungsjahr). Aus ihm ging später das Bundesamt für Landestopografie hervor.[16]
Als Grundlage für das neue Kartenwerk wurde die Bonnesche Projektion verwendet. Als Höhenausgangspunkt verwendete Dufour den Felsen Repère Pierre du Niton im Hafen von Genf. Die 13 km lange Strecke zwischen Walperswil BE und Sugiez FR bildete die Basis oder Grundlinie für die Karte. Sie wurde 1791, 1797 und 1834 (unter Dufour) aufwendig mit Messketten und Eisenstangen vermessen. Die Basisendpunkte von Walperswil und Sugiez wurden an ein Dreiecksnetz angeschlossen, welches zum ersten Mal die ganze Schweiz abdeckte und die nördlich der Alpen gelegenen Landesteile mit den südlichen verband.
In den Jahren 1845 bis 1865 erschienen die mühsam erarbeiteten 25 Blätter der «Dufourkarte» im Massstab 1:100'000. Das für seine Zeit herausragende topographische Kartenwerk bildete erstmals die Schweiz geometrisch korrekt ab. Die Dufourkarte entstand parallel zum modernen Bundesstaat von 1848. Sie führte die Kantone symbolisch zusammen und errang auch aus diesem Grund nationale Bedeutung.[17] Nachdem Dufour seinen Schlussbericht vorgelegt hatte,[18] wurde Hermann Siegfried im Jahr 1865 sein Nachfolger als Leiter des Eidgenössischen Topographischen Bureaus.[16]
Wirken als eidgenössisch denkender Politiker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1819 wurde er in Genf für die Liberalen in den Repräsentierenden Rat gewählt. Von 1848 bis 1851 war er für das Berner Seeland Mitglied des Schweizer Nationalrats, ebenso wie von 1854 bis 1857 für Genf. Im Ständerat vertrat er von 1863 bis 1866 den Kanton Genf.
Dufour trat in Reden und Schriften für die Neutralität der Schweiz ein. In einer schriftlich festgehaltenen Rede[19] von 1821 untersuchte er Szenarien einer Neutralitätsverletzung und mögliche Reaktionen der Schweiz.
Die Julirevolution von 1830 in Frankreich veranlasste Dufour, das Genfer Parlament vor einer Kriegsgefahr und möglichen Neutralitätsverletzungen zu warnen. Er forderte eine ausserordentliche Tagsatzung, um einen militärischen Oberbefehlshaber und ein eidgenössisches Feldzeichen zu wählen.[20]
1860 wehrte er sich erfolglos gegen eine Änderung der Landesverteidigungskonzeption.[21] Die Grenzbefestigungen sollten nicht zugunsten einer zentral konzentrierten Verteidigung vernachlässigt und keiner der Bundesstaaten dürfe geopfert werden. Seiner Überzeugung nach musste die Verteidigung dort beginnen, wo der Angriff stattfindet.[22]
Am Vorabend des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 bis 1871 warnte er, die Neutralität im Sinne der Unparteilichkeit und dem Heraushalten aus Konflikten sei für die Schweiz überlebensnotwendig, im Falle von Gefahr müsse sie verteidigt werden.[23]
Wirken als Mitglied des IKRK
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zusammen mit Henry Dunant, den Ärzten Théodore Maunoir und Louis Appia sowie dem Juristen Gustave Moynier gründete er am 9. Februar 1863 in Genf das Fünfer-Komitee, aus dem acht Tage später das Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege und im Jahr 1876 das Internationale Komitee vom Roten Kreuz entstand. Obwohl er Dunants Buch Eine Erinnerung an Solferino sehr positiv bewertete, hatte er anfangs Zweifel an der Realisierbarkeit von Dunants Vorschlägen zur Gründung freiwilliger Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege. Trotz dieser Zweifel bewog ihn sein Glauben an die Richtigkeit dieser Idee, sich an der Gründung des Internationalen Komitees und an dessen Arbeit aktiv zu beteiligen. Seine internationale Bekanntheit und seine militärischen Erfahrungen waren für das Komitee von grossem Nutzen, um die ausländischen Regierungen für die Idee des Roten Kreuzes gewinnen zu können. Nach der Gründung des Internationalen Komitees wurde er 1863 zu dessen erstem Präsidenten gewählt.
Während der diplomatischen Konferenz, auf der im August 1864 die erste Genfer Konvention verabschiedet wurde, führte Dufour den Vorsitz der Versammlung. Es ist überliefert, dass er auf die Aussage eines britischen Teilnehmers, er könne ohne ein Siegel die Konvention nicht unterzeichnen, mit seinem Taschenmesser dem Delegierten einen Knopf von der Tunika schnitt und dem verblüfften Delegierten mit den Worten „Hier, Eure Exzellenz, haben Sie das Wappen Ihrer Majestät“ überreichte. Im gleichen Jahr, im Alter von 77 Jahren, gab er das Amt des Präsidenten des Internationalen Komitees an Gustave Moynier ab.[24]
Sowohl die Verwendung eines weissen Kreuzes auf rotem Grund als Schweizer Staatswappen – 1840 von der Tagsatzung eingeführt – wie auch die Verwendung des roten Kreuzes auf weissem Grund, also der farblichen Umkehrung der Schweizerfahne, als Symbol des IKRK und der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sowie als Schutzzeichen der Genfer Konventionen gehen auf Dufour zurück.[25]
Tod
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dufour starb am 14. Juli 1875 in Les Eaux-Vives. Er wurde auf dem Cimetière des Rois in Genf bestattet. Etwa 60'000 Menschen aus allen Teilen des Landes reisten anlässlich seiner Beisetzung nach Genf.

Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausführliches Verzeichnis der Schriften: siehe Fussnote[26]
- Observations sur l’Isle de Corfou. Bibliothèque universelle des sciences, belles-lettres et arts, 1816. Dufours erste publizierte Schrift ist eine der frühesten modernen Beschreibungen der Insel Korfu.
- Mémorial pour les travaux de guerre. J.J. Paschoud, Genf und Paris, 1820. Die erste selbständige Publikation Dufours. Ein Lehr- und Handbuch über den Bau von Feldbefestigungen, das als Lehrmittel in der Militärschule in Thun diente. Es fand internationale Beachtung, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und begründete Dufours Bedeutung als militärischer Pädagoge.
Deutsche Ausgabe: Das Handbuch für die praktischen Arbeiten im Felde zum Gebrauch für die Offiziere aller Waffen, Berlin 1825. - Cours de tactique. Paris 1840. Dufours international erfolgreichste und meistübersetzte Schrift.
Deutsche Ausgabe: Lehrbuch der Taktik für Offiziere aller Waffen, Orell Füssli, Zürich 1842.
Amerikanische Ausgabe: Strategy and tactics. D. van Nostrand, New York 1864. Das Lehrbuch wurde an der Militärakademie von West Point als Lehrmittel verwendet.

Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dufour wurde mit vier von fünf Klassen der Ehrenlegion ausgezeichnet: 1814 Ritter, 1848 Kommandeur, 1852 Grossoffizier und 1866 Grosskreuzträger.
Der mit 4'634 Metern höchste Punkt der Schweiz, die Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv an der italienischen Grenze, ist seit 1863 – also schon zu seinen Lebzeiten – nach ihm benannt.
Darüber hinaus wurden in der ganzen Schweiz zahlreiche Strassen nach General Dufour benannt, so etwa in Basel, Bern, Biel, Genf, Lugano, Luzern, St. Gallen oder Zürich.
Dufour-Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste Dufour-Museum der Schweiz wurde am 12. September 2009 eröffnet. Es befindet sich im Bunker 2 des Artilleriewerks Halsegg auf der gleichnamigen Alp auf 1340 m ü. M. oberhalb Sattel SZ.[27]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weitere Literatur über Dufour: siehe Fussnote[28]
- Thomas Bachmann: Guillaume Henri Dufour im Spiegel seiner Schriften. Bibliographisches Handbuch (= Schriftenreihe der Eidgenössischen Militärbibliothek. Nr. 14). Eidgenössische Militärbibliothek und historischer Dienst, Bern 2004.
- Pierre Boissier: From Solferino to Tsushima (= History of the International Committee of the Red Cross. Bd. 1). Henry Dunant Institute, Genf 1985, ISBN 2-88044-012-2.
- Edouard Chapuisat: General Dufour 1787–1875. 2. Auflage. Tusculum, Dietikon 1950.
- Jean-Jacques Langendorf: Dufour, Guillaume-Henri. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Hans-Dierk Fricke: Der Krieg um Neuenburg findet nicht statt. der europäische Krisenwinter 1856/1857. 2. Auflage. Ludwigsfelder Verlagshaus, Ludwigsfelde 2020, ISBN 978-3-933022-50-9.
- Jean-Jacques Langendorf: Guillaume-Henri Dufour: General – Kartograph – Humanist. Eine Bildbiographie. Schweizer Verlagshaus, Zürich 1987, ISBN 3-7263-6550-8.
- Caroline Moorehead: Dunant’s dream: War, Switzerland and the history of the Red Cross. HarperCollins, London 1998, ISBN 0-00-255141-1 (gebundene Ausgabe); HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-638883-3 (Taschenbuch).
- Otto Weiss: General Dufour als Heerführer. Ein Beitrag zur Schweizer Geschichte des 19. Jahrhunderts. Francke, Bern 1939.
- Adolf Metz: Der Briefwechsel zwischen General H. Dufour, Genf und Bonaventur Meyer, Olten. In: Oltner Neujahrsblätter, Bd. 30, 1972, S. 64–71.
- Guillaume-Henri Dufour : Surveying and mapping of Switzerland - European surveyor of the year 2017. Cartographica Helvetica, Vol. 54/2017.
- Guillaume-Henri Dufour : Vermessung und Kartierung der Schweiz. Cartographica Helvetica, Heft 54/2017.
- Joseph Jung (Hrsg.): Einigkeit, Freiheit, Menschlichkeit. Guillaume Henri Dufour als General, Ingenieur, Kartograf und Politiker. NZZ Libro, Zürich 2022, ISBN 978-3-907396-00-1.
Filmdokumentation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guillaume Henri Dufour – Der General, der die Schweiz rettete, Dokumentation in der vierteiligen Reihe Die Schweizer, Schweizer Fernsehen, 2013.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Guillaume Henri Dufour im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Portraitfotografien von Guillaume Henri Dufour in der Archivdatenbank HelveticArchives der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Guillaume Henri Dufour im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Red Cross and Red Crescent Movement History: Henri Dufour (englisch)
- Bilder zur Biografie (PDF, 70 Seiten) mit kurzen Hinweisen (französisch), zusammengestellt von Marc R. Studer
- Andrej Abplanalp: Geburtsstunde der modernen Kartografie Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 3. November 2017
- Andrej Abplanalp: Dufour – der humanitäre General Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 9. November 2017
- Andrej Abplanalp: Waghalsige Kartografen Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 14. Juli 2019
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bis heute ist nicht eindeutig klar, ob beim Vornamen die Schreibweise Guillaume Henri (ohne Bindestrich) oder Guillaume-Henri (mit Bindestrich) vorzuziehen ist. Schon zu Dufours Lebzeiten war dies umstritten, er selbst soll sich „regelmässig“ über diese Unsicherheit beklagt haben (Le Baptême de Guillaume Henri Dufour, S. 2). Insgesamt überwiegen die Argumente für Guillaume Henri als historisch besser begründete Schreibweise, zum Beispiel:
- Im Auszug aus dem Taufregister steht Guillaume Henri, seit der zunächst vergessene Name Guillaume nachgetragen wurde.
- Dufour selbst unterschrieb stets als G. H. Dufour (Beispiel).
- Auf der Dufourkarte, deren Erschaffung Dufour rund drei Jahrzehnte lang organisiert und überwacht hatte, steht G. H. Dufour (siehe Dufourkarte online, Titelblatt).
- Die École polytechnique schreibt den Namen ihres ehemaligen Schülers Guillaume Henri Dufour (online; im dort abrufbaren Originaldokument sogar Guillaume, Henri mit Komma).
- Ohne Bindestrich schreiben die Fondation Maison Dufour, der Verein Les Salons du Général Dufour. In: www.notrehistoire.ch. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2017; abgerufen am 9. Juni 2025 (französisch). , das Schweizer Dufour Museum.
- Anstelle von General Guillaume Henri Dufour wird häufig nur General Henri Dufour geschrieben.
- ↑ Hans-Uli Feldmann / Hans-Peter Höhener: Guillaume-Henri Dufour: Vermessung und Kartierung der Schweiz. In: Cartographica Helvetica: Fachzeitschrift für Kartengeschichte. Nr. 54, 2017, S. 6.
- ↑ Ehrenbürger von Bern 1848; Verzeichniss sämmtlicher Burger der Stadt Bern auf 1. Januar 1861, Bern 1861, S. 24.
- ↑ Siehe Auszug aus dem Taufregister aus dem Jahr 1886 (Fotografie): In dieser beglaubigten Kopie des ursprünglichen Textes ist nur der Vorname Henri zu lesen (Ende der vierten Zeile).
- ↑ Le Baptême de Guillaume Henri Dufour salons-dufour.ch (PDF; 433 kB), siehe Bild auf Seite 2. Der Name Guillaume wurde in den Text hineingeflickt. Auch am Rand wurde er nachgetragen, wegen Platzmangel in abgekürzter Form. Darunter der Hinweis zur Korrektur. Dieser ist datiert mit dem Monat Pluviôse des Jahres 12 nach dem französischen Revolutionskalender, das entspricht Januar/Februar 1804 (siehe Umrechnungstafel).
- ↑ Acte de baptême de (Guillaume) Henri Dufour notrehistoire.ch. Der in der Überschrift genannte Salomon Rizzo ist Historiker und Archivar.
- ↑ Prospectus de l’établissement d’une école de mathématiques pures et appliquées. Marc Sestié Fils, Genf 1820
- ↑ École de Thun. Revue militaire Suisse 1869
- ↑ ETH-Bibliothek, Journal de la Suisse Romande, n. 48. 27. November 1897, abgerufen am 20. März 2021.
- ↑ Revue Militaire Suisse, 1891, n. 36. ETH-Bibliothek, 1891, abgerufen am 20. März 2021.
- ↑ Andrej Abplanalp: Dufour – der humanitäre General Beitrag im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums
- ↑ Paul Wyrsch-Ineichen: Die Schwyzer Truppen im Büsinger-Handel 1849, in: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz, Band 77, 1985, doi:10.5169/seals-165537#99, S. 97–115.
- ↑ Hans Senn: Aktivdienst. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Rapport sur l’armement et la campagne de 1857. Revue militaire Suisse 1857
- ↑ Toast à la Patrie. Revue militaire Suisse 1860
- ↑ a b Geschichte swisstopo Bundesamt für Landestopografie
- ↑ David Gugerli, Daniel Speich Chassé: Topografien der Nation. Politik, kartografische Ordnung und Landschaft im 19. Jahrhundert. Chronos, Zürich 2002, ISBN 3-0340-0548-2.
- ↑ Schlussbericht des Herrn General Dufour über die topographische Karte der Schweiz. (Vom 31. Dezember 1864.) In: Schweizerisches Bundesblatt, 11. März 1865 (PDF).
- ↑ Opinion relative à la fortification de Genève dans l’intérêt de cette ville et dans celui de la Suisse
- ↑ Des Vaterlandes Aufruf an das Schweizervolk und seine Vertreter. Dezember 1830
- ↑ De la défense et de la neutralité de la Suisse. Revue militaire Suisse 1861:
- ↑ Dufour: La défense doit commencer où commence l’attaque quel qu’en puisse être le résultat
- ↑ Neutralité de la Suisse. Revue militaire Suisse 1870
- ↑ Le congrès de Genève. Rapport adressé au Conseil fédéral par MM. Dufour, Moynier et Lehmann, plénipotentiaires de la Suisse. Jules Guillaume Fick, Genf 1864
- ↑ Sur le drapeau féderal. Manuskript um 1830: Revue militaire Suisse 1869
- ↑ Schriften von Guillaume Henri Dufour (französische Bibliografie), Quelle: Les Salons du Général Dufour ( vom 17. Mai 2018 im Internet Archive) bei notreHistoire.ch, Menüpunkt Bibliografie, zweiter Link.
- ↑ Schweizer Dufour Museum
- ↑ Literatur über Dufour (PDF; 109 kB), Auswahl des Vereins Les Salons du Général Dufour, Quelle: Les Salons du Général Dufour ( vom 17. Mai 2018 im Internet Archive) bei notreHistoire.ch, Menüpunkt Bibliografie, dritter Link.
Personendaten | |
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NAME | Dufour, Guillaume Henri |
ALTERNATIVNAMEN | Dufour, Guillaume-Henri |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Humanist, General, Politiker und Mitbegründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz |
GEBURTSDATUM | 15. September 1787 |
GEBURTSORT | Konstanz |
STERBEDATUM | 14. Juli 1875 |
STERBEORT | Les Eaux-Vives |
- Person (Genf)
- Staatsrat (Genf)
- Grossrat (Genf)
- Humanist
- Kartograf (19. Jahrhundert)
- Oberbefehlshaber der Armee (Schweiz)
- General (Schweiz)
- Präsident (Internationales Komitee vom Roten Kreuz)
- Nationalrat (Bern)
- Nationalrat (Genf)
- Ständerat (Genf)
- Mitglied der Ehrenlegion (Großkreuz)
- Schweizer
- Geboren 1787
- Gestorben 1875
- Mann
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden