„Bietigheim-Bissingen“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt die württembergische Stadt Bietigheim-Bissingen. Sie ist nicht mit der badischen Gemeinde [[Bietigheim]] zu verwechseln.}} |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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! Wappen |
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|Art = Stadt |
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! Karte |
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|Wappen = DEU Bietigheim-Bissingen COA.svg |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|Breitengrad = 48.9498 |
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| align="center" | [[Image:Wappen Bietigheim Bissingen.png|140px|Wappen von Bietigheim-Bissingen]] |
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|Längengrad = 9.1370 |
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| align="center" | [[Bild:Karte_bietigheimbissingen_in_deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Bietigheim-Bissingen hervorgehoben]] |
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|Lageplan = Bietigheim-Bissingen im Landkreis Ludwigsburg.png |
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|Bundesland = Baden-Württemberg |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Regierungsbezirk = Stuttgart |
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|Landkreis = Ludwigsburg |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Baden-Württemberg]] |
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|Höhe = 211<!-- Quelle: Geodatenzentrum --> |
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|PLZ = 74321 |
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| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Stuttgart|Stuttgart]] |
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|Vorwahl = 07142, [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|07147]] |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|Gemeindeschlüssel = 08118079 |
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| [[Regionalverband]]: || [[Verband Region Stuttgart|Stuttgart]] |
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|LOCODE = DE BBI |
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|Gliederung = Kernstadt und 4 Stadtteile |
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| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Ludwigsburg|Ludwigsburg]] |
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|Straße = Marktplatz 8 |
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|Website = [https://www.bietigheim-bissingen.de/ www.bietigheim-bissingen.de] |
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| [[Gemeindearten|Gemeindeart]]: || [[Große Kreisstadt]] |
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|Bürgermeister = [[Jürgen Kessing]] |
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|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister |
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| [[Geografische Lage]]: |
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|Partei = SPD |
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| {{Koordinate Text Artikel|48.9599_N_09.1253_E_region:DE-BW_type:city(42000)|48° 58' N, 09° 08' O}} |
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}} |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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| [[Höhe]]: || 197 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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[[Datei:Bi-Bi Enz.JPG|mini|Die [[Enz]] unmittelbar vor der Einmündung der [[Metter (Fluss)|Metter]]]] |
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'''Bietigheim-Bissingen''' [{{IPA|ˌbiːtikʰh<u>ai</u>m ˈbisiŋən}}] an der [[Enz]] ist eine [[Große Kreisstadt]] in [[Baden-Württemberg]], die etwa 20 km nördlich von [[Stuttgart]] und 20 km südlich von [[Heilbronn]] liegt. Sie ist mit {{EWZ|DE-BW|08118079}} ({{EWD|DE-BW|08118079}}) Einwohnern nach [[Ludwigsburg]] die zweitgrößte [[Liste der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg|Stadt]] im [[Landkreis Ludwigsburg]]. Zusammen mit der nördlichen Nachbarstadt [[Besigheim]] bildet sie ein [[Mittelzentrum]] für die umliegenden Gemeinden in der [[Region Stuttgart]]. Mit der Nachbargemeinde [[Ingersheim (Neckar)|Ingersheim]] und der Stadt [[Tamm]] bildet Bietigheim-Bissingen eine [[Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft]]. |
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| [[Fläche]]: || 31,29 [[Quadratkilometer|km²]] |
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Die Stadt Bietigheim-Bissingen ist schuldenfrei und eine der reichsten Städte Baden-Württembergs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20200506 |titel=Im Blickpunkt: Die Stadt Bietigheim-Bissingen |hrsg=[[Statistisches Landesamt Baden-Württemberg]] |abruf=2023-03-13}}</ref> |
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| [[Einwohner]]: || 42.022 ''<small>(30. Juni 2005)</small>'' |
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== Geographie == |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 1.343 <small>Einwohner/km²</small> |
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=== Lage und Stadtentwicklung === |
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Die rund 31 Quadratkilometer große Markung Bietigheim-Bissingens liegt im Naturraum „Neckarbecken“, der zu den Neckar- und Taubergäuplatten zählt: an sich eine mit [[Löß]] bedeckte Hochfläche, in die sich von Südwesten nach Nordosten die [[Enz]] und von Westen nach Osten die hier in die Enz mündende [[Metter (Fluss)|Metter]] eingeschnitten haben. Der tiefste Punkt der Markung liegt im Enztal an der Grenze zu Besigheim auf rund {{Höhe|176|DE-NHN|link=true}}, der höchste Punkt ist der Abendberg mit {{Höhe|301.4|DE-NHN}} im Norden des Stadtgebietes. |
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| [[Ausländeranteil]]: || 17,1 % |
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==== Stadtgliederung ==== |
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| [[Postleitzahl]]en: || 74301-74321 <small>(alte PLZ: 7120)</small> |
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Im Rahmen der [[Gebietsreform]] haben sich zum 1. Januar 1975 die Stadt Bietigheim und die Gemeinde Bissingen an der Enz zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] Bietigheim-Bissingen zusammengeschlossen:<ref name="Gebietsreform">[https://www.bietigheim-bissingen.de/deutsch/stadt-und-tourismus/stadtgeschichte/ bietigheim-bissingen.de]</ref> |
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* Zu Bietigheim gehörten seit 1930 der Ort [[Metterzimmern]] und der ''Waldhof'', seit 1960 der ''Wilhelmshof'', sowie seit alters her die abgegangenen Ortschaften Burg Ebersberg, Hegnach, Hegenau. Die ehemalige Ortschaft Hofen ist in Bietigheim aufgegangen. Innerhalb Bietigheims werden teilweise Wohnviertel mit eigenem Namen unterschieden, z. B. die frühere Werkssiedlung [[Kammgarnspinnerei (Bietigheim-Bissingen)|Kammgarnspinnerei]] sowie die neuen Siedlungen ''Buch'', ''Sand'', ''Lug'' und ''Kreuzäcker'' bzw. ''Kreuzäcker/Ellental''. |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 07142 |
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* Zu Bissingen zählten der früher zu [[Sachsenheim|Großsachsenheim]] gehörige Ort [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|Untermberg]], das Gehöft ''Schellenhof'' und die Wohnplätze ''Elektrizitätswerk'' und ''Schleifmühle'' sowie die abgegangenen Ortschaften Böllingen und [[Remmigheim]].<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar.'' Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 389–393.</ref> |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || [[Landkreis Ludwigsburg|LB]] |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 08 1 18 079 |
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| Stadtgliederung: || Kernstadt und 3 Stadtteile |
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| Adresse der<br />Stadtverwaltung: ||Marktplatz 8<br />74321 Bietigheim-Bissingen |
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| Website: || <small>[http://www.bietigheim-bissingen.de/ www.bietigheim-bissingen.de]</small> |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:stadt@bietigheim-bissingen.de stadt@bietigheim-bissingen.de]</small> |
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! colspan="2" | Politik |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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| [[Oberbürgermeister]]: || Jürgen Kessing ([[SPD]]) |
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|} |
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'''Bietigheim-Bissingen''' ist eine [[Stadt]] in der nördlichen Mitte des [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]es [[Baden-Württemberg]], etwa 22 km nördlich von [[Stuttgart]] und 20 km südlich von [[Heilbronn]]. Sie ist nach der Kreisstadt [[Ludwigsburg]] die zweitgrößte Stadt des [[Landkreis Ludwigsburg|Landkreises Ludwigsburg]]. Zusammen mit der nördlichen Nachbarstadt [[Besigheim]] bildet sie ein [[Mittelzentrum]] für die umliegenden Gemeinden. |
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==== Stadtentwicklung ==== |
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Die im Rahmen der [[Gebietsreform]] zum [[1. Januar]] [[1975]] neu gebildete Stadt Bietigheim-Bissingen wurde mit dem Tag ihrer Gründung zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] erklärt, zumal die frühere Stadt [[Bietigheim (Enz)|Bietigheim]] bereits am [[1. Januar]] [[1967]] [[Große Kreisstadt]] geworden war. |
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Die Bietigheimer Altstadt liegt oberhalb des nördlichen Metterufers unmittelbar vor der Einmündung der Metter in die Enz. Durch verschiedene Neubaugebiete wie ''Buch'' im Süden und ''Sand'' im Osten, ''Lug'' im Norden, ''Ahlesbrunnen/Helenenburg'' im Nordwesten oder ''Kreuzäcker/Ellental'' im Südwesten ist sie im Zuge einer rasanten Bevölkerungszunahme insbesondere in den 1960er-Jahren aus dem von Enz und Metter gebildeten Becken „herausgewachsen“. |
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Der Stadtteil Bissingen liegt südwestlich von Bietigheim am rechten Enzufer. Über seine Osterweiterung am ''Bruchwald'' und den daran anschließenden Bereich ''Bahnhof/Aurain'' ist er mittlerweile mit anderen Stadtgebieten um den Hauptbahnhof zusammengewachsen. Den Lückenschluss zwischen ''Bruchwald'' und ''Buch'' stellte das vor allem seit den 1990er-Jahren erheblich erweiterte Gewerbegebiet ''Laiern'' her. |
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Mit den Nachbargemeinden [[Ingersheim]] und [[Tamm]] bildet Bietigheim-Bissingen eine [[Verwaltungsgemeinschaft]]. |
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Noch nicht mit dem übrigen Stadtgebiet verwachsen sind der westlich von Bissingen auf der nördlichen Enzseite gelegene Stadtteil [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|Untermberg]] sowie der westlich von Bietigheim oberhalb der Metter gelegene Stadtteil [[Metterzimmern]], die ihren dörflichen Charakter bewahrt haben. |
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Nicht zu verwechseln mit der oft kurz als Bietigheim bezeichneten württembergischen Stadt Bietigheim-Bissingen ist die badische Gemeinde [[Bietigheim (Baden)|Bietigheim]]. |
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=== Flächenaufteilung === |
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<timeline> |
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=== Geographische Lage === |
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ImageSize = width:600 height:150 |
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Bietigheim-Bissingen liegt nördlich [[Stuttgart|Stuttgarts]] an der Einmündung der [[Metter]] in die [[Enz]], nur wenige Kilometer von der Einmündung der [[Enz]] in den [[Neckar]] entfernt. |
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PlotArea = width:90% height:66% bottom:25% left:5% |
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DateFormat = x.y |
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Period = from:0 till:100 |
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Legend = columns:2 columnwidth:250 left:12% top:95% |
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TimeAxis = orientation:horizontal |
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ScaleMajor = unit:year increment:10 start:0 |
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# The formatting blanks in the Colors-section are in fact figure spaces (U+2007) |
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Die [[Kernstadt]] [[Bietigheim (Enz)|Bietigheim]] liegt nördlich der [[Metter|Mettereinmündung]] am westlichen Ufer der [[Enz]]; mit den Stadterweiterungen im Norden (Lug) und Westen (Helenenburg) wächst sie aus dem Enztal heraus. |
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Colors = |
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Im Süden der Altstadt ist um die Jahrtausendwende westlich oberhalb der Enz ein neuer Stadtteil (Kreuzäcker/Ellental) entstanden. Der Stadtteil Sand befindet sich östlich der Bietigheimer Altstadt auf der anderen Seite der [[Enz]] und zieht sich zu einem Plateau über dem Fluss hinauf. Daran schließen sich südlich – ebenfalls auf dem Plateau östlich der Enz – der Bereich Aurain/Bahnhof, der den Mittelpunkt der Stadt Bietigheim-Bissingen bildet, sowie südöstlich davon der Stadtteil Buch an. |
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id:Gesa value:white legend: 3129_ha Gesamtfläche |
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id:Wald value:teal legend: 539_ha = 17,2_% Waldfläche |
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id:Land value:yelloworange legend:1372_ha = 43,8_% Landwirtschaftsfläche |
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id:Wass value:brightblue legend: 51_ha = 1,6_% Wasserfläche |
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id:Erho value:green legend: 61_ha = 1,9_% Erholungsfläche |
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id:Geba value:red legend: 736_ha = 23,5_% Gebäude-_und_Freifläche |
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id:Verk value:tan1 legend: 321_ha = 10,3_% Verkehrsfläche |
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id:Sons value:purple legend: 50_ha = 1,6_% Sonstige_Flächen |
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PlotData = |
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Der Stadtteil [[Bissingen (Enz)|Bissingen]] liegt südwestlich Bietigheims am südlichen Enzufer; über seine Osterweiterung am Bruchwald und den daran anschließenden Bereich Bahnhof/Aurain ist er eng mit den anderen zentralen Stadtgebieten verwachsen. |
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from:00.0 till:17.2 color:Wald |
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from:17.2 till:61.0 color:Land |
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from:61.0 till:62.6 color:Wass |
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from:62.6 till:64.5 color:Erho |
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from:64.5 till:88.0 color:Geba |
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from:88.0 till:98.3 color:Verk |
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from:98.3 till:99.9 color:Sons |
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</timeline> |
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Nach Daten des [[Statistisches Landesamt Baden-Württemberg|Statistischen Landesamtes]], Stand 2014.<ref>[https://www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/GebietFlaeche/015152xx.tab?R=GS118079 Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung] für Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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Noch nicht vollständig mit dem übrigen Stadtgebiet verwachsen sind der Bissingen auf der anderen [[Enz|Enzseite]] westlich gegenüber liegende Stadtteil [[Untermberg]] sowie der westlich Bietigheims oberhalb der Metter gelegene Stadtteil [[Metterzimmern]], die sich ihren dörflichen Charakter bewahren konnten. |
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[[Datei:RegionStuttgart.png|mini|Karte der [[Region Stuttgart]]]] |
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Nördlich Bietigheims liegt separat am Westufer der Enz der Stadtteil Kammgarnspinnerei. |
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=== Nachbargemeinden === |
=== Nachbargemeinden === |
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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bietigheim-Bissingen |
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bietigheim-Bissingen (im [[Drehrichtung|Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden): [[Löchgau]], [[Besigheim]], [[Ingersheim (Neckar)|Ingersheim]], [[Freiberg am Neckar]], [[Tamm]], [[Markgröningen]] und [[Sachsenheim]] (alle [[Landkreis Ludwigsburg]]). |
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{{Nachbargemeinden |
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=== Stadtgliederung === |
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| NORDWEST= [[Löchgau]]<br /><small>5 km</small> |
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Das Stadtgebiet Bietigheim-Bissingens besteht aus der [[Kernstadt]] Bietigheim (Enz), den früher eigenständigen Orten Bissingen (Enz), [[Metterzimmern]] und [[Untermberg]], der früheren Werkssiedlung Kammgarnspinnerei sowie den neuen Stadtteilen Buch, Sand und Kreuzäcker (bzw. Kreuzäcker/Ellental), die alle im Bereich der Kernstadt Bietigheim liegen. |
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| NORD= [[Besigheim]]<br /><small>5 km</small> |
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| NORDOST= |
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| WEST= [[Sachsenheim]]<br /><small>5 km</small> |
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| OST= [[Ingersheim (Neckar)|Ingersheim]]<br /><small>3 km</small> |
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| SUEDWEST= [[Markgröningen]]<br /><small>8 km</small> |
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| SUED= [[Tamm]]<br /><small>3 km</small> |
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| SUEDOST= [[Freiberg am Neckar]]<br /><small>7 km</small> |
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Mit den benachbarten Kommunen Freiberg am Neckar, Ingersheim, Ludwigsburg, Remseck am Neckar und Tamm pflegt Bietigheim-Bissingen eine „Grüne Nachbarschaft“. Gemeinsam und über die Gemarkungsgrenzen hinweg haben sich diese sechs Kommunen auf ihrer rund 130 Quadratkilometer großen Fläche vorgenommen, „Projekte zur Aufwertung der Lebensräume für Pflanzen und Tiere“ umzusetzen und im Rahmen der Erhaltung „unserer typischen Kulturlandschaft“ auch „die siedlungsnahen Erholungsmöglichkeiten für die Bevölkerung“ zu verbessern.<ref>Siehe [http://www.bietigheim-bissingen.de/deutsch/stadt-und-tourismus/natur-gaerten/gruene-nachbarschaft/ Grüne Nachbarschaft]</ref> |
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Daneben unterscheidet man noch weitere [[Wohnplatz|Wohnplätze]] mit eigenem Namen, so zum Beispiel Waldhof, Wilhelmshof, Schellenhof und Schleifmühle. |
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=== Raumplanung === |
=== Raumplanung === |
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Bietigheim-Bissingen bildet zusammen mit der Nachbarstadt Besigheim ein Mittelzentrum innerhalb der [[Region Stuttgart]], deren [[Oberzentrum]] |
Bietigheim-Bissingen bildet zusammen mit der Nachbarstadt [[Besigheim]] ein [[Mittelzentrum]] innerhalb der [[Region Stuttgart]], deren [[Oberzentrum]] Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Bietigheim-Bissingen/Besigheim gehören noch die Städte und Gemeinden im Norden des Landkreises Ludwigsburg, im Einzelnen: [[Bönnigheim]], [[Erligheim]], [[Freudental]], [[Gemmrigheim]], [[Hessigheim]], [[Ingersheim (Neckar)|Ingersheim]], [[Kirchheim am Neckar]], [[Löchgau]], [[Mundelsheim]], [[Sachsenheim]], [[Tamm]] und [[Walheim]]. |
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<!-- === Klima === --> |
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=== Klima === |
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{{Klimatabelle |
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| TABELLE = |
|||
| DIAGRAMM TEMPERATUR = deaktiviert |
|||
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert |
|||
| QUELLE = <ref>[http://weather.msn.com/monthly_averages.aspx?wealocations=wc:8252404 Bietigheim-Bissingen, DEU]{{Toter Link|url=http://weather.msn.com/monthly_averages.aspx?wealocations=wc:8252404 |date=2022-10 |archivebot=2022-10-11 09:44:51 InternetArchiveBot}} auf weather.msn.com</ref> |
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| Überschrift = Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte |
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| Ort = Bietigheim-Bissingen |
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| hmjan = 3 |
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| hmfeb = 5 |
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| hmmär = 10 |
|||
| hmapr = 13 |
|||
| hmmai = 18 |
|||
| hmjun = 21 |
|||
| hmjul = 24 |
|||
| hmaug = 24 |
|||
| hmsep = 20 |
|||
| hmokt = 14 |
|||
| hmnov = 8 |
|||
| hmdez = 4 |
|||
| lmjan = -2 |
|||
| lmfeb = -2 |
|||
| lmmär = 1 |
|||
| lmapr = 4 |
|||
| lmmai = 8 |
|||
| lmjun = 11 |
|||
| lmjul = 13 |
|||
| lmaug = 13 |
|||
| lmsep = 10 |
|||
| lmokt = 6 |
|||
| lmnov = 1 |
|||
| lmdez = -1 |
|||
| nbjan = 28.4 |
|||
| nbfeb = 28.3 |
|||
| nbmär = 35.0 |
|||
| nbapr = 35.7 |
|||
| nbmai = 51.6 |
|||
| nbjun = 63.5 |
|||
| nbjul = 63.8 |
|||
| nbaug = 49.1 |
|||
| nbsep = 42.3 |
|||
| nbokt = 46.4 |
|||
| nbnov = 38.1 |
|||
| nbdez = 35.8 |
|||
}} |
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=== Natur === |
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{{Hauptartikel|Liste der Naturdenkmale in Bietigheim-Bissingen}} |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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=== Ortsgründungen === |
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Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit belegen erste Siedlungen bereits für den Zeitraum um 5000 v. Chr., wenn gleich keine Kontinuität wahrscheinlich ist. Die Namensendung auf "-heim" verweist dagegen auf eine Siedlungsgründung, die in die Zeit der fränkischen Landnahme fällt, also in etwa Ende des 5. Jahrhunderts, Anfang des 6. Jahrhunderts. |
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Archäologische Funde aus der [[Jungsteinzeit]] belegen erste Siedlungen bereits für den Zeitraum um 6000 bis 5000 v. Chr., wenngleich keine Kontinuität wahrscheinlich ist. Nach dem Abzug der Römer legten alemannische Sippen ab dem 4. Jahrhundert ihre Weiler vorzugsweise am Hangfuß unmittelbar über der Talaue an. Die „ingen“-Endung von Bissingen und Böllingen lässt auf eine Ortsgründung während der alemannischen Landnahme schließen. Aufgrund seiner „heim“-Endung scheint Bietigheim hingegen erst im Zuge der fränkischen Landnahme während des 6. Jahrhunderts gegründet worden zu sein.<ref>Siehe [http://www.leo-bw.de/web/guest/themen/landesgeschichte/romer-alemannen-franken LEO BW online]</ref> Möglich wäre aber auch, dass die vorerst bis zur Enz vorstoßenden Franken einen alemannischen Ort namens „Büdingen“ in „Büdincheim“ umbenannt haben. So sind bei der ebenfalls links der Enz gelegenen [[Wüstung]] am westlichen Ende der Markung beide Varianten überliefert: Remmingen und [[Remmigheim]]. Untermberg, ursprünglich „Remmingen underm Berg“, wurde erst im ausgehenden 14. Jahrhundert als Alternativstandort für Remmingen gegründet, vermutlich durch die neue Herrschaft auf Burg [[Altsachsenheim]] initiiert. Der Zusatz „Metter“ wurde dem im Mittelalter „Zymbern“ genannten Ort [[Metterzimmern]] vorangestellt, um ihn von den zahlreichen Gemeinden gleichen Namens zu unterscheiden. Ihre Gründungszeit soll im Hochmittelalter liegen. |
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[[bild:Bietigheim-um-1900.jpg|thumb|left|Um 1900 - Stadttor in Bietigheim]] |
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Erstmals wurde '''Bietigheim''' [[789]] urkundlich erwähnt, es dürften aber bereits erheblich früher schon Siedlungen entstanden sein, die von der verkehrsgünstigen Lage an einer Furt profitierten. [[1365]] war das Jahr der Stadtgründung. Außerdem brachte der Weinbau günstige Voraussetzungen für die rapide Entwicklung im [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]]. Die Stadt gehörte schon sehr früh zu Württemberg und wurde alsbald Sitz eines wenn auch kleinen [[Oberamt]]es. Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] folgte im [[17. Jahrhundert]] trotz aufkommender wirtschaftlicher Belastungen eine Epoche der Erholung. Im [[18. Jahrhundert]] wurde die Stadt zum "Aufbauhelfer" des neu entstehenden [[Ludwigsburg]]er Schlosses und der damit verbundenen Neubauten wie z.B. der staatlichen Porzellanfabrik. Viele Bietigheimer waren in den Aufbau involviert und mussten Frondienste leisten. Auch absinkende Weinpreise führten zu einer immer präkereren Lage. Mitte des [[18. Jahrhundert]]s folgte eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen und ein starkes Bevölkerungswachstum. [[1810]] wurde anlässlich einer Verwaltungsneuorganisation das Oberamt Bietigheim aufgelöst. Die Stadt und ihr Umland gehörten danach zum [[Oberamt Besigheim]]. |
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<gallery widths="190"> |
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Zu Ende des [[19. Jahrhundert]]s betrug die Einwohnerzahl 3.800. [[1930]] wurde die Gemeinde Metterzimmern nach Bietigheim eingegliedert. Als [[1938]] der Kreis Besigheim aufgelöst wurde, kam Bietigheim zum Landkreis Ludwigsburg. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erlebte die Stadt einen großen Einwohnerzuwachs von 14.000 auf heute 41.000 Einwohner, allerdings reicht in diese Zeit auch die Gebietsreform. Mitte der [[1960er]] Jahre überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bietigheim die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]], was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom [[1. Januar]] [[1967]] beschloss. |
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Bietigheim, Bietigheim-Bissingen, Andreas Kieser.png|Stadt Bietigheim um 1684<ref>Alle vier Ortsbilder entstammen der Forstkarte von Andreas Kieser, drei wurden nachträglich coloriert.</ref> |
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[[bild:Bissingen-1917.jpg|thumb|Die Enz in Bissingen 1917]] |
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Metterzimmern, Andreas Kieser.png|Metterzimmern um 1684 |
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Auch '''Bissingen an der Enz''' kann auf eine Geschichte bis in das Mittelalter zurückblicken und gehörte schon früh zu Württemberg, war aber schon seit [[1807]] (bzw. vorübergehend bereits 1718 bis 1722) anders als Bietigheim Teil des [[Oberamt Ludwigsburg|Oberamts Ludwigsburg]], aus dem [[1938]] der [[Landkreis Ludwigsburg]] hervorging. [[1953]] wurde der bis dahin zu Großsachsenheim gehörige Weiler Untermberg eingegliedert. |
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Bissingen Forstkarte Kieser 4258.jpg|Bissingen im Kartenschnitt 1682/84 |
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Untermberg, Bissingen an der Enz, Bietigheim-Bissingen, Andreas Kieser.png|Untermberg mit Burg [[Altsachsenheim]] |
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</gallery> |
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=== Stadtteil Bietigheim === |
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Im Rahmen der baden-württembergischen [[Gemeindereform]] wurde die Stadt Bietigheim mit der Gemeinde Bissingen an der Enz zum [[1. Januar]] [[1975]] zur Stadt Bietigheim-Bissingen vereinigt. Gleichzeitig wurde die neue Kommune, wie [[1967]] bereits Bietigheim, zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] erklärt. |
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[[Datei:Bietigheim-um-1900.jpg|mini|Unteres Tor in Bietigheim um 1900]] |
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[[Datei:Bietigkhaimer Beamptung labw 1-547561-77 Web.jpg|mini|„Bietigkhaimer“ Amtsbezirk nach 1600]] |
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Erstmals wurde ''Bietigheim'' 789 als ''Budinc-heim'' urkundlich erwähnt;<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bietigheim-bissingen.de/fileadmin/media/pdf/stadt/stadtgeschichte.pdf |text=''Ein Gang durch die Stadtgeschichte.'' |wayback=20071026095654}} In: ''Bietigheim-Bissingen.de'' (PDF).</ref> es dürften aber bereits erheblich früher schon Siedlungen entstanden sein, die von der verkehrsgünstigen Lage an einer naturgegebenen Furt profitierten. Bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. gab es mit dem ''Collegium Matisonensium'' nachweislich eine Gemeinschaft von Gutshofbesitzern am Metterufer. Möglicherweise existierte in Bietigheim auch eine römische dorfähnliche Siedlung ([[vicus]]).<ref>Rainer Boldt und Frank Merkle: ''Das römische Ottmarsheim: und seine Einbettung in die römische Infrastruktur im Umfeld Walheims zwischen Benningen, Böckingen, Güglingen und Großbottwar''. Besigheim 2021, S. 85f.</ref> Gräberfelder aus dem 5. bis 7. Jahrhundert weisen zudem auf Siedlungen der [[Alamannen]] auf der heutigen Gemarkung der Stadt hin. |
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Im 13. Jahrhundert bestand im Bereich der heutigen Stadtkirche und Kelter die [[Burg Bietigheim]], die sich mehrere [[Ganerben]] teilten und deren (1542 eingestürzter) Burgturm sich im Wappen der Stadt wiederfindet. Im Wettstreit mit den [[Herren von Venningen]], die mit den Herren von [[Remmigheim]] verwandt waren, konnten sich die Grafen von Württemberg als Ortsherren durchsetzen. Im Jahr 1364 verlieh [[Eberhard II. (Württemberg, Graf)|Graf Eberhard II. von Württemberg]] Bietigheim das [[Stadtrecht]], um in erster Linie den strategisch wichtigen Enzübergang militärisch sichern zu können. Der im 15. und 16. Jahrhundert forcierte Weinbau und der zunehmende Weinhandel entwickelten sich als Quelle bürgerlichen Wohlstands und wirtschaftliche Basis für die Stadtentwicklung. So wurde die Stadt schließlich zur württembergischen [[Oberamt (Württemberg)|Amtsstadt]] erhoben. Zu deren Amtsbezirk zählten nach 1600 außer Bietigheim allerdings nur Metterzimmern, [[Ingersheim (Neckar)|Groß- und Kleiningersheim]] (siehe Karte der „Bietgkhaimer Beamptung“).<ref>Nachdem das Geschlecht der Herren von Sachsenheim 1561 erloschen und deren Lehen an das Herzogtum [[Württemberg]] zurückgefallen war, wurde „Zimbern“ mit Untermberg, Groß- und Kleinsachsenheim vorerst dem württembergischen [[Oberamt Markgröningen|Amt Grüningen]] zugeteilt. Wann es vorübergehend an Bietigheim kam, ist unklar. Siehe Karte der „Greininger Beamptung“ – [[:Datei:1605 Greininger Beamptung Schickhardt.jpg|Wikimedia]]</ref> Außerdem war das Bietigheimer Amt für den Anteil württembergischer Untertanen in [[Löchgau]] zuständig.<ref>Vgl. Stadt Bietigheim-Bissingen (Hrsg.): ''1200 Jahre Bietigheim. Etappen auf dem Weg zur Stadt von heute''. Bietigheim 1989, S. 183.</ref> |
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[[1989]] war Bietigheim-Bissingen Gastgeber der neunten [[Landesgartenschau]] Baden-Württemberg, die unter dem Enzviadukt stattfand. [[2003]] erhielt die Stadt die Goldmedaille bei dem Bundeswettbewerb [[Unsere Stadt blüht auf]]. |
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Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] bescherte dem [[Herzogtum Württemberg]] und somit auch der Stadt Bietigheim nach der [[Schlacht bei Nördlingen]] (1634) infolge von [[Pest]], Besatzungsterror und Hungersnot einen dramatischen Bevölkerungsrückgang. In Bietigheim ging die Bevölkerung von ursprünglich 1800 Einwohnern auf nur noch 200 Einwohner zurück. Die wenig später anschließenden „Franzoseneinfälle“ im Zuge des [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen]] und des [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieges]] sorgten für weitere Rückschläge.<ref>Siehe Stefan Benning: ''Der „laydige Einfall“, Ereignisse und Folgen des Franzosenkrieges 1693 in Bietigheim, Bissingen, Metternzimmern und Untermberg''. Blätter zur Stadtgeschichte 11, 1994, S. 129–161.</ref> Ab 1704 wurde die Stadt zum „Aufbauhelfer“ des neu entstehenden [[Residenzschloss Ludwigsburg|Ludwigsburger Schlosses]] und der damit verbundenen Neubauten wie der staatlichen Porzellanfabrik. Viele Bietigheimer waren in den Bau involviert und mussten [[Frondienst]]e leisten. Mit der 1718 gegründeten Residenz- und Oberamtsstadt [[Ludwigsburg]] erwuchs den benachbarten Städten [[Marbach am Neckar|Marbach]], Bietigheim und [[Markgröningen]] zudem eine übermächtige lokale Konkurrenz. In deren Windschatten verstärkten sinkende Weinpreise die wirtschaftlich prekäre Lage der Stadt, die sich aus der anhaltenden [[Stagnation]]sphase vorerst nicht befreien konnte. |
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=== Religionen === |
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Die Stadt Bietigheim gehörte ursprünglich zum [[Bistum Speyer]] und war dem Landkapitel Vaihingen zugeordnet. Wie in ganz [[Württemberg]] wurde auch in Bietigheim [[1534]] die [[Reformation]] eingeführt, infolgedessen die Stadt über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch war. [[1556]] wurde Bietigheim Sitz eines [[Dekanat]]s, das [[1813]] jedoch nach Besigheim verlegt wurde. Seither gehört die Kirchengemeinde Bietigheim zum Kirchenbezirk Besigheim. Neben der Stadtkirche wurde [[1954]] die Friedenskirche und [[1968]] die Pauluskirche erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet, die heute die Gesamtkirchengemeinde Bietigheim bilden. Auch in den heutigen Stadtteilen Bietigheim-Bissingens wurde [[1534]] die Reformation eingeführt. Die Kirchengemeinde Bissingen hat heute zwei Kirchen, die alte Kilianskirche und die [[1965]] erbaute Martin-Luther-Kirche. Die Kirchengemeinde Metterzimmern hat eine [[1906]] erbaute Kirche, nachdem die alte gotische Kirche [[1905]] durch einen Blitzschlag zerstört worden war. Auch die [[Kirchengemeinde]]n Bissingen und Metterzimmern gehören zum Dekanat Besigheim innerhalb der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]]. |
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[[Datei:Bietigheim 1927.jpg|mini|Stadtansicht Bietigheims im Jahr 1927]] |
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Im [[19. Jahrhundert]] zogen auch [[Katholiken]] nach Bietigheim. [[1884]] wurde die katholische Garnisonspfarrei Hohenasperg nach Bietigheim verlegt und dort eine eigene Pfarrgemeinde gegründet, die [[1888]] eine eigene Kirche St. Laurentius erbauen konnte. [[1955]]/56 wurde die Kirche jedoch durch einen Neubau ersetzt. Eine weitere katholische Kirche in Bietigheim ist St. Johannes. Im Stadtteil Bissingen besteht eine weitere katholische Pfarrei "Zum Guten Hirten", die [[1970]] ihre Kirche erbauen konnte. Alle drei Pfarrgemeinden bilden heute die Seelsorgeeinheit Bietigheim-Bissingen innerhalb des [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Bistums Rottenburg-Stuttgart]]. |
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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verzeichnete Bietigheim im Zuge der beginnenden [[Industrialisierung]] zwar eine Verbesserung der Lebensbedingungen und einen Bevölkerungszuwachs. Das im Jahr der Gründung des [[Königreich Württemberg|Königreichs Württemberg]] (1806) eingerichtete [[Oberamt (Württemberg)|Oberamt Bietigheim]] wurde jedoch 1810 schon wieder aufgelöst: Im Rahmen einer [[Verwaltungsgliederung Württembergs|Verwaltungsneuorganisation]] wurden die Stadt und ihre Amtsgemeinden ins [[Oberamt Besigheim]] integriert. Nachdem Bietigheim am 11. Oktober 1847 an das neu entstehende Schienennetz der [[Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen|Württembergischen Staatsbahnen]] angeschlossen war und sich der [[Bahnhof Bietigheim-Bissingen|Bahnhof]] mit der Abzweigung der [[Westbahn (Württemberg)|Westbahn]] über den [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt|Viadukt]] zu einem wichtigen [[Eisenbahnknoten|Knotenpunkt]] entwickelt hatte, erlebte die Stadt einen regelrechten Durchbruch und einen nachhaltigen Aufschwung. Zum Ende des 19. Jahrhunderts zählte man 3800 Einwohner. Im Jahre 1930 schloss sich die Gemeinde [[Metterzimmern]] freiwillig der Stadt Bietigheim an. Als 1938 das Oberamt Besigheim aufgelöst wurde, kam Bietigheim zum neuen [[Landkreis Ludwigsburg]]. |
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Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Bietigheim-Bissingen auch [[Freikirche]]n, darunter eine [[Evangelisch-methodistische Kirche]], eine Gemeinde, die zum [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden]] gehört und die Volksmission entschiedener Christen, die zum [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] gehört. Ferner ist auch die [[Neuapostolische Kirche]] in Bietigheim-Bissingen vertreten. |
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Eine Ortsgruppe der NSDAP bestand in Bietigheim seit 1928. Bis 1933 blieb diese mit 51 Mitgliedern relativ klein, nach der [[Machtergreifung]] gab es mit 181 Neueintritten einen größeren Mitgliedersprung, danach nahm die Zahl der Parteigenossen zwar kontinuierlich, aber wieder nur in geringem Maß zu. Bis zum Ende der NS-Herrschaft gab es schließlich 939 Parteimitglieder in Bietigheim, was 10,4 Prozent der Gesamtbevölkerung von 1945 entsprach.<ref>Michael Schirpf: ''Strukturbild der NSDAP in Bietigheim.'' In: ''Amerikanische Besatzung und Wiederaufbau 1945–1948.'' Blätter zur Stadtgeschichte, Heft 4, Bietigheim-Bissingen 1985.</ref> |
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=== Eingemeindungen === |
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*[[1930]]: Metterzimmern nach '''Bietigheim''' |
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Nach dem deutschen [[Unternehmen Barbarossa|Überfall auf die Sowjetunion]] 1941 wurde in Bietigheim das zentrale [[Durchgangslager Bietigheim]] für Tausende verschleppte Frauen und Männer errichtet, die von hier aus zur [[Zwangsarbeit]] „weiterverteilt“ wurden. Die Kranken und Nicht-Arbeitsfähigen wurden in sogenannte „Krankenlager“, das heißt in getarnte Sterbelager, verbracht. Mindestens 198 Personen kamen hier ums Leben, die auf dem ''Friedhof St. Peter'' an der Pforzheimer Straße begraben sind.<ref>Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 24 f., ISBN 3-89331-208-0.</ref> Insassen des Lagers wurden unter anderem beim Bau des [[Luftschutzstollen an der Gaishalde|Luftschutzstollens an der Gaishalde]] eingesetzt. |
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*[[1953]]: Untermberg (Ortsteil der Stadt Großsachsenheim) nach '''Bissingen an der Enz''' |
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*[[1. Januar]] [[1975]]: Vereinigung beider Kommunen zur Stadt '''Bietigheim-Bissingen''' |
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] blieb die Stadt trotz mehrmaliger Luftangriffe auf den Eisenbahnviadukt, bei denen 19 Einwohner und 5 Soldaten getötet wurden<ref name="blumenstock">{{Literatur |Autor=Friedrich Blumenstock |Hrsg=Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg |Titel=Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nördlichen Württemberg im April 1945 |Sammelwerk=Darstellungen aus der Württembergischen Geschichte |Band=41 |Verlag=Kohlhammer |Ort=Stuttgart |Datum=1957}}</ref>, von größeren Kriegszerstörungen verschont. Bietigheim wurde zu 2 % zerstört.<ref>[https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_7_11.pdf leo-bw.de] (PDF; 2,3 MB)</ref> Im April 1945 bildete die Enz zehn Tage lang die [[Kriegsfront|Front]] zwischen den [[Achsenmächte]]n und den [[Alliierte]]n. Da die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Besatzungszone]] geworden war, gehörte sie somit seit 1945 zum neu gegründeten Land [[Württemberg-Baden]], das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Nach dem Krieg erlebte die Stadt einen großen Einwohnerzuwachs von 14.000 auf heute rund 43.000 Einwohner, was hauptsächlich auf die [[Gebietsreform#Baden-Württemberg|Gebietsreform]] und auf die verhältnismäßig starke Zuwanderung von [[Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz)|Heimatvertriebenen]] und [[Spätaussiedler|Aussiedlern]] zurückzuführen ist. Mitte der 1960er-Jahre überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bietigheim die 20.000er-Grenze, woraufhin die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] stellte, was die [[Landesregierung von Baden-Württemberg|baden-württembergische Landesregierung]] dann mit Wirkung ab dem 1. Januar 1967 beschloss. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Vereinigung mit der Gemeinde Bissingen. |
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=== Stadtteil Bissingen === |
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[[Datei:Bissingen-1917.jpg|mini|Die Rommelmühle am Bissinger Wehr (1917)]] |
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Auch ''Bissingen an der Enz'' kann auf eine Geschichte bis ins frühe Mittelalter zurückblicken. Beim Bau einer Kindertagesstätte wurde im Juni 2020 an der Gerokstraße ein merowingerzeitliches Gräberfeld des 7. Jahrhunderts freigelegt. Zwei weitere Bestattungsplätze dieser Zeit waren früher schon östlich und westlich davon nachgewiesen worden. Vermutlich gehörte zu einem dieser Begräbnisplätze das Dorf, aus dem die heutige Siedlung hervorgegangen ist.<ref>Dorothee Brenner, Christian Bollacher, Sebastian van Kaam: ''Ein bislang unbekanntes merowingerzeitliches Gräberfeld in Bissingen''. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2020, S. 207–211.</ref> Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf die Zeit um 870. 991 wird der Ort ''Buss[[-ing|inga]]'', um 1100 bzw. 1293 ''Bussingen'' (wohl nach einem Personennamen) genannt.<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar.'' Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2.</ref> Die Kirche im Ort war im 9. Jahrhundert im Besitz des [[Kloster Weißenburg (Elsass)|Klosters Weißenburg]]. Anfang des 12. Jahrhunderts veräußerte das [[Kloster Hirsau]] Güter in Bissingen und erwarb später von Segeward von Bissingen neue Güter. 1339 kaufte [[Eberhard II. (Württemberg, Graf)|Graf Eberhard II.]] von [[Grafschaft Württemberg|Württemberg]] den [[Grafen von Vaihingen]] den halben Ort Bissingen ab. Die andere Hälfte gehörte den [[Sachsenheim (Adelsgeschlecht)|Herren von Sachsenheim]] als Vaihinger, seit 1360 als württembergisches Lehen. 1480/81 konnte Württemberg einen Teil dieses Lehens erwerben. Mit dem Aussterben der Herren von Sachsenheim 1561 gelangte der ganze Ort an Württemberg und gehörte bis 1718 und von 1722 bis 1807 zum [[Oberamt Markgröningen|Oberamt]] [[Geschichte Grüningens|Grüningen]]. Die kirchliche Herrschaft lag seit dem 15. Jahrhundert in den Händen des weitgehend autonom agierenden Grüninger [[Heilig-Geist-Spital (Markgröningen)|Heilig-Geist-Spitals]], dessen Signet sich deshalb im Bissinger Ortswappen wiederfindet. Außerdem unterstand den Spitalbrüdern auch die Peterskirche in Bietigheim und die Jakobskirche in Remmigheim. |
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Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Bissingen 1634 zum Großteil durch einen Brand zerstört. 1693 brannten französische Truppen erneut 42 Häuser ab.<ref>Siehe Stefan Benning: ''Der „laydige Einfall“, Ereignisse und Folgen des Franzosenkrieges 1693 in Bietigheim, Bissingen, Metternzimmern und Untermberg''. Blätter zur Stadtgeschichte 11, 1994, S. 129–161.</ref> |
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Im 18. Jahrhundert wurde in Bissingen eine Porzellan- und Quarzmühle für die Ludwigsburger Manufaktur angelegt. Größere wirtschaftliche Bedeutung hatte die Enz[[flößerei]] zum Bissinger Holzlager, das durch den Ausbau des [[Remmigheim|Remminger]] Flößerkanals und die extra angelegte „Holzstraße“ erschlossen wurde. 1854 wurde die einst den Herren von Sachsenheim gehörende Bissinger Mühle an Karl Rommel verkauft, der die [[Rommelmühle]] nach dem Brand von 1903 zur größten Getreidemühle Württembergs ausbaute. Von 1909 bis 1912 war in Bissingen die von [[Wilhelm Maybach]] und [[Ferdinand Graf von Zeppelin]] initiierte [[Maybach-Motorenbau|Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH]] ansässig. |
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Nach der 1807 erfolgten Auflösung des [[Oberamt Markgröningen|Oberamts Markgröningen]] gelangte der Ort endgültig zum [[Oberamt Ludwigsburg]], aus dem 1938 der [[Landkreis Ludwigsburg]] hervorging. 1945 lag Bissingen einige Tage im Frontbereich und erlitt Gebäudeschäden durch [[Artillerie]]beschuss; 38 Personen fanden dabei den Tod. 1953 wurde der bis dahin zu [[Sachsenheim#Geschichte|Großsachsenheim]] gehörige Weiler [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|Untermberg]] nach Bissingen umgemeindet, um der starken wirtschaftlichen Abhängigkeit zu der am gegenüberliegenden Enzufer liegenden Kommune Rechnung zu tragen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bietigheim-bissingen.de/fileadmin/media/pdf/service/ortsrundgang_bissingen_untermberg_metterzimmern.pdf |titel=Historische Stadtrundgänge Bissingen, Untermberg, Metterzimmern |hrsg=Stadt Bietigheim-Bissingen |datum= |format=PDF; 733 kB |sprache=de |abruf=2008-12-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090205100912/http://www.bietigheim-bissingen.de/fileadmin/media/pdf/service/ortsrundgang_bissingen_untermberg_metterzimmern.pdf}}</ref> Mit Untermberg kam auch die ehemalige Remmigheimer Markung zu Bissingen. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Vereinigung mit der Stadt Bietigheim. |
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=== Einwohnerentwicklung === |
=== Einwohnerentwicklung === |
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{{Manueller Rahmen |
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Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand (bis 1974 Stadt Bietigheim). Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze). |
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| align = right |
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{| border="1" cellspacing="0" |
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| width = 400 |
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| valign="top" | |
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| link = :c:File:Einwohnerentwicklung von Bietigheim-Bissingen.svg#Daten |
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| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Bietigheim-Bissingen.svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Bietigheim-Bissingen - ab 1871.svg|400px]] |
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| caption = Einwohnerentwicklung von Bietigheim-Bissingen nach nebenstehender Tabelle. Oben ab 1605 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871. Die jeweils oberen Kurven (blau) zeigen die kumulierten Daten. Die unteren Kurven (rot) zeigen die Werte für Bietigheim. Die beiden Tabellenwerte für 1961 und 1970 für Bissingen sind in den Grafiken nicht wiedergegeben |
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}} |
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[[Datei:Bevölkerungspyramide Bietigheim-Bissingen 2011.png|mini|Bevölkerungspyramide für Bietigheim-Bissingen (Datenquelle: Zensus 2011<ref>{{Webarchiv |url=https://ergebnisse2011.zensus2022.de/datenbank/online/ |text=Datenbank Zensus 2011, Bietigheim-Bissingen, Alter + Geschlecht |wayback=20210922024007 |archiv-bot=2022-10-11 09:44:51 InternetArchiveBot}}</ref>)]] |
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Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand (bis 1974 Stadt Bietigheim). Die Zahlen sind [[Schätzung]]en, [[Volkszählung]]sergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter<ref>{{Webarchiv |url=http://www.statistik-bw.de/srdb/home.asp?H=1&U=02&R=GE118079 |text=Statistisches Landesamt Baden-Württemberg |wayback=20060718051557 |archiv-bot=2022-10-11 09:44:51 InternetArchiveBot}}.</ref> (nur [[Wohnsitz (Deutschland)#Haupt- und Zweitwohnsitz|Hauptwohnsitze]]). |
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| style="vertical-align:top; width:50%;" | |
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{| class="wikitable" |
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! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen |
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! Jahr/Datum |
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! Biet.<ref>Ab 1930 inkl. [[Metterzimmern]].</ref> |
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| [[1605]] || align="right" | 300 |
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! Biss.<ref>Ab 1953 inkl. [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|Untermberg]].</ref> |
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! Kumul.<ref>Gesamtzahl der Einwohner auf dem heutigen Gebiet der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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| [[1702]] || align="right" | 960 |
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| 1605 || style="text-align:right;" | 300 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | |
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| 1702 || style="text-align:right;" | 960 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | |
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| 1803 || style="text-align:right;" | 2.255 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | |
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| [[1855]] || align="right" | 2.968 |
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| 1855 || style="text-align:right;" | 2.968 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | |
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| [[1. Dezember]] [[1871]] || align="right" | 3.457 |
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| {{0}}1. Dezember 1871 || style="text-align:right;" | 3.457 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 6.048 |
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| {{0}}1. Dezember 1890* || style="text-align:right;" | 3.904 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 6.564 |
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| {{0}}1. Dezember 1900* || style="text-align:right;" | 4.353 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 7.078 |
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| {{0}}1. Dezember 1910* || style="text-align:right;" | 5.970 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 9.117 |
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| 16. Juni 1925* || style="text-align:right;" | 6.133 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 9.523 |
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| 16. Juni 1933* || style="text-align:right;" | 7.603 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 10.457 |
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| 17. Mai 1939* || style="text-align:right;" | 9.070 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 12.391 |
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|- |
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| Dezember 1945 || style="text-align:right;" | 9.041 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | |
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| style="vertical-align:top; width:50%;" | |
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{| class="wikitable" |
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! Jahr/Datum !! Biet. !! Biss. !! Kumuliert |
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! style="background:#efefef;" | Jahr |
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! style="background:#efefef;" | Einwohnerzahlen |
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| 13. September 1950* || style="text-align:right;" | 12.325 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 17.274 |
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| [[17. Mai]] [[1939]] 1 || align="right" | 9.070 |
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| {{0}}6. Juni 1961* || style="text-align:right;" | 16.649 || style="text-align:right;" | 7.396 || style="text-align:right;" | 24.045 |
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| Dezember [[1945]] || align="right" | 9.041 |
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| 27. Mai 1970* || style="text-align:right;" | 22.188 || style="text-align:right;" | 10.290 || style="text-align:right;" | 32.478 |
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| [[13. September]] [[1950]] 1 || align="right" | 12.325 |
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| 31. Dezember 1975 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 34.042 |
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| [[6. Juni]] [[1961]] 1 || align="right" | 16.649 |
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| 31. Dezember 1980 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 34.365 |
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| [[27. Mai]] [[1970]] 1 || align="right" | 22.188 |
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| [[Volkszählung in der Bundesrepublik Deutschland 1987|25. Mai 1987*]] || style="text-align:right;" | || || style="text-align:right;" | 36.820 |
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| [[31. Dezember]] [[1975]] || align="right" | 34.042 |
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| 31. Dezember 1991 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 39.743 |
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| [[31. Dezember]] [[1980]] || align="right" | 34.365 |
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| 31. Dezember 1995 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 40.115 |
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| [[27. Mai]] [[1987]] 1 || align="right" | 36.820 |
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| 31. Dezember 2000 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 40.631 |
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| [[31. Dezember]] [[1990]] || align="right" | 38.961 |
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| 31. Dezember 2005 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 42.158 |
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| [[31. Dezember]] [[1995]] || align="right" | 40.115 |
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| 31. Dezember 2015 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 42.968 |
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| [[31. Dezember]] [[2000]] || align="right" | 40.631 |
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| 31. Dezember 2020 || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | || style="text-align:right;" | 43.146 |
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| [[30. Juni]] [[2004]] || align="right" | 41.686 |
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<nowiki>*</nowiki> = Volkszählungsergebnisse |
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1 Volkszählungsergebnis |
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== Politik == |
== Politik == |
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=== Große Kreisstadt === |
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[[Bild:Bietigheim-Bissingen Rathaus.jpg|thumb|right|Rathaus]] |
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Als [[Große Kreisstadt]] untersteht Bietigheim-Bissingen der Rechtsaufsicht des [[Regierungspräsidium Stuttgart|Regierungspräsidiums Stuttgart]] (§ 119 GemO). |
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=== Gemeinderat === |
=== Gemeinderat === |
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Der Gemeinderat in Bietigheim-Bissingen besteht aus 32 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten sowie dem getrennt gewählten Oberbürgermeister als stimmberechtigtem Vorsitzenden. Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte zu folgendem Endergebnis:<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlergebnisse.komm.one/lb/produktion/wahltermin-20240609/08118079/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=4531&stimmentyp=0&id=ebene_-15436_id_24527 |titel=Ergebnis Gemeinderatswahl 2024|abruf=2024-06-26}}</ref> |
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Der [[Gemeinderat]] der Stadt Bietigheim-Bissingen hat seit der letzten Kommunalwahl vom [[13. Juni]] [[2004]] insgesamt 32 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an: |
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*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 13 Sitze |
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{| class="wikitable" style="text-align:center" |
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*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 8 Sitze |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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*[[Freie Wähler|FWV]] 6 Sitze |
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|colspan="2" align=left | '''Parteien und Wählergemeinschaften''' |
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*[[Bündnis 90/Die Grünen|GAL]] 3 Sitze |
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! %<br />2024 |
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*[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 2 Sitze |
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! Sitze<br />2024 |
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! %<br />2019 |
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! Sitze<br />2019 |
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! %<br />2014 |
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! Sitze<br />2014 |
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|rowspan="9" |{{Wahldiagramm |
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|LAND = DE |
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|DIFF2 = ja |
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|PROZENT = nein |
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|TITEL = Gemeinderatswahl 2024 |
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|PARTEI1 = CDU |
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|ERGEBNIS1 = 26.93 |
|||
|ERGEBNISALT1 = 26.14 |
|||
|PARTEI2 = GA<nowiki />L |
|||
|ERGEBNIS2 = 16.80 |
|||
|ERGEBNISALT2 = 21.98 |
|||
|FARBE2 = 46962b |
|||
|PARTEI3 = FW(BW) |
|||
|ERGEBNIS3 = 18.35 |
|||
|ERGEBNISALT3 = 20.33 |
|||
|PARTEI4 = SPD |
|||
|ERGEBNIS4 = 17.23 |
|||
|ERGEBNISALT4 = 19.66 |
|||
|PARTEI5 = FDP |
|||
|ERGEBNIS5 = 7.37 |
|||
|ERGEBNISALT5 = 9.71 |
|||
|PARTEI6 = BMD |
|||
|ERGEBNIS6 = 1.55 |
|||
|ERGEBNISALT6 = 2.18 |
|||
|FARBE6 = fa0 |
|||
|PARTEI7 = AFD |
|||
|ERGEBNIS7 = 9.93 |
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|ERGEBNISALT7 = 0.0 |
|||
|PARTEI8 = BAT |
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|ERGEBNIS8 = 1.84 |
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|ERGEBNISALT8 = 0.0 |
|||
|FARBE8 = f69 |
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}} |
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|- |
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|align=left | CDU |
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|align=left | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands]] |
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|26,93 |
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|9 |
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| 26,14 |
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| 8 |
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| 31,51 |
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| 10 |
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|- |
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|align=left | GAL |
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|align=left | Grün-Alternative Liste |
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|16,80 |
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|5 |
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| 21,98 |
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| 7 |
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| 16,25 |
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| 5 |
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|- |
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|align=left | FW |
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|align=left | [[Freie Wähler Landesverband Baden-Württemberg|Freie Wähler Bietigheim-Bissingen]] |
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|18,35 |
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|6 |
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| 20,33 |
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| 7 |
|||
| 20,05 |
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| 7 |
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|- |
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|align=left | SPD |
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|align=left | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] |
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|17,23 |
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|6 |
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| 19,66 |
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| 6 |
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| 25,46 |
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| 8 |
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|- |
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|align=left | FDP |
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|align=left | [[Freie Demokratische Partei]] |
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|7,37 |
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|2 |
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| 9,71 |
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| 3 |
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| 6,73 |
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| 2 |
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|- |
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|align=left | BMD |
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|align=left | Bündnis für mehr Mitwirkung und Demokratie |
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|1,55 |
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| – |
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| 2,18 |
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| 1 |
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| – |
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| – |
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|- |
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|align=left | AfD |
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|align=left |[[Alternative für Deutschland]] |
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|9,93 |
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|3 |
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| – |
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| – |
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| – |
|||
| – |
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|- |
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|align=left | BAT |
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|align=left | Bürgerliste Aktive Teilhabe für Bietigheim-Bissingen |
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|1,84 |
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|1 |
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| – |
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| – |
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| – |
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| – |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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|colspan="2" align=left |'''Gesamt''' |
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! 100 |
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! 32 |
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! 100 |
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! 32 |
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! 100 |
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! 32 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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|colspan="2" align=left |'''Wahlbeteiligung''' |
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! colspan="2"| 58,43 % |
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! colspan="2"| 55,57 % |
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!colspan="2" | 46,12 % |
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|} |
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[[Datei:Bi-Bi Rathaus.JPG|mini|Rathaus Bietigheim]] |
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=== Bürgermeister === |
=== Bürgermeister === |
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An der Spitze der Stadt Bietigheim stand seit der Stadtgründung neben dem herrschaftlichen [[Schultheiß]] (später Vogt bzw. Oberamtmann) ein regierender Amtsbürgermeister mit zwölf Stadtrichtern und ein rechnender Bürgermeister. Nach |
An der Spitze der Stadt Bietigheim stand seit der Stadtgründung neben dem herrschaftlichen [[Schultheiß]] (später Vogt bzw. Oberamtmann) ein regierender Amtsbürgermeister mit zwölf Stadtrichtern und ein rechnender Bürgermeister. Nach 1805 leitete der Stadtschultheiß, später [[Bürgermeister]], die Stadtverwaltung. Seit Erhebung Bietigheims zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 1967 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung ''[[Oberbürgermeister]]''. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der ''Erste Beigeordnete'' mit der Amtsbezeichnung ''Bürgermeister''. |
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'''Bürgermeister von Bietigheim''': |
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* Wilhelm Mezger (1891–1921) |
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* Christian Schmidbleicher (1921–1933) |
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* Gotthilf Holzwarth (1933–1945), [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] |
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* Otto Schneider (1945–1946), kommissarisch |
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* [[Alfred Teufel]] (1946–1948), kommissarisch |
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* [[Karl Mai (Politiker)|Karl Mai]] (1948–1974), ab 1967 [[Oberbürgermeister]] (Große Kreisstadt) |
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'''Bürgermeister von Bissingen''': |
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* Ernst Silcher (–1937) |
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*[[1949]]-[[1967]]: Karl Mai |
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* Hermann Silcher (1973–1974) |
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*[[1967]]-[[1975]]: [[Lothar Späth]] ([[CDU]]) |
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'''Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen''': |
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*[[1975]]-[[2004]]: Manfred List ([[CDU]]) |
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* Karl Mai (1975) |
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*seit [[2004]]: Jürgen Kessing ([[SPD]]) |
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* [[Manfred List]] (1975–2004), CDU |
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* [[Jürgen Kessing]] (seit 2004), SPD |
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=== Wappen === |
=== Wappen und Flagge === |
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{{Wappenbeschreibung |
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Das [[Wappen]] der Stadt Bietigheim-Bissingen zeigt in Rot einen silbernen Zinnenturm, belegt mit einem blauen Patriarchen-Hochkreuz mit gespaltenem Fuß. Die Stadtflagge ist weiß-rot. Wappen und Flagge wurden der Stadt Bietigheim-Bissingen am [[12. Juli]] [[1976]] vom Regierungspräsidium Stuttgart verliehen. |
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|Wappenbild = DEU Bietigheim-Bissingen COA.svg |
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|Größe = 125 |
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|Kurzdarstellung = Wappen der Stadt Bietigheim-Bissingen |
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|Blasonierung = In Rot ein konischer silberner Zinnenrundturm, über dem schwarzen Rundbogentor im Sockel ein blaues [[Patriarchenkreuz|Patriarchen-Hochkreuz]] mit gespaltenem Fuß. |
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|Zusatz = Das Wappen samt einer weiß-roten Flagge wurde der Stadt Bietigheim-Bissingen am 12. Juli 1976 vom Regierungspräsidium Stuttgart verliehen. |
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|Begründung = Das Wappen beinhaltet die Symbole der beiden ehemals selbstständigen Kommunen Bietigheim und Bissingen an der Enz, die 1975 zur neuen Stadt Bietigheim-Bissingen vereinigt wurden. Vom alten Bietigheimer Wappen stammt der Zinnenturm, der bereits seit 1474 nachweisbar ist. Er symbolisiert einen 1542 eingestürzten Burgturm, der zuletzt als Glockenturm der Stadtkirche diente. Das Patriarchen-Hochkreuz ist dem alten Bissinger Wappen entnommen und entstammt Marksteinen des Grüninger [[Heilig-Geist-Spital (Markgröningen)|Heilig-Geist-Spitals]], das um 1400 das Kirchenpatronat in Bissingen erwarb und bis zu seiner Auflösung innehatte. |
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}} |
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[[Datei:Logo Stadt Bietigheim-Bissingen.svg|mini|Vermarktungslogo der Stadt]] |
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Die Wappen der in Bietigheim-Bissingen aufgegangenen Gemeinden waren wie folgt: |
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[[Datei:DEU Bietigheim (Enz) COA.svg|links|55px|Bietigheim]] |
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'''Bietigheim''':<br /> |
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„In Rot ein konischer silberner Zinnenrundturm mit vorkragendem Sockel, darin ein schwarzes Rundbogentor, und vorkragendem Oberteil.“ |
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<div style="clear:left"></div> |
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[[Datei:DEU Bissingen an der Enz COA.svg|links|55px|Bissingen an der Enz]] |
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'''Bissingen an der Enz''':<br /> |
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„In Blau ein goldenes Patriarchenkreuz<ref>Das Doppelkreuz ist vom Wappen des Grüninger [[Heilig-Geist-Spital (Markgröningen)|Heilig-Geist-Spitals]] abgeleitet, dem die [[Kilianskirche (Bissingen)|Kilianskirche]] in Bissingen und die Peterskirche in Bietigheim untergeordnet waren.</ref> mit gespaltenem Fuß, links an den Stamm angeschoben der goldene Großbuchstabe 'B'“. |
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<div style="clear:left"></div> |
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[[Datei:Wappen Metterzimmern.PNG|links|53px|Metterzimmern]] |
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'''Metterzimmern''':<br /> |
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„In Silber ein vierspeichiges und vierschaufliges rotes Mühlrad“. |
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<div style="clear:left"></div> |
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[[Datei:Wappenpartikel Untermberg.jpg|links|54px|Untermberg]] |
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'''Untermberg''':<br /> |
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Über der Ruine Altsachsenheim die Initialen U. B. und drei Württemberger Hirschstangen |
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<div style="clear:left"></div> |
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<gallery class="float-right"> |
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Vertikale Flagge Bietigheim-Bissingen.svg|Bannerflagge |
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Vertikale Flagge Bietigheim-Bissingen (Variante).svg|Bannerflagge |
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</gallery> |
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Die von Bietigheim-Bissingen tatsächlich verwendete [[Flagge]] weicht von der genehmigten weiß-roten Form (Bild links) erheblich ab: Sie zeigt von links nach rechts vom Betrachter einen schwarzen, dann elf rote und weiße und schließlich einen gelben Streifen; in der Mitte der Flagge ist das Wappen aufgelegt. Diese gestreifte Flagge hat die Stadt von Bietigheim übernommen, wo sie spätestens seit 1950 in Gebrauch war. |
|||
Das Wappen beinhaltet die Symbole der beiden ehemals selbständigen Kommunen Bietigheim und Bissingen an der Enz, die [[1975]] zur neuen Stadt Bietigheim-Bissingen vereinigt wurden. Vom alten Bietigheimer Wappen stammt der Zinnenturm, der bereits seit [[1474]] nachweisbar ist. Er symbolisiert einen [[1542]] eingestürzten Burgturm, der zuletzt als Glockenturm der Stadtkirche diente. Das Patriarchen-Hochkreuz ist dem alten Bissinger Wappen entnommen und entstammt Marksteinen des Spitals [[Markgröningen]]. Dieses Spital hatte im [[15. Jahrhundert]] das Kirchenpatronat in Bissingen erworben. |
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=== Städtepartnerschaften === |
=== Städtepartnerschaften === |
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[[Datei:Bi-Bi-Partnerstadte.JPG|mini|hochkant|Informationstafel am Ortseingang]] |
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Bietigheim-Bissingen unterhält [[Städtepartnerschaft]]en mit folgenden Städten: |
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*[[Kusatsu]] ([[Japan]]), seit 1962 |
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Bietigheim-Bissingen unterhält [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]] mit folgenden Städten:<ref name="partnerstädte">{{Webarchiv|url=https://www.bietigheim-bissingen.de/deutsch/stadt-und-tourismus/kurzueberblick/partnerstaedte/ |wayback=20201124175207 |text=Partnerstädte, Patenschaft und freundschaftliche Kontakte |archiv-bot=2024-07-28 01:52:16 InternetArchiveBot }}.</ref> |
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*[[Sucy-en-Brie]] ([[Frankreich]]), seit 1967 |
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{| class="wikitable" |
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*[[Surrey Heath]] ([[Großbritannien und Nordirland|Vereinigtes Königreich]]), seit 1971 |
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|- |
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*[[Szekszárd]] ([[Ungarn]]), seit 1989 |
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! Partnerstadt !! Verwaltungseinheit !! Staat !! seit |
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*[[Overland Park]], Bundesstaat [[Kansas]] ([[USA|Vereinigte Staaten von Amerika]]), seit 1999 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Kusatsu (Gunma)|Kusatsu ({{lang|ja|草津町}})]] || Präfektur [[Präfektur Gunma|Gunma]] || Japan || 1962 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Sucy-en-Brie]] || [[Département Val-de-Marne]] (94) || Frankreich || 1967 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Surrey Heath]] || Grafschaft [[Surrey]] || Vereinigtes Königreich || 1971 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Szekszárd]] || Komitat [[Komitat Tolna|Tolna]] || Ungarn || 1989 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Overland Park]] || Bundesstaat [[Kansas]] || Vereinigte Staaten || 1999 |
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|} |
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Die Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt [[Kusatsu (Gunma)|Kusatsu]] geht auf den 1849 in Bietigheim geborenen [[Erwin Bälz]] zurück, der als Professor an der [[Universität Tokyo|kaiserlichen Universität Tokio]] und als Leibarzt der [[Japanisches Kaiserhaus|Kaiserlichen Familie]] die heißen Schwefelquellen Kusatsus als Heilmittel entdeckte und der Stadt als [[Kurort|Heilbad]] zu Berühmtheit verhalf. |
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Die Städtepartnerschaften mit der in der [[Paris]]er [[Banlieue]] gelegenen Stadt [[Sucy-en-Brie]] und der vor den Toren [[London]]s liegenden Stadt [[Surrey Heath]] basierten, wie sämtliche in den 1960er- und 1970er-Jahren gegründeten Städtepartnerschaften zwischen deutschen und [[Westeuropa|westeuropäischen]] Städten auch, auf dem Versöhnungsgedanken. Infolge dieser Partnerschaften existieren noch heute zahlreiche [[Schüleraustausch]]e zwischen den Schulen der Partnerstädte. |
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Noch während der Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] wurde die Städtepartnerschaft mit der südungarischen Stadt [[Szekszárd]] in die Wege geleitet. Ihr lag die Überzeugung zugrunde, durch die Öffnung gegenüber den Staaten des [[Warschauer Pakt]]es einen Beitrag zur [[Völkerverständigung]] leisten zu können. |
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1999 wurde schließlich die jüngste Partnerschaft von Bietigheim-Bissingen mit der US-amerikanischen Großstadt [[Overland Park]] in [[Kansas]] besiegelt. Vorausgegangen waren mehr als 20 Jahre Jugendaustausch zwischen der städtischen Musikschule und den Orchestern der Shawnee Mission Schools. Dieser Austausch wird weiterhin aufrechterhalten. |
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=== Patenstadt === |
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Da viele Neubürger der Stadt aus der Gegend um [[Zlaté Hory|Zuckmantel (Zlaté Hory)]] im tschechischen Bezirk [[Okres Jeseník|Freiwaldau (Okres Jeseník)]] vertrieben worden waren, hat die Stadt Bietigheim 1965 die Patenschaft für diese Stadt im [[Altvatergebirge]] übernommen.<ref name="partnerstädte" /> |
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=== Freundschaftliche Kontakte === |
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Seit 1974 finden mit der norditalienischen Stadt [[Pontelongo]] (Provinz Padua, 4000 Einwohner) Freundschaftsbegegnungen statt, die auf Kontakte zwischen Einwohnern Bietigheim-Bissingens und [[Gastarbeiter]]n aus Pontelongo zurückzuführen sind. |
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Eine weitere Freundschaft besteht zur Südtiroler Gemeinde [[Andrian (Südtirol)|Andrian]] (Autonome Provinz Bozen – Südtirol, 900 Einwohner). Dieser Kontakt geht auf den früheren Bissinger Gemeinderat Reinhold Mahl zurück, der während seiner dortigen Gefangenschaft im [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]] neue Freunde gewann.<ref name="partnerstädte" /> |
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Mit ihrer Namensschwester, der Gemeinde Bietigheim in Baden pflegt die Stadt Bietigheim bzw. heute Bietigheim-Bissingen schon seit 1967 freundschaftliche Beziehungen. Alljährlich werden die persönlichen Kontakte durch Besuche beim Bietigheimer Volksfest in Baden Ende Juli/Anfang August sowie beim Bietigheimer Pferdemarkt Anfang September in Schwaben vertieft. |
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{| class="wikitable" |
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|- |
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! Stadt !! Verwaltungseinheit !! Staat !! seit |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Pontelongo]] || Provinz [[Provinz Padua|Padua]] (PD) || Italien || 1974 |
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|- class="hintergrundfarbe-basis" |
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| [[Andrian (Südtirol)|Andrian (Andriano)]] || Autonome Provinz [[Südtirol|Bozen – Südtirol]] (BZ) || Italien || |
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=== Abgeordnete aus Bietigheim-Bissingen === |
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Zusammen mit weiteren Gemeinden aus den Kreisen Heilbronn und Ludwigsburg gehört Bietigheim-Bissingen zum [[Bundestagswahlkreis Neckar-Zaber|Wahlkreis 267 ''Neckar-Zaber'']]. Bei den Wahlen [[Bundestagswahl 2002|2002]], [[Bundestagswahl 2005|2005]], [[Bundestagswahl 2009|2009]] und 2013 wurde [[Eberhard Gienger]] (CDU) direkt gewählt. Die FDP konnte das in früheren Jahren erzielte Zweitstimmen-Mandat im Jahr 2013 nicht mehr erreichen. |
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Bei Landtagswahlen gehört Bietigheim-Bissingen zum [[Landtagswahlkreis Bietigheim-Bissingen|Wahlkreis 14 ''Bietigheim-Bissingen'']]. Bei der [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011|Landtagswahl 2011]] gewann [[Manfred Hollenbach]] (CDU) das Direktmandat; [[Daniel Renkonen]] (Grüne) und [[Thomas Reusch-Frey]] (SPD) zogen über Zweitmandate ebenfalls in den Landtag ein, während [[Monika Chef]] (FDP) den erneuten Einzug in den Landtag verfehlte. |
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== Religion == |
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[[Datei:Bietigheim-Bissingen, Stadtkirche, Turm.jpg|mini|links|hochkant|Bietigheim: Turm der Stadtkirche ([[Evangelische Kirche in Deutschland|ev]])]] |
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Bietigheim, Bissingen, Metterzimmern und Untermberg bzw. [[Remmigheim]] gehörten bis zur [[Reformation]], die in [[Württemberg]] ab 1534 eingeführt wurde, zum [[Landkapitel Vaihingen]] im [[Archidiakonat Trinitatis]] der [[Bistum Speyer|Diözese Speyer]]. Seit dem 16. Jahrhundert waren diese Gemeinden über viele Jahrhunderte überwiegend [[protestantisch]]. 1556 wurde Bietigheim Sitz eines [[Dekanat]]s, das 1813 jedoch nach Besigheim verlegt wurde. Seither gehört die [[Kirchengemeinde]] Bietigheim zum Dekanat bzw. [[Kirchenbezirk Besigheim]] innerhalb der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]]. Neben der Stadtkirche wurde 1954 die Friedenskirche und 1968 die Pauluskirche erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet, die heute die Gesamtkirchengemeinde Bietigheim bilden. |
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Die Kirchengemeinde Bissingen hat heute die alte [[Kilianskirche (Bissingen)|Kilianskirche]] und die 1965 erbaute Martin-Luther-Kirche. Die Kirchengemeinde Metterzimmern hat eine 1906 erbaute Kirche, nachdem die alte gotische Kirche 1905 durch einen Blitzschlag zerstört worden war. Auch die Kirchengemeinden Bissingen und Metterzimmern gehören zum Dekanat Besigheim. Die ''Süddeutsche Gemeinschaft Bietigheim'' ist eine Gemeinschaftsgemeinde innerhalb der evangelischen Landeskirche und ist seit 2011 im Gemeindeblatt „Kirchturmspitzen“ vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://gemeinschaft-bietigheim.de/ |titel=Süddeutsche Gemeinschaft Bietigheim |abruf=2022-08-22}}</ref> |
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[[Datei:Bietigheim-Bissingen, Laurentiuskirche.jpg|mini|Bietigheim: St.-Laurentius-Kirche (römisch-katholisch)]] |
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Im 19. Jahrhundert zogen auch [[Römisch-katholische Kirche in Deutschland|Katholiken]] nach Bietigheim. 1884 wurde die katholische Garnisonspfarrei [[Hohenasperg]] nach Bietigheim verlegt und dort eine eigene Pfarrgemeinde gegründet, die 1888 eine eigene Kirche St. Laurentius erbauen konnte. 1955/56 wurde die Kirche durch einen Neubau ersetzt. Eine weitere katholische Kirche in Bietigheim ist St. Johannes. Im Stadtteil Bissingen besteht eine weitere katholische Pfarrei „Zum Guten Hirten“, die 1970 ihre Kirche erbauen konnte. Alle drei Pfarrgemeinden bilden heute die Seelsorgeeinheit Bietigheim-Bissingen innerhalb des [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Bistums Rottenburg-Stuttgart]]. |
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Neben den großen Kirchen gibt es in Bietigheim-Bissingen auch [[Freikirche]]n, darunter eine [[evangelisch-methodistische Kirche]], eine [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Baptistengemeinde]], zwei [[Brüderbewegung|Brüdergemeinden]] und die ''Connect Church'' (früher ''[[Volksmission entschiedener Christen]]''), die zum [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]] gehört.<ref>{{Internetquelle |url=https://connectchurch.de/index.php/ueber-uns |titel=Über uns |werk=connectchurch.de |abruf=2023-01-30}}</ref> Ferner ist auch die [[neuapostolische Kirche]] in Bietigheim-Bissingen vertreten sowie zwei freie [[Aramäer (Christentum)|aramäische]] Christengemeinden. |
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Ebenso sind zwei orthodoxe Kirchen in Bietigheim-Bissingen vertreten: Zum einen die griechisch-orthodoxe Kirche mit einer Kirche und dazugehörigem Zentrum in der Besigheimer Straße, zum anderen die [[Syrisch-Orthodoxe Kirche|syrisch-orthodoxe]] ''Mor Petrus & Paulus Gemeinde''. Die Gemeinde weihte im September 2019 ihre neu erbaute Kirche in den Hopfengärten.<ref>{{Internetquelle |autor=Tim Höhn |url=https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.syrisch-orthodoxe-kirche-in-bietigheim-bissingen-das-umstrittene-gotteshaus-ist-fertig.aa7cbf68-7fd8-49f6-994a-7683b2614f75.html |titel=Syrisch-Orthodoxe Kirche in Bietigheim-Bissingen: Das umstrittene Gotteshaus ist fertig |werk=Stuttgarter Nachrichten |datum=2019-09-24 |abruf=2020-04-06}}</ref> |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Bauwerke === |
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Der [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt]], das [[Wahrzeichen]] der Stadt, wurde zwischen April 1851 und Oktober 1853 von [[Karl Etzel]] zusammen mit A. Beckh im Stil eines römischen [[Aquädukt]]es errichtet. Über den Viadukt verläuft die [[Westbahn (Württemberg)|Westbahn]] Bietigheim–[[Bruchsal]]. Neben dem Bahnhof Bietigheim-Bissingen steht das rund 70 Meter hohe [[Sky-Hochhaus]]. |
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{{Panorama|Bi-Bi Viadukt2.JPG|1100|Der [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt]] <small>(Blickrichtung: Nord – im Hintergrund: Altstadt/Lug)</small>}} |
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==== Altstadt Bietigheim ==== |
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[[Datei:Bietigheim-Giebel des Hornmoldhauses.jpg|mini|links|hochkant|Hornmoldhaus]] |
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[[Datei:Bi-Bi Pulverturm.JPG|mini|hochkant|Pulverturm]] |
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[[Datei:Bi-Bi UnteresTorA.JPG|mini|hochkant|Unteres Tor]] |
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Das bedeutendste Bauwerk der Bietigheimer Altstadt ist das ''[[Hornmoldhaus]]'', eines der besterhaltenen [[Bürgerhaus|Bürgerhäuser]] der [[Renaissance]] in Süddeutschland. Erbaut wurde das Haus in den Jahren 1535/36 durch [[Sebastian Hornmold der Ältere|Sebastian Hornmold den Älteren]]. Besonders sehenswert sind die Innenausmalungen aus der Renaissancezeit. Das Haus beherbergt heute das Stadtmuseum. |
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Das ''[[Rathaus]]'' der Stadt Bietigheim (bis Ende 1974), bzw. der vereinigten Stadt Bietigheim-Bissingen (seit 1975) wurde 1507 erbaut. Seit dem 18. Jahrhundert ist es auf der Vorderseite mit einer Kunstuhr ausgestattet, die über eine astronomische Anzeige über der bürgerlichen Uhr verfügt, mit deren Scheibe die aktuelle Mondphase angezeigt werden kann. Das 1546 erbaute Bietigheimer Schloss wurde im Zeitraum von 2000 bis 2002 komplett renoviert. Es beherbergt heute neben der Musik- und Volkshochschule auch diverse Veranstaltungsräume und eine Gaststätte. |
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Insgesamt wird die Altstadt durch eine Vielzahl an [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] geprägt. Neben dem bereits erwähnten Hornmoldhaus sind die Lateinschule (erbaut 1476) und das Physikat (erbaut 1568) hervorzuheben. Durch Bietigheim-Bissingen führt die [[Deutsche Fachwerkstraße]], die von der [[Elbe]] bis an den [[Bodensee]] reicht. |
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Als [[Württemberg#Herzogtum von 1495 bis 1805|württembergisches]] Amtsschloss diente das ab 1506 errichtete ''Bietigheimer Schloss''. Der Bau war eine Folge der Erhebung Bietigheims zur württembergischen Amtsstadt. 1542 erfolgte der Ausbau in der heute vorhandenen Größe. Nach einem Brand im Jahre 1707 wurde das Schloss in den folgenden fünf Jahren wiedererrichtet. In der Zeit vom 19. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende befand sich das Finanzamt im Schloss. Nach der vier Jahre dauernden Sanierung (2000–2003) dient es heute als Kulturhaus.<ref>Tafel am Standort 10 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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Noch heute sind zahlreiche Elemente der mittelalterlichen [[Stadtbefestigung]] erhalten. Dazu zählt der im 15. Jahrhundert errichtete ''[[Pulverturm]]'' mit [[Wehrgang]], der als nordöstlicher Eckturm der Stadtbefestigung diente. Die der Stadt zugewandte Seite des Turmes wurde in offener Form gebaut, damit der Turm nach etwaiger feindlicher Eroberung nicht als Festung gegen die Stadt verwendet werden konnte. Nachdem die Stadt 1821 den als unnütz betrachteten Turm an den benachbarten Bäcker Johann Christoph Müller verkauft hatte, kaufte sie ihn schließlich 1950 wieder von Müllers Nachfahren zurück. Daher wird der Pulverturm gemeinhin auch als „Beckenmüllers Turm“ bezeichnet.<ref>Tafel am Standort 35 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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Als erste Stein[[brücke]] im weiteren Umkreis wurde in der Zeit von 1463 bis 1467 unter Leitung des Markgröninger Kirchenbaumeisters [[Aberlin Jörg]] (* um 1420; † um 1493) in Gemeinschaftsarbeit von der Bürgerschaft die alte ''Enzbrücke'' über den Zusammenfluss von [[Enz]] und [[Metter (Fluss)|Metter]] erbaut. Sie stärkte in besonderem Maße die Verkehrsattraktivität der zu dieser Zeit im Aufschwung befindlichen Stadt. Mit Hilfe des „Brückengeldes“, eine Art [[Maut]]gebühr für die Benutzung von Brücken, gelang es, die immensen Kosten für den Bau und die Instandhaltung der Enzbrücke zu decken. Sie widerstand allen Hochwassern der Enz, bis sie 1945 von deutschen Truppen auf dem Rückzug gesprengt wurde. Unmittelbar nach Kriegsende wurde sie an Ort und Stelle wiedererrichtet. Von der alten Enzbrücke ist lediglich der Bogen über die Metter erhalten geblieben.<ref>Tafel am Standort 44 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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[[Datei:Bi-Bi Enzbrücke.JPG|mini|Enzbrücke: Hier mündet die [[Metter (Fluss)|Metter]] (rechts) in die [[Enz]]]] |
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[[Datei:Rommelmühle-02.JPG|mini|Rommelmühle in Bissingen]] |
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[[Datei:KilianskircheBissingenInnen.jpg|mini|Wandschmuck in der Kilianskirche]] |
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[[Datei:Türmle Untermberg LSG vO Web.jpg|mini|„Türmle“ bei einer kleinen [[Wüstung]] westlich vom [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|Untermberger]] Ortskern]] |
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[[Datei:Michaelskirche-Metterzimmern.jpg|mini|Michaelskirche in Metterzimmern]] |
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Die am nördlichen Stadtrand der Altstadt gelegene evangelische ''Stadtkirche'' wurde um 1400 über dem [[Altar]] der Burgkapelle errichtet. Der auf der Nordseite direkt angrenzende [[Bergfried]] der [[Burg Bietigheim]] diente als [[Glockenturm]]. Als [[Pfarrkirche]] löste sie 1496 die Peterskirche (heutige Friedhofskirche) ab. 1542 wurde die Stadtkirche durch den Einsturz des Burgturms teilweise zerstört. In der Folgezeit wurde das [[Kirchenschiff|Schiff]] erweitert; die Kirche wurde 1891/92 durch [[Heinrich Dolmetsch]] (* 24. Januar 1846; † 25. Juli 1908) [[Gotik|gotisiert]], was 1972 bis 1974 allerdings wieder rückgängig gemacht wurde.<ref>Tafel am Standort 18 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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In unmittelbarer Nähe der Stadtkirche befindet sich die zentrale grundherrliche (Burg-)''[[Kelter]]''. Nach ihrer Zerstörung 1542 infolge des Bergfriedeinsturzes erfolgte die Erweiterung in der heutigen Größe. Unmittelbar nach einem durch einen Blitzeinschlag ausgelösten Brand im Jahre 1762 wurde die Kelter mit einem stützenfreien Innenraum unter dem [[Walmdach]] mit Hängewerkskonstruktion für vier Weinpressen (sogenannte „[[Kelter#Baumkelter|Kelterbäume]]“) wiedererrichtet. 1983/84 erfolgte die Sanierung und der Ausbau zum Veranstaltungsraum.<ref>Tafel am Standort 21 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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Das einzige bis heute erhaltene von ehemals vier [[Stadttor]]en ist das ''Untere Tor'', das gegen Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Es handelte sich, wie beim Pulverturm, ursprünglich um eine offene Schalenturm-Konstruktion, die aber um 1500 durch eine Fachwerkwand geschlossen wurde. Im 16. Jahrhundert wurde eine Dachlaterne mit Glöckchen installiert, um den Bewohnern der Stadt den allabendlichen Torschluss verkünden zu können. Die heute vorhandenen seitlichen Fußgängertore ersetzen seit Beginn der 1930er-Jahre die ehemaligen [[Schießscharte]]n. Die Inschrift auf der äußeren Seite des Tores lautet: ''Hie gut [[Württemberg|Wirtemberg]] allweg''.<ref>Tafel am Standort 40 des stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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==== Bissingen ==== |
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Ein Zeugnis für die frühindustrielle Nutzung der Wasserkraft ist die 1904 erbaute [[Rommelmühle]]. Es handelt sich dabei um eine ehemalige siebengeschossige Großmühle. Nach der Stilllegung 1996 wurde das Gebäude zu einem ökologisch ausgerichteten Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.<ref>[http://www.rommelmuehle.de/ www.rommelmuehle.de] abgerufen am 1. Dezember 2008.</ref> |
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Die spätgotische [[Kilianskirche (Bissingen)|Kilianskirche]] wurde von 1517 bis 1520 erbaut. Sie zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Innenausmalung mit [[Fresken]] aus dem 17. Jahrhundert aus. Die Ausmalung erfolgte in den Jahren 1677 und 1691. Die nachreformatorischen Bilder nehmen durchweg biblische Motive auf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.evangelische-kirchengemeinde-bissingen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=54&Itemid=93 |text=evangelische-kirchengemeinde-bissingen.de |wayback=20160304093103}} abgerufen am 1. Dezember 2008.</ref> |
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Das neue Rathaus wurde 1968 erbaut. Das von dem Architekten Ostertag gestaltete Gebäude ist ein asymmetrischer, trotzdem geschlossen wirkender Kubus mit blaugekachelter Fassade. Da es kurz vor dem Zusammenschluss mit der größeren Nachbarstadt Bietigheim im Jahre 1975 erbaut wurde, wird es häufig auch als ein Symbol der Bissinger Eigenständigkeit interpretiert. Auch das alte Rathaus ist noch erhalten. |
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Das imposanteste noch erhaltene Bissinger Bürgerhaus ist der Untere Vattersche Hof. Das Haus wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Es handelt sich dabei um den Rest einer ehemals großen, geschlossenen Hofanlage. |
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==== Untermberg ==== |
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Unmittelbar über dem historischen Ortskern [[Untermberg (Bietigheim-Bissingen)|Untermbergs]] steht die Ruine [[Altsachsenheim]], die allerdings zur Gemarkung [[Sachsenheim]] gehört. Die Burg der Herren von Sachsenheim wurde vermutlich im 13. oder im frühen 14. Jahrhundert erbaut. In Sichtweite zu Altsachsenheim befindet sich der zur Burg gehörige „Mäuseturm“. Der 1574 renovierte runde Steinbau soll früher als Sicherungsposten und als Zollstation an der später als ''Postweg'' genutzten Landstraße von Großsachsenheim über [[Remmigheim]] nach [[Markgröningen]] gedient haben. |
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==== Metterzimmern ==== |
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Das älteste noch erhaltene Gebäude [[Metterzimmern]]s ist der Klosterhof aus dem Jahre 1599. Sehenswert ist auch das Haus am Gallbrunnen, ein 1983 restauriertes Bauernhaus aus dem beginnenden 17. Jahrhundert. Das Rathaus von 1809 verlor durch die 1930 erfolgte Eingemeindung seine Funktion. Die [[Jugendstil]]-Kirche St. Michael wurde 1906 eingeweiht, nachdem der gotische Vorgängerbau 1905 infolge eines Blitzschlags zerstört worden war. |
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=== Kunst === |
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[[Datei:Bi-Bi Kuhriosum.JPG|mini|hochkant|''Ku(h)riosum'' von [[Jürgen Goertz]]]] |
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Der Maler und Bildhauer [[Richard Hohly]] (1902–1995) lebte lange Zeit am Ort, in der Felsengarten-Galerie. Sein Werk ist sehr vielseitig und reichte von Pferdedarstellungen über Religiöses bis zu Kosmosbildern. Es wurde in vielen Ausstellungen gezeigt. |
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Der Schriftsteller [[Otto Rombach]] (1904–1984) lebte und arbeitete ebenfalls lange Zeit in Bietigheim. Nach ihm wurde die Stadtbücherei benannt. |
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Von 1975 bis zu seinem Tod im Jahr 2022 arbeitete der Bildhauer und Holzschneider [[Peter Römpert]] in seinem Atelier in Bietigheim. |
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In Bissingen existiert seit 2017 das ''Kujau-Kabinett'', das Werke des Fälschers [[Konrad Kujau]] ausstellt. |
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Die Bietigheimer Komponistin, Texterin und Sängerin [[Heidi Loibl]] (1942–2023) lebte seit 1960 in Bietigheim, machte das erste Heimatlied über Bietigheim und sang es mit elf Stadträten im Studio.<ref>Bietigheimer Zeitung vom 29. Oktober 2004</ref> |
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==== Skulptour Bietigheim-Bissingen ==== |
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{{Hauptartikel|Skulptour Bietigheim-Bissingen}} |
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Verbunden mit der Neugestaltung des historischen Stadtkerns ist seit den frühen 1980er-Jahren ein Kunstensemble mit zeitgenössischen Werken bekannter Künstler entstanden. Heute genießt es eine weit überregionale Bekanntheit, etwa durch Werke wie [[Jürgen Goertz]] ''Ku(h)riosum'', [[Alfred Hrdlicka]]s ''Portrait Bonhoeffer'', [[Karl-Henning Seemann]]s ''Schwätzweiber'' und [[Gunther Stilling]]s ''Janustor''. |
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==== Städtische Galerie ==== |
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{{Hauptartikel|Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen}} |
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1989 wurde die Galerie im Herzen der Altstadt in einer ehemaligen Getreidescheune anlässlich des 1200-jährigen Jubiläums der Stadt eröffnet und im Jahr 2000 um einen Neubau erweitert. Im alten Teil werden als Dauerausstellung eigene Sammlungen der Stadt mit dem Schwerpunkt [[Linolschnitt]] gezeigt. Im Neubau finden Wechselausstellungen statt, die auch überregionale Beachtung finden (u. a. |
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2004: [[Karl Schmidt-Rottluff|Schmidt-Rottluff]], Aquarelle; 2005: [[Pablo Picasso|Picasso]], Linolschnitte). Im dreijährlichen Turnus wird der Graphikpreis der Stadt Bietigheim-Bissingen ''Linolschnitte Heute'' vergeben. |
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=== Gedenkstätten === |
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Vor der ''Stadtkirche'' Bietigheim erinnert ein Gedenkstein des österreichischen Bildhauers [[Alfred Hrdlicka]] an den protestantischen Hitler-Gegner [[Dietrich Bonhoeffer]], der 1945 im [[KZ Flossenbürg]] ermordet wurde. Des Weiteren befinden sich auf dem ''Friedhof St. Peter'' Gräberfelder und Gedenktafeln, die an 198 Frauen, Kinder und Männer erinnern, die im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nach Deutschland verschleppt und Opfer von [[Zwangsarbeit]] wurden. [[Polen|Polnische]] Überlebende haben 1989 dieser Gedenkstätte eine weitere Gedenktafel mit den Namen von 44 Opfern hinzugefügt.<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation''. Band I. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 24 f.</ref> |
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Nach einem Beschluss des Gemeinderats 2013 werden auch in Bietigheim-Bissingen seit 2014 [[Stolpersteine]] für Opfer des Nationalsozialismus durch den Künstler [[Gunter Demnig]] verlegt. Initiator der Initiative ''Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen'' ist der Pfarrer und ehemalige Landtagsabgeordnete [[Thomas Reusch-Frey]]. Bis zum Mai 2024 wurden insgesamt zehn Steine im gesamten Stadtgebiet gesetzt, davon vier in Bissingen und einer in Untermberg. Sie erinnern an Menschen, die ihren letzten frei gewählten Wohnsitz in Bietigheim-Bissingen hatten und überwiegend 1940 im Rahmen der Euthanasie-[[Aktion T4]] in der [[Tötungsanstalt Grafeneck]] von den Nationalsozialisten ermordet wurden. |
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{{Siehe auch|Liste der Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen}} |
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[[Datei:Luftaufnahme des Bürgergarten in Bietigheim-Bissingen.JPG|mini|Luftaufnahme: Der Bürgergarten mit Wasserspiel in der Enz aus Richtung Südost. Im Hintergrund Zufluss der Metter]] |
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[[Datei:Bi-Bi BueGaLGS.JPG|mini|Bürgergarten]] |
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[[Datei:Bi-Bi Japangarten.JPG|mini|Japangarten]] |
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=== Gärten === |
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Anlässlich der 1989 in Bietigheim-Bissingen stattfindenden [[Landesgartenschau]] Baden-Württemberg – gleichzeitiges 1200-jähriges Jubiläum der Stadt – wurde der ''Bürgergarten'' am Rande der Altstadt Bietigheims angelegt. Dieser besteht aus einer großen Grasfläche, einer Bunten Mischung verschiedenster [[Pflanzen]] entlang der kleinen Wege innerhalb der Anlage, sowie einer hauptsächlich im Sommer betriebenen [[Springbrunnen|Fontäne]], deren Wasserlauf sich Becken für Becken hinabbewegt. Der Bürgergarten dient heute als Entspannungs- und Erholungsort und wird von Kindern teilweise zum Baden genutzt. |
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Am Ufer der [[Metter (Fluss)|Metter]] wurde zu Ehren [[Erwin Bälz]]’ (* 13. Januar 1849 in Bietigheim-Bissingen; † 31. August 1913) der sogenannte ''[[Japanischer Garten|Japangarten]]'' errichtet. Bälz war unter anderem [[Leibarzt]] der [[Japanisches Kaiserhaus|Kaiserlichen Familie]] und Mitbegründer der modernen Medizin in [[Japan]]. Durch seine Errungenschaft, die heißen [[Schwefel]]quellen in der Stadt [[Kusatsu (Gunma)|Kusatsu]] für Heilzwecke nutzbar zu machen, entstanden und vertieften sich die Beziehungen zwischen Bietigheim und Kusatsu und führten 1962 zur Städtepartnerschaft. Anlässlich der Landesgartenschau 1989 wurde der Japangarten vom japanischen Gartenbaukünstler Jun Susuki neu gestaltet. Seit jeher dient der Garten als angemessener Platz für die Übergabe von Gastgeschenken aus Japan. Zur Anlage gehören auch Steinlaternen, [[Haiku]]-Spruchsteine, eine Steinbrücke und ein knapp zwei Meter hoher Gedenkstein für Erwin Bälz.<ref>Tafel am Standort 46 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.</ref> |
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=== Planetenweg === |
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Der [[Planetenweg der Grünen Nachbarschaft]] führt von Ludwigsburg her über den Wilhelmshof bis zum Bietigheimer Stadtforst. Auf Bietigheimer Gemarkung liegen die Wegmarken Uranus, Neptun und Pluto. |
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=== Sport === |
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Von überregionaler Bedeutung ist die ehemals in der [[Deutsche Eishockey Liga|DEL]] spielende [[Eishockey]]mannschaft der [[SC Bietigheim-Bissingen]] „Bietigheim Steelers“. Der größte Erfolg war der Aufstieg in die erstklassige Deutsche Eishockey Liga nach der Saison 2020/2021, aus der sie jedoch nach der Saison 2022/23 wieder abstiegen. In den Saisonen [[2. Eishockey-Bundesliga 2008/09|2008/2009]], [[2. Eishockey-Bundesliga 2012/13|2012/2013]], [[DEL2 2014/15|2014/2015]] sowie zuletzt [[DEL2 2017/18|2017/18]] gewannen die Steelers die deutsche Meisterschaft in der 2. Bundesliga. 2012, 2013 und 2015 wurden sie, als einziges Team zweimal in Folge, Pokalsieger. |
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Die Heimspiele wurden früher in der 3250 Zuschauer fassenden Eisarena Ellental ausgetragen. Seit Dezember 2012 werden die Spiele in der [[EgeTrans Arena]] ausgetragen. Sie hat 4583 Plätze für Zuschauer, davon sind 2983 Sitzplätze. |
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Die [[Handball]]er der [[SG BBM Bietigheim]] (Fusion aus TSV Bietigheim und TV Metterzimmern im Jahr 1997; weitere Fusion mit der SpVgg Bissingen im Jahr 2008) spielen seit [[2. Handball-Bundesliga 2005/06|2005]] ebenfalls in der [[2. Handball-Bundesliga|2. Bundesliga]]. In der Saison 2014/2015 spielten sie in der 1. Handball-Bundesliga, sitegen jedoch wieder ab. In der Saison 2017/18 gelang der erneute Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga. Derzeit (Stand: Saison 2023/24) spielt der Verein wieder in der 2. Bundesliga. Die Heimspiele finden abwechselnd in der EgeTrans Arena sowie in der [[MHPArena (Ludwigsburg)|MHPArena]] in Ludwigsburg statt. |
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Neben den Männern spielten ab der [[2. Handball-Bundesliga (Frauen) 2009/10|Saison 2009/10]] auch die Frauen in der [[2. Handball-Bundesliga (Frauen)|2. Bundesliga]]. Sie konnten in der Saison 2013/2014 in die 1. Bundesliga aufsteigen. In der Saison 2016/2017 wurde SG Bietigheim Deutscher Meister mit 26 Siegen in 26 Spielen. 2024 wechselten die Frauen zur [[HB Ludwigsburg]], weil sie sich durch die Stadt nicht ausreichend wertgeschätzt fühlten.<ref>https://www.swr.de/sport/mehr-sport/handball/frauen-bundesliga/bietigheim-heisst-kuenftig-hb-ludwigsburgartikel-100.html</ref> |
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Der Bietigheimer [[Hockey]]- und [[Tennis]]-Club, kurz BHTC, trägt seine Hallenspiele in der ''Sporthalle des Ellentalgymnasiums'' und seine Feldspiele auf dem ''Kunstrasenplatz Parkäcker'' aus. In der Feldsaison 2017/18 in der 2. Damen-Bundesliga errangen sie den 5. Platz.<ref>[https://hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=DHB&innen=/VVI-web/Ergebnisdienst/Ligen-BUR.asp&auswahl=Feld hockey.de]</ref> |
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Darüber hinaus gibt es noch mehrere [[Fußball]]mannschaften in Bietigheim-Bissingen: Die [[SV Germania Bietigheim (Bietigheim-Bissingen)|SV Germania Bietigheim]], spielt trotz einiger erfolgreicher Spielzeiten in den 1960er- und 1970er-Jahren heutzutage überregional praktisch keine Rolle mehr. Die Heimspiele in der [[Landesliga]] Enz/Murr werden im Sportpark Ellental ausgetragen. Der 1994 gegründete SV Hellas 94 Bietigheim, der in der Saison 2012/12 den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte. Mittlerweile spielt das Team wieder in der Kreisliga B. |
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Im kleineren Bissingen gibt es mit der SpVgg Bissingen und dem [[FSV 08 Bietigheim-Bissingen]] gleich zwei Fußballmannschaften, wobei der FSV 08 zurzeit wesentlich erfolgreicher ist und in der [[Verbandsliga Württemberg]] in der Saison 2014/15 den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg schaffte. Es existiert noch heute eine (nicht mehr ganz ernst gemeinte) Rivalität zwischen den drei Fußballvereinen FSV 08, SV Germania und SpVgg. |
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Weitere Fußballmannschaften aus Bietigheim-Bissingen sind der FV Sönmez Spor Bietigheim (Kreisliga A Enz/Murr) und NK Croatia Bietigheim (Bezirksliga Enz/Murr), FC Mezopotamya Bietigheim (Kreisliga A Enz/Murr) und Aramäer Bietigheim (Kreisliga B). |
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Der Judo-Club Bietigheim wurde 1956 gegründet. Einschließlich seiner Abteilungen Aikido (seit 1970), Karate (seit 1975), Ju-Jutsu (seit 1977) und Tai Chi (seit 2003) hat der Verein heute rund 700 Mitglieder. Zu den sportlichen Erfolgen zählen neben einigen deutschen Meisterschaften und Landestiteln auch dutzende Danträger (Meistergrade). |
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Der Tanzsportverein [[TSG Bietigheim]] ist mit einer [[Formationstanzen|Lateinformation]] in der 1. Bundesliga Formationen (Latein) vertreten. |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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[[Datei:Bietigheimer Viadukt Feuerwerk 2.JPG|mini|Beleuchtung der [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt|Viaduktbögen]] während des [[Bietigheimer Pferdemarkt|Pferdemarktes]] 2007]] |
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Der [[Bietigheimer Pferdemarkt]] findet jährlich Anfang September auf dem Festplatz am [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt|Viadukt]] statt und zieht stets ca. 200.000 Besucher aus der gesamten Region an. Höhepunkt der fünftägigen Veranstaltung ist das am Sonntagabend stattfindende Brillantfeuerwerk auf dem Festgelände. Im Dezember wird in der Altstadt am Marktplatz der „Sternlesmarkt“ ([[Weihnachtsmarkt]]) abgehalten. |
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Überregional bekannt ist auch der jährlich ausgetragene [[Bietigheimer Silvesterlauf]], der auf rund elf Kilometern Länge durch Teile der historischen Altstadt führt. Seit 1998 findet jährlich im Sommer das Musikfestival ''Best of Music'' in der Altstadt mit [[Jazz]]- und [[Soul]]-Konzerten statt. |
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Im Stadtteil Bissingen findet rund um das Rathaus alle vier Jahre das Holzklobenfest statt. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Öffentliche Finanzen === |
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Bietigheim-Bissingen zählt zu den reichsten Städten Deutschlands und ist seit 2004 [[Staatsverschuldung|schuldenfrei]]. Die Stadt war zum Jahreswechsel 2011/2012 – Eigenbetriebe eingerechnet – die bevölkerungsreichste schuldenfreie Stadt Baden-Württembergs. Darüber hinaus verfügte die Stadt 2007 über [[Rücklage]]n in Höhe von 20 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Rücklage von etwa 400 Euro entspricht.<ref>[http://www.taz.de/index.php?id=start&art=1511&id=442&cHash=7d54986050 taz.de]</ref><ref name="stlabw-2012-169">{{Internetquelle |url=http://www.statistik-bw.de/Pressemitt/2012169.asp |titel=86 Gemeinden im Land waren Ende 2011 schuldenfrei im Kernhaushalt und in den Eigenbetrieben |hrsg=Statistisches Landesamt Baden-Württemberg |datum=2012-05-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131021152618/http://www.statistik-bw.de/pressemitt/2012169.asp |archiv-datum=2013-10-21 |abruf=2012-05-30 |kommentar=Pressemitteilung Nr. 169/2012}}</ref> |
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=== Verkehr === |
=== Verkehr === |
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==== Straßenverkehr ==== |
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[[Bietigheim-Bissingen]] ist über die Anschlussstelle [[Ludwigsburg]]-Nord an der [[Bundesautobahn 81]] [[Stuttgart]]-[[Heilbronn]] zu erreichen. Ferner führt die [[Bundesstraße]] [[B 27]] [[Stuttgart]]-[[Heilbronn]] durchgehend 4-spurig durch das Stadtgebiet (bis zu 50000 Fahrzeuge am Tag). Der Bahnhof Bietigheim liegt an der Bahnstrecke [[Stuttgart]]-[[Heilbronn]] bzw. [[Stuttgart]]-[[Mühlacker]]-[[Pforzheim]]-[[Karlsruhe]]. Daher ist Bietigheim schon lange ein [[Eisenbahnknoten|Bahnknotenpunkt]]. Hier endet auch die Linie S5 der [[S-Bahn Stuttgart]]. Ferner gibt es eine Stadtbahnverbindung S5 über [[Mühlacker]] und [[Pforzheim]] bis nach [[Karlsruhe]] bzw. in das [[Enz|obere Enztal]] bis [[Bad Wildbad]]. An dieser liegt die neue Haltestelle „Ellental“. Den öffentlichen Personennahverkehr ([[ÖPNV]]) bedienen darüber hinaus mehrere [[Bus]]linien. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des [[Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart|Verkehrsverbunds Stuttgart]] (VVS) zu benutzen. |
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Bietigheim-Bissingen ist über die Anschlussstelle 15 „Ludwigsburg-Nord“ der [[Bundesautobahn 81|A 81]] ([[Heilbronn]]–[[Stuttgart]]–[[Singen (Hohentwiel)|Singen]]) zu erreichen. Ferner führt die mit bis zu 50.000 Fahrzeugen täglich belastete [[Bundesstraße 27]] ([[Göttingen]]–[[Heilbronn]]–[[Stuttgart]]–[[Schaffhausen]] ([[Schweiz|CH]])) durchgehend vierspurig durch das Stadtgebiet. Darüber hinaus existieren zahlreiche Landes- und Kreisstraßen in die umliegenden Ortschaften, sowie Umgehungsstraßen (z. B. die K 1125), die es dem Transitverkehr ermöglichen, zeitraubende und umweltbelastende Durchfahrten durch anliegende Städte zu vermeiden. |
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==== Schienenverkehr ==== |
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[[Datei:Bahnstreckennetz LK Ludwigsburg.png|mini|Schienennetz im Landkreis Ludwigsburg]] |
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Der [[Bahnhof Bietigheim-Bissingen]] (bis 1974: Bahnhof Bietigheim (Württ)) war bereits seit 1853 – also seit der Fertigstellung des [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt|Enz-Viaduktes]] – ein [[Eisenbahnknotenpunkt]]: Hier verzweigten sich die [[Westbahn (Württemberg)|Westbahn]] Stuttgart–[[Bruchsal]] und die [[Frankenbahn]] Stuttgart–[[Würzburg]] (siehe Skizze rechts). Von 1878 bis 1945 hatte Bietigheim auch eine [[Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg|Verbindung nach Backnang]], von der unter der südlichen Bahnhofseinfahrt noch Gleisreste als [[Ausziehgleis]] genutzt werden. |
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Bietigheim ist gleichzeitig Endpunkt der Linie S5 der [[S-Bahn Stuttgart|Stuttgarter S-Bahn]], die im [[Bahnhof Stuttgart Schwabstraße]] beginnt, sowie bis zum 8. Juni 2019 der Linie S5 der [[Stadtbahn Karlsruhe|Karlsruher Stadtbahn]], die im [[Rheinland-Pfalz|rheinland-pfälzischen]] [[Wörth am Rhein]] beginnt. Seit dem Fahrplanwechsel im Juni 2019 endete nach 20 Jahren der Stadtbahnbetrieb der [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft]] (AVG) ab Pforzheim nach Bietigheim-Bissingen. |
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Der 2003 neu geschaffene [[Haltepunkt]] ''Ellental'' liegt ebenfalls im Stadtgebiet. |
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Mit dem Nahverkehr sind die Städte [[Ludwigsburg]], [[Stuttgart]], [[Heilbronn]], [[Pforzheim]] und [[Karlsruhe]] erreichbar. |
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==== Öffentlicher Personennahverkehr ==== |
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Den [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)]] bedienen darüber hinaus mehrere [[Omnibus|Buslinien]], und zwar die Linie 551 nach Großsachsenheim bzw. Metterzimmern und Tammerfeld (IKEA) bzw. Bietigheim-Buch, die Linie 554 nach Bönnigheim und nach Untermberg bzw. Sachsenheim. Die Linien 556 und 561 erschließen weitere Stadtteile von Bietigheim-Bissingen; die Linie 563 verbindet den Stadtteil Kammgarnspinnerei mit dem Kronenzentrum. Die Linie 564 fährt zwischen Freiberg (Neckar) und dem Bietigheimer Krankenhaus. Diese Fahrten werden alle vom Busunternehmen Spillmann durchgeführt. Zudem gibt es noch Fahrten nach Hohenhaslach und Pleidelsheim/Murr. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des [[Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart|Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS)]] zu benutzen. An Wochenenden und vor Feiertagen verkehrten bis Dezember 2012 die Nachtbuslinien N50 zwischen [[Stuttgart]], [[Ludwigsburg]] und Bietigheim-Bissingen sowie die N57 zwischen Bietigheim-Bissingen und den nördlich der Stadt gelegenen Gemeinden innerhalb des [[Landkreis Ludwigsburg|Landkreises Ludwigsburg]]. |
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==== Radverkehr ==== |
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Durch Alltagsrouten aus dem [[Radnetz Baden-Württemberg]] ist Bietigheim-Bissingen mit [[Ludwigsburg]], [[Heilbronn]] und [[Vaihingen an der Enz]] verbunden. |
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Durch Bietigheim-Bissingen führt der [[Stromberg-Murrtal-Radweg]], der als [[Fernradweg]] von [[Karlsruhe]] nach [[Gaildorf]] führt und damit den [[Rheinradweg]] mit dem [[Kocher-Jagst-Radweg]] verbindet. |
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Bietigheim-Bissingen ist Mitglied der AGFK (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen) in Baden-Württemberg und hat die „Qualitätsstufe“ für eine [[Fahrradfreundliche Kommune (Baden-Württemberg)|fahrradfreundliche Kommune]] erreicht<ref>[https://www.bietigheim-bissingen.de/aktuelles/newsletter/newsletter-archiv/uebersicht/newsletter-31102024/agfk-bw-zeichnet-stadt-bietigheim-bissingen-aus/ www.bietigheim-bissingen.de]</ref>. |
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=== Gewerbegebiete === |
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Bietigheim-Bissingen verfügt über sechs [[Gewerbegebiet]]e im Stadtgebiet: Büttenwiesen und Seewiesen im Osten der Stadt sowie Laiern I bis IV im Süden. |
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=== Ansässige Unternehmen === |
=== Ansässige Unternehmen === |
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* Die [[Dürr AG]] hat 2009 ihren Hauptsitz nach Bietigheim-Bissingen verlegt, beschäftigt dort etwa 2200 Mitarbeiter und ist somit der größte Arbeitgeber der Stadt. Hergestellt werden hauptsächlich Lackier- und Fertigungsanlagen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. |
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* Armstrong DLW AG |
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* Die [[Dürr Dental]] SE beschäftigt am Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen etwa 390 Mitarbeiter in der Produktion von zahnmedizinischen Geräten. |
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* Bessey & Sohn GmbH & Co. KG |
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* Die ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH, Tochter der [[ElringKlinger AG]], beschäftigt an ihrem Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen ca. 580 Mitarbeiter und fertigt am Standort innovative Produkte aus Hochleistungskunststoffen. |
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* Elbe |
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* Die Firma ''Parker Hannifin GmbH & Co. KG (Packing Division Europe)'' beschäftigt in der Stadt etwa 450 Mitarbeiter in der Produktion von [[Dichtung (Technik)|Dichtungen]]. |
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* OLYMP Bezner GmbH & Co. |
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* Bei [[Deutsche Linoleum-Werke|DLW Flooring]] sind etwa 370 Mitarbeiter in der Produktion von elastischen Bodenbelägen sowie Schwimmbadfolien beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Lukesch |url=http://www.swp.de/bietigheim/lokales/bietigheim_bissingen/wie-geht-es-weiter-bei-der-dlw_-15877353.html |titel=Wie geht es weiter bei der DLW? |werk=SWP.de (Bietigheimer Zeitung) |datum=2017-10-13 |sprache=de |abruf=2017-12-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171013073000/http://www.swp.de/bietigheim/lokales/bietigheim_bissingen/wie-geht-es-weiter-bei-der-dlw_-15877353.html}}</ref> |
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* [[Porsche]] Deutschland GmbH |
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* Die Firma [[Umbreit (Buchgroßhändler)|Umbreit]], drittgrößter Buchgroßhändler ([[Barsortiment]]) Deutschlands, hat ihren Firmensitz in der Stadt. |
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* Porsche Consulting GmbH |
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* Die ''[[Olymp Bezner]] GmbH & Co KG'', unter dem Markennamen ''Olymp'' bekannte Produzentin von Herrenhemden und Krawatten, hat ihren Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen. |
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* Porsche Financial Services GmbH |
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* Die [[Heinrich Dinkelacker]] GmbH, eine 1879 gegründete [[Manufaktur|Schuhmanufaktur]] vertreibt hochwertige Schuhe, die in [[Budapest]] gefertigt werden.<ref>Georg Meck<!--mec-->: ''[[Wendelin Wiedeking|Wiedekings]] Schuhe''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]]'', 18. Januar 2009, S. 36.</ref> |
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* Porsche Engineering Services GmbH |
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* Die ''[[Porsche]] Deutschland GmbH'', ''Porsche Consulting GmbH'', ''Porsche Financial Services GmbH'', ''Porsche Lizenz- und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG'', ''Porsche Engineering Services GmbH'' haben ihren Sitz in Bietigheim-Bissingen. |
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* [[Valeo]]- Wischersysteme GmbH |
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* In der Stadt sind mehrere Zulieferer der Automobilindustrie ansässig: |
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* Valeo Schalter und Sensoren GmbH |
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** Die französische [[Valeo]] (ehemals [[SWF (Automobilzulieferer)|SWF]]) produziert Wischersysteme, Schalter und Sensoren für die Autoindustrie |
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* Heyd |
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** Die ''G. Elbe & Sohn GmbH & Co.'' fertigt mit ca. 320 Mitarbeitern Gelenkwellen. |
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* G. Bee GmbH |
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** Die ''Alfred Heyd GmbH u. Co. KG'' fertigt mit ca. 350 Mitarbeitern Standardgelenke und Zubehör für LKWs, Busse, sonstige Nutz–und Sonderfahrzeuge sowie PKWs |
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* Parker Prädifa |
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** Die ''[[Magna Car Top Systems]] GmbH'' entwickelt in Bietigheim-Bissingen Cabrioverdecke (z. B. Opel Astra TwinTop oder Mercedes SLK). |
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* ZF Zahnrad fabrik |
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** Die [[Robert Bosch Automotive Steering]] GmbH beschäftigt in ihrem Bietigheimer Werk ca. 450 Mitarbeiter. |
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* Marabu |
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* Zwei Unternehmen der Bessey-Gruppe sind ebenfalls vor Ort: |
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* [[Hofmeister (Einrichtungshaus)|Hofmeister und Trendy]] |
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** Die [[Bessey Tool]] GmbH & Co. KG produziert Produkte aus den Bereichen [[Spanntechnik|Spann-]] und Schneidtechnik. |
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* Kamps Brot(Wendeln) Barilla-Konzern Parma |
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** Die ''Bessey Präzisionsstahl GmbH'' ist Hersteller von [[Blankstahl|Blank-]] und [[Edelstahl|Edelstählen]]. |
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* BÄR Schuhe |
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* Die [[Kreissparkasse Ludwigsburg]] betreibt im Stadtgebiet sechs Filialen. Bietigheim-Bissingen ist Sitz einer Regionaldirektion mit zwölf Filialen,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ksklb.de/regionaldirektionen |text=Übersicht der Regionaldirektionen der Kreissparkasse Ludwigsburg |archive-is=20130412075410}}</ref> eines Gewerbekunden-Centers, eines Immobiliencenters und eines Private-Banking-Teams. |
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* G. Geiger GmbH & Co. Antriebstechnik |
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* Möbel Hofmeister, ein Möbelhaus mit einer Verkaufsfläche von rund 50.000 m²<ref>[http://www.wer-zu-wem.de/firma/hofmeister-moebel.html Eintrag bei ''Wer gehört zu Wem''], abgerufen am 3. Januar 2012.</ref> |
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Die G. Bee GmbH produziert Kugelhähne und Sicherheitsarmaturen, ist mittlerweile allerdings nach [[Freiberg am Neckar]] umgezogen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.g-bee.de/kontakt.html |text=g-bee.de |wayback=20180625021630}}</ref><!-- hier relevant? --> |
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=== Weinbau === |
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Bietigheim und Bissingen sind [[Weinbau in Deutschland|Weinbauorte]], deren Lagen zur Großlage Schalkstein im Bereich [[Unterland (Württemberg)|Württembergisch Unterland]] des [[Württemberg (Weinbaugebiet)|Weinbaugebietes Württemberg]] gehören. |
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=== Medien === |
=== Medien === |
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In Bietigheim-Bissingen erscheint als [[Tageszeitung]] die |
In Bietigheim-Bissingen erscheint als [[Tageszeitung]] die ''[[Bietigheimer Zeitung]]'' (mit den Lokalausgaben ''Sachsenheimer Zeitung'' und ''Bönnigheimer Zeitung''). Der überregionale Teil ([[Mantel (Zeitung)|Mantel]]) wird von der ''[[Südwest Presse]]'' aus [[Ulm]] geliefert. |
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=== Energie === |
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[[Datei:Maschinenraum Enzkraftwerk Bietigheim 05092011.jpg|mini|Maschinenhalle des Laufwasserkraftwerks Bietigheim]] |
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Bietigheim-Bissingen hat ein Finanzamt und zwei Notariate ([[Bietigheim (Enz)|Bietigheim]] und [[Bissingen (Enz)|Bissingen]]). Außerdem erfreuen sich die Bäder - zwei Hallenbäder und ein Freibad - großer Beliebtheit. Das Freibad, der "Badepark Ellental" hat die größte Freirutsche Süddeutschlands (158 m lang, 14,5 m hoch). |
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[[Datei:BietigheimBissingenWasserkraftwerkSägmühle.jpg|mini|Wasserkraftanlage Sägemühle]] |
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Bücher können in einer der Zweigstellen der Stadtbibliothek entliehen werden. Auch die Stadtgalerie ist über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt und geschätzt. |
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Die Stadtwerke Bietigheim betreiben vier [[Laufwasserkraftwerk]]e:<ref name="Saegemuehle">[[:Datei:BietigheimBissingenWasserkraftwerkSägmühleHinweistafel.jpg|Foto der Hinweistafel]]<!-- Foto steht unter Panoramafreiheit --></ref> |
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=== Bildung === |
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Bietigheim-Bissingen verfügt über zwei [[Gymnasium|Gymnasien]] ([[Gymnasien im Ellental|Ellentalgymnasium I und II]], Technisches - und Wirtschaftsgymnasium), zwei [[Realschule|Realschulen]] (Realschule im Aurain und Realschule Bissingen), eine [[Förderschule]] Im Aurain, drei Grund- und [[Hauptschule|Hauptschulen]] mit Werkrealschule (Schule im Buch, Schule im Sand und Waldschule Bissingen) sowie drei [[Grundschule|Grundschulen]] (Grundschule Weimarer Weg, Hillerschule Bietigheim und Schillerschule Bissingen). |
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* An der Sägemühle oberhalb des Bissinger Ortskerns; |
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Der [[Landkreis Ludwigsburg]] ist Träger der Gewerblichen und Kaufmännischen Schule Bietigheim-Bissingen im Berufsschulzentrum im Ellental (dort sind auch [[Technisches Gymnasium]] und [[Wirtschaftsgymnasium]] untergebracht) sowie der Schule Gröninger Weg (Schule für Geistigbehinderte). |
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* an der Rommelmühle in Bissingen; |
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* im Bietigheimer Stadtzentrum; |
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* an der Kammgarnspinnerei unterhalb von Bietigheim. |
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Je nach Wasserführung beträgt die insgesamt erzeugte Strommenge fünf bis sechs Millionen [[Wattstunde|Kilowattstunden]] pro Jahr.<ref name="Saegemuehle" /> |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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<!-- === Theater === --> |
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<!-- === Museen === --> |
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<!-- === Musik === --> |
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<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. --> |
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=== Bauwerke === |
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[[Bild:Enzviadukt.jpg|thumb|Bietigheimer Eisenbahnviadukt]] Der [[Bietigheimer Eisenbahnviadukt]], das [[Wahrzeichen]] der Stadt, wurde im Stil eines römischen [[Aquädukt|Aquäduktes]] errichtet. Es handelt sich um eine Eisenbahnbrücke über die [[Enz]] an der Bahnstrecke Bietigheim–Mühlacker. Die Anbindung an das Schienennetz war ursächlich für den Wirtschaftsaufschwung der Stadt im 19. Jahrhundert. |
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=== Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung === |
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Das bedeutendste Bauwerk der Bietigheimer Altstadt ist das Hornmold-Haus von 1536, eines der besterhaltenen Bürgerhäuser der [[Renaissance]] in Süddeutschland. Weitere Baudenkmäler sind das Schloss, das Rathaus und die im 15. Jahrhundert erbaute Stadtkirche (an der Stelle der ehemaligen Burg), sowie etliche Fachwerkhäuser, wie etwa Lateinschule oder Physikat, um nur die wichtigsten zu nennen. Neben einem fragmentarischen Rest sind von den einstigen Befestigungen noch das Untere Tor und der Pulverturm der Stadtmauer erhalten. |
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Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen übernommen. Das Trinkwasser für Bietigheim-Bissingen ist zum größten Teil eine Mischung aus zwei Dritteln Oberflächenwasser der [[Bodensee-Wasserversorgung]] und einem Drittel Grundwasser aus zwei Tiefbrunnen im Stadtgebiet. Lediglich Teile von Buch erhalten ausschließlich Bodenseewasser. |
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Die Brunnen Grünwiesen und Au sind 38 bzw. 48 Meter tief. Die Mischung mit dem Bodenseewasser geschieht in zwei [[Hochbehälter]]n: Der Behälter Fürstenstand (5.000 m³, {{Coordinate|NS=48.9690|EW=9.1525|type=building|region=DE-BW|text=ICON2|name=Hochbehälter Fürstenstand}}) im Bietigheimer Forst versorgt Bietigheim, der Behälter Reute (1.500 m³, {{Coordinate|NS=48.9288|EW=9.0955|type=building|region=DE-BW|text=ICON2|name=Hochbehälter Reute}}) am Rande des Rotenacker Waldes ist für Bissingen zuständig. Der überschüssige Einspeisedruck der Bodensee-Wasserversorgung wird durch eine Turbine mit 115 kW in elektrische Energie umgewandelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-bb.de/fileadmin/user_upload/seitenstruktur/privatkunden/wasser/wissenswert/wissenswert-trinkwasser/pdf/trinkwasserbroschuere.pdf |titel=Trinkwasserbroschüre |hrsg=Stadtwerke Bietigheim-Bissingen |format=PDF; 1,39 MB |abruf=2021-11-05}}</ref> |
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Im Stadtbild von Bietigheim finden sich verschiedene Plastiken des Bildhauers [[Jürgen Goerz]], wie z. B. das „Ku(h)riosum“ |
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(ein Brunnen in Form einer Kuh auf einer Milchkanne) oder der „Turm der grauen Pferde“ an der Stelle des ehemaligen Oberen Stadttors. |
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Im Jahr 2016 verbrauchte ein Einwohner Bietigheim-Bissingens durchschnittlich 121 Liter Trinkwasser am Tag, was leicht über dem baden-württembergischen Landesdurchschnitt von 119 Litern lag.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/Umwelt/Wasser/22025035.tab?R=GS118079 |titel=Öffentliche Wasserversorgung Stadt Bietigheim-Bissingen |hrsg=Statistisches Landesamt Baden-Württemberg |datum=2022 |abruf=2021-11-05}}</ref> |
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Im Stadtteil [[Bissingen (Enz)|Bissingen]] ist die „Rommelmühle“ überregional bekannt und Zeugnis für die frühe, industrielle Nutzung der Wasserkraft. |
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<!-- === Parks === --> |
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<!-- === Sport === --> |
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Die [[Wasserhärte|Gesamthärte]] des Wassers ist abhängig vom Ortsgebiet. In Bietigheim und Bissingen liegt sie mit 17,0 bzw. 16,2 °dH im Härtebereich „hart“. In Bietigheim-Buch herrscht mit 9,0 °dH der mittlere Härtebereich vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-bb.de/privatkunden/wasser-abwasser/wissenswert/wissenswert-trinkwasser/trinkwasseranalyse/ |titel=Trinkwasseranalyse 2021 |hrsg=Stadtwerke Bietigheim-Bissingen |sprache=de |abruf=2021-11-05}}</ref> Der Bruttoverbrauchspreis liegt bei 1,55 Euro je Kubikmeter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-bb.de/privatkunden/wasser-abwasser/preise-trinkwasser/ |titel=Preise Trinkwasser |hrsg=Stadtwerke Bietigheim-Bissingen |abruf=2021-11-05}}</ref> |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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Der [[Bietigheimer Pferdemarkt]] findet jährlich Anfang September auf dem Festplatz am Viadukt statt und zieht jedesmal 200000 Besucher aus der gesamten Region an. Im Dezember wird in der Altstadt am Marktplatz der „Sternlesmarkt“ (Weihnachtsmarkt) abgehalten. Überregional bekannt ist auch der jährliche Silvesterlauf, der durch Teile der historischen Altstadt führt. |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke. 99,9 % der Stadtbewohner waren 2016 an die Kanalisation angeschlossen. Sie hat im Ortsgebiet eine Länge von 212 Kilometern (davon 177 Kilometer im [[Mischsystem]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/Umwelt/Wasser/22025046.tab?R=GS118079 |titel=Öffentliche Abwasserentsorgung Stadt Bietigheim-Bissingen |hrsg=Statistisches Landesamt Baden-Württemberg |datum=2022 |abruf=2021-11-05}}</ref> |
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=== Vereine === |
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==== Sportvereine==== |
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Das Abwasser der Stadt wird im Klärwerk Nesselwörth {{Coordinate|NS=48.9775|EW=9.1492|type=building|region=DE-BW|text=ICON2|name=Kläranlage Nesselwörth}} gereinigt. Außerdem erfolgt hier auch die Behandlung des Abwassers von [[Ingersheim (Neckar)|Ingersheim]], [[Pleidelsheim]], [[Tamm]], [[Sachsenheim]], [[Sersheim]] und den Ortsteilen [[Gündelbach]] und [[Horrheim]] der Stadt [[Vaihingen an der Enz]]. Die Anlage wurde 1960 als mechanische Sammelkläranlage gebaut und 1977 um eine biologische Reinigungsstufe erweitert. Ein weiterer Ausbau fand zwischen 1993 und 1998 statt. Die Anlage hat heute eine Ausbaugröße von 124.000 [[Einwohnerwert]]en und behandelt jährlich etwa 10,5 Millionen Kubikmeter Abwasser im [[Belebtschlammverfahren]]. Das gereinigte Wasser wird in die Enz eingeleitet. Der anfallende [[Klärschlamm]] wird verfault, anschließend über Zentrifugen entwässert und verbrannt. Das bei der Faulung entstehende [[Biogas|Klärgas]] wird zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. So kann die Anlage 99 % ihres Energiebedarfs selbst decken.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-bb.de/fileadmin/user_upload/seitenstruktur/privatkunden/wasser/wissenswert/wissenswert-abwasser/pdf/broschuere-abwasser.pdf |titel=Broschüre Kläranlage Nesselwörth |hrsg=Stadtwerke Bietigheim-Bissingen |format=PDF; 1,14 MB |abruf=2021-11-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-bb.de/fileadmin/user_upload/seitenstruktur/privatkunden/wasser/abwasser/pdf/klaeranlage_damals_heute.web.pdf |titel=60 Jahre Kläranlage Nesselwörth |hrsg=Stadtwerke Bietigheim-Bissingen |format=PDF; 2,60 MB |abruf=2021-11-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.lifepr.de/inaktiv/stadtwerke-bietigheim-bissingen-gmbh/Klaeranlage-Nesselwoerth-SWBB-erhalten-Urkunde-fuer-nachhaltiges-Handeln/boxid/834590 |titel=Kläranlage Nesselwörth: SWBB erhalten Urkunde für nachhaltiges Handeln |hrsg=lifePR |datum=2021-02-10 |abruf=2021-11-05}}</ref> |
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* [[SC Bietigheim-Bissingen]] („Steelers“, [[Eishockey]], [[2. Eishockey-Bundesliga 2005/06|Saison 2005/06: 2. Liga]]) |
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* [[SG Bietigheim-Metterzimmern]] ([[Handball]], Saison 2005/06: 2. Liga (Herren)) |
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* [[JC Bietigheim]] ([[Judo]], Saison 2006: Verbandsliga Herren und Frauen) |
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* [[Skiclub Bissingen e.V.]] |
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* [[TSC Bietigheim Bissingen]] ([[Tauchsportclub]]) |
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* [[Bietigheimer HTC]] ([[Hockey]], Saison 2005/06: 2. Regionlliga (Herren), Oberliga (Frauen): [[Tennis]]) |
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=== Öffentliche Einrichtungen === |
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Bietigheim-Bissingen hat ein [[Finanzamt]], zwei [[Notariat]]e (Bietigheim und Bissingen) und ein [[Krankenhaus]]. Außerdem erfreuen sich die drei Bäder – das Bad am Viadukt (Hallenbad mit Sauna und Rutsche), das Hallenbad Bissingen und das Freibad ''Badepark Ellental'' – großer Beliebtheit. Das Freibad hat die größte Freirutsche Süddeutschlands (158 Meter lang und 14,5 Meter hoch). |
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* Akkordeonvereinigung Bietigheim e.V. |
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Die [[Otto-Rombach-Bücherei]] mit einer Zweigstelle ist eine wichtige kulturelle Einrichtung mit einem Veranstaltungsprogramm für Kinder und Erwachsene. |
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Auch die Stadtgalerie ist über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt und geschätzt. |
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Bietigheim-Bissingen hat eine [[freiwillige Feuerwehr]] mit zwei Abteilungen, eine in Bietigheim und eine in Bissingen. Zur [[Feuerwehr]] gehört auch der [[Porsche Cayenne]] als [[Feuerwehrfahrzeug]]. Beide Abteilungen können auf eine Mannschaftsstärke von ca. 140 Mann und 19 Fahrzeugen, darunter 5 Löschfahrzeuge und eine Drehleiter, zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ff-bietigheim-bissingen.de/ |titel=Feuerwehr |abruf=2021-12-11}}</ref> In der Abteilung Bissingen ist auch ein kleines Museum untergebracht, das Ausstellungsstücke vom [[Hydrophore|Hydrophor]] über [[Hydrant]]enwagen bis zu einem voll funktionsfähigen und selbstrestaurierten Fahrzeug von 1943 zeigt. |
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=== Bildung === |
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Bietigheim-Bissingen verfügt über zwei allgemeinbildende [[Gymnasium|Gymnasien]] ([[Gymnasien I und II im Ellental]], [[De jure/de facto|de jure]] zwei Gymnasien, [[De jure/de facto|de facto]] nur ein Gymnasium), zwei [[Realschule]]n (''Realschule im Aurain'' und ''Realschule Bissingen''), eine [[Förderschule (Deutschland)|Förderschule]] ''Im Buch'', zwei Grund- und [[Hauptschule]]n mit Werkrealschule (''Schule im Sand'' und ''Waldschule Bissingen'') sowie vier reine [[Grundschule]]n (''Grundschule Weimarer Weg'', ''Hillerschule Bietigheim'', ''Schillerschule Bissingen'' und ''Ludwig-Heyd-Schule''). |
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Der Landkreis Ludwigsburg ist Träger der ''Gewerblichen und Kaufmännischen Schule Bietigheim-Bissingen'' im [[Berufsschule|Berufsschulzentrum im Ellental]] (das auch die beiden beruflichen Gymnasien, das [[Technisches Gymnasium|Technische Gymnasium]] und das [[Wirtschaftsgymnasium]] umfasst) sowie der Schule ''Gröninger Weg'' (Schule für [[Geistige Behinderung|Geistigbehinderte]]). |
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== Persönlichkeiten == |
== Persönlichkeiten == |
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=== Ehrenbürger === |
=== Ehrenbürger === |
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{{Belege fehlen}} |
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Die Stadt Bietigheim-Bissingen bzw. die frühere Stadt Bietigheim hat folgenden Personen das [[Ehrenbürger]]recht verliehen: |
Die Stadt Bietigheim-Bissingen bzw. die frühere Stadt Bietigheim hat folgenden Personen das [[Ehrenbürger]]recht verliehen: |
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* |
* Karl Schumacher (1907), Fabrikant |
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* [[Paul von Hindenburg]] (1933), [[Reichspräsident]] |
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* Christian Schmidbleicher (1950), Bürgermeister von Bietigheim |
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* [[1933]]: [[Adolf Hitler]], Reichskanzler (das Ehrenbürgerrecht wurde am 16. Juni 1945 wieder aberkannt) |
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* [[Otto Schaechterle]] (1953), [[Deutsche Linoleum-Werke|DLW]]-Direktor |
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* [[1950]]: Christian Schmidbleicher, Bürgermeister von Bietigheim |
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* [[Otto Rombach]] (1964), Schriftsteller |
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* [[1953]]: Otto Schächterle, DLW-Direktor |
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* Choei Ishibashi (1969), Vater der Städtepartnerschaft mit [[Kusatsu (Gunma)|Kusatsu]] ([[Japan]]) |
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* [[1964]]: Otto Rombach, Schriftsteller |
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* [[Karl Mai (Politiker)|Karl Mai]] (1975), Oberbürgermeister a. D. |
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* [[1969]]: Choei Ishibashi, Vater der Städtapartnerschaft mit [[Kusatsu]] |
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* Jean-Marie Poirier (1999), Bürgermeister der Partnerstadt [[Sucy-en-Brie]] ([[Frankreich]]) |
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* [[1975]]: Karl Mai, Oberbürgermeister a.D. |
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* [[Manfred List]] (2004), Oberbürgermeister a. D. |
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* [[1999]]: Jean-Marie Poirier, Bürgermeister von [[Sucy-en-Brie]] |
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* [[2004]]: Manfred List, Oberbürgermeister a.D. |
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''Anmerkung:'' Das 1933 an [[Adolf Hitler]] verliehene Ehrenbürgerrecht wurde am 16. Juni 1945 wieder aberkannt. |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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<!-- nach Geburtsdatum --> |
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* [[1788]], [[14. September]], [[Karl Gärttner|Karl Gottlob Christian von Gaerttner]], † 18. Juli 1861 in [[Stuttgart]], württembergischer Finanzminister |
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* [[Johann Carion|Johann(es) Carion]] (1499–1537), Astrologe, Mathematiker und Historiker |
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* [[1849]], [[13. Januar]], [[Erwin Bälz]], † 31. August 1913 in [[Stuttgart]]; Leibarzt der Kaiserlichen Familie und Mitbegründer der modernen Medizin in [[Japan]] |
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* [[Sebastian Hornmold der Ältere]] (1500–1581), Bietigheimer Vogt und erster Kirchenratsdirektor in Württemberg |
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* [[1851]], [[3. Dezember]], [[Gustav Schönleber]], † 2. Februar 1917 in [[Karlsruhe]], Kunstmaler und Professor |
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* [[Samuel Hornmold]] (1537–1601), Tübinger Professor, baden-badischer Kanzler, hohenlohischer Rat und Syndicus in Heilbronn |
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* [[1912]], [[24. Juli]], [[Kurt Hager]], † 18. September 1998 in [[Berlin]], der rote Sohn der Stadt. Er machte nach 1945 Karriere in der SED und brachte es bis zum Mitglied des Politbüros der SED in der DDR. |
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* [[Gottfried von Oettingen-Oettingen]] (1554–1622), Regent der Grafschaft Oettingen |
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* [[1948]], [[2. Dezember]], [[Gebhard Fürst]], [[Bischof]] der [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Diözese Rottenburg-Stuttgart]] und Mitglied des Nationalen Ethikrates. |
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* [[Jakob Andreas Weber]] (1741–1792), Chemiker |
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* [[Carl Christian von Seeger]] (1773–1858), Wasserbauingenieur |
|||
* [[Karl von Gärttner]] (1788–1861), württembergischer Finanzminister, Landtagsabgeordneter |
|||
* [[Karl Friedrich von Heyd]] (1788–1873), württembergischer Landtagsabgeordneter |
|||
* [[Ludwig August von Gärttner]] (1790–1870), württembergischer Politiker und Oberamtmann |
|||
* [[Ludwig Friedrich Heyd]] (1792–1842), Pfarrer und Autor |
|||
* [[Rosina Regina Ahles]] (1799–1854), Schauspielerin und Ehefrau von [[Albert Lortzing]] |
|||
* [[Carl Georg Gottlob Nittinger]] (1807–1874), deutscher Mediziner und Impfgegner |
|||
* [[Karl Bälz]] (1820–1881), württembergischer Landtagsabgeordneter |
|||
* [[Christian Schmidt (Unternehmer, 1844)|Christian Schmidt]] (1844–1884), Unternehmer, Mitbegründer der Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik AG, die später unter dem Namen NSU Werke AG bekannt wurde |
|||
* [[Erwin Bälz]] (1849–1913), Leibarzt der [[Japanisches Kaiserhaus|Kaiserlichen Familie Japans]] und Mitbegründer der modernen Medizin in Japan |
|||
* [[Gustav Schönleber]] (1851–1917), Kunstmaler und Professor |
|||
* [[Karl von Bälz]] (1860–1945), Jurist |
|||
* [[Adolf Neeff]] (1871–1942), Jurist und Schriftsteller |
|||
* [[Eugenie Willig]] (1879–1954), Politikerin (DDP/DVP/FDP) |
|||
* [[Walter Bärlin]] (1900–1975), [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Politiker |
|||
* [[Karl Hägele (Politiker, 1902)|Karl Hägele]] (1902–1949), Jurist und Politiker |
|||
* [[Otto Kohfink]] (1907–1994), Motorradrennfahrer |
|||
* [[Friedrich Rögelein]] (1910–1999), Offizier der Wehrmacht |
|||
* [[Elisabeth Goes]] (1911–2007), Pfarrersfrau und Gerechte unter den Völkern |
|||
* [[Kurt Hager]] (1912–1998), Mitglied des Politbüros der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] |
|||
* [[Oskar Sailer]] (1913–1997), Landrat des Landkreises Ravensburg |
|||
* [[Leonhard Oesterle]] (1915–2009), Bildhauer, Zeichner und Kunstlehrer |
|||
* [[Hans Alfred Steger]] (1926–2009), Diplomat |
|||
* [[Gert Fröhlich]] (* 1940), Fußballspieler |
|||
* [[Günther Bentele]] (* 1941), Jugendbuchautor und Regionalhistoriker |
|||
* [[Bruno O. Braun]] (* 1942), Ingenieur und Manager, [[Verein Deutscher Ingenieure|VDI]]-Präsident seit 2007 |
|||
* [[Gebhard Fürst]] (* 1948), Bischof von [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg-Stuttgart]] und Mitglied des [[Deutscher Ethikrat|Nationalen Ethikrates]] |
|||
* [[Gerhard Wagner (Schriftsteller)|Gerhard Wagner]] (1950–2011), Schriftsteller |
|||
* [[Wolfgang Häberle]] (* 1951), Maler und Grafiker |
|||
* [[Thomas Knodel]] (* 1953), Kirchenmusiker |
|||
* [[Ralf Jaumann]] (* 1954), Planetenforscher |
|||
* [[Michael Jacobi]] (* 1960), Landtagsabgeordneter 1988 bis 1991 |
|||
* [[Günter Thomas]] (* 1960), evangelisch-lutherischer Theologe |
|||
* [[Roland Bless]] (* 1961), Musiker und Schlagzeuger (Pur) |
|||
* [[Ingo Reidl]] (* 1961), Musiker und Komponist (Pur) |
|||
* [[Susanne Schuster]] (* 1963), Schwimmerin |
|||
* [[Christoph Gärtner]] (* 1964), Auktionator |
|||
* [[Stefan Hofmann (Psychologe)|Stefan Hofmann]] (* 1964), klinischer Psychologe und [[Alexander-von-Humboldt-Professur|Alexander von Humboldt-Professor]] |
|||
* [[Hans Martin Bury]] (* 1966), Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]), [[Mitglied des Deutschen Bundestages|MdB]], [[Staatsminister (Deutschland)|Staatsminister]] (1999 bis 2005) |
|||
* [[Corinna Müller]] (* 1966), Kriminalbeamtin und Autorin |
|||
* [[Adelheid Ruck-Schröder]] (* 1966), evangelisch-lutherische Theologin, Regionalbischöfin für den Sprengel Hildesheim-Göttingen |
|||
* [[Mike S.]] (Chris-Maico Schmidt, * 1966), Techno-DJ und -Produzent |
|||
* [[Thomas Epp]] (* 1968), Fußballspieler und -trainer |
|||
* [[Dirk Bojer]] (* 1968), Liedermacher |
|||
* [[Joachim Bessing]] (* 1971), Schriftsteller und Journalist |
|||
* [[Florian Jäger (Politiker)|Florian Jäger]] (* 1971), Politiker (AfD) |
|||
* [[Matthias Ettrich]] (* 1972), Begründer von [[K Desktop Environment|KDE]] |
|||
* [[Turhal Özdal]] (* 1972), Politiker (CDU) |
|||
* [[Frank Marten Pfeiffer]] (* 1973), Dokumentarfilmer, Filmemacher und Kameramann |
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* [[Stefan Löwl]] (* 1974), Landrat im [[Landkreis Dachau]] |
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* [[Alexander Wehrle]] (* 1975), Fußballfunktionär |
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* [[Harald Oeler]] (* 1977), Akkordeonspieler |
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* [[Jens Härter]] (* 1979), Fußballspieler |
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* [[Björn-Arne Alber]] (* 1981), Volleyballspieler und -trainer |
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* [[Namosh]] (Namosh E. Arslan, * 1981), Musiker und Sänger |
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* [[Andreas Schumacher-Rust]] (* 1981), Autor und Verleger |
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* [[Adrian Pfahl]] (* 1982), Handballspieler |
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* [[Timo Salzer]] (* 1984), Handballspieler |
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* [[Julian Schuster]] (* 1985), Fußballspieler |
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* [[Alexander Dierks]] (* 1987), Politiker (CDU) |
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* [[Sarna Röser]] (* 1987), Unternehmerin |
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* [[Robin Schuster (Fußballspieler)|Robin Schuster]] (* 1987), Fußballspieler |
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* [[Marcel Neumann]] (* 1988), Eishockeyspieler |
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* [[Marie-Sophie Pollak]] (* 1988), Opern- und Konzertsängerin |
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* [[Shindy]] (''Michael Schindler'', * 1988), Rapper |
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* [[Maik Baier]] (* 1989), Radsportler |
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* [[Mario Hohn]] (* 1989), Fußballspieler |
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* [[Benedikt Röcker]] (* 1989), Fußballspieler |
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* [[Jasmin Sibel]] (* 1989), Youtuberin und Streamerin |
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* [[Isabella Benz]] (* 1990, [[Pseudonym]], bürgerlich geb. ''Schuler''), Schriftstellerin |
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* [[Tim Schüle]] (* 1990), Eishockeyspieler |
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* [[Marcel Schneider (Golfspieler)|Marcel Schneider]] (* 1990), Golfspieler |
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* [[Alexander Gaida]] (* 1991), Synchronsprecher und Schauspieler |
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* [[Linda Mack]] (* 1991), Handballspielerin |
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* [[Bernd Leno]] (* 1992), Fußballspieler |
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* [[RIN (Rapper)|RIN]] (* 1994; bürgerlich Renato Simunovic), Rapper |
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* [[André Link]] (* 1994), Sportschütze |
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* [[Marco Rentschler]] (* 1994), Handballspieler |
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* [[Joti Polizoakis]] (* 1995), Eistänzer |
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* [[Luca Mack]] (* 2000), Fußballspieler |
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* [[Tim Rossmann]] (* 2003), Fußballspieler |
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=== Weitere Persönlichkeiten === |
=== Weitere Persönlichkeiten === |
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* [[Hartmut Engler]], [[Ingo Reidl]], [[Rudi Buttas]], [[Roland Bless]] und [[Joe Crawford]] (früher Jo Weber), alles Mitglieder der Rock/Pop-Band [[Pur|PUR]] sind im Raum Bietigheim-Bissingen aufgewachsen und gingen hier zur Schule. |
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* [[Aberlin Jörg]] (um 1420–1493), Architekt und Baumeister; ließ die (alte) Enzbrücke erbauen |
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* [[Ottmar Mergenthaler]] aus [[Bad Mergentheim|Hachtel bei Bad Mergentheim]] verbrachte seine Lehrzeit als Uhrmacher in Bietigheim, er wurde weltbekannt als Erfinder der [[Linotype]]-Setzmaschine. |
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* [[Conrad Rotenburger]] (1579–1633), Kunstmaler und Feldmesser in Bietigheim, Illustrator der ''Biblischen Summarien'', einer Bilderbibel (Bietigheim 1630, Nachdruck 2011)<ref>Vgl. [[Günther Bentele]]: Conrad Rotenburger, ein Bietigheimer Künstler aus der Zeit der Familie Hornmold. In: ''Himmelszeichen und Erdenwege. [[Johannes Carion]] (1499–1537) und [[Sebastian Hornmold der Ältere]] (1500–1581) in ihrer Zeit''. Ubstadt-Weiher 1999, S. 155–192. – [[Reinhard Breymayer]]: ''[[Friedrich Christoph Steinhofer]]''. […] Heck, Dußlingen 2012, S. 77–81: „Die von [[Johann Valentin Andreae]] angeregten 'Biblischen Summarien' Conrad Rotenburgers“; S. 83–87: „Zu der von Johann Valentin Andreae angeregten Ausmalung der Stadtkirche in [[Vaihingen an der Enz]]“. – Stefan Benning: „Johann Valentin Andreae, Conrad Rotenburger und die Ausmalung der Stadtkirche 1614–1618“. In: ''Die Stadtkirche in Vaihingen an der Enz''. […]. Evangelische Kirchengemeinde Vaihingen an der Enz, Vaihingen 2013, S. 147–166. – Rotenburgers Illustrationen wurden für die Vorgeschichte der von Prinzessin [[Antonia von Württemberg]] gestifteten [[Kabbalistische Lehrtafel|Kabbalistischen Lehrtafel]] in [[Bad Teinach-Zavelstein|Bad Teinach]] wichtig. Vgl. dazu Breymayer: ''Steinhofer'' (2012), S. 83.</ref> |
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* [[Lothar Späth]], (*in [[Sigmaringen]]) ehemaliger baden-württembergischer Ministerpräsident, war seit 1965 Beigeordneter und Finanzreferent in Bietigheim und wurde 1967 zum Bürgermeister gewählt. |
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* [[Johann Jakob Heinlein]] (1588–1660), Theologe, Geistlicher und Mathematiker, von 1613 bis 1621 Diaconus in Bietigheim |
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* [[Johann Friedrich Hobbahn]] (1693–1767), war von 1733 bis 1737 Dekan in Bietigheim, verlor seine kirchlichen Ämter danach aufgrund seiner Nähe zu Herzog [[Karl Alexander (Württemberg)|Karl Alexander]] und [[Süß Oppenheimer]] |
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* [[Hermann Römer]] (1880–1958), von 1912 bis 1918 Pfarrer in Bietigheim, Autor der 1956 erschienenen Stadtgeschichte |
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* [[Ottmar Mergenthaler]] (1854–1899), Uhrmacher (Lehrzeit in Bietigheim); wurde weltbekannt als Erfinder der [[Linotype]]-Setzmaschine |
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* [[Richard Hohly]] (1902–1995), Maler |
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* [[Fritz Melis]] (1913–1982), Bildhauer |
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* [[Claus Weyrosta]] (1925–2003), von 1967 bis 1996 Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis |
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* Hermann Silcher (1936–2017), von 1973 bis 1974 Bürgermeister in Bissingen an der Enz |
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* [[Manfred Reiner]] (1937–2023), Fußballspieler |
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* [[Lothar Späth]] (1937–2016), ehemaliger baden-württembergischer Ministerpräsident; war seit 1965 Beigeordneter und Finanzreferent in Bietigheim und wurde 1967 zum Bürgermeister und damit Stellvertreter des Oberbürgermeisters Karl Mai gewählt |
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* [[Konrad Kujau]] (1938–2000), Maler, Aktionskünstler, Fälscher der [[Hitler-Tagebücher]] |
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* [[Wolfgang Gramer]] (* 1942), katholischer Theologe, Pfarrer, Musiker und Autor, hat seinen Wohnsitz in Metterzimmern |
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* [[Heidi Loibl]] (1942–2023), Komponistin, Texterin und deutsche volkstümliche Schlagersängerin |
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* [[Hans Georg Pflüger]] (1944–1999), Komponist und Organist, lebte bis zu seinem Tod 1999 in Bietigheim-Bissingen |
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* [[Peter Römpert]] (1944–2022), Bildhauer und Holzschneider, hatte sein Atelier in Bietigheim-Bissingen |
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* [[Wendelin Wiedeking]] (* 1952), ehem. Vorstandsvorsitzender der [[Porsche]] AG, hat seinen Wohnsitz in Bietigheim-Bissingen |
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* [[Rudi Buttas]] (* 1955), Mitglied der Pop-Gruppe [[Pur]] |
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* [[Roland Bless]] (* 1961), Ex-Mitglied der Pop-Gruppe Pur |
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* [[Hartmut Engler]] (* 1961), Mitglied der Pop-Gruppe Pur |
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* [[Ingo Reidl]] (* 1961), Mitglied der Pop-Gruppe Pur |
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* [[Dieter Kränzlein]] (* 1962), Bildhauer |
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* [[Heiko Maile]] (* 1966), Mitglied der Band [[Camouflage (Band)|Camouflage]] |
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* Marcus Meyn, Mitglied der Band Camouflage |
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* Oliver Kreyssig, Mitglied der Band Camouflage |
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* [[Gerhard Poschner]] (* 1969), Fußballspieler und -manager, wuchs in Bietigheim-Bissingen auf |
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* [[Anneta Politi]] (* 1977), TV- und Radio-Moderatorin (SWR 3) |
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* [[Laas Unltd.]] (* 1981), Rapper |
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* [[Bausa]] (* 1989; bürgerlich Julian Otto), Rapper |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* [[Hermann Römer]]: ''Geschichte der Stadt Bietigheim''. Stuttgart 1956/1961. |
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* Stadt Bietigheim (Hrsg.): ''600 Jahre Stadt Bietigheim 1364–1964''. Bietigheim 1964 (u. a. mit Beiträgen von Oscar Paret, Hans Martin Decker-Hauff, und mit Lebensbildern von Johannes Carion, Johann Friedrich Flattich, Erwin von Bälz und dem Maler Gustav Schönleber). |
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* Paul Swiridoff: ''Bietigheim''. Swiridoff, Pfullingen 1964 (Bildband, mit einem Beitrag von [[Otto Rombach]] über ''[[Antonia Visconti]], Herzogin von Mailand, Herrin von Bietigheim''). |
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* Stadt Bietigheim-Bissingen (Hrsg.): ''1200 Jahre Bietigheim. Etappen auf dem Weg zur Stadt von heute''. Bietigheim 1989. |
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* {{Literatur |
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|Autor=Christine Sämann |
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|Hrsg=Archiv der Stadt Bietigheim-Bissingen |
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|Titel=Das Durchgangslager in Bietigheim : Zwangsarbeit im Nationalsozialismus – Bedeutung und Funktionen des Durchgangslagers für „ausländische Arbeitskräfte“ in Bietigheim mit seinen Krankensammellagern in Pleidelsheim und Großsachsenheim |
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|Auflage=1 |
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|Ort=Bietigheim-Bissingen |
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|Datum=2018 |
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|ISBN=978-3-9812755-4-4 |
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|Sprache=de}} |
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* Petra Schad: ''Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissingen/Enz'' (= ''Stuttgarter Historische Studien'', Band 1). Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-5551-X. |
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* {{OberamtWürtt |Oberamt=Besigheim |Titel=Bietigheim |Seite=119–137 |Wikisource=Kapitel B 2}} |
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* {{OberamtWürtt |Oberamt=Ludwigsburg |Titel=Bissingen, an der Enz |Seite=199–208 |Wikisource=Kapitel B 6}} |
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'''''Bietigheim-Bissingen in den Ludwigsburger Geschichtsblättern''''' |
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* „Württembergisches Städtebuch“; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages“, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961 |
|||
* Markus Otto: ''Die Restaurierung der [[Kilianskirche (Bissingen)|Kilianskirche]] in Bissingen.'' In: ''[[Ludwigsburger Geschichtsblätter]]'', Heft 15 (1963), S. 141–142. |
|||
* [[Oscar Paret]]: ''Ein Bauzauber von Bietigheim an der Enz.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 16 (1964), S. 91–97. |
|||
* Willi Müller: ''Die Entstehung der Markung Bietigheim an der Enz.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 21 (1969), S. 7–43. |
|||
* Theodor Bolay: ''Bietigheims Kampf gegen das Bettlerunwesen am Ende des 18. Jahrhunderts.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 22 (1970), S. 60–66. |
|||
* Robert Koch: ''Der frühmittelalterliche Sporn von Bietigheim.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 26 (1974), S. 7–16. |
|||
* Helmut Orth: ''Bissinger Steindenkmale.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 36 (1984), S. 85–128. |
|||
* Leopold Stierle: ''Adel in Bietigheim.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 45 (1991), S. 21–38. |
|||
* Leopold Stierle: ''Wer war Bernger von Bietigheim?'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 47 (1993), S. 49–77. |
|||
* Stephan Molitor: ''Die Bietigheimer Stadterhebungsurkunde [[Karl IV. (HRR)|Kaiser Karls IV.]] vom 28. August 1364.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 51 (1997), S. 11–14. |
|||
* Wilfried Lieb: ''Carl Friderich Herbort. Ein Kaufmann und sein Ladengeschäft in Bietigheim.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Heft 68 (2014), S. 85–90. |
|||
* Christian Hofmann: ''Wilhelm Holzwarth (1889–1961). [[Deutsche Linoleum-Werke|DLW]]-Betriebsobmann und NS-Agitator in Bietigheim.'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Band 74 (2020), S. 116–131. |
|||
* Frank Merkle: ''Der Bietigheimer Raum in römischer Zeit. Ein [[Vicus]] im Stadtgebiet südlich der [[Metter (Fluss)|Metter]].'' In: ''Ludwigsburger Geschichtsblätter'', Band 75 (2021), S. 7–30. |
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== Weblinks == |
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* „600 Jahre Stadt Bietigheim 1364-1964“, hrsg. von der Stadt Bietigheim an der Enz, 1964, 214 S. (mit Beiträgen von Prof. Oscar Paret, Prof. Hans Martin Deckerhauff, et al. und Lebensbildern von Johannes Carion (1499-1537), Johann Friedrich Flattich (1713-1797), Erwin von Bälz (1849-1913) und dem Maler Gustav Schönleber 1851-1918)) |
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{{Schwesterprojekte |commonscat=Bietigheim-Bissingen |wikt=Bietigheim-Bissingen |voy=Bietigheim-Bissingen}} |
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* [https://www.bietigheim-bissingen.de/ Offizielle Internetpräsenz der Stadt Bietigheim-Bissingen] |
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{{Absatz}} |
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* „Bietigheim“, ein Swiridoff-Bildband, Pfullingen, 1964 (einschl. eines Beitrages von Otto Rombach „Antonia Visconti, Herzogin von Mailand, Herrin von Bietigheim“) |
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== Einzelnachweise == |
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<references responsive /> |
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* „1200 Jahre Bietigheim - Etappen auf dem Weg zur Stadt von heute“, hrsg. von der Stadt Bietigheim-Bissingen, Bietigheim, 1989 |
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<!-- == Sonstiges == --> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.bietigheim-bissingen.de Internetpräsenz der Stadt Bietigheim-Bissingen] |
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* [http://www.akkordeonvereinigungbietigheim.de Akkordeonvereinigung Bietigheim e.V.] |
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{{Commons|Category:Bietigheim-Bissingen, Germany|{{PAGENAME}}}} |
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<br style="clear:both" /> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg}} |
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg}} |
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{{SORTIERUNG:Bietigheimbissingen}} |
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[[Kategorie:Landkreis Ludwigsburg]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Bietigheim-Bissingen| ]] |
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[[Kategorie:Große Kreisstadt in Baden-Württemberg]] |
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[[nl:Bietigheim-Bissingen]] |
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[[Kategorie:Gemeindegründung 1975]] |
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[[pt:Bietigheim-Bissingen]] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Ludwigsburg]] |
Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 22:29 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 57′ N, 9° 8′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Ludwigsburg | |
Höhe: | 211 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,29 km2 | |
Einwohner: | 43.651 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1395 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74321 | |
Vorwahlen: | 07142, 07147 | |
Kfz-Kennzeichen: | LB, VAI | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 18 079 | |
LOCODE: | DE BBI | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 4 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 8 74321 Bietigheim-Bissingen | |
Website: | www.bietigheim-bissingen.de | |
Oberbürgermeister: | Jürgen Kessing (SPD) | |
Lage der Stadt Bietigheim-Bissingen im Landkreis Ludwigsburg | ||
![]() |
Bietigheim-Bissingen [Enz ist eine Große Kreisstadt in Baden-Württemberg, die etwa 20 km nördlich von Stuttgart und 20 km südlich von Heilbronn liegt. Sie ist mit 43.651 (31. Dezember 2023) Einwohnern nach Ludwigsburg die zweitgrößte Stadt im Landkreis Ludwigsburg. Zusammen mit der nördlichen Nachbarstadt Besigheim bildet sie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden in der Region Stuttgart. Mit der Nachbargemeinde Ingersheim und der Stadt Tamm bildet Bietigheim-Bissingen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.
] an derDie Stadt Bietigheim-Bissingen ist schuldenfrei und eine der reichsten Städte Baden-Württembergs.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage und Stadtentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die rund 31 Quadratkilometer große Markung Bietigheim-Bissingens liegt im Naturraum „Neckarbecken“, der zu den Neckar- und Taubergäuplatten zählt: an sich eine mit Löß bedeckte Hochfläche, in die sich von Südwesten nach Nordosten die Enz und von Westen nach Osten die hier in die Enz mündende Metter eingeschnitten haben. Der tiefste Punkt der Markung liegt im Enztal an der Grenze zu Besigheim auf rund 176 m ü. NHN, der höchste Punkt ist der Abendberg mit 301,4 m ü. NHN im Norden des Stadtgebietes.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Gebietsreform haben sich zum 1. Januar 1975 die Stadt Bietigheim und die Gemeinde Bissingen an der Enz zur Großen Kreisstadt Bietigheim-Bissingen zusammengeschlossen:[3]
- Zu Bietigheim gehörten seit 1930 der Ort Metterzimmern und der Waldhof, seit 1960 der Wilhelmshof, sowie seit alters her die abgegangenen Ortschaften Burg Ebersberg, Hegnach, Hegenau. Die ehemalige Ortschaft Hofen ist in Bietigheim aufgegangen. Innerhalb Bietigheims werden teilweise Wohnviertel mit eigenem Namen unterschieden, z. B. die frühere Werkssiedlung Kammgarnspinnerei sowie die neuen Siedlungen Buch, Sand, Lug und Kreuzäcker bzw. Kreuzäcker/Ellental.
- Zu Bissingen zählten der früher zu Großsachsenheim gehörige Ort Untermberg, das Gehöft Schellenhof und die Wohnplätze Elektrizitätswerk und Schleifmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Böllingen und Remmigheim.[4]
Stadtentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bietigheimer Altstadt liegt oberhalb des nördlichen Metterufers unmittelbar vor der Einmündung der Metter in die Enz. Durch verschiedene Neubaugebiete wie Buch im Süden und Sand im Osten, Lug im Norden, Ahlesbrunnen/Helenenburg im Nordwesten oder Kreuzäcker/Ellental im Südwesten ist sie im Zuge einer rasanten Bevölkerungszunahme insbesondere in den 1960er-Jahren aus dem von Enz und Metter gebildeten Becken „herausgewachsen“.
Der Stadtteil Bissingen liegt südwestlich von Bietigheim am rechten Enzufer. Über seine Osterweiterung am Bruchwald und den daran anschließenden Bereich Bahnhof/Aurain ist er mittlerweile mit anderen Stadtgebieten um den Hauptbahnhof zusammengewachsen. Den Lückenschluss zwischen Bruchwald und Buch stellte das vor allem seit den 1990er-Jahren erheblich erweiterte Gewerbegebiet Laiern her.
Noch nicht mit dem übrigen Stadtgebiet verwachsen sind der westlich von Bissingen auf der nördlichen Enzseite gelegene Stadtteil Untermberg sowie der westlich von Bietigheim oberhalb der Metter gelegene Stadtteil Metterzimmern, die ihren dörflichen Charakter bewahrt haben.
Flächenaufteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[5]

Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bietigheim-Bissingen (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Löchgau, Besigheim, Ingersheim, Freiberg am Neckar, Tamm, Markgröningen und Sachsenheim (alle Landkreis Ludwigsburg).
Löchgau 5 km |
Besigheim 5 km |
|
Sachsenheim 5 km |
![]() |
Ingersheim 3 km |
Markgröningen 8 km |
Tamm 3 km |
Freiberg am Neckar 7 km |
Mit den benachbarten Kommunen Freiberg am Neckar, Ingersheim, Ludwigsburg, Remseck am Neckar und Tamm pflegt Bietigheim-Bissingen eine „Grüne Nachbarschaft“. Gemeinsam und über die Gemarkungsgrenzen hinweg haben sich diese sechs Kommunen auf ihrer rund 130 Quadratkilometer großen Fläche vorgenommen, „Projekte zur Aufwertung der Lebensräume für Pflanzen und Tiere“ umzusetzen und im Rahmen der Erhaltung „unserer typischen Kulturlandschaft“ auch „die siedlungsnahen Erholungsmöglichkeiten für die Bevölkerung“ zu verbessern.[6]
Raumplanung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen bildet zusammen mit der Nachbarstadt Besigheim ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Bietigheim-Bissingen/Besigheim gehören noch die Städte und Gemeinden im Norden des Landkreises Ludwigsburg, im Einzelnen: Bönnigheim, Erligheim, Freudental, Gemmrigheim, Hessigheim, Ingersheim, Kirchheim am Neckar, Löchgau, Mundelsheim, Sachsenheim, Tamm und Walheim.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte
Quelle: [7]
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Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgründungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit belegen erste Siedlungen bereits für den Zeitraum um 6000 bis 5000 v. Chr., wenngleich keine Kontinuität wahrscheinlich ist. Nach dem Abzug der Römer legten alemannische Sippen ab dem 4. Jahrhundert ihre Weiler vorzugsweise am Hangfuß unmittelbar über der Talaue an. Die „ingen“-Endung von Bissingen und Böllingen lässt auf eine Ortsgründung während der alemannischen Landnahme schließen. Aufgrund seiner „heim“-Endung scheint Bietigheim hingegen erst im Zuge der fränkischen Landnahme während des 6. Jahrhunderts gegründet worden zu sein.[8] Möglich wäre aber auch, dass die vorerst bis zur Enz vorstoßenden Franken einen alemannischen Ort namens „Büdingen“ in „Büdincheim“ umbenannt haben. So sind bei der ebenfalls links der Enz gelegenen Wüstung am westlichen Ende der Markung beide Varianten überliefert: Remmingen und Remmigheim. Untermberg, ursprünglich „Remmingen underm Berg“, wurde erst im ausgehenden 14. Jahrhundert als Alternativstandort für Remmingen gegründet, vermutlich durch die neue Herrschaft auf Burg Altsachsenheim initiiert. Der Zusatz „Metter“ wurde dem im Mittelalter „Zymbern“ genannten Ort Metterzimmern vorangestellt, um ihn von den zahlreichen Gemeinden gleichen Namens zu unterscheiden. Ihre Gründungszeit soll im Hochmittelalter liegen.
-
Stadt Bietigheim um 1684[9]
-
Metterzimmern um 1684
-
Bissingen im Kartenschnitt 1682/84
-
Untermberg mit Burg Altsachsenheim
Stadtteil Bietigheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wurde Bietigheim 789 als Budinc-heim urkundlich erwähnt;[10] es dürften aber bereits erheblich früher schon Siedlungen entstanden sein, die von der verkehrsgünstigen Lage an einer naturgegebenen Furt profitierten. Bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. gab es mit dem Collegium Matisonensium nachweislich eine Gemeinschaft von Gutshofbesitzern am Metterufer. Möglicherweise existierte in Bietigheim auch eine römische dorfähnliche Siedlung (vicus).[11] Gräberfelder aus dem 5. bis 7. Jahrhundert weisen zudem auf Siedlungen der Alamannen auf der heutigen Gemarkung der Stadt hin.
Im 13. Jahrhundert bestand im Bereich der heutigen Stadtkirche und Kelter die Burg Bietigheim, die sich mehrere Ganerben teilten und deren (1542 eingestürzter) Burgturm sich im Wappen der Stadt wiederfindet. Im Wettstreit mit den Herren von Venningen, die mit den Herren von Remmigheim verwandt waren, konnten sich die Grafen von Württemberg als Ortsherren durchsetzen. Im Jahr 1364 verlieh Graf Eberhard II. von Württemberg Bietigheim das Stadtrecht, um in erster Linie den strategisch wichtigen Enzübergang militärisch sichern zu können. Der im 15. und 16. Jahrhundert forcierte Weinbau und der zunehmende Weinhandel entwickelten sich als Quelle bürgerlichen Wohlstands und wirtschaftliche Basis für die Stadtentwicklung. So wurde die Stadt schließlich zur württembergischen Amtsstadt erhoben. Zu deren Amtsbezirk zählten nach 1600 außer Bietigheim allerdings nur Metterzimmern, Groß- und Kleiningersheim (siehe Karte der „Bietgkhaimer Beamptung“).[12] Außerdem war das Bietigheimer Amt für den Anteil württembergischer Untertanen in Löchgau zuständig.[13]
Der Dreißigjährige Krieg bescherte dem Herzogtum Württemberg und somit auch der Stadt Bietigheim nach der Schlacht bei Nördlingen (1634) infolge von Pest, Besatzungsterror und Hungersnot einen dramatischen Bevölkerungsrückgang. In Bietigheim ging die Bevölkerung von ursprünglich 1800 Einwohnern auf nur noch 200 Einwohner zurück. Die wenig später anschließenden „Franzoseneinfälle“ im Zuge des Pfälzischen und des Spanischen Erbfolgekrieges sorgten für weitere Rückschläge.[14] Ab 1704 wurde die Stadt zum „Aufbauhelfer“ des neu entstehenden Ludwigsburger Schlosses und der damit verbundenen Neubauten wie der staatlichen Porzellanfabrik. Viele Bietigheimer waren in den Bau involviert und mussten Frondienste leisten. Mit der 1718 gegründeten Residenz- und Oberamtsstadt Ludwigsburg erwuchs den benachbarten Städten Marbach, Bietigheim und Markgröningen zudem eine übermächtige lokale Konkurrenz. In deren Windschatten verstärkten sinkende Weinpreise die wirtschaftlich prekäre Lage der Stadt, die sich aus der anhaltenden Stagnationsphase vorerst nicht befreien konnte.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verzeichnete Bietigheim im Zuge der beginnenden Industrialisierung zwar eine Verbesserung der Lebensbedingungen und einen Bevölkerungszuwachs. Das im Jahr der Gründung des Königreichs Württemberg (1806) eingerichtete Oberamt Bietigheim wurde jedoch 1810 schon wieder aufgelöst: Im Rahmen einer Verwaltungsneuorganisation wurden die Stadt und ihre Amtsgemeinden ins Oberamt Besigheim integriert. Nachdem Bietigheim am 11. Oktober 1847 an das neu entstehende Schienennetz der Württembergischen Staatsbahnen angeschlossen war und sich der Bahnhof mit der Abzweigung der Westbahn über den Viadukt zu einem wichtigen Knotenpunkt entwickelt hatte, erlebte die Stadt einen regelrechten Durchbruch und einen nachhaltigen Aufschwung. Zum Ende des 19. Jahrhunderts zählte man 3800 Einwohner. Im Jahre 1930 schloss sich die Gemeinde Metterzimmern freiwillig der Stadt Bietigheim an. Als 1938 das Oberamt Besigheim aufgelöst wurde, kam Bietigheim zum neuen Landkreis Ludwigsburg.
Eine Ortsgruppe der NSDAP bestand in Bietigheim seit 1928. Bis 1933 blieb diese mit 51 Mitgliedern relativ klein, nach der Machtergreifung gab es mit 181 Neueintritten einen größeren Mitgliedersprung, danach nahm die Zahl der Parteigenossen zwar kontinuierlich, aber wieder nur in geringem Maß zu. Bis zum Ende der NS-Herrschaft gab es schließlich 939 Parteimitglieder in Bietigheim, was 10,4 Prozent der Gesamtbevölkerung von 1945 entsprach.[15]
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde in Bietigheim das zentrale Durchgangslager Bietigheim für Tausende verschleppte Frauen und Männer errichtet, die von hier aus zur Zwangsarbeit „weiterverteilt“ wurden. Die Kranken und Nicht-Arbeitsfähigen wurden in sogenannte „Krankenlager“, das heißt in getarnte Sterbelager, verbracht. Mindestens 198 Personen kamen hier ums Leben, die auf dem Friedhof St. Peter an der Pforzheimer Straße begraben sind.[16] Insassen des Lagers wurden unter anderem beim Bau des Luftschutzstollens an der Gaishalde eingesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt trotz mehrmaliger Luftangriffe auf den Eisenbahnviadukt, bei denen 19 Einwohner und 5 Soldaten getötet wurden[17], von größeren Kriegszerstörungen verschont. Bietigheim wurde zu 2 % zerstört.[18] Im April 1945 bildete die Enz zehn Tage lang die Front zwischen den Achsenmächten und den Alliierten. Da die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte sie somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Nach dem Krieg erlebte die Stadt einen großen Einwohnerzuwachs von 14.000 auf heute rund 43.000 Einwohner, was hauptsächlich auf die Gebietsreform und auf die verhältnismäßig starke Zuwanderung von Heimatvertriebenen und Aussiedlern zurückzuführen ist. Mitte der 1960er-Jahre überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bietigheim die 20.000er-Grenze, woraufhin die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt stellte, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung ab dem 1. Januar 1967 beschloss. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Vereinigung mit der Gemeinde Bissingen.
Stadtteil Bissingen
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Auch Bissingen an der Enz kann auf eine Geschichte bis ins frühe Mittelalter zurückblicken. Beim Bau einer Kindertagesstätte wurde im Juni 2020 an der Gerokstraße ein merowingerzeitliches Gräberfeld des 7. Jahrhunderts freigelegt. Zwei weitere Bestattungsplätze dieser Zeit waren früher schon östlich und westlich davon nachgewiesen worden. Vermutlich gehörte zu einem dieser Begräbnisplätze das Dorf, aus dem die heutige Siedlung hervorgegangen ist.[19] Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf die Zeit um 870. 991 wird der Ort Bussinga, um 1100 bzw. 1293 Bussingen (wohl nach einem Personennamen) genannt.[20] Die Kirche im Ort war im 9. Jahrhundert im Besitz des Klosters Weißenburg. Anfang des 12. Jahrhunderts veräußerte das Kloster Hirsau Güter in Bissingen und erwarb später von Segeward von Bissingen neue Güter. 1339 kaufte Graf Eberhard II. von Württemberg den Grafen von Vaihingen den halben Ort Bissingen ab. Die andere Hälfte gehörte den Herren von Sachsenheim als Vaihinger, seit 1360 als württembergisches Lehen. 1480/81 konnte Württemberg einen Teil dieses Lehens erwerben. Mit dem Aussterben der Herren von Sachsenheim 1561 gelangte der ganze Ort an Württemberg und gehörte bis 1718 und von 1722 bis 1807 zum Oberamt Grüningen. Die kirchliche Herrschaft lag seit dem 15. Jahrhundert in den Händen des weitgehend autonom agierenden Grüninger Heilig-Geist-Spitals, dessen Signet sich deshalb im Bissinger Ortswappen wiederfindet. Außerdem unterstand den Spitalbrüdern auch die Peterskirche in Bietigheim und die Jakobskirche in Remmigheim.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Bissingen 1634 zum Großteil durch einen Brand zerstört. 1693 brannten französische Truppen erneut 42 Häuser ab.[21] Im 18. Jahrhundert wurde in Bissingen eine Porzellan- und Quarzmühle für die Ludwigsburger Manufaktur angelegt. Größere wirtschaftliche Bedeutung hatte die Enzflößerei zum Bissinger Holzlager, das durch den Ausbau des Remminger Flößerkanals und die extra angelegte „Holzstraße“ erschlossen wurde. 1854 wurde die einst den Herren von Sachsenheim gehörende Bissinger Mühle an Karl Rommel verkauft, der die Rommelmühle nach dem Brand von 1903 zur größten Getreidemühle Württembergs ausbaute. Von 1909 bis 1912 war in Bissingen die von Wilhelm Maybach und Ferdinand Graf von Zeppelin initiierte Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH ansässig.
Nach der 1807 erfolgten Auflösung des Oberamts Markgröningen gelangte der Ort endgültig zum Oberamt Ludwigsburg, aus dem 1938 der Landkreis Ludwigsburg hervorging. 1945 lag Bissingen einige Tage im Frontbereich und erlitt Gebäudeschäden durch Artilleriebeschuss; 38 Personen fanden dabei den Tod. 1953 wurde der bis dahin zu Großsachsenheim gehörige Weiler Untermberg nach Bissingen umgemeindet, um der starken wirtschaftlichen Abhängigkeit zu der am gegenüberliegenden Enzufer liegenden Kommune Rechnung zu tragen.[22] Mit Untermberg kam auch die ehemalige Remmigheimer Markung zu Bissingen. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Vereinigung mit der Stadt Bietigheim.
Einwohnerentwicklung
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Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand (bis 1974 Stadt Bietigheim). Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter[24] (nur Hauptwohnsitze).
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* = Volkszählungsergebnisse
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Große Kreisstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Große Kreisstadt untersteht Bietigheim-Bissingen der Rechtsaufsicht des Regierungspräsidiums Stuttgart (§ 119 GemO).
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Bietigheim-Bissingen besteht aus 32 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten sowie dem getrennt gewählten Oberbürgermeister als stimmberechtigtem Vorsitzenden. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis:[28]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 26,93 | 9 | 26,14 | 8 | 31,51 | 10 | |
GAL | Grün-Alternative Liste | 16,80 | 5 | 21,98 | 7 | 16,25 | 5 | |
FW | Freie Wähler Bietigheim-Bissingen | 18,35 | 6 | 20,33 | 7 | 20,05 | 7 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 17,23 | 6 | 19,66 | 6 | 25,46 | 8 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,37 | 2 | 9,71 | 3 | 6,73 | 2 | |
BMD | Bündnis für mehr Mitwirkung und Demokratie | 1,55 | – | 2,18 | 1 | – | – | |
AfD | Alternative für Deutschland | 9,93 | 3 | – | – | – | – | |
BAT | Bürgerliste Aktive Teilhabe für Bietigheim-Bissingen | 1,84 | 1 | – | – | – | – | |
Gesamt | 100 | 32 | 100 | 32 | 100 | 32 | ||
Wahlbeteiligung | 58,43 % | 55,57 % | 46,12 % |

Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Spitze der Stadt Bietigheim stand seit der Stadtgründung neben dem herrschaftlichen Schultheiß (später Vogt bzw. Oberamtmann) ein regierender Amtsbürgermeister mit zwölf Stadtrichtern und ein rechnender Bürgermeister. Nach 1805 leitete der Stadtschultheiß, später Bürgermeister, die Stadtverwaltung. Seit Erhebung Bietigheims zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 1967 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.
Bürgermeister von Bietigheim:
- Wilhelm Mezger (1891–1921)
- Christian Schmidbleicher (1921–1933)
- Gotthilf Holzwarth (1933–1945), NSDAP
- Otto Schneider (1945–1946), kommissarisch
- Alfred Teufel (1946–1948), kommissarisch
- Karl Mai (1948–1974), ab 1967 Oberbürgermeister (Große Kreisstadt)
Bürgermeister von Bissingen:
- Ernst Silcher (–1937)
- Hermann Silcher (1973–1974)
Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen:
- Karl Mai (1975)
- Manfred List (1975–2004), CDU
- Jürgen Kessing (seit 2004), SPD
Wappen und Flagge
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Blasonierung: „In Rot ein konischer silberner Zinnenrundturm, über dem schwarzen Rundbogentor im Sockel ein blaues Patriarchen-Hochkreuz mit gespaltenem Fuß.“ |
Wappenbegründung: Das Wappen beinhaltet die Symbole der beiden ehemals selbstständigen Kommunen Bietigheim und Bissingen an der Enz, die 1975 zur neuen Stadt Bietigheim-Bissingen vereinigt wurden. Vom alten Bietigheimer Wappen stammt der Zinnenturm, der bereits seit 1474 nachweisbar ist. Er symbolisiert einen 1542 eingestürzten Burgturm, der zuletzt als Glockenturm der Stadtkirche diente. Das Patriarchen-Hochkreuz ist dem alten Bissinger Wappen entnommen und entstammt Marksteinen des Grüninger Heilig-Geist-Spitals, das um 1400 das Kirchenpatronat in Bissingen erwarb und bis zu seiner Auflösung innehatte.
Das Wappen samt einer weiß-roten Flagge wurde der Stadt Bietigheim-Bissingen am 12. Juli 1976 vom Regierungspräsidium Stuttgart verliehen. |

Die Wappen der in Bietigheim-Bissingen aufgegangenen Gemeinden waren wie folgt:

Bietigheim:
„In Rot ein konischer silberner Zinnenrundturm mit vorkragendem Sockel, darin ein schwarzes Rundbogentor, und vorkragendem Oberteil.“

Bissingen an der Enz:
„In Blau ein goldenes Patriarchenkreuz[29] mit gespaltenem Fuß, links an den Stamm angeschoben der goldene Großbuchstabe 'B'“.
Metterzimmern:
„In Silber ein vierspeichiges und vierschaufliges rotes Mühlrad“.

Untermberg:
Über der Ruine Altsachsenheim die Initialen U. B. und drei Württemberger Hirschstangen
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Bannerflagge
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Bannerflagge
Die von Bietigheim-Bissingen tatsächlich verwendete Flagge weicht von der genehmigten weiß-roten Form (Bild links) erheblich ab: Sie zeigt von links nach rechts vom Betrachter einen schwarzen, dann elf rote und weiße und schließlich einen gelben Streifen; in der Mitte der Flagge ist das Wappen aufgelegt. Diese gestreifte Flagge hat die Stadt von Bietigheim übernommen, wo sie spätestens seit 1950 in Gebrauch war.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:[30]
Partnerstadt | Verwaltungseinheit | Staat | seit |
---|---|---|---|
Kusatsu (草津町) | Präfektur Gunma | Japan | 1962 |
Sucy-en-Brie | Département Val-de-Marne (94) | Frankreich | 1967 |
Surrey Heath | Grafschaft Surrey | Vereinigtes Königreich | 1971 |
Szekszárd | Komitat Tolna | Ungarn | 1989 |
Overland Park | Bundesstaat Kansas | Vereinigte Staaten | 1999 |
Die Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt Kusatsu geht auf den 1849 in Bietigheim geborenen Erwin Bälz zurück, der als Professor an der kaiserlichen Universität Tokio und als Leibarzt der Kaiserlichen Familie die heißen Schwefelquellen Kusatsus als Heilmittel entdeckte und der Stadt als Heilbad zu Berühmtheit verhalf.
Die Städtepartnerschaften mit der in der Pariser Banlieue gelegenen Stadt Sucy-en-Brie und der vor den Toren Londons liegenden Stadt Surrey Heath basierten, wie sämtliche in den 1960er- und 1970er-Jahren gegründeten Städtepartnerschaften zwischen deutschen und westeuropäischen Städten auch, auf dem Versöhnungsgedanken. Infolge dieser Partnerschaften existieren noch heute zahlreiche Schüleraustausche zwischen den Schulen der Partnerstädte.
Noch während der Zeit des Kalten Krieges wurde die Städtepartnerschaft mit der südungarischen Stadt Szekszárd in die Wege geleitet. Ihr lag die Überzeugung zugrunde, durch die Öffnung gegenüber den Staaten des Warschauer Paktes einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten zu können.
1999 wurde schließlich die jüngste Partnerschaft von Bietigheim-Bissingen mit der US-amerikanischen Großstadt Overland Park in Kansas besiegelt. Vorausgegangen waren mehr als 20 Jahre Jugendaustausch zwischen der städtischen Musikschule und den Orchestern der Shawnee Mission Schools. Dieser Austausch wird weiterhin aufrechterhalten.
Patenstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da viele Neubürger der Stadt aus der Gegend um Zuckmantel (Zlaté Hory) im tschechischen Bezirk Freiwaldau (Okres Jeseník) vertrieben worden waren, hat die Stadt Bietigheim 1965 die Patenschaft für diese Stadt im Altvatergebirge übernommen.[30]
Freundschaftliche Kontakte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1974 finden mit der norditalienischen Stadt Pontelongo (Provinz Padua, 4000 Einwohner) Freundschaftsbegegnungen statt, die auf Kontakte zwischen Einwohnern Bietigheim-Bissingens und Gastarbeitern aus Pontelongo zurückzuführen sind.
Eine weitere Freundschaft besteht zur Südtiroler Gemeinde Andrian (Autonome Provinz Bozen – Südtirol, 900 Einwohner). Dieser Kontakt geht auf den früheren Bissinger Gemeinderat Reinhold Mahl zurück, der während seiner dortigen Gefangenschaft im Krieg neue Freunde gewann.[30]
Mit ihrer Namensschwester, der Gemeinde Bietigheim in Baden pflegt die Stadt Bietigheim bzw. heute Bietigheim-Bissingen schon seit 1967 freundschaftliche Beziehungen. Alljährlich werden die persönlichen Kontakte durch Besuche beim Bietigheimer Volksfest in Baden Ende Juli/Anfang August sowie beim Bietigheimer Pferdemarkt Anfang September in Schwaben vertieft.
Stadt | Verwaltungseinheit | Staat | seit |
---|---|---|---|
Pontelongo | Provinz Padua (PD) | Italien | 1974 |
Andrian (Andriano) | Autonome Provinz Bozen – Südtirol (BZ) | Italien |
Abgeordnete aus Bietigheim-Bissingen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit weiteren Gemeinden aus den Kreisen Heilbronn und Ludwigsburg gehört Bietigheim-Bissingen zum Wahlkreis 267 Neckar-Zaber. Bei den Wahlen 2002, 2005, 2009 und 2013 wurde Eberhard Gienger (CDU) direkt gewählt. Die FDP konnte das in früheren Jahren erzielte Zweitstimmen-Mandat im Jahr 2013 nicht mehr erreichen.
Bei Landtagswahlen gehört Bietigheim-Bissingen zum Wahlkreis 14 Bietigheim-Bissingen. Bei der Landtagswahl 2011 gewann Manfred Hollenbach (CDU) das Direktmandat; Daniel Renkonen (Grüne) und Thomas Reusch-Frey (SPD) zogen über Zweitmandate ebenfalls in den Landtag ein, während Monika Chef (FDP) den erneuten Einzug in den Landtag verfehlte.
Religion
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Bietigheim, Bissingen, Metterzimmern und Untermberg bzw. Remmigheim gehörten bis zur Reformation, die in Württemberg ab 1534 eingeführt wurde, zum Landkapitel Vaihingen im Archidiakonat Trinitatis der Diözese Speyer. Seit dem 16. Jahrhundert waren diese Gemeinden über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch. 1556 wurde Bietigheim Sitz eines Dekanats, das 1813 jedoch nach Besigheim verlegt wurde. Seither gehört die Kirchengemeinde Bietigheim zum Dekanat bzw. Kirchenbezirk Besigheim innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Neben der Stadtkirche wurde 1954 die Friedenskirche und 1968 die Pauluskirche erbaut und eigene Kirchengemeinden gegründet, die heute die Gesamtkirchengemeinde Bietigheim bilden. Die Kirchengemeinde Bissingen hat heute die alte Kilianskirche und die 1965 erbaute Martin-Luther-Kirche. Die Kirchengemeinde Metterzimmern hat eine 1906 erbaute Kirche, nachdem die alte gotische Kirche 1905 durch einen Blitzschlag zerstört worden war. Auch die Kirchengemeinden Bissingen und Metterzimmern gehören zum Dekanat Besigheim. Die Süddeutsche Gemeinschaft Bietigheim ist eine Gemeinschaftsgemeinde innerhalb der evangelischen Landeskirche und ist seit 2011 im Gemeindeblatt „Kirchturmspitzen“ vertreten.[31]

Im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Bietigheim. 1884 wurde die katholische Garnisonspfarrei Hohenasperg nach Bietigheim verlegt und dort eine eigene Pfarrgemeinde gegründet, die 1888 eine eigene Kirche St. Laurentius erbauen konnte. 1955/56 wurde die Kirche durch einen Neubau ersetzt. Eine weitere katholische Kirche in Bietigheim ist St. Johannes. Im Stadtteil Bissingen besteht eine weitere katholische Pfarrei „Zum Guten Hirten“, die 1970 ihre Kirche erbauen konnte. Alle drei Pfarrgemeinden bilden heute die Seelsorgeeinheit Bietigheim-Bissingen innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
Neben den großen Kirchen gibt es in Bietigheim-Bissingen auch Freikirchen, darunter eine evangelisch-methodistische Kirche, eine Baptistengemeinde, zwei Brüdergemeinden und die Connect Church (früher Volksmission entschiedener Christen), die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört.[32] Ferner ist auch die neuapostolische Kirche in Bietigheim-Bissingen vertreten sowie zwei freie aramäische Christengemeinden.
Ebenso sind zwei orthodoxe Kirchen in Bietigheim-Bissingen vertreten: Zum einen die griechisch-orthodoxe Kirche mit einer Kirche und dazugehörigem Zentrum in der Besigheimer Straße, zum anderen die syrisch-orthodoxe Mor Petrus & Paulus Gemeinde. Die Gemeinde weihte im September 2019 ihre neu erbaute Kirche in den Hopfengärten.[33]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bietigheimer Eisenbahnviadukt, das Wahrzeichen der Stadt, wurde zwischen April 1851 und Oktober 1853 von Karl Etzel zusammen mit A. Beckh im Stil eines römischen Aquäduktes errichtet. Über den Viadukt verläuft die Westbahn Bietigheim–Bruchsal. Neben dem Bahnhof Bietigheim-Bissingen steht das rund 70 Meter hohe Sky-Hochhaus.
Altstadt Bietigheim
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Das bedeutendste Bauwerk der Bietigheimer Altstadt ist das Hornmoldhaus, eines der besterhaltenen Bürgerhäuser der Renaissance in Süddeutschland. Erbaut wurde das Haus in den Jahren 1535/36 durch Sebastian Hornmold den Älteren. Besonders sehenswert sind die Innenausmalungen aus der Renaissancezeit. Das Haus beherbergt heute das Stadtmuseum.
Das Rathaus der Stadt Bietigheim (bis Ende 1974), bzw. der vereinigten Stadt Bietigheim-Bissingen (seit 1975) wurde 1507 erbaut. Seit dem 18. Jahrhundert ist es auf der Vorderseite mit einer Kunstuhr ausgestattet, die über eine astronomische Anzeige über der bürgerlichen Uhr verfügt, mit deren Scheibe die aktuelle Mondphase angezeigt werden kann. Das 1546 erbaute Bietigheimer Schloss wurde im Zeitraum von 2000 bis 2002 komplett renoviert. Es beherbergt heute neben der Musik- und Volkshochschule auch diverse Veranstaltungsräume und eine Gaststätte.
Insgesamt wird die Altstadt durch eine Vielzahl an Fachwerkhäusern geprägt. Neben dem bereits erwähnten Hornmoldhaus sind die Lateinschule (erbaut 1476) und das Physikat (erbaut 1568) hervorzuheben. Durch Bietigheim-Bissingen führt die Deutsche Fachwerkstraße, die von der Elbe bis an den Bodensee reicht.
Als württembergisches Amtsschloss diente das ab 1506 errichtete Bietigheimer Schloss. Der Bau war eine Folge der Erhebung Bietigheims zur württembergischen Amtsstadt. 1542 erfolgte der Ausbau in der heute vorhandenen Größe. Nach einem Brand im Jahre 1707 wurde das Schloss in den folgenden fünf Jahren wiedererrichtet. In der Zeit vom 19. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende befand sich das Finanzamt im Schloss. Nach der vier Jahre dauernden Sanierung (2000–2003) dient es heute als Kulturhaus.[34]
Noch heute sind zahlreiche Elemente der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten. Dazu zählt der im 15. Jahrhundert errichtete Pulverturm mit Wehrgang, der als nordöstlicher Eckturm der Stadtbefestigung diente. Die der Stadt zugewandte Seite des Turmes wurde in offener Form gebaut, damit der Turm nach etwaiger feindlicher Eroberung nicht als Festung gegen die Stadt verwendet werden konnte. Nachdem die Stadt 1821 den als unnütz betrachteten Turm an den benachbarten Bäcker Johann Christoph Müller verkauft hatte, kaufte sie ihn schließlich 1950 wieder von Müllers Nachfahren zurück. Daher wird der Pulverturm gemeinhin auch als „Beckenmüllers Turm“ bezeichnet.[35]
Als erste Steinbrücke im weiteren Umkreis wurde in der Zeit von 1463 bis 1467 unter Leitung des Markgröninger Kirchenbaumeisters Aberlin Jörg (* um 1420; † um 1493) in Gemeinschaftsarbeit von der Bürgerschaft die alte Enzbrücke über den Zusammenfluss von Enz und Metter erbaut. Sie stärkte in besonderem Maße die Verkehrsattraktivität der zu dieser Zeit im Aufschwung befindlichen Stadt. Mit Hilfe des „Brückengeldes“, eine Art Mautgebühr für die Benutzung von Brücken, gelang es, die immensen Kosten für den Bau und die Instandhaltung der Enzbrücke zu decken. Sie widerstand allen Hochwassern der Enz, bis sie 1945 von deutschen Truppen auf dem Rückzug gesprengt wurde. Unmittelbar nach Kriegsende wurde sie an Ort und Stelle wiedererrichtet. Von der alten Enzbrücke ist lediglich der Bogen über die Metter erhalten geblieben.[36]



Die am nördlichen Stadtrand der Altstadt gelegene evangelische Stadtkirche wurde um 1400 über dem Altar der Burgkapelle errichtet. Der auf der Nordseite direkt angrenzende Bergfried der Burg Bietigheim diente als Glockenturm. Als Pfarrkirche löste sie 1496 die Peterskirche (heutige Friedhofskirche) ab. 1542 wurde die Stadtkirche durch den Einsturz des Burgturms teilweise zerstört. In der Folgezeit wurde das Schiff erweitert; die Kirche wurde 1891/92 durch Heinrich Dolmetsch (* 24. Januar 1846; † 25. Juli 1908) gotisiert, was 1972 bis 1974 allerdings wieder rückgängig gemacht wurde.[37]
In unmittelbarer Nähe der Stadtkirche befindet sich die zentrale grundherrliche (Burg-)Kelter. Nach ihrer Zerstörung 1542 infolge des Bergfriedeinsturzes erfolgte die Erweiterung in der heutigen Größe. Unmittelbar nach einem durch einen Blitzeinschlag ausgelösten Brand im Jahre 1762 wurde die Kelter mit einem stützenfreien Innenraum unter dem Walmdach mit Hängewerkskonstruktion für vier Weinpressen (sogenannte „Kelterbäume“) wiedererrichtet. 1983/84 erfolgte die Sanierung und der Ausbau zum Veranstaltungsraum.[38]
Das einzige bis heute erhaltene von ehemals vier Stadttoren ist das Untere Tor, das gegen Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Es handelte sich, wie beim Pulverturm, ursprünglich um eine offene Schalenturm-Konstruktion, die aber um 1500 durch eine Fachwerkwand geschlossen wurde. Im 16. Jahrhundert wurde eine Dachlaterne mit Glöckchen installiert, um den Bewohnern der Stadt den allabendlichen Torschluss verkünden zu können. Die heute vorhandenen seitlichen Fußgängertore ersetzen seit Beginn der 1930er-Jahre die ehemaligen Schießscharten. Die Inschrift auf der äußeren Seite des Tores lautet: Hie gut Wirtemberg allweg.[39]
Bissingen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Zeugnis für die frühindustrielle Nutzung der Wasserkraft ist die 1904 erbaute Rommelmühle. Es handelt sich dabei um eine ehemalige siebengeschossige Großmühle. Nach der Stilllegung 1996 wurde das Gebäude zu einem ökologisch ausgerichteten Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.[40]
Die spätgotische Kilianskirche wurde von 1517 bis 1520 erbaut. Sie zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Innenausmalung mit Fresken aus dem 17. Jahrhundert aus. Die Ausmalung erfolgte in den Jahren 1677 und 1691. Die nachreformatorischen Bilder nehmen durchweg biblische Motive auf.[41]
Das neue Rathaus wurde 1968 erbaut. Das von dem Architekten Ostertag gestaltete Gebäude ist ein asymmetrischer, trotzdem geschlossen wirkender Kubus mit blaugekachelter Fassade. Da es kurz vor dem Zusammenschluss mit der größeren Nachbarstadt Bietigheim im Jahre 1975 erbaut wurde, wird es häufig auch als ein Symbol der Bissinger Eigenständigkeit interpretiert. Auch das alte Rathaus ist noch erhalten.
Das imposanteste noch erhaltene Bissinger Bürgerhaus ist der Untere Vattersche Hof. Das Haus wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Es handelt sich dabei um den Rest einer ehemals großen, geschlossenen Hofanlage.
Untermberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unmittelbar über dem historischen Ortskern Untermbergs steht die Ruine Altsachsenheim, die allerdings zur Gemarkung Sachsenheim gehört. Die Burg der Herren von Sachsenheim wurde vermutlich im 13. oder im frühen 14. Jahrhundert erbaut. In Sichtweite zu Altsachsenheim befindet sich der zur Burg gehörige „Mäuseturm“. Der 1574 renovierte runde Steinbau soll früher als Sicherungsposten und als Zollstation an der später als Postweg genutzten Landstraße von Großsachsenheim über Remmigheim nach Markgröningen gedient haben.
Metterzimmern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das älteste noch erhaltene Gebäude Metterzimmerns ist der Klosterhof aus dem Jahre 1599. Sehenswert ist auch das Haus am Gallbrunnen, ein 1983 restauriertes Bauernhaus aus dem beginnenden 17. Jahrhundert. Das Rathaus von 1809 verlor durch die 1930 erfolgte Eingemeindung seine Funktion. Die Jugendstil-Kirche St. Michael wurde 1906 eingeweiht, nachdem der gotische Vorgängerbau 1905 infolge eines Blitzschlags zerstört worden war.
Kunst
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Der Maler und Bildhauer Richard Hohly (1902–1995) lebte lange Zeit am Ort, in der Felsengarten-Galerie. Sein Werk ist sehr vielseitig und reichte von Pferdedarstellungen über Religiöses bis zu Kosmosbildern. Es wurde in vielen Ausstellungen gezeigt.
Der Schriftsteller Otto Rombach (1904–1984) lebte und arbeitete ebenfalls lange Zeit in Bietigheim. Nach ihm wurde die Stadtbücherei benannt.
Von 1975 bis zu seinem Tod im Jahr 2022 arbeitete der Bildhauer und Holzschneider Peter Römpert in seinem Atelier in Bietigheim.
In Bissingen existiert seit 2017 das Kujau-Kabinett, das Werke des Fälschers Konrad Kujau ausstellt.
Die Bietigheimer Komponistin, Texterin und Sängerin Heidi Loibl (1942–2023) lebte seit 1960 in Bietigheim, machte das erste Heimatlied über Bietigheim und sang es mit elf Stadträten im Studio.[42]
Skulptour Bietigheim-Bissingen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verbunden mit der Neugestaltung des historischen Stadtkerns ist seit den frühen 1980er-Jahren ein Kunstensemble mit zeitgenössischen Werken bekannter Künstler entstanden. Heute genießt es eine weit überregionale Bekanntheit, etwa durch Werke wie Jürgen Goertz Ku(h)riosum, Alfred Hrdlickas Portrait Bonhoeffer, Karl-Henning Seemanns Schwätzweiber und Gunther Stillings Janustor.
Städtische Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1989 wurde die Galerie im Herzen der Altstadt in einer ehemaligen Getreidescheune anlässlich des 1200-jährigen Jubiläums der Stadt eröffnet und im Jahr 2000 um einen Neubau erweitert. Im alten Teil werden als Dauerausstellung eigene Sammlungen der Stadt mit dem Schwerpunkt Linolschnitt gezeigt. Im Neubau finden Wechselausstellungen statt, die auch überregionale Beachtung finden (u. a. 2004: Schmidt-Rottluff, Aquarelle; 2005: Picasso, Linolschnitte). Im dreijährlichen Turnus wird der Graphikpreis der Stadt Bietigheim-Bissingen Linolschnitte Heute vergeben.
Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Stadtkirche Bietigheim erinnert ein Gedenkstein des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka an den protestantischen Hitler-Gegner Dietrich Bonhoeffer, der 1945 im KZ Flossenbürg ermordet wurde. Des Weiteren befinden sich auf dem Friedhof St. Peter Gräberfelder und Gedenktafeln, die an 198 Frauen, Kinder und Männer erinnern, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden. Polnische Überlebende haben 1989 dieser Gedenkstätte eine weitere Gedenktafel mit den Namen von 44 Opfern hinzugefügt.[43]
Nach einem Beschluss des Gemeinderats 2013 werden auch in Bietigheim-Bissingen seit 2014 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Initiator der Initiative Stolpersteine in Bietigheim-Bissingen ist der Pfarrer und ehemalige Landtagsabgeordnete Thomas Reusch-Frey. Bis zum Mai 2024 wurden insgesamt zehn Steine im gesamten Stadtgebiet gesetzt, davon vier in Bissingen und einer in Untermberg. Sie erinnern an Menschen, die ihren letzten frei gewählten Wohnsitz in Bietigheim-Bissingen hatten und überwiegend 1940 im Rahmen der Euthanasie-Aktion T4 in der Tötungsanstalt Grafeneck von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
Gärten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlässlich der 1989 in Bietigheim-Bissingen stattfindenden Landesgartenschau Baden-Württemberg – gleichzeitiges 1200-jähriges Jubiläum der Stadt – wurde der Bürgergarten am Rande der Altstadt Bietigheims angelegt. Dieser besteht aus einer großen Grasfläche, einer Bunten Mischung verschiedenster Pflanzen entlang der kleinen Wege innerhalb der Anlage, sowie einer hauptsächlich im Sommer betriebenen Fontäne, deren Wasserlauf sich Becken für Becken hinabbewegt. Der Bürgergarten dient heute als Entspannungs- und Erholungsort und wird von Kindern teilweise zum Baden genutzt.
Am Ufer der Metter wurde zu Ehren Erwin Bälz’ (* 13. Januar 1849 in Bietigheim-Bissingen; † 31. August 1913) der sogenannte Japangarten errichtet. Bälz war unter anderem Leibarzt der Kaiserlichen Familie und Mitbegründer der modernen Medizin in Japan. Durch seine Errungenschaft, die heißen Schwefelquellen in der Stadt Kusatsu für Heilzwecke nutzbar zu machen, entstanden und vertieften sich die Beziehungen zwischen Bietigheim und Kusatsu und führten 1962 zur Städtepartnerschaft. Anlässlich der Landesgartenschau 1989 wurde der Japangarten vom japanischen Gartenbaukünstler Jun Susuki neu gestaltet. Seit jeher dient der Garten als angemessener Platz für die Übergabe von Gastgeschenken aus Japan. Zur Anlage gehören auch Steinlaternen, Haiku-Spruchsteine, eine Steinbrücke und ein knapp zwei Meter hoher Gedenkstein für Erwin Bälz.[44]
Planetenweg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Planetenweg der Grünen Nachbarschaft führt von Ludwigsburg her über den Wilhelmshof bis zum Bietigheimer Stadtforst. Auf Bietigheimer Gemarkung liegen die Wegmarken Uranus, Neptun und Pluto.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von überregionaler Bedeutung ist die ehemals in der DEL spielende Eishockeymannschaft der SC Bietigheim-Bissingen „Bietigheim Steelers“. Der größte Erfolg war der Aufstieg in die erstklassige Deutsche Eishockey Liga nach der Saison 2020/2021, aus der sie jedoch nach der Saison 2022/23 wieder abstiegen. In den Saisonen 2008/2009, 2012/2013, 2014/2015 sowie zuletzt 2017/18 gewannen die Steelers die deutsche Meisterschaft in der 2. Bundesliga. 2012, 2013 und 2015 wurden sie, als einziges Team zweimal in Folge, Pokalsieger.
Die Heimspiele wurden früher in der 3250 Zuschauer fassenden Eisarena Ellental ausgetragen. Seit Dezember 2012 werden die Spiele in der EgeTrans Arena ausgetragen. Sie hat 4583 Plätze für Zuschauer, davon sind 2983 Sitzplätze.
Die Handballer der SG BBM Bietigheim (Fusion aus TSV Bietigheim und TV Metterzimmern im Jahr 1997; weitere Fusion mit der SpVgg Bissingen im Jahr 2008) spielen seit 2005 ebenfalls in der 2. Bundesliga. In der Saison 2014/2015 spielten sie in der 1. Handball-Bundesliga, sitegen jedoch wieder ab. In der Saison 2017/18 gelang der erneute Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga. Derzeit (Stand: Saison 2023/24) spielt der Verein wieder in der 2. Bundesliga. Die Heimspiele finden abwechselnd in der EgeTrans Arena sowie in der MHPArena in Ludwigsburg statt.
Neben den Männern spielten ab der Saison 2009/10 auch die Frauen in der 2. Bundesliga. Sie konnten in der Saison 2013/2014 in die 1. Bundesliga aufsteigen. In der Saison 2016/2017 wurde SG Bietigheim Deutscher Meister mit 26 Siegen in 26 Spielen. 2024 wechselten die Frauen zur HB Ludwigsburg, weil sie sich durch die Stadt nicht ausreichend wertgeschätzt fühlten.[45]
Der Bietigheimer Hockey- und Tennis-Club, kurz BHTC, trägt seine Hallenspiele in der Sporthalle des Ellentalgymnasiums und seine Feldspiele auf dem Kunstrasenplatz Parkäcker aus. In der Feldsaison 2017/18 in der 2. Damen-Bundesliga errangen sie den 5. Platz.[46]
Darüber hinaus gibt es noch mehrere Fußballmannschaften in Bietigheim-Bissingen: Die SV Germania Bietigheim, spielt trotz einiger erfolgreicher Spielzeiten in den 1960er- und 1970er-Jahren heutzutage überregional praktisch keine Rolle mehr. Die Heimspiele in der Landesliga Enz/Murr werden im Sportpark Ellental ausgetragen. Der 1994 gegründete SV Hellas 94 Bietigheim, der in der Saison 2012/12 den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte. Mittlerweile spielt das Team wieder in der Kreisliga B.
Im kleineren Bissingen gibt es mit der SpVgg Bissingen und dem FSV 08 Bietigheim-Bissingen gleich zwei Fußballmannschaften, wobei der FSV 08 zurzeit wesentlich erfolgreicher ist und in der Verbandsliga Württemberg in der Saison 2014/15 den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg schaffte. Es existiert noch heute eine (nicht mehr ganz ernst gemeinte) Rivalität zwischen den drei Fußballvereinen FSV 08, SV Germania und SpVgg.
Weitere Fußballmannschaften aus Bietigheim-Bissingen sind der FV Sönmez Spor Bietigheim (Kreisliga A Enz/Murr) und NK Croatia Bietigheim (Bezirksliga Enz/Murr), FC Mezopotamya Bietigheim (Kreisliga A Enz/Murr) und Aramäer Bietigheim (Kreisliga B).
Der Judo-Club Bietigheim wurde 1956 gegründet. Einschließlich seiner Abteilungen Aikido (seit 1970), Karate (seit 1975), Ju-Jutsu (seit 1977) und Tai Chi (seit 2003) hat der Verein heute rund 700 Mitglieder. Zu den sportlichen Erfolgen zählen neben einigen deutschen Meisterschaften und Landestiteln auch dutzende Danträger (Meistergrade).
Der Tanzsportverein TSG Bietigheim ist mit einer Lateinformation in der 1. Bundesliga Formationen (Latein) vertreten.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bietigheimer Pferdemarkt findet jährlich Anfang September auf dem Festplatz am Viadukt statt und zieht stets ca. 200.000 Besucher aus der gesamten Region an. Höhepunkt der fünftägigen Veranstaltung ist das am Sonntagabend stattfindende Brillantfeuerwerk auf dem Festgelände. Im Dezember wird in der Altstadt am Marktplatz der „Sternlesmarkt“ (Weihnachtsmarkt) abgehalten.
Überregional bekannt ist auch der jährlich ausgetragene Bietigheimer Silvesterlauf, der auf rund elf Kilometern Länge durch Teile der historischen Altstadt führt. Seit 1998 findet jährlich im Sommer das Musikfestival Best of Music in der Altstadt mit Jazz- und Soul-Konzerten statt.
Im Stadtteil Bissingen findet rund um das Rathaus alle vier Jahre das Holzklobenfest statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentliche Finanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen zählt zu den reichsten Städten Deutschlands und ist seit 2004 schuldenfrei. Die Stadt war zum Jahreswechsel 2011/2012 – Eigenbetriebe eingerechnet – die bevölkerungsreichste schuldenfreie Stadt Baden-Württembergs. Darüber hinaus verfügte die Stadt 2007 über Rücklagen in Höhe von 20 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Rücklage von etwa 400 Euro entspricht.[47][48]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen ist über die Anschlussstelle 15 „Ludwigsburg-Nord“ der A 81 (Heilbronn–Stuttgart–Singen) zu erreichen. Ferner führt die mit bis zu 50.000 Fahrzeugen täglich belastete Bundesstraße 27 (Göttingen–Heilbronn–Stuttgart–Schaffhausen (CH)) durchgehend vierspurig durch das Stadtgebiet. Darüber hinaus existieren zahlreiche Landes- und Kreisstraßen in die umliegenden Ortschaften, sowie Umgehungsstraßen (z. B. die K 1125), die es dem Transitverkehr ermöglichen, zeitraubende und umweltbelastende Durchfahrten durch anliegende Städte zu vermeiden.
Schienenverkehr
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Der Bahnhof Bietigheim-Bissingen (bis 1974: Bahnhof Bietigheim (Württ)) war bereits seit 1853 – also seit der Fertigstellung des Enz-Viaduktes – ein Eisenbahnknotenpunkt: Hier verzweigten sich die Westbahn Stuttgart–Bruchsal und die Frankenbahn Stuttgart–Würzburg (siehe Skizze rechts). Von 1878 bis 1945 hatte Bietigheim auch eine Verbindung nach Backnang, von der unter der südlichen Bahnhofseinfahrt noch Gleisreste als Ausziehgleis genutzt werden.
Bietigheim ist gleichzeitig Endpunkt der Linie S5 der Stuttgarter S-Bahn, die im Bahnhof Stuttgart Schwabstraße beginnt, sowie bis zum 8. Juni 2019 der Linie S5 der Karlsruher Stadtbahn, die im rheinland-pfälzischen Wörth am Rhein beginnt. Seit dem Fahrplanwechsel im Juni 2019 endete nach 20 Jahren der Stadtbahnbetrieb der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ab Pforzheim nach Bietigheim-Bissingen. Der 2003 neu geschaffene Haltepunkt Ellental liegt ebenfalls im Stadtgebiet.
Mit dem Nahverkehr sind die Städte Ludwigsburg, Stuttgart, Heilbronn, Pforzheim und Karlsruhe erreichbar.
Öffentlicher Personennahverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen darüber hinaus mehrere Buslinien, und zwar die Linie 551 nach Großsachsenheim bzw. Metterzimmern und Tammerfeld (IKEA) bzw. Bietigheim-Buch, die Linie 554 nach Bönnigheim und nach Untermberg bzw. Sachsenheim. Die Linien 556 und 561 erschließen weitere Stadtteile von Bietigheim-Bissingen; die Linie 563 verbindet den Stadtteil Kammgarnspinnerei mit dem Kronenzentrum. Die Linie 564 fährt zwischen Freiberg (Neckar) und dem Bietigheimer Krankenhaus. Diese Fahrten werden alle vom Busunternehmen Spillmann durchgeführt. Zudem gibt es noch Fahrten nach Hohenhaslach und Pleidelsheim/Murr. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) zu benutzen. An Wochenenden und vor Feiertagen verkehrten bis Dezember 2012 die Nachtbuslinien N50 zwischen Stuttgart, Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen sowie die N57 zwischen Bietigheim-Bissingen und den nördlich der Stadt gelegenen Gemeinden innerhalb des Landkreises Ludwigsburg.
Radverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Alltagsrouten aus dem Radnetz Baden-Württemberg ist Bietigheim-Bissingen mit Ludwigsburg, Heilbronn und Vaihingen an der Enz verbunden.
Durch Bietigheim-Bissingen führt der Stromberg-Murrtal-Radweg, der als Fernradweg von Karlsruhe nach Gaildorf führt und damit den Rheinradweg mit dem Kocher-Jagst-Radweg verbindet.
Bietigheim-Bissingen ist Mitglied der AGFK (Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen) in Baden-Württemberg und hat die „Qualitätsstufe“ für eine fahrradfreundliche Kommune erreicht[49].
Gewerbegebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen verfügt über sechs Gewerbegebiete im Stadtgebiet: Büttenwiesen und Seewiesen im Osten der Stadt sowie Laiern I bis IV im Süden.
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Dürr AG hat 2009 ihren Hauptsitz nach Bietigheim-Bissingen verlegt, beschäftigt dort etwa 2200 Mitarbeiter und ist somit der größte Arbeitgeber der Stadt. Hergestellt werden hauptsächlich Lackier- und Fertigungsanlagen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie.
- Die Dürr Dental SE beschäftigt am Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen etwa 390 Mitarbeiter in der Produktion von zahnmedizinischen Geräten.
- Die ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH, Tochter der ElringKlinger AG, beschäftigt an ihrem Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen ca. 580 Mitarbeiter und fertigt am Standort innovative Produkte aus Hochleistungskunststoffen.
- Die Firma Parker Hannifin GmbH & Co. KG (Packing Division Europe) beschäftigt in der Stadt etwa 450 Mitarbeiter in der Produktion von Dichtungen.
- Bei DLW Flooring sind etwa 370 Mitarbeiter in der Produktion von elastischen Bodenbelägen sowie Schwimmbadfolien beschäftigt.[50]
- Die Firma Umbreit, drittgrößter Buchgroßhändler (Barsortiment) Deutschlands, hat ihren Firmensitz in der Stadt.
- Die Olymp Bezner GmbH & Co KG, unter dem Markennamen Olymp bekannte Produzentin von Herrenhemden und Krawatten, hat ihren Hauptsitz in Bietigheim-Bissingen.
- Die Heinrich Dinkelacker GmbH, eine 1879 gegründete Schuhmanufaktur vertreibt hochwertige Schuhe, die in Budapest gefertigt werden.[51]
- Die Porsche Deutschland GmbH, Porsche Consulting GmbH, Porsche Financial Services GmbH, Porsche Lizenz- und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Porsche Engineering Services GmbH haben ihren Sitz in Bietigheim-Bissingen.
- In der Stadt sind mehrere Zulieferer der Automobilindustrie ansässig:
- Die französische Valeo (ehemals SWF) produziert Wischersysteme, Schalter und Sensoren für die Autoindustrie
- Die G. Elbe & Sohn GmbH & Co. fertigt mit ca. 320 Mitarbeitern Gelenkwellen.
- Die Alfred Heyd GmbH u. Co. KG fertigt mit ca. 350 Mitarbeitern Standardgelenke und Zubehör für LKWs, Busse, sonstige Nutz–und Sonderfahrzeuge sowie PKWs
- Die Magna Car Top Systems GmbH entwickelt in Bietigheim-Bissingen Cabrioverdecke (z. B. Opel Astra TwinTop oder Mercedes SLK).
- Die Robert Bosch Automotive Steering GmbH beschäftigt in ihrem Bietigheimer Werk ca. 450 Mitarbeiter.
- Zwei Unternehmen der Bessey-Gruppe sind ebenfalls vor Ort:
- Die Bessey Tool GmbH & Co. KG produziert Produkte aus den Bereichen Spann- und Schneidtechnik.
- Die Bessey Präzisionsstahl GmbH ist Hersteller von Blank- und Edelstählen.
- Die Kreissparkasse Ludwigsburg betreibt im Stadtgebiet sechs Filialen. Bietigheim-Bissingen ist Sitz einer Regionaldirektion mit zwölf Filialen,[52] eines Gewerbekunden-Centers, eines Immobiliencenters und eines Private-Banking-Teams.
- Möbel Hofmeister, ein Möbelhaus mit einer Verkaufsfläche von rund 50.000 m²[53]
Die G. Bee GmbH produziert Kugelhähne und Sicherheitsarmaturen, ist mittlerweile allerdings nach Freiberg am Neckar umgezogen.[54]
Weinbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim und Bissingen sind Weinbauorte, deren Lagen zur Großlage Schalkstein im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören.
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bietigheim-Bissingen erscheint als Tageszeitung die Bietigheimer Zeitung (mit den Lokalausgaben Sachsenheimer Zeitung und Bönnigheimer Zeitung). Der überregionale Teil (Mantel) wird von der Südwest Presse aus Ulm geliefert.
Energie
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Die Stadtwerke Bietigheim betreiben vier Laufwasserkraftwerke:[55]
- An der Sägemühle oberhalb des Bissinger Ortskerns;
- an der Rommelmühle in Bissingen;
- im Bietigheimer Stadtzentrum;
- an der Kammgarnspinnerei unterhalb von Bietigheim.
Je nach Wasserführung beträgt die insgesamt erzeugte Strommenge fünf bis sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr.[55]
Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen übernommen. Das Trinkwasser für Bietigheim-Bissingen ist zum größten Teil eine Mischung aus zwei Dritteln Oberflächenwasser der Bodensee-Wasserversorgung und einem Drittel Grundwasser aus zwei Tiefbrunnen im Stadtgebiet. Lediglich Teile von Buch erhalten ausschließlich Bodenseewasser.
Die Brunnen Grünwiesen und Au sind 38 bzw. 48 Meter tief. Die Mischung mit dem Bodenseewasser geschieht in zwei Hochbehältern: Der Behälter Fürstenstand (5.000 m³, ) im Bietigheimer Forst versorgt Bietigheim, der Behälter Reute (1.500 m³,
) am Rande des Rotenacker Waldes ist für Bissingen zuständig. Der überschüssige Einspeisedruck der Bodensee-Wasserversorgung wird durch eine Turbine mit 115 kW in elektrische Energie umgewandelt.[56]
Im Jahr 2016 verbrauchte ein Einwohner Bietigheim-Bissingens durchschnittlich 121 Liter Trinkwasser am Tag, was leicht über dem baden-württembergischen Landesdurchschnitt von 119 Litern lag.[57]
Die Gesamthärte des Wassers ist abhängig vom Ortsgebiet. In Bietigheim und Bissingen liegt sie mit 17,0 bzw. 16,2 °dH im Härtebereich „hart“. In Bietigheim-Buch herrscht mit 9,0 °dH der mittlere Härtebereich vor.[58] Der Bruttoverbrauchspreis liegt bei 1,55 Euro je Kubikmeter.[59]
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke. 99,9 % der Stadtbewohner waren 2016 an die Kanalisation angeschlossen. Sie hat im Ortsgebiet eine Länge von 212 Kilometern (davon 177 Kilometer im Mischsystem).[60]
Das Abwasser der Stadt wird im Klärwerk Nesselwörth gereinigt. Außerdem erfolgt hier auch die Behandlung des Abwassers von Ingersheim, Pleidelsheim, Tamm, Sachsenheim, Sersheim und den Ortsteilen Gündelbach und Horrheim der Stadt Vaihingen an der Enz. Die Anlage wurde 1960 als mechanische Sammelkläranlage gebaut und 1977 um eine biologische Reinigungsstufe erweitert. Ein weiterer Ausbau fand zwischen 1993 und 1998 statt. Die Anlage hat heute eine Ausbaugröße von 124.000 Einwohnerwerten und behandelt jährlich etwa 10,5 Millionen Kubikmeter Abwasser im Belebtschlammverfahren. Das gereinigte Wasser wird in die Enz eingeleitet. Der anfallende Klärschlamm wird verfault, anschließend über Zentrifugen entwässert und verbrannt. Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet. So kann die Anlage 99 % ihres Energiebedarfs selbst decken.[61][62][63]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen hat ein Finanzamt, zwei Notariate (Bietigheim und Bissingen) und ein Krankenhaus. Außerdem erfreuen sich die drei Bäder – das Bad am Viadukt (Hallenbad mit Sauna und Rutsche), das Hallenbad Bissingen und das Freibad Badepark Ellental – großer Beliebtheit. Das Freibad hat die größte Freirutsche Süddeutschlands (158 Meter lang und 14,5 Meter hoch).
Die Otto-Rombach-Bücherei mit einer Zweigstelle ist eine wichtige kulturelle Einrichtung mit einem Veranstaltungsprogramm für Kinder und Erwachsene.
Auch die Stadtgalerie ist über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt und geschätzt.
Bietigheim-Bissingen hat eine freiwillige Feuerwehr mit zwei Abteilungen, eine in Bietigheim und eine in Bissingen. Zur Feuerwehr gehört auch der Porsche Cayenne als Feuerwehrfahrzeug. Beide Abteilungen können auf eine Mannschaftsstärke von ca. 140 Mann und 19 Fahrzeugen, darunter 5 Löschfahrzeuge und eine Drehleiter, zurückgreifen.[64] In der Abteilung Bissingen ist auch ein kleines Museum untergebracht, das Ausstellungsstücke vom Hydrophor über Hydrantenwagen bis zu einem voll funktionsfähigen und selbstrestaurierten Fahrzeug von 1943 zeigt.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bietigheim-Bissingen verfügt über zwei allgemeinbildende Gymnasien (Gymnasien I und II im Ellental, de jure zwei Gymnasien, de facto nur ein Gymnasium), zwei Realschulen (Realschule im Aurain und Realschule Bissingen), eine Förderschule Im Buch, zwei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Schule im Sand und Waldschule Bissingen) sowie vier reine Grundschulen (Grundschule Weimarer Weg, Hillerschule Bietigheim, Schillerschule Bissingen und Ludwig-Heyd-Schule).
Der Landkreis Ludwigsburg ist Träger der Gewerblichen und Kaufmännischen Schule Bietigheim-Bissingen im Berufsschulzentrum im Ellental (das auch die beiden beruflichen Gymnasien, das Technische Gymnasium und das Wirtschaftsgymnasium umfasst) sowie der Schule Gröninger Weg (Schule für Geistigbehinderte).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Bietigheim-Bissingen bzw. die frühere Stadt Bietigheim hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- Karl Schumacher (1907), Fabrikant
- Paul von Hindenburg (1933), Reichspräsident
- Christian Schmidbleicher (1950), Bürgermeister von Bietigheim
- Otto Schaechterle (1953), DLW-Direktor
- Otto Rombach (1964), Schriftsteller
- Choei Ishibashi (1969), Vater der Städtepartnerschaft mit Kusatsu (Japan)
- Karl Mai (1975), Oberbürgermeister a. D.
- Jean-Marie Poirier (1999), Bürgermeister der Partnerstadt Sucy-en-Brie (Frankreich)
- Manfred List (2004), Oberbürgermeister a. D.
Anmerkung: Das 1933 an Adolf Hitler verliehene Ehrenbürgerrecht wurde am 16. Juni 1945 wieder aberkannt.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann(es) Carion (1499–1537), Astrologe, Mathematiker und Historiker
- Sebastian Hornmold der Ältere (1500–1581), Bietigheimer Vogt und erster Kirchenratsdirektor in Württemberg
- Samuel Hornmold (1537–1601), Tübinger Professor, baden-badischer Kanzler, hohenlohischer Rat und Syndicus in Heilbronn
- Gottfried von Oettingen-Oettingen (1554–1622), Regent der Grafschaft Oettingen
- Jakob Andreas Weber (1741–1792), Chemiker
- Carl Christian von Seeger (1773–1858), Wasserbauingenieur
- Karl von Gärttner (1788–1861), württembergischer Finanzminister, Landtagsabgeordneter
- Karl Friedrich von Heyd (1788–1873), württembergischer Landtagsabgeordneter
- Ludwig August von Gärttner (1790–1870), württembergischer Politiker und Oberamtmann
- Ludwig Friedrich Heyd (1792–1842), Pfarrer und Autor
- Rosina Regina Ahles (1799–1854), Schauspielerin und Ehefrau von Albert Lortzing
- Carl Georg Gottlob Nittinger (1807–1874), deutscher Mediziner und Impfgegner
- Karl Bälz (1820–1881), württembergischer Landtagsabgeordneter
- Christian Schmidt (1844–1884), Unternehmer, Mitbegründer der Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik AG, die später unter dem Namen NSU Werke AG bekannt wurde
- Erwin Bälz (1849–1913), Leibarzt der Kaiserlichen Familie Japans und Mitbegründer der modernen Medizin in Japan
- Gustav Schönleber (1851–1917), Kunstmaler und Professor
- Karl von Bälz (1860–1945), Jurist
- Adolf Neeff (1871–1942), Jurist und Schriftsteller
- Eugenie Willig (1879–1954), Politikerin (DDP/DVP/FDP)
- Walter Bärlin (1900–1975), NSDAP-Politiker
- Karl Hägele (1902–1949), Jurist und Politiker
- Otto Kohfink (1907–1994), Motorradrennfahrer
- Friedrich Rögelein (1910–1999), Offizier der Wehrmacht
- Elisabeth Goes (1911–2007), Pfarrersfrau und Gerechte unter den Völkern
- Kurt Hager (1912–1998), Mitglied des Politbüros der SED in der DDR
- Oskar Sailer (1913–1997), Landrat des Landkreises Ravensburg
- Leonhard Oesterle (1915–2009), Bildhauer, Zeichner und Kunstlehrer
- Hans Alfred Steger (1926–2009), Diplomat
- Gert Fröhlich (* 1940), Fußballspieler
- Günther Bentele (* 1941), Jugendbuchautor und Regionalhistoriker
- Bruno O. Braun (* 1942), Ingenieur und Manager, VDI-Präsident seit 2007
- Gebhard Fürst (* 1948), Bischof von Rottenburg-Stuttgart und Mitglied des Nationalen Ethikrates
- Gerhard Wagner (1950–2011), Schriftsteller
- Wolfgang Häberle (* 1951), Maler und Grafiker
- Thomas Knodel (* 1953), Kirchenmusiker
- Ralf Jaumann (* 1954), Planetenforscher
- Michael Jacobi (* 1960), Landtagsabgeordneter 1988 bis 1991
- Günter Thomas (* 1960), evangelisch-lutherischer Theologe
- Roland Bless (* 1961), Musiker und Schlagzeuger (Pur)
- Ingo Reidl (* 1961), Musiker und Komponist (Pur)
- Susanne Schuster (* 1963), Schwimmerin
- Christoph Gärtner (* 1964), Auktionator
- Stefan Hofmann (* 1964), klinischer Psychologe und Alexander von Humboldt-Professor
- Hans Martin Bury (* 1966), Politiker (SPD), MdB, Staatsminister (1999 bis 2005)
- Corinna Müller (* 1966), Kriminalbeamtin und Autorin
- Adelheid Ruck-Schröder (* 1966), evangelisch-lutherische Theologin, Regionalbischöfin für den Sprengel Hildesheim-Göttingen
- Mike S. (Chris-Maico Schmidt, * 1966), Techno-DJ und -Produzent
- Thomas Epp (* 1968), Fußballspieler und -trainer
- Dirk Bojer (* 1968), Liedermacher
- Joachim Bessing (* 1971), Schriftsteller und Journalist
- Florian Jäger (* 1971), Politiker (AfD)
- Matthias Ettrich (* 1972), Begründer von KDE
- Turhal Özdal (* 1972), Politiker (CDU)
- Frank Marten Pfeiffer (* 1973), Dokumentarfilmer, Filmemacher und Kameramann
- Stefan Löwl (* 1974), Landrat im Landkreis Dachau
- Alexander Wehrle (* 1975), Fußballfunktionär
- Harald Oeler (* 1977), Akkordeonspieler
- Jens Härter (* 1979), Fußballspieler
- Björn-Arne Alber (* 1981), Volleyballspieler und -trainer
- Namosh (Namosh E. Arslan, * 1981), Musiker und Sänger
- Andreas Schumacher-Rust (* 1981), Autor und Verleger
- Adrian Pfahl (* 1982), Handballspieler
- Timo Salzer (* 1984), Handballspieler
- Julian Schuster (* 1985), Fußballspieler
- Alexander Dierks (* 1987), Politiker (CDU)
- Sarna Röser (* 1987), Unternehmerin
- Robin Schuster (* 1987), Fußballspieler
- Marcel Neumann (* 1988), Eishockeyspieler
- Marie-Sophie Pollak (* 1988), Opern- und Konzertsängerin
- Shindy (Michael Schindler, * 1988), Rapper
- Maik Baier (* 1989), Radsportler
- Mario Hohn (* 1989), Fußballspieler
- Benedikt Röcker (* 1989), Fußballspieler
- Jasmin Sibel (* 1989), Youtuberin und Streamerin
- Isabella Benz (* 1990, Pseudonym, bürgerlich geb. Schuler), Schriftstellerin
- Tim Schüle (* 1990), Eishockeyspieler
- Marcel Schneider (* 1990), Golfspieler
- Alexander Gaida (* 1991), Synchronsprecher und Schauspieler
- Linda Mack (* 1991), Handballspielerin
- Bernd Leno (* 1992), Fußballspieler
- RIN (* 1994; bürgerlich Renato Simunovic), Rapper
- André Link (* 1994), Sportschütze
- Marco Rentschler (* 1994), Handballspieler
- Joti Polizoakis (* 1995), Eistänzer
- Luca Mack (* 2000), Fußballspieler
- Tim Rossmann (* 2003), Fußballspieler
Weitere Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aberlin Jörg (um 1420–1493), Architekt und Baumeister; ließ die (alte) Enzbrücke erbauen
- Conrad Rotenburger (1579–1633), Kunstmaler und Feldmesser in Bietigheim, Illustrator der Biblischen Summarien, einer Bilderbibel (Bietigheim 1630, Nachdruck 2011)[65]
- Johann Jakob Heinlein (1588–1660), Theologe, Geistlicher und Mathematiker, von 1613 bis 1621 Diaconus in Bietigheim
- Johann Friedrich Hobbahn (1693–1767), war von 1733 bis 1737 Dekan in Bietigheim, verlor seine kirchlichen Ämter danach aufgrund seiner Nähe zu Herzog Karl Alexander und Süß Oppenheimer
- Hermann Römer (1880–1958), von 1912 bis 1918 Pfarrer in Bietigheim, Autor der 1956 erschienenen Stadtgeschichte
- Ottmar Mergenthaler (1854–1899), Uhrmacher (Lehrzeit in Bietigheim); wurde weltbekannt als Erfinder der Linotype-Setzmaschine
- Richard Hohly (1902–1995), Maler
- Fritz Melis (1913–1982), Bildhauer
- Claus Weyrosta (1925–2003), von 1967 bis 1996 Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis
- Hermann Silcher (1936–2017), von 1973 bis 1974 Bürgermeister in Bissingen an der Enz
- Manfred Reiner (1937–2023), Fußballspieler
- Lothar Späth (1937–2016), ehemaliger baden-württembergischer Ministerpräsident; war seit 1965 Beigeordneter und Finanzreferent in Bietigheim und wurde 1967 zum Bürgermeister und damit Stellvertreter des Oberbürgermeisters Karl Mai gewählt
- Konrad Kujau (1938–2000), Maler, Aktionskünstler, Fälscher der Hitler-Tagebücher
- Wolfgang Gramer (* 1942), katholischer Theologe, Pfarrer, Musiker und Autor, hat seinen Wohnsitz in Metterzimmern
- Heidi Loibl (1942–2023), Komponistin, Texterin und deutsche volkstümliche Schlagersängerin
- Hans Georg Pflüger (1944–1999), Komponist und Organist, lebte bis zu seinem Tod 1999 in Bietigheim-Bissingen
- Peter Römpert (1944–2022), Bildhauer und Holzschneider, hatte sein Atelier in Bietigheim-Bissingen
- Wendelin Wiedeking (* 1952), ehem. Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, hat seinen Wohnsitz in Bietigheim-Bissingen
- Rudi Buttas (* 1955), Mitglied der Pop-Gruppe Pur
- Roland Bless (* 1961), Ex-Mitglied der Pop-Gruppe Pur
- Hartmut Engler (* 1961), Mitglied der Pop-Gruppe Pur
- Ingo Reidl (* 1961), Mitglied der Pop-Gruppe Pur
- Dieter Kränzlein (* 1962), Bildhauer
- Heiko Maile (* 1966), Mitglied der Band Camouflage
- Marcus Meyn, Mitglied der Band Camouflage
- Oliver Kreyssig, Mitglied der Band Camouflage
- Gerhard Poschner (* 1969), Fußballspieler und -manager, wuchs in Bietigheim-Bissingen auf
- Anneta Politi (* 1977), TV- und Radio-Moderatorin (SWR 3)
- Laas Unltd. (* 1981), Rapper
- Bausa (* 1989; bürgerlich Julian Otto), Rapper
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Römer: Geschichte der Stadt Bietigheim. Stuttgart 1956/1961.
- Stadt Bietigheim (Hrsg.): 600 Jahre Stadt Bietigheim 1364–1964. Bietigheim 1964 (u. a. mit Beiträgen von Oscar Paret, Hans Martin Decker-Hauff, und mit Lebensbildern von Johannes Carion, Johann Friedrich Flattich, Erwin von Bälz und dem Maler Gustav Schönleber).
- Paul Swiridoff: Bietigheim. Swiridoff, Pfullingen 1964 (Bildband, mit einem Beitrag von Otto Rombach über Antonia Visconti, Herzogin von Mailand, Herrin von Bietigheim).
- Stadt Bietigheim-Bissingen (Hrsg.): 1200 Jahre Bietigheim. Etappen auf dem Weg zur Stadt von heute. Bietigheim 1989.
- Christine Sämann: Das Durchgangslager in Bietigheim : Zwangsarbeit im Nationalsozialismus – Bedeutung und Funktionen des Durchgangslagers für „ausländische Arbeitskräfte“ in Bietigheim mit seinen Krankensammellagern in Pleidelsheim und Großsachsenheim. Hrsg.: Archiv der Stadt Bietigheim-Bissingen. 1. Auflage. Bietigheim-Bissingen 2018, ISBN 978-3-9812755-4-4.
- Petra Schad: Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissingen/Enz (= Stuttgarter Historische Studien, Band 1). Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-5551-X.
- Bietigheim. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Besigheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 32). J. B. Müller, Stuttgart 1853, S. 119–137 (Volltext [Wikisource]).
- Bissingen, an der Enz. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 39). Karl Aue, Stuttgart 1859, S. 199–208 (Volltext [Wikisource]).
Bietigheim-Bissingen in den Ludwigsburger Geschichtsblättern
- Markus Otto: Die Restaurierung der Kilianskirche in Bissingen. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 15 (1963), S. 141–142.
- Oscar Paret: Ein Bauzauber von Bietigheim an der Enz. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 16 (1964), S. 91–97.
- Willi Müller: Die Entstehung der Markung Bietigheim an der Enz. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 21 (1969), S. 7–43.
- Theodor Bolay: Bietigheims Kampf gegen das Bettlerunwesen am Ende des 18. Jahrhunderts. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 22 (1970), S. 60–66.
- Robert Koch: Der frühmittelalterliche Sporn von Bietigheim. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 26 (1974), S. 7–16.
- Helmut Orth: Bissinger Steindenkmale. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 36 (1984), S. 85–128.
- Leopold Stierle: Adel in Bietigheim. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 45 (1991), S. 21–38.
- Leopold Stierle: Wer war Bernger von Bietigheim? In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 47 (1993), S. 49–77.
- Stephan Molitor: Die Bietigheimer Stadterhebungsurkunde Kaiser Karls IV. vom 28. August 1364. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 51 (1997), S. 11–14.
- Wilfried Lieb: Carl Friderich Herbort. Ein Kaufmann und sein Ladengeschäft in Bietigheim. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 68 (2014), S. 85–90.
- Christian Hofmann: Wilhelm Holzwarth (1889–1961). DLW-Betriebsobmann und NS-Agitator in Bietigheim. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Band 74 (2020), S. 116–131.
- Frank Merkle: Der Bietigheimer Raum in römischer Zeit. Ein Vicus im Stadtgebiet südlich der Metter. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Band 75 (2021), S. 7–30.
Weblinks
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Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Im Blickpunkt: Die Stadt Bietigheim-Bissingen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 13. März 2023.
- ↑ bietigheim-bissingen.de
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 389–393.
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Siehe Grüne Nachbarschaft
- ↑ Bietigheim-Bissingen, DEU (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf weather.msn.com
- ↑ Siehe LEO BW online
- ↑ Alle vier Ortsbilder entstammen der Forstkarte von Andreas Kieser, drei wurden nachträglich coloriert.
- ↑ Ein Gang durch die Stadtgeschichte. ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) In: Bietigheim-Bissingen.de (PDF).
- ↑ Rainer Boldt und Frank Merkle: Das römische Ottmarsheim: und seine Einbettung in die römische Infrastruktur im Umfeld Walheims zwischen Benningen, Böckingen, Güglingen und Großbottwar. Besigheim 2021, S. 85f.
- ↑ Nachdem das Geschlecht der Herren von Sachsenheim 1561 erloschen und deren Lehen an das Herzogtum Württemberg zurückgefallen war, wurde „Zimbern“ mit Untermberg, Groß- und Kleinsachsenheim vorerst dem württembergischen Amt Grüningen zugeteilt. Wann es vorübergehend an Bietigheim kam, ist unklar. Siehe Karte der „Greininger Beamptung“ – Wikimedia
- ↑ Vgl. Stadt Bietigheim-Bissingen (Hrsg.): 1200 Jahre Bietigheim. Etappen auf dem Weg zur Stadt von heute. Bietigheim 1989, S. 183.
- ↑ Siehe Stefan Benning: Der „laydige Einfall“, Ereignisse und Folgen des Franzosenkrieges 1693 in Bietigheim, Bissingen, Metternzimmern und Untermberg. Blätter zur Stadtgeschichte 11, 1994, S. 129–161.
- ↑ Michael Schirpf: Strukturbild der NSDAP in Bietigheim. In: Amerikanische Besatzung und Wiederaufbau 1945–1948. Blätter zur Stadtgeschichte, Heft 4, Bietigheim-Bissingen 1985.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 24 f., ISBN 3-89331-208-0.
- ↑ Friedrich Blumenstock: Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nördlichen Württemberg im April 1945. In: Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (Hrsg.): Darstellungen aus der Württembergischen Geschichte. Band 41. Kohlhammer, Stuttgart 1957.
- ↑ leo-bw.de (PDF; 2,3 MB)
- ↑ Dorothee Brenner, Christian Bollacher, Sebastian van Kaam: Ein bislang unbekanntes merowingerzeitliches Gräberfeld in Bissingen. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2020, S. 207–211.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2.
- ↑ Siehe Stefan Benning: Der „laydige Einfall“, Ereignisse und Folgen des Franzosenkrieges 1693 in Bietigheim, Bissingen, Metternzimmern und Untermberg. Blätter zur Stadtgeschichte 11, 1994, S. 129–161.
- ↑ Historische Stadtrundgänge Bissingen, Untermberg, Metterzimmern. (PDF; 733 kB) Stadt Bietigheim-Bissingen, archiviert vom ; abgerufen am 1. Dezember 2008.
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Bietigheim-Bissingen, Alter + Geschlecht ( des vom 22. September 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg ( des vom 18. Juli 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Ab 1930 inkl. Metterzimmern.
- ↑ Ab 1953 inkl. Untermberg.
- ↑ Gesamtzahl der Einwohner auf dem heutigen Gebiet der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2024. Abgerufen am 26. Juni 2024.
- ↑ Das Doppelkreuz ist vom Wappen des Grüninger Heilig-Geist-Spitals abgeleitet, dem die Kilianskirche in Bissingen und die Peterskirche in Bietigheim untergeordnet waren.
- ↑ a b c Partnerstädte, Patenschaft und freundschaftliche Kontakte ( des vom 24. November 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Süddeutsche Gemeinschaft Bietigheim. Abgerufen am 22. August 2022.
- ↑ Über uns. In: connectchurch.de. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Tim Höhn: Syrisch-Orthodoxe Kirche in Bietigheim-Bissingen: Das umstrittene Gotteshaus ist fertig. In: Stuttgarter Nachrichten. 24. September 2019, abgerufen am 6. April 2020.
- ↑ Tafel am Standort 10 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Tafel am Standort 35 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Tafel am Standort 44 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Tafel am Standort 18 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Tafel am Standort 21 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ Tafel am Standort 40 des stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ www.rommelmuehle.de abgerufen am 1. Dezember 2008.
- ↑ evangelische-kirchengemeinde-bissingen.de ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) abgerufen am 1. Dezember 2008.
- ↑ Bietigheimer Zeitung vom 29. Oktober 2004
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band I. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 24 f.
- ↑ Tafel am Standort 46 des Stadthistorischen Rundgangs der Stadt Bietigheim-Bissingen.
- ↑ https://www.swr.de/sport/mehr-sport/handball/frauen-bundesliga/bietigheim-heisst-kuenftig-hb-ludwigsburgartikel-100.html
- ↑ hockey.de
- ↑ taz.de
- ↑ 86 Gemeinden im Land waren Ende 2011 schuldenfrei im Kernhaushalt und in den Eigenbetrieben. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 30. Mai 2012, archiviert vom am 21. Oktober 2013; abgerufen am 30. Mai 2012 (Pressemitteilung Nr. 169/2012).
- ↑ www.bietigheim-bissingen.de
- ↑ Andreas Lukesch: Wie geht es weiter bei der DLW? In: SWP.de (Bietigheimer Zeitung). 13. Oktober 2017, archiviert vom ; abgerufen am 7. Dezember 2017.
- ↑ Georg Meck: Wiedekings Schuhe. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 18. Januar 2009, S. 36.
- ↑ Übersicht der Regionaldirektionen der Kreissparkasse Ludwigsburg ( vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Eintrag bei Wer gehört zu Wem, abgerufen am 3. Januar 2012.
- ↑ g-bee.de ( vom 25. Juni 2018 im Internet Archive)
- ↑ a b Foto der Hinweistafel
- ↑ Trinkwasserbroschüre. (PDF; 1,39 MB) Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Öffentliche Wasserversorgung Stadt Bietigheim-Bissingen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Trinkwasseranalyse 2021. Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Preise Trinkwasser. Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Öffentliche Abwasserentsorgung Stadt Bietigheim-Bissingen. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2022, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Broschüre Kläranlage Nesselwörth. (PDF; 1,14 MB) Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ 60 Jahre Kläranlage Nesselwörth. (PDF; 2,60 MB) Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Kläranlage Nesselwörth: SWBB erhalten Urkunde für nachhaltiges Handeln. lifePR, 10. Februar 2021, abgerufen am 5. November 2021.
- ↑ Feuerwehr. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Vgl. Günther Bentele: Conrad Rotenburger, ein Bietigheimer Künstler aus der Zeit der Familie Hornmold. In: Himmelszeichen und Erdenwege. Johannes Carion (1499–1537) und Sebastian Hornmold der Ältere (1500–1581) in ihrer Zeit. Ubstadt-Weiher 1999, S. 155–192. – Reinhard Breymayer: Friedrich Christoph Steinhofer. […] Heck, Dußlingen 2012, S. 77–81: „Die von Johann Valentin Andreae angeregten 'Biblischen Summarien' Conrad Rotenburgers“; S. 83–87: „Zu der von Johann Valentin Andreae angeregten Ausmalung der Stadtkirche in Vaihingen an der Enz“. – Stefan Benning: „Johann Valentin Andreae, Conrad Rotenburger und die Ausmalung der Stadtkirche 1614–1618“. In: Die Stadtkirche in Vaihingen an der Enz. […]. Evangelische Kirchengemeinde Vaihingen an der Enz, Vaihingen 2013, S. 147–166. – Rotenburgers Illustrationen wurden für die Vorgeschichte der von Prinzessin Antonia von Württemberg gestifteten Kabbalistischen Lehrtafel in Bad Teinach wichtig. Vgl. dazu Breymayer: Steinhofer (2012), S. 83.