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„Bernstadt a. d. Eigen“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float:right; width:307px; background:#e3e3e3; margin-left:1em; border-spacing:1px;"
|Art = Stadt
! Wappen
|Wappen = Wappen Bernstadt a. d. Eigen.svg
! Karte
|Breitengrad = 51/02/45/N
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
|Längengrad = 14/49/35/E
| style="width: 135px;"| [[Bild:Wappen Bernstadt auf dem Eigen.PNG|120px|Wappen von Bernstadt auf dem Eigen]]
|Lageplan = Bernstadt a. d. Eigen in GR.svg
| style="width: 155px;"| [[Bild:Bernstadt_auf_dem_Eigen_Karte.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Bernstadt auf dem Eigen hervorgehoben]]
|Bundesland = Sachsen
|Landkreis = Görlitz
|Verwaltungsgemeinschaft = Bernstadt/Schönau-Berzdorf
|Höhe = 231
|PLZ = 02748
|Vorwahl = 035874
|Gemeindeschlüssel = 14626030
|Gliederung = 8 [[Ortsteil]]e
|Straße = Bautzener Straße 21
|Website = [https://bernstadt.de/ bernstadt.de]
|Bürgermeister = Markus Weise
|Partei = [[Parteiloser|parteilos]]
}}

'''Bernstadt auf dem Eigen''' (amtlich: ''Bernstadt a. d. [[Eigen (Oberlausitz)|Eigen]]'', {{wenS|''Bjernadźicy''}}<ref name="WWOL2008" />) ist eine sächsische [[Landstadt]] im [[Landkreis Görlitz]]. Sie gehört zur [[Oberlausitz]] und liegt inmitten des Städtedreiecks [[Görlitz]]-[[Zittau]]-[[Löbau]]. Sie ist Teil und Verwaltungssitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Bernstadt/Schönau-Berzdorf]], die der kulturhistorischen Landschaft des [[Eigenscher Kreis|Eigenschen Kreises]] weitgehend entspricht.

== Geographie ==
=== Stadtgliederung und Eingemeindung ===
* Bernstadt auf dem Eigen,
1957:
* [[Kunnersdorf auf dem Eigen]] (seit 1994 wieder Ortsteil)
1994:
* [[Altbernsdorf auf dem Eigen]],
* [[Buschschenkhäuser]],
* [[Dittersbach auf dem Eigen]],
* [[Kemnitz (Oberlausitz)|Kemnitz]],
* [[Lehdehäuser]] und
* [[Russen (Bernstadt a. d. Eigen)|Russen]].

== Geschichte ==
[[Datei:Fotothek df rp-e 0350014 Bernstadt auf dem Eigen. Franzosenmühle oder "Woll Spinnerei", Ausschnitt aus, O.jpg|mini|Karte von Oberreit mit Bernstadt auf dem Eigen um 1845]]
=== Mittelalter ===
Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt.<ref>{{Internetquelle |url=https://hov.isgv.de/Bernstadt_a._d._Eigen |titel=Bernstadt a. d. Eigen |werk=Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen |hrsg=[[Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde]] |abruf=2024-06-22}}</ref>
Das Landstädtchen gehörte Jahrhunderte zur Herrschaft der Äbtissinnen des Klosters [[Kloster St. Marienstern|St. Marienstern]]. Gegen den Willen ihrer Herrschaft führten die Bernstädter in der Mitte des 16. Jahrhunderts die [[Reformation]] ein, was zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Äbtissinnen führte.

Als Gründer von Bernstadt werden die wohl edelfreien [[Schönburg (Adelsgeschlecht)|Herren von Schönburg]] vermutet. Bernstadt war Hauptort des [[Eigenscher Kreis|Eigenschen Kreises]] in der [[Oberlausitz]], der 1403 erstmals als „von dem Eygen“ erwähnt wurde. Hier gab es vorrangig Eigengüter, die also frei von Lehnsverpflichtungen waren. Um 1200 war der Eigensche Kreis durch Schenkung des Kaisers an das Bistum Meißen gekommen. Die Bischöfe verkauften den Eigenschen Kreis um 1240 an das Haus Schönburg. Die Schönburger gaben diesen Besitz an die mit ihnen verschwägerten Herren von Kamenz weiter. Durch Stiftungen und Verkauf gelangte dieser Besitz der Schönburger und Kamenzer Herren an das 1248 durch Bernhard III. von Kamenz, [[Bistum Meißen|Bischof von Meißen]], gegründete [[Kloster St. Marienstern|Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern]] bei [[Kamenz]].<ref>Autorenkollektiv: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, Kap. Schönburgische Besitzungen im Überblick (Steffen Winkler), S. 14–15.</ref>

=== Ortsnamenformen ===
1234: Bernhardistorf, 1245: Bernardistorf, 1280: Bernhartstorf, 1285: Bernhardus et Otto fratres dicti de Bernhartsdorf, 1290: Bernhardsdorph, 1339: civitas Bernardi, 1352: Bernhartsdorff, 1384: Bernersdorf, 1401: Bernstorph, 1425: Bernsdurff, 1497: Bernstat, 1516: Bernstadt, 1566: Bernstettel.

Den sorbischen Namen gab [[Filip Rězak]] 1920 mit ''Bjenadźicy'' und ''Bjarnaćicy'' an,<ref name="Rězak" /> Walter Wenzel gab ihn 2008 als ''Bjernadźicy'' aber auch als ''Bjenadźicy'' wieder, erwähnte aber auch ''Benadźice'' als Namensform von 1719.<ref name="WWOL2008" /> Da die Stadt außerhalb des [[Sorbisches Siedlungsgebiet|sorbischen Siedlungsgebietes]] liegt, gibt es keine amtlich verbindliche Form.

=== Verwaltungszugehörigkeit ===
1835–1932: [[Kreishauptmannschaft Bautzen]], 1932–1943: [[Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen]], später Regierungsbezirk Dresden-Bautzen, 1952–1994: [[Kreis Löbau]] (Landkreis Löbau), 1994–2008: [[Landkreis Löbau-Zittau]], seit 2008: Landkreis Görlitz.

=== Einwohnerentwicklung ===
{| style=text-align:center
|
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
|-
|-
| 1600
! colspan="2" | Basisdaten
| 34 besessene Mann
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Freistaat Sachsen|Sachsen]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Dresden]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Landkreis]]: || [[Löbau-Zittau]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Fläche]]: || 51,89 [[Quadratkilometer|km²]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Einwohner]]: || 4.005 ''<small>(31. Dezember 2005)</small>''
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 77 Einwohner/km²
|- style="background: #ffffff;"
| [[Höhe]]: || 231 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahl]]: || 02748
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 035874
|- style="background: #ffffff;" valign="top"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|51_02_45_N_14_49_35_E_type:city(4054)_region:DE-SN|51°&nbsp;02'&nbsp;45"&nbsp;N, 14°&nbsp;49'&nbsp;35"&nbsp;O}}
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <code>ZI (alt: LÖB)</code>
|- style="background: #ffffff;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel]]: || 14 2 86 020
|- style="background: #ffffff;"
| Gliederung des Stadtgebiets: || 8 Ortsteile
|- style="background: #ffffff;"
| Adresse der Stadtverwaltung: || Bautzener Straße 21<br />02748 Bernstadt auf dem Eigen
|- style="background: #ffffff;"
| Website: || [http://www.bernstadt.info/ www.bernstadt.info]
|- style="background: #ffffff;"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@bernstadt.info info@bernstadt.info]
|-
|-
| 1777
! colspan="2" | Politik
| 304 besessene Bürger
|- style="background: #ffffff;"
|-
| [[Bürgermeister]]: || Gunter Lange ([[Politische Partei|Partei]])
| 1834
| 1.608
|-
| 1871
| 1.731
|-
| 1890
| 1.228
|-
| 1910
| 1.435
|-
| 1925
| 1.548
|-
| 1939
| 1.518
|-
| 1946
| 1.994
|}
|
|
| valign=top |
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1950
| 2.127
|-
| 1964
| 2.565
|-
| 1990
| 2.342
|-
| 2000
| 4.435
|-
| 2007
| 3.959
|-
| 2012
| 3.558
|-
| 2013
| 3.510
|-
| 2015
| 3.439
|}
|}
|}
Quelle: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen<ref name="HOV" />


== Politik ==
'''Bernstadt a. d. Eigen''' ist eine Stadt im [[Landkreis Löbau-Zittau]], im Südosten von [[Freistaat Sachsen|Sachsen]]. Sie gehört zur [[Oberlausitz]] und liegt inmitten des Städtedreiecks [[Görlitz]]-[[Zittau]]-[[Löbau]]. Sie ist Teil und Verwaltungssitz der [[Verwaltungsgemeinschaft Bernstadt/Schönau-Berzdorf]].
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|TITEL = Stadtratswahl 2024
|TITEL2 = <small>'''Wahlbeteiligung:''' 69,4 % (2019: 67,2 %)</small>
|JAHRALT = 2019
|JAHRNEU = 2024
|GUV = ja
|PARTEI1 = FWG
|ERGEBNISALT1 = 77.1
|ERGEBNIS1 = 90.0
|FARBE1 = 2323DF
|ANMERKUNG1 = Freie Wählergemeinschaft Bernstadt
|PARTEI2 = AfD
|ERGEBNISALT2 = 12.1
|ERGEBNIS2 = 10.0
|PARTEI3 = CDU
|ERGEBNISALT3 = 10.8
|ERGEBNIS3 = 0.0
}}
=== Stadtrat ===
Der Stadtrat besteht aus 14 Mitgliedern. Seit der [[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] verteilen sie sich folgendermaßen auf die einzelnen Listen und Parteien:<ref name="Wahl 2024">[https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2024-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626030&_ptabs=%7B%22%23tab-sitzverteilung%22%3A1%7D Statistik Sachsen – Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014 in Bernstadt a. d. Eigen], abgerufen am 24. August 2024</ref>


* Freie Wählergemeinschaft Bernstadt: 13 Sitze
<!-- == Geographie == -->
* AfD: 1 Sitz
<!-- == Wappen == -->
{| class="wikitable"
== Geschichte ==
|+letzte Stadtratswahlen
[[1234]] wurde Bernstadt auf dem Eigen erstmals urkundlich erwähnt.
| rowspan="11" |{{Sitzverteilung
Das Landstädtchen gehörte Jahrhunderte zur Herrschaft der Äbtissinnen des Kloster St. Marienstern. Gegen den Willen ihrer Herrschaft führten die Bernstädter Mitte des 16. Jahrhunderts die [[Reformation]] ein, was zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Äbtissinnen führte.
|float = center
<!-- == Religionen == -->
|Land = DE
<!-- == Politik == -->
|Beschriftung = Sitze
<!-- == Wirtschaft == -->
|Überschrift = Stadtrat ab 2024
<!-- === Verkehr === -->
| FWG|AfD
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
| FWG Farbe = 2323DF
|FWG = 13
|AfD = 1
}}
! rowspan="2" |Liste
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|2024]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2024-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626030&_ptabs=%7B%22%23tab-stimmenverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-10}}</ref>
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2019|2019]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2019-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626030&_ptabs=%7B%22%23tab-stimmenverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-10}}</ref>
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2014|2014]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2014-wahlergebnisse.php?landkreis=14626&gemeinde=14626030&_ptabs=%7B%22%23tab-stimmenverteilung%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-10}}</ref>
|-
!Sitze
!in %
!Sitze
!in %
!Sitze
!in %
|-
|Freie Wählergemeinschaft Bernstadt
|'''13'''
|'''90,0'''
|'''12'''
|'''77,1'''
|'''5'''
|'''32,3'''
|-
|[[AfD Sachsen|AfD]]
|1
|10,0
|1
|12,1
|–
|–
|-
|[[CDU Sachsen|CDU]]
|–
|–
|1
|10,8
|3
|18,5
|-
|KL
|–
|–
|–
|–
|3
|18,8
|-
|DL
|–
|–
|–
|–
|1
|10,8
|-
|AL
|–
|–
|–
|–
|1
|8,0
|-
|BI
|–
|–
|–
|–
|1
|7,6
|-
|[[Die Linke Sachsen|Linke]]
|–
|–
|–
|–
|–
|4,0
|-
!Wahlbeteiligung
! colspan="2" |69,4 %
! colspan="2" |67,2 %
! colspan="2" |58,9 %
|}


=== Bürgermeister ===
== Öffentliche Einrichtungen ==
Bürgermeister ist seit 2015 Markus Weise.
<!-- === Staatliche Einrichtungen === -->
{| class="wikitable"
<!-- === Bildungseinrichtungen === -->
|+letzte Bürgermeisterwahlen
<!-- === Ämter === -->
!Wahl
!Bürgermeister
!Vorschlag
!Wahlergebnis (in %)
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2022#Landkreis Görlitz|2022]]
| rowspan="2" |Markus Weise
|FWG – vereinigte Bürgerliste
|96,5
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2015#Landkreis Görlitz|2015]]
|KL
|65,1
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2008#Landkreis Görlitz|2008]]
| rowspan="2" |Gunter Lange
| rowspan="2" |Lange
|95,8
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2001#Landkreis Löbau-Zittau|2001]]
|97,0
|}


=== Freizeit- und Sportanlagen ===
=== Wappen ===
Die Wappengeschichte des Oberlausitzer Ortes Bernstadt ist inhaltlich ein wenig kurios. Bernstadt trägt zwar auf blauem Feld eine feste Mauer und einen Turm, die den Stadtstatus besonders unterstreichen – aber Bernstadt besaß nie eine geschlossene Mauer, nur drei Stadttore „schützten“ die Stadt. Diese fielen jedoch dem großen Stadtbrand von 1828 zum Opfer.
*Waldbad, gelegen im schönen Kemnitzbachtal
*Heimatmuseum


Im Jahr 1900 wurde das heute gültige Wappen bestätigt, das sich aber sehr eng an eine seit 1538 bestehende Form anlehnt. Zwischenzeitlich existierte ein Wappen mit waagerecht verlaufender zinnenloser Mauer. Ein Verleihungszeitpunkt ist nicht bekannt. Mit Sicherheit aber ist anzunehmen, dass das Wappen vom damaligen Besitzer Bernstadts, dem Kloster Marienstern bei Kamenz, verliehen wurde.<ref name="Wappen" />
== Städtepartnerschaften ==
Partnerstädte sind zwei Städte, die ebenfalls den Namen Bernstadt tragen. Dies sind seit 1. Juni 1991 [[Bernstadt (Alb)|Bernstadt]] in [[Baden-Württemberg]] und seit 10. Mai 1997 [[Bierutów]] (deutsch: Bernstadt an der Weide) in [[Polen]].


== Stadtgliederung ==
=== Partnerschaften ===
Bernstadt unterhält Partnerschaften mit zwei Gemeinden, die ebenfalls den Namen Bernstadt tragen. Dies sind seit 1. Juni 1991 [[Bernstadt (Alb)|Bernstadt]] in [[Baden-Württemberg]] und seit 10. Mai 1997 die Stadt [[Bierutów]] (deutsch: Bernstadt an der Weide) in [[Polen]].
*Altbernsdorf a.d.Eigen,

*Bernstadt a.d.Eigen,
Seit dem Oktober 2005 gibt es weitere Beziehungen zur Gemeinde [[Zawidów]] (deutsch: Seidenberg) in Polen, das betrifft die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] und der Schulen.
*Buschschenkhäuser,
*Dittersbach a.d.Eigen,
*Kemnitz O/L,
*Kunnersdorf a.d.Eigen,
*Lehdehäuser und
*Russen.


<!-- == Entwicklung des Stadtgebiets == -->
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Bernstadt adE - Erdachsenbrunnen 02 ies.jpg|mini|Erdachsenbrunnen auf dem Marktplatz von [[Rudolf Born]] (1939)]]
*Marktplatz mit dem Erdachsenbrunnen
Die Kulturdenkmale sind in der [[Liste der Kulturdenkmale in Bernstadt a. d. Eigen]] erfasst.
*das romantische Pließnitztal in Kunnersdorf a.d.Eigen
=== Sehenswürdigkeiten ===
* Marktplatz mit dem [[Erdachsenbrunnen]] und der evangelischen Kirche (800 Jahre)
* die historische geschlossene Stadtanlage aus dem Mittelalter
* und die einzigartige „Dachlandschaft“
* das Pließnitztal in Kunnersdorf (einige Fachwerkhäuser)
* der Kulturpark in Kemnitz
* Dittersbach mit einigen Umgebinde- und Fachwerkhäusern
* Altbernsdorf mit den typischen 3- und 4-Seitenhöfen

=== Museen ===
[[Datei:Bernstadt adE - Kirchgasse - Heimatmuseum 01 ies.jpg|mini|Museum in der Kirchgasse]]
* Heimatmuseum Bernstadt auf dem Eigen und Umgebung
* Heimatstube Dittersbach
* Traktorenmuseum Kemnitz

=== Bauwerke ===
[[Datei:Bernstadt adE - Görlitzer Straße-Bautzener Straße - Marktplatz 01 ies.jpg|mini|Restaurierte Häuser am Markt mit Turm der Marienkirche]]
* [[St. Marien (Bernstadt auf dem Eigen)|St.-Marien- und Heiligkreuz-Kirche]] der evangelischen Pfarrgemeinde mit ihrem 64&nbsp;m hohen Turm, dem sie umgebenden Kirchplatz und der Kirchmauer aus dem 12. Jh.<ref>{{Webarchiv|text=''Evang. Kirche Bernstadt'' |url=http://www.bernstadt.info/kirchbe.htm |wayback=20090106045723}}. Online auf bernstadt.info.</ref>
* Weitere Kirchbauten in Dittersbach und Kemnitz mit Friedhofsanlagen
* Kleine katholische Kirche in Kunnersdorf
* Bernstädter Friedhof mit der Kapelle
* Königlich-sächsischer [[Meilenstein]] (Abzweigstein) vom Postkurs Bernstadt–[[Löbau]] an der Russenstraße (''Russenhäuser'')
* Reste der ehemaligen [[Schmalspurbahn Herrnhut–Bernstadt]]

=== Gedenkstätten ===

* Denkmal für die gefallenen Krieger der [[Deutsche Einigungskriege|deutschen Einigungskriege]] (1870 und 1871)
* Denkmal für die Gefallenen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] (1914–1918)
* Denkmal für [[Klaus Riedel]] (1907–1944, Raketenpionier), 1993 von der Stadt errichtet<ref>Alexandra Sillgitt, Jochen Leffers: [http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,533072,00.html ''Raketenbauer der Nazis ist Namenspate einer Schule'']. Online auf Der [[Spiegel]] vom 5. Februar 2008.</ref>
<gallery>
Datei:Bernstadt adE - Kirchgasse - Kirche 02 ies.jpg|Denkmal für die Gefallenen der deutschen Einigungskriege
Datei:Bernstadt adE - Kirchgasse - Kirche 03 ies.jpg|Gefallenendenkmal Erster Weltkrieg
Datei:Klaus Riedel Denkmal in Bernstadt auf dem Eigen.png|Denkmal des Raketenpioniers Klaus Riedel
Datei:Erdachsenbrunnen in Bernstadt a. d. Eigen.png|Erdachsenbrunnen auf dem Marktplatz (Detail)
</gallery>

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* Erdachsenschmieren (Veranstalter: Stadtverwaltung Bernstadt/Freiwillige Feuerwehr Bernstadt)
* Oberlausitzer Oktoberfest in Kemnitz O/L
* [[Hexenbrennen|Hexenfeuer]] mit Hexencontest am 30. April in Bernstadt, Kunnersdorf, Dittersbach und Altbernsdorf
* Traktortreffen in Kemnitz (Ende August)
* Reit- und Fahrsportveranstaltungen in Kemnitz und Dittersbach
* zahlreiche Sportveranstaltungen: Handball, Fußball, Volleyball, Badminton, Erdachsenturnen, Gymnastik, u.v.m.
* Wettkampf der Feuerwehren unter Flutlicht in Altbernsdorf (im September)
* Rassegeflügelausstellungen (Januar und Oktober)
* Dittersbacher Kirmes (Oktober)
* Fotoausstellung (Januar)

=== Freizeit- und Sportanlagen ===
* Waldbad
* Heimatmuseum
* Stadthaus mit Saal
* Sporthalle Pließnitztal in Kunnersdorf
* Ortschaftszentrum Dittersbach mit Heimatstube
* Ortschaftszentrum Kemnitz mit Kindergarten
* Sport- und Mehrzweckhalle in Dittersbach
* Sportplätze in Bernstadt, Dittersbach und Kemnitz
* Kindergarten in Bernstadt, Kemnitz und Kunnersdorf
* Jugendclub in Kunnersdorf, Altbernsdorf, Dittersbach
* „Berzdorfer See“ Badestrand „Blaue Lagune“

=== Naturschutz ===
* {{Siehe auch|Liste der Naturdenkmale in Bernstadt a. d. Eigen}}

== Bildung ==
* Grundschule Schönau-Berzdorf
* [[Oberschule (Sachsen)|Oberschule]] „Klaus Riedel“ Bernstadt ([[Hauptschule|Haupt-]] und [[Realschule]])<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ms.bernstadt.com/ueber_uns.html |titel=Über uns |abruf=2018-11-30 |werk=ms.bernstadt.com }}</ref>

== Sicherheit ==
Die Freiwillige Feuerwehr in Altbernsdorf, Bernstadt (Kunnersdorf), Dittersbach und Kemnitz sorgt für den [[Brandschutz]] und die allgemeine Hilfe.


<!-- === Theater === -->
== Museen ==
*Heimatmuseum
<!-- === Bauwerke === -->
== Regelmäßige Veranstaltungen ==
*Erdachsenschmieren zum Stadtfest jedes Jahr im August
*Oberlausitzer Oktoberfest im Ortsteil Kemnitz
*im Jahr 2006 - 700 Jahre Kunnersdorf auf dem Eigen
== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
*Klaus Riedel Raumfahrt- und Raketenpionier
Folgenden Personen wurde das Ehrenbürgerrecht zugesprochen<ref>{{Webarchiv|text=''Ehrenbürger'' |url=http://www.bernstadt.info/ehrenbu.htm |wayback=20150923183817}}. Online auf bernstadt.info.</ref>:
<!-- === Ehrenbürger === -->
* 1849: Carl Friedrich Braeske, Verdienste um die Entwicklung des Tuchhandels und für seine Tätigkeit als Senator (Stadtrat)
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
* 1864: Karl Theophil Borott, Direktor der Bernstädter Schule von 1823 bis 1867
<!-- == Sonstiges == -->
* 1874 (2. Januar): Adolf Hanspach, Mitglied des Stadtrates
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
* 1895: [[Otto von Bismarck]]
<!-- == Literatur == -->
* 1999: Karl-Werner Günzel (* 4. Oktober 1914 in Bernstadt; † 29. März 2013 in Höxter), Maler, Arzt und Schriftsteller, Stifter der Karl-Werner Günzel-Stiftung<ref>{{WestfAutoren|1181|Karl Werner Günzel}}, abgerufen am 31. Mai 2013.</ref>
== Weblinks ==
* 2002: Peter Schöne (Kunnersdorf a. d. Eigen) Ortschronist seit 1960, Mitbegründer des Heimatmuseums Bernstadt 1986, verstorben 2016
*[http://www.bernstadt.info/heimatmu.htm Heimatmuseum]

=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* [[Christian Gottlieb Riccius]] (1697–1784), Rechtswissenschaftler
* [[Johann Friedrich Polack]] (1700–1772), Mathematiker
* [[Abraham Gottlieb Raabe]] (1764–1845), Klassischer Philologe
* [[Johann Karl Schmidt]] (1793–1850), Lehrer, Botaniker, Konservator und Autor
* [[Gustav Wilhelm Schubert]] (1801–1877), Jurist und Historiker, Ehrenbürger von Bernstadt
* [[August Ferdinand Riccius]] (1819–1886), Dirigent, Komponist, Musikpublizist
* [[Julius Pfeiffer]] (1824–1910), Jurist und Politiker (NLP), MdR, MdL (Königreich Sachsen)
* [[Adolf Klose]] (1844–1923), Maschineningenieur bei der Sächsischen Staatsbahn
* [[Herbert Seifert]] (1907–1996), Mathematiker
* [[Dietmar Eifler (Politiker)]] (* 1955), Politiker (CDU), seit 2011 MdL Mecklenburg-Vorpommern

=== Weitere Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen ===
* [[Johann Mentzer]] (1658–1734), Pfarrer in Kemnitz (1696–1734), Kirchenlieddichter (1704 „O daß ich tausend Zungen hätte“)
* [[Adolf Ernst Hensel]] (1811–1862), deutscher Politiker, Präsident der II. Kammer des Sächsischen Landtags
* [[Klaus Riedel]] (1907–1944), Raketenpionier

== Quellen und weiterführende Literatur ==
=== Literatur ===
Folgende Publikationen sind über Bernstadt erschienen:<ref>{{Webarchiv|text=''Publikationen über Bernstadt a.d. Eigen und die Orte des Eigenschen Kreises'' |url=http://www.bernstadt.info/publik.htm |wayback=20081025163759}}. Online auf bernstadt.info.</ref>
* Christian Richter: ''Geschichte Bernstadts und des „Eigenschen Kreises“''
* Heft ''Bernstadt in der Oberlausitz''
* Heft ''Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen''
* Heft ''Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen'', Teil 2
* Heft ''Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen'', Teil 3
* Heft ''Aus der Geschichte von Kunnersdorf''
* Bildband ''Rund um die Bernstädter Erdachse''
* {{BKD|34|9|13|Bernstadt}}

=== Fußnoten ===
<references>
<ref name="HOV">
{{HOV}}
</ref>
<ref name="WWOL2008">
Walter Wenzel: Oberlausitzer Ortsnamenbuch (2008), ISBN 978-3-7420-2067-3
</ref>
<ref name="Rězak">
{{Literatur
|Autor=[[Filip Rězak]]
|Titel=Deutsch-wendisches encyklopädisches Wörterbuch der oberlausitzer Sprache
|Ort=Bautzen
|Datum=1920
|Seiten=157}}
</ref>
<ref name="Wappen">
{{Webarchiv|text=Geschichtliches zu Stadtwappen und Erdachsenbrunnen |url=http://www.bernstadt.com/wapperd1.htm |wayback=20160304024934}}
</ref>
</references>

=== Weblinks ===
{{Commonscat}}
{{Wiktionary|Bernstadt auf dem Eigen}}

* [[Liste der Kulturdenkmale in Bernstadt a. d. Eigen]]
* {{SächsBib|GND=4328876-5|TEXT=Literatur über}}
* [https://bernstadt.de/ Website der Stadt]

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Aktuelle Version vom 24. März 2025, 21:06 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Bernstadt a. d. Eigen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bernstadt a. d. Eigen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 3′ N, 14° 50′ OKoordinaten: 51° 3′ N, 14° 50′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Bernstadt/Schönau-Berzdorf
Höhe: 231 m ü. NHN
Fläche: 52 km2
Einwohner: 3129 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02748
Vorwahl: 035874
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 030
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bautzener Straße 21
02748 Bernstadt a. d. Eigen
Website: bernstadt.de
Bürgermeister: Markus Weise (parteilos)
Lage der Stadt Bernstadt a. d. Eigen im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfWaldhufen-VierkirchenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte

Bernstadt auf dem Eigen (amtlich: Bernstadt a. d. Eigen, sorbisch Bjernadźicy[2]) ist eine sächsische Landstadt im Landkreis Görlitz. Sie gehört zur Oberlausitz und liegt inmitten des Städtedreiecks Görlitz-Zittau-Löbau. Sie ist Teil und Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Bernstadt/Schönau-Berzdorf, die der kulturhistorischen Landschaft des Eigenschen Kreises weitgehend entspricht.

Stadtgliederung und Eingemeindung

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  • Bernstadt auf dem Eigen,

1957:

1994:

Karte von Oberreit mit Bernstadt auf dem Eigen um 1845

Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt.[3] Das Landstädtchen gehörte Jahrhunderte zur Herrschaft der Äbtissinnen des Klosters St. Marienstern. Gegen den Willen ihrer Herrschaft führten die Bernstädter in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein, was zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Äbtissinnen führte.

Als Gründer von Bernstadt werden die wohl edelfreien Herren von Schönburg vermutet. Bernstadt war Hauptort des Eigenschen Kreises in der Oberlausitz, der 1403 erstmals als „von dem Eygen“ erwähnt wurde. Hier gab es vorrangig Eigengüter, die also frei von Lehnsverpflichtungen waren. Um 1200 war der Eigensche Kreis durch Schenkung des Kaisers an das Bistum Meißen gekommen. Die Bischöfe verkauften den Eigenschen Kreis um 1240 an das Haus Schönburg. Die Schönburger gaben diesen Besitz an die mit ihnen verschwägerten Herren von Kamenz weiter. Durch Stiftungen und Verkauf gelangte dieser Besitz der Schönburger und Kamenzer Herren an das 1248 durch Bernhard III. von Kamenz, Bischof von Meißen, gegründete Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern bei Kamenz.[4]

Ortsnamenformen

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1234: Bernhardistorf, 1245: Bernardistorf, 1280: Bernhartstorf, 1285: Bernhardus et Otto fratres dicti de Bernhartsdorf, 1290: Bernhardsdorph, 1339: civitas Bernardi, 1352: Bernhartsdorff, 1384: Bernersdorf, 1401: Bernstorph, 1425: Bernsdurff, 1497: Bernstat, 1516: Bernstadt, 1566: Bernstettel.

Den sorbischen Namen gab Filip Rězak 1920 mit Bjenadźicy und Bjarnaćicy an,[5] Walter Wenzel gab ihn 2008 als Bjernadźicy aber auch als Bjenadźicy wieder, erwähnte aber auch Benadźice als Namensform von 1719.[2] Da die Stadt außerhalb des sorbischen Siedlungsgebietes liegt, gibt es keine amtlich verbindliche Form.

Verwaltungszugehörigkeit

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1835–1932: Kreishauptmannschaft Bautzen, 1932–1943: Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen, später Regierungsbezirk Dresden-Bautzen, 1952–1994: Kreis Löbau (Landkreis Löbau), 1994–2008: Landkreis Löbau-Zittau, seit 2008: Landkreis Görlitz.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1600 34 besessene Mann
1777 304 besessene Bürger
1834 1.608
1871 1.731
1890 1.228
1910 1.435
1925 1.548
1939 1.518
1946 1.994
Jahr Einwohner
1950 2.127
1964 2.565
1990 2.342
2000 4.435
2007 3.959
2012 3.558
2013 3.510
2015 3.439

Quelle: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen[6]

Stadtratswahl 2024
Wahlbeteiligung: 69,4 % (2019: 67,2 %)
 %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
90,0 %
10,0 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+12,9 %p
−2,1 %p
−10,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Wählergemeinschaft Bernstadt

Der Stadtrat besteht aus 14 Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 verteilen sie sich folgendermaßen auf die einzelnen Listen und Parteien:[7]

  • Freie Wählergemeinschaft Bernstadt: 13 Sitze
  • AfD: 1 Sitz
letzte Stadtratswahlen
Stadtrat ab 2024
13
1
13 
Insgesamt 14 Sitze
Liste 2024[8] 2019[9] 2014[10]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Freie Wählergemeinschaft Bernstadt 13 90,0 12 77,1 5 32,3
AfD 1 10,0 1 12,1
CDU 1 10,8 3 18,5
KL 3 18,8
DL 1 10,8
AL 1 8,0
BI 1 7,6
Linke 4,0
Wahlbeteiligung 69,4 % 67,2 % 58,9 %

Bürgermeister ist seit 2015 Markus Weise.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Markus Weise FWG – vereinigte Bürgerliste 96,5
2015 KL 65,1
2008 Gunter Lange Lange 95,8
2001 97,0

Die Wappengeschichte des Oberlausitzer Ortes Bernstadt ist inhaltlich ein wenig kurios. Bernstadt trägt zwar auf blauem Feld eine feste Mauer und einen Turm, die den Stadtstatus besonders unterstreichen – aber Bernstadt besaß nie eine geschlossene Mauer, nur drei Stadttore „schützten“ die Stadt. Diese fielen jedoch dem großen Stadtbrand von 1828 zum Opfer.

Im Jahr 1900 wurde das heute gültige Wappen bestätigt, das sich aber sehr eng an eine seit 1538 bestehende Form anlehnt. Zwischenzeitlich existierte ein Wappen mit waagerecht verlaufender zinnenloser Mauer. Ein Verleihungszeitpunkt ist nicht bekannt. Mit Sicherheit aber ist anzunehmen, dass das Wappen vom damaligen Besitzer Bernstadts, dem Kloster Marienstern bei Kamenz, verliehen wurde.[11]

Partnerschaften

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Bernstadt unterhält Partnerschaften mit zwei Gemeinden, die ebenfalls den Namen Bernstadt tragen. Dies sind seit 1. Juni 1991 Bernstadt in Baden-Württemberg und seit 10. Mai 1997 die Stadt Bierutów (deutsch: Bernstadt an der Weide) in Polen.

Seit dem Oktober 2005 gibt es weitere Beziehungen zur Gemeinde Zawidów (deutsch: Seidenberg) in Polen, das betrifft die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr und der Schulen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Erdachsenbrunnen auf dem Marktplatz von Rudolf Born (1939)

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Bernstadt a. d. Eigen erfasst.

Sehenswürdigkeiten

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  • Marktplatz mit dem Erdachsenbrunnen und der evangelischen Kirche (800 Jahre)
  • die historische geschlossene Stadtanlage aus dem Mittelalter
  • und die einzigartige „Dachlandschaft“
  • das Pließnitztal in Kunnersdorf (einige Fachwerkhäuser)
  • der Kulturpark in Kemnitz
  • Dittersbach mit einigen Umgebinde- und Fachwerkhäusern
  • Altbernsdorf mit den typischen 3- und 4-Seitenhöfen
Museum in der Kirchgasse
  • Heimatmuseum Bernstadt auf dem Eigen und Umgebung
  • Heimatstube Dittersbach
  • Traktorenmuseum Kemnitz
Restaurierte Häuser am Markt mit Turm der Marienkirche
  • St.-Marien- und Heiligkreuz-Kirche der evangelischen Pfarrgemeinde mit ihrem 64 m hohen Turm, dem sie umgebenden Kirchplatz und der Kirchmauer aus dem 12. Jh.[12]
  • Weitere Kirchbauten in Dittersbach und Kemnitz mit Friedhofsanlagen
  • Kleine katholische Kirche in Kunnersdorf
  • Bernstädter Friedhof mit der Kapelle
  • Königlich-sächsischer Meilenstein (Abzweigstein) vom Postkurs Bernstadt–Löbau an der Russenstraße (Russenhäuser)
  • Reste der ehemaligen Schmalspurbahn Herrnhut–Bernstadt

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Erdachsenschmieren (Veranstalter: Stadtverwaltung Bernstadt/Freiwillige Feuerwehr Bernstadt)
  • Oberlausitzer Oktoberfest in Kemnitz O/L
  • Hexenfeuer mit Hexencontest am 30. April in Bernstadt, Kunnersdorf, Dittersbach und Altbernsdorf
  • Traktortreffen in Kemnitz (Ende August)
  • Reit- und Fahrsportveranstaltungen in Kemnitz und Dittersbach
  • zahlreiche Sportveranstaltungen: Handball, Fußball, Volleyball, Badminton, Erdachsenturnen, Gymnastik, u.v.m.
  • Wettkampf der Feuerwehren unter Flutlicht in Altbernsdorf (im September)
  • Rassegeflügelausstellungen (Januar und Oktober)
  • Dittersbacher Kirmes (Oktober)
  • Fotoausstellung (Januar)

Freizeit- und Sportanlagen

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  • Waldbad
  • Heimatmuseum
  • Stadthaus mit Saal
  • Sporthalle Pließnitztal in Kunnersdorf
  • Ortschaftszentrum Dittersbach mit Heimatstube
  • Ortschaftszentrum Kemnitz mit Kindergarten
  • Sport- und Mehrzweckhalle in Dittersbach
  • Sportplätze in Bernstadt, Dittersbach und Kemnitz
  • Kindergarten in Bernstadt, Kemnitz und Kunnersdorf
  • Jugendclub in Kunnersdorf, Altbernsdorf, Dittersbach
  • „Berzdorfer See“ Badestrand „Blaue Lagune“

Die Freiwillige Feuerwehr in Altbernsdorf, Bernstadt (Kunnersdorf), Dittersbach und Kemnitz sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.

Persönlichkeiten

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Folgenden Personen wurde das Ehrenbürgerrecht zugesprochen[15]:

  • 1849: Carl Friedrich Braeske, Verdienste um die Entwicklung des Tuchhandels und für seine Tätigkeit als Senator (Stadtrat)
  • 1864: Karl Theophil Borott, Direktor der Bernstädter Schule von 1823 bis 1867
  • 1874 (2. Januar): Adolf Hanspach, Mitglied des Stadtrates
  • 1895: Otto von Bismarck
  • 1999: Karl-Werner Günzel (* 4. Oktober 1914 in Bernstadt; † 29. März 2013 in Höxter), Maler, Arzt und Schriftsteller, Stifter der Karl-Werner Günzel-Stiftung[16]
  • 2002: Peter Schöne (Kunnersdorf a. d. Eigen) Ortschronist seit 1960, Mitbegründer des Heimatmuseums Bernstadt 1986, verstorben 2016

Söhne und Töchter der Stadt

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Weitere Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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  • Johann Mentzer (1658–1734), Pfarrer in Kemnitz (1696–1734), Kirchenlieddichter (1704 „O daß ich tausend Zungen hätte“)
  • Adolf Ernst Hensel (1811–1862), deutscher Politiker, Präsident der II. Kammer des Sächsischen Landtags
  • Klaus Riedel (1907–1944), Raketenpionier

Quellen und weiterführende Literatur

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Folgende Publikationen sind über Bernstadt erschienen:[17]

  • Christian Richter: Geschichte Bernstadts und des „Eigenschen Kreises“
  • Heft Bernstadt in der Oberlausitz
  • Heft Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen
  • Heft Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen, Teil 2
  • Heft Aus der Geschichte der Stadt Bernstadt auf dem Eigen, Teil 3
  • Heft Aus der Geschichte von Kunnersdorf
  • Bildband Rund um die Bernstädter Erdachse
  • Cornelius Gurlitt: Bernstadt. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 9.
  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
  2. a b Walter Wenzel: Oberlausitzer Ortsnamenbuch (2008), ISBN 978-3-7420-2067-3
  3. Bernstadt a. d. Eigen. In: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, abgerufen am 22. Juni 2024.
  4. Autorenkollektiv: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, Kap. Schönburgische Besitzungen im Überblick (Steffen Winkler), S. 14–15.
  5. Filip Rězak: Deutsch-wendisches encyklopädisches Wörterbuch der oberlausitzer Sprache. Bautzen 1920, S. 157.
  6. Bernstadt a. d. Eigen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  7. Statistik Sachsen – Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014 in Bernstadt a. d. Eigen, abgerufen am 24. August 2024
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  10. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  11. Geschichtliches zu Stadtwappen und Erdachsenbrunnen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  12. Evang. Kirche Bernstadt (Memento vom 6. Januar 2009 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.
  13. Alexandra Sillgitt, Jochen Leffers: Raketenbauer der Nazis ist Namenspate einer Schule. Online auf Der Spiegel vom 5. Februar 2008.
  14. Über uns. In: ms.bernstadt.com. Abgerufen am 30. November 2018.
  15. Ehrenbürger (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.
  16. Karl Werner Günzel im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren, abgerufen am 31. Mai 2013.
  17. Publikationen über Bernstadt a.d. Eigen und die Orte des Eigenschen Kreises (Memento vom 25. Oktober 2008 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.
Commons: Bernstadt a. d. Eigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bernstadt auf dem Eigen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen