„Adenosindiphosphat“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Chemikalie |
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{| width="40%" {{prettytable-R}} |
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| Suchfunktion = C10H15N5O10P2 |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Strukturformel |
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| Andere Namen = * Adenosin-5′-(trihydrogendiphosphat) |
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* Adenosin-5′-diphosphorsäure |
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* ADP |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Allgemeines |
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| CAS = {{CASRN|58-64-0}} |
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| EG-Nummer = 200-392-5 |
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| Name || Adenosintdiphosphat |
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| ECHA-ID = 100.000.356 |
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| PubChem = 6022 |
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| Abkürzung || ADP |
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| ChemSpider = 5800 |
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| DrugBank = DB03431 |
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| Andere Namen || ? |
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| Beschreibung = weißer Feststoff<ref name=sigma>{{Sigma-Aldrich|SIGMA|01905|Name=|Abruf=2011-06-12}}</ref> |
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| Molare Masse = 427,20 g·[[mol]]<sup>−1</sup> |
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| Aggregat = fest<ref name=sigma /> |
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| [[CAS-Nummer]] || ? |
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| Siedepunkt = |
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| Kurzbeschreibung || ? Feststoff |
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| Dampfdruck = |
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| Löslichkeit = |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD"| Eigenschaften |
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| Quelle GHS-Kz = <ref name=sigma /> |
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| GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme|-}} |
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| [[Molmasse]] || 425,2 g/[[mol]] |
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| GHS-Signalwort = |
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| H = {{H-Sätze|-}} |
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| [[Aggregatzustand]] || ? |
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| EUH = {{EUH-Sätze|-}} |
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| P = {{P-Sätze|-}} |
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| Quelle P = <ref name=sigma /> |
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| ToxDaten = {{ToxDaten |Typ=LD50 |Organismus=Maus |Applikationsart=intraperitoneal |Wert=3333 mg·kg<sup>−1</sup> |Bezeichnung= |Quelle=<ref name=sigma/> }} |
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| [[Löslichkeit]] || ? in Wasser (? g/l bei 25 °C);<br>? löslich in Alkohol<br>? in Diethylether |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" | Sicherheitshinweise |
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| colspan="2" align="center" | [[Gefahrensymbole]]: keine |
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| [[R- und S-Sätze]] || |
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R: -<br> |
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S: ? |
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|Handhabung || keine besonderen Anforderungen |
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| [[Maximale Arbeitsplatz-Konzentration|MAK]] || - |
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|Lagerung || dicht verschlossen, trocken, +15 °C bis +25 °C |
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! colspan="2" bgcolor="#FFDEAD" |<small>Soweit möglich und gebräuchlich, werden [[SI-Einheitensystem|SI-Einheiten]] verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei [[Normbedingungen]].</small> |
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'''Adenosindiphosphat''' ('''ADP''') ist ein [[Nucleotid]] |
'''Adenosindiphosphat''' ('''ADP''') ist ein [[Nucleotid]], bestehend aus dem [[Diphosphat]] des [[Nukleoside|Nucleosids]] [[Adenosin]]. Es entsteht bei der [[Hydrolyse]] von [[Adenosintriphosphat]] (ATP). |
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Adenosin mit einer einteiligen Phosphorkette heißt analog |
Adenosin mit einer einteiligen Phosphorkette heißt analog [[Adenosinmonophosphat]] (AMP); mit einer dreiteiligen Phosphorkette heißt es [[Adenosintriphosphat]] (ATP). ATP ist von diesen drei Molekülen das energiereichste Molekül – AMP das energieärmste. |
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Die Bezeichnung energiereich bzw. energiearm ist eigentlich irreführend. Die Bindungen sind keineswegs stark, sondern eher labil. Da alle drei Phosphatgruppen in biologischen Systemen negativ geladen sind und dicht beieinander gedrängt liegen, stoßen sie sich ab |
Die Bezeichnung energiereich bzw. energiearm ist eigentlich irreführend. Die Bindungen sind keineswegs stark, sondern eher labil. Da alle drei Phosphatgruppen in biologischen Systemen negativ geladen sind und dicht beieinander gedrängt liegen, stoßen sie sich ab; vergleichbar einer gespannten Feder. Das unter physiologischen Bedingungen koordinierte, zweiwertige [[Magnesium]]ion stabilisiert diese Spannung etwas. |
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Bei der [[Phosphorylierung]] von Substraten mittels ATP entsteht ADP, was allgemein wie folgt formuliert werden kann: |
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Eine Reaktionsgleichung kann wie folgt lauten: |
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Dabei wird die Bindung zwischen dem zweiten und dritten Phosphat der Phosphatkette aufgelöst |
Dabei wird die Bindung zwischen dem zweiten und dritten Phosphat der Phosphatkette aufgelöst und das Substrat phosphoryliert. Das Produkt ist energiereicher als das Substrat. Das energiearme ADP wird durch energieliefernde Reaktionen im Körper wieder zum energiereichen ATP phosphoryliert. Bei allen [[Eukaryoten]] finden diese Reaktionen in den [[Mitochondrium|Mitochondrien]] statt, einem speziellen [[Organell]] der Zelle. Bei Pflanzen, die [[Photosynthese]] betreiben, finden diese Auf- und Abbaureaktionen auch in den [[Chloroplast]]en statt. |
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Adenosindiphosphat spielt auch eine Rolle bei der Aktivierung von [[Thrombozyt]]en und damit bei der [[Thrombozytenaggregation]]. Dabei wird ADP aus dichten Granula in Thrombozyten freigesetzt und interagiert dann mit einer Familie von [[Rezeptorantagonist|Rezeptoren]] auf Thrombozyten ([[P2Y1]], [[P2Y12]], und [[P2X1]]). |
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Bei allen [[Eukaryoten]], also allen Pflanzen und Tieren, finden diese Reaktionen in ganz bestimmten Teilkörperchen ([[Organell|Organellen]]) der Zelle, den [[Mitochondrium|Mitochondrien]], statt. |
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== Einzelnachweise == |
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Der Schlüssel zum Verständnis liegt in der Übertragung der chemischen Energie aus oxidativen Prozessen (Atmung) zu Muskelarbeit, der in der Zufuhr von ATP besteht(innere Atmung). Dieses wird zu ADP und zirkuliert wieder zum oxidativen Prozess usw. ADP und ATP sind gewissermaßen die Getriebezahnräder zum Antrieb der Energie verbrauchenden Vorgänge innerhalb der Zelle und der Sauerstoffzufuhr durch das Blut an die Zelle heran. |
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<references/> |
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{{SORTIERUNG:Adenosinphosphat2}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Nukleotid]] |
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[[ |
[[Kategorie:Adenin]] |
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[[Kategorie:Dihydroxyoxolan]] |
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[[en:Adenosine diphosphate]] |
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[[Kategorie:Diphosphat]] |
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[[ja:アデノシン二リン酸]] |
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[[Kategorie:Phosphorsäureester]] |
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[[lt:ADP]] |
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[[nl:Adenosine difosfaat]] |
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[[pt:ADP]] |
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[[sr:Аденозин дифосфат]] |
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[[tr:Adenozin difosfat]] |
Aktuelle Version vom 10. Dezember 2024, 21:39 Uhr
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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![]() | ||||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Name | Adenosindiphosphat | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C10H15N5O10P2 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 427,20 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Adenosindiphosphat (ADP) ist ein Nucleotid, bestehend aus dem Diphosphat des Nucleosids Adenosin. Es entsteht bei der Hydrolyse von Adenosintriphosphat (ATP).
Adenosin mit einer einteiligen Phosphorkette heißt analog Adenosinmonophosphat (AMP); mit einer dreiteiligen Phosphorkette heißt es Adenosintriphosphat (ATP). ATP ist von diesen drei Molekülen das energiereichste Molekül – AMP das energieärmste.
Die Bezeichnung energiereich bzw. energiearm ist eigentlich irreführend. Die Bindungen sind keineswegs stark, sondern eher labil. Da alle drei Phosphatgruppen in biologischen Systemen negativ geladen sind und dicht beieinander gedrängt liegen, stoßen sie sich ab; vergleichbar einer gespannten Feder. Das unter physiologischen Bedingungen koordinierte, zweiwertige Magnesiumion stabilisiert diese Spannung etwas.
Bei der Phosphorylierung von Substraten mittels ATP entsteht ADP, was allgemein wie folgt formuliert werden kann:
Dabei wird die Bindung zwischen dem zweiten und dritten Phosphat der Phosphatkette aufgelöst und das Substrat phosphoryliert. Das Produkt ist energiereicher als das Substrat. Das energiearme ADP wird durch energieliefernde Reaktionen im Körper wieder zum energiereichen ATP phosphoryliert. Bei allen Eukaryoten finden diese Reaktionen in den Mitochondrien statt, einem speziellen Organell der Zelle. Bei Pflanzen, die Photosynthese betreiben, finden diese Auf- und Abbaureaktionen auch in den Chloroplasten statt.
Adenosindiphosphat spielt auch eine Rolle bei der Aktivierung von Thrombozyten und damit bei der Thrombozytenaggregation. Dabei wird ADP aus dichten Granula in Thrombozyten freigesetzt und interagiert dann mit einer Familie von Rezeptoren auf Thrombozyten (P2Y1, P2Y12, und P2X1).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Datenblatt Adenosindiphosphat bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. Juni 2011 (PDF).