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„Rurich“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt den Stadtteil. Zum Politiker siehe [[Hermann von Hompesch-Rurich]].}}
'''Rurich''' ist seit der kommunalen Neugliederung 1972 ein Stadtteil der Stadt [[Hückelhoven]] ([[Kreis Heinsberg]]).
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| Ortsteil = Rurich
| Gemeindeart = Stadt
| Gemeindename = Hückelhoven
| Ortswappen =
| Breitengrad = 51/0/48/N
| Längengrad = 6/16/17/E
| Bundesland = DE-NW
| Höhe =
| Fläche =
| Einwohner = 605
| Einwohner-Stand-Datum = 2020-12-31
| Einwohner-Quelle = <ref name="EinwohnerHueckelhoven" />
| Eingemeindungsdatum = 1972-01-01
| Postleitzahl1 = 41836
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 02462
| Vorwahl2 =
| Lagekarte = Position rurich.gif
| Lagekarte-Beschreibung = Position des Ortsbereichs Rurich im Stadtgebiet Hückelhoven
| Bild = Rurich2.jpg
| Bild-Beschreibung = Blick auf Rurich
}}


'''Rurich''' ist ein Stadtteil der Stadt [[Hückelhoven]] im [[Kreis Heinsberg]].
Der ca. 650 Einwohner zählende Ort war vorher die kleinste selbständige Gemeinde des Landes [[NRW]].


== Gewässer ==
== Geografie ==
=== Lage ===
Westlich des Dorfes fließen die [[Rur]] und der [[Malefinkbach]]. Letzterer verläuft
Rurich liegt im Südosten des [[Kreis Heinsberg|Kreises Heinsberg]]. Nachbarorte sind [[Baal (Hückelhoven)|Baal]], [[Brachelen]] und [[Körrenzig]] (Stadt [[Linnich]]).
von Körrenzig kommend am Schloß und dem Dorf vorbei, er mündet schließlich in die [[Rur]].

=== Gewässer ===
Westlich des Dorfes fließen die [[Rur]] und der [[Malefinkbach]]. Letzterer verläuft von [[Körrenzig]] kommend am Schloss und dem Dorf vorbei, er mündet schließlich in die Rur.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ortsgeschichte ===
Erste urkundlicher Nachweis war eine Verkaufsurkunde vom Januar 1248, in der Egebrecht und Wilhelm von Rurich erwähnt wurden.
Erster urkundlicher Nachweis war eine Verkaufsurkunde vom Januar 1248, in der Egebrecht und Wilhelm von Rurich erwähnt wurden.<ref>Theodor Josef Lacomblet: ''Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins.'' Düsseldorf 1840–1858, Band II, S. 257ff. Nr. 464.</ref> Eine wenig westlich des Ortes gefundene Scherbe einer Fußschale der Zeit um 600 n.&nbsp;Chr. könnte jedoch anzeigen, dass der Ort bereits wesentlich älter ist.<ref>Frank Siegmund, ''Merowingerzeit am Niederrhein.'' Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag. Köln 1998, S. 400.</ref> Seit dem Mittelalter gehörte Rurich zum Gerichtsbezirk Körrenzig im [[Herzogtum Jülich]]. Von 1794 bis 1814 war das Rheinland von Frankreich besetzt. In diesem Zeitraum wurde 1797 Rurich der neugebildeten Munizipalität Körrenzig im Kanton [[Linnich]] zugeteilt, drei Jahre später wurde dann die [[Mairie]] (Bürgermeisterei) Körrenzig gebildet. Nach dem Abzug der Franzosen 1815 wurde Rurich [[Preußen|preußisch]]. Zwischen 1816 und 1936 gehörte Rurich zur [[Bürgermeisterei (Preußen)|Bürgermeisterei]] bzw. seit 1928 zum [[Amt (Kommunalrecht)|Amt]] Körrenzig im [[Landkreis Erkelenz]]. Am 1. April 1936 wurde das Amt Körrenzig zwischen den Kreisen Erkelenz und Jülich aufgeteilt. Rurich verblieb als einzige Gemeinde im Landkreis Erkelenz und wurde in das Amt [[Baal (Hückelhoven)|Baal]] eingegliedert. Seit dem 1. Januar 1972 gehört Rurich zur Stadt [[Hückelhoven]].<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=307}}</ref> Rechtsgrundlage für die Eingemeindung war das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen vom 14. Dezember 1971, kurz [[Aachen-Gesetz (1971)|Aachen-Gesetz]].


=== Einwohnerentwicklung ===
Seit dem Mittelalter gehörte Rurich zum Gerichtsbezirk Körrenzig im [[Herzogtum Jülich]].
* 1925: 412 Einwohner<ref name="Rademacher-Erkelenz" />
* 1933: 436 Einwohner<ref name="Rademacher-Erkelenz" />
* 1939: 465 Einwohner<ref name="Rademacher-Erkelenz" />
* 2020: 605 Einwohner<ref name="EinwohnerHueckelhoven" />


== Religion ==
Von 1794 bis 1814 war das Rheinland von Frankreich besetzt.
Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Der Ort lag jahrhundertelang im Kirchspiel Körrenzig. Von 1868 bis 1872 wurde eine Kirche erbaut. 1888 wurde die Filiale Rurich von Körrenzig abgetrennt und zur Pfarre erhoben. Heute bilden die Pfarrgemeinden [[Brachelen]], [[Hilfarth]] und Rurich eine Gemeinschaft.
1797 wurde Rurich der neugebildeten Munizipalität Körrenzig im Kanton Linnich zugeteilt. 1800 wurde dann die [[Mairie]] (Bürgermeisterei) Körrenzig gebildet.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
1815 wurde Rurich preußisch.
=== Bauwerke ===
Zwischen 1816 und 1936 gehörte Rurich zur Gemeinde
[[Datei:Schloss Rurich Herrenhaus.jpg|mini|Schloss Rurich]]
Körrenzig, [[Landkreis Erkelenz]]. Am 1. April 1936 wurde diese Gemeinde zwischen den Kreisen Erkelenz und Jülich aufgeteilt. Rurich verblieb als einziger Ort im Landkreis Erkelenz und wurde in das Amt [[Baal]] eingegliedert.
[[Datei:Kirche Herz-Jesu rurich.jpg|mini|hochkant|Pfarrkirche Herz-Jesu]]


{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Hückelhoven}}
Seit dem 01. Januar 1972 gehört Rurich zur Stadt [[Hückelhoven]].


* ''Die Anlage [[Schloss Rurich]]'' besteht aus einem Gutshof und einem Herrenhaus mit Kapelle. Das Herrenhaus ist südseitig von einer Gräfte umgeben. Von der alten Burg auf der, ebenfalls südlich gelegenen Insel, aus dem 14./15. Jahrhundert sind nur Reste des Burggewölbes erhalten, über denen in den 1980er Jahren das sogenannte „Neue Palais“ errichtet wurde. Eine Inschrift am Herrenhaus datiert von 1775/90 und verweist auf den Bauzeitraum. Bei der Schlosskapelle handelt es sich um eine einschiffige neugotische Backsteinhalle mit polygonalem Chor. Ein Teil der Schlosskapelle und des westlichen Seitenflügels vom Herrenhaus sind miteinander verbunden.
=== Religion ===
* Bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts gehörte das Herrenhaus zum Besitz der [[Hompesch (Adelsgeschlecht)|Grafen von Hompesch]]. Nachdem mit dem Tode des Grafen Alfred Polycarp von Hompesch-Rurich im Jahre 1909 diese Linie erloschen war, wurde das Anwesen im Jahre 1913 von den Brüdern Schlick aus Pesch aus dem Nachlass Hompesch erworben und gelangte in der Folge durch Erbgang an den heutigen Besitzer Reichsgraf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin.
Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch.
Der Ort lag jahrhundertelang im Kirchspiel Körrenzig. Von 1868 bis 1872 wurde eine Kirche erbaut. 1888 wurde die Filiale Rurich von Körrenzig abgetrennt und zur Pfarre erhoben. Heute bilden die Pfarrgemeinden [[Brachelen]], [[Hilfarth]] und Rurich eine Gemeinschaft.


== Sehenswürdigkeiten ==
=== Bauwerke ===
*'''Schloss Rurich'''. Der zweigeschossige [[Rokoko]]bau, der um das Jahr 1788 errichtet wurde, hat sich in seiner Grundstruktur trotz Anbauten, Abrissen, Umbauten und Zerstörungen bis heute erhalten. Im Schloss befindet sich auch eine Kapelle.
* Pfarrkirche Herz - Jesu
* Gut Kippingen
* Gut Kippingen
: Die Hofanlage wird 1248 erstmals urkundlich erwähnt.

* Die [[neugotisch]]e [[Herz-Jesu-Kirche (Rurich)|Pfarrkirche Herz-Jesu]], erbaut 1868 bis 1873 nach Plänen von [[August Carl Lange]]
=== Denkmal ===
* Grubenlok NR. 46 der Gewerkschaft Sophia Jacoba, Hückelhoven


=== Park ===
=== Park ===
* Schlosspark
* Schlosspark


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
== Infrastruktur ==
* [[Karneval]]
* kath. Pfarrkirche
* Pfingst-Rallye-Rurich am Pfingstsonntag ([[Oldtimer]]-[[Rallye]])
* Städtischer Kindergarten Rurich
* Weihnachtsmarkt
* Städtisches Jugend- und Freizeitheim Rurich
* Frühkirmes des Bürger- und Junggesellenvereins
* Rasen-Sportplatz
* Sommerfest des Junggesellenvereins

* Maiversteigerung und Maibaum aufstellen
=== Verkehr ===
<!-- Gemäß [[Wikipedia:Formatvorlage Stadt]] sollen keine Vereinsauflistungen in Ortsartikeln sein
Im Osten führt die [[Bundesstraße 57 |Bundesstraße B 57]] am Dorf vorbei.
=== Vereine ===

Ehemals bestand eine eingleisige Bahnlinie zwischen Düren über Jülich, Linnich, Baal, Hückelhoven, Dalheim und Mönchengladbach, die an Rurich vorbeiführte. Nach ihrer Stilllegung dient die Bahntrasse heute einem Radweg.

Zwischen Dalheim und Mönchengladbach war sie Teil der Eisernen Rhein.

== Veranstaltungen ==
* Frühkirmes, am 2. Sonntag nach Pfingsten
* Spätkirmes, am 2. Sonntag im September
* Kappensitzung, (4. Samstag vor Karnevalssonntag)
* Damensitzung, (2. Samstag vor Karnevalssonntag)
* Kindersitzung, (letzter Sonntag vor Karneval)
* Kostümball, am Karnevalssonntag
* Rosenmontagszug durchs Dorf
* Maiversteigerung des Junggesellenvereins, 30.April

== Vereine ==
* Angelsportverein Rurich von 1960
* Angelsportverein Rurich von 1960
* Brieftaubenverein "Heimatliebe"
* Brieftaubenverein "Heimatliebe"
* Bürgerverein Rurich
* Bürgerverein Rurich
* Freiwillige Feuerwehr - Löschgruppe Rurich von 1911
* Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Rurich von 1911
* FC Germania Rurich 1919 e.V.
* FC Germania 1919 Rurich e.&nbsp;V.
* Gewerbeverein Baal-Rurich
* Ruricher Karnevalsverein Rurblümchen e.V. 1949
* Ruricher Karnevalsverein Rurblümchen e.&nbsp;V. 1949
* Kirchenchor "St. Cäcilia" Rurich von 1872
* Kirchenchor "St. Cäcilia" Rurich von 1872
* Musikverein Rurich von 1973
* Musikverein Rurich von 1973
* Junggesellenverein Rurich 1826 e.V. ( ältester Ruricher Verein, 1. nachgewiesene Aktivität als Verein: 1826 )
* Junggesellenverein Rurich 1826 e.&nbsp;V. (ältester Ruricher Verein, 1. nachgewiesene Aktivität als Verein: 1826 )
* Förderverein des städt. Kindergartens " Villa Kunterbunt "
-->


== Infrastruktur und Wirtschaft ==
== Persönlichkeiten ==
=== Öffentliche Einrichtungen ===
*[[Alfred Polycarp von Hompesch|Alfred Polycarp von Hompesch]], Graf von Hompesch ( * 16. September 1826; + 21. Januar 1909 )
* Städtischer Kindergarten „Villa Kunterbunt“
* Bürgersaal Rurich
* Rasen-Sportplatz


=== Verkehr ===
Kammerherr der späteren [[Kaiserin Augusta]], der Gattin [[Kaiser]] [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]]
Östlich des Dorfes verläuft die [[Bundesstraße 57]].


Die eingleisige [[Bahnstrecke Jülich–Dalheim]] führte früher von Düren über Jülich, Linnich, Baal, Hückelhoven und Dalheim nach Mönchengladbach und berührte dabei Rurich. Der alte Haltepunkt lag damals links vom heutigen Wendehammer der Hompesch Straße. Ein altes Backsteinhäuschen (Unterstand) erinnert an den Haltepunkt. Er befindet sich heute in Privatbesitz und dient als Abstellraum. Die Bahngleise zwischen Linnich und Baal wurden nach der Stilllegung (1968) der Strecke 1974 abgebaut; heute dient diese ehemalige Bahntrasse zwischen dem Sportplatz Rurich und dem Bahnhof Baal seit 2002 als Rad- und Wanderweg. Es gibt jedoch Bestrebungen, die Strecke Linnich – Baal wiederaufzubauen.
Vertreter des Rheinischen Grafenverbandes im Preußischen Herrenhaus


Rurich wird von den [[Aachener Verkehrsverbund|AVV]]-Buslinien 295 des [[Rurtalbus]] und HÜ&nbsp;2 des [[WestVerkehr]] bedient. Zusätzlich verkehrt in den Nächten von Freitag auf Samstag ein Disco-Bus nach Himmerich.
Abgeordneter im Reichstag des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bundes]], ab 1867


Zudem verkehrt der ''Multibus'' seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten.<ref>[https://avv.de/de/aktuelles/neuigkeiten/aenderungen-im-fahrplan-der-aseag-und-westverkehr-ab-9-juni Änderungen im Fahrplan der ASEAG und WestVerkehr ab 9. Juni {{!}} Neue Schnellbus- und Stadtbuslinien im Kreis Heinsberg], auf avv.de, abgerufen am 28. November 2024</ref>
Abgeordneter im [[Deutscher Reichstag | Deutschen Reichstag]], ab 1874


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== Persönlichkeiten ==
* Dr. theol. h.c. [[Bäumker|Wilhelm Bäumker]] ( * 25. Oktober 1842 in Elberfeld; + 3. Januar 1905 in Rurich )
* [[Alfred Polycarp von Hompesch]], Graf von Hompesch (* 16. September 1826; † 21. Januar 1909)

: Kammerherr der späteren Kaiserin [[Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach|Augusta]], der Gattin [[Kaiser]] [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]]
bedeutender [[Hymnologe]] ( Kirchenliedforscher )
: Vertreter des Rheinischen Grafenverbandes im Preußischen Herrenhaus

: Abgeordneter im Reichstag des [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bundes]], ab 1867
Verfasser des vierbändigen Werks " Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen
: Abgeordneter im [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Deutschen Reichstag]], ab 1874
* Dr. theol. h. c. [[Wilhelm Bäumker]] (* 25. Oktober 1842 in Elberfeld; † 3. März 1905 in Rurich)
: bedeutender [[Hymnologie|Hymnologe]] (Kirchenliedforscher), Verfasser des vierbändigen Werks „Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen“


== Literatur ==
== Literatur ==
Mertens, P. C., ''Die Ruricher Chronik 1792-1822''. Erkelenzer Geschichtsverein, Heft 7, Erkelenz 1930
* Mertens, P. C.: ''Die Ruricher Chronik 1792–1822''. Erkelenzer Geschichtsverein, Heft 7, Erkelenz 1930.
* Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 2, [https://books.google.de/books?id=Tn4WAQAAMAAJ&pg=PA340 S.&nbsp;340ff]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
[http://www.feuerwehr-rurich.de/ Freiwillige Feuerwehr - Löschgruppe Rurich von 1911]
* [https://www.hueckelhoven.de/ Website der Stadt Hückelhoven]

[http://www.germania-rurich.de/ FC Germania Rurich 1919 e.V.]
* [http://www.limburg-bernd.de/DenkHue/Denkmalblatt.htm Denkmale in der Stadt Hückelhoven]
* [http://www.limburg-bernd.de/Kirchen%20und%20Kapellen%20im%20Kreis%20Heinsberg/KapellenHue.htm Kirchen und Kapellen in der Stadt Hückelhoven]

* [https://www.schloss-rurich.com/ Website von Schloss Rurich]
[http://www.rurbluemchen.de/ Karnevalsverein Rurblümchen ]

[http://www.jv-rurich.de/Junggesellenverein/Content/Index.php?id=start/ Junggesellenverein Rurich 1926 e.V.]

[http://www.bautz.de/bbkl/b/baeumker_w.shtml/ Informationen zu Dr. Bäumker]


== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="EinwohnerHueckelhoven">
{{Internetquelle
|url=https://www.hueckelhoven.de/site/uploads/2021/01/Einwohnerzahlen_Oktober_bis_Dezember_2020.pdf
|titel=Einwohnerstatistik der Stadt Hückelhoven
|titelerg=Stand: 31.12.2020
|hrsg=Stadt Hückelhoven
|datum=2021-01-21
|seiten=3
|abruf=2021-03-08
|format=PDF; 107&nbsp;kB
}}
</ref>
<ref name="Rademacher-Erkelenz">
{{Verwaltungsgeschichte.de |pfad=erkelenz.html |name=Deutsche Verwaltungsgeschichte Rheinprovinz, Kreis Erkelenz |abruf=2021-03-09}}
</ref>
</references>


{{Navigationsleiste Stadtteile von Hückelhoven}}


[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Heinsberg]]
[[Kategorie:Kreis Heinsberg]]
[[Kategorie:Geographie (Hückelhoven)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Kreis Heinsberg)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1972]]

Aktuelle Version vom 18. Januar 2025, 17:15 Uhr

Rurich
Koordinaten: 51° 1′ N, 6° 16′ OKoordinaten: 51° 0′ 48″ N, 6° 16′ 17″ O
Einwohner: 605 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 41836
Vorwahl: 02462
Karte
Position des Ortsbereichs Rurich im Stadtgebiet Hückelhoven
Blick auf Rurich
Blick auf Rurich

Rurich ist ein Stadtteil der Stadt Hückelhoven im Kreis Heinsberg.

Rurich liegt im Südosten des Kreises Heinsberg. Nachbarorte sind Baal, Brachelen und Körrenzig (Stadt Linnich).

Westlich des Dorfes fließen die Rur und der Malefinkbach. Letzterer verläuft von Körrenzig kommend am Schloss und dem Dorf vorbei, er mündet schließlich in die Rur.

Erster urkundlicher Nachweis war eine Verkaufsurkunde vom Januar 1248, in der Egebrecht und Wilhelm von Rurich erwähnt wurden.[2] Eine wenig westlich des Ortes gefundene Scherbe einer Fußschale der Zeit um 600 n. Chr. könnte jedoch anzeigen, dass der Ort bereits wesentlich älter ist.[3] Seit dem Mittelalter gehörte Rurich zum Gerichtsbezirk Körrenzig im Herzogtum Jülich. Von 1794 bis 1814 war das Rheinland von Frankreich besetzt. In diesem Zeitraum wurde 1797 Rurich der neugebildeten Munizipalität Körrenzig im Kanton Linnich zugeteilt, drei Jahre später wurde dann die Mairie (Bürgermeisterei) Körrenzig gebildet. Nach dem Abzug der Franzosen 1815 wurde Rurich preußisch. Zwischen 1816 und 1936 gehörte Rurich zur Bürgermeisterei bzw. seit 1928 zum Amt Körrenzig im Landkreis Erkelenz. Am 1. April 1936 wurde das Amt Körrenzig zwischen den Kreisen Erkelenz und Jülich aufgeteilt. Rurich verblieb als einzige Gemeinde im Landkreis Erkelenz und wurde in das Amt Baal eingegliedert. Seit dem 1. Januar 1972 gehört Rurich zur Stadt Hückelhoven.[4] Rechtsgrundlage für die Eingemeindung war das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen vom 14. Dezember 1971, kurz Aachen-Gesetz.

Einwohnerentwicklung

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  • 1925: 412 Einwohner[5]
  • 1933: 436 Einwohner[5]
  • 1939: 465 Einwohner[5]
  • 2020: 605 Einwohner[1]

Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Der Ort lag jahrhundertelang im Kirchspiel Körrenzig. Von 1868 bis 1872 wurde eine Kirche erbaut. 1888 wurde die Filiale Rurich von Körrenzig abgetrennt und zur Pfarre erhoben. Heute bilden die Pfarrgemeinden Brachelen, Hilfarth und Rurich eine Gemeinschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Rurich
Pfarrkirche Herz-Jesu
  • Die Anlage Schloss Rurich besteht aus einem Gutshof und einem Herrenhaus mit Kapelle. Das Herrenhaus ist südseitig von einer Gräfte umgeben. Von der alten Burg auf der, ebenfalls südlich gelegenen Insel, aus dem 14./15. Jahrhundert sind nur Reste des Burggewölbes erhalten, über denen in den 1980er Jahren das sogenannte „Neue Palais“ errichtet wurde. Eine Inschrift am Herrenhaus datiert von 1775/90 und verweist auf den Bauzeitraum. Bei der Schlosskapelle handelt es sich um eine einschiffige neugotische Backsteinhalle mit polygonalem Chor. Ein Teil der Schlosskapelle und des westlichen Seitenflügels vom Herrenhaus sind miteinander verbunden.
  • Bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts gehörte das Herrenhaus zum Besitz der Grafen von Hompesch. Nachdem mit dem Tode des Grafen Alfred Polycarp von Hompesch-Rurich im Jahre 1909 diese Linie erloschen war, wurde das Anwesen im Jahre 1913 von den Brüdern Schlick aus Pesch aus dem Nachlass Hompesch erworben und gelangte in der Folge durch Erbgang an den heutigen Besitzer Reichsgraf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin.
  • Gut Kippingen
Die Hofanlage wird 1248 erstmals urkundlich erwähnt.
  • Schlosspark

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Karneval
  • Pfingst-Rallye-Rurich am Pfingstsonntag (Oldtimer-Rallye)
  • Weihnachtsmarkt
  • Frühkirmes des Bürger- und Junggesellenvereins
  • Sommerfest des Junggesellenvereins
  • Maiversteigerung und Maibaum aufstellen

Infrastruktur und Wirtschaft

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Öffentliche Einrichtungen

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  • Städtischer Kindergarten „Villa Kunterbunt“
  • Bürgersaal Rurich
  • Rasen-Sportplatz

Östlich des Dorfes verläuft die Bundesstraße 57.

Die eingleisige Bahnstrecke Jülich–Dalheim führte früher von Düren über Jülich, Linnich, Baal, Hückelhoven und Dalheim nach Mönchengladbach und berührte dabei Rurich. Der alte Haltepunkt lag damals links vom heutigen Wendehammer der Hompesch Straße. Ein altes Backsteinhäuschen (Unterstand) erinnert an den Haltepunkt. Er befindet sich heute in Privatbesitz und dient als Abstellraum. Die Bahngleise zwischen Linnich und Baal wurden nach der Stilllegung (1968) der Strecke 1974 abgebaut; heute dient diese ehemalige Bahntrasse zwischen dem Sportplatz Rurich und dem Bahnhof Baal seit 2002 als Rad- und Wanderweg. Es gibt jedoch Bestrebungen, die Strecke Linnich – Baal wiederaufzubauen.

Rurich wird von den AVV-Buslinien 295 des Rurtalbus und HÜ 2 des WestVerkehr bedient. Zusätzlich verkehrt in den Nächten von Freitag auf Samstag ein Disco-Bus nach Himmerich.

Zudem verkehrt der Multibus seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten.[6]

Linie Betreiber Verlauf
295 Rurtalbus (Linnich Schulzentrum –) Linnich-SIG Combibloc – Glimbach – Körrenzig – Rurich – Baal Süd – Baal Bf
HÜ2 west Rurich – Baal Süd – Baal Bf – Doveren – Hückelhoven – Kleingladbach oder
(Ratheim –) Millich – Schaufenberg (– Kleingladbach)
Disco-Bus Rurtalbus DiscoBus: nur in den Nächten Fr/Sa (kein AVV-Tarif)
Jülich Neues Rathaus – Walramplatz – Koslar – Barmen – Abwz. Floßdorf – Rurdorf – Linnich Rathaus – Glimbach – Körrenzig – Rurich – Baal Bf – Abzw. Doverheide – Hückelhoven – Himmerich

Persönlichkeiten

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Kammerherr der späteren Kaiserin Augusta, der Gattin Kaiser Wilhelm I.
Vertreter des Rheinischen Grafenverbandes im Preußischen Herrenhaus
Abgeordneter im Reichstag des Norddeutschen Bundes, ab 1867
Abgeordneter im Deutschen Reichstag, ab 1874
  • Dr. theol. h. c. Wilhelm Bäumker (* 25. Oktober 1842 in Elberfeld; † 3. März 1905 in Rurich)
bedeutender Hymnologe (Kirchenliedforscher), Verfasser des vierbändigen Werks „Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen“
  • Mertens, P. C.: Die Ruricher Chronik 1792–1822. Erkelenzer Geschichtsverein, Heft 7, Erkelenz 1930.
  • Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 2, S. 340ff
Commons: Rurich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Einwohnerstatistik der Stadt Hückelhoven. (PDF; 107 kB) Stand: 31.12.2020. Stadt Hückelhoven, 21. Januar 2021, S. 3, abgerufen am 8. März 2021.
  2. Theodor Josef Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Düsseldorf 1840–1858, Band II, S. 257ff. Nr. 464.
  3. Frank Siegmund, Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag. Köln 1998, S. 400.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 307 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  5. a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte Rheinprovinz, Kreis Erkelenz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 9. März 2021.
  6. Änderungen im Fahrplan der ASEAG und WestVerkehr ab 9. Juni | Neue Schnellbus- und Stadtbuslinien im Kreis Heinsberg, auf avv.de, abgerufen am 28. November 2024