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„Optio“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Grosvenor Museums - Grabstein 7a Optio.jpg|mini|Grabstein des Caecilius Avitus, Optio der ''Legio XX Valeria Victrix'' (Replik)]]
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[[Datei:Bonn 2.Jh. n. Chr. Goldring eines römischen Optio der 1. Legion. Legionslager 477.jpg|mini|Goldring eines römischen Optio der 1. Legion, FO. Bonn 2. Jh. n. Chr.]]
[[Datei:Optio.jpg|miniatur|Optio in einer historischen Nachbildung]]
'''Optio''' (Pl. ''optiones''; von [[latein]]isch ''optare'' „wünschen“, daraus „gewünschter Assistent“) war ein Dienstgrad im römischen Heerwesen, insbesondere der [[Römische Legion|römischen Legion]]. Er wurde vom [[Centurio]] als Stellvertreter ausgewählt und gehörte zu den ''[[principales]]'', den niederen [[Offizier]]srängen. Aufgrund des breiten Betätigungsfeldes ist er im Dienstgrad zwischen einem heutigen [[Feldwebel]] und einem [[Leutnant]] anzusiedeln.<ref>Joachim Ott: ''Die Beneficiarier. Untersuchungen zu ihrer Stellung innerhalb der Rangordnung des römischen Heeres und zu ihrer Funktion'', S.&nbsp;12–16.</ref> Es gab eine Vielzahl von Optio-Rängen wie den ''Optio scholae,'' die in Form von ''ad hoc optiones'' auch als Sonderaufgaben an einfache Soldaten vergeben werden konnten.<ref name="Mosser_2003_69">Martin Mosser: ''Die Steindenkmäler der Legio XV Apollinaris''. Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2003, ISBN 3-902086-09-2, S.&nbsp;69.</ref>


Ein Optio konnte der taktische Stellvertreter des Centurio sein. Fiel dieser, ging die Befehlsgewalt über die [[Centurie]] auf den ''Optio centuriae'', den ranghöchsten Optio, der für die Stellvertretung ausgewählt war, über, auch wenn theoretisch der [[Signifer]] einen höheren Rang bekleidete. In der Schlacht hatte der Optio seinen taktischen Platz hinter der letzten Reihe. Hier bestand seine vorrangige Aufgabe darin, die Einhaltung der Kampfformation der vorderen Reihen sicherzustellen. Außerhalb des Gefechtes gab es für den Optio verschiedene Einsatzbereiche, z. B.:
Unfug
* ''Optio ad spem (ordinis)/Optio spei'': Ranghöherer Optio, der als ''Optio centuriae'' für die Beförderung zum Centurio vorgesehen war<ref name="Mosser_2003_69" /> und diesen administrativ vertrat
--[[Benutzer:Hubertl|Hubertl]] 12:21, 16. Feb 2006 (CET) Einspruch: Ich stub das schnell zurecht wenns sein muss.--[[Benutzer:Alaman|Alaman]] 12:27, 16. Feb 2006 (CET)
* ''Optio ballistariorum'': Befehlshaber einer Artillerieeinheit
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* ''Optio carceris '': Verwalter des [[Militärgefängnis]]ses
* ''Optio custodiarum'': Befehlshaber einer Wachmannschaft
* ''Optio equitum'': Unterbefehlshaber einer Reitereieinheit
* ''Optio valetudinarii'': [[Lazarett]]verwalter.
* ''Optio fabricae'': Leiter der Waffenwerkstatt<ref name="Baatz_1994_185">Dietwulf Baatz: ''Katapult-Spannbuchsen vom Auerberg.'' In: [[Günter Ulbert]]: ''Der Auerberg I.'' Beck, München 1994. ISBN 3-406-37500-6. S.&nbsp;173–189; hier S.&nbsp;185.</ref>
* ''Optio scholae''
* ''Optio principis''


Der Optio unterschied sich in der [[Uniform]] kaum von den Mannschaften, er trug vermutlich einen Helm mit einem längsgestellten Helmbusch (der Helmbusch soll im Gefecht als Orientierungspunkt gedient haben; diese Funktion kann jedoch auch das ''hastile'' übernommen haben), sowie einen Stab mit Knauf, das sogenannte ''hastile''. Mit dieser Stange drängte er aus der Kampflinie zurückweichende Soldaten wieder vorwärts in die Reihe. Er erhielt den anderthalbfachen bis doppelten Sold eines einfachen Legionärs.


Optiones sind bereits im römischen Heer zur Zeit der [[Punische Kriege|Punischen Kriege]] belegt. In der [[Römische Kaiserzeit|Kaiserzeit]] gab es sie außer bei Legionen und [[Auxiliartruppen]] auch bei allen anderen militärischen Formationen wie den [[Prätorianer]]n, den [[Feuerwehren im Römischen Reich|Vigiles]] oder den [[Cohortes urbanae]] und in der Zivilverwaltung, z. B. als ''optio ab actis urbi'', eine Art Sekretär eines Stadtpräfekten.
Optio War der Ausbildner der Legionäre im römischen Reich.
Er war unter dem Rang des Zenturios und Bildete die Legionäre im Schwertkampf, (Gladius und Puggio) Speerwurf (Pilum)
und anderen dingen aus.


== Siehe auch ==
* [[Liste der Dienstgrade und Truppengattungen in der römischen Armee]]


== Literatur ==
S.L
* Ross Cowan, Angus McBride: ''Römische Legionäre: Republik (58 v. – 68 n. Chr.) und Kaiserreich (161 – 284 n. Chr.).'' Dt. Ausg., Siegler, Königswinter 2007. ISBN 978-3-87748-658-0, S. 50–51.
* [[Alfred von Domaszewski]]: ''Die Rangordnung des römischen Heeres'', Bonn 1981 (3. Auflage). ISBN 3-412-05280-9.
* Joachim Ott: ''Die Beneficiarier. Untersuchungen zu ihrer Stellung innerhalb der Rangordnung des römischen Heeres und zu ihrer Funktion'', Stuttgart 1995 (= Diss. Frankfurt 1993). ISBN 3-515-06660-8.
* Peter Probst: ''Untersuchungen zum Optio. Seine Stellung innerhalb der Rangordnung und seine Funktion in der römischen Armee'' (= ''Pharos. Studien zur griechisch-römischen Antike''. 45). Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2020, ISBN 978-3-86757-273-6.
* Tadeusz Sarnowski: ''Nova ordinatio im römischen Heer des 3. Jh.s und eine neue [[Primus Pilus]]-Weihung aus Novae in Niedermoesien''. In: ''[[Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik]]'' 95, 1993, S. 197–204 ([http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/zpe/downloads/1993/095pdf/095197.pdf PDF-Datei; 726 kB]).
* [[Michael Alexander Speidel|Michael A. Speidel]]: ''Sold und Wirtschaftslage der römischen Soldaten''. In: [[Géza Alföldy]], [[Brian Dobson]], [[Werner Eck]] (Hrsg.): ''Kaiser, Heer und Gesellschaft in der römischen Kaiserzeit''. Steiner, Stuttgart 2000, ISBN 3-515-07654-9, S. 65–96.
* [[Gabriele Wesch-Klein]]: ''Soziale Aspekte des römischen Heerwesens in der Kaiserzeit''. Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07300-0 (= Habil. Heidelberg 1995).

== Anmerkungen ==
<references />

{{Navigationsleiste Dienstgrade und Truppengattungen in der römischen Armee}}

[[Kategorie:Römischer Dienstgrad]]
[[Kategorie:Offiziersdienstgrad]]

Aktuelle Version vom 20. April 2025, 16:12 Uhr

Grabstein des Caecilius Avitus, Optio der Legio XX Valeria Victrix (Replik)
Goldring eines römischen Optio der 1. Legion, FO. Bonn 2. Jh. n. Chr.
Optio in einer historischen Nachbildung

Optio (Pl. optiones; von lateinisch optare „wünschen“, daraus „gewünschter Assistent“) war ein Dienstgrad im römischen Heerwesen, insbesondere der römischen Legion. Er wurde vom Centurio als Stellvertreter ausgewählt und gehörte zu den principales, den niederen Offiziersrängen. Aufgrund des breiten Betätigungsfeldes ist er im Dienstgrad zwischen einem heutigen Feldwebel und einem Leutnant anzusiedeln.[1] Es gab eine Vielzahl von Optio-Rängen wie den Optio scholae, die in Form von ad hoc optiones auch als Sonderaufgaben an einfache Soldaten vergeben werden konnten.[2]

Ein Optio konnte der taktische Stellvertreter des Centurio sein. Fiel dieser, ging die Befehlsgewalt über die Centurie auf den Optio centuriae, den ranghöchsten Optio, der für die Stellvertretung ausgewählt war, über, auch wenn theoretisch der Signifer einen höheren Rang bekleidete. In der Schlacht hatte der Optio seinen taktischen Platz hinter der letzten Reihe. Hier bestand seine vorrangige Aufgabe darin, die Einhaltung der Kampfformation der vorderen Reihen sicherzustellen. Außerhalb des Gefechtes gab es für den Optio verschiedene Einsatzbereiche, z. B.:

  • Optio ad spem (ordinis)/Optio spei: Ranghöherer Optio, der als Optio centuriae für die Beförderung zum Centurio vorgesehen war[2] und diesen administrativ vertrat
  • Optio ballistariorum: Befehlshaber einer Artillerieeinheit
  • Optio carceris : Verwalter des Militärgefängnisses
  • Optio custodiarum: Befehlshaber einer Wachmannschaft
  • Optio equitum: Unterbefehlshaber einer Reitereieinheit
  • Optio valetudinarii: Lazarettverwalter.
  • Optio fabricae: Leiter der Waffenwerkstatt[3]
  • Optio scholae
  • Optio principis

Der Optio unterschied sich in der Uniform kaum von den Mannschaften, er trug vermutlich einen Helm mit einem längsgestellten Helmbusch (der Helmbusch soll im Gefecht als Orientierungspunkt gedient haben; diese Funktion kann jedoch auch das hastile übernommen haben), sowie einen Stab mit Knauf, das sogenannte hastile. Mit dieser Stange drängte er aus der Kampflinie zurückweichende Soldaten wieder vorwärts in die Reihe. Er erhielt den anderthalbfachen bis doppelten Sold eines einfachen Legionärs.

Optiones sind bereits im römischen Heer zur Zeit der Punischen Kriege belegt. In der Kaiserzeit gab es sie außer bei Legionen und Auxiliartruppen auch bei allen anderen militärischen Formationen wie den Prätorianern, den Vigiles oder den Cohortes urbanae und in der Zivilverwaltung, z. B. als optio ab actis urbi, eine Art Sekretär eines Stadtpräfekten.

  1. Joachim Ott: Die Beneficiarier. Untersuchungen zu ihrer Stellung innerhalb der Rangordnung des römischen Heeres und zu ihrer Funktion, S. 12–16.
  2. a b Martin Mosser: Die Steindenkmäler der Legio XV Apollinaris. Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie, Wien 2003, ISBN 3-902086-09-2, S. 69.
  3. Dietwulf Baatz: Katapult-Spannbuchsen vom Auerberg. In: Günter Ulbert: Der Auerberg I. Beck, München 1994. ISBN 3-406-37500-6. S. 173–189; hier S. 185.