„Dunkle Wolken“ – Versionsunterschied
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'''Dunkle Wolken''', auch ''Es geht ein dunkle Wolk herein'', ist |
'''Dunkle Wolken''', auch ''Es geht ein dunkle Wolk herein'', ist ein [[Volkslied]] nach der Liederhandschrift des [[Bayern|bayerischen]] [[Benediktiner]]paters [[Johannes Werlin (Benediktiner)|Johannes Werlin]] aus dem [[Kloster Seeon]].<ref name="Werlin">Johannes Werlin: ''Rhythmorum qui praecedunt I–VI versuum modulationes.'' Band 3. Seeon, 1646–1647, S. 1504 ([http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0009/bsb00096347/images/index.html?id=00096347&groesser=&fip=eayafsdrenqrsewqewqeneayaxsyzts&no=7&seite=246 Digitalisat]).</ref> Das Lied ist ein Abschiedslied aus dem 16. Jahrhundert. |
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== Werlin und das Volkslied == |
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Die Niederschrift Werlins im Jahr 1646 innerhalb einer Sammlung von knapp 3000 Volkliedern ist die einzige Quelle aus der das Lied überliefert ist. Der Pater hatte es sich zur Aufgabe gemacht, schon damals z.T. weniger gesungene Volkslieder seines und des vorigen Jahrunderts vor dem Vergessen zu bewahren. |
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== Volkslied == |
== Volkslied == |
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=== Liedtext === |
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Der Liedtext sucht mittels Natursymbolen, wie eben der "dunkle Wolke", Stimmungen und hereinbrechendes Unheil zu beschreiben. |
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=== Die Überlieferung des Johannes Werlin === |
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:Es geht ein dunkle Wolk herein, |
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Die Niederschrift Werlins im Jahr 1646<ref name="Werlin" /> innerhalb einer Sammlung von knapp 3.000 Volksliedern in sieben [[Foliant]]en gilt als die Hauptquelle für das Lied. Der [[Pater]] hatte es sich zur Aufgabe gemacht, schon damals z. T. weniger gesungene Volkslieder seines und des vorangegangenen Jahrhunderts vor dem Vergessen zu bewahren. Allerdings ist in Werlins Handschrift außer der Melodie nur eine einzige Textstrophe überliefert. |
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:mich deucht, es wird ein Regen sein, |
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:ein Regenaus den Wolken, |
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:wohl in das grüne Gras. |
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Werlins Notenniederschrift weist kaum Eingriffe des Volksliedsammlers auf, der nicht selten eine Vereinfachung der alten Melodien in Richtung einer zeitgemäßeren [[Dur]]-[[Moll]]-[[Tonalität (Musik)|Tonalität]] anstrebte, was einige Lieder, die auch aus anderen Quellen überliefert sind, erkennen lassen. |
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:Und kommst du, liebe Sonne, |
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:nit bald, so weset alles im grünen Wald, |
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:und all die müden Blumen, |
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:die haben müden Tod. |
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Hartmut Braun vom [[Deutsches Volksliedarchiv|Deutschen Volksliedarchiv]] in [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] weist auf die darauf zurückzuführende „große Spannkraft der Melodielinie“ hin und die Kongenialität von Text und Musik: „Solche Naturwüchsigkeit findet sich nicht mehr in Liedern von der Mitte des 17. Jahrhunderts an“.<ref name="Kieckbusch">[http://www.uli-johannes-kieckbusch.de/disk/dk01.html Booklet-Text zur CD ''Dark Clouds'' von Uli Kieckbusch] (1994)</ref> Erwähnenswert ist immerhin, dass es sich um eine [[Dorischer Modus|dorische]] Melodie handelt,<ref>Ole Steinhoff, Matthias Rheinländer: ''Keineswegs nur zum Singen. Vorschläge für den Unterricht mit Materialien aus dem Liederbuch „Unisono“.'' Klett, Leipzig 2006, S. 8–15 ([https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/unisono_dunklewolk.pdf online]).</ref> deren Generalvorzeichnung ohne das hier verwendete {{Musik|b}} auskommt.<ref name="Werlin" /> |
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:Es geht ein dunkle Wolke herein; |
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:Es soll und muß geschieden sein. |
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:Ade, feins Lieb, dein Scheiden |
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:Macht mir das Herz schwer. |
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[[Datei:Es geht eine dunkle Wolk herein (1911).jpg|mini|Notensatz aus dem ''Zupfgeigenhansl'' (1911)]] |
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=== Musik === |
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<score sound="1">\relative d' { \key d \minor \time 3/4 \partial 4 d a'2 a4 g2 e4 f2 g4 e2 a4 a2 a4 g2 e4 f2 g4 e2 d4 \break |
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Werlins Notenniederschrift weist kaum Eingriffe des Volksliedsammlers auf, der nicht selten eine Vereinfachung der alten Melodien in Richtung einer zeitgemäßeren [[Dur]]-[[Moll]]-[[Tonalität]] anstrebte, was einige Lieder, die auch aus anderen Quellen überliefert sind, erkennen lassen. |
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c2 b4 a2 a'4 c2. a g4 f g e2 e4 d2. \bar "||" } \addlyrics { Es geht ein dunk -- le Wolk her -- ein, mich deucht, es wird ein Re -- gen sein, |
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ein Re -- gen aus den Wol -- ken, wohl in das grü -- ne Gras. } </score> |
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=== Spätere Ergänzungen === |
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Dr. Hartmut Braun vom [[Deutsches Volkliedarchiv|Deutschen Volksliedarchiv]] in [[Freiburg]] weist auf die darauf zurückzuführende "große Spannkraft der Melodielinie" hin und die Kongenialität von Text und Musik: "Solche Naturwüchsigkeit findet sich nicht mehr in Liedern von der Mitte des 17. Jahrhunderts an". |
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Moderne Drucke des Liedes enthalten im Allgemeinen zwei weitere Strophen, bei denen es sich allerdings um spätere Hinzufügungen handelt. Die zweite Strophe ist eine „schwächer[e] Hinzudichtung der Herausgeber des ''[[Der Zupfgeigenhansl|Zupfgeigenhansls]]'' 1908“ [gemeint ist [[Hans Breuer (Jugendbewegung)|Hans Breuer]]].<ref>Martina Jung: Anmerkungen. In: Dietrich Knothe (Hrsg.): ''Volksliederbuch für gemischten Chor. Band II: Balladen, Gesellige Lieder.'' Edition Peters, Leipzig 1987, ISBN 3-369-00180-2, S. 191</ref> Die dritte Strophe entstammt – abgesehen von der geänderten Schlusszeile – einem Wanderlied des [[Kuhländchen]]s (''Ich waß wohl, wenn’s gut wandern is''<ref>überliefert bei [[Andreas Kretzschmer]], [[Anton Wilhelm von Zuccalmaglio]]: ''Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweisen''. Band 1, Drittes Heft. Vereins-Buchhandlung, Berlin 1840, S. 402 ({{Google Buch|BuchID=0EZNAAAAcAAJ|Seite=402|Hervorhebung=Ich+waß+wohl,+wenn's+gut+wan-dern+is|Linktext=Digitalisat}})</ref>). |
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== Bekannte Aufnahmen == |
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Und kommst du, liebe Sonn, nit bald, |
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''Dunkle Wolken'' war in den [[1960er]] Jahren des [[20. Jahrhundert]] gesungen von [[Manfred Krug]] nur von einer Laute begleitet im [[Soundtrack]] des [[DEFA]]-[[Spielfilm]]s ''Auf der Sonnenseite'' (erschien nach der Wende innerhalb Krugs ''Anthology''). |
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so weset alls im grünen Wald, |
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und all die müden Blumen, |
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die haben müden Tod. |
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Es geht eine dunkle Wolk herein; |
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Nachdem [[Beatmusik]] in der [[DDR]] verboten wurde, sangen selbst Rockmusiker wie [[Achim Menzel]] dieses Volkslied. |
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Es soll und muss geschieden sein. |
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Ade, feins Lieb, dein Scheiden |
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Macht mir das Herze schwer. |
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Wegen der Jahresangabe 1646 und der Abschiedsthematik in den später hinzugefügten Strophen galt das Lied lange als Zeitdokument des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]. Tatsächlich ist das Lied aber noch um einiges älter. |
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Auch der berühmte Volksliederabend mit Schauspielern des [[Deutsches Theater|Deutschen Theaters]] Berlin ''Deutsche Volkslieder'' (Premiere: 12. Oktober 1981) brachte das Lied - die bekannte Schauspielerin [[Elsa Grube-Deister]] sang. Diese Version erschien ebenso auf einem Tonträger. |
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Die bekannte dreistrophige Fassung ist, obwohl sie mit dem ursprünglichen Text nicht mehr viel gemeinsam hat, durch ihre weite Verbreitung zu einem Kunstwerk eigenen Ranges geworden. Der Liedtext dieser Fassung sucht mittels Natursymbolen, wie der „dunklen Wolke“, Stimmungen und hereinbrechendes Unheil zu beschreiben. Dieser Symbolgehalt entstammt dem beginnenden 20. Jahrhundert. |
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Der [[Jazz]][[pianist]] [[Uli Kieckbusch]] machte ''Dunkle Wolken'' 1994 sogar zum Titellied seiner Live-CD ''Dark Clouds'', auf der sich eine 30-minütige Klavierimprovisation auf der Grundlage der von Werlin aufgeschriebenen Noten befindet. |
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=== Weitere Quellen === |
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Die Formation [[Drei Liter Landwein]] nahm das Lied 1997 für ihre [[Debut]]-CD ''"schenk ein!"'' auf - Kritiken hoben ''Dunkle Wolken'' als Höhepunkt und Publikumsliebling innerhalb der Konzerte der ostdeutschen [[Folk]]gruppe hervor. |
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Ein Textfragment ''Es get ein finster wölckle herein'' ist bereits 1540 im 2. Band von [[Georg Forster (Komponist)|Georg Forsters]] ''Frischen Teutschen Liedlein'' nachweisbar, in dem [[Quodlibet]] Nr. 60 ''Secunda pars: Es fur ein Herr''. Die Melodie ist in [[Wolfgang Schmeltzl]]s Quodlibet-Sammlung von 1544 enthalten (abgedruckt bei [[Ludwig Erk|Erk]]-[[Franz Magnus Böhme|Böhme]], ''[[Deutscher Liederhort]]'' Band II). Der ausführlichste Druck des Textes in einer Sammlung von 12 Flugblättern des Linzer Buchhändlers [[Urban von Stroheim]] aus dem Jahre 1630 charakterisiert das Lied als Gesellenliebeslied: ''Drey schöne newe und kurtzweilige Lieder / von einem Schnitter in der Erndte erdacht, Im Thon: „Es geht ein dunckels Wölklein herein“''. |
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=== Textfassung 1630 (Auszug) === |
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Es geht ein dunkels Wölklein herein. |
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Mich dunkt, es wird ein Regelein sein, |
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ein Regelein aus den Wolken, |
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wohl in das grüne Gras. |
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Ja regnet es sehr, so werden wir naß, |
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bei meinem Buhlen wär mir wol baß, |
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bei meinem Buhlen alleine, |
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bei der Herzallerliebsten mein. |
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Ja scheinet die Sonn, so werden wir trucken |
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Bei meinem Buhlen so wäre gut schmucken, |
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bei meinem Buhlen alleine, |
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in seim Schlafkämmerlein. |
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Wann G’sellen zu Nacht auf der Gassen gahn, |
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braun’s Annelein an dem Laden tut stahn. |
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„Ach, Annelein, bist du drinnen? |
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Steh auf und laß mich ein!“ |
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„Ich stehe nicht auf und laß dich nicht ein, |
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mein Türelein muß verschlossen sein, |
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mein Türelein ist verschlossen. |
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Der Riegel, der ist für.“ |
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Ich weiß nicht, was der dem Maidlein verhieß, |
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dass es den Riegel dannen stieß. |
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Sie stieß ihn an eine Ecke, |
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sie ließ den Knaben ein. |
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„Ach Annelein, laß mich zu dir ein! |
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Aufs Jahr will ich dein eigen sein. |
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Dein eigen will ich bleiben, |
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das glaub mir sicher zwar.“ |
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„Du verheißt mir viel und haltest mir wenig |
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und gibest mir weder Heller noch Pfennig, |
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dann nur ein guldine Hauben, |
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die ich nicht tragen darf.“ |
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„Ein guldine Hauben, ein perlene Schnur, |
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damit bind du dein Härlein zu.“ |
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„Mein Härelein darf keins binden, |
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muß allezeit fliegen lahn.“ |
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„So stehe ich auf, mach mich darvon. |
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So musst du nun in Trauren stahn. |
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In Trauren muß ich doch dich lassen. |
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Tut dir im Herzen weh.“ |
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„Zeuchst du dahin und lassest mich hie, |
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was lassest du mir zur Letze hie? |
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Ein Kindelein in der Wiegen |
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In eim gelbkrausen Haar.“ |
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Da griff er in sein Säckelein weiß, |
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und gab ihr zehen Taler mit Fleiß |
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„Nimm hin wohl für deine Ehre, |
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die du verschlafen hast!“ |
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Wer ist der uns das Liedlein sang: |
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Ein junger Schnitter ist er genannt. |
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Er sange wohl in der Ernte |
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Bei Met und kühlem Wein. |
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== Fassungen == |
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=== E-Musik === |
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Es hat zu allen Zeiten Bearbeitungen der [[E-Musik]] von ''Dunkle Wolken'' gegeben, z. B. zur [[Kantate]]. Fassungen von Komponisten wie [[Johann Nepomuk David]] (1949/1961), [[Hugo Distler]] (1932), [[Günter Kochan]] (1979) und [[Dietrich Erdmann]] (1979) sind hierfür Belege. Bearbeitungen als [[Kunstlied]] stammen von [[Hanns Eisler]] und [[Felix Wolfes]] (1953). |
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=== Jazz === |
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Der [[Jazz]]-[[Pianist]] [[Uli Kieckbusch]] machte ''Dunkle Wolken'' 1994 zum Titellied seiner Live-CD ''Dark Clouds'', auf der sich eine 30-minütige Klavierimprovisation auf der Grundlage der von Werlin aufgezeichneten Noten befindet.<ref name="Kieckbusch" /> |
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=== Populäre Musik === |
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Eine Version von ''Dunkle Wolken'', gesungen von [[Manfred Krug]] und nur von einer Laute begleitet, war in den 1960er Jahren Teil des [[Soundtrack]]s des [[DEFA]]-[[Spielfilm]]s ''[[Auf der Sonnenseite (1961)|Auf der Sonnenseite]]'' (1997 wiederveröffentlicht auf dem Album ''Manfred-Krug-Anthologie''<ref>{{DNB|356031977}}</ref>). |
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Zu einer Zeit, in der es um die [[Beatmusik]] in der [[DDR]] Debatten gab, sang selbst Rockmusiker [[Achim Mentzel]] 1966 dieses Volkslied für einen Film von [[Bernd Maywald]] mit dem Titel ''[[Zwei Versuche]]''. Dieser Film befindet sich im [[Filmmuseum Potsdam]]. |
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Auch der berühmte Volksliederabend mit Schauspielern des [[Deutsches Theater Berlin|Deutschen Theaters]] Berlin ''Deutsche Volkslieder'' (Premiere: 12. Oktober 1981) brachte das Lied – die bekannte Schauspielerin [[Elsa Grube-Deister]] sang. Diese Version erschien ebenso auf einem Tonträger. |
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Die Formation [[Drei Liter Landwein]] nahm das Lied 1997 für ihre [[Debüt]]-CD ''schenk ein!'' auf – Kritiken hoben ''Dunkle Wolken'' als Höhepunkt und Publikumsliebling innerhalb der Konzerte der ostdeutschen [[Folk]]gruppe hervor. |
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[[Dagmar Krause]] singt das Stück auf [[Heiner Goebbels]] / [[Alfred Harth]] – ''Indianer für Morgen''.<ref>Artikel ''Indianer für Morgen'' (Goebbels / Harth) [http://www.discogs.com/Heiner-Goebbels-Alfred-Harth-Der-Durchdrungene-Mensch-Indianer-F%C3%BCr-Morgen/master/507394] bei [[Discogs]]</ref> |
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== Sonstiges == |
== Sonstiges == |
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In der [[Friedensbewegung|Friedens-]] und [[Umweltbewegung]] der 1970er- und 1980er-Jahre erfuhr das Lied wiederholt Umdichtungen und Ergänzungen (z. B. von [[Manfred Jaspers]]<ref>Manfred Bonson (Hrsg.): ''Grüne Lieder. Umwelt-Liederbuch.'' rororo 4640. Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-499-14640-1, S. 142 f.</ref> oder der [[Gröhlgruppe Braunschweig]]<ref>Manfred Bonson (Hrsg.): ''Grüne Lieder. Umwelt-Liederbuch.'' rororo 4640. Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-499-14640-1, S. 172 f.</ref>), die die „dunklen Wolken“ des Titels als Symbole für [[Radioaktiver Niederschlag|radioaktiven Fallout]] oder [[Saurer Regen|sauren Regen]] umdeuteten. |
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Desweiteren hat es zu allen Zeiten Bearbeitungen der [[E-Musik]], z.B. zur [[Kantate]], gegeben. Neuere Fassungen von [[Johann Nepomuk David]] (1949) und [[Dietrich Erdmann]] (1979) sind hierfür Belege. |
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Der österreichische Dichter [[Reinhard Priessnitz]] nahm die Titelzeile in einem seiner Gedichte auf, widersprach jedoch: „mehrere dunkle Wolken wehen herein“. |
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In der neunteilige Sendereihe des [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunks]] ''Sing mal wieder!'' von Wolfgang Hartmann aus den Jahren 1999/2000 wurde ''Dunkle Wolken'' zu den Liedern gezählt deren „(politischer und sozialkritischer) Hintergrund sich erst beim näheren Hinsehen erschließt“ und über den „Singanlass gesprochen, über die Geschichten, Denk- und Verhaltensweisen, die sich […] ausdrücken“. Ein weiteres Ziel der Reihe war „den Liedgehalt spiegeln und noch stärker herausarbeiten“. |
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Die Gruppe [[Rosenstolz]] sang mit ''Dunkle Wolken'' ein gleichnamiges Lied, das keine Verbindung zu dem hier beschriebenen Volkslied hat. |
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== Literatur == |
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* [[Franz Magnus Böhme]]: ''Altdeutsches Liederbuch.'' Breitkopf und Härtel, Leipzig 1877, Nr. 207, S. 290 f. ({{Google Buch|BuchID=rgYJAQAAMAAJ|Seite=290|Hervorhebung="es get ein finster"}}). |
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* [[Hans Commenda junior|Hans Commenda jun.]]: ''Weltliche Flugblatthandschriften des 17. Jh.'' In: ''Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes'' '''10''', Wien 1961, S. 3 ff. |
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* [[Ludwig Erk]], Franz Magnus Böhme: ''[[Deutscher Liederhort]].'' Band 2. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1893, S. 573, Nr. 769b ([http://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.b4134294;view=1up;seq=583 Digitalisat]). |
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* [[Dietrich Knothe]] (Hrsg.): ''Volksliederbuch für gemischten Chor. Band II: Balladen, Gesellige Lieder.'' Kommentiert von Martina Jung. Edition Peters, Leipzig 1987, ISBN 3-369-00180-2. |
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* {{BibISBN|9783795908508|Seite=303 f}} |
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== Weblinks == |
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Der österreichische Dichter [[Reinhard Priessnitz]] nahm die Titelzeile in einem seiner Geidicht auf, widersprach jedoch: "mehrere dunkle Wolken wehen herein". |
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* {{Deutsches Volksliedarchiv|es_geht_ein_dunkle_wolk_herein|Es geht ein dunkle Wolk herein|Autor=Frauke Schmitz-Gropengiesser|Jahr=2013}} |
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* [http://www.liederprojekt.org/lied29226.html ''Es geht ein dunkle Wolk herein''] im Liederprojekt von Carus-Verlag und SWR2 |
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* [http://www.ingeb.org/Lieder/esgehted.html Text und Melodie (Midi)] |
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* [http://www.deutsche-lieder-online.de/audio/es-geht-ein-dunkle-wolke-herein.mp3 Melodie (Mp3)] |
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* [http://www.zeit.de/kultur/musik/2011-02/volkslieder-folge-28 Volkslieder (28) „Es geht eine dunkle Wolke herein“] auf zeit.de |
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* [http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/unisono_dunklewolk.pdf Materialien zum Volkslied „Es geht ein dunkle Wolk' herein“], Ernst Klett Verlag 2006 (PDF; 98 kB) |
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* Xaver Frühbeis: [https://www.br-klassik.de/programm/sendungen-a-z/mittagsmusik/mittagsmusik-extra-volkslieder-186.html ''Grünes Gras, gelbkrauses Haar. „Es geht eine dunkle Wolk herein“.''] BR-Klassik, Mittagsmusik extra, 28. Dezember 2015, abgerufen am 21. Juli 2016 |
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== Anmerkungen == |
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In der neunteilige Sendereihe des [[BR|bayerischen Rundfunks]] ''Sing mal wieder!'' von Wolfgang Hartmann aus den Jahren 1999/2000 wurde auch bezüglich der ''Dunklen Wolken'' als ein Lied dessen "(politischer und sozialkritischer) Hintergrund sich erst beim näheren Hinsehen erschließt" über den "Singanlass gesprochen, über die Geschichten, Denk- und Verhaltensweisen, die sich (...) ausdrücken. Textdokumente oder Literaturzitate (...) den Liedgehalt spiegeln und noch stärker herausarbeiten" lassen, war ein weiteres Ziel der Reihe. |
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<references /> |
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[[Kategorie:Volkslied]] |
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Die Gruppe [[Rosenstolz]] hatte mit ''Dunkle Wolken'' einen gleichnamigen Hit, der keine Verbindung zu dem hier beschriebenen Volkslied hat. |
Aktuelle Version vom 6. Dezember 2024, 11:43 Uhr
Dunkle Wolken, auch Es geht ein dunkle Wolk herein, ist ein Volkslied nach der Liederhandschrift des bayerischen Benediktinerpaters Johannes Werlin aus dem Kloster Seeon.[1] Das Lied ist ein Abschiedslied aus dem 16. Jahrhundert.
Volkslied
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Überlieferung des Johannes Werlin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Niederschrift Werlins im Jahr 1646[1] innerhalb einer Sammlung von knapp 3.000 Volksliedern in sieben Folianten gilt als die Hauptquelle für das Lied. Der Pater hatte es sich zur Aufgabe gemacht, schon damals z. T. weniger gesungene Volkslieder seines und des vorangegangenen Jahrhunderts vor dem Vergessen zu bewahren. Allerdings ist in Werlins Handschrift außer der Melodie nur eine einzige Textstrophe überliefert.
Werlins Notenniederschrift weist kaum Eingriffe des Volksliedsammlers auf, der nicht selten eine Vereinfachung der alten Melodien in Richtung einer zeitgemäßeren Dur-Moll-Tonalität anstrebte, was einige Lieder, die auch aus anderen Quellen überliefert sind, erkennen lassen.
Hartmut Braun vom Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg weist auf die darauf zurückzuführende „große Spannkraft der Melodielinie“ hin und die Kongenialität von Text und Musik: „Solche Naturwüchsigkeit findet sich nicht mehr in Liedern von der Mitte des 17. Jahrhunderts an“.[2] Erwähnenswert ist immerhin, dass es sich um eine dorische Melodie handelt,[3] deren Generalvorzeichnung ohne das hier verwendete ♭ auskommt.[1]


Spätere Ergänzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Moderne Drucke des Liedes enthalten im Allgemeinen zwei weitere Strophen, bei denen es sich allerdings um spätere Hinzufügungen handelt. Die zweite Strophe ist eine „schwächer[e] Hinzudichtung der Herausgeber des Zupfgeigenhansls 1908“ [gemeint ist Hans Breuer].[4] Die dritte Strophe entstammt – abgesehen von der geänderten Schlusszeile – einem Wanderlied des Kuhländchens (Ich waß wohl, wenn’s gut wandern is[5]).
Und kommst du, liebe Sonn, nit bald,
so weset alls im grünen Wald,
und all die müden Blumen,
die haben müden Tod.
Es geht eine dunkle Wolk herein;
Es soll und muss geschieden sein.
Ade, feins Lieb, dein Scheiden
Macht mir das Herze schwer.
Wegen der Jahresangabe 1646 und der Abschiedsthematik in den später hinzugefügten Strophen galt das Lied lange als Zeitdokument des Dreißigjährigen Krieges. Tatsächlich ist das Lied aber noch um einiges älter.
Die bekannte dreistrophige Fassung ist, obwohl sie mit dem ursprünglichen Text nicht mehr viel gemeinsam hat, durch ihre weite Verbreitung zu einem Kunstwerk eigenen Ranges geworden. Der Liedtext dieser Fassung sucht mittels Natursymbolen, wie der „dunklen Wolke“, Stimmungen und hereinbrechendes Unheil zu beschreiben. Dieser Symbolgehalt entstammt dem beginnenden 20. Jahrhundert.
Weitere Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Textfragment Es get ein finster wölckle herein ist bereits 1540 im 2. Band von Georg Forsters Frischen Teutschen Liedlein nachweisbar, in dem Quodlibet Nr. 60 Secunda pars: Es fur ein Herr. Die Melodie ist in Wolfgang Schmeltzls Quodlibet-Sammlung von 1544 enthalten (abgedruckt bei Erk-Böhme, Deutscher Liederhort Band II). Der ausführlichste Druck des Textes in einer Sammlung von 12 Flugblättern des Linzer Buchhändlers Urban von Stroheim aus dem Jahre 1630 charakterisiert das Lied als Gesellenliebeslied: Drey schöne newe und kurtzweilige Lieder / von einem Schnitter in der Erndte erdacht, Im Thon: „Es geht ein dunckels Wölklein herein“.
Textfassung 1630 (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es geht ein dunkels Wölklein herein.
Mich dunkt, es wird ein Regelein sein,
ein Regelein aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Ja regnet es sehr, so werden wir naß,
bei meinem Buhlen wär mir wol baß,
bei meinem Buhlen alleine,
bei der Herzallerliebsten mein.
Ja scheinet die Sonn, so werden wir trucken
Bei meinem Buhlen so wäre gut schmucken,
bei meinem Buhlen alleine,
in seim Schlafkämmerlein.
Wann G’sellen zu Nacht auf der Gassen gahn,
braun’s Annelein an dem Laden tut stahn.
„Ach, Annelein, bist du drinnen?
Steh auf und laß mich ein!“
„Ich stehe nicht auf und laß dich nicht ein,
mein Türelein muß verschlossen sein,
mein Türelein ist verschlossen.
Der Riegel, der ist für.“
Ich weiß nicht, was der dem Maidlein verhieß,
dass es den Riegel dannen stieß.
Sie stieß ihn an eine Ecke,
sie ließ den Knaben ein.
„Ach Annelein, laß mich zu dir ein!
Aufs Jahr will ich dein eigen sein.
Dein eigen will ich bleiben,
das glaub mir sicher zwar.“
„Du verheißt mir viel und haltest mir wenig
und gibest mir weder Heller noch Pfennig,
dann nur ein guldine Hauben,
die ich nicht tragen darf.“
„Ein guldine Hauben, ein perlene Schnur,
damit bind du dein Härlein zu.“
„Mein Härelein darf keins binden,
muß allezeit fliegen lahn.“
„So stehe ich auf, mach mich darvon.
So musst du nun in Trauren stahn.
In Trauren muß ich doch dich lassen.
Tut dir im Herzen weh.“
„Zeuchst du dahin und lassest mich hie,
was lassest du mir zur Letze hie?
Ein Kindelein in der Wiegen
In eim gelbkrausen Haar.“
Da griff er in sein Säckelein weiß,
und gab ihr zehen Taler mit Fleiß
„Nimm hin wohl für deine Ehre,
die du verschlafen hast!“
Wer ist der uns das Liedlein sang:
Ein junger Schnitter ist er genannt.
Er sange wohl in der Ernte
Bei Met und kühlem Wein.
Fassungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]E-Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es hat zu allen Zeiten Bearbeitungen der E-Musik von Dunkle Wolken gegeben, z. B. zur Kantate. Fassungen von Komponisten wie Johann Nepomuk David (1949/1961), Hugo Distler (1932), Günter Kochan (1979) und Dietrich Erdmann (1979) sind hierfür Belege. Bearbeitungen als Kunstlied stammen von Hanns Eisler und Felix Wolfes (1953).
Jazz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jazz-Pianist Uli Kieckbusch machte Dunkle Wolken 1994 zum Titellied seiner Live-CD Dark Clouds, auf der sich eine 30-minütige Klavierimprovisation auf der Grundlage der von Werlin aufgezeichneten Noten befindet.[2]
Populäre Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Version von Dunkle Wolken, gesungen von Manfred Krug und nur von einer Laute begleitet, war in den 1960er Jahren Teil des Soundtracks des DEFA-Spielfilms Auf der Sonnenseite (1997 wiederveröffentlicht auf dem Album Manfred-Krug-Anthologie[6]).
Zu einer Zeit, in der es um die Beatmusik in der DDR Debatten gab, sang selbst Rockmusiker Achim Mentzel 1966 dieses Volkslied für einen Film von Bernd Maywald mit dem Titel Zwei Versuche. Dieser Film befindet sich im Filmmuseum Potsdam.
Auch der berühmte Volksliederabend mit Schauspielern des Deutschen Theaters Berlin Deutsche Volkslieder (Premiere: 12. Oktober 1981) brachte das Lied – die bekannte Schauspielerin Elsa Grube-Deister sang. Diese Version erschien ebenso auf einem Tonträger.
Die Formation Drei Liter Landwein nahm das Lied 1997 für ihre Debüt-CD schenk ein! auf – Kritiken hoben Dunkle Wolken als Höhepunkt und Publikumsliebling innerhalb der Konzerte der ostdeutschen Folkgruppe hervor.
Dagmar Krause singt das Stück auf Heiner Goebbels / Alfred Harth – Indianer für Morgen.[7]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Friedens- und Umweltbewegung der 1970er- und 1980er-Jahre erfuhr das Lied wiederholt Umdichtungen und Ergänzungen (z. B. von Manfred Jaspers[8] oder der Gröhlgruppe Braunschweig[9]), die die „dunklen Wolken“ des Titels als Symbole für radioaktiven Fallout oder sauren Regen umdeuteten.
Der österreichische Dichter Reinhard Priessnitz nahm die Titelzeile in einem seiner Gedichte auf, widersprach jedoch: „mehrere dunkle Wolken wehen herein“.
In der neunteilige Sendereihe des Bayerischen Rundfunks Sing mal wieder! von Wolfgang Hartmann aus den Jahren 1999/2000 wurde Dunkle Wolken zu den Liedern gezählt deren „(politischer und sozialkritischer) Hintergrund sich erst beim näheren Hinsehen erschließt“ und über den „Singanlass gesprochen, über die Geschichten, Denk- und Verhaltensweisen, die sich […] ausdrücken“. Ein weiteres Ziel der Reihe war „den Liedgehalt spiegeln und noch stärker herausarbeiten“.
Die Gruppe Rosenstolz sang mit Dunkle Wolken ein gleichnamiges Lied, das keine Verbindung zu dem hier beschriebenen Volkslied hat.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Magnus Böhme: Altdeutsches Liederbuch. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1877, Nr. 207, S. 290 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hans Commenda jun.: Weltliche Flugblatthandschriften des 17. Jh. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 10, Wien 1961, S. 3 ff.
- Ludwig Erk, Franz Magnus Böhme: Deutscher Liederhort. Band 2. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1893, S. 573, Nr. 769b (Digitalisat).
- Dietrich Knothe (Hrsg.): Volksliederbuch für gemischten Chor. Band II: Balladen, Gesellige Lieder. Kommentiert von Martina Jung. Edition Peters, Leipzig 1987, ISBN 3-369-00180-2.
- Theo Mang, Sunhilt Mang (Hrsg.): Der Liederquell. Noetzel, Wilhelmshaven 2007, ISBN 978-3-7959-0850-8, S. 303 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frauke Schmitz-Gropengiesser: Es geht ein dunkle Wolk herein (2013). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon
- Es geht ein dunkle Wolk herein im Liederprojekt von Carus-Verlag und SWR2
- Text und Melodie (Midi)
- Melodie (Mp3)
- Volkslieder (28) „Es geht eine dunkle Wolke herein“ auf zeit.de
- Materialien zum Volkslied „Es geht ein dunkle Wolk' herein“, Ernst Klett Verlag 2006 (PDF; 98 kB)
- Xaver Frühbeis: Grünes Gras, gelbkrauses Haar. „Es geht eine dunkle Wolk herein“. BR-Klassik, Mittagsmusik extra, 28. Dezember 2015, abgerufen am 21. Juli 2016
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Johannes Werlin: Rhythmorum qui praecedunt I–VI versuum modulationes. Band 3. Seeon, 1646–1647, S. 1504 (Digitalisat).
- ↑ a b Booklet-Text zur CD Dark Clouds von Uli Kieckbusch (1994)
- ↑ Ole Steinhoff, Matthias Rheinländer: Keineswegs nur zum Singen. Vorschläge für den Unterricht mit Materialien aus dem Liederbuch „Unisono“. Klett, Leipzig 2006, S. 8–15 (online).
- ↑ Martina Jung: Anmerkungen. In: Dietrich Knothe (Hrsg.): Volksliederbuch für gemischten Chor. Band II: Balladen, Gesellige Lieder. Edition Peters, Leipzig 1987, ISBN 3-369-00180-2, S. 191
- ↑ überliefert bei Andreas Kretzschmer, Anton Wilhelm von Zuccalmaglio: Deutsche Volkslieder mit ihren Originalweisen. Band 1, Drittes Heft. Vereins-Buchhandlung, Berlin 1840, S. 402 (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
- ↑ DNB 356031977
- ↑ Artikel Indianer für Morgen (Goebbels / Harth) [1] bei Discogs
- ↑ Manfred Bonson (Hrsg.): Grüne Lieder. Umwelt-Liederbuch. rororo 4640. Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-499-14640-1, S. 142 f.
- ↑ Manfred Bonson (Hrsg.): Grüne Lieder. Umwelt-Liederbuch. rororo 4640. Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-499-14640-1, S. 172 f.