„Völkerbund“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Zwischenstaatliche Organisation |
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Der '''Völkerbund''' (französisch: ''Société des Nations'', englisch: ''League of Nations'') nahm am [[10. Januar]] [[1920]], kurz nach Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]], seine Arbeit auf, um den [[Frieden]] dauerhaft zu sichern. Der Ausdruck Völkerbund wurde erstmals von [[Immanuel Kant]] benutzt. Der Sitz des Völkerbundes war [[Genf]], er erhielt daher auch den Namen '''Genfer Liga'''. |
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| Name = Völkerbund |
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| Kürzel = VB |
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| deutsch = |
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| englisch = League of Nations |
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| französisch = Société des Nations |
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| Eigensprache = |
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| Logo = |
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| Flagge = Flag of the League of Nations (1939).svg |
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| Flaggentext = Co-offizielle Flagge des Völkerbundes |
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| Bild = League of Nations Anachronous Map.png |
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| Bildunterschrift = Mitgliedstaaten des Völkerbunds und von diesen abhängige Gebiete, Völkerbundmandate (orange) sowie Nichtmitglieder (grau) |
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| Organisationsart = [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|Internationales]] [[Völkerrechtssubjekt]] |
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| Status = 1920–1946 <small>(Inaktiv; aufgelöst)</small> |
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| Sitz = [[Genf]], {{CHE}} |
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| Gründung = 10. Januar 1920 |
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| Auflösung = 18. April 1946 |
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| Vorsitz = |
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| Generalsekretär = {{GBR|Eric Drummond, 7. Earl of Perth|Eric Drummond}}<br />(1920–1933)<br />{{FRA-1871|Ziel=Joseph Avenol}}<br />(1933–1940)<br />{{IRL|Ziel=Seán Lester}}<br />(1940–1946) |
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| Parlavers = |
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| Glieder = ''→ [[Liste der Mitgliedstaaten des Völkerbundes|Mitgliedstaaten]]'' |
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| Gliedzahl = 63 (insgesamt beigetreten) |
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| Assoziiert = |
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| Sprachen = [[Englische Sprache|Englisch]], [[Französische Sprache|Französisch]] |
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| Amtssprachen = |
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| Oberorganisation = |
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| Tochterorganisationen = |
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| Anmerkungen = |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-11045, Genf, Haus des Völkerbundrates.jpg|mini|Genf, Haus des Völkerbundrates, 1931]] |
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Er sollte sowohl die internationale Kooperation fördern, in Konfliktfällen vermitteln, als auch die Einhaltung von Friedensverträgen überwachen. |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-07001, Lugano, Stresemann auf Weg zu Völkerbundtagung.jpg|mini|[[Gustav Stresemann]] auf dem Weg zur Völkerbundtagung in [[Lugano]], 1928]] |
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Der '''Völkerbund''' ({{frS|Société des Nations}}, {{enS|League of Nations}}, {{esS|Sociedad de Naciones}}) war ein [[Intergouvernementalismus|zwischenstaatlicher]] Zusammenschluss von Staaten und als [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|globale internationale Organisation]] ein mehrheitlich anerkanntes [[Völkerrechtssubjekt]]. Insgesamt traten 63 Staaten dem Völkerbund bei, allerdings waren nie alle gleichzeitig Mitglied. Als Ergebnis der [[Pariser Friedenskonferenz 1919|Pariser Friedenskonferenz]] nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entstanden, nahm er am 10. Januar 1920 seine Arbeit auf.<ref>{{Internetquelle |autor=mdr.de |url=https://www.mdr.de/geschichte/weitere-epochen/weimarer-republik/voelkerbund-reparationen-erster-weltkrieg-versailler-vertrag-fanny-klinck-100.html |titel=Der Völkerbund – die ungeliebte Friedensorganisation {{!}} MDR.DE |sprache=de |abruf=2024-08-21}}</ref> |
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Die wichtigsten Aufgaben der Organisation waren die Sicherung des [[Weltfrieden]]s, die [[Zwischenstaatliche Schiedsgerichtsbarkeit|schiedsgerichtliche]] Beilegung internationaler Konflikte zwischen Staaten, internationale [[Abrüstung]] und [[Rüstungskontrolle]] sowie die Unterstützung humanitärer und sozialer Initiativen. Der Völkerbund scheiterte jedoch trotz seiner ehrgeizigen Ziele und der Bemühungen um Frieden und Sicherheit aufgrund der mangelnden Durchsetzungskraft bei der Umsetzung von Sanktionen und die Unfähigkeit, effektiv auf Aggressionen und politische Krisen zu reagieren. |
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== Gründung == |
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und der Gründung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen (UNO)]] im Jahr 1945 verlor der Völkerbund seine Bedeutung. Am 18. April 1946 beschlossen die verbliebenen 34 Mitglieder einstimmig, den Völkerbund mit sofortiger Wirkung aufzulösen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wienerzeitung.at/h/volkerbund-erster-anlauf-zur-weltstaatengemeinschaft |titel=Völkerbund: Erster Anlauf zur Weltstaatengemeinschaft |werk=wienerzeitung.at |datum=2020-01-04 |abruf=2024-08-21}}</ref> Die Mandate und Aufgaben gingen an die Vereinten Nationen, welche seitdem als der Nachfolger des Völkerbundes gelten. |
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Die Idee eines Völkerbundes kommt von den Philosophen Europas, vor allem Immanuel Kants Schrift ''[[Zum ewigen Frieden]]'', in der er erstmals die Idee einer durchgängig friedlichen Gemeinschaft der Völker beschrieb. Ein vergleichsweise konkretes Programm zur Umsetzung dieser Forderung fand sich, ausgelöst durch die Schrecken des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], im [[14-Punkte Programm]] des [[USA|US-Präsidenten]] [[Woodrow Wilson|Thomas Woodrow Wilson]] von [[1918]]. |
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== Geschichte und Struktur == |
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Die Satzung des Völkerbundes war Teil der [[Pariser Vorortverträge]], maßgeblich initiiert von [[Robert Cecil, 1. Viscount Cecil of Chelwood|Lord Robert Cecil]], und somit auch des [[Vertrag von Versailles|Versailler Vertrages]]. Die Satzung des Völkerbundes wurde am [[28. April]] [[1919]] von der Vollversammlung der Friedenskonferenz von Versailles angenommen. Mit der Unterzeichnung des [[Vertrag von Versailles|Versailler Vertrags]] am [[26. Juni]] [[1919]] unterzeichneten die beteiligten Staaten auch die Satzung des Völkerbunds – der Bund war Teil des Versailler Vertrags geworden. Mit seiner Ratifizierung am [[10. Januar]] wurde auch der Völkerbund offiziell gegründet und trat am [[15. November]] [[1920]] zum ersten Mal zusammen. Lord Robert Cecil wurde 1923 Präsident des Völkerbundes und blieb dies bis zur Auflösung 1945. |
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=== Vorgeschichte === |
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Die Idee eines ''Bundes in einer Staatengemeinschaft'' und der Ausdruck „[[Völkerrecht]]“ wurden erstmals 1625 vom niederländischen Rechtsgelehrten [[Hugo Grotius]] in seinem Buch ''De iure belli ac pacis'' („Über das Recht des Krieges und des Friedens“) als „Grundlagen für das Völkerrecht“ dargestellt. Der Königsberger Philosoph [[Immanuel Kant]] forderte 1795 in seinem Buch ''[[Zum ewigen Frieden]]'' das ''Völkerrecht'' ein, wobei er die Idee einer „durchgängig friedlichen Gemeinschaft der Völker“ erstmals ausführlich beschrieb. Die Ideen der [[Aufklärung]] brachten im 19. Jahrhundert eine internationale Friedensbewegung hervor und führten 1899 und 1907 zu den [[Haager Friedenskonferenzen]]. Doch der „Haager Staatenverband“, wie der an Kant geschulte [[Walther Schücking]] die Einrichtung nannte, scheiterte vor allem am Deutschen Reich in der Frage der obligatorischen internationalen Schiedsgerichtsbarkeit. |
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=== Gründung und Ziele === |
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Ein Programm zur Umsetzung der Kantschen Forderung wurde, ausgelöst durch die Schrecken des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], im [[14-Punkte-Programm]] des [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsidenten]] [[Woodrow Wilson|Thomas Woodrow Wilson]] von 1918 aufgegriffen. Die [[Satzung des Völkerbundes]] war Teil der [[Pariser Vorortverträge]] (maßgeblich initiiert von [[Robert Cecil, 1. Viscount Cecil of Chelwood|Lord Robert Cecil]]) und somit auch des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrages]]. Die Satzung des Völkerbundes<ref>Woodrow Wilson: ''Woodrow Wilson’s Case for the League of Nations'' (compiled with his approval by Hamilton Foley), Princeton University Press, Princeton 1923. [http://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,716925-1,00.html Rezension (englisch)]</ref> wurde am 28. April 1919 von der Vollversammlung der Friedenskonferenz von Versailles angenommen.<ref>Peter Macalister-Smith, Joachim Schwietzke: ''Diplomatic Conferences and Congresses. A Bibliographical Compendium of State Practice 1642 to 1919'', W. Neugebauer, Graz/Feldkirch 2017, S. 263–267, 268–279 (Abdruck der ''Covenant of the League of Nations'').</ref> Um dem US-Senat entgegenzukommen, stand in den Statuten auch die Vereinbarkeit mit der [[Monroe-Doktrin]],<ref>Ernst Sauer: ''Grundlehre des Völkerrechts.'' 2. Auflage, Verlag Balduin Pick, Köln 1948, S. 140 ff.</ref> die später in die [[Charta der Vereinten Nationen]] aufgenommen wurde. Mit dem [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrag]] unterzeichneten die beteiligten Staaten am 28. Juni 1919 auch die Satzung des Völkerbunds – der Bund war Teil des Vertragswerkes. Mit seiner Ratifizierung am 10. Januar war der Völkerbund offiziell gegründet und trat am 15. November 1920 zum ersten Mal zusammen. Lord Robert Cecil wurde 1923 Präsident des Völkerbundes und blieb dies bis zur Auflösung 1946. |
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Der Völkerbund sollte sowohl die internationale [[Kooperation]] fördern, in Konfliktfällen vermitteln, als auch die Einhaltung von Friedensverträgen überwachen. Im Gegensatz zur UNO enthielt seine Satzung eine Verpflichtung der Mitgliedstaaten, im Falle eines kriegerischen Aktes eines Staates gegen einen Mitgliedstaat ''sofort und direkt'', d. h. ohne vorherigen Beschluss eines Gremiums, dem betroffenen Staat militärisch zu Hilfe zu eilen. |
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Da der amerikanische [[US-Senat|Senat]] die Ratifizierung des [[Vertrag von Versailles|Versailler Vertrages]] ablehnte, waren die USA nie Mitglied des Völkerbundes. Dies geschah, da sich der Senat in seiner [[Autorität]] von Woodrow Wilson übergangen fühlte, der die Ratifizierung der Satzung des Völkerbundes eigenmächtig (ohne vorherige Rücksprache zum Senat) vorantrieb. Die Weimarer Republik wurde erst am [[10. September]] [[1926]] Mitglied des Völkerbundes und trat am [[14. Oktober]] [[1933]] unter [[Adolf Hitler|Hitler]] wieder aus. |
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=== Sitz in Genf === |
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Anfangs hatte der Völkerbund einige Erfolge bei der Lösung kleiner Konflikte, beispielsweise um [[Spitzbergen]], die [[Åland]]-Inseln und [[Korfu]]. Die großen Streitfälle wie der [[Ruhrbesetzung|Ruhrkonflikt]], der [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanische Bürgerkrieg]] und die [[Sudetenkrise]] wurden außerhalb des Völkerbundes ausgetragen. Eine Vorreiterrolle spielte er aber bei der [[Dekolonisation]] der Hungersbekämpfung und Betreuung von Flüchtlingen, außerdem sammelte man Erfahrung bei der Konsensfindung. |
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Aufgrund seines Tagungs- und Sitzortes erhielt der Völkerbund auch den inoffiziellen Namen '''Genfer Liga'''. Der erste Sitz war im Genfer Gebäudekomplex [[Palais Wilson]], den er auch nach dem Umzug 1933/1936 weiter nutzte und der gegenwärtig als Sitz des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (UNHCHR) fungiert. Zwischen 1933 und 1936 zog er in den neu errichteten Gebäudekomplex [[Palais des Nations]] (Völkerbundpalast) im Genfer Ariana-Park um, wo der Hauptsitz der Institution bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1946 blieb. |
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Umstritten war das Nichteingreifen des Völkerbundes beim japanischen Angriff auf China im Jahre [[1931]]. Endgültig demonstrierte er [[1935]] seine Machtlosigkeit beim italienischen Angriff auf [[Äthiopien|Abessinien]]. Obwohl der Bund seine stärksten Maßnahmen – [[Sanktion]]en – verhängte, blieben diese wirkungslos; sowohl die USA (Öl) als auch Deutschland (Kohle) belieferten Italien weiterhin und führten dadurch die Ohnmacht des Gremiums vor. Die Sowjetunion, seit [[1934]] Mitglied, wurde [[1939]] wegen des Überfalls auf Finnland („[[Winterkrieg]]“) wieder ausgeschlossen. |
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Nach der Gründung der Vereinten Nationen 1945, die vor dem Umzug 1952 nach [[New York City]] ihren Hauptsitz zunächst in [[London]] hatten, übernahmen diese das Palais 1945 vom Völkerbund, erweiterten es in den folgenden Jahren baulich und nutzen es bis heute. Seit 1966 ist das Palais des Nations der europäische Hauptsitz der Vereinten Nationen ([[Büro der Vereinten Nationen in Genf]]) und beherbergt unter anderem den [[UN-Menschenrechtsrat]] und die [[UN-Vertragsorgan]]e. |
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Auf die Vorgeschichte des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] hatte der Bund keinen wirklichen Einfluss. Die vergeblichen Bemühungen, Deutschland mit Verhandlungen in die Schranken zu weisen, als es den Versailler Vertrag seit 1933 immer mehr aushebelte, hatte keinen Erfolg. Der spätere Diplomat der Bundesrepublik, [[Walter Truckenbrodt]], schilderte diesen Prozess 1941 aus der Sicht des „Dritten Reiches“ und nannte den Bund "platonisch", da er keine reale Machtbasis besaß („Deutschland und der Völkerbund. Die Behandlung reichsdeutscher Angelegenheiten im Völkerbundsrat von 1920-1939“, 1941). Auch der NS-Staatsrat [[Carl Schmitt]] nannte die Genfer Liga 1936 eine bloße "Etikette", also eine Fassade, hinter der sich die politischen Inhalte regelmäßig änderten („Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar - Genf - Versailles“, 1940). Der Völkerbund hatte auch tatsächlich keine eigenen militärischen Truppen, um in Krisenregionen eingreifen zu können. Zwar hätte er theoretisch den Beschluss zu militärischen Aktionen treffen können, aber die Entsendung der Truppen wäre durch die Mitglieder in einzelstaatlicher Organisation vor sich gegangen. Ein Fall, der in der Praxis nie vorkam. |
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=== Organisationsstruktur === |
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Auf Initiative der Außenminister Chinas, [[Großbritannien und Nordirland|Großbritanniens]], der [[UdSSR]] und der USA wurden [[1945]] die [[UNO|Vereinten Nationen]] als Nachfolgeorganisation des Völkerbunds gegründet. Offiziell löste sich der Völkerbund am [[18. April]] [[1946]] auf seiner 21. Bundesversammlung selbst auf. Dadurch dass der Völkerbund einige Zeit neben den VN existierte, sollte dokumentiert werden, dass letztere keine Nachfolgeorganisation war. |
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[[Datei:League of Nations Organization.png|mini|Organigramm des Völkerbundes (1930)]][[Datei:Bundesarchiv Bild 102-00729, Genf, Völkerbund, Sitzungssaal.jpg|mini|Der Völkerbund-Sitzungssaal in Genf, vor dem Bau des [[Palais des Nations]]]] |
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Die Organisation des Völkerbundes nahm in Grundzügen bereits die Organisation der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] vorweg. Der größte Unterschied zu heute bestand zum einen in der wesentlich kleineren Zahl an hauptamtlichen Mitarbeitern, zum anderen darin, dass fast alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden mussten. Die Handlungsfähigkeit des Völkerbundes war daher stark eingeschränkt. Ein Vetorecht der ständigen Mitglieder erübrigte sich so. |
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Organe des Völkerbundes: |
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* '''Völkerbundversammlung''': Sie tagte einmal jährlich, jedes Mitgliedsland hatte eine Stimme, die meisten Beschlüsse erforderten Einstimmigkeit. |
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Für das Scheitern des Völkerbundes sind verschiedene Gründe verantwortlich. |
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* '''Völkerbundsrat''': Er hatte ständige Mitglieder ([[Vereinigtes Königreich]], [[Dritte Französische Republik|Frankreich]], [[Königreich Italien (1861–1946)|Italien]] (bis 1937), [[Japanisches Kaiserreich|Japan]] (bis 1933<ref>https://www.britannica.com/topic/League-of-Nations/Third-period-1931-36</ref>), [[Weimarer Republik|Deutsches Reich]] (1926–1933), [[Sowjetunion|UdSSR]] (1934–1939)) und zwölf nichtständige Mitglieder. Entscheidungen mussten einstimmig gefällt werden, beteiligte Konfliktparteien hatten in der entsprechenden [[Abstimmung]] kein [[Stimmrecht]]. |
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Ein Grund ist, dass ihm nie alle Groß- und Mittelmächte dauerhaft angehörten (so die USA nie, Deutschland, die Sowjetunion und Japan nur zeitweise). |
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* '''Präsident''' Robert Cecil 1923–1946 |
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Ein weiteres Problem war, dass die Satzung kein absolutes Kriegsverbot analog des [[Briand-Kellogg-Pakt]]es vorsah. |
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* Ständiges '''Generalsekretariat''' und '''Generalsekretär'''. |
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Die internationale Abrüstung wurde durch einen Konflikt mit Deutschland behindert. Nachdem Deutschland die durch den Versailler Vertrag auferlegte Abrüstung durchgeführt hatte, weigerte es sich, den vom Völkerbund geforderten weitergehende Abrüstungsanstrengungen nachzukommen. Deutschland wollte, dass ihm seine Abrüstungsmaßnahmen aufgrund des Versailler Vertrages für die allgemeine Abrüstung angerechnet werden, was der Völkerbund aber ablehnte. Das Resultat dieses Konflikt war, dass die Abrüstung nicht fortgesetzt wurde. |
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* [[Verwaltungsgericht des Völkerbundes]], zuständig für die arbeitsrechtlichen Belange der Bediensteten des Völkerbundes |
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Ein großes Problem stellte die Umsetzung von Beschlüssen dar, häufig wurden sie aus Eigeninteresse von den Mitgliedern blockiert. Insbesondere die beiden damaligen Großmächte Frankreich und England, die den größten Einfluss auf den Völkerbund und seine Mitglieder hatten, verhielten sich so. Beide Staaten machten bei Konflikten, an denen andere Mittelmächte beteiligt waren, diesen häufig Zugeständnisse, um zu verhindern, in die Konflikte mit hineingezogen werden. |
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Dieses Verhalten lässt sich in der [[Mandschurei-Krise]], im [[Italienisch-Äthiopischer Krieg]] |
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und im [[Spanischer Bürgerkrieg]] finden; bei diesen Konflikten machte der Völkerbund viele Zugeständnisse an die Aggressoren Japan, Italien und Deutschland.{{Ref|HW}} |
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Die Hauptursache für das Scheitern des Völkerbundes war aber die generelle Zurückhaltung der Mitglieder, die oft im Eigeninteresse handelten. Dies wurde schon 1924 von Hans Wehberger erkannt: „Es ist jedoch eindringlich davor zu warnen von einer Fortbildung der Form des Völkerbundes allein irgend etwas Erhebliches zu erwarten. Die Zukunft des Völkerbundes hängt letzten Endes von der Stärke der moralischen Kräfte ab, die hinter ihm stehen. Auch ohne erhebliche Fortbildung des Völkerbundes wird der Bund Großes leisten können, wenn er anders als bisher, vom Geiste der Gerechtigkeit und Humanität beseelt wird.“{{Ref|WP}} |
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Die Generalsekretäre des Völkerbundes waren: |
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* [[Eric Drummond, 7. Earl of Perth|James Eric Drummond]], [[Vereinigtes Königreich]], 1920–1933 |
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Die Organisation des Völkerbundes nahm in ihren Grundzügen bereits die Organisation der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] vorweg. Der größte Unterschied zu heute bestand zum einen in der wesentlich kleineren Zahl an hauptamtlichen Mitarbeitern, zum anderen darin, dass es nicht nur ein [[Vetorecht]] gab, sondern dass fast alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden mussten. |
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* [[Joseph Avenol]], [[Dritte Französische Republik|Frankreich]], 1933–1940 |
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* [[Seán Lester]], [[Irland]], 1940–1946 |
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==== Gesundheitsorganisation des Völkerbunds ==== |
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* Die Völkerbundversammlung. Diese tagte einmal jährlich, jedes Mitgliedsland hatte eine Stimme, die meisten Beschlüsse erforderten Einstimmigkeit. |
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Den Anstoß für die Gründung der Gesundheitsorganisation des Völkerbunds gab eine [[Typhus]]epidemie, die von 1916 an Osteuropa und Russland betraf. Bis 1920 wurden rund 30 Millionen Fälle und rund drei Millionen Tote gezählt. Im April 1920 diskutierten Vertreter westlicher Staaten, des [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Roten Kreuzes]] und des [[Office international d’hygiène publique]] eine Gesundheitsorganisation im Rahmen des kurz zuvor gegründeten Völkerbunds. Im Dezember des Jahres beschloss die Völkerbundversammlung die Gründung eines Gesundheitskomitees.<ref>{{Literatur |Autor=[[Iris Borowy]] |Titel=Coming to terms with world health: the League of Nations Health Organisation 1921-1946 |Verlag=Peter Lang |Ort=Frankfurt am Main; New York |Datum=2009 |ISBN=978-3-631-58687-7 |Online=https://www.worldcat.org/title/502152957 |Abruf=2025-03-16}}</ref> Mitte 1921 wurde [[Ludwik Rajchman]] zum medizinischen Direktor des Völkerbunds und damit zum Leiter des Komitees und später der ''Gesundheitsorganisation'' berufen. Rajchman war [[Bakteriologie|Bakteriologe]] und hatte in seinem Heimatland Polen erfolgreich die Typhusepidemie bekämpft. Er blieb bis 1939 an der Spitze der Gesundheitsorganisation. |
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* Der Völkerbundsrat. Dieser hatte ständige Mitglieder: [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]], [[Frankreich]], [[Italien]], [[Japan]], [[Deutschland]] (1926-1933), [[UdSSR]] (1933-1939) sowie neun nichtständige Mitglieder. Entscheidungen mussten einstimmig gefällt werden, beteiligte Konfliktparteien hatten in der entsprechenden [[Abstimmung (Stellungnahme)|Abstimmung]] kein [[Stimmrecht]]. |
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* Das ständige Generalsekretariat und einen Generalsekretär. |
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Bis 1923 wurde das Komitee offiziell als „vorläufig“ bezeichnet und wurde anschließend der sozialen Sektion des Völkerbunds zugeordnet. 1928 wurde aus dem Komitee die unter dem Dach des Völkerbunds eigenständige Gesundheitsorganisation. |
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Die Generalsekretäre des Völkerbundes waren: |
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Die Organisation diente vor allem dem internationalen Austausch medizinischer Informationen. Darüber hinaus waren der persönliche fachliche Austausch von Medizinern, die Organisation von Konferenzen zur Standardisierung in Biologie und Medizin und das Durchführen von Studien die Arbeitsfelder der Gesundheitsorganisation. Sie unterstützte zudem den Aufbau von öffentlichen Gesundheitswesen unter anderem in Griechenland und China. Von 1930 an war die ländliche Gesundheitsversorgung insbesondere in Asien ein Schwerpunktthema der Organisation. |
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* Sir [[James Eric Drummond]], [[Großbritannien]], [[1919]]-[[1933]] |
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* [[Joseph Avenol]], [[Frankreich]], [[1933]]-[[1940]] |
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* [[Seán Lester]], [[Irland]], [[1940]]-[[1946]] |
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Dem ständigen Informationsaustausch sollte der 1921 ins Leben gerufene Epidemiologische Nachrichtendienst dienen. In den folgenden Jahren legte der Dienst eine rasch anwachsende Zahl periodischer Publikationen zu Gesundheitsthemen auf. 1925 wurde mit finanzieller Hilfe durch die [[Rockefeller-Stiftung]] das fernöstliche Gesundheitsbüro in [[Singapur]] mit elf Mitarbeitern gegründet. Die Stadt wurde wegen ihrer Bedeutung als Kreuzungspunkt mehrerer maritimer Handelswege und Telegraphenleitungen gewählt und weil in der dortigen britischen Marinebasis eine leistungsfähige Funkanlage gegen Bezahlung genutzt werden konnte. Leiter des Büros wurde der Schweizer Arzt Raymond Gautier. Vom Knotenpunkt Singapur ausgehend wurden in den folgenden Jahren immer mehr korrespondierende Stellen vornehmlich in Hafenstädten auf dem eurasischen Kontinent, in Ostafrika sowie in Australien und Ozeanien in ein Netz eingebunden, das per Kabel- und Funktelegraphie kontinuierlich örtliche Gesundheitsinformationen nach Singapur übermittelten. Im Blickpunkt standen dabei Seuchenausbrüche in Hafenstädten. Die Kenntnis darüber sollte Staaten, die von dort aus von Schiffen angelaufen wurden, die Seuchenprävention erleichtern, zugleich aber die [[Quarantäne]] gegen Schiffe zielgenauer machen und damit Hemmnisse für den Waren- und Personentransport verringern. Nachdem es zunächst Zuständigkeitskonflikte mit dem 1902 gegründeten<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 61.</ref> [[Organización Panamericana de la Salud|Pan American Sanitary Bureau]] gegeben hatte, das ähnliche Aufgaben versah, wurde 1926 auf der Internationalen Gesundheitskonferenz in Paris ein Abkommen geschlossen, das die Zuständigkeitsgebiete beider Organisationen abgrenzte. |
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== Mitglieder und Nichtmitglieder == |
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Asien blieb ein Schwerpunkt in der Arbeit der Gesundheitsorganisation des Völkerbunds: Die beiden einzigen Büros außerhalb von Europa wurden 1926 in Tokio und 1931 in Delhi eröffnet. 1926 erhielt das Büro Singapur regelmäßige wöchentliche Meldungen aus 104 Hafenstädten. Bis 1933 stieg die Zahl auf 163 an. Mit dieser Informationssammlung war eine erstmalige staatenübergreifende Vereinheitlichung der epidemiologischen Statistiken und ihrer Erfassung verbunden. Aus den Meldungen gingen zwei wöchentliche weltweite Publikationen hervor: der Wöchentliche Faszikel als Druckwerk (in einer Auflage von rund 400 im Jahr 1927) und das per Funk übermittelte Wöchentliche Gesundheitsbulletin. Das Funkbulletin wurde zunächst in einem speziell für die Gesundheitsinformationen geschaffenen Code übermittelt, von einer über die Jahre zunehmenden Zahl von Stationen aber auch im Klartext. Dies machte die Nutzung der Informationen auch durch Schiffskapitäne möglich. |
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=== Gründungsmitglieder === |
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1939 wurde Raymond Gautier, bis dahin Leiter des Büros in Singapur, medizinischer Direktor des Völkerbunds. Im Februar des Jahres ging ein eigener Sendemast der Gesundheitsorganisation nahe Genf in den Betrieb. Bis dahin war die deutsche [[Großfunkstelle Nauen]] der wichtigste europäische Sender für die internationalen Gesundheitsinformationen gewesen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und der Organisation wurde im September 1939 nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs beendet. |
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Die Gründungsmitglieder des Völkerbundes waren 32 alliierte Staaten, nämlich die Siegermächte des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]], die den Versailler Vertrag unterzeichneten. Hierzu zählten neben den britischen [[Dominion]]s sowie Indien auch die eigentlich erst nach dem Krieg gebildete Tschechoslowakei. |
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Im Verlauf des Krieges stellten mehrere Staaten die Übermittlung von Informationen an die Gesundheitsorganisation des Völkerbunds ein. Nach der [[Geschichte von Paris#Zweiter Weltkrieg|Besetzung von Paris]] 1940 und als Folge der japanischen Eroberungen in Ostasien kam die Arbeit nahezu vollständig zum Erliegen. Einige Mitarbeiter der Zentrale in Paris nahmen ihre Arbeit in London wieder auf und veröffentlichten über die gesamte Kriegszeit hinweg den ''Weekly Epidemiological Report''. Das Personal des Büros in Singapur wurde im Februar 1942 nach Australien evakuiert. Dort wurde das Büro im Oktober 1942 aufgelöst. |
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*[[Australien]] |
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*[[Belgien]] |
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*[[Bolivien]] |
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*[[Brasilien]], 1926 ausgetreten |
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*[[Republik China]] |
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*[[Frankreich]] |
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*[[Großbritannien und Nordirland]] |
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*[[Griechenland]] |
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*[[Guatemala]], 1936 ausgetreten |
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*[[Honduras]], 1936 ausgetreten |
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*[[Indien]] |
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*[[Italien]], 1937 ausgetreten |
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*[[Japan]], 1933 ausgetreten |
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*[[Jugoslawien]] |
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*[[Kanada]] |
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*[[Kuba]] |
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*[[Liberia]] |
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*[[Neuseeland]] |
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*[[Nicaragua]], 1936 ausgetreten |
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*[[Panama]] |
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*[[Peru]], 1939 ausgetreten |
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*[[Polen]] |
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*[[Portugal]] |
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*[[Rumänien]] |
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*[[Südafrika]] |
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*[[Thailand|Siam]] |
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*[[Tschechoslowakei]] |
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*[[Uruguay]] |
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Der Weekly Epidemiological Report ging mit der Ausgabe vom 5. September 1946 in die Herausgeberschaft der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] über und besteht bis heute. Leitende Mitarbeiter der Gesundheitsorganisation des Völkerbunds spielten eine wichtige Rolle bei der Gründung der [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) im Jahr 1948, insbesondere Gautier und Yves Biraud, zuvor Leiter des Epidemiologischen Nachrichtendienstes. Die WHO baute in Asien ein Gesundheitsinformationsnetz auf, das anfangs weitgehend dem der Vorgängerorganisation entsprach.<ref>{{Internetquelle |autor=Heidi J. S. Tworek |url=https://academic.oup.com/ahr/article/124/3/813/5509745 |titel=Communicable Disease: Information, Health,and Globalization in the Interwar Period |werk=[[The American Historical Review]] |hrsg=[[American Historical Association]] |datum=2019-06-04 |seiten=812–842 |abruf=2020-12-27 |format=pdf |sprache=en}}</ref> |
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=== eingeladene Neutrale === |
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=== Wirken === |
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Schon [[1920]] wurden 13 im Krieg neutrale Staaten eingeladen, dem Völkerbund beizutreten. |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-02454, Genf, Schlusssitzung des Völkerbundrates.jpg|mini|Schlusssitzung des Völkerbundrates in [[Genf]] 1926]] |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-06999, Lugano, Sitzung des Völkerbundes.jpg|mini|Sitzung des Völkerbundes in [[Lugano]] 1928]] |
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Anfangs hatte der Völkerbund einige Erfolge bei der Lösung kleiner Konflikte, beispielsweise um [[Spitzbergen (Inselgruppe)|Spitzbergen]], die [[Åland]]-Inseln und [[Korfu]]. Große Streitfälle wie der [[Ruhrbesetzung|Ruhrkonflikt]], der [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanische Bürgerkrieg]] und die [[Sudetenkrise]] wurden außerhalb des Völkerbundes ausgetragen. Zum Vorreiter wurde er aber bei der [[Dekolonisation]], der Hungerbekämpfung und der Betreuung von Flüchtlingen, außerdem sammelte man Erfahrung bei der Konsensfindung. |
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*[[Albanien]], 1939 italienisch besetzt |
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*[[Argentinien]] |
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*[[Chile]], 1938 ausgetreten |
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*[[Dänemark]] |
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*[[Iran]] |
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*[[Kolumbien]] |
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*[[Niederlande]] |
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*[[Norwegen]] |
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*[[Paraguay]], 1935 ausgetreten |
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*[[Schweden]] |
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*[[Spanien]], 1939 ausgetreten |
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*[[Venezuela]], 1938 ausgetreten |
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Umstritten war das Nichteingreifen des Völkerbundes beim [[Mandschurei-Krise|japanischen Angriff auf China]] im Jahre 1931. Japan trat wegen der Zustimmung zum [[Lytton-Report]] am 27. März 1933 aus dem Völkerbund aus. Endgültig demonstrierte er 1935 seine Machtlosigkeit beim [[Abessinienkrieg|italienischen Angriff]] auf [[Äthiopien|Abessinien]]: Die als stärkste Maßnahme verhängten [[Sanktion]]en blieben wirkungslos; sowohl die USA (Öl) als auch das Deutsche Reich (Kohle) belieferten Italien weiterhin und führten dadurch die Ohnmacht des Gremiums vor. Die Sowjetunion, seit 1934 Mitglied, wurde 1939 wegen des Angriffs auf Finnland („[[Winterkrieg]]“) ausgeschlossen. |
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=== spätere Mitglieder === |
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Auf die Vorgeschichte des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] hatte der Bund keinen maßgeblichen Einfluss. Die Bemühungen, das Deutsche Reich durch Verhandlungen in seine Schranken zu weisen, als es den Versailler Vertrag seit 1933 zunehmend aushebelte, hatten keinen Erfolg. Der spätere Diplomat der Bundesrepublik, [[Walter Truckenbrodt]], schilderte diesen Prozess 1941 aus der Sicht des Deutschen Reiches und nannte den Bund „platonisch“, da er keine reale Machtbasis besaß.<ref>Vgl. Walter Truckenbrodt: ''Deutschland und der Völkerbund. Die Behandlung reichsdeutscher Angelegenheiten im Völkerbundsrat von 1920–1939.'' Essener Verlagsanstalt, Essen 1941 (Veröffentlichungen des Deutschen Instituts für Außenpolitische Forschung, Bd. 9).</ref> Auch der Staatsrechtler [[Carl Schmitt]] nannte die Genfer Liga 1936 eine bloße „Etikette“, also eine Fassade, hinter der sich die politischen Inhalte regelmäßig änderten.<ref>Vgl. Carl Schmitt: ''Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar – Genf – Versailles''. 1923–1939. Duncker & Humblot, 1988.</ref> Der Völkerbund verfügte über keine eigenen militärischen Truppen, mit denen er in Krisenregionen hätte eingreifen können. Ein theoretischer Beschluss zu militärischen Aktionen hätte zwar vom Völkerbund getroffen werden können, die Entsendung der Truppen blieb jedoch den Mitgliedern in einzelstaatlicher Organisation überlassen. Ein gelungenes Beispiel zeigt der Konflikt an der griechisch-bulgarischen Grenze zwischen dem 25. und 28. Oktober 1925: Nachdem die bulgarische Regierung den Generalsekretär des Völkerbunds nach Artikel 11 Abs. 1 der Völkerbundsatzung angerufen hatte, wurden zur Konfliktsicherung und Kontrolle französische, britische und italienische Offiziere in die Region gesandt. |
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Viele Staaten wurden erst später zugelassen oder traten erst später bei, die ersten schon Ende 1920. |
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Am 19. März 1938 protestierte [[Isidro Fabela]], als Vertreter Mexikos und im Auftrag des damaligen Staatspräsidenten [[Lázaro Cárdenas del Río|Lázaro Cárdenas]], als einziger aller Regierungsrepräsentanten im Völkerbund gegen den „[[Anschluss Österreichs]]“ durch das [[NS-Staat|nationalsozialistische Deutschland]]. |
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*[[Äthiopien|Abessinien]], 1923, 1936 italienisch besetzt |
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*[[Afghanistan]], 1934 |
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*[[Ägypten]], 1937 |
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*[[Bulgarien]], 1920 |
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*[[Costa Rica]], 1920, 1924 ausgetreten |
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*[[Deutschland]], 1926, 1933 ausgetreten |
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*[[Dominikanische Republik]], 1924 |
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*[[Ecuador]], 1934 |
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*[[El Salvador]], 1924, 1937 ausgetreten |
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*[[Estland]], 1921, 1940 von der Sowjetunion besetzt |
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*[[Finnland]], 1920 |
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*[[Irak]], 1932 (vorher britisches Völkerbundsmandat) |
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*[[Lettland]], 1921, 1940 von der Sowjetunion besetzt |
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*[[Litauen]], 1921, 1940 von der Sowjetunion besetzt |
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*[[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]], 1929 |
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*[[Mexiko]], 1931 |
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*[[Österreich]], 1920, 1938 an Deutschland angeschlossen |
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*[[Schweiz]], 1920 |
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*[[Sowjetunion]], 1934, 1939 ausgeschlossen |
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*[[Ungarn]], 1922 |
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*[[Türkei]], 1932 |
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Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges schlief die Aktivität des Völkerbundes sukzessive ein. In den ersten Kriegsmonaten wurde der Betrieb, sofern noch möglich, weitgehend normal weitergeführt. Im Dezember 1939 kamen noch einmal Völkerbundsrat und Völkerbundversammlung zusammen, nachdem Finnland nach dem sowjetischen Angriff den Völkerbund angerufen hatte. Die Sowjetunion wurde darauf aus der Organisation ausgeschlossen. Die Situation änderte sich mit dem [[Westfeldzug]], dieser isolierte den Hauptsitz in Genf von der freien Welt. Man begann, Teile der Organisation über Spanien und Lissabon nach Übersee zu verlagern. Die Bereiche Wirtschaft, Finanzen und Verkehr fanden Aufnahme bei der [[Princeton University]], die internationale Arbeitsorganisation zog nach [[Montreal]] um, der Hochkommissar für Flüchtlinge sowie die Finanzverwaltung ließen sich in London nieder. In Genf verblieb nur das Generalsekretariat. Mit dem fortschreitenden Krieg zahlten die meisten Mitgliedstaaten ihre Beiträge nicht mehr, zuletzt wurde der Völkerbund fast ausschließlich vom Vereinigten Königreich und dessen [[Commonwealth of Nations|Commonwealth]] finanziert, das Personal musste auf etwa 15 % der Vorkriegsniveaus reduziert werden. Der Palais de Nations verwaiste, aber die einzelnen Fachbereiche erhielten ihre Funktion in einer Weise aufrecht, um nach dem Krieg rasch wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren.<ref>Francis Paul Walters: ''A History of the League of Nations.'' Oxford University Press, London 1952, S. 801–810.</ref> |
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=== Nichtmitglieder === |
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==== Rüstungskontrolle ==== |
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Einige unabhängige Staaten blieben dem Völkerbund völlig fern. |
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Der Völkerbundsrat in dem Völkerbund war für sicherheitsrelevante Themen verantwortlich und ist in der Funktion mit dem heutigen [[Weltsicherheitsrat]] vergleichbar. Zusammen mit der Völkerbundversammlung sollte er unter anderem die globale Rüstung kontrollieren und beschränken. Durch diese Institution sollte das im ersten Kapitel des Völkerbundabkommens gesetzte Ziel, der maximalen Minimierung der globalen Rüstung, erreicht werden. Zur Überwachung der Rüstungskontrolle wurde eine dauerhafte Beratungskommission einberufen, welches jeweils aus einem Repräsentant jeder Teilstreitkraft pro Mitgliedsnation bestand. Ab 1925 wurde speziell eine Kommission einberufen, die zur Vorbereitung und Beratung einer Abrüstungskonferenz diente. Diese Kommission hatte sechs Sitzungen, bis sie 1930, ohne greifbare Ergebnisse, aufgelöst wurde. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges besiegelte das Scheitern der Hauptaufgabe des Völkerbundes. Der Völkerbund verhandelte in den meisten seiner Tagungen mit dem Ziel der Ab- oder Rüstungsbeschränkung. Einige der Erfolge in der Rüstungskontrolle sollen aufgelistet werden: |
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:* Der Völkerbund bildete die erste internationale Körperschaft, welche mit der Überwachung des Handels von Waffen und Munition und der präventiven Verhinderung von Herstellung Munition im Privatgebrauch betraut wurde. |
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*[[Island]] |
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:* Das Jahrbuch des Völkerbundes: Ab 1924 wurde pro Jahr eine statistische Analyse der globalen Rüstungsausgaben, der Lage paramilitärischer Kräfte und der Polizeikräfte pro Staat veröffentlicht. Dazu wurden Daten zum internationalen Transfer von Waffen und Munition sowie deren Wert angegeben. Die Daten waren jedoch unvollständig und teils nur fehlerbehaftete Näherungswerte. Durch diese Analyse wurde Rüstung erstmals in Zahlen für die Öffentlichkeit zugänglich. |
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*[[Jemen]] |
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:* [[Genfer Protokoll]]: Nachdem ein Abkommen über die Regelung des Waffenexports in St. Germain 1919 nicht zustande kam, fand in Genf 1925 eine weitere Tagung statt. In dieser sollte der globale [[Waffenhandel]] geregelt werden. Es wurden dabei fünf Typen von Waffen unterschieden, die nur unter bestimmten staatlichen Kontrollen und internationalen Auflagen gehandelt werden durften. Ziel war es unter anderem, den Schwarzhandel zu unterbinden. Da keine Verifikationsmaßnahmen für Waffenproduktion im Vertrag etabliert werden konnten, wurde das Dokument nicht ratifiziert. Jedoch wurde das Verbot der Nutzung von chemischen und biologischen Waffen international und dauerhaft anerkannt. Das Abkommen über biologische Waffen von 1972 knüpfte an das Genfer Protokoll an. |
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*[[Mongolei]] |
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:* [[Briand-Kellogg-Pakt]]: In dem ab 1929 rechtsgültigen Vertrag verpflichteten sich die Nationen, keine Gewalt zur Interessendurchsetzung innerhalb der internationalen Beziehung zu gebrauchen. Der Angriffskrieg sollte damit verboten werden. Der Vertrag wurde nicht innerhalb des Völkerbundes verhandelt, hatte durch diesen jedoch ein Diskussionsfundament. Gegenüber einem Verstoß mangelte es aber an Verifikations- und Sanktionsmaßnahmen. Diese Idee wurde in Art. 2 Nr. 4 der UN-Charta übernommen und erweitert. |
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*[[Saudi-Arabien]] |
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:* [[Genfer Abrüstungskonferenz]]: In der erstmaligen Konferenz über eine globale Verringerung und Limitierung jeglicher Rüstung, waren 60 Staaten vertreten. Die Öffentlichkeit und internationale Organisationen waren stark beteiligt. Neben der Abrüstung waren weitere Ziele die Etablierung eines Systems kollektiver Sicherheit, das Verbot jeglicher chemischer, biologischer sowie Brandgeschosswaffen, globale Kontrolle der Waffenherstellung und des Waffenhandels und Überwachungsmöglichkeiten und Garantien zur Einhaltung der Verpflichtungen. Nach dem Austritt des Deutschen Reiches und dem Tod des Vorsitzenden der Konferenz 1935 wurde die Konferenz beendet. Ratifiziert wurden nur die Kodifizierung des Gebrauchs von Gaswaffen und das Verbot von biologischen Waffen. |
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*[[Tibet]] |
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*[[USA]] |
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*[[Vatikanstadt]] ab 1929 (vorher Teil Italiens) |
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=== Scheitern und Auflösung === |
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Auf Initiative der Außenminister Chinas, des [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreichs]], der [[Sowjetunion|UdSSR]] und der USA wurden 1945 die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] als faktische Nachfolgeorganisation des Völkerbundes gegründet. Die grundlegenden Strukturen, Unterorganisationen, Gebäude und Archive sowie Teile des Personals gingen an die UN über. Offiziell löste sich der Völkerbund am 18. April 1946 auf seiner 21. Völkerbundversammlung selbst auf. Durch die zeitweise parallele Existenz des Völkerbunds zur UNO sollte dokumentiert werden, dass letztere keine Nachfolgeorganisation sei. |
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Für das Scheitern des Völkerbundes werden verschiedene Gründe angeführt: |
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Dem Völkerbund wurden die bisher deutschen Kolonien und die von der Türkei abgetrennten arabischen Gebiete übertragen. Die 1911 von Frankreich an Deutschland abgetretenen Teile von [[Französisch-Äquatorialafrika]] wurden allerdings wieder an dieses angeschlossen. Der Völkerbund vergab diese Gebiete wiederum als Mandate an Mitgliedsstaaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie als UN-[[Treuhandgebiet]]e verwaltet. Im einzelnen waren dies: |
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* Zu keiner Zeit gehörten ihm alle [[Großmacht|Großmächte]] und [[Mittelstaat]]en dauerhaft an (die USA nie; das Deutsche Reich, Italien, die Sowjetunion und Japan nur zeitweise). |
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==== Freie Stadt Fiume ==== |
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* Die Satzung sah kein absolutes Kriegsverbot analog dem [[Briand-Kellogg-Pakt]] vor. Der Konflikt mit dem Deutschen Reich behinderte die internationale Abrüstung. Nach der durch den Versailler Vertrag auferlegten Abrüstung weigerte es sich, den weiter reichenden Abrüstungsforderungen des Bundes nachzukommen, und wollte seine Abrüstungsmaßnahmen aufgrund des Versailler Vertrages für die allgemeine Abrüstung anrechnen lassen, was der Völkerbund aber ablehnte. Im Ergebnis wurde die Abrüstung nicht fortgesetzt. |
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*[[Rijeka|Fiume (Rijeka)]], bis 1920 freie Stadt, 1921 Ausrufung der Republik Fiume, Besetzung durch Italien |
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* Die Beschlüsse wurden nicht selten aus Eigeninteresse von Mitgliedern blockiert. Insbesondere die beiden damaligen Großmächte Frankreich und Vereinigtes Königreich, die den größten Einfluss auf den Völkerbund und seine Mitglieder hatten, verhielten sich so. Beide machten bei Konflikten, an denen andere Mittelmächte beteiligt waren, diesen häufig Zugeständnisse, um zu verhindern, in die Konflikte mit hineingezogen zu werden. Dieses Verhalten lässt sich in der [[Mandschurei-Krise]] (1931/32), im [[Abessinienkrieg|Italienisch-Äthiopischen Krieg]] und im [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] finden; bei diesen Konflikten machte der Völkerbund viele Zugeständnisse an die Aggressoren Japan, Italien und das Deutsche Reich.<ref name="HW">[[Hermann Weber (Jurist)|Hermann Weber]]: ''Vom Völkerbund zu den Vereinten Nationen.'' [[Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen]], Bonn 1987.</ref><ref>[https://chroniknet.de/extra/zeitgeschichte/1935-italien-annektiert-aethiopien-der-voelkerbund-laesst-es-geschehen/ ''Italien annektiert Äthiopien – der Völkerbund lässt es geschehen'' (chronik.net)]</ref> |
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* Als Hauptursache gilt die generelle Zurückhaltung der Mitglieder, die oft im Eigeninteresse handelten. Dies erkannte schon 1924 [[Hans Wehberg]]: „Es ist jedoch eindringlich davor zu warnen, von einer Fortbildung der Form des Völkerbundes allein irgendetwas Erhebliches zu erwarten. Die Zukunft des Völkerbundes hängt letzten Endes von der Stärke der moralischen Kräfte ab, die hinter ihm stehen. Auch ohne erhebliche Fortbildung des Völkerbundes wird der Bund Großes leisten können, wenn er anders als bisher, vom Geiste der Gerechtigkeit und Humanität beseelt wird.“<ref name="WP">Walter Poeggel: ''Der Völkerbund als zwischenstaatliche Organisation für den Weltfrieden und die Haltung Deutschlands. Zum 75. Jahrestag der Gründung des Völkerbundes.'' Rosa-Luxemburg-Verein, Leipzig 1995, ISBN 3-929994-47-X, S. 62.</ref> |
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== Mitglieder und Nichtmitglieder == |
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==== ehemals türkische Gebiete ==== |
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{{Hauptartikel|Liste der Mitgliedstaaten des Völkerbundes}} |
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[[Datei:LN member states animation.gif|mini|Mitglieder und Nichtmitglieder des Völkerbundes {{Farblegende|#002255|Mitglieder}} |
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*[[Irak]], britisch, bis 1932 |
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{{Farblegende|#0066FF|Kolonien der Mitglieder}} |
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*[[Libanon]], französisch, bis 1943 |
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{{Farblegende|#ff6600|Mandate}} |
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*[[Palästina]], britisch, bis 1948 |
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{{Farblegende|#b3b3b3|Nichtmitglied}} |
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*[[Syrien]], französisch, bis 1944 |
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{{Farblegende|#cccccc|Kolonien von Nichtmitgliedern}}]] |
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*[[Jordanien|Transjordanien]], britisch, bis 1946 |
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[[Datei:Deutsches Reichsgesetzblatt 25T2 052 0975.jpg|mini|Gesetz über die [[Verträge von Locarno]] und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund vom 28. November 1925]] |
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==== ehemals deutsche Gebiete ==== |
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Die Gründungsmitglieder des Völkerbundes bestanden aus 32 alliierten Staaten, hauptsächlich den Siegermächten des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], die den [[Versailler Vertrag]] unterzeichnet hatten. Dazu gehörten auch die britischen Dominions sowie das damalige [[Britisch-Indien]], und auch die [[Tschechoslowakei]], die erst nach dem Krieg gebildet wurde, zählte zu den Gründungsmitgliedern. Im Jahr 1920 wurden 13 neutrale Staaten, die im Ersten Weltkrieg nicht aktiv waren, eingeladen, dem Völkerbund beizutreten. Weitere Staaten wurden entweder später zugelassen oder traten dem Völkerbund zu einem späteren Zeitpunkt bei. |
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Erklärte ein Land seinen Austritt aus dem Völkerbund, trat dieser Austritt erst zwei Jahre nach der Erklärung in Kraft. In der Literatur wird häufig das Datum der Austrittserklärung angegeben, manchmal jedoch auch das Datum, an dem der Austritt wirksam wurde.<ref name="zaoerv">[https://www.zaoerv.de/10_1940/10_1940_1_4_b_629_682_1.pdf Seite 53 unten] (PDF; 5,8 MB)</ref> |
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*[[Kamerun]], französisch, kleinerer Westteil britisch |
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*[[Togo]], französisch, etwa ein Drittel im Westen britisch |
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*[[Ruanda]]-[[Burundi|Urundi]], belgisch |
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*[[Tansania|Tanganjika]], britisch |
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*[[Namibia|Südwestafrika]], südafrikanisch |
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*[[Papua-Neuguinea|Papua]], australisch |
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*[[Bismarck-Archipel]], australisch |
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*[[Nauru]], britisch-australisch-neuseeländisch |
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*West-[[Samoa]], neuseeländisch |
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*[[Palau]], japanisch |
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*[[Nördliche Marianen]], japanisch |
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*[[Mikronesien|Karolinen und Marshallinseln]], japanisch |
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*[[Danzig]], Freie Stadt unter Verwaltung des Völkerbund, in Teilbereichen von Polen vertreten |
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Da der [[Senat der Vereinigten Staaten|US-Senat]] die Ratifizierung des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrages]] ablehnte, wurden die Vereinigten Staaten nie Mitglied des Völkerbundes.<ref>Thomas J. Knock: ''To End All Wars: Woodrow Wilson and the Quest for a New World Order.'' Princeton University Press, Princeton 1995, ISBN 0-691-00150-2, S. 263.</ref> Der Senat fühlte sich von Präsident Woodrow Wilson übergangen, der die Ratifizierung der Satzung des Völkerbundes eigenmächtig, ohne sich vorher mit dem Senat abzustimmen, vorangetrieben hatte. |
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==Quellen== |
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*#{{Fußnote|WP| Walter Poeggel: ''Der Völkerbund als zwischenstaatliche Organisation für den Weltfrieden und die Haltung Deutschlands : zum 75. Jahrestag der Gründung des Völkerbundes'' Rosa-Luxemburg-Verein, Leipzig 1995, 3-929994-47-X, S. 62}} |
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*#{{Fußnote|HW| Hermann Weber: ''Vom Völkerbund zu den Vereinten Nationen.'' Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn 1987}} |
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=== Nichtmitglieder === |
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==Siehe auch== |
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Einige unabhängige Staaten blieben dem Völkerbund völlig fern: |
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* [[Palast der Vereinten Nationen]], ehemaliger Völkerbundspalast in Genf, erbaut nach Plänen von [[Hannes Meyer]] |
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* [[Vereinte Nationen]] |
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* [[Andorra]] |
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* [[Bhutan]] |
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* [[Saudi-Arabien]] (ab 1932). |
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** Vorgänger: [[Königreich Hedschas]] (1916–1925) und [[Sultanat Nadschd]] (1921–1926), 1926 zu [[Königreich Hedschas und Nadschd]] vereinigt. |
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* [[Island]] (Königreich in Personalunion mit Dänemark bis 1944, Republik ab 1944), 1940 vom Vereinigten Königreich besetzt, 1941 durch die USA besetzt |
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* [[Königreich Jemen|Jemen]] |
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* [[Liechtenstein]] |
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* [[Monaco]], 1942 vom Deutschen Reich besetzt |
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* [[Mongolische Volksrepublik|Mongolei]] |
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* [[Königreich Nepal|Nepal]] |
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* [[Dominion Neufundland|Neufundland]], bis 1934 (danach wieder britische Kronkolonie) |
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* [[San Marino]], 1944 vom Vereinigten Königreich besetzt |
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* [[Tuwinische Volksrepublik]], 1944 an die Sowjetunion angegliedert |
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* [[Tibet (1912–1951)|Tibet]] (war 1912 wieder weitgehend unabhängig) |
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* [[Vatikanstadt]], ab 1929 (vorher Teil Italiens) |
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* [[Vereinigte Staaten]] (jedoch Beobachterstatus; oft bilateral eingebunden) |
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== Völkerbundsmandate == |
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[[Datei:Map of league of nations mandate.png|mini|Karte der Mandatsgebiete {{Farblegende|#ff0000|Britisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#0000ff|Französisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#FFDF00|Belgisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#008000|Australisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#964B00|Japanisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#A020F0|Neuseeländisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#FB9902|Südafrikanisches Mandatsgebiet}} |
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{{Farblegende|#08E8DE|Gemeinschaftliches Mandatsgebiet}} |
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]] |
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Der Völkerbund war gemäß dem Versailler Vertrag (Art. 45 bis 50) für die Verwaltung des vom [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] als Reparationsleistung abgetrennten [[Saargebiet]]es zuständig. Dem Völkerbund wurden die bisher [[Deutsche Kolonien|deutschen Kolonien]] und die von der Türkei abgetrennten arabischen Gebiete übertragen. Die 1911 von Frankreich an Deutschland abgetretenen Teile von [[Französisch-Äquatorialafrika]] ([[Neukamerun]]) wurden allerdings wieder an dieses angeschlossen. Der Völkerbund vergab diese Gebiete wiederum als [[Mandat (Völkerrecht)|Mandate]] an Mitgliedstaaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie als UN-[[Treuhandgebiet]]e verwaltet. Im Einzelnen waren dies: |
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=== Ehemals österreichisch-ungarische Gebiete === |
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* [[Stadt Fiume mit Gebiet]], bis 1920 freie Stadt und [[Zollfreigebiet|Freihafen]], 1921 Ausrufung der Republik Fiume, Besetzung durch Italien |
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=== Ehemals osmanische Gebiete === |
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{| class="wikitable sortable" |
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! class="unsortable" | Völkerbundsmandat |
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! class="unsortable" | Mandatsmacht |
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! class="unsortable" | Heute |
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| [[Völkerbundmandat für Syrien und Libanon|Syrien und Libanon]]<br>(1922–1943) |
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| {{FRA-1871}} |
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| {{LBN}} <small>(Unabhängig seit 1943)</small><br>{{SYR}} <small>(Unabhängig seit 1946)</small><br>[[Hatay (Provinz)|Hatay]] <small>(seit 1939 Teil der {{TUR}})</small> |
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|- |
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| [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]]<br>(1920–1948) |
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| rowspan="2"| {{GBR}} |
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| {{JOR}} <small>(Unabhängig seit 1946)</small><br>{{ISR}} <small>(Unabhängig seit 1948)</small><br>{{PAL}} <small>(Kompliziert; siehe [[Nahostkonflikt]])</small> |
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|- |
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| [[Britisches Mandat Mesopotamien|Mesopotamien]]<br>(1920–1932) |
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| {{IRQ}} <small>(Unabhängig seit 1932)</small> |
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|} |
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=== Ehemals deutsche Gebiete === |
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* [[Saargebiet]], von 1920 bis 1935 unter französischer Verwaltung (nach der [[Saarabstimmung]] Rückgliederung zum [[NS-Staat|Deutschen Reich]] zum 1. März 1935) |
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* [[Freie Stadt Danzig]], neuer Staat unter Aufsicht des Völkerbundes; Sonderrechte für Polen |
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* [[Memelland]], französische Verwaltung, ab 1923 von [[Litauen]] besetzt |
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* [[Kamerun (Kolonie)|Kamerun]] |
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** [[Cameroun|Französisch-Kamerun]] |
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** [[Cameroons|Britisch-Kamerun]] |
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* [[Deutsch-Südwestafrika]] |
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** [[Südwestafrika]], südafrikanische Verwaltung |
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* [[Deutsch-Ostafrika]] |
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** [[Tanganjika]], britische Verwaltung |
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** [[Ruanda-Urundi]], belgische Verwaltung ([[Königreich Ruanda]], [[Königreich Burundi]]) |
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** [[Kionga-Dreieck]], portugiesische Verwaltung |
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* [[Togo (Kolonie)|Togo]] |
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** [[Französisch-Togo]] |
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** [[Britisch-Togoland]] |
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* [[Deutsch-Neuguinea]] |
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** [[Territorium Neuguinea]], australische Verwaltung ([[Kaiser-Wilhelms-Land]], [[Bismarck-Archipel]], nördliche [[Salomon-Inseln]]) |
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** [[Nauru]], britisch-australisch-neuseeländische Verwaltung |
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** [[Japanisches Südseemandat]] ([[Nördliche Marianen]], [[Karolinen]], [[Palau]], [[Marshallinseln]]) |
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* [[Deutsch-Samoa]] |
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** [[Westsamoa]], neuseeländische Verwaltung |
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== Zeitleiste der Mitgliedschaften == |
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{| class="wikitable sortable" width="100%" |
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!<small>Staat<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zaoerv.de/10_1940/10_1940_1_4_b_629_682_1.pdf |titel=Tätigkeit und Mitgliederbestand des Völkerbundes im gegenwärtigen Kriege. |hrsg=In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Band 10, Oktober 1940 |sprache=de |abruf=2023-08-27}}</ref></small> |
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!<small>Kontinent</small> |
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! colspan="2" |<small>1946</small> |
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|- |
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|<small>1. Abessinien</small> |
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|<small>Afrika</small> |
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| colspan="15" style="background:#44CC11" |<small>23.09.</small> |
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| colspan="8" align="center" style="background:#FFC700" |<small>Annexion durch Italien</small> |
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| colspan="10" style="background:#FFFF33" | |
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|- |
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|<small>2. Afghanistan</small> |
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|<small>Asien</small> |
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| colspan="15" style="background:#FFFF33" | |
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| colspan="20" style="background:#44CC11" |<small>27.09.</small> |
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| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
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|- |
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|<small>3. Ägypten</small> |
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|<small>Afrika</small> |
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| colspan="3" style="background:#806040" |<small>britisches Protektorat</small> |
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| colspan="17" style="background:#FFFF33" |<small>28.02.</small><ref name=":02">Unabhängigkeit</ref> |
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|- |
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| rowspan="3" |<small>4. Albanien</small> |
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| rowspan="3" |<small>Europa</small> |
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| colspan="3" rowspan="3" style="background:#FFC700" |<small>dt. Okkupation</small> |
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| colspan="4" rowspan="3" style="background:#FFFF33" | |
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|- |
|||
| colspan="21" style="background:#44CC11" |<small>17.12.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>14.04.</small> |
|||
| colspan="6" align="center" style="background:#FFC700" |<small>italienische Okkupation</small> |
|||
|- |
|||
| colspan="22" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="7" style="background:#FFC700" | |
|||
|- |
|||
|<small>5. Argentinien</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#88EE44" |<small>04.12.</small> |
|||
| colspan="12" align="center" style="background:#88EE44" |<small>Mitgliedschaft ruhend</small> |
|||
| style="background:#88EE44" |<small>28.09.</small> |
|||
| colspan="20" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>6. Australien</small><ref name=":12">britisches Dominion</ref> |
|||
|<small>Ozeanien</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>7. Belgien</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="25" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="7" align="center" style="background:#FFC700" |<small>deutsche Okkupation</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>8. Bolivien</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>9. Brasilien</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| colspan="7" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>14.06.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>14.06.</small> |
|||
| colspan="27" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |<small>10. Bulgarien</small> |
|||
| rowspan="3" |<small>Europa</small> |
|||
| rowspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="31" rowspan="3" style="background:#44CC11" |<small>16.12.</small> |
|||
| colspan="5" style="background:#4499FF" | |
|||
|- |
|||
| colspan="3" style="background:#4499FF" |<small>sowjetische Besatzung</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
| colspan="5" style="background:#4499FF" | |
|||
|- |
|||
|<small>11. Chile</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| colspan="21" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>02.06.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>02.06.</small> |
|||
| colspan="11" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>12. China</small> |
|||
|<small>Asien</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="12" style="background:#44CC11" |<small>16.07.</small> |
|||
| colspan="21" align="center" style="background:#FFC700" |<small>teilweise japanische Okkupation</small> |
|||
| style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>13. Costa Rica</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="4" style="background:#44CC11" |<small>16.12.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>24.12.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>01.01.</small> |
|||
| colspan="28" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>14. Dänemark</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="24" style="background:#44CC11" |<small>08.03.</small> |
|||
| colspan="9" align="center" style="background:#FFC700" |<small>deutsche Okkupation</small> |
|||
| style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>15. Deutsches Reich</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="7" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="7" style="background:#44CC11" |<small>08.09.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>21.10.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>21.10.</small> |
|||
| colspan="16" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="3" style="background:#806040" |<small>alliierte Besatzung</small> |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |<small>16. Dominikanische Republik</small> |
|||
| rowspan="3" |<small>Nordamerika</small> |
|||
| colspan="5" rowspan="3" style="background:#FFC700" |<small>Besetzung durch die USA</small> |
|||
| style="background:#FFC700" | |
|||
| colspan="29" rowspan="3" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" rowspan="3" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
| style="background:#44CC11" |<small>29.09.</small> |
|||
|- |
|||
| style="background:#FFC700" | |
|||
|- |
|||
|<small>17. Ecuador</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| colspan="15" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="20" style="background:#44CC11" |<small>28.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>18. El Salvador</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="19" style="background:#44CC11" |<small>10.03.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>10.08.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>10.08.</small> |
|||
| colspan="13" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>19. Estland</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#806040" |<small>RSFSR</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" |<small>02.02.</small><ref name=":02" /> |
|||
| colspan="22" style="background:#44CC11" |<small>22.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#806040" |<small>06.08.</small> |
|||
| colspan="11" style="background:#806040" |<small>Annexion durch die UdSSR</small> |
|||
|- |
|||
|<small>20. Finnland</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="24" style="background:#44CC11" |<small>16.12.</small> |
|||
| colspan="12" style="background:#FFFF33" |<small>Auflösung der ständigen Vertretung und Einstellung der Beitragszahlung</small> |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |<small>21. Frankreich</small> |
|||
| rowspan="3" |<small>Europa</small> |
|||
| colspan="25" rowspan="3" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="7" style="background:#FFC700" | |
|||
| colspan="3" rowspan="3" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" rowspan="3" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
| style="background:#FFC700" |<small>dt.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>19.04.</small><ref name=":92">durch die Vichy-Regierung</ref> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#88EE44" |<small>16.04.</small><ref name=":102">durch das Freie Frankreich</ref> |
|||
| style="background:#FFC700" |<small>Okkupation</small> |
|||
|- |
|||
| colspan="7" style="background:#FFC700" | |
|||
|- |
|||
|<small>22. Griechenland</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="26" style="background:#44CC11" |<small>30.03.</small><ref name=":82">Griechenland nahm bereits vor Ratifizierung des Versailler Vertrages an der ersten Sitzung des Völkerbundsrates am 16. Januar 1920 teil.</ref> |
|||
| colspan="5" align="center" style="background:#FFC700" |<small>ital./dt. Okkupation</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>23. Großbritannien</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>24. Guatemala</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| colspan="18" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>16.05.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>16.05.</small> |
|||
| colspan="15" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |<small>25. Haiti</small> |
|||
| rowspan="3" |<small>Nordamerika</small> |
|||
| colspan="16" style="background:#FFC700" | |
|||
| colspan="12" rowspan="3" style="background:#44CC11" | |
|||
| rowspan="3" style="background:#FF1122" |<small>08.04.</small> |
|||
| colspan="8" rowspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
| style="background:#FFC700" | |
|||
| style="background:#44CC11" |<small>30.06.</small> |
|||
| colspan="14" style="background:#FFC700" |<small>Besetzung durch die USA</small> |
|||
|- |
|||
| colspan="16" style="background:#FFC700" | |
|||
|- |
|||
|<small>26. Honduras</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="17" style="background:#44CC11" |<small>03.11.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>10.07.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>10.07.</small> |
|||
| colspan="15" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>27. Indien</small><ref>britische Kronkolonie</ref> |
|||
|<small>Asien</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>28. Irak</small> |
|||
|<small>Asien</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#806040" |<small>britisches Völkerbundsmandat</small> |
|||
| colspan="11" style="background:#FFFF33" |<small>23.08.</small><ref name=":02" /> |
|||
| colspan="22" style="background:#44CC11" |<small>03.10.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>29. Irischer Freistaat</small><ref name=":12" /><ref>ab 1937 Irland</ref> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#806040" |<small>Teil des Vereinigten Königreiches</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" |<small>06.12.</small><ref name=":02" /> |
|||
| colspan="31" style="background:#44CC11" |<small>10.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>30. Italien</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="20" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>11.12.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>11.12.</small> |
|||
| colspan="6" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="4" style="background:#88CCBB" |<small>dt. u. alliierte Besatzung</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>31. Japan</small> |
|||
|<small>Asien</small> |
|||
| colspan="14" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>27.03.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>27.03.</small> |
|||
| colspan="16" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="3" style="background:#4499FF" |<small>US-Besatzung</small> |
|||
|- |
|||
|<small>32. Kanada</small><ref name=":12" /> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>33. Kolumbien</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="34" style="background:#44CC11" |<small>16.02.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>34. Kuba</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="34" style="background:#44CC11" |<small>08.03.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>35. Lettland</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#806040" |<small>RSFSR</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" |<small>11.08.</small><ref name=":02" /> |
|||
| colspan="22" style="background:#44CC11" |<small>22.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#806040" |<small>05.08.</small> |
|||
| colspan="11" style="background:#806040" |<small>Annexion durch die UdSSR</small> |
|||
|- |
|||
|<small>36. Liberia</small> |
|||
|<small>Afrika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="34" style="background:#44CC11" |<small>30.06.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>37. Litauen</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#806040" |<small>RSFSR</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" |<small>12.07.</small><ref name=":02" /> |
|||
| colspan="22" style="background:#44CC11" |<small>22.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#806040" |<small>03.08.</small> |
|||
| colspan="11" style="background:#806040" |<small>Annexion durch die UdSSR</small> |
|||
|- |
|||
|<small>38. Luxemburg</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="24" style="background:#44CC11" |<small>16.12.</small> |
|||
| colspan="7" align="center" style="background:#609010" |<small>deutsche Zivilverwaltung</small> |
|||
| colspan="5" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>39. Mexiko</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| colspan="12" style="background:#FFFF33" | |
|||
| style="background:#44CC11" |<small>12.09.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>03.12.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#88EE44" |<small>05.05.</small> |
|||
| colspan="18" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>40. Neuseeland</small><ref name=":12" /> |
|||
|<small>Ozeanien</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>41. Nicaragua</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="17" style="background:#44CC11" |<small>03.11.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>27.06.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>27.06.</small> |
|||
| colspan="15" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>42. Niederlande</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="24" style="background:#44CC11" |<small>09.03.</small> |
|||
| colspan="9" align="center" style="background:#FFC700" |<small>deutsche Okkupation</small> |
|||
| style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>43. Norwegen</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="24" style="background:#44CC11" |<small>05.03.</small> |
|||
| colspan="9" align="center" style="background:#FFC700" |<small>deutsche Okkupation</small> |
|||
| style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>44. Österreich</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="20" style="background:#44CC11" |<small>15.12.</small> |
|||
| style="background:#806040" |<small>13.03.</small> |
|||
| colspan="12" align="center" style="background:#806040" |<small>Anschluss an das Deutsche Reich</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#4499FF" |<small>alliierte Besatzung</small> |
|||
|- |
|||
|<small>45. Panama</small> |
|||
|<small>Nordamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="34" style="background:#44CC11" |<small>25.11.</small><ref name=":72">Panama hatte am 8. Januar 1920 den Versailler Vertrag ratifiziert und davon den Generalsekretär telegraphisch benachrichtigt. In einem am 30. Juli 1920 zusammengestellten Verzeichnis der Mitglieder wurde es bereits aufgeführt und war bei der Eröffnung der ersten Völkerbundsversammlung am 15. November 1920 durch eine Delegation vertreten.</ref> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>46. Paraguay</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| colspan="20" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>24.02.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>24.02.</small> |
|||
| colspan="13" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |<small>47. Persien</small><ref>ab 1934 Iran</ref> |
|||
| rowspan="3" |<small>Asien</small> |
|||
| colspan="27" rowspan="3" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
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| colspan="9" style="background:#4499FF" | |
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| style="background:#FFFF33" | |
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|- |
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| colspan="8" style="background:#4499FF" |<small>alliierte Besatzung</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
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|- |
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| colspan="9" style="background:#4499FF" | |
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| style="background:#FFFF33" | |
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|- |
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|<small>48. Peru</small> |
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|<small>Südamerika</small> |
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| colspan="22" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
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| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>09.04.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>09.04.</small> |
|||
| colspan="9" style="background:#FFFF33" | |
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|- |
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|<small>49. Polen</small> |
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|<small>Europa</small> |
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| colspan="23" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="10" align="center" style="background:#806040" |<small>deutsch-sowjetische Annexion</small> |
|||
| colspan="4" style="background:#4499FF" |<small>sowjetische Besatzung</small> |
|||
|- |
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|<small>50. Portugal</small> |
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|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="34" style="background:#44CC11" |<small>08.04.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>51. Rumänien</small> |
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|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="23" style="background:#44CC11" |<small>14.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>11.07.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#FF1122" |<small>11.07.</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="5" style="background:#4499FF" |<small>sowjetische Besatzung</small> |
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|- |
|||
|<small>52. Schweden</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="25" style="background:#44CC11" |<small>09.03.</small> |
|||
| colspan="9" style="background:#44CC11" |<small>Einstellung der Beitragszahlung</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>53. Schweiz</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="25" style="background:#44CC11" |<small>08.03.</small> |
|||
| colspan="9" style="background:#44CC11" |<small>Einstellung der Beitragszahlung</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>54. SHS-Staat</small><ref>ab 1929 Jugoslawien</ref> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="26" style="background:#44CC11" |<small>10.02.</small> |
|||
| colspan="7" align="center" style="background:#806040" |<small>Zerschlagung und Teilannexion durch die Achsenmächte</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>55. Siam</small><ref>ab 1939 Thailand</ref> |
|||
|<small>Asien</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>56. Spanien</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="7" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>08.09.</small> |
|||
| style="background:#FF6655" | |
|||
| style="background:#88EE44" |<small>22.03.</small> |
|||
| colspan="12" style="background:#44CC11" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>09.05.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>09.05.</small> |
|||
| colspan="9" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>57. Südafrikanische Union</small><ref name=":12" /> |
|||
|<small>Afrika</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>58. Tschechoslowakei</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="23" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="11" align="center" style="background:#806040" |<small>Zerschlagung und Teilannexion durch Deutsches Reich</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>59. Türkei</small> |
|||
|<small>Asien</small> |
|||
| colspan="4" style="background:#806040" |<small>Osmanisches Reich</small> |
|||
| colspan="9" style="background:#FFFF33" |<small>29.10.</small><ref name=":22">Staatsgründung</ref> |
|||
| colspan="22" style="background:#44CC11" |<small>18.07.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>60. Ungarn</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="19" style="background:#44CC11" |<small>18.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FFBB88" |<small>11.04.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>11.04.</small> |
|||
| colspan="4" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FFC700" |<small>deutsche Okkupation</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#4499FF" |<small>sowjetische Besatzung</small> |
|||
|- |
|||
|<small>61. UdSSR</small> |
|||
|<small>Europa</small> |
|||
| colspan="3" style="background:#806040" |<small>RSFSR, USSR, BSSR, TSFSR</small> |
|||
| colspan="12" style="background:#FFFF33" |<small>30.12.</small><ref name=":22" /> |
|||
| colspan="7" style="background:#44CC11" |<small>18.09.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>14.12.</small><ref name=":32">Ausschluss</ref> |
|||
| colspan="3" style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="5" style="background:#FFC700" |<small>teilweise deutsche Okkupation</small> |
|||
| colspan="5" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
|<small>62. Uruguay</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| colspan="35" style="background:#44CC11" |<small>10.01.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>18.04.</small> |
|||
|- |
|||
|<small>63. Venezuela</small> |
|||
|<small>Südamerika</small> |
|||
| style="background:#FFFF33" | |
|||
| colspan="20" style="background:#44CC11" |<small>03.03.</small> |
|||
| style="background:#FFBB88" |<small>11.07.</small> |
|||
| colspan="2" style="background:#FF6655" | |
|||
| colspan="2" style="background:#FF1122" |<small>11.07.</small> |
|||
| colspan="11" style="background:#FFFF33" | |
|||
|- |
|||
| colspan="2" |<small>Mitglieder</small> |
|||
|<small>23</small> |
|||
|<small>48</small> |
|||
|<small>51</small> |
|||
|<small>52</small> |
|||
|<small>54</small> |
|||
| colspan="2" |<small>55</small> |
|||
|<small>56</small> |
|||
|<small>55</small> |
|||
| colspan="3" |<small>54</small> |
|||
|<small>55</small> |
|||
| colspan="2" |<small>57</small> |
|||
| colspan="2" |<small>60</small> |
|||
|<small>58</small> |
|||
| colspan="2" |<small>57</small> |
|||
|<small>58</small> |
|||
|<small>54</small> |
|||
| colspan="2" |<small>47</small> |
|||
| colspan="2" |<small>40</small> |
|||
| colspan="2" |<small>36</small> |
|||
| colspan="8" |<small>34</small> |
|||
| |
|||
|} |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Völkerbundanleihe]] |
|||
== Literatur == |
|||
=== Bis 1952 === |
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* ''The Essential Facts About the League of Nations.'' Information Section, Genf 1933 (erschien bis 1939 in zehn Auflagen). |
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* James C. Malin: ''The United States after the World War.'' Ginn & Company, Boston MA 1930, S. 5–82, [http://www.questia.com/read/5260560/the-united-states-after-the-world-war online]. |
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* Raleigh C. Minor: ''A Republic of Nations. A Study of the Organization of a Federal League of Nations.'' Oxford University Press, New York [u. a.] 1918 (Nachdruck. Lawbook Exchange, Clark NJ 2005, ISBN 1-58477-500-9). |
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* Francis P. Walters: ''A History of the League of Nations.'' 2 Bände. Oxford University Press, London [u. a.] 1952. |
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* Woodrow Wilson: ''Woodrow Wilson's Case for the League of Nations.'' Compiled with his approval by Hamilton Foley. Princeton University Press, Princeton NJ 1923, [http://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,716925-1,00.html Rezension]. |
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* Alfred Zimmern: ''The League of Nations and the Rule of Law, 1918–1935.'' Macmillan, London 1936. |
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=== Ab 1953 === |
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* Peter Macalister-Smith, Joachim Schwietzke: Diplomatic Conferences and Congresses. A Bibliographical Compendium of State Practice 1642 to 1919, W. Neugebauer, Graz, Feldkirch 2017, ISBN 978-3-85376-325-4. |
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* Michel Marbeau: ''La Société des Nations'' (= ''Que sais-je?'' 3593). Presses Universitaires de France, Paris 2001, ISBN 2-13-051635-1. |
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* Frederick S. Northedge: ''The League of Nations. Its Life and Times. 1920–1946.'' Holmes & Meier, New York [u. a.] 1986, ISBN 0-7185-1194-8. |
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* Susan Pedersen: ''The Guardians: The League of Nations and the Crisis of Empire.'' Oxford University Press, Oxford 2017, ISBN 978-0-19-874349-1. |
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* Alfred Pfeil: ''Der Völkerbund. Literaturbericht und kritische Darstellung seiner Geschichte'' (= ''Erträge der Forschung.'' Bd. 58). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3-534-06744-4. |
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* [[Matthias Schulz (Historiker)|Matthias Schulz]]: [http://ieg-ego.eu/de/threads/europaeische-netzwerke/politische-netzwerke/europa-netzwerke-der-zwischenkriegszeit/matthias-schulz-briand-plan-und-voelkerbund-in-der-zwischenkriegszeit Der Briand-Plan und der Völkerbund als Verhandlungsarena für die europäische Einigung zwischen den Kriegen], in: ''[[Europäische Geschichte Online]]'', hrsg. vom [[Leibniz-Institut für Europäische Geschichte|Institut für Europäische Geschichte (Mainz)]], 2010, Zugriff am 25. März 2021 ([http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-20100921685 PDF]). |
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* Matthias Schulz: ''Deutschland, der Völkerbund und die Frage der europäischen Wirtschaftsordnung 1925–1933'' (= ''Beiträge zur deutschen und europäischen Geschichte.'' Bd. 19). Krämer, Hamburg 1997, ISBN 3-89622-009-8 (Zugleich: Hamburg, Univ., Diss., 1997). |
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* Ben Walsh: ''Modern World History.'' Reprinted edition. John Murray, London 1997, ISBN 0-7195-7231-2. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|League of Nations|Völkerbund}} |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
* [http://www.documentarchiv.de/wr/vv01.html Satzung des Völkerbundes] im DocumentArchiv.de |
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* [https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/aussenpolitik/voelkerbund/ ''Völkerbund''] im ''[[Lebendiges Museum Online|Lebendigen Museum Online (LeMO)]]''. |
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* [https://www.wissen.de/lexikon/voelkerbund ''Völkerbund''] bei [[Wissen.de]] |
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* [https://www.ungeneva.org/sites/default/files/2022-01/sdn_chronology_0.pdf ''League of Nations Chronology''] (PDF; 32 kB; englisch) |
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* [http://www.lonsea.de/pub LONSEA – Datenbank zum Völkerbund und weiteren Internationalen Organisationen] (englisch) |
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* [https://www.zaoerv.de/10_1940/10_1940_1_4_b_629_682_1.pdf ''Tätigkeit und Mitgliederbestand des Völkerbundes im gegenwärtigen Kriege'']. In: [[Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht]]. Band 10, Oktober 1940 (PDF; 5,8 MB) |
|||
* {{Pressemappe|FID=co/071730|TEXT=Frühe Zeitungsartikel über den}} |
|||
* {{DNB-Portal|36500-2|den Völkerbund}} |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
* [http://www.documentarchiv.de/wr/vv01.html Satzung des Völkerbundes] |
|||
<references responsive /> |
|||
* http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/aussenpolitik/voelkerbund/ |
|||
* {{aeiou|.v/v670250.htm}} |
|||
* http://www.voelkerbund-geschichte.de/ |
|||
* [http://www.indiana.edu/~league/intro.htm League of Nations Photo Archive] |
|||
* [http://www.nationmaster.com/encyclopedia/League-of-Nations NationMaster Encyclopedia: League of Nations] |
|||
* [http://www.flaggenshop.com/fotw/flags/league.html Zusammenstellung der Flaggenentwürfe sowie der Flaggen einiger Untergliederungen des Völkerbundes] |
|||
* [http://www.authentichistory.com/images/ww1/cartoons/ww1politicalcartoonsLON01.html Historische amerikanische Karikaturen zur nationalen Debatte über einen Beitritt zum Völkerbund] |
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[[vi:Hội Quốc Liên]] |
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[[zh:國際聯盟]] |
Aktuelle Version vom 24. April 2025, 21:57 Uhr
Völkerbund VB | |
---|---|
![]() | |
Englische Bezeichnung | League of Nations |
Französische Bezeichnung | Société des Nations |
Organisationsart | Internationales Völkerrechtssubjekt |
Status | 1920–1946 (Inaktiv; aufgelöst) |
Sitz der Organe | Genf, ![]() |
Generalsekretär | ![]() (1920–1933) ![]() (1933–1940) ![]() (1940–1946) |
Mitgliedstaaten | 63 (insgesamt beigetreten): |
Amts- und Arbeitssprachen | |
Gründung | 10. Januar 1920 |
Auflösung | 18. April 1946 |


Der Völkerbund (französisch Société des Nations, englisch League of Nations, spanisch Sociedad de Naciones) war ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von Staaten und als globale internationale Organisation ein mehrheitlich anerkanntes Völkerrechtssubjekt. Insgesamt traten 63 Staaten dem Völkerbund bei, allerdings waren nie alle gleichzeitig Mitglied. Als Ergebnis der Pariser Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg entstanden, nahm er am 10. Januar 1920 seine Arbeit auf.[1]
Die wichtigsten Aufgaben der Organisation waren die Sicherung des Weltfriedens, die schiedsgerichtliche Beilegung internationaler Konflikte zwischen Staaten, internationale Abrüstung und Rüstungskontrolle sowie die Unterstützung humanitärer und sozialer Initiativen. Der Völkerbund scheiterte jedoch trotz seiner ehrgeizigen Ziele und der Bemühungen um Frieden und Sicherheit aufgrund der mangelnden Durchsetzungskraft bei der Umsetzung von Sanktionen und die Unfähigkeit, effektiv auf Aggressionen und politische Krisen zu reagieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Vereinten Nationen (UNO) im Jahr 1945 verlor der Völkerbund seine Bedeutung. Am 18. April 1946 beschlossen die verbliebenen 34 Mitglieder einstimmig, den Völkerbund mit sofortiger Wirkung aufzulösen.[2] Die Mandate und Aufgaben gingen an die Vereinten Nationen, welche seitdem als der Nachfolger des Völkerbundes gelten.
Geschichte und Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Idee eines Bundes in einer Staatengemeinschaft und der Ausdruck „Völkerrecht“ wurden erstmals 1625 vom niederländischen Rechtsgelehrten Hugo Grotius in seinem Buch De iure belli ac pacis („Über das Recht des Krieges und des Friedens“) als „Grundlagen für das Völkerrecht“ dargestellt. Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant forderte 1795 in seinem Buch Zum ewigen Frieden das Völkerrecht ein, wobei er die Idee einer „durchgängig friedlichen Gemeinschaft der Völker“ erstmals ausführlich beschrieb. Die Ideen der Aufklärung brachten im 19. Jahrhundert eine internationale Friedensbewegung hervor und führten 1899 und 1907 zu den Haager Friedenskonferenzen. Doch der „Haager Staatenverband“, wie der an Kant geschulte Walther Schücking die Einrichtung nannte, scheiterte vor allem am Deutschen Reich in der Frage der obligatorischen internationalen Schiedsgerichtsbarkeit.
Gründung und Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Programm zur Umsetzung der Kantschen Forderung wurde, ausgelöst durch die Schrecken des Ersten Weltkriegs, im 14-Punkte-Programm des US-Präsidenten Thomas Woodrow Wilson von 1918 aufgegriffen. Die Satzung des Völkerbundes war Teil der Pariser Vorortverträge (maßgeblich initiiert von Lord Robert Cecil) und somit auch des Versailler Vertrages. Die Satzung des Völkerbundes[3] wurde am 28. April 1919 von der Vollversammlung der Friedenskonferenz von Versailles angenommen.[4] Um dem US-Senat entgegenzukommen, stand in den Statuten auch die Vereinbarkeit mit der Monroe-Doktrin,[5] die später in die Charta der Vereinten Nationen aufgenommen wurde. Mit dem Versailler Vertrag unterzeichneten die beteiligten Staaten am 28. Juni 1919 auch die Satzung des Völkerbunds – der Bund war Teil des Vertragswerkes. Mit seiner Ratifizierung am 10. Januar war der Völkerbund offiziell gegründet und trat am 15. November 1920 zum ersten Mal zusammen. Lord Robert Cecil wurde 1923 Präsident des Völkerbundes und blieb dies bis zur Auflösung 1946.
Der Völkerbund sollte sowohl die internationale Kooperation fördern, in Konfliktfällen vermitteln, als auch die Einhaltung von Friedensverträgen überwachen. Im Gegensatz zur UNO enthielt seine Satzung eine Verpflichtung der Mitgliedstaaten, im Falle eines kriegerischen Aktes eines Staates gegen einen Mitgliedstaat sofort und direkt, d. h. ohne vorherigen Beschluss eines Gremiums, dem betroffenen Staat militärisch zu Hilfe zu eilen.
Sitz in Genf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund seines Tagungs- und Sitzortes erhielt der Völkerbund auch den inoffiziellen Namen Genfer Liga. Der erste Sitz war im Genfer Gebäudekomplex Palais Wilson, den er auch nach dem Umzug 1933/1936 weiter nutzte und der gegenwärtig als Sitz des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) fungiert. Zwischen 1933 und 1936 zog er in den neu errichteten Gebäudekomplex Palais des Nations (Völkerbundpalast) im Genfer Ariana-Park um, wo der Hauptsitz der Institution bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1946 blieb.
Nach der Gründung der Vereinten Nationen 1945, die vor dem Umzug 1952 nach New York City ihren Hauptsitz zunächst in London hatten, übernahmen diese das Palais 1945 vom Völkerbund, erweiterten es in den folgenden Jahren baulich und nutzen es bis heute. Seit 1966 ist das Palais des Nations der europäische Hauptsitz der Vereinten Nationen (Büro der Vereinten Nationen in Genf) und beherbergt unter anderem den UN-Menschenrechtsrat und die UN-Vertragsorgane.
Organisationsstruktur
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Die Organisation des Völkerbundes nahm in Grundzügen bereits die Organisation der Vereinten Nationen vorweg. Der größte Unterschied zu heute bestand zum einen in der wesentlich kleineren Zahl an hauptamtlichen Mitarbeitern, zum anderen darin, dass fast alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden mussten. Die Handlungsfähigkeit des Völkerbundes war daher stark eingeschränkt. Ein Vetorecht der ständigen Mitglieder erübrigte sich so.
Organe des Völkerbundes:
- Völkerbundversammlung: Sie tagte einmal jährlich, jedes Mitgliedsland hatte eine Stimme, die meisten Beschlüsse erforderten Einstimmigkeit.
- Völkerbundsrat: Er hatte ständige Mitglieder (Vereinigtes Königreich, Frankreich, Italien (bis 1937), Japan (bis 1933[6]), Deutsches Reich (1926–1933), UdSSR (1934–1939)) und zwölf nichtständige Mitglieder. Entscheidungen mussten einstimmig gefällt werden, beteiligte Konfliktparteien hatten in der entsprechenden Abstimmung kein Stimmrecht.
- Präsident Robert Cecil 1923–1946
- Ständiges Generalsekretariat und Generalsekretär.
- Verwaltungsgericht des Völkerbundes, zuständig für die arbeitsrechtlichen Belange der Bediensteten des Völkerbundes
Die Generalsekretäre des Völkerbundes waren:
- James Eric Drummond, Vereinigtes Königreich, 1920–1933
- Joseph Avenol, Frankreich, 1933–1940
- Seán Lester, Irland, 1940–1946
Gesundheitsorganisation des Völkerbunds
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Anstoß für die Gründung der Gesundheitsorganisation des Völkerbunds gab eine Typhusepidemie, die von 1916 an Osteuropa und Russland betraf. Bis 1920 wurden rund 30 Millionen Fälle und rund drei Millionen Tote gezählt. Im April 1920 diskutierten Vertreter westlicher Staaten, des Roten Kreuzes und des Office international d’hygiène publique eine Gesundheitsorganisation im Rahmen des kurz zuvor gegründeten Völkerbunds. Im Dezember des Jahres beschloss die Völkerbundversammlung die Gründung eines Gesundheitskomitees.[7] Mitte 1921 wurde Ludwik Rajchman zum medizinischen Direktor des Völkerbunds und damit zum Leiter des Komitees und später der Gesundheitsorganisation berufen. Rajchman war Bakteriologe und hatte in seinem Heimatland Polen erfolgreich die Typhusepidemie bekämpft. Er blieb bis 1939 an der Spitze der Gesundheitsorganisation.
Bis 1923 wurde das Komitee offiziell als „vorläufig“ bezeichnet und wurde anschließend der sozialen Sektion des Völkerbunds zugeordnet. 1928 wurde aus dem Komitee die unter dem Dach des Völkerbunds eigenständige Gesundheitsorganisation.
Die Organisation diente vor allem dem internationalen Austausch medizinischer Informationen. Darüber hinaus waren der persönliche fachliche Austausch von Medizinern, die Organisation von Konferenzen zur Standardisierung in Biologie und Medizin und das Durchführen von Studien die Arbeitsfelder der Gesundheitsorganisation. Sie unterstützte zudem den Aufbau von öffentlichen Gesundheitswesen unter anderem in Griechenland und China. Von 1930 an war die ländliche Gesundheitsversorgung insbesondere in Asien ein Schwerpunktthema der Organisation.
Dem ständigen Informationsaustausch sollte der 1921 ins Leben gerufene Epidemiologische Nachrichtendienst dienen. In den folgenden Jahren legte der Dienst eine rasch anwachsende Zahl periodischer Publikationen zu Gesundheitsthemen auf. 1925 wurde mit finanzieller Hilfe durch die Rockefeller-Stiftung das fernöstliche Gesundheitsbüro in Singapur mit elf Mitarbeitern gegründet. Die Stadt wurde wegen ihrer Bedeutung als Kreuzungspunkt mehrerer maritimer Handelswege und Telegraphenleitungen gewählt und weil in der dortigen britischen Marinebasis eine leistungsfähige Funkanlage gegen Bezahlung genutzt werden konnte. Leiter des Büros wurde der Schweizer Arzt Raymond Gautier. Vom Knotenpunkt Singapur ausgehend wurden in den folgenden Jahren immer mehr korrespondierende Stellen vornehmlich in Hafenstädten auf dem eurasischen Kontinent, in Ostafrika sowie in Australien und Ozeanien in ein Netz eingebunden, das per Kabel- und Funktelegraphie kontinuierlich örtliche Gesundheitsinformationen nach Singapur übermittelten. Im Blickpunkt standen dabei Seuchenausbrüche in Hafenstädten. Die Kenntnis darüber sollte Staaten, die von dort aus von Schiffen angelaufen wurden, die Seuchenprävention erleichtern, zugleich aber die Quarantäne gegen Schiffe zielgenauer machen und damit Hemmnisse für den Waren- und Personentransport verringern. Nachdem es zunächst Zuständigkeitskonflikte mit dem 1902 gegründeten[8] Pan American Sanitary Bureau gegeben hatte, das ähnliche Aufgaben versah, wurde 1926 auf der Internationalen Gesundheitskonferenz in Paris ein Abkommen geschlossen, das die Zuständigkeitsgebiete beider Organisationen abgrenzte.
Asien blieb ein Schwerpunkt in der Arbeit der Gesundheitsorganisation des Völkerbunds: Die beiden einzigen Büros außerhalb von Europa wurden 1926 in Tokio und 1931 in Delhi eröffnet. 1926 erhielt das Büro Singapur regelmäßige wöchentliche Meldungen aus 104 Hafenstädten. Bis 1933 stieg die Zahl auf 163 an. Mit dieser Informationssammlung war eine erstmalige staatenübergreifende Vereinheitlichung der epidemiologischen Statistiken und ihrer Erfassung verbunden. Aus den Meldungen gingen zwei wöchentliche weltweite Publikationen hervor: der Wöchentliche Faszikel als Druckwerk (in einer Auflage von rund 400 im Jahr 1927) und das per Funk übermittelte Wöchentliche Gesundheitsbulletin. Das Funkbulletin wurde zunächst in einem speziell für die Gesundheitsinformationen geschaffenen Code übermittelt, von einer über die Jahre zunehmenden Zahl von Stationen aber auch im Klartext. Dies machte die Nutzung der Informationen auch durch Schiffskapitäne möglich.
1939 wurde Raymond Gautier, bis dahin Leiter des Büros in Singapur, medizinischer Direktor des Völkerbunds. Im Februar des Jahres ging ein eigener Sendemast der Gesundheitsorganisation nahe Genf in den Betrieb. Bis dahin war die deutsche Großfunkstelle Nauen der wichtigste europäische Sender für die internationalen Gesundheitsinformationen gewesen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und der Organisation wurde im September 1939 nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs beendet.
Im Verlauf des Krieges stellten mehrere Staaten die Übermittlung von Informationen an die Gesundheitsorganisation des Völkerbunds ein. Nach der Besetzung von Paris 1940 und als Folge der japanischen Eroberungen in Ostasien kam die Arbeit nahezu vollständig zum Erliegen. Einige Mitarbeiter der Zentrale in Paris nahmen ihre Arbeit in London wieder auf und veröffentlichten über die gesamte Kriegszeit hinweg den Weekly Epidemiological Report. Das Personal des Büros in Singapur wurde im Februar 1942 nach Australien evakuiert. Dort wurde das Büro im Oktober 1942 aufgelöst.
Der Weekly Epidemiological Report ging mit der Ausgabe vom 5. September 1946 in die Herausgeberschaft der Vereinten Nationen über und besteht bis heute. Leitende Mitarbeiter der Gesundheitsorganisation des Völkerbunds spielten eine wichtige Rolle bei der Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948, insbesondere Gautier und Yves Biraud, zuvor Leiter des Epidemiologischen Nachrichtendienstes. Die WHO baute in Asien ein Gesundheitsinformationsnetz auf, das anfangs weitgehend dem der Vorgängerorganisation entsprach.[9]
Wirken
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Anfangs hatte der Völkerbund einige Erfolge bei der Lösung kleiner Konflikte, beispielsweise um Spitzbergen, die Åland-Inseln und Korfu. Große Streitfälle wie der Ruhrkonflikt, der Spanische Bürgerkrieg und die Sudetenkrise wurden außerhalb des Völkerbundes ausgetragen. Zum Vorreiter wurde er aber bei der Dekolonisation, der Hungerbekämpfung und der Betreuung von Flüchtlingen, außerdem sammelte man Erfahrung bei der Konsensfindung.
Umstritten war das Nichteingreifen des Völkerbundes beim japanischen Angriff auf China im Jahre 1931. Japan trat wegen der Zustimmung zum Lytton-Report am 27. März 1933 aus dem Völkerbund aus. Endgültig demonstrierte er 1935 seine Machtlosigkeit beim italienischen Angriff auf Abessinien: Die als stärkste Maßnahme verhängten Sanktionen blieben wirkungslos; sowohl die USA (Öl) als auch das Deutsche Reich (Kohle) belieferten Italien weiterhin und führten dadurch die Ohnmacht des Gremiums vor. Die Sowjetunion, seit 1934 Mitglied, wurde 1939 wegen des Angriffs auf Finnland („Winterkrieg“) ausgeschlossen.
Auf die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs hatte der Bund keinen maßgeblichen Einfluss. Die Bemühungen, das Deutsche Reich durch Verhandlungen in seine Schranken zu weisen, als es den Versailler Vertrag seit 1933 zunehmend aushebelte, hatten keinen Erfolg. Der spätere Diplomat der Bundesrepublik, Walter Truckenbrodt, schilderte diesen Prozess 1941 aus der Sicht des Deutschen Reiches und nannte den Bund „platonisch“, da er keine reale Machtbasis besaß.[10] Auch der Staatsrechtler Carl Schmitt nannte die Genfer Liga 1936 eine bloße „Etikette“, also eine Fassade, hinter der sich die politischen Inhalte regelmäßig änderten.[11] Der Völkerbund verfügte über keine eigenen militärischen Truppen, mit denen er in Krisenregionen hätte eingreifen können. Ein theoretischer Beschluss zu militärischen Aktionen hätte zwar vom Völkerbund getroffen werden können, die Entsendung der Truppen blieb jedoch den Mitgliedern in einzelstaatlicher Organisation überlassen. Ein gelungenes Beispiel zeigt der Konflikt an der griechisch-bulgarischen Grenze zwischen dem 25. und 28. Oktober 1925: Nachdem die bulgarische Regierung den Generalsekretär des Völkerbunds nach Artikel 11 Abs. 1 der Völkerbundsatzung angerufen hatte, wurden zur Konfliktsicherung und Kontrolle französische, britische und italienische Offiziere in die Region gesandt.
Am 19. März 1938 protestierte Isidro Fabela, als Vertreter Mexikos und im Auftrag des damaligen Staatspräsidenten Lázaro Cárdenas, als einziger aller Regierungsrepräsentanten im Völkerbund gegen den „Anschluss Österreichs“ durch das nationalsozialistische Deutschland.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges schlief die Aktivität des Völkerbundes sukzessive ein. In den ersten Kriegsmonaten wurde der Betrieb, sofern noch möglich, weitgehend normal weitergeführt. Im Dezember 1939 kamen noch einmal Völkerbundsrat und Völkerbundversammlung zusammen, nachdem Finnland nach dem sowjetischen Angriff den Völkerbund angerufen hatte. Die Sowjetunion wurde darauf aus der Organisation ausgeschlossen. Die Situation änderte sich mit dem Westfeldzug, dieser isolierte den Hauptsitz in Genf von der freien Welt. Man begann, Teile der Organisation über Spanien und Lissabon nach Übersee zu verlagern. Die Bereiche Wirtschaft, Finanzen und Verkehr fanden Aufnahme bei der Princeton University, die internationale Arbeitsorganisation zog nach Montreal um, der Hochkommissar für Flüchtlinge sowie die Finanzverwaltung ließen sich in London nieder. In Genf verblieb nur das Generalsekretariat. Mit dem fortschreitenden Krieg zahlten die meisten Mitgliedstaaten ihre Beiträge nicht mehr, zuletzt wurde der Völkerbund fast ausschließlich vom Vereinigten Königreich und dessen Commonwealth finanziert, das Personal musste auf etwa 15 % der Vorkriegsniveaus reduziert werden. Der Palais de Nations verwaiste, aber die einzelnen Fachbereiche erhielten ihre Funktion in einer Weise aufrecht, um nach dem Krieg rasch wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren.[12]
Rüstungskontrolle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Völkerbundsrat in dem Völkerbund war für sicherheitsrelevante Themen verantwortlich und ist in der Funktion mit dem heutigen Weltsicherheitsrat vergleichbar. Zusammen mit der Völkerbundversammlung sollte er unter anderem die globale Rüstung kontrollieren und beschränken. Durch diese Institution sollte das im ersten Kapitel des Völkerbundabkommens gesetzte Ziel, der maximalen Minimierung der globalen Rüstung, erreicht werden. Zur Überwachung der Rüstungskontrolle wurde eine dauerhafte Beratungskommission einberufen, welches jeweils aus einem Repräsentant jeder Teilstreitkraft pro Mitgliedsnation bestand. Ab 1925 wurde speziell eine Kommission einberufen, die zur Vorbereitung und Beratung einer Abrüstungskonferenz diente. Diese Kommission hatte sechs Sitzungen, bis sie 1930, ohne greifbare Ergebnisse, aufgelöst wurde. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges besiegelte das Scheitern der Hauptaufgabe des Völkerbundes. Der Völkerbund verhandelte in den meisten seiner Tagungen mit dem Ziel der Ab- oder Rüstungsbeschränkung. Einige der Erfolge in der Rüstungskontrolle sollen aufgelistet werden:
- Der Völkerbund bildete die erste internationale Körperschaft, welche mit der Überwachung des Handels von Waffen und Munition und der präventiven Verhinderung von Herstellung Munition im Privatgebrauch betraut wurde.
- Das Jahrbuch des Völkerbundes: Ab 1924 wurde pro Jahr eine statistische Analyse der globalen Rüstungsausgaben, der Lage paramilitärischer Kräfte und der Polizeikräfte pro Staat veröffentlicht. Dazu wurden Daten zum internationalen Transfer von Waffen und Munition sowie deren Wert angegeben. Die Daten waren jedoch unvollständig und teils nur fehlerbehaftete Näherungswerte. Durch diese Analyse wurde Rüstung erstmals in Zahlen für die Öffentlichkeit zugänglich.
- Genfer Protokoll: Nachdem ein Abkommen über die Regelung des Waffenexports in St. Germain 1919 nicht zustande kam, fand in Genf 1925 eine weitere Tagung statt. In dieser sollte der globale Waffenhandel geregelt werden. Es wurden dabei fünf Typen von Waffen unterschieden, die nur unter bestimmten staatlichen Kontrollen und internationalen Auflagen gehandelt werden durften. Ziel war es unter anderem, den Schwarzhandel zu unterbinden. Da keine Verifikationsmaßnahmen für Waffenproduktion im Vertrag etabliert werden konnten, wurde das Dokument nicht ratifiziert. Jedoch wurde das Verbot der Nutzung von chemischen und biologischen Waffen international und dauerhaft anerkannt. Das Abkommen über biologische Waffen von 1972 knüpfte an das Genfer Protokoll an.
- Briand-Kellogg-Pakt: In dem ab 1929 rechtsgültigen Vertrag verpflichteten sich die Nationen, keine Gewalt zur Interessendurchsetzung innerhalb der internationalen Beziehung zu gebrauchen. Der Angriffskrieg sollte damit verboten werden. Der Vertrag wurde nicht innerhalb des Völkerbundes verhandelt, hatte durch diesen jedoch ein Diskussionsfundament. Gegenüber einem Verstoß mangelte es aber an Verifikations- und Sanktionsmaßnahmen. Diese Idee wurde in Art. 2 Nr. 4 der UN-Charta übernommen und erweitert.
- Genfer Abrüstungskonferenz: In der erstmaligen Konferenz über eine globale Verringerung und Limitierung jeglicher Rüstung, waren 60 Staaten vertreten. Die Öffentlichkeit und internationale Organisationen waren stark beteiligt. Neben der Abrüstung waren weitere Ziele die Etablierung eines Systems kollektiver Sicherheit, das Verbot jeglicher chemischer, biologischer sowie Brandgeschosswaffen, globale Kontrolle der Waffenherstellung und des Waffenhandels und Überwachungsmöglichkeiten und Garantien zur Einhaltung der Verpflichtungen. Nach dem Austritt des Deutschen Reiches und dem Tod des Vorsitzenden der Konferenz 1935 wurde die Konferenz beendet. Ratifiziert wurden nur die Kodifizierung des Gebrauchs von Gaswaffen und das Verbot von biologischen Waffen.
Scheitern und Auflösung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Initiative der Außenminister Chinas, des Vereinigten Königreichs, der UdSSR und der USA wurden 1945 die Vereinten Nationen als faktische Nachfolgeorganisation des Völkerbundes gegründet. Die grundlegenden Strukturen, Unterorganisationen, Gebäude und Archive sowie Teile des Personals gingen an die UN über. Offiziell löste sich der Völkerbund am 18. April 1946 auf seiner 21. Völkerbundversammlung selbst auf. Durch die zeitweise parallele Existenz des Völkerbunds zur UNO sollte dokumentiert werden, dass letztere keine Nachfolgeorganisation sei.
Für das Scheitern des Völkerbundes werden verschiedene Gründe angeführt:
- Zu keiner Zeit gehörten ihm alle Großmächte und Mittelstaaten dauerhaft an (die USA nie; das Deutsche Reich, Italien, die Sowjetunion und Japan nur zeitweise).
- Die Satzung sah kein absolutes Kriegsverbot analog dem Briand-Kellogg-Pakt vor. Der Konflikt mit dem Deutschen Reich behinderte die internationale Abrüstung. Nach der durch den Versailler Vertrag auferlegten Abrüstung weigerte es sich, den weiter reichenden Abrüstungsforderungen des Bundes nachzukommen, und wollte seine Abrüstungsmaßnahmen aufgrund des Versailler Vertrages für die allgemeine Abrüstung anrechnen lassen, was der Völkerbund aber ablehnte. Im Ergebnis wurde die Abrüstung nicht fortgesetzt.
- Die Beschlüsse wurden nicht selten aus Eigeninteresse von Mitgliedern blockiert. Insbesondere die beiden damaligen Großmächte Frankreich und Vereinigtes Königreich, die den größten Einfluss auf den Völkerbund und seine Mitglieder hatten, verhielten sich so. Beide machten bei Konflikten, an denen andere Mittelmächte beteiligt waren, diesen häufig Zugeständnisse, um zu verhindern, in die Konflikte mit hineingezogen zu werden. Dieses Verhalten lässt sich in der Mandschurei-Krise (1931/32), im Italienisch-Äthiopischen Krieg und im Spanischen Bürgerkrieg finden; bei diesen Konflikten machte der Völkerbund viele Zugeständnisse an die Aggressoren Japan, Italien und das Deutsche Reich.[13][14]
- Als Hauptursache gilt die generelle Zurückhaltung der Mitglieder, die oft im Eigeninteresse handelten. Dies erkannte schon 1924 Hans Wehberg: „Es ist jedoch eindringlich davor zu warnen, von einer Fortbildung der Form des Völkerbundes allein irgendetwas Erhebliches zu erwarten. Die Zukunft des Völkerbundes hängt letzten Endes von der Stärke der moralischen Kräfte ab, die hinter ihm stehen. Auch ohne erhebliche Fortbildung des Völkerbundes wird der Bund Großes leisten können, wenn er anders als bisher, vom Geiste der Gerechtigkeit und Humanität beseelt wird.“[15]
Mitglieder und Nichtmitglieder
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Die Gründungsmitglieder des Völkerbundes bestanden aus 32 alliierten Staaten, hauptsächlich den Siegermächten des Ersten Weltkriegs, die den Versailler Vertrag unterzeichnet hatten. Dazu gehörten auch die britischen Dominions sowie das damalige Britisch-Indien, und auch die Tschechoslowakei, die erst nach dem Krieg gebildet wurde, zählte zu den Gründungsmitgliedern. Im Jahr 1920 wurden 13 neutrale Staaten, die im Ersten Weltkrieg nicht aktiv waren, eingeladen, dem Völkerbund beizutreten. Weitere Staaten wurden entweder später zugelassen oder traten dem Völkerbund zu einem späteren Zeitpunkt bei.
Erklärte ein Land seinen Austritt aus dem Völkerbund, trat dieser Austritt erst zwei Jahre nach der Erklärung in Kraft. In der Literatur wird häufig das Datum der Austrittserklärung angegeben, manchmal jedoch auch das Datum, an dem der Austritt wirksam wurde.[16]
Da der US-Senat die Ratifizierung des Versailler Vertrages ablehnte, wurden die Vereinigten Staaten nie Mitglied des Völkerbundes.[17] Der Senat fühlte sich von Präsident Woodrow Wilson übergangen, der die Ratifizierung der Satzung des Völkerbundes eigenmächtig, ohne sich vorher mit dem Senat abzustimmen, vorangetrieben hatte.
Nichtmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige unabhängige Staaten blieben dem Völkerbund völlig fern:
- Andorra
- Bhutan
- Saudi-Arabien (ab 1932).
- Vorgänger: Königreich Hedschas (1916–1925) und Sultanat Nadschd (1921–1926), 1926 zu Königreich Hedschas und Nadschd vereinigt.
- Island (Königreich in Personalunion mit Dänemark bis 1944, Republik ab 1944), 1940 vom Vereinigten Königreich besetzt, 1941 durch die USA besetzt
- Jemen
- Liechtenstein
- Monaco, 1942 vom Deutschen Reich besetzt
- Mongolei
- Nepal
- Neufundland, bis 1934 (danach wieder britische Kronkolonie)
- San Marino, 1944 vom Vereinigten Königreich besetzt
- Tuwinische Volksrepublik, 1944 an die Sowjetunion angegliedert
- Tibet (war 1912 wieder weitgehend unabhängig)
- Vatikanstadt, ab 1929 (vorher Teil Italiens)
- Vereinigte Staaten (jedoch Beobachterstatus; oft bilateral eingebunden)
Völkerbundsmandate
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Der Völkerbund war gemäß dem Versailler Vertrag (Art. 45 bis 50) für die Verwaltung des vom Deutschen Reich als Reparationsleistung abgetrennten Saargebietes zuständig. Dem Völkerbund wurden die bisher deutschen Kolonien und die von der Türkei abgetrennten arabischen Gebiete übertragen. Die 1911 von Frankreich an Deutschland abgetretenen Teile von Französisch-Äquatorialafrika (Neukamerun) wurden allerdings wieder an dieses angeschlossen. Der Völkerbund vergab diese Gebiete wiederum als Mandate an Mitgliedstaaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie als UN-Treuhandgebiete verwaltet. Im Einzelnen waren dies:
Ehemals österreichisch-ungarische Gebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadt Fiume mit Gebiet, bis 1920 freie Stadt und Freihafen, 1921 Ausrufung der Republik Fiume, Besetzung durch Italien
Ehemals osmanische Gebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Völkerbundsmandat | Mandatsmacht | Heute |
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Syrien und Libanon (1922–1943) |
![]() |
![]() ![]() Hatay (seit 1939 Teil der ![]() |
Palästina (1920–1948) |
![]() |
![]() ![]() ![]() |
Mesopotamien (1920–1932) |
![]() |
Ehemals deutsche Gebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Saargebiet, von 1920 bis 1935 unter französischer Verwaltung (nach der Saarabstimmung Rückgliederung zum Deutschen Reich zum 1. März 1935)
- Freie Stadt Danzig, neuer Staat unter Aufsicht des Völkerbundes; Sonderrechte für Polen
- Memelland, französische Verwaltung, ab 1923 von Litauen besetzt
- Kamerun
- Deutsch-Südwestafrika
- Südwestafrika, südafrikanische Verwaltung
- Deutsch-Ostafrika
- Tanganjika, britische Verwaltung
- Ruanda-Urundi, belgische Verwaltung (Königreich Ruanda, Königreich Burundi)
- Kionga-Dreieck, portugiesische Verwaltung
- Togo
- Deutsch-Neuguinea
- Territorium Neuguinea, australische Verwaltung (Kaiser-Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel, nördliche Salomon-Inseln)
- Nauru, britisch-australisch-neuseeländische Verwaltung
- Japanisches Südseemandat (Nördliche Marianen, Karolinen, Palau, Marshallinseln)
- Deutsch-Samoa
- Westsamoa, neuseeländische Verwaltung
Zeitleiste der Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Staat[18] | Kontinent | 1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1941 | 1942 | 1943 | 1944 | 1945 | 1946 | ||||||||||
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1. Abessinien | Afrika | 23.09. | Annexion durch Italien | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
2. Afghanistan | Asien | 27.09. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
3. Ägypten | Afrika | britisches Protektorat | 28.02.[19] | 26.05. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
4. Albanien | Europa | dt. Okkupation | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
17.12. | 14.04. | italienische Okkupation | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
5. Argentinien | Südamerika | 10.01. | 04.12. | Mitgliedschaft ruhend | 28.09. | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
6. Australien[20] | Ozeanien | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
7. Belgien | Europa | 10.01. | deutsche Okkupation | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
8. Bolivien | Südamerika | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
9. Brasilien | Südamerika | 10.01. | 14.06. | 14.06. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
10. Bulgarien | Europa | 16.12. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
sowjetische Besatzung | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
11. Chile | Südamerika | 10.01. | 02.06. | 02.06. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
12. China | Asien | 16.07. | teilweise japanische Okkupation | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
13. Costa Rica | Nordamerika | 16.12. | 24.12. | 01.01. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
14. Dänemark | Europa | 08.03. | deutsche Okkupation | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
15. Deutsches Reich | Europa | 08.09. | 21.10. | 21.10. | alliierte Besatzung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
16. Dominikanische Republik | Nordamerika | Besetzung durch die USA | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
29.09. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
17. Ecuador | Südamerika | 28.09. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
18. El Salvador | Nordamerika | 10.03. | 10.08. | 10.08. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
19. Estland | Europa | RSFSR | 02.02.[19] | 22.09. | 06.08. | Annexion durch die UdSSR | ||||||||||||||||||||||||||||||||
20. Finnland | Europa | 16.12. | Auflösung der ständigen Vertretung und Einstellung der Beitragszahlung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
21. Frankreich | Europa | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
dt. | 19.04.[21] | 16.04.[22] | Okkupation | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
22. Griechenland | Europa | 30.03.[23] | ital./dt. Okkupation | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
23. Großbritannien | Europa | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
24. Guatemala | Nordamerika | 10.01. | 16.05. | 16.05. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
25. Haiti | Nordamerika | 08.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
30.06. | Besetzung durch die USA | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
26. Honduras | Nordamerika | 03.11. | 10.07. | 10.07. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
27. Indien[24] | Asien | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
28. Irak | Asien | britisches Völkerbundsmandat | 23.08.[19] | 03.10. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
29. Irischer Freistaat[20][25] | Europa | Teil des Vereinigten Königreiches | 06.12.[19] | 10.09. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
30. Italien | Europa | 10.01. | 11.12. | 11.12. | dt. u. alliierte Besatzung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
31. Japan | Asien | 10.01. | 27.03. | 27.03. | US-Besatzung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
32. Kanada[20] | Nordamerika | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
33. Kolumbien | Südamerika | 16.02. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
34. Kuba | Nordamerika | 08.03. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
35. Lettland | Europa | RSFSR | 11.08.[19] | 22.09. | 05.08. | Annexion durch die UdSSR | ||||||||||||||||||||||||||||||||
36. Liberia | Afrika | 30.06. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
37. Litauen | Europa | RSFSR | 12.07.[19] | 22.09. | 03.08. | Annexion durch die UdSSR | ||||||||||||||||||||||||||||||||
38. Luxemburg | Europa | 16.12. | deutsche Zivilverwaltung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
39. Mexiko | Nordamerika | 12.09. | 03.12. | 05.05. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
40. Neuseeland[20] | Ozeanien | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
41. Nicaragua | Nordamerika | 03.11. | 27.06. | 27.06. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
42. Niederlande | Europa | 09.03. | deutsche Okkupation | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
43. Norwegen | Europa | 05.03. | deutsche Okkupation | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
44. Österreich | Europa | 15.12. | 13.03. | Anschluss an das Deutsche Reich | alliierte Besatzung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
45. Panama | Nordamerika | 25.11.[26] | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
46. Paraguay | Südamerika | 10.01. | 24.02. | 24.02. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
47. Persien[27] | Asien | 10.01. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
alliierte Besatzung | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
48. Peru | Südamerika | 10.01. | 09.04. | 09.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
49. Polen | Europa | 10.01. | deutsch-sowjetische Annexion | sowjetische Besatzung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
50. Portugal | Europa | 08.04. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
51. Rumänien | Europa | 14.09. | 11.07. | 11.07. | sowjetische Besatzung | |||||||||||||||||||||||||||||||||
52. Schweden | Europa | 09.03. | Einstellung der Beitragszahlung | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
53. Schweiz | Europa | 08.03. | Einstellung der Beitragszahlung | 18.04. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
54. SHS-Staat[28] | Europa | 10.02. | Zerschlagung und Teilannexion durch die Achsenmächte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
55. Siam[29] | Asien | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
56. Spanien | Europa | 10.01. | 08.09. | 22.03. | 09.05. | 09.05. | ||||||||||||||||||||||||||||||||
57. Südafrikanische Union[20] | Afrika | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
58. Tschechoslowakei | Europa | 10.01. | Zerschlagung und Teilannexion durch Deutsches Reich | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
59. Türkei | Asien | Osmanisches Reich | 29.10.[30] | 18.07. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||
60. Ungarn | Europa | 18.09. | 11.04. | 11.04. | deutsche Okkupation | sowjetische Besatzung | ||||||||||||||||||||||||||||||||
61. UdSSR | Europa | RSFSR, USSR, BSSR, TSFSR | 30.12.[30] | 18.09. | 14.12.[31] | teilweise deutsche Okkupation | ||||||||||||||||||||||||||||||||
62. Uruguay | Südamerika | 10.01. | 18.04. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
63. Venezuela | Südamerika | 03.03. | 11.07. | 11.07. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mitglieder | 23 | 48 | 51 | 52 | 54 | 55 | 56 | 55 | 54 | 55 | 57 | 60 | 58 | 57 | 58 | 54 | 47 | 40 | 36 | 34 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1952
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Essential Facts About the League of Nations. Information Section, Genf 1933 (erschien bis 1939 in zehn Auflagen).
- John Spencer Bassett: The League of Nations. A Chapter in World Politics. Longmans, Green and Co., New York NY 1930.
- James C. Malin: The United States after the World War. Ginn & Company, Boston MA 1930, S. 5–82, online.
- Raleigh C. Minor: A Republic of Nations. A Study of the Organization of a Federal League of Nations. Oxford University Press, New York [u. a.] 1918 (Nachdruck. Lawbook Exchange, Clark NJ 2005, ISBN 1-58477-500-9).
- Francis P. Walters: A History of the League of Nations. 2 Bände. Oxford University Press, London [u. a.] 1952.
- Woodrow Wilson: Woodrow Wilson's Case for the League of Nations. Compiled with his approval by Hamilton Foley. Princeton University Press, Princeton NJ 1923, Rezension.
- Alfred Zimmern: The League of Nations and the Rule of Law, 1918–1935. Macmillan, London 1936.
Ab 1953
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Almada e Santos, Aurora & Santos, Yvette (Hrsg.): The League of Nations Experience: Overlapping Readings. Berlin: Walter de Gruyter GmbH, 2024. ISBN 978-3-11-105658-6
- Ondrej Ditrych: ‚International Terrorism‘ as Conspiracy: Debating Terrorism in the League of Nations. In: Beatrice de Graaf, Cornel Zwierlein (Hrsg.): Security and Conspiracy in History, 16th to 21st Century (= Historical Social Research. Bd. 38, Nr. 1, 2013 = Special Issue). Zentrum für Historische Sozialforschung, Köln 2013, S. 200–210, JSTOR:23644497.
- George W. Egerton: Great Britain and the Creation of the League of Nations. Strategy, Politics, and International Organization, 1914–1919. University of North Carolina Press, Chapel Hill NC 1978, ISBN 0-8078-1320-6.
- Thomas Fischer: Die Souveränität der Schwachen. Lateinamerika und der Völkerbund, 1920–1936 (Beiträge zur europäischen Überseegeschichte. Bd. 98). Steiner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-515-10077-9.
- George Gill: The League of Nations from 1929 to 1946 (= Partners for Peace Series. Bd. 2). Avery Publishing Group, Garden City Park NY 1996, ISBN 0-89529-637-3.
- Madeleine Herren: Internationale Organisationen seit 1865. Eine Globalgeschichte der internationalen Ordnung, Geschichte kompakt, WB, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20365-9.
- Nigel Kelly, Greg Lacey: Modern World History for OCR Specification 1937. Heinemann Educational Publishers, Oxford 2001, ISBN 0-435-30830-0.
- David Kennedy: The Move to Institutions. In: Cardozo Law Review. Bd. 8, Nr. 5, 1987, ISSN 0270-5192, S. 841–988, Digitalisat (PDF; 9,48 MB), (Wiederabdruck in: Jan Klabbers (Hrsg.): International Organizations. Ashgate/Dartmouth, Aldershot [u. a.] 2005, ISBN 0-7546-2447-1).
- Paul Kennedy: The Parliament of Man. The Past, Present, and Future of the United Nations. Random House, New York NY 2006, ISBN 0-375-50165-7.
- Warren F. Kuehl, Lynne K. Dunn: Keeping the Covenant. American Internationalists and the League of Nations, 1920–1939 (= American Diplomatic History. Bd. 10). Kent State University Press, Kent OH [u. a.] 1997, ISBN 0-87338-566-7.
- Peter Macalister-Smith, Joachim Schwietzke: Diplomatic Conferences and Congresses. A Bibliographical Compendium of State Practice 1642 to 1919, W. Neugebauer, Graz, Feldkirch 2017, ISBN 978-3-85376-325-4.
- Michel Marbeau: La Société des Nations (= Que sais-je? 3593). Presses Universitaires de France, Paris 2001, ISBN 2-13-051635-1.
- Frederick S. Northedge: The League of Nations. Its Life and Times. 1920–1946. Holmes & Meier, New York [u. a.] 1986, ISBN 0-7185-1194-8.
- Susan Pedersen: The Guardians: The League of Nations and the Crisis of Empire. Oxford University Press, Oxford 2017, ISBN 978-0-19-874349-1.
- Alfred Pfeil: Der Völkerbund. Literaturbericht und kritische Darstellung seiner Geschichte (= Erträge der Forschung. Bd. 58). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3-534-06744-4.
- Matthias Schulz: Der Briand-Plan und der Völkerbund als Verhandlungsarena für die europäische Einigung zwischen den Kriegen, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2010, Zugriff am 25. März 2021 (PDF).
- Matthias Schulz: Deutschland, der Völkerbund und die Frage der europäischen Wirtschaftsordnung 1925–1933 (= Beiträge zur deutschen und europäischen Geschichte. Bd. 19). Krämer, Hamburg 1997, ISBN 3-89622-009-8 (Zugleich: Hamburg, Univ., Diss., 1997).
- Ben Walsh: Modern World History. Reprinted edition. John Murray, London 1997, ISBN 0-7195-7231-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Satzung des Völkerbundes im DocumentArchiv.de
- Völkerbund im Lebendigen Museum Online (LeMO).
- Völkerbund bei Wissen.de
- League of Nations Chronology (PDF; 32 kB; englisch)
- LONSEA – Datenbank zum Völkerbund und weiteren Internationalen Organisationen (englisch)
- Tätigkeit und Mitgliederbestand des Völkerbundes im gegenwärtigen Kriege. In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Band 10, Oktober 1940 (PDF; 5,8 MB)
- Frühe Zeitungsartikel über den Völkerbund in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Literatur von und über den Völkerbund im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ mdr.de: Der Völkerbund – die ungeliebte Friedensorganisation | MDR.DE. Abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ Völkerbund: Erster Anlauf zur Weltstaatengemeinschaft. In: wienerzeitung.at. 4. Januar 2020, abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ Woodrow Wilson: Woodrow Wilson’s Case for the League of Nations (compiled with his approval by Hamilton Foley), Princeton University Press, Princeton 1923. Rezension (englisch)
- ↑ Peter Macalister-Smith, Joachim Schwietzke: Diplomatic Conferences and Congresses. A Bibliographical Compendium of State Practice 1642 to 1919, W. Neugebauer, Graz/Feldkirch 2017, S. 263–267, 268–279 (Abdruck der Covenant of the League of Nations).
- ↑ Ernst Sauer: Grundlehre des Völkerrechts. 2. Auflage, Verlag Balduin Pick, Köln 1948, S. 140 ff.
- ↑ https://www.britannica.com/topic/League-of-Nations/Third-period-1931-36
- ↑ Iris Borowy: Coming to terms with world health: the League of Nations Health Organisation 1921-1946. Peter Lang, Frankfurt am Main; New York 2009, ISBN 978-3-631-58687-7 (worldcat.org [abgerufen am 16. März 2025]).
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 61.
- ↑ Heidi J. S. Tworek: Communicable Disease: Information, Health,and Globalization in the Interwar Period. (pdf) In: The American Historical Review. American Historical Association, 4. Juni 2019, S. 812–842, abgerufen am 27. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Vgl. Walter Truckenbrodt: Deutschland und der Völkerbund. Die Behandlung reichsdeutscher Angelegenheiten im Völkerbundsrat von 1920–1939. Essener Verlagsanstalt, Essen 1941 (Veröffentlichungen des Deutschen Instituts für Außenpolitische Forschung, Bd. 9).
- ↑ Vgl. Carl Schmitt: Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar – Genf – Versailles. 1923–1939. Duncker & Humblot, 1988.
- ↑ Francis Paul Walters: A History of the League of Nations. Oxford University Press, London 1952, S. 801–810.
- ↑ Hermann Weber: Vom Völkerbund zu den Vereinten Nationen. Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn 1987.
- ↑ Italien annektiert Äthiopien – der Völkerbund lässt es geschehen (chronik.net)
- ↑ Walter Poeggel: Der Völkerbund als zwischenstaatliche Organisation für den Weltfrieden und die Haltung Deutschlands. Zum 75. Jahrestag der Gründung des Völkerbundes. Rosa-Luxemburg-Verein, Leipzig 1995, ISBN 3-929994-47-X, S. 62.
- ↑ Seite 53 unten (PDF; 5,8 MB)
- ↑ Thomas J. Knock: To End All Wars: Woodrow Wilson and the Quest for a New World Order. Princeton University Press, Princeton 1995, ISBN 0-691-00150-2, S. 263.
- ↑ Tätigkeit und Mitgliederbestand des Völkerbundes im gegenwärtigen Kriege. In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Band 10, Oktober 1940, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ a b c d e f Unabhängigkeit
- ↑ a b c d e britisches Dominion
- ↑ durch die Vichy-Regierung
- ↑ durch das Freie Frankreich
- ↑ Griechenland nahm bereits vor Ratifizierung des Versailler Vertrages an der ersten Sitzung des Völkerbundsrates am 16. Januar 1920 teil.
- ↑ britische Kronkolonie
- ↑ ab 1937 Irland
- ↑ Panama hatte am 8. Januar 1920 den Versailler Vertrag ratifiziert und davon den Generalsekretär telegraphisch benachrichtigt. In einem am 30. Juli 1920 zusammengestellten Verzeichnis der Mitglieder wurde es bereits aufgeführt und war bei der Eröffnung der ersten Völkerbundsversammlung am 15. November 1920 durch eine Delegation vertreten.
- ↑ ab 1934 Iran
- ↑ ab 1929 Jugoslawien
- ↑ ab 1939 Thailand
- ↑ a b Staatsgründung
- ↑ Ausschluss