„Die Hellstrom Chronik“ – Versionsunterschied
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| Deutscher Titel = Die Hellstrom Chronik |
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| Originaltitel = The Hellstrom Chronicle |
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| Produktionsland = USA |
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| Erscheinungsjahr = 1971 |
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| Regie = [[Walon Green]]<br />Ed Spiegel |
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'''Die Hellstrom Chronik''' (Originaltitel: ''The Hellstrom Chronicle'') ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Film aus dem Jahr 1971. Markenzeichen dieser Kombination aus [[Dokumentarfilm|Dokumentar-]] und [[Science-Fiction-Film]] sind die zahlreichen [[Zeitlupe]]n- und [[Makrofotografie|Makroaufnahmen]] aus der Insektenwelt.<ref name="nyt" /> Regie führten [[Walon Green]] und Ed Spiegel, das Drehbuch schrieb [[David Seltzer]]. ''Die Hellstrom Chronik'' erhielt 1972 den [[Oscar]] für den [[Oscar/Bester Dokumentarfilm|Besten Dokumentarfilm]]. |
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Die '''Hellstrom-Chronik''' (engl.: ''The Hellstrom-Chronicle'') ist eine Kombination aus Insektendokumentation und Science Fiction. Regie führte [[Walon Green]]. Das Drehbuch schrieb [[David Seltzer]], der dafür für den [[Writers Guild of America]]-Award nominiert wurde. Bei den Kamera-Aufnahmen waren unter anderem auch deutsche Tierfilmer wie [[Heinz Sielmann]] oder Helmuth Barth beteiligt. Gedreht wurde mit Techniken wie Stop-Motion-Fotografie und fotografiert wurde mit mikroskopischen und teleskopischen Linsen. Für die ungewöhnliche Musik war [[Lalo Schifrin]] verantwortlich. Der Kinotrailer wurde wie die Ankündigung für einen Science-Fiction-Film gestaltet. |
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⚫ | Durch die Handlung führt ein fiktiver Wissenschaftler namens Nils Hellstrom (gespielt von [[Lawrence Pressman]]), der beweisen will, dass nur die Insekten dafür prädestiniert sind, den Überlebenskampf gegen die Menschheit zu gewinnen. Hellstrom nennt Anpassungsfähigkeit, fehlende Emotionen, Unterordnung dem Gemeinwohl gegenüber und zahlenmäßige Überlegenheit als Hauptgründe. Als Beleg bedient er sich Dokumentarmaterials aus der Welt der Insekten. |
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== Hintergrund == |
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⚫ | Durch die Handlung führt ein fiktiver Wissenschaftler namens Nils Hellstrom (gespielt von Lawrence Pressman), der |
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Der 1970 fertiggestellte Film wurde im Mai 1971 außer Konkurrenz auf den [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Internationalen Filmfestspielen von Cannes]] vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cinefondation.com/en/festival/films/the-hellstrom-chronicle |titel=The Hellstrom Chronicle |werk=Festival de Cannes |sprache=en |abruf=2020-01-02 |offline=ja }}</ref> Die Hellstrom Chronik startete am 28. Juni 1971 in den USA und am 12. November desselben Jahres in den [[Bundesrepublik Deutschland|deutschen]] Kinos.<ref name="imdb" /><ref name="tcm" /><ref name="ldif" /> |
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Die Idee zu dem Film hatte Produzent [[David L. Wolper]] 1966, als er zusammen mit [[Walon Green]] an der [[National Geographic|National-Geographic]]-Insekten-Dokumentation ''The Hidden World of Insects'' arbeitete. Auch Komponist [[Lalo Schifrin]] und Kameramann Ken Middleham waren bei dieser Produktion schon mit dabei. |
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Zwei Jahre dauerte die Produktion des Films, bei der teilweise acht Kamerateams im Einsatz waren. Neben den USA wurde auch in [[Äthiopien]], [[Uganda]], [[Kenia]], [[Japan]] und [[England]] gedreht. |
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Das Lexikon des Internationalen Films lobte zwar ausdrücklich die Farbaufnahmen in diesem Film. Bezogen auf den Stil des Kommentators und insbesondere Äußerungen wie "Die totale Unterordnung des Individuums und zielstrebiges Beutemachen sind Idealbilder der heutigen Gesellschaft" übte das Lexikon allerdings Negativkritik und hebte hervor, daß diese Theorien sehr fragwürdig seien. |
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Der Film war ursprünglich ohne Moderator geplant. Als der fertige Film keinen rechten Zusammenhalt hatte, wurde der Erzähler von Autor [[David Seltzer]] nachträglich eingefügt. Zuerst wollte man einen realen schottischen Insektenforscher verpflichten, der ähnliche Thesen wie Hellstrom vertrat, doch musste dieser wegen einer [[Hepatitis]]-Infektion den Dreh absagen.<ref>http://phinnweb.blogspot.de/2005/08/lalo-schifrin-hellstrom-chronicle.html</ref> |
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[[David Seltzer]] wurde 1976 als Drehbuchautor von [[Richard Donner]]s ''[[Das Omen (1976)|Das Omen]]'' bekannt. [[Walon Green]] schrieb vor diesem Film das Drehbuch zu [[Sam Peckinpah]]s [[Western]]klassiker ''[[The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz]]'' und später unter anderem die Drehbücher zu ''[[RoboCop 2]]'', ''[[Eraser (Film)|Eraser]]'' und zu einigen Episoden der Fernsehserie ''[[Emergency Room – Die Notaufnahme]]''. [[Ken Middleham]] führte auch die Kamera bei dem thematisch ähnlich gelagerten ''[[Phase IV (Film)|Phase IV]]'' (1974).<ref name="seesslen" /> |
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*Großer Technikpreis bei den Filmfestspielen von Cannes 1971. |
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*BAFTA-Award 1972 - Beste Dokumentation |
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Für die zahlreichen im Film verwendeten Archivaufnahmen wurde unter anderem auch auf Material von [[Heinz Sielmann]] zurückgegriffen.<ref name="imdb">[http://www.imdb.com/title/tt0067197/ ''Die Hellstrom Chronik''] in der [[Internet Movie Database]].</ref><ref name="tcm">{{TCM Titel|485071|The Hellstrom Chronicle|zugriff=2020-01-02}}</ref> |
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Der Hauptcharakter Nils Hellstrom zeigt Ausschnitte aus den Horrorfilmen ''[[Wenn die Marabunta droht]]'' und ''[[Formicula]]''. Im Verlauf der Handlung werden reale Filmaufnahmen von [[Wanderameisen]] gezeigt, die selbst größere Wirbeltiere, wie Chamäleons, Warane und Schlangen, attackieren und töten. |
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*[http://movies2.nytimes.com/mem/movies/review.html?_r=1&title1=&title2=Hellstrom%20Chronicle%2c%20The%20%28Movie%29&reviewer=VINCENT%20CANBY&pdate=19710629&v_id=22117&oref=slogin Kritik in der New York Times] Anmeldung (kostenlos) erforderlich |
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== Analyse == |
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[[en:The Hellstrom-Chronicle]] |
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Zur filmgeschichtlichen Position und Nachwirkung schrieb [[Georg Seeßlen]]: „Neben den Ratten, Fischen oder Fröschen, die in den [[Katastrophenfilm|Katastrophen-Filmen]] die Menschen bedrohen, kamen auch die Insekten [in den 1970er Jahren] zu neuen, in den [[Angststörung|Phobien]] des [[Filmgenre|Genres]] angelegten Erscheinungsformen. […] Die latente Furcht vor den Insekten kam etwa in dem Dokumentarfilm «The Hellstrom Chronicle» […] zum Ausdruck, der eine bemerkenswerte Aufnahmetechnik mit der nicht ganz rationalisierten Botschaft von der Übernahme der Erde durch die Insekten verband. Diesen Gedanken setzt «Phase IV» […] in eine Spielhandlung um. […] Der Mensch, so ließe sich das Fazit ziehen, muß sich immer wieder der Natur unterordnen und nicht die Natur dem Menschen.“<ref name="seesslen">Georg Seeßlen: ''Kino des Utopischen. Geschichte und Mythologie des Science-fiction-Films.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1980, S. 244–246.</ref> |
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[[Vincent Canby]] von der [[The New York Times|New York Times]] schrieb zum Filmstart, dass der Film scheinbar für eine vernünftige [[Ökologie|ökologische]] Politik werben wolle, was auch gutzuheißen sei. Ebenso sei die Leistung der beteiligten Kameramänner herausragend. Der Erzählerkommentar und der vertretene Standpunkt seien jedoch „auf sensationelle Weise schlecht und womöglich missverständlich“.<ref name="nyt">„The movie seems to be making a case for a sane ecological policy, which is all well and good, but it devotes most of its efforts to turning its subjects — driver ants, locusts, bees, moths, butterflies, Venus fly traps, and what not—into monsters of anthropomorphic dimension. […] A number of cameramen contributed the individual sequences, utilizing stop-motion photography, telescopic lenses and microscopic lenses, and their work is superb. The narration and the point of view, however, are sensationally awful and, possibly, misleading.“ – [http://movies.nytimes.com/movie/review?res=9D04EEDD1330E73BBC4151DFB066838A669EDE Rezension] in der New York Times vom 29. Juni 1971, abgerufen am 14. Januar 2013.</ref> |
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Das [[Lexikon des internationalen Films]] lobte zwar die technischen Aspekte des Films, kritisierte aber die im Film vertretene These, dass die „totale Unterordnung des Individuums und zielstrebiges Beutemachen Idealbilder der heutigen Gesellschaft seien“, als fragwürdig.<ref name="ldif">{{LdiF|33768|Abruf=2020-01-02}}.</ref> |
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Für [[Die Zeit]] dienten die Insekten zur Illustration einer „reaktionären Überlebensphilosophie“.<ref>[http://www.zeit.de/1973/28/filmtips/seite-2 Filmtips] in Die Zeit Nr. 28 vom 6. Juli 1973, abgerufen am 14. Januar 2013.</ref> |
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== Nachwirkung == |
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Der Film diente als Inspiration zu dem Buch ''Hellstrom’s Hive'' (1973) von [[Frank Herbert]], in dem es ebenfalls einen Nils Hellstrom gibt, der die gleichen Thesen wie der Hellstrom des Films vertritt. Der Hellstrom des Buches steht einer aus zehntausenden Menschen bestehenden Gruppe vor, die eine geheime, abgesondert in unterirdischen Stollen lebende Parallelgesellschaft bildet, welche sich so nah wie möglich an der Lebensweise der Insekten zu orientieren versucht.<ref>''Hellströms Brut'' (Originaltitel: ''Hellstrom’s Hive''), [[Bibliothek der Science Fiction Literatur]] Band 14, Heyne Verlag, München 1982, ISBN 3-453-30902-2.</ref> |
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* Großer Technikpreis (Grand Prix der Commission Supérieure Technique de l’Image et du Son (C.S.T.))<ref>[http://www.festival-cannes.com/en/films/the-hellstrom-chronicle Eintrag bei festival-cannes.com]</ref> bei den Filmfestspielen von Cannes 1971. |
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* [[British Academy Film Award]] 1972 für den [[British Academy Film Award/Bester Dokumentarfilm|besten Dokumentarfilm]] |
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== Veröffentlichungen == |
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2003, rund 30 Jahre nach der Erstaufführung des Films, wurde [[Lalo Schifrin]]s Filmmusik auf [[Compact Disc|CD]] veröffentlicht. 2011 erschien ''Die Hellstrom Chronik'' in den USA auf [[Blu-ray Disc]] und [[DVD]]. |
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== Literatur == |
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* [[Ronald M. Hahn]], Volker Jansen: ''Lexikon des Science Fiction-Films.'' Heyne, München 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 407–408. |
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* {{IMDb|tt0067197}} |
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* {{Rotten Tomatoes|hellstrom_chronicle}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Filmtitel 1971]] |
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[[Kategorie:US-amerikanischer Film]] |
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[[Kategorie:Science-Fiction-Film]] |
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[[Kategorie:Dokumentarfilm]] |
Aktuelle Version vom 7. April 2025, 05:37 Uhr
Film | |
Titel | Die Hellstrom Chronik |
---|---|
Originaltitel | The Hellstrom Chronicle |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1971 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Walon Green Ed Spiegel |
Drehbuch | David Seltzer |
Produktion | David L. Wolper |
Musik | Lalo Schifrin |
Kamera | Helmuth Barth Ken Middleham Vilis Lapenieks |
Schnitt | John Soh |
Besetzung | |
|
Die Hellstrom Chronik (Originaltitel: The Hellstrom Chronicle) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1971. Markenzeichen dieser Kombination aus Dokumentar- und Science-Fiction-Film sind die zahlreichen Zeitlupen- und Makroaufnahmen aus der Insektenwelt.[1] Regie führten Walon Green und Ed Spiegel, das Drehbuch schrieb David Seltzer. Die Hellstrom Chronik erhielt 1972 den Oscar für den Besten Dokumentarfilm.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Handlung führt ein fiktiver Wissenschaftler namens Nils Hellstrom (gespielt von Lawrence Pressman), der beweisen will, dass nur die Insekten dafür prädestiniert sind, den Überlebenskampf gegen die Menschheit zu gewinnen. Hellstrom nennt Anpassungsfähigkeit, fehlende Emotionen, Unterordnung dem Gemeinwohl gegenüber und zahlenmäßige Überlegenheit als Hauptgründe. Als Beleg bedient er sich Dokumentarmaterials aus der Welt der Insekten.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1970 fertiggestellte Film wurde im Mai 1971 außer Konkurrenz auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes vorgestellt.[2] Die Hellstrom Chronik startete am 28. Juni 1971 in den USA und am 12. November desselben Jahres in den deutschen Kinos.[3][4][5]
Die Idee zu dem Film hatte Produzent David L. Wolper 1966, als er zusammen mit Walon Green an der National-Geographic-Insekten-Dokumentation The Hidden World of Insects arbeitete. Auch Komponist Lalo Schifrin und Kameramann Ken Middleham waren bei dieser Produktion schon mit dabei.
Zwei Jahre dauerte die Produktion des Films, bei der teilweise acht Kamerateams im Einsatz waren. Neben den USA wurde auch in Äthiopien, Uganda, Kenia, Japan und England gedreht.
Der Film war ursprünglich ohne Moderator geplant. Als der fertige Film keinen rechten Zusammenhalt hatte, wurde der Erzähler von Autor David Seltzer nachträglich eingefügt. Zuerst wollte man einen realen schottischen Insektenforscher verpflichten, der ähnliche Thesen wie Hellstrom vertrat, doch musste dieser wegen einer Hepatitis-Infektion den Dreh absagen.[6]
David Seltzer wurde 1976 als Drehbuchautor von Richard Donners Das Omen bekannt. Walon Green schrieb vor diesem Film das Drehbuch zu Sam Peckinpahs Westernklassiker The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz und später unter anderem die Drehbücher zu RoboCop 2, Eraser und zu einigen Episoden der Fernsehserie Emergency Room – Die Notaufnahme. Ken Middleham führte auch die Kamera bei dem thematisch ähnlich gelagerten Phase IV (1974).[7]
Für die zahlreichen im Film verwendeten Archivaufnahmen wurde unter anderem auch auf Material von Heinz Sielmann zurückgegriffen.[3][4]
Der Hauptcharakter Nils Hellstrom zeigt Ausschnitte aus den Horrorfilmen Wenn die Marabunta droht und Formicula. Im Verlauf der Handlung werden reale Filmaufnahmen von Wanderameisen gezeigt, die selbst größere Wirbeltiere, wie Chamäleons, Warane und Schlangen, attackieren und töten.
Analyse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur filmgeschichtlichen Position und Nachwirkung schrieb Georg Seeßlen: „Neben den Ratten, Fischen oder Fröschen, die in den Katastrophen-Filmen die Menschen bedrohen, kamen auch die Insekten [in den 1970er Jahren] zu neuen, in den Phobien des Genres angelegten Erscheinungsformen. […] Die latente Furcht vor den Insekten kam etwa in dem Dokumentarfilm «The Hellstrom Chronicle» […] zum Ausdruck, der eine bemerkenswerte Aufnahmetechnik mit der nicht ganz rationalisierten Botschaft von der Übernahme der Erde durch die Insekten verband. Diesen Gedanken setzt «Phase IV» […] in eine Spielhandlung um. […] Der Mensch, so ließe sich das Fazit ziehen, muß sich immer wieder der Natur unterordnen und nicht die Natur dem Menschen.“[7]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vincent Canby von der New York Times schrieb zum Filmstart, dass der Film scheinbar für eine vernünftige ökologische Politik werben wolle, was auch gutzuheißen sei. Ebenso sei die Leistung der beteiligten Kameramänner herausragend. Der Erzählerkommentar und der vertretene Standpunkt seien jedoch „auf sensationelle Weise schlecht und womöglich missverständlich“.[1]
Das Lexikon des internationalen Films lobte zwar die technischen Aspekte des Films, kritisierte aber die im Film vertretene These, dass die „totale Unterordnung des Individuums und zielstrebiges Beutemachen Idealbilder der heutigen Gesellschaft seien“, als fragwürdig.[5]
Für Die Zeit dienten die Insekten zur Illustration einer „reaktionären Überlebensphilosophie“.[8]
Nachwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film diente als Inspiration zu dem Buch Hellstrom’s Hive (1973) von Frank Herbert, in dem es ebenfalls einen Nils Hellstrom gibt, der die gleichen Thesen wie der Hellstrom des Films vertritt. Der Hellstrom des Buches steht einer aus zehntausenden Menschen bestehenden Gruppe vor, die eine geheime, abgesondert in unterirdischen Stollen lebende Parallelgesellschaft bildet, welche sich so nah wie möglich an der Lebensweise der Insekten zu orientieren versucht.[9]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Großer Technikpreis (Grand Prix der Commission Supérieure Technique de l’Image et du Son (C.S.T.))[10] bei den Filmfestspielen von Cannes 1971.
- Oscar 1972 für den Besten Dokumentarfilm
- British Academy Film Award 1972 für den besten Dokumentarfilm
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2003, rund 30 Jahre nach der Erstaufführung des Films, wurde Lalo Schifrins Filmmusik auf CD veröffentlicht. 2011 erschien Die Hellstrom Chronik in den USA auf Blu-ray Disc und DVD.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction-Films. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 407–408.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Hellstrom Chronik bei IMDb
- Die Hellstrom Chronik bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b „The movie seems to be making a case for a sane ecological policy, which is all well and good, but it devotes most of its efforts to turning its subjects — driver ants, locusts, bees, moths, butterflies, Venus fly traps, and what not—into monsters of anthropomorphic dimension. […] A number of cameramen contributed the individual sequences, utilizing stop-motion photography, telescopic lenses and microscopic lenses, and their work is superb. The narration and the point of view, however, are sensationally awful and, possibly, misleading.“ – Rezension in der New York Times vom 29. Juni 1971, abgerufen am 14. Januar 2013.
- ↑ The Hellstrom Chronicle. In: Festival de Cannes. Ehemals im ; abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b Die Hellstrom Chronik in der Internet Movie Database.
- ↑ a b The Hellstrom Chronicle. In: Turner Classic Movies. Abgerufen am 2. Januar 2020 (englisch, derzeit von Deutschland aus nicht zugänglich).
- ↑ a b Die Hellstrom Chronik. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. Januar 2020. .
- ↑ http://phinnweb.blogspot.de/2005/08/lalo-schifrin-hellstrom-chronicle.html
- ↑ a b Georg Seeßlen: Kino des Utopischen. Geschichte und Mythologie des Science-fiction-Films. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1980, S. 244–246.
- ↑ Filmtips in Die Zeit Nr. 28 vom 6. Juli 1973, abgerufen am 14. Januar 2013.
- ↑ Hellströms Brut (Originaltitel: Hellstrom’s Hive), Bibliothek der Science Fiction Literatur Band 14, Heyne Verlag, München 1982, ISBN 3-453-30902-2.
- ↑ Eintrag bei festival-cannes.com