„Straßenbahn Gent“ – Versionsunterschied
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|Name = Straßenbahn Gent |
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|Bild = Gent IMG 5185.jpg |
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|LegendeBild = PCC und HermeLijn am Korenmarkt |
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|Netzplan = Tramlinien Gent geografisch.png |
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|LegendeNetzplan = Liniennetz (geographisch) |
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|Staat = [[Belgien]] |
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|Stadt = [[Gent]] |
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|Eröffnung = 1875 |
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|Betreiber = [[De Lijn]] |
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|Verkehrsverbund = <!--Verkehrs- bzw. Tarifverbund--> |
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|Streckenlänge = 32 km |
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|ehemalige Streckenlänge = <!-- größte Ausdehnung des Streckennetzes in der Vergangenheit--> |
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|Gleislänge = <!--Länge der im Linienverkehr befahrenen Gleise--> |
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|Linienlänge = <!--Summe der Länge aller Linien--> |
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|Spurweite = 1000 |
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|Strom = 600 V [[Gleichstrom|DC]] Oberleitung |
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|Stationen = <!--Anzahl der Haltestellen--> |
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|Tunnelbf = <!--davon unterirdisch--> |
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|Betriebshöfe = <!--Anzahl der Betriebshöfe--> |
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|Linien = 4 |
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|Taktfolge = <!--Taktintervall in der HVZ--> |
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|TaktfolgeSVZ = <!--Taktintervall in der SVZ--> |
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|Reisegeschwindigkeit = <!--mittlere Reisegeschwindigkeit (in km/h)--> |
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|Fahrzeuge = 41 HermeLijn, 26 Flexity II |
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|Höchstgeschwindigkeit = <!--Höchstgeschwindigkeit (in km/h)--> |
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|Bezugsjahr = <!--Bezugsjahr der statistischen Angaben--> |
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|Passagiere = <!--Anzahl Passagiere / Zeiteinheit (z.B. 600 000 pro Jahr)--> |
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|EinzugEinwohner = <!--Einwohner im Einzugsbereich--> |
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|Fahrleistung = <!--Fahrleistung in Mio. km pro Jahr--> |
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|Mitarbeiter = <!--Anzahl der Mitarbeiter--> |
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Die '''Genter Straßenbahn''' ist einer von sechs [[Straßenbahn]]betrieben in [[Belgien]]. Der Betrieb in [[Gent]], der Hauptstadt von [[Provinz Ostflandern|Ostflandern]], wird, wie die [[Straßenbahn Antwerpen]] und die [[Kusttram|Küstenstraßenbahn]], von der [[Flandern|flämischen]] Nahverkehrsgesellschaft [[De Lijn]] betrieben. Das Straßenbahnnetz umfasst vier Linien, die teilweise in angrenzende Gemeinden führen. Die [[Netzlänge]] beträgt rund 30 km. Die [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] des Trambetriebs beträgt wie bei den beiden anderen Betrieben des Unternehmens 1000 mm ([[Meterspur]]). Die [[Oberleitung]]s[[Elektrische Spannung|spannung]] beträgt 600 Volt ([[Gleichstrom]]). |
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Bis 1991 wurde die Straßenbahn vom regionalen [[Verkehrsunternehmen|Verkehrsbetrieb]] ''Maatschappij voor Intercommunaal Vervoer te Gent'' (MIVG, Gesellschaft für interkommunalen Nahverkehr in Gent) betrieben. Aus der MIVG, der Antwerpener MIVA und den flämischen Teilen der [[Société nationale des chemins de fer vicinaux|Nationale Maatschappij van Buurtspoorwegen]] (NMVB/SNCV) entstand damals das neue Unternehmen De Lijn. |
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Außer der Straßenbahn besaß Gent von 1989 bis 2009 den [[Oberleitungsbus Gent|einzigen Oberleitungsbus-Betrieb]] des Landes, der jedoch nur aus einer Linie bestand. |
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[[Bild:100jaarGentsetram.jpg|thumb|220px|PCC-Fahrzeug der Genter Straßenbahn]] |
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Die '''Genter Straßenbahn''' ist eine von fünf [[Straßenbahn]]betrieben in [[Belgien]]. Der Betrieb in [[Gent]], der Hauptstadt von [[Ostflandern]], wird wie die [[Straßenbahn Antwerpen]] und die [[Küstenstraßenbahn]] von der [[Flandern|flämischen]] Nahverkehrsgesellschaft [[De Lijn]] betrieben. Das Straßenbahnnetz umfasst drei Linien, die teilweise in angrenzende Gemeinden führen. Die [[Netzlänge]] beträgt rund 30 km. |
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== Geschichte == |
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Bis 1991 wurde die Straßenbahn vom regionalen Verkehrsbetrieb ''Maatschappij voor Intercommunaal Vervoer te Gent'' (MIVG, Gesellschaft für interkommunalen Nahverkehr in Gent) betrieben. Aus der MIVG, der Antwerpener MIVA und der [[Nationale Maatschappij van Buurtspoorwegen]] entstand damals das neue Unternehmen De Lijn. |
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=== Pferdebahn === |
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Im Jahr 1875 eröffneten die ''Tramways de ville de Gand'' (Straßenbahnen der Stadt Gent) einen [[Pferdebahn]]betrieb in der flämischen Stadt. Es gab 43 Fahrzeuge, davon 14 offene und 29 geschlossene Wagen, und rund 100 [[Hauspferd|Pferde]]. |
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=== Akkumulatorbahn === |
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Die [[Spurweite]] des Trambetriebes beträgt, wie bei den beiden anderen Betrieben des Unternehmens, 1000 mm ([[Meterspur]]). Die [[Oberleitung]]s[[elektrische Spannung|spannung]] beträgt 600 Volt Gleichstrom. |
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Am 13. August 1897 ging die [[Konzession]] an zwei Gesellschaften über: die ''Société Anonyme des Railways Economiques de Liège-Seraing et Extensions'' (RELSE, „Aktiengesellschaft der Kleinbahn Lüttich-Seraing und Erweiterungen“) und die ''Compagnie Générale des Railways à voie étroite'' (Allgemeine Gesellschaft für [[Schmalspurbahn]]en). Am 4. Januar 1898 gründeten die beiden Unternehmen die ''Société Anonyme des Tramways Electriques de Gand'' (TEG, „Genter Elektrische Straßenbahnen AG“), um das Stadtnetz vom Pferdebahn- auf [[Akkumulator]]betrieb umzurüsten. Akku-Straßenbahnen galten um 1900 als Alternative zur heute üblichen [[Straßenbahn|Elektrischen Straßenbahn]], da sie zwar auch elektrisch angetrieben wurden, aber keine Oberleitung gelegt werden musste. |
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Die Akkustraßenbahnwagen besaßen eine Leistung von 25 [[Pferdestärke|PS]] und verkehrten auf den sieben ehemaligen Pferdebahnlinien. Jeder Wagen hatte 45 Plätze, die Höchstgeschwindigkeit betrug 12 [[Kilometer pro Stunde|km/h]] – nicht, weil eine höhere Geschwindigkeit technisch nicht möglich gewesen wäre, sondern weil die Genehmigungsbehörden eine solche nicht erlaubten. Um die Akkumulatoren aufzuladen, wurde ein kleines [[Kraftwerk]] mit einer Leistung von 600 [[Watt (Einheit)|Kilowatt]] errichtet. |
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== Geschichte== |
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===Pferdebahn=== |
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[[Bild:Hermelijn_Korenmarkt.jpg|thumb|right|250px|Twee Gentse [[HermeLijn]]en op lijn 1 kruisen elkaar op de Korenmarkt in het centrum van [[Gent]].]] |
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Im Jahr 1875 eröffneten die ''Tramways de ville de Gand'' (Straßenbahnen der Stadt Gent) einen [[Pferdebahn]]betrieb in der flämischen Stadt. Er besaß 43 Fahrzeuge, davon 14 offene und 29 geschlossene Wagen, und rund 100 [[Pferd]]e. |
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=== Elektrische Straßenbahn === |
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===Akkumulatorbahn=== |
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[[Datei:Tramways Electriques de Gand 1930.jpg|links|mini|Aktie der Société Anonyme des Tramways Electriques de Gand vom 18. August 1930]] |
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Am 13. August 1897 ging die [[Konzession]] an zwei Gesellschaften über: die ''Société Anonyme des Railways Economiques de Liège-Seraing et Extensions'' (RELSE, „Aktiengesellschaft der Kleinbahn Lüttich-Seraing und Erweiterungen“) und die ''Compagnie Générale des Railways à voie étroide'' (Allgemeine Gesellschaft für „Schmalspurbahnen“). Am 4. Januar 1898 gründeten die beiden Unternehmen die ''Société Anonyme des Tramways Electriques de Gand'' (TEG, „Genter Elektrische Straßenbahnen AG“), um das Stadtnetz vom Pferdebahn- auf [[Akkumulator]]betrieb umzurüsten. Akku-Straßenbahnen galten um 1900 als Alternative zur heute üblichen [[Elektrische Straßenbahn|Elektrischen Straßenbahn]], da sie zwar auch elektrisch angetrieben wurden, aber keine Oberleitung gelegt werden musste. |
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[[Datei:Gent IMG 5200.jpg|mini|Alle Linien berühren die Cataloniëstraat]] |
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[[Datei:Gent IMG 5236.jpg|mini|Niederflurwagen der Linie 22 auf einem eingleisigen Abschnitt in der Altstadt]] |
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[[Datei:Gent IMG 5269.jpg|mini|Haltestelle Langesteenstraat mit PCC-Triebwagen]] |
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Die Akkumulatortechnik konnte sich in Gent ebenso wenig durchsetzen wie in anderen Städten. Die anfällige Technik war dem Oberleitungsbetrieb unterlegen. Deshalb wurde 1903 entschieden, das Genter Netz mit [[Oberleitung]]en auszurüsten. 1904 eröffnete die TEG die erste mit Oberleitungsspannung betriebene elektrische Straßenbahnlinie. |
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<!--Hier fehlt aber noch eine Menge!! --Magadan--> |
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1961 löste die ''Maatschappij voor Intercommunaal vervoer te Gent'' die TEG als Betreiberin ab, 1991 folgte die neue Gesellschaft ''De Lijn''. Am 12. September 2004 feierte die Genter (elektrische) Straßenbahn ihren 100. Geburtstag. |
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Die Akkustraßenbahnen hatten eine Leistung von 25 [[Pferdestärke|PS]] und verkehrten auf den sieben ehemaligen Pferdebahnlinien. Jeder Wagen hatte 45 Plätze, die Höchstgeschwindigkeit betrug 12 [[Stundenkilometer|km/h]] - nicht, weil eine höhere Geschwindigkeit technisch nicht möglich gewesen wäre, sondern weil die Genehmigungsbehörden eine solche nicht erlaubten. Um die Akkumulatoren aufzuladen, wurde ein kleines [[Kraftwerk]] mit einer Leistung von 600 [[Kilowatt]] errichtet. |
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1993 wurde die Linie 21 in die südöstliche Vorortgemeinde [[Melle (Belgien)|Melle]] verlängert, 1999 die Linie 21/22 vom St.-Pieters-Bahnhof bis Zwijnaardebrug. 2005 wurde die südliche Erweiterung der Linie 1 bis zum Messegelände [[Flanders Expo]] in Betrieb genommen. |
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===Elektrische Straßenbahn=== |
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Die Akkumulatortechnik konnte sich in Gent ebenso wenig durchsetzen wie in allen anderen Städten. Die anfällige Technik war dem Oberleitungsbetrieb ganz offensichtlich unterlegen. Deshalb wurde 1903 entschieden, das Genter Netz mit Oberleitungen auszurüsten. 1904 eröffnete die TEG die erste mit Oberleitungsspannung betriebene elektrische Straßenbahnlinie. |
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<!--Hier fehlt aber noch eine Menge!! --Magadan--> |
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Der Ast der Linie 22 nach Gentbrugge Boswachterstraat wurde erst 2010 bis Dienstcentrum (Braemkasteel) verkürzt, und im Dezember 2016 ganz eingestellt und daraufhin die verbleibende Linie 21 in 2 umbenannt; anschließend wurden die Gleisreste zum Abstellen von Straßenbahnen genutzt. |
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1961 löste die ''Maatschappij voor Intercommunaal vervoer te Gent'' die TEG als Betreiberin ab, 1991 folgte, wie beschrieben, die neue Gesellschaft ''De Lijn''. Am 12. September 2004 feierte die Genter (elektrische) Straßenbahn ihren 100. Geburtstag. |
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Am 13. März 2016 verlängerte man die Linie 4 zu einer neuen Endstelle am Universitair Ziekenhuis (UZ) und am 24. Oktober gleichen Jahres die Linien 21 und 22 in Zwijnaarde weiter in den Ortskern zur Bibliothek. Die sogenannte Brabantdam – Vogelmarkt – Kouter, auch BraVoKo-Achse, in der Innenstadt wurde im Laufe des Jahres 2016 eingehend renoviert, sodass eine temporäre Linie 24 und mehrere Umleitungen nötig waren. |
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1991 wurde die Linie 21/22 vom St.-Peters-Bahnhof bis Zwijnaardebrug verlängert, 1993 die Linie 21 in die südöstliche Vorortgemeinde [[Melle]]. 2005 wurde die Erweiterung der Linie 1 bis zum Messegelände [[Flanders Expo]] in Betrieb genommen. |
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==Fahrzeuge== |
== Fahrzeuge == |
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Die Genter Straßenbahn hat 41 Fahrzeuge des Typs [[HermeLijn]] (Serie 6300) im Einsatz. Dazu kommen 26 Fahrzeuge der Type [[Bombardier Flexity 2]], genannt Albatros, zum Einsatz. Diese siebenteiligen, 42,7 m langen Fahrzeuge kommen auf den Linien 1 und 4 zum Einsatz. Neben dem [[Flexity 2]] waren auch [[CAF Urbos|Urbos 3]] von [[Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles|CAF]], [[Avenio M]] von [[Siemens]] und [[Stadler Tango|Tango]] von [[Stadler Rail|Stadler]] angeboten worden.<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Harry Hondius |Titel=Entwicklung der Nieder- und Mittelflur-Straßen- und Stadtbahnen |Sammelwerk=stadtverkehr |Nummer=1-2/2013 |Verlag=EK-Verlag |Ort=Freiburg |Datum=2013 |ISSN=0038-9013 |Seiten=6 ff.}}</ref> |
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Die Genter Straßenbahn verwendet 54 [[PCC]]-[[Triebwagen]] (Serie 6200), die 1971 bei [[La Brugeoise et Nivelles]] (BN) in [[Brügge]] gebaut wurden und zur Zeit modernisiert werden. Außerdem gibt es 14 [[Niederflur]]straßenbahnen des Typs [[HermeLijn]] (Serie 6300), die in den meisten Fällen auf der Linie 1 eingesetzt werden. |
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Die [[PCC-Wagen|PCC-Triebwagen]] wurden mittlerweile abgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://transphoto.org/show.php?cid=312&t=1 |titel=Gent, Straßenbahn — Fahrzeugstatistiken |sprache=de |abruf=2024-08-03}}</ref> Früher setzte De Lijn ferner in der Sommersaison Wagen zur [[Kusttram]] um, um der Nachfrage dort gerecht zu werden. |
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== Liniennetz == |
== Liniennetz == |
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Es gibt vier Straßenbahnlinien, die sich an mehreren Punkten im Stadtgebiet schneiden. Am [[Bahnhof Gent-Sint-Pieters]] (''Sint Pietersstation''), dem Hauptbahnhof der Stadt, treffen drei Linien zusammen. |
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[[Bild:Kaart Gentse tram.png|thumb|Liniennetz]] |
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Es gibt drei Linien, die sich an mehreren Punkten im Stadtgebiet schneiden. Am Bahnhof St. Peter (''Sint Pietersstation''), dem Hauptbahnhof der Stadt, treffen alle Linien zusammen. Die zweite Linie verzeigt sich kurz vor ihrem östlichen Ende und führt zur Unterschidung der Endpunkte die Liniennummern 21 und 22. Auf den Linien 1 und 4 werden im Berufsverkehr Verstärkungsfahrten mit verkürztem Linienweg eingesetzt. |
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{| border="0" cellspacing="1" id="AutoNumber1" |
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! Linie !! Linienweg |
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| bgcolor="#FF0000" align="center" | <font color="#FFFFFF">''' 1 '''</font> |
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! style="background:#FACA00"| T1 |
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| Flanders Expo (''Messegelände'') - Sint Pietersstation - [[Evergem]] (Brielken) |
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| Flanders Expo (''Messegelände'') – Bahnhof Sint-Pieters – Rozemarijnbrug – Kouter – Gent Süd – Gentbrugge Stelplaats |
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| bgcolor="#FFFF00" align="center" | ''' 21 ''' |
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! style="background:#328E37; color:#FFFFFF;"| T2 |
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| Zwijnaardebrug - Sint Pietersstation - [[Melle]] Leeuw |
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| [[Evergem]] (Brielken) – Wondelgem – Rabot – Korenmarkt – Gent Süd – P+R Gentbrugge – Melle Leeuw |
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| bgcolor="#FFFF00" align="center" | ''' 22 ''' |
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! style="background:#3BACE8"| T3 |
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| Zwijnaardebrug - Sint Pietersstation - [[Gentbrugge]] DC |
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| Zwijnaarde Bibliotheek – Bahnhof Sint-Pieters – Rozemarijnbrug – Kouter – Gent Süd – Gentbrugge (Moscou) |
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| bgcolor="#00A000" align="center" | <font color="#FFFFFF">''' 4 '''</font> |
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! style="background:#E31429; color:#FFFFFF;"| T4 |
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| Sint Pietersstation - Muidebrug - Moscou |
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| Gent UZ – Bahnhof Sint-Pieters – Rozemarijnbrug – Rabot – Muidebrug – Lange Steenstraat |
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[[Gestrichene Linie]]nnummern werden seit der Neuausrichtung des Netzes am 2. Juli 1984 nicht mehr verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://blog.seniorennet.be/eriktram/archief.php?startaantal=469 |titel=Openbaar vervoer in Gent |abruf=2024-08-03}}</ref> |
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== Trolleybuslinie == |
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[[Bild:TrolleyGhent.jpg|thumb|250px|Trolleybus richting Mariakerke]] |
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[[Bild:Trolleybus_Gent.jpg|thumb|250px|Gentse trolleybus richting Gentbrugge steekt bij de Korenmarkt de bovenleiding van tramlijn 1 over met een speciale constructie. De bovenleiding van de trolleybus is boven het trottoir gehangen in verband met de aanwezigheid van tramlijn 4.]] |
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Zusätzlich zur Straßenbahn wurde 1989 eine [[Oberleitungsbus]]linie eingerichtet. Diese eher ungewöhnliche Kombination von zwei zueinander inkompatiblen Verkehrsmitteln in einer mittelgroßen Stadt kann als Produkt der ab Ende der 80er Jahre in Belgien betriebenen [[Waffeleisenpolitik]] angesehen werden: um die Konflikte zwischen der flämischen und der [[Wallonien|wallonischen]] Sprachgruppe zu besänftigen, gab die Zentralregierung für jedes Projekt in einem Landesteil ein ebenso großes im anderen in Auftrag. Diese Politik verursachte einige der sogenannten [[Grands travaux inutiles]] („Große Nutzlose Projekte“), für die Belgien berüchtigt ist, sowie eine beachtliche [[Staatsverschuldung]]. |
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Für Gent wurden 20 Gelenktrolleybusse beim Herstellern [[Van Hool]] in [[Lier]] gebaut, eigentlich zu viele für nur eine Linie. Die elektrische Ausstattung stammte von [[ACEC]] in [[Charleroi]]. Am 25. März 1989 wurde die 8,5 km lange Linie mit der Nummer 3 eröffnet. Sie führt vom östlichen Stadtteil [[Gentbrugge]] in den nordwestlichen Stadtteil Mariakerke. Pläne, die Linie zu verlängern, wurden bisher nicht umgesetzt. |
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Aufgrund umfangreicher Bauarbeiten wurde der Trolleybusbetrieb am 2. April 2004 vorübergehend stillgelegt. Zunächst war unklar, ob der elektrische Betrieb überhaupt wieder aufgenommen werden würde. Die Fahrzeuge wurden jedoch durch regelmäßige Probefahrten instand gehalten. Am 15. Oktober 2005 wurde der Oberleitungsbetrieb wiedereröffnet. |
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*Lijn 3: Mariakerke (Post) - Gentbrugge (Meersemdries) |
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==Quellen== |
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*De Gentse stadstram in beeld. Tekst door André ver Elst. Europese Bibliotheek - Zaltbommel/Nederland MCMLXXXI ISBN 90 288 1497 3 |
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*Subways.net [http://www.subways.net/belgium/ghent.htm] |
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Gent IMG 5150.jpg|Verschwenkte Gleise führen in die Sint-Niklaasstraat |
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TramGent.jpg|PCC-Triebwagen am Korenmarkt, 2004 |
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Gent IMG 5266.jpg|Zahlreiche PCC-Wagen tragen Vollwerbung, Linienverkehr auf dem Botermarkt gibt es nicht mehr |
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DeLijn Bombardier Flexity II.jpg|Flexity II auf der InnoTrans 2014 |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Ghent tram network|Straßenbahn Gent|audio=0|video=0}} |
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* [http://www.subways.net/belgium/ghent.htm Gent] Subways.net |
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* [http://public-transport.net/bim/Gent.htm Gent] public-transport.net |
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== Literatur == |
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* André ver Elst: ''De Gentse stadstram in beeld''. Europese Bibliotheek, Zaltbommel/Niederlande 1981, ISBN 90-288-1497-3. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Straßenbahnen und U-Bahnen in Belgien}} |
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{{SORTIERUNG:Strassenbahn Gent}} |
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[[Kategorie:Straßenbahn|Gent]] |
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[[Kategorie:Belgien]] |
[[Kategorie:Straßenbahnsystem (Belgien)|Gent]] |
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[[Kategorie:Verkehr (Gent)]] |
Aktuelle Version vom 4. Juni 2025, 00:05 Uhr
Straßenbahn Gent | |
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![]() | |
Basisinformationen | |
Staat | Belgien |
Stadt | Gent |
Eröffnung | 1875 |
Betreiber | De Lijn |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 32 km |
Spurweite | 1000 mm (Meterspur) |
Stromsystem | 600 V DC Oberleitung |
Betrieb | |
Linien | 4 |
Fahrzeuge | 41 HermeLijn, 26 Flexity II |
![]() | |
Liniennetz (geographisch) |
Die Genter Straßenbahn ist einer von sechs Straßenbahnbetrieben in Belgien. Der Betrieb in Gent, der Hauptstadt von Ostflandern, wird, wie die Straßenbahn Antwerpen und die Küstenstraßenbahn, von der flämischen Nahverkehrsgesellschaft De Lijn betrieben. Das Straßenbahnnetz umfasst vier Linien, die teilweise in angrenzende Gemeinden führen. Die Netzlänge beträgt rund 30 km. Die Spurweite des Trambetriebs beträgt wie bei den beiden anderen Betrieben des Unternehmens 1000 mm (Meterspur). Die Oberleitungsspannung beträgt 600 Volt (Gleichstrom).
Bis 1991 wurde die Straßenbahn vom regionalen Verkehrsbetrieb Maatschappij voor Intercommunaal Vervoer te Gent (MIVG, Gesellschaft für interkommunalen Nahverkehr in Gent) betrieben. Aus der MIVG, der Antwerpener MIVA und den flämischen Teilen der Nationale Maatschappij van Buurtspoorwegen (NMVB/SNCV) entstand damals das neue Unternehmen De Lijn.
Außer der Straßenbahn besaß Gent von 1989 bis 2009 den einzigen Oberleitungsbus-Betrieb des Landes, der jedoch nur aus einer Linie bestand.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pferdebahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1875 eröffneten die Tramways de ville de Gand (Straßenbahnen der Stadt Gent) einen Pferdebahnbetrieb in der flämischen Stadt. Es gab 43 Fahrzeuge, davon 14 offene und 29 geschlossene Wagen, und rund 100 Pferde.
Akkumulatorbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 13. August 1897 ging die Konzession an zwei Gesellschaften über: die Société Anonyme des Railways Economiques de Liège-Seraing et Extensions (RELSE, „Aktiengesellschaft der Kleinbahn Lüttich-Seraing und Erweiterungen“) und die Compagnie Générale des Railways à voie étroite (Allgemeine Gesellschaft für Schmalspurbahnen). Am 4. Januar 1898 gründeten die beiden Unternehmen die Société Anonyme des Tramways Electriques de Gand (TEG, „Genter Elektrische Straßenbahnen AG“), um das Stadtnetz vom Pferdebahn- auf Akkumulatorbetrieb umzurüsten. Akku-Straßenbahnen galten um 1900 als Alternative zur heute üblichen Elektrischen Straßenbahn, da sie zwar auch elektrisch angetrieben wurden, aber keine Oberleitung gelegt werden musste.
Die Akkustraßenbahnwagen besaßen eine Leistung von 25 PS und verkehrten auf den sieben ehemaligen Pferdebahnlinien. Jeder Wagen hatte 45 Plätze, die Höchstgeschwindigkeit betrug 12 km/h – nicht, weil eine höhere Geschwindigkeit technisch nicht möglich gewesen wäre, sondern weil die Genehmigungsbehörden eine solche nicht erlaubten. Um die Akkumulatoren aufzuladen, wurde ein kleines Kraftwerk mit einer Leistung von 600 Kilowatt errichtet.
Elektrische Straßenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



Die Akkumulatortechnik konnte sich in Gent ebenso wenig durchsetzen wie in anderen Städten. Die anfällige Technik war dem Oberleitungsbetrieb unterlegen. Deshalb wurde 1903 entschieden, das Genter Netz mit Oberleitungen auszurüsten. 1904 eröffnete die TEG die erste mit Oberleitungsspannung betriebene elektrische Straßenbahnlinie.
1961 löste die Maatschappij voor Intercommunaal vervoer te Gent die TEG als Betreiberin ab, 1991 folgte die neue Gesellschaft De Lijn. Am 12. September 2004 feierte die Genter (elektrische) Straßenbahn ihren 100. Geburtstag.
1993 wurde die Linie 21 in die südöstliche Vorortgemeinde Melle verlängert, 1999 die Linie 21/22 vom St.-Pieters-Bahnhof bis Zwijnaardebrug. 2005 wurde die südliche Erweiterung der Linie 1 bis zum Messegelände Flanders Expo in Betrieb genommen.
Der Ast der Linie 22 nach Gentbrugge Boswachterstraat wurde erst 2010 bis Dienstcentrum (Braemkasteel) verkürzt, und im Dezember 2016 ganz eingestellt und daraufhin die verbleibende Linie 21 in 2 umbenannt; anschließend wurden die Gleisreste zum Abstellen von Straßenbahnen genutzt.
Am 13. März 2016 verlängerte man die Linie 4 zu einer neuen Endstelle am Universitair Ziekenhuis (UZ) und am 24. Oktober gleichen Jahres die Linien 21 und 22 in Zwijnaarde weiter in den Ortskern zur Bibliothek. Die sogenannte Brabantdam – Vogelmarkt – Kouter, auch BraVoKo-Achse, in der Innenstadt wurde im Laufe des Jahres 2016 eingehend renoviert, sodass eine temporäre Linie 24 und mehrere Umleitungen nötig waren.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Genter Straßenbahn hat 41 Fahrzeuge des Typs HermeLijn (Serie 6300) im Einsatz. Dazu kommen 26 Fahrzeuge der Type Bombardier Flexity 2, genannt Albatros, zum Einsatz. Diese siebenteiligen, 42,7 m langen Fahrzeuge kommen auf den Linien 1 und 4 zum Einsatz. Neben dem Flexity 2 waren auch Urbos 3 von CAF, Avenio M von Siemens und Tango von Stadler angeboten worden.[1]
Die PCC-Triebwagen wurden mittlerweile abgestellt.[2] Früher setzte De Lijn ferner in der Sommersaison Wagen zur Kusttram um, um der Nachfrage dort gerecht zu werden.
Liniennetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt vier Straßenbahnlinien, die sich an mehreren Punkten im Stadtgebiet schneiden. Am Bahnhof Gent-Sint-Pieters (Sint Pietersstation), dem Hauptbahnhof der Stadt, treffen drei Linien zusammen.
Linie | Linienweg |
---|---|
T1 | Flanders Expo (Messegelände) – Bahnhof Sint-Pieters – Rozemarijnbrug – Kouter – Gent Süd – Gentbrugge Stelplaats |
T2 | Evergem (Brielken) – Wondelgem – Rabot – Korenmarkt – Gent Süd – P+R Gentbrugge – Melle Leeuw |
T3 | Zwijnaarde Bibliotheek – Bahnhof Sint-Pieters – Rozemarijnbrug – Kouter – Gent Süd – Gentbrugge (Moscou) |
T4 | Gent UZ – Bahnhof Sint-Pieters – Rozemarijnbrug – Rabot – Muidebrug – Lange Steenstraat |
Gestrichene Liniennummern werden seit der Neuausrichtung des Netzes am 2. Juli 1984 nicht mehr verwendet.[3]
-
Verschwenkte Gleise führen in die Sint-Niklaasstraat
-
PCC-Triebwagen am Korenmarkt, 2004
-
Zahlreiche PCC-Wagen tragen Vollwerbung, Linienverkehr auf dem Botermarkt gibt es nicht mehr
-
Flexity II auf der InnoTrans 2014
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- André ver Elst: De Gentse stadstram in beeld. Europese Bibliotheek, Zaltbommel/Niederlande 1981, ISBN 90-288-1497-3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harry Hondius: Entwicklung der Nieder- und Mittelflur-Straßen- und Stadtbahnen. In: stadtverkehr. Nr. 1-2/2013. EK-Verlag, 2013, ISSN 0038-9013, S. 6 ff.
- ↑ Gent, Straßenbahn — Fahrzeugstatistiken. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Openbaar vervoer in Gent. Abgerufen am 3. August 2024.