„Rybinsk“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Ort in Russland |
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{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="margin-left:1em; float:right; background:#e3e3e3;" |
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|deutscher Name = Rybinsk |
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|Name in Landessprache = Рыбинск |
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|Wappen = Coat of Arms of Rybinsk (Yaroslavl oblast) (1778).png |
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|Flagge = Flag of Rybinsk.png |
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|lat_deg = 58 |lat_min= 03 |lat_sec= 00 |
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|lon_deg = 38 |lon_min= 50 |lon_sec= 00 |
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|Art des Gebietes = Stadtkreis |
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|Gebiet = |
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|Gebiet in der Tabelle = |
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|innere Gliederung = |
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|Bezeichnung des Oberhaupts = |
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|Oberhaupt = Juri Lastotschkin |
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|Gründungsjahr = 1071 |
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|erste Erwähnung = |
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|frühere Namen = Ust-Scheksna <small>(1071–1504)</small><br /> Rybnaja sloboda <small>(1504–1777)</small><br /> Rybinsk <small>(1777–1946)</small><br /> Schtscherbakow <small>(1946–1957)</small><br /> Rybinsk <small>(1957–1984)</small><br /> Andropow <small>(1984–1989)</small> |
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|Status = Stadt |
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|Status seit = 1777 |
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|Fläche = 101 |
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|Art der Höhe = |
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|Höhe des Zentrums = 100 |
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|offizielle Sprache = |
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|offizielle Sprache-ref = |
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|Ballungsraum = |
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|nationale Zusammensetzung = |
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|Zusammensetzung nach Religionen = |
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|Telefonvorwahl = (+7) 4855 |
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|Postleitzahl = 152900–152935 |
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|OKATO = 78415 |
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|Webseite = [http://www.rybinsk.ru/ www.rybinsk.ru/] |
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'''Rybinsk''' ({{RuS|Ры́бинск}}) ist eine [[Russland|russische]] Stadt in der [[Oblast Jaroslawl]]. Sie liegt rund 280 km nördlich von [[Moskau]] an der Mündung der [[Scheksna (Fluss)|Scheksna]] in die [[Wolga]] und hat {{EWZ|RU|78415}} Einwohner (Stand {{EWD|RU|78415}})<ref name="einwohner_aktuell" />. |
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== Geschichte == |
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Die erste Besiedlung im Stadtgebiet erfolgte an der Mündung der Scheksna in die Wolga spätestens in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Die Siedlung ''Ust-Scheksna'' (russisch {{lang|ru|Усть-Шексна́}}, zu deutsch etwa ''Scheksnamünde'') war regionales Zentrum für Handel, Handwerk und Metallurgie. In der Zeit der [[Mongolische Invasion der Rus|tatarisch-mongolischen Überfälle]] wurde Ust-Scheksna verwüstet. Die Neubesiedlung erfolgte nunmehr am rechten Wolgaufer unter neuem Namen ''Rybnaja sloboda'' (russisch {{lang|ru|Ры́бная слобода́}}, deutsch ''Fischsiedlung''), wie 1504 in einer Urkunde des Großfürsten [[Iwan III. (Russland)|Iwan III. Wassiljewitsch]] erwähnt wird. Die Einwohner lieferten [[Sterlet]], [[Weißlachs]] und [[Störe|Stör]] an den Hof. |
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[[Datei:Thrp03 0622 142g.jpg|mini|links|Die Altstadt von Rybinsk]] |
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Durch den Beschluss [[Peter der Große|Peters des Großen]] zur Schaffung einer schiffbaren Verbindung [[Sankt Petersburg]]s mit der Wolga ([[Wyschni Wolotschok|Wyschni Wolotschoker Wassersystem]], russisch {{lang|ru|Вышневоло́цкая во́дная систе́ма}}) wurde der Ort Umladestation für Güter aus dem Süden auf Schiffe mit geringerem Tiefgang. Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich der Ort zu einem der größten Binnenhäfen Russlands entwickelt, was [[Katharina II.|Katharina die Große]] 1777 veranlasste, einen [[Ukas]] über die Umbenennung in ''Rybinsk'' (russisch {{lang|ru|Ры́бинск}}, deutsch ''Fischstadt'') zu erlassen. |
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Der Ausbau der Flüsse [[Mologa]] und Scheksna führte zu einer wachsenden Bedeutung des Gebietes um Rybinsk für Flussschifffahrt und Getreidehandel. Mitte des 19. Jahrhunderts, als Rybinsk ca. 7.000 Einwohner zählte, zogen in der Saison über 130.000 [[Treideln|Treidler]] durch die Stadt, damals die Hauptantriebskraft der Schiffe. |
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Die Bedeutung des Getreidehandels für Rybinsk manifestiert sich in der Tatsache, dass hier 1842 die dritte [[Getreidebörse]] Russlands eröffnet wurde, welche noch Anfang des 20. Jahrhunderts eine der größten und bedeutendsten Russlands war. Die Entwicklung von Stahlgießerei, Schiffbau, Seilereien und Ziegeleien sowie die Errichtung von Eisenbahnwerkstätten dokumentieren die Industrialisierung von Rybinsk Ende des 19. Jahrhunderts. Neu ins Rampenlicht rückte die Stadt wieder mit dem Bau des [[Rybinsker Stausee]]s, des zweitgrößten [[Stausee]]s Europas (4.580 km²), 1941 bis 1947. |
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Von 1946 bis 1957 hieß die Stadt ''Schtscherbakow'' (russisch {{lang|ru|Щербако́в}}) nach dem Gründungsmitglied des [[Schriftstellerverband der UdSSR|Schriftstellerverbandes der UdSSR]] und Chef der politischen Abteilung der [[Rote Armee|Roten Armee]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], [[Alexander Sergejewitsch Schtscherbakow|Alexander Schtscherbakow]], und von 1984 bis 1989 ''Andropow'' (russisch {{lang|ru|Андро́пов}}) nach dem sowjetischen Staatschef [[Juri Wladimirowitsch Andropow|Juri Andropow]]. |
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In der Stadt bestand das [[Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs|Kriegsgefangenenlager]] ''259'' für deutsche [[Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg]].<ref>[[Erich Maschke]] (Hrsg.): ''Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges.'' Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.</ref> |
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=== Bevölkerungsentwicklung === |
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| 1897 || align="right" | 25.290 |
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! [[Wappen]] |
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! [[Karte (Kartografie)|Karte]] |
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| 1939 || align="right" | 141.905 |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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| [[Staat]]: || [[Russland]] |
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| [[Föderationskreis]]: || [[Zentralrussland]] |
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| [[Verwaltungsgliederung Russlands|Föderationssubjekt]]: || [[Oblast Jaroslawl]] |
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| [[Gemeinde]]art: || |
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| [[Fläche]]: || ??? [[Quadratkilometer|km²]] |
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| [[Einwohner]]: || 217.475 <small>(1. Januar 2005)</small> |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || |
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| [[Höhe]]: || ??? [[Meter]] ü. [[Normalnull|NN]] |
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| [[Postleitzahl]]en: || |
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| [[Telefonvorwahl]]: || +7 (08 55) |
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| [[Geografische Lage]]: || |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || |
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| Stadtgliederung: || |
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| Adresse<br />der Stadtverwaltung: || |
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| Offizielle Website: || |
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| [[E-Mail-Adresse]]: || |
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| 1959 || align="right" | 181.685 |
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! colspan="2" | Politik |
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| [[Oberbürgermeister]]: || |
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| 1970 || align="right" | 218.282 |
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! colspan="2" | [[Liste der Städte in Russland]] |
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| 1979 || align="right" | 238.579 |
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| 1989 || align="right" | 251.442 |
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| 2002 || align="right" | 222.653 |
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| 2010 || align="right" | 200.771 |
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<small>''Anmerkung:'' Volkszählungsdaten</small> |
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== Wappen == |
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'''Rybinsk''' ([[russische Sprache|russisch]] Рыбинск) ist eine [[Russland|russische]] Stadt in der [[Oblast Jaroslawl]]. Sie liegt rund 280 km nördlich von [[Moskau]] an der [[Wolga]] und hat 217.000 Einwohner (2005). Von 1946 bis 1957 hieß die Stadt „Schtscherbakow“ (''Щербаков'') und von 1984 bis 1991 „Andropow“ (''Андропов'') nach dem sowjetischen Politiker [[Juri Wladimirowitsch Andropow]]. |
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Beschreibung: In Rot ein blauer [[Balken (Heraldik)|Balken]] mit zwei goldenen Treppen, die auf einen über dem Balken liegenden erdfarbigen Hügel mit einem wachsenden schwarzen [[Bär (Wappentier)|Bären]] mit goldener links geschulterter [[Barte (Heraldik)|Axt]], Klinge aufwärts gerichtet, reichen. Zwei silberne [[Störe|Sterlette]] schwimmen vor den Treppen aufeinander zu. |
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Symbolik: Die Sterlette stehen für den Reichtum an Wasser und Fischen. Über die beiden Treppen soll [[Katharina II.]] am 9. Mai 1767 zur Kathedrale gegangen sein. Der Bär symbolisiert die Zugehörigkeit zur [[Oblast|Region]] und Stadt [[Jaroslawl]]. |
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Seit dem 12. Jahrhundert war die Stadt besiedelt, ein Flusshafen wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Ins Rampenlicht rückte sie jedoch erst mit dem Bau des [[Rybinsker Stausee]]s, des größten [[Stausee]]s Europas, 1941 bis 1947. Neben dem [[Wasserkraftwerk]] prägen der Tiefwasserhafen entlang des Wolga-Baltischen Wasserweges, der Schiffs- und Maschinenbau sowie die Holzindustrie die Stadt. |
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Das Wappen und zugehöriges [[Stadtrecht]] sind aus der Zeit der Zarin. Grundlage waren das Dekret vom 3. August 1777 und das Gesetz vom 20. Juni 1778. Das Flaggenbild ist dem Wappen gleich. |
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==Söhne und Töchter der Stadt== |
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*[[Joseph Schenck]], Manager verschiedener Filmunternehmen in den USA |
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*[[Nicholas Schenck]], war einer der Gründer der Filmbranche in Hollywood |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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== Weblinks == |
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[[Datei:Мост в Рыбинске.jpg|mini|Rybinsker Wolga-Brücke ([[Apollon Apollonowitsch Belogolowy|Apollon Belogolowy]], 1939–1963)]] |
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* http://www.rybinsk.ru |
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Neben dem [[Wasserkraftwerk]] (330 MW) prägen der Tiefwasserhafen entlang des [[Wolga-Ostsee-Kanal]]s, der Schiffs- und Maschinenbau sowie die Holz- und Kabelindustrie die wirtschaftliche Situation von Rybinsk. |
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* http://www.rybinsk.info/ |
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* http://ryb.ru/ |
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* http://www.rybinsk.ru/photoalbum/arch.htm |
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* http://www.snegoxod-rybinsk.median.ru/ |
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Die Werft [[Rybinskaja Werf]], seit 2015 eine Tochter von [[Konzern Kalaschnikow]], baut hauptsächlich [[Schnellboot]]e für Militär und Küstenwache.<ref>Rybinskaja Werf: {{Internetquelle |url=https://rybinskshipyard.ru/en/catalog/ |titel=Products |zugriff=2021-01-02 |sprache=en}}</ref> Die Wympel-Werft, die ebenfalls zum Konzern Kalaschnikow gehört, baut [[Patrouillenboot]]e, [[Korvette|Flugkörperkorvetten]], [[Trawler|Fischtrawler]], [[Feuerlöschboot]]e, [[Schlepper (Schiffstyp)|Schlepper]], Passagier-[[Tragflügelboot]]e und weitere Mehrzweckboote.<ref>Wympel: {{Internetquelle |url=https://www.vympel-rybinsk.ru/category/produktsiya-i-servis/voennyie-katera |titel=Военные Катера |zugriff=2021-01-02 |sprache=ru}}</ref><ref>Wympel: {{Internetquelle |url=https://www.vympel-rybinsk.ru/category/produktsiya-i-servis/grazhdanskie-suda |titel=Гражданские Суда |zugriff=2021-01-02 |sprache=ru}}</ref> |
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Ein weiteres Industrieunternehmen mit Sitz in Rybinsk ist der Triebwerkshersteller [[NPO Saturn]], der der staatlichen [[United Engine Corporation]] gehört. |
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== Museen == |
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Mologa-Museum |
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Das Museum in der Preobrajenski-Gasse 6a (Преображенский пер., д. 6а) ist im August 1995 eröffnet worden. Es widmet sich der Entstehung des Rybinsker Stausees (Рыбинское водохранилище) in den 1930er-Jahren, an dessen [[Flutmauer]]n in den 1940er Jahren ein großes Wasserkraftwerk gebaut wurde. Für den Stausee ist eine Fläche geflutet worden, auf der sich zwei Städte und etwa 700 Dörfer befanden. Die eine Stadt war Mologa. Mologoa heißt ein Fluss, der im Nordwesten in den Stausee fließt. Über die Zwangsaufgabe der Städte und Dörfer erzählt dieses Museum. Die Frauen, die sich im Museum um die Besucher kümmern, stammen aus von der Umsiedlung unmittelbar betroffenen Familien. |
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== Sport == |
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Bei Rybinsk findet mit dem [[Demino Ski Marathon]] ein [[Skimarathon]] der [[Worldloppet]]-Serie statt. |
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== Städtepartnerschaften == |
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* {{USA|#}} [[Kingsport (Tennessee)|Kingsport]], Vereinigte Staaten, seit 1989 |
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* {{USA|#}} [[Johnson City (Tennessee)|Johnson City]], Vereinigte Staaten, seit 1989 |
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* {{USA|#}} [[Bristol (Tennessee)|Bristol]], Vereinigte Staaten, seit 1989 |
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== Söhne und Töchter der Stadt == |
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<!-- Chronologisch sortiert nach Geburtsjahr. --> |
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* [[Leonid Wladimirowitsch Assur|Leonid Assur]] (1878–1920), Maschinenbauingenieur |
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* [[Joseph Schenck|Joseph Michael Schenck]] (1878–1961), Manager verschiedener Filmunternehmen in den USA |
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* [[Nicholas Schenck|Nicholas M. Schenck]] (1881–1969), einer der Gründer der Filmbranche in [[Hollywood]] |
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* [[Valerian Tornius]] (1883–1970), deutscher Literaturhistoriker, Schriftsteller und Übersetzer |
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* [[Boris Dmitrijewitsch Grigorjew|Boris Grigorjew]] (1886–1939), Maler und Dichter |
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* [[Genrich Grigorjewitsch Jagoda|Genrich Jagoda]] (1891–1938), Chef der sowjetischen Geheimpolizei [[NKWD]] |
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* [[Fjodor Michailowitsch Charitonow|Fjodor Charitonow]] (1899–1943), Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg |
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* [[Wiktor Nikolajewitsch Kondratjew|Wiktor Kondratjew]] (1902–1979), Chemiker |
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* [[Lew Moissejewitsch Pissarewski|Lew Pissarewski]] (1906–1974), Bildhauer |
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* [[Alexander Andrejewitsch Raspletin|Alexander Raspletin]] (1908–1967), Funktechniker, Kybernetiker und Raketenkonstrukteur |
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* [[Lew Iwanowitsch Oschanin|Lew Oschanin]] (1912–1996), Dichter und Schriftsteller |
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* [[Eugen York]] (1912–1991), deutscher Regisseur und Drehbuchautor |
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* [[Anatoli Konstantinowitsch Pantelejew|Anatoli Pantelejew]] (1915–1989), Luftfahrtingenieur |
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* [[Alexei Grigorjewitsch Kopnin|Alexei Kopnin]] (1918–1991), Schachkomponist |
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* [[Kirill Jakowlewitsch Kondratjew|Kirill Kondratjew]] (1920–2006), Klimaforscher |
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* [[Stanislaw Iossifowitsch Rostozki|Stanislaw Rostozki]] (1922–2001), Regisseur und Drehbuchautor |
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* [[Nina Alexejewna Arefjewa|Nina Arefjewa]] (* 1941), HNO-Ärztin und Hochschullehrerin |
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* [[Konstantin Alexandrowitsch Kedrow|Konstantin Kedrow]] (1942–2025), Schriftsteller |
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* [[Wiktor Iljitsch Bojarski|Wiktor Bojarski]] (* 1950), Polarforscher |
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* [[Alexei Nikolajewitsch Owtschinin|Alexei Owtschinin]] (* 1971), Kosmonaut |
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* [[Jegor Gennadjewitsch Podomazki|Jegor Podomazki]] (* 1976), Eishockeytorwart |
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* [[Artjom Andrejewitsch Korotin|Artjom Korotin]] (* 1978), russisch-israelischer Eishockeyspieler |
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* [[Alexei Sergejewitsch Zwetkow|Alexei Zwetkow]] (* 1981), Eishockeyspieler |
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* [[Wladimir Alexejewitsch Potkin|Wladimir Potkin]] (* 1982), Schachmeister |
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* [[Fjodor Sergejewitsch Kusmin|Fjodor Kusmin]] (* 1983), Tischtennisspieler |
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* [[Denis Sergejewitsch Parschin|Denis Parschin]] (* 1986), Eishockeyspieler |
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* [[Alexander Alexandrowitsch Brjuchankow|Alexander Brjuchankow]] (* 1987), Profi-Triathlet |
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* [[Olga Wladimirowna Beljakowa|Olga Beljakowa]] (* 1988), Shorttrackerin |
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* [[Nikita Sergejewitsch Kljukin|Nikita Kljukin]] (1989–2011), Eishockeyspieler |
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* [[Andrei Alexandrowitsch Brjuchankow|Andrei Brjuchankow]] (* 1991), Profi-Triathlet |
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* [[Maxim Alexejewitsch Schuwalow|Maxim Schuwalow]] (1993–2011), Eishockeyspieler |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.rybinsk.ru Offizielle Stadtwebsite] (russisch) |
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* [http://ryb.ru/ Inoffizielles Webportal] (russisch) |
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* [http://www.mojgorod.ru/jaroslav_obl/rybinsk/index.html Rybinsk auf mojgorod.ru] (russisch) |
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{{Navigationsleiste Orte in der Oblast Jaroslawl}} |
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|Navigationsleiste Verwaltungsgliederung der Oblast Jaroslawl |
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|Navigationsleiste Orte in der Oblast Jaroslawl |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4350233-7|LCCN=n85040715|VIAF=146640194}} |
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[[Kategorie:Ort in Russland]] |
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[[Kategorie:Rybinsk| ]] |
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[[bg:Рибинск]] |
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[[Kategorie:Ort in der Oblast Jaroslawl]] |
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[[en:Rybinsk]] |
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[[Kategorie:Ort an der Wolga]] |
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[[hr:Ribinsk]] |
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[[Kategorie:Gegründet 1071]] |
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[[ru:Рыбинск]] |
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[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]] |
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[[sr:Рибинск]] |
Aktuelle Version vom 16. April 2025, 20:15 Uhr
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Rybinsk (russisch Ры́бинск) ist eine russische Stadt in der Oblast Jaroslawl. Sie liegt rund 280 km nördlich von Moskau an der Mündung der Scheksna in die Wolga und hat 200.771 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010)[1].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Besiedlung im Stadtgebiet erfolgte an der Mündung der Scheksna in die Wolga spätestens in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Die Siedlung Ust-Scheksna (russisch Усть-Шексна́, zu deutsch etwa Scheksnamünde) war regionales Zentrum für Handel, Handwerk und Metallurgie. In der Zeit der tatarisch-mongolischen Überfälle wurde Ust-Scheksna verwüstet. Die Neubesiedlung erfolgte nunmehr am rechten Wolgaufer unter neuem Namen Rybnaja sloboda (russisch Ры́бная слобода́, deutsch Fischsiedlung), wie 1504 in einer Urkunde des Großfürsten Iwan III. Wassiljewitsch erwähnt wird. Die Einwohner lieferten Sterlet, Weißlachs und Stör an den Hof.

Durch den Beschluss Peters des Großen zur Schaffung einer schiffbaren Verbindung Sankt Petersburgs mit der Wolga (Wyschni Wolotschoker Wassersystem, russisch Вышневоло́цкая во́дная систе́ма) wurde der Ort Umladestation für Güter aus dem Süden auf Schiffe mit geringerem Tiefgang. Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich der Ort zu einem der größten Binnenhäfen Russlands entwickelt, was Katharina die Große 1777 veranlasste, einen Ukas über die Umbenennung in Rybinsk (russisch Ры́бинск, deutsch Fischstadt) zu erlassen.
Der Ausbau der Flüsse Mologa und Scheksna führte zu einer wachsenden Bedeutung des Gebietes um Rybinsk für Flussschifffahrt und Getreidehandel. Mitte des 19. Jahrhunderts, als Rybinsk ca. 7.000 Einwohner zählte, zogen in der Saison über 130.000 Treidler durch die Stadt, damals die Hauptantriebskraft der Schiffe.
Die Bedeutung des Getreidehandels für Rybinsk manifestiert sich in der Tatsache, dass hier 1842 die dritte Getreidebörse Russlands eröffnet wurde, welche noch Anfang des 20. Jahrhunderts eine der größten und bedeutendsten Russlands war. Die Entwicklung von Stahlgießerei, Schiffbau, Seilereien und Ziegeleien sowie die Errichtung von Eisenbahnwerkstätten dokumentieren die Industrialisierung von Rybinsk Ende des 19. Jahrhunderts. Neu ins Rampenlicht rückte die Stadt wieder mit dem Bau des Rybinsker Stausees, des zweitgrößten Stausees Europas (4.580 km²), 1941 bis 1947.
Von 1946 bis 1957 hieß die Stadt Schtscherbakow (russisch Щербако́в) nach dem Gründungsmitglied des Schriftstellerverbandes der UdSSR und Chef der politischen Abteilung der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, Alexander Schtscherbakow, und von 1984 bis 1989 Andropow (russisch Андро́пов) nach dem sowjetischen Staatschef Juri Andropow.
In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 259 für deutsche Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 25.290 |
1939 | 141.905 |
1959 | 181.685 |
1970 | 218.282 |
1979 | 238.579 |
1989 | 251.442 |
2002 | 222.653 |
2010 | 200.771 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beschreibung: In Rot ein blauer Balken mit zwei goldenen Treppen, die auf einen über dem Balken liegenden erdfarbigen Hügel mit einem wachsenden schwarzen Bären mit goldener links geschulterter Axt, Klinge aufwärts gerichtet, reichen. Zwei silberne Sterlette schwimmen vor den Treppen aufeinander zu.
Symbolik: Die Sterlette stehen für den Reichtum an Wasser und Fischen. Über die beiden Treppen soll Katharina II. am 9. Mai 1767 zur Kathedrale gegangen sein. Der Bär symbolisiert die Zugehörigkeit zur Region und Stadt Jaroslawl.
Das Wappen und zugehöriges Stadtrecht sind aus der Zeit der Zarin. Grundlage waren das Dekret vom 3. August 1777 und das Gesetz vom 20. Juni 1778. Das Flaggenbild ist dem Wappen gleich.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben dem Wasserkraftwerk (330 MW) prägen der Tiefwasserhafen entlang des Wolga-Ostsee-Kanals, der Schiffs- und Maschinenbau sowie die Holz- und Kabelindustrie die wirtschaftliche Situation von Rybinsk.
Die Werft Rybinskaja Werf, seit 2015 eine Tochter von Konzern Kalaschnikow, baut hauptsächlich Schnellboote für Militär und Küstenwache.[3] Die Wympel-Werft, die ebenfalls zum Konzern Kalaschnikow gehört, baut Patrouillenboote, Flugkörperkorvetten, Fischtrawler, Feuerlöschboote, Schlepper, Passagier-Tragflügelboote und weitere Mehrzweckboote.[4][5]
Ein weiteres Industrieunternehmen mit Sitz in Rybinsk ist der Triebwerkshersteller NPO Saturn, der der staatlichen United Engine Corporation gehört.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mologa-Museum Das Museum in der Preobrajenski-Gasse 6a (Преображенский пер., д. 6а) ist im August 1995 eröffnet worden. Es widmet sich der Entstehung des Rybinsker Stausees (Рыбинское водохранилище) in den 1930er-Jahren, an dessen Flutmauern in den 1940er Jahren ein großes Wasserkraftwerk gebaut wurde. Für den Stausee ist eine Fläche geflutet worden, auf der sich zwei Städte und etwa 700 Dörfer befanden. Die eine Stadt war Mologa. Mologoa heißt ein Fluss, der im Nordwesten in den Stausee fließt. Über die Zwangsaufgabe der Städte und Dörfer erzählt dieses Museum. Die Frauen, die sich im Museum um die Besucher kümmern, stammen aus von der Umsiedlung unmittelbar betroffenen Familien.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Rybinsk findet mit dem Demino Ski Marathon ein Skimarathon der Worldloppet-Serie statt.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kingsport, Vereinigte Staaten, seit 1989
Johnson City, Vereinigte Staaten, seit 1989
Bristol, Vereinigte Staaten, seit 1989
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leonid Assur (1878–1920), Maschinenbauingenieur
- Joseph Michael Schenck (1878–1961), Manager verschiedener Filmunternehmen in den USA
- Nicholas M. Schenck (1881–1969), einer der Gründer der Filmbranche in Hollywood
- Valerian Tornius (1883–1970), deutscher Literaturhistoriker, Schriftsteller und Übersetzer
- Boris Grigorjew (1886–1939), Maler und Dichter
- Genrich Jagoda (1891–1938), Chef der sowjetischen Geheimpolizei NKWD
- Fjodor Charitonow (1899–1943), Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg
- Wiktor Kondratjew (1902–1979), Chemiker
- Lew Pissarewski (1906–1974), Bildhauer
- Alexander Raspletin (1908–1967), Funktechniker, Kybernetiker und Raketenkonstrukteur
- Lew Oschanin (1912–1996), Dichter und Schriftsteller
- Eugen York (1912–1991), deutscher Regisseur und Drehbuchautor
- Anatoli Pantelejew (1915–1989), Luftfahrtingenieur
- Alexei Kopnin (1918–1991), Schachkomponist
- Kirill Kondratjew (1920–2006), Klimaforscher
- Stanislaw Rostozki (1922–2001), Regisseur und Drehbuchautor
- Nina Arefjewa (* 1941), HNO-Ärztin und Hochschullehrerin
- Konstantin Kedrow (1942–2025), Schriftsteller
- Wiktor Bojarski (* 1950), Polarforscher
- Alexei Owtschinin (* 1971), Kosmonaut
- Jegor Podomazki (* 1976), Eishockeytorwart
- Artjom Korotin (* 1978), russisch-israelischer Eishockeyspieler
- Alexei Zwetkow (* 1981), Eishockeyspieler
- Wladimir Potkin (* 1982), Schachmeister
- Fjodor Kusmin (* 1983), Tischtennisspieler
- Denis Parschin (* 1986), Eishockeyspieler
- Alexander Brjuchankow (* 1987), Profi-Triathlet
- Olga Beljakowa (* 1988), Shorttrackerin
- Nikita Kljukin (1989–2011), Eishockeyspieler
- Andrei Brjuchankow (* 1991), Profi-Triathlet
- Maxim Schuwalow (1993–2011), Eishockeyspieler
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
- ↑ Rybinskaja Werf: Products. Abgerufen am 2. Januar 2021 (englisch).
- ↑ Wympel: Военные Катера. Abgerufen am 2. Januar 2021 (russisch).
- ↑ Wympel: Гражданские Суда. Abgerufen am 2. Januar 2021 (russisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Stadtwebsite (russisch)
- Inoffizielles Webportal (russisch)
- Rybinsk auf mojgorod.ru (russisch)