„Jan Evangelista Purkyně“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Jan Evangelista Purkyne 2.jpg|mini|Jan Evangelista Purkyně, 1856]] |
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'''Jan Evangelista Purkyně''' (* [[18. Dezember]] [[1787]] in [[Libochovice]]; † [[28. Juli]] [[1869]] in [[Prag]]) war ein tschechischer Physiologe. |
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[[Datei:Jan Evangelista Purkyně 00.jpg|mini|Jan Evangelista Purkyně<br />Foto um 1860]] |
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[[Datei:Julie Purkyne Rudolphi.jpg|mini|Ehefrau Julia Purkyně-Rudolphi]] |
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[[Datei:Jan Evangelista Purkyne Karlovo namesti.jpg|mini|Purkyně-Denkmal: 1961 errichtetes Denkmal auf dem [[Karlsplatz (Prag)|Karlsplatz]] in [[Prag]]]] |
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[[Datei:Známky JE Purkyně 150 let 1 Kč.jpg|mini|Tschechische Briefmarke (1937)]] |
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'''Jan Evangelista Purkyně''', ab 1869 '''Ritter von Purkyně''', auch '''Johann Evangelist Purkinje''' und ''Johannes Evangelista (Ritter von) Purkinje''; (* [[17. Dezember|17.]]<ref name="GE">[http://vademecum.soalitomerice.cz/vademecum/permalink?xid=09ddd7cea03b9b8d:4e496e4e:12216bae987:-7444&scan=13#scan13 Geburtseintrag] im Geburtsbuch der römisch-katholischen Pfarre Libochowitz Band VIII (1784–1811), folio 22.</ref> oder [[18. Dezember]]<ref>B. Matoušková: ''Purkynĕs Studentenjahre an der medizinischen Fakultät der Prager Universität.'' In: ''Nova Acta Leopoldina, Neue Folge.'' Band 24, Nr. 151, 1961, S. 15–30.</ref><ref>O. Matoušek: ''J. E. Purkynĕs Leben und Tätigkeit im Lichte der Berliner und Prager Archive.'' In: ''Nova Acta Leopoldina, Neue Folge.'' Band 24, Nr. 151, 1961, S. 109–129.</ref><ref>Walter Kirsche: ''Jan Evangelista Purkyně 1787–1868.<!--sic!--> Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages.'' 1989, S. 6 („[…] nicht 17. Dezember“).</ref> [[1787]] in [[Libochovice|Libochowitz]] in [[Nordböhmen]]; † [[28. Juli]] [[1869]] in [[Prag]]) war ein [[Tschechen|tschechischer]] Mediziner. Er war [[Königreich Böhmen|böhmischer]], [[Kaisertum Österreich|k. k. österreichischer]] [[Physiologe]], [[Histologie|Histologe]] und Embryologe sowie Sprachwissenschaftler und der [[Naturphilosophie]] nahestehender Philosoph und Politiker, der als Vertreter einer experimentellen Naturforschung aber zur Überwindung des naturphilosophischen Denkens beitrug. Purkyně gilt als Begründer der experimentellen Physiologie und Mitbegründer der [[Histologie]] (Gewebelehre), [[Anatomie#Mikroskopische Anatomie|mikroskopischen Anatomie]] und [[Lichtmikroskop|mikroskopischen Technik]]. Zudem war er ein Förderer des nationalen Bewusstseins seines tschechischen Heimatlandes. |
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Mit 18 Jahren trat Purkyně in den Orden der [[Piaristen]] ein. Er verließ diesen aber, bevor er sein Gelöbnis ablegen musste und widmete sich medizinischen Studien. |
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== Familie == |
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Purkyně erlangte [[1819]] den Doktorgrad und wurde [[1823]] in [[Breslau]] zum Professor der Physiologie ernannt. Dort errichtete er ein physiologisches Laboratorium, das damals das erste seiner Art in Deutschland war. [[1849]] wurde er nach Prag beordert, wo er eine weitere Professorenstelle besetzte. |
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Jan Purkyně wurde am 17. Dezember 1787 (weniger wahrscheinlich am 18. Dezember) geboren und am 19. Dezember 1787 getauft.<ref>Zdenka Frýdková: ''Johann E. Purkinje und sein Bild in der Forschung der achtziger Jahre in der Tschechoslowakei.'' In: ''Bohemia.'' Band 33, 1992, S. 371–380, hier: S. 376.</ref> Er war der älteste Sohn des Verwaltungsbeamten und Gutsbesitzers Josef Purkyně der im Dienst von [[Karl Johann von Dietrichstein]] stand. Die aus Nordböhmen stammenden Vorfahren Purkyněs waren [[Kalixtiner]] (eine Gruppierung der [[Hussiten]]).<ref>Walter Kirsche: ''Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages.'' 1989, S. 6.</ref> Der Vater starb, als Jan sechs Jahre alt war. Seine Mutter Rosalia,<ref name="GE" /> eine geborene Šafránek, stammte aus einer Bauernfamilie. Purkyně erwähnte sie später als seine erste Lehrerin für „hauswirtschaftliche Anatomie und Physiologie“. Sie starb 1834.<ref>Walter Kirsche: ''Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages.'' 1989, S. 14.</ref> Sein Bruder war |
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* Josef Heinrich Purkyně (Purkinje) (* 12. Juli 1793 in Libochovice, Bez. Raudnitz, gestorben nach 1833 in Wien (?)), war Student am [[Polytechnikum]] in Prag, 1814 im Dienst des Wiener Hofbaurats, 1823–1829 Amtsingenieur bei der küstenländischen Landesbaudirektion in Triest mit gleichzeitiger Lehrtätigkeit am Polytechnischen Institut in Wien, 1829–1833 bei der Baudirektion in Lemberg in [[Galizien]] tätig, 1833 krankheitshalber pensioniert. Fachmann für Land- und Wasserbau des zeitgenössischen Ingenieurwesens.<ref>[https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_P/Purkyne_Josef-Heinrich_1793_1833.xml Purkyně, Josef Heinrich (1793-nach 1833), Techniker auf Österreichisches Biographisches Lexikon.]</ref> |
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1827 heiratete Purkyně Julia Agnes Rudolphi (1800–1835), Tochter des Berliner Anatomen und Physiologen [[Karl Asmund Rudolphi]]. Zwei Töchter aus dieser Ehe starben 1832 während einer [[Cholera]]epidemie, kurz darauf seine Mutter. Zwei Söhne wurden während seiner Tätigkeit an der [[Universität Breslau|Universität in Breslau]] geboren: |
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* [[Emanuel Purkyně]] (* 17. Dezember 1831 in Breslau, † 23. Mai 1882 in [[Bělá pod Bezdězem|Weißwasser]], Bezirk [[Mnichovo Hradiště|Münchengrätz]]) wurde 1857 Dr. phil. durch die [[Karls-Universität]] in [[Prag]] und war Kustos der Botanischen Sammlung des Prager Landesmuseums. 1860 Lehrer und seit 1864 Professor der Naturwissenschaften an der Forstlehranstalt in Weißwasser; er errichtete als Meteorologe rund 700 Messstellen zur Niederschlagsbeobachtung. |
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Vor allem seine zwei Werke zur physiologischen Optik, ''Beiträge zur Kenntnis des Sehens in subjektiver Hinsicht'' (1819-25) und ''Beobachtungen und Versuche zur Psychologie der Sinne'' (1823-26) hatten epochale Bedeutung. Er machte eine Reihe von Entdeckungen in der mikroskopischen [[Anatomie]]. Dabei beschrieb er die Axelzylinder der [[Nerven]]zellen und die Rinde des [[Kleinhirn]]s. |
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* [[Karel Purkyně]] (* 15. März 1834 in Breslau, † 5. April 1868 in Prag) wurde nach einem Studium an den Kunstakademien in Prag, München und Paris Maler und Kunstkritiker in Prag. 1864 Organisator des Prager [[William Shakespeare|William-Shakespeare]]-Festes. |
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<!--** Cyrill Purkyně (* 27. Juli 1862 in Prag, † 5. April 1937 ebenda) war Professor der Geologie und Mineralogie an der [[Tschechische Technische Universität Prag|Technischen Hochschule Prag]] und Mitglied zahlreicher tschechischer und internationaler Fachgesellschaften. |
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*** Jiří Purkyně (* 7. Dezember 1898 in [[Louny|Laun]], † 15. September 1942 in München), studierte Medizin und Philosophie an der Karls-Universität Prag, 1921 Gründungsmitglied der [[Kommunistische Partei|Kommunistischen Partei]] in der [[Tschechoslowakei]] und führender Mitgestalter ihrer Jugendorganisation, 1923 Supplent, später Professor der Geschichte an der [[Handelsakademie]] in Königgrätz, Förderer marxistisch-kultureller Vereinigungen und tschechisch-sowjetischer Beziehungen. Im März 1940 verhaftet und später hingerichtet.--> |
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== Ausbildung und Lebensweg == |
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Purkyně übersetzte auch einige Werke der Schönliteratur vom Deutschen ins Tschechische, darunter die ''Lyrischen Dichtungen'' von [[Friedrich Schiller]]. |
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In den Jahren 1793 bis 1797 besuchte Purkyně die Volksschule in seinem Geburtsort und anschließend das [[Piaristen]]gymnasium in [[Mikulov|Nikolsburg]] in [[Mähren]], wo sich ein Ordenszentrum der Piaristen und die Zentralverwaltung der Reichsfürsten ''Dietrichstein zu Nikolsburg'' befanden. Da Purkyně ein talentierter Sänger und Geigenspieler war, erhielt er eine bezahlte Stelle als [[Chor (Musik)|Chorsänger]] in der dortigen Kirche. Zunächst beherrschte er nur Tschechisch, erlernte aber bald auch die deutsche sowie die lateinische und altgriechische Sprache. |
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Nach Abschluss des Gymnasiums trat er dem Orden der Piaristen bei und erhielt den Ordensnamen ''Silverius a sancto Joanne Evangelista''. Als bester [[Novize]] seiner Gruppe beendete er 1805 die Ausbildung zum Ordenslehrer und erhielt einen Lehrauftrag für die zweite Gymnasialklasse. Ein Jahr später bereitete er sich an einem Kolleg in Ostböhmen auf seine [[Ordination]] vor. Hier erlernte er die französische und italienische Sprache. In der Ordensbibliothek machte er sich mit der [[Philosophie]] des [[Immanuel Kant]], [[Johann Gottlieb Fichte]] und [[Friedrich Wilhelm Joseph Schelling]] sowie weiteren Wissensgebieten vertraut. Kurz vor dem Ordensgelübde und der Priesterweihe trat er aus dem Orden aus und suchte einen anderen Lebensweg. |
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'''Siehe auch:''' [[Purkinje-Effekt]], [[Purkinjezelle]] |
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Nach einjährigem Philosophiestudium an der [[Karls-Universität]] in Prag folgte von 1809 bis 1812 eine Hauslehrertätigkeit bei Franz Freiherr ''Hildtprandt von und zu Ottenhausen'' in [[Blatná]]. Danach studierte er von 1813 bis 1818 Medizin in Prag. Die Vorliebe für die Fächer [[Anatomie]] und Physiologie wurde durch ''Georg Ilg'' (~ 1771, verstorben 1836 in Prag), Professor der Anatomie in Prag, gefördert. 1818 promovierte Purkyně mit der auch von Goethe, seinem späteren Förderer, beachteten Arbeit ''Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjectiver Hinsicht'' (Fr. Vetterl Edler von Wildenbrunn, Prag 1819) zum Doktor der Medizin und arbeitete als Assistent am Institut für Anatomie und Physiologie als [[Prosektor]]. 1823 habilitierte er sich mit einer Abhandlung über die physiologische Untersuchung des Sehorgans und des Hautsystems<ref>J. Ebert, [[Karel Žlábek (Anthropologe)|Karel Žlabek]]: ''Deutsche Übersetzung der Habilitationsschrift von J. E. Purkyně 1823: Abhandlung über die physiologische Untersuchung des Sehorgans und des Hautsystems.'' In: ''Acta Historica Leopoldina.'' Nr. 11, 1979, S. 107–141.</ref> und wurde an die Universität Breslau berufen, wo er als am 11. Januar 1823 durch den König bestätigter Professor für Physiologie und [[Pathologie]] lehrte. Im gleichen Jahr, am 11. Dezember, besuchte Purkyně [[Johann Wolfgang von Goethe]] in [[Weimar]], dessen Wohlwollen und Informationsaustausch er sehr schätzte. Auch Goethe war von Purkyněs Persönlichkeit und Forschungsanliegen beeindruckt.<ref>Darüber berichtet [[Johannes Urzidil]] ausführlich in seinem Buch ''Goethe in Böhmen'', Darmstadt 1962</ref> Im Jahr 1829 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] (''Academia Leopoldina Naturae Curiosorum'') gewählt. |
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[[Kategorie:Mann|Purkinje, Jan Evangelista]] |
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[[Kategorie:Tscheche|Purkinje, Jan Evangelista]] |
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[[Kategorie:Physiologe|Purkinje, Jan Evangelista]] |
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[[Kategorie:Geboren 1787|Purkinje, Jan Evangelista]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1869|Purkinje, Jan Evangelista]] |
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Er ist in Breslau in die [[Freimaurerei]] aufgenommen worden und war Mitglied der Berliner [[Freimaurerloge]] ''Zum Pilgrim''. Unter der Gubernialherrschaft des Grafen [[Leo von Thun und Hohenstein|Leo von Thun-Hohenstein]] in Böhmen wurde er später darum mehrfach in Untersuchung gezogen und blieb erst unbehelligt, als er versprach, an freimaurerischen Arbeiten nicht mehr teilzunehmen. |
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{{Personendaten| |
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NAME=Purkyně, Jan Evangelista |
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An der Universität Breslau beantragte er 1831 die Einrichtung eines ersten preußischen Physiologieinstituts. Es gelang ihm 1832 nach dem Ankauf eines [[Mikroskop]]s und mehreren Umzügen am 8. November 1839<ref>Walter Kirsche (1988), S. 16.</ref> die Einrichtung eines experimentell-physiologischen Institutes und somit des ersten selbstständigen Breslauer Instituts für Physiologie in einem ehemaligen [[Karzer]]raum. Purkinje und [[Samuel Moritz Pappenheim]] bewiesen 1838<ref>Vgl. E. Purkinje, S. M. Pappenheim: ''Vorläufige Mitteilungen aus einer Untersuchung über künstliche Verdauung.'' In: ''Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie.'' Band 1, 1838.</ref> die unter Einfluss der Galle erfolgende Fettspaltung durch das Sekret der Bauchspeicheldrüse.<ref>K. Zimmermann: ''Bauchspeicheldrüse.'' In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): ''Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung.'' Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 89–106, hier: S. 90.</ref> Die 14 Dissertationen seiner Studenten waren vor 1839 größtenteils in Purkyněs Wohnung entstanden. Diese bescheidene physiologische Forschungsinstitution genoss unter Fachkollegen Anerkennung und wurde als Wiege der [[Histologie]] in Mitteleuropa bezeichnet. Auch [[Johann Nepomuk Czermak]] wohnte und arbeitete von 1847 bis 1849 im Haus der Familie Purkyně. |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=ein tschechischer Physiologe |
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Mit Hilfe der ihm ab 1832 (Firma [[Simon Plößl|Plössl]], Wien) zur Verfügung stehenden zusammengesetzten achromatischen Mikroskope leistete Jan Evangelista Purkyně seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der [[Histologie|anatomischen Gewebelehre]].<ref>[[Walter Kirsche]]: ''Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages.'' Akademie-Verlag, Berlin 1989 (= ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR.'' Jahrgang 1988, Nr. 5/N), ISBN 3-05-500520-1, S. 20–23.</ref><ref>J. E. Purkinje: [''Ueber ein für die hiesige Universität gebautes grosses Plössel’sches Mikroskop.''] In: ''Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1832.'' Breslau 1833, S. 39–42 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10229208?page=39 online]).</ref> |
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|GEBURTSDATUM=[[18. Dezember]] [[1787]] |
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|GEBURTSORT=[[Libochovice]] |
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Im Oktober 1849 erhielt Purkyně einen Ruf an die Karls-Universität Prag, wo er die Leitung des neu gegründeten Physiologischen Institutes übernahm, welches über vier große und vier kleine Mikroskope verfügte. Johann Nepomuk Czermak begleitete ihn und war von 1850 bis 1855 sein Assistent, habilitierte sich bei ihm für das Lehrfach Physiologie, wurde Privatdozent und Professor für Physiologie in Graz, Krakau und [[Pest (Stadt)|Pest]]. |
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|STERBEDATUM=[[28. Juli]] [[1869]] |
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Nach 1853 ließ Purkyněs wissenschaftliches Interesse nach. Die Organisation des Prager Instituts, die Herausgabe der Zeitschrift ''[[Živa]]'' (1853–1864) und sein Engagement in der National-tschechischen Bewegung des [[Panslawismus]] kosteten viel Zeit. Als gewählter Landtagsabgeordneter wurde er einer der Führer der [[Jungtschechen]] und vertrat die Gründung einer Universität in Prag mit Tschechisch als Lehr- und Studiensprache. 1882 wurde die Karls-Universität mit der Lehrsprache Latein in eine deutsch- und eine tschechischsprachige Universität geteilt. |
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Jan Evangelista Purkyně starb 1869 im Alter von 81 Jahren. Die Grabstätte befindet sich auf dem [[Vyšehrader Friedhof]] (Ehrenfriedhof Slavin) in [[Prag]].<ref>knerger.de: [http://www.knerger.de/html/purkynewissenschaftler_74.html Das Grab von Jan Evangelista Purkyně]</ref> |
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=== Wissenschaftliche Forschungsgebiete === |
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In Breslau erforschte Purkyně zunächst die Physiologie des Sehens sowie den [[Tastsinn]]<ref>[''Beobachtungen über die Tastlinien beim Menschen und einigen Thiergattungen.''] In: ''Schlesische Provinzialblätter. Sechstes Bulletin der naturwissenschaftlichen Section der schlesischen Gesellschaft.'' Band 79, Sechstes Stück, 1824, S. 585–587 ([https://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/image/2233737_079/615/ online]).</ref> und das [[Vertigo|Schwindelgefühl]].<ref>J. E. Purkinje: ''Beyträge zur näheren Kenntnis des Schwindels aus heautognostischen Daten.'' In: ''Medicinische Jahrbücher des k. k. österreichischen Staates.'' Wien 1820 a, VI. II. Stück, S. 79–125.</ref><ref>derselbe: ''Über die physiologische Bedeutung des Schwindels und die Beziehungen desselben zu den neuesten Versuchen über die Hirnfunktionen.'' In: ''Magazin für die ges. Heilkunde mit besonderer Berücksichtigung auf das allgemeine Sanitätswesen im königl. preussischen Staate.'' Band 23, (Berlin) 1827, S. 284–310.</ref> Er veröffentlichte 1823 eine Arbeit zur Analyse von Fingerabdrücken, entdeckte 1833 die [[Schweißdrüse]]n. Weniger bekannt als die wegweisenden Arbeiten von Purkyně in der Physiologie und Anatomie sind seine pharmakologischen [[Selbstversuch]]e. Diese begannen bereits in seiner Studentenzeit und begleiteten ihn in seiner weiteren wissenschaftlichen Laufbahn. Das Spektrum der untersuchten Arzneimittel und pflanzlichen Extrakte reicht von [[Bilsenkraut]], [[Ethanol|Alkohol]], [[Diethylether|Äther]], [[Fingerhüte|Fingerhutextrakt]], [[Campher]], [[Opium]] bis zur [[Schwarze Tollkirsche|Schwarzen Tollkirsche]]. 1829 beschrieb er in Selbstversuchen mit geriebenen [[Muskatnuss|Muskatnüssen]] deren halluzinogene Wirkung. Erst mehr als 100 Jahre später wurde in der Muskatnuss der dem [[Mescalin]] verwandte psychotrope Wirkstoff [[Myristicin]] gefunden. Purkyně kann als ein Wegbereiter der [[Pharmakologie|Humanpharmakologie]] verstanden werden, welche Arzneimittel und Wirkstoffe am Menschen untersucht.<ref>J. E. Purkinje: ''Einige Beiträge zur physiologischen Pharmacologie.'' In: ''Neue Breslauer Sammlungen aus dem Gebiete der Heilkunde.'' Band 1, 1829, S. 423–444 (Verlag A. Goschorsky, Breslau).</ref><ref>[[Peter Oehme (Mediziner)|Peter Oehme]]: ''J. E. Purkinje – Wegbereiter der klinischen Pharmakologie.'' In: Dtsch. Apothekerzeitung 135, 1414–1423, 1995.</ref> |
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Weiterhin beschäftigte er sich mit dem [[Vogelei]], pflanzlichen [[Keimzelle]]n und mikroskopisch-histologischen Untersuchungen von Pflanzen. 1837 beschrieb er den [[Zelle (Biologie)|Zellen]] entsprechende „körnige Gebilde“ als Aufbauelemente des tierischen und pflanzlichen Organismus.<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 35.</ref> Experimentelle [[Pharmakologie]] und [[Psychologie]], [[Phonetik]], [[Embryologie]] und physikalische [[Anthropologie]] gehörten ebenfalls zu seinen Arbeitsgebieten. Er war Anhänger der [[Naturwissenschaft]], deren Prinzipien auf Beobachtung und Experiment beruhten. |
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Purkyně gilt als Entdecker des Augenleuchtens, des Beleuchtungsprinzips des [[Hermann von Helmholtz|Helmholtz]]-[[Ophthalmoskopie|Augenspiegels]],<ref>Vgl. [[Armin Tschermak-Seysenegg]]: ''Erprobung der Methode des Augenspiegels nach J. E. Purkinje (1823).'' In: ''Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde.'' Band 107, 1941, S. 85–91.</ref><ref>Vgl. auch D. M. Albert, W. H. Miller: ''Jan Purkinje and the Opthalmoscope.'' In: ''American Journal of ophthalmology.'' Band 76, 1973, S. 494–496.</ref> Er hatte bereits 1823 Lichterscheinungen (Reflexe) aus der Pupille beobachtet und kann somit als Vorreiter bei der Entdeckung der [[Ophthalmoskopie]] gelten.<ref>[[Wolfgang Jaeger (Mediziner)|Wolfgang Jaeger]]: ''Die Erfindung der Ophthalmoskopie, dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz, Ruete und Giraud-Teulon.'' Eingeleitet und erläutert von Wolfgang Jaeger. Hrsg. von Dr. Winzer. Chemisch-pharmazeutische Fabrik Konstanz. Brausdruck GmbH, Heidelberg 1977, S. 9.</ref> Die an den 4 optischen Grenzflächen des Auges (jeweils Vorder- und Rückseite von Hornhaut und Linse) entstehenden Reflexionen werden noch heute nach ihm [[Purkinje-Bilder|Purkinje-Reflexe]] 1–4<ref>{{Literatur |Autor=M.-M. Gellrich |Titel=Purkinje-Bilder in der Spaltlampenvideographie |Sammelwerk=Der Ophthalmologe |Band=113 |Nummer=9 |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin / Heidelberg |Datum=2016 |Seiten=789-793}}</ref> benannt. Am Breslauer Institut kam erstmals ein von ihm und [[Adolph Friedrich Oschatz]] (1812–1857) entwickeltes (Teller-)[[Mikrotom]]<ref>Walter Kirsche (1988), S. 21 und 23.</ref> sowie das [[Drummondsches Licht|Drummond-Kalklicht]] zur Darstellung mikroskopischer Bilder auf weißem Grund zum Einsatz (Fixierung auf [[Daguerreotypie|Daguerre]]-typischen Platten). Purkyně prägte 1837 den Begriff [[Axon|''Axencylinder'']], 1839 den Begriff ''Enchym'' (Kennzeichen der [[Drüse]]nfunktion) und 1840 den Begriff [[Protoplasma]]. |
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Er entwarf unter anderem einen Apparat (''Phorolyt'' bzw. ''Kineziskop''; deutsch ''Kinesiskop''), der eine Serie von Bildern nach dem Prinzip des [[Daumenkino]]s bewegt darstellen konnte (vgl. [[Phenakistiskop]] und [[Zoetrop]]). |
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=== Politik und kulturelle Bestrebungen === |
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{{Belege fehlen}} |
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Purkyně war Vorkämpfer der Idee des [[Panslawismus]], einer kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Eigenständigkeit der [[Slawen]]. Diese hatte vor allem mit dem Schicksal [[Polen]]s zu tun, das im Zentrum der Interessenkonflikte der damaligen Großmächte [[Preußen]], [[Österreich-Ungarn]] und [[Russland]] lag und ständigen Teilungen unterworfen war. Er betrachtete [[Schlesien]] als slawisches Gebiet, da etwa ein Viertel der Bevölkerung dieses zu Preußen gehörenden Gebietes Sorbisch oder Polnisch sprach. Er soll die Annäherung der slawischen Völker, zu denen auch die [[Tschechen]] zählen, über die Schaffung einer gemeinsamen Sprache propagiert haben. |
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Purkyně wurde wegen seiner Beziehungen zu den [[Nationalbewegung]]en der [[Tschechien#Nationale Wiedergeburt der Tschechen|Tschechen]], [[Slowakische Nationalbewegung|Slowaken]] und Polen von der [[Geheimpolizei]] des österreichischen Kronlandes [[Böhmen]] in der Monarchie [[Österreich-Ungarn]] beobachtet; nur seine Prominenz soll ihn vor staatlichen Repressionen bewahrt haben. 1848 war er Teilnehmer des [[Slawenkongress]]es in Prag mit dem [[Prager Pfingstaufstand]]; 1861 Abgeordneter des böhmischen Landtags. |
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Wiederholt forderte er für tschechische Bürger die Einführung der tschechischen Sprache an Universitäten. |
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=== Medizinische Deonyme === |
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{{Überarbeiten|1=|2=|Grund=Teilweise redundant (s. oben), teilweise fehlen Belege, in Überschriften gehören keine Links}} |
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Neben zahlreichen [[Deonym]]en der Sinnesphysiologie verdankt die anatomische Nomenklatur Purkyně zahlreiche Begriffe wie |
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* [[Purkinjezelle|Purkinje-Zellen]] (Nervenzellen des ''Stratum gangliosum'' oder ''Stratum purkinjense'' der ''Gyri cerebellares''), |
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* [[Purkinje-Faser]]n (1839 entdeckt; Impulserregungs-Endstrecke des kardialen [[Erregungsleitungssystem]]s), |
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* ''Stratum gangliosum cerebelli Purkinje'' ([[Kleinhirn]]rindenschicht), |
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* ''Stria obliqua Purkinje'' (Streifen in der Vola manus, der Handfläche), |
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* ''Vesicula Purkinje'' ([[Zellkern]] des tierischen [[Ei]]es). |
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; [[Purkinje-Fasern]] |
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Impulsendstrecke der kardialen [[Erregungsleitungssystem|Erregungsausbreitung]]. 1838 begann Purkinje eine Untersuchungsreihe, die sich mit der mikroskopischen Beobachtung von [[Nervenfaser]]n beschäftigte. In der Originalarbeit von 1845 beschrieb er die mikroskopische Anatomie der Nerven (Hautnerven, [[Spinalnerv|Rückenmarksnerven]], [[Hirnnerven]], [[periost]]ale [[Nerv]]en, [[Blutgefäß|Gefäßnerven]], Nerven des Auges, [[Darm|intestinale]] Nerven, [[urogenital]]e Nerven) sowie die Nerven der äußeren Oberfläche des [[Herz]]ens und nervale Strukturen der Herzwand. Er beschrieb hier zwar in Fäden- bzw. Faserformation strukturierte Gebilde (die spezifischen Purkinje-Fasern, heute als primitive Herzmuskelfasern erkannt), hatte aber keineswegs eine Vorstellung von deren physiologischer Bedeutung. |
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; Purkinje-(Ader-)Figur |
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Die entoptische [[Wahrnehmung]] der [[Netzhaut]]gefäße (Synonyma: ''Purkinje-Schatten'', ''-Gefäßschattenfigur''), die sich dunkel auf gleichmäßig tieforangefarbenem Grund darstellen, kann durch bewegte seitliche Beleuchtung des Auges im verdunkelten Raum oder durch Druck auf den [[Augapfel]] (Phosphän) provoziert werden. |
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; Purkinje-Bläschen |
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1825 bis 1832 studierte Purkyně die frühe Entwicklung des Vogeleies im Körper des Weibchens. Er entdeckte und isolierte 1825 das [[Blastozyste|Keimbläschen]]<ref>[[Paul Diepgen]], [[Heinz Goerke]]: ''[[Ludwig Aschoff|Aschoff]]/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin.'' 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 31.</ref> (''Purkinje-Vesikel'') an der Stelle des [[Eidotter]]s, wo sich später der [[Embryo]] entwickelt. |
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; Purkinje-Nachbild |
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Nach dem ersten positiven [[Nachbild]] und einer Dunkelpause tritt ein erstes negatives Nachbild auf, das die [[Komplementärfarben]] zum Primärbild enthält. |
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; [[Purkinje-Effekt]] |
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1825 untersuchte er die Veränderung der relativen Wahrnehmung farblicher Leuchtkraft bei [[Dämmerlicht]], ein Hinweis auf unterschiedliche visuelle Rezeptorensysteme ([[Stäbchen (Auge)|Stäbchen]]- und [[Zapfen (Auge)|Zapfensystem]], skotopisches (Nacht-)Sehen und photopisches (Tag-)Sehen). Der Begriff ''erweitertes Purkinje-Phänomen'' bezeichnet die Helligkeitsverschiebung in die Richtung des kurzwelligen spektralen Lichtanteils. |
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; [[Purkinje-Bilder|Purkinje-Sanson-Bilder]] |
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Es handelt sich um die [[Spiegel]]bilder der vorderen und hinteren [[Hornhaut]] sowie auf der vorderen und hinteren [[Linse (Auge)|Linsenfläche]]. Die drei erstgenannten Flächen sind [[Konvexspiegel]] (es entstehen virtuelle aufrechte Bilder), die letztgenannte Fläche ein [[Konkavspiegel]] (es entsteht ein reelles umgekehrtes Bild). Diese Reflexbilder unterscheiden sich in Größe und Lichtstärke. Das leuchtendste Bild ist das Hornhautvorderflächenbild. |
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; Purkinje-Schicht (Stratum gangliosum der Kleinhirnrinde) |
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Hier befinden sich die großen, birnenförmigen Nervenzellen, die mit zwei bis drei [[Dendrit (Biologie)|Dendriten]] senkrecht aufsteigen und sich in einer Ebene verzweigen. |
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; [[Purkinje-Zelle]] |
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Große birnenförmige Nervenzellen im Stratum gangliosum der Kleinhirnrinde. |
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; [[Wilhelm His (Mediziner, 1863)|His]]-Purkinje-Tachykardie |
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Rhythmische ventrikuläre [[Tachykardie]] |
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; His-Purkinje-[[Extrasystole|Extrasystolie]] |
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[[Arrhythmie|Arrhythmische]] ventrikuläre Tachykardie |
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; [[His-Purkinje-System]] |
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Erregungsleitungssystem |
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== Ehrungen == |
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Jan Evangelista von Purkyně erhielt zahlreiche internationale Anerkennungen, so der Akademien in Wien (1860), Sankt Petersburg (1836), Paris (1861) und der [[Royal Society]] in London (21. November 1850)<ref>{{RoyalSocietyUKArchiv|AuthorizedFormsOfName=Purkyne; Johannes Evangelista (1787–1869)|Code=NA5001}}</ref>. Er war (beginnend 1829 mit der ''Leopoldina'') Mitglied von etwa 37 wissenschaftlichen Gesellschaften. Er war Mitglied der [[Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften|Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften]]. |
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Im April 1868 wurde ihm die Ritterwürde des [[Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden|Leopold-Ordens]] verliehen.<ref>Walter Kirsche: ''Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages.'' 1989, S. 6.</ref> Er wurde 1869<!--?--> in den erbländisch-österreichischen Adelstand mit dem Prädikat [[Ritter]] von Purkyně erhoben. Im Jahr 1862 erhielt er den russischen [[Orden des Heiligen Wladimir]]. Zu Purkyněs Ehren wurde die 1991 gegründete [[Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem]] nach ihm benannt; zuvor trug seit 1960 die jetzige [[Masaryk-Universität]] in [[Brünn]] seinen Namen. |
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Nach ihm sind der [[Mondkrater]] [[Purkyně (Mondkrater)|Purkyně]]<ref>[https://planetarynames.wr.usgs.gov/Feature/4876 Gazetteer of Planetary Nomenclature]</ref> und der Asteroid des [[Asteroidengürtel]]s [[(3701) Purkyně]] benannt. |
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Auf dem [[Karlsplatz (Prag)|Karlsplatz]] in der [[Prager Neustadt]] erinnert ein Denkmal an ihn. |
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== Schriften (Auswahl) == |
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Purkyně veröffentlichte mehr als 80 Beiträge in deutscher, lateinischer, tschechischer und polnischer Sprache, darunter auch Übersetzungen von [[Friedrich von Schiller]] (Lyrische Dichtungen) ins Tschechische. |
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'''Bücher''' |
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* ''Beiträge zur Kenntnis des Sehens in subjectiver Hinsicht.'' Clave, Prag 1819 ([https://diglib.uibk.ac.at/urn:nbn:at:at-ubi:2-1021 Digitalisat]) – [[Dissertation]]. |
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** 2. Auflage, Band 1: ''Beobachtungen und Versuche zur Physiologie der Sinne. Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjectiver Hinsicht.'' Johann Gottfried Calve, Prag 1823 ([https://books.google.de/books?id=prM8b7OErA4C&pg=PP5 Digitalisat]) |
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** 2. Auflage, Band 2: ''Beobachtungen und Versuche zur Physiologie der Sinne. Neue Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjektiver Hinsicht.'' G. Reimer, Berlin 1825 ([https://books.google.de/books?id=PZqsPl7GesgC&pg=PP5 Digitalisat]) |
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* ''Commentatio de examine physiologico organi visus et systematis cutanei.'' Breslau 1823 ([https://archive.org/details/68020950R.nlm.nih.gov/page/n8/mode/1up Digitalisat]) – [[Habilitationsschrift]]. |
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** ''Abhandlung über die physiologische Untersuchung des Sehorgans und des Hautsystems.'' Übersetzt von Joachim Ebert und Karel Žlábek; eingeleitet und erläutert von Vladislav Kruta. In: ''Acta historica Leopoldina.'' Nr. 11, Halle (Saale) 1979, S. 107–141. |
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* ''Symbolae ad ovi avium historiam ante incubationem.'' Breslau 1825 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10972575?page=3 Digitalisat]). |
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** Leipzig 1830 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/48727176 Digitalisat]). |
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* ''De cellulis antherarum fibrosis nec non de granorum pollinarium formis commentatio phytotomica.'' Breslau 1830 ([https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb10229940?page=5 Digitalisat]) |
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'''Zeitschriftenbeiträge''' |
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* ''Beyträge zur näheren Kenntniß des Schwindels aus heautognostischen Daten.'' In: ''Medicinische Jahrbücher des kaiserlich-königlich österreichischen Staates.'' Band 6, Nr. 2, Wien 1820, S. 79–125 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10085059?page=259 Digitalisat]). |
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* ''Ueber die Wichtigkeit der Muttersprache.'' In: ''Hesperus. Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser.'' Band 25, Nr. 4, 1820, S. 26–28 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10531398?page=42 Digitalisat]). |
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* ''Auch etwa über die Traumwelt (?).'' In: ''Hesperus. Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser.'' Band 28, Nr. 9, 1821, S. 65–66 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10531401?page=71 Digitalisat]).<!--Ueber Analogie zwischen dem wahren Leben und dem Traume?!--> |
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* ''Ueber die physiologische Bedeutung des Schwindels und die Beziehung desselben zu den neuesten Versuchen über die Hirnfunktionen.'' In: ''Magazin für die gesammte Heilkunde mit besonderer Berücksichtigung auf das allgemeine Sanitäts-Wesen im königlich preußischen Staate.'' Band 23 (= Band 11), Reimer, Berlin 1827, S. 284–310 ([https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb10086168?page=302 Digitalisat]). |
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* ''Der microtomische Quetscher eın bei microscopischen Untersuchungen unentbehrliches Instrument.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1834, S. 385–390 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/13882249 Digitalisat]). |
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* ''Entdeckung continuirlicher durch Wimperhaare erzeugter Flimmerbewegungen, als eines allgemeinen Phänomens in den Klassen der Amphibien, Vögel und Säugethiere.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1834, S. 391–401 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/13882255 Digitalisat]) – mit [[Gabriel Gustav Valentin]]. |
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* ''Bemerkungen über die Unabhängigkeit der Flimmerbewegung der Wirbelthiere von der Integrität des centralen Nervensystems.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1835, S. 159–160 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/35797713 Digitalisat]) – mit Gabriel Gustav Valentin. |
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* ''Ueber Flimmerbewegung im Gehirn.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1836, S. 289–290 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/14169226 Digitalisat]). |
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* ''Vorläufige Mitteilungen aus einer Untersuchung über künstliche Verdauung.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1838, S. 1–14 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/14166154 Digitalisat]) – mit [[Samuel Moritz Pappenheim]]. |
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* ''Nowe spostrzeżenia i badania w przedmiocie fizjologii i drobnowidowej anatomii udzielane przez naszego korespondenta […].'' In: ''Rocznik wydziału lekarskiego w uniwersytecie Jagiellonskim.'' Band 2, Krakau 1839, S. 44–67 ([https://books.google.be/books?id=YBVbAAAAQAAJ&pg=RA1-PA44 Digitalisat]).<!--New observations and research on the subject of physiology and microanatomy given by our member correspondent--> |
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* ''Mikroskopisch-neurologische Beobachtungen.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1845, S. 281–282 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/14272752 Digitalisat]). |
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* ''Neue Untersuchungen über die schraubenförmige Beschaffenheit der Elementarfasern der Muskeln, nebst Beobachtungen über die muskulöse Natur der Flimmerhärchen.'' In: ''Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin.'' Jahrgang 1850, S. 529–596 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/35794871 Digitalisat]) – Übersetzung eines Artikels von [[Martin Barry]]. |
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* ''Podrobné zpràvy o mojích starších i novějších literarních, zvlàště přirodnických pracích.'' In: ''[[Živa|Živa. Časopis přírodnický]].'' Band 5, Prag 1857, S. 147–157, 203–214 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/11585883 Digitalisat]) |
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* ''Podrobné zpràvy o mojích starších i novějších literarních, zvlàště přirodnických pracích.'' In: ''Živa. Časopis přírodnický.'' Band 6, Prag 1858, S. 36, 103, 183–242 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/11587418 Digitalisat]) |
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* ''Beobachtungen und Versuche zur Psychologie der Sinne.'' 1823–26. |
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* Beiträge zur Physiologie der menschlichen Sprache (1832–1865?). Auch in: ''Opera omnia.'' Band 12, 1973, S. 13–130.--> |
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'''Rezensionen''' |
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* ''Pieśni polskie i ruskie ludu Galicyjskiego, Z muzyką instrumentowaną przez Karola Lipińskiego zebrał i wydał Wacław z Oleska. D.i. polnische und russische Lieder des gallicischen Volkes, mit den dazu gehörigen Melodien, instrumentiert von Karl Lipinski, gesammelt und herausgegeben von Wenzel von Oleska.'' In: ''Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik.'' Jahrgang 1835, Band 2, Sp. 103–108, 113–119 ([https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10501828?page=64 Digitalisat]) – gesammelt von [[Wenzel Zaleski (Schriftsteller)|Wacław z Oleska]], Begleitung von [[Karol Lipiński]], [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10039539?page=3 Rezensiertes Werk]. |
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'''Sonstige''' |
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* ''Básně lyrické.'' 2 Bände, Ferdinand Hirt, Breslau 1841 ([https://books.google.de/books?id=PcTFgwl9FzgC&pg=PR1 Band 1], [https://books.google.de/books?id=Ir2O5K0R494C&pg=PP1 Band 2]) – Übersetzung von [[Friedrich Schiller]]s [[Lyrik]]. |
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* ''Wachen, Schlaf, Traum und verwandte Zustände.'' In: [[Rudolf Wagner (Mediziner)|Rudolf Wagner]] (Hrsg.): ''Handwörterbuch der Physiologie mit Rücksicht auf physiologische Pathologie.'' Band 2, 2. Abtheilung, Vieweg und Sohn, Braunschweig 1846, S. 412–480 ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11764040?page=420 Digitalisat]). |
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* 41 Artikel in ''Encyclopädisches Wörterbuch der medicinischen Wissenschaften'' von Dietrich W. Busch, Carl Ferdinand von Gräfe, Christoph Wilhelm von Hufeland, H.F. Link, K.A. Rudolphi, E. v. Siebold und J. Müller, Veit et Comp., Berlin 1829–1834. 1828–1834. |
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'''Gesammelte Werke''' |
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* ''Gesammelte Schriften.'' Leipzig 1879.<!--??--> |
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* ''Sebrané spisy. Opera omnia.'' Hrsg. von der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. 13 Bände, Prag 1918–1985 ([https://www.biodiversitylibrary.org/page/19139449 Band 1]). |
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* ''Opera selecta.'' Prag 1948. |
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== Literatur == |
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* Karl-Heinz Bannasch: ''Johann Evangelista Purkinje, Wissenschaftler und Freimaurer des 19. Jahrhunderts.'' in: ''Zirkelkorrespondenz – vereinigt mit dem Niedersächsischen Logenblatt,'' 134. Jg., Nr. März 2006, S. 164–168. |
|||
* John R. Berg, Josef Sajner: ''J. E. Purkyne as a piarist monk.'' In: ''Bulletin of the History of Medicine.'' Band 49, Nr. 3, 1975, S. 381–388 ({{JSTOR|44450238}}). |
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* ''Dictionary of Scientific Biography'' 11, S. 213 |
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* Zdeněk Frankenberger: ''Příspěvky k otázce Purkyňovy přírodní filozofie.'' (Beiträge zur Frage von Purkyněs Naturphilosophie) In: Bohumil Němec, Otakar Matoušek (Hrsg.): ''Jan Evangelista Purkyně.'' Badatel-Národní buditel, Prag 1955, S. 158–167. |
|||
* Zdeněk Frankenberger: ''J. E. Purkyně und die Zellenlehre.'' In: ''Nova Acta Leopoldina. Neue Folge.'' Band 24, Nr. 151, 1961, S. 47–56. |
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* {{ADB|26|717|731|Purkinje, Johannes Evangelista|[[Rudolf Heidenhain]]|ADB:Purkinje, Johann von}} |
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* H. J. John: ''Jan Evangelista Purkyně. Czech Scientist and Patriot 1787–1869.'' In: ''The American Philosophical Society Independence Square.'' Philadelphia 1959. |
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* R. H. Kahn: ''Aus Goethes Purkinje Zeit.'' In ''Lotos.'' Band 80, Prag 1932, S. 38–64 ([https://books.google.de/books?id=eiZEAAAAYAAJ&pg=PA38 Digitalisat]). |
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* Vladislav Kruta: ''J. E. Purkyně als Physiologe.'' In: ''Nova Acta Leopoldina.'' Band 24, Nr. 151, 1961, S. 57–76. |
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* Vladislav Kruta: ''Jan Evangelista Purkyně (1787–1869), Physiologist. A short account of his contributions to the Progress of Physiology with a Bibliography of his Works.'' Academia Publishing Hous of the Czechoslovak Academy of Sciences, Prag 1969 {{OCLC|917071022}}. |
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* Erna Lesky: ''Purkyněs Weg. Wissenschaft, Bildung und Nation''. Sbb Wien phil-hist Kl 265 (1970), Böhlau, Wien 1970, ISBN 3-205-03628-X. |
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* [[Walter Kirsche]]: ''Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages.'' Akademie-Verlag, Berlin 1989 (= ''Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR.'' Jahrgang 1988, Nr. 5/N), ISBN 3-05-500520-1. |
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* Janusz Ferdynand Nowakowski: ''Życie i prace naukowe Jana Purkyné'go, doktora medycyny i filozofii.'' Warschau 1862 ([https://books.google.de/books?id=ro9aAAAAcAAJ&pg=PP7 Digitalisat]). |
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* {{ÖBL|8|339|||Eva Rozsivalová}} |
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* Eva Rozsívalová: ''Život a dílo J. E. Purkyně'', ČSAV, 1956, {{OCLC|14684204}}. |
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* Joseph Schöbl: ''Janovi Ev. Purkyni fysiologu věhlasnému, muži o vlast a vědu velezasloužilému, dne 10. prosince 1868 […].'' Prag 1868 ([https://books.google.de/books?id=eiZEAAAAYAAJ&pg=PA38 Digitalisat]) <!--mit Bibliografie--> |
|||
* Barbara I. Tshisuaka: ''Purkinje, Johannes Evangelista Ritter von.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1203. |
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* {{BLKÖ|Purkyně, Johann Evangelist Ritter von|24|94|102|}} |
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== Briefe == |
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* Jedlička, Jaroslav (Hrsg.): ''Jana Ev. Purkyne Korespondence.'' 2 Bände, Prag 1920–1925 ([https://www.digitalniknihovna.cz/mzk/view/uuid:760d1c00-3284-11e4-8e0d-005056827e51?page=uuid:d5ac2450-4f1a-11e4-b262-5ef3fc9ae867 Band 1], [https://www.digitalniknihovna.cz/mzk/view/uuid:b5321380-dabf-11ed-93ef-005056827e52?page=uuid:7f5fa8e5-a187-4b85-91b9-fc85aee9e2d9 Band 2]). |
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* Vladislav Kruta: ''K počátkům vědecké dráhy J. E. Purkyně. Korespondence s přáteli z pražských let 1815–1823 / Beginnings of the scientific carreer of J. E. Purkyně. Letters with friends from the Prague years 1815–1823'' (= ''Sborník prací lékařské fakulty v Brně / Acta Facultatis medicae Universitatis Brunensis'' Band 12). Prag 1964. |
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* Vladislav Kruta: ''Eindrücke aus der Berliner Naturforscher-Versammlung (1828) in Briefen eines Teilnehmers (J. E. Purkyně an seine Frau geb. Rudolphi).'' In: ''Sudhoffs Archiv.'' Band 57, Nr. 2, 1973, S. 152–170 ({{JSTOR|20776163}}). |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* {{DNB-Portal|118597159}} |
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* [http://www.whonamedit.com/doctor.cfm/2935.html Kurzbiografie und Eponyme whonamedit] (englisch) |
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* [https://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/fullarticle/1106472 JAMA network] C.Richard Keeler – ''Three Hundred Fifty Years of the Royal Society'' JAMA Ophthalmology oct 2011, AMA |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118597159|LCCN=n79138811|VIAF=98133130}} |
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{{SORTIERUNG:Purkyne, Jan Evangelista}} |
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[[Kategorie:Humanphysiologe]] |
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[[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Karls-Universität)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Breslau)]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften]] |
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[[Kategorie:Auswärtiges Mitglied der Royal Society]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]] |
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[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]] |
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[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Mondkrater]] |
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[[Kategorie:Korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences]] |
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[[Kategorie:Freimaurer (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Freimaurer (Tschechien)]] |
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[[Kategorie:Freimaurer (19. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Übersetzer aus dem Deutschen]] |
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[[Kategorie:Übersetzer ins Tschechische]] |
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[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Böhmen)]] |
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[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Kaisertum Österreich)]] |
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[[Kategorie:Nobilitierter (Österreich)]] |
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[[Kategorie:Tscheche]] |
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[[Kategorie:Geboren 1787]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Purkyně, Jan Evangelista |
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|ALTERNATIVNAMEN=Purkyně, Jan Evangelista Ritter von; Purkinje, Johann Evangelist |
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|KURZBESCHREIBUNG=tschechischer Physiologe |
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|GEBURTSDATUM=17. Dezember 1787 oder 18. Dezember 1787 |
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|GEBURTSORT=[[Libochovice|Libochowitz]] |
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|STERBEDATUM=28. Juli 1869 |
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|STERBEORT=[[Prag]] |
|STERBEORT=[[Prag]] |
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}} |
}} |
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[[cs:Jan Evangelista Purkyně]] |
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[[en:Jan Evangelista Purkyně]] |
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[[eo:Jan Evangelista PURKYNĚ]] |
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[[fr:Jan Evangelista Purkinje]] |
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[[pl:Jan Evangelista Purkyně]] |
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[[sk:Jan Evangelista Purkyně]] |
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[[sv:Jan Evangelista Purkyně]] |
Aktuelle Version vom 18. Juni 2025, 23:18 Uhr


Foto um 1860



Jan Evangelista Purkyně, ab 1869 Ritter von Purkyně, auch Johann Evangelist Purkinje und Johannes Evangelista (Ritter von) Purkinje; (* 17.[1] oder 18. Dezember[2][3][4] 1787 in Libochowitz in Nordböhmen; † 28. Juli 1869 in Prag) war ein tschechischer Mediziner. Er war böhmischer, k. k. österreichischer Physiologe, Histologe und Embryologe sowie Sprachwissenschaftler und der Naturphilosophie nahestehender Philosoph und Politiker, der als Vertreter einer experimentellen Naturforschung aber zur Überwindung des naturphilosophischen Denkens beitrug. Purkyně gilt als Begründer der experimentellen Physiologie und Mitbegründer der Histologie (Gewebelehre), mikroskopischen Anatomie und mikroskopischen Technik. Zudem war er ein Förderer des nationalen Bewusstseins seines tschechischen Heimatlandes.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jan Purkyně wurde am 17. Dezember 1787 (weniger wahrscheinlich am 18. Dezember) geboren und am 19. Dezember 1787 getauft.[5] Er war der älteste Sohn des Verwaltungsbeamten und Gutsbesitzers Josef Purkyně der im Dienst von Karl Johann von Dietrichstein stand. Die aus Nordböhmen stammenden Vorfahren Purkyněs waren Kalixtiner (eine Gruppierung der Hussiten).[6] Der Vater starb, als Jan sechs Jahre alt war. Seine Mutter Rosalia,[1] eine geborene Šafránek, stammte aus einer Bauernfamilie. Purkyně erwähnte sie später als seine erste Lehrerin für „hauswirtschaftliche Anatomie und Physiologie“. Sie starb 1834.[7] Sein Bruder war
- Josef Heinrich Purkyně (Purkinje) (* 12. Juli 1793 in Libochovice, Bez. Raudnitz, gestorben nach 1833 in Wien (?)), war Student am Polytechnikum in Prag, 1814 im Dienst des Wiener Hofbaurats, 1823–1829 Amtsingenieur bei der küstenländischen Landesbaudirektion in Triest mit gleichzeitiger Lehrtätigkeit am Polytechnischen Institut in Wien, 1829–1833 bei der Baudirektion in Lemberg in Galizien tätig, 1833 krankheitshalber pensioniert. Fachmann für Land- und Wasserbau des zeitgenössischen Ingenieurwesens.[8]
1827 heiratete Purkyně Julia Agnes Rudolphi (1800–1835), Tochter des Berliner Anatomen und Physiologen Karl Asmund Rudolphi. Zwei Töchter aus dieser Ehe starben 1832 während einer Choleraepidemie, kurz darauf seine Mutter. Zwei Söhne wurden während seiner Tätigkeit an der Universität in Breslau geboren:
- Emanuel Purkyně (* 17. Dezember 1831 in Breslau, † 23. Mai 1882 in Weißwasser, Bezirk Münchengrätz) wurde 1857 Dr. phil. durch die Karls-Universität in Prag und war Kustos der Botanischen Sammlung des Prager Landesmuseums. 1860 Lehrer und seit 1864 Professor der Naturwissenschaften an der Forstlehranstalt in Weißwasser; er errichtete als Meteorologe rund 700 Messstellen zur Niederschlagsbeobachtung.
- Karel Purkyně (* 15. März 1834 in Breslau, † 5. April 1868 in Prag) wurde nach einem Studium an den Kunstakademien in Prag, München und Paris Maler und Kunstkritiker in Prag. 1864 Organisator des Prager William-Shakespeare-Festes.
Ausbildung und Lebensweg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1793 bis 1797 besuchte Purkyně die Volksschule in seinem Geburtsort und anschließend das Piaristengymnasium in Nikolsburg in Mähren, wo sich ein Ordenszentrum der Piaristen und die Zentralverwaltung der Reichsfürsten Dietrichstein zu Nikolsburg befanden. Da Purkyně ein talentierter Sänger und Geigenspieler war, erhielt er eine bezahlte Stelle als Chorsänger in der dortigen Kirche. Zunächst beherrschte er nur Tschechisch, erlernte aber bald auch die deutsche sowie die lateinische und altgriechische Sprache.
Nach Abschluss des Gymnasiums trat er dem Orden der Piaristen bei und erhielt den Ordensnamen Silverius a sancto Joanne Evangelista. Als bester Novize seiner Gruppe beendete er 1805 die Ausbildung zum Ordenslehrer und erhielt einen Lehrauftrag für die zweite Gymnasialklasse. Ein Jahr später bereitete er sich an einem Kolleg in Ostböhmen auf seine Ordination vor. Hier erlernte er die französische und italienische Sprache. In der Ordensbibliothek machte er sich mit der Philosophie des Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling sowie weiteren Wissensgebieten vertraut. Kurz vor dem Ordensgelübde und der Priesterweihe trat er aus dem Orden aus und suchte einen anderen Lebensweg.
Nach einjährigem Philosophiestudium an der Karls-Universität in Prag folgte von 1809 bis 1812 eine Hauslehrertätigkeit bei Franz Freiherr Hildtprandt von und zu Ottenhausen in Blatná. Danach studierte er von 1813 bis 1818 Medizin in Prag. Die Vorliebe für die Fächer Anatomie und Physiologie wurde durch Georg Ilg (~ 1771, verstorben 1836 in Prag), Professor der Anatomie in Prag, gefördert. 1818 promovierte Purkyně mit der auch von Goethe, seinem späteren Förderer, beachteten Arbeit Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjectiver Hinsicht (Fr. Vetterl Edler von Wildenbrunn, Prag 1819) zum Doktor der Medizin und arbeitete als Assistent am Institut für Anatomie und Physiologie als Prosektor. 1823 habilitierte er sich mit einer Abhandlung über die physiologische Untersuchung des Sehorgans und des Hautsystems[9] und wurde an die Universität Breslau berufen, wo er als am 11. Januar 1823 durch den König bestätigter Professor für Physiologie und Pathologie lehrte. Im gleichen Jahr, am 11. Dezember, besuchte Purkyně Johann Wolfgang von Goethe in Weimar, dessen Wohlwollen und Informationsaustausch er sehr schätzte. Auch Goethe war von Purkyněs Persönlichkeit und Forschungsanliegen beeindruckt.[10] Im Jahr 1829 wurde er zum Mitglied der Leopoldina (Academia Leopoldina Naturae Curiosorum) gewählt.
Er ist in Breslau in die Freimaurerei aufgenommen worden und war Mitglied der Berliner Freimaurerloge Zum Pilgrim. Unter der Gubernialherrschaft des Grafen Leo von Thun-Hohenstein in Böhmen wurde er später darum mehrfach in Untersuchung gezogen und blieb erst unbehelligt, als er versprach, an freimaurerischen Arbeiten nicht mehr teilzunehmen.
An der Universität Breslau beantragte er 1831 die Einrichtung eines ersten preußischen Physiologieinstituts. Es gelang ihm 1832 nach dem Ankauf eines Mikroskops und mehreren Umzügen am 8. November 1839[11] die Einrichtung eines experimentell-physiologischen Institutes und somit des ersten selbstständigen Breslauer Instituts für Physiologie in einem ehemaligen Karzerraum. Purkinje und Samuel Moritz Pappenheim bewiesen 1838[12] die unter Einfluss der Galle erfolgende Fettspaltung durch das Sekret der Bauchspeicheldrüse.[13] Die 14 Dissertationen seiner Studenten waren vor 1839 größtenteils in Purkyněs Wohnung entstanden. Diese bescheidene physiologische Forschungsinstitution genoss unter Fachkollegen Anerkennung und wurde als Wiege der Histologie in Mitteleuropa bezeichnet. Auch Johann Nepomuk Czermak wohnte und arbeitete von 1847 bis 1849 im Haus der Familie Purkyně.
Mit Hilfe der ihm ab 1832 (Firma Plössl, Wien) zur Verfügung stehenden zusammengesetzten achromatischen Mikroskope leistete Jan Evangelista Purkyně seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der anatomischen Gewebelehre.[14][15]
Im Oktober 1849 erhielt Purkyně einen Ruf an die Karls-Universität Prag, wo er die Leitung des neu gegründeten Physiologischen Institutes übernahm, welches über vier große und vier kleine Mikroskope verfügte. Johann Nepomuk Czermak begleitete ihn und war von 1850 bis 1855 sein Assistent, habilitierte sich bei ihm für das Lehrfach Physiologie, wurde Privatdozent und Professor für Physiologie in Graz, Krakau und Pest.
Nach 1853 ließ Purkyněs wissenschaftliches Interesse nach. Die Organisation des Prager Instituts, die Herausgabe der Zeitschrift Živa (1853–1864) und sein Engagement in der National-tschechischen Bewegung des Panslawismus kosteten viel Zeit. Als gewählter Landtagsabgeordneter wurde er einer der Führer der Jungtschechen und vertrat die Gründung einer Universität in Prag mit Tschechisch als Lehr- und Studiensprache. 1882 wurde die Karls-Universität mit der Lehrsprache Latein in eine deutsch- und eine tschechischsprachige Universität geteilt.
Jan Evangelista Purkyně starb 1869 im Alter von 81 Jahren. Die Grabstätte befindet sich auf dem Vyšehrader Friedhof (Ehrenfriedhof Slavin) in Prag.[16]
Wissenschaftliche Forschungsgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Breslau erforschte Purkyně zunächst die Physiologie des Sehens sowie den Tastsinn[17] und das Schwindelgefühl.[18][19] Er veröffentlichte 1823 eine Arbeit zur Analyse von Fingerabdrücken, entdeckte 1833 die Schweißdrüsen. Weniger bekannt als die wegweisenden Arbeiten von Purkyně in der Physiologie und Anatomie sind seine pharmakologischen Selbstversuche. Diese begannen bereits in seiner Studentenzeit und begleiteten ihn in seiner weiteren wissenschaftlichen Laufbahn. Das Spektrum der untersuchten Arzneimittel und pflanzlichen Extrakte reicht von Bilsenkraut, Alkohol, Äther, Fingerhutextrakt, Campher, Opium bis zur Schwarzen Tollkirsche. 1829 beschrieb er in Selbstversuchen mit geriebenen Muskatnüssen deren halluzinogene Wirkung. Erst mehr als 100 Jahre später wurde in der Muskatnuss der dem Mescalin verwandte psychotrope Wirkstoff Myristicin gefunden. Purkyně kann als ein Wegbereiter der Humanpharmakologie verstanden werden, welche Arzneimittel und Wirkstoffe am Menschen untersucht.[20][21]
Weiterhin beschäftigte er sich mit dem Vogelei, pflanzlichen Keimzellen und mikroskopisch-histologischen Untersuchungen von Pflanzen. 1837 beschrieb er den Zellen entsprechende „körnige Gebilde“ als Aufbauelemente des tierischen und pflanzlichen Organismus.[22] Experimentelle Pharmakologie und Psychologie, Phonetik, Embryologie und physikalische Anthropologie gehörten ebenfalls zu seinen Arbeitsgebieten. Er war Anhänger der Naturwissenschaft, deren Prinzipien auf Beobachtung und Experiment beruhten.
Purkyně gilt als Entdecker des Augenleuchtens, des Beleuchtungsprinzips des Helmholtz-Augenspiegels,[23][24] Er hatte bereits 1823 Lichterscheinungen (Reflexe) aus der Pupille beobachtet und kann somit als Vorreiter bei der Entdeckung der Ophthalmoskopie gelten.[25] Die an den 4 optischen Grenzflächen des Auges (jeweils Vorder- und Rückseite von Hornhaut und Linse) entstehenden Reflexionen werden noch heute nach ihm Purkinje-Reflexe 1–4[26] benannt. Am Breslauer Institut kam erstmals ein von ihm und Adolph Friedrich Oschatz (1812–1857) entwickeltes (Teller-)Mikrotom[27] sowie das Drummond-Kalklicht zur Darstellung mikroskopischer Bilder auf weißem Grund zum Einsatz (Fixierung auf Daguerre-typischen Platten). Purkyně prägte 1837 den Begriff Axencylinder, 1839 den Begriff Enchym (Kennzeichen der Drüsenfunktion) und 1840 den Begriff Protoplasma.
Er entwarf unter anderem einen Apparat (Phorolyt bzw. Kineziskop; deutsch Kinesiskop), der eine Serie von Bildern nach dem Prinzip des Daumenkinos bewegt darstellen konnte (vgl. Phenakistiskop und Zoetrop).
Politik und kulturelle Bestrebungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Purkyně war Vorkämpfer der Idee des Panslawismus, einer kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Eigenständigkeit der Slawen. Diese hatte vor allem mit dem Schicksal Polens zu tun, das im Zentrum der Interessenkonflikte der damaligen Großmächte Preußen, Österreich-Ungarn und Russland lag und ständigen Teilungen unterworfen war. Er betrachtete Schlesien als slawisches Gebiet, da etwa ein Viertel der Bevölkerung dieses zu Preußen gehörenden Gebietes Sorbisch oder Polnisch sprach. Er soll die Annäherung der slawischen Völker, zu denen auch die Tschechen zählen, über die Schaffung einer gemeinsamen Sprache propagiert haben.
Purkyně wurde wegen seiner Beziehungen zu den Nationalbewegungen der Tschechen, Slowaken und Polen von der Geheimpolizei des österreichischen Kronlandes Böhmen in der Monarchie Österreich-Ungarn beobachtet; nur seine Prominenz soll ihn vor staatlichen Repressionen bewahrt haben. 1848 war er Teilnehmer des Slawenkongresses in Prag mit dem Prager Pfingstaufstand; 1861 Abgeordneter des böhmischen Landtags.
Wiederholt forderte er für tschechische Bürger die Einführung der tschechischen Sprache an Universitäten.
Medizinische Deonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben zahlreichen Deonymen der Sinnesphysiologie verdankt die anatomische Nomenklatur Purkyně zahlreiche Begriffe wie
- Purkinje-Zellen (Nervenzellen des Stratum gangliosum oder Stratum purkinjense der Gyri cerebellares),
- Purkinje-Fasern (1839 entdeckt; Impulserregungs-Endstrecke des kardialen Erregungsleitungssystems),
- Stratum gangliosum cerebelli Purkinje (Kleinhirnrindenschicht),
- Stria obliqua Purkinje (Streifen in der Vola manus, der Handfläche),
- Vesicula Purkinje (Zellkern des tierischen Eies).
Impulsendstrecke der kardialen Erregungsausbreitung. 1838 begann Purkinje eine Untersuchungsreihe, die sich mit der mikroskopischen Beobachtung von Nervenfasern beschäftigte. In der Originalarbeit von 1845 beschrieb er die mikroskopische Anatomie der Nerven (Hautnerven, Rückenmarksnerven, Hirnnerven, periostale Nerven, Gefäßnerven, Nerven des Auges, intestinale Nerven, urogenitale Nerven) sowie die Nerven der äußeren Oberfläche des Herzens und nervale Strukturen der Herzwand. Er beschrieb hier zwar in Fäden- bzw. Faserformation strukturierte Gebilde (die spezifischen Purkinje-Fasern, heute als primitive Herzmuskelfasern erkannt), hatte aber keineswegs eine Vorstellung von deren physiologischer Bedeutung.
- Purkinje-(Ader-)Figur
Die entoptische Wahrnehmung der Netzhautgefäße (Synonyma: Purkinje-Schatten, -Gefäßschattenfigur), die sich dunkel auf gleichmäßig tieforangefarbenem Grund darstellen, kann durch bewegte seitliche Beleuchtung des Auges im verdunkelten Raum oder durch Druck auf den Augapfel (Phosphän) provoziert werden.
- Purkinje-Bläschen
1825 bis 1832 studierte Purkyně die frühe Entwicklung des Vogeleies im Körper des Weibchens. Er entdeckte und isolierte 1825 das Keimbläschen[28] (Purkinje-Vesikel) an der Stelle des Eidotters, wo sich später der Embryo entwickelt.
- Purkinje-Nachbild
Nach dem ersten positiven Nachbild und einer Dunkelpause tritt ein erstes negatives Nachbild auf, das die Komplementärfarben zum Primärbild enthält.
1825 untersuchte er die Veränderung der relativen Wahrnehmung farblicher Leuchtkraft bei Dämmerlicht, ein Hinweis auf unterschiedliche visuelle Rezeptorensysteme (Stäbchen- und Zapfensystem, skotopisches (Nacht-)Sehen und photopisches (Tag-)Sehen). Der Begriff erweitertes Purkinje-Phänomen bezeichnet die Helligkeitsverschiebung in die Richtung des kurzwelligen spektralen Lichtanteils.
Es handelt sich um die Spiegelbilder der vorderen und hinteren Hornhaut sowie auf der vorderen und hinteren Linsenfläche. Die drei erstgenannten Flächen sind Konvexspiegel (es entstehen virtuelle aufrechte Bilder), die letztgenannte Fläche ein Konkavspiegel (es entsteht ein reelles umgekehrtes Bild). Diese Reflexbilder unterscheiden sich in Größe und Lichtstärke. Das leuchtendste Bild ist das Hornhautvorderflächenbild.
- Purkinje-Schicht (Stratum gangliosum der Kleinhirnrinde)
Hier befinden sich die großen, birnenförmigen Nervenzellen, die mit zwei bis drei Dendriten senkrecht aufsteigen und sich in einer Ebene verzweigen.
Große birnenförmige Nervenzellen im Stratum gangliosum der Kleinhirnrinde.
- His-Purkinje-Tachykardie
Rhythmische ventrikuläre Tachykardie
- His-Purkinje-Extrasystolie
Arrhythmische ventrikuläre Tachykardie
Erregungsleitungssystem
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jan Evangelista von Purkyně erhielt zahlreiche internationale Anerkennungen, so der Akademien in Wien (1860), Sankt Petersburg (1836), Paris (1861) und der Royal Society in London (21. November 1850)[29]. Er war (beginnend 1829 mit der Leopoldina) Mitglied von etwa 37 wissenschaftlichen Gesellschaften. Er war Mitglied der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften.
Im April 1868 wurde ihm die Ritterwürde des Leopold-Ordens verliehen.[30] Er wurde 1869 in den erbländisch-österreichischen Adelstand mit dem Prädikat Ritter von Purkyně erhoben. Im Jahr 1862 erhielt er den russischen Orden des Heiligen Wladimir. Zu Purkyněs Ehren wurde die 1991 gegründete Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem nach ihm benannt; zuvor trug seit 1960 die jetzige Masaryk-Universität in Brünn seinen Namen.
Nach ihm sind der Mondkrater Purkyně[31] und der Asteroid des Asteroidengürtels (3701) Purkyně benannt.
Auf dem Karlsplatz in der Prager Neustadt erinnert ein Denkmal an ihn.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Purkyně veröffentlichte mehr als 80 Beiträge in deutscher, lateinischer, tschechischer und polnischer Sprache, darunter auch Übersetzungen von Friedrich von Schiller (Lyrische Dichtungen) ins Tschechische.
Bücher
- Beiträge zur Kenntnis des Sehens in subjectiver Hinsicht. Clave, Prag 1819 (Digitalisat) – Dissertation.
- 2. Auflage, Band 1: Beobachtungen und Versuche zur Physiologie der Sinne. Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjectiver Hinsicht. Johann Gottfried Calve, Prag 1823 (Digitalisat)
- 2. Auflage, Band 2: Beobachtungen und Versuche zur Physiologie der Sinne. Neue Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjektiver Hinsicht. G. Reimer, Berlin 1825 (Digitalisat)
- Commentatio de examine physiologico organi visus et systematis cutanei. Breslau 1823 (Digitalisat) – Habilitationsschrift.
- Abhandlung über die physiologische Untersuchung des Sehorgans und des Hautsystems. Übersetzt von Joachim Ebert und Karel Žlábek; eingeleitet und erläutert von Vladislav Kruta. In: Acta historica Leopoldina. Nr. 11, Halle (Saale) 1979, S. 107–141.
- Symbolae ad ovi avium historiam ante incubationem. Breslau 1825 (Digitalisat).
- Leipzig 1830 (Digitalisat).
- De cellulis antherarum fibrosis nec non de granorum pollinarium formis commentatio phytotomica. Breslau 1830 (Digitalisat)
Zeitschriftenbeiträge
- Beyträge zur näheren Kenntniß des Schwindels aus heautognostischen Daten. In: Medicinische Jahrbücher des kaiserlich-königlich österreichischen Staates. Band 6, Nr. 2, Wien 1820, S. 79–125 (Digitalisat).
- Ueber die Wichtigkeit der Muttersprache. In: Hesperus. Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser. Band 25, Nr. 4, 1820, S. 26–28 (Digitalisat).
- Auch etwa über die Traumwelt (?). In: Hesperus. Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser. Band 28, Nr. 9, 1821, S. 65–66 (Digitalisat).
- Ueber die physiologische Bedeutung des Schwindels und die Beziehung desselben zu den neuesten Versuchen über die Hirnfunktionen. In: Magazin für die gesammte Heilkunde mit besonderer Berücksichtigung auf das allgemeine Sanitäts-Wesen im königlich preußischen Staate. Band 23 (= Band 11), Reimer, Berlin 1827, S. 284–310 (Digitalisat).
- Der microtomische Quetscher eın bei microscopischen Untersuchungen unentbehrliches Instrument. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1834, S. 385–390 (Digitalisat).
- Entdeckung continuirlicher durch Wimperhaare erzeugter Flimmerbewegungen, als eines allgemeinen Phänomens in den Klassen der Amphibien, Vögel und Säugethiere. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1834, S. 391–401 (Digitalisat) – mit Gabriel Gustav Valentin.
- Bemerkungen über die Unabhängigkeit der Flimmerbewegung der Wirbelthiere von der Integrität des centralen Nervensystems. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1835, S. 159–160 (Digitalisat) – mit Gabriel Gustav Valentin.
- Ueber Flimmerbewegung im Gehirn. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1836, S. 289–290 (Digitalisat).
- Vorläufige Mitteilungen aus einer Untersuchung über künstliche Verdauung. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1838, S. 1–14 (Digitalisat) – mit Samuel Moritz Pappenheim.
- Nowe spostrzeżenia i badania w przedmiocie fizjologii i drobnowidowej anatomii udzielane przez naszego korespondenta […]. In: Rocznik wydziału lekarskiego w uniwersytecie Jagiellonskim. Band 2, Krakau 1839, S. 44–67 (Digitalisat).
- Mikroskopisch-neurologische Beobachtungen. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1845, S. 281–282 (Digitalisat).
- Neue Untersuchungen über die schraubenförmige Beschaffenheit der Elementarfasern der Muskeln, nebst Beobachtungen über die muskulöse Natur der Flimmerhärchen. In: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin. Jahrgang 1850, S. 529–596 (Digitalisat) – Übersetzung eines Artikels von Martin Barry.
- Podrobné zpràvy o mojích starších i novějších literarních, zvlàště přirodnických pracích. In: Živa. Časopis přírodnický. Band 5, Prag 1857, S. 147–157, 203–214 (Digitalisat)
- Podrobné zpràvy o mojích starších i novějších literarních, zvlàště přirodnických pracích. In: Živa. Časopis přírodnický. Band 6, Prag 1858, S. 36, 103, 183–242 (Digitalisat)
Rezensionen
- Pieśni polskie i ruskie ludu Galicyjskiego, Z muzyką instrumentowaną przez Karola Lipińskiego zebrał i wydał Wacław z Oleska. D.i. polnische und russische Lieder des gallicischen Volkes, mit den dazu gehörigen Melodien, instrumentiert von Karl Lipinski, gesammelt und herausgegeben von Wenzel von Oleska. In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Jahrgang 1835, Band 2, Sp. 103–108, 113–119 (Digitalisat) – gesammelt von Wacław z Oleska, Begleitung von Karol Lipiński, Rezensiertes Werk.
Sonstige
- Básně lyrické. 2 Bände, Ferdinand Hirt, Breslau 1841 (Band 1, Band 2) – Übersetzung von Friedrich Schillers Lyrik.
- Wachen, Schlaf, Traum und verwandte Zustände. In: Rudolf Wagner (Hrsg.): Handwörterbuch der Physiologie mit Rücksicht auf physiologische Pathologie. Band 2, 2. Abtheilung, Vieweg und Sohn, Braunschweig 1846, S. 412–480 (Digitalisat).
- 41 Artikel in Encyclopädisches Wörterbuch der medicinischen Wissenschaften von Dietrich W. Busch, Carl Ferdinand von Gräfe, Christoph Wilhelm von Hufeland, H.F. Link, K.A. Rudolphi, E. v. Siebold und J. Müller, Veit et Comp., Berlin 1829–1834. 1828–1834.
Gesammelte Werke
- Gesammelte Schriften. Leipzig 1879.
- Sebrané spisy. Opera omnia. Hrsg. von der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. 13 Bände, Prag 1918–1985 (Band 1).
- Opera selecta. Prag 1948.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl-Heinz Bannasch: Johann Evangelista Purkinje, Wissenschaftler und Freimaurer des 19. Jahrhunderts. in: Zirkelkorrespondenz – vereinigt mit dem Niedersächsischen Logenblatt, 134. Jg., Nr. März 2006, S. 164–168.
- John R. Berg, Josef Sajner: J. E. Purkyne as a piarist monk. In: Bulletin of the History of Medicine. Band 49, Nr. 3, 1975, S. 381–388 (JSTOR:44450238).
- Dictionary of Scientific Biography 11, S. 213
- Zdeněk Frankenberger: Příspěvky k otázce Purkyňovy přírodní filozofie. (Beiträge zur Frage von Purkyněs Naturphilosophie) In: Bohumil Němec, Otakar Matoušek (Hrsg.): Jan Evangelista Purkyně. Badatel-Národní buditel, Prag 1955, S. 158–167.
- Zdeněk Frankenberger: J. E. Purkyně und die Zellenlehre. In: Nova Acta Leopoldina. Neue Folge. Band 24, Nr. 151, 1961, S. 47–56.
- Rudolf Heidenhain: Purkinje, Johannes Evangelista. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 717–731.
- H. J. John: Jan Evangelista Purkyně. Czech Scientist and Patriot 1787–1869. In: The American Philosophical Society Independence Square. Philadelphia 1959.
- R. H. Kahn: Aus Goethes Purkinje Zeit. In Lotos. Band 80, Prag 1932, S. 38–64 (Digitalisat).
- Vladislav Kruta: J. E. Purkyně als Physiologe. In: Nova Acta Leopoldina. Band 24, Nr. 151, 1961, S. 57–76.
- Vladislav Kruta: Jan Evangelista Purkyně (1787–1869), Physiologist. A short account of his contributions to the Progress of Physiology with a Bibliography of his Works. Academia Publishing Hous of the Czechoslovak Academy of Sciences, Prag 1969 OCLC 917071022.
- Erna Lesky: Purkyněs Weg. Wissenschaft, Bildung und Nation. Sbb Wien phil-hist Kl 265 (1970), Böhlau, Wien 1970, ISBN 3-205-03628-X.
- Walter Kirsche: Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages. Akademie-Verlag, Berlin 1989 (= Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. Jahrgang 1988, Nr. 5/N), ISBN 3-05-500520-1.
- Janusz Ferdynand Nowakowski: Życie i prace naukowe Jana Purkyné'go, doktora medycyny i filozofii. Warschau 1862 (Digitalisat).
- Eva Rozsivalová: Jan Evangelista Purkyně. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 339.
- Eva Rozsívalová: Život a dílo J. E. Purkyně, ČSAV, 1956, OCLC 14684204.
- Joseph Schöbl: Janovi Ev. Purkyni fysiologu věhlasnému, muži o vlast a vědu velezasloužilému, dne 10. prosince 1868 […]. Prag 1868 (Digitalisat)
- Barbara I. Tshisuaka: Purkinje, Johannes Evangelista Ritter von. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1203.
- Constantin von Wurzbach: Purkyně, Johann Evangelist Ritter von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 24. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1872, S. 94–102 (Digitalisat).
Briefe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jedlička, Jaroslav (Hrsg.): Jana Ev. Purkyne Korespondence. 2 Bände, Prag 1920–1925 (Band 1, Band 2).
- Vladislav Kruta: K počátkům vědecké dráhy J. E. Purkyně. Korespondence s přáteli z pražských let 1815–1823 / Beginnings of the scientific carreer of J. E. Purkyně. Letters with friends from the Prague years 1815–1823 (= Sborník prací lékařské fakulty v Brně / Acta Facultatis medicae Universitatis Brunensis Band 12). Prag 1964.
- Vladislav Kruta: Eindrücke aus der Berliner Naturforscher-Versammlung (1828) in Briefen eines Teilnehmers (J. E. Purkyně an seine Frau geb. Rudolphi). In: Sudhoffs Archiv. Band 57, Nr. 2, 1973, S. 152–170 (JSTOR:20776163).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Jan Evangelista Purkyně im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Eponyme whonamedit (englisch)
- JAMA network C.Richard Keeler – Three Hundred Fifty Years of the Royal Society JAMA Ophthalmology oct 2011, AMA
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geburtseintrag im Geburtsbuch der römisch-katholischen Pfarre Libochowitz Band VIII (1784–1811), folio 22.
- ↑ B. Matoušková: Purkynĕs Studentenjahre an der medizinischen Fakultät der Prager Universität. In: Nova Acta Leopoldina, Neue Folge. Band 24, Nr. 151, 1961, S. 15–30.
- ↑ O. Matoušek: J. E. Purkynĕs Leben und Tätigkeit im Lichte der Berliner und Prager Archive. In: Nova Acta Leopoldina, Neue Folge. Band 24, Nr. 151, 1961, S. 109–129.
- ↑ Walter Kirsche: Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages. 1989, S. 6 („[…] nicht 17. Dezember“).
- ↑ Zdenka Frýdková: Johann E. Purkinje und sein Bild in der Forschung der achtziger Jahre in der Tschechoslowakei. In: Bohemia. Band 33, 1992, S. 371–380, hier: S. 376.
- ↑ Walter Kirsche: Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages. 1989, S. 6.
- ↑ Walter Kirsche: Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages. 1989, S. 14.
- ↑ Purkyně, Josef Heinrich (1793-nach 1833), Techniker auf Österreichisches Biographisches Lexikon.
- ↑ J. Ebert, Karel Žlabek: Deutsche Übersetzung der Habilitationsschrift von J. E. Purkyně 1823: Abhandlung über die physiologische Untersuchung des Sehorgans und des Hautsystems. In: Acta Historica Leopoldina. Nr. 11, 1979, S. 107–141.
- ↑ Darüber berichtet Johannes Urzidil ausführlich in seinem Buch Goethe in Böhmen, Darmstadt 1962
- ↑ Walter Kirsche (1988), S. 16.
- ↑ Vgl. E. Purkinje, S. M. Pappenheim: Vorläufige Mitteilungen aus einer Untersuchung über künstliche Verdauung. In: Müllers Archiv für Anatomie und Physiologie. Band 1, 1838.
- ↑ K. Zimmermann: Bauchspeicheldrüse. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 89–106, hier: S. 90.
- ↑ Walter Kirsche: Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages. Akademie-Verlag, Berlin 1989 (= Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. Jahrgang 1988, Nr. 5/N), ISBN 3-05-500520-1, S. 20–23.
- ↑ J. E. Purkinje: [Ueber ein für die hiesige Universität gebautes grosses Plössel’sches Mikroskop.] In: Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Jahre 1832. Breslau 1833, S. 39–42 (online).
- ↑ knerger.de: Das Grab von Jan Evangelista Purkyně
- ↑ [Beobachtungen über die Tastlinien beim Menschen und einigen Thiergattungen.] In: Schlesische Provinzialblätter. Sechstes Bulletin der naturwissenschaftlichen Section der schlesischen Gesellschaft. Band 79, Sechstes Stück, 1824, S. 585–587 (online).
- ↑ J. E. Purkinje: Beyträge zur näheren Kenntnis des Schwindels aus heautognostischen Daten. In: Medicinische Jahrbücher des k. k. österreichischen Staates. Wien 1820 a, VI. II. Stück, S. 79–125.
- ↑ derselbe: Über die physiologische Bedeutung des Schwindels und die Beziehungen desselben zu den neuesten Versuchen über die Hirnfunktionen. In: Magazin für die ges. Heilkunde mit besonderer Berücksichtigung auf das allgemeine Sanitätswesen im königl. preussischen Staate. Band 23, (Berlin) 1827, S. 284–310.
- ↑ J. E. Purkinje: Einige Beiträge zur physiologischen Pharmacologie. In: Neue Breslauer Sammlungen aus dem Gebiete der Heilkunde. Band 1, 1829, S. 423–444 (Verlag A. Goschorsky, Breslau).
- ↑ Peter Oehme: J. E. Purkinje – Wegbereiter der klinischen Pharmakologie. In: Dtsch. Apothekerzeitung 135, 1414–1423, 1995.
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 35.
- ↑ Vgl. Armin Tschermak-Seysenegg: Erprobung der Methode des Augenspiegels nach J. E. Purkinje (1823). In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Band 107, 1941, S. 85–91.
- ↑ Vgl. auch D. M. Albert, W. H. Miller: Jan Purkinje and the Opthalmoscope. In: American Journal of ophthalmology. Band 76, 1973, S. 494–496.
- ↑ Wolfgang Jaeger: Die Erfindung der Ophthalmoskopie, dargestellt in den Originalbeschreibungen der Augenspiegel von Helmholtz, Ruete und Giraud-Teulon. Eingeleitet und erläutert von Wolfgang Jaeger. Hrsg. von Dr. Winzer. Chemisch-pharmazeutische Fabrik Konstanz. Brausdruck GmbH, Heidelberg 1977, S. 9.
- ↑ M.-M. Gellrich: Purkinje-Bilder in der Spaltlampenvideographie. In: Der Ophthalmologe. Band 113, Nr. 9. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2016, S. 789–793.
- ↑ Walter Kirsche (1988), S. 21 und 23.
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 31.
- ↑ Eintrag zu Purkyne; Johannes Evangelista (1787–1869) im Archiv der Royal Society, London
- ↑ Walter Kirsche: Jan Evangelista Purkyně 1787–1868. Ein Beitrag zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages. 1989, S. 6.
- ↑ Gazetteer of Planetary Nomenclature
Personendaten | |
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NAME | Purkyně, Jan Evangelista |
ALTERNATIVNAMEN | Purkyně, Jan Evangelista Ritter von; Purkinje, Johann Evangelist |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Physiologe |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1787 oder 18. Dezember 1787 |
GEBURTSORT | Libochowitz |
STERBEDATUM | 28. Juli 1869 |
STERBEORT | Prag |
- Humanphysiologe
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Karls-Universität)
- Hochschullehrer (Universität Breslau)
- Mitglied der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Auswärtiges Mitglied der Royal Society
- Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)
- Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden
- Person als Namensgeber für einen Mondkrater
- Korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences
- Freimaurer (Deutschland)
- Freimaurer (Tschechien)
- Freimaurer (19. Jahrhundert)
- Übersetzer aus dem Deutschen
- Übersetzer ins Tschechische
- Landtagsabgeordneter (Böhmen)
- Landtagsabgeordneter (Kaisertum Österreich)
- Nobilitierter (Österreich)
- Tscheche
- Geboren 1787
- Gestorben 1869
- Mann