„Baudenkmäler der Stadt Kassel“ – Versionsunterschied
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'''Kunst- und Baudenkmäler''' der Stadt [[Kassel]] verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. |
'''Kunst- und Baudenkmäler''' der Stadt [[Kassel]] verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. |
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[[Datei:FridericianumBeuys kasselgalerie de.jpg|mini|250px|[[Joseph Beuys]], „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“; Der erste von 7000 „Beuys-Bäumen“ am Fridericianum]] |
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[[Bild:kassel-beuys-7000-eichen-wegmann-v-o.jpg|thumb|left|300px|Joseph Beuys, "7000 Eichen - Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung", Kassel, Wegmannstrasse, links Friedhof, dahinter Habichtswald (2003-12-24)]] |
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== Innenstadt == |
== Innenstadt == |
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Die Innenstadt zeigt in der Gesamtkonzeption Züge einer klassizistischen Gartenstadt und als ehemalige Residenzstadt verfügt sie über zahlreiche Verwaltungsgebäude und Parks. Bekannt ist Kassel jedoch vor allem aufgrund der zahlreichen erhaltenen Beispiele der Wirtschaftswunderarchitektur (z. B. die [[Treppenstraße]] und der Scheidemannplatz als Ensemble). Mehr als anderswo ist man um den Erhalt der frühen Nachkriegsarchitektur bemüht, viele der Bauten stehen unter [[Denkmalschutz]]. |
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In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-[[Stadtplanung]] nur noch wenige historische Gebäude erhalten: |
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[[Bild:Kassel martinskirche stadtbad v w.jpg|thumb|250px|thumb|Martinskirche, davon die Rutsche des Stadtbad Mitte (ca. 2003-12-18)]] |
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=== Kirchen === |
=== Kirchen === |
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==== Stiftskirche St. Martin ==== |
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Steinsichtige Brüderkirche (evang.) mit Renthof und Rondell, Martinskirche |
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[[Datei:Martinskirche kassel top.jpg|mini|[[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]]]] |
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(evang.) mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeitund mit interessanten Grabdenkmälern der Fürsten im Innern, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute Karlskirche (evang.) , Überrest der Lutherkirche mit umgebenden Grabdenkmälern. |
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Die ehemalige [[Martinskirche (Kassel)|Stiftskirche St. Martin]] wurde vor 1364 unter Landgraf [[Heinrich II. (Hessen)|Heinrich II.]] begonnen und bereits [[1366]] zur Stiftskirche ernannt; zur Weihe [[1367]] war der polygonal gebrochene Chor wohl bereits fertiggestellt. Die Arbeiten an der Langhaushalle zogen sich bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts hin. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ([[1943]]) ging die Substanz bis auf die Außenmauern und die Gewölbe im Chor verloren. Den Wiederaufbau mit den markanten Türmen [[1954]] bis [[1958]] plante [[Heinrich Otto Vogel]]. Im Innern sind Grabdenkmäler der Fürsten erhalten, darunter von [[Philipp I. (Hessen)|Philipp dem Großmütigen]]. Im Chor Glasfenster mit Wappen der hessischen Ritterschaft. |
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==== Sonstige Kirchen ==== |
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* [[Alte Brüderkirche (Kassel)|Brüderkirche]], 1292, (evangelisch) |
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* [[Garnisonkirche (Kassel)|Garnisonkirche]], 1757, eine Ruine des Zweiten Weltkrieges |
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* [[Karlskirche (Kassel)|Karlskirche]], 1698, (evangelisch), vereinfacht wiederaufgebaut |
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* Alter Kirchturm der [[Lutherkirche (Kassel)|Lutherkirche]], 1893 (76 m hoch), mit modernen Kirchengebäude und umgebenden Grabdenkmälern |
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* [[Kreuzkirche (Kassel)|Kreuzkirche]], Zentralbau von 1906. Nach Kriegszerstörung durch [[Gustav Gsaenger]] in modernen Formen wieder aufgebaut. Turmmotiv auch bei weiteren Kirchenbauten Gsaengers erkennbar. |
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=== Profane Bauwerke bis zur Moderne === |
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Ottoneum, Marstall, Ruine des |
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[[Datei:Kassel rotes palais altan v w.jpg|mini|[[Söller|Altan]] v. ehem. Rotes Palais (ca. 18. Dezember 2003)]] |
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Zeughauses, Karlshospital, Druselturm, |
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* [[Aschrottbrunnen]] 1908, 1987, Brunnen und Mahnmal am Rathaus |
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[[Fridericianum]] mit Zwehrener Turm |
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* [[Drahtbrücke]], 1870, Fußgänger-Hängebrücke über der Fulda |
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(zeitweilig als [[Sternwarte]] genutzt) |
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* [[Druselturm]], 1415, Turm der alten Stadtmauer |
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* [[Elisabethhospital (Kassel)|Elisabethhospital]], 1586, ehemaliges [[Siechenhaus]] der Stadt |
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* [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]], 1769, Museumsgebäude auch für [[documenta]]-Zwecke |
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* [[Frühstückspavillon]], etwa 1800 errichteter Gartenpavillon |
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* [[Kassel Hauptbahnhof]], 1852, nach dem Zweiten Weltkrieg 1952 großteils durch Neubau ersetzt |
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* [[Karlshospital]], 1720, ursprünglich eine Erziehungs- und Besserungsanstalt |
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* [[Marstall (Kassel)|Marstall]], 1591, heute beherbergt es u. a. das Stadtarchiv und eine Markthalle |
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* [[Ottoneum]], 1603, erstes festes (ehem.) Theatergebäude Deutschlands |
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* [[Palais Bellevue (Kassel)|Palais Bellevue]], 1714, ehemalige Sternwarte und Teil des Schloss Bellevue |
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* [[Rathaus Kassel|Rathaus]], Neobarock, 1909, Dach nach 1945 in vereinfachter Form wieder aufgebaut |
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* [[Renthof (Kassel)|Renthof]], 1616, ein ehemaliges Karmeliterkloster |
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* [[Rondell (Kassel)|Rondell]], ein 1523 erbauter Geschützturm der Kasseler Festungsanlage |
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* [[Söller|Altan]] des ehemaligen Roten Palais, 1821. Von [[Sep Ruf]] integriert in ein Kaufhausgebäude. |
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* [[Zeughaus (Kassel)|Zeughaus]], 1580, erbaut zwischen 1581 und 1583. An der erhaltenen Hauptfront zwei Portale von 1766 sowie einige Inschriften aus der Erbauungszeit. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist das Gebäude eine Ruine und teilweise abgerissen worden. |
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* [[Zwehrenturm]] 1330, Stadttor und Festungsturm, zeitweilig als [[Sternwarte]] genutzt |
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=== Verlorene Bauwerke === |
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[[Bild:Kassel rotes palais altan v w.jpg|thumb|300px|Ehem. Rotes Palais, Altan, v W (ca. 2003-12-18)]]Altan des ehem. Roten Palais'. |
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* [[Deichmannhaus (Kassel)|Deichmannhaus]], Renaissance-Fachwerkhaus der untergegangenen Altstadt |
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* [[Haus Klosterstraße 11 (Kassel)|Haus Klosterstraße 11]], Renaissance-Fachwerkhaus der untergegangenen Altstadt |
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* [[Henschelhaus]], 1923, Geschäftshaus, abgerissen 2010. Fassade als Teil eines Modekaufhauses wiedererrichtet. |
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* [[Landgraf-Philipp-Denkmal (Kassel)|Landgraf-Philipp-Denkmal]], 1899 Denkmal von [[Hans Everding]] |
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* [[Palais Reichenbach (Kassel)|Palais Reichenbach]], 1772, [[Klassizismus|klassizistisches]] Stadtpalais, abgerissen 2006 |
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=== Architektur der Moderne === |
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Das neubarocke Rathaus wurde nach 1945 in etwas vereinfachten Formen wiederaufgebaut. |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F007141-0003, Kassel, Staatstheater.jpg|mini|Das Staatstheater, eines der Bauten von [[Paul Bode (Architekt)|Paul Bode]] in Kassel]] |
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* [[Rothenbergsiedlung (Kassel)|Rothenbergsiedlung]], 1929–1931 von [[Otto Haesler]] |
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* [[Hallenbad Ost (Kassel)|Hallenbad Ost]], 1930 (geschlossen seit 2007) |
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* [[Staatstheater Kassel|Staatstheater]], 1955–1959 von [[Paul Bode (Architekt)|Paul Bode]] |
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* AOK-Gebäude am Friedrichsplatz 14, 1957 von [[Konrad Proll]] |
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* Polizei- und Verwaltungsgebäude am Altmarkt, 1955, abgerissen 2006 |
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* Fatimakirche Memelweg 19, 1959 von [[Gottfried Böhm]] |
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* Stadtbad Mitte, 1967, abgerissen 2013/14 |
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* Kunsthochschule Menzelstraße 13–15, 1965–1969 von [[Paul Friedrich Posenenske]] |
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* Unterneustadt, Planungsgebiet seit 1996 |
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* Im „[[Dichterhaus Brückner-Kühner]]“ in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller [[Christine Brückner]] und [[Otto Heinrich Kühner]] von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben. |
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=== Technische und Industriedenkmäler === |
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Auch der Hauptbahnhof steht mittlerweile unter Denkmalschutz. |
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* Textilfabrik [[Salzmann & Comp.]] in Bettenhausen |
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* „Haferkakao“, Industrieareal in Bettenhausen, 2011 größtenteils abgerissen |
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* Textilfabrik [[Gottschalk & Co.]] in Nord-Holland, seit 2008 größtenteils abgerissen |
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* Fabrikanlagen der [[Henschel-Werke]] |
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** Stammwerk, Holländischer Platz, 1975 und 2010 abgerissen |
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** Werk Rothenditmold, vorgesehen zur Umnutzung als Technik-Museum |
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* Straßenbahndepot Holländische Straße, 2011 abgerissen |
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== Weiteres Stadtgebiet == |
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=== Bettenhausen === |
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Der [[Messinghof (Kassel)|Messinghof]] an der [[Losse (Fluss)|Losse]] wurde 1679 von Landgraf [[Karl (Hessen-Kassel)|Karl]] gegründet und gilt als Geburtsstätte des Kasseler [[Herkules (Kassel)|Herkules]]. Die noch teilweise erhaltene Anlage beeindruckt durch ihre barocke Architektur. Der Messinghof gilt als eines der bedeutendsten [[Industriedenkmal|Industriedenkmäler]] der weiteren Region. |
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=== Nord-Holland === |
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Im sog. ''Vorderen Westen'' von Kassel finden sich eindruckvolle [[Jugendstil]]-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden. |
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[[Datei:uni kassel gottschalk.jpg|mini|Blick auf das Gottschalksgelände vor dem Abriss (2006)]] |
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Unmittelbar vor den Toren der heute zerstörten Altstadt befanden sich die Werksanlagen der Firma Henschel & Sohn. Die beiden Gleiszugänge über die Wolfhager Straße zum Unterstadtbahnhof und der Anschluss entlang der Bunsenstraße zur Schenkebier Stanne sind heute ebenso nicht mehr erhalten wie die Hallenstruktur des Stammwerks Kassel. Einziger Rest ist die Halle K19 und der Rest der Halle K18 nördlich der Moritzstraße. |
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Die gesamte Stadtteilentwicklung war geprägt durch die Ansiedlung verschiedener Zulieferbetriebe. Letzte Zeugnisse davon bilden die Torhäuser des [[Kulturzentrum Schlachthof (Kassel)|Schlachthofs]] an der Mombachstraße, der Mitte der 1970er Jahre abgerissen wurde und das direkt an die Henschelei anschließende Werksgelände der Tuch- und Zeltfabrik [[Gottschalk & Co.]] Letztere produzierte bis in die 1990er Jahre am Standort und wurde im Zuge der Erweiterung der Universität Kassel bis auf eine Produktionshalle und zwei Gebäude am Werkseingang abgerissen. |
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== Museen und Galerien == |
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=== Vorderer Westen === |
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Der Kasseler Stadtteil [[Vorderer Westen (Kassel)|Vorderer Westen]] (ehemaliges Hohenzollernviertel) entwickelte sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts westlich des damaligen Stadtzentrums. Als Gründer gilt der Kasseler Kaufmann [[Sigmund Aschrott]]. Er kaufte Grundstücke auf und brachte die Entwicklung der Infrastruktur voran. Das Erscheinungsbild des Stadtteils wird noch heute durch einen geschlossenen Baubestand aus [[Gründerzeit]]- und [[Jugendstil]]gebäuden geprägt; dabei handelt es sich zumeist um bürgerliche Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden. |
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Mit alleine 277 einzelnen Kulturdenkmälern im Stadtteil hat der Vordere Westen eine für Kassel einmalige Dichte kultureller Zeugnisse. Der überwiegende Bereich des Stadtteils mit seinen Straßen, Plätzen und dem Stadtbild ist als Gesamtanlage als Kulturdenkmal eingestuft. |
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Zu den [[Staatlichen Museen Kassel]] ([http://www.museum-kassel.de/ http://www.museum-kassel.de/]) gehören: |
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Die [[Stadthalle Kassel]], die 1911 bis 1914 nach einem preisgekrönten Entwurf der Architekten [[Ernst Rothe]] und [[Max Hummel (Architekt, 1875)|Max Hummel]] errichtet wurde, ist als monumentaler Bau des [[Neoklassizismus (Kunst)|Neoklassizismus]] ausgeführt worden. Der Bau wurde von Aschrott finanziell maßgeblich unterstützt. |
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*'''Schloss Wilhelmshöhe''' ([http://www.museum-kassel.de/museum/sch/schstart.html http://www.museum-kassel.de/museum/sch/schstart.html]) im Bergpark Wilhelmshöhe mit |
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**der ''Antikensammlung'' |
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**der ''Gemäldegalerie alter Meister'' mit u.a. Werken der altdeutsche Malerei (Altdorfer, Dürer) und vornehmlich italienische, spanische und niederländische Malerei des Barock (Tizian, Rembrandt, Hals, Rubens etc.) |
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**und der ''Graphischen Sammlung'' |
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**sowie vereinzelten Wechselausstellungen |
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*'''Neue Galerie''' ([http://www.museum-kassel.de/index8.html http://www.museum-kassel.de/index8.html]) mit Malerei und Skulptur von 1750 bis zur Gegenwart, darunter auch etliche [[documenta]]-Ankäufe |
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*'''Hessisches Landesmuseum''' ([http://www.museum-kassel.de/museum/hlm/start.html http://www.museum-kassel.de/museum/hlm/start.html]) mit Werken aus fürstlich-hessischem Besitz zu |
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**Vor- und Frühgeschichte |
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**Kunsthandwerk und Plastik |
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**Volkskunde |
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**und dem einzigartigen ''Tapetenmuseum'' |
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* '''Orangerie''' ([http://www.museum-kassel.de/index9.html http://www.museum-kassel.de/index9.html]) mit dem ''Museum für Astronomie und Technikgeschichte'' sowie einem [[Planetarium]] |
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* Etwa 10km nördlich von Kassel, bei [[Calden]], liegt das '''[[Schloss Wilhelmsthal]]''' aus der Zeit des [[Rokoko]], das von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung ist. |
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Die evangelische [[Friedenskirche (Kassel)|Friedenskirche]] wurde 1905 bis 1908 in städtebaulich markanter Lage im westlichen Bereich der heutigen Friedrich-Ebert-Straße errichtet. Ihre opulenten [[neobarock]]en Formen stehen im Kontrast zur unweit entfernten [[Neoromanik|neoromanischen]] Kirche [[St. Maria (Kassel)|Sankt Maria]] (mit Beinamen und im Volksmund Rosenkranzkirche) am Bebelplatz. |
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=== Weitere Museen und Ausstellungsorte === |
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=== Harleshausen === |
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In der Stadt gibt es weitere Museen und Ausstellungsorte: |
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Die [[Künstler-Nekropole]] in [[Harleshausen]] bei Kassel ist ein Friedhof, eine Parkanlage, ein Kunstwerk des öffentlichen Raums und ein Wanderweg, geschaffen von documenta-Künstlern, die sich zu Lebzeiten testamentarisch verpflichteten, sich im Habichtswald am westlichen Stadtrand von Kassel nahe dem Bergpark Wilhelmshöhe am Blauen See beerdigen zu lassen. Der documenta-Künstler [[Harry Kramer]] schuf mit der Künstler-Nekropole eine neue Ausdrucksform der Kunst im öffentlichen Raum. |
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[[Bild:Kassel-stadtmuseum-v-so.jpg|thumb|300px|Kassel, Gebäude des Stadtmuseums von SO (2003-12-28)]] |
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* Das '''Naturkundemuseum''' im Ottoneum ([http://www.stadt-kassel.de/naturkundemuseum/index.htm http://www.stadt-kassel.de/naturkundemuseum/index.htm]) geht zurück auf die im Jahr 1568 gegründeten ''Kunstkammer'' von Landgraf Wilhelm IV. Zusammen mit Schaustücken aus späterer Zeit soll der Wandel im Verständnis der Natur im Laufe von Jahrhunderten gezeigt werden. |
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[[Datei:Hessisches landesmuseum kassel.JPG|mini|Das Hessische Landesmuseum]] |
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* Das '''Stadtmuseum''' ([http://www.ass-kassel.de/projekte/stadtmuseum/ http://www.ass-kassel.de/projekte/stadtmuseum/]) wurde 1979 als historisches Museum gegründet. Es stellt anhand von Stadtmodellen, bildlichen Dokumenten und Alltagsgegenständen die geschichtliche Entwicklung Kassels dar; dabei steht die Neuzeit im Vordergrund. |
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[[Datei:Kassel asv2022-02 img40 Ottoneum.jpg|mini|Das Naturkundemuseum im Ottoneum]] |
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* Das '''Brüder-Grimm-Museum''' ([http://www.probuerger.de/kassel/public/produkt_detail.cfm?Produkt_ID=272 weblink]) befasst sich mit Sammlung, Dokumentation und wissenschaftlicher Erforschung zu Leben, Werk und Wirkung der [[Gebrüder Grimm|Brüder Jacob und Wilhelm Grimm]] |
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* im selben Gebäude befindet sich auch die [[Louis Spohr]] '''Gedenk- und Forschungsstätte''' ([http://www.kassel.de/museen.pl?aktion=entry_info&id=23 weblink]), ein Museum zur Geschichte des Violinspiels |
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* Das '''Museum für Sepulkralkultur''' ([http://www.sepulkralmuseum.de/ http://www.sepulkralmuseum.de/]) zeigt Dauer- und Wechselausstellungen zu Bestattungskultur und Totenkult. |
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* Die '''Caricatura''' ([http://www.caricatura.de/Kassel/ http://www.caricatura.de/Kassel/]) im [[Kulturbahnhof Kassel]] versteht sich als Galerie für Komische Kunst. |
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* Im '''Dichterhaus Brückner-Kühner''' ([http://museumsnacht.m-s.de/Institutionen/dichterhaus.htm http://museumsnacht.m-s.de/Institutionen/dichterhaus.htm]) in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller [[Christine Brückner]] und [[Otto Heinrich Kühner]] von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben. |
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== Gärten und Parks == |
== Gärten und Parks == |
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[[Datei:Bergpark wilhelmshoehe grosse fontaene.jpg|mini|''Große Fontäne'' der Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe]] |
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=== Bergpark Wilhelmshöhe === |
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Am westlichen Stadtrand von Kassel liegt eine Parkanlage mit Status [[UNESCO-Weltkulturerbe]]: Der [[Bergpark Wilhelmshöhe]] mit [[Schloss Wilhelmshöhe]], der [[Löwenburg (Kassel)|Löwenburg]] und dem [[Herkules (Kassel)|Herkules]], dem [[Wahrzeichen]] der Stadt. Um 1700 wurde er von Landgraf [[Karl (Hessen-Kassel)|Karl]] als [[barock]]e Parkanlage begonnen. Im 18./19. Jahrhundert wurde der Bergpark teilweise zu einem englischen [[Landschaftspark]] umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zwei Mal wöchentlich die ''Wasserspiele'' statt. |
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=== Karlsaue === |
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Die '''[[Karlsaue (Kassel)|Karlsaue]]''' ist eine ursprünglich barocke, ab [[1680]] gestaltete Parkanlage am Rand der Innenstadt mit der [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]], dem ''Marmorbad'' und der ''Blumeninsel Siebenbergen''. |
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=== Weitere Parks === |
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* Der '''[[Fürstengarten]]''' liegt zwischen ''Landesmuseum'', [[Universitätsbibliothek Kassel|Murhardbibliothek]] und ''Weinberg''. |
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* Der '''[[Park Schönfeld]]''' liegt mit dem [[Botanischer Garten Kassel|Botanischen Garten]] und dem [[Schloss Schönfeld (Kassel)|Schloss Schönfeld]] im Süden Kassels. |
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* Der '''Stadthallengarten''' (Stadtteil West) ist eine Bürgerstiftung und liegt oberhalb der [[Stadthalle Kassel]]. |
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* Außerhalb Kassels liegt in [[Calden]] der '''Park Wilhelmsthal''', ein Landschaftspark mit Ursprung im Rokoko samt [[Schloss Wilhelmsthal (Calden)|Schloss Wilhelmsthal]]. |
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== Kunst im öffentlichen Raum == |
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{{Hauptartikel|Liste öffentlicher Kunstwerke und Denkmäler in Kassel}} |
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Die Kunst im öffentlichen Raum Kassels ist eng verbunden mit der Ausstellungsreihe [[documenta]], die weltweit Maßstäbe setzt. So finden sich in Kassel u. a. die folgenden Arbeiten von documenta-Teilnehmern:<ref>documenta-open-air auf [http://www.kassel.city-map.de/02010000 Sehenswertes der Region Kassel] (Kassel City-Map)</ref><ref>[http://www.kassel.de/cms02/kultur/documenta/kunstwerke Die dokumenta-Kunstwerke] (Kassel.de)</ref> |
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* Edelstahlskulptur von [[Erich Hauser]] auf dem Friedrichplatz (Teilnehmer der documenta 3, 4 und 6 – 1964, 1968 und 1977) |
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* ''[[Rahmenbau|Landschaft im Dia]]'' (Rahmenbau) des Künstlerkollektivs [[Haus-Rucker-Co]] (für die documenta 6, 1977) |
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* ''[[Der vertikale Erdkilometer]]'': Der amerikanische Künstler [[Walter De Maria]] bohrte auf dem Friedrichsplatz ein 1 Kilometer tiefes Loch in die Erde, in das 1 m lange, ineinander gesteckte, massive Messingstäbe von 5 cm Durchmesser in die Erde eingelassen wurden (zur documenta 6, 1977) |
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* ''[[7000 Eichen]] – Stadt-verwaldung statt Stadt-verwaltung'' ist ein über die gesamte Stadt verteiltes Werk des Künstlers [[Joseph Beuys]] (für die documenta 7, 1982) |
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* ''Raumskulptur'' von [[Per Kirkeby]] an der documenta Halle (Teilnehmer der documenta 5, 7 und 9 – 1972, 1982, 1992) |
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* Die 12 m hohe ''Hercules throws pick-axe'' (Spitzhacke) von [[Claes Oldenburg]] auf der Regattawiese am Fuldaufer (für die documenta 7, 1982) |
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* ''[[Man walking to the sky]]'' (Himmelsstürmer) von [[Jonathan Borofsky]] auf dem Kasseler Bahnhofsvorplatz (für die documenta 9, 1992) |
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* [[Laserscape Kassel]] von [[Horst H. Baumann]], die weltweit erste permanente Laser-Licht-Skulptur im öffentlichen Stadtraum (für documenta 6, 1977) |
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* „Die Fremden“ von [[Thomas Schütte]] auf dem Säulenportal (zur documenta 9, 1992. Weitere Beteiligungen: 1987 und 1997) |
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* Granitblock von Ulrich Rückriem neben der Neuen Galerie (zur documenta 7, 1981/82) |
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Das der documenta 9 (1992) zugeordnete Werk ''Treppe ins Nichts'' von Gustav Lange war so heftig umstritten, dass es der damalige Oberbürgermeister [[Georg Lewandowski]] in einer nicht legalen Aktion im Jahr 2000 abreißen ließ.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.feuerwehr-kassel.eu/cms01/verwaltung/oberbuergermeister/rede/00233/index_print.html |titel=Neujahrsempfang 20. Januar 2001 (Abriss der Königsplatztreppe) |zugriff=2015-02-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150215185903/http://www.feuerwehr-kassel.eu/cms01/verwaltung/oberbuergermeister/rede/00233/index_print.html |archiv-datum=2015-02-15 }}</ref><ref>diepresse.com am 23. Juli 2013: [https://diepresse.com/home/meinung/marginalien/1433715/Grosse-Welt-im-kleinen-Gluck_Von-Kate-bis-Minimundus Große Welt im kleinen Glück: Von Kate bis Minimundus]</ref> |
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Darüber hinaus existieren neben den anlässlich der documenta-Ausstellungen in Kassel verbliebenen Kunstwerken im Außenbereich eine große Zahl von weiteren Skulpturen. So das Mahnmal für die während des Zweiten Weltkrieges beschäftigten Zwangsarbeiter des Unternehmens Henschel [[Die Rampe (Mahnmal)|''Die Rampe'']] von [[E. R. Nele]], das sich heute auf dem Gelände der Universität Kassel befindet. |
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== Aussichtstürme == |
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* Hoch oben über dem südwestlichen Kasseler Stadtteil [[Brasselsberg (Kassel)|Brasselsberg]] steht im [[Hoher Habichtswald|Habichtswald]] der [[Bismarckturm (Kassel)|Kasseler Bismarckturm]] (1903–1904 erbaut; 25,5 m hoch) auf dem [[Brasselsberg (Habichtswald)|Brasselsberg]] ({{Höhe|434.2}}); gute Aussichtsmöglichkeit |
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* Auf dem [[Hohes Gras|Hohen Gras]] ({{Höhe|614.8}}; höchster Punkt des Kasseler Stadtgebiets; Habichtswald) steht der Aussichtsturm ''Hohes Gras'' (30,7 m hoch; 1890 erbaut) nebst gleichnamiger Berggaststätte; gute Fernsichtsmöglichkeit |
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* Auf dem [[Elfbuchen]] (ca. {{Höhe|535}}; Habichtswald) steht der 1879 eröffnete Aussichtsturm ''Elfbuchenturm'', von dem keine Aussicht mehr zu genießen ist, weil seine Aussichtsplattform ({{Höhe|551.3}}) von zahlreichen Bäumen überragt wird. |
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== Literatur == |
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[[Bild:Kassel-lac-von-schloss-n-so.jpg|thumb|300px|Lac im Park Wilhelmshöhe, unterhalb des Schlosses, nach SO (2003-12-07)]] |
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* [[Alois Holtmeyer]]: ''Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, Band VI.'' Marburg 1923. |
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* ''[[Dehio-Handbuch]] Hessen.'' München 1982, S. 472 ff. |
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* Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): ''Stadt Kassel I.'' (= ''[[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]], Baudenkmale in Hessen'') Wiesbaden 1984. |
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* Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.), Thomas Wiegand (Bearb.): ''Stadt Kassel II.'' (= ''Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Hessen'') Wiesbaden 2005. |
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* [[Harald Kimpel]] (Red.): ''Kunst im öffentlichen Raum. Kassel 1950–1991.'' Jonas-Verlag, 1991. |
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* Harald Kimpel (Red.): ''Kunst im öffentlichen Raum 2. Kassel 1992–2005.'' Jonas Verlag, 2005. |
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== Weblinks == |
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Am westlichen Stadtrand von Kassel liegt eine Parkanlage von Weltgeltung: Der '''[[Bergpark Wilhelmshöhe]]''' mit [[Schloss Wilhelmshöhe]], der [[Löwenburg]] und dem [[Herkules in Kassel|Herkules]], dem [[Wahrzeichen]] der Stadt. Um 1700 wurde er von Landgraf [[Karl_(Hessen-Kassel)|Karl]] als [[barock]]e [[Park]]anlage begonnen. Im 18./19. Jh. wurde der Bergpark teilweise zu einem englischen [[Landschaftspark]] umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort 2 mal wöchentlich die sog. ''Wasserspiele'' statt. |
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{{Commonscat|Buildings in Kassel|Bauwerke in Kassel}} |
|||
* [[Liste der Kulturdenkmäler in Kassel]] |
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* [http://www.dehio.org/bearbeitung/kassel.html Dehio-Beschreibungen der Orangerie (1905/1950/1982)] |
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* https://www.documenta.de/ |
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* https://www.7000-eichen.de/ |
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* [http://www.vorderer-westen.net/139/ Kunst im öffentlichen Raum im Vorderen Westen] |
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* [http://www.presche-chr.de/ Bilder und Berichte zur Geschichte Kassels und zur Denkmalpflege] |
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* http://www.kulturtopografie-kassel.de/ |
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== Einzelnachweise == |
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Die '''Karlsaue''' ist eine ursprünglich barocke Parkanlage in der Nähe der Innenstadt mit dem [[Museum für Astronomie und Technikgeschichte]] in der [[Orangerie]], dem ''Marmorbad'' und der ''Blumeninsel Siebenbergen''. |
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<references responsive/> |
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{{Hinweis Seiten-Koordinaten|linked=1}} |
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Im Süden der Stadt liegt der '''Park Schönfeld''' mit dem Botanische Garten. |
|||
Der '''Aschrottpark''' ist eine Bürgerstiftung und liegt oberhalb der wiederauf- und später umgebauten Stadthalle. |
|||
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Kassel|!]] |
|||
Der '''Henschelpark''' mit Mahnmal liegt zwischen Landesmuseum, Murhardtbibliothek und Weinberg. |
|||
[[Kategorie:Bauwerk in Kassel|!]] |
|||
[[Kategorie:Liste (Kulturdenkmäler in Hessen)|Kassel]] |
Aktuelle Version vom 7. April 2025, 12:11 Uhr
Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Kassel verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet.

Innenstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Innenstadt zeigt in der Gesamtkonzeption Züge einer klassizistischen Gartenstadt und als ehemalige Residenzstadt verfügt sie über zahlreiche Verwaltungsgebäude und Parks. Bekannt ist Kassel jedoch vor allem aufgrund der zahlreichen erhaltenen Beispiele der Wirtschaftswunderarchitektur (z. B. die Treppenstraße und der Scheidemannplatz als Ensemble). Mehr als anderswo ist man um den Erhalt der frühen Nachkriegsarchitektur bemüht, viele der Bauten stehen unter Denkmalschutz.
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stiftskirche St. Martin
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Die ehemalige Stiftskirche St. Martin wurde vor 1364 unter Landgraf Heinrich II. begonnen und bereits 1366 zur Stiftskirche ernannt; zur Weihe 1367 war der polygonal gebrochene Chor wohl bereits fertiggestellt. Die Arbeiten an der Langhaushalle zogen sich bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts hin. Im Zweiten Weltkrieg (1943) ging die Substanz bis auf die Außenmauern und die Gewölbe im Chor verloren. Den Wiederaufbau mit den markanten Türmen 1954 bis 1958 plante Heinrich Otto Vogel. Im Innern sind Grabdenkmäler der Fürsten erhalten, darunter von Philipp dem Großmütigen. Im Chor Glasfenster mit Wappen der hessischen Ritterschaft.
Sonstige Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brüderkirche, 1292, (evangelisch)
- Garnisonkirche, 1757, eine Ruine des Zweiten Weltkrieges
- Karlskirche, 1698, (evangelisch), vereinfacht wiederaufgebaut
- Alter Kirchturm der Lutherkirche, 1893 (76 m hoch), mit modernen Kirchengebäude und umgebenden Grabdenkmälern
- Kreuzkirche, Zentralbau von 1906. Nach Kriegszerstörung durch Gustav Gsaenger in modernen Formen wieder aufgebaut. Turmmotiv auch bei weiteren Kirchenbauten Gsaengers erkennbar.
Profane Bauwerke bis zur Moderne
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- Aschrottbrunnen 1908, 1987, Brunnen und Mahnmal am Rathaus
- Drahtbrücke, 1870, Fußgänger-Hängebrücke über der Fulda
- Druselturm, 1415, Turm der alten Stadtmauer
- Elisabethhospital, 1586, ehemaliges Siechenhaus der Stadt
- Fridericianum, 1769, Museumsgebäude auch für documenta-Zwecke
- Frühstückspavillon, etwa 1800 errichteter Gartenpavillon
- Kassel Hauptbahnhof, 1852, nach dem Zweiten Weltkrieg 1952 großteils durch Neubau ersetzt
- Karlshospital, 1720, ursprünglich eine Erziehungs- und Besserungsanstalt
- Marstall, 1591, heute beherbergt es u. a. das Stadtarchiv und eine Markthalle
- Ottoneum, 1603, erstes festes (ehem.) Theatergebäude Deutschlands
- Palais Bellevue, 1714, ehemalige Sternwarte und Teil des Schloss Bellevue
- Rathaus, Neobarock, 1909, Dach nach 1945 in vereinfachter Form wieder aufgebaut
- Renthof, 1616, ein ehemaliges Karmeliterkloster
- Rondell, ein 1523 erbauter Geschützturm der Kasseler Festungsanlage
- Altan des ehemaligen Roten Palais, 1821. Von Sep Ruf integriert in ein Kaufhausgebäude.
- Zeughaus, 1580, erbaut zwischen 1581 und 1583. An der erhaltenen Hauptfront zwei Portale von 1766 sowie einige Inschriften aus der Erbauungszeit. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist das Gebäude eine Ruine und teilweise abgerissen worden.
- Zwehrenturm 1330, Stadttor und Festungsturm, zeitweilig als Sternwarte genutzt
Verlorene Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deichmannhaus, Renaissance-Fachwerkhaus der untergegangenen Altstadt
- Haus Klosterstraße 11, Renaissance-Fachwerkhaus der untergegangenen Altstadt
- Henschelhaus, 1923, Geschäftshaus, abgerissen 2010. Fassade als Teil eines Modekaufhauses wiedererrichtet.
- Landgraf-Philipp-Denkmal, 1899 Denkmal von Hans Everding
- Palais Reichenbach, 1772, klassizistisches Stadtpalais, abgerissen 2006
Architektur der Moderne
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- Rothenbergsiedlung, 1929–1931 von Otto Haesler
- Hallenbad Ost, 1930 (geschlossen seit 2007)
- Staatstheater, 1955–1959 von Paul Bode
- AOK-Gebäude am Friedrichsplatz 14, 1957 von Konrad Proll
- Polizei- und Verwaltungsgebäude am Altmarkt, 1955, abgerissen 2006
- Fatimakirche Memelweg 19, 1959 von Gottfried Böhm
- Stadtbad Mitte, 1967, abgerissen 2013/14
- Kunsthochschule Menzelstraße 13–15, 1965–1969 von Paul Friedrich Posenenske
- Unterneustadt, Planungsgebiet seit 1996
- Im „Dichterhaus Brückner-Kühner“ in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben.
Technische und Industriedenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Textilfabrik Salzmann & Comp. in Bettenhausen
- „Haferkakao“, Industrieareal in Bettenhausen, 2011 größtenteils abgerissen
- Textilfabrik Gottschalk & Co. in Nord-Holland, seit 2008 größtenteils abgerissen
- Fabrikanlagen der Henschel-Werke
- Stammwerk, Holländischer Platz, 1975 und 2010 abgerissen
- Werk Rothenditmold, vorgesehen zur Umnutzung als Technik-Museum
- Straßenbahndepot Holländische Straße, 2011 abgerissen
Weiteres Stadtgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bettenhausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Messinghof an der Losse wurde 1679 von Landgraf Karl gegründet und gilt als Geburtsstätte des Kasseler Herkules. Die noch teilweise erhaltene Anlage beeindruckt durch ihre barocke Architektur. Der Messinghof gilt als eines der bedeutendsten Industriedenkmäler der weiteren Region.
Nord-Holland
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Unmittelbar vor den Toren der heute zerstörten Altstadt befanden sich die Werksanlagen der Firma Henschel & Sohn. Die beiden Gleiszugänge über die Wolfhager Straße zum Unterstadtbahnhof und der Anschluss entlang der Bunsenstraße zur Schenkebier Stanne sind heute ebenso nicht mehr erhalten wie die Hallenstruktur des Stammwerks Kassel. Einziger Rest ist die Halle K19 und der Rest der Halle K18 nördlich der Moritzstraße.
Die gesamte Stadtteilentwicklung war geprägt durch die Ansiedlung verschiedener Zulieferbetriebe. Letzte Zeugnisse davon bilden die Torhäuser des Schlachthofs an der Mombachstraße, der Mitte der 1970er Jahre abgerissen wurde und das direkt an die Henschelei anschließende Werksgelände der Tuch- und Zeltfabrik Gottschalk & Co. Letztere produzierte bis in die 1990er Jahre am Standort und wurde im Zuge der Erweiterung der Universität Kassel bis auf eine Produktionshalle und zwei Gebäude am Werkseingang abgerissen.
Vorderer Westen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kasseler Stadtteil Vorderer Westen (ehemaliges Hohenzollernviertel) entwickelte sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts westlich des damaligen Stadtzentrums. Als Gründer gilt der Kasseler Kaufmann Sigmund Aschrott. Er kaufte Grundstücke auf und brachte die Entwicklung der Infrastruktur voran. Das Erscheinungsbild des Stadtteils wird noch heute durch einen geschlossenen Baubestand aus Gründerzeit- und Jugendstilgebäuden geprägt; dabei handelt es sich zumeist um bürgerliche Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.
Mit alleine 277 einzelnen Kulturdenkmälern im Stadtteil hat der Vordere Westen eine für Kassel einmalige Dichte kultureller Zeugnisse. Der überwiegende Bereich des Stadtteils mit seinen Straßen, Plätzen und dem Stadtbild ist als Gesamtanlage als Kulturdenkmal eingestuft.
Die Stadthalle Kassel, die 1911 bis 1914 nach einem preisgekrönten Entwurf der Architekten Ernst Rothe und Max Hummel errichtet wurde, ist als monumentaler Bau des Neoklassizismus ausgeführt worden. Der Bau wurde von Aschrott finanziell maßgeblich unterstützt.
Die evangelische Friedenskirche wurde 1905 bis 1908 in städtebaulich markanter Lage im westlichen Bereich der heutigen Friedrich-Ebert-Straße errichtet. Ihre opulenten neobarocken Formen stehen im Kontrast zur unweit entfernten neoromanischen Kirche Sankt Maria (mit Beinamen und im Volksmund Rosenkranzkirche) am Bebelplatz.
Harleshausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Künstler-Nekropole in Harleshausen bei Kassel ist ein Friedhof, eine Parkanlage, ein Kunstwerk des öffentlichen Raums und ein Wanderweg, geschaffen von documenta-Künstlern, die sich zu Lebzeiten testamentarisch verpflichteten, sich im Habichtswald am westlichen Stadtrand von Kassel nahe dem Bergpark Wilhelmshöhe am Blauen See beerdigen zu lassen. Der documenta-Künstler Harry Kramer schuf mit der Künstler-Nekropole eine neue Ausdrucksform der Kunst im öffentlichen Raum.

Gärten und Parks
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Bergpark Wilhelmshöhe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am westlichen Stadtrand von Kassel liegt eine Parkanlage mit Status UNESCO-Weltkulturerbe: Der Bergpark Wilhelmshöhe mit Schloss Wilhelmshöhe, der Löwenburg und dem Herkules, dem Wahrzeichen der Stadt. Um 1700 wurde er von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18./19. Jahrhundert wurde der Bergpark teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zwei Mal wöchentlich die Wasserspiele statt.
Karlsaue
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Karlsaue ist eine ursprünglich barocke, ab 1680 gestaltete Parkanlage am Rand der Innenstadt mit der Orangerie, dem Marmorbad und der Blumeninsel Siebenbergen.
Weitere Parks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Fürstengarten liegt zwischen Landesmuseum, Murhardbibliothek und Weinberg.
- Der Park Schönfeld liegt mit dem Botanischen Garten und dem Schloss Schönfeld im Süden Kassels.
- Der Stadthallengarten (Stadtteil West) ist eine Bürgerstiftung und liegt oberhalb der Stadthalle Kassel.
- Außerhalb Kassels liegt in Calden der Park Wilhelmsthal, ein Landschaftspark mit Ursprung im Rokoko samt Schloss Wilhelmsthal.
Kunst im öffentlichen Raum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kunst im öffentlichen Raum Kassels ist eng verbunden mit der Ausstellungsreihe documenta, die weltweit Maßstäbe setzt. So finden sich in Kassel u. a. die folgenden Arbeiten von documenta-Teilnehmern:[1][2]
- Edelstahlskulptur von Erich Hauser auf dem Friedrichplatz (Teilnehmer der documenta 3, 4 und 6 – 1964, 1968 und 1977)
- Landschaft im Dia (Rahmenbau) des Künstlerkollektivs Haus-Rucker-Co (für die documenta 6, 1977)
- Der vertikale Erdkilometer: Der amerikanische Künstler Walter De Maria bohrte auf dem Friedrichsplatz ein 1 Kilometer tiefes Loch in die Erde, in das 1 m lange, ineinander gesteckte, massive Messingstäbe von 5 cm Durchmesser in die Erde eingelassen wurden (zur documenta 6, 1977)
- 7000 Eichen – Stadt-verwaldung statt Stadt-verwaltung ist ein über die gesamte Stadt verteiltes Werk des Künstlers Joseph Beuys (für die documenta 7, 1982)
- Raumskulptur von Per Kirkeby an der documenta Halle (Teilnehmer der documenta 5, 7 und 9 – 1972, 1982, 1992)
- Die 12 m hohe Hercules throws pick-axe (Spitzhacke) von Claes Oldenburg auf der Regattawiese am Fuldaufer (für die documenta 7, 1982)
- Man walking to the sky (Himmelsstürmer) von Jonathan Borofsky auf dem Kasseler Bahnhofsvorplatz (für die documenta 9, 1992)
- Laserscape Kassel von Horst H. Baumann, die weltweit erste permanente Laser-Licht-Skulptur im öffentlichen Stadtraum (für documenta 6, 1977)
- „Die Fremden“ von Thomas Schütte auf dem Säulenportal (zur documenta 9, 1992. Weitere Beteiligungen: 1987 und 1997)
- Granitblock von Ulrich Rückriem neben der Neuen Galerie (zur documenta 7, 1981/82)
Das der documenta 9 (1992) zugeordnete Werk Treppe ins Nichts von Gustav Lange war so heftig umstritten, dass es der damalige Oberbürgermeister Georg Lewandowski in einer nicht legalen Aktion im Jahr 2000 abreißen ließ.[3][4]
Darüber hinaus existieren neben den anlässlich der documenta-Ausstellungen in Kassel verbliebenen Kunstwerken im Außenbereich eine große Zahl von weiteren Skulpturen. So das Mahnmal für die während des Zweiten Weltkrieges beschäftigten Zwangsarbeiter des Unternehmens Henschel Die Rampe von E. R. Nele, das sich heute auf dem Gelände der Universität Kassel befindet.
Aussichtstürme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hoch oben über dem südwestlichen Kasseler Stadtteil Brasselsberg steht im Habichtswald der Kasseler Bismarckturm (1903–1904 erbaut; 25,5 m hoch) auf dem Brasselsberg (434,2 m); gute Aussichtsmöglichkeit
- Auf dem Hohen Gras (614,8 m; höchster Punkt des Kasseler Stadtgebiets; Habichtswald) steht der Aussichtsturm Hohes Gras (30,7 m hoch; 1890 erbaut) nebst gleichnamiger Berggaststätte; gute Fernsichtsmöglichkeit
- Auf dem Elfbuchen (ca. 535 m; Habichtswald) steht der 1879 eröffnete Aussichtsturm Elfbuchenturm, von dem keine Aussicht mehr zu genießen ist, weil seine Aussichtsplattform (551,3 m) von zahlreichen Bäumen überragt wird.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois Holtmeyer: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, Band VI. Marburg 1923.
- Dehio-Handbuch Hessen. München 1982, S. 472 ff.
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Stadt Kassel I. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Hessen) Wiesbaden 1984.
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.), Thomas Wiegand (Bearb.): Stadt Kassel II. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Hessen) Wiesbaden 2005.
- Harald Kimpel (Red.): Kunst im öffentlichen Raum. Kassel 1950–1991. Jonas-Verlag, 1991.
- Harald Kimpel (Red.): Kunst im öffentlichen Raum 2. Kassel 1992–2005. Jonas Verlag, 2005.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Kulturdenkmäler in Kassel
- Dehio-Beschreibungen der Orangerie (1905/1950/1982)
- https://www.documenta.de/
- https://www.7000-eichen.de/
- Kunst im öffentlichen Raum im Vorderen Westen
- Bilder und Berichte zur Geschichte Kassels und zur Denkmalpflege
- http://www.kulturtopografie-kassel.de/
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ documenta-open-air auf Sehenswertes der Region Kassel (Kassel City-Map)
- ↑ Die dokumenta-Kunstwerke (Kassel.de)
- ↑ Neujahrsempfang 20. Januar 2001 (Abriss der Königsplatztreppe). Archiviert vom am 15. Februar 2015; abgerufen am 15. Februar 2015.
- ↑ diepresse.com am 23. Juli 2013: Große Welt im kleinen Glück: Von Kate bis Minimundus