Zum Inhalt springen

„Wechselburg“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
 
(267 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
|Wappen = Wappen wechselburg.png
! Wappen
|Breitengrad = 51/00/11/N
! Karte
|Längengrad = 12/46/36/E
|- style="background: #ffffff;" align="center"
|Lageplan = Wechselburg in FG.png
| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappenwechselburg.gif]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]</small><!-- Optional: link auf Stadt-Wappenseite im Internet oder ähnliches anhängen. Wappen nur mit Genehmigung der Gemeinde einfügen, siehe Hinweise unter dem Link "Wikipedia:Wappen"! -->
|Bundesland = Sachsen
| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte_Wechselburg_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Wechselburg hervorgehoben]]
|Landkreis = Mittelsachsen
|Höhe = 185
|PLZ = 09306
|Vorwahl = 037384, 037346
|Gemeindeschlüssel = 14522580
|LOCODE = DE WLB
|Gliederung = 13 Ortschaften
|Straße = Bahnhofstraße 16
|Website = [https://www.wechselburg.de/ www.wechselburg.de]
|Bürgermeister = Daniel Bergert
|Bürgermeistertitel= Bürgermeister
|Partei = CDU
}}

'''Wechselburg''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Sachsen|sächsischen]] [[Landkreis Mittelsachsen]].

== Geographie ==
{| class="float-right"
|-
|-
| [[Datei:Wechselburg 51.Breitengrad.JPG|mini|hochkant=1|Wechselburg: 51. Breitengrad]]
! colspan="2" | Basisdaten
|}
|---- bgcolor="#FFFFFF"
Wechselburg liegt ca. 12&nbsp;km westlich der Stadt [[Mittweida]] und ca. 25&nbsp;km nördlich von [[Chemnitz]]. Die Gemeinde liegt im Tal der [[Zwickauer Mulde]] am Fuße des 353&nbsp;m hohen [[Rochlitzer Berg]]es. Unweit des stillgelegten Bahnhofs verläuft der 51. [[Breitengrad]]. Im eigentlichen Ort ohne Ortsteile lebten Stand 2009 insgesamt 738 Einwohner. Durch Wechselburg führt die [[Via Porphyria]]<ref>[https://www.wanderkompass.de/Deutschland/Via-Porphyria.html Webseite der Via Porphyria]</ref> und der [[Lutherweg Sachsen]].<ref>[https://www.lutherweg-sachsen.de/lutherweg_orte.cfm?wahl_ort=22#ort_22 Webseite des Lutherwegs Sachsen]</ref>
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Freistaat Sachsen]]

|---- bgcolor="#FFFFFF"
=== Ortsteile ===
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Chemnitz|Chemnitz]]
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:
|---- bgcolor="#FFFFFF"
{| class="toptextcells"
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Mittweida|Mittweida]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Geografische Lage|Geographische Lage]]: || 51° 0' 0" n. Br. <br> 12° 46' 0" ö. L.
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 185 m ü. [[Normalnull|NN]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Fläche]]: || 25,59 [[Quadratkilometer|km²]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 2.231 ''<small>(30. April 2005)</small>''
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 87 Einwohner je km²
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 09306
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 037384
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>MW</tt>
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 14 1 82 460
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Gemeindegliederung: || 13 Ortschaften
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| Adresse der<br />Gemeindeverwaltung: || Bahnhofstraße. 16<br/>09306 Wechselburg
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.wechselburg.de/ www.wechselburg.de]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:sekretariat.gvwbg@t-online.de sekretariat.gvwbg@t-online.de]
|-
|-
|
! colspan="2" | Politik
* [[Altzschillen]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
* [[Carsdorf (Wechselburg)|Carsdorf]]
| [[Bürgermeister]]: || Renate Naumann
* [[Corba (Wechselburg)|Corba]]
* [[Göhren (Wechselburg)|Göhren]]
|
* [[Göppersdorf (Wechselburg)|Göppersdorf]]
* [[Hartha (Wechselburg)|Hartha]]
* [[Meusen]]
* [[Mutzscheroda]]
|
* [[Nöbeln]]
* [[Seitenhain (Wechselburg)|Seitenhain]]
* Wechselburg
* [[Zschoppelshain]]
|}
|}
'''Wechselburg''' ist eine kreisangehörige Gemeinde im [[Freistaat Sachsen|sächsischen]] [[Landkreis Mittweida]]. Sie liegt im Tal der [[Zwickauer Mulde]] am Fuße des 353 m hohen [[Rochlitzer Berg]]es.


== Geographie ==
<!-- === Geographische Lage === -->
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc -->
<!-- === Geologie === -->
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->
=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
Angrenzende Gemeinden sind [[Königshain-Wiederau]] und [[Seelitz]] sowie die Städte [[Lunzenau]], [[Penig]] und [[Rochlitz]]. Im Westen grenzt die zum [[Landkreis Leipzig]] gehörende Stadt [[Geithain]] an.


== Geschichte ==
Angrenzende Gemeinden im Landkreis Mittweida sind [[Königshain-Wiederau]] und [[Seelitz]] sowie die Städte [[Lunzenau]], [[Penig]] und [[Rochlitz]]. Im Westen grenzt die zum [[Landkreis Leipziger Land]] gehörende Gemeinde [[Narsdorf]] an.
[[Datei:Romanische Basilika 13. Jh. Wechselburg.JPG|mini|links|Die romanische Basilika Hl. Kreuz (Kloster- und Pfarrkirche)]]
[[Datei:Mulde-wechselburg.jpg|mini|Porphyrbrücke über die Zwickauer Mulde bei Wechselburg]]
Aus slawischer Zeit (laut [[Volkmar Geupel]] und bestätigt durch Keramikfunde aber aus dem Mittelalter) stammt der nahe gelegene [[Burgstall Wechselburg]], eine Höhenburg/Spornburg in Art einer Wallburg. Etwa 1250 m nordwestlich des Schlosses Wechselburg befindet sich in Spornlage über dem Söllichaubach der zweite mittelalterliche Burgstall "Altes Schloß"/"Selche"<ref>Bodendenkmal mittelalterliche Höhenburg in Spornlage über dem Söllichaubach. Namens "Altes Schloß"/"Selche" bei Wechselburg (S. 71), in [[Volkmar Geupel]]: Die geschützten Bodendenkmale im [[Bezirk Karl-Marx-Stadt]]. Hrsg. [[Heinz-Joachim Vogt]], Kleine Schriften des [[Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden|Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden]], Heft 3, Dresden 1983, ISSN 0232-5446</ref>.


Der Ort, als Zschillen (‚Bienenort‘) gegründet, ist eng mit der Gründung des [[Kloster Wechselburg|Klosters Zschillen]] im Jahr 1168 durch Graf [[Dedo V. der Feiste|Dedo von Rochlitz-Groitzsch]] für die [[Augustiner-Chorherren]] verbunden. Die dazu errichtete Kirche diente auch als Begräbnisstätte der gräflichen Familie. Im Jahr 1278 wurde es dem [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] übereignet. Nach der [[Reformation]] kam das Kloster 1543 in den Besitz des sächsischen [[Moritz (Sachsen)|Herzogs Moritz]], der es umgehend [[Säkularisierung|säkularisierte]] und die Klostergüter (zusammen mit der [[Herrschaft Penig]]) an die [[Schönburg (Adelsgeschlecht)|Herren von Schönburg]] gegen die Orte [[Hohnstein (Sächsische Schweiz)|Hohnstein]], [[Stadt Wehlen|Wehlen]] und [[Lohmen (Sachsen)|Lohmen]] in der [[Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]] eintauschte. Daher kam für den Ort Zschillen und die Klosteranlage der Name ''Wechselburg'' auf, während [[Altzschillen]] seinen ursprünglichen Namen bis heute behalten hat.
=== Gemeindegliederung ===


Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde die Gemeinde mehrfach verwüstet. Nach dem Krieg wurde auf dem Gelände des ehemaligen, verfallenen Klosters das jetzige [[Schloss Wechselburg]] errichtet. 1843 gründete die Gräfin Emilie von Schönburg in Wechselburg das erste Diakonissenkrankenhaus in Sachsen. Die Schlossanlage befand sich bis zur Enteignung im Rahmen der [[Bodenreform (SBZ)|Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945]] im Besitz der Grafen und Herren von [[Schönburg (Adelsgeschlecht)|Schönburg-Glauchau]].
Altzschillen, Carsdorf, Corba, Göhren, Göppersdorf, Hartha, Meusen, Mutzscheroda, Nöbeln, Seitenhain, Wechselburg, Zschoppelshain, ....

<!-- === Klima === -->
In den 1950er und 1960er Jahren war im Schloss eine [[Tuberkulose|TBC]]-Heilstätte für Kinder, später ein Kinderkrankenhaus und bis 2005 das Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht.

Die Geschichte der erneuten Nutzung der seit der [[Reformation]] evangelischen [[Kloster Wechselburg|Klosterkirche]] als [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholische]] Kirche, sowie die wiedererlangte Bedeutung Wechselburgs als Wallfahrtsort, geht auf die Gestattung katholischer Privatandachten in dieser Kirche ab 1843 sowie auf die Konversion des Grafen von Schönburg-Glauchau zum Katholizismus im Jahr 1869 zurück. Darauf folgte zunächst ein jahrzehntelanger Streit: die evangelische Landeskirche verfolgte diese „Rekatholisierung“ argwöhnisch. Die Ereignisse gipfelten im „Wechselburger Kulturkampf“ im Jahr 1900: mittels Polizeieinsatz und Strafandrohungen wurde der Besuch der [[Fronleichnam]]sprozession im Schlosspark, damals vermutlich die einzige derartige Veranstaltung im evangelischen Sachsen, durch nicht zum Hausstand des Grafen gehörende Personen unterbunden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/aus-aller-welt/Als-der-Graf-katholisch-wurde;art309,196462 |titel=Als der Graf katholisch wurde |werk=die-tagespost.de |abruf=2020-06-26}}</ref>. Schließlich einigten sich die Schönburger und das zuständige Ministerium; öffentliche katholische Messen durften nun stattfinden. Zur römisch-katholischen Pfarrkirche wurde die (aufgrund der Enteignung nun nicht mehr in Familienbesitz befindliche) Basilika jedoch erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Sie ist seitdem zudem eine von zwei [[Wallfahrtskirche]]n auf dem Gebiet des Bundeslandes Sachsens sowie des [[Bistum Dresden-Meißen|Bistums Dresden-Meißen]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bistum-dresden-meissen.de/wir-sind/bistum-im-ueberblick/wallfahrts-gedenkorte/wallfahrts-u-gedenkorte |titel=Bistum Dresden-MeißenWallfahrtsorte |werk=bistum-dresden-meissen.de |abruf=2020-06-14}}</ref>. Seit 1992 beherbergt das Schloss wieder ein Kloster. [[Benediktiner]] aus dem [[Kloster Ettal]] haben im sogenannten kleinen Schloss ein Kloster sowie eine Familien- und Begegnungsstätte eingerichtet, die sich großen Zuspruchs erfreut. Die Kirche wurde 2018 in den päpstlichen Rang einer [[Basilica minor]] erhoben.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Zimmermann |url=https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/wallfahrtskirche-in-wechselburg-zur-paepstlichen-basilika-erhoben |titel=Papst verleiht Wallfahrtskirche in Wechselburg Ehrentitel: Ostdeutschland hat seine erste „Basilica minor“ |werk=[[katholisch.de]] |datum=2018-11-13 |abruf=2018-11-13}}</ref>

=== Eingemeindungen ===
{| class="wikitable"
|-
! Ehemalige Gemeinde
! Datum
! Anmerkung
|-
| Altzschillen<ref name="Metzler-Poeschel" /> ||style="text-align:center"| 1. Mai 1967 ||
|-
| Carsdorf<ref name="Metzler-Poeschel" /> ||style="text-align:center"| 20. Juni 1957 || Eingemeindung nach Mutzscheroda
|-
| Corba<ref name="Metzler-Poeschel" /> ||style="text-align:center"| 1. April 1974 || Eingemeindung nach Göhren
|-
| Göhren<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen">Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: [https://www.statistik.sachsen.de/html/825.htm Gebietsänderungen]</ref> ||style="text-align:center"| 1. Januar 1994 ||
|-
| Göppersdorf<ref name="Metzler-Poeschel">''Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern'', Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref><ref name="Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden">Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen</ref> || style="text-align:center" | 1. Juli 1950 || Eingemeindung nach Nöbeln
|-
| Hartha<ref name="Metzler-Poeschel" /> ||style="text-align:center"| 1. Januar 1969 || Eingemeindung nach Nöbeln
|-
| Meusen<ref name="Metzler-Poeschel" /><ref name="Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden" /> ||style="text-align:center"| 1. Juli 1950 || Eingemeindung nach Nöbeln
|-
| Mutzscheroda<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> ||style="text-align:center"| 1. Januar 1994 ||
|-
| Nöbeln<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> ||style="text-align:center"| 1. Januar 1994 ||
|-
| Seitenhain<ref name="Metzler-Poeschel" /> ||style="text-align:center"| 6. April 1972 || Eingemeindung nach Nöbeln
|-
| Zschoppelshain<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> ||style="text-align:center"| 1. Januar 1994 || Eingemeindung ohne den Ortsteil [[Winkeln (Seelitz)|Winkeln]] (Eingliederung nach Seelitz)
|}


== Geschichte ==
<!-- === Religionen === -->
<!-- === Eingemeindungen === -->
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Datei:Grundschule Wechselburg (1).jpg|mini|Grundschule Wechselburg]]
Entwicklung der Einwohnerzahl ''(31. Dezember)'':
{| class="wikitable float-left" style="text-align:center;"
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1834 || 1.122
|-
| 1871 || 1.427
|-
| 1890 || 1.340
|-
| 1910 || 1.363
|-
| 1925 || 1.323
|}
{| class="wikitable float-left" style="text-align:center;clear:none;"
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1939 || 1.186
|-
| 1946 || 1.620
|-
| 1950 || 1.437
|-
| 1964 || 1.332
|-
| 1990 || 1.222
|}
{| class="wikitable float-left" style="text-align:center;clear:none;"
|-
! Jahr
! Einwohner
|-
| 2000 || 2.290
|-
| 2007 || 2.142
|-
| 2010 || 2.045
|-
| 2012 || 1.938
|-
| 2013 || 1.929
|}
<div style="clear:left;"></div>


== Politik ==
Entwicklung der Einwohnerzahl ''([[31. Dezember]])'':
{{Wahldiagramm
{|
|GUV = ja
| valign="top" width="25%" |
|LAND = DE
* [[1998]] - 2.320
|JAHRALT = 2019
* [[1999]] - 2.304
|JAHRNEU = 2024
* [[2000]] - 2.290
|TITEL = Gemeinderatswahl 2024
* [[2001]] - 2.301
|TITEL2 = <small>'''Wahlbeteiligung:''' 77,1 % (2019: 73,7 %)</small>
| valign="top" width="25%" |
|PARTEI1 = CDU
* [[2002]] - 2.269
|ERGEBNIS1 = 51.4
* [[2003]] - 2.246
|ERGEBNISALT1 = 36.0
* [[2004]] - 2.244
|PARTEI2 = WWG
|ERGEBNIS2 = 30.7
|ERGEBNISALT2 = 26.1
|FARBE2 = 2323DF
|ANMERKUNG2 = Wechselburger Wählergemeinschaft
|PARTEI3 = SPD
|ERGEBNIS3 = 9.6
|ERGEBNISALT3 = 0.0
|PARTEI4 = FS21
|ERGEBNIS4 = 8.2
|ERGEBNISALT4 = 0.0
|PARTEI5 = BFW
|ERGEBNISALT5 = 26.4
|FARBE5 = AFDFDF
|PARTEI6 = AfD
|ERGEBNISALT6 = 11.5
}}[[Datei:Rathaus Wechselburg.jpg|mini|Rathaus Wechselburg]]
=== Gemeinderat ===
Die [[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024]] führte zu nebenstehendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Gemeinderats. Frühere Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.
{| class="wikitable"
|+letzte Gemeinderatswahlen
| rowspan="11" |{{Sitzverteilung
|float = left
|Land = DE
|Beschriftung = Sitze
|Überschrift = Gemeinderat ab 2024
| SPD|WWG|CDU|FS21
| WWG Farbe = 2323DF
|SPD = 1
|WWG = 3
|CDU = 7
|FS21 = 1
}}
! rowspan="2" |Liste
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|2024]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2024-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522580&_ptabs=%7B%22%23tab-vorwahl%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-09}}</ref>
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2019|2019]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2019-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522580&_ptabs=%7B%22%23tab-vorwahl%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-09}}</ref>
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Sachsen 2014|2014]]<ref>{{Internetquelle |autor=Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit |url=https://wahlen.sachsen.de/gemeinderatswahlen-2014-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522580&_ptabs=%7B%22%23tab-vorwahl%22%3A1%7D |titel=Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de |sprache=de |abruf=2024-09-09}}</ref>
|-
!Sitze
!in %
!Sitze
!in %
!Sitze
!in %
|-
|[[CDU Sachsen|CDU]]
|'''7'''
|'''51,4'''
|'''5'''
|'''36,0'''
|'''8'''
|'''51,4'''
|-
|Wechselburger Wählergemeinschaft
|3
|30,7
|4
|26,1
|–
|–
|-
|[[SPD Sachsen|SPD]]
|1
|9,6
|–
|–
|1
|8,9
|-
|[[Freie Sachsen (2021)|Freie Sachsen]]
|1
|8,2
|–
|–
|–
|–
|-
|BFW
|–
|–
|4
|26,4
|–
|–
|-
|[[AfD Sachsen|AfD]]
|–
|–
|1
|11,5
|–
|–
|-
|FWG
|–
|–
|–
|–
|5
|36,2
|-
|[[Bündnis 90/Die Grünen Sachsen|Grüne]]
|–
|–
|–
|–
|–
|3,5
|-
!Wahlbeteiligung
! colspan="2" |77,1 %
! colspan="2" |73,7 %
! colspan="2" |58,8 %
|}
|}
<!-- == Politik == -->
<!-- === Gemeinderat === -->
<!-- *[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] -->
<!-- *[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] -->
<!-- *[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] -->
<!-- *[[Freie Demokratische Partei|FDP]] -->
<!-- *[[Freie Wähler|FW]] -->
<!-- *[[Die Republikaner|REP]] -->
<!-- *[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] -->
<!-- === Bürgermeister === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Ortspartnerschaften === -->
<!-- == Kultur und Sehenswürdigkeiten == -->
<!-- === Theater === -->
<!-- === Museen === -->
<!-- === Musik === -->
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
<!-- === Bauwerke === -->
<!-- === Parks === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Sport === -->
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
<!-- === Verkehr === -->
Durch Wechselburg führte die [[Muldentalbahn]] von [[Glauchau]] nach [[Großbothen]]. Sie wurde 2002 stillgelegt. In der Gemeinde befindet sich das [[Kloster Wechselburg]].
[[Bild:Klosterkirche.gif|thumb|300px|Die romanische Basilika Hl. Kreuz (Kloster- und Pfarrkirche) Foto: Georg Roß]]


<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
=== Bürgermeister ===
Am 12. Juni 2022 wurde Daniel Bergert (CDU) mit 94,2 % zum Bürgermeister gewählt.<ref>[https://wahlen.sachsen.de/buergermeisterwahl-wahlergebnisse-2022.php?landkreis=14522&gemeinde=14522580&_ptabs=%7B%22%23tab-wahlgang_eins%22%3A1%7D statistik.sachsen.de]</ref> Seine Vorgängerin war von 1994 bis 2022 Renate Naumann (CDU).<ref>[https://wahlen.sachsen.de/buergermeisterwahl-wahlergebnisse-2022.php?landkreis=14522&gemeinde=14522580&_ptabs=%7B%22%23tab-historie%22%3A1%7D statistik.sachsen.de]</ref>
<!-- === Medien === -->
{| class="wikitable"
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
|+letzte Bürgermeisterwahlen
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->
!Wahl
<!-- === Bildung === -->
!Bürgermeister
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
!Vorschlag
<!-- == Persönlichkeiten == -->
!Wahlergebnis (in %)
<!-- === Ehrenbürger === -->
|-
<!-- === Söhne und Töchter der Gemeinde === -->
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2022#Landkreis Mittelsachsen|2022]]
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
|Daniel Bergert
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen=== -->
|Bergert
<!-- == Literatur == -->
|94,2
<!-- == Sonstiges == -->
|-
<!-- == Weblinks == -->
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2015#Landkreis Mittelsachsen|2015]]
<br style="clear:both;"/>
| rowspan="3" |Renate Naumann
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mittweida}}
| rowspan="3" |CDU
|49,5
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2008#Landkreis Mittelsachsen|2008]]
|63,5
|-
|[[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2001#Landkreis Mittweida|2001]]
|73,7
|}
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
* siehe auch: ''[[Liste der Kulturdenkmale in Wechselburg]]''
* [[Kloster Wechselburg]] mit [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] (katholische Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert) und [[Benediktiner]]-Klosteranlage
* Barockschloss (1753–1756, Baumeister [[Johann Gottlieb Ohndorff]]) – zurzeit leerstehend und baufällig
* 18 Hektar großer Schlosspark mit 180 Jahre altem seltenem Baumbestand
* Erstes [[Diakonissenhaus]] Sachsens
* Bäuerliches Museum im sogenannten ''Taubenhaus'' an der St.-Otto-Kirche
* Crodo-Tisch (alter Opfertisch an der Eulenkluft – Nachbildung des Originals)
* Historischer Marktplatz
* Ortskern mit kleinen, verwinkelten Gassen
* [[Paul Fleming|Paul-Fleming]]-Wohnhaus
* [[Rochlitzer Porphyr|Porphyr]]-Ratsherren (Denkmal an der Muldenbrücke)
* Porphyrbrücke über die Zwickauer Mulde bei Wechselburg
* Rathaus von 1924
* [[St. Otto (Wechselburg)|St.-Otto-Kirche]] auf dem Marktplatz mit Schramm-Orgel (J. J. Schramm war ein Schüler von Gottfried Silbermann)
* Zusammenfluss der [[Zwickauer Mulde]] und der [[Chemnitz (Fluss)|Chemnitz]]
* [[Göhrener Viadukt]], einer der imposantesten deutschen Brückenbauten aus der Frühzeit des Eisenbahnbaues, überquert die Zwickauer Mulde
* Königlich-sächsischer [[Meilenstein]] als Abzweigstein und Straßenbauverwaltungsstein im Ortsteil Carsdorf – ''Grüne Tanne''
* Draisinenfahrt auf der Muldentalbahn mit Halt am Stellwerk des Bahnhofs Wechselburg<ref>[https://www.schienentrabi.de/ Website des Schienentrabis des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e.&nbsp;V.]</ref>

<gallery widths="150" heights="150">
Wechselburg-Stadtkirche.jpg|Stadtkirche
Wechselburg-Barockschloss.jpg|Barockschloss
Brücken-Göhren.jpg|Göhrener Viadukt und Muldentalbahn
</gallery>

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* Historisches Marktfest

<gallery class="float-right" heights="100">
Bahnhof Wechselburg (1).JPG|Bahnhof Wechselburg (2016)
Bahnhof Wechselburg (7).JPG|Bahnsteige im Bahnhof Wechselburg (2016)
</gallery>

== Verkehrsanbindung ==
Die [[Bundesstraße 107|B 107]] führt zwischen den Ortsteilen Göppersdorf und Zschoppelshain durch den Osten des Gemeindegebietes. Der [[Bahnhof Wechselburg]] liegt an der [[Bahnstrecke Glauchau–Wurzen|Muldentalbahn]] von [[Glauchau]] nach [[Großbothen]], außerdem zweigte hier die [[Chemnitztalbahn]] nach [[Chemnitz]] ab. Der Betrieb auf diesen Bahnlinien wurde 2002 bzw. 1998 eingestellt.

== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* [[Johann Karl Götzinger]] (1731–1790), lutherischer Theologe
* [[Heinrich Karl Ernst Köhler]] (1765–1838), Philologe, Klassischer Archäologe und Numismatiker
* [[Heinrich Berthold]] (1856–1935), hessischer Politiker (SPD), geboren in Zschoppelshain
* [[Joachim von Schönburg-Glauchau (1873–1943)]], Graf, Abgeordneter in der Ersten Kammer des [[Sächsischer Landtag (1831–1918)|Sächsischen Landtags]]
* [[Alfred Ehlers (Bildhauer)|Alfred Ehlers]] (1885–1955), Architekt, Bildhauer, Kunstkeramiker und Grafiker
* [[Karl Schlegel (Jagdflieger)|Karl Schlegel]] (1893–1918), Jagdflieger im Ersten Weltkrieg
* Eduard Reifferscheid (1899–1992), Verleger, [[Luchterhand Literaturverlag]]
* [[Otfried Steger]] (1926–2002), Minister für Elektrotechnik und Elektronik der [[DDR]]
* [[Wolfgang Pfefferkorn]] (1928–2004), Ingenieur und Hochschullehrer
* [[Gundolf Fleischer]] (* 1943), Jurist und Politiker (CDU), 1976–2011 Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg

=== Personen in Verbindung mit der Gemeinde ===
* Graf Alban von Schönburg-Forderglauchau (1804–1864), Besitzer der Herrschaft und des Schlosses Wechselburg<ref>[[Robby Joachim Götze]]: ''Graf Alban von Schönburg (1804–1864) in Bildnissen seiner Zeit.'' In: Schriftenreihe Heft 10, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1994, S. 43.</ref>
* Gräfin Emilie von Schönburg-Forderglauchau (1806–1880), geborene Gräfin [[Franz Oliver von Jenison-Walworth|Jenison-Walworth]], errichtete in Wechselburg 1843 das erste Diakonissenhaus in Sachsen und eine Kleinkinderbewahranstalt
* [[Karl Gustav Hesse]] (1795–1851), Mediziner und Schriftsteller
* [[Joachim Graf von Schönburg-Glauchau]] (1929–1998), Jagdautor, [[Mitglied des Bundestages|Bundestagsabgeordneter]] der CDU 1990–1994
* [[Martin Keller (Leichtathlet)|Martin Keller]] (* 1986), Leichtathletik-Sprinter und Olympiateilnehmer 2008 und 2012

== Literatur ==
* {{BKD|14|95|103|Wechselburg}}
* {{Zedler Online|53|Wechselburg, Wexelburg|1448|1449|Wechselburg, Wexelburg}}

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{HOV}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mittelsachsen
|Navigationsleiste Ortsteile von Wechselburg
}}

{{Normdaten|TYP=g|GND=4064919-2|LCCN=n85319406|VIAF=152519519}}


[[Kategorie:Ort in Sachsen]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Mittelsachsen]]
[[Kategorie:Gegründet 1168]]

Aktuelle Version vom 24. Juni 2025, 06:31 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Wechselburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wechselburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 0′ N, 12° 47′ OKoordinaten: 51° 0′ N, 12° 47′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 185 m ü. NHN
Fläche: 25,65 km2
Einwohner: 1722 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09306
Vorwahlen: 037384, 037346
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 580
Gemeindegliederung: 13 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 16
09306 Wechselburg
Website: www.wechselburg.de
Bürgermeister: Daniel Bergert (CDU)
Lage der Gemeinde Wechselburg im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte

Wechselburg ist eine Gemeinde im sächsischen Landkreis Mittelsachsen.

Wechselburg: 51. Breitengrad

Wechselburg liegt ca. 12 km westlich der Stadt Mittweida und ca. 25 km nördlich von Chemnitz. Die Gemeinde liegt im Tal der Zwickauer Mulde am Fuße des 353 m hohen Rochlitzer Berges. Unweit des stillgelegten Bahnhofs verläuft der 51. Breitengrad. Im eigentlichen Ort ohne Ortsteile lebten Stand 2009 insgesamt 738 Einwohner. Durch Wechselburg führt die Via Porphyria[2] und der Lutherweg Sachsen.[3]

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angrenzende Gemeinden sind Königshain-Wiederau und Seelitz sowie die Städte Lunzenau, Penig und Rochlitz. Im Westen grenzt die zum Landkreis Leipzig gehörende Stadt Geithain an.

Die romanische Basilika Hl. Kreuz (Kloster- und Pfarrkirche)
Porphyrbrücke über die Zwickauer Mulde bei Wechselburg

Aus slawischer Zeit (laut Volkmar Geupel und bestätigt durch Keramikfunde aber aus dem Mittelalter) stammt der nahe gelegene Burgstall Wechselburg, eine Höhenburg/Spornburg in Art einer Wallburg. Etwa 1250 m nordwestlich des Schlosses Wechselburg befindet sich in Spornlage über dem Söllichaubach der zweite mittelalterliche Burgstall "Altes Schloß"/"Selche"[4].

Der Ort, als Zschillen (‚Bienenort‘) gegründet, ist eng mit der Gründung des Klosters Zschillen im Jahr 1168 durch Graf Dedo von Rochlitz-Groitzsch für die Augustiner-Chorherren verbunden. Die dazu errichtete Kirche diente auch als Begräbnisstätte der gräflichen Familie. Im Jahr 1278 wurde es dem Deutschen Orden übereignet. Nach der Reformation kam das Kloster 1543 in den Besitz des sächsischen Herzogs Moritz, der es umgehend säkularisierte und die Klostergüter (zusammen mit der Herrschaft Penig) an die Herren von Schönburg gegen die Orte Hohnstein, Wehlen und Lohmen in der Sächsischen Schweiz eintauschte. Daher kam für den Ort Zschillen und die Klosteranlage der Name Wechselburg auf, während Altzschillen seinen ursprünglichen Namen bis heute behalten hat.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gemeinde mehrfach verwüstet. Nach dem Krieg wurde auf dem Gelände des ehemaligen, verfallenen Klosters das jetzige Schloss Wechselburg errichtet. 1843 gründete die Gräfin Emilie von Schönburg in Wechselburg das erste Diakonissenkrankenhaus in Sachsen. Die Schlossanlage befand sich bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 im Besitz der Grafen und Herren von Schönburg-Glauchau.

In den 1950er und 1960er Jahren war im Schloss eine TBC-Heilstätte für Kinder, später ein Kinderkrankenhaus und bis 2005 das Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht.

Die Geschichte der erneuten Nutzung der seit der Reformation evangelischen Klosterkirche als römisch-katholische Kirche, sowie die wiedererlangte Bedeutung Wechselburgs als Wallfahrtsort, geht auf die Gestattung katholischer Privatandachten in dieser Kirche ab 1843 sowie auf die Konversion des Grafen von Schönburg-Glauchau zum Katholizismus im Jahr 1869 zurück. Darauf folgte zunächst ein jahrzehntelanger Streit: die evangelische Landeskirche verfolgte diese „Rekatholisierung“ argwöhnisch. Die Ereignisse gipfelten im „Wechselburger Kulturkampf“ im Jahr 1900: mittels Polizeieinsatz und Strafandrohungen wurde der Besuch der Fronleichnamsprozession im Schlosspark, damals vermutlich die einzige derartige Veranstaltung im evangelischen Sachsen, durch nicht zum Hausstand des Grafen gehörende Personen unterbunden[5]. Schließlich einigten sich die Schönburger und das zuständige Ministerium; öffentliche katholische Messen durften nun stattfinden. Zur römisch-katholischen Pfarrkirche wurde die (aufgrund der Enteignung nun nicht mehr in Familienbesitz befindliche) Basilika jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ist seitdem zudem eine von zwei Wallfahrtskirchen auf dem Gebiet des Bundeslandes Sachsens sowie des Bistums Dresden-Meißen[6]. Seit 1992 beherbergt das Schloss wieder ein Kloster. Benediktiner aus dem Kloster Ettal haben im sogenannten kleinen Schloss ein Kloster sowie eine Familien- und Begegnungsstätte eingerichtet, die sich großen Zuspruchs erfreut. Die Kirche wurde 2018 in den päpstlichen Rang einer Basilica minor erhoben.[7]

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altzschillen[8] 1. Mai 1967
Carsdorf[8] 20. Juni 1957 Eingemeindung nach Mutzscheroda
Corba[8] 1. April 1974 Eingemeindung nach Göhren
Göhren[9] 1. Januar 1994
Göppersdorf[8][10] 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Nöbeln
Hartha[8] 1. Januar 1969 Eingemeindung nach Nöbeln
Meusen[8][10] 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Nöbeln
Mutzscheroda[9] 1. Januar 1994
Nöbeln[9] 1. Januar 1994
Seitenhain[8] 6. April 1972 Eingemeindung nach Nöbeln
Zschoppelshain[9] 1. Januar 1994 Eingemeindung ohne den Ortsteil Winkeln (Eingliederung nach Seelitz)

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grundschule Wechselburg

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

Jahr Einwohner
1834 1.122
1871 1.427
1890 1.340
1910 1.363
1925 1.323
Jahr Einwohner
1939 1.186
1946 1.620
1950 1.437
1964 1.332
1990 1.222
Jahr Einwohner
2000 2.290
2007 2.142
2010 2.045
2012 1.938
2013 1.929
Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 77,1 % (2019: 73,7 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,4 %
30,7 %
9,6 %
8,2 %
n. k. %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
−30
+15,4 %p
+4,6 %p
+9,6 %p
+8,2 %p
−26,4 %p
−11,5 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Wechselburger Wählergemeinschaft
Rathaus Wechselburg

Die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 führte zu nebenstehendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Gemeinderats. Frühere Wahlen sind tabellarisch aufgelistet.

letzte Gemeinderatswahlen
Gemeinderat ab 2024
1
3
7
1
Insgesamt 12 Sitze
  • SPD: 1
  • WWG: 3
  • CDU: 7
  • FS: 1
Liste 2024[11] 2019[12] 2014[13]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
CDU 7 51,4 5 36,0 8 51,4
Wechselburger Wählergemeinschaft 3 30,7 4 26,1
SPD 1 9,6 1 8,9
Freie Sachsen 1 8,2
BFW 4 26,4
AfD 1 11,5
FWG 5 36,2
Grüne 3,5
Wahlbeteiligung 77,1 % 73,7 % 58,8 %

Am 12. Juni 2022 wurde Daniel Bergert (CDU) mit 94,2 % zum Bürgermeister gewählt.[14] Seine Vorgängerin war von 1994 bis 2022 Renate Naumann (CDU).[15]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Daniel Bergert Bergert 94,2
2015 Renate Naumann CDU 49,5
2008 63,5
2001 73,7

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Wechselburg
  • Kloster Wechselburg mit Basilika (katholische Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert) und Benediktiner-Klosteranlage
  • Barockschloss (1753–1756, Baumeister Johann Gottlieb Ohndorff) – zurzeit leerstehend und baufällig
  • 18 Hektar großer Schlosspark mit 180 Jahre altem seltenem Baumbestand
  • Erstes Diakonissenhaus Sachsens
  • Bäuerliches Museum im sogenannten Taubenhaus an der St.-Otto-Kirche
  • Crodo-Tisch (alter Opfertisch an der Eulenkluft – Nachbildung des Originals)
  • Historischer Marktplatz
  • Ortskern mit kleinen, verwinkelten Gassen
  • Paul-Fleming-Wohnhaus
  • Porphyr-Ratsherren (Denkmal an der Muldenbrücke)
  • Porphyrbrücke über die Zwickauer Mulde bei Wechselburg
  • Rathaus von 1924
  • St.-Otto-Kirche auf dem Marktplatz mit Schramm-Orgel (J. J. Schramm war ein Schüler von Gottfried Silbermann)
  • Zusammenfluss der Zwickauer Mulde und der Chemnitz
  • Göhrener Viadukt, einer der imposantesten deutschen Brückenbauten aus der Frühzeit des Eisenbahnbaues, überquert die Zwickauer Mulde
  • Königlich-sächsischer Meilenstein als Abzweigstein und Straßenbauverwaltungsstein im Ortsteil Carsdorf – Grüne Tanne
  • Draisinenfahrt auf der Muldentalbahn mit Halt am Stellwerk des Bahnhofs Wechselburg[16]

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Historisches Marktfest

Verkehrsanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die B 107 führt zwischen den Ortsteilen Göppersdorf und Zschoppelshain durch den Osten des Gemeindegebietes. Der Bahnhof Wechselburg liegt an der Muldentalbahn von Glauchau nach Großbothen, außerdem zweigte hier die Chemnitztalbahn nach Chemnitz ab. Der Betrieb auf diesen Bahnlinien wurde 2002 bzw. 1998 eingestellt.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen in Verbindung mit der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Graf Alban von Schönburg-Forderglauchau (1804–1864), Besitzer der Herrschaft und des Schlosses Wechselburg[17]
  • Gräfin Emilie von Schönburg-Forderglauchau (1806–1880), geborene Gräfin Jenison-Walworth, errichtete in Wechselburg 1843 das erste Diakonissenhaus in Sachsen und eine Kleinkinderbewahranstalt
  • Karl Gustav Hesse (1795–1851), Mediziner und Schriftsteller
  • Joachim Graf von Schönburg-Glauchau (1929–1998), Jagdautor, Bundestagsabgeordneter der CDU 1990–1994
  • Martin Keller (* 1986), Leichtathletik-Sprinter und Olympiateilnehmer 2008 und 2012
Commons: Wechselburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wechselburg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2024). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 4. Juli 2025. (Hilfe dazu).
  2. Webseite der Via Porphyria
  3. Webseite des Lutherwegs Sachsen
  4. Bodendenkmal mittelalterliche Höhenburg in Spornlage über dem Söllichaubach. Namens "Altes Schloß"/"Selche" bei Wechselburg (S. 71), in Volkmar Geupel: Die geschützten Bodendenkmale im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Hrsg. Heinz-Joachim Vogt, Kleine Schriften des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Heft 3, Dresden 1983, ISSN 0232-5446
  5. Als der Graf katholisch wurde. In: die-tagespost.de. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  6. Bistum Dresden-MeißenWallfahrtsorte. In: bistum-dresden-meissen.de. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  7. Steffen Zimmermann: Papst verleiht Wallfahrtskirche in Wechselburg Ehrentitel: Ostdeutschland hat seine erste „Basilica minor“. In: katholisch.de. 13. November 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  8. a b c d e f g Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  9. a b c d Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  10. a b Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  11. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 9. September 2024.
  12. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 9. September 2024.
  13. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 9. September 2024.
  14. statistik.sachsen.de
  15. statistik.sachsen.de
  16. Website des Schienentrabis des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V.
  17. Robby Joachim Götze: Graf Alban von Schönburg (1804–1864) in Bildnissen seiner Zeit. In: Schriftenreihe Heft 10, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1994, S. 43.