Zum Inhalt springen

„Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zaungast (Diskussion | Beiträge)
 
(91 dazwischenliegende Versionen von 47 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{| class="taxobox"
{{Taxobox
! Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß
| Taxon_Name = Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß
|-
| Taxon_WissName = Ranunculus aquatilis
| class="taxo-bild" | [[Bild:Illustration_Ranunculus_aquatilis0.jpg|thumb|300px|Wasserhahnenfuß <small>(''Zeichnung zeigt vermutlich R. peltatus'')</small>]]
| Taxon_Rang = Art
|-
| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]]
! {{Taxonomy}}
| Taxon2_Name = Hahnenfuß
|-
| Taxon2_WissName = Ranunculus
|
| Taxon2_Rang = Gattung
{|
| Taxon3_LinkName = nein
|-
| Taxon3_WissName = Ranunculeae
| ''{{ordo}}:'' || [[Hahnenfußartige]] (Ranunculales)
| Taxon3_Rang = Tribus
|-
| Taxon4_WissName = Ranunculoideae
| ''{{familia}}:'' || [[Hahnenfußgewächse]] (Ranunculaceae)
| Taxon4_Rang = Unterfamilie
|-
| Taxon5_Name = Hahnenfußgewächse
| ''{{subfamilia}}:'' || [[Ranunculoideae]]
| Taxon5_WissName = Ranunculaceae
|-
| Taxon5_Rang = Familie
| ''{{Tribus}}:'' || [[Ranunculeae]]
| Taxon6_Name = Hahnenfußartige
|-
| Taxon6_WissName = Ranunculales
| ''{{genus}}:'' || [[Hahnenfuß]] (''Ranunculus'')
| Taxon6_Rang = Ordnung
|-
| Bild = Ranunculus aquatilis (plants).jpg
|}
| Bildbeschreibung =
|-
}}
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
|-
| class="taxo-name" | ''Ranunculus aquatilis''
|-
| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]]
|}


Der '''Gewöhnliche Wasserhahnenfuß''' (''Ranunculus aquatilis'') ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der Gattung [[Hahnenfuß]] (''Ranunculus aquatilis'') innerhalb der Familie der [[Hahnenfußgewächse]] (Ranunculaceae).

Der '''Gewöhnliche Wasserhahnenfuß''' (''Ranunculus aquatilis'' L.) ist eine [[Art (Biologie)|Wasserpflanzenart]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Hahnenfußgewächse]].


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[Datei:Illustration Ranunculus aquatilis1.jpg|mini|Illustration]]

=== Habitus und Blätter ===
=== Habitus und Blätter ===
Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß wächst [[amphibisch]] als ausdauernde [[krautige Pflanze]]. In tiefem Wasser werden bis zu 2 Meter lange [[Sprossachse]]n gebildet. Die Landform ist sehr niedrigwüchsig. Die Schwimmblätter sind tief gezähnt, nierenförmig (können gelegentlich fehlen; manchmal unregelmäßig geformte Übergangsblätter), die dreieckigen Nebenblätter sind zu drei Vierteln oder mehr ihrer Länge mit dem Blattstiel verwachsen. Die Tauchblätter sind haarfein zerteilt/gabelspaltig (immer vorhanden).

Es werden bis zu zwei Meter lange Sprosse (in tiefem Wasser) gebildet, als amphibische Landform ist die Art sehr niedrigwüchsig. Die Schwimmblätter sind tief gezähnt, nierenförmig (können gelegentlich fehlen; manchmal unregelmäßig geformte Übergangsblätter), die dreieckigen Nebenblätter sind zu Dreivierteln oder mehr ihrer Länge mit dem Blattstiel verwachsen. Die Tauchblätter sind haarfein zerteilt/gabelspaltig (immer vorhanden).


=== Blüten ===
=== Blüten ===
Die Blütezeit reicht von April bis September. Die zwittrigen [[Blüte]]n sind [[radiärsymmetrisch]]. Die fünf weißen, haltbaren [[Kronblatt|Kronblätter]] sind am Grund gelb und 5 bis 10 Millimeter lang. Die [[Nektardrüse]]n sind rund bis becherförmig. Pro Blüte gibt es 14 bis 22 [[Staubblatt|Staubblätter]].


Die Blüten haben jeweils 5 weiße, ausdauernde Kronblätter, die am Grunde gelb und fünf bis zehn Millimeter lang sind. Die [[Nektardrüse]]n sind rund bis becherförmig. Der Blütenstiel ist zur Fruchtzeit kürzer als der Stiel des gegenüberliegenden [[Schwimmblatt]]es. Pro Blüte gibt es 14 bis 22 Staubblätter. Es werden meist 32 bis 36 (extrem: 21-49) zunächst behaarte, später teilweise verkahlende Nüsschen pro Blüte gebildet. Die Blütezeit ist von April bis September.
Der Fruchtstiel ist kürzer als der Stiel des gegenüberliegenden Schwimmblattes. Es werden meist 32 bis 36 (extrem: 21 bis 49) zunächst behaarte, später teilweise verkahlende [[Nüsschen]] pro Blüte gebildet.


=== Chromosomensatz ===
Es liegt [[Hexaploidie]] mit einer [[Chromosomenzahl]] von 2n = 48 vor.<ref name="Jalas-Suominen1989">Jaakko Jalas, Juha Suominen: ''Atlas florae europaeae.'' Band 8: ''Nymphaeaceae to Ranunculaceae'', S. 216, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6.</ref>

== Inhaltsstoffe ==
Wie alle ''Ranunculus''-Arten ist der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß giftig.
Wie alle ''Ranunculus''-Arten ist der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß giftig.


== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
In Schwimmblattgesellschaften stehender oder langsam fließender, meist basenreicher, meso- bis eutropher, schlammiger, aber nicht stark belasteter Gewässer, besonders in Gräben, auch in Teichen und Tümpeln. Die Verbreitung in Mitteleuropa ist unzureichend bekannt, da es sich um eine bestimmungskritische Art handelt (s. u.). Anders als der Name „Gewöhnlicher W.“ vorspiegelt, ist die Art eher zerstreut bis selten und kommt beispielsweise weit weniger häufig vor als der ähnliche [[Schild-Wasserhahnenfuß]] oder der [[Pinselblättriger Wasserhahnenfuß|Pinselblättrige Wasserhahnenfuß]]. Im gewässerreicheren Tiefland gibt es naturgemäß mehr Fundorte als im Hügel- und Bergland.
Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß hat Vorkommen in Schwimmblattgesellschaften stehender oder langsam fließender, meist basenreicher, meso- bis eutropher, schlammiger, aber nicht stark belasteter Gewässer, besonders in Gräben, auch in Teichen und Tümpeln. Die Verbreitung in Mitteleuropa ist unzureichend bekannt, da es sich um eine bestimmungskritische Sippe handelt (siehe unten). Anders als der Name „Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß“ vorspiegelt, ist diese Art eher zerstreut und kommt beispielsweise weit weniger häufig vor als der ähnliche [[Schild-Wasserhahnenfuß]] oder der [[Pinselblättriger Wasserhahnenfuß|Pinselblättrige Wasserhahnenfuß]]. Im gewässerreicheren Tiefland sind naturgemäß mehr Fundorte vorhanden als im Hügel- und Bergland. Die Art ist eine Charakterpflanze der Ordnung Potamogetonetalia und kommt vor allem in Gesellschaften des Verbands Nymphaeion vor.<ref name="Oberdorfer2001" /> Sie gedeiht bis zu einer Wassertiefe von 1 bis 1,5 Metern.<ref name="DamboldtZimmermann1974" /> ''Ranunculus aquatilis'' steigt im Himalaja bis zu einer Höhenlage von 5100 Metern auf.<ref name="DamboldtZimmermann1974" />

Die ökologischen [[Zeigerwerte]] nach [[Elias Landolt (Botaniker)|Landolt]] [[et al.]] 2010 sind in der [[Schweiz]]: Feuchtezahl F = 5v (unter Wasser), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).<ref name="InfoFlora" />


== Verwechslungsarten ==
== Verwechslungsarten ==
Die Beschreibung der Merkmale erfolgt hier auch deshalb so detailliert, weil es mehrere, teilweise sehr ähnliche ''Ranunculus''-Arten gibt. Darüber hinaus kann es durch zahlreiche Bastarde zwischen diesen zum völligen Verwischen der Artgrenzen kommen. Sehr ähnlich ist insbesondere:
Es gibt mehrere, teilweise sehr ähnliche weißblühende ''Ranunculus''-Arten mit Vorkommen in Gewässern. Darüber hinaus kann es durch zahlreiche [[Hybride|Bastarde]] zwischen diesen zum völligen Verwischen der Artgrenzen kommen. Sehr ähnlich ist insbesondere:


[[Bild:RanunculusAquatilis.jpg|320px|thumb|Wasserhahnenfuß (''Ranunculus aquatilis'' agg.)]]
[[Datei:RanunculusAquatilis.jpg|mini|Wasserhahnenfuß (''Ranunculus aquatilis'' agg.; beachte: hier keine Bestimmung bis zur Artebene)]]


*[[Schild-Wasserhahnenfuß]] (= Dreiteiliger W.) (''R. peltatus''; früher ''R. tripartitus''), <br> mit den Unterarten ssp. ''peltatus'', ssp. ''baudotii'' (Salz-Wasserh.), ssp. ''fucoides'',
* [[Schild-Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus peltatus'' {{Person|Schrank}}), <br> mit den Unterarten ''Ranunculus peltatus'' subsp. ''peltatus'', ''Ranunculus peltatus'' subsp. ''baudotii'' {{Person|(Godr.) Meikle ex C.D.K.Cook}} (Salz-Wasserhahnenfuß), ''Ranunculus peltatus'' subsp. ''fucoides'' {{Person|(Freyn) Muñoz Garm.}} und ''Ranunculus peltatus'' subsp. ''sphaerospermus'';
aber auch:
aber auch die Arten:
*[[Spreizender Wasserhahnenfuß]] (''R. circinatus'')
* [[Spreizender Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus circinatus'' {{Person|Sibth.}})
*[[Flutender Wasserhahnenfuß]] (''R. fluitans'')
* [[Flutender Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus fluitans'' {{Person|Lam.}})
*[[Reinweißer Wasserhahnenfuß]] (''R. ololeucos'')
* [[Reinweißer Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus ololeucos'' {{Person|Lloyd}})
*[[Pinselblättriger Wasserhahnenfuß]] (''R. penicillatus''), <br> mit den Unterarten ssp. ''penicillatus'', ssp. ''pseudofluitans''
* [[Pinselblättriger Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus penicillatus'' {{Person|(Dum.) Bab.}}), <br /> mit den Unterarten ''Ranunculus penicillatus'' subsp. ''penicillatus'' und ''Ranunculus penicillatus'' subsp. ''pseudofluitans'' {{Person|(Syme) S.D.Webster}}
*[[Rions Wasserhahnenfuß]] (''R. rionii'')
* [[Rions Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus rionii'' {{Person|Lagger}})
*[[Haarblättriger Wasserhahnenfuß]] (''R. trichophyllus''),
* [[Haarblättriger Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus trichophyllus'' {{Person|Chaix}}),
ferner:
ferner:
*[[Efeublättriger Wasserhahnenfuß]] (''R. hederaceus'').
* [[Efeublättriger Wasserhahnenfuß]] (''Ranunculus hederaceus'' {{Person|L.}})


Wegen der Bestimmungsproblematik erfolgt in floristischen Atlanten oft eine Zusammenfassung der Arten ''R. aquatilis'', ''R. ololeucos'', ''R. peltatus'', ''R. penicillatus'' und ''R. trichophyllus'' zu einer '''[[Sammelart]] „''R. aquatilis'' agg.''' (agg. = Aggregat) - diese darf, beispielsweise hinsichtlich der Verbreitung, nicht mit der '''Art''' ''R. aquatilis'' verwechselt bzw. gleichgesetzt werden!
Wegen der Bestimmungsproblematik erfolgt in [[Floristik (Wissenschaft)|floristischen]] Atlanten oft eine Zusammenfassung der Arten ''Ranunculus aquatilis'', ''Ranunculus ololeucos'', ''Ranunculus peltatus'', ''Ranunculus penicillatus'' und ''Ranunculus trichophyllus'' zu einer [[Sammelart]] „'''''Ranunculus aquatilis'' agg.''' (agg. = Aggregat) diese darf hinsichtlich der Verbreitung und Häufigkeit nicht mit der Art ''Ranunculus aquatilis'' s.str.“ verwechselt bzw. gleichgesetzt werden.

== Taxonomie ==
Die Erstveröffentlichung von ''Ranunculus aquatilis'' erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, Seite 556.

Aufgrund der Bestimmungsproblematik existiert eine Vielzahl von Synonymen für ''Ranunculus aquatilis'' {{Person|L.}}: ''Batrachium aquatile'' {{Person|(L.) Dumort.}}, ''Batrachium carinatum'' {{Person|Schur}}, ''Batrachium radians'' {{Person|(Revel) Des Moul.}}, ''Batrachium gilibertii'' {{Person|Krecz.}}, ''Batrachium mongolicum'' {{Person|(Krylov) Krecz.}}, ''Ranunculus heterophyllus'' {{Person|Weber}}, ''Ranunculus aquatilis'' var. ''heterophyllus'' {{Person|(Weber) DC.}}, ''Ranunculus radians'' {{Person|Revel}}, ''Ranunculus acutilobus'' {{Person|Merino}}, ''Ranunculus longifolius'' {{Person|(Rossm.) Hegi}}, ''Ranunculus trichophyllus'' subsp. ''radians'' {{Person|(Revel) Jáv.}}, ''Ranunculus aquatilis'' subsp. ''mongolicus'' {{Person|Krylov}}, ''Ranunculus flaccidus'' var. ''radians'' {{Person|(Revel) Schinz & R.Keller}}, ''Ranunculus heleophilus'' {{Person|Arv.-Touv.}}

== Nutzung ==
Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß wird selten als Zierpflanze für Gartenteiche genutzt. Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß ist mindestens seit 1789 in Kultur.<ref name="Rothmaler2008" /> Als Heilpflanze im Mittelalter, die lateinisch ''Apium silvestre'' (auch ''Apium risus'' und „Wilder Eppich“ genannt) genannt wurde, kann neben anderen Hahnenfußarten auch der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß gemeint gewesen sein.<ref>[[Otto Beßler]]: ''Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart.'' Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 158.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* M. A. Fischer (1994): ''Exkursionsflora von Österreich.'' Stuttgart, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
* Henning Haeupler, [[Peter Schönfelder]]: ''Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland.'' Ulmer-Verlag, Stuttgart 1988. ISBN 3-8001-3434-9
* [[Oskar Sebald]]: ''Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas.'' ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5.
* E. Garve: ''Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen.'' – Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30. 1994. ISBN 3-922321-68-2
* H. Haeupler & T. Muer: ''Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands.'' Ulmer-Verlag, Stuttgart. 2000. ISBN 3-8001-3364-4
* Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: ''Exkursionsflora von Österreich.'' Hrsg.: [[Manfred Adalbert Fischer|Manfred A. Fischer]]. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
* H. Haeupler & P. Schönfelder: ''Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland.'' Ulmer-Verlag, Stuttgart. 1988. ISBN 3-8001-3434-9
* E. Garve: ''Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen.'' Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30, Hannover 1994. ISBN 3-922321-68-2
* [[Henning Haeupler]], Thomas Muer: ''Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands'' (= ''Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands.'' Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Rothmaler2008">
{{BibISBN|978-3-8274-0918-8|Seite=146}}
</ref>
<ref name="Oberdorfer2001">
{{BibISBN|3800131315|Seite=417}}
</ref>
<ref name="InfoFlora">
{{InfoFlora|ID=1037440|WissName=Ranunculus aquatilis L.|Abruf=2021-04-10}}
</ref>
<ref name="DamboldtZimmermann1974">
Jürgen Damboldt, Walter Zimmermann: ''Familie Ranunculaceae.'' In: [[Gustav Hegi]]: ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa.'' 2. Auflage, Band III, Teil 3, Seite 309–311. Verlag Carl Hanser, München 1974.</ref>
</references>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Ranunculus aquatilis|{{PAGENAME}}}}
{{Commonscat|Ranunculus aquatilis|Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß (''Ranunculus aquatilis'')}}
* {{GRIN|ID=30812|WissName=Ranunculus aquatilis|Abruf=}}
* {{FloraWeb|4698|Ranunculus aquatilis L., Gewöhnlicher Wasser-Hahnenfuß}}
* {{FloraWeb|4697|Ranunculus aquatilis agg.}}
* {{BiolFlor|2522}}
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/ranuncula/ranun/ranuaquv.jpg Arealkarte für ''Ranunculus aquatilis'' s.&nbsp;l. bei "Den virtuella floran"].
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Hahnenfuss/blatt_flach.htm#Gew%C3%B6hnlicher%20Wasserhahnenfu%C3%9F Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')].
* Bilder: [http://www.kuleuven-kortrijk.be/bioweb/?lang=du&detail=691], [http://www.biopix.dk/Search.asp?Language=de]

{{Navigationsleiste Wasserpflanze des Jahres}}


{{SORTIERUNG:Gewohnlicher Wasserhahnenfuss}}
[[Kategorie:Hahnenfußgewächse]]
[[Kategorie:Hahnenfuß]]
[[fr:Renoncule aquatique]]
[[nl:Fijne waterranonkel]]

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2024, 08:57 Uhr

Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß

Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Ranunculeae
Gattung: Hahnenfuß (Ranunculus)
Art: Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß
Wissenschaftlicher Name
Ranunculus aquatilis
L.

Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Illustration

Habitus und Blätter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß wächst amphibisch als ausdauernde krautige Pflanze. In tiefem Wasser werden bis zu 2 Meter lange Sprossachsen gebildet. Die Landform ist sehr niedrigwüchsig. Die Schwimmblätter sind tief gezähnt, nierenförmig (können gelegentlich fehlen; manchmal unregelmäßig geformte Übergangsblätter), die dreieckigen Nebenblätter sind zu drei Vierteln oder mehr ihrer Länge mit dem Blattstiel verwachsen. Die Tauchblätter sind haarfein zerteilt/gabelspaltig (immer vorhanden).

Die Blütezeit reicht von April bis September. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die fünf weißen, haltbaren Kronblätter sind am Grund gelb und 5 bis 10 Millimeter lang. Die Nektardrüsen sind rund bis becherförmig. Pro Blüte gibt es 14 bis 22 Staubblätter.

Der Fruchtstiel ist kürzer als der Stiel des gegenüberliegenden Schwimmblattes. Es werden meist 32 bis 36 (extrem: 21 bis 49) zunächst behaarte, später teilweise verkahlende Nüsschen pro Blüte gebildet.

Chromosomensatz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es liegt Hexaploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 48 vor.[1]

Wie alle Ranunculus-Arten ist der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß giftig.

Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß hat Vorkommen in Schwimmblattgesellschaften stehender oder langsam fließender, meist basenreicher, meso- bis eutropher, schlammiger, aber nicht stark belasteter Gewässer, besonders in Gräben, auch in Teichen und Tümpeln. Die Verbreitung in Mitteleuropa ist unzureichend bekannt, da es sich um eine bestimmungskritische Sippe handelt (siehe unten). Anders als der Name „Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß“ vorspiegelt, ist diese Art eher zerstreut und kommt beispielsweise weit weniger häufig vor als der ähnliche Schild-Wasserhahnenfuß oder der Pinselblättrige Wasserhahnenfuß. Im gewässerreicheren Tiefland sind naturgemäß mehr Fundorte vorhanden als im Hügel- und Bergland. Die Art ist eine Charakterpflanze der Ordnung Potamogetonetalia und kommt vor allem in Gesellschaften des Verbands Nymphaeion vor.[2] Sie gedeiht bis zu einer Wassertiefe von 1 bis 1,5 Metern.[3] Ranunculus aquatilis steigt im Himalaja bis zu einer Höhenlage von 5100 Metern auf.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 5v (unter Wasser), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]

Verwechslungsarten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt mehrere, teilweise sehr ähnliche weißblühende Ranunculus-Arten mit Vorkommen in Gewässern. Darüber hinaus kann es durch zahlreiche Bastarde zwischen diesen zum völligen Verwischen der Artgrenzen kommen. Sehr ähnlich ist insbesondere:

Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis agg.; beachte: hier keine Bestimmung bis zur Artebene)
  • Schild-Wasserhahnenfuß (Ranunculus peltatus Schrank),
    mit den Unterarten Ranunculus peltatus subsp. peltatus, Ranunculus peltatus subsp. baudotii (Godr.) Meikle ex C.D.K.Cook (Salz-Wasserhahnenfuß), Ranunculus peltatus subsp. fucoides (Freyn) Muñoz Garm. und Ranunculus peltatus subsp. sphaerospermus;

aber auch die Arten:

ferner:

Wegen der Bestimmungsproblematik erfolgt in floristischen Atlanten oft eine Zusammenfassung der Arten Ranunculus aquatilis, Ranunculus ololeucos, Ranunculus peltatus, Ranunculus penicillatus und Ranunculus trichophyllus zu einer SammelartRanunculus aquatilis agg.“ (agg. = Aggregat) – diese darf hinsichtlich der Verbreitung und Häufigkeit nicht mit der Art „Ranunculus aquatilis s.str.“ verwechselt bzw. gleichgesetzt werden.

Die Erstveröffentlichung von Ranunculus aquatilis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 556.

Aufgrund der Bestimmungsproblematik existiert eine Vielzahl von Synonymen für Ranunculus aquatilis L.: Batrachium aquatile (L.) Dumort., Batrachium carinatum Schur, Batrachium radians (Revel) Des Moul., Batrachium gilibertii Krecz., Batrachium mongolicum (Krylov) Krecz., Ranunculus heterophyllus Weber, Ranunculus aquatilis var. heterophyllus (Weber) DC., Ranunculus radians Revel, Ranunculus acutilobus Merino, Ranunculus longifolius (Rossm.) Hegi, Ranunculus trichophyllus subsp. radians (Revel) Jáv., Ranunculus aquatilis subsp. mongolicus Krylov, Ranunculus flaccidus var. radians (Revel) Schinz & R.Keller, Ranunculus heleophilus Arv.-Touv.

Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß wird selten als Zierpflanze für Gartenteiche genutzt. Der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß ist mindestens seit 1789 in Kultur.[5] Als Heilpflanze im Mittelalter, die lateinisch Apium silvestre (auch Apium risus und „Wilder Eppich“ genannt) genannt wurde, kann neben anderen Hahnenfußarten auch der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß gemeint gewesen sein.[6]

  • Henning Haeupler, Peter Schönfelder: Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland. Ulmer-Verlag, Stuttgart 1988. ISBN 3-8001-3434-9
  • Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • E. Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30, Hannover 1994. ISBN 3-922321-68-2
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 8: Nymphaeaceae to Ranunculaceae, S. 216, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6.
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 417.
  3. a b Jürgen Damboldt, Walter Zimmermann: Familie Ranunculaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band III, Teil 3, Seite 309–311. Verlag Carl Hanser, München 1974.
  4. Ranunculus aquatilis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. April 2021.
  5. Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 146.
  6. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 158.
Commons: Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien