„S“ – Versionsunterschied
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→Lautgeschichte: üa |
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{{Dieser Artikel|behandelt vor allem Herkunft, Darstellung und Aussprache des Buchstabens S. Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unter [[S (Begriffsklärung)]]. Zum Zeichen '''ſ''' siehe [[Langes s]]<!-- Hinweis aufgrund technischer Einschränkung!-->}} |
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'''S''' beziehungsweise '''s''' ist der 19. [[Buchstabe]] des [[lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]] und ein [[Konsonant]]. Der Buchstabe S hat in [[Deutsche Sprache|deutschen]] Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 7,27%. Er ist damit der [[Buchstabenhäufigkeit|vierthäufigste Buchstabe in deutschen Texten]]. 83 Prozent aller [[Liste von Sprachen|Sprachen]] verfügen über ein S. |
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{{Zeichen|Ss}} |
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'''S''' und '''s''' (gesprochen: [{{IPA|ʔɛs}}]) ist der 18. [[Buchstabe]] des [[Lateinisches Alphabet#Klassisches lateinisches Alphabet|klassischen]] und der 19. Buchstabe des [[Lateinisches Schriftsystem|modernen lateinischen Alphabets]]. Das S ist ein [[Konsonant]]. In [[Deutsche Sprache|deutschen]] Texten tritt es mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von 7,27 % auf: es ist dort der [[Buchstabenhäufigkeit|vierthäufigste Buchstabe]], der zweithäufigste Konsonant. Historisch haben sich verschiedene Zeichen zur Darstellung des s und seiner Kombinationen entwickelt (S, ſ, s, ß, ẞ). Zu den Buchstaben [[Langes s]] („ſ“), [[Schluss-s]], [[ß|Scharfes s]] („ß“) und [[Großes ß|Großes Eszett]] („ẞ“) gibt es jeweils eigene [[Lemma (Lexikographie)|Lemmata]]. |
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==Herkunft des Buchstabens s== |
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[[Datei:Fingeralphabet S.jpg|mini|hochkant|Buchstabe ''S'' im [[Fingeralphabet]]]] |
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|align="center" width="130px"|[[Image:Proto-semiticS-01.png|Proto-semitischer Bogen]] |
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Das [[Fingeralphabet]] für [[Gehörlose]] bzw. [[Schwerhörigkeit|Schwerhörige]] stellt den Buchstaben ''S'' dar, indem die geschlossene Faust vom Körper weg zeigt und der [[Daumen]] vor den Fingern zu liegen kommt. |
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|align="center" width="130px"|[[Image:PhoenicianS-01.png|Phönizisches Schin]] |
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|align="center" width="130px"|[[Image:GreekS-01.png|Griechisches Sigma]] |
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== Geschichte des Buchstabens S == |
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|align="center" width="130px"|[[Image:EtruscanS-01.png|Etruskisches S]] |
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|align="center" width="130px"|[[Image:RomanS-01.png|Lateinisches S]] |
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| width="20%" | [[Datei:Proto-Canaanite letter sims.svg|130x64px|Bogen (protosinaitisch)]] |
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|align="center" valign="top" width="130px"|Proto-semitischer<br />Bogen |
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| width="20%" | [[Datei:PhoenicianS-01.svg|130x64px|Phönizisches Schin]] |
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| |
| width="20%" | [[Datei:Sigma uc lc.svg|130x64px|Griechisches Sigma]] |
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| width="20%" | [[Datei:EtruscanS-01.svg|130x64px|Etruskisches S]] |
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| width="20%" | [[Datei:RomanS-01.png|130x64px|Römisches Kapital-S]] |
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|align="center" valign="top" width="130px"|Lateinisches S |
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|- style="text-align:center; vertical-align:top;" |
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| Bogen (protosinaitisch) |
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| Phönizisches Schin |
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| Griechisches Sigma |
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| Etruskisches S |
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| Römisches Kapital-S<br /> (2.–5. Jahrhundert) |
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|} |
|} |
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Die [[ |
Die [[Protosinaitische Schrift|protosinaitische]] Urform des Buchstabens stellt einen Bogen dar. Im [[Phönizisches Alphabet|phönizischen Alphabet]] wurde der Buchstabe etwas geometrisiert und bekam den Namen [[Schin (Hebräisch)|Schin]], was Bogen bedeutet. Der Lautwert des Schin bei den Phöniziern war [[Stimmloser postalveolarer Frikativ|[ʃ]]]. |
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Das [[Griechische Sprache|Griechische]] kannte den Laut [ʃ] nicht. Das Schin wurde |
Das [[Griechische Sprache|Griechische]] kannte den Laut [ʃ] nicht. Das Schin wurde dennoch in das [[Griechisches Alphabet|griechische Alphabet]] übernommen. Die Griechen änderten den Lautwert in [s], außerdem drehten sie den Buchstaben um 90 Grad entgegen (!) dem [[Uhrzeigersinn]]. Mit der Änderung der [[Schreibrichtung]] auf von-links-nach-rechts wurde der Buchstabe dann noch gespiegelt und erhielt so seine bis heute als [[Sigma]] bekannte Gestalt. |
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Die [[Etrusker]] übernahmen von den Griechen die gedrehte, aber noch nicht gespiegelte Variante. Im |
Die [[Etrusker]] übernahmen von den Griechen die gedrehte, aber noch nicht gespiegelte Variante. Im Etruskischen verlor der Buchstabe mit der Zeit seine oberste Linie und sah wie ein umgedrehtes Z aus. Die [[Römisches Reich|Römer]] übernahmen dieses Zeichen, machten es jedoch fließender. Der Lautwert des S blieb bei Etruskern und Römern das [s]. |
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Der [[Großbuchstabe]] änderte sich seit den Römern nicht mehr. Für den [[Kleinbuchstabe]]n wurden allerdings mehrere Zeichen entwickelt: Zum einen das ''[[rundes s|runde s]]'' (s) eine verkleinerte Version des Großbuchstabens S, zum anderen das ''[[langes s|lange s]]'' (ſ), das seinen Ursprung wahrscheinlich in zügiger Schreibschrift hat. Im Schriftbild wurde das lange s im Wort-, Silben- und Stammanlaut und meist innerhalb eines Wortes verwendet, das runde s im Auslaut eines Wortes oder einer [[Silbe]] (zu den Regeln vgl. den Artikel ''[[langes s]]''). Übrigens gibt es auch vom kleinen griechischen Sigma je eine Variante für die Position Wortanfang und Wortmitte (σ) und Wortende (ς) (hier allerdings nur im absoluten Wortende, ohne Rücksicht auf [[Morphem]]- und Silbengrenzen). |
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| width="20%" | [[Datei:Uncial-S-01.png|130x64px|Unzial S]] |
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| width="20%" | [[Datei:Karoling.Minuskel-s-01.png|130x64px|Karolingische Minuskel s]] |
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| width="20%" | [[Datei:Textur-Ss-01.png|130x64px|Textura]] |
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| width="20%" | [[Datei:Fraktur-Ss-01.png|130x64px|Fraktur]] |
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| width="20%" | [[Datei:German-Kurrent-Ss.png|130x80px|Deutsche Kurrentschrift]] |
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|- style="text-align:center; vertical-align:top;" |
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| '''Unzial'''<br /> (3.–9. Jahrhundert) |
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| '''Karolingische Minuskel'''<br /> (8.–11. Jahrhundert) |
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| '''Textura'''<br /> (ab 12. Jahrhundert) |
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| '''Fraktur'''<br /> (ab um 1514) |
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| '''Deutsche Kurrentschrift'''<br /> (ab 16. Jahrhundert) |
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[[Datei:Entstehung-langes-s-950-px.jpg|mini|Entstehung des langen ſ und runden s aus der römischen Kapitalschrift]] |
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In den [[gebrochene Schrift|gebrochenen Schriften]] war das lange s verpflichtend. Frühe [[Antiqua]]schriften enthielten den Buchstaben ebenfalls oft, dort kam er jedoch außer Gebrauch. Das lange s hat allerdings im Deutschen seine Spur im [[ß]] hinterlassen, das auf eine Frakturschrift-[[Ligatur (Typografie)|Ligatur]] aus ſ und z zurückgeht.. |
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Für den [[Kleinbuchstabe]]n s wurden mehrere Zeichen entwickelt: Zum einen das ''runde s'' (s) eine verkleinerte Version des Großbuchstabens S, zum anderen das ''[[Langes s|lange s „ſ“]]'', das seinen Ursprung wahrscheinlich in zügiger Schreibschrift hat. Im Schriftbild wurde das lange s im Wort-, Silben- und Stammanlaut und meist innerhalb eines Wortes verwendet, das runde s vor allem am Ende eines Wortes oder Teilwortes (zu den Regeln vergleiche den Artikel [[Langes s]]). Übrigens gibt es auch vom kleinen griechischen Sigma je eine Variante für die Position Wortanfang und Wortmitte (σ) und Wortende (ς), und auch hier kann die finale Variante sowohl am Wort- als auch (wenn auch seltener, und nach nicht ganz den gleichen bzw. so klaren Regeln wie im Deutschen) am [[Morphem]]-Ende eintreten. Siehe auch [[Langes s|Entstehung des Minuskel-s]] im Artikel „Langes s“. |
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==Das S in der deutschen Sprache== |
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=== Verwendung und Aussprache === |
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Der Buchstabe ''s'' gehört mit seiner Aussprache [z] zu den Konsonanten[[graphem]]en, die im Normalfall (einzeln vor Vokal am Wortanfang oder im Wortinnern zwischen Vokalen) [[stimmhaft]]e bzw. [[Lenis]]-[[Obstruent]]en darstellen (''b,d,g,s,w'' /b,d,g,z,v/) und damit den entsprechenden [[stimmlos]]en [[Fortis]]-Obstruentenbuchstaben gegenüberstehen (''p,t,k,ß,f'' /p,t,k,s,f/). Es ist aber ein typisches Phänomen im Deutschen, dass unter bestimmten Bedingungen diese Konsonantenbuchstaben wie ihre entsprechenden Fortis-Pendants ausgesprochen werden ''(Erbse, Smaragd, Möwchen)''. |
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{| class="centered" |
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Dieses Aussprachephänomen in der deutschen Standardsprache ist hauptsächlich abhängig von der Stellung des dem Buchstaben zugeordneten Lautes in der Sprech[[silbe]].<br> |
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|- style="text-align:center" |
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Für ''s'' gilt wie für ''b,d,g,w'': |
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| width="20%" | [[Datei:Human.Kursive-S-01.png|130x80px|Humanistische Kursive]] |
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*Am Silbenende werden sie als (stimmlose) [[Fortis]] gesprochen ''(Ka'''s'''ten, Ko'''s'''mo'''s''', Hau'''s''', da'''s''', lie'''b'''te, a'''b''', Wi'''d'''mung, un'''d''', Smarag'''d''', je'''g'''liche, Mö'''w'''chen)''. |
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| width="20%" | [[Datei:Renaiss-Ss-01.png|130x64px|Renaissance-Antiqua]] |
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*Vor weiteren stimmlosen Fortis-Obstruenten werden sie als (stimmlose) [[Fortis]] gesprochen ''('''S'''kat, A'''s'''t, A'''b'''t, Er'''b'''se, Smara'''g'''d)''. |
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| width="20%" | [[Datei:Klass.Antiqua-Ss-01.png|130x64px|Klassizistische Antiqua]] |
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*Nach Fortis-Obstruenten werden sie meist eher als [[Lenis]], aber in jedem Fall stimmlos gesprochen ''(Wech'''s'''el, Erb'''s'''e, Smarag'''d'''e, Zwetsch'''g'''e)'', wobei ''s'' in dieser Position am stärksten zur [[Fortis]]-Aussprache tendiert und ''w'' am wenigsten (vgl. ''et'''w'''a'' und ''Lot'''s'''e''). |
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| width="20%" | [[Datei:Egyptienne-Ss-01.png|130x64px|Egyptienne]] |
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| width="20%" | [[Datei:SansSerif-Ss-01.png|130x64px|Grotesk]] |
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|- style="text-align:center; vertical-align:top;" |
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| '''[[Humanistische Kursive]]'''<br /> (15. Jahrhundert) |
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| '''[[Renaissance-Antiqua]]'''<br /> (ab 16. Jahrhundert) |
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| '''Klassizistische Antiqua'''<br /> (ab Ende 18. Jahrhundert) |
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| '''Egyptienne'''<br /> (ab etwa 1830) |
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| '''Grotesk'''<br /> (ab etwa 1830) |
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[[Datei:Vergleich s-Schreibung in Kurrentschrift-Lateinschrift alt-Lateinschrift neu-Schreibmaschine.jpg|mini|Vergleichende s-Schreibung, Hamburger Rechtsamt 1955. Abweichend davon wird in der modernen lateinischen Handschrift ebenfalls ß verwendet.]] |
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*Am Silbenanfang (wenn kein Fortis vorangeht und kein Fortis folgt) werden sie dagegen als [[Lenis]]-[[Phonem]] (in dieser Position also bedeutungsunterscheidend) gesprochen ''('''S'''ee, Ro'''s'''e, Gän'''s'''e, Pil'''s'''ner, El'''b'''e, ü'''b'''rig, '''g'''leich, '''w'''ringen)''. Dieser Laut ist in der Standardsprache stimmhaft, im südlichen Deutsch jedoch im Falle von ''s'' stimmlos. Damit lässt er sich im süddeutschen Bereich oft nicht klar von ''ß'' trennen. Ähnlich fällt im süddeutschen Bereich ''b'' (und oft auch ''d'' und ''g'') mit der Aussprache von ''p'' ''(t, k)'' zusammen. |
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In den [[Gebrochene Schrift|gebrochenen Schriften]] ist in der deutschen Rechtschreibung weiterhin die Unterscheidung zwischen langem und rundem s verpflichtend. Frühe [[Antiqua]]schriften enthielten den Buchstaben ebenfalls oft, dort kam er jedoch außer Gebrauch. Das lange s hat allerdings im Deutschen seine Spur im Buchstaben [[ß]] hinterlassen, das auf eine [[Ligatur (Typografie)|Ligatur]] aus ſ und z oder s zurückgeht. Die genaue Herkunft des Eszett ist bisher ungeklärt, Informationen hierzu im Artikel [[ß]]. |
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Für ''s'' gilt darüber hinaus: |
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*Nicht nur vor stimmlosen Fortis-Obstruenten, sondern vor allen Konsonantenbuchstaben (außer vor ''l,n,r'' im Wortinnern, wenn davor ein ''e'' ausgefallen ist) wird ''s'' als (stimmlose) [[Fortis]] gesprochen ('''S'''lalom, '''S'''maragd, Ro'''s'''witha) |
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*Daraus folgt auch, dass ''ss'' nicht für den Lenis-, sondern für den Fortis-Laut als "[[Kürzezeichen]]" bzw. zur Darstellung des [[Silbengelenk]]s verwendet wird ''(kü'''ss'''en, lä'''ss'''t). |
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*In ''st'' und ''sp'' wird es am Silbenanfang wie "sch+t" /ʃt/ bzw. "sch+p" /ʃp/ gesprochen ''('''S'''tadt, Ge'''s'''penst). |
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*Im [[Digraph|Trigraphen]] "sch" wird es als Zischlaut /ʃ/ ausgesprochen (schon, Asche). |
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*Nach ''l,n,m,ng'' kann vor /s/ ein [[Sprosskonsonant]] (ein [[Plosiv]] mit entsprechendem Artikulationsort) eingeschoben werden, so dass z.B. ''nst'' nicht anders als ''nzt'' ''(Kunst - grunzt)'', ''mst'' nicht anders als ''mpst'' ''(rummst - plumpst)'' und ''ngst'' nicht anders als ''nkst'' ''(singst - sinkst)'' gesprochen wird. |
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=== Bezeichnungen der S-Varianten === |
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===Lautgeschichte=== |
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Teilweise wird hier wegen spezifischer Formen unterschieden in: lateinische Kursivhandschrift; Druck-Antiqua; Fraktur; deutsche Kurrentschrift. Besonders umgangssprachlich werden die Begriffe auch schriftenübergreifend verwendet, besonders beim „ß“. Manche Begriffe erschließen sich erst sicher durch das verwendete System der Gegenbegriffe im Text. |
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Im [[Althochdeutsch]]en und im frühen [[Mittelhochdeutsch]]en gab es zwei verschiedene s-Laute: einen 'sch-artigen', das alte germanische ''s/ss'' (z.B. in ''sunne, stein, kuss, kirse''); und einen 'ß-artigen', der in der [[Lautverschiebung#2. Lautverschiebung|2. Lautverschiebung]] aus kurzem ''t'' entstandene [[z#Entwicklung des deutschen z|z/zz]] (z.B. in ''ezzen, daz, groz''). |
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{| class="wikitable" style="text-align:center" |
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|+ Bezeichnungen der S-Varianten |
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! S |
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! colspan="4"| ſ |
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! colspan="4"| s |
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! colspan="4"| ß |
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! |
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! Kursive || Antiqua || Fraktur || Kurrent |
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! Kursive || Antiqua || Fraktur || Kurrent |
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! Kursive || Antiqua || Fraktur || Kurrent |
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| großes S |
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| colspan="4" | kleines Lang-s |
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| colspan="4" | kleines s |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | langes s |
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| colspan="4" | rundes s |
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| colspan="4" | scharfes s |
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|- |
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| colspan="4" | langes s |
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| colspan="4" | kurzes s |
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| colspan="4" | |
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| Groß-S |
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| colspan="4" | Lang-S |
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| colspan="4" | Kurz-S |
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| colspan="4" | Scharf-S |
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| colspan="4" | Anlaut-s |
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| colspan="4" | Auslaut-s |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | Silbenanfang-s |
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| colspan="4" | Schluss-s |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | Inlaut-s |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | |
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| Pastoren-s<br />''(norddt.;'' Paſtor'')'' || colspan="3" | |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | Straßen-s<br />''(analog zu Vogel-[[V]])'' |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | |
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| colspan="2" | SZ / Eszett<br />''(von Fraktur übernommen)'' || colspan="2" | SZ / Eszett |
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| rowspan="2" | ''[Vers. 1]'' |
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| Schleifen-s || colspan="3" | |
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| colspan="2" rowspan="2" | rundes s || rowspan="2" colspan="2" | |
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| colspan="4" rowspan="2" | ß |
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|- |
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| colspan="4" | langes s |
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|- |
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| ''[Vers. 2]'' |
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| colspan="4" | langes s |
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| colspan="3" | rundes s || Schleifen-s |
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| colspan="4" | |
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|- |
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| || colspan="3" | Schaft-s |
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| colspan="3" | Schlängel-s || |
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| colspan="2" | Buckel-s || colspan="2" | |
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| colspan="4" | |
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| colspan="3" | kleines Schlangen-S || |
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| colspan="2" | Rucksack-s || colspan="2" | |
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| || colspan="3" | Stangen-s<br />''(Bayr., hist.)'' |
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| colspan="3" | || Ringel-s<br />''(Bayr., hist.)'' |
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| colspan="2" | [[Drei]]<nowiki />erles-s<br />''(landschaftlich, Schwaben)'' || colspan="2" | |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | |
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| colspan="4" | Doppel-s<br />''(Schweiz, uneindeutig ggü. „ss“)'' |
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|} |
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Es existieren auch Schreibweisen mit ''-Es'' statt nur ''s''. Die Formulierung ''scharfes s'' wird neben dem Zeichen auch für die Aussprache verwendet, wo es im Gegensatz zum ''weichen s'' bzw. ''milden s'' steht, und letztendlich auch durch Buchstabenkombinationen wie ''ss'' beziehungsweise früher ''ſſ'' umgesetzt wird. Ebenso gibt es die Formulierung ''kurzes s'' für die Ausspracheart. Im Englischen gibt es auch die Bezeichnung ''rucksack-s'' bzw. ''sputnik-s'' für das Plural-s. |
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=== Verwendung und Aussprache === |
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Das heutige ''sch'' geht in den meisten Fällen auf ein ursprüngliches ''sk'' zurück, das sich zunächst zu einem s-ch entwickelte und dann zum heutigen ''sch''. In Wörtern wie ''[[Hirsch]], [[Kirsche]]'' geht es jedoch auf ein älteres ''s'' oder ''z'' zurück, vgl. mittelhochdeutsch ''hirz, kirse''. |
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Leser mit Deutsch als Muttersprache müssen sorgfältig zwischen den Buchstaben s und z einerseits und den [[IPA-Lautschrift|Zeichen der Lautschrift]], dem [s] und dem [z] andererseits, unterscheiden, wie die Beispiele „70“ und „nass“ verdeutlichen. Das Wort ''Siebzig'' hat die Aussprache [{{IPA|ˈziːpt͡sɪç}}], die Aussprache von ''nass'' wird als [{{IPA|nas}}] dargestellt. Der Buchstabe ''s'' gehört mit seiner Aussprache [z] zu den Konsonanten[[graphem]]en, die im Normalfall (einzeln vor Vokal am Wortanfang oder im Wortinnern zwischen Vokalen) [[stimmhaft]]e bzw. [[Lenis]]-[[Obstruent]]en darstellen (''b, d, g, s, w'' /b, d, g, z, v/) und damit den entsprechenden [[stimmlos]]en [[Fortis]]-Obstruentenbuchstaben gegenüberstehen (''p, t, k, ß, f'' /p, t, k, s, f/). Es ist aber ein typisches Phänomen im Deutschen, dass unter bestimmten Bedingungen diese Konsonantenbuchstaben wie ihre entsprechenden Fortis-Pendants ausgesprochen werden ''(Erbse, Smaragd, Möwchen)''. |
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Dieses Aussprachephänomen in der deutschen Standardsprache ist hauptsächlich abhängig von der Stellung des dem Buchstaben zugeordneten Lautes in der Sprech[[silbe]]. |
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==Bedeutungen== |
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* in der [[Physik]] |
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**ist ''s'' das Formelzeichen für den [[Weg (Physik)|Weg]] |
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**ist ''s'' das Formelzeichen für die [[Bogenlänge]] |
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**ist ''s'' das Formelsymbol für die [[Spezifische Entropie]] |
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**ist s die [[Spin]]quantenzahl eines Teilchens |
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**ist ''S'' das Formelsymbol für die [[Entropie]] |
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**ist ''S'' das Formelsymbol für die [[Strangeness]] |
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**ist S die Spinquantenzahl der [[Elektronenhülle]] |
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**ist <math>\vec S</math> das zeichen für den [[Poynting-Vektor]] |
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**ist °S das Einheitensymbol für das [[Grad Sugar]] |
|||
Für ''s'' gilt wie für ''b, d, g, w'': |
|||
*im [[SI-Einheitensystem]] |
|||
* Am Silbenende werden sie als (stimmlose) Fortis gesprochen ''(Ka'''s'''ten, Ko'''s'''mo'''s''', Hau'''s''', da'''s''', lie'''b'''te, a'''b''', Wi'''d'''mung, un'''d''', Smarag'''d''', je'''g'''liche, Mö'''w'''chen).'' |
|||
**ist s das Einheitensymbol für die [[Sekunde (Einheit)|Sekunde]], die Einheit der [[Zeit]] |
|||
* Vor weiteren stimmlosen Fortis-Obstruenten werden sie als (stimmlose) Fortis gesprochen ''('''S'''kat, A'''s'''t, A'''b'''t, Er'''b'''se, Smara'''g'''d).'' |
|||
**ist S das Einheitensymbol für das [[Siemens (Einheit)|Siemens]], die Einheit des [[elektrischer Leitwert|elektrischen Leitwerts]] |
|||
* Am Silbenanfang (wenn kein Fortis vorangeht und kein Fortis folgt) werden sie dagegen als Lenis-[[Phonem]] (in dieser Position also bedeutungsunterscheidend) gesprochen ''('''S'''ee, Ro'''s'''e, Gän'''s'''e, El'''b'''e, ü'''b'''rig, '''g'''leich, '''w'''ringen).'' Dieser Laut ist in der Standardsprache stimmhaft, im südlichen Deutsch jedoch im Falle von ''s'' stimmlos. Damit lässt er sich im süddeutschen Bereich oft nicht klar von ''ß'' trennen. Ähnlich fällt im süddeutschen Bereich ''b'' (und oft auch ''d'' und ''g'') mit der Aussprache von ''p'' ''(t, k)'' zusammen. |
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* in der [[Chemie]] |
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** ist S das Zeichen für das [[chemisches Element|Element]] [[Schwefel]] (Sulfur) |
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Für ''s'' gilt darüber hinaus: |
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* als [[Kfz-Kennzeichen]] steht S |
|||
* Nicht nur vor stimmlosen Fortis-Obstruenten, sondern vor allen Konsonantenbuchstaben<!-- (außer vor ''l, n, r'' im Wortinnern, wenn davor ein ''e'' ausgefallen ist) [bitte Beispiele einfügen!] --> wird ''s'' als (stimmlose) [[Fortis]] gesprochen ('''S'''lalom, '''S'''maragd, '''S'''winemünde) |
|||
** in [[Kfz-Kennzeichen (Deutschland)|Deutschland]] für [[Stuttgart]] |
|||
* Daraus folgt auch, dass ''ss'' nicht für den Lenis-, sondern für den Fortis-Laut als „[[Kürzezeichen]]“ bzw. zur Darstellung des [[Silbengelenk]]s verwendet wird (kü'''ss'''en, lä'''ss'''t). |
|||
** in [[Kfz-Kennzeichen (Österreich)|Österreich]] für [[Salzburg]] Stadt |
|||
* In ''st'' und ''sp'' wird es am Silbenanfang wie „sch+t“ /ʃt/ bzw. „sch+p“ /ʃp/ gesprochen ''('''S'''tadt, Ge'''s'''penst).'' |
|||
** auf [[Liste_der_Kfz-Nationalitätszeichen|internationalen Kennzeichen]] für [[Schweden]] |
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* Der [[Trigraph]] „sch“ wird als Zischlaut /ʃ/ ausgesprochen (schon, Asche). |
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* Nach ''l, n, m, ng'' kann vor /s/ ein [[Sprosskonsonant]] (ein [[Plosiv]] mit entsprechendem Artikulationsort) eingeschoben werden, so dass z. B. ''nst'' nicht anders als ''nzt'' ''(Kunst – grunzt)'', ''mst'' nicht anders als ''mpst'' ''(rummst – plumpst)'' und ''ngst'' nicht anders als ''nkst'' ''(singst – sinkst)'' gesprochen wird. |
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=== Lautgeschichte === |
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* als [[Währung]]szeichen steht |
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Im [[Althochdeutsch]]en und im [[Mittelhochdeutsch]]en gab es drei verschiedene s-Laute (und später zusätzlich den sch-Laut). |
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** s für den [[kenia]]nischen [[Shilling]] |
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** s für die ehemalige britische [[Währung]]seinheit [[Shilling]] |
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** S für die Abkürzung ehemalige Währung [[Schilling]] in Österreich |
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** $ für [[Dollar]]; ohne weitere Auszeichnung meist für den [[US-Dollar]] |
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** <math>\mathrm{S}\!\!\!\Vert</math> ([[Cifrão]]) das Symbol verschiedener [[Escudo]]-[[Währung]]en. Es ist ein S mit zwei senkrechten Strichen. Das Zeichen wird auch als allographische Variante des [[Dollar|Dollarzeichens]] verwendet. |
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** $ für [[Peso]] |
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Das ererbte germanische ''s'' blieb vor anderen Konsonanten, am Wortende und in der [[Gemination (Sprache)|Gemination]] ''ss'' ein stimmloser retrahierter apiko-alveolarer Frikativ [s̠̺] (d. h. es wurde mit deutlicher Tendenz zum sch-Laut aber ohne Lippenrundung gesprochen). Vor Vokalen wurde ein kurzes ''s'' jedoch zu einem stimmhaften retrahierten apiko-alveolaren Frikativ [z̠̺] (d. h. es wurde mit deutlicher Tendenz zum j-Laut wie in ''Journal'' aber ohne Lippenrundung gesprochen). Beispiele hierfür sind Wörter wie mittelhochdeutsch ''stein, kuss'' (stimmlos) und ''sunne, kirse'' (stimmhaft).<ref>{{Literatur |Autor=Helmut Esau |Titel=The Medieval German Sibilants /S/ and /ʐ/ |Sammelwerk=The Journal of English and Germanic Philology |Band=75 |Nummer=1/2 |Datum=1976 |ISSN=0363-6941 |Seiten=188-197 |Online= |Abruf=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Douglas Q. Adams |Titel=The Distribution of Retracted Sibilants in Medieval Europe |Sammelwerk=Language |Band=51 |Nummer=2 |Datum=1975 |ISSN=0097-8507 |DOI=10.2307/412855 |Seiten=282–292 |Online= |Abruf=}}</ref> |
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* in der [[Numismatik]] steht der Kennbuchstabe S |
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** für die gräflich Mansfeld´sche Münzstätte [[Schraplau]] seit dem 16. Jhd.. |
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** für [[Stuttgart]] im 17. Jhd. |
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** für [[Schwabach]] auf Münzen des fränkischen Kreises. |
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** für [[Schmölnitz]] (Smolnik, Slowakei) auf österreichisch-ungarischen Münzen. |
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** für [[Solothurn]] auf Münzen der Helvetischen Republik von 1798 bis 1803. |
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** für [[Troyes]] auf französischen Münzen von 1540 bis 1698 (zeitweise mit Krone). |
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** für [[Reims]] auf französischen Münzen von 1679 bis 1772. |
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** für [[Segovia]] auf spanischen Münzen bis zum 16. Jhd.. |
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** für [[Sevilla]] seit dem 16. Jhd.. |
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** für [[Stockholm]] im 15. und 16. Jhd.. |
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** für [[Sydney]] auf britischen Sovereigns von 1871 bis 1931. |
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** für die Privatmünzstätte [[Sadogura]] des Freiherrn von Gartenberg von 1771 bis 1774. |
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** für [[San Francisco]] von 1854 bis 1955, auch auf dort von 1942 bis 1944 geprägten Münzen für die Niederlande, Curacao und die Fidschi-Inseln. |
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** für [[Santiago de Chile]] als S mit einem kleinen aufgesetzten o seit 1743. |
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Das in der [[Zweite Lautverschiebung|2. Lautverschiebung]] aus kurzem ''t'' entstandene ''[[Z#Entwicklung des deutschen z|z/zz]]'' war ein lamino-dentaler Frikativ [s̪̻] (d. h. es wurde wie das heutige ''ß'' und mit starkem Zischton gesprochen). Beispiele hierfür sind Wörter wie mittelhochdeutsch ''ezzen, daz, groz, hirz''. Es ist nicht zu verwechseln mit der heute als ''z'' verschriftlichen [[Affrikate]] /ts/, die ebenfalls ''z'' geschrieben wurde und gleichfalls im Rahmen der 2. Lautverschiebung entstand. |
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* in römischen Inschriften und Texten steht S |
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** als Abkürzung für Sextus, salutem, sanctus, sive, senatus, signavit, signum |
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Im Spätmittelhochdeutschen fielen das stimmlose ''s'' und das ''z'' zusammen und es entstand der heutige s-Laut, der je nach Sprecher entweder lamino-dental [s̪̻], lamino-alveolar [s̻] oder seltener apiko-alveolar [s̺] gesprochen wird. Auch das stimmhafte ''s'' ist nicht länger retrahiert und kann lamino-dental [z̪̻], lamino-alveolar [z̻] oder apiko-alveolar [z̺] gesprochen werden.<ref>{{Literatur |Titel=Duden – Das Aussprachewörterbuch |Auflage=7 |Datum=2015-09-14 |ISBN=978-3-411-04067-4 |Seiten=47 |Online= |Abruf=}}</ref> |
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* Im Schach bezeichnet das S in der Notation, dass der Springer gezogen wurde. |
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Das heutige ''sch'' geht in den meisten Fällen auf ein ursprüngliches ''sk'' [s̠̺k] zurück, das sich zunächst zu einem s-ch [s̠̺x] > [s̠̺ç] entwickelte und dann zum heutigen ''sch'' {{IPA-Phon|ʃ}}. Im Anlaut vor ''l, m, n, w'' ''(Schnee, Schwein)'' geht es jedoch auf ein älteres ''s'' zurück. In der heutigen Schreibung ''s'' für den sch-Anlaut vor t und p ''(Stein, Spinne)'', der in der Regel auch auf ersteres ursprüngliches ''s'' zurückgeht, wirkt dieser Unterschied nach. Davon getrennt zu betrachten ist die [[Palatalisierung]] von ''s'' und ''z'' hinter einem ''r'', die erst nach dem Zusammenfall von ''s'' und ''z'' in der Übergangszeit vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen auftrat, so bei ''Kirsche'', mhd. ''kirse'' oder ''Hirsch'', mhd. ''hirz''. |
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* S steht für [[Sen]] |
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* S steht für die Himmelsrichtung [[Süden]] |
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== Darstellung in Computersystemen == |
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* in der [[Volkswirtschaftslehre]] steht S für die [[gesamtwirtschaftliche Ersparnis]] |
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{| class=wikitable |
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* s. ist Abkürzung für "siehe" |
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|+Internationaler [[Zeichenkodierung]]sstandard [[Unicode]] |
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* S. ist Abkürzung für Sankt - die [[Heilige|Heiligenbezeichnung]] |
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! Zeichen |
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* S. ist Abkürzung für die Seite |
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! Unicode<br /><small>Position</small> |
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*S ist eine (nicht mehr produzierte) Spurweite für [[Modelleisenbahn]]en, siehe auch [[Maßstäbe der Modelleisenbahn]] |
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! Unicode<br /><small>Bezeichnung</small> |
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*In der esoterischen oder mythologischen Bedeutung als Symbol für die [[Schlangen|Schlange]] |
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! Bezeichnung |
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*[[Sprache]]: In der deutschen Sprache wird das "s" als Marker verwendet: |
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** Genitiv-S als Indikator für [[Genitiv]] |
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::Auch in anderen Sprachen dient es zur Kennzeichnung [[Grammatik|grammatischer]] Funktionen. |
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|<small>LATIN CAPITAL LETTER S</small> |
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|Lateinischer Großbuchstabe S |
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|[[Unicodeblock Basis-Lateinisch|Basis-Lateinisch]] |
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|Lateinischer Kleinbuchstabe s |
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|[[Unicodeblock Basis-Lateinisch|Basis-Lateinisch]] |
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|<small>LATIN SMALL LETTER LONG S</small> |
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|Lateinischer Kleinbuchstabe Langes s |
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|[[Unicodeblock Lateinisch, erweitert-A|Lateinisch, erweitert-A]] |
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|<small>LATIN SMALL LETTER SHARP S</small> |
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|Lateinischer Kleinbuchstabe Scharfes s |
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|[[Unicodeblock Lateinisch-1, Ergänzung|Lateinisch-1, Ergänzung]] |
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|<small>LATIN CAPITAL LETTER SHARP S</small> |
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|Lateinischer Großbuchstabe Scharfes S |
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|[[Unicodeblock Lateinisch, weiterer Zusatz|Lateinisch, weiterer Zusatz]] |
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|} |
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== s in statistischen Tabellen == |
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Nach [[DIN]] 55301 (Gestaltung statistischer Tabellen) steht das [[Minuskel]] ''s'' <!--({{enS|s für '''s'''???}})-->, das einer Wertangabe (Zahl) in einem Tabellenfach nachgestellt ist für ''„geschätzte Zahl“'' als wertergänzenden Zeichen, auch Qualitätsanzeigern (im Gegensatz zu wertersetzenden Zeichen). Genau so wird das Zeichen auch in Tabellen der [[Amtliche Statistik#Deutschland|amtlichen Statistik]] verwendet.<ref>Richtlinien zur Gestaltung statistischer Tabellen für die Verbundprogrammierung, Arbeitskreis Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter, Wiesbaden 1997, 41 Seiten, hier: Seite 36.</ref><ref>[https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?operation=ergebnistabelleQualitaet GENESIS-Online Datenbank: Zeichenerklärung]</ref> |
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== Zitat == |
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{{Zitat | '''S''' […], neunzehnter buchstabe unseres alphabets, mit dem namen es (HELBER syllabierbüchl. 4, 5 Roethe). der entsprechende laut gehört zu den dentalen geräuschlauten (spiranten), und sonderte sich schon in der urgermanischen zeit in eine harte und eine weiche stufe| [[Deutsches Wörterbuch|Grimmsches Wörterbuch]]}} |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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* [[Ѕ]], ein Buchstabe des mazedonischen Alphabets |
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* [[Abkürzung]], [[Akronym]], beginnend mit dem Buchstaben '''S''' oder '''s''' |
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* die [[Cedille]] [[Cedille|ş]], eigentlich „kleines Z“ |
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* [[Funkalphabet]] |
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* [[ |
* [[S-Code]] |
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* [[ |
* [[S-Kurve]] |
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* [[ |
* [[S-Box]] |
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* [[Fugenlaut]] (darunter: „Fugen-s“) |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Wiktionary}} |
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* http://www.wam.umd.edu/~rfradkin/sin2phoen-animate.html |
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* http://www.ancientscripts.com/greek.html |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 2. Juni 2025, 21:50 Uhr
S und s (gesprochen: []) ist der 18. Buchstabe des klassischen und der 19. Buchstabe des modernen lateinischen Alphabets. Das S ist ein Konsonant. In deutschen Texten tritt es mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von 7,27 % auf: es ist dort der vierthäufigste Buchstabe, der zweithäufigste Konsonant. Historisch haben sich verschiedene Zeichen zur Darstellung des s und seiner Kombinationen entwickelt (S, ſ, s, ß, ẞ). Zu den Buchstaben Langes s („ſ“), Schluss-s, Scharfes s („ß“) und Großes Eszett („ẞ“) gibt es jeweils eigene Lemmata.

Das Fingeralphabet für Gehörlose bzw. Schwerhörige stellt den Buchstaben S dar, indem die geschlossene Faust vom Körper weg zeigt und der Daumen vor den Fingern zu liegen kommt.
Geschichte des Buchstabens S
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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| Bogen (protosinaitisch) | Phönizisches Schin | Griechisches Sigma | Etruskisches S | Römisches Kapital-S (2.–5. Jahrhundert) |
Die protosinaitische Urform des Buchstabens stellt einen Bogen dar. Im phönizischen Alphabet wurde der Buchstabe etwas geometrisiert und bekam den Namen Schin, was Bogen bedeutet. Der Lautwert des Schin bei den Phöniziern war [ʃ].
Das Griechische kannte den Laut [ʃ] nicht. Das Schin wurde dennoch in das griechische Alphabet übernommen. Die Griechen änderten den Lautwert in [s], außerdem drehten sie den Buchstaben um 90 Grad entgegen (!) dem Uhrzeigersinn. Mit der Änderung der Schreibrichtung auf von-links-nach-rechts wurde der Buchstabe dann noch gespiegelt und erhielt so seine bis heute als Sigma bekannte Gestalt.
Die Etrusker übernahmen von den Griechen die gedrehte, aber noch nicht gespiegelte Variante. Im Etruskischen verlor der Buchstabe mit der Zeit seine oberste Linie und sah wie ein umgedrehtes Z aus. Die Römer übernahmen dieses Zeichen, machten es jedoch fließender. Der Lautwert des S blieb bei Etruskern und Römern das [s].
|
||||
| Unzial (3.–9. Jahrhundert) |
Karolingische Minuskel (8.–11. Jahrhundert) |
Textura (ab 12. Jahrhundert) |
Fraktur (ab um 1514) |
Deutsche Kurrentschrift (ab 16. Jahrhundert) |

Für den Kleinbuchstaben s wurden mehrere Zeichen entwickelt: Zum einen das runde s (s) eine verkleinerte Version des Großbuchstabens S, zum anderen das lange s „ſ“, das seinen Ursprung wahrscheinlich in zügiger Schreibschrift hat. Im Schriftbild wurde das lange s im Wort-, Silben- und Stammanlaut und meist innerhalb eines Wortes verwendet, das runde s vor allem am Ende eines Wortes oder Teilwortes (zu den Regeln vergleiche den Artikel Langes s). Übrigens gibt es auch vom kleinen griechischen Sigma je eine Variante für die Position Wortanfang und Wortmitte (σ) und Wortende (ς), und auch hier kann die finale Variante sowohl am Wort- als auch (wenn auch seltener, und nach nicht ganz den gleichen bzw. so klaren Regeln wie im Deutschen) am Morphem-Ende eintreten. Siehe auch Entstehung des Minuskel-s im Artikel „Langes s“.
| Humanistische Kursive (15. Jahrhundert) |
Renaissance-Antiqua (ab 16. Jahrhundert) |
Klassizistische Antiqua (ab Ende 18. Jahrhundert) |
Egyptienne (ab etwa 1830) |
Grotesk (ab etwa 1830) |

In den gebrochenen Schriften ist in der deutschen Rechtschreibung weiterhin die Unterscheidung zwischen langem und rundem s verpflichtend. Frühe Antiquaschriften enthielten den Buchstaben ebenfalls oft, dort kam er jedoch außer Gebrauch. Das lange s hat allerdings im Deutschen seine Spur im Buchstaben ß hinterlassen, das auf eine Ligatur aus ſ und z oder s zurückgeht. Die genaue Herkunft des Eszett ist bisher ungeklärt, Informationen hierzu im Artikel ß.
Bezeichnungen der S-Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teilweise wird hier wegen spezifischer Formen unterschieden in: lateinische Kursivhandschrift; Druck-Antiqua; Fraktur; deutsche Kurrentschrift. Besonders umgangssprachlich werden die Begriffe auch schriftenübergreifend verwendet, besonders beim „ß“. Manche Begriffe erschließen sich erst sicher durch das verwendete System der Gegenbegriffe im Text.
| S | ſ | s | ß | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kursive | Antiqua | Fraktur | Kurrent | Kursive | Antiqua | Fraktur | Kurrent | Kursive | Antiqua | Fraktur | Kurrent | |
| großes S | kleines Lang-s | kleines s | ||||||||||
| langes s | rundes s | scharfes s | ||||||||||
| langes s | kurzes s | |||||||||||
| Groß-S | Lang-S | Kurz-S | Scharf-S | |||||||||
| Anlaut-s | Auslaut-s | |||||||||||
| Silbenanfang-s | Schluss-s | |||||||||||
| Inlaut-s | ||||||||||||
| Pastoren-s (norddt.; Paſtor) |
Straßen-s (analog zu Vogel-V) | |||||||||||
| SZ / Eszett (von Fraktur übernommen) |
SZ / Eszett | |||||||||||
| [Vers. 1] | Schleifen-s | rundes s | ß | |||||||||
| langes s | ||||||||||||
| [Vers. 2] | langes s | rundes s | Schleifen-s | |||||||||
| Schaft-s | Schlängel-s | Buckel-s | ||||||||||
| kleines Schlangen-S | Rucksack-s | |||||||||||
| Stangen-s (Bayr., hist.) |
Ringel-s (Bayr., hist.) |
Dreierles-s (landschaftlich, Schwaben) |
||||||||||
| Doppel-s (Schweiz, uneindeutig ggü. „ss“) | ||||||||||||
Es existieren auch Schreibweisen mit -Es statt nur s. Die Formulierung scharfes s wird neben dem Zeichen auch für die Aussprache verwendet, wo es im Gegensatz zum weichen s bzw. milden s steht, und letztendlich auch durch Buchstabenkombinationen wie ss beziehungsweise früher ſſ umgesetzt wird. Ebenso gibt es die Formulierung kurzes s für die Ausspracheart. Im Englischen gibt es auch die Bezeichnung rucksack-s bzw. sputnik-s für das Plural-s.
Verwendung und Aussprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leser mit Deutsch als Muttersprache müssen sorgfältig zwischen den Buchstaben s und z einerseits und den Zeichen der Lautschrift, dem [s] und dem [z] andererseits, unterscheiden, wie die Beispiele „70“ und „nass“ verdeutlichen. Das Wort Siebzig hat die Aussprache [], die Aussprache von nass wird als [] dargestellt. Der Buchstabe s gehört mit seiner Aussprache [z] zu den Konsonantengraphemen, die im Normalfall (einzeln vor Vokal am Wortanfang oder im Wortinnern zwischen Vokalen) stimmhafte bzw. Lenis-Obstruenten darstellen (b, d, g, s, w /b, d, g, z, v/) und damit den entsprechenden stimmlosen Fortis-Obstruentenbuchstaben gegenüberstehen (p, t, k, ß, f /p, t, k, s, f/). Es ist aber ein typisches Phänomen im Deutschen, dass unter bestimmten Bedingungen diese Konsonantenbuchstaben wie ihre entsprechenden Fortis-Pendants ausgesprochen werden (Erbse, Smaragd, Möwchen).
Dieses Aussprachephänomen in der deutschen Standardsprache ist hauptsächlich abhängig von der Stellung des dem Buchstaben zugeordneten Lautes in der Sprechsilbe.
Für s gilt wie für b, d, g, w:
- Am Silbenende werden sie als (stimmlose) Fortis gesprochen (Kasten, Kosmos, Haus, das, liebte, ab, Widmung, und, Smaragd, jegliche, Möwchen).
- Vor weiteren stimmlosen Fortis-Obstruenten werden sie als (stimmlose) Fortis gesprochen (Skat, Ast, Abt, Erbse, Smaragd).
- Am Silbenanfang (wenn kein Fortis vorangeht und kein Fortis folgt) werden sie dagegen als Lenis-Phonem (in dieser Position also bedeutungsunterscheidend) gesprochen (See, Rose, Gänse, Elbe, übrig, gleich, wringen). Dieser Laut ist in der Standardsprache stimmhaft, im südlichen Deutsch jedoch im Falle von s stimmlos. Damit lässt er sich im süddeutschen Bereich oft nicht klar von ß trennen. Ähnlich fällt im süddeutschen Bereich b (und oft auch d und g) mit der Aussprache von p (t, k) zusammen.
Für s gilt darüber hinaus:
- Nicht nur vor stimmlosen Fortis-Obstruenten, sondern vor allen Konsonantenbuchstaben wird s als (stimmlose) Fortis gesprochen (Slalom, Smaragd, Swinemünde)
- Daraus folgt auch, dass ss nicht für den Lenis-, sondern für den Fortis-Laut als „Kürzezeichen“ bzw. zur Darstellung des Silbengelenks verwendet wird (küssen, lässt).
- In st und sp wird es am Silbenanfang wie „sch+t“ /ʃt/ bzw. „sch+p“ /ʃp/ gesprochen (Stadt, Gespenst).
- Der Trigraph „sch“ wird als Zischlaut /ʃ/ ausgesprochen (schon, Asche).
- Nach l, n, m, ng kann vor /s/ ein Sprosskonsonant (ein Plosiv mit entsprechendem Artikulationsort) eingeschoben werden, so dass z. B. nst nicht anders als nzt (Kunst – grunzt), mst nicht anders als mpst (rummst – plumpst) und ngst nicht anders als nkst (singst – sinkst) gesprochen wird.
Lautgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Althochdeutschen und im Mittelhochdeutschen gab es drei verschiedene s-Laute (und später zusätzlich den sch-Laut).
Das ererbte germanische s blieb vor anderen Konsonanten, am Wortende und in der Gemination ss ein stimmloser retrahierter apiko-alveolarer Frikativ [s̠̺] (d. h. es wurde mit deutlicher Tendenz zum sch-Laut aber ohne Lippenrundung gesprochen). Vor Vokalen wurde ein kurzes s jedoch zu einem stimmhaften retrahierten apiko-alveolaren Frikativ [z̠̺] (d. h. es wurde mit deutlicher Tendenz zum j-Laut wie in Journal aber ohne Lippenrundung gesprochen). Beispiele hierfür sind Wörter wie mittelhochdeutsch stein, kuss (stimmlos) und sunne, kirse (stimmhaft).[1][2]
Das in der 2. Lautverschiebung aus kurzem t entstandene z/zz war ein lamino-dentaler Frikativ [s̪̻] (d. h. es wurde wie das heutige ß und mit starkem Zischton gesprochen). Beispiele hierfür sind Wörter wie mittelhochdeutsch ezzen, daz, groz, hirz. Es ist nicht zu verwechseln mit der heute als z verschriftlichen Affrikate /ts/, die ebenfalls z geschrieben wurde und gleichfalls im Rahmen der 2. Lautverschiebung entstand.
Im Spätmittelhochdeutschen fielen das stimmlose s und das z zusammen und es entstand der heutige s-Laut, der je nach Sprecher entweder lamino-dental [s̪̻], lamino-alveolar [s̻] oder seltener apiko-alveolar [s̺] gesprochen wird. Auch das stimmhafte s ist nicht länger retrahiert und kann lamino-dental [z̪̻], lamino-alveolar [z̻] oder apiko-alveolar [z̺] gesprochen werden.[3]
Das heutige sch geht in den meisten Fällen auf ein ursprüngliches sk [s̠̺k] zurück, das sich zunächst zu einem s-ch [s̠̺x] > [s̠̺ç] entwickelte und dann zum heutigen sch [ʃ]. Im Anlaut vor l, m, n, w (Schnee, Schwein) geht es jedoch auf ein älteres s zurück. In der heutigen Schreibung s für den sch-Anlaut vor t und p (Stein, Spinne), der in der Regel auch auf ersteres ursprüngliches s zurückgeht, wirkt dieser Unterschied nach. Davon getrennt zu betrachten ist die Palatalisierung von s und z hinter einem r, die erst nach dem Zusammenfall von s und z in der Übergangszeit vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen auftrat, so bei Kirsche, mhd. kirse oder Hirsch, mhd. hirz.
Darstellung in Computersystemen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]| Zeichen | Unicode Position |
Unicode Bezeichnung |
Bezeichnung | Unicodeblock |
|---|---|---|---|---|
| S | U+0053 | LATIN CAPITAL LETTER S | Lateinischer Großbuchstabe S | Basis-Lateinisch |
| s | U+0073 | LATIN SMALL LETTER S | Lateinischer Kleinbuchstabe s | Basis-Lateinisch |
| ſ | U+017F | LATIN SMALL LETTER LONG S | Lateinischer Kleinbuchstabe Langes s | Lateinisch, erweitert-A |
| ß | U+00DF | LATIN SMALL LETTER SHARP S | Lateinischer Kleinbuchstabe Scharfes s | Lateinisch-1, Ergänzung |
| ẞ | U+1E9E | LATIN CAPITAL LETTER SHARP S | Lateinischer Großbuchstabe Scharfes S | Lateinisch, weiterer Zusatz |
s in statistischen Tabellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach DIN 55301 (Gestaltung statistischer Tabellen) steht das Minuskel s , das einer Wertangabe (Zahl) in einem Tabellenfach nachgestellt ist für „geschätzte Zahl“ als wertergänzenden Zeichen, auch Qualitätsanzeigern (im Gegensatz zu wertersetzenden Zeichen). Genau so wird das Zeichen auch in Tabellen der amtlichen Statistik verwendet.[4][5]
Zitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„S […], neunzehnter buchstabe unseres alphabets, mit dem namen es (HELBER syllabierbüchl. 4, 5 Roethe). der entsprechende laut gehört zu den dentalen geräuschlauten (spiranten), und sonderte sich schon in der urgermanischen zeit in eine harte und eine weiche stufe“
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ѕ, ein Buchstabe des mazedonischen Alphabets
- die Cedille ş, eigentlich „kleines Z“
- S-Code
- S-Kurve
- S-Box
- Fugenlaut (darunter: „Fugen-s“)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helmut Esau: The Medieval German Sibilants /S/ and /ʐ/. In: The Journal of English and Germanic Philology. Band 75, Nr. 1/2, 1976, ISSN 0363-6941, S. 188–197.
- ↑ Douglas Q. Adams: The Distribution of Retracted Sibilants in Medieval Europe. In: Language. Band 51, Nr. 2, 1975, ISSN 0097-8507, S. 282–292, doi:10.2307/412855.
- ↑ Duden – Das Aussprachewörterbuch. 7. Auflage. 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, S. 47.
- ↑ Richtlinien zur Gestaltung statistischer Tabellen für die Verbundprogrammierung, Arbeitskreis Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter, Wiesbaden 1997, 41 Seiten, hier: Seite 36.
- ↑ GENESIS-Online Datenbank: Zeichenerklärung

