„Webdesign“ – Versionsunterschied
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'''Webdesign''' (auch ''Webgestaltung'') umfasst als Disziplin des [[Mediendesign]]s die visuelle, funktionale und strukturelle Gestaltung von [[Website]]s für das [[World Wide Web|Internet]]. Die technische Implementierung von Websites wird dagegen als [[Web-Engineering|Webentwicklung]] bezeichnet. |
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Dabei werden in der Regel strukturierte [[Text|Texte]], die in [[XHTML]] bzw. [[HTML]] verfasst sind, samt ergänzenden Grafiken mit [[Cascading Style Sheets|CSS]] formatiert. |
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== Geschichte des Webdesigns == |
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Der [[Webdesigner]] ([[Internetagentur]]) hat dabei die Aufgabe, den besten Kompromiss zwischen den Wünschen des Auftraggebers, den Ansprüchen der Besucher und den technischen Möglichkeiten zu finden. |
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Webdesign ist, dem [[Medium (Kommunikation)|Medium]] entsprechend, eine relativ junge Disziplin. Als Kombination aus klassischem [[Grafikdesign]] und anderen Bereichen wie dem [[Interaction Design]] oder dem [[Motion-Design]] prägt es heute das Erscheinungsbild von [[Webseite]]n im [[Internet]]. |
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=== Der Start des Web und des Webdesigns === |
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==Gestaltung== |
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1989: Während der Arbeiten an [[CERN]] hatte [[Tim Berners-Lee]] vor, ein globales [[Hypertext]]-Projekt zu schaffen, das später als das [[World Wide Web]] bekannt wurde. |
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Neben der reinen Optik geht es bei der Gestaltung von [[Webseite|Webseiten]] vor allem um ''[[Nutzerfreundlichkeit]]''. Navigation und Aufbau der Webseiten sollen möglichst vielen Menschen entgegen kommen. Hier erfahren aber z.B. viele behinderte Menschen Nachteile, sie benötigen Webseiten, die [[Barrierefreies Internet|barrierefrei]] gestaltet sind. Werden in einem [[Hypertext]] zu viele Wahlmöglichkeiten von [[Hyperlink|Links]] gegeben, kann dies zu einer Desorientierung, dem so genannten [[Lost in Hyperspace]] führen. |
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1991 bis 1993: Das [[World Wide Web]] wurde geboren. Anfänglich konnten nur Textseiten mit Hilfe eines einfachen Linien-[[Webbrowser]]s ausgelesen werden. |
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Zur Benutzungsfreundlichkeit kommt die Zugänglichkeit, die sich in der Vermeidung von Techniken manifestiert, durch die Informationen nur mit einem bestimmten [[Webbrowser|Browser]] erreichbar sind, oder durch das Schaffen von (Text-)Alternativen zu [[Multimedia|multimedialen]] Inhalten. [[Macromedia Flash|Flash]] und andere Browsererweiterungen müssen deswegen nicht grundsätzlich vermieden werden, es sollte aber sichergestellt sein, dass der Inhalt auch ohne diese Techniken voll abrufbar bleibt. |
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1993: [[Marc Andreessen]] und [[Eric Bina]] erschufen den Webbrowser [[NCSA Mosaic|Mosaic]]. Zu dieser Zeit gab es vielfache [[Webbrowser|Browser]], deren Mehrheit jedoch auf [[Unix]] basierte. Diese Unix-Browser erschwerten aber das Lesen eines Textes. Auch gab es keine einheitlichen, grafischen Designelemente wie Bilder oder Töne. |
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Hier gilt ''[[form follows function]]'' (engl. wörtl. ''(Die) Form folgt (aus der) Funktion''). So soll sichergestellt sein, dass bei zum Teil kunstvollem Design die Benutzbarkeit (engl. [[Usability]]) der Webseite nicht verloren geht. |
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1994: Das [[World Wide Web Consortium]] (W3C) wurde geschaffen, um das volle Potential des World Wide Web zu nutzen. Ebenso wurden allgemeine Protokolle entwickelt, die zum Fortbestand des W3C führten und dessen Zwischenfunktionsfähigkeit sichern. Durch diese Entwicklung jedoch wurden weitere Organisationen davon abgehalten, neue Browser und [[Programmiersprache]]n zu entwickeln, die das World Wide Web als Ganzes verändern hätten können. |
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Ein wichtiger Aspekt beim Webdesign ist eine korrekte [[Auszeichnungssprache|Textauszeichnung]] und Kenntnisse in [[Webtypografie]]. Während Webseiten für die Browsergenerationen 4 (Netscape 4 und Internet Explorer 4) noch sehr unterschiedlich geschrieben wurden, kann der Webentwickler in den aktuellen Versionen ([[Mozilla]], [[Internet Explorer]] 6, [[Opera]], [[Konqueror]], usw.) eine weitgehende Unterstützung der Standards des [[W3C]] erwarten. |
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1994: Andreessen gründet eine Kommunikationshandelsgesellschaft. Diese wurde später bekannt als [[Netscape Communications]] und entwickelte den Browser [[Netscape Navigator]]. Netscape schuf seine eigenen [[Hypertext Markup Language|HTML]]-Elemente ohne Rücksicht auf den traditionellen Standardprozess. Zum Beispiel beinhaltete Netscape 1.1 eigene HTML-Programmierungen, um selbstständig Hintergrundfarben zu ändern und Texte auf Webseiten zu formatieren. |
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Webdesign unterscheidet sich vom Design für andere Medien vor allem durch diese starke Leserorientierung. Sie ist darin begründet, dass Websurfer meist gezielt nach Informationen suchen und eine [[Website|Site]] nur so lange besuchen wie unbedingt nötig. Die starke Textlastigkeit von Webdesign hängt z.T. allerdings auch mit den Indizierungsmöglichkeiten von Suchmaschinen zusammen. |
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1996 bis 1999: Die sogenannten „[[Browserkrieg|Browser-Kriege]]“ beginnen. Im Zuge dieser Browser-Kriege begannen [[Microsoft]] und [[Netscape Navigator|Netscape]] um die jeweilige Browser-Überlegenheit zu kämpfen. Während dieser Zeit wurden viele neue Technologien entwickelt, wie z. B. Formatvorlagen, [[JavaScript]] und das [[dynamisches HTML|dynamische HTML]]. Im Allgemeinen führte diese Browser-Konkurrenz zu vielen positiven Entwicklungen und half ebenso dem Webdesign, sich mit schnellen Schritten zu entwickeln. |
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==Client- und serverseitige Entwicklung== |
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Programmcode zur Steuerung und zur äußerlichen Erscheinung der Website lässt sich entweder durch serverseitige [[Skriptsprache]]n wie [[PHP]], [[Perl]], [[ASPNet]], [[ColdFusion]] oder [[JSP|JSP (Java Server Pages)]] ausführen oder auch durch weitgehend clientseitige Erweiterungen wie [[Macromedia Flash|Flash]], [[Java (Programmiersprache)|Java]] oder [[JavaScript]]. Es besteht auch die Möglichkeit, client- und serverseitige Technologien zu kombinieren, beispielsweise [[PHP]] und [[Macromedia Flash|Flash]], um die Vorteile beider nutzen zu können. Dabei sollte man darauf achten, mit clientseitigen Erweiterungen sparsam umzugehen, da oft die notwendigen Plugins beim Benutzer nicht vorhanden sind oder JavaScript aus Sicherheitsgründen abgeschaltet wurde. |
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=== Entwicklung des Webdesigns === |
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==Tendenzen== |
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1996 veröffentlichte Microsoft seinen ersten wettbewerbsfähigen Browser, der über eigene Eigenschaften und Elemente verfügte. Das war auch der erste Browser, welcher [[Formatvorlage]]n unterstützte, die zu dieser Zeit nicht gern gesehen waren. Man begriff sehr schnell das Potenzial der HTML-Programmierung, um damit komplexe Mehrsäulenlayouts zu schaffen, die sonst nicht möglich waren. In dieser Zeit hatten Design und gute [[Ästhetik]] den Vortritt, weswegen nur sehr wenig Aufmerksamkeit auf Schematik und [[Barrierefreiheit|Webzugänglichkeit]] gelegt wurde. HTML-Seiten wurden durch ihre Designoptionen noch mehr mit früheren Versionen des HTML beschränkt. Um komplizierte Designs zu schaffen, mussten viele Webentwerfer komplizierte Tabellenstrukturen verwenden. Teilweise sogar eigene [[Graphics Interchange Format|GIF]]-Bilder verwenden, um leere Tabellenzellen daran zu hindern zusammenzubrechen. |
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Die Entwicklung des Webdesigns hat sich in den letzten Jahren merklich beruhigt. Nach der Einführung von [[Macromedia Flash|Flash]] 1997 konnten sich im Wesentlichen nur [[World Wide Web Consortium|W3C]]-konforme Technologien wie [[Cascading Style Sheets|CSS]], [[Extensible Hypertext Markup Language|XHTML]] oder auch [[JavaScript]] und [[Java (Programmiersprache)|Java]] etablieren. Bei fast allen neuen Websites konzentriert man sich derzeit auf das Ausreizen dieser Technologien. |
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Auch wurde von W3C [[Cascading Style Sheets|CSS]] im Dezember 1996 eingeführt, um Präsentation und Layouts zu unterstützen. Das erlaubte dem HTML-Code, schematisch zu sein und verbesserte die Webzugänglichkeit. |
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Die meisten anderen Techniken sind weitgehend vom Markt verschwunden bzw. neue Technologien können auf Grund mangelnder Reichweite kaum noch durchgesetzt werden. Neben modischen Trends sind neue Entwicklungen die das Webdesign beeinflussen fast nur noch serverseitig anzutreffen. Die einzige Ausnahme bilden Erweiterungen, die auf [[Extensible Markup Language|XML]] basieren. Da praktisch jeder moderne Browser XML verarbeiten kann, sind neue Möglichkeiten im Webdesign besonders in diesem Bereich zu erwarten, z.B. [[Vektorgrafik]] mit [[Scalable Vector Graphics|SVG]] und Darstellung mathematischer Formeln mit [[MathML]]. |
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Ebenso wurde [[Adobe Flash|Flash]] (ursprünglich bekannt als FutureSplash) entwickelt. Anfänglich bestand ein sehr einfaches [[Layout]], das nur grundlegende Werkzeuge beinhaltete, aber es ermöglichte den Webentwerfern, HTML zu übertreffen. Mittlerweile ist Flash sehr fortgeschritten und ermöglicht es dem Anwender komplette Seiten zu entwickeln. |
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== Verwandte Themen == |
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* [[Divitis]] - Die übermäßige Verwendung von Formatierungselementen. |
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=== Ende der ersten Browserkriege === |
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1998 veröffentlichte Netscape seinen Netscape Communicator Code unter einer [[Open-Source-Lizenz]], so dass sich nun tausende von Entwicklern bei der Verbesserung der [[Software]] beteiligen konnten. Netscape beschloss jedoch diese Veröffentlichung zu stoppen, um die Entwicklung des Open-Source-Browsers zu koordinieren und um eine vollständige Applikationsplattform zu erweitern. |
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Es wurde das [[Web Standards Project]] gebildet. Dieses förderte die Entwicklung von Browsern auf HTML- und CSS-Standards durch die Schaffung von Acid1, Acid2 und Acid3. |
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2000 war ein großes Jahr für Microsoft. Der [[Internet Explorer]] für [[Mac OS Classic]] wurde freigegeben. Es war der erste Browser der vollständig HTML 4.01 und CSS 1 unterstützte. Der Internet Explorer setzte eine neue Messlatte in Bezug auf die Einhaltung von Standards. Er unterstützte als erster Browser das [[Portable Network Graphics|PNG]]-Format. Während dieser Zeit wurde Netscape verkauft und gab offiziell die Führung in den Browser-Kriegen an Microsoft ab. |
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=== Das 21. Jahrhundert === |
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Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts begann sich die Nutzung des Web mehr und mehr in das Leben der Menschen zu integrieren. Auch die [[Technologie]] veränderte sich. Es gab signifikante Veränderungen in der Art, wie Menschen das Web nutzten, auf dieses zugriffen und wie Seiten ausgelegt wurden. |
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=== Die modernen Browser === |
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Das moderne Browser-Zeitalter leitete das Ende der Browser-Kriege ein. Neue Open Source Browser kommen auf den Markt, was bedeutet, dass sie zu schnelleren [[Software-Lebenszyklus|Entwicklungszyklen]] neigen und mehr Standards unterstützen als je zuvor. |
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=== Die neuen Standards === |
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Das W3C hat neue Standards für HTML ([[HTML5]]) und [[Cascading Style Sheets|CSS]] (CSS3), sowie neue JavaScript [[Programmierschnittstelle|API]] freigegeben. Während jedoch der Begriff HTML5 nur verwendet wird, um die neue Version von HTML zu bezeichnen, bezieht sich JavaScript-API auf die Gesamtheit von HTML5, CSS3 und JavaScript. |
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HTML5 hat im Oktober 2014 HTML4 als offizielle Kernsprache des Internets abgelöst.<ref>[https://knows-magazin.de/html-5-ist-jetzt-die-offizielle-kernsprache-des-internet/ HTML 5 ist jetzt die offizielle Kernsprache des Internet], 12. November 2014, abgerufen am 17. März 2019.</ref> Der neue Webstandard ist ein Gemeinschaftsprojekt der Web Hypertext Application Technology Working Group (WHATWG) und des W3C. Die Veröffentlichung der neuen Auszeichnungssprache für das World Wide Web war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem zeitgenössischen und standardisierten Webdesign. |
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Modernes Webdesign beinhaltet heute zumeist die Möglichkeit der [[Interaktion]] zwischen Website und Nutzer sowie die Einbindung von Multimedia-Inhalten. Moderne Websites weisen daher häufig integrierte Social Media Plugins, interaktive Kontaktformulare und audiovisuelle Inhalte auf. Zudem sind sie oft für mobile Endgeräte optimiert. Mithilfe von HTML5 lassen sich diese Funktionalitäten nativ, also ohne die Einbindung zusätzlicher Software realisieren. |
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Der Einsatz von HTML5 bringt zudem Vorteile beim Auffinden von Websites durch [[Suchmaschine]]n. So zeichnet beispielsweise Google Webseiten dann als „mobile-friendly“ aus, wenn sie die Einbindung externer Software vermeiden. Diese Mobiltauglichkeit hat wiederum Auswirkungen auf die Platzierung einer Website in den Suchergebnissen, wenn die Suche von einem mobilen Endgerät aus durchgeführt wird.<ref>[https://webmasters.googleblog.com/2014/11/helping-users-find-mobile-friendly-pages.html Helping users find mobile-friendly pages], 18. November 2014, abgerufen am 17. März 2019 (englisch).</ref> |
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Die Programmierung von HTML5-Websites erfordert wie auch frühere Versionen dieser Auszeichnungssprache den Umgang mit sogenannten HTML-Tags. Diese geben dem Browser Informationen über den Aufbau und die Struktur einer Website. Zu den bereits bestehenden Tags und Attributen sind mit Einzug von HTML5 neue hinzugekommen. Ältere Tags werden teilweise nicht mehr unterstützt. Neben HTML5 ist CSS3 ein weiterer wichtiger Standard im modernen Webdesign. Als Stylesheet-Sprache wird CSS3 dafür eingesetzt, die grafische Gestaltung von Websites zu bestimmen. Dabei erweitert CSS3 die Funktionsvielfalt ihrer Vorgängersprache CSS2.1. So sind nun Neuheiten wie abgerundete Ecken oder Schatten möglich.<ref>[https://www.w3.org/Style/CSS/current-work CSS Spezifikationen], 15. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.</ref> |
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Bestimmte Effekte bringen zudem kürzere Ladezeiten mit sich, weil den Browsern die Abfrage von externen Grafiken erspart bleibt. Die Umsetzung von Übergängen („transition“) und Animationen („animation“) eröffnet Möglichkeiten, die vorher nur JavaScript vorbehalten waren und nun nativ realisierbar sind. Zudem ergänzt CSS3 die klassischen [[RGB-Farbraum|RGB-Farben]] um Transparenz. |
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== Gestaltung == |
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Die visuelle Wahrnehmung von Webauftritten im Internet ist grundsätzlich abhängig von den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der [[Visuelle Kommunikation|visuellen Kommunikation]]. Der Prozess der Informationsaufnahme durch den Benutzer/Besucher wird wesentlich durch die grafische Gestaltung der Website beeinflusst. |
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Neben dem professionellen Transport von [[Information]] und [[Corporate Identity]] geht es bei der Gestaltung von Websites um die [[Benutzerfreundlichkeit]] ({{lang|en|Usability}}). Die angebotenen Inhalte sollen im Sinne der [[Barrierefreies Internet|Barrierefreiheit]] möglichst vielen Menschen zugänglich sein. Das beinhaltet sowohl die Unterstützung verschiedener [[Webbrowser]] und z. B. mobiler Endgeräte ''(Smartphones, Tablets usw.)'', das Angebot von Alternativen zu Medieninhalten und die Unterstützung von Benutzern mit speziellen Eingabemethoden. Die praktische Umsetzung dieser Prinzipien kann oft höheren technischen und gestalterischen Aufwand erforderlich machen. Es gilt die [[Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung|Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz]] sowie internationale Richtlinien (z. B. die [[Web Content Accessibility Guidelines|WCAG]] oder [[Design für Alle]]). |
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Ein wichtiger Aspekt beim Webdesign ist eine korrekte [[Schriftauszeichnung|Textauszeichnung]] und Kenntnisse in [[Webtypografie]]. Aufgrund der zurzeit noch wesentlich geringeren [[Bildauflösung|Auflösungen]] von Bildschirmen gegenüber Printmedien werden oft spezielle, auf die [[Bildschirmschrift|Anzeige am Bildschirm optimierte Schriften]] eingesetzt. |
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Während Webseiten für die Browser-Generationen 4 (Netscape 4 und Internet Explorer 4) noch sehr unterschiedlich geschrieben wurden und [[Browserweiche]]n erforderlich waren, kann der [[Webentwickler]] in den aktuellen Versionen ([[Mozilla Firefox]], [[Internet Explorer]], [[Opera (Browser)|Opera]], [[Konqueror]] usw.) eine mehr oder weniger weitgehende Unterstützung der Standards des [[World Wide Web Consortium|W3C]] erwarten. |
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Durch [[progressive Verbesserung]] kann eine Seite mit erweiterten Funktionen ausgestattet werden, ohne Kompatibilität zu verlieren, da Webbrowser nur benötigte Teile laden müssen. Dabei wird soweit möglich mittels [[HTML]] das Grundgerüst der Seite aufgebaut, mittels [[Cascading Style Sheets|CSS]] gestaltet, und weitere Funktionen über [[JavaScript]] implementiert. |
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== Client- und serverseitige Entwicklung == |
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Es wird bei der Entwicklung von Websites im Allgemeinen zwischen Inhalt und Form unterschieden. Texte, Bilder und andere Inhalte werden mithilfe der Markup-Sprache [[HTML]] ausgezeichnet. Die grafische Gestaltung wird in Form eines [[Cascading Style Sheets|Stylesheets]] festgelegt. |
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Erweiterte Funktionalität und Interaktivität werden durch den Einsatz zusätzlicher Technologien erreicht. Hierbei wird zwischen [[Server (Software)|serverseitigen]] [[Skriptsprache]]n wie [[PHP]], [[Python (Programmiersprache)|Python]], [[Perl (Programmiersprache)|Perl]], [[ASP.NET]], [[ColdFusion]] oder [[JavaServer Pages]] und weitgehend [[client]]seitigen Erweiterungen wie [[Adobe Flash|Flash]], [[Silverlight]], [[Java (Programmiersprache)|Java]] und [[JavaScript]] unterschieden. |
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Es besteht die Möglichkeit, client- und serverseitige Technologien zu kombinieren, beispielsweise PHP und Flash, um die Vorteile beider nutzen zu können. Clientseitige Technologien tragen stets das Risiko, vom Endgerät nicht unterstützt zu werden. So können benötigte [[Plug-in]]s nicht vorhanden oder Technologien aus Sicherheitsgründen abgeschaltet sein. |
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== Tendenzen und Trends == |
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Vor allem quelloffene und freie Technologien, die sowohl vom [[World Wide Web Consortium|W3C]] als auch von der [[Web Hypertext Application Technology Working Group|WHATWG]] überwacht und freigegeben werden, kommen verstärkt zum Einsatz. |
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Modernes [[Responsive Webdesign]] berücksichtigt aktuelle Endgeräte schon im Designprozess und damit die stetig steigende Zahl der Nutzer von [[Tabletcomputer|Tablets]] oder [[Smartphone]]s. |
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== Webdesign und Printlayout == |
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Die Unterschiede im Gestaltungsprozess zwischen Webdesign und Printdesign werden mit den verfügbaren Technologien größer. So sind Animationen im Webdesign ein neues Gestaltungsmittel, das im Printdesign nicht vorkommt. |
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Größter Unterschied zwischen Print und Web ist sicher die [[Diversität (Technik)|Diversität]] der Anzeigegeräte. |
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Während im Printbereich mit absoluten Einheiten (z. B. [[Metrisches System|metrischen Einheiten]]) und einem klar definierten [[Papierformat]] gearbeitet wird, ist im Webdesign die Größe und Beschaffenheit des Ausgabemediums nicht bekannt. |
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Entsprechend stehen im Web neben absoluten auch relative Maßeinheiten zur Verfügung.<ref name="selfHTML Maßeinheiten">{{Internetquelle |url=https://wiki.selfhtml.org/wiki/CSS/Wertetypen |titel=CSS-Wertetypen |werk=[[Selfhtml]]-Wiki |abruf=2015-03-15}}</ref> Von vielen Webdesignern wird gefordert, ausschließlich relative Angaben zu verwenden, um der Diversität der Endgeräte Rechnung zu tragen. In der Praxis können dabei jedoch, zum Beispiel auf Grund verschiedener Interpretation von Maßeinheiten, Probleme entstehen, die die Verwendung von absoluten Einheiten wie Pixeln nötig machen. |
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{{Zitat |
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|Text=Hardliner empfehlen immer wieder, man solle ausschließlich relative Angaben verwenden […] Für die Praxis empfiehlt sich kein völliger Verzicht auf absolute Angaben, jedoch ein behutsamer Umgang damit. |
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|Autor=[[Stefan Münz]] |
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|Quelle=Webseiten professionell erstellen |
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|ref=<ref>[[Stefan Münz]]: ''Webseiten professionell erstellen''. S., Kapitel 4.6.4 ''Maßangaben in CSS''</ref>}} |
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Als weiteres Problem erweist sich die [[Farbdarstellung]], das Erscheinungsbild von [[Illustration|Farbabbildungen]] – die [[Farbmanagement|Farbtreue]] – ist sowohl vom [[Monitor-Gamma]] als auch dem verwendeten [[Farbraum]] abhängig. Zudem weisen die verschiedenen [[Flüssigkristallanzeige|Panel-Arten]] der heute gebräuchlichen [[TFT-Monitor]]e stark variierende Farbqualitäten auf. Gute Monitore liegen meist in hohen Preisklassen und sind deshalb nicht sehr weit verbreitet, ein Umstand, der bei [[Kathodenstrahlröhrenbildschirm|CRT-Monitoren]] noch nicht so stark zum Tragen kam. |
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== Siehe auch == |
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* [[Benutzerfreundlichkeit]] ''(Usability)'' |
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* [[Barrierefreies Internet]] ''(Accessibility)'' |
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* [[Internetagentur]] |
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* [[Universal Design]] |
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* [[Webdesign-Layouttyp]] |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Autor=Björn Rohles, Jürgen Wolf |
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|Titel=Grundkurs Gutes Webdesign |
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|Verlag=Rheinwerk Design |
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|Ort=Bonn |
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|Datum=2023 |
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|ISBN=978-3-8362-9349-5}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Peter Bühler, Patrick Schlaich, Dominik Sinner |
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|Titel=Webdesign: Interfacedesign - Screendesign - Mobiles Webdesign, 2. Aufl. |
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|Verlag=Springer Vieweg |
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|Ort=Heidelberg |
|||
|Datum=2023 |
|||
|ISBN=978-3-662-66664-7}} |
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* {{Literatur |
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|Autor=Eric Meyer, Estelle Weyl |
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|Titel=CSS: The Definitive Guide: Web Layout and Presentation, 5th Edition |
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|Verlag=O’Reilly |
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|Ort=Heidelberg |
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|Datum=2023 |
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|ISBN=978-1-09-811761-0 |
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|Sprache=en}} |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Wikibooks|Handbuch Webdesign}} |
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* [http://www.symweb.de/glossar/index.htm Lexikon / Glossar] – Ein leicht verständliches Lexikon zu guten Internetseiten / Webdesign von Bodo Schradi |
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{{Wikiversity|Kurs:Webdesign|Kurs zum Thema Webdesign}} |
|||
* [http://www.alistapart.com/ A List Apart] – Artikel zu den Themen Accessibility und standardisiertem Webdesign |
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{{Wiktionary}} |
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* [http://jendryschik.de/wsdev/ jendryschik.de/wsdev/] – Einführung in XHTML, CSS und Webdesign sowie weitere Artikel von Michael Jendryschik |
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<!-- Bitte beachtet [[WP:WEB]]. Danke --> |
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* [http://www.alvit.de/vf/de/bookmarks-fuer-webdesigner-und-webentwickler.html Webdesign-Tools] – Eine ausführliche Liste nützlicher Tools für Web-Designer und Web-Programmierer |
|||
* [ |
* [https://wiki.selfhtml.org/wiki/Grundlagen/Webprojekte/planen ''Webprojekte planen''] im [[Selfhtml]]-Wiki |
||
* [http://www.webdesign-referenz.de/ Webdesign-Referenz] – Gibt einen Überblick, primär für Einsteiger |
|||
* [http://keksdose.netfirms.com/bookmarks.html Webdesign-Bookmarks] – Eine Liste der Links zum Thema "Web-design & Web-programmierung" |
|||
== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Mode und Design]] |
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<references /> |
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[[Kategorie:World Wide Web]] |
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[[Kategorie:Web-Entwicklung]] |
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[[Kategorie:Webdesign| ]] |
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[[en:Web design]] |
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[[es:Diseño de páginas web]] |
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[[fr:Web design]] |
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[[he:עיצוב אתרים]] |
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[[it:Web design]] |
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[[ja:ウェブデザイナー]] |
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[[nl:Webdesign]] |
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[[no:Webdesign]] |
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[[pt:Webdesign]] |
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[[ru:Веб-разработка]] |
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[[sr:Веб дизајн]] |
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[[zh:网页设计]] |
Aktuelle Version vom 17. Mai 2025, 00:12 Uhr
Webdesign (auch Webgestaltung) umfasst als Disziplin des Mediendesigns die visuelle, funktionale und strukturelle Gestaltung von Websites für das Internet. Die technische Implementierung von Websites wird dagegen als Webentwicklung bezeichnet.
Geschichte des Webdesigns
Webdesign ist, dem Medium entsprechend, eine relativ junge Disziplin. Als Kombination aus klassischem Grafikdesign und anderen Bereichen wie dem Interaction Design oder dem Motion-Design prägt es heute das Erscheinungsbild von Webseiten im Internet.
Der Start des Web und des Webdesigns
1989: Während der Arbeiten an CERN hatte Tim Berners-Lee vor, ein globales Hypertext-Projekt zu schaffen, das später als das World Wide Web bekannt wurde.
1991 bis 1993: Das World Wide Web wurde geboren. Anfänglich konnten nur Textseiten mit Hilfe eines einfachen Linien-Webbrowsers ausgelesen werden.
1993: Marc Andreessen und Eric Bina erschufen den Webbrowser Mosaic. Zu dieser Zeit gab es vielfache Browser, deren Mehrheit jedoch auf Unix basierte. Diese Unix-Browser erschwerten aber das Lesen eines Textes. Auch gab es keine einheitlichen, grafischen Designelemente wie Bilder oder Töne.
1994: Das World Wide Web Consortium (W3C) wurde geschaffen, um das volle Potential des World Wide Web zu nutzen. Ebenso wurden allgemeine Protokolle entwickelt, die zum Fortbestand des W3C führten und dessen Zwischenfunktionsfähigkeit sichern. Durch diese Entwicklung jedoch wurden weitere Organisationen davon abgehalten, neue Browser und Programmiersprachen zu entwickeln, die das World Wide Web als Ganzes verändern hätten können.
1994: Andreessen gründet eine Kommunikationshandelsgesellschaft. Diese wurde später bekannt als Netscape Communications und entwickelte den Browser Netscape Navigator. Netscape schuf seine eigenen HTML-Elemente ohne Rücksicht auf den traditionellen Standardprozess. Zum Beispiel beinhaltete Netscape 1.1 eigene HTML-Programmierungen, um selbstständig Hintergrundfarben zu ändern und Texte auf Webseiten zu formatieren.
1996 bis 1999: Die sogenannten „Browser-Kriege“ beginnen. Im Zuge dieser Browser-Kriege begannen Microsoft und Netscape um die jeweilige Browser-Überlegenheit zu kämpfen. Während dieser Zeit wurden viele neue Technologien entwickelt, wie z. B. Formatvorlagen, JavaScript und das dynamische HTML. Im Allgemeinen führte diese Browser-Konkurrenz zu vielen positiven Entwicklungen und half ebenso dem Webdesign, sich mit schnellen Schritten zu entwickeln.
Entwicklung des Webdesigns
1996 veröffentlichte Microsoft seinen ersten wettbewerbsfähigen Browser, der über eigene Eigenschaften und Elemente verfügte. Das war auch der erste Browser, welcher Formatvorlagen unterstützte, die zu dieser Zeit nicht gern gesehen waren. Man begriff sehr schnell das Potenzial der HTML-Programmierung, um damit komplexe Mehrsäulenlayouts zu schaffen, die sonst nicht möglich waren. In dieser Zeit hatten Design und gute Ästhetik den Vortritt, weswegen nur sehr wenig Aufmerksamkeit auf Schematik und Webzugänglichkeit gelegt wurde. HTML-Seiten wurden durch ihre Designoptionen noch mehr mit früheren Versionen des HTML beschränkt. Um komplizierte Designs zu schaffen, mussten viele Webentwerfer komplizierte Tabellenstrukturen verwenden. Teilweise sogar eigene GIF-Bilder verwenden, um leere Tabellenzellen daran zu hindern zusammenzubrechen.
Auch wurde von W3C CSS im Dezember 1996 eingeführt, um Präsentation und Layouts zu unterstützen. Das erlaubte dem HTML-Code, schematisch zu sein und verbesserte die Webzugänglichkeit.
Ebenso wurde Flash (ursprünglich bekannt als FutureSplash) entwickelt. Anfänglich bestand ein sehr einfaches Layout, das nur grundlegende Werkzeuge beinhaltete, aber es ermöglichte den Webentwerfern, HTML zu übertreffen. Mittlerweile ist Flash sehr fortgeschritten und ermöglicht es dem Anwender komplette Seiten zu entwickeln.
Ende der ersten Browserkriege
1998 veröffentlichte Netscape seinen Netscape Communicator Code unter einer Open-Source-Lizenz, so dass sich nun tausende von Entwicklern bei der Verbesserung der Software beteiligen konnten. Netscape beschloss jedoch diese Veröffentlichung zu stoppen, um die Entwicklung des Open-Source-Browsers zu koordinieren und um eine vollständige Applikationsplattform zu erweitern.
Es wurde das Web Standards Project gebildet. Dieses förderte die Entwicklung von Browsern auf HTML- und CSS-Standards durch die Schaffung von Acid1, Acid2 und Acid3.
2000 war ein großes Jahr für Microsoft. Der Internet Explorer für Mac OS Classic wurde freigegeben. Es war der erste Browser der vollständig HTML 4.01 und CSS 1 unterstützte. Der Internet Explorer setzte eine neue Messlatte in Bezug auf die Einhaltung von Standards. Er unterstützte als erster Browser das PNG-Format. Während dieser Zeit wurde Netscape verkauft und gab offiziell die Führung in den Browser-Kriegen an Microsoft ab.
Das 21. Jahrhundert
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts begann sich die Nutzung des Web mehr und mehr in das Leben der Menschen zu integrieren. Auch die Technologie veränderte sich. Es gab signifikante Veränderungen in der Art, wie Menschen das Web nutzten, auf dieses zugriffen und wie Seiten ausgelegt wurden.
Die modernen Browser
Das moderne Browser-Zeitalter leitete das Ende der Browser-Kriege ein. Neue Open Source Browser kommen auf den Markt, was bedeutet, dass sie zu schnelleren Entwicklungszyklen neigen und mehr Standards unterstützen als je zuvor.
Die neuen Standards
Das W3C hat neue Standards für HTML (HTML5) und CSS (CSS3), sowie neue JavaScript API freigegeben. Während jedoch der Begriff HTML5 nur verwendet wird, um die neue Version von HTML zu bezeichnen, bezieht sich JavaScript-API auf die Gesamtheit von HTML5, CSS3 und JavaScript.
HTML5 hat im Oktober 2014 HTML4 als offizielle Kernsprache des Internets abgelöst.[1] Der neue Webstandard ist ein Gemeinschaftsprojekt der Web Hypertext Application Technology Working Group (WHATWG) und des W3C. Die Veröffentlichung der neuen Auszeichnungssprache für das World Wide Web war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem zeitgenössischen und standardisierten Webdesign.
Modernes Webdesign beinhaltet heute zumeist die Möglichkeit der Interaktion zwischen Website und Nutzer sowie die Einbindung von Multimedia-Inhalten. Moderne Websites weisen daher häufig integrierte Social Media Plugins, interaktive Kontaktformulare und audiovisuelle Inhalte auf. Zudem sind sie oft für mobile Endgeräte optimiert. Mithilfe von HTML5 lassen sich diese Funktionalitäten nativ, also ohne die Einbindung zusätzlicher Software realisieren.
Der Einsatz von HTML5 bringt zudem Vorteile beim Auffinden von Websites durch Suchmaschinen. So zeichnet beispielsweise Google Webseiten dann als „mobile-friendly“ aus, wenn sie die Einbindung externer Software vermeiden. Diese Mobiltauglichkeit hat wiederum Auswirkungen auf die Platzierung einer Website in den Suchergebnissen, wenn die Suche von einem mobilen Endgerät aus durchgeführt wird.[2]
Die Programmierung von HTML5-Websites erfordert wie auch frühere Versionen dieser Auszeichnungssprache den Umgang mit sogenannten HTML-Tags. Diese geben dem Browser Informationen über den Aufbau und die Struktur einer Website. Zu den bereits bestehenden Tags und Attributen sind mit Einzug von HTML5 neue hinzugekommen. Ältere Tags werden teilweise nicht mehr unterstützt. Neben HTML5 ist CSS3 ein weiterer wichtiger Standard im modernen Webdesign. Als Stylesheet-Sprache wird CSS3 dafür eingesetzt, die grafische Gestaltung von Websites zu bestimmen. Dabei erweitert CSS3 die Funktionsvielfalt ihrer Vorgängersprache CSS2.1. So sind nun Neuheiten wie abgerundete Ecken oder Schatten möglich.[3]
Bestimmte Effekte bringen zudem kürzere Ladezeiten mit sich, weil den Browsern die Abfrage von externen Grafiken erspart bleibt. Die Umsetzung von Übergängen („transition“) und Animationen („animation“) eröffnet Möglichkeiten, die vorher nur JavaScript vorbehalten waren und nun nativ realisierbar sind. Zudem ergänzt CSS3 die klassischen RGB-Farben um Transparenz.
Gestaltung
Die visuelle Wahrnehmung von Webauftritten im Internet ist grundsätzlich abhängig von den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der visuellen Kommunikation. Der Prozess der Informationsaufnahme durch den Benutzer/Besucher wird wesentlich durch die grafische Gestaltung der Website beeinflusst.
Neben dem professionellen Transport von Information und Corporate Identity geht es bei der Gestaltung von Websites um die Benutzerfreundlichkeit (Usability). Die angebotenen Inhalte sollen im Sinne der Barrierefreiheit möglichst vielen Menschen zugänglich sein. Das beinhaltet sowohl die Unterstützung verschiedener Webbrowser und z. B. mobiler Endgeräte (Smartphones, Tablets usw.), das Angebot von Alternativen zu Medieninhalten und die Unterstützung von Benutzern mit speziellen Eingabemethoden. Die praktische Umsetzung dieser Prinzipien kann oft höheren technischen und gestalterischen Aufwand erforderlich machen. Es gilt die Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz sowie internationale Richtlinien (z. B. die WCAG oder Design für Alle).
Ein wichtiger Aspekt beim Webdesign ist eine korrekte Textauszeichnung und Kenntnisse in Webtypografie. Aufgrund der zurzeit noch wesentlich geringeren Auflösungen von Bildschirmen gegenüber Printmedien werden oft spezielle, auf die Anzeige am Bildschirm optimierte Schriften eingesetzt.
Während Webseiten für die Browser-Generationen 4 (Netscape 4 und Internet Explorer 4) noch sehr unterschiedlich geschrieben wurden und Browserweichen erforderlich waren, kann der Webentwickler in den aktuellen Versionen (Mozilla Firefox, Internet Explorer, Opera, Konqueror usw.) eine mehr oder weniger weitgehende Unterstützung der Standards des W3C erwarten.
Durch progressive Verbesserung kann eine Seite mit erweiterten Funktionen ausgestattet werden, ohne Kompatibilität zu verlieren, da Webbrowser nur benötigte Teile laden müssen. Dabei wird soweit möglich mittels HTML das Grundgerüst der Seite aufgebaut, mittels CSS gestaltet, und weitere Funktionen über JavaScript implementiert.
Client- und serverseitige Entwicklung
Es wird bei der Entwicklung von Websites im Allgemeinen zwischen Inhalt und Form unterschieden. Texte, Bilder und andere Inhalte werden mithilfe der Markup-Sprache HTML ausgezeichnet. Die grafische Gestaltung wird in Form eines Stylesheets festgelegt.
Erweiterte Funktionalität und Interaktivität werden durch den Einsatz zusätzlicher Technologien erreicht. Hierbei wird zwischen serverseitigen Skriptsprachen wie PHP, Python, Perl, ASP.NET, ColdFusion oder JavaServer Pages und weitgehend clientseitigen Erweiterungen wie Flash, Silverlight, Java und JavaScript unterschieden.
Es besteht die Möglichkeit, client- und serverseitige Technologien zu kombinieren, beispielsweise PHP und Flash, um die Vorteile beider nutzen zu können. Clientseitige Technologien tragen stets das Risiko, vom Endgerät nicht unterstützt zu werden. So können benötigte Plug-ins nicht vorhanden oder Technologien aus Sicherheitsgründen abgeschaltet sein.
Tendenzen und Trends
Vor allem quelloffene und freie Technologien, die sowohl vom W3C als auch von der WHATWG überwacht und freigegeben werden, kommen verstärkt zum Einsatz.
Modernes Responsive Webdesign berücksichtigt aktuelle Endgeräte schon im Designprozess und damit die stetig steigende Zahl der Nutzer von Tablets oder Smartphones.
Webdesign und Printlayout
Die Unterschiede im Gestaltungsprozess zwischen Webdesign und Printdesign werden mit den verfügbaren Technologien größer. So sind Animationen im Webdesign ein neues Gestaltungsmittel, das im Printdesign nicht vorkommt.
Größter Unterschied zwischen Print und Web ist sicher die Diversität der Anzeigegeräte. Während im Printbereich mit absoluten Einheiten (z. B. metrischen Einheiten) und einem klar definierten Papierformat gearbeitet wird, ist im Webdesign die Größe und Beschaffenheit des Ausgabemediums nicht bekannt.
Entsprechend stehen im Web neben absoluten auch relative Maßeinheiten zur Verfügung.[4] Von vielen Webdesignern wird gefordert, ausschließlich relative Angaben zu verwenden, um der Diversität der Endgeräte Rechnung zu tragen. In der Praxis können dabei jedoch, zum Beispiel auf Grund verschiedener Interpretation von Maßeinheiten, Probleme entstehen, die die Verwendung von absoluten Einheiten wie Pixeln nötig machen.
„Hardliner empfehlen immer wieder, man solle ausschließlich relative Angaben verwenden […] Für die Praxis empfiehlt sich kein völliger Verzicht auf absolute Angaben, jedoch ein behutsamer Umgang damit.“
Als weiteres Problem erweist sich die Farbdarstellung, das Erscheinungsbild von Farbabbildungen – die Farbtreue – ist sowohl vom Monitor-Gamma als auch dem verwendeten Farbraum abhängig. Zudem weisen die verschiedenen Panel-Arten der heute gebräuchlichen TFT-Monitore stark variierende Farbqualitäten auf. Gute Monitore liegen meist in hohen Preisklassen und sind deshalb nicht sehr weit verbreitet, ein Umstand, der bei CRT-Monitoren noch nicht so stark zum Tragen kam.
Siehe auch
- Benutzerfreundlichkeit (Usability)
- Barrierefreies Internet (Accessibility)
- Internetagentur
- Universal Design
- Webdesign-Layouttyp
Literatur
- Björn Rohles, Jürgen Wolf: Grundkurs Gutes Webdesign. Rheinwerk Design, Bonn 2023, ISBN 978-3-8362-9349-5.
- Peter Bühler, Patrick Schlaich, Dominik Sinner: Webdesign: Interfacedesign - Screendesign - Mobiles Webdesign, 2. Aufl. Springer Vieweg, Heidelberg 2023, ISBN 978-3-662-66664-7.
- Eric Meyer, Estelle Weyl: CSS: The Definitive Guide: Web Layout and Presentation, 5th Edition. O’Reilly, Heidelberg 2023, ISBN 978-1-09-811761-0 (englisch).
Weblinks
- Webprojekte planen im Selfhtml-Wiki
Einzelnachweise
- ↑ HTML 5 ist jetzt die offizielle Kernsprache des Internet, 12. November 2014, abgerufen am 17. März 2019.
- ↑ Helping users find mobile-friendly pages, 18. November 2014, abgerufen am 17. März 2019 (englisch).
- ↑ CSS Spezifikationen, 15. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ CSS-Wertetypen. In: Selfhtml-Wiki. Abgerufen am 15. März 2015.
- ↑ Stefan Münz: Webseiten professionell erstellen. S., Kapitel 4.6.4 Maßangaben in CSS