„Roman Polański“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Roman Polanski at Cannes in 2013 cropped and brightened.jpg|mini|hochkant|Roman Polański (2013)]] |
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'''Roman Polański''' (* [[18. August]] [[1933]] in [[Paris]]) ist ein in [[Frankreich]] (als Roman LIEBLING) geborener [[Polen|polnischer]] [[Filmregisseur]] und [[Schauspieler]]. International übliche Schreibweise „Polanski“ (ohne Akut). |
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'''Roman Raymond Polański'''<ref>Die international übliche Schreibweise ist „Polanski“ ohne Kreska, obwohl er selbst mit Kreska, also „Polański“, zeichnet: [http://www.gosko-prominent.szm.sk/images/polanskitri.jpg Fotoporträt mit Autograph]</ref> (* [[18. August]] [[1933]] als '''Raymond Thierry Liebling''' in [[Paris]]) ist ein französisch-polnischer [[Filmregisseur]], [[Filmproduzent]], [[Drehbuchautor]] und [[Schauspieler]]. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören die Horrorkomödie ''[[Tanz der Vampire (Film)|Tanz der Vampire]]'' (1967), in dem er selbst die Rolle des Alfred übernahm, der [[Horrorfilm]] ''[[Rosemaries Baby]]'' (1968), der Kriminalfilm ''[[Chinatown (Film)|Chinatown]]'' (1974) sowie der [[Holocaust im Film|Holocaustfilm]] ''[[Der Pianist]]'' (2002), der mit der [[Goldene Palme|Goldenen Palme von Cannes]] sowie dem [[Oscar/Beste Regie|Oscar für die beste Regie]] ausgezeichnet wurde. |
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[[Bild:PolanskiIFFKV.jpg|thumb|Roman Polański]] |
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== Leben == |
== Leben == |
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=== Herkunft und Kindheit === |
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[[Image:Roman Polanski..jpg|thumb|[[Roman Polanski]] mit [[Adrien Brody]] (links) in [[Filmfestspiele Cannes|Cannes]] [[2002]]]] |
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Raymond Liebling, später Roman Raymond Polański, ist der Sohn von Mojżesz Liebling (1903–1984)<ref name="werner11">[[Paul Werner (Autor)|Paul Werner]]: ''Polanski,'' [[Langen Müller Verlag]], München 2013, {{Webarchiv |url=http://www.herbig.net/uploads/tx_ttipcshop/media/Leseprobe_Polanski.pdf |text=S. 11 |wayback=20141006084040}} (PDF)</ref> und dessen Frau Bula Katz-Przedborska (1900–1943). Liebling war [[Geschichte der Juden in Polen|jüdischer Abstammung]], kam aus [[Krakau]] und ging Ende der 1920er Jahre nach Paris. Polańskis Großeltern mütterlicherseits, er Jude und sie Katholikin, stammten ursprünglich aus Russland. Sie zogen zunächst nach Polen und später mit Bula nach Paris. Bulas erste Ehe, aus der sie eine Tochter namens Annette hatte, fand durch das Verhältnis mit Liebling ihr Ende. Im Herbst 1932 heirateten die beiden. Liebling, der als Kunstmaler kein Auskommen hatte, verdiente den Lebensunterhalt der Familie mit der Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Plastik sowie einem Job in einer Schallplattenfabrik.<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, Bern/ München/ Wien 1984, S. 10.</ref> Nachdem er letzteren verloren hatte, kehrte die Familie Anfang 1937 wegen ihrer schlechten wirtschaftlichen Situation und des wachsenden [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]] in Frankreich nach [[Zweite Polnische Republik|Polen]] zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Paul Werner |url=http://www.herbig.net/uploads/tx_ttipcshop/media/Leseprobe_Polanski.pdf |titel=Polanski |hrsg=Langen Müller Verlag, München |datum=2013 |seiten=11–12 |format=pdf, 828 kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141006084040/http://www.herbig.net/uploads/tx_ttipcshop/media/Leseprobe_Polanski.pdf |archiv-datum=2014-10-06 |abruf=2019-10-05}}</ref> Polański sagte selbst über seine Familie: „Sie war ganz assimiliert und befolgte keinerlei Gebote der jüdischen Religion“.<ref name="Exklusiv-Interview">{{Internetquelle |autor=Dagmar von Taube |url=https://www.welt.de/vermischtes/article109108394/Alle-waren-tot-ich-hatte-als-Einziger-ueberlebt.html |titel=Roman Polanski: „Alle waren tot – ich hatte als Einziger überlebt“ |kommentar=Interview |werk=[[Welt am Sonntag]] |datum=2012-09-09 |seiten=19 |abruf=2019-10-05}}</ref> |
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Die Familie polnisch-jüdischer Abstammung kehrte [[1937]] aufgrund eines wachsenden [[Antisemitismus]] in [[Frankreich]] nach [[Polen]] zurück. Polen wurde jedoch 1939 durch deutsche (Einmarsch am 01. September 1939) und sowjetische (Einmarsch am 17. September 1939) Truppen besetzt. |
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Die Familie ließ sich in [[Krakau]] nieder. Zu [[Überfall_auf_Polen#Der_Kriegsbeginn|Beginn des Zweiten Weltkriegs]] floh die Mutter mit den beiden Kindern nach Warschau, der Vater kam später nach. Dort erlebten sie den Beginn der [[Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|deutschen Besatzung]],<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 14–16.</ref> weshalb sie nach Krakau zurückkehrten, wo Polański einige Wochen lang die Schule besuchen konnte.<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 17.</ref> |
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Krakau wurde am 13. November 1939 Dienstsitz des Generalgouverneurs [[Hans Frank]]. Das [[Generalgouvernement]] umfasste Teile des polnischen Staates, welche nicht dem Deutschen Reich einverleibt wurden. Erklärtes Ziel der deutschen Besatzer war es, das Generalgouvernement „[[jude]]nfrei“ zu machen und die Polen zu vertreiben, damit sich Deutsche dort ansiedeln konnten. |
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Die Familie Liebling war der [[Holocaust|nationalsozialistischen Judenverfolgung]] ausgesetzt. Sie musste in zwei Zimmer einer Etagenwohnung am Marktplatz von [[Podgórze (Krakau)|Podgórze]] ziehen, der dann Teil des [[Ghetto Krakau|Krakauer Ghettos]] wurde.<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 18 f.</ref> Dort wurde Polański Zeuge willkürlicher Morde.<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 21.</ref> Er konnte durch den Stacheldrahtzaun [[Propaganda]]filme der [[Wehrmacht]] ansehen und bisweilen mit anderen Kindern kurzfristig das Ghetto verlassen,<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 23.</ref> das nach Massendeportationen später verkleinert wurde. Die Familie wurde umquartiert und musste sich mit einer anderen Familie sowie einer weiteren Person mit Hund ein Zimmer teilen.<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 25.</ref> Kurz darauf wurde Polańskis Mutter, im vierten<ref name="werner1"/> oder sechsten Monat schwanger,<ref>{{Internetquelle |autor=Magda Rozmarynowska |url=https://polki.pl/zycie-gwiazd/newsy,roman-polanski,8058245,artykul.html |titel=Roman Polański |werk=polki.pl |datum=2005-10-25 |sprache=pl |abruf=2019-10-05}}</ref> ins [[KZ Auschwitz-Birkenau|Konzentrationslager Auschwitz]] deportiert, wo sie 1943 ermordet wurde. Sein Vater überlebte die Haft im [[KZ Mauthausen|Konzentrationslager Mauthausen]]. Auch Polańskis Halbschwester und seine Großmutter wurden deportiert. |
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Familie Polanski war daher der nationalsozialistischen Verfolgung ausgesetzt und wurde ins [[Ghetto Krakau|Krakauer Ghetto]] verfrachtet. Roman Polańskis Mutter kam anschließend im deutschen Vernichtungslager [[KZ Auschwitz|Auschwitz]] ums Leben, sein Vater überlebte das Konzentrationslager im oberösterreichischen [[KZ Mauthausen|Mauthausen]] nur knapp. Er selbst überlebte die Verfolgung bei einem polnischen Bauern, wo er in einem Kuhstall schlafen musste. Die Familie hatte ihre Ersparnisse polnischen Bekannten gegeben, die den 9jährigen Roman bei diesem Bauern unterbringen sollte. Von seiner Schwester erfuhr er nach dem Kriege vom Tode der Mutter. |
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Polański selbst konnte im Morgengrauen des 13. März 1943 aus dem Ghetto fliehen<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 28.</ref> und entkam der Judenverfolgung in Verstecken, zunächst gegen Bezahlung bei den katholischen Krakauer Familien Wilk und Putek und später bei einer sehr armen, antisemitisch eingestellten katholischen Bauernfamilie in [[Wysoka (Wadowice)|Wysoka]],<ref>Roman Polanski: ''Roman Polanski.'' Autobiographie, S. 24.</ref> wo er sich als katholischer Pole ''Roman Wilk'' ausgab. Im Herbst 1944 kehrte er von Wysoka zu den Puteks nach Krakau zurück. Später erzählte er, dass ein katholischer Priester ihn nach dem Krieg bedrängt habe, seine jüdische Abstammung preiszugeben. Die Erfahrung der existenziellen Bedrohung habe ihn zum Atheisten gemacht: „Seit diesem Tag gibt es keinen Glauben mehr für mich.“<ref name="Exklusiv-Interview" /> |
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Roman Polański erhielt nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] in [[Krakau]] und an der [[Filmhochschule Łódź]] seine Ausbildung zum [[Regisseur]]. |
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Nach dem Einmarsch der [[Rote Armee|Roten Armee]] in Krakau am 19. Januar 1945 schlug sich Polański zunächst alleine durch. Später lebte er kurz bei der Familie seines Onkels Stefan, die sich in Krakau versteckt gehalten hatte, dann bei seinem aus dem [[KZ Auschwitz]] zurückgekehrten Onkel Dawid, dessen Frau Teofila und deren sechsjähriger Tochter [[Roma Ligocka|Roma]].<ref name="werner1">[[Paul Werner (Autor)|Paul Werner]]: ''Polanski.'' Langen Müller Verlag, München 2013, ISBN 978-3-7844-3331-8. Kapitel 1: ''Der Junge des Spektakels.''</ref> |
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Er hatte Auftritte im Rundfunk sowie in Filmen (''Eine Generation'', ''Lotna'', ''Unschuldige Zauberer'', ''[[Samson (Film)|Samson]]''). Nach ersten Erfolgen als Regisseur emigrierte er [[1963]] aus Polen. Filmen in England folgte [[1968]] die Übersiedlung in die [[USA]], wo er seinen wohl bekanntesten Film, ''[[Rosemary's Baby|Rosemary’s Baby]]'', drehte. |
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=== Studium und Anfänge in Polen === |
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Die Ermordung seiner hochschwangeren Frau [[Sharon Tate]] durch Anhänger des Sektenführers [[Charles Manson]] im Jahre [[1969]], kurz nachdem "Rosemary's Baby" in die Kinos gekommen war, stellte einen Schlag dar, der Roman Polański in Schuldgefühle stürzen ließ. |
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1946 lernte Polański in Krakau eine Hörspielregisseurin kennen und erhielt eine Rolle in einem Hörspiel. Als Kinderdarsteller machte er sich in Krakau einen Namen. Nach dem Abitur begann Polański zunächst ein Kunststudium in Krakau. Dort lernte er den damaligen Filmstudenten [[Andrzej Wajda]] kennen, der ihn überzeugen konnte, an die [[Filmhochschule Łódź]] zu wechseln, wo er schließlich seinen Abschluss machte. 1953 übernahm Polański eine kleine Rolle in Wajdas Examensfilm ''Pokolenie ([[Eine Generation]])''.<ref name="Forum [Warszawa]"> Forum [Warszawa], 22. April 2002, S. 4.</ref> Zwischen 1953 und 1960 spielte er als Schauspieler in einigen Filmen mit und legte erste Kurzfilmarbeiten als Regisseur vor. |
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Im Jahr 1959 heiratete er die damals 19-jährige Schauspielerin [[Barbara Lass|Barbara Kwiatkowska]], die damals zu den Jungstars des polnischen Kinos zählte und 1958 eine kleine Rolle in Polańskis Kurzfilm ''[[Zwei Männer und ein Schrank]]'' gespielt hatte. Sie spielte auch in seinem anderen Kurzfilm ''[[Wenn Engel fallen]]'' eine kleine Rolle. Die Ehe wurde 1962 geschieden. |
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Seit [[1973]] filmte er dann wieder in [[Europa]] und in [[Hollywood]]. Seit [[1975]] besitzt er die französische Staatsbürgerschaft. Dem Vorwurf, eine 13-Jährige unter Drogeneinfluss sexuell missbraucht zu haben, folgte nach einem Schuldbekenntnis vor Gericht im Jahre [[1978]] die Flucht nach Frankreich, um einer langjährigen Haftstrafe zu entgehen. |
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Der Film ''[[Das Messer im Wasser]]'' (1962) bedeutete dann seinen Durchbruch als Regisseur. Polański erhielt für seinen Film viele Preise und wurde für einen [[Oscar]] nominiert. Doch er geriet von Seiten der Kulturbehörden unter Druck, nachdem Parteichef [[Władysław Gomułka]] den Film als „intellektuell flach“ kritisiert hatte. Zudem beobachtete ihn die Geheimpolizei [[Służba Bezpieczeństwa|SB]].<ref name="morgenpost">{{Internetquelle |autor=Filip Ganczak |url=https://www.morgenpost.de/kultur/article104973280/Intellektuell-flach-Roman-Polanskis-Stasi-Akte.html |titel=„Intellektuell flach“ – Roman Polanskis Stasi-Akte |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2011-11-05 |abruf=2019-10-05 |zitat=Der polnische KP-Chef [[Wladyslaw Gomulka]] warf einen Aschenbecher nach Roman Polanskis Film. Erstmals liegen die Dossiers offen, die das Regime über den Skandal-Regisseur anlegte.}}</ref> |
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Seitdem lebt Roman Polański in Frankreich und Polen. Er ist mit [[Emmanuelle Seigner]] verheiratet und hat zwei Kinder, Morgane und Elvis. |
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=== Emigration nach Westeuropa === |
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Er erhielt [[2003]] für [[Der Pianist]] einen [[Oscar]]. Auffällig ist, dass Polanski sehr großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Filmmusikkomponisten legt. In den [[1950er]] und [[1960er]] Jahren entstand daraus eine langjährige Zusammenarbeit mit den Komponisten [[Krzysztof Komeda]] und seit den [[1990er]] Jahren mit [[Wojciech Kilar]]. |
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[[File:Sharon Tate Valley of the Dolls 1967.jpg|thumb|Mit der aufstrebenden [[Schauspieler]]in [[Sharon Tate]] war Polanski nur ein Jahr verheiratet, bevor sie im August 1969 von der [[Manson Family]] [[Tate-Morde|ermordet]] wurde]] |
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1963 emigrierte Polański aus Polen. Er lebte in den darauffolgenden Jahren in Paris und England. |
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In England drehte er seine nächsten Filme ''[[Ekel (1965)|Ekel]]'' (1965), ''[[Wenn Katelbach kommt...]]'' (1966) und ''[[Tanz der Vampire (Film)|Tanz der Vampire]]'' (1967). Während der Dreharbeiten zu ''Tanz der Vampire'' wurden er und die Schauspielerin [[Sharon Tate]], die im Film eine Rolle gespielt hatte, ein Paar. Die beiden heirateten am 20. Januar 1968 in [[London]]. |
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Er ist der Cousin der Schriftstellerin [[Roma Ligocka]]. |
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=== Karriere als Filmregisseur und Leben in Amerika === |
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== Werke == |
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Daraufhin übersiedelte er im selben Jahr in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], wo er mit seiner Frau lebte und seinen höchst erfolgreichen und stilbildenden Film ''[[Rosemaries Baby]]'' drehte. Im August 1969 wurden seine hochschwangere Frau und vier weitere Menschen, darunter sein aus Lodz stammender enger Freund [[Wojciech Frykowski]], von Anhängern des Sektenführers [[Charles Manson]] ermordet. In einem Zustand von Trauer gab Polański 1969 ein Statement vor den Medien, deutlich gelassener gab er 1971 [[Dick Cavett]] ein Interview, das als Aufzeichnung erhalten ist. Der Vorfall stürzte ihn in Schuldgefühle. |
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1970 schilderte Polańskis langjähriger Autor [[Gérard Brach]] mit dem poetischen Film ''[[Le bateau sur l’herbe]]'' die Freundschaft zu Polański. Zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau drehte er wieder Filme. So drehte er die Filme ''[[Macbeth (1971)|Macbeth]]'' (1971) und ''[[Was?]]'' (1972). 1973 drehte er den [[Kriminalfilm]] ''[[Chinatown (Film)|Chinatown]]'' mit [[Jack Nicholson]] in der Hauptrolle, welcher von Kritikern gefeiert wurde und an den Kinokassen sehr erfolgreich war. Der Film wurde für insgesamt elf Oscars nominiert, gewann aber letztendlich nur einen. Es war Polańskis letzter in Hollywood gedrehter Film. |
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=== Filme (als Regisseur)=== |
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[[Datei:Roman Polanski Emmanuelle Seigner Cannes.jpg|mini|Roman Polański mit seiner Ehefrau [[Emmanuelle Seigner]], 1992]] |
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=== Flucht und neues Leben in Europa === |
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* [[Das Messer im Wasser]] (Nóż w wodzie, [[1962]]) – mit [[Leon Niemczyk]] |
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1977 wurde Polański in Los Angeles wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt (siehe unten). Daraufhin setzte er sich nach London ab.<ref name="doku_film">{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/1983586_Dokumentarfilm-Der-Fall-Polanski-gesucht-und-begehrt.html |wayback=20091002233615 |text=''Der Fall Polanski – gesucht und begehrt''}}. In: [[Frankfurter Rundschau]], 30. September 2009 – siehe Hauptartikel ''[[Roman Polanski: Wanted and Desired]].''</ref> Kurz darauf siedelte er nach Paris über, um einer Auslieferung durch Großbritannien zu entgehen; seit 1975<ref>{{Whoswho|roman-polanski|Abruf=2024-02-11}}</ref> oder 1976<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nytimes.com/movies/person/106743/Roman-Polanski/biography |titel=Roman Polanski – Biography |hrsg=[[All Movie Guide]] |abruf=2014-12-22 |kommentar=über die Webseite der [[The New York Times|New York Times]]}}</ref> ist er im Besitz der französischen Staatsbürgerschaft. Seitdem reiste er nicht wieder in die USA und vermied auch Reisen in Staaten, in denen eine Auslieferung zu befürchten war. |
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* [[Ekel (Film)|Ekel]] (Repulsion, [[1965]]) – mit [[Catherine Deneuve]] |
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* [[Wenn Katelbach kommt]] (Cul-de-Sac, 1965) – mit [[Donald Pleasence]] |
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* [[Tanz der Vampire (Film)|Tanz der Vampire]] (The Fearless Vampire Killers, [[1967]]) – mit [[Ferdy Mayne]] |
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* [[Rosemaries Baby]] (Rosemary’s Baby [[1968]]) – mit [[Mia Farrow]] und [[John Cassavetes]] |
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* [[Macbeth (Film)|Macbeth]] ([[1971]]) – mit [[Jon Finch]] und [[Martin Shaw]] |
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* [[Was?]] (Che?, [[1973]]) – mit [[Marcello Mastroianni]] |
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* [[Chinatown (Film)|Chinatown]] ([[1974]]) – mit [[Jack Nicholson]] und [[Faye Dunaway]] |
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* [[Der Mieter (Film)|Der Mieter]] (Le locataire, [[1976]]) – mit [[Isabelle Adjani]], [[Melvyn Douglas]] und [[Eva Ionesco]] |
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* [[Tess (Film)|Tess]] ([[1979]]) – mit [[Nastassja Kinski]] |
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* [[Piraten (Film)|Piraten]] (Pirates, 1986) – mit [[Walter Matthau]] |
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* [[Frantic]] (1988) – mit [[Harrison Ford]] |
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* [[Bitter Moon]] (Lunes de fiel, 1992) – mit [[Hugh Grant]] |
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* [[Der Tod und das Mädchen_(Film)|Der Tod und das Mädchen]] (The Death and the Maiden, 1994) nach dem gleichnamigen Theaterstück von [[Ariel Dorfman]] – mit [[Sigourney Weaver]] und [[Ben Kingsley]] |
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* [[Die neun Pforten]] (The Ninth Gate) (1999) – mit [[Johnny Depp]] |
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* [[Der Pianist]] (2001) – nach [[Wladyslaw Szpilman|Władysław Szpilman]]s Autobiographie – mit [[Adrien Brody]] und [[Thomas Kretschmann]] |
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* [[Oliver Twist]] ([[2005]]) – mit [[Ben Kingsley]] – Deutschland-Start: [[22. Dezember]] 2005 |
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Seit 1989 ist er mit der Schauspielerin [[Emmanuelle Seigner]] verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder: [[Morgane Polanski|Morgane]] (* 1993) und Elvis (* 1998), die beide als Schauspieler tätig sind. |
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=== Filme (als Schauspieler) === |
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Erstmals seit seinem Weggang aus seiner Heimat drehte er 2001 einen Film in Polen: ''[[Der Pianist]]''. Im selben Jahr übernahm er eine Rolle in Andrzej Wajdas Verfilmung von [[Aleksander Fredro]]s klassischer Komödie ''Die Rache''. Mit Wajda war er all die Jahre hindurch befreundet geblieben.<ref name="Forum [Warszawa]" /> |
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* Eine Generation (Pokolenie, [[1955]]) – Regie: [[Andrzej Wajda]] |
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* Auf Wiedersehen, bis morgen (Do widzenia, do jutra, [[1960]]) – Regie: [[Janusz Morgenstern]] |
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Zurzeit lebt er in Paris, Krakau und der Schweiz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/roman-polanski-us-richter-lehnt-haftverschonung-fuer-polanski-ab-a-1141730.html |titel=US-Richter lehnt Haftverschonung für Regisseur Polanski ab |abruf=2017-07-14 |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2017-04-04 |zitat=Polanski lebt in Paris, hat aber auch in Krakau eine Wohnung.}}</ref> |
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* Die unschuldigen Zauberer (Niewinni czarodzieje, 1960) – Regie: Andrzej Wajda |
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* Tanz der Vampire – in der Rolle des Alfred, Assistent von Professor Abronisius |
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== Verfahren wegen Vergewaltigungen == |
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* The Magic Christian, ([[1969]]) – Regie: [[Joseph McGrath]] – mit [[Peter Sellers]] |
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=== Verfahren in den Vereinigten Staaten === |
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* Chinatown – als der Mann mit dem Messer |
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1977 wurde Polański in Los Angeles wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ der damals 13 Jahre alten [[Samantha Geimer|Samantha Gailey]] (nach ihrer Heirat Geimer) angeklagt. Die Anklage umfasste insgesamt sechs Punkte.<ref>“rape by use of drugs, perversion, sodomy, lewd and lascivious act upon a child under fourteen, and furnishing a controlled substance to a minor” [http://www.salon.com/2009/09/28/polanski_arrest/ Salon] (Online-Magazin): Reminder: Roman Polanski raped a child. Finally arrested 32 years after he fled sentencing for unlawful sex with a minor, the director is … a big hero?, Sep 28, 2009, by Kate Harding</ref> Das Verfahren fand unter großer öffentlicher Anteilnahme statt. Um die Minderjährige zu schützen, schlug ihr Anwalt eine [[Verständigung im Strafverfahren]] (englisch [[Strafprozessrecht (Vereinigte Staaten)#Plea Bargaining|''plea bargain'']]) vor, damit sie nicht öffentlich vor Gericht aussagen musste. Der Staatsanwalt stimmte zu, ebenso Polańskis Verteidiger; die Anklage wurde damit auf „außerehelichen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen“ reduziert; im Rahmen dieser Verständigung bekannte sich Polański schuldig.<ref name="Ich kann nicht länger schweigen">[http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/polanski_meldet_sich_zu_wortjustizaffaere_1.5621386.html ''«Ich kann nicht länger schweigen». Roman Polanski meldet sich erstmals zu Wort'']. In: NZZ, 3. Mai 2010</ref> |
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* Der Mieter – als Trelkovsky |
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Wegen des Alters des Opfers war eine gerichtspsychiatrische Beurteilung des Täters gesetzlich vorgeschrieben, zu der Polański für 90 Tage ins Staatsgefängnis eingewiesen wurde. Nach 42 Tagen erfolgte die vorzeitige Entlassung mit der Empfehlung, eine Bewährungsstrafe zu verhängen. |
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* [[Warten auf Godot]], ([[1989]]) – kanadische Fernsehproduktion, Polański als Lucky |
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* Back in the U.S.S.R., ([[1992]]) – Regie: [[Deran Sarafian]] |
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Als sich abzeichnete, dass der zuständige Richter sich nicht an die Absprache halten würde, floh Polański nach London und lebte anschließend in Frankreich. Seither vermied er Reisen in die USA und in Länder, in denen mit einer Auslieferung zu rechnen ist. |
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* Nur eine Formalität (Una pura formalità, [[1994]]) – Regie: [[Giuseppe Tornatore]] (mit [[Gérard Depardieu]]) |
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* Die Rache (Zemsta, [[2002]]) – Regie: Andrzej Wajda (Polański als Papkin, mit [[Janusz Gajos]] und [[Andrzej Seweryn]]) |
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=== Antrag auf Verfahrenseinstellung, Festnahme und Freilassung === |
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2008 thematisierte die Regisseurin Marina Zenovich in ihrer Dokumentation ''[[Roman Polanski: Wanted and Desired]]'' (2008)<ref name="doku_film" /> eine mögliche Befangenheit des Richters gegenüber Polański. Polańskis Anwälte beantragten daraufhin 2008, das noch immer schwebende Verfahren einzustellen. Der Oberste Gerichtshof des Bezirks Los Angeles bestand aber darauf, dass Polański persönlich vor Gericht erscheinen müsse, und lehnte eine Verlegung des Verfahrens an ein Gericht außerhalb von Los Angeles ab. Polański war jedoch nicht bereit, nach Los Angeles zu reisen, zumal er angesichts eines gültigen Haftbefehls mit seiner Verhaftung rechnen musste.<ref name="FAZ">Christiane Heil: ''[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/32-jahre-nach-dem-missbrauch-polanskis-opfer-steht-auf-seiner-seite-1773266.html 32 Jahre nach dem Missbrauch. Polanskis Opfer steht auf seiner Seite.]'' In: FAZ, 3. Februar 2009.</ref><ref>Sebastian Moll: ''{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/1677504_Auf-der-Suche-nach-Versoehnung.html |wayback=20090222035716 |text=Roman Polanski. Auf der Suche nach Versöhnung.}}'' In: Frankfurter Rundschau, 18. Februar 2009; S. Vahabzadeh: [http://www.sueddeutsche.de/kultur/fall-roman-polanski-der-lebenslaengliche-makel-1.35983 ''Der lebenslängliche Makel. Fall Roman Polanski.''] In: Sueddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010.</ref> |
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Am 26. September 2009, während der Postproduktion von ''[[Der Ghostwriter]],'' wurde Polański aufgrund eines internationalen Haftbefehls von 2005 (für die USA bestand bereits seit 1978 ein Haftbefehl) auf Betreiben der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden bei seiner Einreise in die Schweiz auf dem [[Flughafen Zürich]] verhaftet. Er wollte beim [[Zurich Film Festival]] den Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen.<ref>[http://www.bernerzeitung.ch/kultur/kino/Roman-Polanski-in-der-Schweiz-verhaftet/story/26543232 ''Roman Polanski in der Schweiz verhaftet''], [[Berner Zeitung]], 26. September 2009</ref><ref>''{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/polanski100.html |wayback=20090930052339 |text=Überraschende Festnahme in der Schweiz. Oscar-Preisträger Polanski droht jahrelange Haft.}}'' In: [[tagesschau.de]], 27. September 2009.</ref> Die USA hatten bereits vor dem Festival vorsorglich einen formellen Antrag auf Auslieferung gestellt.<ref>''[http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/polanski_am_flughafen_zuerich_festgenommen_1.3692107.html Polanski am Flughafen Zürich festgenommen.]'' In: NZZ, 28. September 2009.</ref> Am 23. Oktober 2009 traf das definitive Auslieferungsbegehren der USA beim [[Bundesamt für Justiz (Schweiz)|Bundesamt für Justiz]] in [[Bern]] ein. |
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Am 25. November 2009 gab das schweizerische [[Bundesstrafgericht]] in [[Bellinzona]] einer Beschwerde Polańskis gegen die Ablehnung seines Haftentlassungsgesuches statt. Am 4. Dezember 2009 wurde die Haft durch einen elektronisch überwachten Hausarrest ersetzt;<ref>[http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2009-12/polanski-hausarrest ''Polanski tritt Hausarrest an.''] In: [[Die Zeit]] Online, 4. Dezember 2009.</ref> weitere Sicherungsmaßnahmen waren die Abgabe seiner Ausweispapiere sowie eine Kaution in Höhe von 4,5 Millionen [[Schweizer Franken]].<ref>[http://bstger.weblaw.ch/pdf/20091124_RR_2009_329.pdf Entscheid des Bundesstrafgerichtes vom 24. November 2009] (PDF; 68 kB).</ref> |
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Öffentliche Reaktionen auf die Verhaftung gab es von Künstlern und Politikern insbesondere in Frankreich und Polen. Während sich Politiker wie der französische Kulturminister [[Frédéric Mitterrand]] und der polnische Außenminister [[Radosław Sikorski]] kritisch zu der Verhaftung äußerten<ref name="Le Monde">''[http://www.lemonde.fr/culture/article/2009/09/27/les-gouvernements-francais-et-polonais-vont-demander-la-liberation-de-polanski_1245905_3246.html Les gouvernements français et polonais vont demander la libération de Polanski.]'' In: [[Le Monde]], 27. September 2009, aufgerufen am 15. Februar 2014.</ref><ref name="Reuters">[http://www.reuters.com/article/mediaNews/idUSLR8949520090927?sp=true ''Anger in France and Poland after Polanski arrest''], [[Reuters]].com, 27. September 2009, abgerufen am 27. September 2009</ref> und bekannte Regisseure wie [[Woody Allen]], [[Pedro Almodóvar]] und [[Martin Scorsese]] eine Petition für Polańskis Freilassung unterzeichneten,<ref name="tagesschau"> Die mittlerweile über 40-jährige Frau meldete sich bereits mehrfach mit dem Wunsch zu Wort, das Verfahren solle eingestellt werden. Siehe: ''{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/polanski114.html |wayback=20091002184041 |text=Nach Festnahme in der Schweiz: Polanski stellt Antrag auf Haftentlassung.}}'' In: tagesschau.de, 29. September 2009.</ref> gab es auch Stimmen – darunter die von Regisseur [[Luc Besson]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.liberation.fr/culture/0101594034-luc-besson-la-justice-doit-etre-la-meme-pour-tour-le-monde |titel=Luc Besson : «La justice doit être la même pour tout le monde» |werk=[[Libération]] |sprache=fr |datum=2009-09-29 |abruf=2009-09-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20091002131737/http://www.liberation.fr/culture/0101594034-luc-besson-la-justice-doit-etre-la-meme-pour-tour-le-monde |archiv-datum=2009-10-02 }}</ref> des polnischen Ministerpräsidenten [[Donald Tusk]]<ref name="SF">{{Webarchiv|url=http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/09/29/schweiz/affaere_polanski_hinweis_kam_aus_den_usa |wayback=20091005005147 |text=''«Affäre Polanski»: Hinweis kam aus den USA'' }}, [[SF Tagesschau]], 29./30. September 2009, abgerufen am 30. September 2009</ref> und des grünen Europapolitikers [[Daniel Cohn-Bendit]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.liberation.fr/culture/0101594040-cohn-bendit-critique-la-position-de-frederic-mitterrand-sur-polanski |titel=Cohn-Bendit critique la position de Frédéric Mitterrand sur Polanski |werk=[[Libération]] |sprache=fr |datum=2009-09-29 |abruf=2009-09-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20091001174446/http://www.liberation.fr/culture/0101594040-cohn-bendit-critique-la-position-de-frederic-mitterrand-sur-polanski |archiv-datum=2009-10-01 }}</ref> –, die auf die Schwere des Vorwurfs, das Prinzip der Rechtsgleichheit und die Unabhängigkeit der Justiz hinwiesen. Der frühere polnische Präsident [[Lech Wałęsa]] appellierte an die Behörden, ihm „diese eine Sünde“ zu verzeihen.<ref name="morgenpost" /> |
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Im Mai 2010 äußerte sich Polański erstmals seit seiner Verhaftung.<ref name="Ich kann nicht länger schweigen"/> Er bezeichnete den Gefängnisaufenthalt 1977 als vereinbarte „Gesamtstrafe“ und berief sich dabei auf die beeidete Aussage des damaligen Staatsanwalts Roger Gunson vom 26. Februar 2010. Dem damaligen Richter [[Laurence J. Rittenband]] und dem nun mit dem Fall befassten Staatsanwalt David Walgren warf Polański dagegen vor, sich nicht an die damalige Vereinbarung zu halten, {{"|um sich auf meine Kosten die Aufmerksamkeit der Medien zu sichern}}.<ref name="Ich kann nicht länger schweigen"/> |
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Am 12. Juli 2010 wiesen die Schweizer Justizbehörden den Auslieferungsantrag der USA ab und hoben Polańskis Hausarrest auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.admin.ch/aktuell/00089/index.html?lang=de&msg-id=34264 |titel=Roman Polanski: Keine Auslieferung |hrsg=Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft |datum=2010-07-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140222032748/http://www.admin.ch/aktuell/00089/index.html?lang=de&msg-id=34264 |abruf=2010-07-12 |archiv-datum=2014-02-22 }}</ref> In der Begründung verwies das zuständige Ministerium auf inhaltliche Mängel im Auslieferungsantrag.<ref>''[https://www.sueddeutsche.de/politik/schweiz-polanski-wird-nicht-an-die-usa-ausgeliefert-1.973828 Schweiz: Auslieferungsantrag abgelehnt. Polanski ist wieder frei.]'' In: Süddeutsche Zeitung, 12. Juli 2010.</ref> |
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Im Oktober 2010 äußerte sich das vormalige Opfer gegenüber dem Nachrichtensender CNN erstmals zu Polańskis Inhaftierung in der Schweiz. Sie zeigte sich erleichtert darüber, dass Polański nicht ausgeliefert wurde; sie betrachte ihn als ausreichend bestraft. Durch den Medienrummel und das Vorgehen des in ihren Augen korrupten Justizapparats fühle sie sich mehr geschädigt als durch Polańskis Missbrauch vor 32 Jahren. Sie wünschte ausdrücklich, die Klage fallen zu lassen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.suedostschweiz.ch/vermischtes/polanski-opfer-begr%C3%BCsst-die-freilassung-des-regisseurs |titel=Polanski-Opfer begruesst die Freilassung des Regisseurs |hrsg=Suedostschweiz.ch |datum=2010-10-08 |abruf=2013-08-19}}</ref> |
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2013 veröffentlichte Samantha Geimer ihre [[Autobiografie]] ''The Girl: A Life in the Shadow of Roman Polanski (The Girl: Mein Leben im Schatten von Roman Polanski)'', in der sie ihre Sicht der Ereignisse schildert.<ref>Bettina Weber: [http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Das-Leben-nach-Polanski/story/10619034 ''Das Leben nach Polanski''.] In: [[Tages-Anzeiger]] vom 26. September 2013</ref> |
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=== Erneuter Auslieferungsantrag der Vereinigten Staaten === |
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Im Februar 2015 beantragten die Vereinigten Staaten Polańskis Auslieferung aus Polen. Am 25. Februar 2015 fand in Krakau unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine neunstündige Gerichtsverhandlung statt.<ref name="faz">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/polnisches-gericht-prueft-auslieferung-polanskis-13449991.html |titel=Polnisches Gericht prüft Auslieferung Roman Polanskis |datum=2015-02-25 |abruf=2015-02-26 |hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]}}</ref> Am 30. Oktober 2015 entschied das zuständige Gericht in Krakau, dem Auslieferungsantrag nicht stattzugeben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lr-online.de/nachrichten/Tagesthemen-Finale-im-Auslieferungsprozess-um-Polanski;art307853,5181748 |titel=Finale im Auslieferungsprozess um Polanski |datum=2015-09-26 |hrsg=[[Lausitzer Rundschau]] |abruf=2015-10-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.bbc.com/news/world-europe-34675672 |titel=Roman Polanski: Polish court rejects US extradition |abruf=2015-10-30 |datum=2015-10-30 |hrsg=BBC News |sprache=en}}</ref> Politiker der [[Prawo i Sprawiedliwość|PiS]]-Partei, die die [[Parlamentswahl in Polen 2015|Parlamentswahl am 25. Oktober 2015]] gewonnen hatte, hatten sich vor dem Urteil für eine Auslieferung Polańskis an die Vereinigten Staaten ausgesprochen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.i24news.tv/en/news/international/90560-151028-new-polish-government-says-roman-polanski-should-be-extradited-to-us |titel=New Polish government says Roman Polanski should be extradited to US |hrsg=i24News |datum=2015-10-28 |abruf=2015-10-30 |sprache=en}}</ref> Ende Mai 2016 erklärte der polnische Justizminister und Generalstaatsanwalt [[Zbigniew Ziobro]] (PiS), dass er als oberster Strafverfolger gegen das Urteil des Krakauer Gerichts vor dem [[Oberstes Gericht (Polen)|Obersten Gericht Polens]] in Berufung gehen und den Prozess neu aufrollen lassen wolle. Bei dem Urteil habe Polański von einem „Prominentenbonus“ profitiert. Wäre er nicht eine Person des öffentlichen Interesses, wäre er längst ausgeliefert worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/polanski-107.html |hrsg=tagesschau.de |titel=Polnische Regierung geht in Berufung: Auslieferungsverfahren gegen Polanski wird aufgerollt |datum=2016-05-31 |abruf=2016-05-31}}</ref> Das Oberste Gericht in Warschau bestätigte das Urteil des Krakauer Gerichts am 6. Dezember 2016, weil es in dem Verfahren keine schwerwiegenden Rechtsfehler erkennen konnte.<ref>http://wyborcza.pl/7,75398,21078808,scigany-jak-roman-polanski.html Gazeta Wyborcza, abgerufen am 6. Dezember 2016</ref> |
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=== Erneute Vorwürfe wegen Vergewaltigungen === |
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Im September 2017 erstattete [[Renate Langer]] bei der Schweizer Polizei Anzeige gegen Roman Polański. Er habe sie 1972, als sie sich bei ihm in [[Gstaad]] um eine Filmrolle beworben habe, vergewaltigt. Später habe sich Polański dafür entschuldigt und ihr eine kleine Rolle in seinem Film ''[[Was?]]'' angeboten, die sie angenommen habe.<ref>[[The New York Times]]: [https://www.nytimes.com/2017/10/03/movies/roman-polanski-rape-accusation.html ''Roman Polanski Accused of Rape by Former German Actress''], ''The New York Times'' vom 3. Oktober 2017</ref><ref>[[Die Zeit]]: [http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-10/roman-polanski-sexueller-missbrauch-vergewaltigungsvorwurf Neuer Vergewaltigungsvorwurf gegen Polanski]</ref><ref>[[Spiegel Online]]: [http://www.spiegel.de/panorama/justiz/roman-polanski-neue-vergewaltigungsvorwuerfe-gegen-starregisseur-a-1171141.html Neue Vergewaltigungsvorwürfe gegen Starregisseur]</ref> Renate Langer war zu dieser Zeit 15 Jahre alt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/roman-polanski-neuer-vergewaltigungsvorwurf-durch-valentine-monnier-a-1295710.html |titel=Neuer Vergewaltigungsvorwurf gegen Regisseur Roman Polanski |abruf=2021-06-16}}</ref> |
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2019 wurde Roman Polański eine weitere Vergewaltigung vorgeworfen. [[Valentine Monnier]] soll 1975, wieder in [[Gstaad]], von ihm vergewaltigt worden sein. Sie war zu dieser Zeit 18 Jahre alt.<ref name=":0" /> |
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Im Juni 2023 wurde beim Superior Court des [[Los Angeles County]] eine Zivilklage gegen Roman Polański eingereicht, die ihm vorwarf, 1973 eine damals minderjährige Frau vergewaltigt zu haben. Die Klägerin, die anonym blieb, behauptete, Polanski habe ihr Alkohol verabreicht und sie dann in seinem Haus sexuell missbraucht. Polanski bestritt die Vorwürfe durchgehend. Im Oktober 2024 wurde die Zivilklage beigelegt, die Details der Vereinbarung wurden nicht öffentlich gemacht.<ref>{{Internetquelle |autor=Derrick Bryson Taylor |url=https://www.nytimes.com/2024/10/23/arts/roman-polanski-rape-lawsuit-settlement.html |titel=Lawsuit Accusing Roman Polanski of 1973 Rape Is Settled |werk=nytimes.com |hrsg=The New York Times Company |datum=2024-10-23 |sprache=en |abruf=2024-10-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.cbsnews.com/news/suit-against-roman-polanski-over-alleged-rape-of-minor-in-1973-settled-both-sides-say/ |titel=Suit against Roman Polanski over alleged rape of minor in 1973 settled, both sides say - CBS News |datum=2024-10-23 |sprache=en-US |abruf=2024-10-27}}</ref> |
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Anfang März 2024 strengte die britische Schauspielerin [[Charlotte Lewis]] in Paris einen Verleumdungsprozess gegen Polański an, in dem es indirekt um Vorwürfe sexueller Gewalt geht. Im Jahr 2010 hatte sie dem Filmemacher vorgeworfen, sie als 16-jähriges Model in Paris vergewaltigt zu haben. Eine Klage hatte sie bei Bekanntmachung der Vorwürfe nicht eingereicht, da sie von einer Verjährung der Tat ausgegangen war. In einem Interview im Jahr 2019 hatte Polański ihre Aussagen als „gemeine Lüge“ kommentiert und dies mit einem Auszug aus einem Interview mit der ''[[News of the World]]'' aus dem Jahr 1999 begründet. Darin war Lewis zitiert worden, dass sie Polański selbst verführt habe. Daraufhin hatte Lewis Monate nach seiner Äußerung Klage eingereicht. Sie hatte angegeben, den ''News of the World''-Artikel nie gelesen zu haben und falsch zitiert worden zu sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/prozess-gegen-roman-polanski-sie-liess-mich-allein-mit-ihm-dann-hat-er-mich-vergewaltigt-19566464.html ''„Sie ließ mich allein mit ihm. Dann hat er mich vergewaltigt“'']. In: faz.net, 5. März 2024 (abgerufen am 6. März 2024).</ref> |
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== Werk als Regisseur == |
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[[Datei:Roman Polanski..jpg|miniatur|hochkant|Roman Polański 2002 in [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Cannes]], dahinter Adrien Brody]] |
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Polańskis jugendliches Interesse an Theater, Literatur, Kunst und Musik hatte ihn früh zu den Werken von [[Franz Kafka]], [[Stanisław Ignacy Witkiewicz]] und [[Witold Gombrowicz]] geführt, deren surrealer und grotesker Ton Polański prägte. War sein erster abendfüllender Spielfilm ''Das Messer im Wasser'' (1962) noch stark von der [[Symbolismus (Bildende Kunst)|symbolistischen]], dem [[Existentialismus]] nahestehenden Bilderwelt der Lodzer Filmhochschule geprägt, näherte er sich in Filmen wie ''Ekel'' (1965) und ''Rosemaries Baby'' (1968) seinen Protagonistinnen emotional sehr an. Klaustrophobische, surreale Bildgestaltungen werden zum Spiegel der zerrütteten und vereinsamten Seelen. In ''Der Mieter'' (1976) spielt er schließlich selbst die psychisch deformierte, pathologische Hauptfigur. |
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Polański greift [[Filmgenre|Genrekonventionen]] auf und moduliert sie bis zur [[Parodie]]. So dient der [[Gangsterfilm]] als Schablone für ''Wenn Katelbach kommt…'' (1965), während ''Tanz der Vampire'' (1967) eine [[Horrorfilm]]-[[Filmkomödie|Komödie]] ist. ''Chinatown'' (1974) ist ein [[Film noir]], der Anleihen beim [[Psychothriller]] nimmt. ''Macbeth'' (1971) ist eine filmische Umsetzung von [[Macbeth (Shakespeare)|Shakespeares Drama]] und legt mehr Augenmerk auf die psychische Verfassung des angstgetriebenen Mörders als auf die politischen Aspekte der Geschichte. Polański transferierte hier die Monologe der Hauptfigur durch das Mittel des [[Voice-over]] in deren Innenleben. Mit ''Tess'' (1979), der vor allem eine romantische Gefühlswelt zeigt, änderte Polański sein dramaturgisches Konzept und verzichtete fortan ganz bewusst auf surreale Elemente. |
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Filme wie ''Bitter Moon'' (1992) und ''Der Tod und das Mädchen'' (1994) führen Polańskis Beschäftigung mit Themen wie Angst vor dem Einbruch der Außenwelt ins Private, Beziehungsunfähigkeit und selbstzerstörerische Gewalt fort. In ''Der Pianist'' weist der Regisseur auf seine eigene Lebensgeschichte als verfolgter Jude zurück und kontrastiert die sensible, mitfühlende Hauptfigur mit dem kleinbürgerlich-aggressiven Herrschaftssystem der Nazis.<ref>Susanne Marschall: ''Roman Polanski''. In: [[Thomas Koebner]] (Hrsg.): ''Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien''. Philipp Reclam jun., 3. Auflage, Stuttgart 2008, S. 588 ff.</ref> Der Film basiert auf der Autobiographie des polnischen Pianisten und Komponisten [[Władysław Szpilman]] und wurde mit der Goldenen Palme in [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Cannes]] und 2003 mit dem [[Oscar/Beste Regie|Oscar für die beste Regie]] ausgezeichnet. Wegen des Haftbefehls in den USA konnte Polański den Preis nicht entgegennehmen. |
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Polański legt sehr großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Filmmusik-Komponisten. In den 1950er und 1960er Jahren entstand daraus eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten [[Krzysztof Komeda]] und ab den 1990er Jahren mit [[Wojciech Kilar]]. |
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2010 erhielt er für den Thriller ''[[Der Ghostwriter]]'' zum vierten Mal eine Einladung in den Wettbewerb der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2010|60. Filmfestspiele von Berlin]] und gewann den [[Silberner Bär/Beste Regie|Regiepreis]]. Die Hauptrollen in diesem Film spielten [[Ewan McGregor]], [[Pierce Brosnan]], [[Kim Cattrall]] und [[Olivia Williams]]. Bei der Verleihung des [[Europäischer Filmpreis 2010|Europäischen Filmpreises 2010]] wurde ''Der Ghostwriter'' in sechs Kategorien ausgezeichnet – Bester Film, Beste Regie, Bester Darsteller (McGregor), Bestes Drehbuch, Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik. |
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2011 folgte mit der Regie bei ''[[Der Gott des Gemetzels (Film)|Der Gott des Gemetzels]]'' die Verfilmung von [[Yasmina Reza]]s erfolgreichem [[Der Gott des Gemetzels|Theaterstück]]. Für die Produktion mit [[Jodie Foster]], [[Kate Winslet]], [[Christoph Waltz]] und [[John C. Reilly]] erhielt Polański eine Einladung in den Wettbewerb der [[Internationale Filmfestspiele von Venedig 2011|68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig]] sowie einen weiteren César (2012) für das beste adaptierte Drehbuch. |
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2013 erschien die Verfilmung der Novelle ''[[Venus im Pelz]]'' auf der Grundlage des gleichnamigen Bühnenstücks von [[David Ives]]. Die Hauptrollen besetzte Polański mit den [[Frankreich|französischen]] [[Schauspieler]]n [[Emmanuelle Seigner]] und [[Mathieu Amalric]]. Der Film hatte im Mai 2013 bei den 66. Filmfestspielen von Cannes Premiere und wurde für die [[Goldene Palme]] nominiert. Zudem war der Film bei der [[César 2014|César-Verleihung 2014]] für sieben Auszeichnungen nominiert, von denen die in der Kategorie [[César/Beste Regie|Beste Regie]] an ihn ging. |
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Sein einziger [[Dokumentarfilm]], ''Weekend of a Champion'' (1972), ist ein zusammen mit dem Dokumentarfilmer [[Frank Simon (Regisseur)|Frank Simon]] gedrehtes Porträt des mit Polański befreundeten [[Formel 1|Formel-Eins]]-Rennfahrers [[Jackie Stewart]] rund um den [[Großer Preis von Monaco 1971|Grand Prix von Monaco]]. Der lange Zeit unbeachtet gebliebene Film wurde 2010 neu von Polański entdeckt. Er überarbeitete ihn und ließ die restaurierte und leicht gekürzte Fassung durch ein Gespräch ergänzen, das er mit Stewart 40 Jahre später in [[Monte Carlo]] geführt hat. Die Neufassung des Films wurde 2013 beim Filmfestival in Cannes vorgestellt, wo 1972 bereits die Originalversion gezeigt worden war.<ref>Peter Bradshaw: ''[https://www.theguardian.com/film/2013/may/21/cannes-2013-weekend-of-a-champion-review Cannes 2013: Weekend of a Champion – first look review,]'' im Guardian vom 21. Mai 2013, abgerufen am 29. Juli 2014 (englisch)</ref><ref>Dietrich Leder: ''Eine Wiederentdeckung,'' in: Funkkorrespondenz vom 4. Juli 2014, S. 26 f.</ref> |
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== Filmografie == |
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=== Filme als Regisseur und Autor === |
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* 1962: [[Das Messer im Wasser]] ''(Nóż w wodzie)'' |
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* 1964: [[Die Frauen sind an allem schuld]] ''(Les plus belles escroqueries du monde)'' ([[Episodenfilm]], Episode: ''La rivière de diamants'') |
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* 1964: Jungfrau reich garniert ''(Aimez-vous les femmes?)'' – nur Autor |
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* 1965: [[Ekel (1965)|Ekel]] ''(Repulsion)'' |
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* 1966: [[Wenn Katelbach kommt…]] ''(Cul-de-Sac)'' |
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* 1967: Das Mädchen von drüben ''(La fille d’en face)'' – nur Autor |
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* 1967: [[Tanz der Vampire (Film)|Tanz der Vampire]] ''(The Fearless Vampire Killers)'' |
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* 1968: [[Rosemaries Baby]] ''(Rosemary’s Baby)'' |
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* 1969: A Day at the Beach – nur Autor |
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* 1971: [[Macbeth (1971)|Macbeth]] |
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* 1971: Weekend eines Champion ''(Weekend of a Champion)'' (Dokumentarfilm) |
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* 1973: [[Was?]] ''(Che?)'' |
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* 1974: [[Chinatown (Film)|Chinatown]] |
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* 1976: [[Der Mieter (1976)|Der Mieter]] ''(Le locataire)'' |
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* 1979: [[Tess (Film)|Tess]] |
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* 1986: [[Piraten (Film)|Piraten]] ''(Pirates)'' |
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* 1988: [[Frantic]] |
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* 1992: [[Bitter Moon]] ''(Lunes de fiel)'' |
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* 1994: [[Der Tod und das Mädchen (1994)|Der Tod und das Mädchen]] ''(Death and the Maiden)'' |
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* 1999: [[Die neun Pforten]] ''(The Ninth Gate)'' |
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* 2002: [[Der Pianist]] ''(The Pianist)'' |
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* 2005: [[Oliver Twist (2005)|Oliver Twist]] |
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* 2010: [[Der Ghostwriter]] ''(The Ghost Writer)'' |
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* 2011: [[Der Gott des Gemetzels (Film)|Der Gott des Gemetzels]] ''(Carnage)'' |
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* 2013: [[Venus im Pelz (2013)|Venus im Pelz]] ''(La Vénus à la fourrure)'' |
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* 2017: [[Nach einer wahren Geschichte (2017)|Nach einer wahren Geschichte]] ''(D'après une histoire vraie)'' |
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* 2019: [[Intrige (Film)|Intrige]] ''(J’accuse)'' |
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* 2023: [[The Palace (2023)|The Palace]] |
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=== Kurzfilme === |
=== Kurzfilme === |
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* 1955: Fahrrad ''(Zaczarowany rower)'' |
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* 1957: Mord ''(Morderstwo)'' |
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* 1957: A Toothy Smile ''(Uśmiech zębiczny)'' |
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* 1957: Break Up the Dance ''(Rozbijemy zabawę)'' |
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* 1958: [[Zwei Männer und ein Schrank]] ''(Dwaj ludzie z szafą)'' |
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* 1959: [[Wenn Engel fallen]] ''(Gdy spadają anioły)'' |
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* 1959: Die Lampe ''(Lampa)'' |
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* 1961: Der Dicke und der Dünne ''(Le gros et le maigre)'' |
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* 1962 Säugetiere (''Ssaki Mammals'') Kurzfilm unter Mitwirkung seines Freundes [[Woijtek Frikowski]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.criterionchannel.com/mammals |titel=Mammals |sprache=en |abruf=2025-02-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://odysee.com/@archiv2:b/Mammals:c |titel=Filmempfehlung: Ssaki Mammals Erster Film Roman Polanski 1962 Woijtek Frikowski |datum=1962-09-06 |abruf=2025-02-24}}</ref>. |
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* 2012: A Therapy |
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=== Theater, Musical und Oper === |
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* Säugetiere (1962) |
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* 1974: [[Lulu (Oper)|Lulu]] – Oper von [[Alban Berg]], [[Spoleto Festival]] |
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* Der Dicke und der Dünne (1961) |
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* 1976: [[Rigoletto]] – Oper von [[Giuseppe Verdi]], [[Oper München]] |
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* Wenn Engel fallen (1959) |
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* 1981: Amadeus (Theaterstück von [[Peter Shaffer]]), Paris und Warschau |
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* Die Lampe (1959) |
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* 1988: Metamorphosen nach [[Franz Kafka]], [[Théâtre du Gymnase Marie Bell]], Paris |
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* Zwei Männer und ein Schrank (1958) |
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* 1992: [[Hoffmanns Erzählungen]], Oper von [[Jacques Offenbach]], [[Opéra Bastille]], Paris |
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* Fahrrad (1955) |
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* 1997: [[Tanz der Vampire (Musical)|Tanz der Vampire]], Musical, Wien |
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* 2003: ''[[Hedda Gabler]]'' von [[Henrik Ibsen]], Théâtre Marigny, Paris |
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=== Filme als Schauspieler === |
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* 1955: Das verzauberte Fahrrad ''(Zaczarowany rower)'' |
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* 1955: [[Eine Generation]] ''(Pokolenie)'' |
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* 1958: [[Zwei Männer und ein Schrank]] ''(Dwaj ludzie z szafą)'' |
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* 1959: [[Lotna]] |
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* 1960: [[Auf Wiedersehen bis morgen]] ''(Do widzenia, do jutra)'' |
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* 1960: [[Die unschuldigen Zauberer]] ''(Niewinni czarodzieje)'' |
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* 1961: Der Dicke und der Dünne |
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* 1967: [[Tanz der Vampire (Film)|Tanz der Vampire]] ''(The Fearless Vampire Killers)'' |
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* 1969: [[Magic Christian (Film)|Magic Christian]] ''(The Magic Christian)'' |
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* 1973: [[Was?]] ''(Che?)'' |
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* 1973: Andy Warhols Dracula ''(Dracula vuole vivere: cerca sangue di vergine)'' |
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* 1974: [[Chinatown (Film)|Chinatown]] |
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* 1976: [[Der Mieter (1976)|Der Mieter]] |
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* 1989: Warten auf Godot |
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* 1992: Back in the U.S.S.R. |
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* 1994: Eine reine Formalität ''(Una pura formalità)'' |
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* 2002: Die Rache ''(Zemsta)'' |
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* 2007: [[Rush Hour 3]] |
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* 2008: [[Stilles Chaos]] |
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* 2011: [[Der Gott des Gemetzels (Film)|Der Gott des Gemetzels]] ''(Carnage)'' |
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* 2019: [[Intrige (Film)|Intrige]] |
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== Auszeichnungen (Auswahl) == |
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* [[Lulu (Oper)|Lulu]] – Oper von [[Alban Berg]] |
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* 1962: [[FIPRESCI-Preis]] beim [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestival von Venedig]] für ''[[Das Messer im Wasser]]'' |
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* Rigoletto – Oper von [[Giuseppe Verdi]] |
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* 1964: [[Oscar]]nominierung für den [[Oscar/Bester fremdsprachiger Film|besten fremdsprachigen Film]] für ''Das Messer im Wasser'' |
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* Amadeus (Theaterstück von [[Peter Shaffer]]) |
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* 1965: FIPRESCI-Preis und [[Silberner Bär]] auf der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1965|Berlinale 1965]] für ''[[Ekel (1965)|Ekel]]'' |
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* Metamorphosen ([[Franz Kafka]]) |
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* 1966: [[Goldener Bär]] auf der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1966|Berlinale 1966]] für ''[[Wenn Katelbach kommt]]'' |
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* [[Tanz der Vampire]] (Musical) |
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* 1969: Oscarnominierung für das [[Oscar/Bestes adaptiertes Drehbuch|beste adaptierte Drehbuch]] für ''[[Rosemaries Baby]]'' |
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* 1975: [[Golden Globe Award|Golden Globe]] für die [[Golden Globe Award/Beste Regie|beste Regie]] (1975), Oscarnominierung [[Oscar/Beste Regie|für die beste Regie]] (1975), [[British Academy Film Award|BAFTA Award]] beste Regie (1975), [[Bodil]] (1975) für ''[[Chinatown (Film)|Chinatown]]'' |
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* 1980: [[César]] für den [[César/Bester Film|besten Film]] und die [[César/Beste Regie|beste Regie]] (1980), Oscarnominierung für die [[Oscar/Beste Regie|beste Regie]] (1981) für ''[[Tess (Film)|Tess]]'' |
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* 1998: Aufnahme als Mitglied in die [[Académie des Beaux-Arts]] |
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* 1999: [[Europäischer Filmpreis]] für ''[[Die neun Pforten]]'' und für sein Lebenswerk |
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* [[Goldene Palme]] (2002), Oscar für die beste Regie (2003), César für den besten Film und die beste Regie (2003), [[BAFTA Award]] für den besten Film und die beste Regie (2003), [[David di Donatello]] für den besten ausländischen Film (2003), [[Goya (Filmpreis)|Goya]] für den besten europäischen Film (2003), [[Polnischer Filmpreis]] für den besten Film und die [[Polnischer Filmpreis/Beste Regie|beste Regie]] (2003) für ''[[Der Pianist]]'' |
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* 2002: [[Bayerischer Filmpreis]] für sein Lebenswerk |
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* 2004: [[Internationales Filmfestival Karlovy Vary]] – Spezialpreis für sein Lebenswerk |
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* 2006: [[Europäischer Filmpreis]] für sein Lebenswerk in Warschau |
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* 2009: „Goldenes Auge“ des [[Zurich Film Festival]] für sein Lebenswerk |
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* 2009: Filmpreis Köln im Rahmen der [[Cologne Conference]] |
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* 2010: [[Silberner Bär/Beste Regie|Silberner Bär]] auf der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2010|Berlinale]], [[Europäischer Filmpreis]] in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch (2010), [[César 2011|César]] in den Kategorien Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch (2011) für ''[[Der Ghostwriter]]'' |
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* 2012: Preis des spanischen Círculo de Escritores Cinematográficos (CEC) und [[César 2012|César]] jeweils in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (gemeinsam mit [[Yasmina Reza]]) für ''[[Der Gott des Gemetzels]]'' |
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* 2014: [[César 2014|César]] in der Kategorie [[César/Beste Regie|Beste Regie]] für ''[[Venus im Pelz (2013)|Venus im Pelz]]'' |
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* 2015: „Gegen den Strom“ – Filmpreis des Krakauer Festivals „PKO Off Camera“ für sein Lebenswerk |
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* 2019: [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestival von Venedig]] – Spezialpreis der Jury für ''[[Intrige (Film)|Intrige]]'' |
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* 2020: César in der Kategorie Beste Regie für ''Intrige'' |
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== Literatur == |
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'''Zum Leben und Werk''' |
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* Ivan Butler: ''The Cinema of Roman Polanski.'' A. Zwemmer Ltd., London/New York 1970. |
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* Thomas Kiernan: ''Repulsion. The Life And Times of Roman Polanski.'' Grove Press, New York 1980. |
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* Barbara Leaming: ''Polanski. A Biography.'' Simon & Schuster, New York 1981, ISBN 0-671-24986-X. |
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* [[Paul Werner (Autor)|Paul Werner]]: ''Roman Polanski''. Fischer Cinema, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-23671-1. |
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* Roman Polanski: ''Roman Polanski''. Scherz, Bern u. a. 1984, ISBN 3-502-18581-6. |
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* Polanski Roman, [[Wolfgang Jacobsen]], [[Peter W. Jansen]], [[Christa Maerker]]: ''Roman Polanski.'' Hanser, München 1986, ISBN 3-446-14409-9. |
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* Pierre-André Boutang: ''Polanski par Polanski.'' Sté Nlle des Éditions du Chene, 1986. |
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* Alexandre Tylski: ''Roman Polanski''. Gremese, Rom 2006, ISBN 88-7301-599-9. |
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* Alexandre Tylski: ''Roman Polanski l’art de l’adaptation''. L’Harmattan, Paris 2006, ISBN 2-296-00797-X. |
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* F. X. Feeney und Paul Duncan (Hrsg.): ''Roman Polanski.'' Übersetzt von Heiko Fischer, [[Taschen Verlag]], Köln 2006, ISBN 3-8228-2541-7. |
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* Andreas Jacke: ''Roman Polanski – Traumatische Seelenlandschaften''. Psychosozial-Verlag, Gießen 2010, ISBN 978-3-8379-2037-6. |
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* [[Thomas Koebner]], [[Fabienne Liptay]] (Hrsg.): ''Roman Polanski''. edition text + kritik, München 2010, ISBN 978-3-86916-070-2 (''Film-Konzepte,'' Heft 19). |
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* Paul Werner: ''Polanski''. Langen Müller, München 2013, ISBN 978-3-7844-3331-8. |
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* James Greenberg: ''Roman Polanski. Seine Filme, sein Leben.'' Knesebeck, München 2013, ISBN 978-3-86873-567-3 (mit über 250 Fotos). |
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* Thomas Koebner: ''Roman Polanski. Der Blick der Verfolgten. Eine Biographie.'' Philipp Reclam jun., Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-010936-6. |
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* Samantha Geimer: ''The Girl: Mein Leben im Schatten von Roman Polanski.'' Orell Füssli, Zürich 2013, ISBN 978-3-280-05536-6. |
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* {{Munzinger|00000010612|Roman Polanski}} |
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'''Interviews und Gespräche''' |
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* Paul Werner:''Roman Polanski''. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3596236711 |
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* [[Gero von Boehm]]: ''Roman Polanski. 17. September 1984''. Interview in: ''Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten''. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 51–60. |
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* ''Roman''. 1984 (eine Autobiographie) |
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* Paul Cronin: ''Roman Polanski. Interviews.'' University Press of Mississippi, Jackson MS 2005, ISBN 1-57806-800-2. |
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* [[Johanna Adorján]]: ''[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/roman-polanski-im-gespraech-es-ist-doch-komisch-finden-sie-nicht-12667731.html Es ist doch komisch, finden Sie nicht?]'' Interview in: [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 17. November 2013, S. 52. |
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== Dokumentarfilme == |
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* ''Perspektiven: Roman Polanski – Versuch eines Fernsehportraits.'' Dokumentarfilm, [[BRD|BR Deutschland]], 1966, Buch und Regie: [[Albert Krogmann]] und Klaus Lakschewitz, Dokumentation anlässlich eines Besuchs von Polanski in München 1966. |
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* ''Clive James im Gespräch mit Roman Polanski.'' Dokumentarfilm, 1985, deutsche Fassung: Peter Höhne, Produktion: [[NDR]], [[Bayerischer Rundfunk|BR]], [[SFB 3]]. |
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* ''[[Roman Polanski: Wanted and Desired]].'' Fernseh-Dokumentation, USA, 2008, 99 Min., Buch: [[Joe Bini]], P.G. Morgan, Marina Zenovich, Regie: Marina Zenovich, Produktion: [[Home Box Office|HBO]], {{IMDb|tt1157705|Roman Polanski: Wanted and Desired}}. |
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* ''Polanski über Polanski (Polanski par Polanski).'' Dokumentarfilm, Finnland, Frankreich, 2006, 56 Min., Buch und Regie: [[Pierre-André Boutang]], Produktion: [[Yleisradio|YLE]], [[arte]] |
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* ''Roman Polanski. Mein Leben.'' (OT: ''Roman Polanski. A film memoir.'') Dokumentarfilm, Großbritannien, 2011, 90 Min., Buch und Regie: Laurent Bouzereau, Moderation: Andrew Braunsberg, Produktion: Blue Collar Productions, Anagram Films, Musik: [[Alexandre Desplat]], deutsche Erstsendung: 9. Februar 2014 bei arte, Gespräch ([[OmU]]) mit Video-Einspielungen. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Roman Polanski}} |
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{{Wikiquote|Roman Polanski}} |
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* {{PND|118595431}} |
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* {{DNB-Portal|118595431}} |
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* {{IMDb Name|ID=0000591|NAME=Roman Polański}} |
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* [https://hds.hebis.de/herder/Search/Results?lookfor=Roman+Raymond+Pola%C5%84ski&trackSearchEvent=Einfache+Suche&type=allfields Publikationen von und über Roman Polanski] im Bibliotheks- und Bibliographieportal / [[Herder-Institut (Marburg)]] |
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* [http://www.djfl.de/entertainment/stars/r/roman_polanski.html Dirk Jasper Filmstarlexikon]: Biographie und Interview mit Polański |
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* {{IMDb|nm0000591}} |
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* [http://www.kino.de/mitwirk.php4?typ=intro&nr=1284 Portrait Roman Polanskis bei kino.de] |
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* [[Dirk Jasper]]: {{Webarchiv |url=http://www.djfl.de/entertainment/stars/r/roman_polanski.html |wayback=20070515013118 |text=''Filmstarlexikon''}}: Biografie und Interview mit Polański (archiviert) |
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* [http://musicalbase.de/tdv/regisseur.html Kurzbiographie] |
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* {{NNDB Name|541/000023472|Abruf=2021-02-15}} |
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* [http://www.vachss.com/mission/roman_polanski.html Roman Polanski Media Reports Archive] von Andrew Vachss (englisch) |
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* {{Webarchiv |url=http://www.sensesofcinema.com/contents/festivals/01/15/biff_polanski.html |wayback=20040816200819 |text=''Landscapes of the Mind: The Cinema of Roman Polanski''}}, Senses of Cinema, von Adrian Martin (englisch) |
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* ''[http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/polanski_meldet_sich_zu_wortjustizaffaere_1.5621386.html «Ich kann nicht länger schweigen». Roman Polanski meldet sich erstmals zu Wort.]'' In: [[Neue Zürcher Zeitung]], 3. Mai 2010. |
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* [http://www.thesmokinggun.com/archive/0720051polanski1.html] |
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* [https://culture.pl/en/artist/roman-polanski Roman Polański] auf ''culture.pl'' (englisch) |
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* [http://www.academie-des-beaux-arts.fr/membres/actuel/cinema/Polanski/fiche.htm Eintrag auf der Seite der Académie des Beaux-Arts] |
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== Einzelnachweise == |
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Aktuelle Version vom 24. Februar 2025, 14:57 Uhr

Roman Raymond Polański[1] (* 18. August 1933 als Raymond Thierry Liebling in Paris) ist ein französisch-polnischer Filmregisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor und Schauspieler. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören die Horrorkomödie Tanz der Vampire (1967), in dem er selbst die Rolle des Alfred übernahm, der Horrorfilm Rosemaries Baby (1968), der Kriminalfilm Chinatown (1974) sowie der Holocaustfilm Der Pianist (2002), der mit der Goldenen Palme von Cannes sowie dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet wurde.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft und Kindheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Raymond Liebling, später Roman Raymond Polański, ist der Sohn von Mojżesz Liebling (1903–1984)[2] und dessen Frau Bula Katz-Przedborska (1900–1943). Liebling war jüdischer Abstammung, kam aus Krakau und ging Ende der 1920er Jahre nach Paris. Polańskis Großeltern mütterlicherseits, er Jude und sie Katholikin, stammten ursprünglich aus Russland. Sie zogen zunächst nach Polen und später mit Bula nach Paris. Bulas erste Ehe, aus der sie eine Tochter namens Annette hatte, fand durch das Verhältnis mit Liebling ihr Ende. Im Herbst 1932 heirateten die beiden. Liebling, der als Kunstmaler kein Auskommen hatte, verdiente den Lebensunterhalt der Familie mit der Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Plastik sowie einem Job in einer Schallplattenfabrik.[3] Nachdem er letzteren verloren hatte, kehrte die Familie Anfang 1937 wegen ihrer schlechten wirtschaftlichen Situation und des wachsenden Antisemitismus in Frankreich nach Polen zurück.[4] Polański sagte selbst über seine Familie: „Sie war ganz assimiliert und befolgte keinerlei Gebote der jüdischen Religion“.[5]
Die Familie ließ sich in Krakau nieder. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs floh die Mutter mit den beiden Kindern nach Warschau, der Vater kam später nach. Dort erlebten sie den Beginn der deutschen Besatzung,[6] weshalb sie nach Krakau zurückkehrten, wo Polański einige Wochen lang die Schule besuchen konnte.[7]
Die Familie Liebling war der nationalsozialistischen Judenverfolgung ausgesetzt. Sie musste in zwei Zimmer einer Etagenwohnung am Marktplatz von Podgórze ziehen, der dann Teil des Krakauer Ghettos wurde.[8] Dort wurde Polański Zeuge willkürlicher Morde.[9] Er konnte durch den Stacheldrahtzaun Propagandafilme der Wehrmacht ansehen und bisweilen mit anderen Kindern kurzfristig das Ghetto verlassen,[10] das nach Massendeportationen später verkleinert wurde. Die Familie wurde umquartiert und musste sich mit einer anderen Familie sowie einer weiteren Person mit Hund ein Zimmer teilen.[11] Kurz darauf wurde Polańskis Mutter, im vierten[12] oder sechsten Monat schwanger,[13] ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie 1943 ermordet wurde. Sein Vater überlebte die Haft im Konzentrationslager Mauthausen. Auch Polańskis Halbschwester und seine Großmutter wurden deportiert.
Polański selbst konnte im Morgengrauen des 13. März 1943 aus dem Ghetto fliehen[14] und entkam der Judenverfolgung in Verstecken, zunächst gegen Bezahlung bei den katholischen Krakauer Familien Wilk und Putek und später bei einer sehr armen, antisemitisch eingestellten katholischen Bauernfamilie in Wysoka,[15] wo er sich als katholischer Pole Roman Wilk ausgab. Im Herbst 1944 kehrte er von Wysoka zu den Puteks nach Krakau zurück. Später erzählte er, dass ein katholischer Priester ihn nach dem Krieg bedrängt habe, seine jüdische Abstammung preiszugeben. Die Erfahrung der existenziellen Bedrohung habe ihn zum Atheisten gemacht: „Seit diesem Tag gibt es keinen Glauben mehr für mich.“[5]
Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Krakau am 19. Januar 1945 schlug sich Polański zunächst alleine durch. Später lebte er kurz bei der Familie seines Onkels Stefan, die sich in Krakau versteckt gehalten hatte, dann bei seinem aus dem KZ Auschwitz zurückgekehrten Onkel Dawid, dessen Frau Teofila und deren sechsjähriger Tochter Roma.[12]
Studium und Anfänge in Polen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1946 lernte Polański in Krakau eine Hörspielregisseurin kennen und erhielt eine Rolle in einem Hörspiel. Als Kinderdarsteller machte er sich in Krakau einen Namen. Nach dem Abitur begann Polański zunächst ein Kunststudium in Krakau. Dort lernte er den damaligen Filmstudenten Andrzej Wajda kennen, der ihn überzeugen konnte, an die Filmhochschule Łódź zu wechseln, wo er schließlich seinen Abschluss machte. 1953 übernahm Polański eine kleine Rolle in Wajdas Examensfilm Pokolenie (Eine Generation).[16] Zwischen 1953 und 1960 spielte er als Schauspieler in einigen Filmen mit und legte erste Kurzfilmarbeiten als Regisseur vor.
Im Jahr 1959 heiratete er die damals 19-jährige Schauspielerin Barbara Kwiatkowska, die damals zu den Jungstars des polnischen Kinos zählte und 1958 eine kleine Rolle in Polańskis Kurzfilm Zwei Männer und ein Schrank gespielt hatte. Sie spielte auch in seinem anderen Kurzfilm Wenn Engel fallen eine kleine Rolle. Die Ehe wurde 1962 geschieden.
Der Film Das Messer im Wasser (1962) bedeutete dann seinen Durchbruch als Regisseur. Polański erhielt für seinen Film viele Preise und wurde für einen Oscar nominiert. Doch er geriet von Seiten der Kulturbehörden unter Druck, nachdem Parteichef Władysław Gomułka den Film als „intellektuell flach“ kritisiert hatte. Zudem beobachtete ihn die Geheimpolizei SB.[17]
Emigration nach Westeuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1963 emigrierte Polański aus Polen. Er lebte in den darauffolgenden Jahren in Paris und England.
In England drehte er seine nächsten Filme Ekel (1965), Wenn Katelbach kommt... (1966) und Tanz der Vampire (1967). Während der Dreharbeiten zu Tanz der Vampire wurden er und die Schauspielerin Sharon Tate, die im Film eine Rolle gespielt hatte, ein Paar. Die beiden heirateten am 20. Januar 1968 in London.
Karriere als Filmregisseur und Leben in Amerika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daraufhin übersiedelte er im selben Jahr in die Vereinigten Staaten, wo er mit seiner Frau lebte und seinen höchst erfolgreichen und stilbildenden Film Rosemaries Baby drehte. Im August 1969 wurden seine hochschwangere Frau und vier weitere Menschen, darunter sein aus Lodz stammender enger Freund Wojciech Frykowski, von Anhängern des Sektenführers Charles Manson ermordet. In einem Zustand von Trauer gab Polański 1969 ein Statement vor den Medien, deutlich gelassener gab er 1971 Dick Cavett ein Interview, das als Aufzeichnung erhalten ist. Der Vorfall stürzte ihn in Schuldgefühle.
1970 schilderte Polańskis langjähriger Autor Gérard Brach mit dem poetischen Film Le bateau sur l’herbe die Freundschaft zu Polański. Zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau drehte er wieder Filme. So drehte er die Filme Macbeth (1971) und Was? (1972). 1973 drehte er den Kriminalfilm Chinatown mit Jack Nicholson in der Hauptrolle, welcher von Kritikern gefeiert wurde und an den Kinokassen sehr erfolgreich war. Der Film wurde für insgesamt elf Oscars nominiert, gewann aber letztendlich nur einen. Es war Polańskis letzter in Hollywood gedrehter Film.

Flucht und neues Leben in Europa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1977 wurde Polański in Los Angeles wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt (siehe unten). Daraufhin setzte er sich nach London ab.[18] Kurz darauf siedelte er nach Paris über, um einer Auslieferung durch Großbritannien zu entgehen; seit 1975[19] oder 1976[20] ist er im Besitz der französischen Staatsbürgerschaft. Seitdem reiste er nicht wieder in die USA und vermied auch Reisen in Staaten, in denen eine Auslieferung zu befürchten war.
Seit 1989 ist er mit der Schauspielerin Emmanuelle Seigner verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder: Morgane (* 1993) und Elvis (* 1998), die beide als Schauspieler tätig sind.
Erstmals seit seinem Weggang aus seiner Heimat drehte er 2001 einen Film in Polen: Der Pianist. Im selben Jahr übernahm er eine Rolle in Andrzej Wajdas Verfilmung von Aleksander Fredros klassischer Komödie Die Rache. Mit Wajda war er all die Jahre hindurch befreundet geblieben.[16]
Zurzeit lebt er in Paris, Krakau und der Schweiz.[21]
Verfahren wegen Vergewaltigungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verfahren in den Vereinigten Staaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1977 wurde Polański in Los Angeles wegen „Vergewaltigung unter Verwendung betäubender Mittel“ der damals 13 Jahre alten Samantha Gailey (nach ihrer Heirat Geimer) angeklagt. Die Anklage umfasste insgesamt sechs Punkte.[22] Das Verfahren fand unter großer öffentlicher Anteilnahme statt. Um die Minderjährige zu schützen, schlug ihr Anwalt eine Verständigung im Strafverfahren (englisch plea bargain) vor, damit sie nicht öffentlich vor Gericht aussagen musste. Der Staatsanwalt stimmte zu, ebenso Polańskis Verteidiger; die Anklage wurde damit auf „außerehelichen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen“ reduziert; im Rahmen dieser Verständigung bekannte sich Polański schuldig.[23] Wegen des Alters des Opfers war eine gerichtspsychiatrische Beurteilung des Täters gesetzlich vorgeschrieben, zu der Polański für 90 Tage ins Staatsgefängnis eingewiesen wurde. Nach 42 Tagen erfolgte die vorzeitige Entlassung mit der Empfehlung, eine Bewährungsstrafe zu verhängen.
Als sich abzeichnete, dass der zuständige Richter sich nicht an die Absprache halten würde, floh Polański nach London und lebte anschließend in Frankreich. Seither vermied er Reisen in die USA und in Länder, in denen mit einer Auslieferung zu rechnen ist.
Antrag auf Verfahrenseinstellung, Festnahme und Freilassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2008 thematisierte die Regisseurin Marina Zenovich in ihrer Dokumentation Roman Polanski: Wanted and Desired (2008)[18] eine mögliche Befangenheit des Richters gegenüber Polański. Polańskis Anwälte beantragten daraufhin 2008, das noch immer schwebende Verfahren einzustellen. Der Oberste Gerichtshof des Bezirks Los Angeles bestand aber darauf, dass Polański persönlich vor Gericht erscheinen müsse, und lehnte eine Verlegung des Verfahrens an ein Gericht außerhalb von Los Angeles ab. Polański war jedoch nicht bereit, nach Los Angeles zu reisen, zumal er angesichts eines gültigen Haftbefehls mit seiner Verhaftung rechnen musste.[24][25]
Am 26. September 2009, während der Postproduktion von Der Ghostwriter, wurde Polański aufgrund eines internationalen Haftbefehls von 2005 (für die USA bestand bereits seit 1978 ein Haftbefehl) auf Betreiben der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden bei seiner Einreise in die Schweiz auf dem Flughafen Zürich verhaftet. Er wollte beim Zurich Film Festival den Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen.[26][27] Die USA hatten bereits vor dem Festival vorsorglich einen formellen Antrag auf Auslieferung gestellt.[28] Am 23. Oktober 2009 traf das definitive Auslieferungsbegehren der USA beim Bundesamt für Justiz in Bern ein.
Am 25. November 2009 gab das schweizerische Bundesstrafgericht in Bellinzona einer Beschwerde Polańskis gegen die Ablehnung seines Haftentlassungsgesuches statt. Am 4. Dezember 2009 wurde die Haft durch einen elektronisch überwachten Hausarrest ersetzt;[29] weitere Sicherungsmaßnahmen waren die Abgabe seiner Ausweispapiere sowie eine Kaution in Höhe von 4,5 Millionen Schweizer Franken.[30]
Öffentliche Reaktionen auf die Verhaftung gab es von Künstlern und Politikern insbesondere in Frankreich und Polen. Während sich Politiker wie der französische Kulturminister Frédéric Mitterrand und der polnische Außenminister Radosław Sikorski kritisch zu der Verhaftung äußerten[31][32] und bekannte Regisseure wie Woody Allen, Pedro Almodóvar und Martin Scorsese eine Petition für Polańskis Freilassung unterzeichneten,[33] gab es auch Stimmen – darunter die von Regisseur Luc Besson,[34] des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk[35] und des grünen Europapolitikers Daniel Cohn-Bendit[36] –, die auf die Schwere des Vorwurfs, das Prinzip der Rechtsgleichheit und die Unabhängigkeit der Justiz hinwiesen. Der frühere polnische Präsident Lech Wałęsa appellierte an die Behörden, ihm „diese eine Sünde“ zu verzeihen.[17]
Im Mai 2010 äußerte sich Polański erstmals seit seiner Verhaftung.[23] Er bezeichnete den Gefängnisaufenthalt 1977 als vereinbarte „Gesamtstrafe“ und berief sich dabei auf die beeidete Aussage des damaligen Staatsanwalts Roger Gunson vom 26. Februar 2010. Dem damaligen Richter Laurence J. Rittenband und dem nun mit dem Fall befassten Staatsanwalt David Walgren warf Polański dagegen vor, sich nicht an die damalige Vereinbarung zu halten, „um sich auf meine Kosten die Aufmerksamkeit der Medien zu sichern“.[23]
Am 12. Juli 2010 wiesen die Schweizer Justizbehörden den Auslieferungsantrag der USA ab und hoben Polańskis Hausarrest auf.[37] In der Begründung verwies das zuständige Ministerium auf inhaltliche Mängel im Auslieferungsantrag.[38]
Im Oktober 2010 äußerte sich das vormalige Opfer gegenüber dem Nachrichtensender CNN erstmals zu Polańskis Inhaftierung in der Schweiz. Sie zeigte sich erleichtert darüber, dass Polański nicht ausgeliefert wurde; sie betrachte ihn als ausreichend bestraft. Durch den Medienrummel und das Vorgehen des in ihren Augen korrupten Justizapparats fühle sie sich mehr geschädigt als durch Polańskis Missbrauch vor 32 Jahren. Sie wünschte ausdrücklich, die Klage fallen zu lassen.[39]
2013 veröffentlichte Samantha Geimer ihre Autobiografie The Girl: A Life in the Shadow of Roman Polanski (The Girl: Mein Leben im Schatten von Roman Polanski), in der sie ihre Sicht der Ereignisse schildert.[40]
Erneuter Auslieferungsantrag der Vereinigten Staaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Februar 2015 beantragten die Vereinigten Staaten Polańskis Auslieferung aus Polen. Am 25. Februar 2015 fand in Krakau unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine neunstündige Gerichtsverhandlung statt.[41] Am 30. Oktober 2015 entschied das zuständige Gericht in Krakau, dem Auslieferungsantrag nicht stattzugeben.[42][43] Politiker der PiS-Partei, die die Parlamentswahl am 25. Oktober 2015 gewonnen hatte, hatten sich vor dem Urteil für eine Auslieferung Polańskis an die Vereinigten Staaten ausgesprochen.[44] Ende Mai 2016 erklärte der polnische Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro (PiS), dass er als oberster Strafverfolger gegen das Urteil des Krakauer Gerichts vor dem Obersten Gericht Polens in Berufung gehen und den Prozess neu aufrollen lassen wolle. Bei dem Urteil habe Polański von einem „Prominentenbonus“ profitiert. Wäre er nicht eine Person des öffentlichen Interesses, wäre er längst ausgeliefert worden.[45] Das Oberste Gericht in Warschau bestätigte das Urteil des Krakauer Gerichts am 6. Dezember 2016, weil es in dem Verfahren keine schwerwiegenden Rechtsfehler erkennen konnte.[46]
Erneute Vorwürfe wegen Vergewaltigungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im September 2017 erstattete Renate Langer bei der Schweizer Polizei Anzeige gegen Roman Polański. Er habe sie 1972, als sie sich bei ihm in Gstaad um eine Filmrolle beworben habe, vergewaltigt. Später habe sich Polański dafür entschuldigt und ihr eine kleine Rolle in seinem Film Was? angeboten, die sie angenommen habe.[47][48][49] Renate Langer war zu dieser Zeit 15 Jahre alt.[50]
2019 wurde Roman Polański eine weitere Vergewaltigung vorgeworfen. Valentine Monnier soll 1975, wieder in Gstaad, von ihm vergewaltigt worden sein. Sie war zu dieser Zeit 18 Jahre alt.[50]
Im Juni 2023 wurde beim Superior Court des Los Angeles County eine Zivilklage gegen Roman Polański eingereicht, die ihm vorwarf, 1973 eine damals minderjährige Frau vergewaltigt zu haben. Die Klägerin, die anonym blieb, behauptete, Polanski habe ihr Alkohol verabreicht und sie dann in seinem Haus sexuell missbraucht. Polanski bestritt die Vorwürfe durchgehend. Im Oktober 2024 wurde die Zivilklage beigelegt, die Details der Vereinbarung wurden nicht öffentlich gemacht.[51][52]
Anfang März 2024 strengte die britische Schauspielerin Charlotte Lewis in Paris einen Verleumdungsprozess gegen Polański an, in dem es indirekt um Vorwürfe sexueller Gewalt geht. Im Jahr 2010 hatte sie dem Filmemacher vorgeworfen, sie als 16-jähriges Model in Paris vergewaltigt zu haben. Eine Klage hatte sie bei Bekanntmachung der Vorwürfe nicht eingereicht, da sie von einer Verjährung der Tat ausgegangen war. In einem Interview im Jahr 2019 hatte Polański ihre Aussagen als „gemeine Lüge“ kommentiert und dies mit einem Auszug aus einem Interview mit der News of the World aus dem Jahr 1999 begründet. Darin war Lewis zitiert worden, dass sie Polański selbst verführt habe. Daraufhin hatte Lewis Monate nach seiner Äußerung Klage eingereicht. Sie hatte angegeben, den News of the World-Artikel nie gelesen zu haben und falsch zitiert worden zu sein.[53]
Werk als Regisseur
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Polańskis jugendliches Interesse an Theater, Literatur, Kunst und Musik hatte ihn früh zu den Werken von Franz Kafka, Stanisław Ignacy Witkiewicz und Witold Gombrowicz geführt, deren surrealer und grotesker Ton Polański prägte. War sein erster abendfüllender Spielfilm Das Messer im Wasser (1962) noch stark von der symbolistischen, dem Existentialismus nahestehenden Bilderwelt der Lodzer Filmhochschule geprägt, näherte er sich in Filmen wie Ekel (1965) und Rosemaries Baby (1968) seinen Protagonistinnen emotional sehr an. Klaustrophobische, surreale Bildgestaltungen werden zum Spiegel der zerrütteten und vereinsamten Seelen. In Der Mieter (1976) spielt er schließlich selbst die psychisch deformierte, pathologische Hauptfigur.
Polański greift Genrekonventionen auf und moduliert sie bis zur Parodie. So dient der Gangsterfilm als Schablone für Wenn Katelbach kommt… (1965), während Tanz der Vampire (1967) eine Horrorfilm-Komödie ist. Chinatown (1974) ist ein Film noir, der Anleihen beim Psychothriller nimmt. Macbeth (1971) ist eine filmische Umsetzung von Shakespeares Drama und legt mehr Augenmerk auf die psychische Verfassung des angstgetriebenen Mörders als auf die politischen Aspekte der Geschichte. Polański transferierte hier die Monologe der Hauptfigur durch das Mittel des Voice-over in deren Innenleben. Mit Tess (1979), der vor allem eine romantische Gefühlswelt zeigt, änderte Polański sein dramaturgisches Konzept und verzichtete fortan ganz bewusst auf surreale Elemente.
Filme wie Bitter Moon (1992) und Der Tod und das Mädchen (1994) führen Polańskis Beschäftigung mit Themen wie Angst vor dem Einbruch der Außenwelt ins Private, Beziehungsunfähigkeit und selbstzerstörerische Gewalt fort. In Der Pianist weist der Regisseur auf seine eigene Lebensgeschichte als verfolgter Jude zurück und kontrastiert die sensible, mitfühlende Hauptfigur mit dem kleinbürgerlich-aggressiven Herrschaftssystem der Nazis.[54] Der Film basiert auf der Autobiographie des polnischen Pianisten und Komponisten Władysław Szpilman und wurde mit der Goldenen Palme in Cannes und 2003 mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet. Wegen des Haftbefehls in den USA konnte Polański den Preis nicht entgegennehmen.
Polański legt sehr großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Filmmusik-Komponisten. In den 1950er und 1960er Jahren entstand daraus eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Krzysztof Komeda und ab den 1990er Jahren mit Wojciech Kilar.
2010 erhielt er für den Thriller Der Ghostwriter zum vierten Mal eine Einladung in den Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Berlin und gewann den Regiepreis. Die Hauptrollen in diesem Film spielten Ewan McGregor, Pierce Brosnan, Kim Cattrall und Olivia Williams. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2010 wurde Der Ghostwriter in sechs Kategorien ausgezeichnet – Bester Film, Beste Regie, Bester Darsteller (McGregor), Bestes Drehbuch, Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik.
2011 folgte mit der Regie bei Der Gott des Gemetzels die Verfilmung von Yasmina Rezas erfolgreichem Theaterstück. Für die Produktion mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly erhielt Polański eine Einladung in den Wettbewerb der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig sowie einen weiteren César (2012) für das beste adaptierte Drehbuch.
2013 erschien die Verfilmung der Novelle Venus im Pelz auf der Grundlage des gleichnamigen Bühnenstücks von David Ives. Die Hauptrollen besetzte Polański mit den französischen Schauspielern Emmanuelle Seigner und Mathieu Amalric. Der Film hatte im Mai 2013 bei den 66. Filmfestspielen von Cannes Premiere und wurde für die Goldene Palme nominiert. Zudem war der Film bei der César-Verleihung 2014 für sieben Auszeichnungen nominiert, von denen die in der Kategorie Beste Regie an ihn ging.
Sein einziger Dokumentarfilm, Weekend of a Champion (1972), ist ein zusammen mit dem Dokumentarfilmer Frank Simon gedrehtes Porträt des mit Polański befreundeten Formel-Eins-Rennfahrers Jackie Stewart rund um den Grand Prix von Monaco. Der lange Zeit unbeachtet gebliebene Film wurde 2010 neu von Polański entdeckt. Er überarbeitete ihn und ließ die restaurierte und leicht gekürzte Fassung durch ein Gespräch ergänzen, das er mit Stewart 40 Jahre später in Monte Carlo geführt hat. Die Neufassung des Films wurde 2013 beim Filmfestival in Cannes vorgestellt, wo 1972 bereits die Originalversion gezeigt worden war.[55][56]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Filme als Regisseur und Autor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1962: Das Messer im Wasser (Nóż w wodzie)
- 1964: Die Frauen sind an allem schuld (Les plus belles escroqueries du monde) (Episodenfilm, Episode: La rivière de diamants)
- 1964: Jungfrau reich garniert (Aimez-vous les femmes?) – nur Autor
- 1965: Ekel (Repulsion)
- 1966: Wenn Katelbach kommt… (Cul-de-Sac)
- 1967: Das Mädchen von drüben (La fille d’en face) – nur Autor
- 1967: Tanz der Vampire (The Fearless Vampire Killers)
- 1968: Rosemaries Baby (Rosemary’s Baby)
- 1969: A Day at the Beach – nur Autor
- 1971: Macbeth
- 1971: Weekend eines Champion (Weekend of a Champion) (Dokumentarfilm)
- 1973: Was? (Che?)
- 1974: Chinatown
- 1976: Der Mieter (Le locataire)
- 1979: Tess
- 1986: Piraten (Pirates)
- 1988: Frantic
- 1992: Bitter Moon (Lunes de fiel)
- 1994: Der Tod und das Mädchen (Death and the Maiden)
- 1999: Die neun Pforten (The Ninth Gate)
- 2002: Der Pianist (The Pianist)
- 2005: Oliver Twist
- 2010: Der Ghostwriter (The Ghost Writer)
- 2011: Der Gott des Gemetzels (Carnage)
- 2013: Venus im Pelz (La Vénus à la fourrure)
- 2017: Nach einer wahren Geschichte (D'après une histoire vraie)
- 2019: Intrige (J’accuse)
- 2023: The Palace
Kurzfilme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1955: Fahrrad (Zaczarowany rower)
- 1957: Mord (Morderstwo)
- 1957: A Toothy Smile (Uśmiech zębiczny)
- 1957: Break Up the Dance (Rozbijemy zabawę)
- 1958: Zwei Männer und ein Schrank (Dwaj ludzie z szafą)
- 1959: Wenn Engel fallen (Gdy spadają anioły)
- 1959: Die Lampe (Lampa)
- 1961: Der Dicke und der Dünne (Le gros et le maigre)
- 1962 Säugetiere (Ssaki Mammals) Kurzfilm unter Mitwirkung seines Freundes Woijtek Frikowski[57][58].
- 2012: A Therapy
Theater, Musical und Oper
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1974: Lulu – Oper von Alban Berg, Spoleto Festival
- 1976: Rigoletto – Oper von Giuseppe Verdi, Oper München
- 1981: Amadeus (Theaterstück von Peter Shaffer), Paris und Warschau
- 1988: Metamorphosen nach Franz Kafka, Théâtre du Gymnase Marie Bell, Paris
- 1992: Hoffmanns Erzählungen, Oper von Jacques Offenbach, Opéra Bastille, Paris
- 1997: Tanz der Vampire, Musical, Wien
- 2003: Hedda Gabler von Henrik Ibsen, Théâtre Marigny, Paris
Filme als Schauspieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1955: Das verzauberte Fahrrad (Zaczarowany rower)
- 1955: Eine Generation (Pokolenie)
- 1958: Zwei Männer und ein Schrank (Dwaj ludzie z szafą)
- 1959: Lotna
- 1960: Auf Wiedersehen bis morgen (Do widzenia, do jutra)
- 1960: Die unschuldigen Zauberer (Niewinni czarodzieje)
- 1961: Der Dicke und der Dünne
- 1967: Tanz der Vampire (The Fearless Vampire Killers)
- 1969: Magic Christian (The Magic Christian)
- 1973: Was? (Che?)
- 1973: Andy Warhols Dracula (Dracula vuole vivere: cerca sangue di vergine)
- 1974: Chinatown
- 1976: Der Mieter
- 1989: Warten auf Godot
- 1992: Back in the U.S.S.R.
- 1994: Eine reine Formalität (Una pura formalità)
- 2002: Die Rache (Zemsta)
- 2007: Rush Hour 3
- 2008: Stilles Chaos
- 2011: Der Gott des Gemetzels (Carnage)
- 2019: Intrige
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1962: FIPRESCI-Preis beim Filmfestival von Venedig für Das Messer im Wasser
- 1964: Oscarnominierung für den besten fremdsprachigen Film für Das Messer im Wasser
- 1965: FIPRESCI-Preis und Silberner Bär auf der Berlinale 1965 für Ekel
- 1966: Goldener Bär auf der Berlinale 1966 für Wenn Katelbach kommt
- 1969: Oscarnominierung für das beste adaptierte Drehbuch für Rosemaries Baby
- 1975: Golden Globe für die beste Regie (1975), Oscarnominierung für die beste Regie (1975), BAFTA Award beste Regie (1975), Bodil (1975) für Chinatown
- 1980: César für den besten Film und die beste Regie (1980), Oscarnominierung für die beste Regie (1981) für Tess
- 1998: Aufnahme als Mitglied in die Académie des Beaux-Arts
- 1999: Europäischer Filmpreis für Die neun Pforten und für sein Lebenswerk
- Goldene Palme (2002), Oscar für die beste Regie (2003), César für den besten Film und die beste Regie (2003), BAFTA Award für den besten Film und die beste Regie (2003), David di Donatello für den besten ausländischen Film (2003), Goya für den besten europäischen Film (2003), Polnischer Filmpreis für den besten Film und die beste Regie (2003) für Der Pianist
- 2002: Bayerischer Filmpreis für sein Lebenswerk
- 2004: Internationales Filmfestival Karlovy Vary – Spezialpreis für sein Lebenswerk
- 2006: Europäischer Filmpreis für sein Lebenswerk in Warschau
- 2009: „Goldenes Auge“ des Zurich Film Festival für sein Lebenswerk
- 2009: Filmpreis Köln im Rahmen der Cologne Conference
- 2010: Silberner Bär auf der Berlinale, Europäischer Filmpreis in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch (2010), César in den Kategorien Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch (2011) für Der Ghostwriter
- 2012: Preis des spanischen Círculo de Escritores Cinematográficos (CEC) und César jeweils in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (gemeinsam mit Yasmina Reza) für Der Gott des Gemetzels
- 2014: César in der Kategorie Beste Regie für Venus im Pelz
- 2015: „Gegen den Strom“ – Filmpreis des Krakauer Festivals „PKO Off Camera“ für sein Lebenswerk
- 2019: Filmfestival von Venedig – Spezialpreis der Jury für Intrige
- 2020: César in der Kategorie Beste Regie für Intrige
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Leben und Werk
- Ivan Butler: The Cinema of Roman Polanski. A. Zwemmer Ltd., London/New York 1970.
- Thomas Kiernan: Repulsion. The Life And Times of Roman Polanski. Grove Press, New York 1980.
- Barbara Leaming: Polanski. A Biography. Simon & Schuster, New York 1981, ISBN 0-671-24986-X.
- Paul Werner: Roman Polanski. Fischer Cinema, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-23671-1.
- Roman Polanski: Roman Polanski. Scherz, Bern u. a. 1984, ISBN 3-502-18581-6.
- Polanski Roman, Wolfgang Jacobsen, Peter W. Jansen, Christa Maerker: Roman Polanski. Hanser, München 1986, ISBN 3-446-14409-9.
- Pierre-André Boutang: Polanski par Polanski. Sté Nlle des Éditions du Chene, 1986.
- Alexandre Tylski: Roman Polanski ses premiers films polonais. Aleas, Lyon 2004, ISBN 2-84301-109-4.
- Alexandre Tylski: Roman Polanski. Gremese, Rom 2006, ISBN 88-7301-599-9.
- Alexandre Tylski: Roman Polanski l’art de l’adaptation. L’Harmattan, Paris 2006, ISBN 2-296-00797-X.
- F. X. Feeney und Paul Duncan (Hrsg.): Roman Polanski. Übersetzt von Heiko Fischer, Taschen Verlag, Köln 2006, ISBN 3-8228-2541-7.
- Andreas Jacke: Roman Polanski – Traumatische Seelenlandschaften. Psychosozial-Verlag, Gießen 2010, ISBN 978-3-8379-2037-6.
- Thomas Koebner, Fabienne Liptay (Hrsg.): Roman Polanski. edition text + kritik, München 2010, ISBN 978-3-86916-070-2 (Film-Konzepte, Heft 19).
- Paul Werner: Polanski. Langen Müller, München 2013, ISBN 978-3-7844-3331-8.
- James Greenberg: Roman Polanski. Seine Filme, sein Leben. Knesebeck, München 2013, ISBN 978-3-86873-567-3 (mit über 250 Fotos).
- Thomas Koebner: Roman Polanski. Der Blick der Verfolgten. Eine Biographie. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-010936-6.
- Samantha Geimer: The Girl: Mein Leben im Schatten von Roman Polanski. Orell Füssli, Zürich 2013, ISBN 978-3-280-05536-6.
- Roman Polanski im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Interviews und Gespräche
- Gero von Boehm: Roman Polanski. 17. September 1984. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 51–60.
- Paul Cronin: Roman Polanski. Interviews. University Press of Mississippi, Jackson MS 2005, ISBN 1-57806-800-2.
- Johanna Adorján: Es ist doch komisch, finden Sie nicht? Interview in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. November 2013, S. 52.
Dokumentarfilme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Perspektiven: Roman Polanski – Versuch eines Fernsehportraits. Dokumentarfilm, BR Deutschland, 1966, Buch und Regie: Albert Krogmann und Klaus Lakschewitz, Dokumentation anlässlich eines Besuchs von Polanski in München 1966.
- Clive James im Gespräch mit Roman Polanski. Dokumentarfilm, 1985, deutsche Fassung: Peter Höhne, Produktion: NDR, BR, SFB 3.
- Roman Polanski: Wanted and Desired. Fernseh-Dokumentation, USA, 2008, 99 Min., Buch: Joe Bini, P.G. Morgan, Marina Zenovich, Regie: Marina Zenovich, Produktion: HBO, Roman Polanski: Wanted and Desired bei IMDb.
- Polanski über Polanski (Polanski par Polanski). Dokumentarfilm, Finnland, Frankreich, 2006, 56 Min., Buch und Regie: Pierre-André Boutang, Produktion: YLE, arte
- Roman Polanski. Mein Leben. (OT: Roman Polanski. A film memoir.) Dokumentarfilm, Großbritannien, 2011, 90 Min., Buch und Regie: Laurent Bouzereau, Moderation: Andrew Braunsberg, Produktion: Blue Collar Productions, Anagram Films, Musik: Alexandre Desplat, deutsche Erstsendung: 9. Februar 2014 bei arte, Gespräch (OmU) mit Video-Einspielungen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Roman Polański im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Publikationen von und über Roman Polanski im Bibliotheks- und Bibliographieportal / Herder-Institut (Marburg)
- Roman Polański bei IMDb
- Dirk Jasper: Filmstarlexikon ( vom 15. Mai 2007 im Internet Archive): Biografie und Interview mit Polański (archiviert)
- Roman Polański in der Notable Names Database, abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch)
- Landscapes of the Mind: The Cinema of Roman Polanski ( vom 16. August 2004 im Internet Archive), Senses of Cinema, von Adrian Martin (englisch)
- «Ich kann nicht länger schweigen». Roman Polanski meldet sich erstmals zu Wort. In: Neue Zürcher Zeitung, 3. Mai 2010.
- Roman Polański auf culture.pl (englisch)
- Eintrag auf der Seite der Académie des Beaux-Arts
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die international übliche Schreibweise ist „Polanski“ ohne Kreska, obwohl er selbst mit Kreska, also „Polański“, zeichnet: Fotoporträt mit Autograph
- ↑ Paul Werner: Polanski, Langen Müller Verlag, München 2013, S. 11 ( vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) (PDF)
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, Bern/ München/ Wien 1984, S. 10.
- ↑ Paul Werner: Polanski. (pdf, 828 kB) Langen Müller Verlag, München, 2013, S. 11–12, archiviert vom am 6. Oktober 2014; abgerufen am 5. Oktober 2019.
- ↑ a b Dagmar von Taube: Roman Polanski: „Alle waren tot – ich hatte als Einziger überlebt“. In: Welt am Sonntag. 9. September 2012, S. 19, abgerufen am 5. Oktober 2019 (Interview).
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 14–16.
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 17.
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 18 f.
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 21.
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 23.
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 25.
- ↑ a b Paul Werner: Polanski. Langen Müller Verlag, München 2013, ISBN 978-3-7844-3331-8. Kapitel 1: Der Junge des Spektakels.
- ↑ Magda Rozmarynowska: Roman Polański. In: polki.pl. 25. Oktober 2005, abgerufen am 5. Oktober 2019 (polnisch).
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 28.
- ↑ Roman Polanski: Roman Polanski. Autobiographie, S. 24.
- ↑ a b Forum [Warszawa], 22. April 2002, S. 4.
- ↑ a b Filip Ganczak: „Intellektuell flach“ – Roman Polanskis Stasi-Akte. In: Berliner Morgenpost. 5. November 2011, abgerufen am 5. Oktober 2019: „Der polnische KP-Chef Wladyslaw Gomulka warf einen Aschenbecher nach Roman Polanskis Film. Erstmals liegen die Dossiers offen, die das Regime über den Skandal-Regisseur anlegte.“
- ↑ a b Der Fall Polanski – gesucht und begehrt ( vom 2. Oktober 2009 im Internet Archive). In: Frankfurter Rundschau, 30. September 2009 – siehe Hauptartikel Roman Polanski: Wanted and Desired.
- ↑ Roman Polański bei Who’s Who Germany, The People-Lexicon, abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ Roman Polanski – Biography. All Movie Guide, abgerufen am 22. Dezember 2014 (über die Webseite der New York Times).
- ↑ US-Richter lehnt Haftverschonung für Regisseur Polanski ab. In: Spiegel Online. 4. April 2017, abgerufen am 14. Juli 2017: „Polanski lebt in Paris, hat aber auch in Krakau eine Wohnung.“
- ↑ “rape by use of drugs, perversion, sodomy, lewd and lascivious act upon a child under fourteen, and furnishing a controlled substance to a minor” Salon (Online-Magazin): Reminder: Roman Polanski raped a child. Finally arrested 32 years after he fled sentencing for unlawful sex with a minor, the director is … a big hero?, Sep 28, 2009, by Kate Harding
- ↑ a b c «Ich kann nicht länger schweigen». Roman Polanski meldet sich erstmals zu Wort. In: NZZ, 3. Mai 2010
- ↑ Christiane Heil: 32 Jahre nach dem Missbrauch. Polanskis Opfer steht auf seiner Seite. In: FAZ, 3. Februar 2009.
- ↑ Sebastian Moll: Roman Polanski. Auf der Suche nach Versöhnung. ( vom 22. Februar 2009 im Internet Archive) In: Frankfurter Rundschau, 18. Februar 2009; S. Vahabzadeh: Der lebenslängliche Makel. Fall Roman Polanski. In: Sueddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010.
- ↑ Roman Polanski in der Schweiz verhaftet, Berner Zeitung, 26. September 2009
- ↑ Überraschende Festnahme in der Schweiz. Oscar-Preisträger Polanski droht jahrelange Haft. ( vom 30. September 2009 im Internet Archive) In: tagesschau.de, 27. September 2009.
- ↑ Polanski am Flughafen Zürich festgenommen. In: NZZ, 28. September 2009.
- ↑ Polanski tritt Hausarrest an. In: Die Zeit Online, 4. Dezember 2009.
- ↑ Entscheid des Bundesstrafgerichtes vom 24. November 2009 (PDF; 68 kB).
- ↑ Les gouvernements français et polonais vont demander la libération de Polanski. In: Le Monde, 27. September 2009, aufgerufen am 15. Februar 2014.
- ↑ Anger in France and Poland after Polanski arrest, Reuters.com, 27. September 2009, abgerufen am 27. September 2009
- ↑ Die mittlerweile über 40-jährige Frau meldete sich bereits mehrfach mit dem Wunsch zu Wort, das Verfahren solle eingestellt werden. Siehe: Nach Festnahme in der Schweiz: Polanski stellt Antrag auf Haftentlassung. ( vom 2. Oktober 2009 im Internet Archive) In: tagesschau.de, 29. September 2009.
- ↑ Luc Besson : «La justice doit être la même pour tout le monde». In: Libération. 29. September 2009, archiviert vom am 2. Oktober 2009; abgerufen am 30. September 2009 (französisch).
- ↑ «Affäre Polanski»: Hinweis kam aus den USA ( vom 5. Oktober 2009 im Internet Archive), SF Tagesschau, 29./30. September 2009, abgerufen am 30. September 2009
- ↑ Cohn-Bendit critique la position de Frédéric Mitterrand sur Polanski. In: Libération. 29. September 2009, archiviert vom am 1. Oktober 2009; abgerufen am 30. September 2009 (französisch).
- ↑ Roman Polanski: Keine Auslieferung. Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 12. Juli 2010, archiviert vom am 22. Februar 2014; abgerufen am 12. Juli 2010.
- ↑ Schweiz: Auslieferungsantrag abgelehnt. Polanski ist wieder frei. In: Süddeutsche Zeitung, 12. Juli 2010.
- ↑ Polanski-Opfer begruesst die Freilassung des Regisseurs. Suedostschweiz.ch, 8. Oktober 2010, abgerufen am 19. August 2013.
- ↑ Bettina Weber: Das Leben nach Polanski. In: Tages-Anzeiger vom 26. September 2013
- ↑ Polnisches Gericht prüft Auslieferung Roman Polanskis. FAZ, 25. Februar 2015, abgerufen am 26. Februar 2015.
- ↑ Finale im Auslieferungsprozess um Polanski. Lausitzer Rundschau, 26. September 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
- ↑ Roman Polanski: Polish court rejects US extradition. BBC News, 30. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2015 (englisch).
- ↑ New Polish government says Roman Polanski should be extradited to US. i24News, 28. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2015 (englisch).
- ↑ Polnische Regierung geht in Berufung: Auslieferungsverfahren gegen Polanski wird aufgerollt. tagesschau.de, 31. Mai 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.
- ↑ http://wyborcza.pl/7,75398,21078808,scigany-jak-roman-polanski.html Gazeta Wyborcza, abgerufen am 6. Dezember 2016
- ↑ The New York Times: Roman Polanski Accused of Rape by Former German Actress, The New York Times vom 3. Oktober 2017
- ↑ Die Zeit: Neuer Vergewaltigungsvorwurf gegen Polanski
- ↑ Spiegel Online: Neue Vergewaltigungsvorwürfe gegen Starregisseur
- ↑ a b Der Spiegel: Neuer Vergewaltigungsvorwurf gegen Regisseur Roman Polanski. Abgerufen am 16. Juni 2021.
- ↑ Derrick Bryson Taylor: Lawsuit Accusing Roman Polanski of 1973 Rape Is Settled. In: nytimes.com. The New York Times Company, 23. Oktober 2024, abgerufen am 27. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ Suit against Roman Polanski over alleged rape of minor in 1973 settled, both sides say - CBS News. 23. Oktober 2024, abgerufen am 27. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ „Sie ließ mich allein mit ihm. Dann hat er mich vergewaltigt“. In: faz.net, 5. März 2024 (abgerufen am 6. März 2024).
- ↑ Susanne Marschall: Roman Polanski. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. Philipp Reclam jun., 3. Auflage, Stuttgart 2008, S. 588 ff.
- ↑ Peter Bradshaw: Cannes 2013: Weekend of a Champion – first look review, im Guardian vom 21. Mai 2013, abgerufen am 29. Juli 2014 (englisch)
- ↑ Dietrich Leder: Eine Wiederentdeckung, in: Funkkorrespondenz vom 4. Juli 2014, S. 26 f.
- ↑ Mammals. Abgerufen am 24. Februar 2025 (englisch).
- ↑ Filmempfehlung: Ssaki Mammals Erster Film Roman Polanski 1962 Woijtek Frikowski. 6. September 1962, abgerufen am 24. Februar 2025.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Polański, Roman |
ALTERNATIVNAMEN | Polanski, Roman; Liebling, Rajmund Roman (wirklicher Name); Liebling, Raymond Thierry (Geburtsname); Wilk, Roman (Tarnname); Polański, Roman Raymond |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Filmregisseur und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 18. August 1933 |
GEBURTSORT | Paris, Frankreich |
- Roman Polański
- Filmregisseur
- Filmschauspieler
- Pseudonym
- Oscarpreisträger
- Golden-Globe-Preisträger
- César-Preisträger
- Träger des Europäischen Filmpreises
- Träger des Polnischen Filmpreises
- Träger des Silbernen Bären
- Echo-Klassik-Preisträger
- Autobiografie
- Häftling im Ghetto Krakau
- Überlebender des Holocaust
- Ehrenbürger von Łódź
- Mitglied der Académie des Beaux-Arts
- Mitglied der Ehrenlegion (Kommandeur)
- Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Komtur)
- Darstellender Künstler (Polen)
- Darstellender Künstler (Paris)
- Pole
- Franzose
- Geboren 1933
- Mann