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„Peloidtherapie“ – Versionsunterschied

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Für die '''Peloidtherapie''' werden Substanzen pflanzlichen oder erdischen Ursprungs verwendet. Diese werden in feinkörnigem Zustand auf die Haut gebracht. Mit Wasser vermischt finden sie Anwendung in Moor-, Lehm-, Heilerde- und Fangoanwendungen.
Die Peloidtherapie wird bei unterschiedlichen Krankheitsbildern angewendet, u.a. bei [[Osteoporose]], [[Rheuma]]tismus, [[Nervenentzündungen]], [[Arthrose]], Verletzungen und Unfallfolgeerscheinungen, Rehabilitation nach orthopädischen Operationen oder auch [[Gicht]].
Für die '''Peloidtherapie''' als einem Teil der [[Balneologie]] werden so genannte [[Peloide]] (gr. ''pelos = [[Schlamm]]''), somit Schlämme oder [[Heilerde]]n, als [[Heilmittel]] verwendet. Diese werden mit Wasser vermischt und für [[Balneologie#Balneotherapie|Bäder]], [[Packung (Medizin)|Packungen]] oder [[Wickel]] benutzt. Die Peloidtherapie wird bei unterschiedlichen Krankheitsbildern angewendet, u. a. bei [[Osteoporose]], [[Rheuma]], Nervenentzündungen, [[Arthrose]], Verletzungen und Unfallfolgeerscheinungen, [[Rehabilitation]] nach orthopädischen Operationen oder auch bei [[Gicht]].


Man unterscheidet organische und anorganische Peloide. Die gebräuchlichsten Peloide sind:
Die erdischen oder pflanzlichen Wirkstoffe durchdringen die Haut, wirken entzündungshemmend und antiviral. Bei der Anwendung kombiniert mit Massagen beeinflussen sie den gesamten Körper und wirken reflektorisch auch auf innere Organe.
* [[Fango]]
* [[Parafango]]
* [[Torf]] (siehe dazu besser die Artikel [[Moorbad]] und [[Moorheilbad]])
* [[Schlick]]
* [[Schlamm]] (siehe dazu [[Schlammbad]])
* [[Lehm]]
* [[Löss]]
* [[Heilerde]]
* [[Kreide (Gestein)|Kreide]]
* [[Sand]]


In den meisten Fällen ist die Peloidtherapie eine [[Wärmetherapie]], d. h. die Stoffe werden vor der Anwendung erhitzt. Die Konsistenz und die Wärmespeicherfähigkeit der Peloide hängen vom jeweiligen Wassergehalt ab. Je höher der Wassergehalt, desto höher auch die Wärmeleitfähigkeit und die [[Spezifische Wärmekapazität]].
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erarbeiteten die Akademiker S. Naldbanow und N. Burdenko die wissenschaftliche Grundlage der Peloid- und Balneotherapie zur Anwendung bei verschiedenen Erkrankungen.


Ob die Wirkstoffe der Peloide teilweise tief genug in die Haut eindringen, um dort medizinische Wirkung zu entfalten, ist nicht sicher nachgewiesen. Es wird eine entzündungshemmende und antivirale Wirkung in der Haut behauptet, auch dies ist nicht nachgewiesen, ebenso wenig wie eine Wirkung auf innere Organe, die über die reine Wirkung der Wärme (und ggf. der Massage) hinausgeht.
Bereits 1882 eröffnete in [[Saki]] das weltweit erste Heilschlammsanatorium, dessen Eröffnung in Zusammenhang dem russisch-türkischen Krieg von 1854–1855 steht. Der während des Krieges an der Krimfront dienende Arzt und Chirurg Pirogow verwendete die Sakser Heilschlammvorkommen für die Behandlung der Verwundeten. Pirogow verwendete die Heilerde für die Wundbehandlung und Wundheilung.


[[Moor|Naturmoore]] wurden teilweise bereits in der frühen Neuzeit von Kranken aufgesucht, allerdings gab es zu dieser Zeit noch keine medizinische Therapie. An welchem Ort tatsächlich das erste Moor-Heilbad eröffnet wurde, ist umstritten.
[[Kategorie:Therapie]]


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[[Kategorie:Balneologie]]

Aktuelle Version vom 16. Oktober 2022, 06:51 Uhr

Für die Peloidtherapie als einem Teil der Balneologie werden so genannte Peloide (gr. pelos = Schlamm), somit Schlämme oder Heilerden, als Heilmittel verwendet. Diese werden mit Wasser vermischt und für Bäder, Packungen oder Wickel benutzt. Die Peloidtherapie wird bei unterschiedlichen Krankheitsbildern angewendet, u. a. bei Osteoporose, Rheuma, Nervenentzündungen, Arthrose, Verletzungen und Unfallfolgeerscheinungen, Rehabilitation nach orthopädischen Operationen oder auch bei Gicht.

Man unterscheidet organische und anorganische Peloide. Die gebräuchlichsten Peloide sind:

In den meisten Fällen ist die Peloidtherapie eine Wärmetherapie, d. h. die Stoffe werden vor der Anwendung erhitzt. Die Konsistenz und die Wärmespeicherfähigkeit der Peloide hängen vom jeweiligen Wassergehalt ab. Je höher der Wassergehalt, desto höher auch die Wärmeleitfähigkeit und die Spezifische Wärmekapazität.

Ob die Wirkstoffe der Peloide teilweise tief genug in die Haut eindringen, um dort medizinische Wirkung zu entfalten, ist nicht sicher nachgewiesen. Es wird eine entzündungshemmende und antivirale Wirkung in der Haut behauptet, auch dies ist nicht nachgewiesen, ebenso wenig wie eine Wirkung auf innere Organe, die über die reine Wirkung der Wärme (und ggf. der Massage) hinausgeht.

Naturmoore wurden teilweise bereits in der frühen Neuzeit von Kranken aufgesucht, allerdings gab es zu dieser Zeit noch keine medizinische Therapie. An welchem Ort tatsächlich das erste Moor-Heilbad eröffnet wurde, ist umstritten.