„Nikolaus I. (Russland)“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Franz Krüger - Portrait of Emperor Nicholas I - WGA12289.jpg|mini|[[Franz Krüger]]: Kaiser Nikolaus I. Pawlowitsch, Öl auf Leinwand, 1852, [[Eremitage (Sankt Petersburg)|Eremitage]]. Unterschrift: [[Datei:Nicholas I of Russia signature.svg|rahmenlos|klasse=skin-invert-image]]]] |
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[[Bild:Zar_Nikolaus_1.jpeg|thumb|Zar Nikolaus I., 1796-1855]] |
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[[Datei:Tsar Nicholas I Pavlovich as a boy, circa 1808.jpg|mini|Großfürst Nikolaus ca. 1808]] |
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'''Nikolaus Pawlowitsch''' ([[Kyrillisch|russisch]] Николай I Павлович; * [[6. Juli]] ([[25. Juni]] russischer Zeitrechnung) [[1796]] im Schloss [[Gatschina]] bei [[Sankt Petersburg|Petersburg]], † [[2. März]]/[[18. Februar]] [[1855]]) aus dem Haus [[Romanow-Holstein-Gottorp]] war als '''Nikolaus I.''' [[Zar]] von [[Russland]] und zwischen [[1825]] und [[1830]] letzter gekrönter König von [[Polen]] ([[Kongresspolen]]), der dritte Sohn des Zaren [[Paul I. (Russland)|Paul I.]] von dessen zweiter Gemahlin, Maria Feodorowna (Sophia Dorothea von Württemberg). |
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'''Nikolaus I. Pawlowitsch''' ({{ruS|Николай I Павлович}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Nikolaj I Pavlovič}}''; * {{JULGREGDATUM|6|7|1796|Link=1}} in [[Zarskoje Selo]] bei [[Sankt Petersburg|Petersburg]]; † {{JULGREGDATUM|2|3|1855|Link=1}} in Sankt Petersburg) aus dem [[Haus Romanow-Holstein-Gottorp]] war als '''Nikolaus I.''' zwischen 1825 und 1855 [[Kaiser]] von [[Russisches Kaiserreich|Russland]] und zwischen 1825 und 1830 letzter gekrönter König von [[Königreich Polen|Polen]] ([[Kongresspolen]]). |
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== Leben == |
== Leben == |
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Nikolaus war der dritte Sohn des Kaisers [[Paul I. (Russland)|Paul I.]] und dessen zweiter Ehefrau, Maria Fjodorowna, geborene Prinzessin [[Sophie Dorothee von Württemberg]]. Er blieb während der Regierung des ältesten Bruders [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]] allen Staatsgeschäften fern. 1814/15 machte er seine [[Grand Tour]] durch mehrere Länder Europas. Nachdem er am 13. Juli 1817 [[Charlotte von Preußen (1798–1860)|Charlotte von Preußen]], älteste Tochter des Königs [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] von [[Preußen]], geheiratet hatte, lebte er mit seiner Familie im [[Anitschkow-Palais|Anitschkowschen Palais]] in Petersburg. Seine offiziellen Aufgaben beschränkten sich auf den Militärdienst in einer Garnison, wobei er den Rang eines Oberinspektors des Geniewesens (damalige Bezeichnung für [[Pionier (Militär)|Pionier]]- bzw. Ingenieurtruppen) bekleidete. |
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=== Regentschaft === |
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Nikolaus wurde mit seinem jüngeren Bruder, Michael (* [[1798]]), von seiner vortrefflichen Mutter sorgfältig und streng erzogen und genoss einen guten Unterricht. Während der Regierung des älteren Bruders, [[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]], blieb er den Staatsgeschäften gänzlich fern. [[1814]]/[[1815|15]] bereiste er mehrere Länder Europas. Nachdem er sich am [[13. Juli]] [[1817]] mit [[Charlotte von Preußen]], ältester Tochter König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelms III.]] von [[Preußen]], vermählt hatte, lebte er zurückgezogen im häuslichen Kreis im Anitschkowschen Palast in Petersburg. Sein Geschäftskreis beschränkte sich auf bloßen Garnisonsdienst, wobei er den Rang eines Oberinspektors des Geniewesens bekleidete. Nach Alexanders I. Tod ([[1. Dezember]] [[1825]]) fiel ihm infolge der geheimen und ihm selbst unbekannten Resignation des älteren Bruders, des Großfürsten Konstantin, die Krone von Russland zu. Aber erst als Konstantin seine Entsagung bestätigt hatte, übernahm Nikolaus am [[24. Dezember]] formell die Regierung und wurde am [[3. September]] [[1826]] in [[Moskau]] gekrönt. |
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Als Alexander I. am 1. Dezember 1825 starb, hinterließ er keine Söhne, so dass sich Nikolaus völlig unerwartet selbst mit der Regierungsübernahme konfrontiert sah. Der zweitälteste Bruder [[Konstantin Pawlowitsch Romanow|Konstantin]], der im Ausland weilte, wurde zwar als designierter Thronfolger am 9. Dezember 1825 in Petersburg offiziell zum Kaiser ausgerufen, hatte aber bereits 1822/23 auf die Thronfolge verzichtet, was nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt war. Am 24. Dezember 1825 übernahm Nikolaus formell die Regierung und wurde am 3. September 1826 in [[Moskau]] zum Kaiser [[Krönung der russischen Zaren und Kaiser|gekrönt]]. |
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Eine seit Jahren vorbereitete Militärverschwörung der [[Dekabristen]], |
Eine seit Jahren vorbereitete Militärverschwörung der [[Dekabristen]], die am 26. Dezember 1825 ausbrach, unterdrückte er entschieden. Nikolaus begann sofort nach der Herrschaftsübernahme mit der Errichtung eines [[Autoritarismus|autoritären]] Regimes, wenn er auch anfangs die Minister seines Bruders beibehielt. Dabei stützte er sich auf eine umfangreiche [[Bürokratie]], vor allem auf die äußerst effektive [[Geheimpolizei]] unter [[Alexander von Benckendorff]], sowie auf das [[Kaiserlich Russische Armee|Heer]], die orthodoxe Kirche und einen öffentlich geförderten russischen Nationalismus. Unter anderem erhielten die Generaladjutanten bei allen Behörden Einsicht in die Akten, Rechenschaft über die Verwaltung, Vorlegung der Rechnungen. Dies stellte die Zivilverwaltung unter militärische Aufsicht. Der persönliche Beraterstab des Kaisers bestand fast ausschließlich aus hohen Offizieren. Einen Beitrag zu dieser Entwicklung dürfte die ausschließlich militärisch ausgerichtete Erziehung Nikolaus’ geleistet haben. |
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1826 lehnte Nikolaus die Aufhebung der [[Leibeigenschaft]] entschieden ab. Jedoch ließ er später die bäuerlichen Verhältnisse durch den deutschen Experten [[August von Haxthausen]] untersuchen, dessen Berichte die Bauernbefreiung vorbereiteten, die sein Sohn Alexander II. umsetzte. Auch befahl ein [[Ukas]] den verschiedenen Lokalbehörden, darüber zu wachen, dass die Leibherren „nichts Übermäßiges“ von ihren Bauern fordern sollten; aber aufgrund der Bestechlichkeit der Behörden blieb der Ukas wirkungslos, und selbst die Gesetze, welche später zur Erleichterung der Leibeigenschaft erlassen wurden, verbesserten das Wesen der Eigenhörigkeit nur wenig. |
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Die Außenpolitik des Kaisers war in den ersten Jahren seiner Regierung vorzugsweise auf [[Asien]] und die Eroberung der [[Türkei]] gerichtet. Der [[Geschichte des Iran|persische]] Krieg brachte in dem [[Friede von Turkmantschai|Frieden von Turkmantschai]] ([[28. Februar]] [[1828]]) Russland einen bedeutenden Gebietszuwachs. 1828 begann er den [[Türkenkriege|Krieg gegen die Türkei]], an dem er, obwohl er nicht den Oberbefehl führte, selbst teilnahm, und der Russland 1829 im [[Friede von Adrianopel|Frieden von Adrianopel]] die Ostküste des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meers]], den freien Verkehr auf der [[Donau]], im Schwarzen Meer und im [[Mittelmeer]] und als weitere Folge die Gründung des [[Griechenland#Geschichte|griechischen Königreichs]] einbrachte. Die [[Geschichte Polens#Die Zeit der Teilungen|polnische Erhebung]], die [[1831]] erst nach neunmonatlichem verheerenden Kampf unterdrückt werden konnte, weckte die leidenschaftliche Rache des Zaren, der sich fortan als Hort der Legitimität und des Rechts gegen die Revolution betrachtete. Russland selbst wurde mehr und mehr von der westlichen Welt abgeschottet, und ein verderbliches Polizei- und Spionagenetz verbreitete sich namentlich über die westlichen Provinzen. |
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Nikolaus erließ eine Vielzahl [[Unterdrückung|repressiver]] Bestimmungen gegen die [[Juden in Russland]]. Beispielsweise kam es zu Zwangsrekrutierungen jüdischer junger Männer und auch Kinder, die bis zu 25 Jahre lang verpflichtet wurden und in dieser Zeit massiven [[Judenmission#19. Jahrhundert|Bekehrungsversuchen]] ausgesetzt waren. Außerdem wurden viele Formen und Versuche jüdischer Selbstorganisation unterbunden. Während Nikolaus’ Regierungszeit und [[Geschichte der Juden in Russland#Nikolaus I.|auch bis 1914]] waren [[Pogrom]]e und [[Antijudaismus|antijüdische]] Ausschreitungen keine Seltenheit. |
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Mit der Russifizierung der verschiedenen Nationalitäten gingen Versuche systematischer Bekehrung der [[Protestantismus|Protestanten]] und [[Katholische Kirche|Katholiken]] zur [[Russisch-Orthodoxe Kirche|orthodoxen Kirche]] einher; selbst die [[Unierte Kirchen (katholisch)|griechisch-unierte Kirche]] musste [[1840]] ihre Vereinigung mit der orthodoxen geschehen lassen. Der wachsende Einfluss Russlands im Orient zeigte sich besonders, als sich [[Sultan]] [[Mahmud II.]] im [[Vertrag von Hünkâr Iskelesi]] [[1833]] Nikolaus in die Arme warf und von ihm Hilfe gegen den rebellischen [[Pascha (Titel)|Pascha]] von [[Ägypten]] erflehte. In den [[Märzrevolution|politischen Stürmen]] von [[1848]] und [[1849]] bewahrte Nikolaus eine abwartende Haltung, bis sich die günstige Gelegenheit fand, seinen Einfluss nach allen Seiten hin wieder zu sichern. So knüpfte seine Intervention in [[Ungarn]] die [[Österreich|österreichische]] Politik an sein Interesse, und das Scheitern der deutschen Sache befestigte seinen Einfluss in [[Dänemark]] (1. [[Deutsch-Dänischer Krieg]]), während er sich in dem österreichisch-preußischen Zerwürfnis [[1850]] zum Schiedsrichter aufwarf. |
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Mit der [[Russifizierung]] der verschiedenen Nationalitäten gingen Versuche systematischer Bekehrung der [[Protestantismus|Protestanten]] und [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] zur [[Russisch-Orthodoxe Kirche|orthodoxen Kirche]] einher; selbst die [[Unierte Kirchen (katholisch)|griechisch-unierte Kirche]] musste 1840 ihre Vereinigung mit der orthodoxen geschehen lassen. Nach der Niederschlagung des polnischen [[Novemberaufstand]]es 1830/31 beendete er die Politik, die auf eine Integration des polnischen Adels setzte, und betrieb auch hier eine verstärkte Russifizierung der polnischen Provinzen des Reiches.<ref>{{Literatur |Autor=Jörg Ganzenmüller |Titel=Russisches Staatsgewalt und polnischer Adel. Elitenintegration und Staatsausbau im Westen des Zarenreiches (1772-1850) |Verlag=Böhlau |Ort=Köln / Weimar / Wien |Datum=2013 |ISBN=978-3-412-20944-5 |Seiten=299–300}}</ref> |
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Sein Einfluss auf [[Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)|Friedrich Wilhelm IV.]], dem seine schroffe Energie und sein entschlossenes Auftreten gegen alles, was er Revolution nannte, imponierten, war sehr groß, und die reaktionär-pietistische Partei in Preußen verehrte ihn als ihren Vater. Die Herstellung des [[Zweites Kaiserreich|Napoleonischen Kaisertums]] in [[Frankreich]] förderte das festere Anschließen der nördlichen Mächte an den Zaren und gewährte die Aussicht auf die Isolierung oder gar Bundesgenossenschaft [[England]]s. Dennoch erwiesen sich die gewonnenen Beziehungen als unzureichend, als Nikolaus [[1853]] zur Ausführung des längst vorbereiteten Plans gegen die Türkei schritt. England und Frankreich traten gegen ihn in den [[Krimkrieg|Krieg um die Krim]], und Österreich nahm eine mehr feindliche als freundliche Stellung ein. Nikolaus stand allein den vereinigten Feinden gegenüber; die Heeresorganisation Russlands erwies sich als ungenügend, der Einfall in die Türkei misslang, die [[Krim]] wurde von den Verbündeten angegriffen und die russische Armee an der [[Alma (Fluss)|Alma]] und bei [[Inkerman]] geschlagen. Nikolaus wurde aufs höchste davon erschüttert, und noch war der Kampf nicht beendet, als er am [[2. März]]/[[18. Februar]] [[1855]] starb. |
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Trotz oder auch wegen dieser massiven Repression begannen sich unter Nikolaus oppositionelle Bewegungen verschiedener Ausrichtung zu formieren. |
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Seine Kinder waren: |
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=== Außenpolitik === |
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* [[Alexander II. (Russland)|Alexander II.]] (* [[17. April]] [[1818]]; † [[1. März]] [[1881]]), Zar von Russland, |
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[[Datei:Deathbed portrait of Nicholas I of Russia (print).jpg|mini|Nikolaus I. auf dem Totenbett]] |
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* [[Marija Nikolajewna Romanowa|Maria]] (* [[6. August]] [[1819]]; † [[9. Februar]] [[1876]]) - verheiratet mit [[Maximilian de Beauharnais]], 3. [[Herzog von Leuchtenberg]], |
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Prägende Gestalt von Nikolaus’ Außenpolitik war Minister [[Karl Robert von Nesselrode]] (1780 bis 1862). Unter ihm stand, wie im Inneren, die Unterdrückung revolutionärer Bewegungen in ganz Europa und Asien im Mittelpunkt. |
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* [[Olga Nikolajewna Romanowa|Olga]] (* [[30. August]] [[1822]]; † [[20. Oktober]] [[1892]]) - verheiratet mit [[Karl I. (Württemberg)|Karl I.]], König von Württemberg, |
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* [[Alexandra Nikolajewna Romanowa|Alexandra]] (* [[12. Juni]] [[1825]]; † [[29. Juli]] [[1844]]), Prinzessin von [[Hessen-Kassel]], |
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* [[Konstantin Nikolajewitsch Romanow|Konstantin]] (* [[9. September]] [[1827]]; † [[13. Januar]] [[1892]]), Großfürst von Russland, |
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* [[Nikolaus Nikolajewitsch Romanow|Nikolaus]] (* [[27. Juli]] [[1831]]; † [[13. April]] [[1891]]), Großfürst von Russland, und |
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* [[Michael Nikolajewitsch Romanow|Michael]] (* [[13. Oktober]] [[1832]]; † [[5. Dezember]] [[1909]]), Großfürst von Russland. |
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In den ersten Jahren von Nikolaus’ Herrschaft war die Außenpolitik vor allem auf [[Asien]] und die Eroberung der [[Osmanisches Reich|Türkei]] gerichtet. Der [[Russisch-Persischer Krieg (1826–1828)|Russisch-Persische Krieg]] brachte in dem [[Friede von Turkmantschai|Frieden von Turkmantschai]] (22. Februar 1828) Russland einen bedeutenden Gebietszuwachs. 1828 begann er den [[Russisch-Osmanischer Krieg (1828–1829)|Krieg gegen die Türkei]], an dem er, obwohl er nicht den Oberbefehl führte, selbst teilnahm und der Russland 1829 im [[Frieden von Adrianopel (1829)|Frieden von Adrianopel]] die Ostküste des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meers]], den freien Verkehr auf der [[Donau]], im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und im [[Mittelmeer]] und als weitere Folge die Gründung des [[Königreich Griechenland|griechischen Königreichs]] einbrachte. Die [[Novemberaufstand|polnische Erhebung]] wurde 1831 in neunmonatigem Kampf blutig unterdrückt. |
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Der wachsende Einfluss Russlands im Orient zeigte sich besonders, als der [[Sultan]] des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] [[Mahmud II.]] sich im [[Vertrag von Hünkâr İskelesi]] 1833 Nikolaus de facto unterwarf und von ihm Hilfe gegen den rebellischen [[Pascha (Titel)|Pascha]] von [[Ägypten]] [[Muhammad Ali Pascha|Muhammad Ali]] erbat. In Europa verstand sich Nikolaus als Schutzherr der bestehenden monarchischen Ordnung und belebte 1833 die [[Heilige Allianz]] wieder. 1849 half er den [[Habsburger]]n entscheidend bei der Niederwerfung [[Ungarische Revolution 1848/1849|der Revolution in Ungarn]]. |
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{{Navigationsleiste Russische Zaren|VG=[[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]]|NF=[[Alexander II. (Russland)|Alexander II.]]}} |
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Verschiedene Bündnisse mit nahezu allen europäischen Staaten erwiesen sich allerdings als nicht belastbar, als Nikolaus 1853 versuchte, die Türkei zu erobern. [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritannien]] und [[Zweites Kaiserreich|Frankreich]] traten gegen ihn in den [[Krimkrieg]], keine andere Macht unterstützte Russland, auch nicht Habsburg. Die [[Kaiserlich Russische Armee|Heeresorganisation Russlands]] erwies sich als ungenügend, der Einfall in die Türkei misslang, die [[Krim]] wurde von den Verbündeten angegriffen und die russische Armee in der [[Schlacht an der Alma]] und der [[Schlacht bei Inkerman]] geschlagen. Nikolaus I. litt bald an [[Schüttelfrost]] und an einer [[Lungenentzündung]]; er starb noch vor dem Ende der Kämpfe am {{JULGREGDATUM|2|3|1855}}.<ref>Peter Oxley, ''Russia: from Tsars to Commissars'', Oxford University Press, (2001), ISBN 0-19-913418-9.</ref> |
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== Nachkommen == |
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{{Meyers}} |
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[[Datei:FamilienrubelNikolausI1836.JPG|mini|„Familienrubel“ Nikolaus I. (1836)]] |
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Aus der Ehe mit [[Charlotte von Preußen (1798–1860)|Charlotte von Preußen]] hatte Nikolaus I. sieben Kinder: |
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* [[Alexander II. (Russland)|Alexander II.]] (* 29. April 1818; † 13. März 1881), Kaiser von Russland |
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* [[Marija Nikolajewna Romanowa (1819–1876)|Maria]] (* 18. August 1819; † 21. Februar 1876) ⚭ [[Maximilian de Beauharnais]], 3. [[Herzog von Leuchtenberg]] |
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* [[Olga Nikolajewna Romanowa (1822–1892)|Olga]] (* 11. September 1822; † 30. Oktober 1892) ⚭ König [[Karl (Württemberg)|Karl I.]] von Württemberg |
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* [[Alexandra Nikolajewna Romanowa|Alexandra]] (* 24. Juni 1825; † 10. August 1844) ⚭ Landgraf [[Friedrich Wilhelm von Hessen (1820–1884)|Friedrich Wilhelm]] von [[Hessen-Rumpenheim]] |
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* [[Konstantin Nikolajewitsch Romanow|Konstantin]] (* 21. September 1827; † 25. Januar 1892), Großfürst von Russland |
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* [[Nikolai Nikolajewitsch Romanow (1831–1891)|Nikolai]] (* 8. August 1831; † 25. April 1891), Großfürst von Russland |
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* [[Michael Nikolajewitsch Romanow|Michael]] (* 25. Oktober 1832; † 18. Dezember 1909), Großfürst von Russland |
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== Abstammung == |
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{{Stammbaum Zar Alexander I.}} |
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== Ehrungen == |
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1827 wurde er Ehrenmitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] in St. Petersburg.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-50570.ln-ru| titel=Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Император Николай I| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| abruf=2021-02-22| sprache=ru}}</ref> 1837 wurde er zum [[Liste der Ehrenbürger von Berlin|Ehrenbürger von Berlin]] ernannt. Als Dank stiftete er 5.000 Dukaten für das neugegründete Nikolaus-Hospital.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.parlament-berlin.de/Das-Haus/Berliner-Ehrenbuerger/nikolaus-i-pawlowitsch-kaiser-von-russland |titel=Ehrenbürger von Berlin |werk=Abgeordnetenhaus von Berlin |abruf=2024-11-06}}</ref> |
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Nach Nikolaus I. ist die Pflanzengattung ''[[Nicolaia]]'' {{Person|Horan.}} aus der Familie der [[Ingwergewächse]] (Zingiberaceae) benannt.<ref name="Burkhardt_2018" /> |
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== Literatur == |
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* [[Martin Wilhelm von Mandt]]: ''Ein deutscher Arzt am Hofe Kaiser Nikolaus’ I. von Rußland. Lebenserinnerungen''. Duncker & Humblot, Leipzig 1923 |
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* K. Appel: ''[https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=1458 Nikolaus I. Pavlovič]'', in: ''Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas''. Bd. 3. München 1979, S. 326–329 |
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* Bruce W. Lincoln: ''Nikolaus I. von Rußland. 1796–1855''. Callwey, München 1981 |
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* [[Hans-Joachim Torke]] (Hrsg.): ''Die russischen Zaren 1547–1917''. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42105-9 |
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* Friedrich Wilhelm IV. von Preussen, Elisabeth von Baiern: ''Briefwechsel des Königspaares''. Band 2. Norderstedt 2015, ISBN 978-3-7392-5467-8, S. 364f., 369–371, 373, 376, 386 f. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Nicholas I of Russia|Nikolaus I. (Russland)|audio=1|video=0}} |
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* [https://www.petersburg-info.de/nikolaus-i/ Zar Nikolaus I.] |
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== Einzelnachweise == |
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<references> |
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<ref name="Burkhardt_2018">Lotte Burkhardt: ''Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition.'' Teil I und II. [[Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem|Botanic Garden and Botanical Museum Berlin]], [[Freie Universität Berlin]], Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 [[doi:10.3372/epolist2018]].</ref> |
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</references> |
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{{Folgenleiste|AMT=[[Liste der russischen Herrscher|Kaiser von Russland]]|ZEIT=1825–1855|VORGÄNGER=[[Alexander I. (Russland)|Alexander I.]]|NACHFOLGER=[[Alexander II. (Russland)|Alexander II.]]}} |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118588079|LCCN=n50047917|VIAF=262930742}} |
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{{SORTIERUNG:Nikolaus 01 #Russland}} |
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[[Kategorie:Nikolaus I. (Russland)| ]] |
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[[Kategorie:Charlotte von Preußen (1798–1860)]] |
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[[Kategorie:Zar (Russland)]] |
[[Kategorie:Zar (Russland)]] |
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[[Kategorie:Romanow]] |
[[Kategorie:Familienmitglied des Hauses Oldenburg (Linie Romanow-Holstein-Gottorp)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Herrscher (19. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Ritter des Hosenbandordens]] |
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[[Kategorie:Träger des Weißen Adlerordens (Kongresspolen)]] |
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[[Kategorie:Träger des Elefanten-Ordens]] |
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[[Kategorie:Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Spanien)]] |
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[[Kategorie:Ritter des Schwarzen Adlerordens]] |
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[[Kategorie:Person (Sankt Petersburg)]] |
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[[Kategorie:Ehrenbürger von Berlin]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Schwarzhäupter]] |
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[[Kategorie:Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]] |
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<!--[[Kategorie:Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts]] außerordentliches Mitglied --> |
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[[Kategorie:Kunstsammler]] |
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[[Kategorie:Person im Krimkrieg (Russisches Kaiserreich)]] |
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[[Kategorie:Sophie Dorothee von Württemberg]] |
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[[Kategorie:Paul I. (Russland)]] |
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[[Kategorie:Russe]] |
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[[Kategorie:Geboren 1796]] |
[[Kategorie:Geboren 1796]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1855]] |
[[Kategorie:Gestorben 1855]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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[[da:Nikolaj 1. af Rusland]] |
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[[en:Nicholas I of Russia]] |
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[[eo:Nikolao la 1-a (Rusio)]] |
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[[es:Nicolás I de Rusia]] |
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[[fi:Nikolai I]] |
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[[it:Nicola I di Russia]] |
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[[sv:Nikolaj I av Ryssland]] |
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Aktuelle Version vom 23. Februar 2025, 14:52 Uhr



Nikolaus I. Pawlowitsch (russisch Николай I Павлович, wiss. Transliteration Nikolaj I Pavlovič; * 25. Junijul. / 6. Juli 1796greg. in Zarskoje Selo bei Petersburg; † 18. Februarjul. / 2. März 1855greg. in Sankt Petersburg) aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp war als Nikolaus I. zwischen 1825 und 1855 Kaiser von Russland und zwischen 1825 und 1830 letzter gekrönter König von Polen (Kongresspolen).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nikolaus war der dritte Sohn des Kaisers Paul I. und dessen zweiter Ehefrau, Maria Fjodorowna, geborene Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg. Er blieb während der Regierung des ältesten Bruders Alexander I. allen Staatsgeschäften fern. 1814/15 machte er seine Grand Tour durch mehrere Länder Europas. Nachdem er am 13. Juli 1817 Charlotte von Preußen, älteste Tochter des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, geheiratet hatte, lebte er mit seiner Familie im Anitschkowschen Palais in Petersburg. Seine offiziellen Aufgaben beschränkten sich auf den Militärdienst in einer Garnison, wobei er den Rang eines Oberinspektors des Geniewesens (damalige Bezeichnung für Pionier- bzw. Ingenieurtruppen) bekleidete.
Regentschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Alexander I. am 1. Dezember 1825 starb, hinterließ er keine Söhne, so dass sich Nikolaus völlig unerwartet selbst mit der Regierungsübernahme konfrontiert sah. Der zweitälteste Bruder Konstantin, der im Ausland weilte, wurde zwar als designierter Thronfolger am 9. Dezember 1825 in Petersburg offiziell zum Kaiser ausgerufen, hatte aber bereits 1822/23 auf die Thronfolge verzichtet, was nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt war. Am 24. Dezember 1825 übernahm Nikolaus formell die Regierung und wurde am 3. September 1826 in Moskau zum Kaiser gekrönt.
Eine seit Jahren vorbereitete Militärverschwörung der Dekabristen, die am 26. Dezember 1825 ausbrach, unterdrückte er entschieden. Nikolaus begann sofort nach der Herrschaftsübernahme mit der Errichtung eines autoritären Regimes, wenn er auch anfangs die Minister seines Bruders beibehielt. Dabei stützte er sich auf eine umfangreiche Bürokratie, vor allem auf die äußerst effektive Geheimpolizei unter Alexander von Benckendorff, sowie auf das Heer, die orthodoxe Kirche und einen öffentlich geförderten russischen Nationalismus. Unter anderem erhielten die Generaladjutanten bei allen Behörden Einsicht in die Akten, Rechenschaft über die Verwaltung, Vorlegung der Rechnungen. Dies stellte die Zivilverwaltung unter militärische Aufsicht. Der persönliche Beraterstab des Kaisers bestand fast ausschließlich aus hohen Offizieren. Einen Beitrag zu dieser Entwicklung dürfte die ausschließlich militärisch ausgerichtete Erziehung Nikolaus’ geleistet haben.
1826 lehnte Nikolaus die Aufhebung der Leibeigenschaft entschieden ab. Jedoch ließ er später die bäuerlichen Verhältnisse durch den deutschen Experten August von Haxthausen untersuchen, dessen Berichte die Bauernbefreiung vorbereiteten, die sein Sohn Alexander II. umsetzte. Auch befahl ein Ukas den verschiedenen Lokalbehörden, darüber zu wachen, dass die Leibherren „nichts Übermäßiges“ von ihren Bauern fordern sollten; aber aufgrund der Bestechlichkeit der Behörden blieb der Ukas wirkungslos, und selbst die Gesetze, welche später zur Erleichterung der Leibeigenschaft erlassen wurden, verbesserten das Wesen der Eigenhörigkeit nur wenig.
Nikolaus erließ eine Vielzahl repressiver Bestimmungen gegen die Juden in Russland. Beispielsweise kam es zu Zwangsrekrutierungen jüdischer junger Männer und auch Kinder, die bis zu 25 Jahre lang verpflichtet wurden und in dieser Zeit massiven Bekehrungsversuchen ausgesetzt waren. Außerdem wurden viele Formen und Versuche jüdischer Selbstorganisation unterbunden. Während Nikolaus’ Regierungszeit und auch bis 1914 waren Pogrome und antijüdische Ausschreitungen keine Seltenheit.
Mit der Russifizierung der verschiedenen Nationalitäten gingen Versuche systematischer Bekehrung der Protestanten und Katholiken zur orthodoxen Kirche einher; selbst die griechisch-unierte Kirche musste 1840 ihre Vereinigung mit der orthodoxen geschehen lassen. Nach der Niederschlagung des polnischen Novemberaufstandes 1830/31 beendete er die Politik, die auf eine Integration des polnischen Adels setzte, und betrieb auch hier eine verstärkte Russifizierung der polnischen Provinzen des Reiches.[1]
Trotz oder auch wegen dieser massiven Repression begannen sich unter Nikolaus oppositionelle Bewegungen verschiedener Ausrichtung zu formieren.
Außenpolitik
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Prägende Gestalt von Nikolaus’ Außenpolitik war Minister Karl Robert von Nesselrode (1780 bis 1862). Unter ihm stand, wie im Inneren, die Unterdrückung revolutionärer Bewegungen in ganz Europa und Asien im Mittelpunkt.
In den ersten Jahren von Nikolaus’ Herrschaft war die Außenpolitik vor allem auf Asien und die Eroberung der Türkei gerichtet. Der Russisch-Persische Krieg brachte in dem Frieden von Turkmantschai (22. Februar 1828) Russland einen bedeutenden Gebietszuwachs. 1828 begann er den Krieg gegen die Türkei, an dem er, obwohl er nicht den Oberbefehl führte, selbst teilnahm und der Russland 1829 im Frieden von Adrianopel die Ostküste des Schwarzen Meers, den freien Verkehr auf der Donau, im Schwarzen Meer und im Mittelmeer und als weitere Folge die Gründung des griechischen Königreichs einbrachte. Die polnische Erhebung wurde 1831 in neunmonatigem Kampf blutig unterdrückt.
Der wachsende Einfluss Russlands im Orient zeigte sich besonders, als der Sultan des Osmanischen Reiches Mahmud II. sich im Vertrag von Hünkâr İskelesi 1833 Nikolaus de facto unterwarf und von ihm Hilfe gegen den rebellischen Pascha von Ägypten Muhammad Ali erbat. In Europa verstand sich Nikolaus als Schutzherr der bestehenden monarchischen Ordnung und belebte 1833 die Heilige Allianz wieder. 1849 half er den Habsburgern entscheidend bei der Niederwerfung der Revolution in Ungarn.
Verschiedene Bündnisse mit nahezu allen europäischen Staaten erwiesen sich allerdings als nicht belastbar, als Nikolaus 1853 versuchte, die Türkei zu erobern. Großbritannien und Frankreich traten gegen ihn in den Krimkrieg, keine andere Macht unterstützte Russland, auch nicht Habsburg. Die Heeresorganisation Russlands erwies sich als ungenügend, der Einfall in die Türkei misslang, die Krim wurde von den Verbündeten angegriffen und die russische Armee in der Schlacht an der Alma und der Schlacht bei Inkerman geschlagen. Nikolaus I. litt bald an Schüttelfrost und an einer Lungenentzündung; er starb noch vor dem Ende der Kämpfe am 18. Februarjul. / 2. März 1855greg..[2]
Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der Ehe mit Charlotte von Preußen hatte Nikolaus I. sieben Kinder:
- Alexander II. (* 29. April 1818; † 13. März 1881), Kaiser von Russland
- Maria (* 18. August 1819; † 21. Februar 1876) ⚭ Maximilian de Beauharnais, 3. Herzog von Leuchtenberg
- Olga (* 11. September 1822; † 30. Oktober 1892) ⚭ König Karl I. von Württemberg
- Alexandra (* 24. Juni 1825; † 10. August 1844) ⚭ Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen-Rumpenheim
- Konstantin (* 21. September 1827; † 25. Januar 1892), Großfürst von Russland
- Nikolai (* 8. August 1831; † 25. April 1891), Großfürst von Russland
- Michael (* 25. Oktober 1832; † 18. Dezember 1909), Großfürst von Russland
Abstammung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian August (Fürst von Anhalt-Zerbst) | Johanna Elisabeth (Fürstin von Anhalt-Zerbst) | Karl Friedrich (Schleswig-Holstein-Gottorf) (Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf) | Anna Petrowna (Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf) | Karl Alexander (Herzog von Württemberg) | Maria Augusta (Herzogin von Württemberg) | Friedrich Wilhelm (Markgraf von Brandenburg-Schwedt) | Sophie Dorothea Marie (Markgräfin von Brandenburg-Schwedt) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Friedrich August (Fürst von Anhalt-Zerbst) | Katharina II. (Kaiserin von Russland) | Peter III. (Kaiser von Russland) | Friedrich Eugen (Herzog von Württemberg) | Friederike Dorothea Sophia (Herzogin von Württemberg) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Paul I. (Kaiser von Russland) | Sophie Dorothee (Kaiserin von Russland) | Friedrich I. (König von Württemberg) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alexander I. (Kaiser von Russland) | Konstantin (Großfürst von Russland) | Alexandra Pawlowna Romanowa | Helena Pawlowna Romanowa | Maria Pawlowna (Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach) | Katharina Pawlowna (Königin von Württemberg) | Olga | Anna Pawlowna | Nikolaus I. (Kaiser von Russland) | Michael Pawlowitsch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1827 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.[3] 1837 wurde er zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. Als Dank stiftete er 5.000 Dukaten für das neugegründete Nikolaus-Hospital.[4]
Nach Nikolaus I. ist die Pflanzengattung Nicolaia Horan. aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) benannt.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Wilhelm von Mandt: Ein deutscher Arzt am Hofe Kaiser Nikolaus’ I. von Rußland. Lebenserinnerungen. Duncker & Humblot, Leipzig 1923
- K. Appel: Nikolaus I. Pavlovič, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3. München 1979, S. 326–329
- Bruce W. Lincoln: Nikolaus I. von Rußland. 1796–1855. Callwey, München 1981
- Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren 1547–1917. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42105-9
- Friedrich Wilhelm IV. von Preussen, Elisabeth von Baiern: Briefwechsel des Königspaares. Band 2. Norderstedt 2015, ISBN 978-3-7392-5467-8, S. 364f., 369–371, 373, 376, 386 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jörg Ganzenmüller: Russisches Staatsgewalt und polnischer Adel. Elitenintegration und Staatsausbau im Westen des Zarenreiches (1772-1850). Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2013, ISBN 978-3-412-20944-5, S. 299–300.
- ↑ Peter Oxley, Russia: from Tsars to Commissars, Oxford University Press, (2001), ISBN 0-19-913418-9.
- ↑ Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Император Николай I. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. Februar 2021 (russisch).
- ↑ Ehrenbürger von Berlin. In: Abgeordnetenhaus von Berlin. Abgerufen am 6. November 2024.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Alexander I. | Kaiser von Russland 1825–1855 | Alexander II. |
Personendaten | |
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NAME | Nikolaus I. |
ALTERNATIVNAMEN | Nikolaus I. Pawlowitsch; Николай I Павлович (russisch); Nikolaj I Pavlovič (wissenschaftliche Transliteration) |
KURZBESCHREIBUNG | Kaiser von Russland |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1796 |
GEBURTSORT | Zarskoje Selo bei Petersburg |
STERBEDATUM | 2. März 1855 |
STERBEORT | Sankt Petersburg |
- Nikolaus I. (Russland)
- Charlotte von Preußen (1798–1860)
- Zar (Russland)
- Familienmitglied des Hauses Oldenburg (Linie Romanow-Holstein-Gottorp)
- Herrscher (19. Jahrhundert)
- Ritter des Hosenbandordens
- Träger des Weißen Adlerordens (Kongresspolen)
- Träger des Elefanten-Ordens
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Spanien)
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Person (Sankt Petersburg)
- Ehrenbürger von Berlin
- Mitglied der Schwarzhäupter
- Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Kunstsammler
- Person im Krimkrieg (Russisches Kaiserreich)
- Sophie Dorothee von Württemberg
- Paul I. (Russland)
- Russe
- Geboren 1796
- Gestorben 1855
- Mann