„Dahner Burgengruppe“ – Versionsunterschied
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Die '''Dahner Burgengruppe''' bei der Stadt [[Dahn]] in [[Rheinland-Pfalz]] besteht aus den drei [[Felsenburg]]en [[Burg Altdahn|Altdahn]], [[Burg Grafendahn|Grafendahn]] und [[Burg Tanstein|Tanstein]], das seltener auch ''Tannstein'' geschrieben wird. Sie sind auf einer langgestreckten Bergkuppe in einer Linie nebeneinander von Nordost nach Südwest aufgereiht. |
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== Geographie == |
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Zu den Besonderheiten der Burgen zählt die Position in einer Dreiergruppe direkt nebeneinander gebauter Burgen. Diese Form des Burgenbaus ist nur sehr selten zu finden. |
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Die Burgengruppe steht auf dem {{Höhe|323.1}} hohen<ref name="LANIS" /> [[Schlossberg (Dahn)|Schlossberg]], der sich auf der Waldgemarkung von Dahn knapp 1 km östlich von deren Wohnbebauung erhebt. Das sogenannte [[Dahner Felsenland]] im [[Wasgau]], der den Südteil des [[Pfälzerwald]]s umfasst, verfügt über eine beträchtliche Zahl weiterer Burgen und Felsformationen. Beispielsweise steht 4 km nordwestlich die [[Burg Neudahn]], und unmittelbar am Rand der Stadt erheben sich [[Naturdenkmal|Naturfelsen]] wie der [[Jungfernsprung (Dahn)|Jungfernsprung]] und die Formation [[Braut und Bräutigam (Felsen)|Braut und Bräutigam]].<ref name="LANIS" /> |
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Von Dahn aus führt die ''Schlossstraße'', die mit der [[Liste der Kreisstraßen im Landkreis Südwestpfalz#K 40|Kreisstraße 40]] identisch ist, zum Schlossberg empor und passiert ihn unterhalb des südwestlichen Bergsporns. Dort zweigt an einem kleinen Bergsattel auf {{Höhe|277}} Höhe nach links ein [[Forstweg|Waldweg]] ab, über den Wanderer nach etwa 300 m die Burgengruppe erreichen. An der Abzweigung liegt links ein [[Parkplatz]].<ref name="LANIS" /> |
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[[Bild:Altdahn_südturm.jpg|thumb|left|Altdahn, Südturm und Kranrad]] |
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Auf halbem Weg zwischen Stadtrand und Parkplatz steht am rechten Straßenrand ein [[Flurkreuz|Wegekreuz]] ({{Coordinate |NS=49.150595 |EW=7.794956 |region=DE-RP |type=landmark |dim=250 |name=Wegekreuz von 1857 |text=ICON0}}) von 1857, das zu den [[Liste der Kulturdenkmäler in Dahn|Kulturdenkmälern]] von Dahn gehört. |
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Viel zur Geschichte von Altdahn ist nicht bekannt. Sie wurde im frühem 13. Jahrhundert gegründet. Bis ins 16. Jahrhundert wechselte die Burg mehrmals den Besitzer. Im Jahre [[1689]] wurde die Burg von den Franzosen zerstört. |
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Den Nordostsporn des Schlossbergrückens bildet etwa 200 m von den Burgen entfernt auf {{Höhe|316}} Höhe<ref name="LANIS" /> das [[Liste der Naturdenkmale in Dahn|Naturdenkmal 7340-210]] [[Löchelfelsen]] ({{Coordinate |NS=49.151755 |EW=7.805296 |region=DE-RP |type=landmark |dim=250 |name=Löchelfelsen |text=ICON0}}). |
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== Grafendahn == |
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1287 wurde Grafendahn erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1464 wechselte die Burg mehrmals den Besitzer. 1485 verließ die Mannschaft die Burg. Seit 1663 verfällt die Burg und diente auch als Steinbruch. |
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== Geschichte == |
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Die drei Burgen wurden nahe beieinander, aber nicht gleichzeitig unter Ausnutzung von fünf nebeneinander stehenden Felsen auf dem langgestreckten Rücken des Schlossbergs errichtet. Mehrere Generationen des [[Dahn (Adelsgeschlecht)|Dahner Rittergeschlechts]] waren damit befasst, wobei sich die Bauzeit über fast zwei Jahrhunderte erstreckte: Tanstein (im Südwesten) als älteste Burg stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts, Altdahn (im Nordosten) vom Anfang und Grafendahn (in der Mitte) vom Ende des 13. Jahrhunderts. |
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Von den drei Burgen der Gruppe ist Burg Tanstein die älteste. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und wechselte bis [[1464]] häufig den Besitzer. [1522]] wurde sie erobert und nur 49 Jahre später endgültig verlassen. [[1689]] zerstörten Franzosen die Reste der Burg. |
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== Ähnliche Burgengruppen == |
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Eine ähnliche Anordnung von Burgen in einer engen Dreier- oder auch Zweiergruppe ist mehrfach in den südlich benachbarten [[Elsass|elsässischen]] [[Vogesen]] zu finden: die [[Burg Dreistein]] am [[Odilienberg]] bei [[Obernai]], die Burgengruppe [[Burg Ochsenstein|Ochsenstein]] bei [[Reinhardsmunster]], die [[Drei Exen]] bei [[Eguisheim|Egisheim]] und die Burgengruppe [[Hohkönigsburg]]/[[Oedenburg (Elsass)|Oedenburg]]. Andernorts gibt es weitere Beispiele, so die drei abgegangenen Burgen auf dem [[Hausberg (Jena)|Jenaer Hausberg]]; mit einer Pfalzanlage sollen es insgesamt sogar vier Anlagen gewesen sein. |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |Autor=Stefan Grathoff |Titel=Die Dahner Burgen. Alt-Dahn – Grafendahn – Tanstein |TitelErg=Führungsheft 21. Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz |Verlag=Schnell und Steiner |Ort=Regensburg |Datum=2003 |ISBN=3-7954-1461-X}} |
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* {{Literatur |Autor=Walter Herrmann |Titel=Auf rotem Fels |TitelErg=Ein Führer zu den schönsten Burgen der Pfalz und des elsässischen Wasgau |Verlag=DRW-Verlag Weinbrenner, Braun |Ort=Karlsruhe |Datum=2004 |ISBN=3-7650-8286-4}} |
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* {{Literatur |Autor=Elena Rey |Titel=Burgenführer Pfalz |Verlag=Verlag Superior |Ort=Kaiserslautern |Datum=2003 |ISBN=3-936216-15-0}} |
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* {{Literatur |Autor=[[Günter Stein (Kunsthistoriker)|Günter Stein]] |Titel=Burgen und Schlösser in der Pfalz |TitelErg=Ein Handbuch |Verlag=Verlag Weidlich |Ort=Frankfurt |Datum=1976 |ISBN=3-8035-8356-X}} |
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* {{Literatur |Autor=[[Alexander Thon]], Peter Pohlit |Titel=Grafendahn |Hrsg=[[Jürgen Keddigkeit]] |Sammelwerk=Pfälzisches Burgenlexikon |Reihe=Beiträge zur pfälzischen Geschichte |BandReihe=Band 12.2 |Verlag=Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde |Ort=Kaiserslautern |Datum=2002 |ISBN=3-927754-48-X |Seiten=213–223}} |
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* {{Literatur |Hrsg=Alexander Thon |Titel=…wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg |TitelErg=Burgen in der Südpfalz |Auflage=2., verbesserte |Verlag=Schnell und Steiner |Ort=Regensburg |Datum=2005 |ISBN=3-7954-1570-5 |Seiten=18–25}} |
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* {{Literatur |Hrsg=Burgenverein Dahn e. V. |Titel=Die Dahner Burgen. Alt-Dahn – Grafendahn – Tanstein – Neudahn |TitelErg=Geschichte und Burgenführer |Auflage=11., verbesserte |Ort=Busenberg |Datum=1989}} |
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{{Commons|Dahner Burgengruppe}} |
{{Commons|Dahner Burgengruppe}} |
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* [https://www.dahner-felsenland.net/vg_dahner_felsenland/Tourismus/Burgen%20und%20Burgruinen/Burgenmassiv%20Alt-Dahn/ Burgenmassiv Alt-Dahn] auf dahner-felsenland.net |
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* [http://www.burgenlexikon.eu/178.html Stefan Grathoff: ''Die Dahner Burgen und ihre Besitzer''] |
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== Einzelnachweise == |
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<ref name="LANIS"> |
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[https://geodaten.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php?lang=de&zl=24&bl=tk_rlp_tms_farbe&bo=1&lo=1&layers=grenzen_land&service=kartendienste_naturschutz&x=412664&y=5444846&marker Höhe und Lage der Dahner Burgengruppe] auf: {{GeoQuelle|DE-RP|LANDIS-Karte|ref=nein}}, abgerufen am 23. November 2020.</ref> |
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</references> |
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{{Coordinate |NS=49.150222 |EW=7.802329 |type=landmark |region=DE-RP}} |
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''Siehe auch: [[Burg Neudahn]]'' |
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[[Kategorie:Felsenburg]] |
[[Kategorie:Felsenburg|Dahner Burgengruppe]] |
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[[Kategorie:Burg |
[[Kategorie:Burg im Landkreis Südwestpfalz|Dahner Burgengruppe]] |
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[[Kategorie:Bauwerk in Dahn|!]] |
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[[Kategorie:Kulturdenkmal in Dahn]] |
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[[Kategorie:Bauwerk im Wasgau]] |
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[[Kategorie:Burgengruppe]] |
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[[Kategorie:Denkmalzone (Rheinland-Pfalz)]] |
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[[Kategorie:Burg in Europa]] |
Aktuelle Version vom 18. Januar 2025, 17:14 Uhr


Die Dahner Burgengruppe bei der Stadt Dahn in Rheinland-Pfalz besteht aus den drei Felsenburgen Altdahn, Grafendahn und Tanstein, das seltener auch Tannstein geschrieben wird. Sie sind auf einer langgestreckten Bergkuppe in einer Linie nebeneinander von Nordost nach Südwest aufgereiht.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burgengruppe steht auf dem 323,1 m hohen[1] Schlossberg, der sich auf der Waldgemarkung von Dahn knapp 1 km östlich von deren Wohnbebauung erhebt. Das sogenannte Dahner Felsenland im Wasgau, der den Südteil des Pfälzerwalds umfasst, verfügt über eine beträchtliche Zahl weiterer Burgen und Felsformationen. Beispielsweise steht 4 km nordwestlich die Burg Neudahn, und unmittelbar am Rand der Stadt erheben sich Naturfelsen wie der Jungfernsprung und die Formation Braut und Bräutigam.[1]
Von Dahn aus führt die Schlossstraße, die mit der Kreisstraße 40 identisch ist, zum Schlossberg empor und passiert ihn unterhalb des südwestlichen Bergsporns. Dort zweigt an einem kleinen Bergsattel auf 277 m Höhe nach links ein Waldweg ab, über den Wanderer nach etwa 300 m die Burgengruppe erreichen. An der Abzweigung liegt links ein Parkplatz.[1]
Auf halbem Weg zwischen Stadtrand und Parkplatz steht am rechten Straßenrand ein Wegekreuz (⊙ ) von 1857, das zu den Kulturdenkmälern von Dahn gehört.
Den Nordostsporn des Schlossbergrückens bildet etwa 200 m von den Burgen entfernt auf 316 m Höhe[1] das Naturdenkmal 7340-210 Löchelfelsen (⊙ ).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die drei Burgen wurden nahe beieinander, aber nicht gleichzeitig unter Ausnutzung von fünf nebeneinander stehenden Felsen auf dem langgestreckten Rücken des Schlossbergs errichtet. Mehrere Generationen des Dahner Rittergeschlechts waren damit befasst, wobei sich die Bauzeit über fast zwei Jahrhunderte erstreckte: Tanstein (im Südwesten) als älteste Burg stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts, Altdahn (im Nordosten) vom Anfang und Grafendahn (in der Mitte) vom Ende des 13. Jahrhunderts.
Ähnliche Burgengruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine ähnliche Anordnung von Burgen in einer engen Dreier- oder auch Zweiergruppe ist mehrfach in den südlich benachbarten elsässischen Vogesen zu finden: die Burg Dreistein am Odilienberg bei Obernai, die Burgengruppe Ochsenstein bei Reinhardsmunster, die Drei Exen bei Egisheim und die Burgengruppe Hohkönigsburg/Oedenburg. Andernorts gibt es weitere Beispiele, so die drei abgegangenen Burgen auf dem Jenaer Hausberg; mit einer Pfalzanlage sollen es insgesamt sogar vier Anlagen gewesen sein.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stefan Grathoff: Die Dahner Burgen. Alt-Dahn – Grafendahn – Tanstein. Führungsheft 21. Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Schnell und Steiner, Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1461-X.
- Walter Herrmann: Auf rotem Fels. Ein Führer zu den schönsten Burgen der Pfalz und des elsässischen Wasgau. DRW-Verlag Weinbrenner, Braun, Karlsruhe 2004, ISBN 3-7650-8286-4.
- Elena Rey: Burgenführer Pfalz. Verlag Superior, Kaiserslautern 2003, ISBN 3-936216-15-0.
- Günter Stein: Burgen und Schlösser in der Pfalz. Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Frankfurt 1976, ISBN 3-8035-8356-X.
- Alexander Thon, Peter Pohlit: Grafendahn. In: Jürgen Keddigkeit (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon (= Beiträge zur pfälzischen Geschichte. Band 12.2). Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2002, ISBN 3-927754-48-X, S. 213–223.
- Alexander Thon (Hrsg.): …wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg. Burgen in der Südpfalz. 2., verbesserte Auflage. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1570-5, S. 18–25.
- Burgenverein Dahn e. V. (Hrsg.): Die Dahner Burgen. Alt-Dahn – Grafendahn – Tanstein – Neudahn. Geschichte und Burgenführer. 11., verbesserte Auflage. Busenberg 1989.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burgenmassiv Alt-Dahn auf dahner-felsenland.net
- Stefan Grathoff: Die Dahner Burgen und ihre Besitzer
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Höhe und Lage der Dahner Burgengruppe auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 23. November 2020.
Koordinaten: 49° 9′ 0,8″ N, 7° 48′ 8,4″ O