„Nacktsport“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K Änderungen von 80.187.80.33 (Diskussion) auf die letzte Version von Samu5424 zurückgesetzt Markierung: Zurücksetzung |
|||
(685 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[ |
[[Datei:Uffizi wrestlers Magnier Louvre MR2040.jpg|mini|Griechische Ringkämpfer, Skulptur von [[Philippe Magnier]]]] |
||
Mit '''Nacktsport''' wird die unbekleidete Ausübung [[sport]]licher Tätigkeiten bezeichnet. Die Ursprünge des Nacktsports gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als die [[Freikörperkultur]] begründet wurde. Getragen von einem romantischen Naturverständnis verzichteten die FKKler bei Ausübung des Sports auf Bekleidung, um sich so möglichst frei in unberührter [[Natur]] zu bewegen. Die Geschichte das Nacktsports ist aber viel älter. |
|||
'''Nacktsport''' ist die unbekleidete Ausübung [[sport]]licher Tätigkeiten. |
|||
==Geschichte== |
|||
===Antike=== |
|||
Die gymnischen (griechisch: "gymnos" = deutsch: nackt) Sportarten der Antike, die - ihrem Namen entsprechend - nackt ausgeübt wurden, sind nicht die Basis des heutigen Nacktsports gesehen werden, da die Beweggründe hier andere waren als im Naturismus der Neuzeit. Dennoch wird von Nacktsportlern gerne angeführt, dass auch die [[Olympische Spiele der Antike|Olympischen Spiele der Antike]] nackt ausgeübt wurden. Im Gegensatz zu der heute verbreiteten Vorstellung wurde Sport im antiken [[Griechenland]] nicht generell nackt ausgeübt. Dies galt vielmehr nur für [[Sparta]], wo Jungen und Mädchen gemeinsam gymnastisch ausgebildet wurden. Auf Grund dieser Tatsache hatten die Frauen Spartas im übrigen Griechenland teilweise den Ruf der Scham- und Treulosigkeit. Die nur von Frauen ausgeübten [[Heräen]], die möglicherweise eine Entsprechung der Olymischen Spiele für Frauen waren, wurden in kurzer [[Tunika]] mit entblößter rechter Brust ausgeübt. |
|||
== Verbreitung == |
|||
Auch die teilweise oder völlige Nacktheit der römischen [[Gladiator]]en, diente eher der Zurschaustellung gut trainierter Körper, als dem heutigen Naturismusideal. |
|||
In FKK-Vereinen sind in Deutschland rund 50.000 Menschen organisiert, in den 1970er Jahren waren es noch ca. 150.000 Personen. |
|||
== Akzeptanz des Nacktsports == |
|||
===19. und 20. Jahrhundert=== |
|||
[[Datei:World Naked Bike Ride - Zaragoza.jpg|mini|Der [[World Naked Bike Ride]] in [[Saragossa]], 2009.]] |
|||
Sport in seiner heutigen Form wurde erst im [[19. Jahrhundert]] populär. Bis dahin war sportliches Training ein Privileg der gehobeneren Schichten. Insbesondere in den nordischen Ländern und Deutschland verbreitete sich mit der FKK-Bewegung ab dem frühen 20. Jahrhundert auch der Nacktsport. Auch wurden relativ anspruchsvolle Schwimmwettbewerbe zeitweise nackt ausgetragen, da sich einige Schwimmer durch den Verzicht auf Badebekleidung bessere Zeiten erhofften. Dieses Argument hat sich allerdings mit der modernen Sportbekleidung ins Gegenteil verkehrt, weswegen nur noch reine Freizeitsportler Nacktwettbewerbe austragen. |
|||
Ein Meilenstein für die Akzeptanz des Nacktsports in Deutschland war die Aufnahme des [[Deutscher Verband für Freikörperkultur|Deutschen Verbandes für Freikörperkultur (DFK)]] in den [[Deutscher Sportbund|Deutschen Sportbund]] 1963. Seitdem gewannen viele deutsche FKK-Vereine die [[Gemeinnützigkeit]], weil sie die sportliche Betätigung ihrer Mitglieder fördern. |
|||
===Heute=== |
|||
Der Nacktsport (Wandern, Reiten, Schwimmen oder auch Tennisspielen) sind mittlerweile als fester Bestandteil des Naturismus weitgehend akzeptiert und für viele - etwa im Urlaub - zur Normalität geworden. |
|||
Außerhalb privater bzw. teilöffentlicher Bereiche überwiegen negative Reaktionen auf nackt Sport treibende Personen.<ref>{{cite web|url=http://www.news.de/gesellschaft/806469395/natuerlich-statt-aergerlich/1/|title=Nacktwandern: Natürlich statt ärgerlich|first=|last=News.de-Redaktion|publisher=}}</ref> |
|||
====Nacktheit als Provokation==== |
|||
Heute wird Nacktheit gerne als Mittel eingesetzt, um bei Protestaktionen mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Ein Beispiel hierfür ist ''World Naked Bike Ride'' am [[12. Juni]] [[2004]], an dem mehr als 1000 Menschen in 24 meist nordamerikanischen Städten teilnahmen, um auf die Gefahr der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hinzuweisen. |
|||
== Vorteile des Nacktsports == |
|||
Dieses Mittel wird auch in der oft zitierten Legende der Lady [[Godiva]] genutzt. Von dieser Gräfin des 11. Jahrhunderts wird erzählt, dass sie nackt, nur von ihrem langen Haar bedeckt, durch [[Coventry]] geritten sei, um damit gegen die hohe Steuerlast der Bürger zu protestieren. |
|||
Der Hauptvorteil des Nacktsports soll der bessere Temperaturausgleich des Körpers durch ungehindertes Schwitzen sowie der wegfallende Aufwand für Erwerb, Pflege und Reinigung von [[Sportanzug|Sportbekleidung]] sein. Ein weiterer Vorteil kann das als angenehm empfundene Gefühl der Nacktheit insbesondere bei körperlicher Aktivität und das als besser empfundene Körpergefühl sein.<ref>Fit For Fun 3/2008, S. 8</ref> Als weiterer Vorteil wird genannt, dass bei Nacktsportlern die Bewegungsabläufe der verschiedenen Sportarten besser erkennbar sind, als wenn sie durch Kleidung verdeckt würden. |
|||
Einige Sportarten erfordern Bekleidung, sei es zum Schutz ([[Fechten]]), zum Warmhalten des Körpers ([[Wintersport]]) oder weil der Bekleidung eine weitere Funktion in der entsprechenden Sportart zukommt ([[Judo]], [[Sumo]]). |
|||
==Nacktreiten== |
|||
[[Bild:Nacktreiten.JPG|thumb|left|Eine nackte Frau auf einem ungesattelten Pferd]] |
|||
[[Image:Lady_Godiva_by_John_Collier.jpg|thumb|[[John Collier]], „Lady Godiva“ (1898)]] |
|||
Nach Auffassung der Nacktreitenden ergänzen sich [[Freikörperkultur]] und [[Reitsport]] in idealer Weise miteinander. Der nackte Aufenthalt in der Natur vermittelt den Anhängern der Freikörperkultur ein angenehmes Körper- und Freiheitsgefühl, da sie mit der gesamten Haut Sonne, Wasser, Wind und Temperaturunterschiede ungehindert wahrnehmen können. Auf dem Rücken eines großen, von ihnen als edel und anmutig empfundenen Tieres zu sitzen, und seine Bewegungen zu spüren, hat nach Ansicht der Reitenden wiederum eine positive Wirkung auf Körper und Geist. Darauf gründet auch das [[Therapeutisches_Reiten|therapeutische Reiten]]. |
|||
== Geschichte == |
|||
Die Nacktreitenden reiten häufig auch ohne [[Reitsattel|Sattel]] und Decke - das Pferd ist also auch ''nackt'' (englisch: ''[[bareback]]''). Pferde mit hohem, knochigen Widerrist und hervortretender Wirbelsäule sind für das Reiten ohne Sattel (ob mit oder ohne Kleidung spielt hierbei keine Rolle) allerdings weniger gut geeignet. Vergleichbares gilt für Pferde, die einen besonders schwungvollem Trab aufweisen. Gesundheitliche oder hygienische Probleme, die auf die Nacktheit beim Reiten zurückgeführt werden könnten, sind nicht bekannt. Natürlich ist bei einem Sturz die Verletzungsgefahr höher als beim Reiten mit schützender Kleidung. Ebenso kann es wegen der mechanischen Beanspruchung der Haut (Reibung) bei längeren und sehr schnellen Ritten zu Hautirritationen kommen. Vereinzelt wird von Tierhaarallergien berichtet. Je nach Jahreszeit und Vegetation können Dornen, hochwachsende Brennnesseln und Insekten störend sein. Daher sind Strandbereiche am Meer ideal für das Nacktreiten geeignet. |
|||
=== Antike === |
|||
==== Griechenland ==== |
|||
[[Datei:Panathenaic amphora Kleophrades Louvre F277.jpg|mini|hochkant|Laufwettkampf im antiken Griechenland]] |
|||
Die gymnischen ({{grcS|γυμνός|''gymnos''|de=nackt, unbekleidet}}) Sportarten der Antike, die – ihrem Namen entsprechend – nackt ausgeübt wurden, können als Vorläufer des heutigen Nacktsports angesehen werden. Nicht nur die [[Olympische Spiele der Antike|Olympischen Spiele der Antike]] wurden mehrere Jahrhunderte lang nackt ausgetragen. Auch Sport und zeremonielle Tänze wurden vielfach unbekleidet durchgeführt. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die [[Gymnopaedie]]n, ein großes und mehrtägiges sommerliches Festival zu Ehren des Gottes Apollo, das rund 800 Jahre lang jeweils im Juli auf der Agora von Sparta gefeiert wurde. Zu den Gymnopädien gehörten Chor-, Tanz- und Sportwettbewerbe mit teils religiösem, teils militärischem Charakter. Der überwiegende Teil der männlichen Jugend der Stadt nahm daran teil. |
|||
Es wird oft behauptet, dass beim Reiten ohne Sattel die Gesäßknochen der Reitenden wegen der punktuellen Belastung den Pferderücken schädigen können. Beim Sattel dagegen wird das Gewicht auf eine größere Fläche verteilt. Inwieweit das Reiten ohne Sattel für das Pferd als unangenehm empfunden wird hängt in erster Linie vom Gewicht und vom Sitz der Reitenden ab, und natürlich auch von der Dauer des Rittes. |
|||
Besonders verbreitet war der Nacktsport in [[Sparta]], wo Jungen und Mädchen von den [[Dorer]]n gemeinsam gymnastisch ausgebildet wurden. Die nur von Frauen ausgeübten [[Heraia]], die möglicherweise eine Entsprechung der Olympischen Spiele für Frauen waren, wurden in kurzer [[Tunika]] mit entblößter rechter Brust ausgeübt. |
|||
=== Möglichkeiten zur Ausübung === |
|||
Seit einigen Jahren wird Nacktreiten unter Anderem in den [[Freikörperkultur|FKK]]-Anlagen "La Chiappa" in [[Korsika]], "La Jenny" und in "La petite Brenne" in Frankreich, "Lido Braco" in Jamaica, in "Pizzo Greco" in [[Kalabrien]] und in neuerer Zeit im "Sundance Natur Club" in der [[Türkei]] angeboten. In [[Namibia]] sind Nacktritte in die [[Naturismus|naturistisch]] orientierten [[Safari]]s eingebunden. Innerhalb Deutschlands wird unter Anderem auch in der [[Eifel|Nordeifel]] und in der Nähe von [[Bonn]] nackt geritten. |
|||
== |
==== Rom ==== |
||
Nach der Eroberung Griechenlands im Jahr 146 v. Chr. haben die Römer die Nacktheit bei den Olympischen Spielen nicht verboten. Jedoch berichtete [[Plutarch]], dass es den alten römischen Sitten widerspreche, den Körper zu entblößen. Auch der Schriftsteller [[Quintus Ennius]] schrieb mit Blick auf die Hellenen, dass es der Schande Anbeginn sei, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen.<ref>Ennius: scen. 395</ref> Die Römer traten in Sportkleidung an. Cicero sah in der Nacktheit der Hellenen – insbesondere in Verbindung mit der dort gepflegten Knabenliebe – einen Verstoß gegen die höchsten römischen Tugenden.<ref name="Der Sport im augusteischen Rom">Rigobert W. Fortuin: ''Der Sport im augusteischen Rom. Philologische und sporthistorische Untersuchungen.'' Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996. ISBN 978-3-515-06850-5. S. 48.</ref> Im ersten Buch seiner Schrift ''[[De officiis]]'' legt Cicero dar, dass die römische Lebensart das gemeinsame Nacktbaden von Vater und Sohn, sowie von Schwiegervater und Schwiegersohn verbot. Im Rahmen der von den Vätern angestoßenen, vormilitärischen Erziehung ihrer Söhne war das Nacktschwimmen im Tiber sowie das nackte Training in den Sportstätten jedoch üblich. |
|||
[[Image:Nudist man.jpg|thumb|left|Nacktwanderer]] |
|||
[[Datei:Kids skinny dipping in India.jpg|mini|In Indien schwimmen Kinder immer noch nackt.]] |
|||
Die Ursprünge des '''Nacktwanderns''' gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als die [[Freikörperkultur]] (FKK) begründet wurde. Getragen von einem romantischen Naturverständnis verzichteten die Nacktwanderer bei Wanderungen gänzlich auf Bekleidung, und verwirklichten auf diese Weise die freie Bewegung in nahezu unberührter Natur. So sprach sich Richard Ungewitter (18. Dezember 1868-17. Dezember 1958) – einer der Pioniere der FKK-Bewegung – im Jahre 1912 gegen „Zimmer-Luftbäder“ aus und fordert die öffentliche, der sozialen Kontrolle ausgesetzte FKK. In der Chronik der INF/FNI „Geschichte des Naturismus“ berichtet Carl Dreßen in diesem Zusammenhang von „zum Teil meilenweiten Nacktwanderungen“. Der erste Nacktwanderweg wurde am 12.Juli 1984 von Franz Rutar nahe Klagenfurt (Österreich) geschaffen. Er führte über eine Länge von 3 km durch öffentlich zugänglichen, lichten Laub- und Fichtenwald. |
|||
=== Von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert === |
|||
Die Nacktwanderer vertreten die Ansicht, Nacktwandern sei eine Natursportart und als solche auch heute noch in besonderer Weise geeignet, Natur auf unmittelbare Art zu erleben. Selbst größere Strecken werden zuweilen von ihnen[[Barfußwandern | barfuß]] erwandert. Sie verstehen dabei ihre Nacktheit nicht als Provokation, sondern als sinnvolle Erweiterung ihrer Sportart. Um Missverständnisse zu vermeiden, bevorzugen sie dabei weniger frequentierte Strecken. |
|||
Unter orientalischem Einfluss setzte sich die Tabuisierung der öffentlichen Nacktheit im spätrömischen Selbstverständnis endgültig durch. Vertreter des Christentums wandten sich auch gegen den Sport an sich. So wurden die [[Olympische Spiele der Antike|Olympischen Spiele]] 393 n. Chr. durch Kaiser [[Theodosius I.]] verboten. Die Kritik galt hier vor allem dem heidnischen Ursprung der Spiele. |
|||
In [[Europa]] blieb der Nacktsport in der Folge auf den engsten privaten Bereich begrenzt.<ref>{{cite web|url=http://www.beobachter.ch/wohnen/artikel/bettgeschichte_zu-zehnt-im-vierfuessler|title=Bettgeschichte: Zu zehnt im Vierfüssler|website=Beobachter}}</ref> Eine Ausnahme bildete das Nacktbaden – insbesondere von Kindern – an Seen, Flüssen und Stränden. In anderen Teilen der Welt, wie [[Afrika]], [[Amerika]], [[Asien]] und [[Ozeanien]], gab es weniger Probleme mit nackten Sportarten und Spielen. |
|||
=== Möglichkeiten zur Ausübung === |
|||
In neuerer Zeit bilden die Badenden an den so genannten ''wilden'' FKK-Seen und teilweise auch die in Vereinen organisierten FKK-Anhänger die wichtigste Gruppe der [[Naturismus|naturistischen]] Nacktwanderer. Gewandert wird bevorzugt in kleinen Gruppen - typischerweise in Familienstärke - auf weniger frequentierten Feld- und Wiesenwegen. Als Wandergebiete sind alle öffentlich zugänglichen, landschaftlich schönen und mit abwechslungsreicher Vegetation versehenen Gebiete geeignet. So werden regelmäßig Nacktwanderungen unter Anderem im Rothaargebirge, dem Spessart, der Eifel, bei Berlin, im Isargebiet in und um München und in Kärnten (Österreich) sowie den Schweizer Alpen veranstaltet. |
|||
=== 19. und 20. Jahrhundert === |
|||
== Reaktion der Öffentlichkeit == |
|||
[[Datei:Eakins, Thomas (1844-1916) - 1883 - i suoi studenti.jpg|mini|Studenten beim [[Tauziehen]]]] |
|||
Nacktsportler berichten von neutralen, wohlwollenden und freundlichen Reaktionen bei zufälligen Begegnungen mit bekleideten Passanten. Ihren Aussagen nach wird ihre Nacktheit von den Passanten und anderen unbeteiligten Augenzeugen, im Gegensatz zum üblichen [[Flitzer|Flitzen]], nicht unbedingt als Provokation, sondern viel eher als ein zusätzlicher Ausdruck ihrer Naturverbundenheit verstanden. |
|||
==== Allgemeine Entwicklung ==== |
|||
Da beim Nacktreiten der Pferdekörper die Sicht auf die Geschlechtsregionen der Reitenden weitgehend verdeckt erscheinen nackt Reitende "weniger nackt" als ohne Pferd. |
|||
Sport in seiner heutigen Form wurde erst im 19. Jahrhundert populär. Bis dahin war sportliches Training ein Privileg der gehobeneren Schichten. Ab dem frühen 20. Jahrhundert begann in den nordischen Ländern und in Deutschland mit der FKK-Bewegung auch der Nacktsport. Seit den 1920er Jahren wurden Schwimmwettbewerbe zeitweise nackt ausgetragen, da sich einige Schwimmer durch den Verzicht auf Badebekleidung bessere Zeiten erhofften. Dieses Argument hat sich allerdings mit der modernen Sportbekleidung ins Gegenteil verkehrt, weswegen nur noch reine Freizeitsportler Nacktwettbewerbe austragen. |
|||
==== Nacktsport und Reformpädagogik ==== |
|||
Einige Nacktwanderer berichten, dass sie bei zufälligen Begegnungen mit anderen Wanderern gelegentlich auf erstaunte, aber durchweg positive Reaktionen gestoßen seien. Auch finden sich Presseberichte, in denen von einem friedlichen Nebeneinander von Unbekleideten und Bekleideten auch an nicht ausdrücklich für FKK vorgesehenen Orten berichtet wird. Dies wird bestätigt durch eine vom Westdeutschen Rundfunk zu naturistischen Nacktwanderungen durchgeführte Befragung und durch aktuelle Erfahrungen einiger Nacktwandernder, die gemeinsam England durchqueren. |
|||
In den 1920er Jahren ließ die Hamburger Oberschulbehörde aufgrund positiver Erfahrungen aus [[Dänemark]] den Nacktsport im Grundschulalter nicht nur zu, sondern empfahl ihn; Zitat aus einem Schreiben vom 4. September 1924: ''„Die Gewöhnung an diese Form des Nacktturnens muß mit dem Einsetzen der wärmeren Jahreszeit erfolgen, wobei auf schwächliche Kinder Rücksicht zu nehmen ist.“'' |
|||
Im Bereich der [[Privatschule]]n gab es solche Initiativen vereinzelt bereits vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. So war die [[1910]] gegründete [[Odenwaldschule]] Oberhambach bei [[Heppenheim]] ein solcher Ort: Im Sportunterricht turnten Jungen und Mädchen gemeinsam und nackt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.michis-seiten.de/seite448.html |titel=Nacktsportunterricht in der Odenwaldschule |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304125737/http://www.michis-seiten.de/seite448.html |archiv-datum=2016-03-04 |abruf=2017-12-18}}</ref> |
|||
Die 1919 gegründete [[Priory Gate School]] in England verfolgte dieses reformpädagogische Konzept mit Elementen einer [[Naturistische Pädagogik|naturistischen Pädagogik]] mit dem Ziel der Selbstentfaltung. [[Theodore J. Faithfull]], Gründer und Leiter der Schule, sah in darin eine Alternative zu etablierten Schulen, die seiner Ansicht nach auf eine zu starke Anpassung der Schüler hinarbeiteten. Zum Konzept dieser Internatsschule gehörte die Nacktheit beim Sport, beim (Sonnen-)Baden sowie beispielsweise beim Zeichenunterricht. Sitz der Schule war zunächst [[Sudbury (Suffolk)|Sudbury]] ([[Suffolk]]), später siedelte sie nach [[Walsham Hall]] in [[Walsham-le-Willows]], nahe [[Bury St. Edmunds]] über. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte die 1927 von [[Alexander Sutherland Neill]] gegründete Schule [[Summerhill]]. Auch hier hatte der Nacktsport einen festen Platz, war jedoch ebenso freiwillig wie der Unterricht selbst. |
|||
In Deutschland entstand 1927 das ''[[Lichtschulheim Lüneburger Land]]'' (LLL) in Glüsingen (Lüneburger Heide). Der Pädagoge [[Walter Fränzel]] verwirklichte durch Gründung einer höheren Schule auf dem Lande seine Reformideen. Zum Konzept Fränzels gehörte unter anderem der ständige Aufenthalt „in gesundheitsfördernder Wald- und Heideluft“, organische Verbindung von Leben und Unterricht, das freundschaftlich-kameradschaftliche Verhältnis von Lehrern und Schülern, außerdem die „Gewöhnung an Wind und Wetter besonders durch Nacktsein bei Gymnastik, Morgenlauf, Sport und Spiel im Sinne der Freikörperkultur“.<ref>[[Arnd Krüger]]: ''There goes this art of manliness.'' In: ''Journal of Sport History.'' Band 18, 1991, Nr. 1, 135–159; {{Webarchiv |url=http://library.la84.org/SportsLibrary/JSH/JSH1991/JSH1801/jsh1801i.pdf |text=Archivierte Kopie |wayback=20160912144829}} aufg. 19. Februar 2017.</ref> |
|||
=== Heute === |
|||
In den 1970er Jahren gewannen zahlreiche deutsche FKK-Vereine die von ihnen seit langem angestrebte [[Gemeinnützigkeit]], weil sie die sportliche Betätigung ihrer Mitglieder förderten. Sport war bereits seit ihrer Entstehung ein fester Bestandteil der naturistischen Bewegung. Im Rahmen des [[Naturismus]] ist der Nacktsport (Wandern, Reiten, Schwimmen, Tennisspielen, [[Indiaca]], Boule, Federball usw.) heute weitgehend akzeptiert und für viele, etwa im Urlaub, fast zur Normalität geworden. Die Sportarten an FKK-Stränden und -Campingplätzen und in naturistischen Urlaubsanlagen unterscheiden sich nicht von denen in textilen Anlagen. Bei Sportarten mit Körperkontakt wird jedoch von Anfängern im Naturismus oft Kleidung getragen, um körperliche Erregung zu vermeiden. Die Angst vor einer solchen Offenbarung körperlicher Reaktionen ist in vielen Fällen unbegründet. So fordert etwa der nach altgriechischem Vorbild nackt betriebene Ringkampf Konzentration auf Kraft und Technik. In naturistischen Urlaubsanlagen gelten auch dazu bisweilen unterschiedliche Bekleidungsregeln. |
|||
== Organisierter Naturismus und Nacktsport in Deutschland == |
|||
Nacktsport wird heutzutage vermehrt durch vereinsungebundene Einzelpersonen und Freizeitgruppen ausgeübt. Nachdem zu Anfang des 20. Jahrhunderts der Nacktsport noch auf öffentlich zugänglichen Arealen stattfand, zog sich die FKK-Bewegung vorwiegend auf Vereinsgelände zurück. Außerhalb hat sich eine durch das Internet vereinte Bewegung gebildet, welche Nacktsport in Wald und Flur propagiert. |
|||
Der Dachverband der rund 160 deutschen FKK-Vereine, der [[Deutscher Verband für Freikörperkultur|Deutsche Verband für Freikörperkultur]] (DFK) e. V. versteht sich selbst als Sportverband. Er trägt folglich den Namenszusatz „Verband für Familien-, Breitensport und Naturismus e. V. (DFK) im Deutschen Olympischen Sportbund“, seine Geschäftsstelle hat ihren Sitz im ''Haus des Sports'' in [[Hannover]]. |
|||
Innerhalb des DFK gibt es aktuell (2007) neben den Sportwarten der örtlichen Vereine zehn Sportwarte mit regionaler und acht mit sportart-spezifischer Zuständigkeit. Neben der „Vizepräsidentin Sport“ im Präsidium des DFK (z. Zt. Erika Eickhoff) gibt es sogenannte Fachwarte für [[Faustball]], [[Indiaka]], [[Kanusport|Kanu]], [[Pétanque]], [[Schwimmsport|Schwimmen]], [[Tischtennis]] und [[Volleyball]]. In diesen Disziplinen werden auch regionale und bundesweite Wettbewerbe ausgetragen. |
|||
Über das Verhältnis von Naturismus und Nacktsport in Deutschland findet sich auf der Internetseite des DFK folgende Aussage: |
|||
: ''„Ungefähr seit 1970 begann die organisierte Freikörperkultur ihre Struktur in Richtung FKK-Sportverein und -verband zu verändern. Diese äußerliche Veränderung und der Wettbewerb mit den textilen Sportvereinen lässt die traditionelle Freikörperkultur zu immer häufigeren Kompromissen greifen. Hier liegt die Gefahr, die Grundziele der freien Bewegung in Licht, Luft und Sonne auf den Geländen einer kommerziellen Sichtweise zu opfern. […] Das traditionelle Sportangebot muss erweitert werden, will der FKK-Verein im Kreis der Sportvereine bestehen.“'' |
|||
== Einzelne Sportarten == |
|||
=== Schwimmen und Strandsportarten === |
|||
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1982-0724-012, FKK-Strand im Bezirk Cottbus.jpg|mini|Beach-Volleyball an einem Nacktbadestrand bei [[Cottbus]]]] |
|||
Die häufigste Form des Nacktsports ist Schwimmen. [[Badeanzug|Badeanzüge]] sind eine verhältnismäßig junge Erfindung, zuvor wurde überhaupt nicht oder stets nach Geschlecht getrennt auch nackt gebadet (vgl. Artikel [[Badekultur]]). |
|||
In Deutschland und vielen Ländern Europas ist Nacktbaden und -schwimmen in Badeanlagen, an Stränden, Seen und Flüssen weit verbreitet und gesellschaftlich annähernd akzeptiert. Durch Gerichtsurteile ist „Nacktheit in Strandnähe“ in Deutschland faktisch legalisiert und stellt keine Ordnungswidrigkeit mehr dar. Unabhängig davon werden durch manche Kommunen Strand-, Fluss- oder Parkbereiche ausgewiesen, in denen das Nacktbaden und -sonnen ausdrücklich zugelassen ist.<ref>Beispiel: [https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:5ab2a45b-76c8-4ed0-9a94-6e799d660797/Badekleidungsverordnung-2.pdf Badekleidungsverordnung der Stadt München]</ref> Infolgedessen können viele Strandsportarten nackt ausgeübt werden. In traditionell katholisch oder orthodox geprägten Ländern wie Polen oder Griechenland sind Nacktbadestrände hingegen selten oder gar formal verboten (siehe Artikel [[Nacktheit#Juristische Aspekte öffentlicher Nacktheit|Nacktheit]]). |
|||
[[Datei:City children - bathing for free at the Battery, New York City LCCN92503573.jpg|mini|Schwimmhalle zu Beginn des 20. Jahrhunderts in New York]] |
|||
In den USA war es teilweise bis in die 1970er-Jahre hinein üblich, dass die Knaben der High-School am Schwimmunterricht nackt teilnehmen mussten. Während für die Mädchen, die zu gesonderten Zeiten Schwimmunterricht hatten, Badekleider gestellt wurden, scheuten viele Schulen neben für die Schüler undurchsichtigen Hygieneaspekten<ref name="gordon">{{Internetquelle |autor=Robin Washington, Ed Gordon |url=https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=5597441 |titel=Naked in High School: Bad Dreams Do Come True |hrsg=NPR |datum=2006-08-01 |sprache=en |abruf=2023-05-14}}</ref> die Kosten für die zusätzlichen Schwimmkleider.<ref>{{Cite web |author=Patricia Burkhard |title=Nudity "a Tradition' at Marshall Pool |language=en |date=1967-02-02 |publisher=Janesville Daily Gazette |url=https://newspaperarchive.com/janesville-daily-gazette-feb-02-1967-p-23/ |accessdate=2022-10-11 |location=Janesville, Wisconsin}}</ref> (Tatsächlich waren die Poolreinigungs- und Filteranlagen damals noch recht empfindlich auf Schmutz und Gewebefasern, und [[Badewasseraufbereitung|Chlorifizierung]] war noch weitgehend unbekannt.) Nach der Einführung von ''[[Title IX]]'' im Jahr 1972 wurde der Schulsport weitgehend auf gemischtgeschlechtlichen Unterricht umgestellt, wodurch das Nacktbaden nicht mehr als möglich betrachtet wurde. Die alte Praxis wurde vergessen oder gar verleumdet.<ref name="gordon" /><ref name="WBEZ">{{Cite web |last=Eng |first=Monica |title=Baring It All: Why Boys Swam Naked In Chicago Schools |language=en |date=2017-09-10 |url=https://www.wbez.org/shows/curious-city/baring-it-all-why-boys-swam-naked-in-chicago-high-schools/c9a3a9e2-6ae3-404b-80e5-0c4bf4d5a0be |access-date=2020-03-22 |website=WBEZ.com}}</ref> Nacktbadestrände und auch private Thermen mit „europäischer“ Badetradition sind aber nie ganz verschwunden, etwa in [[Sandy Hook (Halbinsel)|Sandy Hook]] in der Nähe von New York. |
|||
Viele Menschen, die gerne nackt Sport betreiben, betrachten sich jedoch nicht als FKK-Anhänger, Naturisten oder gar Nudisten. |
|||
=== Wandern === |
|||
[[Datei:Std-newt-2006-0123.jpg|mini|Wandern in Österreich, 2006]] |
|||
==== Deutschland ==== |
|||
Das Nacktwandern entstand im Zusammenhang mit der [[Freikörperkultur]] (FKK) im frühen 20. Jahrhundert. Aus einem romantischen Naturverständnis heraus sprach sich beispielsweise [[Richard Ungewitter]] (1868–1958), einer der Pioniere rassistisch verstandener Freikörperkultur, im Jahre 1912 gegen „Zimmer-Luftbäder“ aus und forderte die öffentliche und damit auch der sozialen Kontrolle unterliegende FKK. Bereits 1916 wanderten englische Touristen im zentralschweizerischen Maderanertal unbehelligt nackt.<ref>{{cite web |url=http://www.beobachter.ch/ausfluge-freizeit/wandern-heisse-tipps-der-coolen-briten |title=Wandern: Heisse Tipps der coolen Briten |website=Beobachter}}</ref> Die Naturisten wie der [[Reformpädagogik|Reformpädagoge]] und [[Lebensreformer]] [[Werner Zimmermann]] und [[Internationale Naturisten Föderation|INF]]-Mitbegründer [[Eduard Fankhauser]] wanderten und kletterten angeblich nackt in den Schweizer Alpen und pflegten in St. Moritz den nackten Skilauf.<!-- Quelle? --> Es gilt zu beachten, dass sich diese Pioniere nicht nur konsequent pionierhaft (Gleichberechtigung für Frauen, Pazifismus, Zinsverbot) für einen Wandel einsetzten, sondern in den Bergen auch kaum mit Dritt-Begegnungen wie in der heutigen [[Freizeitgesellschaft]] zu rechnen hatten. In der ''Geschichte des Naturismus'' der INF/FNI berichtet [[Karl Dreßen]] von „zum Teil meilenweiten Nacktwanderungen“. |
|||
Der erste Nacktwanderweg wurde im Juli 1984 von [[Franz Rutar]] nahe [[Klagenfurt]] (Österreich) geschaffen. Er führte über eine Länge von 3 km durch öffentlich zugänglichen, lichten Laub- und Fichtenwald. Im [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]] wurde im Mai 2010 in der Nähe von [[Wippra]] der [[Harzer Naturistenstieg]] (18-km-Rundweg) als erster deutscher Nacktwanderweg freigegeben.<ref>Gudrun Oelze: [http://www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,597565,00.html ''Nacktwanderweg: Hüllenlos durch den Harz'']. In: Spiegel Online, 19. Dezember 2008. Abgerufen am 20. Januar 2009.</ref><ref>''[https://www.harzlife.de/kurios/nacktwanderweg.html Nacktwanderweg]'' auf harzlife.de, abgerufen am 3. Januar 2023.</ref> Als zweiter Nacktwanderweg wurde 2012 der [[Naturistenweg Undeloh]] in der [[Lüneburger Heide]] eingerichtet. Ein weiterer war für 2015 bei [[Trebbin]] in [[Brandenburg]] geplant, liegt aber nach erheblichen Widerständen auf Eis.<ref>{{cite web |url=http://www.travelbook.de/deutschland/Nacktwanderwege-in-Deutschland-Hier-laesst-man-der-Freikoerperkultur-freien-Lauf-267435.html |title=Deutschlands Nacktwanderwege |date=2017-03-06 |publisher=}}</ref><ref>{{cite web |url=https://www.morgenpost.de/brandenburg/article205543823/Doch-kein-Nacktwandern-Trebbin-legt-FKK-Projekt-auf-Eis.html |title=Doch kein Nacktwandern – Trebbin legt FKK Projekt auf Eis |website=morgenpost.de |date=2015-08-07 |access-date=2020-08-15}}</ref> |
|||
Nacktwanderer verstehen ihre Nacktheit nicht als Provokation. Es geht in erster Linie um das Naturerlebnis. Da es keine störende Kleidung gibt, spürt man alles, Sonne, Wind und Schweiß unmittelbar. Auch kann der Abenteuerfaktor, der Ausbruch aus der Gesellschaft eine Rolle spielen. Um Störungen zu vermeiden, bevorzugen sie dennoch wenig begangene Strecken in entlegenen Gebieten. Öffentliche Straßen und Plätze werden grundsätzlich gemieden.<ref>{{Internetquelle |url = http://www.spiegel.de/reise/europa/nacktwanderer-bildband-sie-wissen-dass-es-bloed-aussieht-a-1153374.html |titel = Roshan Adhihetty: Interview und Bildband zum Nacktwandern |zugriff = 2017-06-28 |
|||
}}</ref> |
|||
Manche Nacktwanderer legen selbst größere Strecken barfuß zurück ([[Barfußwandern]]). |
|||
Seit einigen Jahren finden unter anderem im Berliner [[Grunewald (Forst)|Grunewald]] und im dünn besiedelten Land [[Brandenburg]], in der [[Sächsische Schweiz|Sächsischen Schweiz]], in [[Thüringen]], im [[Rothaargebirge]], dem [[Spessart]], der [[Eifel]], im [[Isargebiet]] in und um München, in Kärnten, rings um [[Hamburg]], in der [[Lüneburger Heide]], im [[Schwäbischer Wald|Schwäbischen Wald]], im [[Bregenzerwald]] im [[Alpstein]] sowie in den übrigen Schweizer Alpen und im Jura mehr oder weniger regelmäßig naturistische Wanderungen statt. |
|||
==== Schweiz ==== |
|||
[[Datei:Freikörperkultur beim Skifahren in den Schweizer Bergen.png|mini|Nacktskiern in der Schweiz, 1930]] |
|||
Um 2008 wurden im Alpstein häufiger Nacktwanderer gesichtet. Spätestens als diese Gegend in einschlägigen Internetforen als Nacktwanderparadies angepriesen wurde und auch das Schweizer Fernsehen darüber berichtete, wurde das Nacktwandern für eine breitere Öffentlichkeit zu einem Thema.<ref>{{cite web|url=http://www.sh.ch/fileadmin/Redaktoren/Dokumente_nicht_im_Formularpool/Parlament/KleineAnfragen/2004/2004-30.pdf|title=Kanton Schaffhausen, Regierungsrat, Protokoll vom 3. August 2004, Kleine Anfrage 30/2004 betreffend Statuen|publisher=}}</ref> Nachdem im [[Kanton Appenzell Innerrhoden]] ein Strafverfahren gegen einen Nacktwanderer wegen «groben Unfugs» mangels eines Klägers eingestellt werden musste, hat am 26. April 2009 die [[Landsgemeinde]] Art. 15 des kantonalen Übertretungsstrafrechts um das Offizialdelikt des «öffentlichen anstössigen, Sitte oder Anstand verletzenden Verhaltens» ergänzt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ai.ch/dl.php/de/4d2040424c12a/311.000.pdf |wayback=20130517090132 |text=''Kanton Appenzell Innerrhoden, Übertretungsstrafgesetz (UeStG), mit Revision vom 26. April 2009.'' }} (PDF; 22 kB)</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.ai.ch/dl.php/de/4c1b677e581f5/311.010.pdf |wayback=20130517100901 |text=Kanton Appenzell Innerrhoden, Verordnung über die Ordnungsbussen vom 15. Juni 2009 }} (PDF; 25 kB)</ref> |
|||
Darauf folgte eine Diskussion, ob ein Kanton überhaupt befugt sei, ein entsprechendes Verbot auszusprechen. Die Argumentation war, dass anlässlich der Revision des Schweizerischen Strafgesetzbuches von 1991 der Straftatbestand der «Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit» (Art. 203 aStGB), auf Grund dessen in der Vergangenheit auch Strafen gegen Nacktbadende ausgesprochen worden waren, aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Daher sei das Fehlen eines entsprechenden Straftatbestands vom Gesetzgeber ausdrücklich gewollt (also ein «qualifiziertes Schweigen»), und somit könne ein Kanton nicht über das kantonale Übertretungsstrafrecht diesen Strafbestand wieder einführen. |
|||
Am Sonntag, dem 11. Oktober 2009, wurde zwischen 15 Uhr 40 und 16.00 Uhr im Naherholungsgebiet Nieschberg bei Herisau ([[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]]) ein Nacktwanderer gesichtet und wegen «unanständigen Benehmens» verzeigt (Art. 19 kantonales Strafrecht AR, ähnliche Norm wie der oben erwähnte innerrhoder Artikel). Der Fall wurde durch alle Instanzen bis vor das Bundesgericht gebracht. Dieses entschied am 17. November 2011 gegen den Wanderer und erklärte kantonale Gesetze gegen das Nacktwandern als zulässig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza://17-11-2011-6B_345-2011&lang=de&type=show_document&zoom=YES& |titel=6B_345/2011 17.11.2011 |abruf=2022-08-29}}</ref> |
|||
Die Argumentation des Bundesgerichts war, dass zwar tatsächlich das Sexualstrafrecht im Strafgesetzbuch abschließend geregelt sei. Beim Nacktwandern handle es sich aber nicht um eine sexuelle Übertretung, sondern um einen Verstoß gegen Anstand und Sitten. Dabei dürften die allgemeinen «Sitten» nicht mit der sexuellen «Sittlichkeit» verwechselt werden. Eine Norm, die demjenigen Strafe androhe, der «öffentlich Sitte und Anstand grob verletze», falle durchaus in die kantonale Kompetenz und sei auch hinreichend bestimmt. Der Entscheid war innerhalb des Richtergremiums nicht unumstritten (Stimmenverhältnis 3:2), nichtsdestotrotz dürfte er nun für längere Zeit Bestand haben. |
|||
=== Radfahren === |
|||
[[Datei:WNBR 2011 London girl.jpg|mini|hochkant|Radfahrerin beim [[World Naked Bike Ride]] in [[London]], 2011]] |
|||
[[Datei:Fremont naked cyclists 2007 - 25.jpg|mini|links|Radfahrer beim ''Summer Solstice'' in [[Seattle]], 2007]] |
|||
Seit dem Jahr 2003 findet jährlich mit wachsender Beteiligung der ([[World Naked Bike Ride]], WNBR) statt, der mit Nacktsport jedoch nichts zu tun hat; es ist gemäß Definition auf der Homepage vielmehr ein Protest gegen den Raumbedarf des Automobilverkehrs und dessen Gefahren.<ref>{{cite web |url=http://www.worldnakedbikeride.org/ |title=World Naked Bike Ride (WNBR) – Naked Bicycle People Power! Stop indecent exposure to vehicle emissions! |accessdate=2019-04-20 |language=en}}</ref> Im Jahr 2006 nahmen in mehreren Dutzend Städten, zumeist in den USA, mehrere tausend Radfahrer an dem Ereignis teil. In Deutschland gab es Teilnehmergruppen in etwa sechs Städten, darunter [[Berlin]], [[Frankfurt am Main]], [[Bonn]] und [[München]]. Die Veranstalter demonstrieren damit vor allem für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Die Publizität des World Naked Bike Ride hat die Zahl privater Nackt-Radtouren zunehmen lassen. Organisierte Nacktfahrten im Münchner Raum hatten bis zu 32 Teilnehmer.<ref>{{cite web |url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fkk-fahrradtour-an-der-isar-nackt-bis-lenggries-1.184688 |title=Nackt bis Lenggries |accessdate=2019-04-20 |first=Lisa |last=Sonnabend |date=2010-05-17 |work=[[Sueddeutsche|Süddeutsche Zeitung (SZ)]]}}</ref> |
|||
In Österreich sind Naked Bike Rides dokumentiert 2009 sowohl in Wien (19. Juni) mit 600 Teilnehmern und erstmals auch in Graz (26. Juni). Juni 2014 wurde in Wien zum 9. Mal, also wohl seit 2006, sowie in Graz (ab Joanneum, mit Bodypainting) und Salzburg nackt geradelt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.criticalmass.at/1633 |titel=Wien : 19.Juni : 600 RadlerInnen beim naked Bikeride in Wien !! |hrsg=[[Critical Mass (Aktionsform)|Critical Mass]] |datum=2009-06-17 |abruf=2019-04-20}}</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://kultur.graz.at/kalender/event/6386580 |wayback=20150912023926 |text=Archivierte Kopie }} critical mass – naked bike ride. Kulturserver Graz, Archiv, 25. Juli 2009. Abgerufen am 25. Juli 2015.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://wiener-online.at/home/lebensstil/3824509/Nackt-durch-die-Stadt-radeln_Der-Naked-Bike-Ride |wayback=20150803102818 |text=Archivierte Kopie }} Tommi Tomson: Nackt durch die Stadt radeln: Der „Naked Bike Ride“. Wiener Online, 20. Juni 2014. Abgerufen am 25. Juli 2015.</ref><ref>http://graz.radln.net/cms/beitrag/11136707/48581145/ Horst Koschuta et al.: CM22 fast hüllenlos, ARGUS Steiermark, 2009. Abgerufen am 25. Juli 2015.</ref> |
|||
=== Nacktlaufen === |
|||
[[Datei:Bay to Breakers.jpg|mini|Nacktläufer beim [[Bay to Breakers]]]] |
|||
Schon in dem Buch ''The Zen of Running'' von 1974 wurde das Laufen mit so wenig [[Kleidung]] wie möglich und [[Barfüßigkeit|barfuß]] empfohlen, um Luft und Sonne an die Haut zu lassen und den Körper zu erden.<ref>Fred Rohé: The Zen of Running, New York 1974, ISBN 0-394-73038-0</ref> FKK-Vereine haben zum Teil Laufstrecken auf ihrem Gelände.<ref>{{cite web|url=http://www.bffl-bs.de/index.php?option=com_content&view=article&id=76&Itemid=198|title=bffl-bs.de|website=www.bffl-bs.de}}</ref> Das Nacktlaufen wird von einer zunehmenden Anzahl von vereinsungebundenen Freizeitsportlern ausgeübt, die sich in Nacktsportgruppen zusammenschließen. |
|||
Nacktlaufen erfreut sich einer zunehmenden Toleranz, wenn es abseits von Siedlungen im Wald ausgeübt wird. Nacktjoggen in Wäldern wird als [[Ordnungswidrigkeit]] nicht geahndet, weil hier und in entlegenen Gebieten eine mögliche Absicht, nackt zu provozieren, entfällt. Das Nacktlaufen auf öffentlichem Straßenland kann in Deutschland als [[Belästigung der Allgemeinheit]] geahndet werden, wenn es beim Ordnungsamt oder der Polizei angezeigt wird. Dieses wird begünstigt von einer offensichtlichen oder subjektiv unterstellten Absicht, sich [[Exhibitionismus|exhibitionistisch]] zu präsentieren oder zu [[Provokation|provozieren]]. |
|||
=== Nacktringkampf === |
|||
Ringkämpfe, ausgetragen mit Verzicht auf Kleidung, wurden in den letzten Jahren überwiegend in erotischen Spezialsegmenten thematisiert. Erst in jüngerer Zeit gewinnt der breitensportlich orientierte Gedanke unbekleideten Ringens wieder einen gewissen Raum. Bezugnahme ist dabei der Ringkampf als sportliche Auseinandersetzung in der vorchristlichen Kultur des antiken Griechenland. Ringen gehörte als Teilsportart zum antiken [[Pentathlon]] (Laufen, Fünfsprung, Diskuswurf, Speerwurf, Ringen). |
|||
=== Reiten === |
|||
[[Datei:Nude woman on horseback.jpg|mini|Nacktreiten bei Bonn]] |
|||
Für viele Nacktreiter ergänzen [[Freikörperkultur]] und [[Pferdesport]] einander ideal. Manche reiten ohne [[Reitsattel|Sattel]] und Decke auf nackten Pferden. Pferde mit hohem, knochigen Widerrist und hervortretender Wirbelsäule sind dafür allerdings weniger geeignet. Dasselbe gilt für Pferde mit besonders schwungvollem Trab. Inwieweit das Reiten ohne Sattel für das Pferd unangenehm ist, hängt vom Gewicht und vom Sitz des Reiters ab und von der Dauer des Rittes. |
|||
Nacktreiten ist in verschiedenen FKK-Anlagen möglich, beispielsweise in „La Jenny“ und in „La petite Brenne“ in Frankreich, „Lido Braco“ in Jamaica, in „Pizzo Greco“ in [[Kalabrien]] und im Naturistendorf „El Fonoll“ in [[Katalonien]]. In [[Namibia]] gehören Nacktritte zum Programm [[Naturismus|naturistischer]] [[Safari]]s. |
|||
=== Turnen === |
|||
Im antiken Griechenland war das Gymnasium Mittelpunkt des Lebens von über 18-jährigen Athleten, in dem nackt Turnübungen ausgeführt wurden. Frauen wurden von diesen Aktivitäten ausgeschlossen. Nacktgymnastik und Nacktringen werden in mehreren FKK-Anlagen angeboten. |
|||
=== Golf === |
|||
[[Datei:Golf nudist.jpg|mini|Nackter Golfspieler]] |
|||
Auf manchen FKK-Anlagen kann man nackt Golf spielen. |
|||
=== Nacktbogenschießen === |
|||
Auf mehreren FKK-Anlagen wird auch Bogenschießen und Speerwerfen angeboten. |
|||
== Internationale Treffen und Wettbewerbe == |
|||
Fast alle FKK-Vereine und naturistischen Urlaubsanlagen bieten ein mehr oder weniger großes Sportangebot an, vielfach werden dort auch Wettbewerbe ausgetragen. Im Folgenden werden darum nur einige überregional bekannte und wiederkehrende Nacktsport-Ereignisse dargestellt. |
|||
=== Die Internationale naturistische Sportwoche bei Szeged === |
|||
Das größte Nacktsportereignis in Europa ist die ''[[Internationale naturistische Sportwoche]]'' in der FKK-Anlage Sziksósfürdő bei [[Szeged|Segedin]] (ungarisch: ''Szeged''). Bei dem Treffen, das seit 1989 jeweils in der letzten Juliwoche stattfindet, stehen fast 40 Disziplinen auf dem Programm, darunter typische FKK-Sportarten wie [[Volleyball]], [[Badminton]], [[Schwimmsport|Schwimmen]], [[Tischtennis]], [[Tauziehen]] und [[Pétanque]], aber auch seltener nackt ausgeübte Disziplinen wie [[Hochsprung]], [[Weitsprung]], [[100-Meter-Lauf]], [[Mittelstreckenlauf|Geländelauf]] und eine Variante des [[Sumo]], die ohne den Gürtel [[Mawashi]] auskommt. Eine ungarische Besonderheit ist der Wettbewerb im [[Turul (Sport)|Turul]], eine Mannschaftssportart mit Regeln ähnlich dem Indiaka. Hinzu kommen Wettbewerbe im [[Schach]], [[Tischfußball]], [[Armdrücken]] sowie reine Spaßwettbewerbe wie Autoreifen-Weitwurf, Trabi-Schieben, Eiswürfel-Weitspucken und [[Körperbemalung]]. Die Teilnehmerzahl betrug zuletzt knapp 400. |
|||
=== Das Alpe-Adria-Treffen === |
|||
Das ''Alpe-Adria-Treffen'' ist ein internationales Sporttreffen mit vielseitigen Wettbewerben. Es fand jahrelang auf dem kroatischen Campingplatz [[Monsena]] statt, der aber seit 2006 eine Textilanlage ist (neuer Name: „Camping Amarin“). Darum hat im Jahr 2005 erstmals der FKK-Campingplatz [[Kažela]] bei [[Medulin]] das ''Alpe-Adria-Treffen'' ausgerichtet. |
|||
Nachdem auch Camping Kažela zu einer reinen Textilanlage umgebaut wurde, findet das Alpe-Adria-Treffen nun<!-- seit wann?? „Termin 2010 ist vom 03.06.-06.06.“ stand nach diesem Satz. Also vielleicht ab 2010.--> im „Camp Solaris Porec Istrien“ statt. Folgende Sportarten werden ausgerichtet: Volleyball, Tischtennis (Einzel/Doppel), Beachvolleyball, Petanque, Tennis (Einzel/Doppel), Tauziehen, Schach und diverse Kinderspiele. |
|||
=== Schwimmfest und Pétanque-Turnier der INF === |
|||
Die [[Internationale Naturisten Föderation]] (INF-FNI) veranstaltet seit vielen Jahren Schwimm- und Pétanque-Wettbewerbe. Zum 35. INF-Schwimmfest im November 2006 in Gijón/Spanien trafen sich rund 130 Teilnehmer. Das Petanque-Turnier findet im Jahre 2007 zum 26. Mal statt, am 25./26. August in der Anlage Hamaland im niederländischen [[Almere-haven]]. |
|||
Im September 2022 feierte die Internationale Naturisten Föderation das Turniers im NaturistenCamp ''Sonnensee'' bei [[Hannover]].<ref>[https://blog.inf-fni.org/de/das-inf-fni-petanque-turnier-sonnensee-2022/ Turnier 2022]</ref> Das INF Pétanque-Turnier 2023 soll vom 25. bis 27. August auf dem Campingplatz ''Délegyháza'', Ungarn, stattfinden.<ref>[https://events.inf-fni.org/de/event/internationales-petanque-turnier/ Turnier 2023]</ref> |
|||
=== Naturistische Schwimmgala in Amersfoort === |
|||
Seit den 1970er Jahren organisiert der Niederländische Naturistenbund (NFN) ein jährliches Schwimmtreffen in [[Amersfoort]] mit Wettbewerben, Spielen und Unterhaltung („Zwemgala“). Das Treffen fand im Jahr 2007 bereits zum 33. Mal statt (11. März). |
|||
=== Wettläufe === |
|||
==== Carrera Nudista de Sopelana ==== |
|||
Seit 1999 wird am Strand von [[Sopelana]] in der Nähe von [[Bilbao]] ([[Spanien]]) das 5000-Meter-Rennen „Carrera Nudista de Sopelana“ für Männer, Frauen und Kinder durchgeführt. Gegründet wurde das Event durch den Läufer Patxi Ros und heißt seit 2003 „Patxi Ros Trophy“.<ref>{{Internetquelle |url=http://ene-naturismo.org/de-lo-mas-natural/ |titel=De lo más natural |werk=ene-naturismo.org |datum=2009-09-20 |zugriff=2016-04-07 |sprache=es |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160208171755/http://ene-naturismo.org/de-lo-mas-natural/ |archiv-datum=2016-02-08 |offline=ja }}</ref> |
|||
==== Wettlauf beim Festival von Roskilde ==== |
|||
Während des großen jährlichen Musikfestivals in [[Roskilde-Festival|Roskilde]] (Dänemark) mit insgesamt rund 115.000 Besuchern wird seit dem Jahr 1999 ein nackter Wettlauf um Festivalpässe ausgetragen. Organisiert als Werbegag vom Festival-Radiosender, mussten ursprünglich 25 kurze Runden zurückgelegt werden. In den letzten Jahren wurde der Lauf mehrfach auf bis zu zwei Runden verkürzt, vor allem bei schlechtem Wetter. Nachdem in den Jahren 2003 und 2004 nur jeweils zwischen 10 und 15 Männer teilgenommen hatten, stieg die Teilnehmerzahl zuletzt auf fast 30, die Hälfte der Teilnehmer sind jetzt Frauen. Mit mehreren Tausend Zuschauern hat sich der Wettlauf als fröhlicher Bestandteil des Festivals etabliert. |
|||
==== Ehemalige Studentenprüfung „Naked Mile“ in Ann Arbor, Michigan ==== |
|||
Ab 1986 begingen einige Studentinnen und Studenten an der Universität von Ann Arbor das Ende der Klausuren des Wintersemesters im April mit einem Nacktlauf durch die Straßen der Stadt [[Ann Arbor]], wo sich die juristische Fakultät der Michigan University befindet. Das Ereignis gewann einige Aufmerksamkeit, bis im Jahre 2000<ref>http://www.nakedmile.com/countdown.html</ref> die Universität und die städtische Polizei angeblich aus Sicherheitsgründen gegen das Rennen vorzugehen begannen. Im Jahre 2002 trugen die Teilnehmer Unterwäsche, im Jahre 2003 wurden die höchstens 7 Teilnehmer verhaftet. Durch die Verschiebung um einen Tag im Jahr 2004 und eine neue Route konnten 14 Teilnehmer gegen die Verhaftungen im vorangegangenen Jahr protestieren und die eigene Verhaftung vermeiden. Im Jahre 2005 wurde der Event umbenannt in „Painted Mile“ mit Bodypaint. Im Jahr 2007 war die Tradition dieses Studentenspaßes verschwunden. |
|||
=== Der Surfwettbewerb des Sydney Fringe Festivals === |
|||
In den 1990er Jahren wurde mehrere Jahre lang jeweils im Januar an der Bondi Beach von [[Sydney]] ein nackter Surfwettbewerb ausgetragen. Der ''Nude Surfing Contest''<ref>{{cite web |url=http://www.cnn.com/WORLD/9801/27/fringe/aussie.nudists/ |title=CNN – Surf’s up, suits off: Nude surfing events in Australia – Jan. 27, 1998 |website=www.cnn.com}}</ref> war ein Bestandteil des ''Sydney Fringe Festival'' und zog mehrere Dutzend Teilnehmer sowie Tausende Zuschauer an, Thema des Festivals waren Musik, Theater und Film. Der Surfwettbewerb war meist das einzige textilfreie Ereignis des Treffens und hatte damit eine ähnliche Stellung wie der Nacktlauf des Roskilde-Musikfestivals. Mehrfacher Gewinner war der Surfer Rod Cox. Im Internet fehlen Belege für eine Wiederholung des Wettbewerbs nach dem Jahr 2003. |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
||
* [[Soziales Handeln]] |
|||
*[[:en:World Naked Bike Ride|World Naked Bike Ride]] in der englischsprachigen Wikipedia |
|||
* [[Sozialverhalten]] |
|||
*[[:en:Female Nude Wrestling|Female Nude Wrestling]] in der englischsprachigen Wikipedia |
|||
* [[Sitte]] |
|||
* [[Anstand]] |
|||
== Quellen == |
|||
=== Literatur === |
|||
* Tony Perrottet: ''The Naked Olympics: The True Story of the Ancient Games: The True Story of the Olympic Games.'' Random House 2004, ISBN 978-0-8129-6991-7. |
|||
* Anita & Wolfgang Gramer: ''1,2,frei! Das NacktAktivbuch.'' mym Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-937502-04-5. |
|||
* Werner Sonntag: ''Kampfes Lust: Über die Erotik der Körperbegegnung im Zweikampf / Beschreibung einer Szene / Wenn Frauen kämpfen und Männer zuschauen: Emanzipation, Stimulation, Obsession?'' Verlag Laufen und Leben, 1. Auflage 2002, ISBN 978-3-9802835-2-6. |
|||
== |
=== Weblinks === |
||
{{Commonscat|Nude sports|Nacktheit im Sport}} |
|||
*Tony Perrottet: ''The Naked Olympics'', Random House 2004 |
|||
{{Wiktionary|Nacktjoggen}} |
|||
* [http://www.naktiv.net/index.html/ Naked and Active in Europe and Beyond] |
|||
<!-- * [http://www.inf-fni.org/pages.php?id=9 Sportseite der International Naturist Federation] /Auskommentiert: Die „Sportseite“ gibt es anscheinend nicht mehr, der Rest der Site ist zu allgemein für diesen Artikel --> |
|||
<!-- * [http://science.orf.at/stories/1741434 „Nackt sind alle gleich“] orf.at. nicht erreichbar 15. August 2020 --> |
|||
* Claudia: [https://www.indenbergen.de/weblog/14773-spannende-fakten-nacktwandern/ 7 spannende Fakten über das Nacktwandern] – indenbergen.de, 11. Jänner 2018, abgerufen am 15. August 2020. |
|||
=== Einzelnachweise === |
|||
==Weblinks== |
|||
<references /> |
|||
*[http://www-x.nzz.ch/folio/archiv/2004/08/articles/perrottet.html NZZ Folio: Die Schenkelentblösserinnen] |
|||
*[http://www.der-mensch-in-der-natur.de/ Der Mensch in der Natur - nackt und frei] |
|||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Freikörperkultur]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Sportgattung]] |
||
[[en:Nudity in sport]] |
|||
[[da:Nøgenhed i sport]] |
Aktuelle Version vom 21. April 2025, 17:46 Uhr

Nacktsport ist die unbekleidete Ausübung sportlicher Tätigkeiten.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In FKK-Vereinen sind in Deutschland rund 50.000 Menschen organisiert, in den 1970er Jahren waren es noch ca. 150.000 Personen.
Akzeptanz des Nacktsports
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Meilenstein für die Akzeptanz des Nacktsports in Deutschland war die Aufnahme des Deutschen Verbandes für Freikörperkultur (DFK) in den Deutschen Sportbund 1963. Seitdem gewannen viele deutsche FKK-Vereine die Gemeinnützigkeit, weil sie die sportliche Betätigung ihrer Mitglieder fördern.
Außerhalb privater bzw. teilöffentlicher Bereiche überwiegen negative Reaktionen auf nackt Sport treibende Personen.[1]
Vorteile des Nacktsports
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hauptvorteil des Nacktsports soll der bessere Temperaturausgleich des Körpers durch ungehindertes Schwitzen sowie der wegfallende Aufwand für Erwerb, Pflege und Reinigung von Sportbekleidung sein. Ein weiterer Vorteil kann das als angenehm empfundene Gefühl der Nacktheit insbesondere bei körperlicher Aktivität und das als besser empfundene Körpergefühl sein.[2] Als weiterer Vorteil wird genannt, dass bei Nacktsportlern die Bewegungsabläufe der verschiedenen Sportarten besser erkennbar sind, als wenn sie durch Kleidung verdeckt würden.
Einige Sportarten erfordern Bekleidung, sei es zum Schutz (Fechten), zum Warmhalten des Körpers (Wintersport) oder weil der Bekleidung eine weitere Funktion in der entsprechenden Sportart zukommt (Judo, Sumo).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Antike
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Griechenland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die gymnischen (altgriechisch γυμνός gymnos, deutsch ‚nackt, unbekleidet‘) Sportarten der Antike, die – ihrem Namen entsprechend – nackt ausgeübt wurden, können als Vorläufer des heutigen Nacktsports angesehen werden. Nicht nur die Olympischen Spiele der Antike wurden mehrere Jahrhunderte lang nackt ausgetragen. Auch Sport und zeremonielle Tänze wurden vielfach unbekleidet durchgeführt. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die Gymnopaedien, ein großes und mehrtägiges sommerliches Festival zu Ehren des Gottes Apollo, das rund 800 Jahre lang jeweils im Juli auf der Agora von Sparta gefeiert wurde. Zu den Gymnopädien gehörten Chor-, Tanz- und Sportwettbewerbe mit teils religiösem, teils militärischem Charakter. Der überwiegende Teil der männlichen Jugend der Stadt nahm daran teil.
Besonders verbreitet war der Nacktsport in Sparta, wo Jungen und Mädchen von den Dorern gemeinsam gymnastisch ausgebildet wurden. Die nur von Frauen ausgeübten Heraia, die möglicherweise eine Entsprechung der Olympischen Spiele für Frauen waren, wurden in kurzer Tunika mit entblößter rechter Brust ausgeübt.
Rom
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Eroberung Griechenlands im Jahr 146 v. Chr. haben die Römer die Nacktheit bei den Olympischen Spielen nicht verboten. Jedoch berichtete Plutarch, dass es den alten römischen Sitten widerspreche, den Körper zu entblößen. Auch der Schriftsteller Quintus Ennius schrieb mit Blick auf die Hellenen, dass es der Schande Anbeginn sei, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen.[3] Die Römer traten in Sportkleidung an. Cicero sah in der Nacktheit der Hellenen – insbesondere in Verbindung mit der dort gepflegten Knabenliebe – einen Verstoß gegen die höchsten römischen Tugenden.[4] Im ersten Buch seiner Schrift De officiis legt Cicero dar, dass die römische Lebensart das gemeinsame Nacktbaden von Vater und Sohn, sowie von Schwiegervater und Schwiegersohn verbot. Im Rahmen der von den Vätern angestoßenen, vormilitärischen Erziehung ihrer Söhne war das Nacktschwimmen im Tiber sowie das nackte Training in den Sportstätten jedoch üblich.

Von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter orientalischem Einfluss setzte sich die Tabuisierung der öffentlichen Nacktheit im spätrömischen Selbstverständnis endgültig durch. Vertreter des Christentums wandten sich auch gegen den Sport an sich. So wurden die Olympischen Spiele 393 n. Chr. durch Kaiser Theodosius I. verboten. Die Kritik galt hier vor allem dem heidnischen Ursprung der Spiele.
In Europa blieb der Nacktsport in der Folge auf den engsten privaten Bereich begrenzt.[5] Eine Ausnahme bildete das Nacktbaden – insbesondere von Kindern – an Seen, Flüssen und Stränden. In anderen Teilen der Welt, wie Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien, gab es weniger Probleme mit nackten Sportarten und Spielen.
19. und 20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Allgemeine Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sport in seiner heutigen Form wurde erst im 19. Jahrhundert populär. Bis dahin war sportliches Training ein Privileg der gehobeneren Schichten. Ab dem frühen 20. Jahrhundert begann in den nordischen Ländern und in Deutschland mit der FKK-Bewegung auch der Nacktsport. Seit den 1920er Jahren wurden Schwimmwettbewerbe zeitweise nackt ausgetragen, da sich einige Schwimmer durch den Verzicht auf Badebekleidung bessere Zeiten erhofften. Dieses Argument hat sich allerdings mit der modernen Sportbekleidung ins Gegenteil verkehrt, weswegen nur noch reine Freizeitsportler Nacktwettbewerbe austragen.
Nacktsport und Reformpädagogik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1920er Jahren ließ die Hamburger Oberschulbehörde aufgrund positiver Erfahrungen aus Dänemark den Nacktsport im Grundschulalter nicht nur zu, sondern empfahl ihn; Zitat aus einem Schreiben vom 4. September 1924: „Die Gewöhnung an diese Form des Nacktturnens muß mit dem Einsetzen der wärmeren Jahreszeit erfolgen, wobei auf schwächliche Kinder Rücksicht zu nehmen ist.“
Im Bereich der Privatschulen gab es solche Initiativen vereinzelt bereits vor dem Ersten Weltkrieg. So war die 1910 gegründete Odenwaldschule Oberhambach bei Heppenheim ein solcher Ort: Im Sportunterricht turnten Jungen und Mädchen gemeinsam und nackt.[6]
Die 1919 gegründete Priory Gate School in England verfolgte dieses reformpädagogische Konzept mit Elementen einer naturistischen Pädagogik mit dem Ziel der Selbstentfaltung. Theodore J. Faithfull, Gründer und Leiter der Schule, sah in darin eine Alternative zu etablierten Schulen, die seiner Ansicht nach auf eine zu starke Anpassung der Schüler hinarbeiteten. Zum Konzept dieser Internatsschule gehörte die Nacktheit beim Sport, beim (Sonnen-)Baden sowie beispielsweise beim Zeichenunterricht. Sitz der Schule war zunächst Sudbury (Suffolk), später siedelte sie nach Walsham Hall in Walsham-le-Willows, nahe Bury St. Edmunds über. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte die 1927 von Alexander Sutherland Neill gegründete Schule Summerhill. Auch hier hatte der Nacktsport einen festen Platz, war jedoch ebenso freiwillig wie der Unterricht selbst.
In Deutschland entstand 1927 das Lichtschulheim Lüneburger Land (LLL) in Glüsingen (Lüneburger Heide). Der Pädagoge Walter Fränzel verwirklichte durch Gründung einer höheren Schule auf dem Lande seine Reformideen. Zum Konzept Fränzels gehörte unter anderem der ständige Aufenthalt „in gesundheitsfördernder Wald- und Heideluft“, organische Verbindung von Leben und Unterricht, das freundschaftlich-kameradschaftliche Verhältnis von Lehrern und Schülern, außerdem die „Gewöhnung an Wind und Wetter besonders durch Nacktsein bei Gymnastik, Morgenlauf, Sport und Spiel im Sinne der Freikörperkultur“.[7]
Heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1970er Jahren gewannen zahlreiche deutsche FKK-Vereine die von ihnen seit langem angestrebte Gemeinnützigkeit, weil sie die sportliche Betätigung ihrer Mitglieder förderten. Sport war bereits seit ihrer Entstehung ein fester Bestandteil der naturistischen Bewegung. Im Rahmen des Naturismus ist der Nacktsport (Wandern, Reiten, Schwimmen, Tennisspielen, Indiaca, Boule, Federball usw.) heute weitgehend akzeptiert und für viele, etwa im Urlaub, fast zur Normalität geworden. Die Sportarten an FKK-Stränden und -Campingplätzen und in naturistischen Urlaubsanlagen unterscheiden sich nicht von denen in textilen Anlagen. Bei Sportarten mit Körperkontakt wird jedoch von Anfängern im Naturismus oft Kleidung getragen, um körperliche Erregung zu vermeiden. Die Angst vor einer solchen Offenbarung körperlicher Reaktionen ist in vielen Fällen unbegründet. So fordert etwa der nach altgriechischem Vorbild nackt betriebene Ringkampf Konzentration auf Kraft und Technik. In naturistischen Urlaubsanlagen gelten auch dazu bisweilen unterschiedliche Bekleidungsregeln.
Organisierter Naturismus und Nacktsport in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nacktsport wird heutzutage vermehrt durch vereinsungebundene Einzelpersonen und Freizeitgruppen ausgeübt. Nachdem zu Anfang des 20. Jahrhunderts der Nacktsport noch auf öffentlich zugänglichen Arealen stattfand, zog sich die FKK-Bewegung vorwiegend auf Vereinsgelände zurück. Außerhalb hat sich eine durch das Internet vereinte Bewegung gebildet, welche Nacktsport in Wald und Flur propagiert.
Der Dachverband der rund 160 deutschen FKK-Vereine, der Deutsche Verband für Freikörperkultur (DFK) e. V. versteht sich selbst als Sportverband. Er trägt folglich den Namenszusatz „Verband für Familien-, Breitensport und Naturismus e. V. (DFK) im Deutschen Olympischen Sportbund“, seine Geschäftsstelle hat ihren Sitz im Haus des Sports in Hannover.
Innerhalb des DFK gibt es aktuell (2007) neben den Sportwarten der örtlichen Vereine zehn Sportwarte mit regionaler und acht mit sportart-spezifischer Zuständigkeit. Neben der „Vizepräsidentin Sport“ im Präsidium des DFK (z. Zt. Erika Eickhoff) gibt es sogenannte Fachwarte für Faustball, Indiaka, Kanu, Pétanque, Schwimmen, Tischtennis und Volleyball. In diesen Disziplinen werden auch regionale und bundesweite Wettbewerbe ausgetragen.
Über das Verhältnis von Naturismus und Nacktsport in Deutschland findet sich auf der Internetseite des DFK folgende Aussage:
- „Ungefähr seit 1970 begann die organisierte Freikörperkultur ihre Struktur in Richtung FKK-Sportverein und -verband zu verändern. Diese äußerliche Veränderung und der Wettbewerb mit den textilen Sportvereinen lässt die traditionelle Freikörperkultur zu immer häufigeren Kompromissen greifen. Hier liegt die Gefahr, die Grundziele der freien Bewegung in Licht, Luft und Sonne auf den Geländen einer kommerziellen Sichtweise zu opfern. […] Das traditionelle Sportangebot muss erweitert werden, will der FKK-Verein im Kreis der Sportvereine bestehen.“
Einzelne Sportarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwimmen und Strandsportarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die häufigste Form des Nacktsports ist Schwimmen. Badeanzüge sind eine verhältnismäßig junge Erfindung, zuvor wurde überhaupt nicht oder stets nach Geschlecht getrennt auch nackt gebadet (vgl. Artikel Badekultur).
In Deutschland und vielen Ländern Europas ist Nacktbaden und -schwimmen in Badeanlagen, an Stränden, Seen und Flüssen weit verbreitet und gesellschaftlich annähernd akzeptiert. Durch Gerichtsurteile ist „Nacktheit in Strandnähe“ in Deutschland faktisch legalisiert und stellt keine Ordnungswidrigkeit mehr dar. Unabhängig davon werden durch manche Kommunen Strand-, Fluss- oder Parkbereiche ausgewiesen, in denen das Nacktbaden und -sonnen ausdrücklich zugelassen ist.[8] Infolgedessen können viele Strandsportarten nackt ausgeübt werden. In traditionell katholisch oder orthodox geprägten Ländern wie Polen oder Griechenland sind Nacktbadestrände hingegen selten oder gar formal verboten (siehe Artikel Nacktheit).

In den USA war es teilweise bis in die 1970er-Jahre hinein üblich, dass die Knaben der High-School am Schwimmunterricht nackt teilnehmen mussten. Während für die Mädchen, die zu gesonderten Zeiten Schwimmunterricht hatten, Badekleider gestellt wurden, scheuten viele Schulen neben für die Schüler undurchsichtigen Hygieneaspekten[9] die Kosten für die zusätzlichen Schwimmkleider.[10] (Tatsächlich waren die Poolreinigungs- und Filteranlagen damals noch recht empfindlich auf Schmutz und Gewebefasern, und Chlorifizierung war noch weitgehend unbekannt.) Nach der Einführung von Title IX im Jahr 1972 wurde der Schulsport weitgehend auf gemischtgeschlechtlichen Unterricht umgestellt, wodurch das Nacktbaden nicht mehr als möglich betrachtet wurde. Die alte Praxis wurde vergessen oder gar verleumdet.[9][11] Nacktbadestrände und auch private Thermen mit „europäischer“ Badetradition sind aber nie ganz verschwunden, etwa in Sandy Hook in der Nähe von New York.
Viele Menschen, die gerne nackt Sport betreiben, betrachten sich jedoch nicht als FKK-Anhänger, Naturisten oder gar Nudisten.
Wandern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Nacktwandern entstand im Zusammenhang mit der Freikörperkultur (FKK) im frühen 20. Jahrhundert. Aus einem romantischen Naturverständnis heraus sprach sich beispielsweise Richard Ungewitter (1868–1958), einer der Pioniere rassistisch verstandener Freikörperkultur, im Jahre 1912 gegen „Zimmer-Luftbäder“ aus und forderte die öffentliche und damit auch der sozialen Kontrolle unterliegende FKK. Bereits 1916 wanderten englische Touristen im zentralschweizerischen Maderanertal unbehelligt nackt.[12] Die Naturisten wie der Reformpädagoge und Lebensreformer Werner Zimmermann und INF-Mitbegründer Eduard Fankhauser wanderten und kletterten angeblich nackt in den Schweizer Alpen und pflegten in St. Moritz den nackten Skilauf. Es gilt zu beachten, dass sich diese Pioniere nicht nur konsequent pionierhaft (Gleichberechtigung für Frauen, Pazifismus, Zinsverbot) für einen Wandel einsetzten, sondern in den Bergen auch kaum mit Dritt-Begegnungen wie in der heutigen Freizeitgesellschaft zu rechnen hatten. In der Geschichte des Naturismus der INF/FNI berichtet Karl Dreßen von „zum Teil meilenweiten Nacktwanderungen“.
Der erste Nacktwanderweg wurde im Juli 1984 von Franz Rutar nahe Klagenfurt (Österreich) geschaffen. Er führte über eine Länge von 3 km durch öffentlich zugänglichen, lichten Laub- und Fichtenwald. Im Harz wurde im Mai 2010 in der Nähe von Wippra der Harzer Naturistenstieg (18-km-Rundweg) als erster deutscher Nacktwanderweg freigegeben.[13][14] Als zweiter Nacktwanderweg wurde 2012 der Naturistenweg Undeloh in der Lüneburger Heide eingerichtet. Ein weiterer war für 2015 bei Trebbin in Brandenburg geplant, liegt aber nach erheblichen Widerständen auf Eis.[15][16]
Nacktwanderer verstehen ihre Nacktheit nicht als Provokation. Es geht in erster Linie um das Naturerlebnis. Da es keine störende Kleidung gibt, spürt man alles, Sonne, Wind und Schweiß unmittelbar. Auch kann der Abenteuerfaktor, der Ausbruch aus der Gesellschaft eine Rolle spielen. Um Störungen zu vermeiden, bevorzugen sie dennoch wenig begangene Strecken in entlegenen Gebieten. Öffentliche Straßen und Plätze werden grundsätzlich gemieden.[17]
Manche Nacktwanderer legen selbst größere Strecken barfuß zurück (Barfußwandern).
Seit einigen Jahren finden unter anderem im Berliner Grunewald und im dünn besiedelten Land Brandenburg, in der Sächsischen Schweiz, in Thüringen, im Rothaargebirge, dem Spessart, der Eifel, im Isargebiet in und um München, in Kärnten, rings um Hamburg, in der Lüneburger Heide, im Schwäbischen Wald, im Bregenzerwald im Alpstein sowie in den übrigen Schweizer Alpen und im Jura mehr oder weniger regelmäßig naturistische Wanderungen statt.
Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um 2008 wurden im Alpstein häufiger Nacktwanderer gesichtet. Spätestens als diese Gegend in einschlägigen Internetforen als Nacktwanderparadies angepriesen wurde und auch das Schweizer Fernsehen darüber berichtete, wurde das Nacktwandern für eine breitere Öffentlichkeit zu einem Thema.[18] Nachdem im Kanton Appenzell Innerrhoden ein Strafverfahren gegen einen Nacktwanderer wegen «groben Unfugs» mangels eines Klägers eingestellt werden musste, hat am 26. April 2009 die Landsgemeinde Art. 15 des kantonalen Übertretungsstrafrechts um das Offizialdelikt des «öffentlichen anstössigen, Sitte oder Anstand verletzenden Verhaltens» ergänzt.[19][20]
Darauf folgte eine Diskussion, ob ein Kanton überhaupt befugt sei, ein entsprechendes Verbot auszusprechen. Die Argumentation war, dass anlässlich der Revision des Schweizerischen Strafgesetzbuches von 1991 der Straftatbestand der «Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit» (Art. 203 aStGB), auf Grund dessen in der Vergangenheit auch Strafen gegen Nacktbadende ausgesprochen worden waren, aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Daher sei das Fehlen eines entsprechenden Straftatbestands vom Gesetzgeber ausdrücklich gewollt (also ein «qualifiziertes Schweigen»), und somit könne ein Kanton nicht über das kantonale Übertretungsstrafrecht diesen Strafbestand wieder einführen.
Am Sonntag, dem 11. Oktober 2009, wurde zwischen 15 Uhr 40 und 16.00 Uhr im Naherholungsgebiet Nieschberg bei Herisau (Appenzell Ausserrhoden) ein Nacktwanderer gesichtet und wegen «unanständigen Benehmens» verzeigt (Art. 19 kantonales Strafrecht AR, ähnliche Norm wie der oben erwähnte innerrhoder Artikel). Der Fall wurde durch alle Instanzen bis vor das Bundesgericht gebracht. Dieses entschied am 17. November 2011 gegen den Wanderer und erklärte kantonale Gesetze gegen das Nacktwandern als zulässig.[21]
Die Argumentation des Bundesgerichts war, dass zwar tatsächlich das Sexualstrafrecht im Strafgesetzbuch abschließend geregelt sei. Beim Nacktwandern handle es sich aber nicht um eine sexuelle Übertretung, sondern um einen Verstoß gegen Anstand und Sitten. Dabei dürften die allgemeinen «Sitten» nicht mit der sexuellen «Sittlichkeit» verwechselt werden. Eine Norm, die demjenigen Strafe androhe, der «öffentlich Sitte und Anstand grob verletze», falle durchaus in die kantonale Kompetenz und sei auch hinreichend bestimmt. Der Entscheid war innerhalb des Richtergremiums nicht unumstritten (Stimmenverhältnis 3:2), nichtsdestotrotz dürfte er nun für längere Zeit Bestand haben.
Radfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 2003 findet jährlich mit wachsender Beteiligung der (World Naked Bike Ride, WNBR) statt, der mit Nacktsport jedoch nichts zu tun hat; es ist gemäß Definition auf der Homepage vielmehr ein Protest gegen den Raumbedarf des Automobilverkehrs und dessen Gefahren.[22] Im Jahr 2006 nahmen in mehreren Dutzend Städten, zumeist in den USA, mehrere tausend Radfahrer an dem Ereignis teil. In Deutschland gab es Teilnehmergruppen in etwa sechs Städten, darunter Berlin, Frankfurt am Main, Bonn und München. Die Veranstalter demonstrieren damit vor allem für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Die Publizität des World Naked Bike Ride hat die Zahl privater Nackt-Radtouren zunehmen lassen. Organisierte Nacktfahrten im Münchner Raum hatten bis zu 32 Teilnehmer.[23]
In Österreich sind Naked Bike Rides dokumentiert 2009 sowohl in Wien (19. Juni) mit 600 Teilnehmern und erstmals auch in Graz (26. Juni). Juni 2014 wurde in Wien zum 9. Mal, also wohl seit 2006, sowie in Graz (ab Joanneum, mit Bodypainting) und Salzburg nackt geradelt.[24][25][26][27]
Nacktlaufen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schon in dem Buch The Zen of Running von 1974 wurde das Laufen mit so wenig Kleidung wie möglich und barfuß empfohlen, um Luft und Sonne an die Haut zu lassen und den Körper zu erden.[28] FKK-Vereine haben zum Teil Laufstrecken auf ihrem Gelände.[29] Das Nacktlaufen wird von einer zunehmenden Anzahl von vereinsungebundenen Freizeitsportlern ausgeübt, die sich in Nacktsportgruppen zusammenschließen.
Nacktlaufen erfreut sich einer zunehmenden Toleranz, wenn es abseits von Siedlungen im Wald ausgeübt wird. Nacktjoggen in Wäldern wird als Ordnungswidrigkeit nicht geahndet, weil hier und in entlegenen Gebieten eine mögliche Absicht, nackt zu provozieren, entfällt. Das Nacktlaufen auf öffentlichem Straßenland kann in Deutschland als Belästigung der Allgemeinheit geahndet werden, wenn es beim Ordnungsamt oder der Polizei angezeigt wird. Dieses wird begünstigt von einer offensichtlichen oder subjektiv unterstellten Absicht, sich exhibitionistisch zu präsentieren oder zu provozieren.
Nacktringkampf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ringkämpfe, ausgetragen mit Verzicht auf Kleidung, wurden in den letzten Jahren überwiegend in erotischen Spezialsegmenten thematisiert. Erst in jüngerer Zeit gewinnt der breitensportlich orientierte Gedanke unbekleideten Ringens wieder einen gewissen Raum. Bezugnahme ist dabei der Ringkampf als sportliche Auseinandersetzung in der vorchristlichen Kultur des antiken Griechenland. Ringen gehörte als Teilsportart zum antiken Pentathlon (Laufen, Fünfsprung, Diskuswurf, Speerwurf, Ringen).
Reiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für viele Nacktreiter ergänzen Freikörperkultur und Pferdesport einander ideal. Manche reiten ohne Sattel und Decke auf nackten Pferden. Pferde mit hohem, knochigen Widerrist und hervortretender Wirbelsäule sind dafür allerdings weniger geeignet. Dasselbe gilt für Pferde mit besonders schwungvollem Trab. Inwieweit das Reiten ohne Sattel für das Pferd unangenehm ist, hängt vom Gewicht und vom Sitz des Reiters ab und von der Dauer des Rittes.
Nacktreiten ist in verschiedenen FKK-Anlagen möglich, beispielsweise in „La Jenny“ und in „La petite Brenne“ in Frankreich, „Lido Braco“ in Jamaica, in „Pizzo Greco“ in Kalabrien und im Naturistendorf „El Fonoll“ in Katalonien. In Namibia gehören Nacktritte zum Programm naturistischer Safaris.
Turnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im antiken Griechenland war das Gymnasium Mittelpunkt des Lebens von über 18-jährigen Athleten, in dem nackt Turnübungen ausgeführt wurden. Frauen wurden von diesen Aktivitäten ausgeschlossen. Nacktgymnastik und Nacktringen werden in mehreren FKK-Anlagen angeboten.
Golf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf manchen FKK-Anlagen kann man nackt Golf spielen.
Nacktbogenschießen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf mehreren FKK-Anlagen wird auch Bogenschießen und Speerwerfen angeboten.
Internationale Treffen und Wettbewerbe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fast alle FKK-Vereine und naturistischen Urlaubsanlagen bieten ein mehr oder weniger großes Sportangebot an, vielfach werden dort auch Wettbewerbe ausgetragen. Im Folgenden werden darum nur einige überregional bekannte und wiederkehrende Nacktsport-Ereignisse dargestellt.
Die Internationale naturistische Sportwoche bei Szeged
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das größte Nacktsportereignis in Europa ist die Internationale naturistische Sportwoche in der FKK-Anlage Sziksósfürdő bei Segedin (ungarisch: Szeged). Bei dem Treffen, das seit 1989 jeweils in der letzten Juliwoche stattfindet, stehen fast 40 Disziplinen auf dem Programm, darunter typische FKK-Sportarten wie Volleyball, Badminton, Schwimmen, Tischtennis, Tauziehen und Pétanque, aber auch seltener nackt ausgeübte Disziplinen wie Hochsprung, Weitsprung, 100-Meter-Lauf, Geländelauf und eine Variante des Sumo, die ohne den Gürtel Mawashi auskommt. Eine ungarische Besonderheit ist der Wettbewerb im Turul, eine Mannschaftssportart mit Regeln ähnlich dem Indiaka. Hinzu kommen Wettbewerbe im Schach, Tischfußball, Armdrücken sowie reine Spaßwettbewerbe wie Autoreifen-Weitwurf, Trabi-Schieben, Eiswürfel-Weitspucken und Körperbemalung. Die Teilnehmerzahl betrug zuletzt knapp 400.
Das Alpe-Adria-Treffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Alpe-Adria-Treffen ist ein internationales Sporttreffen mit vielseitigen Wettbewerben. Es fand jahrelang auf dem kroatischen Campingplatz Monsena statt, der aber seit 2006 eine Textilanlage ist (neuer Name: „Camping Amarin“). Darum hat im Jahr 2005 erstmals der FKK-Campingplatz Kažela bei Medulin das Alpe-Adria-Treffen ausgerichtet.
Nachdem auch Camping Kažela zu einer reinen Textilanlage umgebaut wurde, findet das Alpe-Adria-Treffen nun im „Camp Solaris Porec Istrien“ statt. Folgende Sportarten werden ausgerichtet: Volleyball, Tischtennis (Einzel/Doppel), Beachvolleyball, Petanque, Tennis (Einzel/Doppel), Tauziehen, Schach und diverse Kinderspiele.
Schwimmfest und Pétanque-Turnier der INF
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Internationale Naturisten Föderation (INF-FNI) veranstaltet seit vielen Jahren Schwimm- und Pétanque-Wettbewerbe. Zum 35. INF-Schwimmfest im November 2006 in Gijón/Spanien trafen sich rund 130 Teilnehmer. Das Petanque-Turnier findet im Jahre 2007 zum 26. Mal statt, am 25./26. August in der Anlage Hamaland im niederländischen Almere-haven. Im September 2022 feierte die Internationale Naturisten Föderation das Turniers im NaturistenCamp Sonnensee bei Hannover.[30] Das INF Pétanque-Turnier 2023 soll vom 25. bis 27. August auf dem Campingplatz Délegyháza, Ungarn, stattfinden.[31]
Naturistische Schwimmgala in Amersfoort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit den 1970er Jahren organisiert der Niederländische Naturistenbund (NFN) ein jährliches Schwimmtreffen in Amersfoort mit Wettbewerben, Spielen und Unterhaltung („Zwemgala“). Das Treffen fand im Jahr 2007 bereits zum 33. Mal statt (11. März).
Wettläufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carrera Nudista de Sopelana
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1999 wird am Strand von Sopelana in der Nähe von Bilbao (Spanien) das 5000-Meter-Rennen „Carrera Nudista de Sopelana“ für Männer, Frauen und Kinder durchgeführt. Gegründet wurde das Event durch den Läufer Patxi Ros und heißt seit 2003 „Patxi Ros Trophy“.[32]
Wettlauf beim Festival von Roskilde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des großen jährlichen Musikfestivals in Roskilde (Dänemark) mit insgesamt rund 115.000 Besuchern wird seit dem Jahr 1999 ein nackter Wettlauf um Festivalpässe ausgetragen. Organisiert als Werbegag vom Festival-Radiosender, mussten ursprünglich 25 kurze Runden zurückgelegt werden. In den letzten Jahren wurde der Lauf mehrfach auf bis zu zwei Runden verkürzt, vor allem bei schlechtem Wetter. Nachdem in den Jahren 2003 und 2004 nur jeweils zwischen 10 und 15 Männer teilgenommen hatten, stieg die Teilnehmerzahl zuletzt auf fast 30, die Hälfte der Teilnehmer sind jetzt Frauen. Mit mehreren Tausend Zuschauern hat sich der Wettlauf als fröhlicher Bestandteil des Festivals etabliert.
Ehemalige Studentenprüfung „Naked Mile“ in Ann Arbor, Michigan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1986 begingen einige Studentinnen und Studenten an der Universität von Ann Arbor das Ende der Klausuren des Wintersemesters im April mit einem Nacktlauf durch die Straßen der Stadt Ann Arbor, wo sich die juristische Fakultät der Michigan University befindet. Das Ereignis gewann einige Aufmerksamkeit, bis im Jahre 2000[33] die Universität und die städtische Polizei angeblich aus Sicherheitsgründen gegen das Rennen vorzugehen begannen. Im Jahre 2002 trugen die Teilnehmer Unterwäsche, im Jahre 2003 wurden die höchstens 7 Teilnehmer verhaftet. Durch die Verschiebung um einen Tag im Jahr 2004 und eine neue Route konnten 14 Teilnehmer gegen die Verhaftungen im vorangegangenen Jahr protestieren und die eigene Verhaftung vermeiden. Im Jahre 2005 wurde der Event umbenannt in „Painted Mile“ mit Bodypaint. Im Jahr 2007 war die Tradition dieses Studentenspaßes verschwunden.
Der Surfwettbewerb des Sydney Fringe Festivals
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1990er Jahren wurde mehrere Jahre lang jeweils im Januar an der Bondi Beach von Sydney ein nackter Surfwettbewerb ausgetragen. Der Nude Surfing Contest[34] war ein Bestandteil des Sydney Fringe Festival und zog mehrere Dutzend Teilnehmer sowie Tausende Zuschauer an, Thema des Festivals waren Musik, Theater und Film. Der Surfwettbewerb war meist das einzige textilfreie Ereignis des Treffens und hatte damit eine ähnliche Stellung wie der Nacktlauf des Roskilde-Musikfestivals. Mehrfacher Gewinner war der Surfer Rod Cox. Im Internet fehlen Belege für eine Wiederholung des Wettbewerbs nach dem Jahr 2003.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tony Perrottet: The Naked Olympics: The True Story of the Ancient Games: The True Story of the Olympic Games. Random House 2004, ISBN 978-0-8129-6991-7.
- Anita & Wolfgang Gramer: 1,2,frei! Das NacktAktivbuch. mym Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-937502-04-5.
- Werner Sonntag: Kampfes Lust: Über die Erotik der Körperbegegnung im Zweikampf / Beschreibung einer Szene / Wenn Frauen kämpfen und Männer zuschauen: Emanzipation, Stimulation, Obsession? Verlag Laufen und Leben, 1. Auflage 2002, ISBN 978-3-9802835-2-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naked and Active in Europe and Beyond
- Claudia: 7 spannende Fakten über das Nacktwandern – indenbergen.de, 11. Jänner 2018, abgerufen am 15. August 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ News.de-Redaktion: Nacktwandern: Natürlich statt ärgerlich.
- ↑ Fit For Fun 3/2008, S. 8
- ↑ Ennius: scen. 395
- ↑ Rigobert W. Fortuin: Der Sport im augusteischen Rom. Philologische und sporthistorische Untersuchungen. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996. ISBN 978-3-515-06850-5. S. 48.
- ↑ Bettgeschichte: Zu zehnt im Vierfüssler. In: Beobachter.
- ↑ Nacktsportunterricht in der Odenwaldschule. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 18. Dezember 2017.
- ↑ Arnd Krüger: There goes this art of manliness. In: Journal of Sport History. Band 18, 1991, Nr. 1, 135–159; Archivierte Kopie ( vom 12. September 2016 im Internet Archive) aufg. 19. Februar 2017.
- ↑ Beispiel: Badekleidungsverordnung der Stadt München
- ↑ a b Robin Washington, Ed Gordon: Naked in High School: Bad Dreams Do Come True. NPR, 1. August 2006, abgerufen am 14. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Patricia Burkhard: Nudity "a Tradition' at Marshall Pool. Janesville Daily Gazette, 2. Februar 1967, abgerufen am 11. Oktober 2022 (englisch).
- ↑ Monica Eng: Baring It All: Why Boys Swam Naked In Chicago Schools. In: WBEZ.com. 10. September 2017, abgerufen am 22. März 2020 (englisch).
- ↑ Wandern: Heisse Tipps der coolen Briten. In: Beobachter.
- ↑ Gudrun Oelze: Nacktwanderweg: Hüllenlos durch den Harz. In: Spiegel Online, 19. Dezember 2008. Abgerufen am 20. Januar 2009.
- ↑ Nacktwanderweg auf harzlife.de, abgerufen am 3. Januar 2023.
- ↑ Deutschlands Nacktwanderwege. 6. März 2017 .
- ↑ Doch kein Nacktwandern – Trebbin legt FKK Projekt auf Eis. In: morgenpost.de. 7. August 2015, abgerufen am 15. August 2020.
- ↑ Roshan Adhihetty: Interview und Bildband zum Nacktwandern. Abgerufen am 28. Juni 2017.
- ↑ Kanton Schaffhausen, Regierungsrat, Protokoll vom 3. August 2004, Kleine Anfrage 30/2004 betreffend Statuen.
- ↑ Kanton Appenzell Innerrhoden, Übertretungsstrafgesetz (UeStG), mit Revision vom 26. April 2009. ( vom 17. Mai 2013 im Internet Archive) (PDF; 22 kB)
- ↑ Kanton Appenzell Innerrhoden, Verordnung über die Ordnungsbussen vom 15. Juni 2009 ( vom 17. Mai 2013 im Internet Archive) (PDF; 25 kB)
- ↑ 6B_345/2011 17.11.2011. Abgerufen am 29. August 2022.
- ↑ World Naked Bike Ride (WNBR) – Naked Bicycle People Power! Stop indecent exposure to vehicle emissions! Abgerufen am 20. April 2019 (englisch).
- ↑ Lisa Sonnabend: Nackt bis Lenggries. In: Süddeutsche Zeitung (SZ). 17. Mai 2010, abgerufen am 20. April 2019.
- ↑ Wien : 19.Juni : 600 RadlerInnen beim naked Bikeride in Wien !! Critical Mass, 17. Juni 2009, abgerufen am 20. April 2019.
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 12. September 2015 im Internet Archive) critical mass – naked bike ride. Kulturserver Graz, Archiv, 25. Juli 2009. Abgerufen am 25. Juli 2015.
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 3. August 2015 im Internet Archive) Tommi Tomson: Nackt durch die Stadt radeln: Der „Naked Bike Ride“. Wiener Online, 20. Juni 2014. Abgerufen am 25. Juli 2015.
- ↑ http://graz.radln.net/cms/beitrag/11136707/48581145/ Horst Koschuta et al.: CM22 fast hüllenlos, ARGUS Steiermark, 2009. Abgerufen am 25. Juli 2015.
- ↑ Fred Rohé: The Zen of Running, New York 1974, ISBN 0-394-73038-0
- ↑ bffl-bs.de. In: www.bffl-bs.de.
- ↑ Turnier 2022
- ↑ Turnier 2023
- ↑ De lo más natural. In: ene-naturismo.org. 20. September 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. Februar 2016; abgerufen am 7. April 2016 (spanisch).
- ↑ http://www.nakedmile.com/countdown.html
- ↑ CNN – Surf’s up, suits off: Nude surfing events in Australia – Jan. 27, 1998. In: www.cnn.com.